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Offenlegung der genannten Repiſtonsbogen pflanzern erhoben werden. Vemerkt wird noch, daß diejenigen, amtlichen Feſtſtellung haben, zur Anzeige gebracht und beſtraft werden. Viernheim, den 9. Auguſt 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Kühlwern. Die Versäumnis dieſer Anzeige kann mit Geldſtrafe bis Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß den 12. Auguſt ab die Ertragſchätzung der dies jährigen Tabakernte in hieſiger Gemeinde ihren Anfang immt und die Tabakspflanzer berechtigt ſind, den Ermittel⸗ 0 155 Wo die Abſchätz ⸗ Das Ergebnis der Abſchätzung wird durch Offenlegung der Reviſtonsbogen bei der unterzeichneten Stelle bekannt Etwaiger Einſpruch gegen die Feſtſetzung kann inner riſt von Tagen nach halb einer unerſtrecklichen Frift 1. 770 15 Tabak welche vor der der Gewichtmengen, Tabakblätter ein· ſammeln, ohne vorher den geſetzlichen Vorſchriften genügt zu 16 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Ml. 1.14 vierteljährlich ö Fernſprech⸗Nr. 20 75 Avr. Weniger Fleiſch, mehr Gemüſe! p Zurzeit ſtehen die Fleiſchpreiſe ziemlich hoch, tine natürliche Folge der vorjährigen Dürre. Dieſe hatte einen Minderertrag an Futter zur Folge, der ſeinerſeits wieder eine Einſchränkung des Viehbeſtan⸗ des erforderte. Trotzdem kann von einer Fleiſchknapp⸗ heit ganz und gar nicht geſprochen werden. Auch wird in Deutſchland Fleiſch genug verzehrt; im Jahre 1911 betrug der Fleiſchverbrauch pro Kopf 106 Pfund, dazu kommen pro Kopf 16 Pfund Geflügel. Mit dieſer Perbrauchsziffer wird das Reich höchſtens nur noch von England übertroffen. Und gerade der Engländer iſt mit ſeinem Ausſehen und ſeiner ganzen Erſcheinung der beſte Beweis dafür, daß der übermäßige Fleiſch⸗ genuß der Geſundheit durchaus nicht dienlich iſt. Der Fleiſchverbrauch im Deutſchen Reiche iſt in den letzten Fahren enorm geſtiegen. Der Münchener Soziologe Eßlen führt dieſe Erſcheinung auf eine durch den llebergang vom Agrar- zum Induſtrieſtaat bedingte Umbildung der Ernährungsweiſe zurück. Er ſchreibt: „Die Ernährungsweiſe des Städtebewohners, des ge— werblichen und geiſtigen Arbeiters, der oft in ſitzender Stellung, faſt immer in geſchloſſenen Räumen ſein Werl verrichten muß, unterſcheidet ſich weſentlich von der Er⸗ nährung des Landbebauers und des überwiegenden Muskel⸗ arbeiters im Freien. Aus phyſiologiſchen Gründen. Je mehr Muskelarbeit der Menſch leiſtet, um ſo ſtär⸗ ker iſt ſein Bedarf an Kohlehydraten und Fett. Das Ei⸗ weiß dient dagegen dem Aufbau der Organe; daneben hat es andere wichtige, aber noch wenig bekannte Funk⸗ tionen. Dank den neueren Forſchungen der Phyſiologie wiſſen wir aber, daß der Eiweißbedarf bei gleichem Kör⸗ pergewicht ſich annähernd gleich bleibt, einerlei ob der Menſch ſchwere Muskelarbeit verrichtet oder nicht. Eiweiß iſt vornehmlich in den aus dem Tierreiche ſtammenden Nahrungsmitteln enthalten, ſo vor allem im Fleiſch, in den Eiern, in der Milch. Kohlehydrate finden ſich haupt⸗ ſächlich in den pflanzlichen Nahrungsmitteln, ganz rein im Zucker, faſt ausſchließlich in der Kartoffel, nebſt gewiſſen Eiweißmengen in den Getreidekörnern. Fett kommt in beiden Artem vor. Hieraus ergibt ſich, daß die Nahrung zu einem um ſo größeren Teile aus dem Tierreich ſtammen muß, je weniger Muskelarbeit der betreffende Menſch ver— richtet, denn nur durch Verwendung der eiweißreichen ani— maliſchen Nahrungsmittel gelingt es in dieſem Falle, den Eiweißbedarf zu decken, ohne den Körper mit für ihn unverwendbaren Kohlenhydraten zu überladen. Das iſt die eine Urſache des in den letzten Jahrzehnten in Deutſchland 10 ſtärlerem Maße als die Bevölkerung geſtiegenen Fleiſchbe— arfes. f Dazu kommt eine weitere. Der Umfang der aus dem Tierreiche ſtammenden Nahrungsmittel iſt bei gleichem Ge— halt geringer als der dem Pflanzenreiche entſtammende. Bei den Begetabilien ſind die Nährſtoffe oft mit für die menſchlichen Verdauungsſäfte unauflöslichen Zellwänden um— ſchloſſen. Ferner nehmen ſie bei der Zubereitung Waſſer Der Kurier des Rönigs Erzählung aus dem Jahre 1813 von Friedrich Thieme. 1(Nachdruck verboten.) 1. Kapitel. In den erſten Tagen des Januar 1813 befand ſich die Stadt Berlin in ungewöhnlicher Aufregung. Die Scheu der Bürger vor den anmaßenden franzöſiſchen Soldaten, welche unter dem Kommando des Marſchalls Angereau, Herzogs von Caſtiglione, die franzöſiſche Beſatzung bildeten, wich immer mehr einem ſelbſtbewußten Trotze. Wenn, man auch noch nicht wagte, dem noch immer ſo mächtigen und gefürchteten Feinde offenen Widerſtand entgegenzuſetzen, ſo zeigten doch die immer finſterer werdenden Blicke der Männer den fremden Eindringlingen, daß man die Zeit der Demütigung und Erniedrigung bald vorüber glaube. Noch war nichts geſchehen, was auf offenen Kampf mit dem korſiſchen Eroberer ſchließen ließ, aber das Vor⸗ efübl einer großen Aktion lag gewiſſermaßen in der Luft. Man ſah im Geiſte die Morgenröte einer neueren Zeit. Die Macht des ruſſiſchen Winters hatte die Hunderttauſende des modernen Kerxes vernichtet, der Augenblick zum Handeln für ſeine Feinde war erſchienen. Jedermann fühlte, daß etwas geſchehen werde und müſſe. berall ſteckte man die Köpfe zuſammen, tauſchte flüſternd offnungen und Neuigkeiten aus. Sehnſüchtig harrten Tauſende auf ein einziges Wort, den Aufruf zum Kampfe. och war es nicht geſprochen worden, doch zahlreiche andere Anzeichen deuteten auf eine baldige Erhebung bin. Die Namen Stein und Scharnhorſt klangen von allen Lippen. Es war an einem dieſer Tage des Harrens und Bangens, oder vielmehr an dem Abend eines dieſer Tage, 15 zwei Männer leiſe an die Tür eines niedrigen, alter⸗ ümlichen Hauſes der Königſtraße klopften. Beide hoch⸗ gewachſene, ſchöne Geſtalten, die ſtattlichen Körper in dicke äntel gehüllt. Ungeduldig wechſelten ſie in gedämpftem n einige Worte, da wurde die Tür nach innen Publikum immer wieder gepredigt werden. Propaganda für Miernſjeimer Jeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Juſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 1 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 134 Donnerstag, den 22. Auguſt 1012.. 28. Jahrgang. 2 auf, wayrend die tieriſchen Nahrungsmittel Waſſer ab— geben. Auch zeichnen ſich die animaliſchen Nahrungsmittel durch einen höheren Wohlgeſchmack aus, der nach den Unter— ſuchungen des ruſſiſchen Phyſiologen Pawlow weſentlich beträgt zur Verdauung. Dem Arbeiter in geſchloſſenen Räumen fehlt oft der Appetit. Auch iſt infolge nervöſer Ueberreizung manchmal ſeine Verdauungskraft ſo geſchwächt daß ſie die aus dem Pflanzenreiche ſtammenden Nahrungs— mittel nicht genügend auszunützen vermöchte. Dies ſind die Gründe, warum ſich auch ſolche gewerblichen Arbeiter einer ſtärkeren Fleiſchkoſt zugewendet haben, deren ſchwere Muskelarbeit die Zufuhr großer Mengen von reſpiratoriſchen Nährſtoffen verlangt. Sie bevorzugen das fette Fleiſch, namentlich des Schweines. Darum auch der Uebergang vom Roggenbrot zum leichter verdaulichen Weißbrot. Fer— ner das Streben nach Herſtellung feineren Mehles unter Ausſcheidung der unverdaulichen Kleien. Bei der Umbildung der Ernährungsweiſe der minder— bemittelten Volksmaſſen in den letzten Jahrzehnten hat der menſchliche Inſtinkt unbewußt das phyſiologiſch rich- tige getroffen. Ermöglicht wurde der Uebergang zu vermehr— ter Fleiſchkoſt durch das allgemein geſtiegene Einkommen der Lohnarbeiterſchicht.“ Aus dieſen Darlegungen geht hervor, daß na— mentlich für unſere Arbeiter der Verbrauch von Ge— müſe ungleich wichtiger iſt als derjenige von Fleiſch. Das Gemüſe bietet zudem nicht nur in ſeiner Viel⸗ ſeitigkeit eine geeignete Abwechslung, es enthält auch Nährwert. Der eiſenhaltige Spinat iſt eine kräftigende Nahrung für Blutarme. Junge Hülfſenfrüchte, grüne Bohnen und Erbſen ſind reich an Nährſtoffen, Spargel und Schwarzwurzeln enthalten eine dem Eiweiß ver— wandte Subſtanz, in geringerem Maße auch der Blu⸗ menkohl und Kohlrabi. Dazu kommt, daß die Gemüſe Salze enthalten und ſomit die Verdauung fördern. Allerdings dürfen ihnen nicht durch Auskochen dieſe Beſtandteile entzogen werden. Die Gemüſe müſſen in möglichſt geringer Waſſermenge gekocht und jene, welche ſich dazu eignen, nur im Dampf gedünſtet werden; das Abbrühen iſt nutzlos. Die Bedeutung, die das Ge⸗ müſe für die menſchliche Enrährung hat, müßte dem 6 Die beſte eine Vermehrung des Gemüſever⸗ brauchs läge in der Abhaltung recht vieler Koch- und Haushaltungskurſe. Hier könnten die Hausfrauen am beſten belehrt werden. :: Kein Viehmaugel. Die„Deutſche Fleiſcherztg.“, die in ihrem redaktionellen Teil bewegliche Klage über den angeblichen Viehmangel in Deutſchland führt, ver⸗ öfſentlicht in ihrer Nummer 194 vom Montag, 19. Auguſt 1912, folgende Berichte über die Marktverhält⸗ niſſe im Großhandel: 4 Berlin: Zufuhr ſtark(11), Geſchäft ſchleppend, Preiſe für Ochſen, Bullen, Kühe, Freſſer, Kälber, Hammel und Schweine nachgebend.. 3 und eine weibliche Stimme fragte, a ſei. „Iſt Herr Hauptmann von Dohna hier?“ fragte haſtig einer der Männer. „Wer wünſcht es zu wiſſen?“ erkundigte ſich die Be⸗ ſitzerin der vorigen Stimme vorſichtig. „Ei, zum Kuckuck, ich“, entgegnete barſch, aber leiſe der Fremde.„Sagen Sie dem Herrn Hauptmann, er möchte ſo gut ſein und ſich einen Augenblick heraus— bemühen, ich will nur drei Worte mit ihm ſprechen.“ „Laſſen Sie uns aber bitte in das Haus treten“, fügte ſein Gefährte in liebenswürdig bittender Weiſe hinzu.„Der Abend iſt rauh und außerdem möchten wir jedes Aufſehen vermeiden.“ Die Pförtnerin, eine ältere Magd, zögerte.„Ich weiß nicht“, begann ſie unſicher,„ob—“ Der höfliche Herr unterbrach ſie raſch. „Sie brauchen keine Furcht zu haben, gute Frau, wir ſind Freunde des Herrn Hauptmann.“ „So treten Sie ein!“ Die Männer traten raſch in das Haus, deſſen Tür der erſte Sprecher eilig hinter ſich zuklinkte. Flüſternd blieben ſie in dem dunklen Hausflur allein. Hauptmann Felix von Dohna vernahm die Botſchaft der alten Frau mit einem Anflug von Unbehagen. Niemand läßt ſich gern ſtören, wenn er im wohldurch— wärmten, freundlich erhellten Zimmer auf weichem Polſter vor einem Glaſe Wein und neben einer ſchönen jungen Dame ſitzt, noch dazu, wenn der Wein alter feuriger Rheinwein und die ſchöne junge Dame ſeine Ge⸗ liebte iſt. Die Liebenden ſchienen jeder Hinſicht würdiges Paar. Der Hauptmann, eine ſchlanke und doch kräftige, militäriſche Erſcheinung mit kurzgeſchnittenem, blondem Haar und einem martialiſchen, rotblonden Schnurrbart, mit freundlichen, blauen Augen und rötlich überhauchtem Geſicht, wie man es oft bei Leuten findet, die ſich viel im Freien aufhalten oder von beſonders guter Geſundheit ſind; Henriette von Norbert, ſeine Braut ein noch jugend⸗ ein paſſendes, einander in wer Dresden: Auftrieb etwas reichlicher; die Preiſe für Käl⸗ ber und Schweine gaben um 2 Mark nach(für 50 Kilo⸗ [gramm Schlachtgewicht), Hammel werden nicht geräumt. Breslau: Der Auftrieb an Schweinen iſt ziemlich hoch; die Preiſe laſſen um 2 Mark nach; Käufer aus der Provinz haben günſtige Kaufgelegenheit; der Schweine— markt hinterläßt etwas Ueberſtand. Das Angebot an prima Maſtkälbern war zu hoch und kaum unterzubringen. Mannheim: Es bleibt kleiner Ueberſtand an Groß—⸗ vieh. Eſſen: Der Auftrieb an Großvieh iſt zu hoch, die Preiſe dafür ſind um 2 bis 5 Mark niedriger als in der vorigen Woche; es verbleibt ein Ueberſtand; die Preiſe für Schweine geben um 2 Mark nach. Für den nächſten Markt ſind keine höheren Preiſe zu erwarten. Frankfurt a. M.: Am Rindermarkt war gedrückter Handel, es verbleibt ein Ueberſtand; der Schweinemarkt verlief rege, es wird nicht ausverkauft. Leipzig: Der Auftrieb an Kälbern war mäßig hoch, ſonſt überall reichlich genug; geringere Schweine werden um 3 Mark niedriger verkauft als am letzten Markt; Fettſchweine konnten den Preis kaum halten. An Rindern und Schweinen bleibt noch etwas Ueberſtand. Von Viehmangel alſo keine Spur! Der Krieg um Tripolis. Neue Friedensgerüchte. 0 Das, allerdings als Senſationsblatt bekannte „Echo de Paris“ will wiſſen, eine einflußreiche diplo⸗ matiſche Perſönlichkeit habe erklärt, daß der Frie⸗ densſchluß im Oktober, ſpäteſtens aber im No⸗ vember erfolgen werde. Im Zuſammenhang hiermit veröffentlicht die„Agenee Havas“ eine Meldung, wo⸗ nach der türkiſche Botſchafter in London, Tewfik Paſcha, ſowie die türkiſchen Geſchäftsträger in Sofia und Ce⸗ tinje den Auftrag erhalten haben, ſich nach Paris zu begeben, wo eine Zuſammenkunft mit einem ehema⸗ ligen italieniſchen Botſchafter und zwei italieniſchen Staatsſekretären erfolgen ſoll. Der Zweck der Ver⸗ handlungen ſoll die Schaffung einer Baſis für die Frie⸗ densunterhandlungen ſein.— Der Wali des Archipels, Subhi Bei, der in italieniſcher Gefangenſchaft war, iſt in Konſtantinopel eingetroffen und wird, wie es heißt, mit einer Friedensmiſſion nach Italien zurück⸗ kehren. Politiſche Rundſchau. — Berlin, 21. Auguſt. :: Prinz Ludwig von Bahern über die Aus⸗ nutzung der Waſſerkräfte. In der letzten Finanzaus⸗ ſchußſitzung der bayeriſchen Reichsratskammer bildete die Waſſerkraftausnutzung und die Elektriſierung der Eiſenbahnen den Hauptpunkt der Debatten. Der baye⸗ riſche Thronfolger, Prinz Ludwia, führte hierzu aus: rer liches, grazidſes Mädchen mit anmutigen Zügen und einem Ausdruck ſinnenden, edlen Ernſtes in den dunklen, ſeelen⸗ vollen Augen. Ihnen gegenüber ſaß in ihrem Lehnſtuhl Henriettes Tante, die noch rüſtige Witwe eines in der unglücklichen Schlacht bei Jena gefallenen preußiſchen Offiziers. Mit Wohlgefallen ruhten die Augen der Matrone auf den glücklichen Verlobten, welchen ſie in ihrer Wohnung Schutz und Protektion gewährte. Denn Henriettes Vater, ein höherer und mit irdiſchen Gütern reich geſegneter Beamter, ſah die Zuneigung ſeiner Tochter zu dem zwar ritterlichen und ehrenhaften, aber doch armen und zurzeit noch in niedrigem Range ſtehenden Offizier nicht gern. Wenn er auch dem Fräulein nicht gerade den Umgang mit ihrem glühenden Verehrer verbot, ſo gab er doch die kategoriſche Erklärung ab, nicht eher in eine Verbindung der beiden zu willigen, bis der Haupt⸗ mann ſeine Würdigkeit bewieſen und ſich einen höheren Rang errungen habe. Trotzdem hatten ſich Felix und Henriette insgeheim verlobt, um Lebens und Sterbens willen, wie ſie meinten, da der Krieg vor der Tür ſtand und niemand ſagen konnte, ob der junge Mann ſein Leben aus demſelben zurück⸗ bringen werde. Tante Eva, von einer vermeintlichen Ahnlichkeit des feurigen Liebhabers mit ihrem teuren Ge⸗ fallenen tief ergriffen, begünſtigte den heimlichen Bund; in ihrem Hauſe trafen ſich die Verlobten. Natürlich war die unruhige Zeitlage wie überall ſo auch hier der Gegenſtand der Unterhaltung. Die große Frage:„Wann wird es losgehen?“ wurde nach allen Seiten ventiliert. Das ſchöne Paar nahm ja ein doppeltes Intereſſe an dem bevorſtehenden Kampfe. Das Schickſal des heiß⸗ geliebten Vaterlandes war eng mit dem eigenen verknüpft. Felix ſollte Beförderung und Auszeichnung und damit die Braut erringen,„als freier Mann in einem freien Lande“, wie Henriette begeiſtert ausrief. 4 „Und wenn ich falle?“ fragte der Hauptmann mit ernſtem Anklange. (Fortſetzung folgt.) ——.=§—˖——— SDayern ſet in der mißuchen Lage, reine Steinroyten 455 ſeine Induſtrie zu beſitzen, denn die wenigen Gru⸗ in der Pfalz könnten für die Induſtrie nicht in Betracht kommen. Infolgedeſſen müſſe Bayern, um die Induſtrie zu fördern, alles tun, um die reichlich vor⸗ handenen Waſſerkräfte auszunutzen. Die Staatsregie⸗ rung müſſe die Ausnutzungsprojekte vorbereiten und ſpäter für die Geſamtheit verwenden. Er ſei über⸗ Fut, daß 90 5 aſſerkräfte eine Reſerve zur He⸗ ung der Volkswirtſchaft darſtellen und daher auf keinen Fall ſeitens des Staates für alle Zeiten aus der Hand gegeben werden dürften. Lediglich für einen 5 Zeitraum, etwa 40 Jahre, und dann künd⸗ r, dürften ſie an Private vergeben werden, ſo daß der Staat, wenn ſich die Notwendigkeit ergebe, immer noch dieſe Reſerven im Intereſſe der Volkswirtſchaft beſitze. In Preußen zeige ſich das Beſtreben, einen großen Teil der Kohlengruben wieder dem Staate urückzuerwerben, er verweiſe nur auf die Angelegen⸗ it der Hibernia⸗Zechen. In Bayern ſei man leider nicht in der Lage, 8 Wege einzuſchlagen, dafür müßten die natürlichen Waſſerkräfte nutzbar gemacht und der Allgemeinheit erhalten werden. Mit der Elek⸗ triſierung der Eiſenbahnen ſei man in Italien und in der Schweiz, wo man auch keine eigenen Kohlen beſitze, ſchon weit vorwärts gegangen. Seit der Reichs⸗ gründung iſt Bayern kein einheitliches Wirtſchaftsge⸗ bilde mehr, ſondern muß die Konturrenz mit den übri⸗ n deutſchen Staaten aufnehmen. Soll es nicht zurück⸗ leiben, ſo müſſe man alles tun, um ſeine Induſtrie, die durch mißliche Verkehrslage und andere Schwierig⸗ keiten gehemmt ſei, erfolgreich zu fördern. Der baye⸗ riſche Thronfolger ſchloß: Endlich einmal vorwärts, nicht immer kleinerer Bedenken halber zurückbleiben! — In der Plenarſitzung der Reichsratskammer am Dienstag ſprachen Reichsrat v. Miller und der Ver⸗ kehrsminiſter des Innern im ſelben Sinne. Die Vor⸗ arbeiten für die Ausnutzung des Walchenſees und die Umleitung der Iſar in den Walchenſee werden in etwa zwei Jahren beendet ſein. :: Ein ſozialer Wunſch des Reichstages erfüllt. Der Staatsſekretär des Reichspoſtamtes hat, einem Wunſche des Reichstages nachkommend, ſoeben eine Ver⸗ fügung über die Beſchäftigungsverhältniſſe der Tele⸗ graphenarbeiter erlaſſen. Darnach ſteht die Entlaſſung der Telegraphenarbeiter und handwerker von min⸗ deſtens 10jähriger Dienſtzeit— mit oder ohne Auf⸗ kündigung des Dienſtverhältniſſes— künftig nicht mehr den zunächſt vorgeſetzten Dienſtſtellen oder Beamten, ſondern nur den Oberpoſtdirektionen zu. Auf dieſe Weiſe ſollen die Arbeiter vor plötzlichen Entlaſſun⸗ gen geſichert werden. :: Ter Termin für die Landtags⸗Erſatzwahl in Dppeln iſt auf den 19. Oktober feſtgeſetzt worden. Für die deutſchen Parteien kandidieren Landrat Lücke⸗Op⸗ peln(konſ.) und Juſtizrat Wogard(Centr.) :: Teutſche Hilfe für Blumenau. Die deutſchen Anſiedler in Blumenau in Braſilien waren bekannt⸗ lich durch Hochwaſſer ſchwer heimgeſucht worden. Bis 255 wurden zu ihrer Unterſtützung in Deutſchland 113 000 Mark geſammelt. Heer und Marine. 5 Vier neue Flugmaſchinen für die Armee. Vom Flug⸗ platz Johannisthal wurden vier Flugmaſchinen, die von der Heeresverwaltung angekauft worden ſind, nach dem Truppenübungsplatz Döberitz übergeführt. Kirche und Schule. Zum goldenen Prieſterjubiläum des Biſchoſs von Straßburg. Der kaiſerliche Statthalter Graf von Wedel ſandte dem Biſchof ein herzliches Glückwunſchſchreiben. Auch Unterſtaatsſekretär Dr. Petri befand ſich unter den Gratu⸗ lanten. Der frühere Kompetenzkonflikt zwiſchen Statthal⸗ ter, Regierung und Biſchof ſcheint alſo keine perſönliche Feindſchaft herbeigeführt zu haben. 0 Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. : Kaiſer Franz Joſef ſpendete 10000 Kronen für die durch das Erdbeben in den Dardanellen betrof— fenen Ortſchoften. Soziales. Londoner Dockarbeiterſtreik. 2000 Arbeiter Etre 5 1 Sten ſache ſt die und ſind in den Streik getreten. Urſache iſt die Verweigeru N Lohnerhöhung. erweigerung einer — Dockarbeiterſtreik in Rio de Janeiro. 3000 Dock⸗ arbeiter ſind in Rio de Janeiro in den Ausſtand ge⸗ treten. 5 Der Kaiſer in Mainz. Unter dem Geläute der Glocken traf der Kaiſer mit dem Großherzog am Dienſtag um 12 Uhr vor dem Groß. herzoglichen Schloſſe ein, wo er die Fahnenkompagnie noch einmal vorbeimarſchleren ließ. Im Veſtibül des Schloſſes wurde der Kaiſer von Oberbürgermelſter Dr. Göttelmann namens der Stadt Malnz begrüßt. Der Kaiſer äußerte dem Oberbürgermeiſter gegenüber ſeine Freude über die fröhlichen Kiuderſcharen, die er auf ſeinem Wege geſehen hätte und n ihm mit Vergnügen Kenntnis von der fortſchreitenden Ausdehnung des Stadtweichbildes durch die Erſchließung des früheren Feſtungsgeländes. Um 12¼ Uhr war Frühſtücks tafel im Schloſſe. Der Gouverneur von Mainz, General von Schlieffen, General der Kavallerie, iſt à la suite des Küraſſier Regi- mentes No. 2 geſtellt worden. Der Kaiſer verlieh eine Reihe von Ordensauszeichnungen. Es erhielten u. a. den roten Adler⸗Orden 2. Klaſſe mit Eichenlaub Generalmajor Dreßler, Kommandeur der 21. Feldartillerie- Brigade, den Kronenorden 2. Klaſſe Oberſt von Hofacker, Chef des Generalſtabes des 18. Armeekorps, denſelben Orden Oberſt Herhudt v. Rohden, Kommandeur des Infanterie⸗Regimentes Großherzogin 3. großh. heſſiſches No. 117). Kurz nach 21 Uhr fuhren Kaiſer, Prinz und Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen und die Kronprinzeſſin von Griechen⸗ lanb im Automobil nach Cronberg ab. Sport und Verkehr. X Teutſche olympiſche Spiele. In Duisburg fan⸗ den am Sonntag die deutſchen olympiſchen Spiele ſtatt, welche ſo recht ein Bild des derzeitigen Könnens auf ſportlichem Gebiete in Deutſchland gaben. Das Er⸗ gebnis— es handelt ſich überall um die Meiſterſchaft von Deutſchland— war bei dieſen Spielen folgendes: Diskuswerfen: Kerker⸗Seegeberg 40,78 Meter.— Weit⸗ ſprung: Paſemann⸗Berlin 6,42 Meter.— 1500 Meter⸗ Laufen: von Sigel-Berlin 4 Minuten 8,8 Sekunden.— 100 Meter⸗Laufen: Rau⸗Charlottenburg 11,2 Sekun⸗ den.— 3000 Meter⸗Gehen: Paul Gunia⸗-Berlin 13 Minuten 11,6 Sekunden.— Kugelſtoßen: Buchholz⸗ Charlottenburg 11,72 Meter.— Stabhochſprung: Olaf (Akademiſcher Sportklub Münſter) 3,48 Meter.— 400 Meter⸗Laufen Hans Braun⸗München 51,6 Sekunden. — 3000 Meter⸗Hindernislaufen: Seyffert⸗Charlotten⸗ burg 10 Minuten 14 Sekunden.— 110 Meter⸗Hür⸗ denlaufen: Walter Martin-Leipzig 15,8 Sekunden.— Hochſprung: H. Lieſchke⸗Eimsbüttel 1,87 Meter.— Speerwerfen: Zimmermann-Braunſchweig 50,96 Meter. — 7500 Meter⸗Laufen: Gregor Bietz⸗Berlin 25 Min. 23,7 Sekunden.— 200 Meter⸗Laufen: Rau⸗Charlotten⸗ burg 23,2 Sekunden.— 800 Meter⸗Laufen: Lehmann⸗ Charlottenburg 2 Minuten 0,8 Sekunden.— 400 Meter⸗Stafettenlauf: Charlottenburg 45,4 Sekunden. X Verſuche mit einem Aeroplan⸗Maſchinengewehr. Auf einem belgiſchen Militär⸗Flugplatz ſind Verſuche mit einem Maſchinengewehr angeſtellt worden, das es den Aviatikern ermöglichen ſoll, ſich gegen Infanterie⸗ Angriffe und Angriffe anderer Aeroplane erfolgreich zu verteidigen. Das neue Geſchütz wird an der Flug⸗ maſchine befeſtigt, wiegt 20 Pfund und ſoll imſtande ſein, in der Minute 500 Schüſſe(2) abzugeben. Aus Stadt und Land. u Ein weimariſcher Prinz in Konkurs. Ueber das Vermögen des Grafen Hermann Karl von Oſtheim iſt in London Konkurs eröffnet worden. Graf Oſtheim war vor ſeiner morganatiſchen Verheiratung im Jahre 1909 Prinz Hermann von Sachſen-Weimar und Herzog von Sachſen. Bereits im Jahre 1908 wurde über ihn der Konkurs verhängt, als er 80 000 Mark von der Prager Genoſſenſchaftskaſſe erhielt und ſchließlich nicht zahlen konnte. Graf Oſtheim galt eine Zeitlang, als die Ehe des Großherzogs kinderlos geblieben war, als der präſumtive Thronfolger. Er trat ins Garde-Kü⸗ raſſier⸗Regiment ein, wurde aber wegen finanzieller Schwierigkeiten in das 11. Ulanen⸗Regiment nach Saar⸗ burg verſetzt, konnte ſich jedoch auch hier nicht halten und mußte ſchließlich ſeiner prinzlichen Würde und dem Titel, ſowie dem Offiziersrock entſagen. * Unter Spionageverdacht verhaftet, aber wieder ſreigelaſſen. In Neubreiſach im Elſaß wurde ein fran⸗ zöſiſcher Schriftſteller, der ſich in der Nähe der Be⸗ feſtigungen Notizen gemacht hatte, wegen Spionage ver⸗ haftet. Ein Feldwebel der Fortifikation hatte Verdacht ——. geſchopft und die Verhaftung veranlaßt. Der wurde aber bald wieder durch das Bezirksamt ne. heit geſetzt, da ſich in ſeinen Papieren nichts Ver⸗ düchtiges fand. N e Wier Kinder von der Mutter ermordet. In Veldes in Kärnten ermordete die Hausbeſitzerin Agnes Bevya, während ihr Gatte im Gottesdienſt weilte, in einem Anfall von Wahnſinn ihre vier Kinder, von denen das älteſte ſechs Jahre alt war. Die Frau iſt ſpurlos verſchwunden und vermutlich in den See geſprungen. * Engliſche Torpevoſabriken in Frankreich. Die engliſche Torpedo⸗Fabrikationsgeſellſchaft Whitehead hat zwiſchen Tropez und St. Maxime bedeutende Gelände angekauft, um dort Fabriken zu errichten, wo Torpedos hergeſtellt und außerdem Hydrogeroplane gebaut wer⸗ den ſollen. Die Geſellſchaft gedenkt in drei Jahren bereits 3000 Mann zu beſchäftigen. Auf dem Terrain dürfte bald eine neue Stadt aus dem Boden wachſen. i Ein teurer Flirt. Einem Pariſer Ingenieur ſtahl eine Dame, die er auf der Promenade kennen lernte und zu einem Sektgelage mit in ſein Heim nahm, eine in ſeinem Schreibtiſch eingeſchloſſene Summe von 49 000 Franes in Gold und Banknoten. * Unfall eines ruſſiſchen Militärballons. Ein Militärluftballon mit drei Offizieren wurde vom Winde auf das Schwarze Meer abgetrieben. Einer der Luft⸗ ſchiffer, Leutnant Kuskow, fiel ins Meer und ertrank. 9 15 Matroſe, der ihn retten wollte, ertrank eben⸗ alls. un Tie verſchwundene„Gioconda“. Der„Temps“ verweiſt darauf, daß am 22. Auguſt genau ein Jahr verfloſſen iſt ſeit dem Tage, wo die erſten Gerüchte über den Raub der Gioconda in Paris auftraten. Das Bild iſt bis heute nicht wiedergefunden. ** Ruwetter in Mecklenburg⸗Strelitz. Ein ſchweres Gewitter entlud ſich in der Nacht zum Dienstag über Mecklenburg⸗Strelitz. Der Blitz zündete auf dem Gute Brohm bei Friedland mehrere Scheunen, die mit ſämt⸗ lichen Erntevorräten und vielen landwirtſchaftlichen Ge⸗ räten ein Raub der Flammen wurden. Ebenſo wurde in Ribnitz eine Scheune eingeäſchert, wobei viel Vieh umkam. 1 k Drei Bergleute durch Schlagwettererploſion ge⸗ tötet. Auf Zeche„Neumühl 1 und 2“ bei Duisburg ereignete ſich Dienstag nachmittag eine Schlagwetter— exploſion, durch die drei Bergleute getötet und zwei verletzt wurden. Weitere Arbeiter ſind nicht gefährdet. * Vollſtrecktes Todesurteil. In Inſterburg wurde der Kuhmelker Hermann Grutzki aus Grünheide durch den Scharfrichter Schwietz hingerichtet. G. hatte ſeine Frau erſchoſſen. 5* Nachklänge zum Malmslätter Eiſenbahmunglück. Vier ſchwediſche Eiſenbahnbeamte werden ſich demnächſt wegen des Eiſenbahnunglücks, das ſich am 16. Juni 1912 bei Malmslätt ereignete, zu verantworten haben. Der Materialſchaden iſt auf 200 000 Mark feſtgeſtellt. Die gegen den ſchwediſchen Staat von den Hinterblie— benen der Opfer erhobenen Schadenerſatzforderungen be— laufen ſich auf 800 000 Mark. *. Beim Spiel ſich ſelbſt erhängt. Auf dem Schloß Neuburg bei Heidelberg wurde der acht Jahre alte Sohn des Schloßbeſitzers, Freiherrn Alexander von Ber— nus, erhängt aufgefunden. Der Knabe hing an der Klinke einer ſchweren hohen Tür an ſeinem Taſchen— tuch. Das Kind hatte„Gefangener“ geſpielt. Es hat ſich wahrſcheinlich das Taſchentuch ſelbſt um den Hals gebunden und es dann an der Türklinke beſeſtigt. In dieſem Augenblick muß die ſchwere Tür aufgegangen ſein und den Knaben, der auf einem Podeſt ſtand, von dieſem heruntergeriſſen haben, ſo daß er frei in der Luft ſchwebte und ſo den Tod fand. Kleine Nachrichten. Der Falſchſpieler Stallmann wurde in Berlin einge⸗ liefert. Unter anderem betrog er in Berlin im Herbſt 1909 einen Gutsbeſitzer um 22 000 Mark und einen Leutnant um Geerichtsſaal. Ein Jahr Gefängnis für ein dreizehnjähriges Mäd⸗ chen. Das Jugendgericht des Dresdener Landgerichts ver⸗ urteilte die dreizehnjährige Schülerin Martha Tietze aus Dresden wegen zwölf ſchwerer Einbruchsdiebſtähle zu einem Jahr Gefängnis. Die Mutter des Mädchens, die Witwe Minna Tietze, Mutter von neun Kindern, die dem Trunke ergeben iſt, wurde wegen Hehlerei zu anderthalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Mädchen hatte die Einbrüche in raffinierter Weiſe in Dresdener Wohnungen und in Villen in den Vororten verübt, wobei es hauptſächlich auf Bar⸗ geld und Juwelen ausging. Der Wert der geſtohlenen Sachen beläuft ſich auf über 6000 Mark. —— itteilungendder OShurk Ce Ein Fortschritl. Voghurt-Bereitung im Haushalt! Es ist unseren unausgesetzten Bemühungen gelungen, für die Bereitung von Voghurt im Haus- halt ein Schnell-Verfahren zu finden, das, entgegen der bisherigen Zeitdauer von 8 bis 9 Stunden, die Herstellung von echtem Voghurt binnen einer Stunde gestattet, ohne dass es dazu irgendwelcher Apparate und Vorrichtungen bedürſte. Damit ist der erste grosse Schritt zu einer all- gemeinen Verwendung dieses bei Magen- und Darm- leiden oft geradezu verblüffend wirkenden Milch- präparates getan, gleichzeitig aber auch der Hausfrau die Möglichkeit gegeben, den Voghurt nicht nur wie bisher als reine Milchspeise anzurichten, sondern ihn in allen Formen des wohlschmeckenden Nachtisches, als Creme, Pudding, Flammerie usw. auf den Tisch zu bringen und ihn so zu einer wirklichen Delikatesse auch für alle diejenigen zu machen, die eine unüber- windliche Abneigung gegen Milch und Milchspeisen haben. Näheres über die aussergewöhnlich gesundheit fördernde Wirkung des Voghurt und seine Bedeutung bei zahlreichen Magen-, Darm- und Stoffwechseler- krankungen, besonders bei der chron. Stuhlverstop- fung, dem Allerweltsleiden der modernen Kultur- menschheit, sodann aber auch bei Leber-, Gallen- und Nierenleiden, Gicht, Migräne, Neurasthenie, Furunku- lose, Hautausschlägen usw., ferner bei der Ernährung von Kindern, die in der Entwickelung zurückgeblieben sind, von Rekonvaleszenten, Blutarmen, Bleichsüchtigen, S eeerenger un- Skrophulösen, Drüsenkranken, Nervösen usw. bitten wir in unserer ausführlichen Schrift„Die Kur det Zukunft“ nachlesen zu wollen. Wir senden diese Schrift kostenlos und franko an jeden Interessenten und fügen gegen Einsendung von Mk. 0,20 in Brief marken eine Probe unseres Voghurt-Fermentes„Ma- jamin“ sowie eine Anzahl Kochrezepte bei, damit die Hausfrau sich von der Güte des Gebotenen überzeugen kann, ohne sich dadurch Kosten zn machen. Die Anwendung von Voghurt, in gegebenen Fällen, hat Erfolge gezeitigt, von denen man früher keine Ahnung hatte; es versäume daher niemand sich probe und Broschüre kommen zu lassen. * voenn e gſch uber, J G hu 75 informieren wollen Verlangen) koienlose Zuſendung von Proben und Lifferafunder- Fochurt, eifel, ha her Grummwale Aus Nah und Fern. „ Hebdesheim, 21. Aug. Hier hat, weil der Taba gut ausgereift iſt, die Tabakernte begonnen. * Ladenburg, 21. Aug. Auf dem ſtädtiſchen Feſt⸗ platze ſteht eln Apfelbaum, der eben erſt abgeerntet wurde, im oberen Teil ſeines Gezweiges in ſchönſter Blüte. „Lampertheim, 21. Aug. Hier iſt man ſchon eif⸗ rig mit der Tabakernte beſchäftigt. * Maunheim, 21. Aug. Ein 27 Jahre alter Tage⸗ löhner hat ſich erſchoſſen.— Ein 52. jähriger verheirateter Schuhmacher wollte ſich im Neckar ertränken, wurde aber noch rechtzeitig gerettet. „ Maunheim, 21. Aug. In der Affäre des Rechtz⸗ anwalts Grünwald ſcheint der Geldverleiher Schweſinger in Neulußheim verwickelt zu ſein. Er wurde verhaftet. Von ihm iſt allgemein bekannt, daß er in Geldverleihgeſchäften ſehr unreell iſt. Vor noch nicht langer Zeit wurde er wegen Wucher u. dgl. zu einer mehrmonatlichen Gefängnisſtrafe ver- urteilt, ferner ſtehen noch einzelne Anklagen uͤber ähnliche Delikte aus. Man hat ſich namentlich in ſeiner Heimat- gemeinde ſchon längſt darüber gewundert, daß dieſem Herrn das Handwerk noch nicht gelegt wurde. Denn es ſind Falle bekannt, wo Schweſinger, der durch dieſe zwelfelhaften Ge⸗ ſchäfte ſich ein ſehr großes Vermögen erworben hat, an arme Landwirte und Tabakarbeiter, die in Not geraten find und vielleicht 100 Mark bei ihm leihen wollten, nur 90 oder 95 Mark bezahlte; ſie mußten aber 100 Mark zurückzahlen und dieſe Summe mit 8 und 10 Prozent verzinſen. Durch die Verhaftung kommt hoffentlich Licht in die dunkle Angelegenheit. » Maunheim, 21. Aug. Hier wurde in der letzten Zeit ein großer Storchenflug beobachtet. * Heidelberg, 21. Aug. Der einzige neunjährige Sohn des Freiherrn Alexander v. Bernus auf Stift Neuburg wurde als Leiche an einer Türſchlinke hängend aufgefunden. Das Kind hatte ſich beim Spielen mit dem Taſchentuch an der hohen Klinke einer Saaltüre geknüpft und den Boden unter den Füßen verloren. „ Seckenheim, 21. Aug. Das 7jährige Söhnchen des Gasarbelters Kleinlein wurde von einem Automobil über · fahren und lebensgefährlich verletzt. * Lentershauſen, 21. Aug. Die Neuwahl des Bürgermetſters findet am 30. Auguſt ſtatt. — Laudenbach, 21. Aug. Reiche Kartoffel⸗ erträge. Die früheren vlelen hieſigen Weinberge ſind in⸗ folge der Ertragsloſigkeit der letzten Jahre größtenteils ver⸗ ſchwunden und brauchen die Landwirte dieſen Verluſt auch gar nicht zu beklagen; denn während die Winzer dieſes Jahr wieder meiſtens leer ausgehen, ſind viele Leute hier, die von einem Viertel früheren Weinbergsfeld für 120—150 Mark Fruͤhkartoff In verkauften. *Birkenan, 21. Aug. Zu Vorſtandsmitgliedern der hieſigen kath. Kirche wurden gewählt und beſtätigt: Bürger- meiſter Kohl in Nieder ⸗Liebersbach, Franz Arnold von Kallſtadt und Johann Tritſch 6. von hier. Die beiden erſten wurden wiedergewählt. Wald-Michelbach, 21. Aug. Ueber die Kirch- weihe ſetzte lt.„V. u. A.-Bl. ein junger Mann ein kleines Kind zu fich auf ſein Fahrrad. Wahrſcheinlich verlor der Rabler dadurch die Steuerung und rannte wider einen Baum. Beide ſtürzten ab und erlitten nicht unerhebliche Verletzungen. * Fürth, 21. Aug. In Brombach wurde Landwirt Valentin Berg zum Beigeordneten gewählt. Lindenfels, 21. Ang. Zur Zeit ſind hier 520 Kurgäſte.— Als Gemeindeeinnehmer von Winkel wurde Herr Jakob Bitſch gewählt. — Kreidach(Kreis Heppenheim), 21. Aug. Aus ber Ortsgeſchichte Kreidachs wird in einer Urkunde von 1287 Crutehn genannt, im Zinsbuch von 1369 Cruteh. Die Hälfte davon gehörte anfänglich dem Geſchlechte von Strahlen⸗ berg. Im 14. Jahrhundert trugen ſolches die Erlikheim, ge⸗ nannt Hornbach, von Kurpfatz zu Lehen, und ſolche kam von enem zum andern, endlich auf die Freih. von Hundheim. Das Gräfl. Haus Erbach hatte vormals einige Zinſen zu „Erndach“, ſo jährlich gen Sigels heim gefallen, aber ſchon 1509 an Kurpfals gekommen find.“ Den großen und kleinen Zehnten bezog die Kurmainziſche Hofkammer namens des Klo⸗ ſters Lorſch. : Aus dem Kreiſe Heppenheim, 21. Aug. Bei der ortsanweſenden Bevölkerung von von 51909 Perſonen des Kreiſes Heppenheim befanden ſich bei der letzten Volks⸗ zäblung 54541 deutſche Reichsaugehörige. Bei den 308 Reichzausläudern waren 4 Ruſſen, 103 Oeſterreicher, 10 Schwelzer, 218 Italiener, 6 Franzoſen, 5 Großbritannier ub 21 Amerikaner aus den Vereinigten Staaten. Sonſtige Staatsangehörige wurden im Kreiſe Heppenheim nicht gezählt. —, Gernsheim, 21. Aug. Benützung der Rheinüberfahrt. Dieſe hiefige fliegende Nähe wurde im verfloſſenen Jahre von 56932 Paſſanten benützt. Die hieraus erzielte Einnahme detrug 5104,46 M., 1707,96 M. vom Perſoneuverkehr und 3396,50 M. vom Vieh⸗ und Fuhr⸗ werkverkehr. Mainz, 21. Aug. Der Truppenſchau vor dem — auch der Expräſtdent von Mexiko, Diaz, bei⸗ 6* Dieburg, 21. Aug. Vom Nachtſchnellzuge wurde ein Streckenwärter durch Ucberfahren getötet. Er wurde in zwei Stücke geteilt. Der Unglückliche war 45 Jahre alt und hinterläßt eine Frau mit 3 Kindern. 5* Dieburg, 21. Aug. Unter allgemeiner Teilnahme er Bevölkerung feierte geſtern Herr P. Jugenuin 0. C. ſein 70 ,fähriges Prlefter jubiläum. Um 8 Uhr wurde lt.„St. P. 3.“ der Jubilar von dem Stadt⸗, Kirchen ⸗ und Schulvorſtand, 50 Fahnendeputationen der hieſigen Vereine und einer großen 888 weißgekleideter Mädchen am Kloſter abgeholt und zur den dteleche geleitet, wo feierliches Leoltenamt unter Aſſiſtenz 0 hochwürdigſten Herrn Blſchofs ſtattfand. Der Kirchenchor Aherrlichte den Gottesdlenſt durch Vortrag einer latefniſchen 8 eſſe. Die Predigt hielt Herr Dekan Ebersmann, der die n der Kapuziner um Dleburg, insbeſondere die Wirk Mc des Paters Ingenuin, schilderte. Bei dem gemeinſamen Mittageſſen im Refektor des Kloſters ſchrachen Seine Biſchöͤf⸗ lichen Gnaden im Namen der Dlözeſe Dank und Glückwunſch aus. Herr Bürgermeiſter Krausmann gratulierte namens der Stadt ihrem Ehrenbürger. Der Pater Provinzial der Kapuziner feierte den Jubilar als Ordensmann. Am Abend bewegte ſich ein gewaltiger Fackelzug durch die reichbeflagg ten Straßen zum Kloſter, wo der Jubllar die Ovation entgegennahm. Herr Bürgermeiſter Krausmann ſprach auch hier wieder im Namen der Bürgerſchaft Dieburgs, worauf der Guardian der hleſigen Riederlaſſung im Namen des Gefeierten allen Teilnehmern, beſonders den Geſangvereinen, ſeinen Dank ausſprach. Der hl. Vater ſandte dem Jubilar ſeinen Segen, der Kapuzinergeneral ein Glückwunſchtelegramm, der Hochwürdigſte Herr Biſchof von Hildesheim ein perſönliches Schreiben, in dem er dem Jubilar für die Tätigkeit in ſeiner Diözeſe Dank ſagte. Außerdem waren viele Telegramme eingelaufen, die dem ehrwürdigen Prieſtergreiſe Glückwünſche überbrachten. * Bingen, 21. Aug. Bei dem St. Rochus⸗Haupt⸗ wallfahrtstag übte beſondere Anziehungskraft die Anweſenheit zweier Kirchenfurſten aus, des hochwürdigſten Herrn Erz⸗ biſchofs Dionyſtus Schuler aus Nazianz(Klein-Aſten), der das Pontifikalamt zelebrierte und unſeres hochwürdigſten Herrn Biſchofs Dr. Georg Heinrich Kirſtein, welcher die eindrucks⸗ volle Feſtpredigt hielt. Die Prozeſſion brauchte 1½ Stunden, bis ſie die Kapelle erreicht hatte. * Freiburg, 21. Aug. Die Einnahmen des Kreis⸗ turufeſtes ſollen 60000 M. betragen, während die Ausgaben dieſe Summe nicht erreichen. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 22. Auguſt. «In den am Dienſtag abgedruckten Standesamtsnach- richten muß es heißen ſtatt b. Eheſchließungen: b. Aufgebote. Steuern. Am Samſtag und Montag werden noch erhoben das dritte Ziel direkter Steuern, das erſte Ziel Til⸗ gungsrente, die Brandſteuer, die Beiträge zur Handelskammer, die dritte Periode Forſt- und Feldſtrafe. * Oeffeutliche Verſteigerung. Zwei gut gemäſtete Faſeleber, welche zur Zucht nicht mehr geeignet ſind, ſollen fubmiſſtonsweiſe veräußert werden. Angebote ſind bis Freitag in 8 Tagen auf der Bürgermeiſterei einzureichen. » Anfuhr-Verſteigerung. Das Anfahren des zur Unterhaltung der gemeinheitlichen Straßen und Wege nötigen Schotters von dem Porphyrwerk Weinheim ſoll am nächſten Montag vormittags 9 Uhr auf dem Rathauſe öffentlich ver⸗ ſteigert werden. Impfung. Morgen, Freitag, findet im Rathauſe hier die Impfung ſtatt. Die Toreinfahrt am Rathauſe iſt gegen die Bürſtädterſtraße zu geöffnet. Von dort aus ſoll auch der Zutritt zum Impfſaal erfolgen, wo auch für den nötigen Raum für Kinderwagen geſorgt iſt. „Kirchliches. Der frühere Herr Kaplan Dr. Veit in Viernheim wurde zum Pfarrverwalter in Neckarſteinach er⸗ nannt; der dortige Pfarrer Dr. Stock wurde Pfarrer in Zornheim. Der ſozialpolitiſche Kurſus wurde am Dienſtag abend begonnen. Herr Kaplan Schumacher hielt an der Hand des kürzlich erſchienenen vortrefflich geſchriebenen und beweſskräftigen Buches„Eberle, Großſtadtpriſſe, Enthüllungen für Zeitungsgläubige, Forderungen für Manner, Verlag von Ohlinger in Mergentheim, einen ſehr lehrreichen Vortrag über die Geſchichte des Zeitungsweſens, und die Bedeutung und Korruption einer gewiſſen Großſtadtpreſſe. Ende Sep⸗ tember ſoll die Fortſetzung der Vorträge ſtattfinden, wobei noch einzelne weitere Streiflichter über dieſes wichtige Gebiet folgen werden. Es wird wohl nicht weiter nötig ſein, auf die Wichtigkeit dieſer hochintereſſanten Belehrungsaberge hinzuwelſen. —Herbſtferien. Nach Beſchluß des Schulvorſtandes beglunen die diesjährigen Herbſtferien am 29. Auguſt und duuern 4 Wochen. = Am Samſtag nicht ſchulfrei! Entgegen un⸗ ſerer Meldung entnehmen wir dem Tgl. Anzeiger folgende Notiz:„Von zuſtändiger Seite geht uns die Mitteilung zu, daß am nächſten Samſtag, den 24. Auguſt d. Js. der Schul⸗ nuterricht nicht ausfällt, wie irrtümlicher Weiſe vielfach ge⸗ glaubt wird, weil der Ludwigstag auf einen Sonntag fällt.“ * Der Militär-Verein„Germania“ macht am Sonntag einen Ausflug nach Fürth. Hoffentlich iſt das Wetter güͤnſtig. Billige Einmachbohnen. Dieſes Erntejahr iſt beſonders reich an Einmachbohnen. Beſonders in der Nord⸗ pfalz und Rheinheſſen, aber auch an vielen Plätzen in Baden ſind die Bohnen ſo gut geraten, daß ſie kaum an den Mann gebracht werden können. * Tabak. Wir bemerkten in einer Scheune in der Lorſcherſtraße bereits aufgehängten Tabak.„Ging das aber fir“, äußerte ſich ein Nachbar, den wir auf dieſe Tatſache aufmerkſam machten. „Soziales. Das heſſiſche Miniſterium des Innern erließ eine Verordnung, daß bei Hochbauarbeiten die einzelnen Arbeitszweige in getrenuten Loſen vergeben werden ſollen, damit auch den kleineren Unternehmern die Möglichkeit geboten iſt, ſich um ſtaatliche Lieferungen zu bewerben. Ferner ſollen ſtaatliche Arbeiten nach Möglichkeit in die geſchäftsſtillen Zeiten gelegt werden. „Bauarbeiten. In einer der letzten Gemelnderats⸗ ſitzungen wurde die Erbauung eines Aufbewahrungsraumes für die Konfiskatelmer beſchloſſen. Die hierzu erforderlichen Maurer-, Schreiner-, Schloſſer- und Spengler⸗Arbeiten ſollen nun in öffentlicher Submiſſton vergeben merden. Der Er⸗ U der Offerten iſt am 27. Auguſt, vormittags 0 r. — Vorſchriſten der heſſiſchen Handwerks ⸗ kammer über den Lehrvertrag. Auf Beſchluß der Plenarverſammlung 1911 der heſſiſchen Handwerkskammer, dem immer noch nicht die nötige Beachtung geſchenkt wird, wollen wir hſermit nochmals hinweiſen. Nach der neuen Vorſchrift ſind alle Lehrverträge im Handwerk drelfach(nicht wie bisher nur doppelt) auszufertigen. Das dritte Exemplar iſt, ohne hierzu eine Aufforderung abzuwarten, mit der An ⸗ meldung an die Handwerkskammer einzureichen und verbleibt bei deren Akten. Bisher war der Lehrherr zur Einreichung ſeiner Lehrverträge nur dann gehalten, wenn die Handwerks⸗ kammer ihn ausdrücklich hiezu aufforderte. Durch dieſe neue Maßnahme wird eine beſſere Kontrolle über die inhaltliche Richtigkeit der Lehrverträge bezweckt. „ GKein Zündholz⸗Preisſteigerung. Seit einiger Zeit geht in Handelskreiſen das Gerücht um, daß die Preiſe für Zündhölzer eine abermalige Erhöhung erfahren ſollten. So wurde berichtet, daß die Kleinhändler eine nochmalige Steigerung des Preiſes um 1 Mk. auf 100 Pakete zu 10 Schachteln beſchloſſen hätten. Wie hierzu von ſachkundiger Seite mitgetellt wird, beruhen dieſe Gerüchte auf Unwahrhelt; weder die Fabriken noch die Groſſiſten, noch die Kleinhändler haben bisher eine ſolche Erhöhung der Preiſe beſchloſſen. Im Gegenteil, die Fabriken haben die alten Preiſe auch für das neue Jahr(1. Oktober 1918) ausdrücklich feſtgelegt. Faſt 1000 ſchwere Fuder Hen hat die bekaunte Gutswirtſchaft Maggi in Kempftal dieſen Sommer von ihren 270 ha Wieſen unter Dach gebracht. An einzelnen ſtrengen Tagen wurden 60 Fuder eingefahren; eine Scheune allein birgt etwa 10 000 Zentner. Etwa 110 Mäher und Maher⸗ innen bewältigten mit Hilfe von Mähmaſchinen, Heuwendern und Zweiſpänner⸗Schwadenrechen die große Arbeit in 6 Wochen trotz vielfach unguͤnſtigen Wetters. Das ſind fürwahr gewaltige Heuſtöcke, die aber für die 400 Raſſerinder der Maggi⸗Ställe gerade eben ausreichen. Die Ernte aus den Gemüſekulturen, die hier über 5000 Ar umfaſſen, dauert noch bis Ende Oktober fort. Werden doch u. a. etwa 80 000 Vohnenſtöcke, 900 000 Sellerte⸗ und 120 000 Wirſingpflanzen im Jahr geſetzt. Dieſem landwirtſchaftlichen Großbetriebe dürfte kaum eine andere Nahr⸗ ungsmittelfabrik ähnliches an die Seite ſtellen können. Er liefert den Maggi-Werken jährlich über eine Million Kilo gramm auserleſener Gemüſe aller Art, die zur Fabrikation der bekannten Maggi-Erzeugniſſe, namentlich auch der von alt und jung ſo begehrten Maggi⸗Suppen, benötigt werden. Die Selbſterzeugung der Grundſtoffe und ihre Verarbeitung in friſch geerntetem Zuſtande ermöglicht natürlich eine um ſo beſſere und ſtets gleichmäßige Fabrikation. — märkte. 2 — 2 Teckenheim, 20. Aug. Der heutige Schweinemarkt war mit 92 Stück befahren, von denen 80 Stück verkauft wurden zum Preiſe von 24— 40 Mk. pro Paar. „ Maunheim, 19. Aug. Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 70 Ochſen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes, die noch nicht gezogen haben(ungejoht) Mk. 100—105(Mk. 54—57), b.) vollfleiſchige ausgemaͤſtete im Alter von 4—7 Jahren Mk. 98— 102(Mk. 53—56), c) junge fleiſchige, nicht ausgemäſtete und ältere ausgemäſtete Mt. 90—96(Mk. 48— 52), d) mäßig genährte junge und gut genährte ältere Mk. 86—92(Mk. 48—50). 60 Bullen (Farren): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes Mk. 90—92(Mk. 48—50), b) vollfleiſchige jüngere Mk. 88—90(Mk.47—48), e) mäßig genährte, junge und gut genährte ältere Mk. 84—88(45.4. 888 Kühe u. Fͤrſen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, höchſten Schlachtwertes Mk. 96 100(Mk. 50—52), b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren Mk. 88—94 (Mk. 46— 49), c) ältere ausgemäͤſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färſen Mk. 80—86(Mk. 38—45), d) mäßig genährte Kuͤhe und Färſen Mk. 72—78 (Mk. 35—37), e) gering genährte Kühe und Färſen Mk. 60— 66(Mk. 29—30). 319 Kälber: a) Doppelender fein ſter Maſt Mk. 00—00(Mk. 00—00), b) fſt. Maſtkälber Mk. 105— 110(Mk. 63—66), c) mittlere Maſt⸗ und beſte Sangkälber Mk. 100—105(Mk. 60—-63), d) geringere Maſt und gute Saugkälber Mk. 95—100(Mk. 5760), e) geringe Saugkaͤlber Wik. 85—90(Mk. 51—54). Schafe: 00 Stallmaſt⸗Schafe: a) Maſtlämmer und füngere Maſthammel Mk. 00— 00(Mk. 00—00), b) ältere Maſt⸗ hammel, geringere Maſtlämmer und gute genährte junge Schafe Mk. 75—80(Mk. 38— 40), c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) Mk. 65—70(Mk. 33— 35), 34 Weidemaſtſchaſe: a) Maſtlämmer Mk. 00—00 (Mt. 00—00), b) geringere Lämmer und Schafe Mk. 00— 0(Mk. 00— 00). 2166 Schweine: a) Fettſchweine über 150 kg.(3 Ztr.) Ml. 00— 00(Mk. 00— 00), b) vollfl. Schweine von 120— 150 kg.(240— 300 Pfd.) Mk. 00—00 (Mk. 00—00), c) vollfleiſchige Schweine von 100—120 kg. (200240 Pfd.) Mk. 85—86(Mk. 66—67), d) voll- fleiſchige Schweine von 80-100 kg.(160—- 200 Pfd.) Mk. 86—87(Mk. 6768), e) vollfleiſchige Schweine unter 80 kg.(160 Pfd.) Mk. 86—87(Mk. 6768), f) Sauen Mk. 78—80(Mt. 6163). Gottesdienſt-Orduung der israelitiſchen Gemeinde Viernheim. 24. Auguſt Sabbat⸗Anfang 655 Uhr „ Morgen 800 Uhr „ Nachmittag 4% Uhr „ Ausgang 815 Uhr Wochentag-Abend 75“ Uhr „ Morgen 69 Uhr. Sdelen Eingang 7 Saison-Weuhejten W AKleidenstoſten, Den- u. Kinder-Honſektion, Baumwolle, Puir-, Vid πõ,ꝭνns u. Ns Spes bf H b: Gardinen, Teppihe und Betten. Blige Bron/ Sr Bod 5 beim Oos Landauer, As 911