Samstag, den 29. Juni beginnt unser diesjähriger Iynvenfur-Vberklauf. Es kommen ganz enorm billige Warennosten in den Verkauf. i Eine weitere Anzeige mit den Merkaufsartikeln folgt. Gebrüder Rothschild Viernheim Empfehlung. 0 r Meiner werten Kundſchaft ſowie einer verehrl. Nachbarſchaft diene zur gefl. Nachricht, daß ich unterm N eutigen meine i Schreinerei von ber Bismarckstraße 12 nach der Neuhänſer⸗ ſtraße Nr. 16 verlegt habe und bitte meine werte Kundſchaft ſowie meine verehrl. Nachbarſchaft, ihr Vertrauen auch fernerhin hierher auf mich übertragen zu wollen. Jean Martin 15. Viernheim, den 27. Juni 1912. 685 Achtungsvoll Grosser Strohhut-Abschlag! Auf sämtl. Strohhüte 20 prozent Rabatt. Eine Partie zurüeckgesetzte Herren-Strohhüte jedes Stück 1.20 Mk. Adam Klee, kutgeschaäft. Sortierer-Gesuch! Wir ſuchen zum baldigen Eintritt durchaus tüchtige Sortierer oder Sortiererinnen für felnſte Arbeit. Gebr. Feibelmann Cigarrenfabriken Mannheim, Tullastrasse 14. Schnelle Hilfe tut not! 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Ein junger Hund(Dobermann) wurde als zugt laufen gemeldet. Nr Die Tabakspflanzer ſind nach§ 3 des Tabakſteuer⸗ geſetzes verpflichtet, ihre mit Tabak bepflanzten Grundſtücke unter Benutzung der vorgeſchriebenen Formularien bei Großh. Steueramt Viernheim während der Zelt vom 1. bis ein⸗ ſchließlich 15. Juli ds. Is. und zwar: vormittags zwiſchen 8 und 12 Uhr oder nachmittags zwiſchen 2 und 6 Uhr anzumelden. Pflanzer, welche die Anmeldung nach dem 15. Juli ds. Js. bewirken oder dieſelbe gänzlich unter laſſen, müſſen unnachſichtlich zur Anzeige gebracht wer⸗ den. Bezüglich der nach dem 15. Jult bepflanzten Grund- ſtücke muß dieſe Anmeldung ſpäteſtens am 3. Tage nach dem Beginne der Anpflanzung bewirkt werden. Die Formularien können in unſerem Meldebüro— Zimmer Nr. 24— in der Zeit bis zum 15. Juli in Em- pfang genommen werden und hat die Ausfüllung derſelben mit größter Sorgfalt zu geſchehen. Viernheim, den 26. Juni 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwelin. Bekanntmachung. Betr.: Die innere Herſtellung der Kochſchule im Inſtitu: der Engl. Fräulein zu Viernheim. Die bei der obigen Herſtellung notwendigen Tüncher⸗ arbeiten ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Augebotsformularien können auf unſerem Büro, wo auch die näheren Bedingungen eingeſehen werden können, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten in Empfang genommen werden. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auf⸗ ſchriſt verſchen bis zum 2. Juli 1912, vormittags 10 Uhr, zum Eröffnungstermin einzureichen. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Viernheim, den 24. Juni 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. x ühlwein. Theater. Freitag, den 28. Inni 1912, abends punkt 9 Uhr im Saale„zum goldenen Karpfen“ geneſiß für Frl. Werner und Frl. Naum f 5 iocit „Das Stiftungsfost oder: Der Sängelkrieg Preisluſtſpiel in 3 Akten von Guſtav von Moſer. Perſonen: Dr. Scheffler, Advokat Bertha, ſeine Frau Bolzaun, Kommerzienrat Wilhelmine, ſeine Frau Ludmilla, ſ. Nichte Dr. Steinkirſch Hartwig Franz Rotteck Schuake, Vereinsdiener Jean Jung Zu unſerem Ehrenabend ergebenſt einladend Hochachtend! 8 Die Heneſizianten. NB. Es wird gebeten, pünktlich zu er⸗ ſcheinen. Nadf.⸗Verein Eintracht Viernheim. Kommenden Sonntag, den 30. 1. Mis, nach⸗ mittags 1 Uhr, im Lokal zwecks einer wichtigen Beſprechung Mitglieder⸗Verſammlun 5 1 ee Mitglieder 2 hier zu dean Angs⸗ werben um vollzähl nen W 1 Vorſtaub. Willy Werner Eliſab. Werner Ernſt Jung Bertha Jung Johanna Raum Karl Gies sere esc EA 2 1 Piernheimer Nachrichten iernheimer Anz Piernheimer Jeitung Amtsblatt der Groß Bezugspreis: 1 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. urch die Poſt bezogen . 1.14 vierteljihrlich Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, (Heſſiſch⸗babiſcher Grenzbote) Samstag, den 29. Juni 1012. 0 herzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Anunahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Viernbeim.— Geſchäftsſlelle: Nathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1334 0 kr ernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 28. Jahrgang. ütter(12 Seiten). Volkswirtſchaftliches. ) Ter erſte Exploſionsmotor⸗Dampfer in deutſchem Vefitz. Bei Gelegenheit der Kieler Woche erſchien in Kiel auch das in Dänemark gebaute Motorſchiff„Fionia“, das erſte Schiff der Welt, das durch Exploſionsmotoren be— trieben wird. Das Schiff empfing ſofort eine große An— zahl Gäſte, die ſich aus Anlaß der Wettfahrten in Kiel aufhalten, darunter Generaldirektor Ballin von der Hapag, den preußiſchen Staatsminiſter für Handel und Gewerbe, Dr. Sydow, und andere. Nachdem eine Probefahrt unter— nommen und eine Unterſuchung der Maſchinen durch die Techniker ſtattgefunden hatte, bat Generaldirektor Ballin den Etatsrat Anderſen, das Schiff der Hapag zu verkaufen, Obgleich ein Teil der Ladung bereits an Bord und die Route des Schiffes feſtgelegt war, ging die Oſtaſiatiſche Kompagnie darauf ein, das Schiff der deutſchen Geſellſchaft zu über— tragen mit Rückſicht auf die große Bedeutung, welche dieſer Ankauf für die däniſche Schiffbau- und Motorinduſtrie haben würde, da hierdurch für Deutſchland das erſte große Motorſchiff in Dänemark gebaut iſt.— Hoffentlich ſol— gert man daraus in Deutſchland die Anregung zu ener— hiſcher Anſtrengung auf dieſem Gebiete. Lokale Nachrichten. * Vieruheim, 29. Juni. — Auf die große Arbeiterverſammlung, die am nächſten Spnntag. 7. Juli, im Freiſchütz abgehalten wird, ſei heute ſchon aufmerkſam gemacht. Aurch die Mitglieder des Männervereins ſind herzlich willkommen. Als Redner ind gewonnen die Herrn Proſ. D. Schmitt in Mainz und Redakteur Frede⸗ Offenbach. * anuitäts⸗Kolonnen Verein. Wir machen noch⸗ mals auf die margen halb 3 Uhr im Roten Löwen ſtattfin⸗ dende Beſprechung zwecks Gründung einer Sanitäts⸗Kolonne hier ſelbſt aufmerkſam. — Männerturnuverein. Preisgekrönt kehrte am berfloſſenen Sonntag der Männerturnverein von dem in Wein⸗ heim ſtattgefundenen Turnfeſt nach Haus. Es errangen ſich folgende Mitglieder Preiſe: Adam Kirchner, Franz Kühl wein, Michael Haas, Nikolaus Hofmann und Gtorg Hofmann. Auch hatte ſich die Fanſtballmannſchaft mit der der Turner⸗ Einheit⸗Wein heim zu meffen. Hier ſtegte der Männerturnver ein mit 17 Bällen Mehrheit. Da bei dieſem Feſte nur aus ⸗ nahmszweiſe gute Kräfte vertreten waren, dürfte wohl der Männerturnperein mit Stolz auf ſeine errungenen Siege zu ⸗ ruͤckblicken. — Neunes Poftgebände. Zwiſchen dem Kaiſerlichen Poſtami und Herrn Architekten M. Kühlwein iſt ein Miet- vertrag zur Erbauung eines neuen Poſtgebäudes abgeſchloſſen worben. Das Poſtgebäude wird Herr Kühlwein auf dem Grudſtück des Nik. Outperle 1., Rathausſtraße 37, errichten. Es wird hierbei erwartet, daß die Eröffnung der Straße Werle⸗Bläß, Verbindung zwiſchen Rathaus⸗ und Weinheimer⸗ ſtraße bei Fertigſtellung des Gebäudes erfolgen wird, um, wie an allen Orten, eine direkte Verbindung zwiſchen Poſtamt und Bahnhof zu ſchaffen. Der geſteigerte Poſt⸗Telographen⸗ Telephon⸗ und Renten verkehr haben in Viernheim zur Erweiter⸗ ung der Poſtdienſträume gezwungen. Es wirb beſonders die Großh. Bürgermeiſtere! und die ganze Gemeinde erfreut ſein, das Poſtamt in die Mitte dez Ortes zu bekommen, wodurch der hleſigen Geſchäftswelt und den vielen Rentenempfängern der weite Weg zum Poſtamt erſpart wird. * Große Grundſtücksverſteigerung. Am nächſten Mittwoch werden auf dem Rathauſe 20 Allmendgrundſtücke verſteigert. * Theater. Die geſtrige Vorſtellung„Das Stiftungs- feſt“ dürfte als eine wohlgelungene bezeichnet werden. Vor allem leiſteten Vorzügliches die beiden Benefizianten Frl. Werner(Fran Advokat) und Frl. Raum(Kommerzienrats⸗ Nichte Ludmilla), als auch die übrigen Derſteller Advokat Dr. Scheffer(Willy Werner), Kommerzienrat Bolzau(Ernſt Jung), Frau Kommerzienrat Wilhelmine(Bertha Jung), Dr. Steinkirſch(Karl Gies), Liebhaber Hartwig(Franz Rotteck) und der unübertreffliche Vereinsdiener Schake(Jean Jung). Das Publikum amüſirte ſich köſtlich.— Morgen, Sonntag, nachmittag, wird bei billigen Preiſen das Märchen „Eulenſpiegel oder der Eſel“ und in der Abendvorſtellung „Don Cäſar“ gegeben. Nach Marienthal! Das war ſchon ſeit Wochen das Zauberwort, das die Herzen vieler Mitglieder der Jungfrauenſodalität und des Arbeiterinnen vereins in Vh. in eine ſchnellere Gangart verſetzte. Es ſchwebte auf allen Lippen, beflügelte die Schritte und kürzte die harte Arbeitszeit. Monatelang hat man Vorbereitungen getroffen. So mancher Nickel, der ſonſt den Weg alles Irdi⸗ ſchen gegangen wäre, mußte in die Vereinsſparkaſſe wandern; und wahrhaftig, die geſparten Gelder haben eine beſſere Ver- wendung gefunden, als wenn ſie für Tand oder dgl. ausge- geben worden wären. Die Fahrt nach Marienthal iſt eine Erinnerung, ein Gewinn für das ganze Leben. Bereits vor halb 4 Uhr am Sonntag morgen hatte ſich der größte Teil der Teilnehmerinnen zur hl. Meſſe und zur hl. Kommunion in der Kirche eingefunden. Von der aufgehenden Sonne be- grüßt, ging es ſodann punkt halb 5 Uhr per Extrazug nach 25 Mainz. Schon dieſe Fahet durch die geſegneten 1 8 dem goldenen Mainz. Sch ſe F ch die geſeg herabzuflehen. Wahrhaft unvergeßliche Eindrücke ſammeln ſich Gefilde Rheinheſſens mit ſeinen herrlichen Rebengeländen, mit ſeinen maleriſch gelegenen ſauberen Dörfchen bietet des Sehenswerten gar viel und geſtattet einen Blick in Gottes herrliche Welt. Es iſt 6 Uhr. Der Rhein mit ſeinen im Sonnenlicht glitzernden Wellen ſendet ſeinen Willkommengruß zu uns heruͤber, und„die Stadt mit dem ewigen Dom“ nimmt uns auf. Jetzt ſchnell hinunter zu des Rheines Strand! Alle ſehnen ſich nach der Rheinfahrt, viele mit ein wenig Bangigkeit; denn„das Waſſer hat keine Balken.“ Aber o weh! Unſer Dampfer hat Verſpätung. Der Heizer hat ſich verſchlafen. Ratlos ſtehen wir da. Endlich ein rettender Gedanke! Ein fremdes Schiff nimmt uns auf und fährt uns der Stadt Mainz entlang dem„Schläfer“ entgegen. Wir werden„umgeladen“, eine harte Geduldsprobe bei 300 Paſſagieren! Um halb 8 Uhr haben wir alle unſer eigenes Schiff unter den Füßen und fahren in die blaue Ferne Hinein. Die Herrlichkeit des Rheined am ſonnigen Morgen ſchlägt uns in ihren Bann. Man hat nicht Augen genug, um all die Neuheiten und Schönheiten aufzunehmen In ſtändig wechſeindem Panorama zlehen die Dampfſchiffe, die Rhein⸗ inſeln, die Dörfer urd Städtchen an den ſtannenden Blicken vorüber, ein nenes Stück Welt für die meiſten. Zwiſchen der Peters-Au, auf der am 20. Juni 840 Kalſer Ludwig der Fromme ſtarb und der Ingelheimer-Au fahren wir hindurch und erblicken alsbald rechts in der Ferne den Gebirgszug des Taunus. Es folgen Amöneburg, der letzte heſfiſche Ort mit ſeinen zahlreichen Fabrikſchloten mit der Rheininſel Rett⸗ bergs⸗Au, Biberich mit dem ehemaligen Reſidenzſchloß der Herzöge von Naſſau, Schierſtein, Niederwalluf, gegenüber das heſſtſche Dorf Budenheim, Eltville, Erbach mit dem Schloſſe Reinhartshauſen, Hattenheim, Oeſtrich, Hallgarten mit der Hallgarter Zange, Winkel, hoch oben auf rebenbedecktem Vor⸗ berg Schloß und Dorf Johannisberg und endlich das Ziel unſerer Fahrt Geiſenheim. Jetzt beginnt der ſchwierige Teil der Tour. Zu Fuß den Berg hinan! Wir eilen, um ſchnell nach dem erſehnten Wallfahrtsort Mariental zu gelangen. Da ſtellt ſich uns ein Hindernis in den Weg, eine ſchier end⸗ loſe Prozeſſion der Mainzer Pfarrei St. Bonifaz mit der Jungfrauen Sodalität von Offenbach, die demſelben Ziele zu⸗ ſtreben. Es bleibt nichts übrig, als uns anzuſchließen und der ſchneckenartig vorwärts kriechenden Gangart uns anzube⸗ quemen. Die Sonne brennt heiß, kein Luftzug regt ſich; von Zeit zu Zeit blicken wir zurück von der Höhe auf das un⸗ vergleichuche Rheinpanorama und ſind reichlich entſchädigt für alle vergoſſenen Schweißtropfen. 10 Uhr: Marienthal in Sicht.„Ah, wie ſchön!“ kommt es unwillkürlich aus den vertrockneten Kehlen. Das grüne Täͤlchen mit ſeinem malertſch gelegenen Kirchlein, die zur Erfriſchung einladenden, kühlen Anlagen, die an den Berghängen zerſtreuten ſauberen Häus- chen, das neu hergeſtellte Franziskanerkloſter, fürwahr ein paradieſiſches Fleckchen Erde, eine Stätte, geſchaffen zur Er⸗ holung und zum Beten! Wir haben Zeit, es auszunützen. Zwei Predigten am Vor- und Nachmittag, ein feierliches Hochamt im Freien, der wunderſchön angelegte Kreuzweg, der Stationsweg hinauf zum Standbild der Gottesmutter geben reichliche Gelegenheit, der Andacht zu pflegen. Auch für Ruhe und Erholung iſt vollauf geſorgt. So vergeht nur zu ſchnell der Aufenthalt an dem Gnadenorte. Die fünfte Stunde tulfft uns bereits wieder auf dem Rückweg. Er führt über Kloſter und Dorf Eibingen nach Rüdesheim In dem vom Fürſten Löwenſtein neuerbanten Benediktinerinnenkloſter Ei⸗ bingen iſt es uns beſchieden, ein Kleinod chriſtlicher und zwar Beuroner Kunſt kennen zu lernen. Im Dorf Eibingen haben wir das Glück, an dem Grabe der hl. Hildegard zu knieen und den Segen die ſer großen Heiligen Deutſchlands auf uns in der Seele.— Das Heiligtum des hl. Rochus vor uns, das Dentmal von Deutſchlands Sieg und Größe auf dem Niederwald zur Seite ſteigen wir die Anhöhe hinab zu den grünen Wellen des Rheines, die uns unter ernſten und heite ⸗ ren Geſprächen und Geſängen nach Mainz zurücktragen. Ohne Verzug bringt unz der Extrazug wohlbehalten in die Heimat zurück. Es war ein unvergeßlicher Tag für Viern⸗ heims Jungfrauenſchar; er ſoll ſein und bleiben ein leuchten⸗ der Stern in den Mähen der Arbeit des Werktages. Und dabei hat der ganze Ausflug lange nicht ſoviel gekoſtet, als die Schulkinder allein an den Kirchweihtagen gleichſam auf die Straßen werfen. Wenn man bedenkt, wie viele Tauſende jahraus, jahrein für Tand und Flitter, für geſundheitſchädlichen Alkohol und Feſtlichkelten ausgegeben werden, ſo erſcheint der Wunſch wohl berechtigt und ange bracht, daß auch andere dem Beiſpiele der Jungfrauen folgend wenigstens einen Teil des ſonſt unnötig verausgabten Geldes zu ſolch edlen, bildenden und nutzbringenden Zwecken ver · wenden möchten. Vielleicht geht der Wunſch in Irfüllung. Spielplan des Großh. Hof und National ⸗Fheaters in Mannheim. „Carmen.“ Hohe Preiſe. Anf. 7 Uhr. Donnerſtag, 4. Jult.„Papa.“ Hohe Preiſe. Anf. 7½ Uhr. Sonntag, 7. Jull.„Die Fledermaus.“ Mittlere Preiſe. Anfang 7 Uhr. Neues Theater. Sonntag, 30. Juni.„Glaube und Heimat.“ Anf. 8 Uhr. Sonntag, 7. Juli.„Freund Fritz.“ Anfang 8 Uhr. Sonntag, 30. Juni. Mein Inventur⸗Ausverkauf dauert nur noch kurze Zeit, es würde jeder bereuen, der ſolchen nicht beſucht hat, da nur erſtklaſſiſche Waren zu außergewöhnlich billigen Preiſen zum Verkauf kommen. Hügelstrasse J. Weissmann I. Hugelstrasse N