8 allf ſufe meinen igen u Preiſen. N 34.— an 1 28.— an lappftühle, len ꝛeiſen. andlung „ Pieruheimer Nachrichten Bezugspreis: 1 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. wurch die Poſt bezogen . 1.14 vierteljährlich ſ bernſprech-Nr. 20 — Ur. 1 —— Bauernlegerei und Fleiſchnot. ( Auf einen wichtigen Punkt, der auch in der ge⸗ genwärtigen Fleiſchteuerung eine Rolle ſpielt, weiſt ein Artikel des„Bayer. Kurier“ hin, der die öſſentliche Aufmerkſamkeit auf den Umfang, den die Bauernlegerei in Bayern angenommen hat, hinlenkt. Das Blatt führt ſolgendes Beiſpiel an: „Baron v. Büſing d' Orville auf Zinneberg bei Glonn hat bereits 27 bis 28 Bauernanweſen aufgekauft und füttert jetzt, ſage und ſchreibe, ganze 10(zehn) Stück Rindvieh mehr, als der frühere Beſitzer von Zinneberg ohne die 27 bis 28 Bauernanpzeſen. In der Gemeinde Glonn allein wurden bei der letzten Viehzäh— lung um 400 Wierhundert) Stück Rindvieh we⸗ niger gezählt. Die Haupturſache des Rückganges der Viehhaltung iſt die Bauernlegerei des Herrn v. Büſing. Dieſe Bauernlegerei beſchränkt ſich aber durchaus nicht auf die Gemeinde Glonn, ſondern erſtreckt ſich vielmehr auch auf benachbarte Gemeinden, in denen die Schädi— gung der Viehhaltung gewiß keine geringere iſt.“ Das Blatt berechnet dann, was die 27 Bauernan— weſen liefern könnten, und kommt zu ſolgendem Schluß: „Für die Ernährung des Volkes würden ſomit mehr erzeugt auf den 27 Höfen 966 Zentner Fleiſch, 25 000 Liter Milch und 26000 Eier, und das jedes Jahr. Dabei iſt aber wohl zu beachten, daß auf den 2 Höfen 727 freie Bauernfamilien, mitſamt den notwendigen Dienſtboten, alſo mindeſtens 300 Perſonen, außer der angeführten Pro— duktion mit Lebensmitteln verſorgt wären, für die jetzt anderweitig Lebensmittel produziert werden müſſen.“ Was hier von Bayern feſtgeſtellt wird, trifft in gleichem Maße auch für Preußen und andere deutſche Bundesſtaaten zu. Alle die Mittel, die in dieſen Tagen zur Hebung der Fleiſchnot vorgeſchlagen und angewendet werden, ſind ja zum Teil recht ſchön, aber anſcheinend können ſie nur vorübergehend helſen. Das beſte auf die Dauer wirkſame Mittel iſt die Steige⸗ rung der Viehproduktion im Inlande durch das Mittel der inneren Koloniſation, der Vermehrung des bäuer⸗ lichen Beſitzes. Hier muß immer noch mehr geſchehen als bisher; erfreulich iſt es ja, zu hören, daß vom preußiſchen Staat auch im kommenden Jahre das Werk der Kultivierung der Moore energiſch ſortgeſetzt wer— den ſoll. Was hilft aber alles, wenn auf der anderen Seite genommen wird, was man auf der einen zu⸗ ſügt? Alljährlich hören wir, daß wieder ſo und ſo⸗ biele neue Bauernſtellen gegründet worden ſind. Dieſe Fortſchritte werden aber völlig hinfällig, wenn man dagegen hält, wieviel Hektar bäuerlichen Beſitzes im leichen Zeitraum vom Großgruündbeſitz aufgekauft bezw. ſideikommiſſariſch gebunden worden ſind. * 41* Pienn eſſiſch⸗babiſcher Greuzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstag. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Anunahmeſchluß für Inſeratet Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Nebaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Steru heim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Dienstag, den 1 Oktober 10912. lſeimer Jeitung Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 18 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet——4 28. Jahrgang. Bei der gegenwärtigen Fleiſchpreislage iſt es d Intereſſe, die neueſten Zahlen lber die Einſuhr pon Fleiſch kennen zu lernen. In den erſten acht Monaten des Jahres 1912 wurden 224316 Doppelzentner friſches, ſowie 13 693 einfach zubereitetes Rind⸗ und Kalbſleiſch gegen 114093 und 10047 Doppelzentner im leichen Zeitraume des Vorjahres eingeführt. 148 223 Doppelzentner ſtammten aus Dänemark, 36 769 Dop⸗ belzentner aus den Niederlanden und 33 065 Doppel⸗ zentner aus Schweden. An friſchem Schweinefleiſch vurden 17 918 Doppelzentner, an einfach zubereitetem 0 277 Doppelzentner gegen 8900 Doppelzentner und 25 756 Doppelzentner im gleichen Zeitraum des Vor— ahres eingeführt. Davon ſtammten 6219 Doppel⸗ zentner aus den Vereinigten Staaten und 4739 Doppel- bentner aus Rußland. An friſchem Schweineſpeck kamen 7207 Doppelzentner gegen 4245 Doppelzentner herein. 4433 Doppelzentner ſtammten aus den Vereinigten Staaten. Regierung und Fleiſchteurung. p Die von der preußiſchen Regierung angekündigten Maßnahmen zur Behebung der Fleiſchnot haben in der Preſſe eine ſehr verſchiedenartige Aufnahme ge⸗ funden. Die„Deutſche Tageszeitung“, das Organ des Bundes der Landwirte, das die Grundzüge der Maß⸗ nahmen ſchon vor der amtlichen Veröffentlichung er⸗ fahren hatte, ſchrieb bereits am Sonnabend abend: „Wir ſträuben uns dagegen, zu glauben, daß die Re— gierung in ſolcher Weiſe dem Geſchrei nachgegeben haben könnte. Das würde doch einen Bruch mit der bisherigen Wirtſchaftspolitik bedeuten.“ Nachdem dann die„Nordd. Allgem. Ztg.“ die in Ausſicht genommenen Maßregeln angekündigt hatte, ſchrieb dasſelbe Blatt, daß es gegen alle Maßnahmen. mit teilweiſer Ausnahme der Tarifermäßigungen,„die ſchwerſten und ſchärfſten Bedenken habe“. Das Blatt ſagt dann weiter: „Auf die Einzelheiten der angekündigten Maßnahmen wie die Widerſprüche in ihrer Begründung näher einzu⸗ gehen, müſſen wir weiteren Betrachtungen vorbehalten. Heute möchten wir nur zuſammenfaſſend ſagen, daß ſie in wirtſchaftlicher Hinſicht unmöglich ohne gefähr— dende Rückwirkung auf die heimiſche Viehzucht und die hei⸗ miſche Landwirtſchaft bleiben können.... Das Vertrauen der Landwirtſchaft zu der Regierung iſt einer ſchweren Er⸗ ſchütterungsprobe unterworfen. Nach dem, was wir in den letzten Tagen gehört hatten, mußten wir Bedenkliches er— warten; ſo Schlimmes haben wir nicht erwartet.“ Die„Tägl. Rundſchau“ meint, daß ſich die Re⸗ gierung mit den Maßnahmen nicht gerade beeilt habe; aber ſie ſei doch zur Tat geſchritten und„ſogar ziemlich weit gegangen“: freilich ſeien die Maß —— nahmen„reine Abyilfsmittel fur die Zett der Not“ ſie reichten aus, wenn die Teuerung eine vorüberge hende Erſcheinung ſei. Einzelne der Erleichterungen hätten praktiſch kaum Wert, da die in Betracht kom menden Länder ſelbſt unter Vieh- und Fleiſchmange litten. Den wichtigſten Punkt erblickt das Blatt darin daß die Einfuhr argentiniſchen Gefrierfleiſches nach wie vor verboten bleibt; die demnächſt wichtigſte Maß nahme ſei die geplante teilweiſe Zollrückvergütung. Der„Vorwärts“ meint, die Maßnahmen ſeier „völlig ungenügend“, wenn ſie auch„immerhin etwas“ bedeuteten. Am unzufriedenſten iſt die liberale Preſſe: die Berliner„Volkszeitung“ ſchreibt:„Steine ſtatt Brot“ die nationalliberale„Nationalzeitung“ ſagt, die Re⸗ gierung ſei zurückgeſchreckt vor einer wirklich durch greifenden Bekämpfung der Volksnot; ſie redet weiter von„mühſelig gekleiſterten Mitteln und Mittelchen“ die„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt:„gut gemeint, aber unzureichend“. ö Anderſeits iſt die antiſemitiſche„Staatsbürgerzei⸗ tung“ von den angekündigten Maßnahmen wenig er⸗ baut, ebenſo die„Kreuzzeitung“ und die freikonſerva⸗— tive„Poſt“. 0 Die badiſche Regierung wird ſich dem Vorgehen Preußens in allen Teilen anſchließen. Sie hat be⸗ ſchloſſen, die Einfuhr von Fleiſch aus dem Auslande ſoweit eine ſolche in Betracht kommt, für die Städte Mannheim, Karlsruhe und Freiburg, auf welche allein die Vorausſetzungen zutreffen, zuzulaſſen, dem dem Bundesrat zugehenden Entwurf eines Geſetzes über vorübergehende Zollerleichterungen bei der Fleiſchein⸗ fuhr zuzuſtimmen und die gleichen Eiſenbahntarifmaß⸗ nahmen wie Preußen durchzuführen. In dem Kommentar, den die„Nordd. Allgemeine Zeitung“ an die Ankündigung der Maßnahmen an⸗ ſchließt, heißt es zum Schluß: „Im übrigen aber iſt ſich die preußiſche Regierung dar über klar, daß die dauernde Sicherſtellung unſerer Fleiſch verſorgung nur durch die Erhaltung und Verſtärkung unſe⸗ rer noch einer weiten Ausdehnung fähigen heimiſchen Vieh zucht erreicht werden kann. Dieſe mit allem Nachdruck zu fördern durch vermehrte Aufſtellung von männlichen Zucht⸗ tieren, verſtärkten Futtermittelbau, Anlegung von Vieh weiden, namentlich aber durch die kraftvolle Förderung der Landesmeliorationen, der inneren Koloniſation und der Urbarmachung der ausgedehnten Moor- und Oedlands⸗ flächen wird die vornehmſte Aufgabe der nächſten Jahre ſein.“ Das„Berliner Tagebl.“ nennt nicht mit Unrecht dieſe Stelle„entſchieden das Beſte in dem ganzen offiziöſen Artikel.“ Launen des Schickſals. Erzählung von Rob. L. Jefferſen. (Nachdruck verboten.) In die Kohlendiſtrikte des weſtlichen England führt unſere Erzählung. Dort, in der Gegend von. Sludgley, beſaß die angeſehene und weit und breit beliebte Familie Dörner eins der ergiebigſten Kohlenbergwerke. Mit nur beſcheidenen Mitteln hatte Herr Albert Dörner, der Senior des Hauſes, ſeine Laufbahn be⸗ gonnen und ſich durch große Umſicht und elugheit, wie durch eiſernen Fleiß bis zu der angeſehenen Stel⸗ lung emporgeſchwungen, die er jetzt inne hatte. Nun war er alt geworden, aber bei ſeiner rüſtigen Energie und ſeiner Schaffensfreudigkeit lag ihm der Gedanke, ſich zur Ruhe zu ſetzen und ſeinen beiden Söhnen Hans und Philipp das Geſchäft zu übergeben, noch ſern. Joch da traten Ereigniſſe ein, die dem alten Herrn tief ins Herz ſchnitten und ſeinen Plänen eine ganz andere Richtung gaben. 5 Der älteſte Sohn, Hans, war Nen als Knabe ein Leichtſuß geweſen und hatte manchen dummen Streich verübt. Wieviele kummervolle Stunden hatte er da⸗ durch ſeinem Vater, der ſo ſtolz auf die Ehre der Familie war, bereitet; aber noch immer hatte dieſer an der Hoffnung feſtgehalten, mit den zunehmenden Jahren werde auch der Verſtand und die beſſere Ein⸗ ſicht kommen— vergebens. Hans trieb es nur noch toller, und als er eines Tages wieder einmal eine Tat vollführt hatte, war er mit einem Kumpan auf⸗ und davon gegangen. N In ſeinem Zorn ſagte ſich der Vater von ihm los und ſchwur, der ungeratene Sohn dürſe die Schwelle des väterlichen Hauſes nie wieder überſchreiten. Dieſer Schlag hatte den Vater mit einem Male zum Greiſe gemacht. Alle Lebensfreudigkeit und alle Schaſſensluſt waren ihm vergangen, und er konnte kaum erwarten, bis ſein zweiter Sohn Philipp, ſeinem Ruſe Folge leiſtend, ihm die Geſchäfte abnahm, Philipp war in allen Stücken das gerade Gegen⸗ teil von feinem Bruder, ein ehrenhafter, tüchtiger lunger Mann, der ſeinem Vater noch keinen Kummer bereitet hatte. Eine beſondere Liebhaberei hatte ihn zu literariſchen Studien gezogen, denen er mit großem Eiſer oblag. Als nun jetzt ſein Vater wünſchte, daß er die kaufmänniſchen Beſchäftigungen an ſeiner Statt übernehmen ſollte, koſtete es ihm zuerſt nicht geringen Kampf, ſeine intereſſante Beſchäftigung mit dem trocke⸗ nen, nüchternen Beruſe eines Kaufmanns einzu⸗ tauſchen; aber gewöhnt, ſeines Vaters Willen ohne Rückſicht auf eigene Wünſche zu erfüllen, verließ er alles, was ihm lieb war, und eilte nach Sludgley, dem Hauptſitze der Firma.. Der Mitinhaber derſelben, Herr Graſer, begrüßte den Sohn ſeines Freundes mit großer Herzlichkeit; er erkannte bald den redlichen Willen und die gute Be⸗ gabnug des jungen Mannes und freute ſich, daß derſelbe mit einer kühnen Unternehmungsluſt große Gründlich—⸗ keit und Vorſicht verband.. ö Auch in Gefellſchaft war Philipp gern geſehen. Sein angenehmes Aeußere und ſein fröhlicher Sinn, wie auch ſein feingebildetes Weſen machte ihn bald zu aller Liebling. 5 5 In einem Hauſe aber fühlte er ſich vor allem anderen wohl; das war das Haus des Herrn Graſer. Und in der Tat war es auch ein ſchönes, edles Fa⸗ milienleben, das in den Räumen der eleganten und dabei gemütlichen Villa herrſchte. Die treue innige Liebe, die Herrn Graſer und ſeine Gattin in ihrer Jugend zuſammengeſührt hatte, war all die Jahre hindurch friſch und warm geblieben. Der Sonnenſtrahl des Hauſes aber war Ida, die ein⸗ zige Tochter. Sie war auch vor allem der Magnet, der Philipp immer wieder zu der Familie hinzog: er ſah in ihr den Inbegriff alles Liebenswerten, Edlen und Schönen, und es beglückte ihn im tieſſten Herzen, wenn er wieder und wieder erkennen durfte, in wie vielem ſie miteinander harmonierten. Gar bald kam er zu der Erkenntnis, daß er ohne Ida nicht leben könnte, und ſo wurde him durch Idas Gegenwart der Aufenthalt in den Kohlendiſtrikten, vor dem ihm anſangs ſo gebangt hatte, 15 angenehm, daß ihm der Gedanke, je wieder aus ihnen zu ſcheiden, ganz unerträglich erſchien. Bis jetzt hatte er noch nicht gewagt, ſich aus⸗ zuſprechen, aber eines Tages ſollte ihm die erſehnte Gelegenheit werden. Der Bürgermeiſter von Sludgley gab ein großes Feſt, zu dem die Nobleſſe der ganzen Umgegend ein⸗ geladen war; auch Philipp und die Familie Graſer beſanden ſich unter den Gäſten. Noch nie war Ida dem jungen Dörner ſo be⸗ rückend ſchön erſchienen wie an dieſem Abend. Die einfache und dabei geſchmackvolle Kleidung hob ihre zarte, ſchlanke Geſtalt auf das vorteilhafteſte. Auf ihrem lieblichen Geſichte lag eine bezaubernde Anmut, aus ihren dunklen Augen leuchteten ihr reiner Sinn und ihr tiefes Gemüt. Sobald ſich ihm ein günſtiger Augenblick bot, er⸗ ſuchte Philipp ſie, ihm in ein lauſchiges Nebenzimmer zu ſolgen, w ſieo ſich von der Hitze des Saales und der Unruhe ein wenig erholen könne. „Nun iſt für diesmal mein Aufenthalt hier in Sludgley bald beendet,“ begann Philipp, nachdem ſie in einer mit herrlichen Niſche Platz genommen hatten,„in den nächſten Wochen muß ich eine größere Geſellſchaſtsreiſe antreten.“ Blattpflanzen geſchmückten Das junge Mädchen ſah auf, und während ein helles Rot ihre Wangen bedeckte, ſagte ſie leiſe:„O, das tut mir leid.“ „Iſt das Ihr Ernſt? Darf ich hofſen, daß Sie mir ein freundliches Andenken bewahren werden, daß Sie öfter an die gemeinſam verlebten Stunden zurück⸗ denken?“ fragte Philipp ſchnell. Seine Stimme klang erregt, ſeine Hand zitterte leiſe, als er die Rechte des jungen Mädchens ergriff.„L 0 er, von ſeinen Gefühlen bewältigt,„ich kann nicht mehr ohne dich leben, ich liebe dich hei o ſage nur ein Wort, ob auch du mich lieb haſt.“ Da blickte ſie ihm mit ihren treuen, tieſen Augen voll ins Geſicht und ſ. Augenblick an geliebt.“ Das waren ſelige Wochen, die nun folgten. Philipp erſchisnen ſie oft wie ein 1 75 Traum; er ſand ſeine Liebe erwidert von dem chen, das ihm von der erſten Begegnung an als Ideal vorgeſchwebt; eine tief empfundene Glückſeligkeit war in ſein Herz eingezogen. „O Ida, Ida,“ ſchloß und innig, te einfach:„Ich habe dich vom erſten käd⸗ (Fortſetzung folgt.) — 3 5 .— 17. Allgemeiner Charitastag. Am Mittwoch nachmittag hielt die Freie Ver⸗ einigung für Charitashilſe in der Seel⸗ ſorge ihre Generalverſammlung ab, auf der P. Ra⸗ 8 Hüfner O. F. M. über„Das Laienapoſto⸗ t zur Unterſtützung der neuzeitlichen Seelſorge“ re⸗ h Er ſchlägt die Gründung eines ſelbſtändigen aienapoſtolats vor und berichtet über die bereits er⸗ zielten Erſolge. Dann ſchlieſſt er mit den Worten: „Charitashilſe in der Seelſorge tut dringend not. Wenn uns der Charitastag auf dieſem Gebiete auch nur einen Schritt weiterbringen könnte, ſo hätte er damit einen ſeiner ſchönſten Erſolge erzielt, denn dem Prieſter zu helſen, den Glauben zu ſtärken und die zum Glauben zurückzuführen, die ihn verloren haben— das iſt in der Tat die Alpenhöhe der Charitas.“ Gegen des Redners Vorſchlag werden indes in der anſchließenden Debatte von mehreren Seiten Bedenken erhoben, u. a. auch vom Erzbiſchof Dr. Hauck. Es würde durch das neuzugründende Laienapoſtolat verſchiedenen Ver⸗ einen, z. B. den Vinzensvereinen, ein Hauptgebiet ihrer Tätigkeit genommen oder doch ein unvorteilhafter Konkurrenzzuſtand geſchafſen. Wohl ſei die Bildung von Laienkomitees für einen beſtimmten Zweck, z. B. für die Abhaltung einer Miſſion, ſehr empfehlens⸗ wert. Gut ſei es auch, die beſtehenden ſchönen Vereine umzuſormen und ihnen neue Aufgaben zuzuweiſen. Auf dem Alten müſſe weitergebaut, nicht daneben Neu⸗ einrichtungen getroffen werden. Es wird dann fol⸗ ende Reſolution angenommen:„Jeder e der itglied der Vereinigung für Charitashilſe iſt, ber⸗ pflichtet ſich, bis zum nächſten Charitastage über die Erfolge ſeiner Verſuche mit der Charitashilfſe an die Zentralſtelle der Vereinigung einen Bericht zu ſchicken.“ Am Abend fand unter dem Vorſitz des Reichs⸗ tagsabgeordneten Oberl. Kuckhoſf eine öffent⸗ liche Männerverſammlung ſtatt, auf der der bekannte glänzende Redner P. Bonaventura O. P. über„Das katholiſche Männerapoſtolat in Familie und Geſellſchaft“ unter atemloſer Stille der den Saal dicht beſetzt haltenden Zuhörer einen Vortrag hielt, der ſtürmiſchen, nicht endenwollenden Beifall erzielte. Begeiſtert ſtimmte die Verſammlung in das zum Schluß ausgebrachte Hoch auf Papſt, Kaiſer und Prinz⸗ regent ein. Der Nationalverband kath. Mäſdchen⸗ ſchutzvereine hielt am Donnerstag ſeine alle drei Jahre ſtattfindende Generalverſammlung ab. Den Bericht über die Tätigkeit des Verbandes ſeit der letzten Generalverſammlung erſtattete die Vor⸗ Pe Frau Bontant⸗Klehe⸗ Frankfurt a. M. Dem Nationalverband gehören zurzeit an: der baye⸗ riſche Landesverband, die Erzdiözeſen Freiburg, Lim⸗ urg, Metz, Rottenburg, Straßburg im Elſaß, dazu 67 Lokalvereine und 39 Bahnhofsmiſſionen mit 717 Mit⸗ liedern und ſaſt 2000 Vertrauensperſonen auf dem Eande. Vor dem internationalen interkonfeſſionellen Kongreß der Bahnhoſsmiſſionen ſand 1910 zum erſten Male eine Konferenz der katholiſchen Bahnhoſs⸗ miſſionen ſtatt. Der größte Erfolg iſt die Herausgabe der gemeinſamen Eiſenbahnplakate, durch die auf die Bahnhofsmiſſion und die Mädchenſchutzvereine hinge⸗ wieſen wird. Das Plakat wurde in einer Anzahl von 100 000 Exemplaren hergeſtellt. Die Behörden haben das weitgehendſte Entgegenkommen gezeigt; u. a. hat das Reichsamt des Innern zu den Druckkoſten einen Beitrag von 1000 Mark geleiſtet. In der Nachmittags- itzung behandelte Hoſkaplan Noppe⸗Freiburg i. B. die rage:„Wie orientieren wir die Landmädchen über n Mädchenſchutz?“ Die Ausſtellung:„Charitashilſe in der Seelſorge“, die ſich in vier Abteilungen gliedert: 1. Pfarrkartotheken und Pſarrblätter, 2. techniſche Hilfsmittel ſür Archivregiſtratur und Korreſpondenz, 3. die Druckſache in der Seelſorgehilſe, 4. das künſt⸗ leriſche Bild in der Seelſorgehilfe, erregte allgemeines Derrſchle Ueber die Reichhaltigkeit der Ausſtellung errſchte bei den außerordentlich zahlreichen Beſuchern nur eine Stimme des Lobes. Die Ausſtellung ſoll zu einer Wanderausſtellung umgeſtaltet werden und bei Konferenzen der Geiſtlichen in den verſchiedenen Städten Deutſchlands zur Aufſtellung gelangen. Der Krieg um Tripolis. Die Friedensverhandlungen. Der türkiſche Handelsminiſter Reſchid Paſcha hatte nach ſeiner Ankunft in Ouchy eine lange Unter⸗ redung mit den türkiſchen und italieniſchen Delegier⸗ ten. Seine Ankunft könnte einen entſcheidenden Einfluß auf die Vorbeſprechungen haben, wenn die neuen Vor⸗ ſchläge, die er bringt, von Italien als annehmbar betrachtet werden. Der italieniſche Botſchafter in Paris, Tittoni, begibt ſich nach Lauſanne. e e eur Neue Käuipfe. Am Sonnabend unternahmen die Türken einen An⸗ griff auf die italieniſchen Verſchanzungen bei Misrata. Der Angriff wurde nach achtſtündigem Kampfe abge⸗ ſchlagen. Die Italiener hatten 3 Tote und 17 Ver⸗ wundete. Jahrestag der Kriegserklärung. Am 29. September war es ein Jahr, daß die ita⸗ lieniſche Kriegserklärung in Konſtantinopel überreicht wurde. In Rouen nahm das eigens hierzu von San Roſſore gekommene Königspaar eine Parade über 700 ſchwarze Soldaten ab, denen als Belohnung ihrer Tapferkeit in Lybien und zur weiteren Anſpornung die Reiſe nach Rom gewährt worden war.— 40 600 Reſerviſten wurden neuerdings unter die Waffen ge⸗ rufen. Politiſche Rundſchau. fen e Berlin, 30. September. Prinz Heinrich empfing in Tſingtau inoffiziell den Begründer der chineſiſchen Republik, Dr. Sunjatſen. — Die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin wurde von einem Prinzen entbunden. Es iſt dies der zweite Sohn des Großherzogspaares. 5 — Zur Begründung der Frankfurter Univerſität fehlt letzt nur noch die königliche Genehmigung. :: Grenzregulierung Neu⸗Kamerung. Der deutſche Geſchäftsträger in Paris und der franzöſiſche Miniſter⸗ ident haben Erklärungen unterzeichnet, welche die deutſch⸗franzoſtſche Kongogrenze endgultig ſeſtlegen. :: Zur Fleiſchteuerung. Die Berliner Sozialdemo⸗ kratie veranſtaltete am Sonntag in fünf zuſammen 15 000 Perſonen faſſenden Sälen Verſammlungen gegen die Fleiſchteuerung. Ueberall wurden Reſolutionen an⸗ genommen, welche„die hochmütige Anmaßung der re⸗ jerenden Bureaukratie“ und die Nichteinberufung des eichstages als„eine unerhörte Dreiſtigkeit, einen kecken Anſchlag der Bureaukratie gegen Weſen und Geiſt einer konſtitutionellen Verfaſſung bezeichnen. Nach Schluß der Verſammlungen ſuchten Demonſtrationszüge das Schloß, das Reichskanzlerpalais und das Reichstagsge⸗ bäude zu erreichen. Aber die Polizei, die in ſtarken Trupps überall aufgeſtellt war, verhinderte das Vor⸗ haben und löſte die Züge auf. 17 Perſonen wurden wegen Widerſtandes ſiſtiert, ſpäter aber wieder frei⸗ gelaſſen; darunter befand ſich der Reichstagsabgeord⸗ nete Liebknecht.— Der Dampfer„Oberhauſen“ der Deutſch⸗Auſtraliſchen Dampfergeſellſchaft hat zum erſten Male 3266 Stück gefrorenes Ochſenfleiſch von Auſtralien nach Hamburg mitgebracht, deſſen Einführung jedoch nicht zugelaſſen werden dürfte.— In Frankfurt am Main ſind 18 Stück däniſches Rindvieh, in Viertel zer⸗ legt, eingetroffen, doch weigern ſich die Metzger, es zu verkaufen. :: Zur Jeſuitenfrage. In Köln fand eine von Tauſenden beſuchte Verſammlung ſtatt, welche die Auf⸗ hebung des Jeſuitengeſetzes in einer Entſchließung, die dem Bundesrat zugehen wird, verlangt. Redner waren Profeſſor Kaſtert, Abgeordneter Trimborn und Erz⸗ biſchof Jürgens⸗Bamberg.— Die bayeriſchen Biſchöfe traten am Montag zu einer abermaligen Konferenz über die Jeſuitenfrage in Freiſing zuſammen. :: Tödlicher Abſturz eines bahyeriſchen Abgeordne⸗ ten. Der ſozialdemokratiſche bayeriſche Landtagsabge⸗ ordnete Hans Rollwagen aus Augsburg iſt auf einer Tour am Haller Kopf, an der bayeriſch⸗tiroliſchen Grenze, aus etwa 400 Meter Höhe abgeſtürzt und total zerſchmettert aufgefunden worden.— Vor einem Jahre war ſein Sohn in der Nähe ebenfalls tödlich abgeſtünt. ———— Rus ſiſ che Mobilmachung? 0 Am Sonntag abend um 6 Uhr ordnete die militäriſche Administration von Warſchau eine teilweiſe Mobilmachung der Truppen im Diſtrikte Warſchau und ebenſo der Diſtrikte von Wilna und Kiew an. Die Truppen, die mobiliſiert wurden, ſind das 2., 6., 9., 10., 15., 19., 20. und 23. Armeekorps, mit den Hauptqvartieren in Warſchau, Lodz und 16 anderen Hauptſtädten der betreffenden Regierungsdiſtrikte. Es wird zwar nächträglich dieſe über London verbreitete Warſchauer Meldung als falſch erklärt. Eine derartige Anzahl don Korps ſei dort überhaupt nicht vorhanden. In Wirklich⸗ keit wird in einigen Kreiſen zweier Weichſel⸗ Gouvernements die bereits im Frühjahr in Aue ſicht genommene Probemobil- machung durchgeführt. Der Charakter e. ner Probemobiliſierung geht ſchon daraus hervor, daß eine Pferdemobiliſterung nicht ſtattſindet. Dieſe letzte Nachricht lautet zwar etwas beruhigender, als die Meldung des Reuterſchen Bureau. Es wird verſichert, die Probemobiliſierung ſei ſchon im Frühjahr beſchloſſeu worden. Damit ſoll geſagt werden, daß ſie uicht im Zuſammenhang mit der kritiſchen Lage am Balkan ſtehe und daß die ruſſiſche Reglerung die Situation nicht ſo düſter anſehe, wie es nach der erſten Londoner Melbung ſcheinen mußte. Es iſt begreif⸗ lich, daß die ruſſiſche Regierung ihr eine möglichſt harmloſe Deutung zu geben ſucht. Auffällig bleibt, wie der M. G.-A. meldet, dieſe Probemobiliſterung immerhin doch und man wird den Argwohn nicht leicht überwinden, daß es ſich doch um mehr als eine Probemobiſierung handelt. Es wäre nicht das erſte Mal in oer ruſſiſchen Kriegsgeſchichte, daß eine Probemobiliſternng der Vorbote ernſter Aktionen iſt. Aus Stadt und Land. * Reber 100 Chineſen bei einer Exploſion getötet Eine Exploſionskataſtrophe hat ſich im Pulvermagazin von Fautſchöng in der chineſiſchen Provinz Hupeh er⸗ eignet. Das Magazin und die umliegenden Häuſer ſſind zerſtört, über 100 Perſonen getötet. Felsſtück wurden über den Hankiaug⸗Fluß mehr als 500 Harde weit geſchleudert. In der Stadt brach eine ungeheurt Panik in der Bevölkerung aus, die entſetzt floh. 125180 * Mordtat in Berlin. Am Montag morgen wurde in der Seeſtraße auf einem unbebauten Grundſtücke zwiſchen Genter⸗ und Lütticherſtraße eine weibliche Leiche gefunden. Die Getötete iſt eine unſittlichem Erwerb nachgehende Frauensperſon, die von dem Ge⸗ legenheitsarbeiler Hermann Ackermann getötet worden war. Der Täter wurde verhaftet und iſt geſtändig. * Trei Arbeiter getötet. In Völklingen ſind auf der. Burbach⸗Vüdelinger Eiſenhütte drei Arbeiter ver⸗ ſchüttet worden. Alle drei ſind tot. 10 Vier Perſonen durch eine Erploſion ſchwer ver⸗ letzt. In einer neuen Schrotmühle bei Rogaſen fand eine Exploſion ſtatt, wobei der Gutsbeſitzer Jahns, ſein Schwager, der Student Riſtow und der Monteur Kosnicki lebensgefährlich verletzt wurden. * Die tripolttaniſchen Driuinge. Die Trſpolisbe⸗ geiſterung der Italiener kennt keine Grenzen. Jetzt hat die Gattin des Lehrers Renna in Teora ihrem Ehe⸗ gemahl Drillinge geſchenkt, denen unter dem Jubel des Städtchens in der Taufe die Namen:„Tripolis“, „Hems“ und„Bengaſi“ beigelegt worden ſind. u Straßenſchlacht nach einer Gerichtsverhandlung. Ein alter Familienzwiſt wurde bei Moſchiano in Ita⸗ lien nach einem Gerichtstermin durch eine Schießerei ausgetragen. Drei Tote und ein Verwundeter blieben auf dem Platze. *(Ein miſglücktes Experiment. Die von dem ſran⸗ zöſiſchen Sozialiſtenſührer Jaures nach ſozialiſtiſchen Prinzipien gegründete Glasſabrik Albi ſtellte jetzt ihren Betrieb ein, da die Forderungen der ausſtändigen Ar⸗ beiter nicht bewilligt werden konnten. e Ter Nachlaß eines Einbrechers. Eine Summe von 250000 Franes in bar und Wertpapieren ſind der Nachlaß des im Hoſpital von Louvain verſtor⸗ benen Charles Andree. Dieſe Viertelmillion rührt aus einem Einbruch her, wegen deſſen Andree einſt zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, die er auch verbüßt hat. „ Militonenbetrngereien in Nuſtland. Die Re⸗ viſion der Lama⸗Goldinduſtrie durch Senator Manuchin ergab, daß die Geſellſchaft bis jetzt den Staat um 6 Millionen Mark Abgaben betrog. * 150 Särge ins Meer getrieben. In Premja del Mar, nahe Barcelona, wurde infolge Wolkenbruchs ein Teil des Friedhofes zerſtört. 175 der beerdigten Leichen wurden ins Meer getrieben. Mit Mühe gelang es, 20 der auf dem Meere treibenden Särge aufzufiſchen. a Unterſchlagungen in einem ruſſiſch⸗katholiſchen Kloſter. Der Heilige Synod ſprach über den Archi man driten Melchiſedek des Troitzkloſters und zwei Mönche Strafen von 5 und 3 Jahren aus. Der Achimandrit hat etwa 1 200 000 Mark Kloſtervermögen veruntreut. * Korruption in der Tokiboer Polizei. In Tokio ſind 18 Kriminalbeamte verhaftet worden, die beſchul⸗ digt werden, Schweigegelder von Spielhöllenbeſitzern angenommen zu haben. * 743 Opfer der Peſt. In der letzten Woche kamen in Indien 989 Peſtſälle vor, von denen 743 tödlich ver⸗ laufen ſind. * 170 Opfer der Cholera. Von Schanghai wurde die Cholera in Tokio eingeſchleppt und breitet ſich von dort über ganz Japan aus. Bisher ſind 500 Krank⸗ heitsſälle zu verzeichnen, von denen ein Drittel tödlich berlaufen iſt. 5 Kleine Nachrichten. In dem lothringiſchen Orte Algringen erſtach der Ar⸗ beiter Berresmann ſeinen Hauswirt und darauf den Schutz⸗ mann Schmitz, der ihn verhaften wollte. Der zweifache Mörder wurde ſpäter feſtaenommen. tk Eine Arbeiterrepublit. Kürzlich haben 400 Ar— beiter ſich zuſammengetan und das alte Schloß von Dra— deil für 600 000 Franken käuflich erworben; das Schloß gehört nun mitſamt dem ausgedehnten Park den 400 Ar⸗ beitern gemeinſam. Das Hauptgebäude ſelbſt iſt heute nichts Beſonderes mehr; aber der Park erregt noch die Bewun— derung und die Aufmerkſamkeit aller; er iſt von dem be⸗ rühmteſten Gartenbaumeiſter des 17. Jahrhanderts, von Le Notre angelegt, und es galt nun die Aufgabe zu löſen, in dem Park die 400 Arbeiterhäuſer unterzub rin— gen, ohne ihn zu verſchandeln; dieſe Aufgabe iſt auf die glücklichſte Weiſe gelöſt worden. Der Garten hat ſein ur; ſprüngliches Gepräge behalten; nur ſteht mitten drin jetz ein kleines ſchmuckes Dörfchen, das ganz zu ſeiner Um— gebung paßt und ſich rings um das Schloßgebäude er hebt. Das Schloß ſelbſt iſt zum Gemeindehaus geworden und in den Nebengebäuden hat man Vorratshäuſer ge— chaſfffen, um die Nahrungsmittel für die Bewohner de Dorfes aufzuſpeichern. Ein Kinderſpielplatz iſt ebenfalls eingerichtet. Und auch ein auf gemeinſame Koſten betrie benes Reſtaurant, wo ſich jeden Sonntag die 400 Geſell ſchafter zur Erledigung der Geſchäfte des Gemeinweſenz verſammeln. So hat ſich die kleine Genoſſenſchaft eim kleine Republik in der Republik geſchaffen: ob ſie ſich auf die Dauer vertragen, bleibt abzuwarten. Auch kan: man leider nichts darüber in Erfahrung bringen, wie wo und wovon ſich die 400 Geſellſchafter ihren Lebensunter halt beſchaffen; denn ſie ſind doch, wie es ausdrücklich heißt, Arbeiter, nicht Rentenbeſitzer. — Aus Nah und Fern. „ Mauuheim, 30. Sept. Der Mannhelmer Pilot machte geſtern früh mit dem Huͤbner⸗Elndecker wiederum vier Paſſagierflüge. ö „ Mauuheim, 30. Sept Auf eine Anfrage des Oberbuͤrgermeiſters von Mannheim bei der Regierung iſt die telegraphiſche Mitteilung eingelaufen, daß die Einfuhr von Gefrierfleiſch aus Baſel bereits von Sonntag an geſtattet werde. Infolgedeſſen iſt die Schlachthaus direktion Mannheim angewieſen worden, die Verhandlungen über Einfuhr von ar gentiniſchem Gefrierfleiſch aus Baſel aufzunehmen. a * Maunheim, 30. Sept. Ein Clown von einem Schwein erſchoſſen. Der im Zirkus Sarraſani beſchäftigt ge⸗ weſene Clown Michele Ghezzt iſt in Mannheim auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen. Zu den Späſſen des Clowns gehörte die Vorführung eines dreſſterten Schweines, das mit der Schnauze eine Piſtole abzuziehen hatte. Bei einer Probe brachte nun das dreſſierte Borſtentler durch eine ungeſchickte Bewegung die aufliegende Piſtole im Moment den Abziehens aus der Richtung, ſo daß das kleine Bleigeſchoß uicht die Scheibe, ſondern die Hand des daneben ſtehenden Lehrmeiſters traf. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe ſtellte ſich eine ſchwere Blutvergiftung ein, an deren Folgen der jange Arttſt ſtarb. Sein dreſſierter Liebling war an ihm zum„Mörder“ geworden. „Mannheim, 30. Sept. Friſches Auslands fleiſch. Zwiſchen den Vertreten der Stadtgemeinde und dem Vorſtand der hieſigen Fleicher-Innung konnte über den Bezug und Betrieb von friſchem ausländiſchem Fleiſch erfreu⸗ licherwelſe befriedigende Vereinbarung getroffen werden. Wie bekannt, hat der Stadtrat beſchloſſen, unter allen Umſt inden ausländiſches geſchlachtetes Fleiſch zu beziehen und der Direktor dis Schlacht⸗ und Viehhofes hat die Vollmacht erhalten, den Kauf endgültig abzuschließen. Bezügich des Verkaufs wurde folgendes beſtimmt: a) Nach der Ankunft des Fleiſches in Mannheim wird das Fett ausgeſchnitten und von der Stabt auf eigene Rechnung verwertet. Der ſtädtiſche Vertreter iſt aber auch ermächtigt, das Fett ſchon an Ort und Stelle zu verkaufen, wenn ſich dazu Gelegenheit bietet; b) das Flelſch wird an die Innung zum Selbſtkoſtenprels abgegeben, d. h. es werden nur die Koſten für Ankauf, Tronsport, Zoll, Akziſe und Fleiſchbeſchau aufgerechnet; o) die Innung iſt verpflichtet, das Fleiſch in den Läden ihrer Mitglieder verkaufen zu laſſen, wobei auch die Selbſikoſten zur Deckung des Aufwands für den Betrieb höchſteus 10 Prozent zugeſchlagen werden dürfen; d) der Verkaufspreis, die Verkaufstage und die Läden, in denen das ausländiſche Fleiſch zu haben iſt, werden durch eine gemeinſame Bekanntmachung der Schlachthofdirektlon und der Metzger- Innung veröffentlicht. N —Neckachanſen, 30. Sept. Die letzten Bürgeraus“ ſchußwahlen werden wahrſcheinlſch vom Zentrum angefochten. e Lützelſachſen, 30. Sept. Am 8. Oktober beginnt hier bie Leſe der roten Trauben. * heim, 30. Sept. Die hieſige Bäckergenoſſen⸗ ſchaft, der 28 Mitglieder angehören, wird vom 1. Januat 1913 ab in eine frele Innung umgewandelt werden.— Das merkung, daß ſie doch eigentlich auch eln Anrecht auf das edle Wild hätten, indem die feiſten Hirſche ja auch wohl vielleicht einen Teil von ihren Erzeugulſſen im Leibe hätten. Wir ſind der Ueberzeugung, daß es nur einer Anregung bedarf, um uns Viernheimern nächſtens auch mal wieder einen Hirſch⸗ braten aus dem Viernheimer Wald zukommen zu luſſen. Alſo bitte nichts für ungut! „ Ein humoriſtiſcher Unterricht im Zeichnen wird unſerem Leſerkreis und der Jugend zur Zeit in unſerem Es handelt ſich um eine Serie von gelungenen Inſeraten, in denen originelle Männchen—(Strich) Figuren— von Künſtlerhand entworfen— in allen möglichen köſtlichen Stellungen und mit treffenden Schlagworten das Lob der bekannten Schuhereme„Erdal“ veründen. wirklich lehrreich und intereſſant zu ſehen, wie hier mit wenigen Strichen in ſtreng anatomiſcher Gliederung jede Figur voll heiteren Lebens hingeſtellt iſt. Erdal-Fabrikanten greift man unwillkürlch nach Stift und Papier Eine gediegene, dem Ruf des Fabrikates ne Milchverkaufshäuschen ſoll in der Nähe tbahnhofs, an der Werderanlage, errichtet werden. Heppenheim, 30. Sept. 300 Finderlohn. ger Reutner verlor letzte Woche in it 5 000 Mk. bar in Papier. Und ſiehe da! Darmſtadt ſeine Er ſetzte ſofort Der Mann kam in den vollen Beſitz ſeines vermeintlichen Ein Beweis, daß es auch noch redliche Herrn Oberförſter Brieftaſche m 300 Mk. Find hierauf alsbald wleder ſchweren Verlustes. unſerer Zeit gibt. Waldmichelbach, 30. Sept. Strack wurde der Titel Forſtmeiſter verliehen. Wald ⸗Erleubach, 30. Sept. hſeuchengeſetzes wurden zu Schätzern die Herren Helmling und Georg Berg 3. ſowie zu deren Stell⸗ die Herren Johannes Helmling 3. und Joſ. Anton Kirſchhauſen, 30. Sept. Zu Schäͤtzern wurden Grund des Reichsviehſeuchengeſetzes die Herren Adam und Martin Unger 3. ernannt. Johannes Becker 2. und Peter Philipp » Weiher, 30. Sept. In der Verſammlung zur Ein⸗ des Volksvereins am Sonntag ſprachen Pfarrer d Sekretär Zurnleden⸗Worms. verein Angehörenden erklärten ihren Beitritt. Erbach, 30. Sept. Die Herren Leonhard Schork Grund des Reichsviehſeuchen⸗ Zu Stellvertretern wurden Valentin Gölz und Johannes Rothermel beſtimmt. Der diesjährigen Prufung der amtsgehilfen unterzogen ſich 12 Kandidaten. Unter 11 enen Prüflingen nimmt Herr Adam Wagner hier die erlohn aus. Blatte gratis geboten. Auf Grund des Auch ohne den Hinweis der zum Nachzeichnen. entſprechende Reklame! Gemeinderatsſitzung zu Viernheim am 30. September 1912. Anweſend waren unter dem Vorſitze des Herrn Buͤrger⸗ meiſters Kühlwein die Herren Gemeinderäte Brechtel, Helbig, Herbert, Hofmann, Hook, Kühner, Lahres. Beigeordneter Mar⸗ tin, Müller, Roos, Schmitt und Stumpf. Vor Erledigung der Tagesordnung wurden einige Punkte beſprachen. Herr Gemeinderat Schmitt rügt es, daß bei der litzten Seiltänzer⸗Vorſtellung an einem Abend an ſänmtlichen Fenſtern des oberen Stockes des Rathauſes Publikum ohne Erlaubnis zugeſchaut habe. Herr Gemeinderat Hoock ergänzt dieſe Erklärungen und bemerkt, daß die Sache doch ein großer Mißbrauch ſei, indem auf ſolche Weiſe die Akten dem Publi- kum preisgegeben wären. Herr Gemeinderat Hofmann iſt für eine Erklärung ſeitens des Bürgermeiſteramſs, welches die Es wurde demgemaͤß beſchloſſen. Herr Gemeinderat Kübner hat es übel vermerkt, und wie er hätte auch die weitaus größte Mehrzahl unſerer Bürger ge- dacht, daß die letzten Seiltänzer- Vorſtellungen direkt auf bem Platze vor der Kirche ſtattaefunden hätten; ſicher noch ond're Plätze im Orte geweſen, auf welchen die Vor- gen hatten ohne Aergernis veranſtaltet werden können. Herrn Gemeinderat Helbig hat es ſehr mißfallen, am Samstag abend vor der Kirche in der Kirche Beichte ſtattgefunden habe. Herr Gemeinderat Hook erinnert an den früheren Beſchluß des Gemeinderats, wonach eine Brücke über ben Landgraben hätte hergeſtellt werden ſollen und bittet um Ausführung des Beſchluſſes, damit Mißſtände vermieden werden. Eine Anfrage des Herrn Gemeinderats Müller erledigte ſich durch direkte Beantwortung. Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten. 1. Beſchaffung vo nach einer längeren Debatte, meinderäte Kühner, treter ſind die Herrn Alle noch nicht dem und Franz Bräuer wurden auf Schätzern ernanut. * Fürth, 30. Sept. — Lindenfels, 30. Sept. Naturſeltenheiten. Schafklingen wurde ein Igelneſt mit ſechs welch ſehr nützliche Stacheltiere der Schon⸗ Schutze des Publikums empfohlen werden.— Un⸗ Straße ſteht ein Apfelbaum in voller In der Gemarkung wet der Reiches heimer Angelegenheit klarſtellen ſoll. — Zwingenberg, 30. Sept. Benediktion einer Kirche. Die neue kath. Kirche wird nächſten Sonntag durch Herrn Pfarrer Wolf- Viernheim in Vertretung des Herrn benediziert werden, worauf das Gotteshaus ſeiner Beſtimmung übergeben wird. Die eigentliche Einweihung durch den Biſchof erfolgt erſt dann, wenn die innere Ausſtattung vollendet iſt, wozu noch Beiſteuern ſehr erwünſcht wären. *Bürſtadt, 30. Sept. Dem Sohn des Sattlermeiſters beim Arbeiten die Ahle aus und verletzte er mußte in die Augenklinik nach Worms es ſelen doch daß dieſe Seil tänzer-Vorſtellungen Franz Heiſer glitt ſein Auge ſchwer; gebracht werden. * Worms, 30. Sept. Die Zentrums-Verſammlung am Sonntag war ſtark beſucht, man ſpricht von zirka 800 Herrn Reichstagsabgeordneter Erzberger ſprach 2 Stunden lang über die auswärtige und immerpolitiſche Tage. s wurde ſodann eine Reſolutioun gegen das Jeſuttengeſetz angenommen. Mainz, 30. Sept. Mainzt Kathedrale wurde He Derſelbe iſt ein B vikars Engelhardt. — Aus dem Großherzogtum Heſſen, 30. Sept. 400 Referendare und Lehramtsaſſeſſoren warten in Heſſen au Da es aber im ganzen Großherzogtum ein⸗ ſtellen nur 554 Oberlehrerſtellen gibt und jährlich duichſchnittlich höchſtens nur 15 Aſſeſſoren zur Auſtellung kommen, ſo werden viele Jahre darüber hingehen, bis alle dieſe vielen Anwärter auf höhere Lehrerſtellen Ver wendung finden können, umſomehr, da nun auch in Preußen der bezeichnete Bedarf bedeckt iſt. Lokale Nachrichten. Viernheim, 1. Okt. u Grenzſteinen. an welcher ſich die Herren Ge⸗ Beigeordneter Martin, Helbig, rt und Lahres beteiligten, beſchloſſen, Granit-Grenzſteine chreibung zu beſchaffen. Zum Domkapitular an der rr Dekan Engelhardt in Bingen ruder des verſtorbenen General⸗ auf dem Wege der Ans 2. Lieferung einer Ausſtei Auf das diesbezügliche Ausſchreiben waren Es wurde die Anfertigung dem Es ſprachen zu der Sache die Hook und Schmitt. Kohlenlieferung für die iner hieſigen Firma die ge⸗ gleiter für die Schillerſchule. 2 Offerten eingelaufen. Mindeſtfordernden übertragen. Herren Gemeinderäte Kühner, Vergebung der Es wurden von e Ruhrkohlen, Nuß 2, franko Keller zu 1 M. d es wurde ihr die Lieferung feſte Anſtellung. ſchließlich der Direktor wünſchten Kohlen, 16 Pfg. pro Zentner offeriert un g Geſuch des Schuldieners Gallei haltserhöhung. Nach einer regen Debatte, ſich die Herren Gemeinderäte Hofmann, Kühner, Helbig, Brichtel und Lahres beteiligten, Antragſtellers . 8 * Wir machen auf die heutigen Artikel„Bauernlegerel und Fleiſchnot“ und„Regierung und Fleiſchteuerung“ auf⸗ merkſam. 1. f * Rekruten Jahre 1912. Rußland 338 400, Deutſchland 314 060, Frankreich 225 300, Oeſterreich 217 400, Großbritannien 196 750, Vereinigte Staaten 56 000. * Allgemeine Kraukenkaſſe für die Poſtunter⸗ beamten. Endlich hat das Poſtamt durch Errichtung einer ſolchen Kaſſe den langerſehnteu Wunſch der Poſtunterbeamten erfüllt. Es iſt eine Zwangskaſſe. Monatlich 1 M. Beitrag. Dafür fr⸗le Aerztewahl und bei Operationen die Erſtattung eines erheblichen Teiles der beſonderen Koſten. Der Statuten ⸗ entwurf des Reichk poſtamtes ſieht die Möglichkeit vor, daß Mitglieder, die ſich einen weiter wohnenden Arzt in ihre Woh⸗ nung kommen laſſen, die Mehrkoſten übernehmen und einen Teil der Koſten von den Kaſſen zurüͤckvergütet erhalten. * Ständeſolidarität. Der rheiniſch⸗weſtfäliſche Be⸗ zirk des deutſchen Fleiſcherverbandes hat ſeinen Mitgliedern empfohlen, ihre Mitarbeit nicht zu verſagen, falls die Städte zwecks Mithilfe an der Teuerungsbekämpfung an ſie heran⸗ treten ſollten. * RNeichsgenoſſenſchaftsbank. Die von uns einem Blatte an der Bergſtraße entnommene Nachricht, die Reichs- genoſſenſchaftsbank ſei verkracht, dürſte auf einem Irrtum be⸗ kahen. Sie wird durch Sanlerung wieder, wie wir hören, in die frühere Blüte gebracht. n A= Der kataloniſche Eiſenbahnerausſtand. Die Arbeiter mehrerer Fabriken Barcelonas wollen ſich mit den ſtrei— kenden Eiſenbahnern ſolidariſch erklären und den Sym— pathieſtreik proklamieren. Am Freitag wurden in Bar⸗ celona fünf Anarchiſten verhaftet. Auf der von Bar- celona zur franzöſiſchen Grenze führenden Eiſenbahnlinie „ Keine Distonterhshung.„Es Uegt jedenfalls zunächſt kein Grund vor, eine Diskontveränderung vorzunehmen. Wie lange man ohne eine ſolche auskommen kann, muß natürlich dahingeſtellt bleiben.“ So ſchloß Präſident Haven⸗ ſtein ſeine Ausführungen in der Sonnabend-Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank. 1 - Streikausſchreitungen. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen ſtreikenden Straßenbahnbedienſteten und der Polizei in Auguſta(Vereinigte Staaten) wurden zwei unbeteiligte Paſſanten erſchoſſen. — Die Gewerkſchaftsenzyltika. Meldungen zufolge wird die an die deutſchen Biſchöfe gerichtete päpſtliche E i a g ö 5 he Enzyklika über die Gewerkſchaftsfrage noch vor dem Zuſammentritt des in der zweiten Oktoberwoche tagenden christlichen Ge⸗ werkſchaftskongreſſes veröffentlicht werden. + Ghzeneralſtreik der ſpauiſchen Eiſenbahner. Der Na⸗ tionalverband der ſpaniſchen Eiſenbahnbedienſteten erklärte ſich mit 2686 gegen 84 Stimmen für den Streik. Die Regierung wird vorausſichtlich den Belagerungszuſtand über das Land verhängen. 7 Die Preisberichtnelle des Deutſchen Land wirtſchafts⸗ rates ſchreibt: Die Witterung behielt in der letzten Woche überwiegend trockenen Charakter. Infolgedeſſen haben ſich die Ausſichten der Kartofſelernte, die überall im Gange iſt, vielfach gebeſſert. Zwar finden ſich bei den mittel⸗ frühen Sorten, namentlich auf ſchweren Böden und in tieferen Lagen, häufig kranke Knollen, im allgemeinen aber ſcheint nach den letzten Berichten die Fäule doch keinen ſo großen Umfang zu haben, als man angeſichts der vor⸗ angegangenen Näſſe befürchtet hatte. Mit den Erträgen iſt man in Mittel⸗ ſowie in Weſt⸗ und Süddeutſchland im ganzen zufrieden. Mit dem Aufnehmen der Zuckerrüben iſt begonnen worden; häufig wird berichtet, daß ſie weni⸗ ger gut lohnen, als man erhoffte. Die Herbſtbeſtellung hat auf leichteren Böden weitere Fortſchritte gemacht, aber gegenüber anderen Jahren iſt ſie noch ſehr im Rück⸗ ſtande: auf ſchweren Böden ſind bisher häufig kaum die Vorarbeiten durchzuführen geweſen. Futter iſt reichlich vor⸗ handen, doch macht das Trocknen und Einbringen große Schwierigkeiten; in vielen Gegenden iſt kaum die Hälfte des Grummets geborgen. Der junge Klee hat ſich ſehr günſtig entwickelt. e gehend, daß ihm 100 eld ab 1. Oktober bewilligt werden. Ausführung der Friedhofsordnung; hier die Uebertragung der Funktion des Friedhofsauf⸗ ſehers au den Gemeindebaubeamten; wird ohne De⸗ batte genehmigt. 5. Reinigung der Rathauslokalitäten; bier Es hatten ſich 9 Bewerberinnen gemeldet, unter denen eine noch ein beſonderes Bittaeſuch » Fahrplan. Der heutigen Auflage liegt der neue Mark Zulage und 50 Mark ſog. bon uns ſelbſt zuſammengeſtellte Fahrplan bei. Die Strecke Welinheim⸗Tröſel bringen wir in einer der nächſten Nummern, weil uns der Fahrplan erſt jetzt zuging. * Rekruten ⸗Abſchiedsfeier hält heute, Dienstag, Abend der Radfahrer- Verein Eintracht ab. „ Rekruten Abſchiedsfeier der Jünglings⸗ 0 Am Sonntag abend veranſtaltete die hieſige Jünglings⸗Sobalität zu Ehren ihrer ſcheldenden Mitglieder Sodalität. Ernennung einer Putzfrau. Geſchäftliche Mitteilungen. Fiſchverkauf. Dem Bedürfnis entſprechend hat Frau Schmibt, Schulſtraße 5, ein Fiſchgeſchäft eröffnet und offerlert Secfiſche gut und billig. Da Fiſche ein ſehr nahrhaftes Ge⸗ nußmittel ſind, insbeſondere auch durch ihre Billigkeit den Wirtſchaftsetat entlaſten, ſo wird wohl manche Hausfrau die Eröffnung eines derartigen Geſchäftes in Viernheim mit Freuden begrüßen. ihre diesjährige Rekruten⸗Abſchledsfeier, die, wie alle Veran- ſtaltungen der Sodalität, die altbekannte Zugkraft ausübte. Der große Saal des Freiſchütz war bis auf den letzten Platz beſetzt. Es hielten Anſprachen die Herren Präſes Sturn und Pfarrer Wolf. Eln ernſtes Theaterſtück„Blut und Kreuz“ und ein humoriſtiſches„Maub verquartter“ boten viel Abwechslung. Wir kommen auf die Feier noch zurück. Der nene Roman beginnt in der heutigen Nummer. » Fahrt durch die Hafeuaulagen Mannheims. Am Samſtag beteiligten ſich hieſige Mitglieder des deutſchen Flottenvereins an einer Fahrt durch die Hafenanlagen Mann being. Dieſe geſchah mit dem Noll'ſchen Motorboot„Katha⸗ rina“ und berührte den Rhein, Mühlauhafen, Verbindungs⸗ ſchriftlich eingereicht hatte. Margaretha Kiß übertragen. 7. Rezeßaugelegenheiten. Ein Geſuch wird be. willigt und ein anderes vertagt. Herr Gemeinderat Kühner bittet dofür Sorge zu tragen, daß wahrend der Rathausreinigung die Akten in der richtigen Welſe verwahrt werden. Herr Gemeinderat Es wurde die Stelle an Frau Stumpf ſtellt den Antrag, im Faſel⸗ ſtall geſchloſſene Fenſter anzubringen, damit der Geſtank aus dem Bockſtall die Nachbarſchaft nicht beläſtige. einer regen Debatte, an welcher ſich die Herren Gemeinderäte Schmitt, Lahres, Hook, Stumpf, Roos, Herbert, Kühner, Helbig, Hofmann und Bürgermelſter Kühlwein beteiligten, Gottesdienſt⸗Orduung der katholiſchenchemeinde Viernßeim. Nachtrag. Mittwoch: ¼ 7 Uhr Reg. für den in Heidelberg 7 Jean Franz. ½8 Uhr beſt. S.A. für ledig 1 Regina Weinlein, beſtellt von ihren Schulkameraden. kanal, Neckarhafen, Binnenhafen und Induſtriehafen. Ferner 1 eine Beſichtigung der im Induſtriehafen liegenden Siet ſemente der ſyndikalfreien Kohlenvereinigung und deren rikettfabrik ſtatt. Alle Teilnehmer waren von der Exkurſion 8* Eine freundliche Bitte! Wie wir hören, hat Se. Kgl. Hoheit der Herr Großherzog kürzlich nicht nur 3, ſondern 5 prachtvolle Hirſche geſchoſſen. Wir ſind ſtolz da 4 daß der Vieruheimer Wald ein ſolch edles Wild beher⸗ 00 In dieſe Freude miſcht ſich aber ein kleiner Wermuts⸗ ropfen. Das Wild wurde auf dem hieſigen Bahnhofe ver⸗ 1510 und an auswärtige Großhändler, wie wir hören, ver⸗ auft. Ach, wie gerne hätten auch mauche Vlernbelmer Bür⸗ 30 mal von dem ſchönen Hirſchwild gekoſtet! Bei der Fleiſch⸗ enerung hätte ein elwas billigerer Hirſchbraten wahrlich nichts geſchadet. Manche Landleute machen noch die ſcherzhafte Be⸗ Ein Geſuch des Maurermeiſters Georg Lahres betreffs Dachdeckerarbeiten am Faſelſtall wird abgelehnt. Es wird weiter der Entwurf der Veſtimmungen über die Herſtellung von Gasleitungen gegen Teilzahlungen zur Verleſung gebracht und mit einigen Abänderungen nach einer Debatte, an welcher ſich die Herren und Brechtel beteiligten, Wir haben bereits früher eingehend über dieſe Bezüglich der Abzahlung auf dieſe Gazeinrichtungen in den Wohnhäuſern einigte daß der Mindeſtbetrag 3 Mark ſein ſoll, im Uebrigen ſoll von Fall zu Fall der Gemeinderat die der Abzahlung beſchließen. Die übrigen Punkte Gemeinderäte Beſtimmungen berichtet. gemeinheitlichen man ſich dabin, wurden zeln geheimer Sitzung Gottesdienſt-Ordnung der israelitiſchen Gemeinde Viernheim. Oktober. 21 Tiſchri Hoſchano Raboh Morgens 65 21 Schlußfeſt Feſt Anfang 54.7 22 Tiſchri 1. Fruͤhgottesd. Morgen 780 2. 0„ 10000 Nachmittag 400 Abend 645 23 Tiſchri 4 1 24 Tiſchtt Sabbat Nachmittag 32 Ausgang 6