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Er ſprach von einer„ſkrupel— loſen Raub⸗ und Eroberungspolitik“. Seine Rede gip— felte in einer Reſolution, in der es heißt: 5 „Zwiſchen den Staaten der Kapitaliſtenklaſſe, die das— ſelbe Ziel verfolgen, entſtehen ſcharfe Gegenſütze, die wie— derum den Antrieb für vermehrte Rüſtungen geben. Die dadurch erzeugte Gefahr eines verheerenden Weltkriege— wird noch verſtärkt durch die ſchamloſe Hetze der Kapital— magnaten und Junker, die an der Lieferung von Kriegs— material, der Vergrößerung des Beamtenapparates und der leitenden Stellen in Heer und Marine beſonderes Inter- eſſe haben. Der Imperialismus ſtärkt die Macht der Scharfmacher, gefährdet das Koalitionsrecht und hemmt die Fortentwicklung der Sozialpolitik. Die Rüſtungsaus— gaben bürden den Maſſen des Volkes unerträgliche Laſter auf, während die Teuerung aller Lebensmittel ihre Geſund— heit untergräbt.“ In der Debatte gerieten dann die oben genannten „Genoſſen“ aneinander. U. a. erklärte Queſſel! „Ueberall ſollten wir die Regierung unterſtützen, wo 5 dafür eintritt, irgendwo die Gleichberechtigung der deutſchen Induſtrie durchzuſetzen. Die Reſolution Haaſe bedeutet keine Löſung des Problems des Imperialis⸗ mus.“ Er wurde aber für dieſe Ketzereien von Lede⸗— bour beim Ohr genommen. Schließlich wurde die Re⸗ ſolution Haaſe mit allen gegen drei Stimmen angenom⸗ men. Dann ging es zur Maifeier. Die Debatte drehte ſich ausſchließlich um die Frage des Nürnberger Parteitagsbeſchluſſes: Alle Mitglie⸗ der der ſozialdemokratiſchen Partei und der Gewerk⸗ ſchatfen, die am 1. Mai ohne finanzielle Schädigung ſeiern können, werden durch dieſen Beſchluß ver⸗ pflichtet, den Tagesverdienſt an die Partei abzuliefern. Pfannkuch erklärte es für einen Skandal, wenn bieſer Beſchluß aufgehoben würde. Aber er mußte den Skandal bald erleben. Denn die Abſtimmung ergab die Auſhebung des Nürnberger Beſchluſſes mit 271 zegen 221 Stimmen bei zwei Enthaltungen. Am Sonnabend wurde die Tagung mit einer„Ge⸗ tichtsſitzung“ über den„Genoſſen“ Gerhard Hil— debrand, nicht zu verwechſeln mit dem Abgeordneten ftarl Hildebrand, eingeleitet. Er iſt von den unteren . Wievnß Geiss-babiſcher Grenzbote) Dienstag, den 20. September 1012. Amtsblatt der Groſßherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier⸗ Aunahmeſchluß für Juzerate: Urdhhere ein Tag vocher, abends 5 Uhr: kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgenz. 125 Redaktion, Druck und Berlag von Dr. geil, Biezuheim.— Geſchäftsſlelle: Nathausſtraße Nr. 19. eimer Jeitung ei 5 Viernheimer Volksblatr Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 1 Pfg. Reklamen 40 Pf. Bei größeren A entſprechender Nabatt. Gegründet 1834 28. Jahrgang. ——. nn Partefinſtanzen aus der Partet ausgeſchloſſen worden, veil er in Büchern und Broſchüren Anſchauungen über zoloniale Fragen entwickelt hat, die mit dem Partei drogramm nicht vereinbar ſind. Er hat wegen des Ausſchluſſes an den Parteitag Berufung eingelegt. Der mit der Sache betraute Ausſchuß hat ſich mit 5 gegen 4 Stimmen dem Urteil der unteren Inſtanzen ange⸗ ſchloſſen. Nachdem Abgeordneter Süßhein-Nürnberg für und Müller⸗München gegen die Ausſchließung Hildebrands geſprochen hatten, ergriff dieſer ſelbſt das Wort. Er erklärte, er könne mit ſeinen ſonſtigen An⸗ ſchauungen bei keiner Partei unterkommen. Er wurde aber vom Parteitag aus der ſozial⸗ demokratiſ een Partei ausgeſchloſſen, da dieſe kein Aſyr für politiſch Obdachloſe ſei. 0 1 5 Sſaſonows Reiſe. feen Die Monarchenbegegnungen und Miniſterzuſam⸗ menkünfte wollen in dieſem Jahre kein Ende neh— men. Die Diplomaten haben alle Hände voll zu tun um alte Bündniſſe zu erneuern und zu befeſtigen eine neue„Alliance“ oder„Entente“ anzubahnen, an— deren einen Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen und hier und da Zwietracht zu ſäen oder auch Miß— verſtändniſſe zu beſeitigen und Verſtändigungen über gewiſſe Fragen zu treffen. Dieſen Zwecken dient auck die Reiſe, die der ruſſiſche Miniſter des Aeußern, Sſaſo— now, nach London unternommen hat und die ihn in einigen Tagen auch nach Paris führen wird. Sſaſonow hat gleich nach ſeiner Ankunft in London in Begleitung des ruſſiſchen Botſchafters Grafen Benckendorff dem Staatsſekretär Grey im Auswärtigen Amt einen Beſuch abgeſtattet, der den Charakter einer unformellen Vor⸗ beſprechung für die Konferenz im Königsſchloſſe zu Balmoral trug.— Sſaſonows Streben geht vor allem dahin, ſich mit der engliſchen Regierung über den Bau einer transperſiſchen Eiſenbahn zu einigen, welche an das ruſſiſche Eiſenbahnnetz angeſchloſſen werden ſoll. Der eifrige ruſſiſche Miniſter ſoll ſich auch in einem Briefe an König Georg perſönlich gewandt haben, und in dem Schreiben ſoll beſonders hervorgehoben ſein, daß eine Einigung zwiſchen Rußland und England über die finanziellen und induſtriellen Fragen in Perſien eine unbedingte Notwendigkeit ſei. Am Montag abend werden ſich die Miniſter nach Balmoral zu König Georg begeben, wo dann die per— ſiſche Frage eingehend erörtert werden ſoll. Auch die Lage auf dem Balkan, der tripolitaniſche Krieg, die chineſiſche Frage, wohl auch die Verlegung der fran- zöſiſchen Flotte ins Mittelmeer werden einer gründ— lichen Erörterung unterzogen werden. Nicht weniger als 11 Tage wird Sſaſonow in England bleiben. Am 1. Oktober wird er, dem„Echo de Paris“ zufolge, in Paris eintreffen. Die Unterredungen, die Sſaſonow Der Kurier des Königs Erzählung aus dem Jahre 1813 von Friedrich Thieme. 19](Nachdruck verboten.) „Ich weiß, daß Sie ein tapferes Herz in der Bruſt haben, Kind. Doch Ihr Opfer würde vorausſichtlich unnütz ſein. Was mir am Tage Sicherheit bot, Ihre Geſellſchaft und Ihr Fuhrwerk, würde in der Nacht das Riſiko verdoppeln.“ ö f „Sie haben vielleicht recht“, nickte ſie traurig, das Köpfchen ſenkend. Gleich darauf erhob ſie es freudig wieder.„Können wir nicht morgen früh die Reiſe unter⸗ nehmen, ſo wie wir es heute getan? Sind wir heute nicht gut genug durchgekommen?“ 0 „Allerdings— doch je mehr wir uns der Grenze nähern, je mehr dürften die Schwierigkeiten ſich häufen, Wenn Sie erfahren könnten, ob man ebenfalls nicht ſchärfere Wache hält als bis hierher—“ „Ich will es verſuchen.“ Mit dieſem Verſprechen ver ließ ſie ihn. 10. Kapitel. Felix blies, nachdem er geſpeiſt, die Kerze aus, welche ſie ihm gegeben, ſetzte die Pfeife in Brand und rauchte. Soweit die Umſtände es zuließen, fühlte er ſich ganz be⸗ baglich. Nach und nach wurden ihm die Augen ſchwer, er warf ſich auf das Bett und ſchlief ein. Ein lauter Ausruf ſchreckte ihn empor— er wußte nicht, ob nach kurzer oder langer Zeit. Der Schrei entfuhr Gretchens Munde, er kannte ihre Stimme und brachte ihn auf der Stelle mit ſeiner Entdeckung in Zu⸗ ammenhang. Leiſe ſchlich er nach der Tür und horchte. Er hatte ſie von innen verriegelt und war entſchloſſen, m Notfalle durch das Fenſter zu entfliehen. Gretchen ſchien mit einer andern Perſon, die aber nicht ihr Groß⸗ vater war, in aufgeregtem Tone zu ſprechen. 4 „Unmöglich“, rief ſie,„Ihr ſeid toll, Nachbar. „Ich hab' ihn ſelbſt geſehen, Gretel— ſie brachten ihn gebunden auf einem Leiterwagen. Er winſelte jämmerlich und beteuerte immerfort, er ſei nicht der Spion, ſondern der Buderfranz und dein Bräutigam, ſie ſollten nur hierhergehen und dich fragen.“ „Heiliger Gott!“ ſchrie Gretchen erbebend,„der Un⸗ glückliche!“. „Und fein ſchaut er aus, Herzchen—kwie ein por⸗ nehmer Herr. Sogar eine goldene Kette trägt er. Aber an der Stimme hört man's, daß er nichts Vornehmes iſt, ich erkannte ihn auf der Stelle. Paß auf, ſie bringen ihn hierher oder holen dich nach dem Gaſthofe— ein ganzes Heer Soldaten war um ihn herum. Er behauptet, ein fremder Herr habe ihn mit vorgehaltener Piſtole ge⸗ zwungen, die Kleider mit ihm zu wechſeln, nachdem ſie eine kurze Strecke in des Herrn Schlitten zuſammen ge⸗ fahren waren.“ 5 g „Herrgott im Himmel!“ rief Gretchen erſchrocken. Eine Ahnung der Wahrheit ſtieg in ihr auf und das Herz des Horchers an der Tür hub mächtig zu klopfen an. a 9 Wenn das empörte Mädchen in ihrem Zorn oder ihrer Angſt um den Geliebten ihn verriet? Sollte er fliehen oder bleiben? Jetzt zu fliehen, wo das Dorf von Verfolgern wimmelte, wäre Wahnſinn geweſen— ſo ent⸗ riegelte er, als der Nachbar das arme Mädchen allein gelaſſen hatte, raſch die Tür, warf ſich vor ihr auf die Knie und flehte in ergreifenden Worten um ihre Verzeihung. „Edles, herrliches, mutiges Mädchen, vergeben Sie mir— verraten Sie mich nicht! Ich tat es in äußerſter Not und weil ich wußte, es würde ihm nichts geſchehen — o, zürnen Sie mir nicht, Margarete!“. Sie nahm ihre Hand von den blauen Augen und zeigte ihre Tränen. 1 f b „Warum mich ſo betrügen“, ſagte ſie vorwurfsgoll. „Sie haben mir weh getan— ſehr weh, und ihm auch, den ich liebe.“ a Man hörte Geräuſch, das immer lauter wurde.—„Ich bin verloren“, 155 er verzweifelnd,„alles umſonſt, was ich getan, geopfert.“ a In dieſem kritiſchen Moment fand die Jungfrau all ihren Mut wieder. Maoch nicht'“, rief ſie entſchloſſen. mit dem Miniſterpräſidenten Poincaree haben wird, werden einen intimen Charakter tragen. Die Unter⸗ haltung beider Staatsmänner wird ſich nicht nur auf die bereits in Petersburg beſprochenen Dinge, ſon⸗ dern auch auf die in London berührten Fragen be⸗ ziehen. Am 2. Oktober wird Sſaſonow an einem Gala⸗ dejeuner im Quai d'Orſay teilnehmen, doch ſteht noch nicht feſt, ob auch Präſident Fallieres zugegen ſein wird, da Fallieres nach Schluß des Miniſterrates am kommenden Sonntag Paris für einige Zeit verläßt. Außenſtehende werden von den Verhandlungen nur er⸗ fahren,„daß in allen Fragen eine Uebereinſtimmung“ erzielt wurde. Der Krieg um Tripolis. Ter türkiſche Miniſterrat für Fortſetzung des Krieges. N )( Während alle Welt in Friedenshoffnungen ſchwelgt, hat der türkiſche Miniſterrat, der am Sonn⸗ tag abgehalten wurde, dem ſchönen Traum ein jähes Ende bereitet. Die Pforte hatte nach Ablehnung des letzten italieniſchen Vorſchlages, der die Proklamation der Unabhängigkeit Tripolitaniens verlangte, einen Gegenvorſchlag gemacht, der darauf hinauslief, in Tri⸗ polis ein autonomes Regime bei gleichzeitiger italieni⸗ ſcher Okkupation zu errichten. An der Spitze der Ver⸗ waltung ſolle ein Würdenträger ſtehen, dem eine ähn⸗ liche Stellung wie dem Khediven von Aegypten zuzu⸗ billigen ſei. Darauf machten die italieniſchen De⸗ legierten neuerlich einen Gegenvorſchlag, wonach Ita⸗ lien die Anweſenheit eines einzigen ottomaniſchen Wür⸗ denträgers in Lybien zulaſſen wollte, der den Rang eines Paſchas einnehmen und ſich nur mit den Angele⸗ genheiten der frommen Stiftungen und dem Dienſt der öffentlichen Schuld befaſſen ſollte Der türkiſche Mi⸗ niſterrat beriet über dieſen Vorſchlag. Die Meinungen varen geteilt. Nach langen Debatten ſprach ſich die Mehrheit der Miniſter für Ableh⸗ mwung des Gegenvorſchlages und für Fort⸗ ſetzung des Krieges aus.— So wird offiziös ge⸗ meldet. Auch der Mailänder„Corriere della Sera“ bringt ein peſſimiſtiſches Bulletin aus Konſtantinopel über den jetzigen Stand der Friedensverhandlungen. Man braucht jedoch in dem Beſchluſſe des türkiſchen Mi⸗ niſterrates noch keinen endgültigen Abbruch der Ver⸗ handlungen zu ſehen. Vielleicht kommt es der Re⸗ gierung in Konſtantinopel nur darauf an, die Poſition ihrer Unterhändler zu ſtärken und günſtigere Bedin⸗ gungen, als ihnen bisher zugeſtanden worden find, von den Italienern zu erzielen. Die Tatſache, daß als neuer Unterhändler für den Frieden der frühere Großwefſir Huſſein Hilmi Paſcha genannt wird. weiſt * „Gehen Sie hin⸗ über, riegeln Sie zu,— niemand ahnt Ihre Anweſenheit — ich verrate Sie nicht.“ „Und Ihr Großvater?“ „Liegt oben und ſchläft— er weiß nichts— eilen Sie!“ Felix kehrte in ſein Verſteck zurück. Gretchen öffnete das Fenſter, um zu ſehen, was es gebe. Sie erblickte ihren Geliebten, der, die Hände auf den Rücken gebunden, von mehreren franzöſiſchen Soldaten, deren einige mit Laternen verſehen waren, über den Hof geführt wurde. Ein Offizier ging voran. Zahlreiche Neugierige drängten ſich hinterher. Ein Soldat ſchloß die Hoftür, um die Menge hinaus⸗ zuſperren. „Was gibt es?“ rief die junge Bäuerin zum Fenſter herans.—„Offnen Sie“, rief eine rauhe Stimme. 0 Gretchen gehorchte und die Franzoſen ſtellten ſich mit ihrem Gefangenen im Zimmer auf. Ein Mann in bürgerlicher Kleidung, der Dolmetſcher des Fremden, redete das zitternde Mädchen an:„Sind Sie Margarete Müller?“ „Ja“, ſtammelte das Mädchen. „Kennen Sie den hier?“ „O Gott— ob ich ihn kenne? Franz, mein Franz!“ Bitterlich ſchluchzend umfaßte ſie ihn mit ihren Armen, der Offizier zog ſie zurück „Laſſen Sie das jetzt“, rief der Dolmetſcher,„wir haben nicht Zeit, Ihren Gefühlsäußerungen zuzuſchauen.“ „Was gibt es— was wird mit ihm geſchehen?“ „Antworten Sie auf meine Fragen, Jungfer. Wie heißt dieſer Menſch?“ „Franz Buder, Herr.“ „Und iſt Ihr Geliebter?“—„Mein Bräutigam, ja.“ „Ich glaube, dieſes Faktum ſteht nunmehr ohne Zweifel“, wandte ſich der Dolmetſcher an den Offizier.— Dieſer nickte. (Fortſetzung folgt.) e e, 1 . ————— 8 25 8 pffizielle Mitteilung, jedenfalls darauf hin, daß man, ſo gering auch die Aus⸗ ſichten auf den Friedensſchluß ſein mögen, doch in den beteiligten Kreiſen die Hoffnung noch nicht ganz auf⸗ gegeben hat.. IN Italieniſche Kriegsſchiſſe vor Smyrna. ö Zwölf italieniſche Kriegsſchifſe ſind in demonſtra⸗ tiver Abſicht in den Hafen Phocchia, nördlich von Smyrna, eingelauſen. Phocchia(Phokäa) iſt ſeit den Tagen der altgriechiſchen Koloniſation ein bedeutender Dafenplatz. In der Nähe haben die Genueſen im 15. Jahrhundert eine ziemlich ſtarke Feſtung angelegt. Politiſche Rundſchau. — Berlin, 23. September. Das Kaiſerpaar und Prinzeſſin Viktoria Luiſe ſind im Jagdſchloß Rominten eingetroffen. — Der Reichskanzler empfing den Oberbürger— meiſter von Berlin, Wermuth, und den Direktor Dr. Stei⸗ ningen des Großberliner Zweckverbandes und erörterte mit ihnen Zweckverbandsfragen. — Herzog Franz Joſef von Bayern, der noch am Sonnabend einer Sitzung des Reichsrats beigewohnt hatte, iſt am Montag im Alter von 24 Jahren an Bruſtbräune geſtorben. Er war das fünfte Kind des verſtorbenen Her— zogs Carl Theodor. :: Der Flottenetat für das Jahr 1913 fordert, wie die„Tägl. Rundſchau“ hört, die erſten Raten für zwei Linienſchiffe und einen großen Kreuzer an. Ein Linienſchiff und ein großer Kreuzer werden nach dem Bauplan des alten Flottengeſetzes auf Stapel gelegt, dazu kommt ein weiteres Linienſchiff nach der Flotten⸗ nobelle vom Jahre 1912. Die Indienſtſtellung des dritten Geſchwaders, die die jüngſte Flottennovelle vor— ſieht, ſoll nach den neueſten Dispoſitionen ſchon im Jahre 1914 beendet ſein, und zwar werden dem dritten Geſchwader, deſſen erſte Diviſion ſchon im Herbſt d. J. gebildet wurde, die neueſten und modernſten Kampf— ſchiffe zugewieſen, ſo daß es aus lauter Dreadnoughts beſtehen wird. :: Ausſchlußß aus dem Bund der Landwirte. Die Mitglieder des Bundes der Landwirte, die Abgeord— neten Kirſten und Krieger, die nach Verhandlungen mit der ſozialdemokratiſchen Fraktion im Landtage Schwarzburg-Rudolſtadt einen Sozialdemokraten zum erſten Landtagspräſidenten mitgewählt haben, ſind durch Beſchluß des Vorſtandes aus dem Bunde ausge— ſchloſſen worden. Europäiſches Ausland. 1 Oeſterreich⸗Ungarn. 8 8 * Dreißig oppoſitionelle ungariſche Abgeordnete ſind in Wien eingetroffen, um die Verhandlungen der Dele— gationen zu ſtören. Sie verpflanzen damit ihre ange⸗ nehmen Kampfesformen auch nach Wien. Als„Anhäng— ſel“ iſt aus Budapeſt auch der Polizeidirektor Pavlik mit einem zweiten höheren Polizeibeamten und 60 ungari— ſchen Poliziſten in Wien eingetroffen. Italien. . Der„Corriere delle Sera“ äußert ſich in einem längeren Leitartikel über die franzöſiſche Flotten⸗ verlegung und gibt der Meinung Ausdruck, daß die ſo plötzlich angekündigte und eine deutliche Spitze gegen Italien tragende Maßnahme Frankreichs zweifellos das ita⸗ lieniſche Flottenprogramm beeinfluſſen müſſe. Wenn auch Italien keinen Wettlauf mit den franzöſiſchen Rüſtungen aufnehmen könne, ſo ſei doch die ſchleunige Einberufung einer entſprechenden Flottenvorlage erforderlich. Die ita— lieniſche Flotte müſſe zumindeſt ſo entwickelt werden, daß ſie mit Ruhe und Sicherheit ihre Aufgaben erfüllen könne. Obwohl Deutſchland gewußt habe, daß es nie ſeine Flotte der engliſchen gleich ſtark machen könne, habe es doch beharrlich an dem Ausbau ſeiner Flotte gearbeitet, und die deutſche Seemacht beſitze in der internationalen Politik jetzt eine große Bedeutung. England. 1 Einer Blättermeldung zufolge werden im März näch— ſten Jahres der König und die Königin von England in Begleitung ihrer Tochter, der Prinzeſſin Mary, Frank— reich einen Beſuch abſtatten. Der Beſuch in Paris wird etwa acht Tage dauern. Rußland. N * Infolge der Drohung der Behörden, ſofort alle Dumakandidaten der Kadetten in Haft zu nehmen und in den Anklagezuſtand zu verſetzen, wird die Veröffent— lichung des Wahlaufrufes unterbleiben. Mit der Wahl- freiheit iſt es alſo in Rußland nicht weit her. Serbien.. 4 Der ſerbiſche Miniſterpräſident erklärte Abgeordneter der Kaufmannſchaft, daß gegenwärtig keinerlei Kriegs⸗ zefahr beſtehe.— Andererſeits erklärte derſelbe Mi⸗ niſter dem Belgrader Vertreter des„Matin“, daß man ſich in offiziellen Kreiſen über die Schwierigkeit der augen— plicklichen Lage am Balkan vollſtändig klar ſei und auch mit der Möglichkeit eines Krieges rechne, wenn die anar— chiſtiſchen Zuſtände in der Türkei fortdauern ſollten. Die Albaneſen mordeten und plünderten ungehindert.— In den Erklärungen beſteht alſo ein ungelöſter Widerſpruch. Bulgarien. 1 5 1 Die Geſellſchaft vom Roten Kreuz erhielt von der Regierung die Anweiſung, ſich in Bereitſchaft zu halten. Turtecl.„ 4. Die Konſtantinopeler Zeitungen veröffentlichen ein- wonach die Pforte alle die den A baneſen gewährten Freiheiten auf alle Konfeſſionen und Nationalitäten des türkiſchen Reiches ausdehnen werde. Gleich zu Anfang der Erklärung heißt es, daß die Pforte dieſe Maßnahmen ergreife infolge der Schritte verſchie⸗ ner Botſchafter, beſonders des ruſſiſchen.— Albaneſiſche Banden entwaffneten in Hogoſta die Gendarmerie und töte⸗ ten in Balja zwei ſerbiſche Bauern. Wie der„Newyork⸗ Herald“ aus Korfu meldet, ſind dort 14 türkiſche Deſer⸗ teure eingetroffen, darunter ein Offizier. Die türkiſchen Soldaten erklärten, daß ſie, als ſie mit ihren Regimentern in Durazzo lagen, den Befehl erhielten, nach Tuzi zu marſchieren, um die in der Stadt befindlichen Maliſſoren zu zerſtreuen. Es ſei zwiſchen beiden Parteien zu einer blutigen Schlacht gekommen, wobei die türkiſchen Truppen eine ſchwere Niederlage erlitten hätten. Die Anzahl der Toten und Verwundeten auf türtiſcher Seite wird von den Deſerteuren auf 600 bis 6,0 angegeben. Unter den Ma⸗ fiſſoren ſollen ſich verkleidete montenegriniſche Offiziere be⸗ funden haben. Die Kämpſe um Durazzo dauern fort. W Das mit dem franzöſiſchen Dampfer„Danube“ in Saloniki angelangte, für Serbien beſtimmte Kriegsmate⸗ rial, von dem bereits 20 Waggons mit Erlaubnis der türkiſchen Regierung per Bahn nach Serbien unterwegs ſind, wurde plötzlich infolge einer eingetroffenen Anordnung der Pforte an einer Grenzſtation zurückgehalten.— Auf Samos ſind 300 Kreter gelandet, um die Inſel von der türkiſchen Herrſchaft zu befreien. Soziales. . Stiftung von 190 000 Mark. Der Ehrenbürger der Stadt Frankenhauſen am Kyffhäuſer, Wilhelm Schall, ſchenkte der Stadtgemeinde 200 Morgen guten Acker im Werte von 190000 Mark mit der Beſtimmung, daß der Pachtertrag wohltätigen und kirchlichen Zwecken dienen ſoll. + Der Zeutralverband chriſſ licher Textilarbeiter Deulſch⸗ lands hält ſeine diesjährige Jahresverſammlung vom 22. bis 26. September in Elberfeld ab. Die Zahl ſeiner Orts— gruppen beträgt 286, die der Mitglieder 40 435(gegen 32 681 im Jahre 1910). Die Kaſſenverhältniſſe weiſen folgendes Bild auf: Bruttoeinnahme 2 043 556,75 Mark. Geſamtausgabe 1325275 Mark; mithin Vermögensbeſtand 718 281,75 Mark, davon 649 923,23 Mark in der Haupt- kaſſe. In den Jahren 1910-11 war der Verband mit ins— geſamt 20785 Mitgliedern an 309 Lohnbewegungen betei— ligt: in 76 Fällen kam es zu Kämpfen, die faſt ausnahms⸗ los mit teilweiſen Erfolgen für die Arbeiterſchaft endig— ten. 233 Differenzen wurden durch friedliche Vereinbarun— gen mit den Arbeitgebern erledigt. Nach den ſtatiſtiſchen Erhebungen des Verbandes erzielte er für 12 087 Mitglie- der eine Geſamtlohnerhöhung von 897478 Mark und für 944 Mitglieder 150 176 Stunden Arbeitszeitverkürzung pro Jahr. . Maſſenlündigung von Beamten. Auf den Hohen— lohewerken, Aktiengeſellſchaft, in Hohenlohehütte(Schleſien) erfolgen gegenwärtig Mafſenentlaſſungen von Betriebs— und Bureaubeamten; vierzig Beamte haben bereits ihre Kün— digung erhalten, und weitere Kündigungen ſind zu er— warten. Prozeß Borchardt⸗Leinert. Vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Berlin begann am Montag vormittag ½10 Uhr der zeß gegen die ſozialdemokratiſchen Landtagsabgeordneten Schriftſteller Julian Borchardt und Parteiſekretär Robert Leinert wegen Hausfriedenbruchs und Wider— ſtandes gegen die Staatsgewalt. Im Mittelpunkte der Ver- handlung ſtehen jene ſtürmiſchen Szenen, die am 9. Mai d. J. im Abgeordnetenhauſe ſtattfanden und zur gewalt— ſamen Entfernung der beiden Abgeordneten durch die vom Präſidenten, Freiherrn v. Erffa, herbeigerufenen Polizeibe— amten führte. Den Vorſitz im Gerichtshofe führte Land— gerichtsdirektor Schmidt, die Anklage vertrat Oberſtaats— anwalt Dr. Preuß. Als Zeugen waren Polizeileutnant Kolb und drei Schutzleute ſowie der nationalliberale Abge— ordnete Schifferer geladen. Die der Preſſe eingeräumten Plätze wurden bei der Eröffnung des Saales von den zahlreichen Preſſevertretern, unter denen ſich ſolche aus dem Reiche und aus dem Auslande befinden, geſtürmt. Im Zuhörerraum bemerkte man mehrere ſozialdemokratiſche Abgeordnete. Die Boten der drei Verteidiger, Rechtsanwälte Wolfgang Heine, Dr. Haaſe und Heinemann, ſchleppten wahre Berge von Akten herbei. Auch ein Bote der Staats- anwaltſchaft brachte eine ſtattliche Reihe Bände von Reichs- gerichtsentſcheidungen und legte ſie auf den Platz des Ver⸗ treters der Anklage nieder. Um ½ 10 Uhr erklärte Land- gerichtsdirektor Schmidt: Die Strafſache Borchardt-Leinert kann vorläufig noch nicht verhandelt werden. Es iſt ein Richter der Strafkammer erkrankt, und ein Erſatzrichter hat ſo ſchnell nicht herbeigeſchafft werden können. Es müſſe alſo gewartet werden, bis ein anderes Mitglied des Rich⸗ terkollegiums einſpringen könne. Nach 20 Minuten war der Erſatzmann gefunden. Nun wurde die Verhandlung eröffnet. Der Vorſitzende gab bekannt, daß als Zeugen noch geladen ſeien die Abgg. Hoffmann(ſoz.) und Hirſch (ſoz.), ferner Röchling(natl.) und Itſchert(Ctr.) Bei Ver⸗ lefüung der Perſonalien ergibt ſich, daß Borchardt u. a wegen Majeſtätsbeleidigung mit drei Monaten Gefängne vorbeſtraft iſt, Leinert iſt ebenfalls wegen Beleidigung mehr mals vorbeſtraft. Dann verlas der Vorſitzende das amu liche Protokoll der Sitzung vom 9. Mai. Die Angeklagte: erkannten es als richtig an. Die Verleſung dauerte bi 7½12 Uhr. in Pro⸗ Sport und Verkehr. „ Todesſturz von der Berliner Siegesſäule. Der 20jährige Erich Büttner hatte einen Fallſchirm kon⸗ ſtruiert, den er am Sonntag durch einen Sprung von der 61,5 Meter hohen Siegesſäule ausprobieren wollte. Gleichzeitig hatte er ſich mit einer Kinematographen⸗ Firma in Verbindung geſetzt, um von dem Abflug eine Aufnahme machen zu laſſen. Für die Vorführung des Films ſollte Büttner entſprechendes Honorar erhalten Eine ungeheure Menſchenmenge hatte ſich als Zuſchauer am Fuße der Siegesſäule eingefunden. Zum Entſetzen der Zuſchauer verſagte aber der Fallſchirm, als Büttner von der Galerie des Säulenſchaftes den Abſturz unter⸗ nahm. Mit furchtbarer Wucht ſtürzte ſein Körper auf das 30 Meter tiefer gelegene Dach der runden Säulen halle, von der die eigentliche Säule ihren Anfang nimmt. Der Unglückliche war auf der Stelle tot und bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt. Die Feuerwehr hatte große Mühe, den Leichnam zu entfernen. Büttner hatte zwar die Erlaubnis der Polizei erhalten, da⸗ gegen hatte ihm das Miniſterium der öffentlichen Ar⸗ beiten, dem die Siegesſäule unterſteht, den Abflug unterſagt. Trotzdem ſchmuggelte er den Fallſchirm ein K Todesſturz des engliſchen Fliegers Aſtley. Der bekannte engliſche Flieger Aſtley iſt bei Belfaſt abge⸗ ſtürzt und den erlittenen ſchweren Verletzungen erlegen. — Er war erſt am Donnerstag bei Lille aus 100 Meter abgeſtürzt, ohne Schaden zu nehmen. Aus Weſtdeutſchland. Frankfurt, 21. September. In einer hieſigen Mäd⸗ chenſchule entſtand während des Chemieunterrichts eine Waſſerſtoffexploſion, wobei mehrere Schülerinnen leicht ver⸗ letzt wurden, während ein Mädchen ſchwere Verletzungen an den Augen erlitt. — Kaſſel, 21. September. Auf der Chauſſee bei Wolfs⸗ hagen wurden die Pferde des Kutſchwagens des Pfarrers Ritter aus Elben ſcheu. Der Wagen rannte gegen einen Steinhaufen, wobei ſämtliche Inſaſſen desſelben verletzt wurden. Die Frau des Pfarrers wurde lebensgeführlich verletzt. — Gerolſtein, 21. September. Der Schloßbrunnen wurde in der Nacht zum Mittwoch von einem Großfeuer heimgeſucht. Mit dem Wiederaufbau des niedergebrann⸗ ten Gebäudes in vergrößertem Maßſtabe ſoll in nächſter Zeit begonnen werden. — Köln, 21. September. Eine ſchwere Bluttat ereig⸗ nete ſich in Köln⸗Ehrenfeld. Ein älterer Schuhmacher ge⸗ riet mit zwei Bauarbeitern in einen Wortwechſel, wobei er dem einen Bauarbeiter den Leib aufſchnitzte und den andern durch Meſſerſtiche ſchwer verletzte. — Elberſeld, 21. September. Der Konſumverein der Eiſenbahnbeamten und ⸗arbeiter in Elberfeld, der meh— rere tauſend Mitglieder zählt, beſchloß, einen Metzger— meiſter an zwei Tagen in der Woche mit dem Verkauf von Rind⸗, Kalb⸗, Schweine- und Hammelfleiſch zu betrauen. Der Metzger iſt verpflichtet, den Verkauf gegen eigene Rech— nung zu betreiben und gegen Barzahlung zu einem niedrige— ren Preiſe, als die ortsüblichen Ladenpreiſe ſind. zu ver⸗ kaufen. — Tuisburg⸗Ruhrort, 21. September. Auf der Kaiſer⸗ ſtraße wude ein 32 Jahre alten Mann aus Meiderich, der mit ſeinem Rade zwiſchen einem Auto und einem Straßen— bahnwagen hindurchfahren wollte, von dem Auto erfaßt und gegen den Straßenbahnwagen geworfen, der ihn über— fuhr. Der Verunglückte wurde ſchwer verletzt ins Haniel— ſtift geſchafft. — Solingen, 21. September. In der Wupper wurde die Leiche eines fünfzigjährigen Mannes gelandet, dem die Gurgel durchgeſchnitten war und der einen ſchweren Schädelbruch erlitten hatte. Die Polizei nimmt an, daß der Mann ermordet wurde. Die Leiche iſt anſcheinend durch das Hochwaſſer von weither angetrieben worden und hat längere Zeit im Waſſer gelegen. — Gelfſenkirchen, 21. September. Die geſtrige Stadt— verordnetenverſammlung beſchloß auf Antrag der chriſt— lichen Gewerkſchaften die Errichtung eines ſtädtiſchen See— tiſchverkaufes und eines Verkaufs lebender Kanin⸗ chen. Außerdem ſoll die Regierung erſucht werden, die Grenzen nach Holland und Dänemark für die Einfuhr leben— den Viehs zu öffnen und die Errichtung einer ſtädtiſchen Schweinemäſterei und einer Vieheinkaufsgenoſſenſchaft ins Auge zu faſſen. — Serne, 21. September. Der 25 fährige Maurer Rochus Frach, der bei ſeiner Schwägerin in Logis was. wurde neben dieſer in der Küche tot aufgefunden. Beide Leichen wieſen mehrere Schußwunden auf. — Merzig, 21. September. In dem Hochwalddorfe Bergen machten ſich mehrere Kinder an einer Dampf—⸗ maſchine zu ſchaffen, während dieſelbe außer Betrieb war. Als es ihnen gelang, die Bindevorrichtung für einige Augenblicke in Gang zu ſetzen, wurde ein neunjähriger Junge davon erfaßt und ſofort getötet. — Hildesheim, 21. September. Zu dem Zuſammenbruch der Hildesheimer Rohzuckeragentur Jünke und Gieſecke wird noch gemeldet, daß ſich nach Durchſicht der Bücher die unterſchlagene Summe auf mehr als eine Million Mark beläuft. Geſchädigt ſind eine Hildesheimer Bankfirma ſowie mehrere Rohzuckerfabriken der Umgegend. Die Un— terſchlagungen ſind durch Buchfälſchungen verſchleiert wor— den. Beide Inhaber, die, wie berichtet, Selbſtmord be— gangen haben, hatten ſich kurz vorher noch in Lebens— verſicherungen aufnehmen laſſen, die nun ausgezahlt wer— den müſſen. Ein Großgrundbeſitzer, der ebenfalls ge⸗ ſchädigt wurde, wollte Strafantrag gegen die Firma ſtellen, worauf die Inhaber das Weite ſuchten, um Geld aufzutreiben. Gieſecke hatte noch vor einigen Tagen im Amtsblatt mitgeteilt, daß er mit ſeiner Frau in Güter⸗ trennung lebe. Der Zuſammenbruch der Firma war nicht mehr aufzuhalten, und die Inhaber ſcheinen vorher alle Eventualitäten genau überlegt zu haben. — Vom Eichsſelde, 21. September. Eine große Selten⸗ heit iſt es wohl, wenn es in einem Dorfe zwölf Jahre lang keine Hochzeit gibt. Dies gilt von der 195 Seelen zühlenden Gemeinde Fretterode für die Jahre 1900 bis 1912. Es war ein ganz ungewohntes Ereignis, als neulich nach zwölfjähriger Zwiſchenzeit in unſerer Filialkirche St. peter und Paul wieder ein Brautpaar zum Traualtar ſchritt. — ellteneſſen, 21. September. Zum heutigen Viehmarkt waren 2732 Ferkel und Faſelſchweine aufgetrieben. ES koſteten bei reger Tendenz: Ferkel im Alter von 6 bis 8 Mochen 14— 18 Mark, im Alter von 9 bis 12 Wochen 18—33 Mark; Faſelſchweine 33-65 Mark. 1 ö Ans Nah und Fern. Von der Bergſtraße, 23. Sept. Der Kartoffel⸗ ertrag iſt ſo maſſenhaft, daß vielen Landleuten die Kellerräume nicht ausreichen. Viele Verkäufe unter 3 Mark ſind bereits abgeſchloſſen worden. Man ſah ſchon vlele Jahre nicht mehr ſo viele und ſo geſunde Kartoffeln von ſo ſtattlichem Umfange. — Unter⸗Schönmattenwag, 23. Sept. Als am Samstag im nahen Heddesbach der Sohn der Ph. Adam Haas Witwe in den mit Grummet beladenen Wagen nach Hauſe fuhr, wollte unterwegs ſeine Mutter abſteigen, um noch Grünfutter zu machen. Sie blieb aber mit den Kleidern hän⸗ gen, ſtürzte rücklinks auf die Straße und brach das Genick. Der Tod trat ſofort ein. * Lorſch, 23. Sept. Die geſtrige Zentrums verſamm⸗ lung war nicht gut beſucht. Es ſprachen Herr Generalſekre⸗ tär Diehl über die politiſche Lage und Herr Sekretär Zurnteden über die Fleiſchteuerung. Der Vorſitzende Herr Pfarrer Hein⸗ ſtadt forderte zum Beitritt in einen zu gründenden Zentrums⸗ verein auf, welchem 56 beitraten. 5 „ Worms, 23. Sept. Hier findet am nächſten Sonntag eine große Zentrums Verſammlung ſtatt, in welcher der Abgeordnete Erzberger ſprechen wird. Niheres wird noch bekannt gegeben. * Worms, 23. Sept. Vor einigen Tagen hatte ein hieſiges Mädchen bei einer von hier ſtammenden Herrſchaft in Antwerpern als Haus mädchen Stellung genommen. Es traf die Nachricht ein, daß es ſich durch Lyſol vergiftet habe. * Jwingenberg, 23. Sept. Obſtmarkt. Bei guter Zufuhr und ſtarker Nachfrage wurde auf dem Obſt⸗ ant am Freltag ſämtliches Obſt abgeſchl. Jperial-Abteilung für moderne erst palsidts lists 9 Vannpeim Ein Obſtzüchter aus Sonderbach ar mit einer großen Fuhre Obſt erſchienen. u der neuerbauten Markthalle kann Obſt in einem ver⸗ ſchloſſenen Raum unentgeltlich aufbewahrt werden. „ Parmſtadt, 23. Sept. Am Sonntag den 6. Ok⸗ ber fährt ein Sonderzug mit 3. Klaſſe von Heidelberg nach Darmſtadt und zurück zu ermäßigten Fahrpreiſen in nach⸗ ſtebendem Fahrplane: Heidelberg ab 9 Uhr vorm., Weinheim 988 Uhr(1.40 Mk. Hin- und Rückfahrt), an Darmſtadt 10 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt ab Darmſtadt 848 Uhr abends. Gegen Vorzeigung dieſer Elſenbahnkarten werden Eintrittskarten zur Ausſtellung„Der Menſch“ zu 60 Pfg. 4 Perſon verabfolgt. * Mainz, 23. Sept. Der Korbmacher Joh. Wanne⸗ macher aus Wöͤrrſtadt, der im Juni den Bruder ſeiner Frau durch einen Stich ins Herz getötet und einen Bruder des Erſtochenen durch Meſſerſtiche verletzt hatte, wurde vom hieſigen Schwurgericht zu 4¼ Jahren Gefängnis verurteilt. Lokale Nachrichten. Viernheim, 24. Sept. „ Vertrauensmänner⸗Verſammlung der Zeu⸗ trums partei. Donnerſtag, den 26. September findet im Freiſchütz präzis ¼½9 Uhr eine Vertrauensmannerverſammlung der Zentrumspartei ſtatt. Da ſehr wichtige Fragen erörtert werden, wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. »Marianiſche Jünglings Sodalität. Die Rekru⸗ len⸗Abſchledsfeier findet vorausſichtlich nicht am 6. Oktober, ſondern am Sonntag den 29. September ſtatt. „De. Kgl. Hoheit der Großherzog weilte geſtern im hieſigen Walde und ſchoß Hirſche. 3 der edlen Tiere ein Opfer des tötlichen Bleis. * Im Dieuſt geſtorben. Der Feldſchütze Martin Eckert 1., der vor 14 Tagen bei einem Dienſtgange 3 Heddes⸗ helmer Arbeiter in hieſiger Gemarkung beim Wildern ertappte und bei der Verfolgung dieſer ſchwer in den Unterleib geſchoſſen wurde, ſodaß ſeine Ueberſührung ins Mannheimer Kranken⸗ haus nötig war, iſt daſelbſt Samstag an den erhaltenen Verletzungen erlegen. Eckert, dem ſeine Frau ſchon voriges Jahr durch einen Schlaganfall plotzlich entriſſen wurdt, ſtand im beſten Manneselter und war ein braver, rechtſchaffener Famflienvaler, deſſen tragiſchen Tod noch 7 unmündige kleine Kinder b w.inen. Die Tat dürfte noch vor dieſer Schwur⸗ gerichtsperiode in Darmſtodt ihſe gerechte Sühne finden.— Ehrloſe Menſchen ſollen es ſich noch zur Aufgabe gemacht haben, in die Wohnung dec ſchwer heimgeſuchten Familie, die etwas außer dem Orte liegt, einzubrechen und dort das daſelbſt aufgeſpeicherte Getreide geſtohlen haben. Hoffentlich gelingt es unſerer Gendarmerie, auch dieſer Täter habhaft zu werden. — Die Beerdigung am Dienſtag nachmittag gab davon Zeugnis, weicher Beliebtheit ſich der Verſtorbene hier erfreute. Die Teilnahme war eine zahlreiche aus allen Kreiſen der Be- völkerung. Herr Beigeordneter Martin legte im Namen der Gemelude einen Kranz nieder mit der Inſchrift:„Dem infonge treuer Pflichterfüllung verſtorbenen Felbſchützen gewidmet von der Gemeinde Viernheim“. Die Schützen Viern⸗ heims legten ebenfalls durch Feldſchütz Kempf einen Kranz Bis mittags waren launigen Vorträgen und Tanz. nieder. Es waren zum Begräbnlſſe erſchienen die Herrn Kreis⸗ amtman von Haberkorn als Vertreter des Kreiſes und Büͤrgermeiſter Kühlwein als Vertreter der Gemeinde. Auch die Herren der Gendarmerie, die Polizeidiener und die Mit glieder der Nachtſchutzmannſchaft ſowie bas Feldſchutzperſonal waren im Trauergefolge. „Eine Flugmaſchine wurde geſtern abend auf dem Mannheimer Exerzierplatze aufgelaſſen. Ein Arbeiterzug nach Viernheim hatte am Wohlgelegener Haltepunkt Gelegenheit, das Schauſplel zu beobachten. Wie mitgeteilt wird, ſoll dem Aviatiker ein Höhenrekord gelungen ſein.— Luftſchiff. Am Sonntag früh zwiſchen 8 und 9 Uhr konnte man auch den Zeppelin⸗Luftkreuzer„Viktoria Luiſe“, der in ſtolzer Fahrt an der Bergſtraße das blane Luftmeer durchkreuzte, wahr- nehmen. Das rollende Getöſe dieſes Luftrieſen lockte von hier aus viele Neugierige an die Fenſter und ins Freie, um das intereſſante Schauſpiel zu bewundern. Ziel desſelben war Baden⸗Oos, wo er auch glücklich landete. * Uuſere Tabakbauern ſind voll des Lobes über das derzeitige, durchgängig ſchöne Wetter. Der Trocknungs⸗ prozeß geht gedeihlich vorwärts und glaubt man ollgemein, daburch recht prima Qualitäten abſetzen zu könneu. Es wäre ja zu wünſchen, daß zu den ausnahmsweiſe vielen Zentnern auch eine vorzügliche Qualität geraten würde, die unſeren Bauersleuten eine hübſche Einnahme bringen könnte. » Das Kartoffel⸗Erträgnis im heurigen Jahre iſt ein ausgezeichnetes. In unſerer Gemarkung kann man ſich ein ſolches ſeit einer Reihe von Jahren nicht mehr denkeu. Wenn im vorigen Jahre bei der Mißernte der Zentuer 5—6 Mark koſtete, ſo koſtet er dieſes Jahr kaum die Hälfte. Es wurden hier ſchon Speiſekartoffeln zu 2.20 Mark pro Zent- ner verwogen. Gewiß ein niedriger Preis. Von Orten bei Worms wird gemeldet, daß den Bauersleuten ihre Keller⸗ räume nicht ausreichen, da die Ernte eine ſo geſegnete iſt. Infolgedeſſen durften die Kartoffelpreiſe immer noch weiter A 55 auf das Wirtſchaftsleben ſicherlich günſtig einwir⸗ en wird. * Dreſchmaſchinen Unglück. Dem Taglöhner Jo⸗ hann Franz 1. von hier wurde vorige Woche an der Dreſch— maſchine in Hambach ein Arm abgeriſſen. Franz war mit Frucht⸗Einlegen beſchäftigt und geriet jedenfalls mit dem Arm in die ſogenannte Trommel. Der Unglüͤckliche iſt im Heidel- berger Krankenhaus untergebracht. » Vortrag. Im Gaſthaus zum Engel hielt am ver⸗ floſſenen Sonntag der Verena für naturgemäße Geſundheits⸗ pflege Mannheim Einkehr und vergnüß te ſich bei Konzert, Staatsſekretariath des Reichs poſtamts ein offizieller Erlaß zur Ausgabe gelangt, der folgenden Wortlaut hat: Das Reichs“ poſtamt macht den Poſtanſtalten von neuem die ſchonende Be⸗ handlung der Pakete, die Zigarren enthalten, dringend zur Pflicht. Die Poſtanſtalten werden hiermit angewieſen, dauernd darüber zu wachen, daß die beſagten Pakete nicht geworfen, ſondern von Hand zu Hanb gegeben und Lets ſo verladen und gelagert werden, daß ſie nicht zur Erde fallen können und keinem Drucke ausgeſetzt ſind.“ — Die Sachverſtändige. Die kluge Frau ſchenkt ihr Vertrauen Nicht jeder Küchenneuigkeit, Wird nur auf das Bewährte bauen, Zumal in dieſer teuren Zeit. Um beſte Suppen ſtets zu kochen Kauft Maggi's Würfel ſie allein: Sie ſpart an Fleiſch dabei und Knochen Und lacht:„Man muß nur praktiſch ſein!“ 7—.—* Gottesdienſt-Orduung der israelitiſchen Gemeinde Viernheim. 25. Sept. 14. Tiſchri. Laubhüttenfeſt. Feſt-Anfang 600 26. lter Frühzoitesdienſt Feſt⸗Morgen 73“ 2ter„ 5„5„ 1000 „„Nachmittg. 400 8„„ Abend 700 lter„*„ Morgen 73“ ter N„„ee Nachmittg. 40 Abend 5“ Morgen 80 Nachmittg. 400 Ausgang 700 Oktb. Halbfeiertage Morgen 680 Abend 67 Oehmdgrasverſteigerung. Das Oehmdgras vom Hemsbacher Schloßgut wird unter den bekannten Bedingungen verſteigert am 27. Sept. 28. Sept. Sabbat 29. 30. Sept. 1. Es werden ſo zirka 200 bis 300 Perſonen anweſend geweſen ſein. Schroer⸗Kaiſerslautern hlelt einen ſehr inteceſſanten Vortrag uͤber das Thema„Wie erhält man ſich und ſeine Familie Die Ausführungen des auf dem geſund und lebensfreudig?“ Gebiete der Volksgeſundheitspflege bewährten Pioniers fanden lebhafteſten Beifall. — Zigarreu⸗Dchouung beim Trausport.. Es wurde mehrfach darüber Klage geführt, daß die Zigarren ent⸗ haltenden Pakete auf dem Transport unſachgemäß behandelt werden, ſo daß die Zigarren oft zerbrochen und ſomit gänzlich unbrauchbar geworden das Ziel erreichen. Hierauf iſt vom Hur Lehrer Fritz i 5 Rechnungen 5 Montag: 30. September, vorm. 9 dhr in Schützenhauſe an der neuen Weſchnitz, nächſt der Straße Hemsbach⸗Hüttenfeld. Weinheim, 23. September 1912. Gräfl. v. Verckheim' ſches Renkamt. Schretzmann. 716, 755, 7 und/ Format:: ſchnell und billig in der Druckerei des Viernheimer Anzeigers. Gummi- und Regenmäntel Sport-und Bozener Mäntel Wetter- u. Touren- bapes Tourist.- u. Sporisanzüge Sport- und Jagd-Joppen Berufskleidung: Bäcker- un Koch-Jacken Friseur- u. Metzgerjacken Monteur- u. Maler-Anzüge bhemiker-u.Buchürucker Herren- u. K. 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