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Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich TLeruſprech- Nr. 2 Ar. 105. ee Kaiſermanöver. 0 Der erſte Manövertag, der Montag, brachte nach⸗ mittags intereſſante Einzelheiten. Eine rote Ka⸗ valleriediviſion, aus brandenburgiſchen Reitern beſte⸗ hend und durch Garde verſtärkt, war ſchon in früher Nachmittagsſtunde in der Umgegend von Mühlberg, in dem Orte, wo einſt Karl V. und Moritz von Sachſen die evangeliſchen Fürſten ſchlugen, auf dem rechten Elbufer angelangt. Da ſie von Kalau morgens 7 Uhr aufgebrochen war, ſo bedeutete das eine ausgezeichnete Marſchleiſtung, wenn man bedenkt, daß jener Ort etwa 75 Kilometer von der Elbe entfernt liegt. Die 3. Jäger wurden mit Kraftfahrzeugen nach vorn ge⸗ bracht und gingen als erſte auf Pontons über die Elbe. So hatte Rot auf dem linken Uſer eine Streit⸗ macht, die die ſchwachen blauen Truppen, die über⸗ dies weit im Raum verteilt waren, bei Mühlberg und üdlich davon bei Lösnig zurückwarfen. Freilich ſtan⸗ en gegen abend noch immer blaue Poſten bei Strehla und Rieſa. Das Ueberſetzen der durch Garde verſtärkten brandenburgiſchen Reiter bot ein hübſches Bild. Ein hartes Los wartete der braven Schwadronen; denn bitterkalt war das Waſſer. Aber im Manöver heißt es:„Durch!“ Auf dem andern Ufer aber hielten der Kaiſer und der König von Sachſen mit ihrer Beglei⸗ tung und beobachteten das intereſſante Schauſpiel. Die Pontons— es ſtanden nicht nur das Brückengerät der Kavallerieregimenter, ſondern auch der vorge⸗ holten Pioniere zur Verfügung— werden erſt mit der Fahrmannſchaft und mit den Pferdehaltern beſetzt: Sattelzeug und ſonſtiges Gepäck wird zuvor verladen. Nun werden ſechs Pferde zu gleicher Zeit an das Fahrzeug geführt. Die meiſten ſind ruhig; freilich ſträuben ſie ſich anfangs noch ein wenig, doch der Pferdehalter im Boot zieht ſie langſam an der Trenſe ins Waſſer, während ein gutgemeinter Schlag eines am Ufer ſtehenden Soldaten das brave Tier zum Bad in dem kühlen Waſſer ermuntert. Eines oder das andere will wieder Kehrt machen, doch es iſt zu ſpät, das Ponton ſtößt ab, und bald müſſen die Tiere ſchwim⸗ men. Und nun rudern ſie ſozuſagen ſelbſt den Kahn hinüber. Die Köpfe werden über Waſſer gehalten. Nicht minder geſchickt ging die Artillerie über. Ihr Pferde⸗ material iſt ruhiger, und ſchreitet der Waſſerprozeß ſchneller vonſtatten. Die Fahrzeuge werden auf zwei mit einer Brücke verbundenen Pontons hinüber ge⸗ rudert. Inzwiſchen erſchienen auch Flieger in der — Nebaktion, Druck und Berlatz von Dr. Kei Luft, die auf Erkundungsfahrten begriffen waren. Bis in die ſpäte Nacht hinein fuhren die Pontons des Brückentrains hinüber und herüber, um Schwadron lic Schwadron an das andere Ufer zu ſetzen. Plötz⸗ lich ein greller Lichtſtrahl, der über das Ufer hin⸗ wegſtreicht, die Blauen laſſen ihre Scheinwerfer von Rieſa her ſpielen. Auf einer aus Pontons hergeſtellten Fähre ſieht man im Lichte des Scheinwerfers, wie die reitende Artillerie mit ihren Geſchützen über den Strom eee e Der Rurier des Königs Erzählung aus dem Jahre 1813 von Friedrich Thieme. 13(Nachdruck verboten.) „Pah, ich lauf' mich bald genug warm— vorwärts, Freund. Hier für alle Fälle Euer, Honorar.“ „Nein, Herr ich nehme nichts.“ 1 „Seid kein Tor, Ihr habt es redlich verdient. dem Vaterlande ſtecken Sie Ihr „Laſſen Sie mir die Genugtuung, gedient zu haben— ein für allemal, Geld ein.“ Der brave Bauer wendete ſich ſeinem Braunen zu und trieb ihn vorwärts. Am Wege, der nach dem Walde abbog, ſtand ein junger Mann in der Tracht eines Bauern. burſchen, ſein Bündel auf dem Rücken, wie es ſchien, des Schlittens wartend. ö 81 za beda', ſchrie er dem Führer zu,„wohin fahren e? Dieſer winkte heftig ab, aber ein Zuruf des„Haupt⸗ manns bewog ihn zum Halten.„Was wollt Ihr?“ fragte Felix den Burſchen. „Ein Stück mitfahren, wenn Sie erlauben.“ „Wohin wollt Ihr?“—„Nach der Bergſchenke. „Die Bergſchenke— wo liegt die?“ „Etwa eine Stunde von hier— dort hinaus.“ 5 „So ſteigt ein, wenn's Euch beliebt“, ſagte Felix W indem er den Bündelträger aufmerkſam be⸗ ete. „Ich kann ja zum Kutſcher auf dem Bock, Herr.“ Eile Nein, nein— nur herein— aber raſch, wir haben 1 Burſche folgte vergnügt der freundlichen Ein⸗ „Habt Ihr Franzoſen geſehen?“ fragte der Hauptmann geſpannt. „Einmal zwei Reiter von weitem— ich bin ihnen aus dem 13 5 J belmiſchh⸗ Wege gegangen.„Seit Ihr in dieſer Gegend „Nicht eigentlich“, verſetzte der Burſche mit ver⸗ hieruheimer Anzeige Piernheimen Jeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim 5 Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Aunahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. l, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. ſetzt. Inzwiſchen ram es zu einem Nachtgeſecht zwiſchen roten Jägern und blauen Schützen. Am Dienstag vor⸗ mittag war es noch nicht zu einem Zuſammenſtoß der Kavalleriemaſſen gekommen. Kriegsgefahr auf dem Balkan. 0, Auf dem Balkan hat ſich mit und ohne Schuld der türkiſchen Regierung in den letzten Wochen eine Menge Zündſtoff angehäuft, der ſich in einem Kriege der Balkankönigreiche gegen die Türkei zu entladen droht. Die Lage geſtaltet ſich von Tag zu Tag kriti⸗ ſcher. Der Schritt Bulgariens bei den Großmächten wegen der Einführung der Selbſtverwaltung in Maze⸗ donien wird von der Pforte entſchieden als eine Ein⸗ miſchung in innere türkiſche Angelegenheiten zurück⸗ gewieſen. Rußland ſoll den Schritt Bulgariens, den es als eine tho emäße Folge des Vorſchlages des Grafen Berchthold hinſtellt, mißbilligt haben. An unterrichteter Stelle wird verſichert, der jüngſte bul⸗ gariſch⸗türkiſche Grenzzwiſchenfall bei Karatepee, bei dem zwei bulgariſche Unteroffiziere getötet wurden, ſei von Bulgarien provoziert worden. Es habe ſich lediglich um den— Beſitz eines Waſſerkloſetts gehan⸗ delt, das einem türkiſchen Grenzpoſten gehörte, aber von dem bulgariſchen Grenzpoſten reklamiert wurde. Das wäre allerdings der ſonderbarſte aller je dage⸗ weſenen Kriegsanläſſe, zumal man ſonſt in dieſen Ge⸗ genden nichts von einem Fanatismus der Reinlichkeit ſpürt! Infolge der griechiſchen Kundgebungen für die Einführung der Selbſtverwaltung in Epirus beſchloß die türkiſche Regierung, eine weitere Verſtärkung der Grenzpoſten vorzunehmen. Auch Bulgarien will an⸗ ſcheinend durchaus den Krieg. Wie die„Frankſurter Ztg.“ meldet, wird es ſeinen Vorſchlag bezüglich Ma⸗ zedoniens den Großmächten unterbreiten mit der Er⸗ klärung, daß, falls es den Mächten nicht gelingen ſollte, das Projekt auf friedlichem Wege durchzuſetzen, Bul⸗ garien zu den Waffen greifen müſſe. Nicht ſo ſehr die Regierung als das Volk will den Krieg. Genau ſo iſt es in Griechenland, Serbien und Montenegro, die alle bie zum Kriege rüſten. Indeſſen dürften auch die Großmächte noch ein Wörtchen mitreden. Wenn auch die eine oder die andere Gro macht es wohl gern ſieht, wie die Türkei in Nöten iſt und ſich nicht zu helfen weiß, ſo dürfte doch wohl jede an einem Bal⸗ kankriege keinen Gefallen haben. Der Krieg um Tripolis. a Neue Kämpfe. (Vier Bataillone italieniſcher Infanterie und zwei Batterien Artillerie ſtießen auf dem Wege nach Zuara mit einer ſtarken türkiſch⸗arabiſchen Streitmacht zuſammen. Die Italiener ſchlugen die Türken in die Flucht. Letztere ſollen bedeutende Verluſte erlitten haben, während die Verluſte der Italiener nur ge⸗ vinno Foion Donnerstag, den 12. September 1012. — Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 18 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 28. Jahrgang. Italien rüſtet ſich häuslich ein. Der erſte Eiſenbahnzug, ſeſtlich hergerichtet, durch ſuhr am Dienstag die Strecke Teippltg- ergag Zanzur. In Tripolis wurde nahe den alten Schanz⸗ gräben der Grundſtein gelegt zu einer ausgedehnten mafſiven Regimentskaſerne und einem Offizierkaſino. Eiſenbahn⸗ wie Kaſernenbau beſorgt ausſchließlich das militäriſche Geniekorps. Politiſche Rundſchau. — Berlin, 11. September. :: Ter Kaiſer und die Kriegervereine. Auf ein Ergebenheitstelegramm der Vertreterverſammlung des Kyſſhäuſerbundes der deutſchen Landeskriegerverbände antwortete der Kaiſer mit einem Telegramm, in dem es u. a. heißt: auf dem Tempelhofer Felde „Es hat mich gefreut, über die Kriegervereine der Mark Revue abhalten und einer großen Anzahl alter Soldaten ins Auge blicken zu können. Wo ich auch ſonſt den Mitgliedern der deutſchen Krieger⸗ vereine im In⸗ und Auslande begegnet bin, iſt mir überall der alte, tapfere und treue Geiſt aus ihren Reihen ent⸗ gegengeleuchtet. Gebe Gott. daß es immer ſo bleibe.“ : Prinz Heinrich in Tokio. Prinz Heinrich iſt an Bord des Kreuzers„Scharnhorſt“ in Nokohama eingetroſſen und von dem deutſchen Botſchafter, den Mitgliedern der Sagal und den der Perſon des Prinzen Heinrich beigegebenen Herren empfangen wor⸗ den„die ihn zum Sonderzug nach Tokio geleiteten. Auf dem Shimbaſhi⸗Bahnhof in Tokio wurde Prinz Heinrich bei ſeinem Eintrefſen von dem Kaiſer, der aiſerlichen Familie und japaniſchen Würdenträgern be⸗ willkommnet. Nach Abſchreiten der Ehrenfront wurde der Prinz in feierlichem Zuge zum Kaſumigaſeki⸗Palaſt geleitet, wo er Wohnung nahm. : Zur Beſitzſteuerfrage. Sicherem Vernehmen nach wird„ſo meldet ein Berliner Blatt, das gute Bezie⸗ hungen hat, im Reichsſchatzamt an einer Vermö⸗ genszuwachsſteuer gearbeitet. Es iſt allerdings noch nicht feſtſtehend, ob der Reichskanzler den Ver⸗ bündeten Regierungen die Einführung einer Vermö⸗ genszuwachsſteuer vorſchlagen wird. Sollte ſich der Plan dieſer Steuer als undurchführbar erweiſen, ſo iſt zu erwarten, daß man auf den Dewitzſchen Gedanken einer Erbzuwachsſteuer zurückgreifen wird. Die Dewitzſchen Vorſchläge haben unter den Verbündeten Regierungen große Beachtung gefunden. Auch der Reichskanzler hat die Dewitzſche Broſchüre mit beſon⸗ derem Intereſſe geleſen. In der ſchon vor längerer Zeit angekündigten Denkſchrift des Reichsſchatzamts fin⸗ den die Dewigſchen Vorſchläge eingehende Würdigung. „ Ter Euchariſtiſche Kongreß. Der papſtliche Vele⸗ gat für den Euchariſtiſchen Kongreß, Cardinal Roſſum, traf am Dienstag in Wien ein. Ihm wurde ein Emp⸗ fang zuteil. wie er noch nie dem Botſchafter einer legenem Grinſen.„Ich komme von Dresden herüber. Ich bin auf einem Gute in der Nähe und will meine Braut beſuchen.“ 5 „Seit Ihr die ganze Tour zu Fuße gewandert? „Verſteht ſich.— Unſereiner hat nicht ſoviel Geld, um die Poſt in Nahrung zu ſetzen. Ich bin ſchon geſtern morgen aufgebrochen, wurde aber durch den Schneeſturm aufgehalten.“.. 11 80 Mann berichtete darauf treuherzig, ſeine Braut wohne in einem Dorfe bei Biſchofswerda, ſie fahre aber alle Morgen mit ihrem Milchwagen mehrere Stunden weit, um eine Anzahl Gehöfte und Reſtaurants zu ver⸗ ſorgen. Die Bergſchenke ſei ihre letzte Station, da mache ſie gewöhnlich Halt und ruhe ein Stündchen aus, ehe ſie die Rückfahrt antrete. Da wolle er ſie nun erwarten und überraſchen.“ ö Weiß ſie, daß Ihr kommt?“ forſchte Felix. f „Eben nicht, Herr—“, erwiderte der Burſche,„ſie wird ſich nicht ſchlecht freuen.“ 155 „Wann trifft ſie dort in der Regel ein? „Um die jetzige Jahreszeit gegen elf 0 i elix ſah nach ſeiner Uhr, ſie zeigte die neunte Siun ber„Und wann tritt ſie die Rückfahrt an?“—„Um wölf.“ f 5 Mich wundert es, daß Ihr Euch eine ſo unruhige Zeit und ſolche grimmige Witterung für Euern Beſuch ausgeloſt!“ 1 n N „O, unſereiner kann ſich ſeine freie Zeit nicht wählen — ich habe gerade ein paar Tage Urlaub.“ „Ja, ja, ich denke, Eure Liebſte wird ſich freuen— wie heißt ſie denn?“ Gretchen— man nennt ſie in der ganzen Gegend das Milchgretchen.“ „Da ſetzt Ihr Euch wohl auf den Milchwagen oder mit ihr zuſammen auf den Bock?!“—„Das letztere, ja, L. „Iſt das Dorf, wohin Ihr geht, noch weit von der Grenze?“—„Iwei Stunden etwa.“—„So, ſo— Ihr ſeid o, ſo ein ſtrammer Burſche, ein Liebhaber. auf den ſie ſtols ſein kann.'Und wie ſchmuck Ihr ausschaut hat ſie Euch ſchon in dieſem Anzuge bewundert?“ a ſeh„Nein, wir haben uns ja Jahr und Tag nicht ge⸗ ehen.“ „Wie heißt Ihr?“—„Franz Buder.“. 5 5 Ihr auch ein gutes deutſches Herz in der ruſt?“ „Ich denke wohl. Sonſt käm' ich auch bei Gretchen ſchön an— das iſt eine, Herr— wenn alle Männer wie die wären, ſo hätten ſie den Franzoſen ſchon längſt gezeigt, wo der Zimmermann das Loch gelaſſen hat.“ 0 „Um ſo beſſer“, murmelte Felix, der ſeit einiger Zeit einem Gedanken nachzugrübeln ſchien, mit Bezug auf welchen er ſeine Fragen ſtellte.— Sie befanden ſich jetzt mitten im dichten Wald. Der Weg war ſteil und ſtieg immer mehr, ſo daß der Schlitten nur mit Mühe Bahn gewann.— Ein Mann kam langſam den Waldpfad daher. „Wer iſt das?“—„Ein Forſtwärter, Herr.“ „Haltet bei ihm ſtill!“ rief der Hauptmann ſeinem Führer zu. 5 5 Es geſchah.—„Steigt ab und fragt ihn— Ihr wißt ſchon, Hermann.“ f i g Der junge Bauer ſtieg ab und konferierte eine Minute mit dem alten Manne, der ſeine Fragen lebhaft geſtikulierend und mächtige Wolken aus ſeiner Pfeife ſtoßend, beantwortete.— Mit großer Unruhe in ſeinen Zügen kehrte Hermann zurück.—„Herr Hauptmann, es würde beſſer ſein, ein Verſteck zu ſuchen“, flüſterte er. „Warum?“ gab dieſer ebenſo leiſe zurück.—„Alle Straßen ſeien beſetzt, ſagte der Forſtaufſeher. Seit geſtern morgen ſei eine Abteilung Franzoſen nach der andern in der Gegend erſchienen. Eine halbe Stunde weiter wimmele es von Soldaten. a 5 „Ich dachte es mir“, murmelte Felix.„Da hilft es nichts, eine verzweifelte Situation erfordert verzweifelte Mittel— hört meinen Plan.“. Darauf ſprachen beide eine Minute heimlich zu⸗ ſammen.„Sie meinen alſo, Ihr Signalement iſt den Franzoſen bekannt?“ (Fortſetzung folgt.) auswärtigen Macht zuteil geworden ist. Von der oſter⸗ reichiſchen Grenze bis zu ſeinem Einzug in den Steſans⸗ dom und in die kaiſerliche Hofburg, wo er als Gaſt Kaiſer Franz Joſefs weilen wird, wurde er mit könig⸗ lichen Ehren umgeben. In enormer Zahl wird die Geiſtlichkeit vertreten ſein. Allein 150 Kardinäle, Erz⸗ biſchöſe, Biſchöſe und Aebte nehmen an dem Kongreß teil. Aus Deutſchland ſind 20, aus Italien 23, aus Frankreich 15 Biſchöfe anweſend, die in den Paläſten des Hochadels oder in Klöſtern Wohnung nahmen. Den Höhepunkt des Kongreſſes wird die große Prozeſſion am Sonntag bilden, an der mehr als 100 000 Per⸗ aa der Kaiſer und alle Mitglieder des Hofes, alle Miniſter und Spitzen der Behörden teilnehmen werden. Der Zug wird in der Hofburg enden, wo der Fürſt⸗ erzbiſchof von Wien vom Burgtor herab unter freiem Himmel in Anweſenheit des Hoſes ein ſeierliches Hoch⸗ amt zelebrieren wird. Die Monſtranz, die in der Pro⸗ zeſſion getragen wird, iſt aus maſſivem Golde und bins mit Edelſteinen beſetzt; die Saphire und Ru⸗ binen bilden Trauben, Smaragden das Laub und Topaſe die Aehren, womit Brot und Wein ſymboliſch dargeſtellt werden. Die Monſtranz beſitzt einen Wert von 150 000 Kronen. Am Sonnabend iſt Empfang bei Hofe, zu dem alle Mitglieder der kaiſerlichen Familie nach Wien berufen ſind und wobej alle hervorragen— den Gäſte des Kongreſſes dem Kaiſer und den Erzher— zoginnen vorgeſtellt werden. Die Meſſe im Stefans⸗ dom bei Einholung des Allerheiligſten wird in Gegen⸗ wart des Kaiſers und aller Erzherzöge vom apoſtoli⸗ ſchen Vikar für Bulgarien, Erzbiſchof Menini, geleſen werden. Heer und marine. § Tie deutſche Landarmee hat zurzeit insgeſamt 656144 Mann; nämlich 27 267 Oſſiziere, 90 416 Unter⸗ oſſiziere, 531004 Gemeine; dazu die Sanitätsofſi⸗ ziere, Veterinäre, Zahlmeiſter und Militärhandwerker zuſammen noch 7000 bis 8000. Der Friedensetat der Marine beträgt 64525 Mann: darunter 3337 Offi⸗ ziere, Ingenieure und Marinezahlmeiſter, 2710 Deck⸗ ofſiziere und 43 449 Gemeine. Hinzu kommen für Heer und Marine noch etwa 15000 Einjährige, ſo daß die Geſamtzahl rund 735 000 beträgt. Das Geſetz von 1912 bemißt die im Jahre 1916 zu erreichende Heeresſtärke auf 544000 Mann(Gemeine); das ſind 13 000 mehr als gegenwärtig. Die Marinemannſchaſt wird 1916 eine Geſamtſtärke von annähernd 79 000 Mann haben. Der Etat für 1916 würde demnach um⸗ ſaſſen: 673000(Heer) plus 79 000(Marine) 15 000(Einjährige): im ganzen 767 000. § Eine Kavallerieſchlacht im Kaiſermanöver. Die rote Kavallerie„die im diesmaligen Kaiſermanöver den von Oſten ins Reich dringenden Feind darſtellt, hat einen vollen Erfolg bei Oſchatz davongetragen. Die zwei Kavalleriediviſionen der roten Partei, die der machſolgenden Armee den Uebergang über die Elbe er⸗ möglichen ſollen, hatten, in der Hand ihres Führers vereint, Dienstag morgen die Hügellinie Schirmenitz⸗ Schmorkau beſetzt, um die blaue Kavallerielinie zu er⸗ warten. Am blauen Berge bei Lonnewitz unweit von Oſchatz kam es zu einem großen Treffen. Die rote Kavallerie ſchlug die blaue in prächtiger Attacke zu⸗ rück. Der Kaiſer in ſächſiſcher Ulanenuniform hielt längere Zeit auf dem blauen Berge und beobachtete den Verlauf des Treſſens. Auch der König von Sachſen und der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin waren zeitweilig anweſend. Die Kaiſermanöver. An dem Kavalleriegefecht bei Oſchatz nahmen gewaltige Reitermaſſen, 48 Schwadronen (7200 Reiter) auf jeder Seite, zuſammen alſo 15 000 Ka⸗ valleriſten teil. Kirche und Schule. Ein Breve des Papſtes. Anläßlich des Euchariſtiſchen Kongreſſes hat Papſt Pius X. folgendes Breve erlaſſen: „Unſeren geliebten Söhnen, den Katholiken der öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen Monarchie, beſonders jenen der altehr— würdigen Hauptſtadt, des hervorragenden Bollwerks des Chriſtentums, welche den ererbten Ruhm erneuern, indem ſie Jeſu im heiligſten Altarſakrament ihre feierliche Hul⸗ digung darbringen, wendet ſich bei dieſer verheißungs⸗ vollen Gelegenheit in unſerem Gedenken unſere väterliche Liebe zu. Mit dem Wunſche, daß die Erinnerung an den Euchariſtiſchen Kongreß weiterlebe und dazu beitrage, den Glauben und die Frömmigkeit zu erhalten und zu mehren. erteilen wir von Herzen den apoſtoliſchen Segen. Aus dem Vatikan, den 4. September 1912. Pius 8 Europaiſches lusland. Frankreich. E Am Mittwoch begannen die großen franzöſi⸗ chen Armeemanöver, die bis zum 18. September dauern. Das Manövergelände befindet ſich in den Tälern. der Loire. Den Oberbefehl über die blaue Armee führt General Marion, während das Kommando über die rote Ar— mee in den Händen des Generals Gallieni liegt. Im ganzen werden an den Manövern 110 000 Mann mit 5600 Pferden. 500 Geſchützen, 54 Aeroplanen und vier lenkbaren Luft⸗ ſchifſen teilnehmen. Kriegsminiſter Millerand wird den Manövern bis zum Schluß beiwohnen. Zum erſtenmal bei franzöſiſchen Manövern wird diesmal auch der Sa— nitätsdienſt kriegsmäßig ausgeibt werden. Ferner wird ein Automobilpark eine Kavalleriediviſion mit dem nötigen Proviant für Mannſchaften und 3000 Pferde für einige Tage verſorgen. Ein zweiter Automobilpark iſt zur Beför⸗ derung der Lebensmittel für ein Armeekorps in Stärke von 20 500 Mann und 3000 Pferde bereit. Großfürſt Niko⸗ laus von Rußland wird den Manövern beiwohnen. England. : Der ruſſiſche Miniſter des Aeußern Sſaſo⸗ now trifft am 20. September in London ein und reiſt nach ein⸗ bis zweitägigem Aufenthalt in der enaliſchen Haupt⸗ plus ſtadt nach Schloß Balmoral weiter, wo er vom Konig empfangen wird. Rußland. 2 Angeblich begibt ſich demnächſt die Zarin mit ihren Töchtern und dem jungen Thronfolger nach Biarritz zum Kurgebrauch. Auch der ruſſiſche Miniſter des Aeußern Sſaſonow wird dort erwartet.— Auf Befehl des Zaren ſoll das engliſche Geſchwader, das zu einem Aufenthalt von zwei bis drei Tagen im Hafen von Reval eintrifft, auf das freundlichſte empfangen werden. Türkei. 1 Die Kriegsgefahr iſt immer noch nicht behoben. Griechenland hat angeblich ſeine Truppen mobiliſiert und den Reſerveoffizieren den Befehl erteilt, ſich bereitzuhal⸗ ten. An die griechiſchen Kaufleute iſt die Anfrage ergan⸗ 1 gen, ob ſie imſtande wären, in einigen Tagen das geſamte Heer mit den nötigen Lebensmittelvorräten zu verſehen. Täglich treffen in der griechiſchen Hauptſtadt große Men⸗ gen von Medikamenten, Proviant und Munition ein. Auch in Bulgarien wüchſt die Kriegsſtimmung zuſehends, ebenſo in Serbien. Ein Sönderzug mit dreißig Wagen Kriegsmate⸗ rial für Serbien paſſierte am Montag, von Saloniki kom⸗ mend. Uesküb. Dazu werden Truppenmeutereien auch an der kleinaſiatiſchen Seite der Dardanellen gemeldet.— Endlich ſind in Armenien von neuem eine Reihe von Dör⸗ fern ausgeplündert und ſechs Chriſten ermordet worden. — Um die Pläne des Grafen Berchthold zu durchkreuzen, beſchloß ein Miniſterrat, die den Albaneſen zugeſagten Re⸗ formen im ganzen Reiche durchzuführen. Wird dieſer Be⸗ ſchluß verwirklicht, ſo entfällt jede berechtigte Handhabe zu einer weiteren Einwirkung auf die innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe der Türkei. Hauptſache iſt, daß der Beſchluß auch asgeführt wird. s : Im Befinden des Exſultans Abdul Hamid, der be⸗ kanntlich zuckerkrank iſt, ſoll eine Verſchlimmerung eingetreten ſein. Abdul Hamid nimmt nur wenig Nahrung zu ſich und verläßt ſein Zimmer nur äußerſt ſelten. Die Wachen vor ſeiner Villa ſind verdoppelt worden, aus welchem Grunde, iſt nicht erſichtlich. e N Afrika. Marokko. 5 * In Marrakeſch ſoll nur eine Abteilung der franzö⸗ ſiſchen Truppen verbleiben, die anderen werden die Ver- folgung des Thronprätendenten El Hibas, deſſen Stern zu ſinken ſcheint, aufnehmen. Oberſt Mangin wird das Kreuz der Ehrenlegion erhalten und zum General befördert werden. ö. . eienr Marokko. . Die Nachricht von der Einnahme Marrakeſchs hat unter den dortigen Einwohnern großes Erſtaunen über die Schnelligkeit hervorgerufen, mit der die Franzoſen die Stadt entſetzten und El Hiba in die Flucht ſchlugen. Eine Reiſe des neuen Sultans Mulay Juſſuf nach Marra⸗ keſch ſteht bevor. Die Behörden treffen bereits alle Vor⸗ kehrungen, um ihn feierlich zu empfangen. Der Sultan wird ſich nach Beendigung des Faſtenmonats, Anfang näch⸗ ſter Woche, von Fez nach Rabat und von dort nach Marra⸗ keſch begeben; man verſpricht ſich davon eine beruhigende Wirkung auf die dortigen Eingeborenen. 4 e ö Aſien eee China. 1 Mit der Vermittlung des chineſiſchen Botſchafters in London hat China bei einem dortigen Bankhaus eine An⸗ leihe von 200 Millionen Mark abgeſchloſſen, die zu fünf Prozent verzinsbar und in vierzig Jahren abzu⸗ tragen iſt. Sie iſt durch Verpfändung der Salzſteuer ſicher⸗ geſtellt. Soziales. + Internationale Vereinigung für Arbeiterſchutz. In Zürich begann am Dienstag die Delegiertenverſammlung der internationalen Vereinigung für geſetzlichen Arbeiter- ſchutz unter dem Präſidium von Städterat Scherrer(St. Gallen.) Alle Staatsregierungen von Europa mit Aus⸗ nahme von Bulgarien und Serbien ſind vertreten. Die Ge⸗ ſamtzahl der vertretenen Staaten beträgt 45, die der Sektionsdelegierten der verſchiedenen Landesvereinigungen 170. An die Hauptverſammlung ſchloſſen ſich fünf Kom⸗ miſſionsſitzungen an. 4 300 000 Mark Stiftung für Arbeiter. Die For⸗ bacher Hütte ſtiſtete 300 000 Mark zugunſten ihrer Arbeiter. Die Summe gelangt Ende Oktober an die Arbeiter zur Auszahlung. Verkehr und Sport. K Abermals zwei engliſche Fliegeroffiziere totge⸗ ſtürzt. Die engliſchen Fliegeroffiziere Leutnant Bod⸗ dington und Leutnant Hotchkiß, die an den Armeemanö⸗ vern mit ihren Aeroplanen teilnahmen, ſtürzten wäh⸗ rend eines Rekognoſzierungsausfluges bei Godſtow in der Nähe von Oxford aus großer Höhe ab. Die Avia⸗ tiker konnten nur als Leichen unter den Trümmern ihrer Apparate hervorgezogen werden. * Die Motorradkataſtrophe in Newark. Von den bei dem Motorradunglück auf der Radrennbahn von Newark verletzten Perſonen ſind inzwiſchen drei ihren Verletzungen erlegen, ſo daß ſich die Zahl der Todes⸗ opfer auf neun erhöht. Aus Stadt und Land. u Rieſenüberſchwemmung in China.— 4000 Tote. „Shanghai Daily News“ veröffentlicht einen Brieſ aus Woentſchue, wonach dort ein von Wolkenbrüchen be⸗ gleiteter Taifun ungeheure Ueberſchwemmungen ange⸗ richtet hat. Tie Stadt Tſingtien und zahlreiche andere kleine Städte ſollen zerſtört ſein. Tie Zahl der Umge⸗ kommenen beläuft ſich nach chineſiſchen Schatzungen a 40⸗—50 000 Perſonen.— Hoffentlich erweiſt ſich dieſe Hiobsvoſt als übertrieben. * 27 japauiſche Seeleute ertrunken. Im Kriegs⸗ haſen von Jokohama ſtieß eine Pinaſſe des japanischen Linienſchiſſes„Katori“ mit einem Torpedoboot zuſam⸗ men, wobei 27 Perſonen ertranken. * 25 Perſonen durch eine Bombenerploſion getötet. In Doiran, einer Ortſchaft an der Bahnſtrecke Salo⸗ niki—Serres, explodierte auf dem Marktplatze eine Bombe. Auigeblich wurden 25 Perſonen getötet und gegen 80 verwundet. 19 Verwundete wurden nach Saloniki und eine Anzahl in das Spital von Serres gebracht. Die Mehrzahl der Toten und Verwundeten ſind Mohammedaner. Die Bombe war, in einem Ge— treideſack verborgen, auf den Marktplaß gebracht worden. Schnee und Rate in engtand. Seit Dienstag fällt in ganz North⸗Yorkſhire Schnee. Es herrſcht furchtbare Kälte und ein ſcharſer Wind. Im Süden von Lincolnſhire wurden alle Erntearbeiten eingeſtellt. ** Ruſſiſches. In Michailowka überfielen bewaff⸗ nete Uebeltäter die Reichsrentei, verwundeten die Be⸗ amten und raubten 22006 Rubel. Die Räuber ſind entkommen. u Sechs Perſonen be. einem Eiſenbahnunglück ge⸗ tötet. Bei Erie in Pennſylvanien entgleiſte ein Zug. Sechs Perſonen ſollen getötet und über fünfzig verletzt worden ſein. ** Entdeckung eines neuen Kometen. Der Aſtronom Gale hat am 8. September in Sydney einen neuen Kometen entdeckt„der jetzt auf der Sternwarte in Mel⸗ bourne ebenfalls geſichtet wurde. Er befindet ſich u. der Nähe des Zeta-Ventaur. Aus Weftdeutſchland. — Koblenz, 10. September. Das anhaltende Regen⸗ wetter in der Rheingegend— heute iſt der 52. Regentag— hat im Rheintale in den letzten Tagen zu verſchiedenen Felsabſtürzen geführt. Geſtern ſtürzte wieder bei Neu— wied in dem Rheinorte Fahr am Bahnhof ein mächtiger Felsblock auf die Straße, die infolgedeſſen ſtundenlang für den Verkehr geſperrt war. N — Köln, 10. September. Zum Erwerb von Kunſt⸗ werken für die Kölner Muſeen ſtiftete der verſtorbene Kam— merzienrat Fritz Vorſter ſeiner Vaterſtadt Köln 100 000 Mark. — Köln, 10. September. Vom Oberrhein wird ein raſches Steigen des Waſſers gemeldet, ſo daß Hochwaſſer— gefahr droht. Von Deutz ſind die Dampfpumpen in Bereitſchaft geſetzt worden, die dazu dienen ſollen, das durch die Kanäle in die Stadt dringende Hochwaſſer zu beſeitigen. — Düſſeldorf, 10. September. Der Arbeiter Wirtz war hier mit einigen jungen Leuten auf der Straße in Streit geraten. Plötzlich kam eine Frau Portwig, die ge— rade aus dem Luſtſpielhauſe heimkehrte, dazu und ſah ihren Bruder, den Arbeiter Havermann, unter den Strei⸗ tenden. Sie wollte dieſen herausreißen, als der Arbeiter Wirtz unerwartet einen Revolver zog und zwei Schüſſe ab⸗ gab. Der eine Schuß traf Frau Portwig in die Halsſchlag⸗ ader, ſo daß ſie auf der Stelle getötet wurde, der andere verletzte deren Bruder an der Hand. Wirtz und ſein Vater, der der Schieſſerei ruhig zugeſehen und ſogar ſeinem Sohne den Revolver gereicht haben ſoll, wurden verhaftet. Ans Nah und Fern. * Heddesheim, 11. Sept. Am Montag morgen gegen 5 Ühr ſtürzte lt.„L. T.“ der mit Sandblaͤttern vollge⸗ hängte Holzſchuppen des Metzgers Sattler unter lautem Krachen zuſammen. Die Sandblätter, welche dem Landwirt David Kippenhan gehören, mußten alle nochmals eingenäht werden. Dem Sattler iſt durch dieſen Einſturz ein Schaden von zirka 2-300 Mark entſtanden. » Saudhofen, 11. Sept. Ein Nachtwächter kam bei einem Rundgange in der Nacht auf Sonntag zu Fall und wurde von ranglerenden Waggons überfahren. * Friedrichsfeld, 11. Sept. Der 3öjährige Unfall⸗ rentenbezſeher Ehret aus Ladenburg hat ſich aus unbekannten Gründen im Tonkeller der deutſchen Steinzeugfabrik erhängt. » Lützelſachſen, 11. Sept. Die Eheleute Schnelder⸗ meiſter Frledrich Lochbüchler feierten dieſer Tage ihre goldene Hochzeit. * Landeubach, 11. Sept. Eine Damenriege (16 Damen) hat der hiefige Turn Verein Jahn gegründet. * Heppenheim, 11. Sept. In der General- Verſamm⸗ lung des hieſigen Wiunzer⸗Vereins am Sonntag wurde eln Reingewinn von 1466 Mark feſtgeſtellt. * Waldmichelbach, 11. Sept. Wie wir kurz mi geteilt haben, wurde am Sonntag der 70 Jahre alte Aus züg · ler Johannes Rebſcher von hier von dem um 14, Uhr von Walb-Michelbach abgehenden Perſonenzug zwiſchensOber⸗ und Unter⸗Wald⸗Michelbach überfahren und ſofort getötet. Der Bedauernswerte, ein ſchwerhöriger Mann, wollte einen Hang machen, und kam, ohne daß den Lokomotivführer ein Verſchulden trifft, ums Leben. * Lindenfels, 11. Sept. Am Montag meldete eine Zeitungsnachricht, daß trotz des ſchlechten Wetters immer noch etwa 150 Kurgäſte hier weilen. Wenn das Negenwettet aber ſo anhält, dürften die Kurgäſte in unſerer Sommer- „friſche“ es wohl nicht mehr lange aushalten. 3 Jeden ug eine andere Suppe mit An Orr Suppen- Würfel * Aus den Ueberſchwemmungsgebieten. Bergstraße.— Ried.— Neckartal.— Aus der Ferne. Die alten Leute wiſſen zu erzühlen, daß ſie ſich nicht erinnern, daß eine ſolch andauernde Regenperlode geweſen ſel. Grau und düſter hing dieſer Tage der Himmel und teil⸗ welſe ſetzte ein Bindfadenregen ein. Aus den Ueberſchwem⸗ mungsgebieten laufen die Nachrichten immer zahlreicher und leider immer tro ſtloſer ein. Wenn man noch vor einigen Monaten von einer zu erwartenden großartigen Ernte im Jahre 1912 ſprechen konnte, ſo dürfte man jetzt dieſen Aus- ſpruch wohl mancherorts nicht mehr ganz unterſchreiben. Wir haben ſchon kurz gemeldet, daß in Weinheim und an anderen Orten der Bergſtraße und auch im Odenwald und im Ried die Wehren wegen der Waſſergefahr requiriert werden mußten. Was konnten ſie ausrichten? Sie haben das Notwendigſte an Schlamm und Geröll weggeräumt, aber die Waſſermaſſen konnten ſie nicht bannen. Die Weſchnitz iſt eben bei hohem Waſſergang ſehr reißend. In Lorſch- Hüttenfeld war der Damm an 2 Stellen, und zwar an der einen auf 6 Meter, an der anderen auf 15 Meter gebrochen. In Hemsbach erfolgte auf einer Länge von 30 Metern ein Dammbruch. 2 Weſchnitzbrücken ſind im Tale von Weinheim nach Birkenau zu zerſtört. In Lorſch haben am Montag 35 uhrwerke an der Zuſchüttung des Dammes von morgens früh bis abends 9 Uhr arbeiten müſſen, aber in der darauf. folgenden Nacht wurde ihr Werk teilwelſe wiederum zerſtört. In der dortigen Gegend ſoll die Ernte in Oehmdgras, Kar- offeln und Zuckerrüben äußerſt gefährdet ſein. In San d⸗ hofen wurden die Bewohner von der Behörde aufgefordert, die Aecker am Rhein zu räumen, weil ſonſt die Möglichkeit des Fortſchwemmens ihrer Feldfrüchte vorhanden ſei. Iirkenau, 11. Sept. Am Montag morgen um 4 Uhr wurde die hieſige Feuerwehr alarmiert und von den helden Kirchtürmen wurde Sturm geläutet. Durch den in der Nacht niedergegangenen wolkenbruchartigen Regen war unſere Weſchnitz zu einem reißenden Strome angewachſen und das ganze Weſchnitztal von Hochwaſſer bedroht. An vielen Stellen war das Waſſer aus den Ufern getreten und hatte große Flaͤchen Ackerland und Wieſen überſchwemmt und tief liegende Keller unter Waſſer geſitzt. Der Schaden, den das Hochwaſſer an Brücken, Wegen, Feldern uſw. angerichtet hat, dürfte ein recht bedeutender ſein. Auch das elektriſche Licht verſagte hier vollſtändig, da das Elektrizitätswerk zu Reiſen Hluterwaſſer bekam und die Maſchine nicht mehr funktlonterte. Von der Bergſtraße, 11. Sept. Die Nieder- ſchlagsmenge betrug dieſer Tage während 24 Stunden 30,5 Millimeter, ein Maximum, das hier niemals verzeichnet wurde. Die Ueberſchwemmungen im Neckartale ſcheinen nach den einlaufenden Berichten ſehr ſchlimm zu ſein. Da an der werden, ſo ſcheint er in ſeinem Oberlauf mit ſeinen rieſigen Waſſermaſſen, welche von der Nebenbächen herrührten, viele Auweſen überraſcht und großen Schaden angerichtet zu haben. In Ladenb urg wurden die an der Rombach gelege- nen Felder überſchwemmt und beſonders am Lauter wurden die Ufer überflutet. Ladenburg, 11. Sept. In unſerer Gemarkung ſind die oberen und unteren Wöͤrth⸗Aecker überflutet, Acker⸗ ſtͤcke, die zum großen Teil Allmendſtücke ſind, was um ſo bedauerlicher iſt. Kartoffeln, Kraut, Rüben, Tabak, Bohnen, Hafer uſw. ſtehen tief unter Waſſer und gehen zu Grunde. Daß aber dieſe gewaltigen Fluten, da wo ſie her kommen, Schäden anrichten, denen gegenüber der hieſige anſcheinend klein zu nennen iſt, das beweiſen die zahlreichen Gegenſtände, die in den lehmgelben Waſſermaſſen herumtreiben: Holz, Obſt, Heu und Gebrauchsgegenſtände, ſowie ſelbſt Haustiere wurden bemerkt und zwar ein Schwein und ein Kalb. Das ſchauer lich ſchöne Schauſpiel rief während des geſtrigen Tages zahl- reiche Zuſchauer an die Neckarufer. Viele ländeten betricht⸗ liche Mengen Holz. Selbſt die älteſten Leute können ſich nicht erinnern, daß im Spätjahr, wenn noch zahlreiche Ackerfruͤchte draußen ſtehen, ein ſolches Hochwaſſer war. Schriesheim, 11. Sept. In vielen Hänſern, Kellern und Viehſtällen ſtand, ſo wird vom 9. September geſchrieben, das Waſſer in beträchtlicher Menge. In der Nähe des Gaſthauſes zum„Ludwigstal“ wurden eine Garten⸗ mauer und einige Bäume umgeſchwemmt. Der Kanzelbach iſt ober- und unterhalb des Ortes über die Ufer getreten und ergleßt ſich uber die umliegenden Wieſen und Felder. Am ſog. Loosgraben haben die reißenden Fluten den Bachſteg weggeſchwemmt. * Hemsbach, 11. Sept. Die infolge des Damm⸗ bruches eingetretene Ueberſchwemmung hat nur zum kleinſten Teile das Gräflich Berckheim'ſche Wieſengut verwüſtet, weil dieſes durch einen Entwäſſerungsgraben geſchützt iſt, ſondern die Gemeindewieſen. Die Ueberſchwemmung hat auf die Ge- meinde übergegriffen und nimmt anſcheinend noch zu. * Lorſch, 10. Sept. Der Weſchnitzdamm war faſt dicht nebeneinander an zwei Stellen gebrochen und das Waſſer ſtrömte mit Hochdruck auf die anliegenden Felder. Auf den Alarm hin eilte die Lorſcher Bevölkerung an die Bruchſtelle. Nach ſtundenlangem Arbeiten glaubte man, das faſt 15 Meter breite Loch geſtopft zu haben, als die Anlage ins Wanken geriet, und in einer halben Minute war die mehrſtündige Arbeit vernichtet. Das Waſſer trug dieſen Schutzdamm mit clrea 1000 Sandſäcken und mehreren Wagen Steinen auf den ſchaumgekroͤnten Wellen in das Wieſengelände hinein. Doch mit friſchem Mut wurde wieder von vorne angefangen, die Anlage etwas ſachgemäßer und ſolider begonnen und nach⸗ dem einige der daran Beſchäftigten ein unfreiwilliges Bad ge⸗ nommen hatten(2 Leute waren beinahe dem Tode des Er- trinkens ausgeſetzt), konnte lt., W. N.“ der Damm bis abends 7 Uhr geſchloſſen werden. Große Maſſen der ſchlammigen Flut hatten aber in der Zwiſchenzeit weite Strecken von Wieſen und Feldern bedeckt. Die Grumeternte iſt zum größten Teile vernichtet und auch eln Teil der Ackerfrüchte wurde in Mit- leidenſchaft gezogen. Von anderer Seite wirb geſchrieben: Die Weſch⸗ nitz bringt ſeit Montag morgen ſo viele Waſſermaſſen aus dem Gebirg, daß die bei uns einmündenden Bäche keinen Ein ⸗ fluß mehr gewinnen köngen. Durch die hierdurch entſtehenden : Stauungen ſind die Wieſen⸗ und Aecker komplexe links d Mündung zahlreiches Holz und auch Tierleichen vorgefunden ö te 0 Weſchnitz und des Landgrabeus vollſtändig unter Maſſer ge⸗ ſetzt, ebenſo die weiteu Wieſen⸗ und Ackerflächen rechts der Weſchnitz in der Heppenheimer Gemarkung. Dadurch erleiden die Landwirte ganz bedeutenden Schaden, indem der noch lagernde Hafer vollſtändig zugrunde gebt, die reichen zweiten Heugrasbeſtände ruiniert und die im Waſſer nun auf Tage ſtehenden Kartoffeln und ſonſtigen Hackfrüchte, Rüben, Kraut uſw. total verfaulen werden. Die Badanſtalten in Heidelberg ſtanden in Gefahr, von den Fluten weggeriſſen zu werden. Der Neckar ſteigt ſtündlich. Von der alten Neckarbrücke ſtürzte ein Knabe von 4 Jahren herab und ertrank. Die Landſtraße nach Ziegel- hauſen ſteht unter Waſſer. Der kleine Klingelbachteig, der im Sommer meiſt trocken iſt, iſt zu einem reißenden Bache geworden. Die Nagelfabrik von Helmreich und Cie. in Wieb⸗ lingen mußte den Betrieb einſtellen, weil die Fabrikräume ö —— unter Waſſer ſtehen. In Sand hauſen iſt der Laimbach über die Ufer getreten. Eine Zigarrerfabtik in St. Ilgen wurde ſtark beſchädigt. In Leimen mußten zum Schutze des Dammes Sandſäcke an den gefährdeten Stellen aufgebaut werden. In Hirſchhorn wurde der Vaufitma Herle Gerüͤſtholz im Werte von etwa 1000 Mk. fortgeführt. An der Neckarbrücke in Mannheim ſah man eine Anzahl mit Ziegelſteinen beladener Wagen im Waſſer ſtehen; die Flut war zu ſchnell hereingebrochen. Mannheim, 11. Sept. Mit großer Wucht prallt der Neckar an die Pfeiler der Neckarbrücken. Es dringen die Wellen ſchon bis zum Damm der Feudenheimer Bahn. Doch ſcheint die Flut nachzulaſſen. Die unteren Partien des Wald⸗ parks ſind überflutet. Das Haus auf der Bleiche ſteht total unter Waſſer. Am Freibad ſind infolge des aufſtrebenden Druckwaſſers einige Sprünge im Boden entſtanden. Auch die Reiß⸗Inſel ſteht am Anfang völlig unter Waſſer. Die Feudenheimer Fähre hatte den Betrieb eingeſtellt, ebenſo die Feudenheimer Bahn zeitweiſe, ſpäter konnte ſie die Fahrt wieder aufnehmen. Auch der Rhein iſt ſtark geſtiegen, bei Mainz inner⸗ halb 24 Stunden um 60 Zentimeter. Auch der Main führt Hochwaſſer. Bei Nlerſtein trieb ein Sandkahn gegen die Brückenrampe und brach mitten durch. »Heidelberg, 11. Sept. Die Schiffahrt ruht voll; ſtändig. Die ſonſt ſo kleinen Odenwaldbäche ſind reißende Ströme geworden. Worms, 11. Sept. Von Dienſtag abend bis Mitt⸗ woch Abend iſt der Rhein bei Worms derart geſtiegen, daß man kaum noch ein Stückchen Land zwiſchen Neu⸗ und Alt- rhein bemerken kann. Die erhöhten Stellen find teilweiſe durchbrochen. Die beiden Häuſer zwiſchen Alt⸗ und Neurhein find vorläufig noch durch einen weiteren Damm geſchüͤtzt. Die ganze Niederung gleicht einem ungeheuren See, aus dem die Spitzen der Bäume wie Inſeln hervorſchauen. Die Flͤſſe Ruhr, Lippe, Lahn und Main führen Hoch⸗ waſſer. In der Umgegend von Koblenz ſind die Straßen und Bahndämme durch Felsſtürze gefährdet. In Fahr bei Neuwied löſte ſich ein gewaltiger Felsblock los und fiel auf die Straße. Auch aus Bayern und Württemberg trafen Meldungen über ſchwere Hochwaſſerſchäden ein. „Kinzig, Murg, Renſch, Enz, Dreiſam, Würm, Oos führen Hochwaſſer. In der Kloſterkirche in Lichtenthal wurde der Sarg mit den Ueberreſten der Herzogin von Hamilton geb. Prinzeſſiu von Baden umgeſtürzt. In Oos ſteht der ganze Flugplatz ſamt Luftſchiffhalle unter Waſſer; das Luft ⸗ ſchiff Viktoria Luiſe kann darum nicht nach Frankfurt fahren. Im Tale der Murr iſt ebenfalls durch einen Wolkenbruch ein koloſſales Hochwaſſer eingetreten; die Murr⸗Regulierung hielt nicht ſtand. Telephoniſche Nachrichten. Hütteufeld, 12. Sept. Der hier hergeſtellte Damm nach Lorſch zu iſt hente Nacht wieder durchbrochen worden und es flutet das Waſſer wieder uber die Felder hin. Lorſch, 12. Sept. Der Damm iſt jetzt vollſtändig geſchloſſen. Es flutet das Waſſer nicht mehr. Von Hems⸗ bach kommen gute Nachrichten. Hemsbach, 12. Sept. Der Damm iſt jetzt proviſo⸗ riſch hergeſtellt, ſo daß das Waſſer nicht mehr durchflutet. Danach ſcheint alſo die Hochwaſſergefahr größtenteils vorüber zu ſein. Liulale Nachrichten. Viernheim, den 12. September. » Gemeinheitliche Auſchaffung. Für das Faſel vieh der Gemeinde ſollen 20 Zentner Hafer, 20 Zentner Gerſte und 20 Zentner Welſchkorn beſchafft werden. „ Vergebungen. Für die Pumpwerksanlage am Gaswerk wurden vergeben die Maurerarbeiten dem Maurer- meiſter Georg Lahres 1., Zimmererarbeiten: Zimmermeiſter Georg Michael Winkenbach, Schreinerarbeiten: Schreinermeiſter Georg Friedrich Klee, Schloſſerarbeiten: Schloſſermeiſter Georg Walentin Hook 2., Glaſerarbeiten: Glaſermeiſter Joh. Joſ. Roos und Tüncherarbeiten Los 1 übertragen den Tüncher. meiſtern Nikolaus Adler, Samſtag und Georg Bauer, Los II an Tünchermeiſter Philipp Wunder. „ Onartiermacher. Die Quartiermacher für die morgen, Freitag, hier eintreffenden Mannſchaften ſind heute eingetroffen. Im beſten Mauncsalter geſtorben. Einer unſerer beſten Bürger, Herr Bäckermeſſter Andreas Blaeß, iſt am Dienstag abend 7/6 Uhr geſtorben. Vor kurzem wurde er mehrfach vom Schlag gerührt und ſeitdem war ſeine Kraft gebrochen. Im öffentſichen Intereſſe betätigte ſich der Verſtorbene durch ſein Wirken im Vorſtande des Verſchöner⸗ ungs⸗ und Verkehrs-Vereins und gab hier manche ſachgemäße Anregungen. Auch die Bäcker- Innung verltert in dem Dahin⸗ geſchledenen einen regen Vertreter des Bäckergewerbez. Ver⸗ ſchiedenen Vereinen, u. A. dem Männergeſangverein, dem Ge⸗ ſang-Verein Cäellia, der Radfahrer⸗Vereinigung, gehörte er als Mitglied an. Die Radfahrer⸗Vereinigung verliert in ihm ihren Präſidenten, als welcher er ſich als elfrigſtes Mitglied dieſes Vereins betelligte. Er ruhe in Frleden! Der Männer- Turn- Verein wird nunmehr das am Sonntag wegen des ſchlechten Wetters verſchobene Feſt am nächſten Sonntag und zwar im Saale des Gaſthauſes aum Engel“ abhalten, wozu der Verein die Bürgerſchaft Vlernheims einladet. n* Unterſuchung. Im Allgemeinen Krankenhaus in 9 aunheim weilten am Dienstag Milglleder des Gerichts in dane und der Staatsanwaltſchaft in Darmſtadt zur ernehmung des durch einen Schuß lebensgefährlich verletzten Felbdſchüͤtzen Martin Eckert. Sponagel aus Heddesheim. Der Name des Täters iſt Karl * Tabakpflanzen ſind in unſerer Gemeinde inner⸗ halb 10 Tagen nach dem Abblatten für die Fabrikation un⸗ brauchbar zu machen. „ Eine myſteriöſe Uhr. Ein hieſiger Bürger hat eine ſonderbare Uhr. Dieſe hat ſeit 7 Wochen, ſeit er hier in Viernheim anſäſſig iſt, zu ſchlagen aufgehört. Und ſonder⸗ bar, ſeit geſtern nichmittag ſchlägt ſie wieder. Er glaubt, daß dieſes eigenartige Benehmen mit dem Wetter zuſammen. hängt und daß das Wiederſchlagen ein Zeichen der nun ſich beſſernden Witterung iſt. Wollen's hoffen! „ Das Miniſterium will mit Vertretern der 5 größeren Städte über die Urſachen der Fleiſchtenerung und die Maßnahmen dagegen eine Beſprechung abhalten. „ Vorboten des Winters. Schon in der ver- floſſenen Woche wurde aus Paris gemeldet, daß dort an einem Abend ſehr ſtarker Schneefall eingetreten ſei. Jitzt wird von Schneefällen aus dem Rieſengebirge, vom Brocken (bei 1 Grad Kälte), vom Fichtelgebirge und Erzgebirge gemel⸗ det und daß in dieſen Gegenden mancherorts ſchon der Win⸗ terſport eröffnet ſel. Winterſport im September— das iſt allerdings noch nicht dageweſen. Von Kynaſt im Rieſenge⸗ birge wird mitgeteilt, daß am Sonntag ſich die Bergſpitzen bis 1300 Meter Seehöhe berab mit Schnee bedeckt zeigten, daß aber im Tale regneriſches, windiges Wetter bei 10 Grad herrſchte, und daß dort die Getreideernte ſelbſt in den Tal- dörfern noch nicht beendet ſei. Heftiges Schneegeſtöber herrſchte im Schwarzwald, in Todtmoos und in den benachbarten Orten. Auch in den Vogeſen fiel bei einer Temperatur von 2 Grad Schnee; ſeit Freitag zeigt der Belchen eine Schneedecke. In der Nacht auf Mittwoch regnete es beſtändig, am Mittwoch morgen brach einige Augenblicke die Sonne durch und erfüllte uns mit froher Hoffnung, gleich darauf kam aber ein Ge⸗ witler mit wolkenb ruchartigem Regen und Hagelſchauern. Ein recht unbeſtändiges Wetter im September. Vom Oktober glaubt man prophezeien zu ſollen, daß er ſich noch durch Wärme auszeichne. Heute, Donnerstag, morgen ſcheint die Sonne Keine Hochwaſſergefahr. Für unſere Gemeinde droht bis jetzt keine Hochwaſſergefahr in den an die Ried Gemarkung angrenzenden Fluren. Da von Hemsbach günſtige — Nachrichten kommen, ſo dürfen vir ohne Sorge für unſere Aecker ſein. S — — * Getreibepreiſe vom 10. Sept. Mannheim W. 21.60— 22.10, R. 18 00— 18 25, H. 17.00 19.00. Hamburg W. 21.40— 22.00, R 17.20—17.60, K. 18.50— 20 00. Berlin W. 20 6021.00, R. 17.00— 17.20, H 17.70 20.00. * Seckenheim, 10. Sept. Der heutige Schweine markt war mit 78 Stück Milchſchweinen befahren, von denen alle zum Preiſe von 30 bis 38 Mk. pro Paar verkauft wurden. Bekanntmachung. Es ſollen für das gemeinheitliche Faſelvieh 20 Ztr. Hafer 20 Ztr. Gerſte und 20 Ztr. Welchkorn angeſchafft werden. Diesbezügliche Angebote unter Vorlage von Muſtern ſind bis Freitag, den 20. ds. Mts. vormittags 11 Uhr bei uns einzureichen. Betr.: Die Ausführung des Tabakſtenergeſetzes. Wir machen die Tabakpflanzer unſerer Gemeinde darauf aufmerkſam, daß die Tabakpflanzen innerhalb 10 Tagen nach dem Abblatten für die Fabrikation unbrauchbar zu machen ſind. Viernheim, den 14. September 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. Bei dem naßkalten Wetter decken Sie ihren Bedarf in Hemden, Hoſen, Strümpfen, Jochen, Fhalws, Tücher ete. für Damen, Herren und Kinder am beſten bei Anton Hellstern, Lorscherstr. 31 Alte Damen⸗ und Kinder Hüte werden daſelbſt umgarniert und faconiert. Märkte.