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Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich ö Fernſprech⸗Nr. 20 ——— Miernſeimer Jeitung (OSeſſiſch⸗babiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Grofherzoglichen Hürgermeiſterei Viernheim 5 Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr N N Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Donnsertag, den 10. Oktober 1012. Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 18 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 28. Jahrgang. Der Krieg auf dem Balkan. Die Kriegserklärung Montenegros. v Aus der drohenden Kriegsgefahr iſt der Krieg geworden. Montenegro hat den Stein ins Rollen ge— bracht. Die Kriegserklärung geſchah nur in Monte— negros Namen, aber ſchon der Moment, in dem ſie erfolgte, läßt vermuten, daß ſie nicht ohne Kenntnis der drei anderen Verbündeten erfolgt iſt, und daß die Türkei, wenn ſie nun zur Abwehr des Angriffes ſchreitet, ſich den vier vereinten Gegnern gegenüber— ſehen wird. Die Kriegserklärung, die der montenegriniſche Ge— ſchäftsträger der Pforte überreichte, hatte folgenden Wortlaut: „Ich bedauere, daß die königlich montenegriniſche Regierung nutzlos alle freundſchaftlichen Mittel zur fried— lichen Regelung der zahlreichen Mißverſtändniſſe und Konflikte mit dem osmaniſchen Reich, welche ſich beſtän— dig erneuern, erſchöpft hat. Auf Grund der Ermächtigung durch Seine Majeſtät den König Nikita, meinen erhabe— nen Herrſcher, habe ich die Ehre, Euer Exzellenz mitzu— teilen, daß die königliche Regierung von heute ab alle Beziehungen zum osmaniſchen Reich abbricht und den montenegriniſchen Waffen die Erlangung der Anerkennung der Rechte Montenegros und unſerer Brüder im osma— niſchen Reiche überläßt. Ich verlaſſe Konſtantinopel. Die königliche Regierung wird dem osmaniſchen Vertreter in Cetinje ſeine Päſſe zuſtellen.“ Der Abbruch der Beziehungen zwiſchen Monte— negro und der Türkei ſtellt ſich äußerlich als eine Art Handſtreich dar, den der kleinſte der vier Balkan⸗ ſtaaten gegen ſeine übrigen Verbündeten, dann aber auch gegen die europäiſchen Großmächte ausgeführt hat. Wie ſtellen ſich die verbündeten Staaten zu der Kriegserklärung Montenegros? „Das iſt die große Frage, auf die zur Zeit noch keine entſcheidende Antwort vorliegt. Man könnte ſfrei— lich geneigt ſein, an ein abgekartetes Spiel zu glauben: Was Bulgarien, Serbien und Griechenland zu tun ſich nicht getrauten, das wurde dem vergleichsweiſe un— angreifbaren Montenegro zu tun aufgetragen. Es ſollte der nach Möglichkeit beſchleunigten diplomati— ſchen Aktion der Mächte noch im letzten Moment zuvor— kommen, um ſo dem Vierbund die Erklärung an die Hand zu liefern, daß ſie beim beſten Willen auf weitere Verhandlungen und Verſprechungen ſich nicht mehr einlaſſen könnten. Ob dieſer Verdacht begründet iſt, wird ſich bald beurteilen laſſen. Es kommt jetzt darauf an, wie ſich die Kabinette in Sofia und Bel— grad zu dem Vermittelungsverſuch ſtellen werden, den die diplomatiſchen Vertreter Oeſterreich-Ungarns und Rußlands am Dienstagnachmittag im Auftrage der Großmächte gemacht haben. Die Nute iſt zunächſt in — ů Sofia überreicht worden, wohl aus der Erwägung her⸗ aus, daß Bulgarien ſowohl in politiſcher wie in mili— täriſcher Beziehung als die Vormacht des Balkanbun— des zu gelten hat. Beim König Ferdinand ruht alſo jetzt die Entſcheidung. Ein Eingehen auf die Vorſtel— lungen der Mächte iſt ihm allerdings unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden bis zum äußerſten erſchwert. Auch in ſeinem Lande muß nun die Kriegsſtimmung den höchſten Grad erreichen, und es müßte ihm und ſeiner Regierung verhängnisvoll werden, wenn er den ent⸗ feſſelten Leidenſchaften des Volkes nicht nachgibt. Die Mächte haben ihm aber ihren einmütigen Willen kund— getan, wie es auch kommen ſollte, keine Gebietsver— änderungen auf dem Balkan zuzulaſſen. Er muß alſo auch im Falle eines ſiegreichen Feldzuges damit rechnen, daß er mit leeren Händen in ſeine Hauptſtadt zurück— kehrt. Wie dann das bulgariſche Volk ſich zu ſeinem Herrſcher ſtellen wird, iſt unſchwer vorauszuſehen. Dieſer befindet ſich alſo in einer keineswegs benei— denswerten Lage. Der bulgariſche Miniſterrat, der am Dienstag nachmittag zuſammentrat und an dem auch der Prä— ſident der Sobranje teilnahm, ſetzte nach vierſtündiger Verhandlung die Antwort auf die Note der Mächte aus. Er beſchloß, ſich erſt mit den verbündeten Valkanſtaaten zu verſtändigen. Die Balkanſtaaten kriegsbereit! Wie König Nikita von Montenegro bereits mit dem Prinzen Mirko ins Hauptqua rtier Podgoritza abgereiſt iſt, ſo beſchloß auch König Ferdinaud von Bulgarien, noch am Mittwoch an die Grenze abzureiſen. Allgemein wird die An— ſicht vertreten, daß ſowohl die ſerbiſchen wie auch die bulgariſchen Truppen heute mit dem Vormarſch gegen due Türkei beginnen wer⸗ den. Zum Führer der bulgariſchen Armee iſt Ge⸗ neral Savoff ernannt worden. und aus der ruſſiſchen Schule hervorgegangen. Bulgarien druckt Kriegsproklamationen. Aus Sofia wird der„B. Z. am Mittag“ gedrahtet: „Die bulgariſche Regierung hat bereits Kriegsprokla— mationen drucken laſſen, die am Donnerstag abend oder Freitag früh verkündet werden ſollen. In dieſen Prokla— mationen fordert die bulgariſche Regierung unter Berufung auf die Sklaverei der chriſtlichen Bevölkerung in der Tür⸗ kei das Volk auf, der Verwirklichung der nationalen Aufgabe zur Hilfe zu kommen, und weiſt die Armee an, den mili—⸗ täriſchen Kampf zur Befreiung der Brüder zu beginnen. Nach dem Kriege werde die europäiſche Konferenz das fait accompli anerkennen.“ In Wien erwartet man, daß noch im Laufe des Mittwochs der Abbruch der Beziehungen ee den von Er iſt 55 Jahre alt anderer zwiſchen den übrigen . En Baltranſtaaten und der Türkei erfolgen wird. Und man nimmt an, daß Griechenland mit dieſer Maßnahme vorangeheen und dann Serbien und ſchließlich Bulgarien folgen dürften. In Beſtätigung dieſer Annahme wird der „Frankf. Ztg.“ aus Konſtantinopel gemeldet, daß der griechiſche Geſandte von ſeiner Regierung den Auftrag erhielt, am Freitag mit ſeinem ge⸗ ſamten Perſonal abzureiſen. Von anderer Seite wird wieder gemeldet, daß die Kriegserklärung Grie⸗ chenlands und Serbiens noch am Mittwoch erfolgen werde. Tie Stimmung in der Türkei. 1 Aus Konſtantinopel liegt folgende Meldung or: — Konſtantinopel, 9. Oktober. Auf der Pforte tagt der Miniſterrat in Permanenz. Seit dem frühen Morgen drängt ſich die Menge vor der Pforte und vor Zeitungsredaktionen. Kriegserklärung Monte— negros, die durch Extrablätter bekannt gemacht wurde, hat die Erregung aufs äußerſte geſteigert. Die Albaneſen ſtehen auf Seiten der Türken. Die Sie warten den erſten Befehl von Konſtantinopel ab, um gegen den Feind zu ziehen. In allen Ortſchaften Al⸗ baniens fanden Kundgebungen in dieſem Sinne ſtatt. Mißtrauen ODeſterreichs gegen Rußland. Der Preß-Zentrale geht aus Wien folgende Nach— richt zu: In hieſigen offiziellen Kreiſen beginnt das Miß⸗ trauen wegen der Haltung Rußlands in der Balkan⸗ frage zu wachſen. Dieſer Stimmung gibt die dem Miniſte⸗ rium des Aeußern naheſtehende„Wiener Allgemeine Zei— untg“ Ausdruck, indem ſie ſchreibt: Die Meldung vom Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Konſtan— tinopel und Cetinje kam vollſtändig unerwartet, und vor— läufig iſt man ohne Kenntnis der Urſachen, die dieſes über⸗ raſchende Ereignis hervorriefen. Das Vorgehen Monte— negros erſcheint um ſo unerklärlicher, als dieſer kleine Staat ſowohl von Rußland in finanzieller wie auch in Hinſicht abhängig iſt, und man ſchwer verſteht, wieſo gerade Montenegro dazu kommt, in ſo auffallender Weiſe zu arbeiten. .— e Die erſten Kämpfe. Sieg der Verbündeten? In Belgrad traf am Dienstag abend die mit un⸗ geheurem Jubel aufgenommene Nachricht ein, daß der erſte Waffenerfolg im Balkankriege dem ſerbiſchen Volk beſchieden geweſen ſei. Die montenegriniſchen Truppen haben die vor Berane kämpfenden Albaneſen verſtärkt, und es iſt ihnen gelungen, den Türken eine ſchwere Niederlage zuzufügen. Eine offizielle Nachricht lieat noch nicht 5 Launen des Schickſals. f Erzählung von Rob. L. Jefferſen. 4(Nachdruck verboten.) Ein häßlicher Verdacht fuhr Herrn Graſer durch den Kopf, aber im nächſten Augenblick ſchämte er ſich deſſen ſelbſt. Da mußte doch unbedingt ein Unfall vorliegen. Sollte etwa ein Eiſenbahnunglück geſchehen ſein? Aber nein, da hätte er doch ſicher ſchon da— den zehrt; Oder war Philipp plötzlich krank gewor— en? Wie ſollte er nur Philipps altem Vater die Nach⸗ richt beibringen? Da kam der letztere ihm ſchon auf der Treppe entgegen, es half nichts, er mußte ihm die Nachricht mitteilen, aber das Herz blutete Herrn Graſer, als er den Kummer des alten Herrn ſah. Er nahm ihn mit ins Wohnzimmer und bat ihn, am Frühſtück teilzunehmen. „Ach, es war ein gar trübſeliges Be iſammenſein; keiner der Anweſenden war in der Stimmung, dem Mahle zuzuſprechen; ein dumpfer Druck lag auf aller Herzen. Früher als gewöhnlich erhob ſich Herr Graſer, er wollte nach dem Bahnhof gehen; der alte Herr Dörner ſchloß ſich ihm an. Am Bahnhof angekommen, baten ſie, den Stations⸗ vorſteher ſprechen zu können. Dieſer konnte über Phi⸗ lipps Verbleib natürlich keinerlei Auskunft geben, und ſo ſiel kein Lichtſtrahl in das Dunkel, das ſein Geſchick umhüllte. Es blieb nun nur noch als letzter Ausweg übrig, an den Herrn zu telephonieren, den Philipp an dem betreffenden Abend aufgeſucht hatte. Nach einer halben Stunde traf die Antwort ein: „Herr Philipp Dörner iſt mit dem Zug 8 Uhr 30 Min. von Smithwick abgefahren.“ Eine Zentnerlaſt legte ſich auf das Herz der beiden alten Herren. Kummervoll ſuhren ſie wieder nach Houſe. wo Ida mit ihrer Mutter ihrer in tödlicher Spannung harrten. Stunde auf Stunde verrann, die Zeit, in welcher in dem ſeſtlich geſchmückten Kirchlein die Trauung ſtattſinden ſollte, rückte immer näher. Die wenigen Ditebenen Gäſte traſen ein, ſie alle hörten mit Staunen ie wunderbare Kunde von dem Verſchwinden des Bräutigams. Ida weinte unterdeſſen heiße Tränen in ihrem Zimmer, ſie ſah die Wagen der Gäſte vorfahren, voll banger Sorge dachte ſie des Geliebten. Der furcht⸗ bare Gedanke, daß er vielleicht gar nicht mehr am Leben ſei, drängte ſich ihr mit immer größerer, Gewiß⸗ heit auf, aber doch klammerte ſie ſich im ſtillen noch krampfhaft an die Hoffnung, daß noch alles gut werden würde. So wurde es Abend. Ida hatte ihren Braut⸗ ſchmuck längſt beiſeite gelegt; mit der ſcheidenden Sonne war auch die letzte Hoffnung geflohen. In wortloſem Schmerze trug ſie ihr Schickſal, aber in ihrem Herzen ſtiegen inbrünſtige Gebete für den Geliebten zu Gott empor.— Das Arbeitszimmer des Gefängnisdirektors in Wor⸗ ceſter war ein kahler, ungemütlicher Raum; es ſchien, als hätte ſein Bewohner ihm den Stempel ſeiner eigenen Perſönlichkeit aufgedrückt, denn einen kalten, harten Eindruck machte auch der Mann vom Kopfe bis zum Fuße. Aus ſeinen grauen Augen ſprachen Herzloſig⸗ keit und Strenge, ſeine Haltung zeugte von Stolz und Hochmut. Durch unbeugſame Härte und unerſchütter⸗ liche Feſtigkeit hatte er ſich bis zur Stellung des Di⸗ rektors emporgearbeitet; wehe dem Menſchen, der auf ſeine Barmherzigkeit angewieſen war. Er ſtand auch ganz allein, ſeine Kollegen unde ihn, ſeine Unter⸗ gebenen haßten ihn, wer nicht unbedingt mit ihm zu tun hatte, mied ihn mit ernſtlicher Sorgfalt. Tief in Gedanken verſunken, ſaß er eben an ſeinem Pulte und betrachtete einen koſtbaren Brillantring, als 1 klopfte und auf ſein Herein der Gefängnisinſpektor eintrat.— „Sie kommen wohl in der bewußten Angelegen⸗ heit.“ redete Direktor Werner den Eintretenden an. „Ich habe gründlich über die Sache nachgedacht und bin zu der ſeſten Ueberzeugung gekommen, daß Ihr Mißtrauen unbegründet ſſt; der Mann iſt kein anderer als Hans Dörner.“ „Aber, Herr Direktor,“ erwiderte Inſpektor Will⸗ mann,„iſt es nicht ſehr ſonderbar, wenn ein Geſan⸗ gener, der in der gt See davon⸗ egangen iſt, in ſeiner Wäſche und mit Ringen an den Niggern zurückkehrt?“ „Ich dächte doch, das wäre einfach genug zu er⸗ klären. Er wird die Sachen eben geſtohlen haben. Wer in aller Welt ſollte es ſonſt wohl ſein, wenn es nicht der entſprungene Hans Dörner iſt? Er lachte kurz auf, und legte den Ring, den er betrachtet hatte, in ſein Pult:„Für den Ring werden wir ſchon einen neuen Beſitzer ausfindig machen; a propos, wie be⸗ findet ſich der Gefangene?“ „Es geht ihm nicht gut, der Blutverluſt muß ſehr 12 5 geweſen ſein, ich fürchte ſogar, er hat das Nerven⸗ ieber.“ „Das iſt ſchlimm, doch es kann nichts helſen, er muß trotzdem mit dem nächſten Schub nach Portland.“ „Aber wenn es nun wirklich nicht der Richtige iſt, Herr Direktor?“ „Ach, das iſt dummes Geſchwätz,“ antwortete der Geſtrenge, indem er dem Inſpektor einen zornigen Blick zuwarf,„ich verlange, daß Sie ſich meinem Urteil unterwerfen. Der Mann ſoll, wie ich eben ſchon ſagte, mit dem nächſten Transport fortgebracht werden: er wird ſeiner Strafe nicht entgehen.“ Der Inſpektor 1777 bei den harten Worten ſeines Vorgeſetzten unwillkürlich zuſammen, aber er wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben, und verſuchte noch mehr⸗ mals, den Direktor von der Möglichkeit eines Irrtums zu überzeugen— vergeblich. Er wußte ja ſelbſt keinen eſten Anhaltspunkt für ſeine Anſicht anzugeben, und nnoch konnte er den Gedanken nicht loswerden, daß der Kranke und Hans Dörner nicht ein und dieſelbe Penſon ſei. Aber er kannte den Direktor nur zu gut und wußte, wenn er zu ſehr in ihn drang, ſetzte er ſchließlich noch ſeine Stellung aufs Spiel, und ſo ſchwieg dale auch er.— Bald nach ſeiner Unterredung mit m Direktor begab ſich Willmann in den Krankenſaal, wo Philipp noch immer im heftigen Fieber lag. Wie hatten die wenigen Tage den Aermſten ent⸗ ſtellt. Die eingeſallenen Wangen bedeckte Fieberglut, die Augen lagen tief in den Höhlen, die kraftvolle Ge⸗ ſtalt war zum Skelett abgemagert. Vielleicht wäre es Geſn ſo weit mit ihm gekommen, wenn ihn die Ge⸗ Geſangenenwärter beim iat hätt ins Gefängnis nicht ſo grenzenlos vernachläſſigt hätten. (Fortſetzung folgt.) vor, doch heißt es, die Garniſon von Berane habe die Waffen ſtrecken müſſen. Berane liegt nahe der mon⸗ tenegriniſchen Grenze im türkiſchen Sandſchak Novi⸗ 1 85 Auch von der ſerbiſchen und Sandſchakgrenze n der Nähe von Javor ſoll am Dienstag ein Gefecht ſtattgefunden haben. Die Türkei ſiegreich? Es ſcheint in dieſem Kriege ähnlich zu gehen wie in dem Tripoliskriege. Auf die italieniſche Sieges⸗ nachricht folgte das türkiſche Dementi. So wird auch hier die ſerbiſche Meldung von einem Siege bei Berane von türkiſcher Seite als Sieg der türkenfreundlichen Albaneſen bezeichnet. Der Preß⸗Zentrale wird aus Konſta ntinopel telegraphiert: — Konſtantinopel, 9. Oktober. Hier iſt die Nachricht eingetroffen, daß eine Albaneſenſchar unter der Führung Riza Beis bei Borano die motenegriniſche Grenze über— ſchritten hat und ſich nach heftigem Kampf mit den mon⸗ tenegriniſchen Grenzwachen einen Weg in das Innere Mon⸗ tenegros gebahnt hat. Nach einer weiteren Meldung ſind die Albaneſen 4000 Mann ſtark. In einem zweiten Grenz geſecht gelang es den Türken, die von den Montene— grinern angegriffen wurden, den feindlichen Angriff ſieg⸗ reich abzuwehren. Die Türken hatten nur 15 Leichtver⸗ letzte, während ſich die Montenegriner mit ſchweren Ver— luſten zurückziehen mußten. — Ein furchtbares Gemetzel unter der türkiſchen Bevölkerung einer bulgariſchen Stadt. Der„Deutſch. Tagesztg.“ wird aus Bukareſt telegraphiert: Aus der Stadt Oltenita an der Donau kommt die Nachricht, daß bulgariſches Geſindel in der am anderen Donau⸗ ufer liegenden Stadt Turtukai ein fürchterliches Ge⸗ metzel anrichtete. Die wohlhabenden türkiſchen Fa⸗ milien dieſer Stadt waren gleich nach der bulgari— ſchen Mobilmachung geflohen, die ärmere Bevölkerung dieſer von Bulgaren und Mohammedanern bewohnten Stadt mußte jedoch zurückbleiben. Durch gewiſſenloſe Agitatoren aufgeſtachelt, fielen die Bulgaren über die die Türken her und maſſakrierten ſie haufenweiſe. Nicht nur die Männer, ſondern auch ihre Frauen und Kinder wurden erbarmungslos abgeſchlachtet, die Frauen vor⸗ her zumeiſt geſchändet. Die Zahl der Toten iſt noch unbekannt, aber rumäniſche Bauern erzählen, daß die Leichen in den Straßen zu Hunderten herumlagen. Nicht nur der Mob mordete, plünderte und demo⸗ lierte, was ihm in die Hände fiel, ſondern auch die Poliziſten beteiligten ſich an dem Blutbade und an der Plünderung in eifrigſter Weiſe. Die den Türken gehörenden Häuſer ſind faſt alle demoliert. — Zwei engliſche Kreuzer nach Kreta unterwegs. Aus Malta wird gemeldet, daß die engliſchen Pan⸗ zerkreuzer„Weymouth“ und„Hampſhire“ in öſtlicher Richtung die Reede von La Valetta verlaſſen haben. Die Kommandanten haben kurz vor der Abfahrt verſie⸗ gelte Ordres erhalten. Wie es heißt, ſind die beiden engliſchen Schiffe für Kreta beſtimmt, um bei etwa auf der Inſel ausbrechenden Unruhen die Truppen der Schutzmächte zu verſtärken. 8. Kongreß der chriſtlichen Gewerkſchaften. Dresden, 8. Oktober. Am heutigen zweiten Verhandlungstage ſprach Redak- teur Joos-München-Gladbach über die Stellung der chriſt— lichen Gewerkſchaften zu den neueren Auseinanderſetzungen in der Wirtſchaftspolitik, in die die gewerkſchaftliche Ar⸗ beiterbewegung hineingezogen wird. Die chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften haben nie ein abſolutes Streikrecht und ein abſolutes Koalitionsrecht verlangt und erblicken in der heutigen Form der Austragung von Differenzen leinen idealen Zuſtand. Sie haben die Einſetzung von Vermitt- lungs⸗ und Schiedsinſtanzen anerkannt. In der Diskuſſion betont Giesberts-Eſſen, daß man den Unternehmer nicht mit dem Kapitalismus identifizieren ſolle, das Unternehmer— tum iſt nicht immer roſig. Nach Schluß der Debatte wurde eine Reſolution be— treffend die Konſumvereinsfrage angenommen, in der es heißt, die Förderung der Konſumgenoſſenſchaftsbewegung ſei beſonders für die Arbeiterſchaft in der jetzigen Zeit — der Teuerung aller Lebensmittel und Wirtſchaftsbedürfniſſe 1 hriſt⸗ eine unabweisbare Notwendigkeit geworden. Der liche Gewerkſchaftskongreß empfiehlt allen Mitgliedern der angeſchloſſenen Verbände, den Konſumgenoſſenſchaften als Mitglied beizutreten. Der Kongreß erklärt es als ſelbſt⸗ verſtändlich, daß die Mitglieder der chriſtlichen Gewere⸗ ſchaften nur ſolchen Konſumvereinen angehören und bei— treten, die einem Verbande angeſchloſſen ſind, der für die Neutralität auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete die vollſte Gewähr bietet. Als ſolchen bezeichnet der Kon— greß den Verband weſtdeutſcher Konſumvereine Mülheim— Rhein. Am Nachmittag unternahm der Kongreß einen Ausflug in die Sächſiſche Schweiz. Politiſche Rund ſchau. 1] Katholikenverſammlung und Jefnitentag. Die in Aachen beſchloſſene und vom Präſidium der 59. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands ab— geſandte Eingabe an den Herrn Reichskanzler von Bethmann Hollweg bezüglich des Jeſuitengeſetzes hatte folgenden Wortlaut: Ew. Erzellenz! Die in der alten Kaiſerſtadt Aachen verſammelten Katholiken Deutſchlands erblicken in dem Reichsgeſetz gegen die Geſellſchaft Jein und die mit ihr an⸗ geblich verwandten Or en un) ordensäh lichen Kon zrega o⸗ nen eine ſchwere Rechtsverletzung, bie beklagenswerte Ent⸗ rechtung einer ganzen Klaſſe unbeſcholtener Deutſcher, die ohne jeden haltbaren Grund unter ein gehäſſiges Ausnahme⸗ geſetz geſtellt wurden. Mit allen Glaubens zenoſſen im Deut⸗ ſchen Reich empfinden ſie dieſes Geſetz als Eingriff in das innerſte Leben und Wirken ihrer Kirche und als bittere Kvänkung von 20 Millionen treuer deutſcher Reichsange⸗ höriger. Mit wachſender Sorge erfüllt es daher die deut⸗ ſchen Katholiken, wenn ſie ſehen müſſen, daß der Geiſt der Unduldſamkeit, der das Geſetz geſchaffen hat, immer noch am Werke iſt, um ſogar ſeinen Vollzug auf jene Praxis zurückzuführen, wie Jahre des Kampfes ſie geſtaltet haben. Von dem Tage an, da die Jeſuitenfrage neuerdings die öffentliche Meinung beſchäftigt, ſehen ſich die Katholiken der wiederholten Beſchuldigung ausgeſetzt, ſie ſeien es, die den konfeſſionellen Frieden in Deutſchland ſtörten. Mit nachdrücklicher Entſchiedenheit wenden ſie ſich gegen dieſen Trugſchluß. Gegen die Katholiken, gegen ihre heilige Kirche und deren lebensvolle Betätigung auf dem Ge⸗ biete der Seelſorge wendet ſich das Reichsgeſetz, das allen Forderungen der Gerechtigkeit zum Trotz, als Ausnahme⸗ geſetz entſtanden iſt und als einzigſtes Ausnahmegeſetz ſich bis auf den heutigen Tag behauptet hat. Die Katholiken ſtören daher nicht den Frieden, wenn ſie die Beſeitigung eines ihrer Kirche geſchehenen ſchweren Unrechts verlangen. Die in Aachen verſammelten Katholiken Deutſchlands rich⸗ ten darum an Ew. Exzellenz ganz ergebenſt die dringende Bitte, die völlige Aufhebung des Reichsgeſetzes vom 4. Jult 1872 hochgeneigteſt in die Wege leiten zu wollen. Aachen, 12. Auguſt 1912. Im Auftrag: Das Präſidium der 59. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands. ——.-—jä——— Aus Stadt und Land. 5 * Exploſions⸗ und Brandkataſtrophe in Mexiko.— 100 Meuſchen getötet. In Tampico am Golf von Mexiko entſtand durch eine Dynamitexploſion ein Rieſenfeuer, durch das 100 Menſchen getötet und zahlreiche Ge⸗ bäude im Geſchäftsviertel zerſtört wurden. An 100 Perſonen ſollen ſchwer verletzt ſein. Ein Warenhaus iſt in die Luft geflogen. *. Raubmordbverſuch in Berlin. Der Hausdiener Erwin Graf wurde in einer Reſtauration in der Tau⸗ benſtraße in Berlin von drei jungen Burſchen über⸗ fallen und mit einer Schlinge gewürgt. Es gelang ihm noch im letzten Augenblick, zu ſchreien und die Hausbewohner aufmerkſam zu machen. Die Polizei wurde alarmiert; es gelang, die drei Burſchen und einen vierten, der vor der Tür Schmiere geſtanden hatte, feſtzunehmen. * Strandung eines Hamburger Tampfers. Der Hamburger Dampfer„Ludwig“ ſtrandete am Dienstag abend bei der Einfahrt in den Hafen von Stockholm; das Vorderſchiff iſt vollſtändig voll Waſſer gelaufen, zwei Rettungsſchiffe ſind zur Hilfeleiſtung abgegangen. ** Uuterſchlagung eines Sparkaſſenrendanten. Der Lehrer Reimer unterſchlug in ſeiner Eigenſchaft als Rendant der Spar- und Darlehnskaſſe in Wrangely (Oſt⸗Holſtein) 40000 Mark. Zahlreiche kleine Leute, die ihm ihre Sparkaſſenbücher anvertraut hatten, ſind geſchädigt. ae Ein neues Dpfer der Fremdenlegion. Eine ge⸗ heimnisvolle Entführungsgeſchichte, die mit der Frem⸗ denlegion in Verbindung ſteht, erregt in Homburg v. d. H. großes Aufſehen. Am 4. Auguſt fuhr der 27. jährige Kaufmann Seegmüller aus Homburg nach Fran⸗ kenthal, um an dem Verbandstage des Handlungs⸗ gehilfenvereins teilzunehmen. Seitdem ſah und hörte man nichts mehr von ihm. Nun iſt aus Ceuta in Marokko bei ſeinen Eltern ein Brief angekommen. Von ſeiner Reiſe nach Frankenthal weiß er nur zu er⸗ zählen, daß er bis nach Ludwigshafen, der zweitletzten Station vor Frankenthal, gekommen iſt. Was weiter mit ihm geſchehen iſt, beſonders wie er in die Frem⸗ denlegion gekommen iſt, weiß er nicht zu ſagen. * Zuchthausrevolte in Rumänien. Im Zucht⸗ hauſe in Galatz(Rumänien) ſind neuerdings unter den Sträflingen blutige Revolten ausgebrochen. Ein Gen⸗ darm wurde getötet, 9 Sträflinge tödlich, 15 ſchwer verletzt. Von den Sträflingen ſind bereits 7 ge— ſtorben. a 27 Arbeiter bei einem Gerüſteinſturz verletzt. Wie aus Buenos Aires telegraphiert wird, ſind beim Einſturz eines Baugerüſtes 27 Arbeiter verletzt wor⸗ den. Zwei von ihnen liegen im Sterben. a Reberſchwemmungen in Spanien. Infolge der anhaltenden Regengüſſe der letzten Tage ſind die Dämme der Stadt Alicante, wie von dort gemeldet wird, geborſten, ſo daß die Fluten keinen Widerſtand fanden und in die Stadt eindrangen. Mehrere Häuſer ſtürzten ein, zahlreiche Perſonen unter ihren Trüm⸗ mern begrabend. Ein Vater, der mit anſehen mußte, wie ſeine beiden Kinder ertranken, wurde vor Schmerz irrſinnig. *r Ein Ozeaudampfer in Flammen. Der„B. 3.“ wird aus Newyork gekabelt: Der Leuchtturmwächter von Sambro bei Halifax(Britiſch⸗Rordamerika) meldet drahtlos, daß weſtlich von Sambro ein großer Dampfer brennend geſichtet wurde. Der Dampfer iſt eine Stunde ſpäter geſunken. Regierungsdampfer ſind nach der Unfallſtelle abgegangen. » Famtliendrama in Bffenbach am Main. Am ttwoch morgen hat in ſeiner Wohnung der Lackierer Adam Zipp auf ſein 11 Monate altes Kind geſchoſſen und ſich dann ſelbſt durch einen Revolverſchuß ent⸗ leibt. Das Kind wurde ſchwer verletzt in das Kran⸗ kenhaus gebracht. Als Grund der Tat gibt der Mann in einem hinterlaſſenen Briefe an, daß er ſich von ſeiner Frau hintergangen fühlte. 5 Iktersternche“ Aus Nah und Fern. : Mauunheim, 9. Okt. In der heutigen Schwur⸗ gerichtsverhandlung gegen die Mörder des Studenten Arjes, Beutel und Krebs, ſind 40 Zeugen geladen.— Geſtern wurde der 21 Jahre alte Koch Streitel aus Frieſenheim wegen ae e mit Todesfolge zu 3 Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. 5 „ Maunheim, 9. Okt. Der Stadtrat nahm Kenntnis von dem Ergebnis der Reiſe, die Stadtrat Sroß als Vertre⸗ ter der Mannheimer Flelſcherinnung und Schlachthofdirektor Geh. Veterinärrat Fuchs nach Baſel unternommen haben, um ausländiſches friſches Rindfleiſch anzukaufen. Von den Ver⸗ tretern wurde ſowohl friſches geſchlachtetes Fleiſch, als auch argentiniſches Vieh beſichtigt, doch war die Qualität des zu billigerem Preis angebotenen Fleiſches ſo gering, daß es fuͤr den Verkauf in Mannheim nicht in Frage kommen konnte. Au⸗ derſeits zeigten die Preiſe für beſſeres Fleiſch gegenüber den hieſigen Preiſen einen ſo geringen Unterſchied, daß ſich der Transport nicht gelohnt haͤtte. Von einem Ankauf mußte un⸗ ter dieſen Umſtänden abgeſehen werden. Es wird nun weiter verſucht werden, auf Grund des Angebots einer holländiſchen Firma friſches Fleiſch zu beſchaffen.— Die Ehefrau eines hier wohnenden Ofenſetzers verübte einen Totſchlagsverſuch, indem ſie auf der Straße auf ihren Ehemann mit einem ſcharf gelade⸗ nen Revolver zwei Schüſſe abfeuerte, die aber nicht trafen. Der Beweggrund zur Tat ſoll in der Vernachläſſigung der Familienangehörigen ſeitens des Ehemanns liegen. Letzterer wurde, da er beſchuldigt iſt, mehrfach hier und auswärts Hei⸗ ratsſchwindeleien verübt zu haben, verhaftet und ſeine Frau gleichfalls feſtgenommen. „ Maunheim, 9. Okt. Die ſtädtiſchen Delegirten und die Vertreter der Fleiſcher⸗Innung haben in Rotterdam 12 000 Pfund friſches Fleiſch erſter Qualität eingekauft. Morgen, Donnerstag, ſoll das Fleiſch hier eintreffen. * Heidelberg, 7. Okt. Erfreulicheswährend der Fleiſchno t. Einen wahren Rieſen unter dem Geſchlechte der Hammel ſchlachtete geſtern Herr Metzgermeiſter J. Fehren bach. Das Tler ſtammt aus der Darmſtaͤdter Gegend und wies ein Schlachtgewicht von 114 Pfund auf. Es hatte mehr Fett wie ein normaler Ochſe. * Schwetzingen, 7. Okt. Die Stadtgemeide hat im Auftrag der Generaldirekton der Staatseiſenbahnen 130 Grund- ſtück⸗ zwecks Errichtung der Eiſenbahnbetriebswerkſtätte ange kauft. Es ſind noch etwa 10 Grundſtücke anzukaufen. : Ladenburg, 9. Okt. Kartoffeln und Dickrüben ergaben hier eine reiche Ernte. Gute Kartoffeln werden mit 2.50— 2.75 bezahlt. : Lützelſachſen, 9. Okt. Der bei dem Brande im Anweſen des Gaſtwirtes Karl Bitzel„zum Steru“ dahier ume Leben gekommene Fremde iſt der 60 Jahre alte beſchäf⸗ tigungsloſe Dreher Gottlieb Stumpf aus König, Kreis Erbach in Heſſen. Der Gebändeſchaden beträgt etwa 10 000 Mark und der Fahruisſchaden 5000 Mark. * Weinheim, 9. Okt. Der Schreiner Franz Hoben⸗ abel geriet heute vormittag mit einer Hand in eine Maſchine. Hlerbet wurde ihm die Hand beim Gelenk abgeſägt.— Der Großherzog wird am 27. Oktober der Einweihung der neuen Altſtabtkirche beiwohnen. : Birkenau, 9. Okt. Die hieſigen Fabrikarbeiter ſeien, da dies noch nicht genug bekannt ſein dürfte, auf den Lokal-Zug Weinheim⸗ Birkenau aufmerkſam gemacht, da für manchen dadurch das läſtige„Mittageſſen⸗Tragen“ erſpart werden kann. Der Zug fährt Mittags Weinheim ab: 12.15, Weinheim-Tal 12.21, Birkenau an 12.28, dann wieder Birkenau ab:. 1.387 Tal 1.43, Weinheim an 1.50. Der Zug hält ſich alſo eine gute Stunde hier auf, hinlänglich Zeit zum Mittageſſen.— Hier kamen auf der Tierausſtellung in Fürth an Gelbpreiſen 136 Mark an hieſige Ziegenzüchter. Es wurden im einzeln an Aus ſteller von Ziegen aus Birkenau folgende Preiſe verteilt: In Klaſſe 1 erhielt die Gemeinde für 2 Böcke 2 dritte Preiſe. In Klaſſe für Ziegen erhielt Ad. Heckmann einen 2. Preis, ebenſ Joh. Müller; Gg. Schütz und Gg. Melbert erhielten je einen 3. Preis. Gg. Schütz und Wilh. Golz erhielten lobende Anerkennung. Einer Sammlung, beſtehend aus 1 Bock und 5 Ziegen, wurden ein 2. Preis und 70 Mark Geldprämie zu⸗ erkannt. Ein ſchöner Erfolg. : Heppenheim, 9. Okt. Hier und in H ambach findet am Freitag die allgemeine Traubenleſe ſtatt. ä : Fürth, 9. Ott. Bei der am Samſtag veranſtalleten Bezirkstie ſchau waren 70 Pferde, 100 Stück Odenwälber Rotvleh, 90 Stück Simmentaler, 40 Schweine und 90 Ziegen aufgefahren. Das ausgeſtellte Zuchtmaterlal war im allge' meinen gut. Zugleich mit der Tierſchau war eine lanbwirt⸗ ſchaftliche Prodokten⸗ und Obſtausſtellung verbunden. Erſte Preiſe erhielten Bürgermeiſter Bitſch-Erlenbach, Adam Hel- fert 3.-Kirſchhauſen, Gehbauer-Fürth, Hermann Arnold-Birke⸗ nau, Lehrer Weber⸗Fürth, Johannes Ph. Hübner-Gulsbach, Nik. Milſch Kirſchhauſen, Mich. Guthler⸗Kirſchhauſen, Frau Albouts- Mörlenbach, Joh. Schwöbel-Böckelsbach. „ Kirſchhauſen, 9. Okt. Bei der Bezirkstierſchau, welche am 5. Oktober in Fürth ſiattfand, erhielt der hieſtge Gemeindefarren den erſten und der der Nachbargemeinde Er⸗ bach den erſten Preis. Der hleſige Gemelnde aber erhielt den zweiten Preis.— Bet der Obſtausſtellung, welche vom 5. bis 7. Oktober ebenfalls in Fürth ſtattfand, erhielten 3 Auzſteller aus unſerer Gemeinde Preiſe. vVochen macht Vergnügen mii An Or- Suppen- Würfel „ Bürſtadt, 9. Okt. Das Kirchweihfeſt iſt gut ver⸗ Es machten die Budenbeſitzer auf dem Marktplatze gute Geſchäfte. Die Wirtſchaften und Tanzſäle waren gut laufen. beſetzt. einige Famllien, 60— 70 Perſonen, nach Braſilien ausgewandert. — Bonn, 8. Oktober. Die Stadtverordneten geneh⸗ migten die Vorlage auf Erlaß eines neuen Ortsſtatuts, wonach die Hinterbliebenen der an den öffentlichen An⸗ ſtalten oder Schulen einſtweilig oder endgültig ange⸗ ſtellten Lehrerinnen Anſpruch auf Hinterbliebenen⸗Ver⸗ ſorgung nach den an dieſen Anſtalten oder Schulen für die Lehrer geltenden Beſtimmungen haben. — Voppard, 8. Oktober. Aus der hieſigen Erziehungs⸗ anſtalt„Bethesda“ wurde ein junges Mädchen entführt. Als die Inſaſſen der Anſtalt von einer Schweſter zur Kirche ge— führt wurden, blieb ein junges Mädchen vor einem in der Nähe haltenden Automobil ſtehen, wo es von einem jungen Manne raſch in den Wagen gezogen wurde, der in raſendem Tempo davonfuhr. Den Bemühungen der Poli⸗ zei gelang es, das Auto bei Koblenz anzuhalten, doch hatten das Mädchen und ihr Entführer den Wagen bereits ver⸗ laſſen. J — Köln, 8. Oktober. Hier haben ſich wiederum Fälle von Wurſtvergiftung ereignet. Bisher wurden drei Perſonen ins Krankenhaus gebracht. — Köln, 8. Oktober. Der ſtarke Froſt der letzten Tage bedeutete für die rheiniſchen Winzer ſowie für die der Nebentäler ein großes Unglück. Der Schaden beziffert ſich auf Millionen. An der Moſel und Ahr iſt die geſamte Wein- ernte vernichtet. Viele Winzer ſollen ruiniere ſein. — Rheindahlen, 8. Oktober. In einem Wohnhauſe in der Gladbacher Straße brach aus unbekannter Urſache Feuer aus, das ſo: ell um ſich griff, daß vier Wohnhäuſer vollſtändig a. inten. Die Bewohner hatten Mühe, das nackte Leben zu retten. Man vermutet Brandſtiftung. Hagen, 8. Oktober. Ein Brotkutſcher der Schwerter Brotfabrik hatte von der ſchweren Exkran— kung ſeiner Frau Mitteilung erhalten und wollte in großer Eile nach Hauſe fahren. An der Donnerkuhle kippte der Wagen um und begrub den Kutſcher unter ſich, der ſofort getötet wurde. Kitena, 8. Oktober. Seti einigen Tagen herrſcht im ganzen Sauerland, vor allem aber im Lennetal, empfind- liche Kälte. In der oberen Lennegegend iſt ſchon Schnee gefallen, die noch draußen ſtehenden Gartenfrüchte ſind zum Teil erfroren. Mit Hochdruck wird an der Kartoffel- ernte gearbeitet, die durch den Froſtſchaden ſchon ge— litten hat. -Iſerlohn, 8. Oktober. Auf der ſtraße entgleiſte ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn und fuhr auf eine angrenzende Wieſe. Hierbei wurde ein Schloſſer aus dem Wagen herausgeſchleudert und erlitt ſo erhebliche Verletzungen, daß er im hieſigen Krankenhaus untergebracht werden mußte. Auch mehrere der übrigen Inſaſſen, zum größten Teil Feuerwehrleute, die dem hier ſtattfindenden Feuerwehrtage beigewohnt hatten, wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt und mußten ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. Später entſtand eine Störung in der elektriſchen Lichtanlage, ſo daß die ganze Ortſchaft Grüne, die an das hieſige Elektrizitätswerk an⸗ geſchloſſen iſt, längere Zeit ganz in völliges Dunkel ge— hüllt war. —Eſſen(Ruhr), 8. Oktober. In einem vor der Eſſener Stra kammer verhandelten Beleidigungsprozeß, der ein Nachſpiel vorſtellt zu dem letzten großen Berg⸗ arbeiterſtreik, wurden der Rechtsanwalt Levy und die Redakteure Neumann und Schoreck, ſämtlich aus Eſſen, wegen Beleidigung der Richter verurteilt, und zwar erſterer zu 300 Mark Gelbſtrafe, die letzteren zu je 100 Mark. Dr. Levy hatte überaus ſcharfe Kritik verübt an der Rechtſprechung über die Streikvergehen wührend des großen Bergarbeiterſtreiks. — Dortmund, 8. Oktober. In der erſten Sitzung des neuen Teuerungs-Ausſchuſſes wurde beſchloſſen, einſtweilen abſchüſſigen Düſing⸗ auch fernerhin lebendes Rindvieh, Schweinefleiſch, amerika niſchen Speck und gegebenen Falls Gefrierfleiſch einzu⸗ führen. — Hamm, 8. Oktober. In dem Prozeß des Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſchen mentſyndikats zu Bochum ällte am Montag is Oberlandesgericht das Urteil. ich wird das Zementſyndikat am 31. Dezember d. endgültig aufgelöſt. Das Reichsgericht hatte bekannt⸗ ich das erſte Urteil des Oberlandesgerichts aufge⸗ in und die Sache an das Oberlandesgericht zurück⸗ gewieſen, das jetzt das erſte Urteil beſtätigt hat. 1 Lokale Nachrichten. Viernheim, 10. Okt. „Beerdigung. Einen uuſerer beſten Bürger haben wir geſtern zu Grabe getragen, Herr Landwirt Georg Michael Belz. Der Verſtorbene war Mitglied des katholiſchen Männer-Vereins und Vorſtands⸗ und Ehrenmitglied des Männer- geſangvereins. Beide Vereine waren zum letzten Geleite mit ihren Fahnen erſchienen. Am Grabe ſang der Männergeſang- verein ein Grablied und ſpendete einen Kranz. Ein Sohn des Verſtorbenen wirkt als Kaplan in der Diözeſe Mainz. * Zuckerrüben ⸗Erute. Mit dem Einheimſen und Verladen der Zuckerrüben wird jetzt begonnen. Die Ernte iſt ausgezeichnet. * Tabak. Wie man allenthalben hört, iſt über Er⸗ warten der Tabak gut geraten. Hoffentlich wird auch der Preis ein guter. Allerdings klagt man ſehr über zu geringen Preis der ſog. Grumpen. Anderswo werden höhere Preiſe dafür bezahlt. Man leſe nur Folgendes, welches der„K. Z.“ aus Mannheim geſchrieben wird; Es iſt, da die Ernte doch gut war, der übereilte Einkauf von neuen Sanbblättern in Oberbaden nicht erklärlich, zumal wenn man berückſichtigt, daß der Jahrgang große Mengen liefert. Mit der großen Haſt 10 der Eindeckung ging hohe Bewertung Hand in Hand. In * Offenburger Gegend wurden die Reſtpartien von Sand⸗ lat zu 34,50 bis 37,50 Mk. der Zentner genommen. In der badiſchen Haardtgegend wurden bei den Sandblatteinkäufen ſogar bis zu 38 Mk. bezahlt. Der Verkauf der Grumpen Amel ſich angeſichts der wenig guten Beſchaffenheit ſehr ruhig. Allerdings wurde auch wenig trockene Ware augeboten. Je nach dem Trockenheithgrad der Grumpen wurden dafür 5,50 9 Karlsruhe(Baden), 9. Okt. Geſtern ſind hier bis 9,50 Mk. die 50 Kilo bewilligt. Intereſſe für Zigarren 5 tabake älterer Jahrgänge trat ſowohl von ſuͤd⸗ wie auch nord⸗ deutſchen Verarbeitern auf. — Zur Herbſt. Saat. Bei der diesjährigen großen Kartoffeln⸗Ernte iſt zu bedenken, daß dem Boden eine Menge Stoffe entzogen worden ſind. Ein jeder Landwirt muß des- halb darauf bedacht ſein, ſeinem Acker die Stoffe, die durch die Vorfrucht entzogen ſind, wieder zuzuführen. Bei uns kommt ganz beſonders die Kartoffel als Vorfrucht für Korn in Frage. Die großen Mengen Kartoffeln haben dem Acker eben ſo viel Kali, Phophorſaͤure und Stickſtoff entzogen und es müſſen dieſe Stoffe wieder erſetzt werden, wenn man auf eine gute Ernte rechnen will. Kali und Stickſtoff können noch mit Erfolg im Herbſt und Winter auf den Acker gebracht werden. Die Phosphorſäure muß dagegen jetzt ſchon auf dem Acker verarbeitet werden, weil ſie ſchwerer löslich iſt und die Pflanzen ſie beim ſpäteren Aufbringen nicht mehr auf nehmen können. Der Bauernverein hat deshalb jetzt ſchon Thomasmehl auf Lager gelegt und es wird den Mitgliedern empfohlen, das Thomas mehl jetzt ſchon zu beziehen und mit der Saat auszuſtreuen. * Wieder eine Wilderergeſchichte mit ſchlimmem Ausgang. Geſtern vormittag zwiſchen 8 und 9 Uhr ertappte Herr Jagdaufſeher Schweikart den mit Wildern beſchäftigten Kaſpar Faltermann in den ſog. Doſen, welcher ihn mit einem Meſſer bedrohte. Der Jagdaufſeher machte von ſeiner Schuß- waffe Gebrauch und ſchoß ihn in die Beine. Die Verletzungen waren jedoch ſo ſchwer, daß der Wilderer heute Nacht bereits geſtorben iſt. Er iſt bereits früher wegen Wilderns beſtraft worden. * Braud. Im Auweſen des Herrn Joſeph Neff 2. in der Jägerſtraße iſt geſtern vormittags 8 ⅛ Uhr ein Schuppen mit unterhängten Sandblättern, Holz- und Strohvorräten niedergebrannt. Die elegante Dame, die durch das Raffinement ihrer Toiletten und durch die geſunde Schönheit ihres Körpers alle Blicke auf ſich lenkt, weiß ganz genau, daß ihr klarer, lichter Teint und die peinlich gepflegte roſige Haut einzig und allein das ganze Geheimnis ihrer Schönheit und Eleganz ſind. Mit liebevoller Sorgfalt wird ſie ihr tägliches Bad bereiten und zu allen Hand- und Geſichtswaſchungen nur eine milde, neu⸗ trale Seife verwenden, welche weder eine zarte empfindliche Haut reizt noch ſchädigt, ſondern löſend auf die Talgdruͤſen und fördernd auf die Porentätigkeit wirkt. Dieſe Eigenſchaften beſitzt im vollſten Maße die echte Steckenpferd⸗Liltenmilchſeife und ſollte daher niemals auf dem Toilettetiſch einer eleganten Dame fehlen. Das neue Verſicherungs⸗Geſetz für Angeſtellte vom 20. Dezember 1911. Geſetzverlag L. Schwarz u. Comp., Berlin S. 14, Dresdenerſtr. 80. Taſchenformat. Preis bro- ſchiert Mt. 1,10, gebunden Mk. 1,35. * Leo⸗Sterbekaſſe. Die 1895 gearündete Zentral⸗ Sterbekaſſe„Leo“ in Köln, welche z. Zt. 65 000 Mitglieder in über 590 Zahlſtellen in den verſchledenſten katholiſchen Vereinen Deutſchlands beſitzt, hat jitzt auch die Kinderver⸗ ſicherung eingeführt. Der Tanz hat ſchon begonnen. Die Montenegriner haben nicht lange nach der Kriegs- erklärung gezögert, die Türkel zu bekämpfen. Es wird gemel⸗ bet, daß eine Truppenmoſſe die fürkiſche Grenze bei Krodanilo bereits überſchrütten und dle türkiſche Stadt Benane zerſtört habe. Aus ber türkiſchen Stadt Skutari ſoll eine Buͤrgerde⸗ putation an den montenegriſchen König Niktta ins Feldlager angekommen ſein, welche ihn dringend gebeten habe, dorthin zu kommen, die ganze Stadt erwarte ihn ſehnſuchts voll. Die Kriegserklärvug Serbiens wird heute Donnerstag erwartet. Auch die übrigen Balkan mächte einſchließlich Griechenland und Rumänien, ſollen dieſer Tage mit ihren Krlegserklärungen folgen. —— — — — —— Märkte. 8 ——— Getrribeperiſe. Mannheim: W. 21,25— 21,75, R 18.50, H. 17-19 05. Neuß: W. 20—21, R. 17,90— 18,40, H. 19 21,80. Hamburg: W. 21,20— 21,60, R. 17,40— 17,80, H. 17.80 bis 20,30. Berlin: R. 17,20— 17,30, H. 18,40— 20,60. Seckenheim, 8. Okt. Der heutige Schweinemarkt war mit 67 Stück befahren, verkauft wurden alle zun Preiſe von 20—32 Mark pro Paar. Geſchüftliche Mitteilungen. Für unſere Hausfrauen wird jetzt in der Teuerungszeit ein billiges Fiſchgericht recht willkommen ſein. 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