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Sehne manufaktur Dresden-N. 6. Nernheimer Nachrichten Bezugspreis: . Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen A 1.14 viertel ahrlich b Drei Jahre ſind es nunmehr, ſeitdem Kaiſer Wil⸗ helm den damaligen Staatsſekretär des Reichsamts des Fa Herrn v. Bethmann Hollweg, zum Reichs⸗ nzler ernannte. Herr v. Bethmann Hollweg iſt der fünfte Kanzler des neuen deutſchen Reiches. Er trat das verantwortungsvolle Amt unter ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen an. Die Bülowſche Blockpolitik war geſchei⸗ tert. Der liberal⸗konſervative Block, dem der„Graf im Barte“, Graf Paſodowsky, von Anfang an keine Lebensdauer zugetraut hatte, war an den Steuerfra⸗ gen geſcheitert. Centrum und Rechte fanden ſich zuſam⸗ men und führten die Steuerreform durch, die zur Ge⸗ ſundung der Reichsfinanzen unerläßlich war. Aber die Steuern, die die e Parteien zur Behebung der Finanznot des Reiches vorgeſchlagen, ſagten dem Fürſten Bülow nicht zu. Die Ablehnung der Erbſchaftsſteuer auf Ehe⸗ gatten und Kinder vermachte dem Fürſten Bülow, der ſich auf dieſe Steuer eingeſchworen hatte, das Verbleiben im Amte unmöglich. Er trat von ſeinem Amte zurück. Der Bundesrat nahm die ihm dargebotenen Steuern an, der damalige Staa'sſekretär v. Bethmann Hollweg wurde beauftragt, dies dem Reichstage mitzuteilen. Kurz dar⸗ auf wurde er ſelbſt Reichskanzler. Herr v. Bethmann Hollweg wurde anfangs von der Linken mißtrauiſch betrachtet, da er ihr als Parteigänger der Rechten galt: aber dieſes Mißtrauen war unberechtigt. Der Kanzler hat wiederholt erklärt, daß er„über den Parteien“ ſtehe und in der Tat kann er einer beſtimmten Partei nicht zugezühlt werden. Die Verſtimmungen unter den bür⸗ gerlichen Parteien hat er immer bedauert; ſeine Worte, der„Zwang zu poſitiver Arbeit“ werde die bürger⸗ lichen Parteien wieder zuſammenführen, haben ſich teil⸗ weiſe heute ſchon bewahrheitet. Drei Jahre iſt Herr v. Zethmann jetzt im Amte. Die Preſſe der verſchiedenen Parteien hat ſich aus dieſem Anlaß mit der Perſon des Reichskanzlers beſchäftigt und iſt zu verſchiedenen Ur⸗ teilen über ihn gelangt. Intereſſant iſt ein Artikel der „Hamburg. Nachrichten“, der den gegenwärtigen Reichs⸗ kanzler ſeinem Vorgänger gegenüberſtellt. Darin iſt geſagt, daß Fürſt Bülow die verſchiedenſten Kreiſe für ſich zu gewinnen und dieſe in den Glauben zu verſetzen wußte, als ſei er einer der befähigſten Staatsmänner, die je gelebt. Die„Hamburg. Nachrichten“ fahren dann weiter fort: „Das kommt natürlich ſeinem Nachfolger nicht gerade vonſtatten. Der jetzige Kanzler iſt etwas phi⸗ loſophiſch veranlagter Staatsmann, der ſich wenig auf Schlagworte und fortreißende Beredſamkeit verſteht, und der auch nicht die Gabe beſitzt, die Imponderabilien, die die deutſche Volksſeele oft in Schwingungen verſetzen, ſich und feiner Politik dienſtbar zu machen. Er iſt immer nur mafwoll, nüchtern und verſtändig, kurz, der umgekehrte Fürſt Bülow. Aber trotzdem wiſſen wir nicht, ob er nicht den Vorzug vor dieſem bordient. und yb die vaterländiſchen Die Stimme ruft 15. Une Bauerngeſchichte aus dem Taunus von Fritz Ritzel. 221(Nachdruck verboten.) „Sag deim gute Freind, wo dich geſchickt hot, er ſoll ſich haamgeige loſſe, mir käm er nit an!“ fuhr der Bauer mit erhobener Stimme fort.„Gegen den Hankunrad Ferber kann laa Menſch ufftrete und ſage, er hätt was getan, wo nit alles in der Reih wär, Wenn du awer glaabſt, ich hätt deim Vatter oder vielleicht dei Mutter um die zwag⸗ hunnertfufzig Gille gebrocht, dann verklag mich, ich bin ſo zu finne.“ Berblüfft hatte Chriſtian der langen Rede des Bauern zugehört. Was er da hörte, klang ſo wahrſcheinlich, daß ſich dagegen wenig einwenden ließ. Konnte der Bauer beweſſen, daß ſein verunglückter Vater auch am Tage zuvor bei ihm geweſen war und eine Zahlung von dem Förſter geleiſtet hatte, ſo ſtand ein Beweis für die Be⸗ hauptung Peter Forners auf ſehr ſchwachen Füßen. Thriſtian hatte in der Überzeugung, daß Hankunrad Ferber ſchuldig ſei, die feſte Zuverſicht gehabt, daß der Bauer unter der Wucht der plötzlichen Beſchuldigung ſeine ſſung verlieren und Zugeſtändniſſe machen würde, die zu einem friedlichen Ausgang der Sache hätten führen können; ſtatt deſſen begegnete er einer entſchiedenen Ab⸗ lehnung! N a Soviel ſah er ein, daß mit dem Beweiſe, den er in Händen zu haben glaubte, dieſem ſtarren, ſchlauen Bauern nicht beizukommen war; er ſah ein, daß er einen Fehler begangen, ſchon jetzt den Kampf mit dem Gegner auf⸗ zunehmen, deſſen Geriebenheit er unterſchätzt hatte. Felſen⸗ eſt war er davon überzeugt, daß Ferber ſeine Eltern um das Geld betrogen hatte— das jähe Erbleichen des Bauern vorhin hatte dieſe Überzeugung noch bekräftigt. Dies alles war aber kein rechtsgültiger Beweis, worauf ich ein Ne Vorgehen gegen Ferber hätte ſtützen können; Christian mußte deshalb ſuchen, Beweiſe auf, zufinden, gegen die ſich nichts einwenden ließ. Vielleicht lam ihm der Zufall zu Hilfe; ſedenfalls wollte er noch⸗ nheimer Nievnßeimer Jeilung (Heſſiſch⸗badiſcher Greuzbote Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerztags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntags feier“ Annahmeſchluß für Inferate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim. Donnerstag, den 18. Juli 1012. nc — Geſchäftsſtelle: Nathausſtraße Nr. 19. zeiger Volksblatt Anzeigen: 5 Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Neklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. — 28. Jahrgang. Intereſſen in ſeiner Hand nicht veſſer aufgehoben ſind als in der ſeines Vorgängers. Keinesfalls iſt an dem ehrlichen Wollen und dem Verantwort⸗ lichreitsgefühl des gegenwärtigen Kanz⸗ lers zu zweifeln. Er iſt kein Tatenmenſch, ſondern mehr Theoretiker und Denker: er glaubt, Vernunft und Logik reichten aus, um den Standpunkt der Regierung zu rechtfertigen. Darin irrt er ſich: das Volk will vor allem Taten ſehen, ihm imponieren Stärke und Entſchloſſenheit mehr als noch ſo korrekte philoſophiſche Spekulationen und vrofeſſorales Weſen. Aber immerhin, da wir doch jetzt reinen Herben wie Bismarck an der Spitze des Deutſchen Reiches haben können, wird Herrn von Bethmann Holl⸗ weg die Anerkennung nicht vorzuenthalten ſein, daß er leiſtet, was unter den obwaltenden Umſtänden von einem Kanzler überhaupt zu erwarten iſt.“ Die innere Kriſe in der Türkei wäre behoben, wenn das Vertrauensvotum, das jetzt die Kammer mit 194 gegen 4 Stimmen dem Miniſte⸗ rium erteilte, die wirkliche Stimmung im Lande, na⸗ mentlich in Albanien, widerſpiegelte. Dem iſt aber nicht ſo. Die Reden des Großweſiers und des Mi⸗ niſters des Aeußeren in der Kammer waren ein faſt leidenſchaftliches Bekenntnis zur franzöſiſchen und vor allem zur engliſchen Freundſchaft. Dieſe letztere hat, wie Aſſim⸗Bey erklärte, nach faſt 30 Jahre langem kühleren Verhältnis nun wieder die alte Wärme angenommen. Das Verhältnis zu Frankreich werde noch immer intimer. Es müſſe anerkannt werden, daß Deutſchland und Oeſterreich, die der Krieg in eine prekäre Lage gebracht habe, eine rückſichtsvolle Neutra⸗ lität bewahrt hätten. Ein Wermutstropfen war ein Telegramm, das der Albaneſenabgeordnete Schahin ver⸗ las, worin die Vertreter von 80 000 aufſtändiſchen Al⸗ baneſen ihre Deputierten aufforderten, zu verhindern, daß durch das Vorgehen der Regierung das ganze Gebiet um Priſchtina, wohin ſich ſeit zwei Tagen der Kampf ge⸗ zogen habe, durch Infanterie und Artillerie verwüſtet werde. Inzwiſchen werden weitere Truppen dorthin abgeſandt. Aus Saloniki wird gemeldet, daß von dort 10 Bataillone mit der Bahn nach Haleb abgegangen ſind. Aus Preveſa kommt die Nachricht, daß der Mi⸗ litärgouverneur von Philippopel, begleitet von einem Bataillon Infanterie, nach Janina aufgebrochen iſt. Weiter iſt eine Kompagnie Jufanterie mit ſechs Schnell⸗ ſeuergeſchützen in Prevoſa angekommen. Alle dieſe Orte liegen im oder in der Nähe des Aufruhrgebietes. Typiſch für die Zuſtände iſt, daß ſich erſt jetzt ein Offizier fand, der den Poſten des Kriegsminiſters übernehmen will. Nachdem General Tartar Osman⸗Paſcha ebenſo wie Marſchall Nazim⸗Paſcha die Uebernahme des im jetzigen Augenblicke beſonders ſchwierigen Amtes des Kriegsminiſters abgelehnt hat, iſt die Wahl des Sul⸗ tans auf einen hohen Offizier der Marine gefallen. mn E eee eee 1 mals mit Peter Forner Rückſprache nehmen. So wandte er ſich zum Gehen und rief ſeinem Gegner noch drohend zu:„Wenn Ihr de Prozeß hawe wollt, ſollt Ihrn kriehe! Vielleicht hätte wir uns vergliche— Ihr wollt nit! Lacht nur! Es is ſchun manches verborge geweſe un die Sunn hot's an de Dag gebrocht!“ Mit verzerrten Zügen ſtarrte Hankunrad dem Fort⸗ ſchreitenden nach. Als dieſer die Tür öffnete, machte der Bauer eine Bewegung, als wolle er ſeinen Widerſacher zurückhalten, doch ſchien er ſich im letzten Augenblick eines anderen zu beſinnen, und zornig mit dem Fuße ſtampfend, murmelte er:„Ach was, er kann nix wiſſe, was er do ſchwätzt, des ſein fixe Fare! Awer wer mog des ſein, der, wo ihm geſagt hat, daß ſein Vatter an dem Morjend bei mir war?“ Mit bebenden Händen griff er nach der Zeitung und wollte ſeinen Platz am Fenſter wieder einnehmen. Da— er mußle ſich vor Schreck an der Stuhllehne halten, um nicht umzuſinken— trat Magdalen aus der offenen Tür des Nebenzimmers.. Ihre ſo ſchönen blauen Augen flackerten unheimlich in dem totenbleichen Geſicht, und vor Erregung heiſer klang ihre Stimme, als ſie auf den Alten zutretend ſagte: „Ich hab alles gehört, oh Vatter, was habt Ihr getan? Könnt Ihr dann des vor unſerm Herrgott drowe verant— worte?“ „Was denkſt du dann vun deim eigene Vatter?“ fuhr der Bauer auf.„Mir kann kaaner was Unrechtes noch⸗ ſoge, un wenn der Narr, der ewe do hinaus is, ſich einbild, er könnt Geld aus mir erauspreſſe, dann is er uff dem Holzweg. Sie ſolle nur komme un mich verklage— der Hankunrad Ferber bleibt ihne kaa Antwort ſchuldig!“ „Vatter, könnt Ihr werklich vor Gericht ſchwöre, daß des Kunze Chriſtian nix vun Eich zu verlange hot? Könnt Ihr ſchwöre, daß ſein Vatter Eich kga Geld be⸗ zahlt hot! Denkt, es gibt ein Herrgott im Himmel, der ſich nit belüge läßt! Vatter, geht in Eich, macht gut, was gut zu mache is, eh es zu ſpät werd.“ Dunnerſchlag, jetzt werd mir's awer zu arg!“ be⸗ gehrie der Bauer auf.„Du ſchwätzt jo grad, als ob dein Dieſer, Mahmud Muchtar⸗Paſcha, hat den Poſten vereits angenommen. Er war früher Marineminiſter. Die Meuterer hoffen immer noch, zuſammen mit den auf⸗ rühreriſchen Albaneſen, das Kabinett zu ſtürzen, zumal im Kabinett ſelber die größten Unſtimmigkeiten herr⸗ ſchen. Wie ſchwach die Situation der gegenwärtigen Regierung iſt, erhellt daraus, daß der Exſultan Abdul Hamid von der Villa Allatini nach Anatolien gebracht werden ſoll. Dieſe Maßnahme iſt auf ein kürzlich entdecktes Komplott zur Befreiung Abdul Ha⸗ mids verfügt worden. Außerdem ſoll die türkiſche Re⸗ gierung einem neuen Komplott auf die Spur gekom⸗ men ſein, das den gleichen Zweck verfolgte und von dem Offizierkorps der Garniſon von Saloniki geſchmiedet worden war. Die Behörden von Saloniki haben dieſe Nachricht nicht beſtätigt, doch entſpricht ſie unzweifel⸗ haft den Tatſachen, denn die Lieferanten der Villa Allatini haben ſeit zwei Tagen ſämtliche Lieferungen dorthin eingeſtellt. Der Krieg um Tripolis. Großſe Manöver des Smyrnaer Armeekorps. Am Sonntag, den 14. Juli, haben in Smyrna die Manöver des Smyrnaer Armeekorps ihren Anfang ge⸗ nommen. 30 000 Mann nehmen an den Manövern teil. alſo weniger als die Hälfte der dort zuſammengezo⸗ genen Truppen. Von Sachverſtändigen wird die Mei⸗ nung geäußert, daß eine Landung italieniſcher Truppen daher völlig ausgeſchloſſen ſein dürfte. Das italie⸗ niſche Geſchwader wurde in den letzten Tagen bei Ka⸗ judjaka und Budrum geſichtet.. 2 Türkiſche Staatsmänner über den Frieden. Der Miniſter des Aeußeren erklärte in der Kammer: „Wir ſetzen den Krieg fort, nicht, weil wir ein Ver⸗ gnügen am Blutvergießen haben, ſondern weil wir leben wollen und weil die Friedensbedingun⸗ gen, die der Feind, der uns nicht zu beſiegen vermag, uns vorſchlägt, unanne hmbar ſind. Wenn dieſe Vorſchläge eine annehmbare Form annehmen, wer⸗ den, werden wir uns nicht weigern, ſie in Erwägung zu ziehen.“ Der Großweſir ſagte: „Die Vorbedingung für den Frieden ſei die unbeſchränkte und tatſächliche Aufrechter⸗ haltung der Souveränität. Das Land könne nicht für Geld verkauft werden.“ Politiſche Rundſchau. — Berlin, 17. Juli. — Der Kaiſer hörte am Montag in Molde den Vor⸗ trag des Generals Dickuth über die Schlacht bei Leipzig. Es iſt in der Gegend von Molde recht kalt geworden und eigner Vatter ein Spitzbub wär!— Was willſt du dann wiſſe? Nadierlich— der Borſch, der wo mit dir erum⸗ gelaafe is un dir de Kopp verdreht hot— was der ſchwätzt, des muß wohr ſein, do kimmt der eigne Vatter nit dagege uff! Wenn mir der Lump noch emol die Schwell betritt, vergreif ich mich an ihm.“ Der Alte hatte ſich immer mehr in den Zorn hinein⸗ geredet und ging mit mächtigen Schritten in der Stube auf und ab. Jetzt blieb er vor der Tochter ſteben, die ihn mit tränenden Augen anſah, und ſeine Hand auf ihre Schultern legend, fuhr er ruhiger fort:„Mach dir kaa Gedanke, Lenche, dein Vatter hot kaa Schuld! Mehr ſag ich nit! Un jetzt rede wir iwer den ganze Kram kaa Wort mehr; des Geſchwätz kimmt mer bald zum Hals eraus! Ich muß jetzt zum Borjermaaſter, wege der Wies in der Riſſelbach. In ere halwe Stund ſein ich widder do.“ a Damit nahm der Bauer ſeine Mütze von dem an der Wand befeſtigten Aufhängebrett und ging mit langen Schritten zur Tür hinaus. Mit ſtarren Blicken ſah ihm Magdalen nach. Sie wußte, daß der Vater ihr eben eine Lüge geſagt hatte, denn unauslöſchlich waren die Phantaſien der ſterbenden Mutter in ihrem Innern eingeprägt, und Chriſtian Kunz hatte vorhin durch ſeine unverhüllte Anklage den furcht⸗ baren Verdacht beſtätigt, daß ſchwere Schuld die Eltern belaſte. Aber was konnte ſie tun! Ihre heißen Bitten, die ſie an den Vater gerichtet hatte, gut zu machen, was er verbrochen, waren zurückgewieſen worden; einen klaren Beweis für das Verbrechen beſaß ſie nicht, auch graute ihr davor, ſich einen ſolchen zu verſchaffen, denn immer noch hoffte ſie in ihrem Innerſten, daß die Ehre des Namens Ferber erhalten bliebe. Sie mußte den Dingen ihren Lauf laſſen.— Und das Recht des Chriſtian Kunz? Heiß quoll es ihr im Herzen empor, wenn ſie daran dachte, wie er in ſeiner vollen männlichen Kraft vor einer halben Stunde vor dem Vater geſtanden hatte, um ſein vermeintliches Recht zu er⸗ zwingen. (Fortſetzung folgt.) FFC 0TbTbTPTPTPTbTPTPTGTGTGT0TGT0TGT(TTbTTTTTTT Megen eingetreten, ſo daß der Katſer wayrſcheinlich val einen ſüdlicheren Aufenthalt nehmen wird. An Bord der Jacht„Hohenzollern“ iſt alles wohl. — Der Kaiſer wird, wie die„Frankfurter Zeitung“ hört, am 19. Auguſt Frankfurt einen Beſuch abſtatten. — Der Kronprinz iſt nach dem oſtpreußiſchen Trup⸗ penübungsplatz Arys abgereiſt, wo die Leibhuſarenbrigade bis zum 2. Auguſt mit den oſtpreußiſchen Kavallerieregi⸗ mentern üben wird. — Prinz Waldemar von Preußen, der Sohn des Prinzen Heinrich, iſt mit dem ſibiriſchen Expreßzuge in Moskau angekommen. Er kam auf ſeiner Weltreiſe aus China und wird ungefähr eine Woche in Moskau ver⸗ weilen. (iz Keine Univerſität in Dresden. Wie im Nate der Stadt Leipzig mitgeteilt wurde, hat die ſächſiſche Staatsregierung die Errichtung einer Univerſität in Dresden abgelehnt, weil kein Bedürfnis vorliege und Sachſen die Koſten für zwei Univerſitäten nicht über⸗ mehmen könne. :: Ter 30 000 Mark⸗Preis des Kaiſers für den ſten deutſchen Flugmotor. Das Preisgericht trat am Montag zuſammen. Die Durchſicht der eingegangenen Anmeldungen ergab, daß 26 Firmen, unter ihnen alle für die Herſtellung von Flugzeugmotoren in Deutſch⸗ land zurzeit führenden, insgeſamt 44 Motoren ver⸗ ſchiedener Konſtruktion oder Größe angemeldet haben: außerdem ſtellten die Bewerber 24 Erſatzmotoren zur Verfügung. Die Beteiligung iſt darnach eine außer⸗ ordentlich rege. Eine Entſcheidung konnte natürlich noch nicht getroffen werden. :: Die Verordnung betreſſend die Inkraftſetzung von Vorſchriften der Reichsverſicherungsordnung iſt jetzt veröffentlicht worden. Darnach treten die Vorſchrif⸗ ten des Zweiten Buches der Reichsverſicherungsord⸗ mung über die Errichtung, Ausgeſtaltung, Vereinigung, Ausſcheidung, Auflöſung und Schließung von Kranken⸗ kaſſen und das Verfahren dabei, ſoweit ſie nicht ſchon in Kraft geſetzt worden ſind, mit dem Tage der Ver⸗ kündigung dieſer Verordnung. :: Fünf Deutſche in Marokko ermordet? Von ern⸗ ſten Zwiſchenfällen in Marokko, bei denen fünf Deutſche ermordet ſein ſollen, berichtet der Londoner„Daily Telegraph“. Das Blatt läßt ſich melden:„Einer der Brüder Mannesmann, begleitet von einem Direktor der Mannesmann⸗Geſellſchaft, ſowie on Herrn Dr. Heſſen, ben, um die der Geſellſchaft gehörigen hedeuſttenden hatte ſich in Tetuan an Bord eines Motorbbotes bege— Minen, die unter Leitung deutſcher Schutzbefohlener ſtehen, zu beſichtigen. Die Gomaras, die in jener Ge— gend anſäſſig ſind, zwangen die Reiſenden, nach Tetuan umzukehren ‚verlangten von ihnen jedoch vorher eine Entſchädigungsſumme von 30 Duros pro Kopf wegen unerlaubten Betretens ihres Gebietes. Die Deutſchen bezahlten dieſe Summe, um weiteren Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen. Als ſie nach Tetuan zurückge⸗ kehrt waren, erhielten ſie die Nachricht, daß fünf der in den Minen beſchäftigten Deutſchen von den Kabylen ermordet worden ſeien. Sofort nach Erhalt dieſer Nachricht begab ſich Herr Mannesmann nach Tanger, um den dortigen deutſchen Geſandten davon in Kenntnis zu ſetzen.“— Tetuan liegt an der Küſte und iſt gegenwärtig im Beſitze der Spanier.— Bei dem Marokko⸗Minen⸗ Syndikat in Remſcheid iſt bisher noch keine Beſtätigung der Meldung von der Ermordung der fünf deutſchen Minenarbeiter im Rifgebiet eingetroffen, ebenſowenig beim Auswärtigen Amt in Berlin. :: Tie Dentſcheufurcht in England treibt die ſchön⸗ ſten Blüten. Im engliſchen Unterhauſe ſtand der Etat der Landarmee zur Beratung. Botſchafter Freiherr v. Marſchall war als Zuſchauer zum erſten Mal im Par⸗ lament erſchienen. Der Unioniſt Beel griff die Re⸗ gierung heftig an„weil die territoriale Kavallerie nicht mit Säbeln ausgerüſtet ſei. Emphatiſch rief er aus: „Was wird aus uns werden, wenn eines Tages deutſche Ulanen uns angreifen!“ Botſchafter Freiherr v. Mar⸗ ſchall war über Beels ſchöne Rhetorik augenſcheinlich ſehr beluſtigt. Kirche und Schule. J Vom Aachener Katholikentag. Bezüglich der ver⸗ ſchiedenartigen Eintrittskarten ſei bemerkt: 1. Alle zum Eintritt in die Verſammlungen berechtigenden Karten zeigen das Bild Karls des Großen: die Mitgliedskarte (7,50 Mark) im Schmuck der Krahforſtſchen, die Teil⸗ nehmerkarte(für Herren 5 Mark, für Damen 5 Mark, für Studenten 4 Mark), und die Tageskarten(für Her⸗ ren 1,50 Mark, für Damen 1,50 Mar) nach Albrecht Dürers Zeichnung. Die Mitgliedskarte(7,50 Mark) hat vor den Teilnehmerkarten(5 Mark) entſchiedene Vor⸗ teile: ſie allein berechtigt zur Teilnahme auch an den geſchloſſenen Verſammlungen und an den Ausſchuß⸗ ſitzungen, ſie allein gibt das Recht auf den Bezug des herrlich ausgeſtatteten Führers und des ſtenographiſchen Berichtes. 3. Wer einen Sitzplatz für ſich belegen will, muß eine Zuſchlagtarte loſen; amen deburſen cane Zuſchlagkarte nicht, ihr Platz iſt reßerviert. Die gemie⸗ teten Sitzplätze müſſen ſpäteſtens bei Beginn des zwei⸗ ten Vortrages eingenommen ſein. Soziales. Der 7. Verbandstag des Zentralverbandes der chriſt⸗ lichen Holzarbeiter wurde in Barmen mit einem Begrüßungs⸗ abend eröffnet. Nach Erledigung der geſchäftlichen Ange⸗ legenheiten teilte in der Hauptverſammlung der Vorſitzende Kurſcheid die Gewinnung von 5000 neuen Mitgliedern mit. Das Vermögen ſei auf 700 000 Mark angewachſen. . Blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und ſtreiken⸗ den Dockarbeitern. Zu außerordentlich heftigen Zuſammen⸗ ſtößen kam es am Dienstag abend zwiſchen ſtreikenden Doch⸗ arbeitern und Poliziſten in Dünkirchen(Frankreich). Die Ausſtändigen beſchloſſen in einer Verſammlung neuerlich den Generalſtreik und begaben ſich, ungefähr 3000 Köpfe ſtark, nach dem vor der Arbeiterbörſe gelegenen Platze, wo große Scharen von Poliziſten, verſtärkt durch Dra⸗ gonerabteilungen, ſich bereits aufgeſtellt hatten, da man Ausſchreitungen erwartete. Der Gewerkſchaftsführer Gellie hielt eine Anſprache, in der er die Offiziere der hinzugeogenen Soldaten ſcharf angriff und letztere auf⸗ forderte, den Offizieren den Gehorſam zu verweigern. Jetzt erhielten die Poliziſten den Befehl, die Menge zu zerſtreuen. Sie zogen blank und gingen gegen die Aufſtändigen vor, die ſofort die Flucht ergrifen. Zehn Perſonch wurden durch Säbelhiebe ſehwer verletzt und zwanzig andere ver⸗ haftet. Bis ſpät in die Nacht hinein durchzogen Ka⸗ valleriepatrouillen die Stadt, da man Ausſchreitungen be. enren. Sport und Verkehr. * Die Erfolge der deutſchen Olympialämpfer. In Stockholm haben die eigentlichen olympiſchen Spiele ihr Ende erreicht. Wenn auch die einzelnen Reſultate ge⸗ meldet ſind, erſcheint es doch angebracht, die einzel⸗ nen Erfolge, beſonders der deutſchen Vertreter, nochmals zuſammenzufaſſen. Im allgemeinen zeigten ſich unſere einheimiſchen Kämpen dem hervorragenden Können der Ausländer nicht gewachſen. Nur die Schwimmer rette⸗ ten durch ihre ausgezeichneten Leiſtungen die Situa⸗ tion. Bei den Lawn⸗Tennisſpielen im Freien gewann Frl. Köring⸗Dresden mit Herrn Schombourgk-Leipzig als Partner das gemiſchte Doppelſpiel, und belegte außerdem noch im Damen-⸗Einzelſpiel den zweiten Platz, während H. Kreuzer⸗Frankfurt a. M. im Herreneinzel⸗ ſpiel dritter wurde. Bei den Schießkonkurrenzen fiel im Tontaubenſchießen in der Einzelkonkurrenz der zweite Platz an den Deutſchen Göldel. In der Leichtathletik folgte eine Enttäuſchung der anderen. Nur Lieſche⸗Ham⸗ burg konnte im Hochſprung mit Anlauf mit einem Hochſprung von 1,91 Meter mit nur 2 Zentimeter weniger als der Sieger Babcock den zweiten Platz be⸗ ſetzen. Die deutſche Stafettenmannſchaft für die 4 mal 100 Meter wurde zwar zweite, aber disqualifiziert. Große Erfolge hatten die Schwimmer zu verzeichnen. Im Bruſtſchwimmen gewann Bathe-Breslau ſowohl die 300 Meter⸗Strecke überlegen gegen ſeine Landsleute Lützow⸗Eßlingen und Mahliſch-Berlin wie die 400 Meter⸗Strecke gegen den Schweden Henning. Im 100 Meter⸗Rückenſchwimmen plaecierten ſich Fahr⸗Cannſtadt und Kellner⸗Spandau als Zeiter und dritter hinter Heb⸗ ner⸗Amerika. Auch die Damenſtaffette errang im 4 mal 100 Meter⸗Schwimmen einen zweiten Platz hinter Eng⸗ land vor Oeſterreich. Im Damenſchwimmen über 100 Meter wurde Fräulein Roſenberg⸗Hannover Vierte. In den ſchwimmſportlichen Sprungkonkurrenzen placierten ſich im Springen vom Schwungbrett vier Deutſche, die in der Reihenfolge Günther-Hannover, Luber-München, Behrens⸗Magdeburg und Zuͤrner-Hamburg die erſten Plätze einnahmen. Im Turmſpringen wurde der Welt⸗ meiſter Zürner⸗Hamburg nur Zweiter. Von den Ring⸗ kämpfern beſetzte lediglich Gerſtäcker⸗Nürnberg in der Federgewichtsklaſſe einen zweiten Platz. Völlig erfolg⸗ los gingen die deutſchen Turner, Radfahrer und Fuß⸗ baller aus.— Alles in allem bringen die deutſchen Vertreter 4 erſte, 10 zweite und 5 dritte Preiſe in die Heimat. Den erſten Platz mit 3, den zweiten mit 2 und und den dritten mit 1 Punkt berechnet, ſind es 37 Punkte„von denen 22 auf Schwimmen, auf Lawn⸗Tennis 6, auf Leichtathletik 4. auf Schießen 3 und auf Ringen 2 entfallen. In vier Jahren findet in Berlin die 6. Olympiade ſtatt. * Die Sieger der ruſſiſchen Kaiſerpreisfahrt. Die ruſſiſche Kaiſerpreisfahrt, die am 30. Juni in Peters⸗ burg ihren Anfang nahm und über Reval, Riga, War⸗ ſchau und Kiew nach Moskau führte, iſt nunmehr be⸗ endet worden. In vierzehn Tagen mußten 3100 Kilo⸗ meter auf oſt ganz elenden Straßen bewältigt werden, und mehrere Geſchwindigkeitsprüfungen waren zu be⸗ ſtehen. Sieger der Konkurrenz iſt der von Scharygin geſteuerte deutſche Loreley⸗Wagen, der den Kai⸗ ſerpreis erhielt. Auch die drei deutſchen Komnick⸗Wagen arhfelten Preiſo Xx Der Fiug Berlin— Petersburg. Der Flieger Abramowitſch ſtieg am Dienstag, vormittags 9 Uhr 30 Minuten, in Drieſen mit ſeinem Paſſagier, Regie⸗ rungsbaumeiſter Hackſtätter, zur Weiterfahrt in der Rich⸗ tung nach Schneidemühl auf und mußte dort um 10 Uhr 30 Minuten eine neue Zwiſchenlandung machen. * Tas Siemens⸗Schuckert⸗Luftſchiff wird von der deutſchen Heeresverwaltung angekauft. Das Luftſchiff hat im ganzen 73 kleinere und größere wohlgelungene Fahrten gemacht. X Olympiſche Spiele in Stockholm. Am Montag nachmittag verſammelten ſich ſämtliche Teilnehmer im Stadion zur feierlichen Preisverteilung. Der König von Schweden ſetzte jedem olympiſchen Sieger ſelbſt den Lorbeerkranz aufs Haupt und überreichte die Goldene Medaille. Den Zweitplacierten überreichte der Kron⸗ vrinz von Schweden die Silberne, während Prinz Wil⸗ helm die bronzenen Olympiſchen Medaillen an die dritten Preisträger austeilte. Aus Stadt und Land. * Flieger Latham auf der Jagd in Afrika ge⸗ tötet. Der Flieger Hubert Latham iſt am 7. Juli im Kongogebiet am Zuſammenfluß des Bahrſalamat und des Schari auf der Jagd von einem Büffel getötet worden. Nach dem Kongo war Latham im Frühjahr d. J. von der franzöſiſchen Regierung geſandt wor⸗ den), um die etwaige Verwendung von Flugzeugen zu Verkehrs- und militäriſchen Zwecken in jenen Gegenden zu ſtudieren. * Ter Doppelſelbſtmord in Berlin aufgeklärt. Die beiden Damen, die ſich in einem Berliner Hotel er⸗ hängten, ſind rekognosziert. Ihre Eintragungen ins Fremdenbuch waren falſch. Es ſind die wegen Wechſel⸗ fälſchungen verfolgte Modiſtin Jeanette Löwy und ihre Schweſter. * Zur Flucht des Kaſſenboten Bruning. Bis jetzt iſt es noch immer nicht gelungen, eine Spur des flüch⸗ tigen Defraudanten zu ermitteln, der die Dresdener Bank um 240 000 Mark geſchädigt hat. Die Dame, auf die gefahndet wurde, iſt und bleibt verſchwunden. Der Defraudant hatte bei der Darmſtädter Bank ein Depot. Bruning erbte vor einigen Jahren zirka 30 000 Mk., die er in Aktien anlegte und bei der genannten Bank in Depot gab. Nach und nach erhob er davon etwa 20 000 Mark, ſo daß als Reſt für 10 000 Mark Aktien in der Bank liegen blieben. Dieſe Aktien beſchlagnahmte die Polizei. ** 16 Perſonen wegen Landfriedensbruchs verhaſtet. In Leipzig ſind 16 Perſonen wegen Landfriedensbruchs verhaftet worden. * Selbſtmord eines Doppelmörders im Gefängnis. Im Unterſuchungsgefängnis zu Rudolſtadt erhängte ſich der Landwirt Karl Schade aus Langenſchade, der unter dem begründeten Verdacht ſtand, ſeinen älteren Bruder erdroſſelt und ſechs Jahre früher eine Wirtſchafterin, die 36 jährige Marie Jahn, im Walde ermordet zu haben. * Brand im Wiener Prater. Im Gebäude der Wiener Molkerei im Prater brachte ein verheerender Brand zahlreiche Perſonen in die größte Lebensgefahr. Viele mußten von der Feuerwehr mittels Sprung⸗ tüchern, Leitern und Rettungsſchläuchen aus den Stock⸗ werken gerettet werden. Hierbei wurden 14 Perſo⸗ nen, davon zehn ſchwer, verletzt. * Gefährliche Landung deutſcher Luftſchiffer in Frankreich. Unangenehme Erlebniſſe hatten die vier Inſaſſen des Ballons„Graf Wedel“, der am Sonn⸗ abend in der Nähe von Bar le Due gelandet iſt. Zuerſt wurden die Luftſchiffer freudig begrüßt, nachdem man ſie aber als Deutſche erkannt hatte, wurde die Haltung der Bevölkerung geradezu feindſelig. Dem Führer des Ballons wurde wiederholt die Luftſchiffermütze mit dem Abzeichen des internationalen Luftſchiffervereins vom Kopf geriſſen. Einem Teilnehmer wurde das Fernglas weggenommen und nur gegen Erlesung einer Prämie von 15 Franes vom Feldſchützen wiedergebracht. Eigen⸗ tümlich iſt auch das Verhalten des Zollbeamten, der für das Umrechnen des Zollbetrages vom deutſchen Geld in franzöſiſches eine Extragebühr von 1½ Prozent be⸗ rechnete. Aehnlich machte es der Bahnhofsvorſteher, der für die Verfrachtung des Ballons nach Straßburg einen außerordentlichen Zuſchlag beanſpruchte. Eine rühmliche Ausnahme machte der Bürgermeiſter von Not⸗ toncourt, der ſich den Luftſchiffern gegenüber ſehr ent⸗ gegenkommend zeigte und ſie vor Gewafttätigkelten be⸗ wahrte. Erſt abends 7 Uhr wurden die Luftſchiffer auf beſondere Veranlaſſung des Unterpräfekten von Bar le Due freigelaſſen und konnten mit der Bahn die Rückreiſe antreten. * Ein weiterer ſchwerer Verluſt für die franzö⸗ ſiſche Aviatik. Durch die Wahnſinnstat eines Trunken⸗ boldes iſt die franzöſiſche Aviatik eines ihrer beſten Flieger beraubt worden. In Corbeille ſtürzte ſich aul teilungen der Surf Centrale cee wu die Beseitigung der chron. Stuhlverstopfung T Es gilt heute als einwandfrei wissenschaftlich fest- gestellt, dass die chron. Stuhlverstopfung, das Allerwelts- übel der modernen Kulturmenschheit— die Quelle zahl- reicher Stoffwechsel-Erkrankungen— in zahlreichen Fällen durch mikroskopisch kleine Lebewesen, die sogenannten Darmfäulnis-Bakterien, hervorgerufen wird. Diese an den Wänden des Darmes schmarotzenden Bakterien sind aber nicht nur die Ursache einer chron. Stuhlverstopfung. sondern, da sie häufig den Darm durchdringen und in die Blutbahn gelangen, auch einer fortschreitenden Selbstvergiftung des ganzen Körpers, die sich in Kopfschmerzen, Migräne, Angst- und Schwindelanfällen, Neurasthenie ete, äussert und die zu Blinddarmentzündung, Ceberanschwellungen, Gallenerkrank— ungen, Bleischsucht, Blutarmut, Fettleibigkeit ete, führt. auch die zweite fest, dass es keinen Zweck hat, die chron. Stuhlverstopfung mit ihren schlimmen Eolgen durch Abführ⸗ a; mittel beseitigen zu wollen. Abführmittel wirken, längere werden. Es wirkt sogar noch da, wo durch den Missbrauch Zeit genommen, nur darmreizend und verschlimmern so das Uebel anstatt es zu heben. Der einzig richtige Weg zur Beseitigung der Stuhlverstopfung und mithin auch zu Ebenso unzweifelhaft wie diese Tatsachen steht aber einer Verstopfung der Quelle zahlreicher Stoffwechsel- Krankheiten besteht in einer gründlichen Blutreinigung, die natürlich in einer Desinfektion des Darmes ihren Anfang nehmen muss. Das beste, zuverlässigte und dabei auch unschädlichste Mittel zu einer gründlichen Desinfektion des Darmes ist 192 5 5 ſessoren und Mediziner über die darm- und blutreinigende der durch den berühmten Leiter des Pasteur-Instituts zu Paris,. Professor Dr. E. Metschnikoff, in die ärztliche Praxis eingeführte Voghurt. Das wirksame, desinfizierende Prinzip des Voghurt ist ein eigenartiges Ferment,„Majamin“ genannt. Dieses Ferment schliessen wir in höchster Konzen- fration in ein äusserst wohlschmeckendes Dessert-Gebäck ein und so entsteht das„Majapan“— das„Brot des Lebens“, das sich, seit es von uns empfohlen wurde, die ö 0 1 Gunst der Aerzte im Sturme erobert hat. Ein Stückchen Majapan hat die gleiche darmdesinfizierende Wirkung wie eine grosse Tasse Loghurt-Milch. Dabei ist es aber wesent- lich bequemer zu nehmen und auch billiger. In Majapan ist uns jetzt endlich ein geradezu ideales Mittel an die Hand gegeben, die chron., Stuhlverstopfung zu beseitigen und damit so mancher später unheilba werdenden Stoffwechselerkrankung vorzubeugen. Majapan übt durchaus keine abführende Wirkung aus, es reizt den Darm in keiner Weise und kann Monate hindurch ohne die geringste Schädigung und Nebenwirkung genommen von Abführmitteln die Stuhlverstopfung zu einem schwer zu bekämpfenden Uebel geworden ist. Auch Kinder ver- tragen Majapan ausgezeichnet und nehmen es gern. Wer sich für das Präparat interessiert, lasse sich von uns eine Probe kommen, die wir gegen Einsendung von M. 0,20 für Porto etc. kostenlos und franko versenden. Wir legen der Sendung eine aus dèr Feder eines praktischen Arztes stammende, hochinteressant geschriebene Broschüre bei, in der zahlreiche Aeusserungen hervorragender Pro- Wirkung des Voghurt und seines Fermentes abgedruckt sind. . vnn e rſch uber, Vodhur 1 informieren wollen Verlahgenſie kosſenlose Zzuſendun ron Proben urid Litera tuy der- Jochuri- nt J. „Crunewalel alſner Ce 5„Straße det Truntenvolo Henry Vioy aul den dltade des Weges kommenden Aviatiker Henry Jourdan Ind verletzte ihn durch mehrere Meſſerſtiche ſo ſchwer, daß Jvurdan bereits wenige Minuten darauf ſtard. i Die Leiche im Sack. Kinder, die in der ſchwei⸗ zeriſchen Aare badeten, fanden einen verſchnürten Sack. Al ihn k i ige Ent⸗ Als man ihn öffnete, machte man eine grauſige E cn In dem Sack befand ſich diesſchrecklich verſtüm⸗ melte Leiche eines ungefähr ſieben Jahre alten Mäd⸗ ens. Die Polizei hat um aſſende Nachforſchungen an⸗ geſtellt, doch dürfte es ſchwer halten, die Spur des oder der Mörder zu finden, da der Sack ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben muß. r Zehn Todesfälle durch Hitzſchlag. Montag in London gezählt. 11 n Müdchenmord in einem engliſchen Seebad. An der Küſte von Great Yarmouth wurde die Leiche der 16 jährigen Dora Grey aufgefunden. Das Mädchen war von zwei alten Damen, ihren Tanten, an Kindesſtatt angenommen worden. Dora war ein auffallend hüb⸗ ſches, für ihr Alter gut entwickeltes und kräftiges Mäd⸗ chen. Man glaubt, daß ein Beſucher des Bades der Mörder ſei. 5 Ans Nah und Fern. * Heddesheim, 17. Juli. Die Gemeinderatswahlen e unſerer Gemeinde finden bereits am Samstag, den 10. Auguſt 1912, nachmittags von 4 bis 8 Uhr ſtatt. 1% Weinheim, 17. Juli. Bei den Bürgerausſchuß wahlen der 3. Klaſſe erhielten beim Wahlgang auf 6 Jahre Sitze: die Bürgervereinigung 3, die Llberalen 4 und die Sozialdemokraten 7. Bei dem Wahlgang auf 3 Jahre er- hielten Sitze: Bürgerverelnigung 3, Liberale 4 und Sozial- demokraten 7. In der 3. Klaſſe ſind ſomit vertreten 6 Bürgervereinigung, 8 Liberale und 14 Sozialdemokraten. Ungültig waren 60 Stimmzettel.(„M. V.“) * Mannheim, 17. Juli. Die Innsbrucker Lieder⸗ tafel wird auf der Fahrt zum deutſchen Sängerbundesfeſt in Nürnberg am 1. Auguſt auch einen Abſtecher nach Mannheim machen.— Hier wurde ein Hochſtaplerpaar verhaftet, welches mit Schecks Schwindeleten getrieben hatte. * Mannheim, 17. Juli. Hier will man einen Ortsverein des Jungdeutſchlandsbundes Baden ins Leben rufen. — 3 Perſonen ſind am Montag beim Baden im Neckar er- nunken und zwar ein 18jähriger Bäckerburſche, ein 13jähriger Volksſchüler und ein 14jähriger unbekannter Burſche. 5 * Ladenburg, 17. Juli. Unter den Abgangsprüf⸗ lingen an der Realſchule befand ſich zum erſten Male auch n Mädchen, Fräulein Eugenie Kaufmann aus Ladenburg. Alle Prüflinge beſtanden. * Lützelſachſen, 17. Juli. Infolge unvorſichtigem Umgehens mit einem Flobert am letzten Sonntag drang dem löjährigen Johann Lochbühler ein Schuß in den Arm. Die Reben ſtehen hier ſehr ſchön. Wir haben einen ſchönen Tropfen zu erhoffen. » Friedrichsfeld, 17. Juli. Arbeitswillige und Strei⸗ tende der deutſchen Steinzeugwarenfabrik gerieten hier in Streitigkeiten, welche in eine Schlägerei aus artete. Ein Ar⸗ beitswilliger erhielt dabet mit einem Beil einen Schlag in den Rücken. Er iſt hoffnungslos. Der Täter wurde verhaftet. * Oberflockenbach, 17. Juli. Ein ſchwerer Unglücks fall ereignete ſich dieſer Tage beim hieſigen Schulhaus neubau. Beim Abgraben einer Böſchung rutſchte dieſe zuſammen, wobei drei Maurer verſchüttet wurden. Dem ſofortigen Herbeikom men von Hilfe war es zu verdaufeu, daß die Verſchütteten vor dem Erſticken gerettet wurden, doch erlitten zwei von ihnen ſchwere Arm⸗ und Beinbrüche, wührend der dritte mit leichteren Verletzungen davonkam. „ Bürſtadt, 17. Juli. Unſere Gemeinde hat lt. „W. N“ einen Gurkenmarkt an den Wochentagen Dienſtag und Freitag auf dem Marktplatzte eingerichtet.— Die Be⸗ hörde macht auf die überhand nehmenden Felddiebſtähle auf⸗ merkſam. * Herrusheim, 17. Juli. Zwiſchen Herrnsheim und Oſthofen brannten 3 Kornfelder ab. Nierſtein, 17. Jult. In der hieſigen Gemarkung hat man bereittz reife Trauben gefunden. „ Bensheim, 17. Inli. Nachdem der Geſangverein Harmonle vor kurzem ſein goldenes Jubiläum gefeiert, begeht in Kürze auch ber Turnverein Veusheim ſeine 50 jährige Jubel⸗ ſeſer. Eln hervorragender Programmpunkt ſoll das deutſch⸗ nationale Feſtſpiel darſtellen. Am Samſtag abend findet eine akademiſche und am Sonntag eine allgemeine Feler ſtatt. „ Fraukfurt, 17. Jull. Der Fremdenzuſtrom an. läßich des Feſtzugs beim Schützenfeſt am Sonntag wird auf eine/ Million geſchatzt. Unter den 100 Unfällen infolge der enormen Hitze waren 6 ſchwere Hitzfälle, in elnem Falle nat ſchwerer Herzkrampf hinzu. Ein unbekannter junger wurden am Mann wurde von einem tödlichen Hitzſchlag befallen.— In der Feſihalle wurden die 33 goldenen Schützen⸗Jubllare wie dle auweſenden 50 Amerikaner durch ein Feſibankett geihrt. Prinz Heinrich war anweſend, ein Feſtſpiel wurde aufgeführt. Der Kaiſer hat in einem herzlichen Dunktelegramm auf den Huldigungsgruß der Schützen geantwortet. Die/ Million betragenden Ausgaben werden durch die Einnahmen hinreichend gedeckt. Von zirka 6000 Teilnehmern wurde dem Prinzen Heinrich ein Fackelzug dargebracht. „Bingen, 17. Juli. Bei Kempten ertranken im Rhein die beiden 10 und 11 Jahre alten Söhue des Lehrers Frank.— Ein gut gekleideter Mann ließ ſich in einer der lißten Nächte hier vom 31g überfahren. 75 Lokale Nachrichten. »» Viernheim, 18. Juli. — Siegestrophäen. Wir wachen unſere verehrlichen deſer darauf aufmerkſam, daß die vom„Mäännergeſangvereln“ auf dem Geſan gswettiſtreit in Lorſch errungenen erſten Preiſe im Schaufenſter des Herin Kaufmanns Haus Schumacher ausgeſtellt ſind. „Hitze. Die ſchwüle Temperatur hält au. Geſtern, Mittwoch, konſtatierten wir um 3 Uhr nachmittags 39 Grad in der Sonne. Sowohl Profeſſor Leß, der Leiter des Ber⸗ liner Wetterbüros, wie Profeſſor Berſon, wie auch das kgl. äronautiſche Obſervatorium in Lindenberg bel Beeskow äußern ſich dahin, daß es nicht unwahrſcheinlich ſein, daß die Hitze ſänger anhalten und ſogar noch zunehmen wird.— Das kann ja noch recht intereſſant werden. Die Königskinder.„Es war einmal“— doch lang iſt es her und dennoch wird ſich die hieſige Einwohner- ſchaft noch erinnern können an die Aufführungen„Die Kö- nigskinder“, welche hier ſchon öfter und ſtets mit großem Beifall aufgeführt wurden. Der Verfaſſer und Leiter Herr J Pohl⸗Prantl iſt nun wieder mal bei uus eingekehrt und hat ſeine Küuſtlerſchar bereits wieder aus unſerer Jungmann ⸗ ſchaft rekrutiert und nächſten Sonntag ſollen„Die Königs⸗ kinder“ im Saale des Gaſthauſes zum Freiſchütz wieder zur Darſtellung gelangen, mittags 4 Uhr für die Jugend und und abends 8 Uhr für das große Publikum.„Die Königs⸗ kinder“ ſind ja, wie bekannt, nicht nur bildend, belehrend und unterhaltend für die Jugend, ſondern auch für Erwachſene hochintereſſant und ſehenzwert. Herr Pohl Prantl gibt ſich ja ſtets alle Mühe, ſein Werk ſo ſchön vollendet als möglich zur Darſtellung zu bringen und unſere lieben Kleinen ſind ebenfalls eifrig beſtrebt, ihn darin zu unterſtützen. Dekorati⸗ onen ſind ſchön und ſo dürfen wir wieder eines außerordent⸗ lichen Kunſtgenuſſes ſicher ſein. Somit heißen wir Herrn J. Pohl⸗Prantl wleder willkommen in unſerem Ort und empfehlen ihn und ſeine prächtigen„Königskinder“ dem freund- lichen Wohlwollen der hieſigen Einwohnerſchaft zu recht zahl · reichem Beſuch. Eintrittskarten ſind jetzt ſchon zu haben in der Buchhandlung Otto Schmidt. * Tabak. Der Tabak gedeiht bei dieſer Witterung ſehr gut. Es ſteht in unſerer Flur vorzüglich. Die Ernte verſpricht eine ſehr gute zu werden. Vom Tabakmarkt ſchreibt die Süddeutſche Tabakzeitung folgendes: Die Einſchreibungen in Holland nahmen wiederum das größte Intereſſe der Fabri⸗ kanten in Anſpruch. Die Schneid, Spinn⸗, und Schnupftabak- fabrikation hat in dieſem Jahrgang gehörig eingegriffen und wird ſich zweifelohue noch ſtärker daran beteiligen. Die Zigar⸗ renfabrikanten, welche gute Pfälzer Zigarrentabake verarbeiten, fragen noch immer nach aut brauchbaren alten Tabaken. Hoffen wir, daß der Monat Auguſt ſich ſo anlaſſen wird, daß er ein brauchbares Zigarrenmaterial mit großem Quantum bringt, dann werden auch bei einigermaßen vernünftigem Einkauf ſämtliche Intereſſenten befriedigt werden können. Verkauft wurde eine Spekulationspartie Schneidtabake zu unbekannten Preiſen, ferner eineige Reſte 1909er Bruhwainer und badiſche Oberländer Tabake zu ſeltherigen Preiſen. Eriunerungen aus Kriegszeiten. In Preußen, Baden und anderen deutſchen Ländern bemüht man ſich ſeit einigen Jahren mit Erfolg, die erhaltenen Briefe und Tage bücher aus Kriegszeiten zu ſammeln, um ſie an einer Stelle für die Znkunft zu erhalten. Auch in unſerer heſſiſchen Hei⸗ mat ſind ſicherlich noch ſolche Briefe und Tagebücher, nament⸗ lich aus den Kriegen 1866 und 1770/71 ſowie aus den Kämpfen in China und Afrika, zahlreich in den Händen alter Kriegsveteranen und ihrer Familien erhalten. Wie wenig hat ſich z. B., um nur eines anzuführen, von heſſiſchen Sol⸗ datenbriefen aus den Kriegen des erſten Napoleon in unſere Zeit herüber gerettet! Wie die Dinge liegen, gibt es nur einen Weg, ſolche Schriftſtücke vor dem Schickſal, das ſie faſt ohne Ausnahme bedroht, zu bewahren: die Ueberweiſung an eine ſtaatliche Anſtalt, die jede Bürgſchaft für ſichere Erhal- tung bietet. Die Großherzogliche Regierung hat in Ueber- einſtinmung mit den anderen hier in Benacht kommenden Stellen die Großherzogliche Hofbibliothek in Darmſtadt als Landesbibliothek für das Großherzogtum Hiſſen zur Sammel⸗ und Auf bewahrungsſtelle beſtimmt und richtet hiermit an alle die, welche ſich im Breſitze von Feldzugsbriefen und Kriegs⸗ tagebüchern befinden, die dringende Bitte, dieſe Schriftſtücke der Großherzoglichen Hofbibliothek zu überlaſſen, ſei es als Geſchenk, ſei es als Leihgabe unter Wahrung des Eigentums- rechts. Auch jeder Hinweis auf das Vorhandenſein ſolcher Aufzeichnungen iſt erwünſcht. Jeder ſchlichte Soldatenbrief, der in einfachen Worten Empfinden und Denken des Schreibers wiederſpiegelt, iſt willkommen. Billiges Brot und Fleiſch iſt heute aller Wunſch; Erfüllung aber bringt nur die Selbſthilfe, ſie iſt ſeit Erſin⸗ dung der transportablen Hausbacköfen und Fleichräucherappa⸗ rate nicht ſchwer. Auch wer kein Korn pflanzt und kein Schwein ſelbſt mäſtet, hat noch große Vorteile durch„Selbſt⸗ backen“ und„Selbſtſchlachten“. Genaue Auskunft erhätt man koſtenlos von der erſten und größten Spezialfabrik für traus⸗ portable Hausbacköfen und Fleiſchräucher, Anton Weber, Ett⸗ Aa Baden. Beachten Sie das Inſerat in der heutigen ummer. 5 Märkte. E —— » Seckenheim, 16. Juli. Der heutige Schweine markt war mit 69 Stück Milchſchweinen befahren, von denen alle zum Preiſe von 22— 30 Mk. pro Paar verkauft wurden. „ Maunheim, 15. Juli. Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 60 Ochſen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes, die noch nicht gezogen haben(ungejo ht) Mk. 100104(Mk. 54— 56), b.) vollfleiſchige ausgemaͤſtete im Alter von 4—7 Jahren Mk. 96—100(Mk. 52—54), c) junge fleiſchige, nicht ausgemäſtete und ältere ausgemäſtete Mk. 94—96(Mk. 51— 52), d) mäßig genährte junge und gut genährte ältere Mk. 90—92(Mk. 4850). 50 Bullen (Farren): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes Mk. 86—90(Mk. 48—49), b) vollfleiſchige jangere Mk. 84—86(Mk. 47—48), c) mäßig genährte, junge und gut genäbrte ältere Mk. 80—82(45—45). 1015 Kühe u. Färſen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, höchſten Schlachtwertes Mk. 96 100(Mk. 50— 52), b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren Mk. 84— 90 (Mk. 44—47), c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färſen Mk. 76—80(Mk. 36—38), d) mäßig genährte Kühe und Färſen Mk. 70—74 (Mk. 3436), e) gering genährte Kühe und Fäͤrſen Mk. 54—64(Mk. 26— 32). 344 Kälber: a) Doppelender fein ⸗ ſter Maſt Mk. 00—00(Mk. 00—00), b) fſt. Maſtkälber. Mk. 95— 100(Mt. 57—60), c) mittlere Maſt⸗ und beſte Saugkälber Mk. 90—95(Me. 5457), dz) geringere Maſt und gute Saugkälber Mk. 85—90(Mk. 51— 54), e) geringe Saugkälber wk. 80—85(Mk. 48.—51). Schafe: 00 Stallmaſt⸗Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel Mk. 00—00(Mk. 0000), b) ältere Maſt⸗ hammel, geringere Maſtlämmer und gute genährte junge Schafe Mk. 75—80(Mk. 38— 40), e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) Mk. 65—75(Mk. 33— 35), 62 Weidemaſtſchafe: a) Maſtlämmer Mk. 00—00 (Mk. 00— 00), b) geringere Lämmer und Schafe Mk. 00— 00(Mk. 00— 00). 2728 Schweine: a) Fettſchweine uber 150 kg.(3 Ztr.) Mk. 00 00(Mk. 00— 00), b) vollfl. Schweine von 120— 150 kg.(240— 300 Pfd.) Mk. 00 00 (Mk. 00— 00), c) vollfleiſchige Schweine von 100— 120 kg. (200—240 Pfd.) Mk. 79— 80(Mk. 62—63), d) voll- fleiſchige Schweine von 80— 100 kg.(160— 200 Pfd.) Mk. 79—80(Mk. 6263), e) vollfleiſchige Schweine unter 80 kg. ⸗(160 Pfd.) Mk. 79— 80(Mk. 62— 68), d) Sauen Mk. 70—72(Mk. 55—56). 2 Getreidepreiſe. Am Dienstag, 16. Juli koſteten 100 Kllo: Mannheim: W. 24.05, R. 19.75, H. 21.75— 22. Berlin: H. 18.80— 19.80. Hamburg: W. 22.80— 23, R. 19.80—20, H. 20.20—20 40. Für die hungernd. Ehriſten an Zambeſt gingen weiter ein: Ung. Viernheim 2.—, Ung. Viernheim 1.—, Ung. Viernheim 1.— Weitere Gaben erwünſcht. Die Geſchaftsſtelle. Gottes dienſt⸗Orduung der israelitiſchen Gemeinde Viernheim. 20. Juli: Sabbat Anfang 745 Uhr „ Morgen 8„ „ Nachkmitttag 4„ „ Ausgang 920 Wochentag Morgens 6„ „ Abends 80„ Tiſcho Beaw., Zerſtörung Jeruſalems Montag Abeud 83“ Uhr Tandwirtſchaftliches. 23. Juli: Dienstag Abend 83d Uhr. * Eine Dame teilt es der andern mit „Favorit der beste Schnitt!“ Welche Freude und Ersparnis liegt im selbstgefertigten Kleid Wieviel Nützliches kann jede Dame leisten, wenn sie Blusen, Röcke, Kinderkleider, Wäsche etc. selbst schneidert. Es ge- lingt ihr aufs Beste, wenn sie die so zuverlässigen und ele- ganten Favoritschnitte der In-. ternationalen Schnittmanufak- tur, Dresden-N. 8, verwendet. Prospekt Nr. 20 gratis! Ver- gleiche auch die Favoritmo- delle in der Modenbeilage d Zeitung. 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