. gegeben finden wahrend ect Sch beſrdeccs Sc welcbe gesscam e. konnen Sie ſich in angenebtmer Wei- 1 2 gelbes Zum Fring Karl“ Kanperthein Haarkrankhei 5 e E g 5 aun Trin Kal, 20 5 je:„ Daarhrau üheitenn. Theater⸗ a e ——————— und ohne Geſang für Krieger, Turn, Feuerwehr, Radfahrer, Geſang und kreisförmige Kahlbeft, Schuppen etc. behandelt mirtelſt alas„Zur Sermauis“, Samperlhein fene Beet ae b. 8 Auel Lichtheil- Institut Elektron, nur M 3, 3 Mannheim. Vis-à-vis dem Restaurant z., Wilden Mann“. Vergnügungs vereine. babe. dh bd F. Heiden een en e n. ö · O. fte, Berlin O. 27. EünerwWeg 95 Telephon Nr. 4320. Auswahlſendung. Verzeichniſſe umſonſt u. frei. —. der Ren ſchloßflra ße anpfeblen ſich der geehrten Vieruhetmer Eluwohnerſchaft be rem Heſuch, elbſl unter Zuſtcherung und anf Werkfaniſtet Wedienung. Aus ſchank van prima en. 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Die verſchiedenen Attentate, die Italien in der letzten Zeit auf europäiſche Teile der Türkei gemacht gat, haben unter der muſelmaniſchen Bevölkerung jene Fieberſtimmung erzeugt, die den türkiſchen Kriegs— miniſter den„Kampf bis zum letzten Blutstropfen“ proklamieren ließ. Italien hat der Beſetzung einer der kleineren Inſeln die Eroberung der größten tür— kiſchen Inſel Rhodos folgen laſſen. Das hat in Kon⸗ ſtantinopel furchtbare Erbitterung erzeugt, noche größere, als es die für Italien unbefriedigende Beſchießung der Dardanellenforts getan hat. Aus der ganzen Hal— tung der Türkei geht unzweifelhaft hervor, daß man in der Türkei feſt entſchloſſen iſt, ſich auf die hervor— ragenden kriegeriſchen Anlagen der Türken zu verlaſſen— Vielleicht täuſcht man ſich auch nicht in der Annahme, daß Landungsverſuche der Italiener für dieſe große Verluſte bringen müſſen. Aber der Kampf um den Sieg im tripolitaniſchen Kriege ſpielt ſich heute nicht mehr auf den Schlachtfeldern ab. Rußland, der alte Erbfeind der Türkei, ſucht auf die bei ſeiner Diplomatie typiſchen Weiſe Vorteile aus den Schwierigkeiten der Türkei zu ziehen, und alles deutet darauf hin, daß ihm das nur zu gut gelingen wird. Die nationalen Quertreiber auf dem Balkan ſind natürlich, unterſtützt von italieni⸗ ſchen, ruſſiſchen, bulgariſchen und griechiſchen Geldern, wieder mit aller Macht am Werke, und die fortdauernde Schwächung der türkiſchen Kräfte durch den Krieg muß ihnen die Wege zu ihrem Ziele: Losreißung großer Teile des Halbmond⸗Reiches von der Türkei, ebnen. Rußland ſelber verhandelt zurzeit mit Bulgarien. Um was es ſich bei ſolchen Verhandlungen handeln kann, darüber iſt alle Welt ſich im Reinen. Bulgcrien er⸗ ſtrebt Erweiterung ſeiner Grenze über das Gebirge hin⸗ über und nach Weſten. Der große Freund Rußland muß„ja“ dazu ſagen, wenn Bulgarien mit Hilfe der ſeit Jahrzehnten genährten Bandenunruhen in Mazedo⸗ nien größere Gebietsteile an ſich reißt. Daher verhan⸗ delt man jetzt. Rußland ſeinerſeits erſtrebt die Oeff⸗ nung des Bosporus, um ſeine Kriegsſchiffe, die im Schwarzen Meere liegen, gelegentlich auch draußen ver⸗ wenden zu können und umgekehrt. Außerdem möchte Rußland ſeine Beſitzungen im Süden des Kaukaſus⸗ gebirges nicht bloß durch perſiſches, ſondern auch durch türkiſches Gebiet verarößern. Wenn Rußland, deſſen Stürmiſche Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. 88] 2(Nachdruck verboten) „Erinnern Sie ſich dieſer Worte gans genau, Herr Zeuge?“ Welcher Worte? Ach ja, er erinnerte ſich. „Ganz genau. Selbſtverſtändlich. Die Szene ſteht zu lebhaft vor mir, um mich nicht zu entſinnen. Ich be⸗ ruhigte meine Schweſter, ich ſagte ihr, ſie ſolle das Haus ihres Gatten verlaſſen.„Aber das Kind!“ rief ſie,„ich kann doch das Kind nicht verlaſſen. Und ehe das Urteil nicht geſprochen iſt, habe ich gar kein Recht, es von ihm zu nehmen.“ Um des Kindes willen alſo kehrte ſie in das Haus zurück. Und ihre Furcht ſollte grauenvoll in Erfüllung gehen.“ Er war ſo erſchüttert, daß er ſich die Tränen trocknen mußte, die unwillkürlich in ſeine Augen traten. „Und in der Nacht, in der die Mordtat geſchah, haben Sie, Herr Zeuge, den Angeklagten ganz deutlich geſehen und erkannt?“ „Ganz deutlich. Er ſuchte ſich zwar vor mir zu ver⸗ ſtecken, aber ich erkannte ihn ſofort.“ „Ich danke. Sind ſonſt noch Fragen an den Herrn Zeugen zu richten?“ Der Verteidiger Walters ſtand auf. Ja, er hatte noch einige Frage an den Zeugen zu richten. „Wiſſen Sie ſich, Herr Zeuge, noch zu erinnern, an welchem Tage Sie Frau von Walter zum letztenmal ſahen?“ „Ich ſagte es eben jetzt. Am Tage vor der Scheidung. ſo am Tage vor der entſetzlichen Tat.“ „Da war Ihre Schweſter bei Ihnen?“ „Da war ſie bei mir.“— „Und Sie waren ſpäter nicht mehr im Walterſchen —„Nein.“ (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Donnerstag, den 9. Mai 1912 Wille natürlich über die internationalen Intereſſen hin⸗ weggeht, will und es ſcheint zu wollen— dann kann die Türkei nichts dagegen machen. Deutſchlands Freundſchaft mit der Türkei hat wenig realpolitiſchen Untergrund, und England pflegt Politik nur mit dem Munde zu machen. Neulich hieß es zwar, ein ita⸗ tieniſcher Angriff auf die türkiſchen Beſitzungen in Europa müſſe einen Weltkrieg entflaäämmen. Rußland iſt aber ſchleunigſt überzeugt, daß England nichts unter— nehmen wird, um einem ruſſiſchen Vorgehen die Spitze abzubrechen. Man wird daher gut tun, ſich durch die türkiſchen Begeiſterungsausbrüche nicht zu der Annahme verleiten zu laſſen, daß die Dinge auf dem Balkan ernſten Entſcheidungen entgegengehen. Der Jubel Frankreichs über indirekte„Eroberung“ Marokkos auf diplomatiſchem Wege iſt verſtummt, gründlich verſtummt ſogar. Man hat es gegenwärtig mit einem totalen Aufruhr des ganzen Volkes gegen den Sultan Mulay Hafid zu tun. Dieſer Mann, der im Kriege eine ſo glückliche Hand hatte, muß vor den Diplo⸗ maten und ihren Kunſtſtücken zu Kreuze kriechen. Es heißt, er wolle abdanken, und einzelne Mitteilungen der franzöſiſchen Preſſe beſtätigen dieſe Vermutung. Frankreich wird dann die Aufgabe haben, ein großes Land mit einer krieggewohnten, trotzigen, Frankreich feindlichen Bevölkerung niederzuwerfen und zu„pazifi⸗ zieren“, wie man heute in ſolchen Situationen ſagt, zu knechten, wie man früher geſagt haben würde. Im Gu⸗ ten iſt dieſes Volk nicht zu bändigen, das weiß man in Paris, und im Böſen wird man mit der durch Jahr⸗ hunderte erprobten Kriegstüchtigkeit dieſes Volkes, den unendlichen Entfernungen des zum Teil ſehr gebirgigen Landes zu rechnen haben. Algier, Tunis, Tonkin haben den Franzoſen Sorgen und Koſten genug gemacht, aber gegen das, was ihrer in Marokko harrt, wird das alles ein Kinderſpiel ſein. auty zum Oberleiter Marokkos auserſehen; ihm wird nach der Abdankung des Sultans Mulay Hafid, nit der man beſtimmt rechnet, die Leitung der Geſchäfte des jungen Sultans, vorausſichtlich eines Sohnes von Mu⸗ lay Hafid und damit die Regentſchaft Marokkos zu⸗ fallen. 9. 0 Politiſche Rundſchau. N— Berlin, 8. Mai. Der Reichskanzler wird am Sonnabend vormittag 9 Uhr in Badens Hauptſtadt Karlsruhe eintreffen, der Kaiſer kommt eine Stunde ſpäter. Botſchafter Freiherr Marſchall v. Bieberſtein wird auf ſeinem Gute Neuertshauſen bei Freiburg erwartet, und es iſt als anzunehmen, daß ihn ſein Weg dorthin über Karlsruhe führt. ** : Heimreiſe des Kaiſers. Der Kaiſer begab ſich ettwoch morgen nach herzlicher Verabſchiedung von griechiſchen Königsfamilie und nach nochma Beſuch der Ausgrabungsſtätte in Monrepos an „Ihr letzter Beſuch bei Ihrer Schweſter datiert alſo viel weiter zurück?“ N „Nicht viel. Ich war am Abend zum letzten Male in der Walterſchen Villa, aber auch nur auf ganz kurze Zeit, um mit meiner Schweſter alle weiteren Schritte zu beſprechen.“ „Sie wollten zu Ihrer Schweſter gehen und eine Art Vermögensverwalter bei ihr werden?“ „Jawohl. Aber natürlich nur in ihrem Intereſſe.“ „Selbſtverſtändlich. Aber Frau von Walter war ſehr reich. Ihre Vermögensverhältniſſe aber zerrüttet. Hat vielleicht doch der Reichtum Ihrer Schweſter Ihre Ent⸗ ſchlüſſe...“ Da aber unterbrach von Ramingen den Anwalt ent⸗ rüſtet:„Ich glaube, ich kann mir, ſelbſt von Ihrer Seite, ſolche Inſinuationen verbitten.“ „Ich halte allerdings dieſe Frage auch nicht für am Platze“, meinte der Vorſitzende.„In jedem Falle brauchen Sie keine Antwort darauf zu geben.“ „Dann möchte ich an den Herrn Zeugen nur noch eine einzige Frage richten. Haben Sie einen beſonderen Schlüſſel gehabt, um in die Gemächer Ihrer Schweſter zu kommen?“ N Die Antwort kam nur zögernd von Ramingens Lippen, und er ſchien um eine Nüance bleicher zu werden. „Und iſt der Schlüſſel noch in Ihrem Beſitz?“—„Ja.“ Wieder war das Zögern bemerkbar. Der Anwalt lächelte ſpöttiſch. „Sind Sie deſſen gewiß?“—„Ja.“ „Ich danke.“ „Hat ſonſt noch jemand eine Frage an den Zeugen zu richten.“ Niemand meldete ſich. „Dann erkläre ich das Zeugenverhör für geſchloſſen. Ich unterbreche die Sitzung auf eine halbe Stunde und gebe dann dem Herrn Staatsanwalt das Wort.. 0 herzoglichen Hürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeter“ Annahmeſchluß für Juſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäͤteſtenz 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag uon Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Nathausſtraße Nx. 19. Man hat den General Ly⸗ zeiger Viernßeimer Feitung erden Neueres Amtsblatt der Gro . Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 18 Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Nabatt. 28. Ja der„Hohenzt en». Mett dem Katſer gingen Prinz ind Prinzeſſin Auguſt Wilhelm, Prinzeſſin Viktoria Luiſe und die Gefolge an Bord. Die Spitzen der Be⸗ hörden waren zur Verabſchiedung am Landungsplatz erſchienen. Das Publikum bereitete dem Kaiſer herz⸗ liche Kundgebungen. Die Abfahrt der„Hohenzollern“ und der„Kolberg“ nach Genug erfolgte um 1 Uhr mittags. 1 Die Heeresvorlage in der Kommiſſion genehmigt. Die Budgetkommiſſion des Reichstages hat Mittwoch die letzten Teile der 5 vorlage zu Ende beraten, ehrvorlage, ſoweit ſie das ſo daß nun die ganze Landheer betrifft, genehmigt iſt. Sodann aging die Kommiſſion zur Beratung des regulären Heeresetats über. 22 neberſall auf Teutſche in Marokko. Bei der Firma Renſchhauſen, auf deren Farm in Marokko kürz⸗ lich 150 Mann der unter franzöſiſchem Kommando ſte den marokkaniſchen Truppen einen Ueberfall ver⸗ übt haben, iſt heute von dem Geſchäftshauſe der Firma in Tanger das folgende Telegramm eingelaufen: „Der kaiſerliche Geſandte in Marokko, Freiherr von Seckendorf, wurde Dienstag wegen des gewaltſamen Eingriffs der unter franzöſiſchem Kommando ſtehenden marokkaniſchen T enabteilung auf der der deut⸗ ſchen Firma Renſchl n gehörigen Farm Aſtot in Ulad Beſſam vorſtellig. e franzöſiſche Geſandtſchaft hat eine ſofortige Unterſuchung des Vorfalles an⸗ geordnet.“ Nähere Nachrichten über den Ueberfall ſind in Kötzſchenbroda immer noch nicht eingelaufen, da die Gegend in vollem Aufruhr ſteht. 12 Amerikafahrt der deutſchen Flotte. Die deutſche Kolonie von Newyork bereitet für die deutſche Flotte, die am 3. Juni in Hamptonroads eintreffen wird, einen feſtlichen Empfang vor. Eine Diviſion des amerikani⸗ 0 atlantiſchen Geſchwaders wird die deutſchen gsſchiffe bei ihrer Einfahrt in die amerikaniſchen ſſer begrüßen und ſie auf ihrer Weiterfahrt bis Hamptonroads begleiten. 0 Englands Friedensvorſchlag. Ein Pariſer Blatt will jetzt die genauen engliſchen Vorſchläge kennen, die man in England Anfang dieſes Jahres vor dem Haldaneſchen Beſuch in Deutſchland verhandelt hat. Darnach ſoll der engliſche Kriegsminiſter ſeiner Regie⸗ rung vorgeſchlagen h„der deutſchen Regierung fol⸗ gende Proportionen zu machen:„Ohne eine formelle Verpflichtung einzugehen, ſollen die deutſchen Staats⸗ ner ſich möglichſt an das 1908 feſtgeſetzte Flotten⸗ programm halten und ſich mit deſſen Durchführung begnügen. Außerdem ſollten ſie Englands beſondere Intereſſen im Perſiſchen Golf anerkennen. Dagegen würde England an Deutſchland gewiſſe Gebiete in Afrika abtreten.“ Das engliſche Kabinett beriet über dieſen Vorſchlag und lehnte ihn ſchließlich ab. Danach haben die geſamten Friedensverhandlungen, 19. Kapitel. Langſam leerte ſich der Schwurgerichtsſaal. Die Richter gingen zu ihrem Frühſtück. Die Zu⸗ ſchauer verteilten ſich teils in den Korridor, teils blieben ſie ſitzen, um ihre Plätze nicht zu verlieren, teils eilten ſie hinüber in die einzelnen Bierkneipen und Weinſtuben, die das Gerichtsgebäude ſo zahlreich umgeben. Der Angeklagte wurde abgeführt. Um ihn zu ſehen, ſtaute ſich die Menge auf dem Korridor, und laute Berwünſchungen ſchollen hinter dem „Mörder“ her. Ja, einige Fäuſte ballten ſich ihm ſogar entgegen. Er ſchritt bleich, aber ruhig und ohne durch eine Miene die Erregung ſeiner Seele zu verraten, auf die gegenüberliegende Tür zu, die hinter ihm und dem ihn begleitenden Schutzmann verſchloſſen wurde. Ramingens Blicke hatten indeſſen ſeine Braut geſucht. Er mußte mit ihr ſprechen, er mußte Aufklärung über ihr ſeltſam kühles, abweifendes Benehmen haben. „Ich bitte, laſſe mich“, wehrte ſie aber ab.„Ich weiß nicht, was mir iſt. Vielleicht wirkt die Umgebung ſo auf mich. Vielleicht der Gedanke an das furchtbare Schickſal, das den Mörder erwartet.“ „Und das er doch entſchieden verdient hat“, warf Ramingen ein. „Ja. Es mag ſein. Oder vielmehr, er hat es ganz ſicher verdient. Aber die Art, wie du, du ihm die Schlinge, die ſeinen Hals umſchnürte, durch jedes Wort feſter und feſter zuzogſt, flößte mir Grauen ein. Er war doch mit dir verwandt, dein Schwager...“ „Ja, der Henker meiner armen Schweſter.“ „Meinſt du?“ und ſie ſah ihn wieder mit jenem ſelt⸗ ſamen Blick an, bei dem ihn ein Gefühl wie ein Froſt überkam.„Vielleicht wirſt du, wenn alles vorüber iſt, anders darüber denken.“ (Fortſetzung folgt.) von denen man neult roßes Aufheben machte deen ert gehn 10 5 : Zum bayeriſchen Jeſuitenerlaß beſtreitet die Regierung in der offiziöſen Korreſpondenz Hoffmann die Mitteilung verſchiedener Blätter, wonach in der Angelegenheit des Jeſuitenerlaſſes an die bayeriſche Regierung ein bisher ge⸗ heim gehaltenes, ſehr deutliches Schreiben des Reichskanz⸗ lers ergangen ſei. Die Korreſpondenz iſt ermächtigt, zu er⸗ klären, daß ſeitens der Reichsregierung an die bayeriſche Regierung nur das Erſuchen um Mitteilung des authenti⸗ ſchen Wortlautes des Erlaſſes gerichtet worden ſei, die materielle Seite der Frage in dieſem Schreiben jedoch nicht berührt worden ſei. Alle weiteren Kombinationen ſeien damit hinfällig.— Darüber, wann der Bundesrat ſich mit der Sache befaſſen wird, verlautet noch nichts. Vermutlich wird der Bundesrat die Frage zunächſt durch einen Aus— ſchuß prüfen laſſen, wobei alsdann längere Zeit vergehen dürfte. :: Wermuth Berliner ODberbürgermeiſter? In ihren Fraktionsſitzungen haben die bürgerlichen Par⸗ teien, ſämtlich linksliberal, mit Einmütigkeit beſchloſſen, den früheren Reichsſchatzſekretär Wermuth nach dem Rücktritt Kirſchners zum Oberbürgermeiſter von Berlin u wählen. Dieſen Beſchlüſſen waren vertrauliche Be⸗ Behungen mit dem ehemaligen Reichsſchatzſekretär vor⸗ ausgegangen, aus denen ſeine Zufage, das ihm ange— tragene Amt des Oberbürgermeiſters a nzunehmen, unzweifelhaft hervorging. Die Vrrverhandlungen mit Wermuth ſind unter voller Kenntnis des Oberbür⸗ germeiſters Kirſchner gepflogen worden, und auch die be⸗ vorſtehende Erledigung der Wahlangelegenheiten wird ſich unter der Teilnahme und Zuſtimmung des Ober⸗ bürgermeiſters Kirſchner vollziehen. ( Tie Reichstagsſtichwahl in Varel zwiſchen dem fortſchrittlichen Führer Dr. Wiemer und dem Sozial⸗ demokraten, Hug findet am heutigen Donnerstag ſtatt. Da die nationalliberale Organiſation Stimmenthaltung proklamiert hat, was den ſicheren Sieg des Sozial— demokraten bedeuten würde, hat die nationalliberale Reichstagsfraktion eingegriffen, und zwar mit folgen⸗ dem Telegramm: N ö „Herrn Dr. Bartikowski, Varel(Oldenburg). Für die bevorſtehende Stichwahl können wir unſere dortigen Partei— freunde nur dringend bitten, alle etwa vorhandenen Gründe und Verſtimmungen beiſei ſetzen und einmütig für Herrn Dr. Wiemer einzu Möchte dieſer Mahnruf in letzter Stunde nicht unk tet derhallen. Wir bitten um Veröffentlichung dieſes elegramms in der dortigen Preſſe und möglichſte Verbreitung unter den dortigen Par— teifreunden.“ Bei der Hauptwahl am 26. April hatten erhalten Dr. Wiemer(Vp.) 10901, Hug(Soz.) 12 557, Dr. Al⸗ brecht(ntl.) 1898 und Frhr. v. Hammerſtein(B. d. L,) 998 Stimmen. Parlamentariſches. ? Der Antrag der Konſervativen auf Einſchrän⸗ kung der Rededauer auf eine Stunde wurde am Dienstag in der Geſchäftsordnungskommiſſion des Abgeord— netenhauſes beraten. Von fortſchrittlicher, freikonſervati—⸗ ver, nationalliberaler und Centrumsſeite werden Bedenken gegen die Zuſtändigkeit der Kommiſſion geäußert. Ein deutſch⸗konſervativer Abgeordneter erkannte an, daß die Kommiſſion einen Auftrag zur Erörterung der Redefreiheit allerdings nicht erhalten habe. Es müfſe ihr aber das Recht der Initiative gewahrt bleiben und neue Anregun— gen wenigſtens ausſprechen. Entgegen dieſen Ausführun— gen wurde jedoch die Beratung des Antrages einſtweilen ausgeſetzt. 7 Die Wahlprüfungskommiſſion des Reichstages hat am Mittwoch die Beſchlußfaſſung über die Wahl des Abgeord— neten Kopſch ausgeſetzt und Beweiserhebung über die Gültigkeit einiger Stimmen beſchloſſen. Kopſch iſt in Löwen⸗ berg in Schleſien mit 6208 gegen 6101 Stimmen gegen einen Konſervativen gewählt worden. In der Hauptwahl hatte er 4003 Stimmen, ſein Gegner 3588, der Sozialdemokrat 2462, der Centrumsmann 1997 Stimmen. Deutſcher Reichstag. [J Verlin, 7. Mai. Eine derartig ſeltſame Debatte, wie es die heutige Ausſprache über die Fraktionsfrage war, hat der Reichs- tag wohl noch nicht geſehen. Die Reichspartei iſt bei den letzten Wahlen wohl noch eine Partei geblieben; ſie hat näm⸗ lich annähernd 383 000 Stimmen aufgebracht. Und wenn es im Reiche nach den Hausgeſetzen, die das preußiſche Abge— ordnetenhaus hat, ginge, dann wären ſie auch noch eine „Fraktion“. Aber die Geſchäftsordnung des Reichstages will es anders. Darin prangt die Zahl 15. Was nicht ſo⸗ viel Mitglieder aufbringen kann, das iſt keine Fraktion mehr, das muß die Zahl der Wilden, der„Fraktionsloſen“, vermehren, ſelbſt wenn es gleich um 13 Mann geht. Die Reichspartei ſetzte ſich gegenüber dieſem fraktionsloſen ſtande, der die Teilnahme ihrer Mitglieder an den ommiſſionsberatungen ausſchließt, zur Wehr. Sie meint, was der roten Sechsmännerfraktion im Abgeordneten— hauſe recht iſt, das iſt den doppelt ſo zahlreichen Män⸗ nern unter Führung des Abg. Dr. Arendt im Reichstage ſicher billig. Aber wie helfen? Sie hatten neulich den en die Sozialdemokraten gewählten Herrn Wermuth aus Pforzheim, ſowie den Grafen v. Poſadowsky gebeten, ſich „zuzählen“ zu laſſen. Mit dieſen Foffte man,„Fraktion“ zu werden. der Präſident lenkt, und der wollte dieſes Mal nichts davon wiſſen, daß Zugezählte mitgerechnet würden. Um die„Ebenbürtigkeit“ der Unterſchrift dieſer„Zugezählten“ tritt heute Herr v. Gamp, der reichsparteiliche Frak- tionschef. Die Kommiſſion hatte dieſe Wünſche aber ſchon abgelehnt, und die übrigen Parteien waren damit einver⸗ standen. Der Berichterſtatter der Kommiſſion, Herr Gröber, war ſogar ſehr ungalant. Er verwies darauf, daß die Reichspartei 1887 dafür geſtimmt hatte, daß 11 Sozial⸗ demokraten und ſogar 13 Polen— man denke, genau ſo anerkannt wurden und darum die Tür von draußen zu⸗ viel wie heute die Reichsparteiler— nicht als Fraktion machen mußten. Was dem einen recht iſt, iſt dem andern billig. Als die Urheber des Antrages ihre Pläne ſchei⸗ tern ſahen, ſprang ihnen die Wirtſchaftliche Vereinigung bei, die ſich in ähnlichen Nöten befindet. Sie beantragte, daß zu den Kommiſſionen alle Gruppen von 15 Mitglie⸗ dern zugelaſſen werden müſſen, einerlei, ob ſie ge⸗ ſchloſſene Fraktion ſind oder nicht. Die Sozialdemokraten, die Männer der Maſſe, hatten ihr ſchönſtes Eigenintereſſe im Auge, als ſie beantragten, zu beſtimmen, daß jede Gruppe, die wenigſtens ein Fünfzehntel aller abgegebenen Stimmen hinter ſich habe, zu den Kommiſſionen zuge⸗ 5105 werden müſſe, damit fiele nämlich die Reichspartei erſt recht aus. Schließlich verſchob mungen auf Mittwoch.. b Aus Stadt und Land. e Tas gelbe Fieber. Aus Santiago, der Hauptſtadt der großen an der Südweſtküſte Südamerikas gelegenen 1 beiden„Zugezählten“ Aber Dr. Krendt denkt, man alle Abſtim⸗ Republik, wird gemeldet: In den Nordprovinzen haf das gelbe Fieber einen epidemiſchen Umfang angenom⸗ men. Tauſende von Perſonen ſind erkrankt, Hunderte geſtorben. Der Krankheitsherd befindet ſich in Tocopilla, das von der Außenwelt durch ſtrenge Maßnahmen voll⸗ ſtändig abgeſchloſſen iſt. ö un Recht ſo! Gegenüber der Hundeſeuche, die in Groß⸗Berlin beſonders graſſiert, hak die Stadt Schöne⸗ berg ein recht radikales Mittel zur Anwendung gebracht. Der neuen Steuerveranlagung zur Hundeſteuer iſt von der ſtädtiſchen Behörde in Schöneberg eine freundſchaft⸗ liche Mahnung an die Hundebeſitzer beigelegt worden. Auf ſchönem roſafarbenem Papier wird ſolgender be— herzigenswerter Appell verbreitet:„Achtung Bürger! Wer ſeinen Hund auf den Bürgerſteig führt, damit er dort ein Bedürfnis befriedige, macht ſich ſtrafbar.(Par. 55 der Straßenpolizeiverordnung.) Wenn die Beſchwer— den über die Verunreinigung der Bürgerſteige durch Hundekot nicht aufhören, drohen neue Steuererhöhun— gen für Hundebeſitzer! Städtiſche Straßenreinigungs— Deputation.“— Hoffentlich findet dieſes vernünftige Vorgehen bald Nachahmung. r Gefährlicher Napoleon. Am Dienstag erſchien auf der Redaktion des„Seboelo“ in Mailand ein junger Mann und berlangte den Abdruck eines an den Miniſterpräſidenten Giolitti gerichteten offenen Briefes. In dieſem Briefe for— dert der Schreiber, auf die Kriegsſchule geſchickt zu werden, da er die Fähigkeiten eines Napoleon habe. Der in der Redaktion anweſende Sekretär Gitelli glaubte es mit einem Geiſteskranken zu tun zu haben und wies ihm die Tür. Der Fremde drehte ſich um, zog einen Revolver und tötete ſich durch einen Schuß in den Kopf.— Es ſoll ſich um einen aus Deutſchland gebürtigen jungen Mann handeln. *r Flammentod. Die Schrankenwärtersfrau Anna Schwarz in Regensburg verbrannte in ihrer Heuſchupfe. Auf welche Weiſe das Feuer entſtanden iſt, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. * Brandunglück. In dem Koglergut bei Altmünſter brach nachts ein Brand aus, wobei die Nachbarsleute die Bewohner des Gutes erſt aus dem Schlafe wecken mußten. Der Knecht Peſendorfer erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß er ſtarb; ein anderer Knecht wäre beim Ausbringen eines Stieres von dieſem bald zu Tode geſtoßen worden Fünf Stück Vieh kamen in den Flammen um. k Verhaftete Saccharinſchmuggler. Am Bahnhof in Cham löſten ſechs Männer Fahrkarten nach Waldmünchen. Den am Bahnhof anweſenden Gendarmen ſowie Grenz— wächtern trauten die Schmuggler nicht und zogen es vor, ihre Fahrkarte nach Waldmünchen unbenutzt zu laſſen. Die— ſer Umſtand wurde ihnen zum Verhängnis, und ſie wurden verhaftet. Zwei Gendarmen gelang es, zwei von den Män— nern, die ſich als Saecharinſchmuggler entpuppten, ding— feſt zu machen: die anderen vier entkamen. Den Gendar— men ſoll ein Zentner Süßſtoff in die Hände gefallen ſein. ** Neues Erdgas in Deutſchland. In Lüdingworth bei Kuxhaven ſtieß man in der Gemarkung Weſter— ende beim Bohren nach Trinkwaſſer in einer Tiefe von etwa 16 Meter auf eine Erdgasquelle. Das Gas ſtrömte mit immer lauter werdendem Ziſchen heraus. und die Bohrungen mußten eingeſtellt werden. Da wiederholt in dortiger Gegend bei Bohrungen Ergas— quellen angebohrt worden waren, die ſich dann aber ſtets nach kurzer Zeit erſchöpften, ſo maß man auch dieſer Gasquelle anfangs keine beſondere Bedeutung bei. Als ſie am nächſten Tage auch ſchon an Stärke abzunehmen ſchien, bohrte man weiter, da dem Be— ſitzer des Terrains an der Auffindung von Trinkwaſſer gelegen war. Nunmehr bahnte ſich das Gas neben dem Bohrrohr einen Weg ins Freie, den man aber feſt verſtopfte. Dieſes Hindernis wurde jedoch ſchnell wie— der von dem ausſtrömenden Gas beſeitigt, und auch alle weiteren Abdichtungsarbeiten haben ſich als ver⸗ geblich erwieſen. Mit lautem Surren entweicht das Gas jetzt mit ſolcher Stärke, daß das Rohr im Bohrloch hin und her bewegt wird. Man hat nun das Bohrloch ganz mit Waſſer gefüllt und das Gas, das durch das Waſſer empordringt, angezündet. Es brennt mit hell⸗ roter Flamme, während es ohne die Waſſermiſchung bläulichweiß brennt. Mittwoch weilte ein Profeſſor aus Hamburg dort, der genaue Beſichtigungen vornahm und ſich eine Probe des Gaſes zur eingehenden Unterſu⸗ chung in einer luftdicht verſchloſſenen Flaſche nach⸗ ſenden ließ. e Familientragödie. Das Arbeiterehepaar Gallus in Goſtyn(Poſen) und ſein einjähriges Kind wurden tot aufgefunden. Es liegt, wie die amtliche Unterſu⸗ chung ergeben hat, Mord und Selbſtmord aus Nah⸗ rungsſorgen vor. 7 ie Mord eines Irrſinnigen. Auf der franzöſiſchen Inſel Korſika drang in dem kleinen Dorfe Poggiolr ein geiſteskranker, 53jähriger Mann in der letzten Nach in das Haus einer Nachbarin und tötete die Frau, in⸗ dem er ihr mit einer Spitzhacke den Schädel ein⸗ ſchlug. Der Verrückte ergriff dann ein langes Küchen⸗ meſſer und ſchnitt ſeinem Opfer zuerſt den Kopf und dann die Beine ab. Die Leichenteile ſtellte er dann auf einer Wieſe auf, wie er ſagte, um die Frau dort weiden zu laſſen. Jetzt ſoll der gemeingefährliche Kranke in eine Anſtalt gebracht werden. . Raubmordverſuch. Ein Raubmordderſuch wurde auf der Chauſſee bei Susdrowo verübt. Auf die Be⸗ ſitzer Pelz und Grünwald aus Remboſchewo, die auf dem Heimwege das Dorf Tuchlin verlaſſen hatten, wur⸗ den aus dem Hinterhalt plötzlich mehrere Schüſſe abgegeben. Pelz erhielt eine, Grünwald zwei Kugeln in den Kopf. Pelz kam nach einiger Zeit wieder zur Be⸗ ſinnung und konnte ſich nach Hauſe begeben. Grün⸗ wald blieb bewußtlos liegen und wurde ſpäter aufge⸗ funden. Beide wurden ſchwerverletzt in das Lauen⸗ burger Krankenhaus eingeliefert. Der Täter nahm die Geldbörſen mit und entkam. Er iſt noch nicht ermittelt. ** 110 Kilometertempo. Mit dem 1. Mai haben die Schnellzüge Berlin— Hamburg eine größere Geſchwin⸗ digkeit erhalten. Es ſind teilweiſe Verkürzungen der Fahrzeit eingetreten, ſo daß die Mehrzahl der Schnell⸗ züge mit 95 Kilometer Geſchwindigkeit in der Stunde fahren muß. Bei r te e werden 100 und mehr Kilometer nötig ſein. Die Luxuszüge, die ohne Halten die Strecke durchfahren, haben fahrplanmäßig 100 Kilometer Geſchwindigkeit in der Stunde. Bei Ver⸗ ſpätungen wird die Geſchwindigkeit der Luxuszüge je⸗ doch bis 110 Kilometer in der Stunde betragen. Hier⸗ zu ſoll aber die beſondere Genehmigung der betreffenden Eiſenbahnbehörden eingeholt werden. Die Schnellzüge zwiſchen Hamburg und Berlin ſind die ſchnellſten in ganz Deutſchland, die Strecke München—-Nürnber i anitt geſcheaaen⸗ 8 8 ſchaft hier, Sängerbund hler. er Guten Appetit. In der amerikaniſchen Fleiſch⸗ konſerveninduſtrie droht abermals ein Skandal auszu⸗ brechen. Auf Verlangen des Senators Nelſon hat das parlamentariſche Komitee von neuem eine Unterſuchung egen die Konſervenfabrikanten eingeleitet. Senator elſon richtete ähnliche Angriffe wie ſeinerzeit Up⸗ ton Sinelair gegen dieſe Induſtrie und behauptet u. a., daß trotz aller Angriffe die Konſerveninduſtriellen fortfahren, wiederum ſchlechtes Fleiſch in den von ihnen hergeſtellten Konſerven zu verarbeiten. Gerichtsſaal. 5 *. Mordprozeß Trenkler abgebrochen. Der Prozeß gegen den Raubmörder Trenkler iſt am Mittwoch vormittag auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden, da jede Erregung bei ſeinem Geſundheitszuſtand tödlich ſein kann. Ans Nah und Fern. Heddesheim, 8. Mai. Gegen die Bürgerausſchuß⸗ wahlen der 1. 2. und 3. Klaſſe wurde Einſprache erhoben. Hoffentlich ſiud keine Wahlen mehr vorzunehmen und bleibt es bei dem ſeitherigen Reſultat. — Heddesheim, 8. Mai. Am nächſten Sonntag feier: der Männergeſangverein hier ſein 50jähriges Stiftungsfeſt, verbunden mit einem nationalen Geſangswettſtreit. Am Vor abend findet bei Wirt Sponagel zum deutſchen Kaiſer ein Feſt⸗ banket ſtatt. Es werden ſich 38 Vereine mit 1450 Sänger am Wettſingen beteiligen. Das letztere nimmt morgens 8 Uhr ſeinen Anfang. Nach Beendigung des Wettſingeus findet ein Feſtzug der beteiligten Vereine durch den hieſigen Ort ſtatt auf den Feſtplatz beim neuen Schulhaus, woſelbſt abends um halb 6 Uhr die Preisverteilung an die Vereine ſtattfindet. Abends iſt Feſtball in den Gaſthäuſern zum Hirſch, Ochſen und babiſchen Hof. Ehrenpreiſe, beſtehend in ſilbernen Po- kalen, Bechern, Kannen etc., haben geſtiftet: Se. K. Hohelt Großherzog Friedrich, Gemeinde Heddesheim, Graf v. Wiſer in Leutershauſen, Fabrikant Feder in Großſachfen, Landtags- ab geordneter Müller in Heiligkreuz, Brauerei Schrödl in Heidelberg, Zähringer Löwenbrauerei in Schwetzingen, Braueret⸗ geſellſchaft Eichbaum in Mannheim, Joſef Lindau in Heidel- berg, H. und W. Boos in Mannheim, Peter Schaaf in Kon⸗ ſtuntinopel, Georg Schaaf Witwe und Tochter hier, Wirt Echler hier, Radfahrerverein Germania hier, Schuͤtzengeſell⸗ Der feſtgebende Verein hat 8 Ebrenpreiſe geſtiftet; außerdem verteilt er 17 Preiſe mit 2085 Mk. in Geld. Jeder Verein erhält ein künſtleriſch aus- geführtes Preis-Diplom. Die Preiſe ſind ſeit Sonntag im Geſchüäft der Firma Bauer und Co. hier ausgeſtellt. Am Montag fludet auf dem Feſtplatz Volksbeluſtigung mit Kon- zert ſtatt. * Maunheim, 8. Mai. Auf dem Maimarkt wurden 5441 Stück Zuchtvieh zum Markte gebracht gegen 5104 im Jahre 1911 und 5232 im Jahre 1910. Die Prämierten find meiſtens aus Mannheim und dem badiſchen Land. Auch das zweite Rennen verlief in beſter Ordnung. Ein Reiter er- hielt nur ganz leichte Verletzungen. * Weinheim, 8. Mai. Dag Stationsgebäude des Nebenbahnhofs wurde geſtern eröffnet.— Das Feſtbankett gelegentlich des 25jährigen Stiftungsfeſtes des Gaſtwirtever⸗ eins Weinheim, verbunden mit dem 27. Verbandstag der bad⸗ iſchen Gaſtwirte, war ſehr gut beſucht. Die Liedertafel ſang prächtig vorgetragene Volkslieder. * Fürth, 8. Mai. Beim Gewitter am Montag ſchlug der Blitz in die Haffelmühle ein und tötete eine Kuh. * Ober⸗Abtſteinach, 8. Mai. Die Spar- und Darlehenskaſſe(Syſtem Raiffeiſen) hielt am Sonntag in der „Roſe“ ihre Hauptverſammlung ab. Eingangs widmeten Herr Bürgermeiſter Hintenlang als Vorſitzender des Aufſtichts⸗ rates ſowie unſer Herr Pfarrer Wunderle dem ſeitherigen e Leiter der Kaſſe, Herrn Pfarrer Blum, warme Worte der ö Anerkennung und des Dankes für ſeine opferfreudige Tätig⸗ 1—— 2 8 8 dier 15 e U 0 0 1 e e a. ö 10 5 5 4 . 17 L 5 2 2 * . 2 2 2 N Innen- Ansichten vom Hau Taupo . ö 9 aufmerksam au keit in der Kaſſe. Bei der Wahl wurden an Stelle des aus- geſchledenen Vorſitzenden Herr Pfarrer Wunderle neu-, die übrigen Miiglieder des Vorſtandes und Auſſichtsrates wieder⸗ gewählt. Die von Herrn Rechner Rohr vorgetragene Bilanz er⸗ gab ein recht erfreuliches Bild der erſprießlichen Tätigkeit der Kaſſe, 603,013 Mk. Aktiva und 600,582 Mk. Paſſiva, miihin einen Reingewinn von 2431 Mk. Von dieſem wurden 600 Mk. für den Kirchenbau in Unter⸗Flockenbach und das Schweſternhaus Ober-Abtſteinach bewilligt, der Reſt dem Stift- ungs- und Reſervefonds zugeſchrieben. Zum Schluſſe der an⸗ regenden Verſammlung bielt unſer neuer Herr Vorſitzender über die kriegeriſchen Verwickelungen in Tripolis einen einſtünd⸗ igen Vortrag, der durch etwa 30 prächtige Bilder illuſtriert war. * Spremberg, N. L., 8. Mai. Die betannte Tuch⸗ fabrik und Verſand firma Schwetaſch und Seidel, Spremberg N.-L. macht hlerdurch darauf aufmerkſam, daß das kürzliche Brandunglück nicht ihre neue, modern eingerichtete Fabrik, ſon⸗ derr die Firma Wilhelm Schwetaſch, mit welcher dieſelbe keinerlei Beziehungen unterhält, betroffen hat. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 9. Mat 1912. Der nächſte Roman, welchen wir in Kürze begin⸗ nen werden, iſt einer der ſchönſten und ſpannendſten, die wir je geleſen haben. Er ſpielt im Taunus, alſo in eiuer Oegend, welche durch Sprache, Sitten und Gewohnheiten vieles mit der unſrigen gemeinſam hat. Gauz beſonders heimelt der Dialekt an, in welchem faſt die ganze Erzaͤhlung nledergeſchrieben iſt. Wir freuen uns darum, unſeren Abonnenten mal eine Erzähl⸗ ung faſt aus ihrer Gegend mit ihrer Sprache, ihren Gebränchen etc. alſo faſt auf unſernLandſtrich zugeſchnitten, ſiefern zu können. Man wird beim Leſen dieſes Romans an das bekannte Sprüch— und Wahrwort erinnert:„Das iſt der Fluch der böſen Tat, daß ſie ſtets Böſes muß gebären.“ Der anfangs kleinen Schuld folgt die größere, und immer weiter und weiter tteibt ſie Folgen, bis es kein Entrinnen mehr gibt. Oftmals iſt das böſe Gewiſſen allein ſchon die Strafe; es raſtet nimmer und läßt ſein Opfer nicht zur Ruhe kommen. Wir haben uns zum Grundſatz gemacht, nur ſitttenreine Romane zu bringen, damit die Zeitung auch Kindern in die Hände gegeben werden kann. Und der vorliegende Roman kann unbedenklich auch von Kindern geleſen werden. „ Die Marianiſche Jünglings⸗Kongregation hielt am Sonntag ihr Titularfeſt ab. Wir kommen noch da- rauf zuruck. Unſer Bezirksfeſt findet am 19. Mai in Birkenau ſtatt. Es iſt dafür ein ſchönes und reiches Programm vorgeſehen. Zu näheren Beſprechung desſelbe mögen ſich alle Sodalen, ältere und jüngere Abteilung, auf kurze Zeit am kommenden Sonntag Punkt ½4 Uhr im Fürſten Alexander einfinden. Vollzähliges Erſcheinen wird dringend erwartet. * Partei⸗Ausflug. Wie wir bereits kurz mitteilten, findet am nächſten Sonntag ein Ausflug der Parteimitglieder mit ihren Angehörigen nach Heppenheim a. d. B. ſtatt. Es ſoll hierdurch eine größere perſönliche Fuͤhlungnahme der Partei⸗ freunde ermöglicht und gleichzeitig den Frauen und heranwachſ- enden Kindern die erwünſchte Gelegenheit geboten werden, einer geſelligen Veranſtaltung der Partei beizuwohnen. Die Heppen⸗ heimer Parteifrrunde werden die Teilnehmer des Ausfluges bei Ankunft des Wormſer Zuges am Bahnhof mit Muſik in Emp⸗ fang nehmen und auk prächtigen Wegen zur Starkenburg ge⸗ leiten. Unterwegs findet Raſt im Walde ſtatt. Nach der Rückkehr vom Spaziergang ſammeln ſich die Teilnehmer in den Räumen des Heppenheimer katholiſchen Vereinshauſes, um dort bet ernſten und heiteren Darbietungen, ſowie einem Tänz⸗ chen einige genuß reiche Stunden zu verbringen. * Militärbrieftaubeuverein„Heimatliebe“. Bei dem am Sonntag den 5. Mai a. c. ſtattgefundenen Training⸗ flug ab Gelnhauſen wurden die Tauben gleich nach Aufgabe des Telegrammes um 1 Uhr aufgelaſſen und trafen 3 Stun- den vor dem Telegramm hier ein. Hieraus kann man er- ſehen, wie notwendig wir unſere Lieblinge im Kriegsfall ge- brauchen, zumal im Kriegszuſtande Telegramme noch ſchwieriger zu übermitteln ſiad als in Friedenszeiten und unſere Lieblinnge ung Botſchaften aus 1000 Klm. Entfernungen übermitteln können. In neuerer Zeit werden ſogar Nachtflüge unternom- men, welche ſchon ſehr erfreuliche Reſultate zeigten. Eine delikate Spargelſuppe. Für je 2—3 Teller Spargelſuppe zerdrückt man einen Würfelvon Maggi'sKönigin⸗ Suppe recht fein, rührt die Maſſe mit der vorhandenen Spar⸗ gelbrühe glatt und läßt unter Umrühren 15 Minuten kochen. Zu beachten iſt nur, daß die Spargelbrühe gar nicht oder nur ſchwach geſalzen ſein darf. Für die noch im Gange befindliche Spende für ein Bis⸗ marckdenkmal ſind hier bis jetzt 2 Mark unb für die am 21. April begonnene Sammlung der National⸗Flugſpende ſind 15 Mark bei dem Kalſerlichen Poſtamt hier eingegangen. Den ein⸗ zelnen Behörden, Schulen, Korporationen, Vereinen u. ſ. w. Iſowie allen Einwohuern werden dieſe Spenden recht warm ans Herz gelegt, damit unſer deutſches Volk anderen Nationen nicht nachſteht. Die Schalterbeamten aller Poſtanſtalten ſind ver⸗ hlichtet, die vorgenannten Sammlungen, nach vorheriger Einzeich⸗ nung in die Liſte, entgegenzunehmen. Möge es auch hierin heßen;„Deutſchland mit Volldampf voran.“ „ Höfliche Bitte. Derjenige, welcher am Sonntag Abend meinem Hund das Halsbaud ausgezogen und die Hunds⸗ kette entwendet hat, wird gebeten, heute Abend auch den Hund abzuholen oder das Halsband mit Hundemarke und Kette ui der zurückzubringen.„Freiſchütz.“ Cestatte mir, die geehrte Damenwelt —— auf meine Haarschmuck- Neuheiten- Ausstellung machen. J. Schweikart. Schulentlassene Mädchen finden dauernde, gut loh- nende Beschäftigung. Eug. u. Herm. Herbst Mannhelm. HI Wohnung beſteh. aus 2 ev. 3 Zimmern und Küche in der Ernst- Ludwig-Strasse zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Exped ition d. Blattes. Eichen- u. Tannenholz geeignet für Hoftor⸗- und Garten- pfoſten, ſowie verſchiedene Sorten Uutz- u. Schwellenholz räumungshalber zu verkaufen. Martin, an der Apotheke. wird ſtändig angeliefert, pro 2ſpänner Fuhre zu M.4 50 P. Lahres. Crupfehle: Hirſe Pfund 20 Pfg. Hruchreis TEntter-Haferflocken. Joh. Karl Kempf Wwe. Waſſerſtraße 43. Kies E odes-HAnzeiqe 0 (Statt besonderer Anzeige) Cerwandten, Freunden und Bekannten hiermit die ſchmerz— liche Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren lieben Gatten, Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder und Onkel hem Georg Platz Oekonom heute vormittag halb 10 Uhr nach langem, ſchweren eien, 6 mit großer Geduld ertragenen Leiden im 68. Lebensjahre, wohlboerſehen mit den hl. Sterbesakramenten, in ein besseres Jenseits abzurufen. Um Stille Teilnahme bitten Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Maria Platz geb. Kühner. Neutzen-Hof, 1912. Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag 3 Uhr von der neuen katholiſchen Kirche in Uiernheim aus statt. den 8. Mai Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Nächſten Sonntag, den 12 l. Mts. vormittags 5 Uhr fiadet hier eine gemeinſame Uebung der freiwilligen Wehr und Pflichtmannſchaft ſtatt. Unentſchuldiges Fernbleiben wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 9. Mai 1912. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Danksagung. Für die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden unserer nun in Gott ruhenden Gemeindekasse. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach dem 13. d. M. Koſten entſtehen auf 5. und 6. Ziel Kom- munalſteuer pro 1911, Receßholz jedee Art etc. Martinigefälle pro 1911 können noch in den nächſten Wochen hierher bezahlt werden. Viernheim, den 8. Mai 1912. unvergesslichen Tochter, Schwester und Schwägerin Julchen Martin sowie für die grosse Kranz- u. Blumenspende und die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte sagen wir hierdurch unseren innigsten Dank. Besonderen Dank den ehrw. barmherzigen schwestern für ihren trostreichen Staatliche Jöſt. Signal halb 5 Uhr. Freiw. Feuerwehr. Kommenden Sonntag, den 12. Mai findet morgens 5 Uhr bei günſtiger Witterung gemeinſame DUEBTUNG der freiw. Wehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Feuerwehrkapelle ebenfalls. Vollzähliges Erſcheinen erbittet Das Kommando. Beistand, der Jungfrauen- Kongregation, den Stiftern von Seelenmessen, der Firma Gebr. Sternheimer sowie den Mitarbeitern für die der lieben Dahingeschiedenen erwiesene letzte Ehrenbezeugung. Viernheim, den 9. Mai 1912. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. ee eee Laden- Gesuch. Fußball⸗Klub„Viktoria“. Nächſten Samstag abend punkt halb 9 Uhr im Lokal Gaſthaus zum neuen Bahnhof Verſammlung zwecks Wettſpiel der 1. und 2. Maunſchaft. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. NB. Nach der Verſammlung ein Faß Freibier. In guter Lage nächſter Nähe vom Rathaus ein Laden mit 2 Schaufenſtern für Spezialgeſchäft ſofort geſucht. Näheres in der Expedition des Blattes. Z. Schwarzen Walfisch. Empfehle vorzügliches helles Flaſchenbier ſowie Spezialbier aus d. Weinheimer Zürgerbrauerei. la. Brauereiabfüllung. entrichten iſt. Militär-Brieftauben-Verein„Heimatliebe“. Sonntag, den 12, cr. findet ab Fulda(170 Klm.) ein Preiswettflug ſtatt. Die Tauben müſſen Freitag abend zwiſchen 7— 8 Uhr im Lokal eingeſetzt werden, wobei der Einſatz 30 Pfg. pro Taube zu Der Vorſtand. Jean Kirchner. Grosse Ersparnis an Geld, Zeit und Arbeit bedeuten MAG Bouillon-Wͤuürfel FCC(5 Würfel 20 Pfg. einzeln 5 Pfg.) für jede Küche. Beste gebrauchsfertige Fleischbrühe zum Kochen wie zum Trinken. Nur kochendes Wasser nötig. Turn- Genoſſenſchaft„Germania“. Jeden Mittwoch und Samstag abend halb 9 Uhr Uebungs⸗ ſtunde. Wegen der bevorſtehenden Turnfeſte iſt ſehr erwuͤnſcht, daß die Aktivität ſtets vollzählig erſcheint. Samstag abend Durchturnen dis Zwoöͤlfkampfes ſowie der Freiübungen. Pänktliches und vollzähliges Erſcheinen erwarten Die Turnwarte: Angelegentlichst empfohlen von Andreas Geier, Ecke Bismarek- und Hügelstrasse. Tüchfige Sortiererinnen gesucht. Mannheim, J 5, 13014. Cigarren-Fabrik. Schmitt.