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Dabei ſcheint ſich ein anderes Bild ergeben zu haben, als es nach den erſten Berichten, ſtammend von den radikalen Du⸗ mamitgliedern, ſcheinen wollte. Die Regierung er— klärte, daß es ſich um einen politiſchen Putſch der 7000 Arbeiter gegen nur 110 Soldaten handele, bei denen die Soldaten in der Notwehr geweſen ſeien. Im einzelnen wird der Vorgang alſo dargeſtellt: Den politiſchen Charakter des Streikes beweiſe die Tatſache, daß die Mehrheit des Streikkomitees ehemals wegen politiſcher Verbrechen verurteilt worden ſei. Man habe erſt Truppen herbeigerufen, als man für die Sicherheit des Eigentums der Geſellſchaft fürchten mußte.„Die Verſuche der Lokalverwaltung, eine fried⸗ liche Einigung herbeizuführen, ſeien durch die politi⸗ ſchan Führer vereitelt worden. Die von ihnen auf⸗ gehetzte Menge habe die Häuſer der Geſellſchaft angegriffen die Abfahrt der Züge verhindert und die Arbeitswilligen von der Arbeit zurückgebalten In Erwägung der ungeheuer gefährlichen Lage, die ſich ergeben hätte, müſſe er, der Miniſter, das Vorgehen der öffentlichen Gewalten, welche die Verantwortung für weitere Unruhen getragen hätten, vollſtändig bil— ligen. Der Miniſter des Innern wies darauf hin, daß Batachoff, ein Abgeordneter der Zweiten Duma, der zu vier Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden ſei, ſich unter den Streikführern befunden habe und jetzt mit anderen entflohen ſei. Wenn am 17. April bie Bekämpfung des Aufſtandes nicht in die Hände des Militärchefs gelegt worden wäre, wären die Trup— pen entwaffnet und zurückgedrängt worden. Die we⸗ nigen, nur 110 Mann ſtarken Soldaten hätten ſich, ls die Menge von 7000 Menſchen ſich ihnen näherte, zuſtande der Erregung befunden. Um die Menge dor dem Herannahen zu bewahren, ſeien drei Trom⸗ petenſignale gegeben worden. Aber die Leute hätten nicht gehorcht. Sie hätten ſich nach der erſten Salve, die in einem Abſtande von 150 Schritt abgegeben wurde, zur Erde geworfen und ſich dann erhoben, um ſich unter Hurrarufen dem Militär entgegenzuwer⸗ fen. Drei neue Salven, welche die Menge zerſtreuten, ſeien gefolgt. Viele Mauerſteine und Stöcke ſeien auf dem Platze geblieben. Nach amtlichen Informationen zabe der Plan beſtanden, ſich der Waffen der Sol⸗ daten zu bemächtigen und die Minen zu plün⸗ dern. Der Handelsminiſter führte dann aus, daß gewiſſe Forderungen der Arbeiter, wie der Achtſtundentag und N Bezahlung der Streiktage, unannehmbar ſeien. Die Regierung erachte es für nötig, eine unverzüaliche Se wege Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. (Nachdruck verboten.) „Das. das ſoll für mich ſein... o, wie danke ich dir, wie ſchön, wie wunderbar ſchön dieſe Steine!“ und ſie nahm die koſtbare Agraſſe heraus und wollte ſie ſich gleich vor dem Spiegel befeſtigen. Er aber hielt ſie zurück.„Nein“, ſagte er,„tu das nicht. Du wirſt es Aberglauben nennen, aber mir iſt es mehr. Eine Legende in meiner Familie behauptet, es bedeute Unglü“, wenn ein Mädchen oder eine Frau den Schmuck trägt, ehe ſie auch den Namen unſeres Geſchlechts ſchon mitträgt.“ „Wie wunderbar“, ſagte Emmy lächelnd.„Wie doppelt wertvoll ſind dieſe Steine durch die Tradition, die ſich daran knüpft. Unb ſieh nur, wie dieſer Stein funkelt. Iſt es nicht, als ob Blut da zu Feuer ge⸗ worden?“ „Wo?“ rief er totenbleich. Dann lächelte er.„Du erſchrickſt einen mit deiner Phantaſie“, ſagte er.„Aber tu die Steine weg. Bis. bis du ſie tragen darfſt“, flüſterte er,„bis du mein Weib biſt.“ » Bis ich dein Weib bin“, flüſterte auch ſie und ſah ihn mit ihren rätſelhaften Augen an, als ſchweife ihr Geiſt in jene kommenden Zeiten. Eine Sekunde lang dauerte dieſe Verträumtheit jedoch nur, dann ſchüttelte ſie den Bann behend ab. „Komm, laß uns gehen“, ſagte ſie,„unſere Gäſte werden ſchon warten“, und ihr galant den Arm reichend, rte er ſie in den Saal mit einer Miene, die den An⸗ weſenden keinen Zweifel darüber ließ, daß die Würfel defallen waren, und daß er aus dem Wettſtreit um die Dame des Hauſes glänzend als Sieger hervor⸗ gegangen war. 72 d 1 1 *— arf wohl gratulieren?“ fragte denn auch Frau 25 ſtrenge Unterſuchung dieſer überaus ernſten Angelegen— heit einzuleiten. Deutſche in Paraguay erſchoſſen. Eine Meldung, die unangenehme diplomatiſche Auseinanderſetzungen erwarten läßt, kommt aus Pa— raguay, der neuerdings ſehr revolutionären Republik im Innern Südamerikas: Im Intereſſe ſeiner durch die Revolution von jeder Verbindung mit der Hauptſtadt Aſuncion abge— ſchnittenen Landsleute aus dem Innern hatte der frü— here deutſche Offizier und jetzige Fabrikbeſitzer in Villa rica Freiherr Heinrich Waldow von Wahl, der, bevor er nach Paraguay kam, ſchon in Braſilien als Kultur- pionier wirkte, mit zwei Kameraden, dem Feldmeſſer Max Podlech und einem Herrn Memmler, dem Sohne eines Bäckereibeſitzers von Villarica, einige Tage in Aſnucion geweilt, um dringende Geſchäfte und Beſor— gungen zu erledigen. Schon die Hinreiſe war mit großen Schwierigkeiten verbunden geweſen, die der mu— tige Mann und ſchneidige Reiter aber nach 28ſtündigen Strapazen überwunden hatte. Zur Heimkehr erbat ſich Baron von Wahl, der auch zugleich Poſtvorſteher in Villarica war, und die ſeit Monaten aus Aſuneion nicht beförderten Poſt— ſachen mit ſich nehmen wollte, von der Eiſenbahn— behörde eine Dräſine. Vor dieſe wurden die Reit- pferde geſpannt, und ſo hatten die drei nebſt einem Peon bereits eine gute Strecke zurückgelegt, als die Nacht ſie überraſchte. des Leutnants Salinas angerufen. Kurz vor Pirahu wurden ſie von einem Pickett revolutionärer Truppen unter dem Kommando e Trotzdem ſie ſofort hielten, unbewaffnet waren und ſich den Inſur⸗ genten als unbeteiligte Deutſche ausgaben, befah! der Leutnant, zu feuern. Eine Salve krachte Baron von Wahl und ſein Begleiter Podlech ſanken durch den Kopf geſchoſſen tot von der Dräſine. Der ö 0 1 dritte Begleiter ſowie der Peon wurden ſchwer ver⸗ wundet, doch gelang es ihnen, zu flüchten und völlig erſchöpft den Ort Sapucay zu erreichen. 2 8 4 Vom Tripoliskrieg. Die Lage wird ſchwieriger. die Vorſtöße, mit denen die Italiener neulich die Zuverläſſigkeit der Dardanellen⸗Forts erprobten, haben bereits ſehr traurige Folgen gehabt. Eine Schwimm⸗Mine explodierte. — Konſtantinopet, 26. April. Trotz der von der tür— tiſchen Regierung verfügten Sperrung der Dardanellen und der wa erholten Warnung vor der Minengefahr verſuchten Freitag zwei Schiffe, die Dardanellen zu paſſteren. r Schleppdampfer„Samſun“ fuhr dabei am Eingang in die Dardanellen auf eine Mine, die ſofort explodierte. Das Schiff wurde ſchwer beſchädigt. Mehr Glück hatte der engliſche Dampfer„Charing Croß“. Trotz der Minen und nachgeſandter Schüſſe van den. Forts gelang es ihm, un— „Das darf man. Ich von Ramingen verlobt.“ Und nun begann das Beglückwünſchen und Gratulieren, das man aus ähnlichen Vorkommniſſen kennt, und in das ſich viele enttäuſchte Gefühle, viel Neid und viel verſte tte Feindſeligkeit miſcht. Man gönnte ihm einfach die reiche Partie nicht, den Goldfiſch, den er einem ſelber vor der Naſe weggeſchnappt hatte. Das Souper aber gab allen die beitere, alles ver⸗ geſſende Stimmung wieder. Der Bräutigam ſtrahlte natürlich von Glück, die Braut ſchien innerlich zufrieden, und ihre Augen ſtrahlten wie Edelſteine. Wiederholt nippte auch ſie vom Champagner und tat den andern Beſcheid. Gerade jetzt ſtand der Diener mit der in die Serviette geſchlagenen Flaſche hinter ihr und ſchenkte ein.„Nun?“ fragte er leiſe. „In meinem Schränkchen. Links oben.“ Niemand hatte die Worte gehört, niemand das Ziſcheln bemerkt. ö Der Diener trat zurück und ſchenkte nebenan ein. Dann verließ er unauffällig den Saal und ſchlich ſich in das Zimmer Miſtreß Whises ein. Vas Schränkchen war verſchloſſen, aber der Schlüſſel ſteckte im Schloß. Er öffnete die Schranktür ganz leiſe und nahm das Etui heraus. Er konnte der Verſuchung nicht widerſtehen, es zu öffnen. Ein Ausruf der Überraſchung entfuhr auch ihm. „Ich dachte es mir“, ſagte er dann und ſchob das Etui in die Taſche. Dann trat er wieder in den Saat zurück. Wieder ſchenkte er Emmy ein. „Ich hab's“, flüſterte er.„Es iſt's.“— Sie nickte unmerkbar.„In zehn Minuten entdechſt du den Diebſtahl.“ „Proſit!“ ſagte ſie und ſtieß mit ihrem Nachbar an, der ihr das Glas hinhielt. Daun rückte ſie ihren Stuhl zurück. Es war heiß hier, ſehr heiß. Das war das Zeichen, daß die Tafel aufgehoben Plaudernd zogen ſich die Teilnehmer in die Neben⸗ 2 habe war * mich heute mit Herrn] räume zurück, oder traten auf die kühle Terraſſe. Andere — vorſehrt die Trdänelſen zu paſfſteren. Auch die italieniſche Marin- hat bei den Vorſtößen einen Verluſt gehabt. Der bei der Schießerei beſchä— digte Panzerkreuzer iſt geſunken. Konſtantinopel, 26. April. Die heutigen Morgen— blätter nehmen von dem Gerücht Kenntnis, daß der ita— lieniſche Panzerkreuzer„Vareſe“, der während des Bom— bardements vor den Dardanellen durch eine Streumine beſchädigt worden iſt, in der Mudrosbai auf Lemnos geſunken iſt. Die Schiffstrümmer ſollen gegen die Küſte bei Kaſtron getrieben worden ſein. Auch auf dem Lande operieren die Italiener nicht glücklicher. Das Hinterland iſt Wüſte, und da— ſind die 1 viel her Siege nichts als keine Folge haben können. Juſel Dierba(Tunis), 25. April. Die vor zwei Wochen unternommene Expedition im Weſten von Tripolis hat praktiſche Folgen nicht gehabt. Weder iſt der Verkehr mit Tuneſien unterbrochen, noch ſind Suara und Sanſur gefallen, noch haben die Araber ihre Angriffe auf San ſur aus nächſter Nähe eingeſtellt. Ein italieniſcher Pro— vianttransport wurde auf der Straße nach Tadjura über— fallen. Selbſt auf die Ballonhalle vor den Toren der Hauptſtadt wurden Schüſſe gerichtet.— Die andauernde Untätigkeit der Italiener ſcheint darauf hinzudeuten, daß man nicht kämpfen will, vielmehr die Kampfluſt des Gegners zu ermüden hofft. Alles in allem ſind die Italiener nicht weiter als vor drei Monaten. Die Stellungen um die Hauptſtadt werden andauernd durch Schanzen und Gräben verſtärkt. Bis fetzt iſt der Geſund— heitszuſtand der Truppen trotz der Hitze ein überraſchend auter. e 1 72 ſch Politiſche Rundſchau. — Berlin, 26. April. — Die aus Anlaß des Kohlenſtreiks abgeſagten Beſuche des engliſchen Königspaares auf dem europfi⸗ ſchen Feſtlande ſind auf das nächſte Frühjahr verſchoben worden. Prinz Ludwig von Bayern wird in Vertretung des Prinzregenten Luitpold am 30. April zum Gegenbeſuch am Großherzoglichen Hof in Schwerin eintreffen. Lufthiebe, die Künig Otto von Bahern hat in ſeinem Be⸗ finden in der letzten Zeit keinerlei Aenderung zu ver⸗ zeichnen. In der bayeriſchen Kammer der Abgeord⸗ neten richtete Abg. Giehrl an die Staatsregierung die Anfrage wie es ſich mit dem Befinden des Königs Otto von Bayern verhalte. Miniſterpräſident Freiherr von Hertling erklärte darauf:„Ich muß auf dieſe Anfrage dieſelbe Antwort geben, die alle meine Vorgänger ge⸗ geben haben. Das Befinden des Königs Otto iſt völlig unverändert. Ich habe mich perſönlich davon über⸗ zeugt, als ich vor zwei Tagen nach Fürſtenried fuhr.“ Das Haus nahm dieſe Erklärung zur Kenntnis. :) Kolonialgerichtshofſ. In der Budgetkommiſſion Reichstanes teilte Dr. Solf Freitag mit. daß der n—— des ſich das die heute aber drehte Hausfrau, gingen in den Rauchſalon, überall Geſpräch um die liebenswürdige begehrenswerter war, als je. Die e ſelbſt ſtand mit Fenſterniſche. „Komm“, ſagte ſie plötzlich,„ich möchte dein Geſchenk wieder ſehen.“ „Ach, laß' doch das“, ſagte er,„bleiben wir hier Plaudern wic von unſerem kommenden Glück, von unſerer f Liebe.“ „Nein“, ſagte ſie,„laſſe mich. Es iſt, Stimme mich hinrieſe. Als ob uns von den Unglück drohe, wenn ich nicht hingehe.“ Sein Antlitz verdüſterte ſich.„Wie du willſt“, ſagte er aber trotzdem und ging mit. Sie öffnete das Schränkchen, ſtreckte ihre Hand aus nach dem Platz, wo ſie es hingetan, und ſchrie auf:„Es iſt fort!“ „Was ſagſt du?“ und auch er ſtürzte hin und ſuchte. Mit fiebernden, fliegenden Händen ſuchte er, alles durch⸗ wühlend, was in dem Schranke war.„Fort, fort!“ ſchrie auch er mit heiſerer Stimme. Denn nur er wußte, was das für ihn bedeutete. Welche Gefahr das für ihn barg.„Fort, fort, alles verloren“, und er ſank, wie unter der Wucht des Schlages zuſammenbrechend, auf einen Stuhl nieder. „Wo kann er ſein?“ rief ſie, die Hände ringend.„Ge ſtohlen! wer kann ihn geſtohlen haben?“ In demſelben Augenblick trat Frau von Weſt in den Rahmen der Tür. „Alſo hier muß man das glückliche Vaar ſuchen. Aber was iſt Ihnen? Um Gottes willen, was iſt geſchehen?“ „Der Schmuck, den mein Bräutigam mir geſchenkt hat, iſt ſort.“ „Fort!“— ihrem Bräutigam in einer als ob eine Steinen ein „Iſt geſtohlen!“(For ſetzung folgt.) Bundesrat dem Reichstage demnächſt einen Geſetzent⸗ wurf betreffend Errichtung eines Kolonialgerichtshoſes vorlegen werde. Für Baumwollkulturverſuche bewil⸗ ligte die Kommiſſion die angeforderten 180 000 Mark, das ſind 70 000 Mark mehr als im Vorjahre, um ſo lieber, als die bisherigen Bemühungen erfolgreich waren. 1 Die Verhaftung des Grenzkommiſſars Dreßler ſoll auf eine Denunziation eines ruſſiſchen Poſtbeam⸗ ten hin erfolgt ſein, der ſich offenbar an Dreßler rächen wollte. Vor mehreren Wochen wurde in Eydt⸗ kuhnen ein ruſſiſcher Poſtbeamter feſtgenommen, weil er erwieſenermaßen mit einem Agenten, der für den ruſſi⸗ ſchen Spionagedienſt in Oſtpreußen tätig war, in Ver⸗ bindung ſtand. Der Beamte mußte aus der Haft ent⸗ laſſen werden, weil die Beweiſe für die Verurteilung eines Ausländers nicht ausreichten. Sehr bald nach der Haftentlaſſung wurde innerhalb der Grenzbevöl— kerung bekannt, daß der ruſſiſche Beamte den preußi⸗ ſchen Grenzkommiſſar in Eydtkuhnen für ſeine Feſt⸗ nahme verantwortlich machte und ſich zu revanchieren drohte; er wußte offenbar nicht, daß Hauptmann Dreß⸗ ler der Angelegenheit fernſtand und lediglich in ſeiner Eigenſchaft als Polizeibeamter einer richterlichen Ver⸗ fügung pflichtmäßig nachgekommen war. An der Grenze wird allgemein angenommen, daß die Feſtnahme des Grenzkommiſſars auf dieſen Zwiſchenfall zurückzu⸗ führen iſt. Da der ruſſiſche Beamte zu der„Petersb. Zeitung“ Beziehungen unterhält, geht man wohl nicht fehl, auch die Veröffentlichung ſeinem Betreiben zu⸗ zuſchreiben. Man iſt hier(an der Grenze) in allen maßgebenden Kreiſen nach wie vor feſt davon über⸗ zeugt, daß die Feſtnahme des Grenzkommiſſars auf einem Mißverſtändnis oder unzutreffenden Imſorma⸗ tionen beruht. Jedenfalls können die in dem Artikel erwähnten„heimlichen Reiſen“ des preußiſchen Grenz⸗ kommiſſars und andere Mitteilungen ſchon deshalb nicht glaubhaft erſcheinen, weil der Grenzkommiſſar kein Wort Ruſſiſch verſteht. Heer und Marine. N. § Zu dem Abgeordnetentage der deutſchen Marinever⸗ eine in Düſſeldorf entſendet die Marineverwaltung ſechs Torpedoboote dahin. 5 Deutſcher Reichstag. IJ Berlin, 24. April. Heute ſollte der arme Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hingerichtet werden, geiſtig wenigſtens. Der wahn⸗ witzige urteils⸗ und kenntnisloſe Phraſenheld, der die ſo⸗ genannten„Stimmungsbilder“ im Vorwärts“ fabriziert, ſchrieb in ſeiner komiſchen Ueberhebung in der Num⸗ mer des heutigen Morgens:„Bei den heftigſten An⸗ griffen des Herrn Müller⸗Meiningen lächelte der Kanzler, und bei den blutigſten Witzen lachte er ſogar mit, und er hat recht: hier darf er lächeln, darf er lachen! Mor⸗ en aber, wenn der Sozialdemokrat ſpricht, wird ihm chon das Lachen vergehen.“ Da mußte man ſchon etwas Fürchterliches erwarten. Mindeſtens hatte man Bebel zu erwarten, der einſtens beim Militäretat ſo grauſige Reden zu halten pflegte. Aber er kam nicht. Und auch Herr Ledebour, die„männliche Ausgabe der Roſa Luxemburg“, war's nicht, und wer angeſichts des gefährlichen Man⸗ gels an Ultraradikalen unter den älteren Genoſſen auf einen Neuling gerechnet hatte, der hatte ſich nicht min⸗ der verrechnet. Hinter der Tribüne tauchte— Dr. Grad⸗ nauer, im Ledebvurtone der„Bruder von dem Mäntel— geſchäft in der Kronenſtraße“, auf, einer von den„Edlen Sechs“, die ſeinerzeit aus der„Vorwärts“-Redaktion hin⸗ ausflogen. Natürlich verſuchte er, ſeiner Aufgabe, dem Reichskanzler das Lachen zu vertreiben, gerecht zu wer- den, aber es wollte doch nicht recht geraten. Genoſſe Ledebour hätte dieſen Teil der Parteiaufgabe ſicherlich veſſer gemacht. Erzberger, der nach ihm ſprach, mußte recht lange warten. Erzberger behandelte ſeine Aufgabe im Sinne des erſten Parteiredners Abg. Dr. Spahn; das Zurückgreifen auf Einzelheiten der Debatte gab ihm die Möglichkeit, manches treffenden und durchſchlagenden Wortes gegenüber geg⸗ neriſchen Einwänden. Als er zum Schluß die Duellaffäre des Sanitätsrates Dr. Sambeth für eine dem chriſtlichen Volke ſeitens der Militärbehörde angetane Schmach erklärte, trat ihm der Kriegsminiſter v. Heeringen entgegen, aber mit dem Mißerfolge, daß ihm ſogar der letzte Redner Abg. Dr. Paaſche(natl.) erklärte, er habe wenig Ver⸗ ſtändnis für die Gefühle des Volkes. Morgen ſoll die Materie zu Ende beraten werden. Außerdem iſt noch die Jeſuiteninterpellation auf die Tagesordnung geſetzt worden. (Berlin, 25. April. Im Reichstage wurden heute die Wehrvorlagen wei⸗ ter verhandelt. Der Abg. Haußmann(Pp.) ſieht das Sicherheitsgefühl in Europa erſchüttert; es ſei Pflicht, Deutſchland vor dem Unglück eines europäiſchen Krieges zu bewahren. Die Volkspartei werde deshalb das Notwendige bewilligen, aber auch prüfen, wo geſpart werden könne. In bezug auf das Duell verlangte er für den Offi⸗ zier das Recht der inneren Ueberzeugung des Menſchen. Staatsſekretär v. Tirpitz ſtellt Auskunft Über Mißſtände in der Marine in der Kommiſſion in Ausſicht. Der Kriegs⸗ miniſter v. Heeringen kommt nochmals auf den Duellfall Czerny zu ſprechen. Abg. v. Liebert(Rp.) regt eine Aende⸗ rung der Wehrordnung an; Leute mit kleinen Fehlern— ſchiefer Naſe, krummen Zehen— ſollen nicht mebör militär⸗ Nur recht ausdauernd ſprach er, und Abg. ö 1 rei bleiben. Nachdem dann Avg. Wurm(Soz.) ſich ſehr ausführlich über allerlei Spezialfragen der Brannt⸗ weinſteuergeſetzgebung ausgeſprochen hatte, gab Abg. Dr. Spahn(Centr.) für das Erklärung gegen die Duellan Kriegsminiſters, die in dem 9 gipfelte: Der Kriegsminiſter ſtelle ſich außerhalb des Geſetzes. Nach kürzeren Ausführungen der Abgg. Schweickhardt(Vp.), Graf v. Poſadowsky(b. k. Fr.), Götting(natl.), Werner(Rfp.) und Kreth(konſ.) wurden die Wehrvorlagen der Budgetkom⸗ miſſion, die Deckungsvorlagen gegen Centrum und Kon⸗ ſervative mit 160 gegen 158 Stimmen an eine beſon⸗ dere Kommiſſion verwieſen. Morgen ſteht nach belangloſen ue ne der bayeriſche Jeſuitenerlaß zur Beſpre⸗ hung. ichten des Berlin, 26. April. Nachmittag 1 Uhr. Am Regierungstiſch: Reichskanzler von Bethmann⸗ Hollweg, die Staatsſekretäre Delbrück und Kühn, Baye⸗ riſcher Bevollmächtigter Graf Lerchenfeld und zahlreiche andere Bundesſtaatenvertreter. 5 Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt Berichte der Wahlprüfungskommiſſion. Die Wahl der Abgg. Brandes(Soz.), Angerpointner(Ztr.), Belzer (Ztr.), Aſtor(Ztr.) und Meyer(Ntl.) werden für gül⸗ tig erklärt. Es folgt die Interpellation Baſſermann über den Bayeriſchen Jeſuitenerlaß. Abg. Dr. Junck(utl.) begründet die Interpella⸗ tion. Der Erlaß des bayeriſchen Miniſteriums iſt eine auffallende Verletzung eines Reichsgeſetzes. Vertrauliche Erlaſſe ſind gefährlicher als nichtvertrauliche.(Sehr gut! links.) Solange ein Reichsgeſetz beſteht, haben die Ein⸗ zelſtaaten in Treue und Gehorſam das Geſetz auch dem Geiſte nach zu erfüllen. Die Ueberwachung der Durch⸗ führung der Reichsgeſetze gehört zu den Dienſtgeſchäf⸗ ten des Reichskanzlers. Hier liegt zweifellos ein Kon— flikt zwiſchen Reich und Einzelſtaat vor. Es wäre mit dem Reichsgedanken unverträglich, wenn ſich gewiſſer— maßen ein königlich preußiſches und ein königlich baye— riſches Jeſuitengeſetz herausbilden ſollte. Redner geht dann auf den Wortlaut des Geſetzes ein und erhebt Wi— derſpruch dagegen, daß für die Ausführung der Reichs— geſetze durch die Einzelſtaaten etwa die politiſchen Zeit— verhältniſſe maßgebend ſein ſollten.(Sehr richtig! links.) N Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg: Nach der Ausführungsverordnung zum Jeſuitengeſetz iſt den Angehörigen des Ordens die Ausübung einer Or— denstätigkeit, insbeſondere in Kirchen und Schulen, nicht zu geſtatten. Ergänzende und abändernde Anordnungen ſollen ſelbſtwerſtändlich getroffen werden, wenn im Laufe der Zeit auf grund der Erfahrung ſich die Notwendig— keit herausſtellen ſollte. Eine beſtimmte Definition des Begriffes der Ordenstätigkeit war bisher vom Bundes— rat nicht gegeben worden. at geben Trotzdem iſt die Auslegun dieſes Begriffes bis in die neueſte Zeit in ſämtlichen Bundesſtaaten im weſentlichen eine gleiche geweſen. (Hört! Hört!) Danach hat man jede Art einer ſeelſorge— riſchen Tätigkeit, jede Art von prieſterlichen Funktionen als Akt der Ordenstätigkeit betrachtet und nur Primiz— meſſen mit dem Charakter von Familienfeiern, ſtille Meſſen, Erteilung der Sterbeſakramenten als zuläſſig erachtet. Konferenzvorträge, religiöſen und ſywzialen Inhalts, ſind unter gewiſſen Vorausſetzungen tatſächlich zugetanen oder geduldet worden, ſoſern ſie in proſanen Räumlz keiten ſtattſanden. Die bayeriſche Regierung iſt zu einet anderen Auslegung gekommen und eine ſo verſchiedene Auslegung und Anwendung eines Reichsge⸗ ſetzes iſt ſelbſtverſtändlich nicht angängig. Ich habe des⸗ halb ſogleich an die bayeriſche Regierung das amtliche Erſuchen gerichtet, mir den Wortlaut der in der Preſſe als geheim bezeichneten Anordnung mitzuteilen. Sie iſt dieſem Erſuchen nachgekommen und hat mich unmittel⸗ bar darauf wiſſen laſſen, daß ſie beabſichtige, bei dem Bundesrat einen Antrag auf Definition des Begriffes Ordenstätigkeit zu ſtellen. Der Antrag liegt dem Bun⸗ desrat vor. Bis zum Ergehen des Bundesratsbeſchluſ— ſes iſt Sl des Jeſuitengeſetzes im ganzen deutſchen Reich auf grund der beſtehenden Uebung gleichmäßig anzuwenden, und nach dieſer Zeit wird der vom Bun⸗ desrat gefaßte Beſchluß die einheitliche Grundlage bil⸗ den. Nach dieſer Sachlage meine ich, iſt die Diskuſſion über den Begriff Ordenstätigkeit oder verbotener Or⸗ denstätigkeit der bevorſtehenden Bundesrats-Sitzung vor— zubehalten.(Sehr richtig! und Beifall.) 8 Bayeriſcher Geſandter Graf v. Lerchenfeld: Ich konſtatiere, daß meine Regierung bei dem Erlaß der feſten Ueberzeugung war, daß ſie ſich innerhalb des Rahmens des Reichsgeſetzes gehalten hat. Gleichzeitig mit dem Erlaß und vor dem Erlaß hat die bayeriſche Regierung ſämtlichen Bundesregierungen ihre Auffaſſung der Sache angezeigt. Nachdem aber Bedenken gegen den Erlaß aufgeſtiegen waren, hat ſich meine Regierung an diejenige Stelle gewandt, welche dazu berufen iſt, die Reichsgeſetze auszulegen. Der Bundesrat iſt dazu kom⸗ petent auf grund der Reichsverfaſſung und auf grund des Jeſuitengeſetzes. Der Bundesrat hat jetzt das Wort und ich glaube, daß alles weitere. was vom Bundes⸗ Miſtef lungen der OS hurb Centrale Ein Foörtschtitt. 0 0. 5. 0 adult—ñ̃ ͤ— Uoghurt-Bereitung im Haushalt! Es ist unseren unausgesetzten Bemühungen gelungen, für die Bereitung von Voghurt im Haus- halt ein Sclinell-Verlahren zu finden, das, entgegen der bisherigen Zeitdauer von 8 bis 9 Stunden, die Herstellung von echtem Loghurt binnen einer Stunde gestattet, ohne dass es dazu irgendwelcher Apparate und Vorrichtungen bedürkte. JAWS( Damit ist der erste grosse Schritt zu einer all- gemeinen Verwendung dieses bei Magen- und Darm- leiden oft geradezu verblüffend wirkenden Milch— präparates getan, gleichzeitig aber auch der Hausfrau die Möglichkeit gegeben, den Voghurt nicht nur wie bisher als reine Milchspeise anzurichten, sondern ihn in allen Formen des wohlschmeckenden Nachtisches, als Creme, Pudding, Flammerie usw. auf den Tisch zu bringen und ihn so zu einer wirklichen Delikatesse auch für alle diejenigen zu machen, die eine unüber— windliche Abneigung gegen Milch und Milchspeisen haben. Näheres über die aussergewöhnlich gesundheit— fördernde Wirkung des Voghurt und seine Bedeutung bei zahlreichen Magen-, Darm- und Stoffwechseler- krankungen, besonders bei der chron. Stuhlverstop- fung, dem Allerweltsleiden der modernen Kultur- menscheit, sodann aber auch bei Leber-, Gallen- und Nierenleiden, Gicht, Migräne, Neurasthenie, Furunku— lose, Hautausschlägen usw., ferner bei der Ernährung von Kindern, die in der Entwickelung zurückgeblieben sind, von Rekonvaleszenten, Blutarmen, Bleichsüchtigen, entrum eine f r entſchiedene 8 1 1 0* ratsliſche aus geſagt werden wurde, dei eſchluſſe Bundesrates vorgreifen würde. Ich 1 ie 2 riſche Regierung iſt in dieſer Sache ſo verfahren, wie ſie verfahren konnte.(Lachen bei den Natl.) Sie hat ihre Auffaſſung vertreten, hat aber nicht beſtritten, daß auch andere Auffaſſungen beſtehen können. 5 Die Beſprechung der Interpellation wird auf An⸗ trag Baſſermann(nl.) gegen die Rechte beſchloſſen. Abg. Blos(Soz.) hebt hervor, daß, ſolange das „Jeſuitengeſetz beſtehe, es auch beachtet werden müſſe. 1 1 1 5 We die Jeſuiten die ſchärf⸗ en Feinde der Sozialdemokratie ſind, die Abſcha des Geſetzes.. 0 f g es Abg. Dr. Spahn(3tr.) erklärt: Meine Partei wartet die Entſcheidung des Bundesrates ab. Auch ich bin der Anſicht, daß man das Geſetz befolgen muß, ſo lange es beſteht, auch wenn es ein ungerechtes Geſetz iſt. Redner verlangt die Aufhebung des§ 1 des Jeſuiten⸗ geſetzes. Die bayeriſche Anordnung hat ſich im Rahmen der Vollmacht vollzogen, die damals erteilt worden iſt. Eine Ordenstätigkeit kann auch der Einzelne ausüben, aber er muß dann Beauftragter ſein von ſeinem Orden. Die Herren, die bei der Einführung dieſes Geſetzes da⸗ bei waren, ſind jetzt alle tot. Wir können uns jetzt nur noch an den Wortlaut halten. Der Ordensmann iſt zu⸗ nächſt Prieſter, der Charakter eines Ordensmannes kann abgeſtreift werden, nicht aber der Charakter als Prie⸗ ſter.(Sehr richtig! im Zentrum.) Wenn man dagegen verſtoßen wollte, ſo wäre das ein ſchwerer Eingriff in die Rechte der katholiſchen Kirche und die Rechte der Biſchöfe.(Zuſtimmung im Zentr.) Der Jeſuitenorden iſt gewiß nicht reaktionär, aber vor allem hat ſich der Je⸗ ſuitenorden nie um politiſche Dinge gekümmert. Der Jeſuitenorden wendet alle ſeine Kräfte der ſeelſorgeri⸗ ſchen und Miſſionstätigkeit zu. Für die Politik hat er keine Zeit übrig. Redner exwartet vom Reichskanzler, daß er Gerechtigkeit walten laſſen wird. Abg. Graf Weſtarp(konſ.) ſtellt ſich auf den Standpünkt, daß die bayeriſche Regierung ſich nicht in⸗ nerhalb des verfaſſungsrechtlichen Zuſtandes bei Veröf⸗ fentlichung des Erlaſſes gehalten habe. Wie Mertin(Kchsp.) äußert ſich in ähnlicher Abg. Oertmann(anl.) iſt mit den Erklärun des Reichskanzlers nicht zufrieden und befürchtet, daß auch im Bundesrat der Einfluß des Zentrums zum Ausdruck kommen könnte. d Nach einer Bemerkung des (Pole) ergreift Abg. Gröber(3tr.) das Wort und bezeichnet das Jeſuitengeſetz als kein Juſtiz-, ſondern als ein Verwaltungsgeſetz. Der Bundesrat ſollte bei ſeiner Be⸗ ratung genau prüfen, ob er überhaupt berechtigt iſt, eine Ordenstätigkeit zu verbieten. a Abg. Mumm(W. Wag.) hofft, daß der Bundes⸗ rat einen Ausweg finden wird, um den konfeſſionellen ede ie Nach weiteren Bemerkungen des Abg. J iſt die Interpellation erledigt. 8. n e Es folgt der Etat der Reichseiſenbahnen a Eine Reihe von Rednern äußert ſich zu Punkt, worauf ſich das Haus zur weiteren auf Samstag 11 Uhr vertagt. Schluß 7 Uhr. „Titanic“-Jammer. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten lauſen noch immer zahlreiche Schilderungen ein, die das Entſetzen des Unterganges 1 0 in glühenden Farben ſchildern. So hat am 20. April der Lloyddampfer„Bremen“ die Unfallſtelle der„Ti⸗ tanic“ paſſiert. Eine Salon⸗Paſſagierin der„Bremen“, Frau Johanne Stunke, erzählte noch darüber:„Es war am Sonnabend nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr, als wir einen Eisberg erblickten. Das Bild der dar⸗ auf glänzenden Sonne war prachtvoll. Als wir näher kamen, entdeckten wir kleine, im Meer ſchwimmende Punkte, die, wie wir wußten, Leichen der„Titanic“ waren. Wir näherten uns noch mehr und ſahen eine Anzahl Leichen ſo genau, daß wir ihre Kleider erkennen konnten. Wir bemerkten eine Frau im Nachthemd, die ein kleines Kind feſt an die Bruſt gepreßt hielt. Mehrere der Paſſagierinnen ſchrien bei dem An⸗ blick auf und verließen das Schiffsgeländer in halb ohnmächtigem Zuſtande. Eine andere Frauenleiche war vollſtändig angezogen und hielt krampfhaft eine zottige Hundeleiche umklammert. Wir ſahen auch eine Gruppe von drei Männerleichen, die ſich an einem Dampferſtuhl feſthielten. Wir konnten weiße Ret⸗ tungsgürtel wie Flecke auf dem Meere über die ganze Strecke bis zum Eisberge hin erkennen. Die Szene hat alle an Bord zu Tränen gerührt, ſelbſt die Offiziere konnten ihre Bewegung nicht verbergen.“ Dem Londoner„Daily Telegraph“ wird aus New⸗ nork gemeldet: Der erſte Ueberlebende der„Titanic“. Abg. Morawski dieſem g Beratung Außerdem Kolonialetat. Skrophulösen, Drüsenkranken, Nervösen usw. bitten wir in unserer ausführlichen Schrift„Die Kur der Zukunft“ nachlesen zu wollen. Wir senden diese Schrift kostenlos und franko an jeden Interessenten und fügen gegen Einsendung von Mk. 0,20 in Brief- marken eine Probe unseres Voghurt-Fermentes„Ma- jamin“ sowie eine Anzahl Kochrezepte bei, damit die Hausfrau sich von der Güte des Gebotenen überzeugen hann, ohne sich dadurch Kosten zn machen. Die Anwendung von Voghurt, in gegebenen Fällen, hat Erfolge gezeitigt, von denen man früher keine Ahnung hatte; es versäume daher niemand sich Probe und Broschüre kommen zu lassen. 4 Venn ie nich her, Jo 24 Hurf Eoffenlose Zusendung von Proben urid Litteratur der- ur DL Chalfner C Line zu fordern, obzuliegen. zein informieren wollen Verlangenſie ei der junge Alfred von Drachſtedt. Er in einer wollenen Sportjacke, einem ber entſchloſſen 5 ein Sugnegeld von der White Star in Newyork f Paar Hoſen, einem Rettungsgürtel und mit nur weni⸗ N gen Mark ein. Siebenhundert Mark und eine umfang⸗ reiche Garderobe ließ er auf der„Titanic“. Nach ſeiner Berechnung gingen ihm Sachen im Werte von 9000 Mart mit dem Dampfer in die Tieſe. v. Drachſtedts Mutter wohnt angeblich in Sachſenring bei Köln. Er intereſſierte ſich für Automobil⸗ und Flugſport und ſei nach Amerika gekommen, um dieſen Paſſionen Er rannte ſofort nach der Kolliſion der Titanie“ nach dem Tennisſpielplatz, da dieſer, wie er zieinte, ſo ziemlich auf dem Boden des Dampfers ge— legen war. Dort fand er den Boden bereits mit Waſſer bedeckt. Nachdem er fünf Treppen hinauf⸗ beeilt und Freunde herbeigeholt hatte, um ſich das Maſſer anzuſehen, fanden ſie es bereits bis auf etwa zwei Meter hoch geſtiegen. Das genügte ihm; er zog ſich ſchnell an, wie beſchrieben, und ſtürzte an Deck, wo er, wie er ſagt, Frauen höchſt ärgerlich dar⸗ über ſand, daß ſie gezwungen wurden, das Schiff in ſolcher Haſt zu verlaſſen. Eine von ihnen beklagta ſich, daß man fie nicht erſt ihr Haar machen lie ß. Aus Stadt und Land. * 205 Leichen geborgen. Ein Kabeldampfer meldet, 205 Leichen Pön der„Titanic“ ſeien gefunden. Nach Anſicht von Aerzten müſſen alle ſoſort geſtorben ſein Von bekannten Namen befinden ſich der Adjutant des Präſidenten, George Widener und vielleicht Stead dar⸗ unter. Die Telegraphiſten geben zu, mit Erlaubnis Mareonis Interviews mit Paſſagieren während der Fahrt auf der„Carpathia“ gemacht und bei der Lan— dung an eine nicht genannte Zeitung verkauft zu haben. Fomilienrache der Betrogenen. In Straßburg wurde auf offener Straße ein Revolverattentat auf den Referendar K. verübt. Die Täterin iſt die Mutter der Geliebten des Referendars, die das Verhältnis nicht zulaſſen wollte. Der Referendar blieb unver⸗ letzt. Die Mutter wurde in Haft genommen. Sie erklärte bei ihrer Vernehmung, daß ſie den Verführer ihrer Tochter nach ihrer Befreiung wieder ſtellen werde, und ſie hoffe, dann beſſer zu treffen.— Dem Herrn Referendar kann natürlich nichts geſchehen. * Neue Ausſchreitungen von Zigeunern. Von Zi⸗ geunern buchſtäblich bis aufs Hemd geplündert wurde ein 16 Jahre alter Bauernburſche namens Schmidt, der in der Dämmerſtunde von einem Beſuche im Nach⸗ bardorſe nach ſeiner Heimat Großenmoor bei Hün⸗ feld zurückkehrte. Er wurde im Walde im ſogen. Eich— berg von einer Zigeunerbande plötzlich umzingelt und vollſtändig ausgeraubt, und zwar nahm man ihm außer ſeiner Barſchaft Uhr, Taſchenmeſſer und andere Ge⸗ genſtände ſowie die geſamte Kleidung, Rock, Wams, Schuhe und Strümpfe; nur Hoſe und Hemd ließ man ihm und jagte ihn fort. In troſtloſem Zuſtande traf der Burſche zu Hauſe ein. Gendarmerie und Förſter machten ſich ſofort an die Verfolgung der Zigeuner, ohne bisher eine Spur zu finden. *Das Rauchverbot für die Berliner Automobil— lenker ſoll in Ausſicht ſtehen; es ſoll ſich auch auf Autobeſitzer erſtrecken, wenn ſie ihren Wagen ſelbſt ſteuern. Die Berliner Roſſelenker, für die ein ſolches Verbot bereits Geltung hat, brauchen dann auf die chauffeure nicht mehr mit Neid herabzuſehen. * Ein Automobilkrieg ſeltſamſter Art iſt in Gotha usgebrochen. Dort ſollen die Autobeſitzer die in Thü⸗ ringen vielfach noch zur Erhebung gelangenden bauſſeegelder zahlen, ein Verlangen, das niemand ißbilligen wird, da dem Automobiliſten billig ſein „was dem Roſſelenker recht iſt. Die Automobiliſten llen ſich das aber nicht gefallen laſſen, und machen regelrechte Revolution. Zunächſt hat man alle möglichen Inſtitutionen der beteiligten Kreiſe boykot⸗ tiert. Das hat nichts geholfen. Darauf hat man auch die Privaten in den Kreis der bezwingenden Schädigung hineinbezogen. Wie das„Gothaer Tage⸗ blatt“ meldet, ſoll ein Wurſtfabrikant dieſer Tage fol⸗ gendes Schreiben erhalten haben:„Wie Ihnen bekannt ſein dürfte, ſind für Automobiliſten Maßnahmen im derzogtum Gotha getroffen worden, die wir nicht in⸗ tereſſelos vorübergehen laſſen können. Wir teilen nen deshalb höflichſt mit, daß wir unſere Bezüge bei Ihnen einſtellen, bis die Angelegenheit geregelt ein wird und zeichnen hochachtend Konſumgeſchäft, der Aktiengeſellſchaft für Glasinduſtrie vormals Friedrich Siemens, Abteilung Wirges.“— Wenn es ſich dabei noch um Pfordewurſt handelte, könnte man von einer gewiſſen Solidarität zwiſchen Benzin und Roß ſprechen. daß man aber der weltberühmten Gothaer Zervelat⸗ wurſt auf dieſe Weiſe zu Leibe geht, muß allerdings Bedenken erregen. * FZZugentgleiſung: 5 Tote. In Spanien auf der Strecke Villagoyo⸗Jaen erfolgte infolge falſcher Weichen⸗ 0 U 1 1 5 N 11 117 11 * 11 0 ſtellung eine Zugentgleiſung. Die vier erſten Wagen der beiden Züge fuhren ineinander. Der Anprall der mit achtzig Kilometer Geſchwindigkeit fahrenden Züge war furchtbar. Fünf Perſonen wurden ſofort getötet, zwölf weitere ſchwer verletzt. Ein Hilfszug mit Aerzten und Krankenwärtern iſt an die Unfallſtelle abgeſandt worden. Kleine Nachrichten. Ein internationaler Drogiſtenbund(Federation Inter⸗ nationale des Droguiſtes) iſt am 22. April in Berlin unter dem Vorſitz des Deutſchen Drogiſtenverbandes be⸗ gründet worden. Eine vom Oberbürgermeiſter einberufene Verſammlung beſchloß, eine Ausſtellung„Das deutſche Handwerk 1815“ ins Leben, zu rufen. ö n 7 Das Landgericht Oldenburg verurteilte den Bankier Püttmann aus Damme wegen Konkursvergehens zu einem Jahr Gefänanis.—— W 8 e SupEA a N N . N 8 a W a 10 6 1 „Männergeſang⸗Verein Rheingold“ wurde hier Männergeſangverein gegründet, welcher ſich außer der Pflege des Männergeſangs die Förderung des geſellſchaftlichen Lebens zur Hauptaufgabe ſtellt. voranſchlag. wurde der diesjährige Voranſchlag beraten Wir entnehmen in Kürze Folgendes von allgemeinerem Intereſſe: Der Vorſtitzende gab zunächſt die erfreuliche Mitteilung, daß trotz vermehrter Betriebsausgaben böhen ſei, da Reſerven zur Verfügung ſtänden. Die Volks- ſchulen erfordern 75000, die Armenpflege 26000, der Kreis 42000 Mk. Die Reineinnahmen der Steuer ergibt 221000 Mk. Die Verwaltungskoſten einſchließlich der Gehälter nehmen 43000 Mk. in Anſpruch. Die Sicherheits- und Feldpoltziſten erfor⸗ fahrrad-Vertr.: Aus Nah und Fern. — Lampertheim, 28. April. Unter dem Namen ein neuer Mannheim, 26. April. Bis auf einige Verbeſſer⸗ ungen bei den Steuervorrichtungen iſt das Luftſchiff Schütte wieder flugbereit.— Der 54jährige Häuſerabwaſcher Ludwig Uhsmann ſtürzte beim Abwaſchen eines Hauſes ſo unglücklich herab, daß er ins allgemeine Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er bald verſchied. * Birkenau, 26. April. Hier wurden zu Oſtern aus den Schulen 48 Kinder entlaſſen, aufgenommen wurden 78 A⸗ B. C Schützen, die höchſte bis jetzt erreichte Zahl. Schulklaſſen zählen nun lt.„M. N. V.“ 508 Schüler, da⸗ runter ſind 335 evangeliſch, 169 katholiſch und 5 iſraelitiſch. Unſere 8 * Beusheim, 26. April. Am nächſten Sonntag feiert der katholiſche Männer- und Arbeiter⸗Verein Bensheim ſein 40 jähriges Stiftungsfeſt. „Hambach, 26. April. Am Kirchweihfeſte am letzten Sonntag feierten wir hier unter großer Teilnahme ein Dop- pelfeſt, nämlich das 25jährige Beſtehen der Pfarrei und die Elnweihung des neuen Kreuzwegs. Herr Dekin Miſchler Heppenheim der Gründer und im Nach⸗ mittagsgottesdienſt hielt Herr Domkapitular May Mainz die Feſtpredigt über die Herrlichkeit eines katholiſchen Gotteshauſes. Beim Levitenamt gedachte * Bensheim, 26, April. Aus dem Gemein de⸗ In der letzten Stadtverordnetenſitzung der ſeitherige Steuerausſchlag nicht zu er- vert 23000 Mk. Die Betriebsrechnung in Ein- und Ausgabe mit 535628, ſowie die Vermögens rechnung mit 165630 Mk. wurden genehmigt. :: Aus dem Kreiſe Erbach. 26. April. Gemein de⸗ ſteuern. Nach dem ſoeben veröffentlichen Steuerausſchlag haben Gemeinden von 199 bis 248 Prozente der Staatsſteuer zu entrichten.(Gumpertsberg 248 Prozente.) Am beſten da⸗ ran ſind: Forſt Bullau mit 11, Eulbach mit 15, Rothenberg wit 53 und Airlenbach mit 58 Prozent. Vor 30 Jahren gab is noch mehrere Gemeinden, die überhaupt gar keine Gemeinde; ſteuern zu zahlen hatten. — Ans dem Odenwald, 26. April. Der Kampf zwiſchen Unglaube und Religion dringt immer mehr auch in unſere ſchönen Täler vor. Namentlich werden unſere Stein- arbeiter immer mehr vor die entſcheidende Frage geſtellt, ob ſie den verführeriſchen roten Fahnen oder dem ſiegreichen Zeichen des Chriſtentums folgen ſollen. Der Verband der chriſtlichen Steinarbeiter iſt auf ſeinem Poſten. Wiederum hat er im Anſchluß an den Oſterartikel des„Steinarbeiters“, der das Chriſtentum verhöhnt, ein Flugblatt herausge⸗ geben, das wir allen denkenden und chriſtlich geſinnten Stein⸗ arbeitern warm empfehlen. Dieſes Flugblatt verdient die welteſte Verbreitung und kann durch die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften bezogen werden. Aus dem weſtlichen Odenwald, 26. April. Trotz der reichen Blüten an den Heidelbeerſträuchern iſt keine einzige Frucht anzutreffen. Die Kälte im Anfange des Monats April ſcheint die Fruchtanſätze vollſtändig zerſtört zu haben. * Worms, 26. April. Das hundertjährige Jubiläum der Wormſer Muſikgeſellſchaft und Liedertafel wird am Sonn- tag durch zwei Feſtkonzerte gefeiert. * Darmſtadt, 26. April. Der„Verband heſſtſcher Finanzbeamten“ wird am nächſten Sonntag, vormittags 9 Uhr beginnend, im Kalſerſaal zu Darmſtadt ſeine diesjährige Haup verſammlung abhalten. „an wenlange Büssefsh eim? Nigoſaus Eitler, Viernheim. 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