für kommenden Sountag, den 21. April, im Gaſthaus zur Gambrinushalle F 2, 7 „Der Todeswurf“ „Das Braudmal“ Zwei rührende und tiefergreifende Drama! Sehr ſpaunend von Aufang bis zu Eude! Sodann: „Lemke macht Freiübungen“ „Pſifke als Droſchkenkutſcher“ „Fritzchen als Erpreſſer“ Als Einlage:„Das Halsband der Königin“ hiſtoriſche Anfang nachmittags 4 Uhr und abends präzis halb 9 Uhr. Et ladet zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein Der Operateur: humoriſtiſcher Schlager zum Tränen lachen Joh. Falter mann. e—— ſehr humorvoll s Drama in 2 Akten. Kartell der chriſtl. Gewerk ſchaften u. Konfeſſionellen Vereine Mannheim. hen Am Sonntag, den 21. April, nachmittags halb 4 Uhr, finder im Gaſthaus„Zum Schützenhof“ eine Grosse 8 pffontl. Versammlung der chriſtlich⸗natio nalen Arbeiterſchaft ſtatt; insbeſondere ſind hierzu eingeladen die Mitglieder des kathol Arbeiter⸗ Vereins. Tages⸗ Ordnung: 2. Die bevorſtehenden Gewerbegerichtswahlen und ihre Bedentung für die chriſtl. natl. Arbeiterſchaft; 2. Dis kuſſion. Es iſt Ehrenpflicht eines jeden Mitgliedes der beteiligten Organiſationen, ſich ſo einzurichten, daß es an dieſer Ver- ſammlung teilnehmen kann. Der vorbereitende Ausſchußz. F Hans Schumacher ö Schulstraße 6 Schulſtraße 6 Lager in modernen zug u. Kleiderſtoffen 0 und empfiehlt in allen Preislagen. J ͤ ͤ b Fruchreis Pfund 17 Pfg., Hirſen Pfand 18 Pfg. Spratts Kückenfutter, Fpratts Hundekuchen Kleie, Luttermehl, Knochenmehl, Welſchkorn Gruchweizen, Maisſchrot Füßrahmtafelbutter Pfund 140 Pfg. Mikolaus Werle, Hügelstr. .!!.!!!.õãéĩ]ĩ;7V Waſſer⸗Pumpen Monach ia jauchepumpen am Stück verzinnt, roſtet nie, ö ſchöpfen 1200 Liter in 3 Min. Chriſt. Hoock, Schloſtermſtr. N Pianos] n 0 Achönhei verleiht ein roſiges, jugendfriſches Antlitz, weiße, ſammetweichehant u. ein reiner, zarter, ſchönem Teint. Alles dies erzeugt die allein echte Steckenperd-Lilienmilchseife u St. 50 Pfg., ferner macht der ö rote u. riſſige Haut in einer Nacht weiß u. ſammetweich. 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Hurch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich TFernſprech- Nr. 20 Arx. 46. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Nier nheimer (Geſſiſch-badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeisterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeler“ Annahmeſchluß für Juſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Nathausſtraße Nr. 18. Samstag, den 20. April 1012. nzeiger Hieruljeimer Jeitung Viernheimer Seer Anzeigen: Die Petu⸗Zeile 18 Pfg. Neklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Nabatt. 28. Jahrgang. 85 7 Es wird Ernſt. Italien fängt jetzt den Seekrieg an. Die Friedensberhandlungen der vereinigten Bot⸗ ſchaſter mit der türkiſchen Regierung werden von einer ſeltſamen Demonſtration der Italiener begleitet. Am Dienstag ſind, wie nunmehr feſtſteht, an die 20 größere ſtalieniſche Schiffe an die nach Konſtantinopel führende Meerenge der Dardanellen abgegangen und haben dort den Seekrieg eröffnet. Der Miniſter des Aeußeren Aſſim teilte bei Er— öffnung der Kammer dem diplomatiſchen Korps mit, die italieniſche Flotte bombardiere Kumkaleh am Eingang der Dardanellen. Die türkiſchen Forts erwiderten das Feuer. Ein italieniſches Kriegs⸗ ſchiff ſei geſunten. Das Bombardement dauere fort. Die erſten mit Zweifel aufgenommenen Nachrich— ten der franzöſiſchen„Agenee Havas“ ſind danach richtig geweſen. In Konſtantinopel, wo die Bevölkerung in der letzten Zeit die Wahlen, die Parlamentseröſfnung und andere große politiſche Vorgänge über ſich ergehen laſſen mußte, bemächtigte ſich der Bevölkerung eine unbeſchreibliche Aufregung. Die Regierung iſt über⸗ zeugt, die Italiener werden die Dardanellen nie mit Gewalt bezwingen können. Türkiſche Konſols verloren zwei Punkte auf der Börſe. Die Italiener gaben auf die Feſtungswerke etwa 185 Schüſſe ab, ohne erheb— lichen Schaden zu verurſachen. Da die feindliche Flotte ſich wieder von Kumkaleh entfernte, glaubt man in der türkiſchen Hauptſtadt, daß es ſich nur um eine Flottendemonſtration, nicht um eine Forcierung gehandelt habe. Die Flotte beſtand aus 4 Panzerſchiff und 23 anderen Kriegs⸗ ſchiffen; ein Kreuzer iſt beſchädigt worden. Bis jetzt hat das italieniſche Vorgehen natürlich keinen Erfolg gehabt, wohl aber freuen ſich die Türken eines Sieges. Es ſoll nämlich ein f italieniſches Schiff ſchwer beſchädigt jein. U* Die Bezwingung der Dardanellen iſt eine der gewaltigſten artilleriſtiſchen Aufgaben, die das moderne Feſtungsweſen in Europa wie überhaupt auf der Erde kennt. Die ſeit dem Altertum als aus⸗ gezeichnete Selbſtverteidigung bekannte Meerenge iſt auf beiden Seiten von Anlagen verteidigt, die mit allen Hilfsmitteln der modernen Technik ausgeſtattet ſind. Wie die Geſchütze, ſo iſt auch die Befeſtigungsanlage ganz modern. Strategiſch nimmt Kumkaleh die Stellung einer Avantgarde ein, indem es den äußerſten Vor⸗ paſten an der Ausmündung der Dardanellen in das zäiſche Meer bildet. Gegenüber, auf europäiſcher eee, eee eee Sktürmiſche Wogen Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. 25(Nachdruck verboten.) Schon auf den achtzehnten. Er war natürlich auch Zeuge. Die Vorladung mußte er wohl heut oder morgen bekommen. Wenn ſchon! Übrigens mit der Kleinen da mußte Ernſt gemacht werden. Ganz kurzer Prozeß. Denn länger ging es nicht ſo. Die Manichäer drängten. Gläubiger von allen Seiten. Die Geldmittel erſchöpft, und wieder ſchauerte er zu⸗ ſammen. Erſchöpft! und das andre... nein, das ging nicht. Das war das Verderben. Und er ſtarrte vor ſich hin, als ſehe er häßliche Fleue. Dann lachte er, ſtand auf und ſchenkte ſich einen Abſinth ein. Einen jener nerven⸗ zerrüttenden Schnäpſe, ohne die er jet nicht mehr leben konnte. Er betäubte ja. Und er brauchte Betäubung. Und während er ſich gerade einen zweiten Trank machte, trat der Diener ein. „Es iſt ein Herr draußen. Herr Heide.. „Heide. Immer zu. Laß ihn nur rein. Aber à propos, iſt das Bukett unten ſchon abgegeben?“ „Nein, Herr Baron. Heute noch nicht.“ „Weshalb denn nicht, zum Teufel? Hab ich denn nicht ein für allemal geſagt, das iſt das erſte, was in der Frühe zu geſchehen hat?“ „Allerdings, aber..“ „Nun, wird's bald? was iſt für ein Grund?“ „Frau Schmidt will ihr Geld haben. Sie borgt uns nicht mehr.“ „Was? Eine Infamie von der Frau. Gehen Sie hinunter, ſagen Sie ihr, ſie wird morgen ihr Geld haben, morgen ſchon. Heute iſt meine Verlobung.“ „Zu Befehl, Herr Baron. Und Herrn Heide..“ „Laſſen Sie ihn ein.“ „Nun, lieber Heide, was bringen Sie Schönes?“ * Sette, dil widerſprechen ſich zum Teil. ſchoß geborenen —....... ĩͤ Ulegt eine ganz gleiche bie Batterie Se⸗ Bahr. ü Die Berichte über die Beſchießung ſind unklar und Richtig ſcheint folgende Tarſtellung des Kampfes 2ulllage, zu ſein: Acht Kriegsſchiffe erſchienen am Eingang der Darda— nellen und eröffneten gegen 11.45 Uhr ein Bombardement auf die Forts, welche das Feuer erwiderten. Der Feind ſandte 150 Geſchoſſe gegen das Fort Oranie ab, acht gegen Kum⸗Kaleſi, zwölf gegen Seddil-Bahr. Nicht ein Ge⸗ erreichte das Ziel. Keiner von den Sol— daten, die am Kampfe teilnahmen, wurden getötet und verwundet. Der Schlafſaal der Kaſerne von Oranie wurde durch ein Geſchoß zum Einſturz gebracht. In den Schlaf⸗ ſälen der Kaſernen von Kum-Kaleſi und Seddil-Bahr wurde ein Soldat getötet und ein anderer verwundet. * a 2 Revolution in Marokko. Die Marokkaner danken für die franzöſiſche Freundſchaft. Das franzöſiſche Liebeswerben in Marokko hat, nachdem Deutſchlands Konkurrenz ausgeſchaltet iſt, recht rohe und drückende Formen für die Eingeborenen an⸗ genommen; denn auf die anhaltenden Klagen der Ein⸗ iſt nunmehr ein regelrechter langer Hand vorbereiteter Aufruhr gefolgt, der ſich gegen Mulay Hafid und deſſen franzöſiſche Beſchützer richtet: Paris, 19. April. Die Meuterei in Fez brach am 16. April, vormittags um 11 Uhr aus. 60 Mann der Maghzen-Truppen empörten ſich gegen ihre Unteroffiziere und weigerten ſich, den Torniſter, der ſeit kurzem eingeführt worden war, anzulegen. Der Ausſtand ve itete ſich ſchnell, und nur eine Abteilung Moghzen-Genieſoldaten blieb dem Sultan treu. Den Meu⸗ terern ſchloß ſich ein Teil der Bevölkerung an. Sämt⸗ liche europäiſchen Geſchäftsläden wurden ſofort geſchloſſen. Legationen, ihnen ſuchte im Palais des franzöſiſchen Reſidenten auf dem franzöſiſchen Konſuſate Zuflucht. ö anderer Teil floh in das engliſche, wieder andere in das Die Europäer flüchteten in verſchiedene die Mehrzahl von Ein italieniſche Konſulat. Einige Europäer Palaſt des Sultans Unterkommen. Auf die Nachricht von dem Aufſtande wurde die vier Kilometer von FJez im Lager von Dar Debibagh gar— niſonierende franzöſiſche Truppenabteilung in Stärke von 1300 Mann unter Kommando des Generals Brulart nach fanden ſogar im Fez berufen. Sie eilten herbei, und es gelang ihnen, nach heftigem Kampf die Meuterer zurückzudrängen. Die Stadt iſt nun in zwei Teile geteilt. Der eine Teil der Stadt iſt im Beſitze der franzöſiſchen Truppen, der andere wird von den Ausſtändigen beherrſcht. Die Meu⸗ terer ſollen mehrere franzöſiſche Inſtrukteure angeblich wegen allzu ſtrenger Behandlung getötet haben. Sicher iſt, daß drei franzöſiſche Telegraphiſten in dem „Nichts, Herr von Ramingen. Ich komme mir etwas holen.“—„Von mir? Was denn?“„Das Geld.“ Ramingen ſah ihn einen Augenblick wie in faſſungs— loſem Staunen an. „Geld? von mir? Ja, wofür denn?“ „Für die Verhaftung des Herrn von Walter, die, wie Sie ja wiſſen, von mir veranlaßt worden iſt.“ „Weiß ich, lieber Heide, weiß ich. Obwohl ich— warum ſoll ich's nicht ſagen überraſcht war darüber. Ich hatte Sie nämlich, nehmen Sie's mir nicht übel, eine Zeitlang im Verdachte, Sie trieben ein Doppelſpiel mit mir.“ „Ich?“ rief Heide in gut geſpielter Eutrüſtung aus. „Jawohl, Sie. Sie haben den Menſchen, den Walter, ſchon lange und ſagen nun, Sie ſuchen ihn erſt. Sie geben ihm Zuflucht bei ſich, Sie...“ „Das iſt ein Trick.“ „Jawohl, jetzt ſeh' ich's ein. Aber als ich dahinter⸗ kam, war ich empört. Ich weiß, ich weiß, es lag Ihnen daran, die Verhaſtung möglichſt dramatiſch in Szene zu ſetzen...“—„Allerdings.“ „Spannung erhöhen. Keune das. Anderſeits war die Geſchichte mit dem Lokalblatt doch auch ſehr ver⸗ dächtig. Sie ſchreiben mir, Sie haben die Meldung ge— macht, während doch ich ganz genau wußte, daß die Meldung von mir war.“ %s war ein ganz eigentümlicher Zufall, das wiſſen Sie ja. Wir haben die Meldung nahezu gleichzeitig ge⸗ macht. Sie wiſſen, ich habe die Beſtätigung davon in Händen.“ „Weiß, weiß, lieber Heide. Und jede Spur von Verdacht iſt verſchwunden. Tatſachen beweiſen doch. Nicht In dieſem Fall freilich bewieſen ſie gar nichts. Nichts, als die ſich auch in den heikelſten Situationen erweiſende Geiſtesgegenwart Hans Heides. Denn als nach der ver⸗ päiſche Viertel beherrſcht. on heimrehrten, mafſſa⸗ nitten ihnen die ſchwer verwundet und Nur ein Fünfter, der auß kam mit dem Leben davon. Deutſche Staatsangehörige deutſche Konſularvertreter und der öſter⸗ Mittageſſen kriert wurden. Die Mörder ſch Köpfe ierter wurde liegt im franzöſiſchen Hoſpital. N ta HHieoho ar dem Amte geblieben war, ſowie der reichiſche Konſul Löhr wurden nicht beläſtigt und be⸗ finden ſich in Sicherheit. ein ſchleunigſt Nachſchübe nach Fez armen Teufel ſchnell zur Raiſon brin⸗ gen werden. Major Fellert iſt mit einem Ba⸗ taillon aus Sefru angekommen und hat das im Süden belegene Fort beſetzt, das ganz Fez Bali und das euro⸗ i Von Militärperſonen ſind ein Korporal getötet; ein Mann die Franzoſen hab geſandt, die nd zwei Offiziere wird vermißt. . 42 N Lolitiſche Rundſchau. Berlin, 19. April. : Die Diamantengeſellſchaften in Deutſchſüdweſt⸗ afrita ſind durch die ſcharfe Heranziehung zu den Reichs⸗ ſten unangenehm getroffen worden, weil die beſten e längſt„abgegraſt“ ſind und die 50 Proz. Ab⸗ e der Bruttofunde bei weniger ergiebigen Stellen ſtärkeren Unkoſten die Produktion ſehr ſchwer be⸗ laſten. Daher erſtrebt man energiſch eine Loslöſung der deutſchen Produktion vom Amſterdamer Diamanten⸗ großhandel und eine direkte Verbindung mit deutſchen Schleiſern, z. B. in Hanau. Darüber hat es in Pe⸗ titionen und in der Preſſe mehrſache Kundgebungen und abgeſetzt, und jetzt hat ſich die Budgetkommiſ⸗ ſion des Reichstages damit zu befaſſen. In der zweiten Sitzung, die dieſer Sache beim Kolonialetat gewidmet wurde, hatten Centrum, Fortſchrittliche Volks⸗ partei und Sozialdemokratie durch Reſolutionen eine Reform der Diamantenregie beantragt, wo⸗ durch ſowohl berechtigten Wünſchen der ſüdweſtafrikani⸗ ſchen Förderer hin lich einer ſtärkeren Intereſſen⸗ vertretung i heſchäftsführung der Regie ſowie auch den Wünſchen deutſchen Schleifer und Verarbeiter durch Ermöglichung eines Wettbewerbes Rechnung ge⸗ tragen werden ſolk. gatsſekretär Dr. Solf gab die Erklärung al zwiſchen der Regie und dem Cocterjman n(Amſterdamer) Konzern abgeſchloſſene Vertrag tatf ch die Sanktion des Reichskolonialamtes gefunden habe. Ein formelles Vertragsverhältnis zwi⸗ ſchen dem Kolonialamte und der Regie beſtehe aus prak⸗ tiſchen Gründen nicht. ! Zum bayeriſchen Jeſuitenerlaß hat die liberale Fraktion der bayeriſchen Abgeordnetenkammer folgende Interpellation eingebracht:„Was hat die königliche Staatsregierung zu der in ihrem jüngſten Erlaß ge⸗ gebenen Interpretation von Parag. 1 des Jeſuiten⸗ geſetzes bewogen, und mit welchen Gründen alaubt ſie daß der FFFTCCFCCFFCFFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCECPCCCPCCCCCccCCcCcCccccc eee hängnisvollen Nacht Wendler mit der Jammermiene eines Armenſünders zu ihm gekommen war und ihm ſeine Be⸗ gegnung mit Ramingen gebeichtet hatte, war ſich Heide ſofort klar, daß Ramingen gegen ihn Verdacht ſchöpfen mußte, und daß es galt, durch einen rückſichtsloſen Coup deſſen Vertrauen wiederzugewinnen. Dieſer Coup aber war die Verhaftung Walters, die ihm unter ſo dramatiſchen Umſtänden gelang, als hätte er ſie ſelber mit Künſtlerhand inſzeniert. „Allerdings“, ſagte daher Heide auf Ramingens Frage. „Und da dieſe Tatſachen beſtehen, iſt auch mein Reſthonoratr von 5000 Mark fällig.“ „Fällig? Aber gar keine Spur, Herr Heide. Ich antworte da mit Ihren eigenen Worten, als ich Ihnen ſagte, Sie ſollen Herrn Walter verhaften. Walter? nein, ich werde den Mörder verhaften. Wer ſagt denn, daß Walter der Mörder iſt?“ „Sie haben recht“, ſagte Heide und ſtand auf, Herrn von Ramingen lächelnd die Hand gebend.„Wer ſagt denn, daß Walter der Mörder iſt?! Die Geſchworenen haben ja noch nicht geſprochen. Das Verdikt iſt nicht abgegeben. Ich werde nach der Verurteilung wiederkommen.“ i„Tun Sie das“, lachte Ramingen jovial.„Aber wenn Sie Geld brauchen, ſtehe ich natürlich...“ „Ich danke. Ich werde kommen, wenn es mir wirklich gebührt.“ Und er ging. er ſich die Hände. „Verflucht bornierter Menſch, ſo ein geriebener Detektiv“, ſagte er. Aber auch Heide war zufrieden. „Er hat offenbar kein Geld“, dachte er.„Ex iſt in der Klemme. Außerdem iſt er wieder ganz in Sicherheit gewiegt, ſonſt hätte er es nicht gewagt, ſo zu ſein. Die Sache ſteht alſo ſo gut ſie ſtehen kann. Heraus, Herr von Ramingen! Ich bin bereit. Am Tage des Gerichts ift meine Forderung fällig.“ Fortſetzung folgt.) Ramingen ſah ihm nach. Dann rieb Dieſe Auslegung rechtfertigen zu konnen? Begründung Die neue Auslegung ſteht Widerſpruch nicht nur zu früheren Verfügungen, namentlich zu dem Erlaß des königlichen Kultusminiſteriums vom 4. Auguſt v. J., ſondern auch zu der bisherigen einheitlichen Auf⸗ faſſung ſämtlicher Bundesregierungen und erſcheint als eine Umgehung des Reichsgeſetzes ſowie der Bekannt⸗ machung des Bundesrates vom 5. Juli 1872.“ Vor⸗ ausſichtlich kommt die Interpellation bereits anfangs nächſter Woche zur Verhandlung, alſo wahrſcheinlich noch eher als die im Reichstage. :: Der ruſſiſche Grenzzwiſchenfall hat der deut⸗ ſchen Reichsregierung Veranlaſſung zu Vorſtellungen in Petersburg gegeben, geholfen aber hat es nichts. Die Ruſſen behaupten frechweg, die Verhaftung des deut⸗ ſchen Grenzkommiſſars Dreßler aus Eydtkuhnen ſei wegen Verdachts der Spionage ſerfolgt. Dreßler wird beſchuldigt, ſeit ſechs Jahren einen regelrechten Spio⸗ nagedienſt eingerichtet zu haben. haftung. geblich in Dreßlers Dienſten ſtanden, verhaftet.— Hof fentlich wird man deutſcherſeits deutlich genug. in⸗ mal muß das Treiben der ruſſiſchen Grenzſoldateska doch ein Ende nahmen 7 27 Zur wirtſfaftlen Lage bilden die Ergebniſſe der Steuerveranlagungen einen wichtigen, belehrenden Beitrag. Aus Düſſeldorf liegt dieſes Ergebnis bereits vor, und es zeigt einen recht erfreulichen Aufſchwung: das Ergebnis der Staatseinkommenſteuerveranlagung in Düſſeldorf für das Jahr 1912 ergibt 7295 274 Mark gegen 6781292 Mark, ſo daß an Steuern 573 982 Mark mehr einkommen. Wir ſtehen eben zweifellos wieder in einem erfreulichen wirtſchaftlichen Auf— ſchwung. Parlamentariſches. Am Freitag iſt der bekannte Parlamentarier Graf Douglas an ſeinem 75. Geburtstag ſanft entſchlafen. Deutſcher Reichstag. Berlin, 18. April. Der Reichstag erwartete heute einen großen Tag, aber der Reichskanzler ließ wohl ſeine Bereitwilligkeit erklären, die nationalliberale Juterpellation über den bayeriſchen Jeſuitenerlaß zu beantworten, jedoch nicht heute. Auch die Wahl des Abg. Dr. Becker⸗Heſſen(früher ntl.), der mit zwei Stimmen Mehrheit gegen den freiſinnigen Pfar⸗ rer Korell gewählt worden iſt, wurde heute noch nicht entſchieden, es wurde Beweiserhebung beſchloſſen. Das Haus wandte ſich dann der Weiterberatung des Etats des Reichsjuſtiz amtes, dieſer Zentralſtelle der Rechts— pflege im Reiche, zu. Abg. Dr. Belzer(Ctr.) wünſchte ſtärkere Heranziehung der Leiter zur Rechtſprechung, eine Reviſion der Konkursordnung, und internationales Luft⸗ ſchiffahrtsrecht und internationales Wechſelrecht. Prof. Dr. Calker(ntl.) kritiſierte die heutige Vorbildung der Ju⸗ riſten und zeigte auf Grund ſeiner Erfahrungen als Hoch⸗ ſchullehrer, wie es zu machen ſei. Abg. Dr. Dove(Pp.) verlangte ſtrengſte Trennung von Politik und Rechtſpre⸗ chung und Freihaltung der Rechtſprechung von dem Ein⸗ fluß von Maſſenſuggeſtion. Unter lebhaftem Beifall des Hauſes erklärte er: Wir machen zuviel Geſetze. Staats⸗ fekretär Dr. Lise ging dann die Anregungen der Vor⸗ redner im einzelnen durch, verſprach Berückſichtigung, ſo— weit angängig; insbeſondere kündigte er eine Vorlage über die Haftung der Eiſenbahn für Sachſchäden an. Abg Holſcht ke(konſ.) bedauerte die der Reklameſucht entſprin⸗ genden Zuſammenſtößen zwiſchen Richtern und Verteidigern. Abg. Dr. v. Laszewski(Pole) führt Beſchwerde über Werletzungen des Vereinsrechts gegenüber Polen. Abg. Mer⸗ tin(Rp.) befürwortete Beſchleunigung des Gerichtsver⸗ verfahrens und proteſtiert dagegen, daß aus Prozeſſen um Leben und Freiheit politiſche Spektakelſtücke gemacht wür⸗ den. Morgen Wefterberatung. 1598 Tote. Nur 710 Gerettete von der„Titanic“. (Der Umfang und Verlauf der entſetzlichen Kata— ſtrophe iſt jetzt zu überſehen. Der Dampfer„Car⸗ pathia“ iſt mit den Geretteten in Newyork einge— troffen. Er hat 710 Gerettete an Bord, von denen viele ſchwer krank ſind: Tote befinden ſich nicht auf dem Schiff. Vier Matroſen von der Mannſchaft der „Titanic“ wurden nach der Kataſtrophe tot in den Rettungsbooten aufgefunden. Die Geretteten geben herzzerreißende Schilderungen von dem Verlauf der Kataſtrophe. Da wird erzählt, die Kolliſion mit dem Eisberg habe um 10 Uhr 30 Min. abends ſtattgeſunden, und um 2 Uhr 30 Min. ſei das Schiff geſunken. Nach den Berichten einiger Paſſagtere iſt nach dem Zuſammen⸗ ſtoß eine Exploſion aller Keſſel erfolgt; nach anderen Ausſagen iſt nur ein Keſſel explodiert. Im Augen⸗ blick der Kataſtrophe befand ſich Major Butt, der Ad— jutant des Präſidenten Taft, auf der Kommandobrücke neben Kapitän Smith. Als der Kapitän die Größe des Unglücks erkannte, verſuchte er ſich in ſeiner Ka⸗ jüte zu erſchießen. Die Schiffsoffiziere wollten ihm den Revolver entreißen. Darauf eilte Kapitän Smith guf die Kommandobrücke und tötete ſich dort durch einen Schuß in den Mund. Auch der erſte Ingenieur erſchoß ſich. Bei dem Auſturm auf die Rettungsbvote wurden ferner drei Italiener erſchoſſen. Eine gerettete Fran erzühlt: Gleich nach dem Anprall erloſch das elektriſche Licht. In der abſoluten DTuntelheit ertönte wildes Geſchrei von tauſend Stimmen. Als es ge⸗ lungen war, wieder Licht zu machen, trat eine Be⸗ ruhigung ein. Ein Komitee der Ueberlebenden, unter denen ſich auch der an einer glimpflichen Darſtellung der Sache lebhaft intereſſierte Direktor der White Star Line, Is⸗ may, befindet, hat einen natürlich von dem Is may, der nicht wie der Kapitän und die Offiziere auf dem ſinkenden Schiff ausgeharrt hat, beeinflußten richt der Geretteten herausgegeben, worin es heißt: „Der Auskiel hatte den Eisberg vorher geſichtet, aber zu ſpät, um eine Kolliſion zu vermeiden. Ret⸗ Seine häufigen Be⸗ ſuche in Rußland wurden ſchon lange ſcharf beobachtet. Nachdem genügendes Material geſammelt war, veran⸗ laßte das Wilnger Militärbezirksgericht Dreßlers Ver⸗ In Kowno wurden ſechs Perſonen, die an- boote herabgelaſſen. Das Schiff ſanr Montag um 2 Die gewöhnlichen drahtloſen Signale waren vorher ſabgeſandt und Raketen abgebrannt wor⸗ den. Glücklicherweiſe meldete die„Carpathia“ Nähe und erſchien an der Unglücksſtelle um 4 Uhr Mon⸗ tag morgen. Die„Titanic“ führte Lebensrettungsboote entſprechend den engliſchen Vor⸗ Uhr morgens. für. 950 Perſonen, ſchriften. lenken.“ „ Die„Carpathia“ nahm auf: 210 Paſſagiere Cerſter Kajüte, 125 zweiter Kajüte, 200 des Zwiſchen⸗ decks, 39 Offiziere und Seeleute, 71 Heizer, alſo 201 Mannſchaften. der Faſſungsfähigkeit der Rettungsboote wurde von den 775 geretteten Perſonen eingenommen. Wir halten es für unſere Pflicht, die öffentliche Auſmerkſamkeit auf die Unzulänglichkeit der Rettungsmaßregeln * ** Aus Newyork werden zahlreiche verbreitet. Anblick. Schilderungen der Unglücksnacht Mr. Stengel aus Newyort erzählte über die furchtbare Schreckensnacht, er werde nie den An⸗ blick eines Ehepaares Strauß vergeſſen. Leben vereint geweſen und hätten deshalb auch im Tode nicht getrennt ſein wollen. „Titanic“ wollten, ſo ſagt Stengel, die alte Frau von ihrem Manne wegzerren, aber ſie weigerte ſich, ihren Gatten zu verlaſſen.“ zu ſinken begann, ſtießen die Rettungsboote ab, und man konnte ſehen, wie Arm in Arm das Ehepaar ſich ſeinem Schickſal ergab. x ſal Es war ein ergreifender Weiter berichtet Stengel, daß M„„ 9 75. 456 G H Jeſegr Phiüps tungsgürtel wurden ſofort verteilt und die Rettungs⸗ eln b inen 488-2 uddes EN gssEII 2 Wapuspeuamaid B Tirenic- Nc pëke. 0 0 assely 2 fees a8 ihre 96 Stewards und Etwa 80 v. H. zu brachte. —— Sie ſeien im** Arbeiter⸗-un ruhen: 107 Tote. Die Matroſen der Als das Schiff 19% Leute in bie See 18 b als ſie keine Rettung mehr ſahen und bemerkten, wie geſtoßen waren. Wie ſie ſtarben, könne man nicht wiſſen. Stengel ſelbſt ſprang über Bord und wurde von einem Rettungsbobt aufgenommen. Er glaubt, daß nicht genug Matroſen in den Booten weſen ſeien. Er ſah, daß Frauen hergzerreißend nach ihren Gatten riefen. Als Stengel ins Meer ſprang, war die Stelle vollſtändig mit Eis gefüllt. In dieſem Bericht liegt das furchtbarſte Stück Tra⸗ dem Rettungsgürtel angetan waren, müſſen doch verſucht haben, ſich durch Schwimmen zu retten und müſſen danach einen vielſtündigen Todeskampf mit den eiſig⸗kalten Wellen ausgeſtanden haben, ehe der Tod ihnen Erlöſung Wie mancher von dieſen mag nach langer bitterſter Schwimmtour die„Carpathia“ haben her⸗ annahen, die Beſatzung der Rettungsboote aufnehmen und dann abdampfen ſehen, ohne ſelbſt bemerkt zu werden. ü Aus Stadt und Land. In den Goldwäſchereien der Lena⸗Geſellſchaft kam es zu ernſten Arbeiterunruhen. Zur Unterdrückung des Aufſtandes wurde Militär aufgeboten. Die Soldaten machten von der Schuß⸗ waffe Gebrauch, töteten 107 Arbeiter und verwun⸗ deten 80. 8 * Ithaka, die Inſel des„göttlichen Sauhirten“ der homeriſchen Literatur, die zwei Stunden Dampfer⸗ fahrt von Korfu entfernt gelegene Inſel, iſt nach Mel⸗ dungen aus Athen von einem Erdbeben heimgeſucht worden. Zahlreiche Gebäude ſind zerſtört worden, die Bevölkerung hat ihre Wohnungen verlaſſen und kampiert im Freien. Kleine Nachrichten. Die Benzolbahn Grünau—Schmöckwitz h ich kurzen Zeit ihres Beſtehens als 91 t en eie 155 14 95 und ſoll deshalb für elektriſchen Betrieb umgebaut Der deutſche Meiſterſchaftsringer Eberle wurde in Frankfurt zum erſten Male geworfen, und zwar von dem Belgier Steurs. Volkswirtſchaftliches. e Berlin, 18. April. Die Frühlingsſtimmung macht ſich geltend. Die Börſe bleibt in Hauſſeſkimmung. Veichtes Geld, gute Meldungen aus der Indufſrie und vor allem die Emiſſionen neuer Wertpapiere regen die Spetulation kräftig an. Von den Induſtriepapieren und Verkehrs⸗ aktien überträgt ſich die günſtige Meinung jetzt auf die Bankaktien, in denen das Geſchäft längere Zeit hindurch faſt ganz geruht hatte. h Getreidepreiſe. Am Donnerstag, 18. April, koſteten 100 Kilo(Weizen: W., Roggen: R., Gerſte: G., Hafer: H.): Königsberg: W. 22,20, R. 18,65, H. 20,20. Danzig: W. 22,20 22,70, R. 18,75— 18,80, G. 18,80 bis 19,50, H. 19,7020, 30. Stettin: W. 21,80— 22,50, R. 18,70— 19,20, H. 19,5020. Breslau: W. 21,90—22, R. 18,90, G. 17,50, H. 19,80. 0 22,60 22,80, R. 19,30— 19,35, H. 20,40 bis 24, 30. Hamburg: W. 22,90— 23,20, R. 19,30 19,60, H. 21,20 bis. 21,80. Hannover: W. 22,70, R. 20, H. 21,80. Möünſter: W. 22,60, R. 19,60, H. 20, 20. Soeſt: W. 22,50, H. 20,50. Lippſtadt: W. 22,50, H. 20,50. Neuß: W. 23,50, R. 20,50, H. 21,50. Mannheim: W. 24,15, R. 20,50, H. Aus Nah und Fern. — Heddesheim, 19. April. Zur Vornahme der in nächſter Woche ſtatifindenden Bürgerausſchußwahlen wurden 2 Wahlkommiſſionen ernannt. Es wird gewählt im untere Stock des Rathanfes auf 6 Jahre. Wahlvorſteher iſt Bürger⸗ meiſter Lehmann, Beiſitzer ſind Michael Jöſt, Jakob Schmich und Andreas Heinrich Schmidt, Protokollführer iſt Ratſchreiber Quintel. Im zweiten Stock des Rathauſes wird auf 3 Jahr: gewählt. Wahlvorſteher iſt Gemeinderat Reinhard, Beiſttzer ſind Johann Martin Maſengarb, Johann Adam Schmidt, Michael Bach 1., Protokollführer iſt Ratſchreiber Moos. Nur ſolche Stimmzettel ſind guͤltig, welche mit einer der ein⸗ gereichten und vom Bürgermeiſteramt veröffentlichten Wahl⸗ vorſchlagsliſten genau übereinſtimmen. — Lampertheim, 19. April. Submiſſſons- blüten. Die Eröffnung der Submiſſtonsofferten zur Erban ⸗ ung des hieſigen großen Entwäſſerungskanals förderte wieder ſchauerliche Preisunterſchiede zu Tage. Während das Höͤchſt⸗ angebot für dieſe Arbeiten ſich auf 43375 Mk. beziffert, be⸗ trägt die geringſte Forderung nur 18082 Mk. Die Preiſe für Zementröhren bewegen ſich zwiſchen 5160 und 3631 Mk. Unter ſolch ſtändigen Erſcheinungen findet man das Beſtreben begreiflich, das Submiſſionsweſen abzuſchaffen. * Bürſtadt, 19. April. Die Stiftung eines Kranken- wagens durch Herrn Dr. v. Heyl wurde vom Gemeinderat dankend acceptiert. E Heppenheim, 19. April. Hiſtoriſche Merk. würdigkeit. In pietätvoller Weiſe hat Bäckermeiſter Jean Noe in Laudenbach den kurz vor dem ſüdlichen Ortsende ſeither am Chauſſeegraben beſtandenen ſogenannten„Schlangen⸗ ſtein“ in ſchützende Sicherheit gebracht, indem er denſelben ge⸗ wiſſermaßen als Türpfoſten in die dort vom ihm errichtete Einfriedigungsmauer ſeines Gartenfeldes einfügte. Leider iſt dleſer intereſſante Stein ſehr beſchädigt, und iſt jetzt die Schrift und das eingemeißelte Bülderwerk kaum mehr erkenntlich. Doch hat Grimm noch auf dem Stein Folgendes entziffert:„Anno 1460 uff St. Raffinstag iſt hier.., ſele durch.. vo Cronberd, deſi ſele gott gnad.“ Ueber dleſer Schrift befiuden ſich noch ſchwache Ueberreſte eines knieenden Ritters neben ſeinem Schilde, ſowie noch Teiſe einer von oben herabhängenden Schlange. Ohne Zwelfel war oben ein Krenz eingelaſſen; denn es iſt bekunnt, daß man im Mittelalter für einen Verſtorbenen, der ohne Abſolution ſtarb, ein Kreus errichtete, wo er ſtarb. Im Jahre 1460 fend nämlich an fraglicher Straße ein Kampf zwiſchen Pfälzern und Mainzern ſtatt, wobel der Ritter von ſämtliche Rettungsboote bereits von der 40 ab. gik; denn die ins Waſſer Geſprungenen, die alle mit. Eruiberg, Butggrof von der Starkenburg, fiel. Genannter Stein wurde alſo dieſem Ritter als Marterkreuz geſetzt. Es wäre gewiß angezeigt, wenn man dieſen Stein in ſeiner ur⸗ glichen Geſtalt erneuern und ihn neben dem alten Stein u e Mauer auch einfügen würde. — Mörlenbach, 19. April. Jungviehweide. Die Jungviehweide im nahen Breitenbach, welche v. J. des ſehr geringen Graswuchſes wegen den Viehbeſtand vorzeltig entlaſſen mußte, konnte d. J. des jetzigen ſehr guten Futter⸗ beſtandes wegen die Weide ſchon letzte Woche eröffnen. Bereits ſind eine große Anzahl Rinder und Fohlen aufgetrieben. Im ganzen wird die Weide d. J. von 180 Rindern und 50 85 beſetzt werden.. a Mate flockenbach, 19. April. Hier gingen am Weißenſonntag 47 Kinder aus Flockenbach und Gorxheim zur g unkon. 9 eue herab tfteiuach, 19. April. Hier empfingen am Welßenſonntag 110 Kinder aus Ober- und Unterabtſteinach, Löhrbach, Tröſel und Buchklingen die erſte hl. Kommunion. * Gorxheim, 19. April. Die Tochter des Herrn Lebrers Bayer wurde hierher abs Lehrerin ernannt. Mainz, 19. April. Im katholiſchen Geſellenhauſe wid an Mittwoch die Frühjiahrskonferenz des Verbandes der katholiſchen Jugeudvereinigungen abgehalten. Der hochword⸗ igſte Herr Biſchof wohnte der Tagung bei. Der Diöͤzeſan⸗ prätes verlas jeßt die Denkſchrift des H. H. Kaplans Dr. Neundörfer über die Gründung eines Diözeſanfürſorgevereins. Nach einem Ueberblick über die ſteigende Kriminalität der Jugend und ihre hauptſächlichſte Urſache, nämlich die ſchlechte häusliche Erziehung, erörtert die Denkſchrift zunächſt die ſtaatlichen Moßnohmen zur Rettung der Jugendlichen: Die Fürſorgt⸗ erziehung und die Jugendgerichte. Aber dieſe ſtattlichen Maß nahmen ſetzen private Organiſationen voraus, wenn ſie zu voller Geltung kommen ſollen. Hier hat die kathol. Liebestä⸗ gkeit ein weltes Feld zur Betätigung, deshalb die Gründung eines Jugendfürſorgevereins. Die Verleſung der Denkſchrift wurde mit Intereſſe angehört. Die Sache ſelbſt wird das bischöfliche Ordinariat noch weiter beſchäſtigen. Der Anſchluß an den Landesverband wurde genehmigt. Sodann wurde uber „Geſchloſſene Exerzitien für Jünglinge“ referiert. Es ſoll in dieſem Jahre noch mit der Einführung begonnen werden. 70 Präſides haben die Verſammlung beſucht. 5 — Inu Amerika verſtorbene Heſſen. Frau He- lena Heidesverger, 88 Jahre alt, aus Lampertheim in Chilli⸗ cothe, O., Phil. Wilbert aus Löhrbach ſtarb plotzlich in Quincy, Gg. Schmidt, 75 Jahre alt, aus Rodheim in Pittsburg, Frau Maria R Nies, 74 Jahre alt, aus Ober⸗Seemen, in Fartick, nähe Pittsburg, Karl Heinrich Kohlhaas, 61 Jabre lt, aus Erbach, in Brooklyn N. Y., Wilhelm Elbert, 05 Jahre alt, aus Wendelsheim in Rheinpeſſen, in Brooklyn N. Y. Scherz und Ernſt. i Die lederne Minna. Einen intereſſanten Beitrag zu den traurigen Zuſtänden der deutſchen Schauſpielkunſt im 18. Jahrhundert liefert die Lebensgeſchichte der Ma⸗ dame Engſt, die unter Dalbergs Leitung neben Iffland in Mannheim wirkte. In ihrer Jugend war ſie Mitglied einer Geſellſchaft, die ſich eine hölzerne Bude in der Nähe von Halle als„Kunſttempel“ auserwählt hatte und nur durch die Hallenſer Burſchen, die als Mäcenaten des Kunſttempels dieſem außerordentliche Privilegien ein⸗ geräumt hatten, erhalten bleiben konnten. Die Studenten erhielten nicht nur das Theater, ſie bezahlten auch die Garderobe der Schauſpieler, dafür aber hatten ſie das Recht, in Hemdärmeln, die Pfeife im Munde und den treuen Pudel zur Seite, den Vorſtellungen beizuwohnen und dieſe auch gelentlich durch ihre Bemerkungen zu unter⸗ brechen. Außerdem herrſchte der Brauch, daß die Schau- ſpieler auf Wunſch der Studenten Worte in ihre Rolle ein⸗ flechten mußten, wodurch oft Wirkungen erzielt wurden, daß das Gelächter kein Ende mehr nehmen wollte, nament— lich dann, wenn auch die Hunde in das allgemeine Lär⸗ men mit einſtimmten. Als einmal Madame Engſt die Minna von Barnhelm ſpielte, kam ein Student auf den Einfall, von Tellheim zu verlangen, daß er ſeiner Minna das Koſewort„ledern“ gäbe. Als ſich Tellheim aber wei⸗ gerte und dem Fräulein von Barnhelm nur die Worte zurief:„Es gibt nur eine Minna, und Sie ſind's!“ ent⸗ ſtand ein furchtbarer Skandal. Die Studenten beſtanden auf ihrem Recht, und die Szene mußte wiederholt wer- den, und jetzt ſagte der unglückliche Komödiant gehor— ſam:„Es gibt nur eine lederne Minna, und Sie ſind's!“ In einer ſolchen Umgebung mußte die ſpäter ſehr ge— feierte Künſtlerin ſpielen.— Die Kunſt iſt übrigens heute nicht viel beſſer daran. Auch heute muß ſien noch ſpielen, was— der Kaſſierer des Theaters für das Richtige hält. tt„Harvbs.“ Wie die Zeitſchrift des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Sprachvereins mitteilt, richtete vor kurzem eine Frau aus dem Volke, eine einfache Schneiderin, an den Dresdner Zweigverein die Aufforderung, einen ſprach— lichen Unfug zu bekämpfen, der ſchon lange ihr deut⸗ ſches Gefühl beleidige: auf den Zwirn⸗ und Garnrollen für Nähmaſchinen und derghe ſei die Länge des Fadens nicht nach dem Metermaß angegeben, ſondern nach den engliſchen Yards: es ſei doch von den deutſchen Nähe⸗ rinnen nicht zu verlangen, daß ſie das recht ſchwierige Verhältnis des Hards zum Meter im Kopfe hätten(1 Yard — 91,493 Centimeter): mindeſtens müßte doch neben den Yards auch das entſprechende Maß in Metern angegeben ſein: das fordere ſchon das deutſche Ehrgefühl. In der Tat iſt es ſo, wie die deutſchgeſinnte Schneiderin ſchreibt. Auf den Garnrollen lieſt man 1000 Yards, 200 Pards, 80 Pards, zuweilen ſogar abgekürzt Yds; nur vereinzelt findet man beſcheiden darunter geſetzt eine Angabe nach Metern, z. B. 2000 Yards— 1800 Meter. Nun aber kommt das Unbegreiflichſte. Dieſe Garnrollen ſtammen nicht ewa aus engtliſchen Fabriden— daß die Engländer auf das deutſche Gefühl keine Rückſicht nehmen, iſt ja bekannt— nein, deutſche Fabrikanten verkaufen, ſo ſchreibt ver Deutſche Sprachverein, ihre deutſchen Erzeugniſſe in Deutſchland nach engliſchem Maße. Nachdem das Metermaß bei allen Kulturvölkern mit Ausnahme der Engländer Eingang gefunden hat, nachdem es in Deutſchland amt⸗ lich eingeführt worden iſt, muten deutſche Fabriken deut⸗ ſchen Frauen zu, den Engländern zuliebe nach dem vev⸗ Alteten. unbequemen Maste zu rechnen. Das iſt eine Aus⸗ 4 länderei ſchlimmſter Art, die man nicht ſcharf genug 110 marken kann. 5 tk wie man heute leſen lernt! Das kleine Hänschen hat eine leichte Augennetzentzündung. Die beſorgte Mama, die in echt mütterlicher Liebe und Angſt ihren Liebling bereits erblindet ſieht, ſtürzt mit ihm zum Augenarzt. Hänschen, ein feſtes kleines Kerlchen von ſechs Jahren, der eben zur Schule gekommen iſt und mit dem Leſen⸗ lernen begonnen hat, iſt vor dem Onkel Doktor gar nicht bange und läßt ſich willig unterſuchen. Es iſt auch gar nicht ſo ſchlimm, und nur auf inſtändiges Bitten der Mutter macht ſich der Arzt daran, Hänschens Augen auf ihre Sehkraft zu prüfen. Er bedient ſich dabei der Buch⸗ ſtabentabellen, die in größerer oder geringerer Entfer⸗ nung aufgeſtellt werden. Zuerſt alſo zeigt er auf einen ſchönen großen Buchſtaben„F“. Das Kind ſtreckte den Hals weit heraus, ſchiebt die Mundwinkel zurück und ſtößt einen fauchenden Laut aus, der klingt, als ob eine Lokomotive abfahren will. Der Arzt ſtutzt befremdet— und weiſt dann auf den Buchſtaben S. 5 Hänschen ſtellt ſich in Poſitur und beginnt wie eine in höchſter Erregung befindliche Schlange zu ziſchen!—„Nanu! ſagte der gute Doktor und ſchaut die Mama ſeltſam fragend an.„Nein, Herr Doktor,“ ruft dieſe ſchluchzend,„der Junge iſt nicht närriſch!— Aber ſo lernen ſie jetzt leſen!“ tk Fleiſchbeſchau beim Wilde. Jetzt, da die Fleiſch⸗ beſchau immer ſtraffer gehandhabt wird, werden auch Stimmen laut, die eine Fleiſchbeſchau beim Wilde für notwendig halten. In Jägerkreiſen tritt man dieſer An⸗ ſicht entgegen und ſchreibt: Eine Fleiſchbeſchau beim Wilde iſt nicht notwendig, da die Natur ſchon ſelbſt für das Ausſcheiden der kranken Tiere ſorgt. Die Schwächlinge gehen im Winter ein, und nur geſunde, kräftige Tiere üverſtehen die kalte Jahreszeit. Auch aus anderen Gründen iſt eine Fleiſchbeſchau beim Wilde nicht durchführbar. Die Eingeweide müſſen bald entfernt werden, und es kann unmöglich jedes einzelne Stück vorher zum Fleiſchbeſchauer gebracht werden.. te Wie man in China Schweine transportiert. Im nördlichen China ſteht die Schweinezucht in hoher Blüte, und jährlich werden viele Tauſend Schweine nach den ſüdlichen Provinzen gebracht, wo ſie geſchlachtet werden. Da es nun mit den Eiſenbahnverbindungen in China vekanntlich ſehr ſchlecht ſteht, ſind die Chineſen für die großen Viehtransporte lediglich auf den Waſſerweg an— dewieſen. Die Chineſen ſind nun auf ein eigenartiges Mittel verfallen, um recht viele Schweine auf einem ihrer Fahrzeuge unterbringen zu können; ſie ſetzen den Schweinen kurz vor dem Verladen ein Futter vor, das eine beſtimmte Menge Opium enthält. Die Tiere verfallen dann in einen tiefen Schlaf und können wie Säcke auf das Schiff getragen und eng zuſammengepfercht transportiert werden. Die Transporteure berechnen genau aus der Entfernung, wie— viel Opium dem Futter zugeſetzt werden muß, damit die Schweine erſt am Beſtimmungsort, nachdem ſie an Land geſchafft worden ſind, erwachen. Die Prozedur ſoll weiter keinen ſchädlichen Einfluß auf die Tiere ausüben, und die Chineſen behaupten, daß ſie ſchon ſeit vielen Jahren ihre Schweinetransporte auf dieſe Weiſe bewerkſtelligen. Die Gefahr des„Schnäpschens“als Entgelt für eine Gefülligkeit ſchildert eine Hausfrau in folgenden Aus— führungen:„Der enge Kreis der Familie ſchränkt das Wirken der Frau nicht ein. Wir Frauen tragen auch die Verantwortung für jeden, der zu unſerem Hausſtande in Beziehungen tritt, der in unſer Haus kommt. Ge⸗ wiß iſt es bequem, den Dienſtleuten die immer bereite Flaſche Bier auf den Abendtiſch zu ſetzen: wenn dann die Mädchen heiraten, werden ſie dieſem Beiſpiele folgen, anſtatt Obſt, Milch, Fruchtſäfte zu genießen und ihrer Familie anzubieten. Kürzlich ſandte ein wohlmeinender höherer Poſtbeamter uns einen Briefträger, der wegen Trunkes entlaſſen werden ſollte? Wie war der Mann dazu gekommen? Wie kommen ſo viele ſeiner Berufsge— noſſen dahin?„Wohin man kommt, kriegt man, beſonders im Winter, einen Schnaps, ein Glas Bier, und wenn nan Depeſchen bringt zu Hochzeiten oder ſo, dann laſſen die Leute ein Glas Wein nach dem anderen ſpringen. Warum gibt man uns nicht im Winter warmen Kaffe, im Zommer etwas Kühles?“— Ja, warum nicht? Weil wir Frauen uns die Folgen nicht klar machen. Was iſt das Zchickſal ſo vieler Packer und Ziehleute, ſo vieler Kohlen— träger? Und was iſt das Schickſal ihrer unglücklichen Jrauen und Kinder? Wahrlich, unſer Volk darf erwarten, daß wir Frauen nicht ſo gedankenlos handeln.“ In der Stadt kommt die Gefahr mehr und mehr ab, aber auf dem Lande graſſiert ſie weiter in bedenklichem Grade. Wie ſoll ein Landbriefträger, der ſich täglich durch 50 bis 100 derartiger Schnäpschen-Freundſchaften hindurch— trinken muß, nüchtern und zuverläſſig bleiben? Das ſetzt doch übermenſchliche Selbſtbeherrſchung voraus. e Aus der Lnſtſpielfabrikation. Ueber einen Wien- Berliner Theaterſchriftſteller, der ſich gern den bo gaf— teſten unter den deutſchen Schriftſtellern nennen hört, wird folgendes Geſchichtchen verbreitet: Der Mann hatte ſich mit einem bekannten Luſtſpieldichter zu einem Plau— derſtündchen zuſammengefunden. Im Laufe der Unterhal⸗ tung kam man auch auf die Mußeſtunden zu ſprechen. „Die ſchönſte Tagesſtunde,“ ſo bemerkte der Luſtſpiel⸗ dichter,„die ich mir denken kann, iſt die nach dem Mittag⸗ eſſen. Da ſetze ich mich behaglich in meinem Arbeitszimmer in einen Lehnſtuhl und denke an gar nichts.“—„A ſo,“ warf der witzig ſein Wollende boshaft lächelnd ein, „das ſind wohl dann die Stunden, in denen Sie Ihre setz Fra* 1 Luſtſpiele ſchreiben? 5 0 Anus dem„Guckkaſten“. N — Er allein. Mutter:„Schön, daß du deine Auf⸗ gaben richtig haſt. Da hat wohl Großpapa dabei ge⸗ holfen?“— Mädchen:„Nein, er hat ſie ganz allein gemacht.“ Ben- fahrräder ö usselsheime W Fäahrrad-Vertr.: Nicolaus Effler, Viernheim. Acker Pflüge mit Panzerſtahlrieſter, Acker Eggen in verſchledenen Ausführungen und großer Auswahl vorrätig. J. Wunderle Rathausſtraße 71. Empfehle prima Spinat, Kopfſalat, Not⸗ kraut, Gelbrüben, Meer · rettig, Kartoffeln ſowie Orangen und friſche Eier. Georg Dewald 3. Steinſtraße 26. ——— ist 5 Ans Mulan —— — ͤ.—— Stelen Bingang 5 Soison-MMeuheilen W 8 Eejdefstoſten, Damen- d. Ainder-Honfeketion, Houmitbolſiooren, Pula Veihtboren i. Mosche Spe lol. Ablofſung: Gofdinen, Teppioe und Bellen. Billige Preiss Gute Hedienung! Louis Dandouer, Monnet ö Heftes tn. O J. J. — leg. Blusen N a- g in Wolle u Seide Anzahlung Anz v. 2 M. an a von 1 M. an Je Teil-Zahlung Möbel, Betten iu la. Ausführung Mit S ur. 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