Fekanntmach 1 ung. Die Bäckermeiſter hier ſehen ſich genötigt, durch den fortwährend hohen Beſtand der Preiſe für Rohmaterialien die Dreiugabe für Brötchen abzu- ſchaffeu, ebenſo die Lonntagsdreingabe. tember jedes Brötchen Ftück für Ftück 3 Pfg. in Es koſtet ſomit ab 1. Fep⸗ allen gückereien und ſonſtigen Verkaufsſtellen. Rabatt und Dreingabe kann nicht mehr gewährt werden. Viernheim, den 21. Auguſt 1912. Freie Bäcker⸗Innung. Kathol. Arbeiter⸗Verein Viernheim. Der katholiſche Arbeiterverein hält am nächſten Soun⸗ tag, 1. September, ſeine Monats⸗Verſammlung im Gaſthaus„zum Eichbaum“ ab. Beginn der Verſammlung iſt um 4 Uhr. Vortrag über: Forderungen des Tages. Es wird gebeten, die fa e e ahlreichem Beſuch ladet freun ein e 45 Der Vorſtand. — 8 A D SDA 2 8 Deutsches fest, Wonmser Volksfest Nauf der ſtädtiſchen Feſtwieſe am Jahuplatz 1. Haupttag Sonntag, 1. Sept. Vorm. von 9 Uhr ab 9 Preisturnen, Dreikampf. Nachm. v. 3 Uhr ab Wetturnen, 75 Olympiſche Spiele, Stafettenlauf um den Wanderpreis Nibelungenſchild(Wert Mk. 500.— große Geſamtfreiübungen der Turnerſchaft, darauf Betzinn des allgemeinen Volköfeſtes, Militärkonzerte, Erfriſchungs⸗ hallen, Karuſſels, Schauſtellungen, großer Tanzplatz. Abends Kinematograph im Freien. 2. Haupttag, Montag. 2. Sept. Nachm, von 4 Uhr ab großes Boltsſeſ, Feſtkonzerte der 118er, Volksbeluſtigungen. 50 Nach eingetretener Dunkelheit 1347 1 Rieſen ⸗Pracht Feuerwerk. 9 14 7 Daran anſchließend Kinematograph im Freien, Tanz. Kon⸗ 0 zerte in den feſtlich beleuchteten Wirtſchaftshallen. Sr 1 1. Eiſenacher Geld⸗Lotterit. 3338 Gewinne. 45 000 Mark. bar. Ein Hauptgewinn 20 000 Mark. Ein Gewinn 5 000 Mark. Looſe à 1 Mark. Geſchäftsſtelle des Vieruheimer Anzeigers. 5 Hut-Geschäft Adler 5 Rathausstrasse 13 ö empflehlt in bekannt beſter Quali⸗ tät und billigen Preiſen:::: Hille, Mützen, Krawatten, Begenſchitme, 9 Flöckt, Kränze, Sterbekleidet, Jongnets. 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Und— was am bemerkenswerteſten iſt— die Bemängelungen des Reichstagswahlrechtes kamen zuerſt von der Linken. Es war der fortſchrittliche Reichstagsabgeordnete für Karlsruhe, Haas, der zuerſt in einem öffentlichen Vor⸗ trage in Karlsruhe ſich gegen das jetzige Reichstags⸗ wahlrecht wandte und an ſeiner Stelle das Propor⸗ tionalwahlſyſtem forderte. Die linksliberale„Frankf. Zeitung“, die damals über den Vortrag nur referierte, dat ſich inzwiſchen die Anſchauungen ihres Freundes Haas zu eigen gemacht. Allerdings verlangt ſie in Verbindung damit eine neue Wahlkreiseinteilung: außerdem eine Zuſammenlegung der Wahlkreiſe der⸗ art, daß dann ein Wahlkreis fünf bis ſechs Abgeord⸗ nete wählt. Alſo nicht reine, ſondern abgemilderte Verhältniswahl. Das Blatt begründet ſeine Anſichten damit, daß gegenwärtig nur hierfür eine Mehrheit überhaupt möglich ſei. Aber auch ſachlich laſſe ſich ——— 3—— Wehrcheles en und prakt. fen bse Hei allen ſeinen ſchen Fehlern doch auch ſeine Vorzüge, und dieſe Vor⸗ züge würden bei einer gemäßigteren Geſtaltung der Verhältniswahl bis zu einem gewiſſen Grade beibe⸗ hakten. Wenn die Wahl nicht über das ganze Land, ſozdern in Wahlbererken vorgenommen würde, die für den einzelnen immerhin überſehbar wären, und denen keine zu große Abgeordnetenziffer zuſdele, ſo würde das Verfahren einfacher und durchſichtiger bleiben, es würde eine Zerſplitterung des Parteiweſens, wie ſie manche vom radikalen Proporz befürchten, von vorn⸗ herein ausgeſchloſſen, und es würde der Zuſammen⸗ hang des Abgeordneten mit einer beſtimmten, regional individualiſierten Wählerſchaft, die vielen Parlamen⸗ tariern wertvoll iſt, aufrecht erhalten. Schließlich aber werden auch die prinzipiellen Anhänger der radikalen Verhältniswahl zugeben müſſen, daß es in einer ſo Fbaßterten Frage, mit der große Teile der Wähler⸗ ſchaft noch recht wenig vertraut ſind, beſſer ſei, nicht plötzlich von einem Extrem ins andere zu fallen. ſon⸗ dern ein en Uebergang zu ſchaffen und zunächſt einmal ene gema iatere Form einzuführen. Wenn dann die zdee der Ven Aariswahl ſich einmal allgemein einge⸗ bürgert habe, undd i 8 i Lan mit dem erſten Schritt macht, dazu ermuntere, e rl e leichtes ſein, auf dem feſten Boden ſolcher Erfahrung eine konſequentere Ausbildung der Verhältniswahl durchzuſetzen.“ iernheimer Anzei Miernheimer Jeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Berlat von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſlelle: Rathausſtraße Nr. 19. 1 * Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 18 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1684 Samstag, den 31. Aug Das„Berl. Tagebl.“ iſt hiermit nicht ganz ein⸗ verſtanden. Es möchte für das Land die Einzelwahl⸗ kreiſe erhalten wiſſen, vielleicht deshalb, weil die Frei— ſinnigen einen Teil ihrer Mandate in Niederſchleſien und Schleswig⸗Holſtein einbüßen würden, wenn der Vorſchlag der„Frankf. Ztg.“ verwirklicht würde. Da⸗ gegen verlangt es die Verhältniswahl für die Groß⸗ ſtädte, namentlich für Berlin, Hamburg und Köln. Auch die Sozialdemokratie, die ſich früher als feſteſter Hort des Reichstagswahlrechtes gebärdete, hat durch den Mund verſchiedener ihrer Führer und auch in Preſſeäußerungen ſich für eine Abänderung des gegen— wärtigen Wahlrechts zugunſten des Proporzes aus— geſprochen. Zu dieſen Vorſchlägen iſt ein weiterer von kon— ſervativer Seite hinzugekommen. Der frühere konſer— vative Reichstagsabgeordnete Rettich machte kürzlich im „Tag“ einen Abänderungsvorſchlag. Er will die Stichwahlen, die eine„unerfreuliche Erſcheinung“ ſeien und es jedenfalls auch ſind, beſeitigt wiſſen, weil ſie die„politiſche Moral vergiften“,„widerliche Umtriebe, unnatürliche Kompromiſſe und Wahlbündniſſe zeiti— gen“. Herr Rettich iſt auch kein Freund des Propor⸗ tionalſyſtems. Er ſchlägt vor:„Wer im erſten Wahl⸗ gang 40 Prozent der abgegebenen Stimmen erhält, iſt gewählt; erreicht keiner der Kandidaten dieſe Zahl, dann findet eine zweite, ganz neue Wahl ſtatt, auch mit ganz beliebig neuen Kandidaten; bei dieſer Wahl entſcheidet die relative Maforität.“ Er verſteift ſich auch nicht gerade auf 40 Prozent; es könnte auch eine etwas höhere Zahl gewählt werden oFer bei mehr als drei ernſthaft in Betracht kommenden Kandidaten eine niedrigere. Das Geſamtergebnis werde durch den Mo⸗ dus nicht ſehr beeinträchtigt. Indes hat auch dieſer Vorſchlag in der Preſſe keimen Widerhall gefunden. Einſtweilen will oc keine Partei an dem altge⸗ wohnten Reichstggswahlrecht rütteln. Immerhin iſt die an ihm aus den extremſten Lagern geübte Kritik inter⸗ eſſant und beachtenswert. Der Krieg um Tripolis. ——— Die Friedensverhandlungen. 0 Der Pariſer„Matin“ widmet den italieniſch⸗tür⸗ kiſchen Friedensverhandlungen einen langen Leitartikel. Alle bisherigen Mitteilungen der Preſſe über die Ver⸗ handlungen ſeien unzutreffend. Die in der Schweiz befindlichen Delegierten der beiden kriegführenden Par- teien ſeien von ihren Regierungen mit keinerlei Voll⸗ machten ausgeſtattet. Trotzdem ſenden die türktſchen Unterhändler täglich Depeſchen über den Stand der Verhandlungen nach Konſtantinopel, während die ita⸗ lieniſchen Delegierten häufig im Automobil nach der Kalieniſchen Grenze fahren, wo ſie anſcheinend Unter⸗ woen mit dem ſtalienkſcher Minfderpraftdenten Giolurrt den. Immerhin ſei aber bisber nuch kei⸗ nerſei grerfbares dure ee r euch. 28. Jahrgang. Politiſche Rundſchau. Berlin, 30. Auguſt. — Der Kaiſer, die Kaiſerin, Prinzeſſin Viktoria Luiſe und Gefolge unternahmen Donnerstag nachmittag in ſechs Automobilen von Schloß Wilhelmshöhe aus einen gemeinſchaftlichen Ausflug durch das Loſſetal nach dem Meißner und nach Witzenhauſen. Der Kaiſer ſaß mit der Kaiſerin in einem offenen Automobil, was ein beſon⸗ derer Beweis für ſeine völlige Wiederherſtellung iſt. Frei⸗ tag nachmittag traf die kaiſerliche Familie in Berlin ein und nahm im Schloſſe Wohnung. — Die Kronprinzeſſin Cecilie ſtattete der Stadt Leipzig einen Beſuch ab und beſichtigte das Völkerſlchacht— denkmal und das Krematorium. Von Leipzig begab ſie ſich nach Berlin. — Der Reichskanzler Bethmann Hollweg hatte in Gaſtein eine längere Unterredung mit dem ungariſchen Miniſterpräſidenten Dr. v. Lukaes. Am 5. September be— gibt er ſich nach Ungariſch⸗Hadriſch, wo er bis Mitte September bleibt. - * :: Tie Feſttage in Dresden. Donnerstag abend fand in den Paradeſälen des königlichen Reſidenz⸗ ſchloſſes eine Paradetafel zu 290 Gedecken ſtatt. In einem Trinkſpruch gab König Friedrich Auguſt der Trauer Ausdruck, daß der Kaiſer der Parade nicht bei⸗ wohnen konnte. Seit Monaten haben wir uns alle darauf gefreut, den ſcharfen Augen Seiner Majeſtät u zeigen, was wir auf dieſem Gebiete zu leiſten ſtande ſind. Ich glaube wohl in Ihrer aller Namen zu handeln, wenn ich den Wunſch ausſpreche, der liebe Gott möge ihm recht bald die volle Geſundheit wieder⸗ geben, ſagte der Monarch; dann hieß er ſeine fürſtlichen Gäſte willkommen und brachte ein Hoch auf den Kaiſer aus. Abends 9 Uhr war Zapfenſtreich. Es war das glänzendſte militäriſche Schauſpiel, das Dresden ſeit langem geſehen hat. Wohl an 300 000 Menſchen hatten ſich an beiden Ufern der Elbe, in den benachbarten Straßen und auf dem Opernplatze angeſammelt. 1000 Muſiker führten die Muſik aus. N : Farcht vor dem deutſchen Handel. Der als deutſchfeindlich ſattſam bekannte Pariſer„Matin“ ver⸗ öffentlicht einen langen Artikel unter der Hauptüber⸗ ſchrift„Made in Germany“ mit dem Untertitel„Die Aufgaben der Franzoſen gegenüber der deutſchen Invaſion.“ In dem Artikel wird dreierlei verlangt. Erſtens eine Aenderung der Ge⸗ ſetze betreffend die fremden Handelsartikel, zweitens ſollen die franzöſiſchen Kaufleute und Induſtriellen den deutſchen nacheifern, und drittens müſſe der fran⸗ zöſiſche Staat die franzöſiſchen Kaufleute gegenüber den ausländiſchen begünſtigen. Das Emporblühen des deutſchen Jandels in Frankreich habe anfänglich nur elne ärgerliche Stimmung hervorgerufen, heute ſei aber daraus eine Handelsfrage geworden, der die franzöſiſche t Der Rurier des Rönigs Erzählung aus dem Jahre 1813 von Friedrich Thieme. 61(Nachdruck verboten.) 85 7 l „Sein Paß leiſtete ihm gute Dienſte. Die Legi⸗ timation hielt er ſorgfältig verborgen. Das Sicherſte und Unauffälligſte war noch, am hellen Tage zuverſichtlich und kaltblütig ſeine Straße zu fahren, wogegen nächtliches Reiſen in einer kriegeriſchen und bedenklichen Zeit leicht Verdacht hätte erwecken können. Nur ein Umſtand beun⸗ zuhigte ihn. Der Wirt hatte ihm erzählt, daß die Franzosen erſt ſeit geſtern wieder in der Gegend ein⸗ getroffen ſeien. Was führte ſie hierher? Er wußte nur zu gut, daß die Eindringlinge vortreffliche Spione unter⸗ nellen, die es verſtanden, ſich auf oft unerklärliche Weiſe hte Informationen zu verſchaffen. Geld öffnet eben alle feine und damit kargen die Uſurpatoren nicht. Wenn eine Miſſion dem Feinde verraten worden wäre? Die öglichkeit war nicht ausgeſchloſſen. Ihm fehlte ja alle iſſenſchaft darüber, wer außer ihm noch in das Ge⸗ eimnis eingeweiht ſei. der Aufwärter, welcher das Abendbrot ſervierte, feli ihn ſeinen unbehaglichen Träumereien. Hungrig 0 er darüber her mit dem Entſchluſſe, ſich dann, Er⸗ 1 00 vorſchützend, unverzüglich auf ſein Zimmer zu be⸗ mchte da er ſich durch die neugierigen Blicke der all⸗ ählich zahlreicher werdenden Gäſte beläſtigt fühlte. in Einer der letzteren, ein kleiner ſilberhaariger Mann 9 ſchäbiger Bauerntracht, mit liſtig umherflirrenden feinen Augen nahm ohne weiteres, nachdem er ſich bei 0 Eintritte forſchend in der Stube umgeſehen, an nem Tiſche ihm gegenüber Platz. „Geſtatten, mein Herr?“ ſtim„Bitte“, lautete die nicht gerade freundliche Zu⸗ mung. schauer Mann ließ ſich ein Glas Bier kommen und aule, während er trank, den Reisenden neugierig an. uch„Sie ſind wohl fremd hier?“ fragte er mit zudring⸗ her Liebenswürdigkeſt.. „Ja“.—„Darf man fragen, woher?“—„Meinet⸗ wegen.“ „Ich wollte ſagen, darf man es erfahren?“ Der Hauptmann hätte den Neugierigen am liebſten ſchroff abgewieſen, ſagte ſich aber, daß dies mit der Klug⸗ heit unvereinbar ſei. „Aus Berlin“, antwortete er kurz. „O, aus Berlin.“ Der Mann betrachtete ihn mit lächelndem Blicke.„Welche Ehre für Sachſen“, meinte er halb ironiſch.„Die Herren Berliner bilden ſich immer ſo viel auf ihre Abſtammung ein.“ a „Nicht alle, mein Lieber.“—„Nichts für ungut wir Sachſen—“„Sie ſind ja gar kein Sachſe.“— „Woher wollen Sie das wiſſen?“ ö 10 des höre es an Ihrem Dialekte. Sie ſind Rhein⸗ änder.“ „Ich bewundere Ihren Scharfblick.“ Felix erwiderte nichts, die Entdeckung war ihm nichts weniger als angenehm. a Der zudringliche Gaſt wartete eine Weile, daß ſein Tiſchnachbar das Wort nehme, als dies jedoch nicht ge— ſchah, äußerte er mit dem früheren Lächeln:„Eine ſchlechte Zeit, in Geſchäften zu reiſen. Gefahren rund umher. Sie reiſen doch in Geſchäften?“—„Ja.“ „Nehmen Sie ſich in acht— Sie wären nicht der erſte, der dieſe Kühnheit mit Geld und Leben büßt.“ „Ich fürchte mich nicht“ „Davon bin ich überzeugt. Sie ſind ein ſtarker Mann — wohl auch Soldat geweſen?“—„Nein.“ „Sonderbar— Sie haben ſo was Militäriſches in Ihrem ganzen Weſen, als ob Sie den bunten Rock erſt kürzlich ausgezogen hätten.“. Felix blickte den Sprecher prüfend an. Was wollte der Menſch von ihm? Waren ſeine Frechen lediglich der Ausfluß zudringlicher Neugier, oder verfolgte er einen anderen Zweck damit? Der kleine Mann erſchien ihm ordentlich unheimlich. Doch zwang er ſich zur völligen Gleichgültigkeit, als er, ruhig ſeine Mahlzeit fortſetzend, die Frage hinwarf:„Reiſen Sie auch in Geſchäften?“ Der Kleine lachte laut. „Ich? Ja. Jawohl, mein Herr— obgleich ich als armer Teufel nicht ſo viel riskiere als Sie.“ „Sie ſind ein Handelsmann?“ „Wenn Sie wollen, ja. Ich bin ſo eine Art Armee⸗ lieferant im kleinen.“ „Sie haben mit der Armee zu tun?“ „Ja, mein Herr.“—„Mit welcher?“—„Welche Frage! Hierzulande— mit der franzöſiſchen.“ „So, ſo. Ich hielt Sie für einen Bürger dieſer Stadt.“ Der Kleine lachte wieder.„Ich hielt Sie für einen Militär. Logieren Sie hier?“—„Ja.“—„Wie ſich das trifft— ich auch. Vielleicht können wir morgen zuſammen reiſen. Ich kenne Weg und Steg. Wohin gehen Sie zu⸗ nächſt?“—„Nach Dresden.“ „Nach Dresden?“ verſetzte das Männchen enttäuſcht. „Dann können wir uns nicht lange Reiſegeſellſchafter ſein. Und zwei Männer ſind doch widerſtandsfähiger gegen etliche Gefahren als einer. Ich meinte, Sie pilgerten auf Oſterreich los.“ Felix zuckte die Achſeln und erhob ſich. gh„Wollen Sie ſchon ſchlafen gehen?“—„Wie Sie ehen.“ „Schade— ich hätte gern noch ein Stündchen mit Ihnen verplaudert. Sie ſind müde?“—„Sehr.“ Die Unterhaltung der beiden war zwar nicht be⸗ ſonders leiſe, aber auch nicht ſo laut geführt worden, daß die am nächſten ſitzenden Anweſenden mehr als ab⸗ gebrochene Worte davon vernommen hätten. Der Kleine hielt die Stimme faſt ebenſo an ſich wie der Offizier, was dieſem, als es ihm zum Bewußtſein kam, die Be⸗ kanntſchaft noch ſonderbarer erſcheinen ließ. Der Wirt eilte herbei, als Felix aufſtand, ihm den Paß dankend zurückzugeben. 8 7 575 in Ordnung, Herr Leuthold“, ſagte er.— „Gut.“ „Sie wünſchen heraufgebracht zu werden?“ 6 10 wo iſt mein Kutſcher?“—„Im Hinterſtübchen. oll ich—“ (Fortſetzung folgt.) Regierung iyre ganze Aufmerrſamrett widmen muſſe. Der deutſche Händler bringe in Frankreich Produkte auf den Markt, die in Deutſchland hergeſtellt und mit dem Urſprungsſtempel verſehen ſeien. Die deutſchen Been verkaufen ihre Erzeugniſſe an franzöſiſche eſellſchaften, um die Käufer dadurch irre zu führen. Aus dem erſten Falle müſſe die Lehre gezogen werden, daß es den deutſchen Kaufleuten trotz des hohen Zolles noch immer möglich iſt, mit den franzöſiſchen Erzeug⸗ niſſen erfolgreich zu konkurrieren. Im zweiten Falle müſſe man ſich fragen, ob es nicht angebracht wäre, einem ſolchen Treiben einen Riegel vorzuſchieben. Der „Matin“ ſchließt ſeine Ausführungen folgendermaßen: „Kurz zuſammengefaßt handelt es ſich bei dem Proteſt gegen die Invaſion des deutſchen Handels in keiner Weiſe etwa um einen Boykott ausländiſcher Waren, ſondern er ſoll nur eine Warnung der franzöſiſchen Induſtrie vor der ausländiſchen bedeuten. Es muß unbedingt darauf gedrungen werden, daß die fran⸗ zöſiſchen Erzeugniſſe auf franzöſiſchem Boden die herr⸗ ſchende Rolle ſpielen.“ :: Wieder ein Spion verhaftet. Der Füſilier Wohlgemuth vom Füſilier⸗Regiment Nr. 33 in Gumbinnen iſt unter Spionageverdacht und Verdacht der Preisgabe geheimer, Aktenſtſicke auf Veranlaſſung des Kriegsgerichts der 2. Diviſion verhaftet wor⸗ den. Zur Klärung der Angelegenheit iſt ein Berliner Kriminalkommiſſar nach Inſterburg und Gumbinnen abgereiſt.. 7 Die preußiſchen Viſchöfe für Aufhebung des Jeſuitengeſetzes. Wie die„Landeszeitung für beide Mecklenburg“ von zuverläſſiger Seite erfährt, iſt dem Bundesrat in Uebereinſtimmung mit dem bereits ge⸗ meldeten Vorgehen der bayeriſchen Biſchöfe auch ein Antrag des preußiſchen Epiſkopats auf Aufhebung des Jeſuitengeſetzes zugegangen. 155 Heer und Marine. 8 Die Fliegeroffiziere bei der Parade und den Kaiſer⸗ ma növerm. Auf dem Tempelhofer Felde trafen mit ihren Flugmaſchinen von Döberitz kommend ein: Die Leutnants Jolly, Canter, Engwer, Mackenthum, Berger und Schöler. 12 Flugzeuge werden am Montag an der Parade teil⸗ nehmen. An den Kaiſermanövern werden acht Flugmaſchi⸗ nen teilnehmen, die bereits am 3. September nach dem Manövergelände verladen werden. § Das deutſche Schulſchiff„Hertha“ iſt im Hafen von San Sebaſtian angekommen. Kommandant und Offiziere wurden vom König von Spanien empfangen. Eucropäiſches Ausland. Af Frankreich.„ 4. Das ausrangierte Torpedoboot Nr. 174 hatte infolge Unachtſamkeit im Touloner Dock ein Leck erhalten und iſt geſunken. Bisher iſt es nicht gelungen, das Schiff zu heben. Rußland. * Bei Kronſtadt ſtieß der engliſche Dampfer„Seipio“ mit dem ruſſiſchen Torpedoboot 134 zuſammen, das ſchwere Beſchädigungen erlitt. Der engliſche Dampfer wurde einſt⸗ weilen beſchlagnahmt. Türkei. Wegen der Meuterei in Konſtantinopel werden 50 Gendarme und 3 Offiziere vor ein Kriegsgericht geſtellt. Amerika. Vereinigte Staaten. *. Als Präſident Taft in Columbus(Ohio) ein Hotel betrat, wartete auf ihn eine Irrſinnige, die mit zwef. Meſſern bewaffnet war. Sie konnte jedoch, ehe ſie Un⸗ heil anrichtete, feſtgenommen werden. 8—— Aſien 1 FP China.* f Zur Bekämpfung des Aufſtandes in der Mon- golei entſandte die chineſiſche Regierung ein Regiment Infanterie, eine Schwadron Kavallerie und vier Batterien Artillerie nach dem Altai⸗Gebirge.— England richtete an China die kategoriſche Aufforderung, daß China ſich micht mehr in die inneren Angelegenheiten von Tibet einmiſche und ſeine in Tibet befindlichen Truppen zurück⸗ ziehe.— Juanſchikai ernannte den franzöſiſchen Major Desmaillet zu ſeinem militäriſchen Beirat. Amtsrichter Knittel freigeſprochen. 0 In dem Prozeß gegen den Amtsrichter Knittel aus Rybnik. der wegen Beleidigung von Kommando— ſtellen der Armee auf Antrag des Kriegsminiſters an⸗ geklagt war, wurde Donnerstag nachmittag das Urteil gefällt. Wie ſchon berichtet, hatte der Staatsanwalt Walter in ſeinem Plädoyer 600 Mark Geldſtrafe be⸗ antragt. Der Verteidiger hielt dagegen den Wahr⸗ heitsbeweis für vollkommen geh ickt und außerdem die Wahrnehmung der berechtigten Intereſſen gegeben; er plädierte für Freiſprechung. N dreiſtündiger Bera⸗ tung des Gerichtshofes verkündi e Landgerichtsdirektor Langer das Urteil. Es lautete auf Freiſprechung. In der Urteilsbegründung heißt es u. a.: „Dem Hauptmann Kammler iſt vom Angeklagten der Vorwurf gemacht worden, er ſei ein bösartiger Gei⸗ ſtesſchwacher, vor dem man ſich in dieſer Beziehung in acht nehmen müſſe. Dieſen Vorwurf hat das Gericht als wahr erwieſen angeſehen. Die Geiſtesſchwäche wurde als feſtgeſtellt betrachtet, auf Grund der Sachverſtändigen⸗ Gutachten. Die Bösartigkeit wurde erblickt in dem zwei⸗ deutigen und nicht offenen Verſahren gegenüber dem An⸗ geklagten und dem Oberleutnant Gieſe, ſowie in dem Ver⸗ halten des Hauptmanns Kammler bei den Kontrollver⸗ ſammlungen. Hierfür iſt der Wahrheitsbeweis ob⸗ jektiv erbracht. Den Oberleutnant Gieſe hat der Hauptmann Kammler zu verhindern gewußt, daß er zu ſeiner Braut nach Ratibor fahren konnte, und das Ver⸗ halten Kammlers bei den Kontrollverſammlungen, ſeine Freude am Beſtrafen bewieſen ſeine bösartigen Charak⸗ tereigenſchaften. Der Vorwurf der Lüge und der wieder⸗ holten Lüge gegenüber dem Hauptmann Kammler iſt durch den Wahrheitsbeweis in zwei Fällen bewieſen. Dem Be⸗ zirkskommandeur Baron v. Vietinghoff wurde wiederholt Lüge vorgeworfen. Auch dafür hat das Gericht den Wahr⸗ heitsbeweis als erbracht angeſehen. Baron Vietinghoff hat bewußt die Unwahrheit geſagt, wenn er geſchrieben hat, daß das Regiment den Antrag auf Ueberführung Kamm⸗ lers zur Landwehr geſtellt habe. Er hat eine Unehrlich⸗ keit begangen und der Wahrheit nicht die Ehre gegeben. Denn er wußte genau, welche Korreſpondenz er ſelbſt vor— her mit dem Regiment! e grüber gehabt hat. Das Gericht hat weiter den Wahrheitsbeweis in drei Fällen als erbracht angeſehen, und zwar durch die Auslaſſungen in der Wiedergabe des Briefes an den Regimentskomman⸗ deur durch die Behauptung, andere Tatſachen als die dem Angeklagten bekanntgegebenen ſeien dem Oberſtleutnant nicht bekannt, und endlich dadurch, daß der Oberſtleutnant dieſelbe Erklärung auch vor dem Ehrengericht abgegeben hat. Dagegen iſt für den Vorwurf der Parteilichkeit und unzuläſſigen Einwirkung auf das Ehrengericht der Wahr— heitsbeweis nicht erbracht. Eine bewußte Einwirkung auf den Ehrenrat iſt nicht bewieſen. Oberſtleutnant v. Vieting⸗ hoff war ſich der Tragweite ſeiner Einwirkung nicht bewußt. Der Vorwurf gegen Exzellenz von der Groeben, daß er inſofern die direkte Unwahrheit geſagt hat, als er dem Angeklagten durch eine ihm mündlich bekanntge⸗ gebene Verfügung geſagt hat, es ſeien nur dienſtliche Gründe zu ſeiner Ueberführung zur Landwehr maßgebend geweſen, während in der Tat außerdienſtliche, nämlich die Landtagswahl und die Kirchenvorſtandswahl, vorlagen; die⸗ ſer Vorwurf iſt vom Gericht nicht als berechtigt erachtet worden. Aber dem Angeklagten wird der Schutz des § 193 auch in dieſem Punkte zugebilligt.— Die Koſten des geſamten Verfahrens wurden der Staatskaſſe aufer⸗ legt.“ Nach der Verkündung dieſes Urteils wurde Knittel von zahlreichen Perſonen aufs herzlichſte beglückwünſcht. Der Ausgang dieſes Prozeſſes wird überall die lebhaf⸗ teſte Befriedigung hervorrufen. Verkehr und Sport. & Ein Flugzeug überm Meere in Brand. Der be⸗ kannte engliſche Flieger Graham White verließ am Donnerstag Clapton mit ſeiner Gattin im Aeroplan, um ſich nach Southampton zu begeben. Er befand ſich ungefähr acht Seemeilen von Durham entfernt, als der Apparat Feuer fing, ſo daß der Flieger auf dem Waſſer niedergehen mußte. Dort trieb das Ehe⸗ paar längere Zeit hilflos umher, bis es von einer die Unfallſtelle kreuzenden Jacht aufgefiſcht wurde. * Der deutſche Waſſerflug⸗Wettbewerb in Hei⸗ ligendamm. Der erſte Flugtag verlief ungünſtig. Büchner erſchien mit ſeinem Aviatik⸗Doppeldecker am Start, mußte ihn aber wegen verſchiedener Defekte ins Zelt zurückbringen. Nach 7 Uhr abends verſuchte Thelen mit ſeinem Abatros-Dovveldecker, vom Wozſer Der Kurier des Rönigs Erzählung aus dem Jahre 1813 von Friedrich Thieme. 7(Nachdruck verboten.) „Nein, nein. Sagen Sie ihm“, rief Felix mit er⸗ hobener Stimme,„er ſoll um acht Uhr auſpannen. Ich habe den Mann bis Dresden gemietet“, fügte er hinzu. „Er hat mich brav gefahren— falls Sie einen Paſſagier für die Rückreiſe für ihn wiſſen, ſei er hiermit angelegent⸗ lich empfohlen.“ Der Wirt ſagte ſeine Verwendung zu, worauf Haupt⸗ 5 5 Dohna mit kurzem„Gute Nacht“ die Gaſtſtube verließ. Gottfried, der Aufwärter, begleitete ihn in das im erſten Stock gelegene Schlafzimmer. 5 „Kennen Sie den kleinen Herrn, der mir gegenüber⸗ ſaß?“ fragte ihn Felix.„Den Grauköpfigen? Ich ſollt es meinen.“ „Wohnt er hier?“—„Das nicht, doch hat er ſich zeitweiſe hier herumgetrieben.“ „Wiſſen Sie ſeinen Namen?“ „Man nennt ihn Hilpner, doch weiß ich nicht, ob es ſein rechter Name iſt. Sie wollen doch nicht mit ihm e reiſen?— Ich hörte ſo etwas im Vorbei⸗ gehen!“ „Durchaus nicht. Iſt er nicht ehrlich?“ Gottfried kniff die Augen zuſammen und ſchüttelte den Kopf.—„Er ſteht in keinem großen Anſehen“, bemerkte er in gedämpftem Tone.„Nicht, daß man ihn für einen Spitzbuben hält— aber näher verkehren will niemand 700 mit ihm. Manche halten ihn für einen franzöſiſchen pion. Der junge Hauptmann ſchritt unruhig in dem kleinen Zimmer auf und ab.„Iſt er heute erſt eingetroffen?“ „Zu uns kam er erſt vorhin. Aber der Schuhmacher Hohl, der am Ofen ſaß, der dicke Mann mit dem ſchwarzen Vollbart— wenn Sie ſich erinnern—“ a „Er iſt mir nicht aufgefallen. Was iſt mit ihm?“ „Hohl behauptet, den Grauköpfigen heute früh im „Flieger einen Flug unternehmen. aufzuſteigen. Es gelang iym nicht, von der Oberte abz k mmen. Der Großherzog von Mecklenburg erſchlen auf dem Flugplatze. 1 Aus Stadt und Land. 0 Typhusepivemie. In dem Saarorte Nußbach ſind 20 Perſonen an Typhus erkrankt. Die Urſache wird in mutmaßlicher Brunnenvergiftung geſucht. Die Brunnen ſind ſämtlich behördlich geſchloſſen worden. ** 10 Perſonen an Pilzvergiſtung erkrankt. In Cellonges ſous Saleve(Schweiz) erkrankte die aus 10 Köpfen beſtehende Familie eines Bäckermeiſters infolge Genuſſes giftiger Pilze. Fünf Perſonen wurden ge⸗ rettet, die übrigen fünf ſchweben noch in Lebens⸗ gefahr. ** Exploſion einer Fabrik für Exploſivſtoffe. In Montichiari bei Mailand wurden zahlreiche Perſonen durch eine Exploſion in einer Fabrik für Exploſivſtoſſe verletzt. Die Fabrik wurde vollkommen zerſtört. Der Leiter der Fabrik Marquis d'Imperiali wurde durch die Exploſion getötet und ſpäter als vollkommen ver⸗ kohlte Leiche aufgefunden. iſt noch unbekannt. * Radikale Wanzenvertilgung. In Marſeille hatte der Italiener Jonai von ſeinen Arbeitskollegen ge⸗ hört, daß der Rauch von offen verbranntem Dynamit ein ausgezeichnetes Mittel gegen Inſekten ſei. Er mahm aus dem Steinbruch, wo er beſchäftigt war, zwei Dyna⸗ mitpatronen mit, die er vor dem Schlafengehen unter ſein Bett legte und mit einer Zündſchnur in Brand ſetzte. Unglücklicherweiſe hatte er aber vergeſſen, den Verſchluß der Patronen zu löſen. Im nächſten Augen⸗ blick erfolgte eine furchtbare Exploſion, und das ganze Haus ſamt Bett und ſeinem Inſaſſen flog in die Luft. Jonai fand dabei den Tod. * Vom Aeroplan entführt. In Newbrighton(Eng⸗ land) wollte eine Dame als Paſſagierin mit einem Die Dame, Miß Murray, hatte die Flugmaſchine bereits beſtiegen, wäh⸗ rend der Pilot ſeinen Sitz noch nicht eingenommen hatte. Durch eine Unachtſamkeit des Mechanikers waren die Schrauben aber bereits in Bewegung geſetzt wor⸗ den, und der Apparat erhob ſich mit der Inſaſſin in die Luft. Glücklicherweiſe ſchlug das Fahrzeug die Richtung nach der Küſte ein. Nach einigen heftigen Schwankungen ſtürzte der Aeroplan aus einer Höhe von ungefähr 10 Metern in das Meer. Der Flieger und zahlreiches Publikum waren dem Ausreißer nach⸗ — Die Urſache der Exploſion geeilt, und es gelang ihnen auch, die Dame dem naſſen Element zu entreißen. Sie iſt glücklicherweiſe ohne Verletzungen davongekommen. Die Flugmaſchine iſt in den Fluten verſunken. 5 % Neue Feuersbrunſt in Pera. Im Induſtrie⸗ viertel der Konſtantinopeler Vorſtadt Pera brach am Donnerstag ein großer Brand aus, der ſchnell um ſich griff und in kurzer Zeit über 150 kleine Holzhäuſer in Aſche legte. 1 * Aus dem Newyorker Polizeiſumpf. Einer der Hauptzeugen im Mordprozeß Roſenthal hat Newyork verlaſſen und ſich nach Europa eingeſchifft. Poliziſten hatten ihm, einem gewiſſen Carte, den Tod angedroht, falls er gegen ſie ausſagen würde; der Bedrohte flieht nun nach Europa, um dem Schickſal Roſenthals zu ent⸗ gehen. Kleine Nachrichten. In Nizza tötete ein Frauenzimmer ihren Geliebten, den verheirateten ruſſiſchen Architekten Nikolaus von Ko⸗ vitz, durch fünf Revolverſchüſſe auf offener Straße und ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. General Booth hinterließ 110 000 Mark, davon waren ihm 100 000 Mark erſt kürzlich vermacht worden. Bei einem Eiſenbahnunglück in Vauxhall(England) wurden zwei Reiſende getötet und 25 ſchwer verletzt, da⸗ von ſchweben 17 in Lebensgefahr. Gerichtsſaal. . Vierzehn Todesurteile vollzogen. Von den ruſſi⸗ ſchen Meuterern in Taſchkent waren bekanntlich 15 zum Tode verurteilt worden. 14 davon wurden am Donners⸗ tag hingerichtet. „Hirſch“ geſehen zu haben und zwar mit einem Herrn zuſammen, der ein franzöſiſcher Offizier in Zivil ge⸗ weſen ſei.“ „Wohl möglich“, ſagte Felix mehr zu ſich ſelbſt, als zu dem Burſchen, dann ſetzte er ruhig hinzu:„Schicken Sie mir meinen Kutſcher herauf.“ Der Kutſcher, ein Landmann aus einem Grenzdorfe, erſchien nach wenigen Minuten. „Hat Ihnen der Wirt geſagt, wann Sie ſich fertig halten ſollen, Lorbeer!“„Um 8 Uhr.“ lieber Freund. Wir wollen um 6 Uhr fahren.“—„Bei ſtockdunkler Nacht?“ „O, wir werden uns ſchon zurecht finden— ich bin gewarnt worden, Lorbeer, es ſollen verdächtige Subjekte in der Gegend herumſtreifen. Sie wiſſen, es kommt manches auf Rechnung der Franzoſen, woran ſie un⸗ ſchuldig ſind, obgleich auch unter ihnen recht gewiſſen⸗ loſe Leute ſein ſollen.“—„So werde ich um ſechs ein⸗ ſpannen.“ „Sie werden mir einen Gefallen erweiſen. Noch eins, — ſprechen Sie nicht darüber, daß ich andere An⸗ ordnungen getroffen habe. Laſſen Sie die Leute im Glauben, wir reiſten erſt nach acht Uhr— um ſo weniger werden wir Beläſtigungen zu fürchten brauchen.“ „Ich werde ſchweigen.“ Nachdem der Kutſcher ſich entfernt hatte, trat Felix an das einzige Fenſſer des Gemachs und blickte nach⸗ denklich in die Finſternis hinaus. Es war ein rauher Abend, der Schnee fiel in dichten Flocken, der Sturm pfiff und heulte abwechſelnd in ſchauerlicher Weiſe. „Ein Abend wie zum Verrat geſchaffen“, dachte der Offizier.„Ob man wirklich etwas weiß? Unmöglich, un⸗ möglich. Und doch, warum unmöglich? War nicht auch der Bote Steins den Franzoſen in die Hände gefallen? Und Lord Bathurſt, wo war er geblieben?“ „Ich wußte wohl, daß an der Grenze von Sgchſen die eigentlichen Schwierigkeiten meiner Sendung erſt be⸗ ginnen würden“, murmelte Felir und ſetzte ſich ſinnend auf das Bett. f „Ganz recht. Indeſſen hab ich mir's anders überlegt. 4. Kapitel. Als Felix immer noch ſinnend auf ſeinem Bett ſaß, klopfte es plötzlich an der Tür. Einen Augenblick krampfte ſich das Herz des jungen Offiziers zuſammen, doch faßte er ſich ſofort und ließ ein gleichmütiges Herein“ ver⸗ nehmen. Eine kleine, lächelnde Geſtalt huſchte über die Schwelle. „Was wollen Sie?“ fragte der Hauptmann verdutzt und beunruhigt zugleich, 1 Hilpner oder der Grauköpfige, wie Gottfried ihn ge nannt hatte, winkte dem Reiſenden vertraulich zu.„Ein Wort unter vier Augen“, ſagte er mit einem bedeutungs⸗ vollen Lächeln.„In Ihrem eigenen Intereſſe.“ Der Offizier ſchaute ihn überraſcht an.„Ich verſtehe Sie nicht“, erwiderte er, ſich erhebend. „Sind wir hier ganz ungeſtört?“ „Ich denke. Was wünſchen Sie?“ Der kleine Mann ging nach der Tür zurück und ſchob den Riegel vor. Hier ließ er ſich, ohne eine Einladung abzuwarten, auf einem Stuhl nieder, ſtützte beide Hände auf die Knie und begann:„Mein Betragen iſt Ihnen wohl vorhin ſeltſam erſchienen?“ „In der Tat.“ „Vielleicht mit Recht.— Geſtatten Sie, daß ich Ihnen alles erkläre. Ich heiße Hilpner, Gregor Hilpner, Ich ſagte Ihnen ſchon, mein Geſchäft führt. mich viel mit den Franzoſen zuſammen. Trotzdem gehöre ich, dawen une Sie überzeugt ſein, mit Leib und Seele dem Vater⸗ ande.“ Felix nickte, ohne zu antworten. „Man hat mich, weil man mich oft in Geſellſchaft feindlichen Militärs ſieht, vielfach im Verdacht der Spionage. Ein abſurder Verdacht, den mein Gewiſſen mit Entrüſtung zurückweiſt.“ f „Was geht das mich an?“ n „Geduld, gerade Sie werden einen Beweis der Auf⸗ richtigkeit meiner deutſchen Geſinnung erhalten, für den Sie mir Zeit Ihres Lebens danken dürften.“ K. Ich?“—„Ja, Sie, Herr Kaufmann Leuthold aus Berlin.“ a(Fortſetzung folgt.) * bhristücher familien- Nalenger preis 30 Pig. für gewerbl. und landw. Betriebe, komplette, moderne Trans⸗ Aus Nah und Fern. * Heddesheim, 30. Aug. Mark. * Ladenburg, 30. Aug. tragen, ausreichend ſeien. „ Käferthal, 30. Aug. ſ2tellte. die Beute aus der Geigerſchen Kaſſe ſein durften. » Maunheim, 30. Aug. Aus Schwermut über den Tod ihres Vaters trank ein 17jähriges Dieuſtmädchen in der Sie wurde in einem ſchlimmen Nähe des Friedhofes Lyſol. Zuſtande ins Krankenhaus gebracht. * Lampertheim, 30 Aug. 649 Stimmen; Philipp Friedrich Stefan 3, Mineralwaſſer⸗ fabrikant, 743 Stimmen, Ph. Friedrich Schmidt 3., Landwirt 629 Stimmen. Dieſe fünf Kandidaten ſind gewählt. Bei 1935 ſtimmberechtigten Bürger haben 644 Bürger von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht. » Lützelſachſen, 30. Aug. Der Kaufmann Leonhard Koch verſuchte, als ihn die Polizei verhaften wollte, zu ent⸗ fliehen. Er wurde verfolgt und brachte ſich einen tiefen Stich in den Hals bei.— Die Hopfenernte hat infolge des Regens ſchon jetzt begonnen. b Lrutershauſen, 30. Aug. Die Tabakernte hat begonnen. Die Qualttät des Tabaks iſt gegenüber dem des vorigen Jahres viel ausgiebiger und beſſer. Die Grumpen ſind dieſes Jahr ſo groß wle voriges Jahr der größte Tabak. Heute früh 8 Uhr brach Ii.„M. G.-A.“ in dem Oekonomiegebäude des Gemeinde rats Bach Feuer aus, das Schuppen und Scheuer völlig ein äſcherte. Die Scheune war völlig mit Getreide, der Schuppen mit Tabak gefüllt. Die Heddes heimer Feuerwehr vermochte den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt offenbar auf das Zündeln von Kindern von Ar⸗ beitern zurückzuführen, die in dem Schuppen Tabak aufhängten. Der durch Verſicherung gedeckte Schaden beträgt 810 000 Lohnbewegung. Die Arbeiterſchaft der Firma Benz Söhne, Automobilfabrik, Laden⸗ burg, iſt in eine Lohnbewegung getreten. Die Forderung der Arbeiter nach hoheren Löhnen wurde von der Firma obgelöhnt, da die Löhne, welche zurzeit 32— 50 Pfg. pro Stunde be⸗ Am Sonntag nachmittag waren in der Fahrradhandlung von Georg Geiger und im Laden des Konſumvereins Einbruchs diebſtähle verübt worden. Der Dieb gab anfangs an, er habe die Sachen im Käfer- taler Walde vergraben, was ſich aber als unrichtig heraus- Spaͤter gab er auf dringliches Zureden den richtigen Ort an, nämlich den Keller ſeiner elterlichen Wohnung. Beim Nachforſchen fand ſich denn auch in einer Kiſte eine Anzahl Rabattmarken und ca. 180 Mark in bar vor, welch' letztere Bei der Gemeinderats⸗ wahl erhielten lt.„W. N.“ Johann Adam Grünewald 1., Fabrikarbeiter, 973 Stimmen, Joh. D. Schollheimer, Bau- unternehmer 651 Stimmen, Jakob Schmidt 18., Fabrikarbeiter * ſein. verriegelt. Und ſtehe da! Rücken erheben. Dir heben helfen! mir jetzt nach Haus!“ Dieb,„aber nur nicht anzeigen“. anzeigen; eſſen ſtatt. zu gründen. Nur ſind dleſelben etwas billiger als voriges Jahr — Laudenbach, 30. Aug. Erwiſ 105 Boh⸗ nendieb. In einem größeren Ort an der Bergſtraße wurden letzter Tage viele Felddiebſtähle verübt. wirt ſtellte ſich deshalb ſchon gleich nach Mitternacht auf die Wache, um einmal den„Bohnendieb“ bei der Tat zu ertappen. Noch in der Morgendämmerung kam ein ſtark bebarteter Mann, entnahm aus einem mitgebrachten Sack eine Schürze, band ſich ſolche in aller Form um und begann bei ihm in ſonſt ſeltener Rührigkeit mit dem Bohnenpflüͤcken. Als er ſich ein beträchtliches Quantum eingeheimſt hatte und es auch Tag wurde, wollte er ſeine ſchwere Laſt anf den Da ſprang der neben im Getreidefeld ver⸗ borgen geweſene Eigentümer herzu und rief:„Halt! Ich will Aber die geſtohlenen Bohnen trägſt Du „Nun ja, 185 4 ln erwiderte der „Auch will ich Dich nicht aber meine Frau muß Dir mit de Base 15 e cen bar wenn Du heimkommſt!“ uch ſo geſchehen, darüber i ö ee ſchweigt des Dichters Höflichkeit. * Heppenheim, 30. Aug. erſtehung des 90 Se zum„Halben Mond“ fand ein Feſt- e Feſtrede hielt Herr K. ü die Geſchichte des Hauſes. 5 5 enn verſchied 1 Miene a erſchiedene Krautdiebſtähle feſt. — Mörlenbach, 30. Ang. Die Bereinslost ſchelnt J ſclb. Stafettenlauf nun den wertvollen Preis„Nibelungen- auch hier ſich weiter zu entwickeln. Haben ſich doch mehrere s Mitglieder vom Turnverein abgelöſt, um einen Athletenklub Die Uebungen wurden ſchon abgehalten.— Bei der heute abgehaltenen Obſtverſteigerung an der Staatsſtraße Lörzenbach- Weinheim wurden wieder ziemlich hohe Preiſe er⸗ zielt.— Bei dem Landwirt Ad. Stephan in Groß⸗Breiden⸗ bach wurde vorige Woche ein kleiner Diebſtahl ausgeführt. Ein Anzug und ein kleiner Geldbetrag ſoll entwendet worden Auch iu hleſiger Gemarkung ſoll ein Felddiebſtahl Kartoffeln ausgeführt worden f Felddiebſtahl an * Reiſen, 30. Aug. Der 82 jährige Landwirt Geor Kadel aus Schimbach wurde von den ſchen gewordenen Pfer⸗ den zu Boden geworfen und erlitt ſchwere innere Verletzungen denen er bereits erlegen iſt. ö * Aus dem Weſchnitztale, 30. Aug. Der ein⸗ geſperrte Gemeinderat. Tales, in welchem das Gemeiundezimmer im zweiten Stocke des Schulhauſes iſt, war der Gemeinderat verſammelt, um über das Wohl und Wehe der Gemeinde zu beraten. man ſich nachher zu dem üblichen Schoppen begeben wollte, war der Lehrer ausgegangen und das Haus verſchloſſen und Erſt mußte ein Bote zum Schuldiener geſchickt Elin Land⸗ Ob dem Zur Feier der Wieder⸗ Die Polizei ſtellte hier Im einen Orte unſeres Als werden, der die Reſerveſchlüſſel holte, um di Gefangenen zu befrelen. pet m die unfreiwillig Vom Odenwald, 30. Aug. Hornbach, ſo dienten auch die 10 vollſten Sachen in den Kriegszeiten des Mittelalters * Lindenfels, 30. Aug. 970 die bedrängten Bewohner des Modautales. Lindenfels, 30. Aug. in Gadernheim am Sonntag hat Fürſt Erbach-Schö Erſcheinen zſtgeſagt. Fürſt Erbach Schönberg ſein jagd erhielt der Altbürgermeiſter Dexheimer aus Wendelsheim durch die Unvorſichtigkeit eines Jagdteil 3 ſchuß ins Auge. 0 eilnehmer einen Schrot⸗ geſtern im Krankenhaus geſtorben. — Worms, 30. Auguſt. Deutſches Feſt. D 8 f.Der Beſuch des deutſchen Feſtes verſpricht ſtark zu Babe wird aber diesmal ganz Beſonderes geboten: Konzerte, große Volksbeluſtigungen, Spiel und Sport, Wett⸗ Die Hauptfeſttage ſind Sonnta 05 ae 1 Autesde 9 ſtellungen, Karouſſells, darunter ein„Ruſſiſches Luftkarouſſell“ Hypodrom, Schießhallen uſw. hat Aufſtellung Kae 0 Montag abend wird ein Rieſenprachtfeuerwerk abgebrannt, das von der Firma, die jüngſt das Feuerwerk für das Frauk⸗ furter Bundesſchleßen ausführte, geliefert wird. Dieſes Feuer⸗ 1 115 bis 5 in Worms Geſehene. An beiden rd auf dem prächtigen Feſt fi e ene prächtigen Feſtplatz ein Kinematograph armſtadt, 30. Aug. Seit ihrer Eröffnung wurd die Ausſtellung„Der Menſch“ bisher von 9 5 35 000 Perſonen beſucht. An manchen Tagen zählt man über 3000 Beſucher, aus allen Schichten der Bevölkerung. Dieburg, 30. Aug. Am nächſten Sonntag den 8. September, dem Feſte Mariä Geburt, wird hier die uralte Wallfahrt zur ſchmerzhaften Muttergottes gefeiert. 75 In Amerika verſtorbene Heſſen. Peter Ritter, 79 Jahre alt, aus Unter⸗Schönmattenwag, in Chilltrothe, Ohio, Frau J. Borner geb. Egner, aus dem Odenwald, in Brooklyn N. Y., Johann Kimpel, 82 Jahre alt, aus Schotten, in Brooklin, Heinrich Fink, 81 aus Lauterbach, in New Pork. Heinrich Fink, 81 Jahre alt, ———— * ochen macht Pergnugen mii. Morro. Würfel 0 CCCãͥã ðĩVTu Eine Woche! Posten Damenstiefel mit Lackkappen Posten Herrenstiefel, extra Preis 1 5.80 Schulstiefel, Grösse 31035 3.90, Grösse 27.30 2.90 Schulstiefel, extra stark. 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