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Rotteck Theobald Friedeborn, Waffenſchmied Jean Jung Roſalie, Zofe Johanna Raum Nachmittags 4 Uhr: Kindervorſtellung Fritz Seldeck Franz Rotteck Paula Rotteck Berta Jung Willy Werner Eruſt Jung Rotkäppchen und der Wolf. Märchen in 4 Akten. Sitzplatz 20 Pfg, Stehplatz 10 Pfg. Jandwirtſchaftliche Bezugs- und Abſatz⸗ Genoſſenſchaft Viernheim. Wir laden unſere Mitglieder zu der am Souutag, den 14. Juli I. Js,, nachmittags halb 4 Uhr, im Gaſthaus„zum Engel“ ſtattfindenden ordentlichen General-Verſammlung hiermit höflichſt ein. Tage 8s⸗ Ordnung: 1. Bekanntgabe der Jahresrechnung und Bilanz pro 1911; 2. Entlaſtung des Vorſtandes; 3. Neuwahl der ausſcheldenden Vorſtands- und Auf- ſichtsratsmitglieder; 4. Anträge und Wünſche. der Mitglieder offen. Viernheim, den 6. Juli 1912. Für den Vorſtand: Gutperle. NB. Die rückſtändigen Dreſchgelder können noch im Laufe der nächſten Woche ohne Unkoſten bezahlt werden. Von großer Chemiſchen Fabrik auf dem Waldhof werden für dauernde Beſchäftigung eine grö⸗ pere Anzahl kräftige Taglöhner im Alter von 17—35 Jahren ge⸗ ſucht. Zu melden beim Arbvelts⸗ nachwels der Industrie Mannhelm, Sohwetzingerstrasse 17. Offeriere: la. Obstwein ner Liter 26 Pig. Die Bilanz liegt von heute ab 8 Tage zur Einſicht Beſtellungen nimmt entgegen Brochtel, Ankerwirt. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Mittwoch, den 10. Juli 1912, vormittags 11 Uhr, werden auf dem Rathauſe dahier 20 Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genußzeit in Pacht verſteigert. Betr.: Die Haftpflichtverſicherungsanſtalt der land⸗ u. forſtw. Berufsgenoſſenſchaft für das Großherzogtum Heſſen. Die Landwirte unſerer Gemeinde machen wir erneut auf die Verſicherung gegen Haftpflicht aufmerkſam. Bei ber ſo niedrigen Prämie iſt die Unterlaſſung der Verſicherung nicht zu rechtfertigen. Anmeldungen werden auf unſerem Büro jederzeit ent⸗ gegengenommen. Viernheim, den 4. Inli 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Die Tabakspflanzer ſind nach§ 3 des Tabakſteuer⸗ geſetzes verpflichtet, ihre mit Tabak bepflanzten Grundſtüͤcke unter Benutzung der vorgeſchriebenen Formularien bei Großh. Steueramt Viernheim während der Zeit vom 1. bis ein⸗ ſchließlich 15. Juli ds. Is. und zwar: vormittags zwiſchen 8 und 12 Uhr oder nachmittags zwiſchen 2 und 6 Uhr anzumelden. Pflanzer, welche die Anmeldung nach dem 15. Juli ds. Js. bewirken oder dieſelbe gänzlich unter laſſen, müſſen unnachſichtlich zur Anzeige gebracht wer⸗ den. Bezüglich der nach dem 15. Juli bepflanzten Grund- ſtücke muß dieſe Anmeldung ſpäteſtens am 3. Tage nach dem Beginne der Anpflanzung bewirkt werden. Die Formularien können in unſerem Meldebüro— Zimmer Nr. 24— in der Zeit bis zum 15. Juli in Em- pfang genommen werden und hat die Ausfüllung derſelben mit größter Sorgfalt zu geſchehen. Viernheim, den 26. Juni 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Achtung Achtung! 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Reduer: Herr Redakteur Frede · Hen hach über:„Der chriſlliche Arbeitet im Wirtſchafts⸗ und Organisations leben der Gegenwart“ Herzlich willmommen ſind auch die Mitzlieder des kath. Männervereins.— Der Kirchenchor hat dankenzwerter Weiſe ſeine Mitwirkung zuge. (ſagt. um volzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand des kath. Arbeitervereins. Kathol. Münner⸗Verein Viernheim. Zu der Arbeiter⸗Verſammlung, die Sonntag nach⸗ mittag halb 4 Uhr im„Freiſchütz“ ſtattfindet, werden anch die Mitglieder des Männervereins dringend eingeladen. Der Vorſtand. Achtung! i eee ee, Verkaufe ſo lange Vorrat Staunend billig!! ble Kartoffel Komplelte per Pfund 5 Pfennig. Schlafzimmer- Einrichtung nur 280 und 380 Mk. Metzgerei Georgi. m. 3-lür. Spiegelschrank ebenso Speise- und Herren-Zimmer Spiegelschränke Hurgarderobe 6 Mk. Divan auf Federn 42 Mk. Recha Posener Rosengartenstrasse 32 Mannheim. Bad. Holzindustrie Piernheiner, Nachrichten Bezugspres: Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn Durch die Poſt gezogen l. 1.14 viertelührlich DCeralpreb- 20 ernheimer Mieunheimer Jei (Heſſiſch-badiſcher Grenzbote) —.——..—. Samstag, den 6. Juli 1912. 1 kung Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Annahmeſchluß für Juſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ iernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 28. Jahrgang. r Kaiſer un Zar zuſammengetroffen. Am Donnersgg ſind die Schiffe, die den Kaiſe— und den Zaren in ſie Bai von Baltiſchport brachten an Ort und Stelle eingetroffen. In der tief einge ſchnittenen waldumktänzten Bucht liegen etwa 2 Kilo meter vom Ufer entfernt die kaiſerlichen Jachten„Stan dart“ mit dem Kaiſerſvon Rußland an Bord und„Pol— jarnaja Swjeſda“. Dvor liegen die zwei Linienſchiff— „Andrei Perwoſwannh“ und„Imperator Pawel Per wy“, ferner drei Torpedoboote und dahinter drei weitere Torpedoboote. * Die offiziöſe„Roſſijaa“ ſchreibt aus Anlaß der Kaiſerzuſammenkunft: Der Monarchenenwebue ging eine lebhafte Polemij der fremden Preſſen darüber voraus, ob die Entrevue ein politiſches Ereignis oder ein internationaler Höf— lichkeitsakt der Nachbermonarchen ſei. Uns erſcheint dieſe Polemik überflüſſig, da bei den traditionel! freundſchaftlichen Beziehungen, welche ſeiß langem zwiſchen beiden Kaiſerhäuſern und den beiden Nachbarreichen beſtehen, die Begegnung des ruſſiſchen und des deutſchen Monarchen immer die Bedeutung eines großen Ereigniſſes für das internationale po— litiſche Leben haben muß. Die Nachbarreiche können nach ihren politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen verſchiedene Ziele erſtreben; in einem Ziele werden ſie immer übereinkommen, nämlich in dem richtigen Streben nach Frieden und Ruhe in Europa. Politiſche Rundſchau. — Berlin, J. Juli. Krätke amtsmüde. Alljährlich im Sommer ſetzt die Erörterung über die„Amtsmüdiakeit“ ſolcher Mi— niſter ein, die ſchon lange im Amte ſind. Dieſes Mal gilt die„Fürſorge“ dem Staatsſekretär Krätke im Reichspoſtamt. Er hat ſchon vor längerer Zeit die Abſicht kundgegeben, nach ſeinem Rücktritt vom Amte eine Weltreiſe zu unternehmen, deren Dauer auf drei Jahre bemeſſen ſein ſoll. In unterrichteten Kreiſen wird angenommen, daß der Staatsſekretär ſeine Abſicht bald zur Ausführung bringen wird, und der Poſtetat für 1913 wird wohl der letzte ſein, den er im Reichstage vertritt.— Ob bei dieſer Meldung nicht der Wunſch der Krätke⸗Feinde der Vater des Gedankens iſt? Als Junggeſelle kann Krätke freilich ſolche Weltreiſe— pläne ſchon hegen. „Ein Centrumspfarrer vor Gericht“. Ein den Katholiken ſchmerzliches Schauſpiel hat ſich wieder vor dem Gericht abgewickelt: der frühere katholiſche Pfarrer Höhenberger, der ſich jetzt im Irrenhauſe befindet, hat in einem Meineidsprozeß eine denkbar ungünſtige Rolle Ba G 9 2 Die Stimme ruft! Eine Bauerngeſchichte aus dem Taunus von Fritz Ritzel 17(Nachdruck verboten.) Niemals, erklärte ſie, würde ſie das Haus des nichts⸗ nutzigen Spielers und Trunkenboldes wieder betreten, eher ginge ſie als Dienſtmagd in die Stadt oder täte ſich ein Leid an, wenn der Vater ihr die Aufnahme bei ſich verweigere. Mit finſteren Mienen hatte Hankunrad Ferber dem Redefluß der Tochter zugehört, ohne ſie mit einem Worte zu unterbrechen. Als das junge Weib zu Ende war und unter krampfhaftem Schluchzen den Kopf in die auf dem Tiſche liegenden Arme barg, trat der hagere Mann an ſie heran, und die Hand auf ihre Schulter legend, ſagte er mit ſeltſam weicher Stimme:„Flenn nit, Lenche, du bleibſt bei mir! Loß den Lump nur kumme, will ihm weiſe, wo der Zimmermann e Loch geloſſe bat! Daß es kaa gut End nimmt, hab ich ſchun lang geſehe!“ 6. Kapitel. Die breite Friedrichſtraße in Wiesbaden hinauf marſchierte unter den elektrifſerenden Klängen des Keler Marſches das 2. Naſſauiſche Infanterie⸗Regiment. on einer in dem ſogenannten blauen Ländchen ſtatt⸗ befundenen Felddienſtübung war es zurückgekehrt und hte jetzt die Kaſerne auf. Eine ſtattliche Truppe. Die inen Trommler voran mit ihrem rieſigen Tambour⸗ major, an deſſen bochgehobenem Stab die Blicke der Duben aufmerkſam bingen— denn wehe ihnen, wenn ſie mit ihren Wirbeln nicht rechtzeitig einſetzten— das ſcharfe Auge des Gewaltigen erſah unfehlbar den Schuldigen, und einige geſalzene Ohrfeigen waren nach der Heimkunft die 9 für ſeine Unaufmerkſamkeit— ſodann die etwa fünfzig Mann ſtarke vorzügliche Regimentskapelle unter Führung ihres Kapellmeiſters Keler Bela, der in deiner ganzen Erſcheinung den Ungarn erkennen ließ; weiter die Manuſchaften, lauter kräftige Geſtalten in elfarbſger, ſchmucker Uniform mit roßſchweif⸗ geſpielt. Das Workommnis wird naturlich wieder nach der beliebten Methode ausgeſchlachtet werden von den Leuten und den Zeitungen, die eben gegenwärtig einen moraliſch ſo verlumpten Charakter wie Rouſſeau Nicht um als höchſtes Menſchheitsideal, als ihren Gott dieſe Leute zu bekehren, preiſen. ſondern um die Redlichen aufzuklären, ſei bemerkt, daß Höhenberger feſtgeſetzt worden war, erſt nach den ſeit Jahr und Tag aus ſeinem Amte entfernt iſt. Hö— henberger war übrigens alles andere als ein„Cen trumspfarrer“, er war Koſtgänger der akatholiſchen und liberalen Preſſe und ein ſcharfer Richter gegen das Centrum. Wir möchten aber wetten, daß Höhenber— ger trotzdem wie Münſterer, der nie Centrumsmann war— als„Centrumspfarrer“ jetzt durch die geſamte akatholiſche Preſſe marſchieren wird, denn in ſolchen Fällen kann man den unvolitiſchen„rein religiöſen Prieſter“ nicht gut herausbeißen. — Der Kaiſer beabſichtigt, im Laufe des nachſten Mo— nats, am 21. oder 22. Auguſt, zur Beſichtigung des Oſthafens nach Frankfurt a. M. zu kommen. :: Der Borchardt⸗Leinert⸗Prozeſſ. Die Verhand⸗ lung gegen die Abgeordneten Borchardt und Leinert, zu der Termin vor der Strafkammer auf den 8. Juli iſt wegen Erkrankung des und ſoll nun September Abgeordneten Borchardt vertagt worden Gerichtsferien am 26. ſtattfinden. Parlamentariſches. 2 Der polniſche Abgeordnete Pfarrer Kapitza, der aus der polniſchen Fraktion ausgetreten iſt, wurde nun 0 geſchmückten Tſchakos vom polniſchen Wahlkomitee in Oppeln aufgefordert, ſein Mandat in die Hände der Wähler zurückzugeben. Pfarrer Kapitza hat dieſem Erſuchen ſtattgegeben und ſein Mandat niedergelegt. Heer und Marine. s Die zum Marinekongreß in Düſſeldorf auf dem Rhein eingetroffenen drei Torpedoboote„S 177“,„S 178“ und „S 179 ſollen eine volle Woche Aufenthalt in Düſſeldorf nehmen, da man deren Beſichtigung den weiteſten Kreiſen zugänglich machen will.— In Düſſeldorf plant man einen Luftſchiffhafen, der alle bisher gebauten Anlagen übertreffen ſoll. Heſſiſcher Landtag. Beſoldungsvorlage. Darmſtadt, 5. Juli. Nach weiteren Reden der Ab⸗ geordneten Heinrich(Fr.), Ulrich(Soz.), Münch(Nat.), Ge⸗ heimrat Dr. Becker, Wolf(Bbd.), Heinrich(Fr.), Finanz- miniſters Braun, Weber(Bbd.), wird, nachdem die übrigen Anträge abgelehnt ſind, der Antrag des Finanzausſchuſſes und Dr. Oſaun mit 38 gegen 11 Stimmen angenommen. n ee r N ue we iHT 5 ſehen laſſen konnte und Recht ſtolz waren. ö Vor der Kaſerne an der Schwalbacherſtraße ſchwenkte die Muſik links ab, und mit angefaßtem Gewehr zogen die Soldaten in ſchnurgeraden Reihen an dem geſtrengen Herrn Oberſt vorbei in den Kaſernenhof, um ſich ſodann zum Mittageſſen in die Küche zu begeben. In einer der vorderſten Reihen der erſten Kompagnie nunmehr über einundeinhalbes Jahr verfloſſen, ſeitdem er ſein Heimat nicht gelungen. Philippine Ferber getroffen marſchierte Chriſtian Kunz. Es waren dorf Oberſachſen verlaſſen hatte, 1 Krautners der Militärpflicht zu genügen. um an Stelle Fritz In kurzer Zeit ſtand ſeine Entlaſſung zur Reſerve bevor, wenn er ſich nicht entſchloß, als Unteroffizier weiter zu dienen, wozu J ö n V 1 91 ſich infolgedeſſen bei dem jungen Mann die Überzeugung ihn ſein Hauptmann ſchon öfters veranlaſſen wollte. N Chriſtian hatte ſich in vollem Maße die Zufriedenheit ſeiner Vorgeſetzten erworben. Seine Pünktlichkeit und Strammheit im Dienſte, ſein ruhiges Weſen, verbunden mit muſterhafter Nüchternheit und Ordnungsliebe, hatten ſchon kurz nach ſeinem Eintritt zum Militär die Auf⸗ merkſamkeit ſeines Kompagnieführers auf ihn gelenkt und, einmal in deſſen Gunſt, konnte er ſich über ſein Los keineswegs beklagen.. Schon nach Ablauf des erſten Dienſtjahres war er Gefreiter geworden und tat Unteroffizierdienſte, ſo daß ihm viel mehr Freiheit wie dem gemeinen Soldaten zu Gebote ſtand. Er benutzte dieſelbe gewöhnlich zu Spaziergängen in dem ſchönen Kurpark, wo erſich gern auf einer entlegenen Bank niederließ und den rauſchenden Weiſen der Muſik lauſchte, die entweder von der Kapelle ſeines Regiments oder von den Kapellen der in Mainz garniſonierenden preußiſchen und öſterreichiſchen Regimenter ausgeführt wurde. Dann ſchweiften ſeine Gedanken zum Heimatsdörfchen am Feld ⸗ berg, welches er ſeit ſeinem Eintritt zu den Soldaten nicht mehr beſucht hatte. Es zog ihn ja auch nicht mehr dahin. Seine Mutter ſah er alle paar Wochen einmal, denn die alte Frau hatte trotz ſeines Einſpruchs die Be⸗ förderung der Nägel nicht aufgegeben, wenn ſie den Weg auch nicht mehr ſo häufig wie früher machte; andere nahe es war eine Truppe, welche ſich auf welche die Wiesbadener mit Bergwerk-Kataſtrophe. Unabänderliches Bergmannuslos? Auf der zur„Gutehoffnungshütte“ gehörigen Zeche„Oſterfeld“ wurden beim Schießen in einem Auf⸗ bruchsſchacht 16 Bergleute getötet, die Anzahl der Ver— wundeten betrug 6, von denen 2 bald darauf ſtarben. Erſchüttert ſteht die Mannſchaft wieder an der Bahre einer Anzahl jener tapferen Kulturpioniere, die in der Förderung der Kohle, des„ſchwarzen Tiaman⸗ ten“, der Induſtrie das Kraftmaterial liefert, bon dem heute die geſamte Kulturbetäitgung der Menſchheit ab— hängig iſt. Das Los des Bergmannes iſt ſchwer. Von Augen⸗ blick zu Augenblick bedräut ihn die Gefahr der Ele— mente, und alle mit rieſengroßen Mitteln unternom— menen Verſuche, die Gefahren zu bannen, ſind bisher als unzulänglich an den Naturgewalten geſcheitert. Zwar hat die unter Aufwendung vieler Millionen durchge⸗ führte Berieſelung den Kohlenſtaub-Exploſionen einiger- maßen einen Damm entgegengeſetzt, zwar haben die ſtraffen Bauvorſchriften den ſo ſehr vielen Einzelun— fällen durch herabfallendes Geſtein uſw. einigermaßen Abbruch getan, zwar hat die allgemeinere Verwendung der Elektrizität und die genauere Kenntnis des Weſens der Schlagwetter und die Einführung beſonderer Lam— pen die Schlagwettergefahr erheblich herabgedrſickt. Aber von Zeit zu Zeit erinnert ein Unglä“ von Rieſengröße wieder an die Ohnmacht den Me en gegenüber der Gewalt der Natur. Die Bergwerksanlagen ſind mit der wachſenden Leiſtungsfähigkeit der Technik immer größer geworden; man folgt der Kohle in immer größere Gebirgstiefen, und da hat die Erfahrung an den ver⸗ ſchiedenſten Stellen und bei den verſchiedenſten Gelegen— heiten gezeigt, daß man damit in den Bereich neuer größerer Gefahren eintritt. Man nimmt an, daß die „Schlagwetter“, die Erdgaſe, in der Tiefe immer ſtärker auftreten, dort auch in größeren Mengen in Hohlſtellen des Gebirges angeſammelt ſind und bei ihrem Anbruch durch den Schlägel des Bergmannes oder durch einen Sprengſchuß mit großer Gewalt den Weg ins Freie, in das Bergwerk ſuchen, wo dann der geringſte Funken eine Kataſtrophe herbeiführen kann, und oft auch her— beiführt, wie die Radbodkataſtrophe, dann auch das jetzige Oſterfelder Unglück lehren. Der Bergbau iſt notwendig als Grundlage unſerer geſamten Kultur. Ausnutzung aller techniſchen Möglichkeiten im Sinne einer immer intenſiveren Aus⸗ nutzung ebenſo. Aber ebenſo notwendig iſt, wie dieſes, wie alle derartigen Unglücksfälle lehren, die eifrigſte, gewiſſenhafteſte und nachhaltigſte Erkorſchung der Gründe ſolcher Erſcheinungen und der Möglichkeit ihrer Abſtellung. Die ** 1 U 8 Die endgültige Feſtſtellung hat ergeben, daß die Schlagwetterkataſtrophe Verwandte beſaß er dort nicht, und Magdalen war ja für immer für ihn verloren, ſeitdem ſie Fritz Krautner die Hand vor dem Altar gereicht hatte. Dachte er an die Zeit zurück, während welcher er kurz vor ſeinem Eintritte in Oberſachſen verweilte, ſo ſchnürte es ihm wie in heißem Schmerz die Bruſt zu⸗ ſammen. Wie oft hatte er auf dem bekannten Platz ihres früheren Stelldicheins auf das geliebte Mädchen ver⸗ geblich gewartet; mit angſtvollem Sehnen war er um das Ferberſche Gehöft geſchlichen, um nur einen Blick oder einige Worte der Aufklärung zu erhaſchen; es war ihm Die Abſperrungsmaßregeln, welche Frau hatte, waren mit ſolcher Weiberliſt ausgedacht, daß keinerlei Verabredung zwiſchen den jungen Leuten ſtattfinden konnte. Kein Wunder, daß feſtſetzte, Magdalen ſei mit ihren Eltern im Einverſtänd nis, und ſo ſebr ihm das Herz wehe tat, wenn er daran dachte, daß die Geliebte für ihn verloren ſei, ſo ließ es doch ſein Stolz nicht zu, nachdem er auf ſeinen Brief keine Antwort erhalten hatte, eine Unterredung zu er⸗ zwingen, die ſeiner Meinung nach offenbar von dem Mädchen nicht gewünſcht wurde. So ſah er gewiſſer⸗ maßen damals dem Tag ſeines Einrückens zum Militär mit Sehnſucht entgegen; das Soldatenleben verſprach ihm Erlöſung von ſeinem Liebeskummer, der im Heimatsdorfe immer neue Nahrung empfing. Als dann die Nachricht an ihn gelangte, daß Magdalen das Weib Fritz Krautners geworden ſei, fühlte er ſich ordentlich ſtolz und gehoben bei dem Gedanken, daß er nicht weiter um die Liebe der Ungetreuen gebettelt hatte: mit immer größerem Eifer widmete er ſich den Pflichten ſeines jetzigen Berufs und immer verlockender erſchien ihm der Gedanke, dieſen Beruf beizubehalten und mit der Kapitulation den Wünſchen ſeines Hauptmanns zu ent⸗ ſprechen. (Fortſetzung folgt.) eee e en 1 insgeſamt 22 Dpſer en gefordert hat. 16 Bergleute ſind tot, 6 liegen in den Krankenhäuſern. Die Verletzten ſind hauptſächlich durch giftige Gasſchwaden betäubt worden. Ob ſie ſich wieder erholen, läßt ſich noch nicht ſagen, da die tödliche Wirkung der Schwaden ſehr oft erſt nach drei oder vier Tagen ſich einſtellt. Von den Verwaltungen der Krankenhäuſer wurde Donnerstag morgen auf Anfrage erklärt, daß der Zuſtand der verletzten Bergleute noch immer ſehr bedenklich ſei. Von den Toten, die meiſtens in Oſterfeld wohnten, ſind 15, von den Verletzten 4 Famielienväter. Nach dem Ergebnis der von der Bergbehörde an— geſtellten Unterſuchungen iſt anzunehmen, daß bei der Schießarbeit in einem Aufbruch ein ſogenannter Bläſer freigeworden iſt, der ſich durch einen weiteren Sprengſchuß entzün⸗ dete, und ſo das folgenſchwere Unglück verſchuldet hat. Unter einem Bläſer verſteht man Grubengaſe, die unter großem Druck zwiſchen den Geſteinen oder unter Kohlenſchichten ſtehen und durch irgendwelche Verſchie— bung des Geklüfts plötzlich mit pfeifendem Ge⸗ räuſch austreten und durch ihr unvorhergeſehenes Er— ſcheinen dem Bergbau oft gefährlich werden können. Bekanntlich wird auch die ſchwere Grubenkataſtrophe auf der Zeche Radbod auf das Erſcheinen eines ſolchen Bläſers zurückgeführt. 15471285 Die Schuldfrage. Das einſtimmige Urteil aller Unterrichteten geht da— hin, daß an dem Unglück auf der Zeche„Oſterfeld“ weder die Zechenverwaltung, noch die verantwort- lichen Betriebsbeamten, noch die beteiligten Arbeiter irgendeine Schuld haben. Es handelt ſich um eines jener beklagenswerten Unglücke, die ſich auch bei der ſorgfältigſten Beobachtung der gebotenen Sicher— heitsmaßnahmen immer wieder ereignen werden, ſolange der Bergbau beſteht. Von allen Seiten wird betont, daß auf der Zeche„Oſterfeld“ ganz beſonders ſorgfältig gearbeitet wird. Die Sprengarbeiten werden mit Sicherheitsſprengſtoffen vorgenommen, bei denen die Ge— fahr der Weiterentzündung auf das Mindeſtmaß her— abgeſetzt iſt. Eine Kohlenſtaubexploſion kommt nicht in Frage. Die Berieſelung an der Unfallſtelle war vollkommen in Ordnung. Seit 20 Jahren iſt auf der Zeche„Oſterfeld“ kein einziges nagläck vorgekommen. Nur im Jahre 1885 ereignete ſich ein Grubenbrand, der 12 Bergleuten das Leben koſtete. Sport und Verkehr. X Ein Steckbrief hinter Wieneziers, den bekannten Bleriotflieger, iſt vom Unterſuchungsrichter beim Land— gericht Leipzig erlaſſen worden. In der amtlichen Be— kanntmachung heißt es„Gegen den Flieger Eugen Hubert Walter Wieneziers aus Golkowitz iſt die Unter⸗ ſuchungshaft wegen Meineides und Konkursverbrechens verhängt. Derſelbe iſt zu verhaften und in die Ge— fangenenanſtalt des Königl. Landgerichts zu Leipzig ab⸗ zuliefern. Beſchreibung: Alter: 32 Jahre, Größe 1,78 Meter, Haar: dunkelblond, Bart: kurzgehaltener Schnurrbart. Stirn: hoch, Augen: braun, Geſicht: läng⸗ lich, Geſichtsfarbe: gelb, Sprache: fließend, polniſcher Akzent.“— Wiencziers hatte ſeine Stellung bei der Flugtechniſchen Geſellſchaft ohne Grund aufgegeben und war infolgedeſſen von derſelben verklagt worden. In dem darauf gegen ihn anhängig gemachten Verfahren ſoll er ſich des Meineides ſchuldig gemacht haben. X Flugzeugſpende und— hietlame. Das Stahlwerk Becker, Aktiengeſellſchaft in Willich-Krefeld, hat dem Kriegsminiſterium einen Betrag von 25 600 Mark an⸗ geboten zur Herſtellung eines Luftfahrzeuges, deſſen Gondel durch die Beckerſchen Panzerplatten geſchützt werden und den Namen„Stahlbecker“ tragen ſoll.— Warum ſoll man ſich darüber aufregen? Iſt nicht mehr oder weniger alles in der Welt Reklame? e e eee Aus Stadt und Land. Zwei Kanoniere durch einen Faubitzſchuß getötet. Zwei Ofſiziere, drei Mann verwundet. Durch einen Haubitzſchuß, der in einen Beobach⸗ tungsturm ſchlug, ſind mehrere Kanoniere und Offiziere getötet bezw. verwundet worden. 0— Itzehoe, 3. Juli. Ein ſchweres Unglück hat ſich bei einer Scharfſchießübung im Lockſtedter Lager ereignet. Heute mittag ſchlug infolge eines Fehl⸗ ſchuſſes eine Haubitze in den Beobachtungsturm Nr. 5 auf dem Scharfſchießplatz im Lockſtedter Lager.— Getötet wurden zwei Kanoniere der 6. Batterie des Feldartillerieregiments Nr. 9 in Itzehoe. Schwer ver⸗ letzt wurden Oberleutnant König und der Einfährig⸗ Freiwillige Freudenreich, ferner zwei Kanoniere des Feldartillerieregiments Nr. 9. Leicht wurde Leut⸗ nant von Böhm vom Feldartillerieregiment Nr. 9 verwundet. Halbamtlich wird dazu aus Itzehve gemeldet: Auf dem Truppenübungsplatz Lockſtedter Lager wurden, den „Itzehoer Nachrichten“ zufolge, durch einen fehlgegan⸗ genen Schuß, der in den Beobachtungsturm drang, Ober⸗ leutnant König vom Lauenburgiſchen Feldartilleriere⸗ giment Nr. 45, der Sergeant Wulf, Unteroffizier Schna⸗ bel, Unteroffizier der Reſerve Freudenreich(Verletzung noch nicht bekannt) vom Feldartillerieregiment 999 neralfeldmarſchall Graf Walderſee(Schleswigſches) Nr; ſchwer, ſowie L itnant von Böhm von demſelben 5 giment leicht verwundet. Die Kanoniere Schilling un Henſel von demſelben Reaiment wurden getötet. 15 * Blitztataſtrophe in einem ruſſiſchen Militär⸗ lager. Während eines heftigen Gewitters ſchlug der . Blitz in das ruſſiſche Militärlager von Willmannſtrand bei Helſingfors in Finnland ein. Fünf ruſſiſche Sol⸗ daten wurden getötet, zehn ſchwer und vier andere leichter verletzt. en Schwere Exploſion auf einer Zeche. Auf dem Schacht„Guſtav“ der Zeche„Viktoria Matthias“ er⸗ eignete ſich eine ſchwere Exploſion. Sie erfolgte in der Benzolfabrik. Auch die Ammoniakfabrik wurde in Mitleidenſchaft gezogen. Ein Mann war ſofort tot. zwei wurden ſchwer und vier leicht verletzt. Ein Mann iſt noch nicht gefunden. * Mehr Fernſprecheinrichtungen! Die Berliner Handelskammer will bei der Reichspoſtverwaltung da⸗ hin vorſtellig werden, daß auf öffentlichen Straßen und Plätzen Gelegenheit zur Benutzung des Fern⸗— ſprechers geſchaffen werde. Dadurch ſoll das Publi⸗ kum vor ſogenannten Verlegenheitskäufen be⸗ wahrt werden, zu denen es gezwungen wird, wenn es in Geſchäften telephoniert.— Auch auf dem Lande wäre es angebracht, wenn wenigſtens in allen Gaſt⸗ wirtſchaften eine öffentliche Fernſprecheinrichtung ge⸗ ſchaffen werden würde. Man würde auf dem Lande für dieſe Bequemlichkeit gerne die den Berlinern ſo leidigen„Verlegenheitskäufe“ in Kauf nehmen. * Als Diebe der Kölner Kaiſerkette ſind andauernd Leute verhaftet worden. Jetzt ſind in Hamburg gleich drei Mann auf einmal verhaftet worden, und dieſes Mal hofft man beſtimmt, den Richtigen zu haben. Man drahtet nämlich aus Hamburg: Der Tapezier⸗ gehilfe Joſef Kniep und der angebliche Maler Kaſchen⸗ bach kommen zweifellos als die Diebe der Kaiſerkette in Köln in Betracht. Die Kölner Behörde hat tele⸗ graphiert, daß auf beide das Signalement der Diebe genau paßt. Inzwiſchen hat im Laufe des Vormittags die hieſige Behörde feſtgeſtellt, daß Kaſchenbach ſich eines falſchen Namens bedient. Er heißt eigentlich Hochge⸗ ſchurz, iſt Kölner und wird wegen ſchweren Diebſtahls von dort aus ſteckbrieflich verfolgt. Das hat auch der Verhaftete ſelbſt zugeben müſſen. Die Schweſter Knievs iſt die Geliebte von Hochgeſchurz. Die beiden Männer behaupten, in Hamburg keine Wohnung zu beſitzen. Das iſt offenbar gelogen. Sie wollen ſie aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach nicht angeben, weil dort noch Diebes⸗ gut aufbewahrt wird, vor allem die wertvollen flachen Diamanten, die die beiden Verhafteten in Gemein- ſchaft mit dem Artiſten Rolla in Hamburger Geſchäften zum Kauf angeboten haben.— Na, hoffen wir's! ** Erploſton: 6 Tote. In einem Steinbruch bet Marſeille waren 15 Arbeiter damit beſchäftigt, eine Mine, die 30 Kilogramm Sprengſtoff enthielt, zu legen. Aus bisher noch unaufgeklärter Urſache explodierte die Mine jedoch zu früh, und es wurden infolgedeſſen 6 Arbeiter getötet, darunter auch der Sohn des Unter— nehmers. Die übrigen Arbeiter erlitten ſchwere Ver— letzungen; vier von ihnen ringen mit dem Tode. * Irrſinniger Sportsmann. In Aix⸗les⸗Bains, dem berühmten Bade in Südfrankreich, iſt ein dort weilender engliſcher Sportsmann John Richardſon, einer der beſten engliſchen Crickettſpieler, von Geiſtes⸗ ſtörung betroffen worden. Er hat das Hotel ohne Hut und Kragen verlaſſen und ſich in das benachbarte Chambery begeben. Dort wurde er in einem Cafe tot To Das Gericht ſchließt auf einen natürlichen od. * Vom Bräutigam erſchoſſen. In Florenz hatte die wunderſchöne Tochter des Apothekers Catani ihrem früheren Geliebten ein Stelldichein gegeben. Als die Zimmervermieterin das Zimmer, das unheimlich ſtill blieb, betrat, fand ſie die junge Dame erſchoſſen auf der Erde liegen. Ihr Geliebter war entflohen; man nimmt an, daß die Tat in einem Anfall von Eiferſucht geſchehen iſt. Kleine Nachrichten. In Gelenau wurde die Frau des Buchdruckereibeſitzers Sonntag wegen Meineides in zwei Fällen verhaftet. Als der Schuldirektor Große, der in dieſe Angelegenheit ver- wickelt iſt, verhaftet werden ſollte, vergiftete er ſich. Aus Nah und Fern * Heddesheim, 5. Juli. Dieſer Tage abends gegen 11 Uhr iſt der hieſtge Hirſchwirt Eichler bei ſeiner Heimfahrt von Hohenſachſen, wo derſelbe ein Raſtergeſchäft betreibt, mit ſeinem Fahrrad iu ein Pferdefahrwerk hineingefahren und ab- geſtürzt. Durch den Sturz hat er ſich eiue Gehirnerſchütter⸗ ung zugezogen und war längere Zeit nicht bei Bewußtſein. » Maunheim, 5. Juli. Das Luftſchiff Schütte-Lanz ſtieg heute fruͤh nach Köln auf, wo es glatt landete. Die Rückfahrt ſoll nachts 3 Uhr erfolgen. Maunheim, 5. Juli. In das Juwelier- und Uhr⸗ warengeſchäft von Cäſar Feſenmeyer wurde eingebrochen. Zwel Diebe koanten noch von der Poltzei feſtgehalten werden, der dritte iſt erwiſcht. Der Laden liegt parterre, die Handele⸗ ſchule befindet ſich im zweiten Stock, die Wohnung im dritten Stock. Durch die Handelsſchule ſind die Diebe, Italtener, eingedrungen. Bei einem fand man noch für 3000 Mark Brillantringe in der Taſche. Die Einbrecher ſcheinen ſich in der Handelsſchule haben einſchließen laſſen, find an einem Seil vom Hofbalkon aus auf die Gallerie der Uhrmacherwerkſtätte hinuntergeklettert und konnten dann von der Werkſtätte aus, die mit dem Laden durch eine Treppe verbunden iſt, ganz be⸗ quem in den Laden gelangen. Die Nacht war nicht ſchlecht ousgeſucht. Der ſtrömende Regen war ſehr dazu geeignet, eiwa entſtehende Geräuſche zu dämpfen. Wenn Frau Feſen⸗ meyer, die ein ſehr feinel Gehör hat, nicht aufgewacht ware,! hatten die Drei ſicher mit reicher Beute abziehen können Die Frau Feſenmeyer iſt durch das verdächtige Klirren einer Scheibe erwacht. Als ſie, mißtrauiſch geworden, aufgſtanden war gewahrte ſie auf dem Balkon der Handelsſchule eine fremde männliche Perſon, die einen Strohhut aufhatte Herr Feſen⸗ meyer alarmlerte telephoniſch die Poltzeiwache. Fünf Minuten ſpater waren mehrere Schutzleute da. Damit ſie ins Haus konnten, warf Frau Feſenmeyer den Haustürſchüſſel hinunter. Wenn man noch im Zweifel geweſen war, wurde man durch die Tatſache, daß vom Balkon der Hoidelsſchule aus ein Sell in den Hof hinunter hing, über di Art des nächt⸗ lichen Beſuches völlig aufgeklärt. Als Herr Feſenmeyer mit einem Schutzmann in den Laden drang, ſah er gerade noch, wie ſich eine männliche Perſon hinter die Deke duckte. Der Schutzmann zog blank und Herr Feſenmeyen hielt dem Ein⸗ brecher den Revolver entgegen. Und ſo bliß dem Kerl nichts weiter übrig, als ſich widerſtandslos zu egeben. Er hatte bereits die Schaufenſter gründlich ausgeräunt. Mannheim, 5. Juli. Hier wär beinahe ein gräß⸗ liches Unglück entſtanden. Es werden jeſt grauenhafte Ein⸗ zelheiten über den Unglücksfall bekannt, dr geſtern früh dem Heizer des D⸗Zuges Nr. 64 zuſtieß, der um 7.02 Uhr von Frankfurt hier faͤllig iſt. Als der Zug ſich in voller Fahrt der Riedbahnbrücke näherte, war der Heſr Wilhelm Schulte, ein Mann von 32 Jahren, gerade beſchaͤftßt, mit ſeinem großen Schürhaken das Feuer aufzuſtochen. Dchei vagte der Schür⸗ haken links aus dem Maſchinenſtand hinaus. In dleſem Augeublick fuhr ein Zug in entgegengeſtzter Richtung vorüber, der Schürhaken wurde erfaßt und gegn den Maſchinenſtand geſchlagen. Der Schlag traf mit groſer Gewalt den Heizer und warf ihn hinaus. Mit zerſchuettertem Schädel hob man— der Zug hatte gehalten— de Unglücklichen auf und nahm ihn im Packwagen mit nach Minnheim. Er ſtarb im allgemeinem Krankenhaus, ohne das Bwußtſein wieder erlangt zu haben. Viel hätte nicht gefehlt, ſo hätte der Ruͤckſchlag dis Schurhakens auch den Lokomotivführef vom Zuge geworfen. * Laudenbach, 5. Inli. Vorgeſtern morgen war der Sohn des Landwirts Materer mt Futterholen beſchaͤftigt. Hierbei ſtürzte ein Pferd, wodurch Malerer unter den Kötper des Tieres zu liegen kam und totgedrückt wurde. * Fürth, 5. Juli. Es wird morgen der Kircheuchor der Pfarrei Herz⸗Jeſn in Mannheim nach hier einen Ausflug machen. * Mörfelden, 5. Juli. Hür wurde ein Kind von einem Auto uͤberfahren. * Bensheim, 5. Juli. Ein Auto mit 2 Offizieren der Garniſon Mainz überfuhr hier ein Kind. * Anerbach, 5. Juli. Das Burgfeſt iſt vorüber, und wer wollte ſtreiten, daß es ein voller Erfolg! Von einem unbeſiegbaren Optimismus erfüllt, ließ ſich der Vorſtand durch das recht zweifelhafte Wetter des Vormittags nicht beirren, und der Erfolg hat ihm recht gegeben, es war ein glänzendes Gelingen ſeines erſten Verſuchs der Wiederaufnahme der Burg⸗ feſte auf dem Auerbacher Schloß. 12 ganz echte Odenwälder Trachten kamen zur Prämiterung. Es errang Fräulein Nieß⸗ Auerbach den Ehrenpreis Ihter Durchlaucht der Füͤrſtin zu Erbach⸗Schönberg. Mit Eintritt der Dunkelheit wurden Hun⸗ derte von Lampions von flinken Händen der jungen Turner entzuͤndet und verliehen den weiten Räumen der Ruine, in welcher die Menſchenmenge hin und her wogte, ein zauberhaftes Bild. Eine ſchier endloſe Fackelpolonaiſe von Hunderten von Paaren bewegte ſich, unter Vorantritt der Muſik, wie eine litzernde und ſchillernde Schlange durch die ganze weite Burg. 9 ß war bereits 10 Uhr geworden und volle Dunkelheit einge- treten, als plötzlich ein heftiger Kanonenſchlag erfolgte und im gleichen Moment die ganze Raine, vom Boden bis zur höchſten Höhe in rotem bengaliſchem Feuer erſtrahlte. Die Wirkung war eine kurze, jedoch überwältigende. Um 11 Uhr erfolgte ofſizieller Schluß des Feſtes, es ſoll jedoch ſchon hell geweſen ſein, als die letzten Gäſte unſer liebes altes, uns jetzt noch mehr als bisher ans Herz gewachſenes„Auerbacher Schloß“ verlaſſen haben. * Darmſtadt, 5. Juli. In der vorvergaagenen Nacht ſtieß das Automobtl des praktiſchen Arztes Dr. Fledler von Pfungſtadt, der von einer Hochzeit zurückkehrte, an der Halte⸗ ſtelle Ludwigshöhe mit einem Darmſtädter Metzgerfuhrwerk zuſammen. Dr. Fiedler wurde getötet; ſeine Frau trug elne ſchere Kopfwunde davon. 3 0— — Märkte. 8 * ecken heim, 2. Jai. Der pcutige Schweinemauckt war mit 112 Stück Milchſchweinen befahren, welche alle zum Preiſe von 24 bis 32 Mark pro Pzar verkauft wurden. MAG GT Sspben . Vn eee eee sind die besten! —————Uä————— machen das viele Reiben der Wäſche überflüſſig. Sie geben mühelos einen brillanten Schaum, der Schmutz löſt ſich ſpiehend. Die Wäſche wird wunder⸗ bar ſchüön und rein, dabei weitgehendſt geſchont. So zu waſchen iſt ein Ver⸗ guügen. 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