nzeiger . E.. 2 Tel. 16 80 0 Grösstes Spezialhaus Wir Zeigen unsere Modelleund Co pieen dieses mal am: Mittwoch den 18. und Donners td den 10. September jeden Vorm:von 11-12 und Nach mittags von 3, Und 52-7 Uhr. 188 J. Fischer- I2iegel Mannheim geor. Shdwesldevtsch lands for bessere Damen und Kinder Konfe Klion Tanz-Kurſus J. Faltermann Eröffne hiermit einen neuen Tauz⸗Kurſus und zwar Dienſtags und Freitags. Privatſtunden zu jeder Tages zeit. Anmeldungen nimmt entgegen Jakob Falter mann „Zum weißen Roß“. GeschäftsHröffnung und Empfehlung. Der geehrten Einwohnerschaft Viernheims zur gefälligen Kenntnisnahme, dass ich Lorscherstrasse 31 ein Mode-, Kurz-, Weiss-, Woll- und Spielwaren- Geschäft eröffnet habe. Billige, reelle Preise und gute Waren wer- den meinem Geschäfte zum bekannten Rufe verhelfen. Hochachtend! Anton Hellstern. Reife Milchschweine hat zu perckaufen Val. Dügert, Lulſenſtr. 14. Ein fast neuer Herd wegen Platzmangel zu ver- kaufen. Holzſtraße 29. Geht Wohnhaus, Landhaus, Villa mit Garten in geeigneter Lage hier od. Umgebg Off. v. Eigent. „F. F. 604“ poſtlag. Glessen. Tgue bol. faliage per Stück 6 Pfg. Marinierte Häringe per Stück 10 Pfg. Friſch eingetroffen: Palmin und Palmona, feinſte Pflanzenbutter zu haben bei Nikolaus Hoock, Walbſtr. Neue Abonnenten erhalten bis Ende September den Vlernheimer Anzeiger gratis. Zucht⸗ und Legehühner, 928 Mieſengänſe ꝛc Lehr- reicher Katalog gratis. A Heflügelpark Häfner, be Hains tadt 89(Baden). Turugeſellſchaft Jahn. Unſer aktiven Mitglieder werden dringend gebeten, zwecks Elnübung der Stabübungen und des Phramidenbaues für unſern Rekrutenahſchieds⸗ ball jeden Mittwoch u. Samstag die Turnſtunden zu beſuchen. Die Turnuwarte. Mainzer Pferdemarkt Verlosung am 24. September d. J. Nur 25000 Lose, 12500 M. Gewinne Hauptgewinn 1eleg. Wagen mit2 Pferden u. Geschirren M. 3500 1 Hauptgewinn 2 Arbeitspf., 1800 7Gewinne je 1 Pfd. od. Hohl. 4000 16 Gewinne Pferdegesch. u. landw. Maschinen M. 1200 375 Gewinne bestehend in Silbergegenstünden M. 2000 Bar Gold die grösseren Ge- winne zu 70%, die kleineren zu 80%ũ in bar . aut Wunsch. Lose à 1 Mk., I Stück 10 Mk. Porto und Liste 25 Pfg. Zu haben bei allen Loseverkäufern. Karl Anger, Lerteeb, Mainz Kgl. Preuss. Lotterie-Hinnehmer. Frauenleiden 5 nel und eperatlonzlose B d Behandlung 1 aan ere 5 e 5 Natur- und Lichtheil- Verfahren, schwedische Heilgymnastik, Frau Direktor Hch. Schäfer 6 geblleria vos br. med. Tbure- brand. ö Mannhelm nur M 3, 3 Mannnelm vls-a-vis dem Restaurant„Zum wilden Mann. S8 prechs tus den: 21—5 Uhr nur Wochentags. rGeniners g Veiſchenseffenpuſp mit den reizenden, praktischen und brauchbaren Geschenkbeilagen können Sie nur in obiger Packung bekommen. Alleiniger Fabrikant auch der 6. 80 beliebten Schuhetème 97 N f 9 71 N* carl Gentner, Fabrik chem. techn. Prod., Göppingen. Bürgerliches Hotel- Restaurant es Neckartal u ff. Biere hell und dunkel vom Bürgerbräu Ludwigshafen a. Rh. Bürgerliche Küche Eigene Schlächterei mit elektr. Betriebe. Gut elngerlohtete Fremdenzimmer. Freundl. ladet ein Nikolaus Götz. ö ELLILLLLLLLLLLLLLLL 5 015 2 5 8 Ein noch gut erhalt ner Kinder ⸗Wagen billigſt abzugeben. Zu erfragen Ecke Lorſcher⸗ u. Waldſtr., 1. St. Iruenes Geschirr jeder Art Blumentöpfe, alle Grössen erſtklaſſige Ware, wird billigſt verkauft bei Jakob Beyer. Flima Stanlsonsen Karst Wangwanc Karſtſtel gat billig zu ver⸗ kaufen 5 Piilipp Labres. Ein Junge tere Arbeiten ſofort geſucht. Näheres in der Expedition zu erfragen unter Nr. 1418. eee Weg en stwalger unſeres Blattes wolle man Ge 0 1 * Vierubeimer Anzeiger. von 14—15 Jahren für leich⸗ Anpünktl. Zustellung ſich mit unſerer Geſchäftsſtelle direkt in Verbindung ſetzen. Näüherinnen kaufen ihre Besatzartikel sowie Seide, Sam- met, Tülle, Spitzen aller Arten am schönsten f und billigsten bei Anton Hellstern, Lorscherstr. H. Oeser photographisches Atelier u. Vergrösserungsanstalt Hauptstr. 77 Weinheim keiefon 249 Keltestes Geschäft am Platze. iernheimer Nachrichten Bezugspreis: 26 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen t. 1.14 vierteljährlich Tternſprech⸗Nr. 20 Ar. 108. Ein Kardinal über die Preſſe. Kardinal van Roſſum, der als päpſtlicher Abge⸗ ſandter den Euchariſtiſchen Kongreß in Wien leitete, ſchrieb an die chriſtlich⸗ſoziale Wiener„Reichspoſt“ unter anderem: „Es iſt der erhabene Beruf der katholiſchen Preſſe, die Währheiten unſerer hl. Religion furchtlos zu be⸗ kennen und mannesmutig zu verteidigen; es iſt die Pflicht eines jeden Katholiken, die Preſſe mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu unterſtützen, vor allem durch Abonnieren.“ Papſt Pius X. war dem Kardinal auf dieſem Wege vorangegangen. Er hatte ein beſonderes Handſchreiben, das ſich in ergreifenden Worten an die öſterreichiſchen Katholiken und insbeſondere an die Wiener wandte und ſie auf die Bedeutung des Euchariſtiſchen Kon⸗ greſſes verwies, verfaßt und mit der Beſtimmung ver⸗ ehen: „Zur Veröffentlichung in dem Wiener ka⸗ tholiſchen Tageblatt„Reichspoſt.“ Der Hl. Vater hat ſich damit an die Spitze der Mitarbeiter für die katholiſche Preſſe geſtellt. Schon als Patriarch von Venedig legte er tatkräftig Zeugnis ab für ſein hohes Ver⸗ ſtändnis von dem Werte der katholiſchen Preſſe. Um vieles gewichtiger aber noch iſt ſein jetziges Beiſpiel. Er zeigt dem katholiſchen Volke, daß er die modernen Mittel zur Erhaltung und Feſtigung ſeines Glaubens anzuwenden verpflichtet iſt, und daß die Mitarbeit für die katholiſche Preſſe die Pflicht eines jeden iſt, der die Fähigkeiten dazu beſitzt. Indem wir unſern Leſern das HBeiſpiel des Papſtes und die Mahnworte ſeines Legaten vor Augen halten, bitten wir, den bevorſtehenden Qu ar⸗ talswechſel als beſonderen Anlaß zu betrachten, eine nach⸗ drückliche Agitation für unſere Zeitung zu betreiben. Haltet denen, die noch keine katholiſche Zeitung leſen, vor, wie mit ſtets erneuter Wucht die katholikenfeindliche Preſſe unſerer Tage ihre Keulenhiebe gegen das führt, was uns Katholiken heilig und teuer iſt, gegen unſeren heiligen Glauben und gegen unſere chriſtliche Weltanſchauung. Zur Jeſuitenfrage. Eine offiziös bediente Berliner Korreſpondenz teilt mit, daß ſich der Juſtizausſchuß des Bundesrates in nicht zu ferner Zeit mit dem bekannten Antrage der bayeriſchen Regierung auf eine authentiſche Auslegung der zu dem Ausnahmegeſetz erlaſſenen Ausführungs⸗ beſtimmungen befaſſen werde, nachdem ein Gutachten vorliegt. Anſcheinend handelt es ſich um das Gutachten des Reichsfuſtizamtes. Ueber den Inhalt dieſes Gut⸗ achtens heißt es: „Nach Preſſemeldungen ſoll im Bundesrat die Formel für die Ausführung des Jeſnitengeſetzes bereits gefunden ſein. Der Begriff„Ordenstätigkeit“ ſoll angeblich dahin interpretiert werden, daß den Jeſuiten das Leſen einer ſtillen Meſſe ſowie die wiſſenſchaftliche Betätigung zu ge— Erzählung aus dem Jahre 1813 von Friedrich Thieme. 171(Nachdruck verboten.) „Eine wenig erfreuliche Ausſicht“, meinte Felix gedankenvoll. 5 „Um vier Uhr iſt es auch noch zu hell, wir müſſen uns dann ſo einrichten, daß wir erſt um fünf Uhr das Dorf erreichen. Dann fahre ich hinten herum, ſo daß ich an unſer Haus gelange, ohne erſt an den andern Gehöften vorüber zu müſſen.“ e 60 1 die Ihrigen mich aufnehmen? Biu ich ſicher rt?“ „Ich wohne nur mit meinem Großvater zuſammen, von dem haben Sie nichts zu befürchten. Das iſt ein Franzoſenfeind, wie es keinen zweiten in Sachſen gibt. Haben wir doch vor Jahren ſchweren Verluſt durch die Welſchen erlitten. Glauben Sie überhaupt nicht, daß das ſächſiſche Volk den Fremden geneigt iſt! Wir würden uns ihnen nicht verbinden, wenn es nach uns ginge, und unſere Brüder und Söhne ziehen ungern genug für Napoleon in den Krieg.“ 9. Kapitel. Der junge Offizier fand es reizend, mit dem ver⸗ ſtändigen Mädchen zu plaudern. Ein Gefühl der Sicher⸗ eit überkam ihn, wie er es ſeit ſeiner Abreiſe von Berlin nicht mehr empfunden. Dankbar teilte er ſein Butterbrot mit ihr und trank Milch aus einem noch nicht völlig ge⸗ leerten Kruge. Auf einmal ſtarrte das Blut in ſeinen Adern. melee den Sie dort, Gretchen— das ſind franzöſiſche W „Mutl“ rief ſie ihm zu, obwohl ihr Herz pochte und ihre Hände zitterten.„Sie ſind mein Bruder Karl, unſer Name iſt Müller, wenn Sie es nicht ſchon wiſſen, mein Großvater iſt der Schulze Müller.“ 1 „Vielleicht laſſen ſie uns unangefochten vorbei“, flüſterte Feli und fügte innerlich den Wunſch hinzu, ſein unfrei⸗ Redaktion, Druck und Verlag von Dr. K williger Vertreter möge nicht bereits in Feindes Hand Der Rurier des Rönigs Mievnſjeimer Zeitung (Heſſiſch⸗babiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Hürgermeiſterei Viernheim. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate t Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. eil, Biernheim.— Geſchäftsſlelle: Nathausſtraße Nr. 19. Donnerstag, den 10. September 1012. ſtatten iſt. Demgegenuver iſt, wie wir horen, zunachſt zu bemerken, daß den Jeſuiten bereits das Leſen ſtiller Meſſen nachgelaſſen iſt. In den Ausführungsbeſtimmungen des Bundesrats iſt die Ausübung einer gewiſſen Betätigung den Angehörigen des Ordens geſtattet worden. Außer dem Leſen der ſtillen Meſſen gehört hierzu die ſogenannte„miſſa ſolotaria“, das Leſen von Primizmeſſen(unter Wahrung des Charakters eines Familienfeſtes), ſowie die Austei⸗ lung der Sterbeſakramente. Verboten iſt dagegen das Hal⸗ ten von religiös⸗wiſſenſchaftlichen Vorträgen, und hieran dürfte auch feſtgehalten werden. Dieſe Beſtimmungen ſind auch nach der Aufhebung des Paragraph 2 des Geſetzes vom 4. Juli 1872 durch das Geſetz vom 8. März 1904 unberührt geblieben. Allgemein verboten iſt die Aus⸗ übung der Ordenstätigkeit, d. h. jede prieſterliche und ſeelſorgeriſche Tätigkeit, insbeſondere Predigt, Beichte, Ab⸗ ſolution, Meſſe und Sakramentsverwaltung. Es gehören hierzu auch die ſogenannten„Konferenzvorträge“ und alle prieſterlichen Handlungen, die zum Zweck vorübergehender Aushlife in der Seelſorge vorgenommen werden.“ Eine ſolche Auslegung würde der bisherigen mil⸗ deren Auslegung ins Geſicht ſchlagen und eine Ungerech⸗ tigkeit etablieren. Die„Germania“ ſchreibt hierzu: „Im Jeſuitengeſetz vom 4. Juli 1872 iſt ja nur von Niederlaſſungen des Jeſuitenordens und von Aufenethalts⸗ beſchränkungen für die einzelnen Jeſuiten die Rede, nicht aber von„Ordenstätigkeit“. Dieſe iſt erſt durch die Bun—⸗ desratsverordnung vom 5. Juli 1872 hinzugefügt worden. Noch weiter vom Wortlaut und Geiſt des Geſetzes entfernte ſich das Reſkript des Kultusminiſters und des Miniſters des Innern in Preußen, vom 28. September 1872 datiert, „daß allgemein jede prieſterliche und ſeelſorgeriſche Tätigkeit des Ordens als unter das Verbot der Ausführungsverord— nung vom 5. Juli 1872 fallend zu betrachten, dem Orden daher unbedingt namentlich das Predigen, die Abhörung der Beichte, die Erteilung der Abſolution, die Leſung der Meſſe und Verwaltung derSakramente, desgleichen die Leitung von Kongregationen und Exerzitien zu unterſagen ſei“, wie es in der Verfügung der Regierung zu Münſter vom 10. Oktober 1872 heißt: Wenn alſo das„Gutachten“ des Juſtizamtes dahin gehen würde, wo die offziiöſe Korreſpondenz andeutet, ſo würde es lediglich die juriſtiſch und praktiſch geradezu unhaltbare Ausführungsverordnung der preußiſchen Regierung ſich zu eigen machen und außerordentlich wenig eigene Arbeit und noch: wenden Sach- und Rechtskunde verraten.“ 400 Poliziſten im ungariſchen Parlament. (5) Das ungariſche Abgeordnetenhaus hat bei ſeinem Wiederzuſammentritt am Dienstaa dieſelben Erſchei⸗ nungen gezeitigt, unter denen es im Fruhzahr in die Ferien gegangen war. Wiederum mußte die Polizei eingreifen, um die oppoſitionellen Radaumacher zu entfernen. Es wird gemeldet: Um 4 Uhr nachmittags. als der Lärm kein Ende nebmen n ee n und der Feind durch ihn in Beſitz einer Beſchreibung ſeiner Perſon in ihrem neuen Zuſtande ſein. Wenn dies der Fall, war er verloren. Aber es war wohl kaum möglich, tröſtete er ſich. 5 1 „Gucken Sie nicht weg, das möchte auffallen“, raunte Margarete ihm zu.„Die Welſchen ſind ein mißtrauiſches und eitles Volk. Sehen Sie hin, als ob Sie ſich für die Uniformen intereſſierten, aber bitte, recht unbefangen.“ Felix verſuchte dem geſcheiten Rate zu folgen, als ſie ſich gleich darauf den Reitern, deren ſie wohl ein Dutzend zählten, Seite an Seite befanden. 5 Die Soldaten ſchauten das hübſche Mädchen an und tauſchten in franzöſiſcher Sprache einige Scherze aus, einige nahmen ſich ſogar die Freiheit, ihr galante Bemerkungen zuzurufen. Gretchen lachte, und Felix zog ehrerbietig ſeine ütze. 5 Sie hofften bereits, jedem Examen entgangen zu ſein, da zwang ein lautes„Halt“ des Führers der kleinen Schar ſie zum Stehen. 1 a f Gretchen hielt unverzüglich ſtill und harrte mit bebendem Herzen des ſich nähernden Franzoſen. Dieſer, ein Offizier, ritt dicht an den Wagen heran, grüßte höflich und fragte in ziemlich fließendem Deutſch nach dem Woher und Wohin...„ Felix entgegnete, ſie führen ſeit Jahren tagtäglich mit Milch bis zur Burgſchenke und zurück. 1 1 „Das Milchgretchen kennt ja weit und breit jedes Kind“, ſetzte Gretchen raſch hinzu.„Ich hoffe nicht, daß Sie uns etwas zuleide tun, Herr!“ 1 Der Offizier verneinte mit lächelnder Gebärde. —„Nein, nein, mein ſchönes Kind— nur einige Fragen will ich mir erlauben. Habt Ihr nicht auf Eurer Fahrt fat Herrn geſehen, zu Fuß oder im Wagen, der ſo aus⸗ ie 110 Damit las er das Signalement des Hauptmanns ab, wie es bis vor einigen Stunden der Wirklichkeit entſprach. Gretchen ſann nach. „Schlitten und Wagen haben wir wohl mehrere geſehen“, ſagte ſie,„aber natürlich haben wir die Darinſitzenden Schläge auf den Kopf und ins Geſicht. nicht ſo genau beobachtet. Ja doch“, plötzlich und gab ſich einen Klaps an die Nafe, nicht ein einzelner Herr in einem Schlitten, an dem wir vor einer Stunde gleich am Eingang des Waldes vor⸗ überfuhren?“ ſiehſt zuletzt den halben Tag nicht mehr. ihm nicht übel nehmen, Fragenden,„er iſt ein bißchen beſchränkt.“ äußerte galant der Offizier. — gegen Bezahlung natürlich?“ zuſetzen. ihrem Bruder zu. rechnung bringen.“ Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 18 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 28. Jahrgang. a wollte, wurden Poliziſten herbeigeholt, um fämtliche Mit⸗ glieder der Oppoſition aus dem Saale zu entfernen. Polizei⸗ Junſpektor Pavlik erſchien mit mehreren hundert Poli⸗ ziſten. Viele Poliziſten hatten im Korridor Aufſtellung genommen, die anderen drangen in den Saal. Der Saal war mittlerweile bei den Ausgängen von der Oppoſition verbarrikadiert worden. Polizeiinſvektor Pavlik hatte einen Bogen in der Hand, auf dem die Namen der Avgeoroneten ſtanden, die hinauszubefördern waren. Dieſe aber leiſteten Widerſtand und wichen nicht vom Platz. Pavlik wurde mit ungeheurem Spektakel und Schmährufen empfangen. An welchen Abgeordneten immer er ſich wandte, um ihn auf⸗ zufordern, den Saal zu verlaſſan, immer begegnete er höhniſchem Gelächter und drohenden Gebärden. Als er ſich dem Abgeordneten Graf Seuſey näherte, eilte man auf ihn zu und verhinderte ihn, ſeines Amtes zu walten. Man ſtürzte ſich auf den Polizeiinſpektor und ſchlug ihn. Auch Graf Michel Caroly ſchlug auf ihn ein. Als ſich der Polizeiinſpektor dem Grafen Appony nähern wollte, rief man ihm entgegen: Wer Apponyi berührt, der iſt des Todes!“ Ein Poliziſt weigerte ſich, die Abgeordneten anzufaſſen, er wurde ſofort verhaftet. Einzelne Abge⸗ ordnete verließen um 7 Uhr den Saal freiwillig. Der frühere Staatsſekretär Szterenyi und Graf Karolyi ſowie Abg. Jvanak wurden vor Tobſuchtsanfällen ohnmächtig. Sie wurden mitſamt den anderen Ruheſtörern von der Polizei an die Luft befördert. Der Abgeordnete Belo Jarny wurde von vier Wachleuten trotz heftigſter Gegen⸗ wehr an Händen und Füßen ergriffen und aus dem Saale geſchleift. um 9 Uhr abends war das Werk getan und Ruhe eingekehrt. Graf Tisza hielt eine Rede, in der er erklärte, er verantworte alle Maßnahmen und bean⸗ trage, 58 Abgeordnete der Oppoſition dem Immunitäts⸗ ausſchuß zu überweiſen. Das Budgetproviſorium für 1913 wurde dann eingebracht und die Sitzung auf Mittwoch früh 10 Uhr vertagt. Das ungariſche Abgeordnetenhaus liegt im Todes⸗ kampf. Das Parlament, das der Welt den düſteren Anblick dieſer Skandalſzenen bot, iſt nicht mehr lebens⸗ fähig. Parteihader hat ſchon wiederholt in Ungarn zu nationalen Kataſtrophen geführt, und eine nationale Kataſtrophe droht auch jetzt, wo ſich die parlamentari⸗ Rate Parteien mit einer Leidenſchaft und Unverſöhn⸗ ichkeit befehden, die ihresgleichen ſucht. Ungarn iſt für den Parlamentarismus anſcheinend noch nicht reif. Am Mittwoch nahmen die ekelerregenden Szenen ihren Fortgang. 200 Poliziſten marſchierten vor Be⸗ ginn der Sitzung in den Saal. Der Abgeordnete Zboray rief dem Handelsminiſter Beöthy zu: Niederträch⸗ tiger Schuft, Schwein!“ Der Miniſter will ſich auf den Beleidiger ſtürzen, wird aber von Freunden desſelben zu Boden geworfen und erhält zahlreiche Der regie⸗ rungsfreundliche Abgeordnete Rudnay erhält zwei ſchal⸗ lende Ohrfeigen. Als der Präſident Graf Tisza um Ane ſie ſaß „Ich habe ihn nicht weiter angeſehen!“ erwiderte Felix. „Ach, du Dummkopf“, rief Gretchen ärgerlich,„du Sie müſſen es Herr“, wandte ſie ſich an den „Um ſo mehr Verſtand haben Sie, ſchönes Kind“, Wie heißen Sie?“ „Margarete Müller.“ „Danke Ihnen.“ Er wollte hinwegreiten, wandte ſich aber noch ein⸗ mal um. „Haben Sie wohl einen Trunk Milch für uns übrig beeilte er ſich hinzu⸗ rief Gretchen Hand nach dem Kruge „Karl, dort der Krug iſt noch gefüllt“, gebieteriſch ihrem Bruder zu,„gib her!“ Karl ſtreckte langſam ſeine 155 da ſtieß die muntere Bäuerin ſie auch ſchon aus dem ege. „Laß nur, laß nur“, eiferte ſie, ergriff den Krug und reichte ihn dem Offizier, der zuerſt in vollen Zügen trank und ihn dann ſeinen Leuten übergab. Er fragte nach dem Preiſe, doch ſie wollte nichts haben. „Es iſt ja nur der Reſt, mein Herr.“. Ein Soldat rief ſcherzend herüber, ob ſie nicht einen Kuß dafür nehmen wollte. „Kaul, laß dir ihn für mich geben“, rief ſie lachend „Du kannſt mir ihn heute in An⸗ Die Soldaten, ſoweit ſie den Scherz verſtanden lachten laut, der Offizier verzog ebenfalls die Lippen und eie 1„Danke Ihnen, ſchönes Kind— leben ie wohl.“ 0 Fortſetzung folgt.) 85 i Uhr erſcheint, geht das Pfeifen, Trommeln und Blaſen erneut los. in Ohnmacht. Der Krieg um Trivolis, Die Friedensverhandlungen. 4 Der Pariſer„Temps“ veröffentlicht einen aus⸗ führlichen Bericht ſeines Genfer Korreſpondenten über ie türkiſch⸗italieniſchen Friedenspräliminarien. Dar⸗ nach ſoll der Friedensabſchluß in allernächſter Zeit zu erwarten ſein. Der wichtigſte Punkt der Verhandlun⸗ gen ſei das Zuſtandekommen einer in Italien zur Ausgabe gelangenden Anleihe von 600 Millionen Fres., deren Ertrag an die Türkei für die Abtretung von Tripolis gezahlt werden ſoll. Die Türkei will ſie zur Durchführung der erforderlichen inneren Reformen benutzen. Weiterhin akzeptiert die Türkei die Be⸗ ſetzung von Tripolis durch die Italiener, vorausge⸗ ſetzt, daß Italien von ihr nicht die formelle Anerken⸗ nung der Annexion Lybiens verlangt. Man würde für dieſe türkiſche Provinz dieſelbe zweideutige Situation ſchaffen, wie für Tunis und Aegypten, denn hinſicht⸗ lich dieſer Gebiete habe die Türkei niemals formell anerkannt, daß ſie in andere Hände übergegangen ſeien. Die Türkei würde ſich verpflichten, die türkiſchen Truppen aus Tripolis zurückzuziehen, aber verlangen, daß man ihr einen Hafen an einem Punkte Lybiens, entweder an der tuneſiſchen oder an, der ägyptiſchen Grenze laſſe, welcher als Verbindungsmittel mit dem Hinterlande dienen ſoll, deſſen arabiſche Bevölkerung nicht vollſtändig vom ottomaniſchen Reiche getrennt werden könne, da die Preisgabe der Araber Ent— rüſtung und Empörung hervorrufen und die Türkei und die über Muſelmanen herrſchenden europäiſchen Mächte mit ſchweren Gefahren bedrohen würde. Die Abgrenzung der italieniſchen Zone und des Hinter⸗ landes würde ſpäter erfolgen, da dieſe keine weſent⸗ lichen Punkte des Friedensſchluſſes bilden. Weiter müſſe Italien als Entſchädigung irgend einen Punkt am Roten Meere der Türkei abtreten. Für die eigent⸗ lichen Friedensverhandlungen wird auf italieniſcher Seite der ehemalige Präfekt von Genua, Senator Gar— roni, der im Juli 1911 zum Botſchafter in Konſtan⸗ tinopel ernannt wurde, ſeinen Poſten in der türkiſchen Hauptſtadt allerdings wegen des Kriegsausbruches nicht antreten konnte, als Hauptbevollmächtigter fungieren. Der frühere Botſchafter in Rom, Zia Paſcha, wird die Pforte vertreten. N Die widerſpenſtigeen Araber. Ein Notabelnrat der Araber aus Tripolitanien und der Cyrenaika richtete an die türkiſche Regie⸗ rung ein Telegramm, in dem er gegen die Friedens- verhandlungen ſtrengen Proteſt einlegt. Der Friedens⸗ abſchluß ſei nur auf der Grundlage der vollſtändigen Aufrechterhaltung der Rechte und der Souveränität der Türkei möglich. Die arabiſche Bevölkerung werde bis zum letzten Blutstropfen den Kampf fortſetzen, da ſie volle Zuverſicht auf eine ruhmreiche Beendigung des Feldzuges hege. Ir Die Friedensverhandlungen. Wie der Korreſpondent des„Matin“ ſeinem Blatte aus der italieniſchen Hauptſtadt meldet, hatte der italieniſche Miniſterpräſident Gloltttt für Mittwoch morgen 10 Uhr einen Miniſterrat telegraphiſch zu⸗ ſammenberufen. Man nimmt allgemein an, daß in dieſem die Ergebniſſe der türkiſch-italieniſchen Frie⸗ densverhandlungen in der Schweiz zur Sprache ge⸗ kommen ſind. Giolitti hat ſeine beabſichtigte Erho⸗ lungsreiſe nach dem franzöſiſchen Seebade Cabourg bis auf weiteres verſchoben.— Der Mailänder„Secolo“ meldet, daß in allen 64 zur Verhandlung ſtehenden Punkten zwiſchen Italien und der Türkei ein Einver⸗ nehmen erzielt ſei. Eiſenbahnkataſtrophe in England. 13 Tote, 50 Schwerverletzte. Auf der Strecke Cheſter-Liverpool entgleiſte am Dienstag abend ein Expreßzug der London-North— weſtern⸗Eiſenbahn kurz vor der Einfahrt in den Bahn⸗ hof der Knotenpunkt-Station Ditton in der Nähe von Widnes(Lancaſhire). Mehrere Wagen wurden zer— trümmert und gerieten in Brand. Bis 12 Uhr nachts wurden 13 Tote und 50 mehr oder minder Schwerver⸗ letzte unter den Trümmern hervorgezogen. Ueber das Unglück wird noch gemeldet: Das Un⸗ glück ereignete ſich auf der Merſeybrücke dadurch, daß der Zug in voller Fahrtgeſchwindigkeit gegen einen Brückenpfeiler ſtieß. Die neun Wagen des Zuges wur— den ſämtlich übereinander geſchichtet. Die erſten fünf Wagen türmten ſich auf die Lokomotive au fund fingen ſofort Feuer, das von furchtbarer Wirkung ür die Reiſenden war. Für die Verwundeten war von er nahen Station Ditton ſchnell Hilfe zur Stelle. Aerzte und Krankenſchweſtern brachten ihnen die erſte Hilfe, und Prieſter verſahen die Sterbenden mit den Tröſtungen der Religion. Viele Leichen wurden voll⸗ kommen verkohlt unter den Trümmern hervorgezogen; mehreren fehlte der Kopf. Der Zugführer war auf der Stelle getötet worden, während der Heizer mit gebrochenen Beinen unter der Lokomotive liegen blieb. Die Reiſenden, die ſich in den beiden erſten Wagen befanden, wurden ſämtlich getötet. Im dritten Wagen wurden zwei fungen Leuten die Köpfe glatt von den Körpern getrennt. Der vierte Wagen wurde durch Brand vollkommen zerſtört. Nur die beiden letzten Wagen blieben auf den Schienen, und die Reiſenden, die ſich darin befanden, kamen mit dem Schrecken davon. Die Knotenpunkt⸗Station Ditton wird als einer der gefährlichſten Punkte der Northweſtern Eiſenbahn angeſeben. Die Brücke hat eine ſehr ſtarke Krümmung, und eine Abgeordneter Szemitivanyi fällt[vorhanden. Der Unfall iſt auch auf das Verſagen einer roße Zahl von Weichen ſind hier Weiche zurückzuführen.— Nach neueren Feſtellungen beträgt die Zahl der Toten 16. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 19. September. * Die Oehmdgrasverſteigerung der Gemeinde iſt genehmigt. * Zugelaufen. Eln Doberman- Hund wurde dem Bürgermeiſter⸗Amt als zugelaufen gemeldet. » Allmendgrundſtücksverfteigerung. Am nächſten Freitag morgens 11 Uhr werden auf dem Rathauſe verſchie⸗ dene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genußzeit in Pacht verſteigert. * Qnartierbillets. Die Beſcheinigungen fur die letzte Einquartierung muͤſſen bis längſtens Montag auf dem Großh. Bürgermeiſteramte oder einem der Herrn Polizeidiener abgeliefert werden. » Faſelſtall. Mit den Vorarbeiten zum Umbau des Faſelſtalles wurde begonnen. * Enutwäſſerungsanſtalt. Das Entwäſſerungs⸗ Pumpwerk an der Gasanſtalt iſt in Angriff genommen worden. * Für Landwirtsſöhne. Der Beſuch der land⸗ wirtſchaftlichen Winterſchule in Heppenheim, welche am Mon⸗ tag, den 4. November wieder eröffnet wird, wird empfohlen. — Ehreuurkunden. Die Handwerkskammer zu Darm⸗ » ſtadt wird, wie im Vorjahre, an unſelbſtändige Perſonen des Handwerkerſtandes, Geſellen, Gehilfen ꝛc., welche mindeſtens 25 Jahre in ein und demſelben Betriebe ununterbrochen tätig geweſen ſind, als Anerkennung fur die treue Arbeit Ehren⸗Ur⸗ kunden verleihen. Die Verleihung erfolgt alljährlich an Weih⸗ nachten. Die Anträge zur Verleihung ſind von der gewerblichen Korporation, welcher der Arbeitgeber angehört, bei der Hand- werkskammer zu Darmſtadt bis ſpäteſtens 1. November jeden Jahres einzureichen. Den Anträgen iſt ein ausführlicher Lebens- lauf des zur Auszeichnung Vorgeſchlagenen, ſowie ein von dem Betriebsinhaber aysgeſtelltes, ortspoltzeilich beg laubigtes Arbeitszeugnis, das gleichzeitig den Nachweis der 25jährigen ununterbrochenen Dienſtzeit in ein und demſelben Betrieb ent⸗ haletn muß, ſowie en von der Polizeibehörde ausgeſtelltes Leumundszeugnis beizuſchließen. S. M. Ehren Kompagnie(geſtellt vom Schweizer Schuͤtzen-Bataillon 6) erregte beim Empfang in der Schweiz wegen der properen Ausſehens bekanntlich die Bewunderung des Kaiſers und der übrigen Manöoergäſte. Intereſſant hier⸗ bei iſt nun— beſo ders im Hinblick auf das von außerdeut⸗ ſchen Ländern beklagte Vordringen deutſcher Induſtrie in der Schweiz— daß an dieſem Erfolg der Schweizer Schützen die deutſche Induſtrie wieder einen gewiſſen Anheil hatte. Wie wir nämlich erfahren, verwendet dieſes Bataillon das im deut- ſchen Heere ſehr verbreitete Erdal(Erdal⸗Fabcik Mainz), mit dem auch während der Feſttage alles Lederzeng geputzt werden mußte. So bot das„Made in Germany“ wieder einmal (und zwar in ves Wortes vollſter Bedeutung!) einen glänzen⸗ den Sieg davongetragen. — Von der Eutwickelung der Koufeſſionen in Heſſen. Vom Jahre 1828 an bis jetzt läßt ſich die Catwickelung der Konfeſſionen in Heſſen genau erfolgen. Wir finden darüber in den„Statiſtiſchen Mitteilungen“ Folgendes: Die Zahl der Die Vermehrung der Evangeliſchen Katholiſchen Evangeliſchen Katholiſchen 1828 482 745 181 559 1871 583 510 230 984 1905 303 232 371903 219 722 132 819 1910 848 897 397 549 45 665 25 646 Im Jahre 1828 bildeten die Katholiken alſo etwas über 260% der Bevölkerung, 1871 war ihr Anteil bereits auf 28% ge- ſtiegen, bei der letzten Volkszählung ſogar auf 31%, Dieſer Aufſtieg iſt nun ſo höher anzuſchlagen, als die Konfeſſion der Mehrheit, die evangeliſche, die in der gleichen Zeit von 70 auf 66% gefallen iſt, abſolut ebenfalls eine ſtarke Zunahme aufzuweiſen hot. Während alſo die chelſtliche Bevölkerung ſich bedeutend vermehrt hat, iſt bet der jübiſchen Bevölkerung ein bedeutender Rückgang zu verzeichnen. Von 1828 auf 1846 hat ihre Zahl einen ziemlichen Zuwachs erfahren, von 21236 auf 28 058. 100 765 57 525 dieſer Zeit aber iſt die jädiſche Bevölkerung in beſtändigem Rückgang, begriffen. 1905 betrug ſie 24 696, 1910 nur noch 24063 Perſonen d. h. ſoviel wie um die Mitte der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ihr relativer Anteil iſt ſogar ſeit 1828 von 3,1% auf 1,9è gefallen. Die Ange- hörigen der übrigen Religionsgemeinſchaften und die Konfeſſi⸗ onsloſſen ſind ſeit 1905 von 9 604 auf 11 542 geſtiegen und zwar entfällt dieſe Zunahme faſt ausſchließlich auf Deutſch⸗ Katholiſche und Freireligiöſe mit 1 260 und Konfeſſtonsloſe mit 566, zuſammen alſo mit 1826. Altkatholiſche gibt es in Heſſen 1 130, Griechiſch-Katholiſche 272 Perſonen. Ans Nah und Fern. * Käfertal, 18. Sept. Der Mannheimer Stadtrat beſchloß, u. A. wegen Bewilltaung der Mittel fuͤr die Erbau⸗ ung einer Leichenhalle nit Wärterwohnung in Käfertal im Betrage von 45 200 Mk. eine Vorlage an den Bürgeraus- ſchuß zu erſtatten. “ Weinheim, 18. Sept. Die„Weinheimer Zeitung“ der Witwe Käßberg, welche vor Kurzem an die Gebrüder Smolin verpachtet wurde, hatte an das Ober⸗Hofmarſchallamt des deutſchen Kaiſers die Frage gerichtet, ob es wahr ſei, daß dürfen heute in keinem gutgeleiteten Haushalt fehlen. Sie ſind unentbehrlich 5 g Dann trat ein Stillſtand ein, der bis 1861 währte. In dieſem Jahr wurden 27930 Juden gezählt. Seit der Kalſer zur Einweihung der Wachenburg im Frühjahr 1913 nach Weinheim käme. Das Oberhofmarſchallamt er. wlderte, daß von einer Reiſe des Kaiſers niemals die Rede geweſen ſei. Der„Weinheimer Anzeiger“ bemerkt dazu, daß da eine Eluladuog bis jetzt nicht ergangen ſei, die Antwort nicht anders habe lauten können, jedoch beſteht bis jetzt gar kein Grund, daran zu zweifeln, daß der Kaiſer der großartigen Wachenburgfeier des Jahres 1913 durch ſeine Anweſenheit einen erhöhten Glanz verleihen werde.— Ein Anonymus hatte dem„Weinheimer Anzeiger“ zum Abſchied des Regie⸗ rungsrats von Steiner ein Gedicht eingeſandt, welches in den Anfangsbuchſtaben der Verſe eine Schmähung enthielt. Jetzt veröffentlicht der Weinheimer Anzeiger folgendes Gedicht:„Ez war dahier ein Böſewicht, der ſchämte ſich wahrhaftig nicht, ſein Gift hier auszuſpeien und Unmut auszuſtreuen. Er wollte unter fremder Kappe zwei Fliegen treffen mit einer Klappe! Doch war er wohl nicht gut beraten, er hat im Reim ſich ſelbſt verraten; denn im Gedichte, vorn am Rande ſteht groß ſein Name, ihm zur Schande! So kom's, daß ſich der Böſewicht mit ſeinem Gift hat ſelbſt gericht!“ Herr Dekan Däublin in Hohenſachſen wurde als Stadtpfarrer der hieſigen evangeliſchen Gemdinde beſtätigt. Der Dieuſt⸗ antritt hat am 3. Oktober zu erfolgen. — Von der Bergſtraße, 16. Sept. Missio canonica. Das erzbiſchöfliche Ordinariat hat dem Lehrer Hall in Muggenſturm die Missio canonica entzogen und dem kath. Pfarramt übertragen, weil der junge Lehrer dem Un⸗ glauben verfallen ſei. Hierauf hat das Unterrichtsminiſtertum die bereits ausgeſprochene Verſetzung des Lehrers wieder zurück⸗ genommen und ihn telegraphiſch uns dem Schulſchrift entlaſſen. In einem nachfolgenden Erlaß iſt als Grund der ſofortigen Entlaſſung angegeben,„da Hall keine Missio canonica mehr habe, könne er ein ſtunden⸗ und lehrplanmäßiges Fach nicht mehr geben, daher ſei ſür ihn keine Verwendung im Schul⸗ dienſt möglich.“ Dieſer Fall wird nun ſeit einigen Tagen in weiten Kreiſen lebhaft erörtert. Neckargemünd, 18. Sept. Eln Großfeuer hat in der Nacht auf Mittwoch die Putzwollfabrik von Gebrüder Walker in der Muͤhlgaſſe total zerſtört. Nur die Umfaſſungs- mauern ſtehen noch. Der Schaden beträgt zirka 75.000 Mk. Die Fabrik beſchäftigte 30— 40 Arbeiter. * Beusheim, 18. Sept. Der neueſtekatholiſch⸗ kaufmänniſche Verein. Auf einer Verſammlung katholiſcher Kaufleuie ins Bensheim und Umgebung hielt der Vorſitzende des mitteldeutſchen Gauverbandes Herr Fammler aus Franktfurt einen ſehr inſtruktiven Vortrag über den K. K. V., mit dem Ecfolge, daß ſofort lt.„W. N.“ 21 Perſonen beigetreten ſind. * Worms, 18. Sept. Schwediſches Fleiſch iſt von mehreren hieſigen Metzger bezogen worden. Im Gan⸗ zen ſind es lt.„W. N.“ 20 Stück Großvieh, die im neuen Kühlhauſe eine ſachgemäße Aufbewahrung finden. * Worms, 17. Sept. Ein 18 jähriger Matroſe aus Hilverſum ſtürzte in der Nacht zum Sonntag im Wormſer Handelshofen in den Rhein. Andere Sch ffer zogen den Ma- troſen wieder heraus, er gab ober nur noch ſchwache Lebens: zeichen von ſich und ſtarb balb darauf. Worms, 18. Sep. Der Obſtmarkt war heute mit allen Sorten Obſt gut befehren. Namentlich wurden lt. „W. N.“ zwekl Wagen Zwetſchen billig abgegeben. 2 E. N .. * Berliner Wohnungsnot. In Berlin gibt es 3317 Kleinwohnungen, welche aus nur einem unheizbaren Raum beſtehen und die bis zi 14 Perſonen beherbergen. * Jubiläumsſtiftung. Die Spinnerei Heinrich Otto und Söhne in Unterboihingen(Württemberg) hat aus Anlaß ihres fünfzigjährigen Geſchäftsjubiläums zur Unterſtützung hilfsbedürftiger Arbeiter 100 000 Mark geſtiftet. * Der 12. Verbandstag des Verbandes mitt lerer Reichspoſt⸗ und Telegraphenbeamten wurde am Montag den 16. September um 10 Uhr vormittags im Lehrervereinshauſe in Berlin eröffnet. Anweſend ſind 169 Mitglieder aus allen Teilen des Reiches. Für die Verhand⸗ lungen ſind vier Tage vorgeſehen. Der Verband zählt über 40 000 Mitglieder. » Die deutſche Nationalflugſpende hat bis jetzt rund 6 150 000 M. ergeben, alſo ungefahr das dreifache der franzöſiſchen, welche 2 136 708 M. erbrachte. * Krebskrankheit. Auf der Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Münſter in Weſtfalen teilte Ge. heimrat Czerny mit, daß jetzt etwa 50 000 Menſchen jähr- lich im Deutſchen Reich dieſer Krankheit erliegen und daß über 100 000 Krebskranke dauernd unter uns leben. Demgegenüber geſchieht von Staats wegen unglaublich wenig, während viele Millionen für die Bekämpfung der Tuberkuloſe, der Vieh- ſeuchen und der Tropenkrankheiten ausgegeben werden. Märkte. Soziale Frage. 23 2 3 Getreibepreiſe. Am Montag, 16. Sept. koſteten 100 Kilo: Mannheim: W. 21 50—22, R. 18.25, H. 17— 19.50. Berlin: W. 20.50— 21, R. 16.90—17, H. 17.70— 20. Hamburg: W. 21.40— 24.80, R. 17,30 17.70, H. 19 bis 20.70. Dlenſtag, den 16. Sept. 1912. Manrheim: W. 21.50—22, R. 18.25, H. 1719.50. Hamburg: W. 21.40— 21.80, R. 17.30— 17.70, H. 19 bis 20.70. Berlin: W. 20.50—21, R. 16.90—17, H 1770-20 Geschenk Nr. 42 „für die große Wäſche, wie beim Haus⸗u. Küchenputz. Leichtes, müheloſes Arbei⸗ ten, aber glänzender Erfolg. Die erfah⸗ rene Hausfrau weiß dies zu ſchätzen und ebenſo die wertvollen Geſchenke. Niclceltcaffes- Servioe· Sponn vorm. Adolf Sexauer Nachf MANNHEIM Gottes dienſt- Ordnung der isragelitiſchen Gemeinde Viernheim. 20. September 9. Tiſchrt Morgens 5˙ Uhr 0 Nachmittags 300 Uhr Verſöhnungsfeſt Anfang 600 Uhr Faſtenbeginn 5830 Uhr 21. September Verſöhnungsfeſt Morgen 630 Uhr Verſöhnungsfeſt Ausgang und Faſtenende 7⸗5 Uhr Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: 155 0 der landwirtſchaftlichen Winterſchule Hep⸗ penheim. Die landwirtſchaftliche Winterſchule in Heppenheim wikd am Montag, den 4. November l. Is. vormittags „711 Uhr wieder eröffnet. Es kann keinem Zweifel mehr unterlegen, daß die beſſere Vorbildung der jungen Landwirte für ihren Beruf in unſerer Zelt unerläßlich iſt. Den Schülern wird in der landwirtſchaftlichen Winter⸗ ſchule eine weitgehende Ausbildung zu teil und kann der Beſuch dieſer Anſtalt durch junge Leute, welche ſich dem landwirtſchaft⸗ licen Berufe zu widmen beabſichtigen, nur ſehr empfohlen werden. Die Landwirte unſerer Gemeinde machen wir auf die Vorteile einer gediegenen Fachbildung ihrer Söhne beſonders aufmerkſam. Zum Beſuche der landwirtſchaftlichen Winterſchule kommen hauptſächlich junge Leute von 14 bis 18 Jahren in Betracht. Wir machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß auch den Söhnen wenig bemittelter Landwirte der Schulbe⸗ ſuch ermöglicht werden kann, indem ſolchen jungen Leuten Zuſchüſſe zu den Koſten gewährt werden können. Diejenigen Landwirte unſerer Gemeinde, welche von der ſo günſtigen Gelegenheit zur Ausbildung ihrer Söhne Gebrauch machen wollen, werden erſucht, uns dies bis 1. Oktober d. Js. mitzuteilen. Auch ſind wir zu jeder weiteren Ausknnft gerne bereit. 1 Hund(Dobermann) wurde als zugelaufen gemeldet. Betr.: Die Ausführung des Tabakſteuergeſetzes. Die Tabakpflanzer werden daranf aufmerkſam gemacht, daß die Tabakpflanzen nach dem Abblatten binnen kuͤrzeſter Friſt fuͤr die Fabrikation unbrauchbar zu machen ſind. Freitag, den 20. d. Mts., vormittags 11 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier 1. Verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Ge- nußzeit in Pacht, 2. Der Dung im gemeinheitlichen Faſelſtall an bietenden verſteigert. ble Melſt⸗ Betr. Einquartierung in 1912. Die Quartiergeber der letzten Einquartierung werden erſucht, ihre diesbezüglichen Beſcheinigungen bis längſtens Montag, den 23. d. Mts., bei uns oder einem der Herren Polizeidiener abzuliefern. Unterlaſſung kann den Verluſt der Vergütung zur Folge haben. Die am 16. d. Mts. ſtattgefundene Ohmetgras-Ver⸗ ſteigerung der Gemeinde iſt genehmigt. Wir erſuchen die in Betracht kommenden Steigerer nach den Verſteigerungsbedingungen zu handeln. Viernheim, den 17. September 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. ſtücke, Reden, Pro⸗ „loge, Vorträge mit und ohne Geſaug für Krieger, Turn, Feuerwehr, Radfahrer, Geſaug und Vergnügungsvereine. 0, O. Uhse, Beflin 0. 27, 6rünerwWeg 95 Auswahlſendung. Verzeichniſſe umſouſt u. frei. Oetters Rezepte Albert-Biskuit. zutaten: 125 g Butter, 4 Eier, 250 g Zucker, 1 Päckchen Dr. Oetker's Vanillin-Zucker, 750 g NMehl, 1 Päck- * von Dr. Oetker's Backpulver. Lubereitung: Die Butter rühre zu Sahne, gib Eier, ucker und Vanillin-Zucker hinzu und zuletzt das mit dem Backpulver gemischte Pehl. Nan rolle den Teig 2 Nesser- rücken dick aus und steche mit einem Weinglase Scheiben aus, die mit einer Stricknadel durchstochen werden oder über die man ein Reibeisen drückt. Auf einem mit Butter abgeriebenen Blech werden die Scheiben gelbbraun ge— 0 und nach dem Erkalten in einer Blechdose aufbe- wWahrt. Diese Biskuits sind ein beliebtes Teegebäck. In Milch aufgeweicht bieten sie eine besonders gute Speise für Kinder. Afranische Wee! Der weissen Väter anerkannt vorzüglichen Krankenwein empfiehlt in ganzen und halbe en Flaschen J. Kirchner, z. schwarz. Walfisch“. 1. Eiſenacher Geld⸗Lotterie. 3333 Gewinne. 45 000 Mark. bar. Ein Hauptgewinn 20 000 Mark. Ein Gewinn 5 000 Mark. Looſe à 1 Mark. Geſchäftsſtelle des Viernheimer Anzeigers. Geschäfts Hröffnung und Empfehlung. Der geehrten Einwohnerschaft Viernheims zur gefälligen Kenntnisnahme, dass ich Lorscherstrasse 31 ein Mode-, Kurz-, Weiss-, Woll- und Spielwaren- Geschäft eröffnet habe. Billige, reelle Preise und gute Waren wer- den meinem Geschäfte zum bekannten Rufe verhelfen. Hochachtend N Anton Hellstern. Warenhaus NDER G. m. b. H. 7 Lerkaufshauser- weckurstadl Harktatztz MANNHEIM Unsere Geschàftsraume bleiben Feiertagshalber vo Freitag abend 6 Uhr bis Samstag abend 6 Uhr geschlossen. 4 eres r 1 S S A N Vr 2 V — 2 n* S 2 E * r NN S N 5 5 — N Se e * DR 2 N Neu eingetroffen!!! Geſtrickhte Jacken, Sweaters, Lodenfoppen, Arbeitshoſen, Auterhoſen und Hemden und werden dieſelben billigſt abgegeben bei Julius Weidner Rathausſtraße Nr. 57. Woll⸗Waren. Geſtrichte Damen- und Herren Weſten, Mädchen- und Anaben-Sweaters, Schulterkragen, Umſchlag- u. Cheniltücher, Kinder-Häubchen und Käppchen, Handſchuhe, Ftrümpfe und Socken, ſowie ſämtliche ins Wollwarenfach einſchlagende Artikel zu den billigſten Preiſeu. Hans Schumacher Schulſtraße 6. Nene 1 Heringe marinirte Heringe Stück 10 Pfg. Joh. Karl Kempf Ww. Der Sitz D 2, 6 Um für dle eintreffenden Herbst- und Winter- Neuheiten in Teppichen, Möbel-Stoffen Gardinen etc. Platz zu schaffen, habe lch jedem Artikel einen grossen ganz bedeutend reduziert. Denkbar beste Kaufgelegenheit Auswahlsendungen und Voransohſäge gerne zu Dlensten. von Posten D 2, 6 Welnhelm Die Formen Die Bequemlichkeit Die Dauerhaftigkeit sind nur einige der Vorzüge, welche unsere Schuhwaren auszeichnen. Unsere Preise sind bekannt billig u. für alle unsere werten Kunden gleich. Telephon 200 Viernheim Grösstes Schuhgeschäft der Bergstrasse.