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Beilagen:„Soumtagsblatt“ und Seuntagsfeder Perſiens Aufteilung. England landete die erſten Truppen in Perftem. (Die Geſchicke der Völker und Länder ſind ſon⸗ derbar. Perſien, einſtmals das gefürchtete erer: reich, ſteht nunmehr endgültig vor der Aufteilung. Im Auguſt 1907, als Rußland infolge des unglücklichen Krieges mit Japan in tiefſter Ohnmacht ſeine Pläne auf Aſghaniſtan endgültig aufgeben und eine Hoff⸗ nungen auf Perſien um ein bedenkliches Stück verkürzen mußte, da ſchloſſen die klugen Engländer unter ganz entſchiedenen Drohungen einen Vertrag mit den Ruſſen, wonach Perſien in drei Zonen eingeteilt vurde. Die füdliche Zone ſollte engliſches Intereſſengebiet ſein, die nördliche ruſſiſches, und die dritte ſollte Perſien blei⸗ ben— bis auf weiteres. Seit der Zeit ſind beide Mächte mit allen Mitteln, guten und weniger guten, uner- müdlich tätig geweſen, um ihren Einfluß im Lande zu verſtärken. Zu direkter Eroberung und endgültiger Beſetzung kam es bislang nicht, wohl, weil Rußland kein Geld für Eroberungszüge hatte. Jetzt machen die Engländer den Anfang: — London, 19. Mai. In Bender Abbas am per— ſiſchen Meerbuſen wurden, ſo behaupten die Engländer, ſchon ſeit längerer Zeit Unruhen befürchtet, denn in den letzten Monaten gingen die engliſchen Behörden dort mit großer Schärfe gegen den Waffenſchmuggel vor, der von den Eingeborenen ſo ſchwunghaft nach Afghaniſtan und in die anderen Teile Mittelaſiens betrieben wird, und der bei einer Reihe von dieſen wilden Stämmen ſozuſagen das einzige Subſiſtenzmittel bildet. Deshalb entſtand unter den Eingeborenen heftige Gärung, welche ſich ſchließlich in einem Aufruhr Luft machte. Sie rotteten ſich zu— ſammen und bedrohten die Stadt, ſo daß in der Nacht vom Freitag zum Samstag Truppen ans Land geſetzt werden mußten, um Bender Abbas zu ſchützen. Der britiſche Kreuzer „Parſius“, die Schaluppe„Alert“ und ein indiſcher Truppen⸗ dampfer ſchifften im ganzen 409 Mann mit einigen Ma⸗ ſchivengewehern aus, welche die Stadt gegen einen An— grit; verteidigen ſollen. Es werden noch weitere Truppen zun Handung bereit gehalten, falls dieſe notwendig werden ſoll Wer England kennt, weiß, daß es an ein Zurück⸗ ziohen dieſer Truppen nicht mehr denkt. Politiſche Rundſchau. — Berlin, 20. Mai. — Der Kaiſer ſandte an den Kardinal Dr. v. Kopp ein Telegramm folgenden Inhalts:„Ich höre ſo— eben zu meinem lebhaften Bedauern von Ihrer Erkran- kung. Ich nehme innigen Anteil und wünſche von Herzen mit Gottes Hilfe einen guten Verlauf.“ Der Kronprinz, telegraphierte:„Bin durch die Erkrankung Ew. Eminenz ſehr betorgt und wünſche recht gute Beſſerung.“ Auch von einer Meioe anderer deutſcher Fürſtlichkeiten ſind Tele⸗ gramme eingegangen. Der Kronprinz wird uch mit der Kronprin⸗ zeſſin zur Beiſetzung des verſtorbenen Königs Friedrich VIII. nach Dänemark hegeben. * : Die deutſche Wehrkraft wird zurzeit in Frank⸗ reich eifrig erörtert. Ein Pariſer Skandalblatt, das na⸗ ürlich auch die Inſtinkte der Maſſen ſernem Geſchäft dienſtbar macht, hat eine Umfrage bei franzöſiſchen Ge⸗ neralen über die deutſche Wehrmacht veranſtaltet. Da⸗ bei gibt's ganz intereſſante Gedanken, die hier ohne An⸗ An der gleichgültigen Namen der Verfaſſer mitgeteilt en: „Die beiden neuen Diviſionen ſtellen nicht nur eine er⸗ hebliche Erhöhung der Zahl des deutſchen Effektivbeſtandes dar, man muß in ihnen vor allem ein Anwachſen der Offenſivkraft der deutſchen Armee ſehen....“ Unſere Geburtenziffern ſind ſehr zurückgegangen, und es iſt nicht möglich, die dreijährige Dienſtzeit wieder efn⸗ zuführen. Dagegen können wir aber auf die Beteiligung der ſchwarzen Truppen rechnen, und nichts hindert uns, im Mobilmachunasfalle eine größere Anzahl dieſer Reſerve mit den Truppen der erſten Linie ins Feld rücken zu laſſen.“ „Es drängt ſich die Frage auf, ob unſere Reſerviſten genügend durchgebildete Soldaten ſind. Das ſind ſie nun leider nicht. Die Gefahr liegt meiner Meinung nach nicht bei Deutſchlond, ſondern in uns ſelbſt. Unſere Soldaten machen zwar Uebungen, aber ſie erlernen das Kriegshand⸗ werk nicht. Wir haben heutzutage noch dieſelben Schieß plätze wie vor 50 Jahren, als unſere Gewehre höchſtens zweihundert Meter weit trugen.... Aber leider ſind wir nur zu ſehr geneigt, zu glauben, daß man die mili⸗ täriſche Erziehung eines Volkes mit Militärmuſik machen kann.“ „Die Zahl allein iſt aber nicht ausſchlaggebend, Der Franzoſe iſt als Soldat dem Deutſchen überlegen. Das iſt ſo ein Einblick in die Anſchauung der franzöſiſchen Generale. Zum kleinen Teile ſind ſie richtig, zum größeren aber liegen ſie ſtark daneben 505 ſind von der unvermeidlichen Selbſtüberhebung er„großen Nation“ getragen. In der engli 1! Tentſchland und England. Regierungspreſſe wird uns zur Ab lung e einmal auf Schalmeien etwas vorgeblaſen: Die letzte Reichstaasdebatte zum Etat des ürtinen Amkes 1 mern laſſen wird. mit dem Aunahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; Heinere ſytktetens b Uhr morgens Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim. — Geſchäftsßtelle: Nathausſtraßhe Nr. 18. Dienstag, den 21. Mai 1412. 28. Jahrgang. befriedigt in England. Dem„Datlh Chrontiele“ giu ſie als der beſte Beweis dafür, daß ſich die Beziehun⸗ gen zwiſchen Deutſchland und England zu beſſern beginnen.„Daily News“ ſind überzeugt, daß der neue Botſchafter die Verhandlungen, die Lord Haldane an⸗ fangs des Jahres in Berlin anknüpfte, nicht ſchlum⸗ Im„Daily Graphic“ wird ver— raten, es werde Freiherrn v. Marſchalls erſte Auf⸗ gabe ſein, den Vertrag von 1989 bezüglich der por⸗ rugieſiſchen Kolonien in Gemeinſchaft mit dem bri⸗ tiſchen Miniſter des Aeußern zu revidieren. Es ſei bereits beſchloſſene Tatſache, daß, wenn man ſich auf einen neueren Vertrag einigen kann, dieſer alsbald veröffentlicht werden ſoll. Mit größter Peinlichkeit ſoll vermieden werden, Portugals Selbſtgefühl durch dieſen neuen Vertrag zu verletzen. Denn ohne die Zuſtimmung der jüngſten Republik kann und ſoll nichts geſchehen. Was aber dem„Daily Graphie“ das Wich⸗ tigſte erſcheint, iſt, daß durch dieſen neuen Vertrag die Vorherrſchaft und Gemeinſchaſt der engliſch— deutſchen Intereſſen in Afrika ſüdlich vom 10. Breitengrade zum Ausdruck gebracht wird.— Wie man's lieſt, mag's leidlich klingen! 2 g N Deutſcher Reichstag. :: Berlin, 17. Mai. Der Reichstag ſtand heute unter dem Eirdrucke eines ganz großen Tages. Haus und Tribünen waren ſtark beſetzt, da man nach den Vorgängen der letzten [Tage annahm, daß die Beſprechung des Etats des Reichskanzlers Zuſammenſtöße irgendwelcher Art brin⸗ gen werde. Dieſe Spekulation war nun tatfächlich nicht falſch. Herr Scheidemann, der neulich zum erſten Vize⸗ praſtoenten des pteichsrages gewahlte Partetiſerretar, entfeſſelte heute mit einer ununterbrochenen Reihe zu⸗ nächſt zyniſch⸗biſſiger, verſteckter, greſſiver Anrempelungen des Kaiſers längere Zeit hindurch einen Entrüſtungsſturm, wie ihn der Reichs⸗ tag ſelten geſehen hat. Scheidemann ſpottete über „perſönliches Regiment“, dem„entſchloſſenere Männer als Reichskanzler“ entgegenſetzt werden müßten, behauptete, durch die Aufhebung der Liebesgabe„be⸗ lüge“ man das Volk,— erſter Ordnungsruf—. Dann kam er 1 gret Es treibe ein frevelhaftes Spiel ahlrecht, eine Einverleibung von Elſaß⸗ ben in Preußen ſei ein Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte,— großer Entrüſtungsſturm auf der Rechten, andauernde Rife:„Zur Ordnung!“—, Ja, dieſe Einverleibung bedeute eine Verſetzung in die zweite Klaſſe des Deutſchtums.— Fortgeſetzter, ungeheurer Sturm, der Reichskanzler winkt zum Prä⸗ ſidenten hinauf, dieſer übelegt und ſagt dann einen Ordnungsruf nach Einſichtnahme in das Stenogramm zu, der Reichskanzler verläßt den Saal. Seine Räte folgen ihm, ebenſo ein großer Teil der Konſervativen. Das ganze Haus ſteht in Gruppen umher und erörtert die Situation. Scheidemann ver⸗ höhnt inzwiſchen den Reichskanzler mit dem Zuruf: „Endlich allein!“ Er wendet ſich dann wieder zu ſeinem Lieblingsthema Preußen zu: Preußen ſei das deutſche Sibirien,— wieder einmal Ordnungsruf. Nach⸗ dem es noch eine Weile in dieſer Tonart angedauert hat, ſchloß Scheidemann unter dem lebhaften Beifall ſeiner Freunde Abg. Dr. Spahn, der für das Centrum ſprach, litt naturgemäß unter den Nachwirkungen dieſer Sze⸗ nen. Die andauernde fieberhafte Erregung des Hauſes ließ feine Rede für die Tribüne faſt ganz verloren gehen, und auf der Bundesratseſtrade war noch nie⸗ mand wieder erſchienen. In der elſaß⸗lothringiſchen Frage wies Abg. Dr. Sp darauf, daß die neue reichsländiſche Verfaſſung ordnungsmäßig mit der Un⸗ terſchrift des Kaiſers verabſchiedet worden ſei, und daß man nun doch nicht glauben dürfe, fie könne ſo ohne weiteres wieder beſeitigt werden. Zum Schluß kündigte der Centrumsredner die Auth Weiterverfolgung des e e auf Aufhebung des Jeſuitenge⸗ ſetzes für den Herbſt an. 9 1 5 van Calcker(natlib.) betonte zunächſt zur Frage der Wahlrechtsreform, ſeine Partei werde in dieſer Frage unentwegt den Weg der Entwickelung gehen. Er kommt dann auf die reichsländiſchen Ver⸗ hältniſſe zu ſprechen, die er auf Grund langjähriger Beobachtungen eingehend ſchildert, und betont dann: Die Volksſtimmung ſei im Reichslande durchaus gut, und von der vermeintlichen ungünſtigen Beeinfluſſung durch die Verfaſſung ſei keine Rede. Es folgte dann der Reichsanzler, der während der letzten Rede wieder im Saale er⸗ ſchienen war, nachdem der Präſident Kämpf einen dem Abg. Scheidemann erteilten bedingten Ordnungs⸗ rufe entſprechend der Forderung des Reichskanzlers auf Grund nochmaliger Prüfung des Stenogramms in einen unbedingten verwandelt hatte. Die ziemlich kurze Rede des Reichskanzlers ging von dem Grund⸗ gedanken aus: Das Land ſchafft ſich ſein Schickſal nachher brutal⸗ag⸗ ————— fetber. Del Ellaß⸗xothringen ſreyr, oo ote Levens⸗ intereſſen des Reiches, wie Erhaltung der dem Lande gegebenen Freiheiten ermöglichen oder deren Ein⸗ ſchränkung fordern. Sorge um die Zukunft, das II der Kern der Kaiſerrede. Der Kanzler, der veſchiedent⸗ lich mit den Sozialdemokraten zuſammenſtößt, gibt dann eine humoriſtiſche Schilderung eines Zuſammen⸗ obes ert Cbtteln Altpteußtſchen elbe bei cor chingen, der ihn, den Reichskanzler, für einen fran⸗ zöſiſchen Offizier hielt.(Größte Heiterkeit.) Abg. Haas⸗ Karlsruhe behandelte die elſaß⸗loth⸗ ringiſche Frage vom Geſichtspunkte der Süddeutſchen aus. Die Kanzlerrede hat ihn natürlich nicht be⸗ friedigt. Für die Elſäſſer ſpr dann Abg. Hauß, der berannte Voltsdichter. Er schilderte dacht heſchlit die wirtſchaftliche Wirkung der Auftragsentziehungen bei dem Gravenſtadener Eiſenwerk auk ganz Unbeteili und beſprach im übrigen die reichsländiſche Volks. ſtimmung, von der man ſich im alten Deutſchland keine richtige Vorſtellung mache. Den Schluß bildete eine zweite Rede von ſozial⸗ demokratiſcher Seite. Es ſprach noch Dr. Lenſch, der Potsdamer Regierungsratsſohn und überradikaler Nachfolger Mehrings in der Redaktion der„Leipziger Volkszeitung“. Dann wurde wider Erwarten die Be⸗ e der 15 Politik geſchloſſen. borgen wir s Haus ſich der auswärti Politik zuwenden. N* e I Berlin, 18. Mai. Die Gewitterwolken von geſtern haben ſich verzogen⸗ Herr v. Bethmann Hollweg iſt mit ſeinen Räten heute wieder in guter Laune. Es iſt zwar ein ernſtes Thema, der Etat des Auswärtigen Amtes, aber Herr v. Kiderlen⸗Waechter iſt ja da, der zwar als Staats⸗ ſekretär offiziell nur Mitarbeiter des Kanzlers iſt und daher nichts zu ſagen“ hat, der aber doch in unſerem an die Selbſtändigkeit der Miniſter gewöhnten Zeitalter für alles verantwortlich gemacht werden kann. Heute war als Red⸗ ner kein Scheidemann, ſondern einer der„erſtklaſſigen“ Genoſſen angemeldet, Dr. David nämlich, der kleine Mann von Trier. Der Reichskanzler hatte offenbar von ihm eine jener Reden erwartet, die auch dem angegriffenen Redner Intereſſe abnötigen. Es wurde aber nichts mit dieſer Abwechslung. Die Genoſſen hatten offenbar geſterr abend langandauernde Konferenzen gehabt, ſo daß David heute äußerſt ermüdet ſprach und ſich nur durch Länge ſeiner Rede auszeichnete. Das merkte der Reichskanzler denn auch bald heraus und ließ den Reichstag mit ſeinem David allein. Für das Centrum ſprach Herr Spahn. Ex gab den wiederholt ausgeſprochenen Anſichten ſeiner Partei von der auswärtigen Politik, beſonders von un⸗ ſerem geſpannten Verhältniſſe mit England, beſtimmten, ſorgſam durchdachten und daher ganz knapp geſaßten Aus⸗ druck. Und dann ſah man wieder einmal zur Abwechs⸗ lung eine der älteren Erſcheinungen, die man ein Jahr⸗ zehnt hindurch entbehrt hat, auf der Tribüne. Oertel von der„Deutſchen Tageszeitung“ hat ja bei der letzten Wahl wieder einen Wahlkreis gefunden, und ſo tauchte er heute wieder mit ſeiner weltberühmten weißen Weſte auf der Tribüne auf. Das alte Temperament in ihm will ſich nicht unterkriegen laſſen. Er ſchmetterte den armen David ſamt Ledebour und Scheidemann an, daß die Rechte, die bis dahin ſo gut wie gar nicht vertreten war, bald voll fröhlicher Menſchen war. Zur Sache ſelbſt würdigte er beſonders unſer Verhältnis zu Italien. Nach ihm kam Baſſermann, wie immer mit eingehender, ſorgſam ausgearbeiteter Rede. Staatsſekretär v. Kiderlen-Waechter hatte bei ſeiner Entgegnung auf die geſamten Redner⸗ kundgebungen ziemlich leichtes Spiel. Es war ja nichts ge— ſagt worden, was ihm Sorgen machen konnte. So wor die Beratung in der Hauptſache ſchon eigentlich um 5 Uhr zu Ende. Es folgten dann noch Ausſprachen über eine vom Centrum eingebrachte Reſolution zugunſten der aus— ländiſchen Landarbeiter, dann kamen die Redner der übri⸗ gen Gruppen, und gegen 7 Uhr war wiederum Schluß, und wiederum war der ganze Etat in einem Tage ver— abſchiedet. Das Feuerwehrfeſt in Viernheim am 18., 19. und 20. Mai 1912. Die Feſttage des 25jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Viernheim liegen nunmehr hinter uns. Der vor⸗ bereitende Ausſchuß hatte in aufopferndſter Tätigkeit, in un⸗ eigennützigſtem Streben Monate lang dahin gearbeitet, den Feuerwehren des Kreiſes Heppenheim, welche zum Feſte ent⸗ boten waren, zu zeigen, daß Viernheims wackere Feuerwehr⸗ leute gewohnt ſind, an der Spitze zu marſchieren, daß ſie es verſtehen, den Feuerwehrſprach wahr zu machen:„Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr.“ Die harten Tage der Vor⸗ bereitung ſind nun aber auch gekrönt worden durch ein glänzendes Gelingen des Feſtes. Ueberall konnte man nur eine Stimme des Lobes hören: Das war ein ſchoͤnes Feſt. Zapfeuſtreich und Fackelzug. Am Vorabend, Samſtag, den 18. Mai, verkündeten Böllerſchüſſe den Beginn der Feſtlichkeiten. Darauf fand Zapfenſtreſch ſtatt und ein glänzender Fackelzug bewegte fich durch Viernheims Straßen hin zum Gasthaus zum Karpfen, wo bei den Klängen der Feuerwehr kapelle und unter gütiger Mitwirkung mehrerer Viernheimer Geſangvereine ein gemüt⸗ licher Feſtkommers ſtattfand. f Der Feſtkommers im Karpfen. Herr Feſtpräſtdent Gaſtwirt Gemeinderat Stumpf er⸗ öffnete gegen 10 Uhr den Kommers, begrüßte in herzlichen Worten die Erſchienenen und die Geſangvereine, gedachte des hohen Protektors der Feuerwehren Heſſens, des Herrn Groß⸗ herzogs, und brachte ein Hoch auf ihn aus. Es ſangen darauf die Geſangvereine Sängerbund„Seemannstreue“, Cäcilien⸗ Verein„Hochzeit im Walde“, Sänger⸗Einheit„Sturmritt“ und Harmonie„Bergmanns Auffahrt“. Herr Lehrer Sattig gedachte ſodann der aktiven Mannſchaft der freiwilligen Wehr mit den Worten„Ehre dem Ehre gebührt“ u. brachte dieſer in Anerkennung rer Verdienſte ein Hoch aus. Es ſangen darauf die Geſangvereine Sängerbund„Das Herz am Rhein“, Cäcllien-Verein„Wer das Lieben hat erfunden“ und Sänger⸗Elnheit„Heute ſcheid ich, morgen wandr'ich“. Als dann noch Herr Schriftführer Zoͤller das Entſchuldigungsſchreiben des Ehrenkommandanten Pfützer⸗Freiburg und die Gluͤckwünſche an den feſtgebenden Verein verleſen, dankte nach dem vom Geſangverein Harmonie vorgetragenen Chor„Treue Röschen“ Herr Feſtpräſident Stumpf fuͤr das zahlreiche Erſcheiuen und beſchloß den Feſtakt. Am Sonntag ertönte ſchon in aller Frühe der Weckruf und lud zur Kirchenparade ein, welche um 8 Uhr morgens ſtattfand. Im Laufe des Vormtttags wurden ſodann die auswärtigen Gäſte in Empfang genommen. Der Kreis feuerwehrtag. Nachdem die auswärtigen Wehren eingetroffen, wurde kurz nach 1 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz der Kreis⸗ feuerwehrtag vom Herrn Kreisamtmann Haberkorn eröffnet. Er begrüßte die erſchienenen Wehren, die Feſtgäſte, beſonders Herrn Bürgermeiſter Kühlwein als Vertreter der Gemeinde Viernheim und ſchilderte in markanten Strichen die nächſten Aufgaben der Feuerwehren im Kreiſe. Redner kennzeichnet die Bedeutung der Feuerwehrtage. Sie ſeien dazu da, die Erfahrungen der Wehren innerhalb des Jahres gegenſeitig auszutauſchen, Wünſche zu äußern, Belehrung zu holen. Aber auch der Geſelligkeit dienten dieſe Tage, ſie ſollten die Feuer⸗ wehrleute in Freundſchaft zuſammenführen, den Korpsgeiſt heben und die Feuerwehrſache nach außen hin fördern. Doch habe man beſchloſſen, die Kreisfeuerwehrtage in Zukunft alle zwei Jahre abzuhalten, da nicht genügend Stoff vorhanden ſei für jährliche Tagung. Herr Bürgermeiſter Kühlwein⸗ Viernheim heißt alle Feſtgäſte im Namen der Gemeinde herzlich willkommen, ganz beſonders die Herren Kreisamt- mann Haberkorn und Kreisfeuerwehrinſpektor Giß. Es ſei eine große Freude für die Gemeinde und auch für die hleſige Feuerwehr, eine ſo ſtattliche Anzahl von Gäſten in den Mauern Viernheims begrüßen zu dürfen. wehrinſpektor Giß gibt darauf ein eingehendes Referat über die Erfahrungen und Neuerungen ſeit dem letzten Kreisfeuer⸗ wehrtage. Im letzten Jahre hätten 15 Brände ſtattgefunden, varunter 11 Groß⸗Brände. Beſoudere Klagen ſeien nicht laut geworden, die Feuerwehrleute hätten vorzuͤglich ihre Schuldigkeit getan. Referent verbreitete ſich eingehend über etwaige Mängel bei der Waſſerzuführung, über die ſtrafbare Nachläſſigkeit der zur Waſſerzufuhr verpflichteten Bürger in manchen Gemeinden, ferner über die Notwendigkeit der Spritzen⸗ proben, die Beſchaffenheit der Löſch- und Rettungsgeräte, über die Wichtigkeit der Schiebeleltern, die Verwendbarkeit neuer Alarmhupen, gibt praktiſche Belehrungen über das Verhalten der Mannſchaften bei Alarmierungen und ermahnte zur Beſonnen⸗ heit bei ausbrechenden Bränden. An der darauffolgenden Dis- kuſſion über das Referat beteiligten ſich die Herren Kreisfeuer⸗ wehrinſpektor Kinzel⸗Welnheim, Herr Kreisamtmann Haberkorn und der Herr Kommandant Meyer der Heppenheim Feuerwehr. Herr Inſpektor Kinzel ſchöpft aus dem reichen Vorn ſeiner Erfahrungen als alter Feuerwehrmann und gibt Belehrungen und Rathſchläge über Alarmierung und etwalgen Loskauf von der Pflicht als Feuerwehrmann, mit dem ſein Verein in Wein- heim zugunſten der Kaſſe gute Erfolge gehabt habe. Auch Herr Kommandant Meyer bringt den etwaigen Loskauf zur Sprache, empfiehlt ein praktiſches Syſtem mit Hydranten in der Nachbar- Herr Kreisfeuer⸗ 171 4 mattenwag, Erbach bei Heppenheim, Affolterbach, Mörlenbach, Birkenau, Waldmichelbach, Zotzenbach, Kaͤfertal, Zwingenberg, * gemeinde Bürſtadt, macht neue Vorſchläge betreffs der Tages⸗ ordnung auf dem Kreisfeuerwehrtage. Herr Kreisamtmann Haberkorn bezeichnet die Vorſchläge betreffs des ſogenannten Loskaufs als nicht mit den Satzungen vereinbar, hält die Anregungen betreffs der Diäten für die Vertretungen auf den Kreis feuerwehrtagen und den Landestagen für gut und empfiehlt die Anſchaffung von Alarmhuben, welche ſich durch geringen Preis(3 bis 6 Mk. pro Stück) und ſcharfe Rufe auszeichneten. Die Huben werden in der Verſammlung praktiſch vorgeführt. Herr Feſtpräſident Stumpf dankte im Namen der Freiwilligen Feuerwehr Herrn Kreisamtmann Haberkorn, den Rednern und bringt ein Hoch auf dieſe aus, worauf der Kreisfeuerwehrtag nach einem Dank des Herrn Kreisamtmannes Haberkorn ge ſchloſſen wurde. Uebung der Feuerwehr Viernheim. Nach Schluß des Feuerwehrtages marſchierten die Wehren in die Rathausſtraße, wo in der Nähe des Fürſten Alexander die Frtiwillige Feuerwehr Vieruheim eine Löſchübung abhielt. Wie wir hören, ſoll dieſe zur beſonderen Zufriedenheit ausge⸗ fallen ſein. Alles klappte tadellos, die Manuſchaften waren flink u. gewiſſenhaft an den Apparaten u. die Geräte funktionierten gut. Nur ſoll ein Schlauch ſich als defekt erwieſen haben. Aber im großen Ganzen gab die Uebung Zeugnis von der Disziplin und Schlagfertigkeit unſerer wackeren Freiwilligen Feuerwehr. Vor der Uebung fand die Dekorierung der Veterauen ſtatt, durch Uebergabe der von Sr. Kgl. Hoheit dem Groß⸗ herzog verliehenen Ehrenzeichen. Es wurden dekoriert folgende 9 Herren: Stumpf Andreas 3., Faltermann Michael 4., Kempf Franz Wilhelm, Winkenbach Adam 3, Müller Niko⸗ laus 8., Zöller Joſeph 1., Filbeck Nikolaus, Schloſſer Franz Jakob, Weißmann David. Die Dekoration beſtund in einer vergoldeten Schnalle mit der Jahreszahl 25, dem allgemeinen Ehrenzeichen für Feuerwehrleute. Außerdem wurde Herr Bürgermeiſter Kuͤhlwein beauftragt, den Veteranen eine hübſch ausgeſtattete Ehrenurkunde des Großherzogs mit deſſen eigen⸗ händiger Unterſchrift zu überreichen. Nach der Uebung bewegte ſich der Feſtzug. unter den Klängen der verſchiedeuen 8 Feuerwehrkapellen durch Viernheim zum Feſtplatze, dem Gartenzelt der Frau Wwe. Schneider am Staatsbahnhofe. Es waren vertreten außer dem Feſtkomitee, dem feſtgehenden Verein noch 30 Feuer- wehren, und zwar die Freiwilligen Feuerwehren von Heddes- heim, Großſachſen, Lützelſachſen, Hütten feld, Weinheim, Wall⸗ ſtabt, Wohlgelegen, Lampertheim, Hemsbach, Oppenheim, Bürſtadt, Wimpfen a. B., Bonsweiher, Heppenheim a. B., Hambach, Kleinhauſeu, Rimbach, Sonderbach, Unter⸗Schön⸗- Feudenheim, Schwetzingen und Bensheim. Ueberall im Orte wurde der Zug freudig begrüßt. Die Bewohner Viernheims hatten faſt durchweg in den vom Feſtzug durchzogenen Straßen Waſſer gegoſſen, was ſehr erfriſchend wirkte. Auf dem Feſtplatze. Zur Sommerszeit will mar im Freien die Feſte feiern. Dies hat ſeinen Vorteil, nämlich den der luftigen Temperatur, aber auch ſeinen Nachteil, daß nämlich von den Darbietungen nicht alles recht gewürdigt werden kann. Es war der Feſt⸗ platz, als der Feſtzug in den Garten der Frau Witwe Schneider am Staatsbahnhofe einzog, ſchon faſt beſetzt. Nach einer flott geſpielten Feſtouvertüre hielt der Präſident des Feſtes, Herr Gemeinderat Gaſtwirt Stumpf, im Namen des Feſtkomitees die Begrüßungsanſprache. Er dankt Herrn Kreis amtmann Haberkorn für die ſchönen Worte an die Ka- meraden bei der Ueberreichung der Verdienſtmedaillen und hebt als beſonderes Moment der Freude von Viernheims Ein- wohnern, ſeiner Feuerwehr und auch der übrigen heſſtſchen Wehren hernor, daß gerade aus dem benachbarten Baden die Kameraden ſo zahlreich bei unſerem 25jährigen Stiftungsfeſt erſchienen ſeien. Unſer Dank ſoll ſein, daß wir alles auf⸗ bieten wollen, um den Feſtgenoſſen angenehme und vergnügte Glanzpunkt zu verleihen, möge die Feſtmuſik das ſchöne Lied „Deutſchland über alles“ 1. Nachdem dieſes Lied verklungen, ſprach die Feſtdame Frl. Zöller einen herrlichen Prolog, deſſen Wortlaut wir hier abdrucken: Grüß Golt, grüß Gott in dieſer Stunde Dich brave, tapfre Feuerwehr! Nicht wir allein in dieſer Runde Frweiſen Achtung Dir und Ehr', Das ganze Dorf weiß wohl zu achten Das ſelt'ne edelmüt'ge Trachten Der hochverdienten Feuerwehr, Die ſtändig wirket„Gott zur Ehr“! Euch ſchrecken keine Hinderniſſe, Ihr kennet keinen Eigennutz, Euch hemmen keine Regengüſſe, Ihr ſcheuet weder Schnee noch Schmutz, Ihr flieget nach der Unglücksſtätte, Bemühet ſtets Euch um die Wette, Zu ſchüͤtzen Eures Nächſten Gut Vor Waſſersnot und Feuers Glut. Ihr helft dem Freunde wie dem Feinde, Dem armen wie dem reichen Mann. Wo herzerweichend einer weinte, Weil ſeine Hoffnung ſchon zerrann,— Ihr rettet ihn aus grauſ'gen Flammen, Bricht auch ſchon das Gebälk zuſammen,— Des Wehrmanns kühner Heldenmut Bringt eilig ihn in ſichre Hut. Er trägt davon oft ſchwere Wunden, Bleibt oft ein Krüppel lebenslang— Und doch wird ihm für ſolche Stunden Der Opferkühnheit ſelten Dank;— Es lohnte ſeine Tat kein Orden, Auch iſt ihm kein Erſatz geworden, Für ſeines Armes Rleſenkraft, Die ſeinen Unterhalt geſchafft. Solch Edelmut muß uns beſchämen; In dieſes Feſtes froher Stund' Sollt Ihr aus Frauenmund vernehmen Die ſicher angenehme Kund', Daß unſre Burger hoch Euch achten, Daß künftig alle darnach trachten, Der braven, tapfern Feuerwehr Zu zollen die verdiente Ehr'. Wer freudig fremde Tränen ſtillet, Wer felbſtlos wehret fremder Not, Wer opferfreudig ſtets erfüllet Der reinen Liebe hoͤchſt Gebot, Der hat vor allen andern Leuten Ein Anrecht auf die reinſten Freuden, Auf ungetrübte, höchſte Luſt, Die je bewegt des Menſchen Bruſt. So mögt Ihr denn am heut'gen Feſte Vergnügen Euch aufs allerbeſte! Es mög' des Feſtes frohe Luſt Noch lang' erfüllen Eure Bruſt. Und Eure tapfern Arme ſtärken Zu neuen Samoriterwerken!— Zu unſerm Schutz, zu Gottes Ehr' Gedeih' die brave Feuerwehr! Abwechſelnd ſangen ſodann die Viernheimer Geſangvereine Sänger ⸗Einheit„Es liegt eine Krone im tiefen Rhein“,„Der Fahlmann“ und Cäcicia„Heimatſehnen“, ein amerikaniſches Volkslied. Dazwiſchendurch ſpielte unſere wackere Feuerwehr kapelle ihre ſchönſten Konzertweiſen. Auch dieſe Veranſtaltung auf dem Feſtplatze verlief zur beſten Zufriedenheit. Dem Veteranen des Vereins, Herrn Ehrenmitglied Ph. Simon, welcher von 1850 bis 1901 an der alten Druckſpritze als Spritzenmeiſter tätig und der im Jahre 1902 mit der allgemeinen Verdienſtmedaille dekoriert worden war, wurde Stunden zu bereiten. Und um der. einen nian 9 26——ͤ——. Billige Angebote r g Pfingstbedarf Als Sanz besonders preiswert empfehlen Wir: Kattun-Kleidchen Russenkittel Mädchen-Kleider 4 ter v. 4. 8 fee S 450 Stüc farb. Bordüren Stck. 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Auch wurde er im Feſtzuge, um dies hier nachzuholen, in einer feſtlich dekorierten Chalſe mit⸗ Ebenso wurde der Vereinsdame Frl. Zöller nach 125 Mane 10 Feſtpräfidenten in einer Anſprache der Dank der Feuerwehr ausgeſprochen und ihr ein dreifaches Hoch ge⸗ widmet; ſte wurde dann unter Mufikbegleitung von der Feuerwehr nach Hauſe geleitet. Die Feſtbälle S abend in den Sälen des Freiſchütz und des ahnten Altre verelnigten die Kameraden hinwiederum zu 4 gemütlichen Abend. 00 Am Montag morgen wurde auf dem Feſtplatze ein Frühſchoppenkonzert abgehalten und am Abend fand man ſich dortſelbſt ebenfalls w Kameradſchaftlicher Unterhaltung dem Feſte den Abſchluß gab. en, ue bend das 25ſährige Stiſtungfeſt der Freiwiüigen euerwehr Viernheim in beſter Harmonie verlaufen. Wir aber wünſchen unſerer wackeren Wehr, daß ſie noch viele Jahre wirken möge 5 Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr! Ans Nah und Fern. „ Weinheim, 20. Mal. Wegen Ausbruch der Maul⸗ und n ſind die hieſigen Schweinemärkte bis auf loſſen. 9 5 0 21. Mai. Zum Flugtage trafen Hirth, die Viktoria Luiſe und Schwaben ein. Der Wright Doppel⸗ decker mit Herrn Abramowitſch machte 2 Fahrten und flog dann nach Heidelberg. Herr Senge, welcher morgens das Piloten⸗Examen beſtanden hatte, hatte mit ſeinem Hübner Ein- decker Pech. Seine 3 Fahrten mißlaugen. Herr Lübbe mit der Rumpler Taube machte 2 Fahrten und fuhr dann nach Heidelberg. Herr Krieger auf ſeinem Jeannin Eindecker erregte die beſondere Bewunderung. Es ſollen zirka 35000 ofſtzielle Flagpoſtkarten verkauft worden ſein. Auch uns ſchickte der rührige Verkehrs verein Mannheim eine ſolche Flugpoſtkarte zu, wofür wir beſtens danken. Die Karte zeigt ein Flugzeug in voller Fahrt zwiſchen Mannheim und Heidelberg, iſt abgeſtempelt Mannheim ⸗ Heidelberg 9. 5. 12(2—3 nachts). Heppenheim, 21 Mai. Der Vorſchuß⸗ unb Kredit- Verein hält am 24. Mai eine General⸗Verſamlung ab, 5 in welcher der bisherige Direktor abgeſetzt und ein neuer gewählt * oll. 850 5 1(Baden), 20. Mai. Beim oberrhein⸗ iſchen Zuverläſſigkeitsflug landete als erſter Hirth um 6 Uhr 10 Minuten. Er hatte den Flug in 1 Stunde 20 Minuten zurückgelegt. Die Schwaben war um halb 7 Uhr in Baden⸗Baden aufgeſtiegen und landete um halb 8 Uhr, * Birkenau, 21. Mal. Das Bezirksfeſt des Verbandes der katholiſchen Jünglingsvereine der Dlözeſe Mainz, Vezirk Bergſtraße, iſt unter großer Beteiligung hübſch verlaufen. Näherer Bericht foegt in der nächſten Nummer. Lokale Nachrichten. * Erholungsurlaub. Wie alljährlich ſo richtet auch in dieſem Jahre, der Verein für Erholungsurlanb uud Ferien⸗ aufenthalt(früher Verein zur Erwirkung von Sommerurlaub unb Beſchaffung geeigneten Landaufenthalts für kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte) in Mannheim, welchem zurzeit 22 Vereine mit etwa 6000 in Mannheim und Ludwigshafen woh⸗ nende Mitglieder angehören, an die Prinzipalität die höfliche Bitte, ihren kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten einen angemeſſenen Erholungsurlaub zu erteilen. Der neugegründete latholiſch⸗kaufmänniſche Verein in Viernheim gehört durch ſeine Mlltgliederſchaft im Columbus-Mannheim ebenfalls dieſer Ver⸗ einigung an. „ Radfahrer⸗Verein Eintracht. Nachdem am Sonntag den 5. l. Mts. bei dem 1. Stiftungsfeſte des Rad- ſport„Germania“ Viernheim der 1. Preis in Klaſſe„A“ dem Verin zuerkannt wurde, ſo war es ihm wiederum nicht ver⸗ gönnt, bei der großen Korſokonkurenz anläßlich des 5jährigen Sülftungsfeſtes des Radſport 1907 Ludwigshafen a. Rh. unter Hetelliaung der ſtattlichen Anzahl von 45 Fahrern den 1. Preis in Klaſſe„A 1.“„den goldenen Pokal vor Ludwigshafen“ zu erringen. Das Zentrum des Radſports, die Stadt Ludwigs⸗ hafen, war zahlreſch mit Radfahrer⸗Vereinen beſucht, und ſo war ſich das Preisgericht kurz einig, unter den aus aller Fern erſchlenenen Vereine dem weitaus an Fahrern und Leiſtung aberlegenen Radfahrer-Verein Eintracht Viernheim den 1. Preis in Klaſſe„A 1.“ zuzuerkennen. Möge dieſer neue Erfolg das Band der Eintracht noch weiter umſchlingen, damit auch fernerhin dem Verein ſolche Ergebniſſe beſchieden bleiben. Der Preis, ein wertvoller Geld⸗Pokal, iſt in dem Schaufenſter des Hutgeſchäfts des Herrn Nik. Brechtel hler Lorſcherſtr. 11 zur Beſichtigung aus geſtellt. Atemröhrchen am Kopfe entſtanden. eee eee * Zur Bekämpfung der Schnakenplage in der wärmeren Jahreszeit. An warmen Tagen(Ende April und Anfang Mai) kommen die überwinterten Schnakenweibchen aus ihren Schlupſwinkeln hervor und legen ihre 100— 300 Eier in das nächſte beſte ſtehende Waſſer. Achtlos in irgend einen Winkel geworfene alte Gießkannen, Kochtöpfe, Konſerve büchſen oder Flaſchen, in welchen ſich Regen⸗ oder Schveewaſſer angeſammelt hat, verſtopfte Dachrinnen, Regentonnen, Gleß⸗ waſſerbehälter in Gärten, Springbrunnenanlagen, Pfützen, Tümpel und Teiche ſind neben den mit Vorliebe aufgeſuchten Pfuhlgruben ihre Laichplätze. Das Weibchen ſetzt ſich auf einen im Waſſer ſchwimmenden Gegenſtand und legt ſeine Eier in Form eines Schiffchens ins Waſſer. Innerhalb 2—3 Tagen öffnet ſich an dem auf dem Waſſer aufliegenden Ende der Eier ein Deckelchen, und eine kaum ſichtbare Larve zwängt ſich hervor. Die lebhaft ſich bewegenden Tierchen ernähren ſich von verfaulenden Stoffen und ſind bei warmen Wetter ſchon nach 10 Tagen ausgewachſen. 4 Die Larven haben am Körperende ein Röhrchen, das ſie in Zwiſchenräumen von 1—2 Minuten über die Waſſerober⸗ fläche her vorſtrecken, um zu atmen. Mit der vierten Haͤutung löſt ſich aus der Larvenhaut die plum pe, hirſekorngroße, kugelige Puppe. An Stelle der Atemröhre am Körperende ſind zwei Nach 2—4 Tagen ent- lüpft aus der Puppe die fertige Stechmucke odr Schnake. n 0(Schluß folgt.) Goleo goon ud. & e eve. Bekanntmachung, Betr.: Förderung des Obſtbaues; hier gemeinſamer Bezug des Inſektenfanggürtels„Einfach“. Wir verfehlen nicht, die Landwirte unſerer Gemeinde auf die Anlage des obigen Inſektenfanggürtels aufmerkſam zu machen. 0 um den Intereſſenten den Bezug zu erleichtern, haben wir einen Vorrat beſchafft, welchen wir nach Bedarf zum Selbſtkoſtenpreis= 8 Pfg. pro lfd. Meter abgeben. Viernheim, den 18. Mai 1912.. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Das Feulleton mußte wegen ſonſtiger Stoffülle auf naͤchſte Nummer verſchoben werden. Kathol. Kirchen-Chor. Morgen Mittwoch abend punkt 9 Uhr Geſangs-Probe für ſämtliche Männerſtimmen. Wegen des bevorſtehenden Pfingſtfeſtes iſt pünkfliches u. vollzähliges Erſcheinen unbe- dingt erforderlich. Der Dirigent. ee eee Fporlperein Piernheim. Heute Dieuſtag abend 9 Uhr Vorſtands⸗Sitzung bei Mitglied Adler z. roten Kreuz. Vollzähliges Erſcheinen er⸗ wartet Der Vorſitzende. Entlaufen ein wertvoller Wolfshund. Gegen Belohnung abzugeben bei Georg Haas Chauffeur, Lorſcherſtraße. Vor Ankauf wird gewarnt! 1 Bett mit Matratze, f. Kinder m. Matratze gut erhalten, zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expeditkon d. Blattes. Wer verkauft sein Besitztum? Wer sucht Hypothek? Schön möbliertes Zimmer an der Hauptſtraße ſofort zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Roſengarteufr. 52 ö geräumig und noch neu zu verkanfen. Näheres in der Wegen Veränderung Expedition ds. 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