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Im Herbſt ſoll ja der Bundesrat entſcheiden, ob der bayeriſche Jeſuitenerlaß mit der bundesratlichen Auslegung des Jeſuitengeſetzes in Einklang ſteht oder nicht. Die Katholiken Deutſchlands haben einen ſchweren Verluſt erlitten. Eben erſt iſt der Kardinal Dr. Kopp von einer ſchweren Krankheit geneſen, da hat ein kurzes, aber tückiſches Leiden den Erzbiſchof von Köln, Kardinal Dr. Fiſcher, dahingerafft. Der Entſchlafene ſtand im 73. Lebensjahre; ſeit No⸗ vember 1902 war er Erzbiſchof. Er war ein treuer Sohn ſeiner Kirche, ein glühender Patriot, ein warmer Freund aller ſozialen Beſtrebungen. In dem ſogen. Gewerkſchaftsſtreit ſtand er mehr auf Seiten der chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften, die ja in der Kölner Erzdiözeſe entſtanden ſind und dort auch die größte Verbreitung haben. Er hat den chriſtlichen Gewerkſchaften bei ſemen Beſuchen im Vatikan manchen guten Dienſt erwieſen. Der Papſt hat den verſtorbenen Kirchenfürſten beſon⸗ ders ausgezeichnet. Beim deutſchen Kaiſer ſtand Kar⸗ dinal Fiſcher wegen ſeiner bewährten Treue zu Kaiſer und Reich in beſonderer Gunſt. Ueber unſere Kolonie Neukamerun, die uns Frank⸗ reich im Marokkoabkommen abgetreten hat, iſt vom Reichskolonialamt eine Denkſchrift herausgegeben wor⸗ den Darnach iſt Neukamerun„der Herd der Schlaf⸗ krankheit“,„das großartigſte Ueberſchwemmungsgebiet der Welt“, das Eldorado der„Stechfliegen“ und an— derer geſährlichen Inſekten. Das Klima iſt geradezu „mörderiſch“. Frankreich kann ſich gratulieren, daß es dieſe„Perle“ von Kolonie glücklich los iſt. „In Marokko iſt ein deutſcher Kaufmann, ein ge— wiſſer Opitz aus Berlin, ermordet worden. Es ſteht noch nicht feſt, ob der Ermordete nicht die nötigen nͤtigen Vorſichtsmaßregeln außer acht gelaſſen hat. Die deutſche Regierung iſt wegen des Falles bereits vorſtellig geworden und hat eine gebührende Entſchädi⸗ gung für die Angehörigen des Ermordeten verlangt. Der tripolitaniſche Krieg ſteht nach wie vor auf demſelben Punkte. Gegenwärtig herrſchen in Tripolis „Hitzferien“, da ſowohl Türken als auch Italiener wegen der ſurchtbaren Hitze jede kriegeriſche Aktion einge⸗ ſtellt haben. Italien hat neuerdings 40 000 Reſer⸗ viſten eingezogen, um Verſtärkungen nach Tripolis zu ſenden. Die Kriegsmüdigkeit iſt auf beiden Seiten groß. Die Türkei will den Krieg ſortſetzen,„bis eine dem Recht, der Ehre und der Würde entſprechende Grund- lage für den Frieden gefunden iſt“. Wie dieſe Grund⸗ lage ausſehen ſoll, darüber hüllen ſich die türkiſchen Staatsmänner vor der Oeffentlichkeit in Schweigen. In der Türkei haben ſich die Verhältniſſe noch immer nicht geklärt. Das neue Kabinett hat der Kam⸗ mer ſein Programm unterbreitet. Darin iſt auf die bekannten Mißſtände hingewieſen und als Grund aller Unzufriedenheit die Unregelmäßigkeiten bei der letzten Kammerwahl angegeben. Die Jungtürken regten ſich über letztere Feſtſtellung beſonders auf und verweiger⸗ ten dem neuen Miniſterium eine Vertrauenskundgebung, ehe die Rede des Großweſirs gedruckt vorliege und von ihnen nachgeprüft worden ſei. Aber der Miniſter des Innern beſtand hartnäckig auf einem ſofortigen ertrauensvotum. Um die drohende Kammerauflöſung nicht zur Wirklichkeit werden zu laſſen, traten die der thrken den Rückzug an, und die Kammer ſprach 0 5 Regierung mit 113 gegen 45 Stimmen ihr Ver⸗ trauen aus. Eine Kammerauflöſung und Neuwahlen zm. gegenwärtigen Augenblick wären der Todesſtoß für Ab. Jungtürkentum. Deshalb dachten die jungtürkiſchen geordneten: Lieber nachgeben. In Albanien herrſcht nach wie vor größtes Durcheinander. ſto benden Kaiſer Mutſuhito iſt, 62 Jahre alt, ge⸗ 12 en. Seit 1865, wo Mutſuhito die Regierung an⸗ 1 hat das Land Wandlungen durchgemacht wie kein ſ eres Land. Was europäiſches Staatsweſen, europä⸗ che Technik, europäiſche Kultur in jahrhundertelanger uralte ckung gezeitſgt haben, das wurde hier auf eine Erſlie, aſtatiſche Kultur aufgepfropft, und zwar mit ſolg. Der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg zeigte Japan dem ruſſiſchen Vorſtoß gegenüber weit überlegen. Rußland Viernheimer Hiernheimer Jeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Hürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. r—— 4 1 7 f— 4— 1 Nee 5 N 4 zeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 18384 Samstag, den 3 5. Auguſt 1012. — 28. Jahrgang. —— e. iſt jetzt ein ſormliches Bundnis mit Japan eingegangen. Das zeigt, daß Japan auch über vorzügliche Diplomaten verfügt. Der verſtorbene Kaiſer hat das Land auf die Höhe geführt, auf der es heute ſteht. Weitere Taten. p Das neue türkiſche Miniſterium, das ſo uner— wartet kraftvoll in der Kammer aufgetreten und den Jungtürken ein Vertrauensvotum abgerungen hat, zeigt ſeinen jungturkiſchen Gegnern weiter die Zähne. Der ſchon ſeit einiger Zeit erwartete kaiſerliche Gnadenerlaſſ, der den Verbannten und Geächteten aus der Zeit vor Abdul Hamids Sturz die Rückkehr nach der Türkei geſtatten ſoll, iſt jetzt erſchienen. Dadurch werden 191 ſeit vier Jahren auf die Inſeln des Ar⸗ chipels verbannte oder ins Ausland geflüchtete Stützen des Abſolutismus begnadigt. Darunter befinden ſich etwa ein Dutzend Miniſter des entthronten Abdul Ha⸗ mid; ferner der zweite Sekretär Abdul Hamids, Izzet Paſcha, der die rechte Hand des Sultans war. Nur durch ihn war irgend etwas in der Türkei bis 1907 zu erreichen; es gab keine Konzeſſion, keinen Orden, keine politiſche Aktion, bei der nicht an ſeinen Händen viel Gold kleben blieb. Dieſem reihen ſich in wür— diger Weiſe an die Miniſter Rizi Paſcha, der, wie man in Konſtantinopel ſagte, Kanonen verſpeiſte, Selim Melhame Paſcha, der Wälder aß, und Haſſan Rahmi Paſcha, der eine ganze Flotte aufgefreſſen hatte, d. h. Leute, die ſich durch Unterſchlagungen uſw. die Taſchen gefüllt haben. Unter den Begnadigten befindet ſich auch der Sohn Kiamils, der berüchtigte Räuberhauptmann Said Paſcha. Im Frühjahr 1909 bereitete er im Auſtrage Abdul Hamids die Meuterei der Truppen gegen das jungtürkiſche Komitee vor, konnte ſich aber im letzten Augenblick vor dem Einmarſch Mahmud Schefkets noch in die Fremde retten. Der allgemeine Gnadenerlaß iſt der ſtärkſte Affront gegen die Jungtürken, den man ſich nur denken kann: zugleich bedeutet er eine Ver— höhnung des Komitees. Auch in der Kammer bietet das neue Kabinett den Jungtürken weiter die Stirn. Am Mittwoch ſand ein Miniſterrat ſtatt, nach deſſen Beendigung der Großweſir in der Kammer erſchien und dem Präſidenten ein Schriftſtück überreichte. Darin wird eine Abände⸗ rung des Artikels 7 der Verfaſſung verlangt. Dem Sultan ſoll nämlich unter außerordentlichen Um⸗ ſtänden das Recht eingeräumt ſein, die Kammer auch ohne Zuſtimmung des Senats aufzulöſen, unter der Be⸗ dingung jedoch, daß die neue Kammer binnen ſechs Monaten zuſammentrete. Damit iſt die auf die Kam⸗ merauflöſung gerichtete Aktion offiziell eingeleitet. Da die Kammer nicht beſchlußfähig war, kam es zu keiner Entſcheidung. Die Jungtürken beabſichtigen, in einer nicht politiſchen Frage der Regierung dein Mißtrauensvotum zu erteilen. Wenn dieſes gelingt, würde nach der Verſaſſung ein neues Kabinett ge— bildet werden und erſt ein drittes Miniſterium die Kammer auflöſen können. Man iſt geſpannt, wie die Regierung dieſen Schachzug parieren wird. In Albanien hat das Kabinett Erſolge von r Bedeutung bisher nicht zu erzielen ver— mocht. Der mit unſäglichen Mühen gefangene berüchtigte albaneſiſche Räuberhauptmann Katil Ramo, welcher von Valona nach Berat transportiert wurde, iſt unter— wegs von hundertfünfzig Meuterern, welche unter Füh⸗ rung eines Redifmajors, Juſſuf, ſtanden, befreit wor⸗ den. Der Aufſtändiſchenführer Iſa Boljatinaz iſt mit 1000 Mann in Priſchtina angekommen, um den Unter- handlungen größeren Nachdruck zu geben. Die Regie⸗ rung ſetzte in Uesküb, Monaſtir, Diakova, Priſchtina. Mitrovitza und Prizrend zahlreiche Zivilbeamte ab, um ſie mit den Arnauten genehmen Leuten zu beſetzen. In einem Kampfe bei Rtapſa fielen 30 Mann der Regierungstruppen. Die Vertreter von vier albaniſchen Sandſchaks und 24 Bezirken, insgeſamt 250 Delegierte, trugen oſfi⸗ ziell der Konſtantinopeler Kommiſſion in Priſtina die Forderungen der Arnauten des Wilajets Koſſowo vor und haben dem Kabinett eine Friſt von 48 Stunden für die Auflöſung der Kammer geſtellt. Bezüglich der übrigen Forderungen ſei ein Ein⸗ vernehmen nicht ſchwer zu erzielen. Der Wali von Uesküb hat um Inſtruktionen erſucht, da im Falle der Nichterfüllung der Forderung ein Vormarſch der Arnauten auf Uesküb zu erwarten ſei. Fliegerproletariat. ueber das Flieger-Proletariat leſen wir in der „Neuen Zeit“:„Wenn heute von Fliegern die Rede iſt, dann denkt man an die Namen Lindpaintner und Hirth und verbindet damit den Gedanken von Rieſengewinnen, die ſolche Leute für ihre kühnen Flüge wurde einſackten. Wielleicht erſcheint es dem einen oder dem anderen als eine zu hohe Belohnung, wenn flir einen Flug von ein paar Stunden 20000 oder 50 009 Mark gewonnen werden. Man darf aber dabei doch nicht die hohe Gefahr vergeſſen, die noch heute mit dem Fliegen verbunden iſt. Noch immer opfern jäßrlich zahlreiche Piloten ihr Leben für ihren Beruf. Vor allem vergißt man aber gewöhnlich die anderen Flie⸗ ger, die trotz großer. Mühe und hohen Mutes keinen oder nur geringen Gewinn bei den Schauflügen da— vontrugen. Selbſt die großen Gewinne wird man bei Berückfichtigung aller Umſtände nicht als übertrieben, ſondern als berechtigten Ehrenſold ſür außerordentliche Leiſtungen anſehen müſſen. Wenn die Flieger dieſen Ehrenſold nur wirklich bekämen! Das iſt aber nur bei den ſogenannten Herrenfliegern der Fall, die ein eigenes Flugzeug beſitzen. Die Mehrzahl der Flieger iſt bei den Flugzeugfabriken in Lohn und Brot, und dieſe bekommen nur einen kümmerlichen Brocken von den ſelbſterworbenen Preiſen ab. Weil ſich gerade zum Fliegerberuf eine große Zahl junger Leute drängt, die keine wirtſchaftlichen Erfahrungen, dafür aber um ſo größere Begeiſterung für ihren Beruf haben, iſt es den Unternehmern ſehr leicht geworden, billige Ar⸗ beitskräfte zu erhalten. Es war bis vor kurzem üblich, daß die Flieger ein Gehalt von lumpigen 100-150 Mark pro Monat erhielten. Ja, in einem Falle wurden einem jungen Manne 85 Mark geboten. Es iſt möglich, daß noch ſkandalöſere Zuſtände beſtehen, da die den Sportsleuten eigene Renommierſucht nur ſchwer Ma⸗ terial ans Licht kommen läßt. Es wird immer roſig gefärbt. Für dies Gehalt müſſen die Piloten Flug⸗ ſchüler unterrichten und ausbilden und die neuen Appa⸗ rate einfliegen, was eine außerordentlich gefährliche Arbeit iſt. Von den auf den Schauflügen erzielten Preiſen ſtreicht die Firma, bei der der Flieger an⸗ geſtellt iſt, den größten Teil in die eigene Taſche. Die Flieger werden mit 20 Prozent und noch weniger abgeſpeiſt. Als Hirth den großen Kathreinerpreis von 50000 Mark für ſeinen großartigen Flug von München nach Berlin errang, wurde in der Berliner Preſſe behauptet, er habe davon nur einen lächerlichen Teil, wenn wir nicht irren, 2000 Mark erhalten. Das wurde von den Rumplerwerken dementiert, aber die ganze Summe hat Hirth natürlich nicht erhalten, wie wohl allgemein angenommen wird. Die Verhältniſſe wur⸗ den ſchließlich ſo ſchlimm, daß ſich die Flugzeugführer zu einem Verband zuſammenſchloſſen und ein Mindeſt⸗ gehalt von monatlich 300 Mark und 30 Prozent der Preiſe forderten.“ Politiſche Rundſchau. — Berlin, 1. Auguſt. — Der Kaiſer iſt Mittwoch abend um 6 Uhr an Bord der„Hohenzollern“ von Baleſtrand in Bergen einge— troffen. Am Sonnabend nachmittag trifft der Kaiſer in Swinemünde ein. Drt bleibt er bis zum 6. Auguſt. An dieſem Tage begibt er ſich nach Eſſen. * :: Deutſchland als Lehrmeiſter. Der Miniſter des Aeußeren der Republik Bolivia hat neulich in einer Rede im Kongreß bei Erörterung der Frage, wo am beſten im Auslande junge Bolivianer ſtudieren ſollten, auf einen ihm zugegangenen Bericht eines bolivianiſchen Generalkonſuls in Deutſchland verwieſen. Darin heißt es, das deutſche Unterrichtsweſen ſei das denkbar voll— kommenſte, die deutſche Sprache ſei nur in fungen Jahren zu erlernen, der Deutſche ſei ein Muſter der Sparſamkeit und unbeugſamer Rcharrlichkeit: ferner heißt es darin:„Deutſcher Handel und Induſtrie dehnen ſich überall hin aus, und überall in der Welt finden wir den Deutſchen, unternehmend und anpaſſungs⸗ ſähig, mie er iſt, in mehr oder weniger ſtarker An⸗ zahl vertreten. Es kann daher gar keinem Zweiſel unterliegen, daß, wer des Deutſchen mächtig iſt, größere Ausſicht hat, vorwärts zu kom⸗ men und ſein Glück zu machen und daß er dadurch ſich ſelbſt, ſeinen Angehörigen und ſchließlich auch ſeinem eigenen Lande nützlicher wird.“ Freilaſſung Koſtewitſch's? Wie die„Leipziger Abendzeitung“ aus authentiſcher Quelle erfährt, ſoll der ruſſiſche Hauptmann Koſtewitſch gegen Stellung einer hohen Kaution am Sonnabend aus der Unterſuchungs⸗ haft entlaſſen werden; die Freilaſſung auf Ehrenwort abgelehnt. Koſtewitſch darf ſich überall in Deutſchland aufhalten, aber nicht die Grenzen über⸗ ſchreiten. Die notwendigen Schritte ſind bereits ein— geleitet. Koſtewitſch wird ſich jedenfalls wieder nach Berlin begeben. :: Opitz gefangen oder ermordet? Das Bureau der Firma Mannesmann erklärt, die Leiche des Herrn Opitz ſei noch nicht gefunden, aber ſein Maultier ſei in Marrakeſch aufgefunden worden. Man weiß nicht, 15 Opis gefangen gehalten werde oder ermordet wor⸗ an 0 r *—. e n S e eee de —:. ². ̃ ̃. 2 N : Auf zur Revolution! Die erkſchaffef Volksztg.“ e le aus Anlaß des Gewerkſchatfsfeſtes einen . Fungsauſſatz, dem wir folgende Sätze entneh⸗ „Die Stunde der ſozialen Revolution hat ge⸗ ſchlagen. Die Erkenntnis für den Inhalt und den gewal⸗ tigen Ernſt der Zeiten, die wir jetzt erleben, iſt es, die den Arbeitern not tut. Die gewerkſchaftlich organiſterten Arbeiter aber müſſen ſich von dieſer Erkenntnis ganz ve⸗ fonders erfüllen laſſen, ſind ſie es doch, die die Kern⸗ truppen der kommenden Maſſenkämpfe bilden werden, ſind ſie es doch, von deren revolutionärer Tatkraft und Entſchloſſenheit das Schickfal der kommenden Jahre ä 2 Darum ſoll und muß der Arbeiter, der Gewerkſchaftler in erſter Linie, ſich ganz erfüllen laſſen von dem revolutionären Glut⸗ hauch, der durch unſere Zeiten weht. Er ſoll wiſſen, daß die kommenden Kämpfe Männer brauchen, die für ihre Klaſſe, ihre Organiſation, ihre Partei einſtehen mit dem letzten Hauch ihrer Kraft.“ 95 Die Zeilen laſſen an Deutlichkeit nichts zu wünſchen rig. Koloniales. — Staatsſekretär Solf weilte am Mittwoch und Don⸗ nerstag in Pretoria als Gaſt des ſtellvertretenden Gene⸗ ralgouverneurs. Premierminiſter Botha N zu Ehren des Staatsſekretärs einen Lunch, an dem d Mitglieder des Miniſteriums, der Adminiſtrator der Provinz Transvaal und andere angeſehene Perſönlichkeiten teilnahmen. Staats⸗ ſekretär Golf reiſte dann nach der Delagoabei ab. Kirche und Schule. Zum Tode des Kardinals Fiſcher. Die Ueberführung der Leiche des Kardinals Fiſcher erfolgte in der Nacht zum Donnerstag. Die Aufbahrung im erzbiſchöflichen Pa⸗ lais erfolgte am Donnerstag. Das Domkapitel hat Kaiſer und Papſt benachrichtigt von dem Ableben. Der Regie⸗ rungspräſident hat dem Oberpräſidenten und dem Mini⸗ ſterium die Todesnachricht übermittelt. Sämtliche Biſchöfe Deutſchlands haben Einladungen zu der Trauerfeier er⸗ halten. Mittwoch mittag hielt das Domkapitel eine Sitzung ab, in welcher die Wahl eines Vikariats⸗Kapitulars vorge⸗ nommen wurde, der die Geſchäfte des Erzbiſchofs bis zur Wahl eines neuen fortführt. Der Name des Gewählten wird geheim gehalten, bis die königliche Beſtätigung vorliegt. Bei dem Domkapitel liefen zahlreiche Beileidstelegramme ein, darunter ein ſolches vom Papſt, von der Kaiſerin, von der Großherzogin von Luxemburg, vom Großherzog von Baden, von der Landgräfin von Heſſen, von dem Nuntius Frühwirt aus München, vom Reichskanzler aus Hohenfinow, von dem Miniſter von Dallwitz aus Berlin, dem Kardinal Ferrari aus Mailand u. ſ. f. Die bürger⸗ liche Preſſe aller Parteien widmet dem Verſtorbenen hohe Worte der Anerkennung als Menſch, Prieſter und Patriot. Beſonders ſeine Bemühungen um Erhaltung des konfeſſio⸗ nellen Friedens finden beſondere Anerkennung, daneben ſein rückhaltloſes Bekenntnis echt deutſcher Geſinnung. Auch die offiziöſe„Nordd. Allg. Ztg.“ widmet dem Verſtorbenen einen warmen Nachruf. 1, e Europäiſches Ausland. Gugland. e : Im Unterhauſe brachte Premierminiſter Asquith eine Reſolution zu dem Tode des Kaiſers von Japan ein. Der Miniſter ſagte u. a.: Ich kann keinen Namen eines Herrſchers nennen, in deſſen Regierungszeit ein ſo uner⸗ meßlicher und bedeutungsvoller Fortſchritt ſowohl für ſeine Untertanen als auch für die ganze Menſchheit erreicht worden wäre. Seit zehn Jahren iſt Japan mit uns durch einen Bündnisvertrag verbunden. Dieſes Bündnis iſt ſeitdem zweimal erneuert und erweitert worden, und nachdem es die Probe beſtanden hat, rüht es heute auf feſter und, wie ich hoffe und glaube, dauernder Grundlage. Im Oberhauſe wurde das Andenken des Kaiſers von Japan in ähnlicher Weiſe geehrt wie im Unterhauſe. Frankreich. : Min iſterpräſident Poincaree wird die Reiſe nach Rußland am Montag, 5. Auguſt, an Bord des Panzerſchiffes„Condee“ von Dünkirchen aus antreten, be⸗ gleitet von ſeinen Kabinettsräten. Am 9. Auguſt trifft der „Condee“ in Kronſtadt ein, dort wird eine Jacht der ruſſi⸗ ſchen Marine den Miniſterpräſidenten abholen und nach Petersburg bringen. Am 11. Auguſt wird Zar Nikolaus den Miniſter im Peterhof empfangen; am Nachmittag findet üihm zu Ehren große Truppenrevue ſtatt. Am folgenden Tage wird er mit den Miniſtern Kokowzew und Sſaſo⸗ now konferieren. * Das Unterſeeboot„Brumaire“ iſt ſoeben von einer Fernfahrt zurückgekehrt, die ſich über 800 Meilen ausdehnte. Das Boot hat die Strecke mit einer durchſchnittlichen Ge⸗ ſchwindigkeit von 12 Knoten in der Stunde zurückgelegt. Portugal. E In der ſpaniſchen Stadt Pontevedra fand im Hauſe des Senators Cambario, bei dem der portugieſiſche Monar⸗ chiſtenführer Conceiro Zuflucht gefunden haben ſollte, eine Hausſuchung ſtatt, die aber ergebnislos verlief. Aſien Japan. : Eine kaiſerliche Botſchaft, die die Thronbeſteif⸗ gung anzeigt, wurde am Mittwoch durch den Kaiſer in Gegenwart der Miniſter, der Geheimen Räte und anderer Würdenträger verleſen. Miniſterpräſident Saionfi, der nach dem Kaiſer das Wort ergriff, pries die Tugenden und Taten des verſtorbenen Kaiſers und gelobte dem neuen Herrſcher unwandelbare Freue. rr Nicaragua. e : Die mittelamerikaniſche Republik Nicaragua iſt ſchon wieder einmal der Schauplatz einer Revolution. Der Kriegsminiſter General Mena hat die außerhalb der Haupt⸗ ſtadt Managua belegenen Forts beſetzt und die ſchweren Ge⸗ ſchltze gegen die Stadt gerichtet, um ſie eventuell zu bom⸗ bardieren. Die Regierung der Vereinigten Staaten ent⸗ ſandte der Kreuzer„Annapolis“ nach den nicaraguani⸗ ſchen Gewäſſern. Vereinigte Staaten. E Staatsſekretär Knox forderte den mexikaniſchen Prä⸗ fidenten Madero und den Rebellengeneral Orozeb zur Ein⸗ ſtellung der Feindſeligkeiten auf, durch die die amerikant⸗ Bewohner Mexikos bedroßt würden. Sonſt ſeien ſie für die Folgen allein verantwortlich. Soziales. cih Militär gegen Streikausſchreitungen. Aus Ragnit wird gemeldet, daß es zu nenen Unruhen gekommen iſt. Auch die 1. Kompagnie des Infanterie⸗Regiments Nr. 41 iſt dort eingetroſſen, ſo daß jetzt zwei Kompagnien für die Aufrechterhaltung der Ordnung ſorgen. N Neue Streikkrawalle in London. 800 ſtreikende Doy⸗ arbeiter überfielen eine 80 Mann ſtarke Polizeitruppe. Bei dem Handgemenge wurde einer der Streikenden durch Revolverſchüſſe getötet, ſieben andere ſchwer verletzt; auch einige Poliziſten kamen ins Spital. 25 Rädelsführer wur⸗ den verhaftet. 0 1 e Geſetzliche Stretrregekung. Der Staat Queensland am Auſtralien hat ſeinem Parlament eine Vorlage zur Sicherung des induſtriellen Friedens bei Ausbruch eines Streiks unterbreitet. Danach ſoll der für den Bezirk zu⸗ ſtändige Richter entweder als Vermittler eingreifen oder eine Konferenz aus Vertretern der ſtreitenden Parteien Fufammenberufen. Jede Vereinigung von Arbeitnehmern oder Arbeitgebern, die das Urteil nicht anerkennt, muß eine Gelbſtrafe von zehntauſend Mark zahlen. Der Ar⸗ beitgeber, der ſich dieſem Schiedsgericht nicht unterwirft. zahlt eine Strafe von fünftauſend Mark; jeder einfache Arbeiter zahlt zweihundert Mark. Jeder, der eine Aus⸗ ſperrung begünſtigt, wird in eine Strafe von 20 000 M. genommen werden, und jeder, der an einem Streik teil⸗ nimmt oder Arbeiter zum Streik aufreizt, zahlt eine Strafe von tauſend Mark. Wenn nun ein Arbeiter nichts beſitzt? + Bei Streikkrawallen in Ragnit(Oſtpreußen) wurde der Polizeikommiſſar Löper von einem Arbeiter gewürgt. Zwei Gendarmeriewachtmeiſter kamen dem Kommiſſar zu Hilfe, und einer von ihnen erſchoß dabei in der Not⸗ wehr den Arbeiter Girrulat. Der Polizeikommiſſar Löper hat ſchwere Verlitzungen exlitten Sport und Verkehr. X Verſchollene Flieger. Die engliſchen Flieger Gatſety und Noel, die am Sonnabend von Hendon nach Paris fliegen wollten, ſind verſchollen.. In einem Waſſerflugzeug flog der franzö⸗ ſiſche Aviatiker Buri mit einer Paſſagierin in 500 Meter Höhe von Evian⸗les⸗Bains nach Genf. & Im Ballon von Paris nach Brüſſel. Ole Luft⸗ Part Fräulein Marwing, ſtieg in einem Freiballon ö Paris auf und landete nach einer wohlgelungenen Fahrt in Brüſſel. . X Abſturz eines Aviatikers. Der italieniſche Avia⸗ tiker Luzetti ſtürzte auf dem Flugplatze von Guorcho mit ſeinem Eindecker ab und fiel auf einen Baum. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. XL Tie„Weltmeiſterſchaft im Sculling, die auf der Themſe zwiſchen dem ſeitherigen Weltmeiſter Arnſt⸗ Auſtralien und dem engliſchen Meiſter Barry ausgetra⸗ gen wurde, fiel letzterem mit vier Längen zu. Von dem 20 000 ark betragenden Preis hatte Arnſt ſchon vorher 10000 Mark erhalten, da er nur ſo bereit war, gegen den Engländer anzutreten. „ X Ter Borerchampion Johnſon hat ſich geweigert, die von dem Boxer Joe Jeanetto an ihn gerichtete Herausforderung zu einem Zehnrunden⸗Match anzu⸗ nehmen, obwohl ihm die Summe von 20 000 Dollars garantiert worden iſt.— Sport kann man dieſe Roh⸗ heiten nicht mehr nennen, weshalb das Unterbleiben des Kampfes nur zu begrüßen iſt. Aus Stadt und Land. ** 100 Perſonen bei einer Eiſenbahnkataſtrophe in Südamerika getötet? Ein Eiſenbahnzuſammenſtoß erſolgte auf der Strecke der zentralbraſilianiſchen Bahn in der nächſten Umgebung der Stadt Rio de Janeiro. Gegen 100 Perſonen ſollen getötet oder verwundet worden ſein.— Da die erſten Nachrichten über der⸗ artige Unglücksfälle in Amerika in der Regel über⸗ trieben ſind, wird auch hoffentlich dieſe Schauernach⸗ richt noch weſentlich abgeſchwächt werden. * RNaubmord an einem Hamburger Prokuriſten. Donnerstag früh wurde in Hamburg in der Kloſter⸗ ſtraße 20 der 57 Jahre alte Johannes Menzel, Prokuriſt der Schiffsfrachterfirma Behncke u. Mewes erdroſſelt aufgefunden. Die Mörder hatten es augen⸗ ſcheinlich auf die am 1. Auguſt auszuzahlenden Ge⸗ hälter abgeſehen, die ſie im Geldſchrank vermuteten, aber nicht fanden, denn Menzel bewahrte das Geld ſtets in ſeinem Schreibtiſch auf, wo es unverſehrt vor⸗ gefunden wurde. Ein Meſſer wurde am Tatorte vor⸗ gefunden; es konnte bereits feſtgeſtellt werden, daß ein 20 Jahre alter Mann dieſes Meſſer vor vierzehn Tagen in einer Meſſerhandlung gekauft hat. % Die Namen der Binzer Retter. Bei dem Unglück von Binz rettete der Matroſe Margott aus Mannheim zehn Perſonen, der Matrofe Brosco aus Kiel ſechs Perſonen. 4 Eine Spur von Bruning? Bei der Dresdner Bank. die auf die Wiederbeſchaffung der von dem Defraudanten Bruning unterſchlagenen 260 000 Mark eine Belohnung von 10000 Mark ausgeſetzt hat, ſind in den letzten Tagen zahlloſe diesbezügliche Briefe eingelaufen. Ein Briefſchrei⸗ ber erklärt, daß er den Aufenthaltsort Brunings genau wiſſe und ſo eingehende Angaben machen könne. Er wiſſe aber nicht, ob Bruning das Geld noch bei ſich trage, und andererſeits könne er auch nicht angeben, ob Bruning das Geld irgendwie beiſeite gebracht habe. Der anonyme Brief⸗ ſchreiber fragt zum Schluß an, ob ihm auch dann eine Belohnung gezahlt werde, wenn er zwar die Verhaftung Brunings herbeiführen, aber nichts zur Herbeiſchaffung des Geldes tun könne. In einem Berliner Blatt teilt die Dresdner Bank dem Briefſchreiber mit, daß er eine an⸗ gemeſſene Belohnung erhalte. 4 Mord und Selbſtmord aus Rache. In Mehlis (Thüringen) erſchoß der Buchhalter Muth die Frau des Gewehrfabrikanten Anſchütz auf offener Straße und hierauf ſich ſelbſt. Muth war von Herrn Anſchlitz wegen ungenügender Leiſtungen entlaſſen und hat, wie er auf einem Zettel angibt, die Tat aus Rache be⸗ geringen. ö Verhaftung im Kölner Kaiſerkettendiepſtahl. In Köln iſt ein Einwohner verhaftet worden, bei dem man eine Anzahl Edelſteine aus der Kaiſerkette des Män⸗ nergeſangvereins ſowie einige Silberplatten beſchlagnahmt hat. 1 beißt. daß der Verhaftete ein Verwandter des 5 wegen Verdacht des Dieoſtagis in Unterſuchungsyaft befind⸗ lichen Hochgeſchurz ſei. Inwieweit ſich die Nachricht be⸗ ſtätiat. wird die näbere Unterſuchung ergeben müſſen. „ Zweifacher Mord. Im Dorſe Biala oda ber Neu⸗Sandeck wurde der Gemeindevorſtand Skaradeck ſo⸗ wie deſſen Sohn von dem Bauer Siembowie und deſſen Sohn Die Mörder wurden verhaſtet. 11 Perſonen von einem tollwüttgen Hunde ge⸗ biſſen. In Dombrowo(Galizien) wurden der Bezirks⸗ hauptmann Madſiel, deſſen aus fünf Perſonen beſte⸗ hende Familie ſowie fünf andere Perſonen von einem an Tollwut erkrankten Hunde gebiſſen. Alle Perſonen 7 in das Paſteurſche Inſtitut nach Krakau ge⸗ bracht. 1 Eiſenbahnunglück auf der franzöſiſchen Nord⸗ bahn. Auf der Strecke Paris⸗Boulogne ſtießen bei Marquiſe⸗Rinxent zwei Güterzüge inſolge falſcher Weichenſtellung zuſammen. Die beiden Lokomotivführer waren tot. * Blutige Eiferſuchtstragödie. In Paris erſchoß die Schriftſtellerin Bloch, die unter dem Pſeudonym Beaulieu ſchreibt. ihre Nebenbuhlerin. eine Amerika⸗ nertn, eine Mrs. Briogeman. Beide Frauen waren verheiratet. Der Mann der Frau Bloch hatte mit der Amerikanerin Beziehungen angeknüpft. Die Mör⸗ derin ſtellte ſich der Polizei. e Fünf Mädchenhändler verhaftet. Fünf Mädchen⸗ händler, die vier minderjährige Mädchen mit ſich ſühr⸗ ten, wurden in der franzöſiſchen Stadt Corbeille ver⸗ haftet. Die Verhafteten ſind ſämtlich Italiener; ſie beabſichtigten, die ädchen nach Argentinien zu ent⸗ führen. un Eine Erinnerung an die„Titanic“⸗Kataſtrophe. Bei Black Island wurde eine Flaſchenpoſt aufgefun⸗ den, die ſolgenden Inhalt hatte:„16. April. Wir befinden uns auf offenem Meer über einem Wrack ohne Nahrung und Waſſer. Major Butt.“ Major Butt war der erſte Adjutant des Präſidenten Taft und wär auf der Heimreiſe von einer Sondermiſſion bei dem Papſt. * Ruſſiſches Räuberſtückchen. In der Nähe der Stadt Rowno überfielen Banditen einen Wagen, auf dem unter Begleitung eines Offiziers die Regiments⸗ kaſſe mit 200 000 Rubel Inhalt nach dem Garniſon⸗ orte übergeführt werden ſollte. Der Kutſcher und der Offizier wurden getötet, letzterer außerdem um 5000 Mark und ſeiner Uhr beraubt. Der Kaſſenbote entkam mit dem Wagen nebſt der Kaſſe. Die Mörder ſind noch nicht verhaftet. N * Aus dem Newyorker Polizeiſumpf. Ein im Zu⸗ ſammenhang mit der Ermordung Roſenthals verhaſ⸗ teter Spieler ſagte unter Eid aus, daß drei Polizei⸗ beamte der Stadt Newyork unter ich 2½ Mil⸗ lionen Dollars geteilt hätten, ie ſie im ver⸗ gangenen Jahre von Spielhöllen und anderen geſetz⸗ widrigen Unternehmungen bezogen hätten.— Der Spiel⸗ höllenbeſitzer Webber hat dem Unterſuchungsrichter ge⸗ ſtanden, daß die Mörder Roſenthals vom Polizeileut⸗ nant Becker 2000 Dollars Belohnung erhalten haben. — Der italieniſche Wirt, welcher den Aufenthalt des verhafteten Mörders Dago Frank verriet, wurde von vier Unbekannten erſchoſſen. Kleine Nachrichten. Bei einer Benzinexploſion in Berlin wurden die Ar— beiter Otto Haniſch und Fritz Winzler getötet. Der Veteran Wilh. Kionke brach in Berlin vor Hunger zuſammen. In Spandau wurden 40 Zentner Telephondrähte im Werte von 8000 Mark geſtohlen. In Halle richtete ein Brand im Lager des Hallenſer Bauernvereins einen Schaden von 400 000 Mark an, der durch Verſicherung gedeckt iſt. In Moskau erbeuteten Diebe Juwelen im Werte von 1,5 Millionen Mark. Der Paſſagierdampfer„Rockland“ und der Kohlendamp⸗ fer„Chisholm“ kollidierten nachts bei Longisland. Es entſtand eine wilde Panik, und Frauen und Kinder wurden niedergetrampelt. Jedoch gelang es, die 300 Paſſagiere auf den„Chisholm“, die meiſten in Nachtkleidern, zu retten. Gerichtsſaal. 21 Schadenerſatz für 11 ausgeſchlagene Zähne. In einem Logierhauſe des Nordſeebades Juiſt war abends 11 Uhr eine Frau über eine im Hofe angelegte 40 Zentimeter hohe Mauer geſtolpert und fiel ſich 11 Zähne aus. Sie forderte 5000 Mark Schadenerſatz, die ihr das Landesgericht Aurich auch zuſprach. Das Oberlandesgericht Celle billigte ihr nur 1700 Mark zu. Die Reviſion beim Reichsgericht blieb erfolglos. E Wegen Religionsvergehens verurteilte die Strafkam— mer in Würzburg den Bezirksamtsſekretär Weilhaanmer aus Karlſtadt a. M. zu zwei Monaten Gefängnis. Volkswirtſchaftliches. h Berlin, 31. Juli. Die Tendenz der heutigen Börſe war überwiegend feſt. Die vorteilhafte Verfaſſung des Ge⸗ ſamtverkehrs prägte ſich insbeſondere auf dem Kaſſa⸗In⸗ duſtriemarkt aus, woſelbſt Publikum und Spekulation ſich gleich lebhaft betätigten. Scherz und Ernſt. tt Fünſundzwanzig Veteranen von 1812. Ganz Ruß⸗ land rüſtet ſich zur Feier der Wiederkehr des Vaterlän⸗ diſchen Krieges von 1812. Die Hauptfeier wird am 25. und 26. Auguſt ſtattfinden. Wie ſich jetzt herausgeſtelll hat, gibt es noch 25 Teilnehmer des Feldzuges, von denen der älteſte bereits 126 Jahre alt iſt. Der jüngſte Vete⸗ ran zählt aber auch ſchon 117 Lenze. Für die Ange⸗ hörigen dieſer Veteranen und für ſie ſelbſt ſind bei den Feſtlichkeiten beſondere Plätze bereitgeſtellt. tt Der Ewangeliſt Luras. Leſſing, der große Gelehrte, ſtieg einmal in einem Gaſthauſe ab und ließ ſich ein Zimmer geben. Er ſetzte ſich daſelbſt an einen Tiſch, 30g ein Buch hervor und begann zu leſen. Da tat ſich die Tür auf, ein Fremder trat herein, und dem in ſeinen Lektüre Verſunkenen über die Achſel ſchauend, fragte er neugierig und zudringlich:„Mein Herr, wer ſind Sta denn?“ Leſſing, über dieſe Untetbrechung wie über die Unverſchämtheit des Fremden gleich entrüſtet, antwortete kurz:„Der Evangeliſt Lukas.“ Bekanntlich wird diefer —— „Kornfranck“ das neue Kaffeegetränk Heilige abgebildet, wie ihm ein Ochſeuver ore Schut⸗ tern guckt. tk Die Beſuchszahl der Uuniverſitäten. Die Zah Univerſitätshörer im Deutſchen Reiche hat ſich im 9 ſemeſter 1912 gegenüber des gleichen Zeitraumes im Vor— jahre wieder weſentlich erhöht. In dieſem Sommer ver— teilen ſich 59 560 Studenten auf 21 Univerſitäten, wäh⸗ rend im Sommer des vergangenen Jahres 57 230 Studenten vorhanden waren. Die Zahl hat ſomit um 2330 zuge⸗ nommen. Unter dieſen 59 560 Studenten befinden ſich 2958 weiblichen Geſchlechts.— Die höchſte Beſuchszahl unter den Univerſitäten weiſt Berlin mit 12 508 Perſonen auf Dann folgen: München mit 7568, Leipzig 5925, Bonn 4704, Freiburg i. Br. 3413, Halle a. S. 3015, Breslau 3012, Göttingen 2846, Heidelberg 2814, Kiel 2375 Mar⸗ burg 2347, Münſter 2252, Straßburg 2173 Tübingen 2202, Jena 2063, Königsberg 1713, Würzburg 1512, Gie⸗ ßen 1505, Greifswald 1500, Erlangen 1254, Rostock 1067, inkl. der Hoſpitanten und Hörer. Die Techniſchen Hochſchulen werden beſucht: in München von 2754 Per- ne 180 aer i 1384, Dresden 1266, Han⸗ nover 36, Karlsruhe 1117 80 t 7 Danzig 769, Breslau 235. nee e tk Er hat recht. Ein Bauer, der regelmäßig e Stadt zu Markte kam, ſah einſt die Waisenkinder N führen.„Das weiß der Kuckuck,“ ſagte er zu ſeinem Nach— bar, Lich gehe nun ſchon an die zwanziger Jahre in die Stadt, aber die Jungen da werden ihr Lebtag nicht Loe So habe ich ſie ſchon geſehen, als mein Vater noch te. ( Eine kilometerlauge Brücke. Die Eiſenbahndirekti von Mainz hat ſoeben das Studium eine Be über den Rhein bei Geiſenheim, in der Nähe des Nieder⸗ walddenkmals, beendet. Dieſer Plan, der die ſtaatliche Ge⸗ nehmigung erhalten hat, wird einen anderen erſetzen, der nicht genügend die ſtrategiſchen Geſichtspunkte berückſich⸗ tigte. Die zukünftige Brücke von Geiſenheim wird das größte Bauwerk Deutſchlands dieſer Art ſein. Sie wird in der Tat mehr als einen Kilometer lang; 400 Meter entfallen auf die Strombreite, 60 auf ein Viadukt über die Inſel Ilmenau und 600 Meter auf einen toten Arm des Fluſſes. Sie wird einen doppelten Schienenſtrang, mit Fußgängerwegen, erhalten; aber während die Linien ſich an die des rechten Ufers anſchließen werden, durchqueren ſie die des linken in einem großen Bogen und vereinigen ſich mit der Linie der Nahe. deren einer Strang Saar⸗ brücken, und deren anderer Zweibrücken erreicht. Dieſe eee letzte Linte wird vorausſichtlich in der Richtung nach Vutzel⸗ burg verlängert werden, um im großen Eifenbahnſtrang Straßburg-Metz zu enden, der bekanntlich die erſte Baſis der deutſchen Mobilmachung iſt. tf Der Regenſchirm des Herrn Proſeſſors. Die Zer⸗ ſtreutheit der Herren Profeſſoren und die Geſchichte vom ſtehengebliebenen Regenſchirm gehören zum ſtändigen Re⸗ pertoire der„Fliegenden Blätter“; man lächelt gewöhn⸗ lich ungläubig darüber und bezweifelt, daß ſo etwas in Wirklichkeit vorkommt. Und doch iſt dieſer Tage ein Mün⸗ chener Univerſitätsprofeſſor von einem ähnlichen Mißge⸗ ſchick betroffen worden, als er Beſorgungen in der Kau⸗ fingerſtraße zu machen hatte. Er vergaß nämlich in einem der drei von ihm beſuchten Geſchäfte ſeinen Regenſchirm; da er aber nicht ganz ſo vergeſſen wie der Profeſſor der„Fliegenden Blätter“ war, fiel ihm der Verluſt auf, noch ehe er zu Hauſe war; er machte daher ſchleunigſt kehrt und beſuchte die Geſchäfte zum zweiten Male; in den beiden erſten Geſchäften war der Schirm nicht gefunden worden; er ging daher ins dritte und erlebte die Freude, daß man ihm ſeinen Schirm mit dem Monogramm auf ſilbernem Griffe überreichte. Sichtlich angenehm berührt, fand er folgende Worte der Anerkennung:„Gott ſei Dank! Sie ſind wenigſtens ehrlicher als die beiden anderen Ge— ſchäfte, in denen ich heute noch Einkäufe zu machen hatte!“ und wandte ſich lächelnd zum Gehen. l e 9 tk Aus der guten alten Zeit. Früher war der deutſche Stil noch recht urwüchſig, wie eine Bittſchrift an den Kurfürſten von Brandenburg, Friedrich Wilhelm den Gro— zen, um einen Küſterdienſt bündig dartut:„Hochwürdigſter, Durchlauchtigſter und Unüberwindlichſter, Hochgeehrter Herr Kurfürſt! Treue Dienſte geben treuen Lohn, ſagt der Haus⸗ halter Sirach im fünften Kapitel. Euch tue ich hiermit zu wiſſen, daß der Küſterdienſt zu Löckewitz anjetzo erledigt iſt, und ich zu ſolchem Dienſte ſehr wohl geſchickt bin, und wenn Euere Großmächtigkeit meine Perſon ſehen und ſingen hören ſollten, würden Sie ſagen: Der Kerl iſt bei meiner Seele mehr wert, als daß er Küſter ſein ſoll, er könnte wohl predigen. Daß aber unſer Schulze, der Hundsfot, mein Feind iſt, das macht, daß meine Frau eben ſo einen roten Rock hat als des Schulzen ſeine Frau, und wann ich den Dienſt erſt haben werde,...(was) mir ſchon gewiß genug iſt, will ich meiner Frau noch einen beſſeren Rock machen laſſen, als des Schulzen ſeine hat: es mag den Hundsfot verdrießen oder nicht, und wenn ich das Primarium kriege, muß es unſer Schulze nicht wiſſen, ſonſt ſtößt er's wieder um. Ich verlaſſe mich ganz fur Stärkewäsche (Wichtig- lesen!) Das selbsttätige Waschmittel. Stärkewäsche wird prachtvoll klar, blütenweiß, wie aul dem Rasen gebleicht! Kein Reiben und Bürsten, daher kein Rauh- werden der Ränder und Kanten bei Kragen und Manschetten. Größte Schonung des Gewebes bei garantierter Unschädlichkeit. Erprobt u. gelobt. Nur in Originalpaketen, niemals lose. HENKEl.& CO., DU SSELDOHF. Alleinige Fabrikanten auch der allbeliebten Henhels Bleſch-Soda .——— gewiß dazu, und bleibe Euer Freund, weil ich lebe. 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Schreibtiſch, Kommode und Tiſch⸗ lade waren bereits mit Siegeln verſehen, als das ſcharfe Auge des Aktuars im Hintergrunde der Wohnung eine Tür erblickte, welche ihm die eines Wandſchranks zu ſein ſchien. Würdevoll näherte er ſich derſelben mit Petſchaft, Siegel⸗ wachs und Kerze. Schnell hat die geübte Hand die Per⸗ gamentbande angeklebt. Aber als er eben das Siegel an⸗ legt, ruft aus dem Innern des Wandſchranks eine ängſt⸗ liche Stimme:„Beſetzt!“ Der Aktuar macht einen Satz vor Erſtaunen:„Wieſo beſetzt? Und was belieben Sie denn da drinnen zu tun?“—„Was ich tue?“—„Ja wie ſind Sie in dieſen Wandſchrank hineingekommen?“ 8„Aber das iſt ja kein Wandſchrank, das iſt..— „Teufel! und ich habe die Siegel angelegt!“—„Nun, ſo entfernen Sie dieſelben wieder, und das ſo raſch als möglich.“—„Die amtlichen Siegel entfernen! Unglück⸗ ſeliger, wo denken Sie hin? Die Artikel 249 bis 356 des Strafkodex ſetzen darauf Galeerenſtrafe in unbeſtimm⸗ ter Dauer— Niemals!“—„Aber zum Kuckuck! Ich kann doch nicht hier drinnen bleiben bis zum Tage der Nach⸗ laß⸗Aufnahme.“—„Gedulden Sie ſich, ich gehe den Herrr Friedensrichter befragen.“— Er ging in der Tat zu die⸗ ſem Beamten, der beinahe ſtarb vor Lachen, als er dieſen neueſten, ſeiner Entſcheidung harrenden Fall vernahm. Er eilte, den Gefangenen zu befreien. Allein mittlerweile waren zwei geſchlagene Stunden vergangen. tt Seminariſten⸗Rache. Während der Reviſion eines Seminars— wo, tut nichts zur Sache— bemerkte der Reviſor, daß eine von den an den Wänden des Speiſeſaales angeſchriebenen Bibelſtellen ganz friſch überklebt war und augenſcheinlich eine andere Stelle zitierte als vordem. Er⸗ ſtaunt machte er den Seminardirektor darauf aufmerkſam, und dieſer geriet in nicht geringe Beſtürzung, denn die Bibelſtelle, die wahrſcheinlich ein jovialer Seminariſt heim⸗ 1 e e war ſehr bedeutungsvoll: ſie Jeſus Sir 31, 13 und la 5 i hier iſt viel zu freſſen.“ we e dee Sſtelęr Hingang 1 Salson-Meuheiten Mlejdenslofſen, Dumen- u. 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