PPP y —. B Y 7 NU 1 2 We 5 5 3 7111 Emaille! 1 Toiletteeimer, 24 cm, weiss 1 Fettlöffelblech, weiss 1 Sand-, Soda-, Seifen- Garnitur 1 Wasserkessel, 20 em 1 Ring topf, 22 m 1 Fleischtopf mit Deckel, 22 cm 1Fleischtopf ohne Deckel, 266m 11 Suppenschüssel und I Schöpflöffel 3 Nudelpfannen 1 Essenträger, 2 teilig 1 Wanne, und, 35 em 1 Wanne, oval, 40 em 1 Teigschüssel, 36 em 1 Salatseier, 26 em 95 Jedes Stück Emaille! Dekoriert! 1 Kinder-Garnitur 1 Fleischtopf mit Deckel. 18 em 1 Tleischtopf oh. Decke 22 1 Eimer, 28 cm 1 Kaffeekanne 1 Fenstereimer 1 Mehl- oder Salzmetze 1 Klosettbürsteneimer 1 Brotkorb Jedes Stück Jedes Stück ö 1 Aluminium! 00 0 N a * N 95 „ e 3 ens Wu Haushaltwaren. verkauf II. u. III. Etage. Besen, Kalb. pubzattikel! Maschinentopf, 16 m. Fleischtopf mit Deckel. Fleischtopf ohne Deckel 1 Milchkocher, 14 em Wasserkonsole m. Maß Setzeierpfanne. Essenträger, II cm. Stielpfanne, 22 od. 24 cm Kaffee- od. Zuckerbüchse Topflappenbehälter. Durchschlag, 16 em. Brotkorb, 25 em 5 Schöpf- und 1 Schaum- 16ffel Kuchenform. 1 Wasserkessel. 18 em 1 Suppenschüssel m. Deckel 1 gr. Kasserolle, 26 em. 1 gr. Fleischtopf, 24 em. 1 Nudelpfanne, 22 cm. 1 schwerer Milchtopf. 1 Miichkocher, 18 em., I schwerer Fleischtopf 1 Tablett mit Einlage. 1 Tonnenetagere. 1 Bierschrank mit Delſt. jedes Stück jedes Stück 2 jedes Stück 135 Holzwaren! jedes Divorse Haushalta 1 Wirtschaftswage. 1 Reibmaschine 1 Füree presse.. 1 Holz- Kaffeemühle. 1 Schneeschlagmaschine 1 Handwerkskasten 0 4 Küchenmesser a. Narton 6 Alpaka- Kaffeelöffel. 3 Alpaka-ESSlöffe! 3 Alpaka-Essgabeln 1 Zeitungshalter. 3 Paar Metallbestecks 3 Paar Holzbestecks. 1 Spätzlemaschine 1 Butter maschine, 2 Liter 1 Giesskanne, gross, lack. 1 Mayonnaisenschüssel 1 1 Merktafel i. Holzrahmen Küchenwaage. EKohlenbügeleisen, vern. ꝑKohlenbügeleisen, pol. mit 2 Pack Koh en 1 Brotkapsel, ff. lack. 0 Slaswaren! 1 Salatschüssel u. Besteck 1 Kompottschüssel und 6 Teller 6 Stück Weingläser 1 Satz Schüsseln, 4 Stück Steinmuster.„„6 1 Wassersatz mit Pablett flkell jedes Stück 155 U N N Pg. jedes Stück 15 jedes Stück 2095 jedes Stück 1 Kleiderbürstengarnitur mit Spiegel, 2teilig 1 Schubürstengarnitur teilig 5 1 Putzgarnitur, teilig 1 Klosettbürstengarnitur. 1 Kg.-Dose Bohnerwachs 3 Mtr. Putztuch. 4 Pakete Schweden 6 Rollen Tlosettpapier Jodler II Sk. weisse Kernseife 9 Stück Sparkernseife 1 Fußmatte 4 Schwämme 1 Marktkorb 1 Waschkorb, oval 1 Markttasche 1 Verlängerungstasche 1 Frühstückstasche 1 Putzschwamm 1 Toiletteschwamm. 1 Staubbesen mit Stiel 1 Staubtuchkörbchen 1 Teppichbesen 1 Verlängerungstasche 95 Pig. 95 Jig. 98 Pig. 95[Ig jedes Stück . 1.95 J— 1 Staubwedel, 1 Fensterleder 0 195 U* 1 Möbelbürste, 1 Möpelpinsel 1.95 1.95 Lampen! 1 Milchkanne 1 Aufsatz und 1 Waschgarnitur 0 74 Mieleriert. 2.95 Porzellan! 1 Dejeuner, 5 teil. dekoriert 1 Dejeuner, teil. mit Tablett 1 Satz Milchtöpfe, dekoriert 2 Tassen, dekoriert aut Tablett 1 Salzfass, dekoriert 1 Kaffeekanne N ö 95 9 Lg. 1 Zuckerdose 1 grosse ovale Terrine 6Goldrandtassenmutertassen 12 Obertassen, veiss Stück Pfg. 1 Kaffeeservice Y teilig, dekoriert 1.95 9. 2.95 1 Kaffeeservice H. dekoriert. Steingut! 1 Terrine und 6 Teller 1 Satz Schüsseln 6 Stiick 95 b. 95 Pee. 95 b. 95 bie. 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Dezember 1888. war er als Domkapitular in Köln eingeführt wor— den. Seine Ernennung durch den Papſt erfolgte am 14. Februar 1889; er erhielt den Titel eines Biſchofs von Juliopolis und wurde als ſolcher am 1. Mai im Dom zu Köln geweiht. Als Dr. Baudri am 29. Juni. 1893 ſtarb, trat Dr. Fiſcher an ſeine Stelle; für ihn wurde der auch ſchon heimgegangene Dr. Schmitz zweiter Weihbiſchof der Diözeſe. Am 6. Mai 1899 ſchied Kardinal Krementz aus dem Leben; ſein Nachſolger wurde der Paderborner Biſchof Hubertus Simar. Nach deſſen frühem Tode wurde Weihbiſchof Fiſcher am 6. Nobember 1902 zum Erzbiſchof gewählt. Am 19. März 1903 im Kölner Dom inthroniſiert, mehrten ſich raſch und in kurzer Aufeinanderſolge die Ehrungen des Erzbiſchofs. Bereits am 22. Juni 1903 wurde er zum Kardinal ernannt und nahm bald darauf am Konklave zur Wahl Pius X. teil. Der Kaiſer überreichte ihm den Kronenorden erſter Klaſſe, berief ihn auf Lebenszeit in das Herrenhaus und verlieh ihm noch vor kurzem den Adlerorden erſter Klaſſe. „Der verſtorbene Erzbiſchof hat in den 23 Jahren ſeiner biſchöflichen Tätigkeit jede Pfarrei der Erzdiözeſe beſucht; Hunderte von Kirchen hat er geweiht, und über 1000 Altäre konſekriert. Dem kirchlichen Vereins⸗ weſen wandte er beſondere Aufmerkſamkeit zu. Er hat ſein ſchweres Amt mit peinlichſter Genauigkeit, aber auch mit großem Erfolge verwaltet. Viel Sor⸗ gen machten dem Kirchenfürſten die inneren Zwiſtig— keiten der deutſchen Katholiken; namentlich der ſog. Gewerkſchaftsſtreit, in welchem er ſich als ein Freund der chriſtlichen Gewerkſchaften erwies. Er ruhe in yiopsd Frieden. Kaiſer Mutſuhito f. 5 5 9 uhr gebe von Japan iſt am Montag vormittag Mikado al* 15 Kurz zuvor trat der Leibarzt des Saal, in de em Sterbezimmer des Kaiſers in den Sia. em ſich die kaiſerliche Familie, die älteſten taksräte und die Miniſter verſammelt hatten, um zu melden (Heſſiſch-badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Leibarzt dem Kaiser noch eine Kampfereinſpritzung doch war alles vergeblich. Der Kaiſer hatte Bereits ſeit länger als 24 Stunden das Bewußtſein verloren. Nur wenige Minuten vor dem Tode ſchüttelten ihn och einmal Fieberdelirien, die geſamte Lebenskraft bäumte ſich noch einmal auf, denn ſiel der Mikado zurück, und wenige Sekunden ſpäter war alles vor— über. Der Kronprinz Poshihito ſank bitterlich wei⸗ nend am Sterbelager ſeines kaiſerlichen Vaters zuſam— men, als der Leibarzt dem Hausminiſter Graſen Wa⸗ tanaba die Mitteilung machte, daß der Kaiſer tot ſei. Die Hauptſtadt Tokio legte alsbald Trauerſchmuck an. „Die Leiche des Kaiſers wird nach ſeinem Geburtsort Kioto gebracht, wo ſie in einem proviſoriſchen Tempel aufgebahrt werden ſoll, bis ein neuer Tempel errichtet iſt, in den dann die ſterblichen Ueberreſte des Mikado zur letzten Ruhe übergeführt werden ſollen. Die ja⸗ paniſche„Bevölkerung trägt die nationale Trauerklei— dung, die in weißen Gewändern beſteht. Die Kai⸗ ſerin und die Hofdamen haben dagegen nach euro⸗ päiſcher Sitte ſchwarze Trauerkleidung angelegt. Mit Muſuhito, dem Tenno, d. h. Herrſcher Ja— pans aus der 2571 Jahre alten Dynaſtie der Be— herrſcher des japaniſchen Inſelreiches iſt der Schöpfer des modernen japaniſchen Kaiſertums da⸗ hingegangen. Im Jahre 1852 zu Kioto geboren, ſolgte er ſeinem Vater 1867 auf dem Thron. Sein Regie- rungsantritt fiel in die Zeit, da in Japan die erßten Einflüſſe Europas wirkſam zu werden begannen. Die Macht der Schogune, der Hausmeier, war gebrochen, und als der 14jährige die Reſidenz aus dem alten Kioto nach Tokio verlegte, und die geiſtliche und welt⸗ liche Herrſchaft des Landes in ſeiner Hand vereinigt wurde, begann für Japan die Periode der Aufklärung, die neue Aera moderner Entwickelung. Das Dekret vom 17. Juni 1869 hob ſämtliche 270(1) Kleinſtaaten und alle Vorrechte des Adels auf. 1870 wurde die Juſtiz von der Verwal⸗ tung getrennt und der Telegraph eingeführt. 1871 ſolgte die Schöpfung einer modernen Armee, der Reichspoſt und eines neuen Münzſyſtems, 1872 die allgemeine Schulpflicht und die erſte Eiſen⸗ bahn von Tokio nach Jokohama, 1873 die allge⸗ meine Wehrpflicht und die Annahme des Gre— gorianiſchen Kalenders. Aber bald wurde die Ent— wickelung durch neue Aufſtände unterbrochen. Im Jahre 1877 erhob ſich der Ritter Saigo Takonori gegen den Kaiſer, und 40 000 Japaner folgten ſeinem Ruf. Aber in einem blutigen Feldzuge blieb die Regierung ſicareich. Auf den Rat Itos bildete der Kaiſer im Jahre 1885 ein Min iſteriumnacheuropäiſchem Mu ſter; 1888 wurde die Städteordnung gege— ben, und ſchließlich im Jahre 1889 eine Verfaſſung. Am 29. November 1899 konnte Mutſuhito in feierlicher Form das erſte japaniſche Parlament eröffnen. Anzeiger Hiernheimer Jeitung 0 Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1334 28. Jahrgang. mehr zu einem Induſtrieſtaat geworden. Tas Inſel⸗ reich ward zu eng, und es folgte die Epoche der i m⸗ perialiſtiſchen Expanſion. In den Kämpfen gegen China 1895 und gegen Rußland 1904 ſetzte ſich Japan im europ-⸗aſiatiſchen Kontinent feſt und wird zur Großmacht, deſſen Stimme im europäiſchen Konzert Beachtung findet. Es ſchreitet ſtändig auf dieſem Wege vor, und die jüngſten Ereigniſſe zeigen die bemerkens⸗ werte Tatſache, daß es ſich mit ſeinem alten Gegner Rußland zur Stärkung feiner kontinentalen Machtſtel⸗ lung zu einem Bündnis vereinigt, das zweifellos noch bedeutſame Folgen für die allgemeine Politik im all⸗ gemeinen Oſten haben dürſte. Der Tod Mutſuhitos wird an der Richtung der japaniſchen Politik kaum etwas ändern. Der neue Kaiſer Yoshihito iſt 1879 geboren. Seit 1900 iſt er vermählt. Der Ehe ſind drei Söhne entſproſſen. Reic. ae geordneter Dr. Will mf. ö Der Reichstagsgogeordnete Dr. Will, Mitglied der el— ſaß⸗lothringiſchen Centrumspartei, iſt in Hönheim ge⸗ ſtorben. Der Krieg um Tripolis. * Im Hafen von Neapel traf das Militärtranswport⸗ ſchiff„Ville de Catane“ ein, an deſſen Bord ſich eine Summe von 1250 000 Lire in engliſchem Gelde befand, die im Roten Meer an Bord des ägyptiſchen Dampſers „Ismalia“ beſchlagnahmt worden war. Das Geld war da r i 5 33 8; 2 Stück Eisenbahn„daß der Mikado nur höchſtens noch eine Stunde 95 Pig. N 5 5. f.*— 8 69 2 5. 1* Ref. 4 0 4 5 für die türkiſch en Fr 5 2 9 18 5 1 Windleuchter mit Kerze 11g. ie Seh 95 b ben habe. Auf Bitten des K 8 Durch die inneren Reformen war Javan mehr und 1 ſchen Truppen in Arabien beſtimmt.— eenlenen. e 85 8 5 5 des einze ab der ripolis TI 1. Pig.„„ 19 8 f Krontetmien aab der In Tripolis herrſchen„Hitzferien“. da wegen der un⸗ I Dampfmaschine 95 Pig. FFF m a 5 1 Küchenlampe, 100 Pig. 95 Pie. Die Stimme ruft! de 99 ihm verbote, ur des zu ſage. rd 1 0 W a„ 10% f N 1 laser— Eine Bauer i 8 itz Ritzel. er Lips mir verrote, wie er im Schnapsduſel haam⸗ 1 Tischlampe mit 10“ Brenner— 8 Zelle e 0 bi 28 gütendeſchiehte Uu dem Farin en 5 A kumme is. Ich hab nix gehört un geſehn von dir. Du 1 gute Küchenlampe. 1.95 e Nachdruck verboten. biſt zu de Soldate. Immer mehr hawe ſie mich von 1 elektrische Tischlampe 2.95 Sich ſelbſt hatte er eingeredet, daß die junge Frau alle Seite gedrängt un gepeinigt, bis ich ja geſagt hab, i 3 1 Tischlampe mit 14% Brenner. 2.95 ihm vollſtändig gleichgültig geworden ſei, ja er hatte[um endlich Ruh zu kriege. Bei deiner Mutter war ich 1 Toilettegarnitur, Hteilig, rosa. 1. 95—. e geglaubt, daß die einſtige Zuneigung zu ihr in Feind⸗ vorher geweſe, ſie hot ſich geſtellt als wißt ſie vun nir. 1 Aufsatz und 12 Teller. 1.95 1 Bierservice, dekoriert 295 ſeligkeit gegen ſie umgeſchlagen wäre, ihres Verrats an So bin ich dann in mein Unglück eneingerennt. Du 1 Tide ie 105 mit inn deckel. 2.00 ſeiner Liebe und des Umſtandes wegen, daß ſie zu der kannſt jo zufriede damit ſein, wie mir's gegange is!“ „1 Bierkrug, geschlitfen... 1 c Sippe derer gehörte, die ſeine Eltern beiſpiellos betrogen Mit angehaltenem Atem hatte Chriſtian den Worten 14 Bierbecher, geschliffen.. 7 1.95 1 Serviettenständer, Kristall.. 1.95 1 Wellholzgarnitur. I Bügelbrett, bezogen. 1 Wäschetrockner 1 Kleiderhalter 1 FPaneelbrett 1 Hausapotheke 1 Bierservice, 7teilig 1 Likörservice mit Tablett 12 Goldrandbecher 1 Fischglas auf Porzellanfuß 4 Laschgläser,/ Lt. kompl. 3 Laschgläser,/ Lt. kompl. 1 Aufsatz mit Vase. 5 Binmachtöpfe, 2 Liter 1 Steintopf, 3 Wurf 1 Waschbechen mit Krug, weiss 1 Nachtlampe W e 4 Glühstrümpfe, 4 Zylinder Pig. 1 Gasanzünder, 2 Plaker 5 Pfg. e jetzt. Die Mutter hat dem Lips des Briefche abgenumme In bitteres Schluchzen ausbrechend, ſank ſie auf die Bank zurück und verhüllte mit beiden Händen das Geſicht. „Loß gut ſein und flenn nit“, tröſtete Chriſtian mit gepreßter Stimme.„Am beſte is, mer redd kaa Wort mehr driwer. Was dod is, ſoll mer nit mehr uffzuwecke ſuche. Es läßt e bißche nooch zu regne— adje, ich muß fort.“—„Bleib noch en Aageblick, Chriſtian.“ Wieder ſtand das junge Weib demütig bittend vor ihm. „Schon lang hab ich gepaßt druff, mit dir e paar Wort zu redde. Chriſtian, loß mein Vatter in Ruh. Siehſt du, der is en alter, kranker Mann, der nur noch halb lebt! Ich waaß, du verlangſt Geld vun ihm, weil du glaabſt, der Schuldſchein wär ſchon eingelöſt geweſe, der deiner Mutter domols gekündigt is worde.“ „Des war er aach!“ unterbrach Chriſtian heftig die Sprechende.„Do leg ich die Hand dafer ins Feuer. Nur beweiſe kann ich's nit. Awer ich krieg's eraus, do kannſt du Gift druff nemme; dann hot's aber geſchellt!“ „Chriſtian, begehr nit uff! Ich will dir was ſage. Siehſt du, ich will nit, daß du glawe ſollſt, mei Leit hätte Eich um Eier Sach gebrocht. Des Geld kann ich dir jo nit gewe, denn woher ſoll ich's nemme— awer ich will die Acker am Sandſchlag un im Erxlebach, die mein Vatter mir als Heiratsgut mitgewe hot, uff dich als Eigentum verſchreiwe loſſe. Sie ſinn ſo viel wert, daß es langt.“ Hatte Chriſtian recht gehört? Sie wollte ihre Acker, die er als recht wertvolle Grundſtücke kannte, ihm als Erſatz für die Summe, um welche Hankunrad Ferber ſeine Mutter betrogen hatte, ihm als Eigentum über⸗ laſſen? Ein ſolches Anerbieten hatte er nicht erwartet. So wußte ſie um den Betrag und handelte vielleicht im Auftrag ihres Vaters, der einer Entdeckung ſeiner Schand⸗ tat vorbeugen wollte und auf dieſe Weiſe die Sache zu erledigen trachtete? Oder bot ſie aus eigenem Willen dieſen Vergleich an? Hierüber mußte er ins klare kommen, und den Blick feſt auf das kummervolle Geſicht Magdaleas heftend, fragte er kurz:„Waaß des dein Vatter, daß du mir des anbiete willſt?“ 5 (Fortſetzung folgt.) Wanne, verzinkt Holzbaukasten oval, 40 eme. 5 Pig. 1 Pamentisch. 1 Kandtuchständer. I grosser Spiegel Wanne, verzinkt Oval, 56 cm. gr. Zelluloidpuppe 95 Pig. Wanne, verzinkt oval, 70 em. Luftschiff. 95 Pig. desellschaftsspiel. 1.95 ö eleganter Bauerntisch. Grosse 3 Posten Bilder neue Sujets alle unter Glas mit pf aparten Rahmen. a„ Bimer, verzinkt 30 32 m 1 Traubenspüler„ 95 eiserne Pfanne 95 90 1 Likörkar affe 2.95 26 em mit Holzstiel gr. Holzbaukasten 2 95 Pfg. und beſtohlen hatten. der jungen Frau gelauſcht. So war ſie doch nicht ſo ſchuldig, wie er die ganze Zeit geglaubt hatte! Ihre Mutter, dieſe geriebene Perſon, hatte es fertig gebracht, ihre beiden Herzen zu trennen. Das abſcheuliche Weib! Aber trug Magdalen nicht auch Schuld daran, daß es ſo gekommen war? Hätte ſie kurz und bündig erklärt, daß ſie den Fritz Krautner unter keinen Umſtänden zum Mann nehme, was hätten dann die Alten machen konnen? Und wenn ſie um den Betrug wußte, den ihre Eltern an ſeinen Leuten begangen hatten, hätte ſie nicht auf ſeine Seite treten und ihm alles an⸗ vertrauen müſſen? Doch nein! Damit mutete er ihr doch wohl zu viel zu; es waren doch ihre eigenen Eltern, die ſie dann verraten mußte. Und dann war die Frage: Wußte ſie um den Betrug? Und was wollte ſie jetzt? An eine Gemeinſchaft mit ihr war doch in alle Ewigkeit nicht zu denken, nachdem er ihrem Vater offen den Krieg erklärt hatte, nachdem er geſchworen hatte, die Miſſetat des Alten an das Licht des Tages zu bringen. So durchjagten Chriſtian die Gedanken und ließen ihn nicht zum Entſchluß kommen, wie er ſich ferner gegen die junge Frau verhalten ſollte. Endlich brach er das Schweigen, und mit ſtockender Stimme fragte er: „Un hoſt du dann mein Brief nit krieht, den ich dir domols geſchriewe hab?“ „Welchen Brief?“ entgegnete ſie,„ich waaß vun kaam Brief. Hätt ich nur e Zeil vun dir geſehn, ich wär feſt gebliewe, ſo wahr en Herrgott im Himmel is.“ 1 Steinborle... 5 Der traurig flehende Blick aus Magdalens Augen rachte jetzt alle ſeine früheren Vorſätze, wie er ſich bei einer etwaigen Begegnung mit der ehemals Geliebten ver⸗ halten wollte, ins Wanken; doch nur einen Augenblick gab er den milderen Gefühlen Raum, dann erhob ſich wieder die Erbitterung gegen die Zerſtörerin ſeines einſtigen lücks, und mit rauhen Worten ſtieß er hervor:„For uns — unsſents- 20 Artikeln grosses Sortiment 55 Eckladen Stück Pig. Beachten Sie dort die Dekoration der beiden Fenster! 5 zwaa is uff ſo eme klaane Fleck kaan Platz! Adjes!“ ae i 1 8 7 ö.. Damit wollte er raſchen Schrittes zu ſeinen Pferden eilen. ö 7 25 2. N 5 9 N 0 7 50 e 2 l blei„Chriſtian, um Himmels wille, du tuſt mir unrecht, eib do“, flehte Magdalen. 7 f 0 1 510 7 8. 7 5 0 inox. Brater, rund 95 mit Deckel, 20 em 90 Pig. inox. Brater, rumd 24 em.. inox. Brater, oval 95 mit Deckel, 26 m* J tg. Linoleum, Gardinen etc. Verkauf nur Teppiche, bietet ausserordentliche Vorteile, 0 95— 95 Lig. F Der Serienverkauf unserer Spezial-Abteilung 1 —— 3— N 8 8 Es lag ein ſo ſchneidendes Weh in dieſen Lauten, daß er junge Mann wie gebannt ſtehen blieb und ſich wieder umwandte. „Unrecht tu ich dir, maanſt du?“ erwiderte er gereizt. Wenn vun unrecht tun die Redd ſein kann, ſo denk fla wie du mich eweggeſchmiſſe hoſt, grad wie en e Bub ſein Hansworſcht ewegſchmeißt, wenn er ihm et mehr gefällt. Un warum haſt du mich uffgewe? eil aaner kumme is, der e paar Batze mehr im Sack Ae. 2 Y 17 f G 9. 1 5 gehabt hot, wie ich!“ 5 Ne 9 ‚ N„Mußt ich nit glaawe, daß du mich uffgewe hoſt?“ 1 e ö n 5 ag 25 9 8 5 608 N te d g f 1 2 g unn e e N N ö je. as junge Weib.„Die Mutter war kränker wie Salle Wischen 8 2 S 1 5 5 890 557 e, 5 l 2 N 7 g 0 S *. N + 33 1 bin Dag un Nacht nit vun ihrm Belt kumme. 0 eme klaane Briefche hab ich dir's geſchriewe, daß ich F d nit bei dich kumme könnt. Ich hab dir's mit em Lips geſchickt. Du hoſt es nit krieht, ich waaß es 1 erträglichen Hitze Turten wie Itauener jede triegeriſche Aktion eingeſtellt haben. Die italieniſche Regierung hat von einer der größten Schifſahrtsgeſellſchaften die beiden großen Paſſagier⸗ dampfer„Solunto“ und„Polcoveva“ angekauft, die in Hilfskreuzer umgewandelt und mit größkalibrigen Geſchützen beſtückt werden ſollen. Während die Türkei nach den neueſten Regierungs⸗ erklärungen einen Frieden auf der für Italien allein möglichen Grundlage nicht annehmen wird, glauben ütalieniſche Deputierte nach wie vor an einen baldigen Frieden. So traſen am Dienstag in Rom anlüßlich der kirchlichen Feier, die am Jahrestage der Ermor⸗ dung des Königs Humbert von Italien abgehalten wurde, gegen 50 Deputierte ein. Nachher hielten ſie eine zwangloſe Unterhaltung ab, in der lebhaft die Frage des Friedensſchluſſes mit der Türkei beſprochen wurde. Allgemein hörte man die Anſicht, daß ein Friedensſchluß bald bevorſtände, man erzählte, daß der Miniſterpräſident erſt vor wenigen Tagen zu einem Deputierten ſagte, daß der Olivenzweig wieder zu 51 55 beginne. Auch wies man darauf hin, daß iolitti in den letzten Tagen lange Unterredungen mit dem öſterreichiſch⸗ungariſchen und dem ruſſiſchen Bot⸗ schafter am Qurinal hatte. Politiſche Rundſchau. : neber Kriegsflotten und Landesverteidigung der Großmächte veröffentlichen die„Münch. N. N.“ eine intereſſante Aufſtellung, der wir das folgende entneh⸗ men: England verfügt nach Fertigſtellung der im Bau befindlichen oder bewilligten Schiffe über 66 Linien⸗ ſchiſſe und 44 Panzerkreuzer, zuſammen uber 110 große Schiffe, Deutſchland dagegen nur über 37 Li⸗ nienſchiſſe und 15 Panzerkreuzer, zuſammen alſo 52 große Schifſe; Frankreich verfügt über 28 Linienſchiffe und 21 Panzerkreuzer, Rußland über 16 bezw. 6. Nord⸗ amerika über 37 bezw. 14, Japan über 16 und 17. Italien hat 16 Linienſchiffe und 9 Panzerkreuzer. Nach England rangiert als zweite Flottenmacht Deutſchland, als dritte Nordamerika.— An der Spitze der Ausgaben ſür das Landheer ſteht Rußland, deſſen Geſamtaus⸗ gaben für das Heer 1067684000 Mark oder auſ den Kopf der Bevölkerung 6,84 Mark betragen. Danach ſolgt Deutſchland mit 947 825 000 Mark oder 14,23 Mk. auf den Kopf der Bevölkerung. An dritter Stelle ſteht Frankreich mit 736 399 000 Mark oder 18,55 Mark pro Kopf, an vierter Nordamerika mit 647 708 000 Mark oder 6,80 Mark pro Kopf. Daran ſchließen ſich England mit 568 340 000 oder 12,46 Mark, Oeſterreich⸗ Ungarn mit 455 801 000 oder 8,72 Mark, endlich Ita⸗ lien mit 338 049 000 oder 9,66 Mark,— Für die Flotte geben aus: Deutſchland 461983 000 Mark oder 6,94 Mark pro Kopf, England 899 342 000 oder 19.72 pro Kopf, Frankreich 338 623 000 oder 8,53, Italien 173 509 000 oder 4,96. Oeſterreich⸗Ungarn 118 794000 oder 2,27, Rußland 354956 000 oder 2,28 und Nord⸗ amerika 533 943 000 oder 5,61 Mark pro Kopf der Be⸗ völkerung. :: Zum Vorentwurf des neuen Reichsſtrafgeſetz⸗ buches. Die Beratungen über die Beleidigungspara⸗ graphen des Vorentwurſes zum neuen Reichsſtrafgeſetz⸗ buche werden am Montag, 16. September, im großen Sitzungsſaal des Reichsjuſtizamtes beginnen. Für die Beſprechungen ſind drei Tage vorgeſehen. Außer den Regierungsvertretern werden auch Sachverſtändige der verſchiedenen Intereſſentengruppen an den Beratungen teilnehmen. Als Vertreter des„Vereins Deutſcher Re⸗ dakteure“ iſt vom Reichsjuſtigamt Herr Dr. Richard Wrede zugezogen. :: Ter Ertrag der Börſenſteuer. Die Börſenſteuer hat im erſten Viertel des laufenden Rechnungsjahres 22,4 Millionen Mark eingebracht. Davon kamen 14,3 Millionen auf den Stempel von Wertpapieren, 1,8 Millionen auf die Talonſteuer und 6,3 Millionen auf die Kauf⸗ und ſonſtigen Anſchaffungsgeſchäfte. Wert⸗ ſtempel und Talonſteuer ſind für das ganze Jahr in den Etat mit 62,9 Millionen Mark, der Stempel ſür Kauf⸗ und ſonſtige Anſchaffungsgeſchäfte mit 24,7 Mil⸗ lionen Mark eingeſtellt. Beide Stempelabgabegruppen haben alſo in ihren bisherigen Erträgniſſen den auf ſie geſetzten Erwartungen entſprochen, beide haben ſo⸗ gar in etwas die Staatsanſchläge überſchritten. :: Die Polizeihunde. Das preußiſche Miniſterium des Innern läßt in dieſen Tagen eine Verfügung er⸗ gehen, die den Gebrauch der Polizeihunde regelt. Zur Mitſührung eines Polizeihundes bedarf jeder Poliziſt einer ausdrücklichen Erlaubnis des Miniſters des In⸗ nern. Sehr bemerkenswert iſt die Forderung, daß der Führer vor jeder Verwendung des Hundes zu prüfen hat, ob dieſe durch die Schwere der Straftat gerecht⸗ fertigt erſcheint. So darf der Dienſthund nicht ver⸗ wendet werden zur Verfolgung weggelaufener Kinder oder zur Verfolgung eines Radſahrers, der eine po⸗ lizeiliche Vorſchrift übertrat. Ferner beſtimmt die Ver⸗ fügung den Grad der Ausbildung der Hunde. In der Oeſſentlichkeit wird man mit Genugtuung davon Kenntnis nehmen, daß die miniſterielle Verfügung be⸗ müht iſt, alle Bürgſchaft dafür zu geben. daß durch die Polizeihunde keine unnützen Schäden entſtehen. :: Franzöſiſche Demonſtration gegen den Beſunh Kaiſer Wilhelms in der Schweiz. Wie der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet, ſind bei den ſchweizeriſchen Ban⸗ ken ſeitens der franzö. ſiſchen Kapitaliſten ſtarke Ein⸗ lagerückzüge vorgenommen worden. Dieſe Rückziehun⸗ gen betragen bei einer Züricher Bank allein 9 Millionen Francs. Man erblickt hier in dieſem Vorgehen der Franzoſen die Abſicht, gegen den Schweizer Beſuch des deutſchen Kaiſers zu demonſtrieren.— Echt franzö⸗ ſiſche Kindereien. :: Zur Ermordung des Deutſchen Wolfgang Opitz in Marokko. Die Pariſer Preſſe ſucht den Tod des Deutſchen Wolfgang Opitz aus Marrakeſch auf eigene Unvorſichtigkeit zurückzuführen und erklärt übereinſtim⸗ mend, daß er ausdrücklich uns wiederholt gewarnt wor⸗ den ſei, nicht ohne Begleitung die Stadt zu verlaſſen. Die Behörden von Marrakeſch könne an der Ermordung des Deutſchen daher keinerlei Schuld trefſen. Heer und Marine. 9 Deutſche Kriegsveteranen gibt es zur Zeit noch ca. 425 000, von denen 231000 durch ſtaatliche Mittel dauernd unterſtützt werden. Außerdem werden jährlich rund 25 000 Unterſtützungsgeſuche an den deutſchen Kriegerbund ge⸗ richtet. ü g Die Deutſchen in der Fremdenlegion. Nach einer, auf Grund der amtlichen franzöſiſchen Quellen bearbei⸗ teten Statiſtik des„Vereins zur Bekämpfung der Sklaverei der Deutſchen in der Fremdenlegion ſind von 1897 bis 1908 2635 Elſaß⸗Lothringer und 2311 andere Deutſche in die Fremdenlegion eingetreten. Das Alter der Leute ſchwankt zwiſchen 17 und 45 Jahren.— Wieviel Elend ſich hinter dieſen Zahlen verbergen mag? Kirche und Schule. 1 Kardinal Coullie, der Erzbiſchof von Lyon, iſt ſchwer erkrankt. Sein Zuſtand gibt zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß. l 1 „ Europäiſches Ausland. e Frankreich. 1 4 Das franzöſiſch⸗marokkaniſche Komitee gab zu Ehren der kanadiſchen Miniſter ein Bankett, bei dem u. a. Rodin, Poincaree und der Direktor der Banque de Franee, Pallain, anweſend waren. Auf dem Bankett hielt Poincaree eine Rede, in der er auf die beſtehende Entente zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich hinwies, deren ſegensreiche Wirkungen hervorhob und aus ihr für die Zukunft Erſprießliches erhoffte. Dann trank er auf das Wohl Kanadas. Türkei. : Die von dem neuen türkiſchen Kabinett nach Al⸗ banien entſandte Kommiſſion hat die Verhandlungen mit den Führern der Aufſtändiſchen begonnen.— Die Albanier fordern nach wie vor Auflöſung der Kammer. Die Mi⸗ niſter wurden am Dienstag in der Kammer erwartet, wo ſie ihr Programm kund tun ſollen. Gegen 3 Uhr traf der Großweſir in der Kammer ein. Vor dem Parlament waren zwei Kompagnien aufmarſchiert. Spanien. :X König Alfons hat Madrid verlaſſen, um ſich nach Paris und dann nach London zu begeben. König Alfons wird am 8. Auguſt wieder nach Madrid zurückkehren. Wie es heißt, wird der Monarch bei ſeinem Beſuch in London dem Prinzen von Wales den Orden vom Goldenen Pließ verleihen. e ———— Serbien. 2 Wie in Belgrader Regierungskreiſen mit großer Be⸗ ſtimmtheit verlautet, ſoll der Beſuch des Königs Peter beim Kaiſer Franz Joſe ph Mitte Oktober in Buda⸗ peſt ſtattfinden. Darauf bezügliche Vereinbarungen ſollen bereits getroffen ſein. N Aschen Ne. e D august 7828 ads( iten Deutsch — aud Al Seer ersemmnſung der Ha Fespeſde dür ade 50 Dies diesjührige Katholitenverſammlung in Aachen. Die Feſthalle, ein Werk der Konſtanzer Firma L. Stro⸗ meyer u. Co., hat eine Länge von 70 und eine Breite von 50 Metern und gewährt rund 7000 Perſonen Auf⸗ nahme. bel daa E e eee Aale. alan l Soziales. . Ter WPapſt und die ſoziale Frage. Auf das Ergeben⸗ heitsſchreiben des Aachener Lokalkomitees für die bevor⸗ ſtehende Katholikenverſammlung hat der Papſt, wie ſchon berichtet, mit einem Breve geantwortet, in dem es u. a. heißt:„Mit. Freude begrüßen Wir es, daß ihr mit immer größerem Nachdruck den Kampf gegen jene zu führen ge⸗ denkt, die als höchſtes Ziel des Menſchen den Genuß ir⸗ diſcher Annehmlichkeiten betrachten und deshalb die ſoziale Frage nur in der Weiſe löſen zu können glauben, daß ſie die gegenwärtigen Zuſtände auf ſittlichem, ſtaatlichem und wirtſchaftlichem Gebiet unterwühlen und die uner⸗ fahrene und argloſe Menge an ſich locken. Daß in ſolche Fallſtricke namentlich die Arbeiter nicht geraten, die der⸗ artigen Gefahren vorzugsweiſe ausgeſetzt ſind, das iſt, wie Wir wiſſen, ſeit langem das rühmliche Bemühen der Katho⸗ liken Deutſchlands. In dieſem Bemühen alſo ſchreitet rüſtig vorwärts und fahret fort, das arbeitende Volk im religiöſen und wirtſchaftlichen Leben zu fördern und ſeiner ſtaatsbürgerlichen Verhältniſſe euch anzunehmen ohne Ge⸗ rechtigkeit und Nächſtenliebe außer acht zu laſſen. Hier⸗ bei ſei es euch ſtets ein unverbrüchliches Geſetz, den An⸗ ordnungen und Ratſchlägen eurer Biſchöfe gewiſſenhaft zu rchen, indem ihr eure Tätigkeit nach den Vorſchriften einrichtet, die Unſere Vorgünger ud Wir ſelbſt in dieſe Angelegenheit erlaſſen haben.“ Sport und Verkehr. K Ein neuer Pilotenfallſchirm. In Fiſch N bei Wien wurden überaus gelungene Naa e ed vom Rittmeiſter Odkalek erfundenen Pilotenfallſchirm ausgeführt. Von einem Feſſelballon aus 800 11955 Höhe wurde der Fallſchirm heruntergelaſſen, der äußerſt fd 5 u zur Erde fiel. 0 N Tas Luftſchiff„Schwaben“, das am 28. J in Düſſeldorf verbrannte, war bei einer engliſchen Ver⸗ ſicherungs⸗ Geſellſchaft verſichert. Dieſe Geſellſchaft weigert ſich, die Verſicherungsſumme zu zahlen. Neun Perſonen ertrunken. „0 Noch iſt das furchtbare Unglück bei Binz Rügen, das 17 Menſchen das Leben koſtete, in dalle Erinnerung, da hat ein neuer Unfall neun Menſchen⸗ leben vernichtet. Wie gemeldet wird, kreuzte am Dienstag nachmittag 5 Uhr ein mit 14 Perſonen be⸗ ſetztes Segelboot auf dem Einfelder⸗See bei Neu⸗ münſter in Schleswig⸗Holſtein, als plötzlich eine Boe auſſprang, die das Boot zum Kentern brachte. Zwei Primaner, die ſich mit ihrem Segelboot gleichfalls auf dem See befanden, eilten zu Hilſe, und es gelang ihnen, 5. Perſonen zu retten. Vier Kinder, ſowie fünf andere Perſonen, deren Namen bisher noch nicht feſtgeſtellt werden konnten, ſind ertrunken. Die Ertrunkenen ſind: ein Sohn und eine Tochter des Schneidermeiſters Haa⸗ ſendank aus Neumünſter, der Rentier Geveke aus Neu⸗ münſter, deſſen 20 jährige Tochter Emilie ſowie ſeine 15jährige Tochter Ella und ſein 13jähriger Sohn Paul, der Prediger Claaſen von der Kieler Baptiſtengemeinde mit ſeinen beiden 10⸗ und 12jährigen Töchtern. Gerettet wurden drei andere Kinder des Schneidermeiſters Haa⸗ ſendank, dieſer ſelbſt und ein Fräulein Breuer, die Tochter des Oberkaſſenreviſors Breuer in Neumünſter. Aus Stadt und Land. * 23 Perſonen bei einem Gerüſteinſturz getötet. In dem Dorfe Gerga nächſt Warſchau gab der Grund⸗ beſitzer Ogly ſeinen Leuten anläßlich der Dacherrichtung, wie dies üblich iſt, ein Feſt, das bei dem Neubau ab⸗ gehalten wurde. 60 Perſonen nahmen daran teil, als plötzlich das Baugerüſt zuſammenbrach. 19 Arbeite⸗ rinnen und 4 Arbeiter wurden tot aus den Trümmern gezogen. Das Gerüſt war aus zu ſchwachem Holze konſtruiert. 5 r Neue Erfolge im Kampfe gegen den Krebs. Ver⸗ blüſſende Erfolge in der Krebsheilung hat ein würt⸗ tembergiſcher Arzt Dr. med. Adolf Zeller in Weilheim⸗ Teck erzielt. Bei einer dort abgehaltenen Konferenz erfolgte die Vorſtellung von Krebskranken, die Dr. Zeller nach einer von ihm ausgearbeiteten, vor der breiteren Oeſſentlichkeit noch geheim gehaltenen Methode der operationsloſen Krebsheilung behandelt hatte. Im ganzen hat Dr. Zeller 57 Krebskranke— Haut⸗ krebs, Bruſtkrebs und Gebärmutterkrebs— ambulato⸗ riſch behandelt, wovon 44 geheilt wurden; zehn ſind noch in Behandlung, und nur drei ſtarben. Unter den Geheilten befinden ſich ſolche, die vorher ſchon zwei⸗ und dreimal operiert worden waren und an⸗ dere, die von den Chirurgen aufgegeben worden waren. * Statt der erhofften Belohnung— Gefängnis. In Fulda ſtellte ſich dem Amtsgericht der Zigeuner Wagner aus Gandersheim bei Braunſchweig ein mit der Bitte, man möge ihm die auf die Ergreifung des Zigeuners Ebender ausgeſetzte Belohnung von 3000 Mark ausbezahlen. Da auch er verdächtig erſchien, wurde er ebenfalls verhaſtet. n Ausſchreitungen gegen Aviatiler. Auf dem Flug⸗ platze Hamers in Frankreich konnten die angeſagten Schauflüge wegen ſtürmiſchen Wetters nicht ſtattſin⸗ den. Die Menge verlor die Geduld und machte Miene, gegen die Aviatiker Ledougne, Poulain und Sadi⸗La⸗ cointe tätlich vorzugehen. Die Flieger flüchteten ſich in die Schuppen. Der Pöbel wollte die Schuppen ſtürmen; erſt nach längerer Zeit gelang es der Gendar⸗ merie und Mannſchaften des 115. Linien⸗Regiments, die Menge zu zerſtreuen. Gegen 8 Uhr abends hatte ſich der Pöbel des Fliegers Poulain bemächtigt, den ſte beſchimpften und beſpien. Den Truppen gelang es, den Aviatiker zu befreien. N*. Sechs Perſonen verbrannt. Das Bauerngut Klein⸗Ullsberg in der Gemeinde Goldegg(Oberöſter⸗ reich) wurde durch einen Blitzſchlag vollſtändig einge⸗ äſchert. Sechs Perſonen ſanden dabei den Tod. * Fünf Perſonen bei einer Exploſion verbrannt. In der Ungariſchen Mineralöl-Fabrik A. G. in Budapeſt ereignete ſich eine ſchwere Keſſelexploſion, durch die mehrere Benzinfäſſer in Brand gerieten. Im Augen⸗ blick ſtand die ganze Fabrik in Flammen. Bald nach Ausbruch des Brandes flog ein zweiter Keſſel in die Luft. Ein Arbeiter wurde getötet, zwei andere ſchwer verletzt. In dem Fabrikgebäude befanden ſich noch vier Arbeiter, die wahrſcheinlich verbrannten. Sieben Juwelendiebe verhaftet. In Oſtende ſind bisher ſteben Perſonen verhaftet worden, die der Fürſin Thurn und Taxis zwei Kolliers im Werte von 200 000 Mark ſtahlen. Wie ſich herausgeſtellt hat, wollten ſie die Fürſtin ihres ganzen Schmuckes, der einen Wert von 7 Millionen Mark hat, berauben. Man glaubt, daß unter den 17 Dienern der Fürſtin ſich Mitſchul dige befinden. * Italieniſche Räuberſtückchen. In Ozieri auf Sar⸗ dinien nahmen mehrere Banditen ſieben Großgrund⸗ beſitzer und einen Lehrer gefangen und entführten ſie in die Berge. Die Räuber verlangen von den An⸗ gehörigen der Gefangenen ein Löſegeld von 75 000 Lire. Starke Carabinteri⸗Abteilungen haben die Verfolgung der Briganten aufgenommen. 4 Allterlei über Millionäre. Rudolf Martin läßt jetzt in ſchneller Reihenfolge ſeine Jahrbücher der Mil⸗ lionäre in den deutſchen Einzelſtaaten erſcheinen, ſo fetzt das Jahrbuch der Millionäre in den drei Hanſe⸗ ſtädten Hamburg, Bremen, Lübeck. Vielfach hat man Ballin für einen der reichſten Leute Hamburgs ge⸗ halten. Nach Martin ſteht jedoch Ballin ziemlich weit zurück in der Reihe. Der reichſte Hamburger, Heng Brahrend Sloman, hat ein nahezu die Hälfte gros ſeres Vermögen als der reichſte Berliner, da er 60 Millionen Mark beſitzt, während der reichſte Berliner nur über 40 Millionen Mark beſint. Intereſſant ſind — eintge Bemerrungen, die Martin in ber Vorrede uver das Anwachſen der groſen Vermögen in DTeutſchland macht. Frau Berta Krupp von Bohlen und Halbach, die im Jahre 1908 nur ein Vermögen von 187 Mil⸗ lionen Mark verſteuerte, hat in drei Jahren eine Ver⸗ mögensſteigerung um 96 Millionen Mark aufzuweiſen, ſomit beſteuerte ſie 1911 bereits 283 Millionen Mark. Eine ähnliche Steigerung ſeines Vermögens kann Fürſt Guido Henkel von Donnersmarck auſweiſen, der im Jahre 1908 177 Millionen Mark verſteuerte, während er im Jahre 1911 254 Millionen verſteuerte. . 28 Tote bei Sao Paolo geborgen. Die Bergung der Leichen der bei dem großen Eiſenbahnzuſammen⸗ ſtoß in der Nähe von Sao Paolo ums Leben gekom⸗ menen Reiſenden iſt nun erfolgt. Es wurden 28 Leichen aus den Trümmern hervorgeholt. Außerdem zog man zwei Schwerverletzte hervor. Ferner fand man ver⸗ brannte Teile von Leichen, deren Identität nicht mehr feſtgeſtellt werden konnte. au Reberſchwemmungen in Kleinaſien. In Caeſarea im Wilajet Angora iſt durch eine Ueberſchwemmung ein Schaden von mehr als zwei Millionen Franes angerichtet worden. Auch Opfer an Menſchenleben ſind zu beklagen. * Todesſturz zweier Ingenieure. Drei Ingenieure und ein Arbeiter der Paris-Lyoner Mittelmeerbahn befanden ſich auf einem fliegenden Gerüſt unter einer Eiſenbahnbrücke über die Durance zwiſchen dem Mont Dauphin und St. Clement, als plötzlich ein Haltetau rif und das Gerüſt mit den Männern in die hochan⸗ geſchwollene Durance ſtürzte. Zwei Ingineure und der Arbeiter ertranken. Kleine Nachrichten. Im Sttersober Forſt bei Stendal wurde der Fähn⸗ rich Hans Gert v. Lüderitz vom 6. Küraſſier-Regiment in Brandenburg erſchoſſen aufgefunden. Bei einer Vergnügungsfahrt, die er mit ſeiner Frau und zwei Freunden von Zwieſel im Bayriſchen Wald nach Regen unternahm, iſt das Automobil des Gaſthoßbeſitzers Auguſt Strobl von Zwieſel mit voller Wucht gegen einen Baum gerannt und in Trümmer gegangen. Frau Strobl wurde ſofort getötet. Der Schmuck der ehemaligen Königin Maria Pia von Portugal iſt während der letzten fünf Tage verkauft wor⸗ den und hat einen Betrag von 1 100 000 Mark erzielt. England will ſechs große, die einzelnen Teile des Reichs verbindende funkentelegraphiſche Stationen anlegen, und zwar in England, Aegypten, Britiſch-Oſtafrika, Süd⸗ afrika, Indien und auf den Malaiiſchen Infeln. In Mindſzent(Ungarn) ſtarben weitere drei Perſonen an der Cholera, drei neue Erkrankungen wurden ange⸗ meldet. Der ruſſiſche Kaiſer hat am Montag mit dem Torpedo— kreuzer„Novie“ eine zweiſtündige foreierte Fahrt in den finniſchen Gewäſſern unternommen.„Novik“ iſt von den Vulkanwerften in Hamburg und Stettin konſtruiert. Seine Geſchwindigkeit von über 36 Knoten in kriegsgemäßer Aus— rüſtung gibt ihm den Ruf des ſchnellſten Schiffes der Welt. Gerichtsſaal. Nachwehen des Bergarbeiterſtreiks. Im letzten Berg⸗ arbeiterſtreik wurden an verſchiedenen Orten Drohbriefe der„ſchwarzen Hand“ an Arbeitswillige geſandt. Der Ar⸗ beitswillige Bergmann Sadowsky zu Herne erhielt am 13. März folgenden Drohbrief:„Lieber Lump! Du Spitz⸗ bube, Hallunke, zweimal haben wir dich zur Arbeit gehen ſehen! Wir fordern dich auf, ſofort die Arbeit niederzu⸗ legen, ſonſt werden wir dich in deiner Wohnung eigen⸗ händig aufhängen und dir dein arbeitſames Eingeweide ausnehmen. Die ſchwarze Hand.“— Als Verfaſſer und Abſender wurden die ſtreikenden Berg⸗ leute Guſtav Nickel und Joſef Habel von Herne feſtge⸗ ſtellt. Die Strafkammer verurteilte beide wegen ver⸗ ſuchter Nötigung zu je ſechs Wochen Gefängnis. Margarine ſtatt Butter. Eine exemplariſche Strafe wegen des Verkaufs verfälſchter Butter verhängte das Schöffengericht Berlin⸗Mitte gegen den Kolonialwarenhänd— ler Guſtav Wernicke und deſſen Ehefrau Berta W. Butter⸗ proben aus dem Geſchäft der Angeklagten ergaben durch- weg einen Zuſatz von Margarine, und zwar betrug dieſer Zuſatz 50—90 Proz. Das Gericht erkannte auf je zwei Wochen Gefängnis und je 300 Mark Geldſtrafe. Aus Nah und Fern. Heddesheim, 31. Jull. Ueber die hieſige Ernte wird dem„M. G. A.“ geſchrieben: Die Getreideernte iſt, ſo⸗ weit ſie Gerſte, Spelz, Weizen anbelangt, ſo ziemlich beendet. Das Regenwetter ausgangs voriger und anfangs dieſer Woche hat etwas aufgehalten, ſonſt wäre das Erntegeſchäft noch eher beendet geweſen. Der Regen hat wohl auch dem gemähten und noch liegenden Getreide etwas geſchadet. Die Gerſte war hin und wieder ſchon etwas ausgewachſen! Anderſeits hat der Regen auch wieder den größten Nutzen gebracht für Futter, Kartoffeln, Tabak, Obſt uſw. Der Boden war arg ausgetrocknet. Der ausgiebige Regen hat allenthalben Er- friſchung gebracht; es iſt Hoffnung auf reiche Tabak- und Kartoffelernte vorhanden, und auch der Stand der Futter⸗ pflanzen dürfte ſich ſehr beſſern. * Maunheim, 1. Ang. Der 6 Jahre alte Sohn eines in der Fröhlichſtraße hier wohnenden Taglöhners fiel vorgeſtern nachmittag beim Spielen am rechtsſeitigen Neckar. ufer unterhalb der Jungbuſchbrücke in den Neckar und ertrank. Die Leiche des Knaben wurde geſtern abend noch geländet. I] Hemsbach, 31. Juli. Folgenſchwere Ver⸗ giftungsfälle. Der 25jährige, ſehr kräftige und ſolide Fabrikarbeiter Engelbert Brauch von hier begab ſich vorgeſtern Morgen um 6 hr anſcheinend noch geſund nach Weinheim zur Arbeit. Aber ſchon um 9 Uhr kam er ſo ſchwer krank per Bahn zurück, daß er nicht mehr allein den Weg nach Hause bewerkſtelligen konnte. Der ſofort herbeigerufene Arzt ſtellte Vergiftung feſt, umſomehr da auch Frau Brauch über heftige Lelöſchmerzen zu klagen anfing. Der junge Mann ſtarb bereit um 2 Uhr mittags und der Zuſtand der Frau verſchlimmerte ſich ſo rapid, daß ſie zur Zeit hoffnungslos danleder liegt. Man nimmt an, daß die Leute durch Genuß von Eis letzten Sonntag Mittag ſich die Vergiftung zuge zogen haben. Das älteſte dreijährige Kind gibt an, auch von dem Eis genoſſen zu haben, iſt aber bis jetzt wohl, ſoll ſich aber berelts übergeben haben, wodurch wahrſcheinlich die giftigen Stoffe noch rechtzeitig entfernt worden ſind. Ein ½ Jahr altes Kind, das noch bis vorgeſtern von der Mutter geſtillt wurde, befindet ſich gleichfalls noch wohl. Bei dem Verſtorbenen iſt bereits eingehende Sektion vorgenommen wor⸗ den, worüber Näheres noch nichts verlautete. Die ſchwer kranke Frau iſt eine aus Heppenheim ſtammende geb. Ferger. * Birkenau, 31. Juli. Die Kaninchenausſtellung des Kaniuchenzuchtvereins war ſehr gut beſchickt und auch recht fleißig beſucht. Mit der Augſtellung war eine Verloſung ver⸗ bunden.— Am 4., 11. und 18. Auguſt wird der hieſige Kriegerverein ein großes Preisſchießen veranſtalten. * Heppenheim, 31. Juli. Das Kirchweihfeſt und der Erntejahrmarkt am nächſten Sonntag und Montag ſcheinen ſich dieſes Jahr eines guten Zuſpruches zu erfreuen. Aus dem Weſchnitztal, 31. Jull. Der in Böckelsbach gewählte Beigeordnete hat bei der Behörde um Nichtbeſtätigung ſeiner Wahl nachgeſucht. * Lörzeubach, 31. Jull. Die Arbeiten für das neue Schulhaus ſind bereits in Angriff genommen, und es wird die Schule wohl bis Herbſt fertiggeſtellt ſein. * Ober⸗Liebersbach, 31. Jull. Am Hauvſe eines hieſigen Landwirtes befindet ſich ein ſehr alter Weinſtock, der eine ſolche Menge Trauben aufzuweiſen hat, wie ſie wohl ſelten zu ſehen iſt. : Mörlenbach, 31. Juli! Geſtern Nacht kurz nach 12 Uhr wurde die hieſige Einwohnerſchaft wieder einmal aus dem Schlafe geweckt. In der Scheuer des Landwirts P. Klein war auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe Feuer ausgebrochen. Die freiwillige Feuerwehr war ſehr raſch zur Stelle. Durch das tatkräftige Eingreifen und Dank der aut funktionierenden Waſſerleitung, welche mit 3 Schlauchlinien ihre Waſſerſtrahlen auswarf, konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränlt werden. Sehr in Mitleidenſchaft wurde die Hofraite des Schmiede meiſters L. Bürner gezogen, die dicht angebaut war und durch die Waſſermaſſen ſtark beſchaͤdigt wurde. Das Vieh konnte gerettet werden, Heu- und Erntevorräte ſind total verbrannt. Landwirt Klein ſoll nur gering verſichert haben. * Neckar⸗Steinach, 31. Jull. In eine höchſt auf regende und gefaͤhrliche Situation gerieten dieſer Tage abends die Paſſagiere eines Salondampfers der Neckarſchiffahrtsgeſell- ſchaft. Das Schiff„Alt⸗Heidelberg“ batte pünktlich um 6 Uhr die Station Neckar-Steinach verlaſſen, als plötzlich ein heftiges Unwetter losbrach. Der Paſſagiere bemächtigte ſich eine große Beunruhigung. Der Sturm riß das Sommerdeck fort. Als das Schiff eine ſcharfe Biegung zu paſſieren hatte und der dichte Hagelſchleier jeden Blick über das Schiff hinaus unmöglich machte, ließ der Kapitän ſcharf ſtoppen und das Fahrzeug auf den Strand ſetzen. Die Paſſagiere wurden von elnem aus Neckar⸗Steinach herbeigeeilten Rettungsdampfer übernommen. Wie weiter von einem Fahrgaſt der„Alt- Heidelberg“ mitgetellt wird, mußte der Kapitän der„Alt⸗ Heidelberg“, um eln größeres Unglück zu verhüten, die Brems- vorrichtung für die Maſchinen beim Stoppen ſo ſtark in An⸗ ſpruch nehmen, daß die ganze Maſchinerie des Schlffes ſchein· bar darunter gelitten hat. Nach der Uebernahme der Paſſa- glere der„Alt⸗Heidelberg“ durch den Rettungsdampfer konnte die„Alt⸗Heidelberg“ nicht mehr weiterfahren, ſondern mußte an Ort und Stelle im Strom verankert werden. Die allge- meine Erregung unter den Paſſagieren auf der„Alt. Heidel⸗ berg“ wurde noch dadurch erhöht, daß man durch die über⸗ mäßige Inanſpruchnahme der Maſchinen beim Stoppen eine Feuersgefahr für das Schiff befürchtete. * Beusheim, 31. Juli. Auch Bensheim erhält morgen Einquartierung und zwar von der 9. Kompagnie des In⸗ fanterie⸗Regiments Nr. 118. » Erbach, 31. Jull. Dle hieſige Bezirkskaſſe, das größte Geldinſtitut des Odenwaldes, hatte im letzten Jahre elnen Reingewinn von 19 393 Mark. Der Rriſervefonds beträgt 484 279 Mark. * Oppenheim, 31. Juli. Beim Spielen im Hafen fiel das 4jährige Töchterchen eines Schreinermeiſters in das Waſſer. Es wurde von dem 11jährigen Sohn eines Schiffers gerettet. * Schönau, 31. Juli. Vor 14 Tagen war der Knecht auf dem Schönauer Hof plötzlich verſchwunden. Dleſer Tage fand man ſeine völlig in Verweſung übergangene Leiche auf dem Heuboden hängen. * Seligenſtadt, 31. Juli. Bei der hieſigen Bürger⸗ meiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Singer wieder⸗ gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgeſtellt worden. ——.—— Scherz und Ernſt. tk Einiges von den Sommerſproſſen. Die Sommer- ſproſſen, beſonders wenn ſie zu dicht auftreten, haben ſchon manche Dame, hin und wieder auch einen Herrn, der etwas eitel iſt, zur Verzweiflung gebracht. Sommer— ſproſſen ſind jene gelblichen, oft braunen Farbpünktchen, die in der Schleimſchicht der Haut auftreten. Sie ent⸗ ſtehen hauptſächlich dann, wenn der betreffende Körperteil längere Zeit der Einwirkung der Sonnenſtrahlen ausge- ſetzt war; wir begegnen ihnen daher faſt ausſchließlich an Körperſtellen, die unbedeckt ſind, an den Händen und im Geſicht, bei manchen Damen auch auf dem Unterarm. Ge— wöhnlich treten ſie zu Anfang des Sommers auf und ver⸗ ſchwinden mit Eintritt der kälteren Jahreszeit wieder. Be⸗ ſonders Perſonen mit ſehr zarter und weißer Haut neigen dazu, Sommerflecke zu bekommen. Auch kommen ſie häu⸗ iger bei Rot⸗ und Blondhaarigen als bei Dunkelhaarigen vor. Für gewöhnlich treten ſie nicht vor dem 8. Lebens⸗ jahre auf und nur in Ausnahmefällen nach dem 40. Jahre. Ein ſicheres Mittel, das, auf die Haut aufgelegt, darüber geſtrichen oder in die Haut eingerieben wird, iſt bis jetzt noch nicht gefunden worden. Es gibt wohl einige Sal⸗ ben, die vielleicht geeignet ſind, die Farbe der Flecken zu bläſſen; aber in den allermeiſten Fällen ſind die Mittel und Mittelchen nichts weiter als fauler Zauber; es iſt faſt regelmäßig ſchade um jeden Heller, der für ſolchen Humbug ausgegeben wird. Auch die von Hebra angegebenen Sublimatumſchläge ſind inſofern wirkungslos, als zwar die Hautſchicht mitſamt den VPiamentablagerungen, die die eigentuchen Farbrornchen oarſteulen, verſchwinden, aver die Sproſſen mit dem Nachwachſen der Haut ebenfalls wie⸗ der auftauchen. Der vernünftigſte Ratſchlag iſt immer noch der: Man halte das Geſicht ſtets friſch und kühl und ſetze es tunlichſt nicht der unmittelbaren Beſtrahlung durch die Sonne aus. Auch der Blutandrang nach dem Geſichte, ſowie jede Erhitzung iſt der Entwicklung der Sommerſproſſen günſtig. Empfehlenswert iſt es auch, die Geſichtshaut nicht mit ganz kaltem Waſſer zu waſchen; das Waſſer ſoll tun⸗ lichſt bereits etwas abgeſtanden, bisweilen ſogar lau ſein. Auch Seife iſt nicht ſonderlich förderlich. Gut iſt es auch, wenn man mehrmals das Geſicht mit weicher Leinewand abreibt, da die Schweiß⸗ und Hauttalgabſonderung eben⸗ falls die Entwicklung der Sommerflecken günſtig beein⸗ flußt. Sehr zu empfehlen iſt es auch, das Geſicht vor der unmittelbaren Beſtrahlung durch die Sonnenſtrahlen mittels Hut oder Sonnenſchirm ſorgfältig zu ſchützen. tt Wer hat die erſte Dreſchmaſchine erfunden? Die erſte wirkliche Dreſchmaſchine, die bereits 1320 Schläge pro Minute leiſtete, hat der Engländer Ewert von Swelling⸗ ton erfunden. In Wirklichkeit war das aber die Erfin⸗ dung eines Deutſchfranzoſen namens Meiffren, der die Erfindung der franzöſiſchen Akademie zeigte, damit aber kein Glück hatte. Swellington machte ſich die Idee zu eigen und ſchuf ſeine Maſchine, die bereits 33 Menſchen erſetzte, die den Dreſchflügel führten. tt Damenſtrümpfe aus Gold. Die Wiener Mode, einſt berühmt und tonangebend, und auf verſchiedenen Gebie⸗ ten der Mode gilt der Wiener„Schick“ heute noch als das Eleganteſte und Feinſte, wird in dieſem Herbſt eine bizarre Neuheit auf den Markt bringen. Wenn die Wiener Mode⸗ damen aus Bädern und Sommerfriſchen heimkehren, wer⸗ den ſie als„letzte Neuheit“ Damenſtrümpfe aus Gold vor— finden. Der goldene Damenſtrumpf umſchließt das Bein mit goldenen Maſchen und paßt ſich dem Goldſchuh ſtim⸗ mungsvoll an. Dieſe Strümpfe werden aus echtem Gold hergeſtellt, und wer ſie erſtehen will, muß ſchon ein reich⸗ liches Taſchengeld ſein eigen nennen. Das Paar koſtet nämlich die Kleinigkeit von 125 Kronen. Etwas billiger im Preiſe ſtellen ſich die ſilbernen Strümpfe, die aus feinen Silberfäden angefertigt ſind. Ueberhaupt ſcheint die Wie⸗ ner Mode es ſich zur Aufgabe geſetzt zu haben, die eigen⸗ artigſten Novitäten in Damenſtrümpfen„herauszubringen“. Neben den Gold- und Silberſtrümpfen werden auch ganz weitmaſchige Strümpfe aus feinen Seidenbändern um die Gunſt der Schönen werben. Dieſe Strümpfe ſind aber ſo durchſichtig, daß ſie nur über ein Paar anderer zartfarbiger Strümpfe gezogen werden können. Als dritte Novitäkt kom⸗ men Strümpfe aus ſchwarzer oder weißer Seide auf den Markt, auf deren Vorderſeite in leuchtenden Farben ein Pfau mit aufgeſpanntem Rad, ein Phantaſievogel mit flim⸗ mernden Flügeln oder bunte Schmetterlinge geſtickt ſind. Die notwendige Folge dieſer Strumpfmode und gewiſſer⸗ maßen ihre folgerichtige Ergänzung muß nun die ſein, daß die Damenröcke recht kurz getragen werden, damit man all die Herrlichkeiten in Gold und Silber und Seide auch genügend ſchauen und gebührend bewundern kann. tk woher ſtammt das Wort Budget? Das Wort Budget, das wir ſo oft im Munde führen, wird meiſt falſch aus⸗ geſprochen; die meiſten Leute ſprechen Büdſcheh; das Wort entſtammt jedoch dem Engliſchen und müßte folgerichtig Böddſch't geſprochen werden. Mit Budget bezeichnen wir die geordnete Gegenüberſtellung der Stagatseinnahmen und ⸗Ausgaben, offiziell im Deutſchen Reiche„Staatshaushalts⸗ etat“ genannt. Das Wort entſtammt urſprünglich dem Fran⸗ zöſiſchen; es iſt verdorben aus bougette, was im Altfran⸗ zöſiſchen etwa Lederſäckchen bedeutete. Später bezeichnete man damit den Staatsſäckel des Finanzminiſters, und dieſe Bedeutung hat ſich im weſentlichen bis auf die heutige Zeit erhalten. tk Das mißtrauiſche Fritzchen. Ein Leſer ſchickt der „Tägl. Rundſchau“ folgendes„wahre Geſchichtchen“: Fritz⸗ chen will gar nicht einſchlafen und bittet:„Ach, Muttel, bleibe doch bei mir, ich fürchte mich ſo!“ Mutter:„Du weißt, daß ich nicht bleiben kann, da Vater und ich eben Gäſte erwarten. Liege nur ſtill und fürchte dich nicht. Der liebe Gott iſt ja ſtets bei dir!“ Nach einer kleinen Weile ſchreit Fritzchen Zeter und Mordio. Die Mutter ſtürzt herbei und fragt:„Was iſt denn los, Fritz?“— Fritzchen (ſchluchzend):„Ich bin ganz allein! Der liebe Gott Hat ſich fortgeſchlichen.“ t Ter Dank des Mimen. In badiſchen Blättern fin⸗ det ſich der„Frankf. Ztg.“ zufolge nachſtehende Dank⸗ ſagung eines Schauſpielers an die Einwohner von Pfullen⸗ dorf anläßlich ſeines Benefizabends:„Herzlichen Dank allen für die ſchönen Kranz- und Blumenſpenden, für die koſt⸗ baren Halsbinden, Manſchetten, Taſchentücher und Hand⸗ ſchuhe, ſowie für die in meinem kleinen Haushalt ſo ver⸗ wendbaren Artikel in Kaffee, Tee, Zucker, Schokolade, für die Seite geräucherten Schweineſpeck u. a. Ganz beſonderen Dank den lieben Spendern der ſonſt bei mir ſo raren blau und grünlich ſchimmernden„bunten Lappen“. Ich werde Pfullendorf bis an mein Lebensende in gutem An⸗ denken behalten, und die Erinnerung an all die lieben guten Menſchen wird mir ſtets ein Lichtblick meines Lebens in trüben Tagen ſein.“— So ganz ausgeſtorben iſt die gute alte Zeit demnach immer noch nicht. Bunte Steinchen. Von den 4200 Kapellmeiſtern, die zurzeit in Deutſch⸗ land, Oſterreich und der Schweiz tätig ſind, haben 1800 ein Einkommen von weniger als 100 Mark monatlich. Am ſchlimmſten ſieht es bei den Theaterkapellmeiſtern aus. Auf 1000 kommen kaum 150, die ein Einkommen von über 4000 Mark jährlich haben. Die Bierproduktion der Welt ſtieg nach den Angaben der Firma Joh. Barth u. Sohn von 273 Millionen Hek⸗ toliter im Jahre 1910 um den enormen Betrag von 90 Millionen auf 293 Millionen Hektoliter. 2 Märkte. 8 ——— * Seckenheim, 30. Jull. Der heutige Schweine markt war mit 70 Stück Milchſchweinen befahren, von denen alle zum Preiſe von 25 bis 34 Mk. pro Paar ver⸗ kauft wurden. „Biblis, 29. Jull. Auf dem Gurken markt wurben etwa 17 Eiſendahnwaggons abgeſetzt. Die Preiſe ſchwankten zwiſchen 30 und 60 Pfg. pro Hundert. In den hleſigen Gemarkungen haben die Gurkenpflanzungen um zirka 150 Morgen zugenommen. „Klein Hauſen, 29. Juli. Auf dem Gurken⸗ markt ſtand der Preis 30— 50 Pfg. pro Hundert.