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Bei großeren Aufträgen entſprechender Nabatt. Gegründet 1834 28. Jahrgang. * 44 9 2 Tröhliche Plinglten. „Du ſendeſt uns deinen Geiſt und erneuerſt das Antlitz der Erde!“(Pſalm 103, 30.) Welch wonniges Grünen und Blühen, Welch wunderſam ſelige Zeit! Die Welt ſcheint vor Mangel und Mühen Durch heiligen Zauber gefeit! Der Himmel ſo blau und ſo ſonnig, So lachend und leuchtend die Flur! O Pfingſthauch, wie wehſt du ſo wonnig So hehr heut' durch Herz und Natur! Welch liebliches Laden und Locken Tönt laut jetzt landaus und landein; Vom Turm her der Feſtklang der Glocken, Maiglöckchen im ſchattigen Hain! Die Vöglein, ſie ſchmettern und ſchlagen In nimmer verſtummender Luſt; O Pfingſtklang, wie ſüß nicht zum Sagen!— Durchdringſt du die ſchwellende Bruſt! Welch weihevoll Weh'n jetzt und Beben, Nicht malt es das menſchliche Wort, Doch dringt es in Seele und Leben, Zieht beide zum Himmel mit ſort! Die Seele, jetzt regt ſie die Schwingen— Wie nie wohl— in ſehnendem Flug: O Pfingſtkraft,— wer kann ſich entringen So hehrem und heiligem Zug! Welch freudig und ſeierlich Walten In Kirche, in Hütte und Haus, Gewand und Geſicht und Geſtalten, Wie ſehn ſie ſo feſtlich heut' aus! Der heilige Geiſt kam hernieder, Der alles erwärmt und erhellt; O Pfingſtalanz, wie wandelſt du wieder Zum Eden die feiernde Welt! Welch heiliges Lieben und Leben! Verklärt ſcheinen Welt und Natur; Von Sonne und Segen umgeben Blüht rings es in Seele und Flur! Der Geiſt, der zum Troſt uns geſendet, Das Antlitz der Erde erneut: O Pfingſtfeſt, du kamſt, und Gott ſpendet Die Fülle der Gaben uns heut'! 9 .-A ᷣ p 7ꝙ§¹“̃·⸗AmmAA7!˙7¹. 1 2 Die Stimme ruft! Eine Bauerngeſchichte aus dem Taunus von Fritz Ritzel. 11(Nachdruck verboten.) 1. Kapitel. Düſtere Nebelſchwaden zogen über die ſchönen Tannenbeſtände, welche den Kleinen Feldberg, wie auch den unteren Teil des Grotzen Feldbergs bedecken. Vom heulenden Sturmwind getrieben, jagten ſie bald in dunklen Ballen, bald in zerriſſenen, an den Rändern lichten Fetzen dahin— fort in das den engen Horizont begrenzende trübe Nebelmeer, um immer neuen, pon Weſten her⸗ ziehenden Geſchwadern Platz zu machen. Selten nur gelang es dem Ungeſtüm des pfeifenden Windes, eine Lücke in die grauſchwarzen, ſich fortwährend übereinander ſchiebenden und gleich dem wütenden Heere dahin⸗ ſtürmenden Wolkengebilde zu reißen, durch welche man dann einige Minuten lang die ſchön gewölbten Kuppen des Glaskopfs und des Weilsbergs, auch wohl tief im 0 die roten Ziegeldächer eines einſamen Dörfchens erblickte. 5 Wo ſichd ie Bergkette vom Kleinen Feldberg aus ſteil nach Nordoſten niederſenkt, um ſodann wieder zum buchenbewachſenen Weilsberg emporzuſteigen, führt an der tiefſten Stelle die Landstraße uber den Höhenzug nach dem zur Zeit unſerer Erzählung recht armſeligen Dörfchen des Hohen Taunus. Ein rotgeſtrichenes, uraltes Holzkreuz bezeichnet die Paßhöhe, die ſchon von den alten Römern zur Anlage eines geräumigen Kaſtells benutzt wurde, deſſen Grundmauern noch beute vorhanden ſind und in ihrer auch dem Laien verſtändlichen Anlage eine Sehenswürdigkeit der Gegend bilden. Am„roten ſtreuz“ wird der Platz genannt, wo der Wanderer, ſei es von welcher Seite er komme, ſich zur Raſt auf der Holz. bank niederläßt, die am Kreuz angebracht iſt und auf welcher man zwiſchen ſeitlich ſtehendem dichten Nadel- holz und unter überhängenden ſchweren Tannenzweigen einigen Schutz gegen Wind und Wetter findet. Auch heute hatten ſich dei dem heftigen Wehen und Tage erhebt. fachen, ſchlichten Männern und Frauen. beſitzt hinreißende Kraft, und die Bekehrung von Tau⸗ Pfinglten. b Unter den chriſtlichen Feſttagen iſt das Pfingſtfeſt gewiß das lieblichſte und das liebenswürdigſte. Denn es iſt das Feſt der göttlichen Liebe, die durch die Sen⸗ dung des heiligen Geiſtes auf die Menſchheit herabge— ſtrömt iſt. Der Odem Gottes und ſeiner Liebe zur Kreatur weht durch die ganze Schöpfung. Die Natur hat ihr ſchönſtes Feſtgewand angelegt, ſie prangt im herrlichſten Blütenſchmuck und ladet uns ein, teilzuneh⸗ men an dem Triumph, den ſie feiert. So grüßen die Menſchen Pfingſten in der Natur, und in ihrem Wachſen und Weben erfriſchen und erfreuen ſie ſich. Und doch: iſt dies alles, was das Pfingſtfeſt in uns erregt? Was iſt die Natur mit all ihrer Pracht und Zauber, wenn ſie nicht durchweht iſt von dem ewigen, unſterblichen Geiſte? Und wenn wir nicht kraft unſeres unſterblichen Geiſtes die liebevolle Stim⸗ mung in die Natur hineintrügen— wäre ſie nicht kalt und tot? Was kann uns die Natur zu ſagen haben, wenn es nicht dasjenige iſt, was der ewige Schöpfer— geiſt zu uns ſpricht und was wir als Widerhall in die Natur zurücktragen? Pfingſten, das liebliche Feſt! Leꝛder vergeſſen ſo viele, daß dieſes nicht allein ein Feſt der wundervollen Naturentfaltung, ſondern ein Feſt des heiligen Geiſtes iſt. Ein Feſt, durch welches der Geiſt der Menſchheit erneuert ward, ſo daß auf den Ruinen einer alten, vermorſchten Kultur ſich eine neue Kultur erhob, welche durch Jahrtauſende ihre Geltung behauptet und für alle Zeiten ihre Geltung behaupten wird, weil ſie die Ewig⸗ werte in ſich trägt! Vergegenwärtigen wir uns den wunderbaren Vor⸗ gang, wie er ſich beim erſten Pfingſtſeſt abgeſpielt hat. Ueber die Sendung des heiligen Geiſtes ver⸗ wunderten ſich alle Anweſenden im höchſten Grade. Ein ſchweres Wetter, welches ſich plötzlich am hellen Ein brauſender Sturmwind von oben. Und feurige Zungen ſenken ſich herab, und wie ſtrah⸗ lende Kronen legen ſie ſich auf das Haupt der Apoſtel. Und nun wird es Licht in ihnen. Dieſe armen, un⸗ wiſſenden furchtſamen Fiſcher beginnen über die Ge— heimniſſe des Glaubens zu predigen. Und ſie pre⸗ digen vor der hohen Gelehrſamkeit wie vor den ein⸗ Ihre Sprache ſenden von Zuhörern iſt die Frucht ihres Wortes. Und durch dieſe Kraft, mit welcher der heilige Geiſt dieſe Männer begnadet, wurden die heidniſchen Tem⸗ pel zerſtört, die heidniſchen Opfer abgeſchafft, die heid⸗ niſche Weltweisheit in Trümmer geſchlagen und ver⸗ nichtet. Der Trotz barbariſcher Tyrannen wurde ge⸗ brochen, und der Glaube an Jeſus Chriſtus, den Ge⸗ kreuzigten, wurde durch die ganze Welt verbreitet. Die modernen Neuheiden, die die Möglichkeit aller Wunder dreiſt in Abrede ſtellen, ſtehen sprachlos vor dieſem erhabenen Wunder der Chriſtenheit, ohne eine den häufigen Regengüſſen zwei Bauernweiber unter dieſes von der Natur gebotene Obdach geflüchtet. Beide waren mit ſchweren Körben, ſogenannten„Mahnen“, auf dem Kopf die von der Limburger Landſtraße herführende Chauſſee gekommen und gedachten hier am„roten Kreuz“ ein Nachlaſſen des Regens abzuwarten, um ihre Wanderung dann nach verſchiedenen Seiten fortzuſetzen. Die eine derſelben war ein kräftiges Bauernweib mit derbem Geſicht, deſſen herber Ausdruck und Farbloſigkeit darauf ſchließen ließen, daß ſeine Beſitzerin die Not des Lebens in allen Phaſen kenne, was auch durch die mehr als ärmliche Kleidung beſtätigt wurde. Ihre Gefährtin hatte die Mitte des Lebens ſchon längſt überſchritten. Unter ihrem aus ſchwarzer Wolle geſtrickten Kopftuch drängten graue, faſt weiße Haare hervor, die dem ziemlich ſchmalen Antlitz mit den milden blauen Augen einen ehrwürdigen Ausdruck verliehen, der durch das ſanfte, um den ſchmalen Mund ſchwebende Lächeln noch erhöht wurde. Wenn dieſe Greiſin ſchwere Lebensſchickſale beſtanden hatte, und die Dürftigkeit ihrer Kleidung, die aus einem den hageren Oberkörper be⸗ deckenden braunwollenen Mieder und einem groben Wollen⸗ rock beſtand, deutete darauf hin, daß bittere Armut auch ihr Teil war, ſo hatte ſie jedenfalls mit Gottergebenheit alles ertragen, was der Himmel ſandte, denn faſt heiter ſchweiften ihre Blicke von den regentriefenden Aſten der Tannen nach dem Antlitz der Gefährtin und begütigend legte ſie die Hand auf deren Schulter, als wolle ſie den Redeſtrom, der unaufhaltſam von den Lippen der Jüngeren floß, mit Troſtesgründen widerlegen. f „So muß ich zwaa Mol in de Woch den weite Weg nooch Wiesbade mache, wenn ich dene arme Werm nur mit Kartoffele und Buttermilch das Maul ſtoppe will! klagte das junge Weib.„Wenn mer des jemand vor zeh Johr geſagt hätt! Do hot mer der Himmel voll Baßgeihe gehängt, wie ich mit dem Peter Hochzeit ge⸗ macht hab. in jetzt! Sechs Kinner, der Mann en Tag⸗ dieb, wo faſt alles, was er verdient, im Schnaps ver⸗ ſäuft! Die Hoor könnt ich meer ausreiße, wenn ich an des Elend denkl“ nee Errmrung dafur zu finden. Ste ſino ausgeſtattet mim dem Rüſtzeug umfaſſendſter Wiſſenſchaft und Gelehr⸗ ſamkeit. Sie ſind mit allen philoſophiſchen Rafſi⸗ neſſen vertraut. Und doch zittern ſie in dem Gefühl ihrer geiſtigen Ohnmacht vor der durchdringenden Kraft des heiligen Geiſtes. Denn wo war oder iſt einer unter ihnen, der von ſich behaupten könnte, eine ſo weltbezwingende Macht des Geiſtes auf die Menſchheit ausgeübt zu haben, wie einer dieſer armſeligen, un⸗ wiſſenden und beſcheidenen Fiſchersleutee 7 Der Geiſt des Hochmuts und des Aberwitzes iſt es, der die Menſchheit von heiligen Geiſte entfernt, und deſſen ſchönſte Frühlingsblüten elend verdorren läßt. Der heilige Geiſt aber nimmt nicht Wohnung im In⸗ nern der geiſtig Hoffärtigen. Es iſt die höchſte Gnade für uns, ſeiner teilhaftig zu werden. Wollen wir aber dieſer Gnade teilhaftig werden, ſo kann es nur geſchehen durch die Tugend der Demut. durch die wir allein Kinder Gottes werden. So ihr nicht werdet wie die Kindlein, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen! ſagt der Heiland, und er hat uns damit den Weg zum ewigen Glück gewieſen.„ Dies Glück aber iſt die Liebe und der Frieden, der in dem harmoniſchen Ausgleich unſerer ſeeliſchen Empfindungen liegt, gewonnen durch die unzerſtör⸗ bare Sicherheit in unſerem heiligen Glauben. Wer von uns wollte nicht dieſes himmliſche Glück eintau⸗ ſchen gegen alle Freuden irdiſcher Unvergänglichkeit! So wollen wir denn am hochheiligen Pfingſtfeſte uns der Gnade des heiligen Geiſtes würdig machen, in⸗ dem wir in kindlicher Demut flehen: Komm, heil'ger Geiſt, kehr' bei uns ein! —* 3„* Neue Oſtmarkenkämpfe. Centrum gegen Schorlemer. Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe gab es in der Mittwochsſitzung lebhafte Auseinanderſetzungen über die Polenpolitik der Regierung bei der 3. Leſung des Beſitzbeſeſtigungsgeſetzes. Der erſte Teil eines großen Berichtes darüber möge hier ſolgen: Abg. Marr(Ctr.): Wir bedauern, daß man hier vom Regierungstiſch wie ſelbſt von den K onſervativen von Staats⸗ notwendigkeiten geſprochen hat. Das iſt doch eine Phraſe, unter der man alles verſtehen kann.(Lebh. Zuſtimmung im Centrum und bei den Polen.) Von Staatsnotwendia⸗ keiten hat man einſt in Frantreich in bewegter Zeit auch geſprochen.(Erneute lärmende Zuſtimmung im Centrum.) Sollten einmal andere Parteien die Mehrheit im Hauſe be— kommen, dürfen die dann auch ausführen, was ſie als „Staatsnotwendigkeiten“ hinſtellen können? Auch nach un⸗ ſerer Anſchauung ſind die Polen Preußen und haben ſich als Preußen zu fühlen. Auffällig iſt freilich, daß ſich die Polen im Lande gerade gegen unſere Partei wenden, die doch ihre berechtigten Intereſſen ſtets vertreten hat.(Sehr wahr! im Centr., Aha! bei den Natl.) Dief diſchenruf habe ich erwartet. aber er läßt uns aleichat 1.(Lebh. Zu⸗ „Sei nur froh und dank unſerm Herrgott, Anne Magret, daß du geſund biſt und ſchaffe kannſt!“ begütigte die Altere.„Guck, ich muß jo doch aach den Weg in die Stadt zwaa Mol in der Woch mache un hab noch e halb Stund weiter! Und wenn mer e Mol die ſechzig uff dem Buckel hot, geht's nit mehr ſo wie in deine Jahre! Heit hab ich widder de ganze Weg des Reiße in meim linke Baan geſpürt un hab bei Ehlhalte kaum mehr weiter gekönnt! Dann denk ich als immer dran, wenn ich haam kumme— wenn mein Chriſtian an der Tür ſteht un mir die ſchwere Mahn vum Kopp hebe helft— wenn wir dann in der warm Stub beienanner ſitze bei eme Kobbche(Taſſe) Kaffee un ich meim Bub die Neiigkeite aus der Stadt erzähle un da freu ich mich dann jedesmol ſo druff, daß es als widder fidel weitergeht.“ „Aach noch freue kannſt du dich, Lisbeth?“ warf die Jüngere ein.„Des Wort ſteht nit mehr in meim Katenner! Kumm ich haam, plärrn mer mei ſechs Bälg de Kopp voll, froge, was ich mitgebrocht hab— all hawe ſe Hunger! Die Mutter geht herum un micht e Geſicht wie e Dippe(Topf) voll Deiwel, un wenn der Peter nit uff dem Bett lieht un ſei Schnaps duſel verſchläft, dann hockt er gewiß im Wertshaus, kimmt haam un kralehlt, daß die Leit in der Nachbarſchaft zuſammelaafe. Do ſoll mer ſich freie(freuen), wann aam die Gall überlaaft! Brülle könnt ich die ganze Nacht, wenn ich nit ſo dodmüd wär!“ „Sei nur froh, daß die Kinn(Kinder) geſund finn!“ beſchwichtigte Lisbeth.„Wann die e mol größer ſein, dann hoſt du e Hilf. Viel Kinner ſein do for arme Leit ein Sege! Un wann der Peter jetzt widder in den Wald geht ſchaffe, werd aach des unſinnig Saufe uffhöre— dann hot er kaa Zeit dezu un is müd owends, wann er haam⸗ kimmt! Du mußt ihm nur immer e freindliches Geſicht mache; ich ſag dir, des hilft viel bei de Männer! Wann du ihm immer de Kopp voll lametierſt un de ganze Dag um ihm erumgehſt wie e Brummeldippe, dann treibt's ibn aus dem Haus! Un wohin? Natierlich ins Wertshaus! (FJortſetzung folgt.) 1 Centr., bei den Polen, Dänen und Soz.) an um⸗ E Freizügigkeitsgeſetz auf indirektem Wege, indem direkte Umgehung auch vom Juſtizminiſter als ungeſetz⸗ uch anerkannt wird. Die Vorlage widerſpricht aber auch der Reſchsverfaſſung. Die Rede des Landivirtſchaftsminiſters vom jüngſten Freitag,„die Dinge haben dahin geführt, auc viſchen den C einen Unterſchied zu machen ebh. Hört, hört! im Centr.), hat die Sache nur noch limmer gemacht.(Lebh. Zuſtimmung im Centr.) Ich gebe meiner tieſen Betrübnis und meiner flammenden e Ausdruck, daß dieſe Worte gefallen ſind. Was wir 25 Jahren befürchteten und ſtets behaupteten, jetzt plötzlich wird es zugegeben. 5 85 Zuſtimmung im Centr.) Dieſe Miniſterworte müſſen bei uns ſchmerzliche Gefühle und roße Erregung wachrufen. Sie(zur Rechten) ſind auf iefer Ebene, Sie haben die konſervativen Grundſätze verlaſſen, und das ſollten Sie ſich in einer Zeit, da der Um⸗ kurz ſein Haupt erhebt, beſonders überlegen. Wir ſehen im Entwurf eine Verfaſſungsänderung und beantragen da⸗ her gemäß Artikel 107 der Verfaſſung, die Abſtimmung nach mindeſtens 21 Tagen zu wiederholen. Dieſer Antrag ändert natürlich an unſerer Beurteilung des Geſetzes nichts; wir lehnen den Entwurf ab.(Stürm., minutenlange Bra⸗ vorufe im Centr., anhaltendes Ziſchen rechts und bei den Natl.) Juſtizminiſter Dr. Beſeler: Jeder Deutſche kann in jedem deutſchen Staate Grundeigentum erwerben. Niemand aber hat das Recht, zu verlangen, daß ihm ein Grund⸗ tück, das er übertragen haben will, auch übertragen werde. Es iſt nicht geſagt in dieſem Entwurf, daß an Polen eine Veräußerung nicht ſtattfinden dürfe.(Lachen im Centr.) Es liegt keine Verfaſſungsänderung vor, der Antrag des Centrums iſt grundlos. Landwirtſchaftsminiſter Freihr. v. Schorlemer: Alle, die meine Worte gehört haben, können nicht im Zweifel dar⸗ über ſein, daß ich unter Staatsnotwendigkeit allein die Stärkung und Erhaltung des Deutſchtums in den national gefährdeten Landesteilen verſtanden habe. Das wird und muß eine Staatsnotwendigkeit bleiben, ſo lange Preußen und ſein Königtum beſteht.(Lebh. Beifall rechts und bei den Natl.) Bei den letzten Wahlen zum Reichstage und bei den letzten Abſtimmungen im Reichstage kommt mir lebhaft zum Bewußtſein, daß nicht für alle Herren, die da geſtimmt haben, das deutſche Vaterland wirklich das Vaterland war. (Beifall rechts und bei den Natl.) Ich habe nicht geſagt, daß die Katholiken weniger gute und zuverläſſige Deutſche wären als die Evangeliſchen. Ich habe mit keinem Worte das nationaldeutſche Gefühl der Katholiken und unſerer deutſchen Anſiedler antaſten wollen. Aber ich habe hingewieſen auf die Vergangenheit und den Beweis erbracht, daß leider das Deutſchtum vielfach in der Umgebung des Polentums zu ſchwach war und unterlegen iſt. Wo es möglich war, katho⸗ liſche Anſiedler in großen Maſſen anzuſiedeln, iſt das nicht unterblieben, und ich werde noch im laufenden Jahre den Beweis liefern, daß die Anſiedlung katholiſcher Anſiedler nicht unterbleiben wird. Was wir verhindern wollen, iſt, daß der nationale Einfluß des Polentums ſich zu ungunſten der Deutſchen geltend macht. Man hat gegen mich meinen Vater zitiert.(In großer Erregung!) Wenn 20, 30 Jahre ins Land gegangen ſind, hat ſich vieles geändert. Man weiß nicht, was Bismarck, man weiß auch nicht, was mein mir unvergeßlicher Vater heute ſagen würde.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung rechts und bei den Natl., andauernder Lärm im Centr.) Die alten Herren aus der Centrumsfrak⸗ tion werden ſich noch erinnern an das Jahr 1893,(der Miniſter ruft gegen das Centrum mit erhobener Stimme und vorgeſtreckter, geballter Hand:) wo mein Vater von ſeinen eigenen Parteigenoſſen und von Ihrer ganzen Preſſe als ſchlechter Katholik angegriffen worden iſt.(Stürm. Hört, hört! rechts und bei den Natl., toſender Lärm im Centr.) Und warum, weil er für die Militärvorlage der Regierung eingetreten iſt.(Stürm. Hört, hört!— Große Bewegung. Nationalliberale und freikonſervative Abge⸗ ordnete machen erregte Zwiſchenrufe gegen das Centrum, das den Miniſter nicht weiter ſprechen laſſen will. Der Miniſter ruft weiter dem Centrum zu:) Das hat ſo weit geführt, daß der eigene Pfarrer in der Kirche die Leute aufgefordert hat, für ſeine Bekehrung zu beten.(Andauernde allgemeine Erregung.) Der Miniſter, der zwei Schritte aus der Mi⸗ niſterbank herausgetreten war, ſchließt ſeine Ausführungen: Ich erinnere daran nicht gern, aber ich halte es für meine Pflicht, auch auf dieſe Aenderung der Geſinnung aufmerk⸗ ſam zu machen.(Stürm. langanhaltender Beifall rechts und bei den Nationalliberalen, großer Lärm im Centrum, gegen den der Redner ſich erſt mühſam durchſetzen muß.) Der lebhafte Beifallsſturm für und gegen die Miniſter⸗ rede ſteigerte ſich noch während der Rede des Abg. von Kardorff, als dieſer die Amtsſtellung des Abg. Marx als Oberlandesgerichtsrat in die Debatte zieht. Wie zur Erheiterung in dieſem Lärm ruft Aa Hoffmann(Soz.): Der Leutnant wird bald kommen. Abg. v. Saß⸗Ja⸗ worski(Pole) erblickt in dem Beſitzbefeſtigungsgeſetz eine Verfaſſungsänderung und beantragt nochmalige ſtimmung nach 21 Tagen. Nachdem noch einige Redner für und wider die Vorlage geſprochen, wird ſie in namentlicher Abſtümmung mit 212 gegen 99 Stimmen angenomen. Dar⸗ auf wird die dritte Leſung des Unterſtützungswohnſitzge⸗ fetzes(„Arbeitsſcheuengeſetz“) in Angriff genommen. Ein Antrag auf nochmalige Kommiſſionsberatung wurde abge⸗ mung im Centr.) Weit dem Freiz keitsgeſetz iſt der En ſchlechterdings unvereinbar.( Lebh. We lehnt, die Vorlage ſeioſt ſehließlich nach turzer Vevarre 8 ebeuſo ein e des Staatsminiſtertiums ö de des fe l nächſte Ju a Freitag, dem Polizei gegen Abgeordnete. Daſür gab es auf den Straßen aber um ſo heftigere Kundgebungen, die zu einer regelrechten Polizeiſchlacht 99 8 Der Generalſtreik, der für Mittwoch verkün⸗ et worden war, hatte große Maſſen auf die Straße geführt. Die bunteſten Gerüchte über ernſte Zuſam⸗ menſtöße waren im Umlaufe. Die Zahl der Streiken⸗ den wird von der Polizei auf 50 000 geſchätzt. Der Abmarſch der Arbeiter erfolgte von den einzelnen Fa⸗ briken. Der größte Teil zog in der Richtung nach dem Parlamente. Der erſte Zuſammenſtoß erfolgte morgens auf der Margaretenbrücke, wo ein Ar⸗ beiter verletzt wurde.— Kritiſcher wurde die Situation um 9½ auf der äußeren Waitzner Straße. Von einem Neubau bewarſen die Arbeiter die Poliziſten mit Stei⸗ nen und gaben 70 Schüſſe ab. Die Polizei machte von der Schußwaffe Gebrauch. Ein Tagelöhner wurde ge⸗ tötet, ein Mann von Säbelhieben verletzt, drei Po⸗ liziſten ſchwer verwundet. Auch am Freiheits⸗ platz wurden wiederholt Attacken gegen die Demonſtran⸗ ten durchgeführt, ſo daß die Menge in wilder Flucht auseinanderſtob. Die Fenſter zahlreicher Kaufläden und Banken wurden eingeſchlagen. Elektriſche Wagen blie⸗ ben ſtehen, weil die Demonſtranten die Fenſter ein⸗ warſen und die Führer zwangen, ihre Wagen zum Stehen zu bringen. Auf einigen Wagen mußte der Betrieb eingeſtellt werden. Nach einem offiziellen VWe⸗ richt iſt ein Mann tot und 60 Perſonen find verletzt. Bis 11 Uhr nahmen die Exzeſſe völlig revolutionären Charakter an. In der ganzen Stadt, hauptſächlich auf dem Waitzner Ring, dem Freiheitsplatz und dem Eliſa⸗ bethring wurden viele Fenſterauslagen vernichtet. Da die Polizei und das zuerſt aufgebotene Militär unge⸗ nügend waren, wurde weiteres Militär requiriert. Von Neupeſt zogen 2000 Demonſtranten nach der Hauptſtadt, die Polizei zerſtreute ſie mit Hilſe des Militärs mit blanker Waffe und ſäuberte die Straßen. Regelrechte Revolution. Im Laufe des Mittags wurden in den Straßen Barri— kaden errichtet, von wo aus die Maſſen die Polizei und das Militär durch einen Steinhagel und Revolverſchüſſe zurücktrieben. Letzteres ſah ſich daher gezwungen, ebenfalls von der Waffe Gebrauch zu machen, und ging nunmehr im Sturmſchritt gegen die Streikenden vor. Es nahm die Barrikaden ein und drängte die Empörer in die Seiten— ſtraßen. Da die Exzedenten ſämtliche Straßenlaternen zer— trümmert und die Gasanzünder abgeſchraubt hatten, ſo wird abends Budapeſt völlig im Finſtern ſein. Die Stra⸗ ßen ſind von Glasſplittern förmlich überſät, da überall die Fenſter eingeworfen wurden. Bisher wurden vier Tote, darunter zwei Poliziſten, 100 Verwundete, die meiſten ſehr ſchwer, gemeldet. Sogar Raub und Plünderung. Der Janhagel plündert Cafees. Damen und Herren werden von den Apachen attackiert. Geldtaſchen, Uhren uſw. geraubt. Ein Schulknabe wurde getötet. Der Börſen⸗ berkehr iſt eingeſtellt, die Blätter erſcheinen nicht. Die Regierung iſt der Situation gewachſen. Die Regierung iſt entſchloſſen, mit äußerſter Strenge vorzugehen. Man erwartet die ſchnelle Unterdrückung der Unruhen. Das Militär hat ſämtliche Hauptſtraßen und die öffentlichen Plätze beſetzt. Infolgedeſſen herrſcht augen⸗ blicklich im Innern der Stadt Ruhe. Der Verkehr der elek— triſchen Tramway iſt vollkommen eingeſtellt worden. Verhaftung der Sozialiſtenführer. 2 Die Polizei iſt auf der Suche nach den Führern der Sozialiſten und hat bereits mehrere Leiter der ſozialiſtiſchen Bewegung in ihren Verſtecken gefunden und verhaftet. Man beabſichtigt, dieſelben für die heutigen Vorgänge ver— antwortlich zu machen. 1 Das Erſcheinen der Abendblätter war unmöglich. iſt auch zweifelhaft, ob die Morgenblätter werden erſcheinen können, da die Setzer erklären, ſie hätten noch keine Erlauh— nis zur Weiterarbeit bekommen. Maſſenſtreik— Revolte. In Budapeſt gab es 7 Tote bei den Streikrevoltem. O Der politiſche Maſſeuſtreik in Ungarns Haupt⸗ ſtadt Budapeſt hat einen erſchrecklichen Verlauf ge⸗ nommen: 7 Tote und zahlreiche Verwundete ſind auf dem Schlachtfelde geblieben, und überall zeigen Trüm⸗ Sitzung iſt am mer und ſonſtige Spuren ſchwerer Palſſer b en über Räubereien in echteſtem Pariſer henſtil en Weg, den die Erregung a hat. Die Regierung hat ſogleich mit wahr eiſerner Energie dazwiſchengegriſſen und die Ausſchreitungen mit Gewalt unterdrückt. Der Erſolg iſt nicht ausge⸗ blieben. Weitere e für das arme Land, das ſeit Jahrzehnten ha e Spielball der Launen ehrgeiziger Führer der verſchienen„Völker“, die ſich 1 Vorherrſchaft in Ungarn zanken, ſind erſpart geblieben. Leiter des Streiks ſind die ſozialiſtiſchen Führer. Die Polizei hat ſich ihrer ſogleich angenommen, und jene von ihnen, die die Polizei zu entdecken vermocht, ſind ſeſtgenommen, ebenſo werden die ca. 900 Auf⸗ rührer, Räuber und die dieſes Mal auffallend zahl⸗ reichen Brandſtiſter in den Gefängniſſen ihrer Abur⸗ teilung nage fe ehen. Der ſozialdemokratiſche Partei⸗ vorſtand ſah ſich noch am Abend des Aufruhrtages veranlaßt, die Maſſen für Freitag zur Wiederaufnahme der Arbeit aufzufordern. Der politiſche Maſſenſtreik wird von der deutſchen Sozialdemokratie abgelehnt, Die Gewerkſchaſten wollen ihr Geld nicht für derartige Experimente opfern. In Budapeſt iſt jetzt die Probe aufs Exempel gemacht wor⸗ den, und da hat ſich Bebels Aeußerung in Jena, daß der politiſche Maſſenſtreik die Revolution bedeute, be⸗ ſtätigt. Er fragte damals den Anarchoſozialiſten Dr. Friedberg, ob er wohl glaube, daß die herrſchenden Klaſſen ſich ruhig eine Ruinierung durch einen ſolchen Streik gefallen laſſen würden, ob er nicht erwarte, daß ſogleich Militär herangezogen werden würde. So iſt es gekommen, ſo wird es überall kommen müſſen: denn wem der Krieg erklärt wird, der ſetzt ſich ganz naturgemäß zur Wehr. Und wenn ihm der Vernich⸗ tungskrieg des Todfeindes angeſagt wird, dann ſetzt er ſich verzweifelt und energiſch zur Wehr. In Deutſch⸗ land aber dürfte bei der großen Verſchiedenheit der wirtſchaftlichen Verhältniſſe noch der Kampf der Strei⸗ kenden um ihre Arbeitsſtelle gegenüber Arbeitswilligen hinzukommen, und das wird auß der ganzen Line das Eingreiſen der bewaffneten Macht veranlaſſen müſſen. In Budapeſt hat ſich wieder einmal gezeigt, daß das Heer in der letzten Not die einzige Rettung der beſtehenden Geſellſchaftsordnung gegenüber dem An— ſturm der Maſſen bildet. Man wird danach erwarten können, daß die Armeeleitungen der Kulturländer ſich noch mehr als bisher bemühen werden, die Armee dem ſozialiſtiſchen Einſluſſe zu entziehen. Dabei kommt man gleich wieder auf das Problem der neuen Zeit: die Jugendpflege. In den Jahren nach dem Ver⸗ laſſen der Schule bis zum Eintritt beim Militär ent⸗ ſcheidet es ſich, welchen Weg der heranwachſende Groß— ſtadtarbeiter auf politiſchem Boden nehmen wird. Der Einfluß, dem er bis dahin folgen lernt, beherrſcht ihn ſein Leben lang. Leider ſcheint man an maßgebender Stelle die Be⸗ deutung dieſer Entwickelung noch nicht in vollem Um⸗ ſange begriffen zu haben. Mit der heutigen Militär⸗ ſpielerei, wie ſie hier und da verſucht wird, neuer⸗ dings ſogar unter rieſigem Kraftaufwand, iſt wahrhaftig nichts zu machen. Soll eine ſolche Bewegung bleiben⸗ den Erfolg haben, dann muß ſie ethiſche Werte ſchaffen, ſie muß in die tiefſten Fragen des Menſchendaſeins hinabſteigen. Daher iſt es unverſtändtich, daß man an maßgebender Stelle bislang für die wichtigſten Fak⸗ toren dieſer Jugendpflege nur ſo ſehr beſcheidene Sym⸗ 1 aufzubringen vermag. Das rächt ſich ein⸗ mal. ung, Kra⸗ * 1* Der Polizeibericht ſagt über die Fortdauer der Unruhen: Die Ausſchreitungen dauerten bis Mitter⸗ nacht fort, worauf Ruhe eintrat. Militär kampierte im Freien und wurde gegen Morgen abgelöſt. Spät nachts verſuchten Demonſtranten in die Wohnung des Graſen Tisza einzudringen. Sie gaben mehrere Schüſſe ab, wurden jedoch zurückgeſchlagen. Der General⸗ ſtreik iſt beendet.— Im ganzen haben 50 000 Arbeiter, ungeſähr die Hälfte ſämtlicher Fabrikarbeiter, an dem Streik teilgenommen. 200 Perſonen wurden am Don⸗ nerstaa auf die Polen gehracht. 131 davon in Haft genommen. Die richtiggeſtellte Liſte verzeichnet ſechs Tote und 160 Verwundete. ſowie 100 Schtverver⸗ wundete. An vielen Stellen wurde mit größter Er⸗ bitterung 1175 ſt; die Menge griff die Soldaten an und verſuchte, ihnen die Bajonette zu entreißen. Viel⸗ ſach wurden aus den Fenſtern Revolverſchüſſe abge⸗ ſeuert. In der Toekvelyſtraße gelang es den Demon⸗ ſtranten, die Gasleitung zu zerſtören, ſo daß die Straße 1 in Finſternis gehüllt war. Weitere Einzelheiten. 43 1 fteilun Eine frohe Botschaft „ für Korpulente! Es klingt fast widersinnig:„Der Voghurt, das exquisiteste Nährmittel, das wir kennen, mit dessen Hilfe mit Leichtigkeit Gewichtszunahmen von 20 und mehr Pfund zu erzielen sind, ist unter gewissen Modi- fikationen auch imstande, ebenso grosse Gewichtsab- nähmen herbeizuführen.“ Und doch ist dies garnicht 80 widersinnig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Man denke nur an den hohen Nährwert der Milch und die heute so beliebt gewordenen Entfettungskuten mit einer reinen Milchdiät. Jeder Arzt, der die von dem russischen Leibarzt Dr. Th. Carell beit vor ca. 40 Jahren empfohlene Milch-Kur(die sogenannte Carell- Kur), sowie auch die von Professor Dr. E. Metschni- koff, dem berühmten Leiter des Pariser Instituts Pasteur, in die ärztliche Praxis eingeführte Voghurt- Kur kennt, wird zugeben müssen, dass die Vereinigung beider Kuren, die heute unter der Bezeichnung„Zehr- Majamin-Kur“ bekannt geworden ist, ein geradezu ideales Mittel bildet, nicht nur das überschüssige Fett zum HEinschmelzen zu bringen und dadurch den starken Leib, die breiten Hüften, das hässliche Doppelkinn zu beseitigen, sondern gleichzeitig auch eine gründliche Blutreinigung und Blut verbesserung herbeizuführen, um damit in zahlreichen Fällen die Wiederkehr des Fett- ansatzes zu verhindern. In der Tat hat sich die Zehr-Majamin-Kur im Sturme die Gunst der Aerzte erobert. und alle Korpu- lenten, die sie bisher anwandten, können von ihrer ebenso frappanten wie wohltuenden Wirkung nicht genug erzählen. Wer sich für die ebenso zweckmässige wie un- schädliche und dabei billige Kur, die ohne jede An- strengung und ohne Berufsstörung durchgeführt werden känn, interessiert— und jeder Korpulente sollte dies nicht nur aus kosmetischen, sondern auch aus gesund- heitlichen Gründen tun— der lasse sich die aus der Feder eines praktischen Arztes stammende, hoch inte- rèessant geschriebene Broschäre„Die Entfettungskur der Zukunft“ kommen, die wir gegen Einsendung von Mk. 0,20 in Briefmarken nebst einer Probe von Zehr- Majamin jedem Interessenten ohne irgendwelche Kauf- verpflichtung zugehen Es dürfte niemand bereuen, diese wiehtige, manches Neue bietende Bro- schüre aufmerksam gelesen und die Probe versucht zu haben. lassen. N 1 voenn ie oſch uber, Vo hu 11 informieren wollen Verlangen ſie HRostenlose Zuſendung von Proben und Lifteratuyder- ochuri- Centrale Dr d. Schaffner Ce Berlim- C rune wa f äußerſt November wieder zuſammentreten laſſen will. bervor lande Soztaldemokrat, Emmel, in ruhigerer und weniger biſſiger, In den Fabrſkpterteln haben die Exzedenten kleine Marktbuden in Brand geſetzt und den Inhalt vieler Teerſäſſer auf die Straße gegoſſen und angezündet, um der anrückenden Polizei und dem Militär Hinderniſſe in den Weg zu ſtellen, was ihnen auch tatſächlich gelungen iſt. Von der Tollkühnheit der Demonſtran⸗ ten zeugt die Tatſache, daß ſie mehrſach die Polizei⸗ wachſtu ben ſtürmten, die Akten auf die Straße warſen, anzündeten und die Bureaus demolierten. In der Arenaſtraße befinden ſich mehrere Terraſſencaſes, hier hauſten die Exzedenten wie die Vandalen. Sämtliche Spiegelſcheiben wurden eingeſchlagen und das Mobiliar pieler Lokale demoliert. Einen ernſten Konflikt gab es in der Szondyſtraße, wo Polizei und Militär die Menge feuerten. Dabei wurde ein Mädchen du eine Kugel tödlich verwundet. Um 9 Uhr abends kam aus der Herminenſtraße die Meldung, daß das Frauenkloſter erſtürmt worden ſei. Die Menge verſuchte dort, wie in zahl⸗ reichen Fabriken, einen Brand zu legen, doch konnte die Polizei und das heraneilende Militär ihr Vorhaben verhindern. Größere Brände wüteten nach 10 Uhr bei der Firma Popper, dann in der Köbanhi⸗Gaſſe, wo eine Tiſchlerei in Brand geſetzt wurde. Außerdem wurden 18 Waggons der Straßenbahn und 16 Laſt⸗ wagen niedergebrannt. Gegen 10 Uhr abends wurden die Schienen auf dem Rangierbahnhof aufgeriſſen, um das weitere Einfahren der Militärzüge zu verhin⸗ dern. Das Militär trieb die Menge jedoch zurück, indem es eine Salve auf ſie abgab. Zahlreiche Schwer— verletzte mußten aus dem Bahnhof transportiert werden. Eine unkluge Arbeiterausſperrung verurſachte am Freitag die Fortſetzung der Unruhen. Anſtatt die Leute ſchnellſtens wieder durch Arbeit aus der Erregung herauszubringen, hatten die meiſten Fa⸗ brikbeſitzer beſchloſſen, die Arbeiter ſür den Donnerslag durch Ausſperrung zu ſtraſen. Inſolgedeſſen blieben die meiſten Fabriken geſchloſſen. Der Arbeiter be— mächtigte ſich über dieſe Maßnahme der Fabritkherren große Erbitterung; ſie drangen mit Gewalt in die Fabriken ein und beg nnen ein Zerſtörungswerk, an dem ſie weder von der Polizei noch von dem Militär verhindert wurden. Das Militär, welches erſt in der dritten Morgenſtunden aus den Straßen zurückgezogen wurde, war infolge der Uebermüdung der Mannſchaften noch nicht wieder aus, rückt, und die wenigen Gendarmen „onnten gegen die Maſſe nichts ausrichten. Mehrere zabriken wurden daher arg verwüſtet. Die Arbeiter ſchlugen die geſamte Einrichtung bis auf das letzte Stück in Trümmer. Dabei kam es wieder zu erbitterten Straßenkämpfen, wobei auf beiden Seiten heftig geſchoſſen wurde. Auf der Ferdinandsbrücke wurde von der Menge ein Wa⸗ gen mit Petroleumfäſſern umgeworfen und das aus⸗ laufende Petroleum ange ündet. Eine furchtbare Feuer— alte, die ſich über eine größe Straßenfläche erſtreckte, loderte empor und bedrohte die Häuſer zu beiden Sei⸗ ten der Straße. Die herbeigeruſene Feuerwehr war machtlos, da von der Menge ſoſort wieder die Schläuche zerſchnitten wurden. In einer anderen Straße wurde ein mit Mehlſäcken beladener Wagen umgeworfen und die Mehlſäcke augezündet. Deutſcher Reichstag. [Berlin, 22. Mai. ſchriller Schlußakkord! Der Reichstag iſt aus dem Zorn geboren, er hat ſeine Jugend, die jetzt zu Ende gehende Tagung, im Zorn verbracht und geht jetzt auch im Zorn in die Ferien. Die Sozialdemokra⸗ ten legten anſcheinend noch am letzten Tage Wert darauf, ſoviel Zuſammenſtöße wie nur möglich herbeizuführen. Zu⸗ nächſt griff der neue Parteidirektor Rechtsanwalt Haaſe, Singers Nachfolger im Parteivorſtand, die Regierung ſcharf an, weil ſie den Reichstag erſt am 26. Er ſprach don„Raubbau mit der Kraft der Abgeordneten“. Nach Das war ein den Sitzungen, wie ſie ſeit einem Vierteljahr üblich ſind, iſt es ſelbſtverſtändlich, wenn man die Wiederkehr ſolcher fürchterlichen Dauerſitzungen zu vermeiden wünſcht. Aber Haaſe griff gleich ſo kräftig zu, daß das Haus„nun erſt recht“ beſchloß, was die Regierung vorſchlug. Zu der dritten Leſung der Deckungsvorlagen nahmen die Sozial⸗ demokraten das Wort nicht mehr. Dafür kamen ſie aber dei der dritten Leſung des Etats um ſo ausgiebiger zu Worte. Ledebour, der unentwegteſte, die„männliche Aus⸗ gabe der Roſa Luxemburg“, der boshafteſte Stichler und Spötter der Partei, ließ ſeiner Veranlagung außerordent⸗ 150 großen Spielraum. Er ging derart erbittert ins eg, daß die Ordnungsrufe nur ſo niederhagelten. Seine Angriffe gegen den Kaiſer riefen allgemeinſte Entrüſtung g und veranlaßten Gegenkundgebungen im ganzen dauſe, denen ſowohl der Abg. Schultz von der Reichs⸗ bartei als auch der Reichskanzler energiſchen Ausdruck gaben. Natürlich kamen auch die Verhältniſſe im Reichs⸗ noch einmal zur Sprache. wobei ein elſäſſiſcher aber nicht minder heftiger und auf äußerſte Provokation ſazeſchnittener Rede auf die öffentliche Meinung einzuwir⸗ en ſuchte. Beim Militäretat gab es eine Auflage der (Eiertante“! Darunter verſteht man den Fall jenes Straß⸗ ö weiße Reſerveoffiziers⸗Aſpiranten, der nicht Offizier ward, ſeine Tante mit Eiern handelt. Auch die Oſtmarken⸗ zulage ſptelte eine Rolle, und um ½7 Uhr begann der ſo⸗ zaldemokratiſche Spezialiſt für Poſtunterbeamtenſachen, Zu⸗ eil, eine lange Rede mit der Drohung: Seine Partei⸗ diabſſen hätten es nicht ſo eilig nach Hauſe, ſie würden die Reden, die„nötig“ ſeien, erſt in aller Ruhe halten. Ska zehn wären noch zu erwarten. Der Zufall wollte 0 aber anders. Eine halbe Stunde ſpäter war es mit fiir Etatsberatung dann zu Ende. Eine namentliche Ab⸗ demmun über len Antrag Normanns über den Schutz bie Arbeitswilligen brachte noch eine längere Unter⸗ 0 ung, dann ſtritt man 110 noch eine Weile bei der Zett der Wahl des antiſemitiſchen Abg. Bruhn. Um zelt für eine Fraktionsberatung zu gewinnen. beontrag⸗ m0 die Genoſſen„namentliche Ahnen über die Be⸗ 0 zerhebung(19) bei der Bruhnſchen Wahl. Darngch kahlerke es, daß eine Anzahl ſozialdemokratiſcher An⸗ dende. trotzdem das Centrum ſie aufnahm, abgelehnt wur⸗ Dann kam der Schluß mit der üblichen Schluß⸗ führ des Eralidenten und dem Dank an die Geſchäfts⸗ rung, Eine Ueberraſchung brachte noch der Rei e e Ber er überbrachte einen Dank des Kaiſers für die ſchnel dräſcoſchiedung der Wehrvorlagen.— Ein vielfaches Hände⸗ en. grüßendes Hin⸗ und nken in den Foyers vor dem Hauſe dann:; Auf Tlederſehen am 26. No⸗ Aus Stadt und Lano. f * Au tomobilopfſer. Um einer Gänſeherde aus⸗ zuweichen, lenkte der Führer eines Automobils, das dem Hotelbeſitzer Robertſon in Lochmarce(Rockſhire) gehörte, ſein Fahrzeug in den Straßengraben, wo es ſich überſchlug. Dabei wurde eine Frau Meqntrye getötet, ein anderer Paſſagier ſehr ſchwer verletzt. Der Autoſührer blieb zwar unverſehrt; als er aber ſah, welches Unheil er angerichtet hatte, ſprang er in den benachbarten See und ertrank.— Der im 52. Le⸗ bensjahre ſtehende Bürgermeiſter aus Plötzen bei Löbau (Sachſen) wurde auf der Chauſſee zwiſchen Kuppritz und Plötzen von einem Privatauto aus Görlitz umge— riſſen und blieb auſ der Stelle tot. 1 * Ein ſchweres Fernbeben. Nach den Aufzeich⸗ nungen der Erdbebenwarten hat ſich Mittwoch in frü⸗ her Morgenſtunde ein ſtarkes Erdbeben ereignet, über deſſen Ort Feſtſtellungen noch nicht möglich waren. Es wird darüber folgendes gemeldet: 5 Das Potsdamer Obſervatorium verzeichnete am Mittwoch früh 3 Uhr 35 Min. 21 Sek. ein großes Erdbeben in einer Entfernung von ungefähr 7700 Kilometer in der Richtung Oſt⸗Weſt. Die Bodenbe⸗ wegung betrug anderthalb Millimeter.„ Näheres über die Gegend, die von dem Ereignis betroſſen wurde, wird erſt ſpäter zu erfahren ſein. % Millionärsſohn und Schauſpielerin. Jordan Mott iſt Dienstag in einem Frachtdampfer von New⸗ hork mit einer hübſchen jungen Schauſpielerin du r ch⸗ gebrannt. Das iſt deshalb intereſſant, weil Jordan Mott nicht nur der Sohn eines vielfachen Millio⸗ närs, des Eiſenkönigs Johann Mott ſen., iſt, der ſich der beſonderen Freundſchaft des Herzoas von Con— naught erfreut, ſondern auch weit er ſeine ſehr hupſche junge Frau im Stich gelaſſen hat. Der junge Mott war des müßigen Lebens in Hülle und Fülle müde ge— worden, und ſeine Eltern hatten ihm eine Jacht ge⸗ kauft, in der er in Geſellſchaft eines bekannten Globe— trotters namens Hektor Fuller, in der Welt herum— abenteuern wollte. Die Schauſpielerin aber, hat alle dieſe Pläne durchkreuzt und iſt nun mit ihm nach Gibraltar unterwegs. Vater und Mutter Mott haben ſich Dienstag auf dem Dampfer„Kronprinz Wilhelm“ eingeſchifft, ein Detektiv auf der„Mauretania“. Sie hoffen, daß es ihnen oder dem Detektiv gelingen wird, das flüchtige Paar in Gibraltar einzuholen. * Ausſchreitungen des Luxus. In Boſton erregt die Wiederverheiratung der Frau Mary Tudor Gar— land, die dem Ingenieur Franeis Green angetraut worden iſt, großes Auſſehen. Sie muß ihr ganzes 50 Millionen Mark betragendes Vermögen infolge dieſer Heirat an ihre Söhne aus erſter Ehe abtreten, da das Teſtament ihres verſtorbenen Gatten eine ſolche Be⸗ ſtimmung im Falle ihrer Wiederverheiratung vorſieht. Frau Garland war ihrem erſten Gatten bereits ein⸗ mal mit dem Ingenieur Green entflohen, kehrte je⸗ doch zurück. Sie wurde dann geſchieden, verſöhnte ſich aber zum zweiten Male mit Garland. Jetzt muß Green ſie vermögenslos heiraten. ** Tödlicher Unfall eines amerikaniſchen Genueral⸗ konſuls. In Frankfurt am Main ſtürzte der ameri— kaniſche Generalkonſul Hill aus dem dritten Stockwerk eines Hotels ins Treppenhaus und blieb ſofort tot. Ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, iſt noch nicht aufgeklärt. ſeit etwa zwei Jahren. Aus Nah und Fern * Weinheim, 24. Mal. heute als Bürgermeiſter von Weinheim verpflichtet. kenheit zu leiden. — Aus dem Odenwald, 24. Mal. men Submiſſion. einzureichen ſind. Reform des heſſigen Lehreirbildungsweſens iſt in dem nenen Ernſt-Ludwig Seminar dahier gemacht, indem den drei Seminarklaſſen drei neue vorgeſchoben ſind, ſo daß man alſo jetzt in Bensheim die lange geplanten ſechs Seminar⸗ klaſſen hat. Durch dieſe verlängerte Studienzeit verlangt nun auch die Ausbildung der Lehrer vermehrte Mittel, die in der Zukunft 4 5000 Mk. beanſpruchen werden, umſomehr da bie jungen Leute ſchon vor ihrem Eintritt ins Seminar Aus⸗ gaben für Mufikunterricht machen müſſen. Rechnet man ſodaun noch das Jahr des„Einjährig Freiwilligen mit nur 2500 Mk. dazu, ſo iſt erſichtlich, daß nicht leicht mehr Wenisbemittelte den Lehrerberuf wählen werden. „ Beusheim, 24. Mat. Der katholiſche L hrerverein für Heſſen, Bezirksverein Bergſtraße, lädt nach Bensheim zur Hauptverſammlung in den Pfingſttagen ein; es iſt ein ſehr reichhaltiges Programm vorgeſehen. „ Worms, 25. Mai. In Diſtelsheim wurde eine Frau in einem Wingertshäuschen vom Blitze erſchlagen. * Bamberg, 24. Mai. Geiſtlicher Rat und Pfarrer Hauck von St. Eliſabeth in Nürnberg wurde zum Erzbiſchof von Bamberg ernannt. N » Groß⸗Umſtadt, 24. Mai. Dle Hauptverſammlung des Odenwald- Klubs tagte am Sonntag in unſeren Mauern. Die Sektion Darmſtadt war zu Fuß nach hier gewandert. Als Ort der nächſten Hauptverſammlung wurde Heidelberg gewählt. Profiſſor Kiſſinger hielt einen Vortrag über die Pflege des Jugendwanderns. Damen-Kleidestoffe schwarz u. farbig sowie Herren-Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei J. Lindemann, Mannheim E 2, 7 5% oder Rabattmarken. F 2, 7. Hill bekleidete ſein Amt in Frankfurt Herr Dr. Wettſtein wurde * Aus dem Odenwald, 24. Mai. Die Roggenfelder ſtehn gut, die Kleeernte hat noch unter der vorigjährigen Trok⸗ Gras ſa⸗ Die diesjährige Grasſamen- Ernte aus zen Domanial- und Staatswaldungen ſämtlicher Oberförſtereien Starkenburgs und Rheinheſſens wird am 29. Mai von der Oberförſterei Darmſtadt vergeben, wo alſo bis dahin Angebote Der Anfang zur . 7 2 Sele HBingonq 0. oon. sSaison-Meuheiten 7 Hlejdersloſten, Domen- U. AMinder-Honfehljon, Houmwolſveoaren, Puta, PWeihiparen u. Wusche Sperla,Hbteſuns: Gufdinen, Teppiche und Bellen. 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