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Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„S Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 0 Redaktion, D Ver 9 3 N N 5 Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſt Zeitung 0 Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 16 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen Sonntagsfeier“ n. N 95 entſprechender Rabatt. 9 Uhr morgens. 19 Gegründet 1834 ur. 110. bbruch der türkiſch⸗italieniſchen * 6 Friedensverhandlungen? Unter dem Titel„Abbruch der Friedensver⸗ handlungen“ veröffentlicht die„Tribuna“ folgende De⸗ peſche aus Ouchy: In letzter Stunde, als die Eini⸗ gung über die Hauptpunkte des Friedens mit Italien bereits feſtgeſetzt waren, hat die Türkei neue unan⸗ nehmbare Vorſchläge in den Vordergrund geſtellt. Aller Wahrſcheinlichkeit nach werden die Friedensver— handlungen abgebrochen werden, und der Krieg gegen die Türkei wird von Italien mit der größten Energie fortgeführt werden. Der„B. Z. am Mittag“ geht folgender Draht— bericht zu: — Beaurivage⸗Duchy. 12. Oktober. Nach den an Ort und Stelle eingeholten Informationen ſind die italieniſch⸗ztürkiſchen Friedensverhandlungen an einem äuſſerſt britiſchen Punkte angelangt. Es iſt mit der Möglichkeit des vollſtändigen Bruches zu rechnen. Die Gründe hierfür werden natürlich geheimgehalten, ſie können aber jedenfalls nicht in Differenzen über bloße redaktionelle Formeln beſtehen. Geſtern abend langte hier ein Kurier aus Konſtantinopel an. Sofort nach ſeinem Eintreffen fand eine Zuſammenkunft der tür⸗ kiſchen Unterhändler ſtatt, um über die von dem Kurier mitgebrachten Entſcheidungen des Miniſterrats zu be⸗ raten. Der Balkan unter Waffen. e Uuveränderte Geſamtlage. 5 5 Die Lage auf dem Balkan iſt im großen und ganzen noch unverändert. Bulgarien, auf das es ja als dem größten von den vier Kleinſtaaten in erſter Linie ankommt, beobachtet auch fortgeſetzt eine abwar⸗ tende Haltung. Eine Kriegserklärung iſt auch von Serbien und Griechenland bis zum Sonnabend morgen nicht erfolgt. Nattrlich wäre es verfehlt, hieraus gün⸗ ſtige Schlüſſe ziehen zu wollen. Es liegt ja auf der Hand, daß dieſe drei Staaten die Zeit ſo lange wie eben möglich hinziehen werden, damit ſie in aller Ruhe und Gemütlichkeit die Mobiliſation ihrer Truppen wie die übrigen für den Krieg erforderlichen Maßnahmen durchführen können. Die Korreſpondenten der Ber⸗ liner Blätter überbieten einander in telegraphiſchen Meldungen, daß„der Beginn der Feindſeligkeiten un⸗ mittelbar bevorſtehe“ oder daß die Kriegserklärung ſpäteſtens am nächſten Taeg erfolgen werde. Dieſe Be⸗ richte geben, obwohl ſie ja bisher ſich als falſch er⸗ wieſen haben, immerhin ein Bild aus den Ländern und Städten, aus denen ſie abgeſandt ſind. Sie zeigen, „ Dienstag, den 15. Oktober 1912. daß man dort tatſachlich Fritedensgedanken nicht meyr aufkommen läßt, ſondern in brennender Unruhe auf das Zeichen zum Losſchlagen wartet. Es gilt heute ulgemein für ausgeſchloſſen, daß der Balkanbrand durch die Intervenierung der Großmächte ſich noch ein⸗ mal löſchen oder auch nur dämpfen laſſen könnte. Ihr Vermittelungsſchritt iſt eben ſowohl in den die Türkei angreifenden Staaten als auch in dieſer ſelbſt zu ſpät erfolgt. So wird denn auch die Antwort der Pforte auf die Kollektivnote nach einer Depeſche des Konſtantinopeler Korreſpon⸗ denten der„Köln. Ztg.“ von den Türken abgelehnt werden. Der türkiſche Miniſter des Aeußern habe dem öſterreichiſch-ungariſchen Botſchafter erklärt, daß die türkiſche Regierung jetzt keine fremde Einmiſchung in die innere Verwaltung des Landes zulaſſen könne. Wenn die Verträge dieſen Grundſatz nicht anerkennten, würde ſie ihn gewaltſam verteidigen. Der Botſchafter ſei über dieſe ſchroffe, unerwartete Haltung der Pforte ſichtlich erregt geweſen. Die Regierungskreiſe wollen dieſe Haltung des Kabinetts der Ueberzeugung zuſchrei⸗ ven, daß die Pforte nicht allein bleiben, ſondern tat— kräftig von Rumänien unterſtützt werde. Der rumä⸗ niſche Geſandte verſichert demgegenüber, ſein Land werde ſtrenge Neutralität bewahren.. Ueber den 30 Aufmarſch des tüekiſchen Heeres 4 erhält der„Tag“ von ſeinem Wiener Korreſpondenten folgendes Telegramm: — Wien, 11. Oktober. Die Türkei hat bis heute an der bulgariſchen Grenze 143000 Mann konzentriert. Die Ausrüſtung und der Train ſind gut, Proviant iſt reichlich vorhanden. Serbiſcher Einfall in den Sandſchak. a Aus Belgrad berichten Berliner Blätter, daß ſer⸗ biſche Banden in Stärke von 5000 Mann in den Sand⸗ ſchak Nowibazar eingerückt ſeien, um ſich mit den dort kämpfenden montenegriniſchen Truppen zu verbinden Prinz Georg von Serbien rückte mit ſerbiſchen Trupper nach. b Neuer Erfolg der Monteuegriner. Die Montenegriner dringen weiter in der Rich⸗ tung auf Skutari vor. Jetzt meldet der Telegraph, daf ſie Rogane genommen hätten, ein Glied der Feſtungs⸗ ade die die Türkei zum Schutze Skutaris angelegt habe. — London, 12. Oktober, Der Spezialkorreſpondent des„Reuterſchen Bureaus“ meldet unter dem 10. Ok⸗ tober, 4 Uhr 40 Minuten nachmittags, aus Podgo⸗ ritza: Am Mittag haben die Montenegriner die tür⸗ kiſche Befeſtigung Rogane in der Nähe der türkiſchen Stadt Tuzi genommen. Vom Schlachtfelde wurden 2 1 * N* eee, 28. Jahrgang. btele Verwundete hierhergebracht; die Spitäler ſind überfüllt. Der König beſuchte die ſchwerverletzten und toten Soldaten. Er küßte ſie auf die Stirn und dankte allen im Namen des Vaterlandes. Der Sohn des Kö⸗ nigs, Prinz Mirko, trug ſelbſt einen ſchwer verletzten Soldaten ins Spital. 5 1 Die Erfolge, die die Montenegriner zu verzeichnen haben, werden mit in erſter Linie darauf beruhen, daß den Türken immer noch keine Verſtärkungen zur Hilfe kommen und daß, wie nachſtehende Depeſche zeigt, die Albaneſen von ihnen abgefallen ſind und gleich⸗ falls gegen ſie kämpfen. — London, 12. Oktober. Der Speziakkorreſpondent des Reuterſchen Bureaus meldet aus Podgoritza unter dem 11. Oktober, 9 Uhr 20 Minuten abends: Ueber 600 0 Maliſſoren haben ſich erhoben und kämpfen hinter ter dem Rücken der türkiſchen Armee. Einige Hundert von ihnen ſind in Podgoritza eingezogen, um Waffen zu ber— langen. „Die Maliſſoren, ein Stamm in Nordalbanien, ſind griechiſch⸗katholiſcher Religion und leben nicht nur mit den Türken, ſondern auch mit ihren eigenen moham⸗ medaniſchen Landsleuten in ewiger Fehde. Da die Maliſſoren ein ſehr kriegsſtarker Stamm ſind, ſo iſt ihre Stellungnahme in dem Kampfe von großer Be⸗ deutung. Für den Kampf um Skutari kann, wie die„B. Z. a. M.“ meint, die Erhebung von 6000 Maliſſoren den Türken verhängnisvoll werden. l. lei . ee ee Kriegsproklamation des Sultans. — Konſtantinopel, 12. Oktober. Ter Suſtan hart an die Armee eine Proklamation gerichtet, in der er ſie tuufforvert, gegen die Balkanländer ihre Pflicht zu tun. Ein heute abend erlaſſenes Irade ordnet die Mo⸗ biliſierung der Flotte an. Tie Proklamation des Sultans. In der Proklamation des Sultans heißt es:„Wir achten die Rechte aller Nationen und wünſchen, daß alle Nationen auch unſere Rechte achten. Wir führen die Reformen, deren unſer Land bedarf, nach Möglichkeit und allmählich aus. Dennoch wollen unſere kleinen Nachbarn, die es auf unſer Gebiet ab— geſehen haben und ſehen, daß unſere Fortſchritte die Verwirklichung ihrer unrechtmäßigen Ziele verhindern werden, unſere Reformen und den Fortſchritt vereiteln und von unſeren Schwierigkeiten profitieren. Sie ſetzten ſich ins Einvernehmen, um unſere Grenzen an⸗ zugreifen. Wir waren alſo gezwungen, zu mobili⸗ ſieren. Wir befahlen die geſamte Mobiliſation der Reſerviſten und der Landwehrtruppen der 1., 2. und teilweiſe der 3. Inſpektion.“ Die Proklamation ppricht Launen des Schickſals. Erzählung von Rob. L. Jefferſen. 61(Nachdruck verboten.) So verließ denn am folgenden Morgen Ida mit ihrer Mutter das Elternhaus. Sie hatte den Wunſch ihres Vaters gern angenommen, ſühlte ſie ſich doch im Kreiſe ihrer Verwandten herzlich wohl, auch war's ihr eine beſondere Freude, daß die Mutter mit ihr ging. Es war am zweiten Tage nach ihrer Ankunſt bei der Tante: Mutter und Tochter ſaßen allein heiſammen, eben wollte Ida eine Bemerkung über die Schönheit der Gegend machen. Da begann die Mutter etwas ſeierlich!„Ida, ich wollte dir etwas ſagen.“ Er⸗ ſchrocken blickte Ida auf, ihr Herz klopfte laut, aber ſie unterdrückte einen Ausruf und hörte ſchweigend zu, als die Mutter nun fortfuhr:„Wir haben alle ſo innig gebetet und wohl auch noch einen ſchwachen Hoffnungsſchimmer gehabt, daß Philipp noch einmal zu uns zurückkehren werde, doch das iſt nun vorbei, meine Ida. Ja, mein liebes Kind, mache dich ſtark, dein Philipp iſt tot, der Verunglückte, den man in der Grube gefunden hat, war Philipp.“ a „O Mutter, Mutter,“ rief Ida und brach in leiden⸗ ſchaftliches Weinen aus,„laß mich ſchnell ſort von hier, ich muß ihn noch einmal ſehen, ehe er be⸗ e wird.“ 4 „Dazu iſt es zu ſpät, unſerem Kirchhof aur Nabe beſtattet; der Aermſte bot einen ſchrecklichen Anblick; bedenke, er hat mehrere onate im Waſſer gelegen.“ Die Mutter ſchwieg einen Augenblick und fügte dann hinzu:„Wir müſſen Gott ug danken, meine Ida, daß der qualvollen Ungewißheit ein Ende gemacht iſt. So ſprechend, drückte ſie einen warmen mütter⸗ Uchen Kuß auf Idas Wange und verließ das betrübte Mädchen, damit fie ſich ſammeln könne. Ida konnte ſich lange nicht ſaſſen. Wenn ſie auch laubt hatte, längſt alle Hoffnung aufgegeben zn n, ſo verurſachte ihr dec nun die unwiderleg⸗ liche Beſtätigung 1 Befürchtungen neuen Jammer und neues Herzeleid. ö Am nächſten Tage kam der Vater, um die Seinigen geſtern hat man ihn auf wieder nach Hauſe zu geleiten. zurückfuhren, ließ er bei dem Kirchhof halten. am Himmel, der Mond ging erſt Als ſie vom Bahnhof Ida vermochte kein Wort hervorzubringen, aber mit warmem Blick dankte ſie ihm für ſeine liebevolle Aufmerkſam⸗ keit. Sie ſtanden an dem friſchen Grabe mit dem ſchlichten Holzkreuz, das den Namen„Philipp Dörner“ trug. Lange, lange konnte ſich Ida nicht trennen, bis die Eltern ſie endlich ſanft mit ſich fortzogen. Schweigend folgte ſie ihnen, ſchweigend betrat ſie ihr Vaterhaus. Früh am anderen Morgen, als kaum der Tag graute, erhob ſie ſich von ihrem Lager und ging ſtill und ungeſehen nach dem Friedhof; es zog ſie mit unwiderſtehlicher Gewalt nach dem ſtillen Grabe.„Phi⸗ lipp, mein lieber, lieber Philipp,“ flüſterte ſie,„o, wie einſam bin ich ohne dich. Aber ich weiß, du biſt jetzt glücklich, und einſtmals werden wir wieder mit⸗ einander vereinigt werden.“ Sie ſank neben dem Hügel nieder und betete lange und innig, und als ſie auſſtand, lag ein Schimmer von Verklärung auf ihren ſchönen Zügen. Als eine andere ging ſie heim, denn da ſie gekommen. Glücklich und fröhlich konnte ſie wohl nicht wieder werden, aber der Schmerz hatte ſeine Bitterkeit verloren, der Friede von oben war über ſie gekommen, und in ſeinem Scheine konnte ſie dankbar das Gute genießen, das ihr in der Liebe ihrer Eltern geblieben war. Fortan war ſie nur darauf bedacht, ihren Lebensabend zu ver⸗ ſchönern, und oft dankte ſie Gott, daß ſie Gelegenheit hatte, ihre dankbare Kindesliebe zu beweiſen. * Der ſchrille Klang der Geſängnisglocke tönte durch die Luft und wurde vom Abendwind weit über die Grenzen der Halbinſel von Portland getragen. Dieſes Geläute war für die Gefangenen das Zeichen zum Feierabend. Da ſchleppten ſie ſich nun hin, die von harter Arbeit erſchlafften Männer, und wankten 8 in ihre Zellen, ein erbarmungswürdiger An⸗ 6 war eine tieſſchwarze Nacht, kein Stern ſtand am frühen Morgen mimutig und ſchläfrig ſtand der Wachtpoſten auf ſeinem Platze. verſuch vorgekommen, deshalb nahm er es mit ſeiner Seit langen Jahren war kein Flucht⸗ Pflicht nicht ſo genau. So regte er ſich auch nicht weiter auf, als es ihm gegen Mitternacht ſo vorkam, als ob in einiger Entfernung zwei Schatten vorüber⸗ huſchten. Er dachte, er habe ſich geirrt, und hielt es nicht der Mühe wert, ſich von ſeinem Platze zu rühren. Wir wollen jedoch den Geſtalten folgen. Geräuſch⸗ los ſchleichen ſie über den Gefängnishof, unaufhalt⸗ ſam eilen ſie weiter, immer weiter: die Angſt be⸗ flügelt ihren Fuß, fort geht's über Steine und Felſen, bis ſie endlich am Strande angekommen ſind. Sie ſinken auf die Knie, und der eine, in welchem wir Philipp erkennen, bricht in den Dankesruf aus: „Gott ſei Lob und Dank!“ „Nun ſchnell die Kleider weg,“ flüſterte Philipp wieder,„wir haben keine Zeit zu verlieren.“ So entledigten ſie ſich ihrer Sträflingsgewänder und wateten durch das ſeichte Uſer, bis ſie die tiefere Sec erreichten; dann ſchwammen ſie ins offene Meer. „Siehſt du dort hinten Licht, Philipp 2“ fragte Anton Pfeil, Philipps Gefährte.„Das iſt der Kutter, von dem ich dir heute ſagte, er liegt ungeſähr eine Meile ent⸗ ſernt; wirſt du ſo weit ſchwimmen können?“ „Ich hoffe es,“ war die Antwort. Dann war wieder alles ſtill, mit großer Anſtren⸗ gung ſchwammen die erſchöpften Männer weiter, nur den einen Gedanken im Herzen:„Fort von dieſer Stätte der Qual.“ Endlich waren ſie an der Stelle, wo der Kutter mit einigen Fiſcherbooten lag; in das größte derſelben kletterten ſie, machten es dann los und ließen ſich von der Strömung forttragen. „Haſt du dir eigentlich ſchon einen Plan gemacht, wohin wir uns nun wenden wollen?“ fragte Philipp „Ich glaube, das beſte und richtigſte iſt, wenn wir an die franzöſiſche Küſte zu kommen ſuchen; von da können wir dann leicht ins Innere gelangen. Aber vor allem wollen wir erſt einmal nachſehen, ob wir nicht etwas zum Anziehen finden, es iſt ſchrecklich kalt,“ antwortete Anton. (Fortſetzung folgt.) 0 ernheimer Volksblatt weiter in feierlichen Worten aus, die Truppen würden 85 ihrer Vorfahren würdig zeigen und den heiligen oden des Vaterlandes gegen die Feinde verteidigen, die den Ottomanen ihr väterliches Erbe entreißen und das Glück ihrer Kinder zerſtören wollen. Sie fordert die Truppen auf, ſich ihren in Tripolis kämpfenden Brüdern würdig zu zeigen, drückt die Ueberzeugung aus, daß ſie den Siegen der Vorfahren neue hinzufügen werden und wünſcht ihnen den Sieg. Die Minimalforderungen des Balkanvierbundes. Der Korreſpondent des„Matin“ meldet ſeinem Blatte aus Sofia über eine Unterredung, die er mit einem bulgariſchen Diplomaten über die Antwort der Balkanſtaaten über die Note der Großmächte hatte, folgendes: Das Minimum der Forderungen der Bal⸗ kanſtaaten ſei bereits bekannt. Es enthalte als erſte und wichtigſte Forderung die Autonomie Mazedoniens unter einem chriſtlichen Generalgouverneur. Die„Ver⸗ einigten Balkanſtaaten“ verlangten ſofort die Demo⸗ viliſation des türkiſchen Heeres, während die Balkan⸗ ſtaaten das Recht haben ſollten, ihre Armeen ſo lange auf Kriegsfuß zu erhalten, bis die Türkei mit der Ver⸗ wirklichung ihrer Verſprechungen tatſächlich Ernſt ge⸗ macht hat. Der Balkan unter Waffen. 775 Ter türkiſch⸗montenegriniſche Krieg. 5 p Die Montenegriner dringen weiter gegen Sku⸗ tari vor. Ueber die Erfolge ihrer Waffen liegen fol— gende Meldungen vor: — Podgoritza, 12. Oktober. Die Stadt Tuzi iſt von den Montenegrinern heute nachmittag vollſtändig eingeſchloſſen worden. Jede Verbindung der Stadt mit Skutari iſt unterbrochen. Geſtern abend verſuchten die Türken von ihren Befeſtigungen aus einen Gegen⸗ angriff, der aber abgeſchlagen wurde. Bei der Erſtür⸗ mung der Stellung von Rogame fiel den Montenegri⸗ nern ein unbeſchädigtes Kruppgeſchütz mit Munition in die Hände. Bei der Erſtürmung von Detſchitſch am zweiten Tage des Krieges hatten die Montenegriner rund 400 Verwundete und 120 Tote. Unter den Ver⸗ letzten befinden ſich viele Maliſſoren und türkiſche Sol- daten. Die Tochter des Königs, Prinzeſſin Xenia, leitet den Samariterdienſt ſelbſt. Bisher haben die Montenegriner über 300 Kriegsgefangene gemacht, die nach Kikſie geſchafft wurden. Eine Niederlage der Montenegriner melden Berichte aus der Türkei. Sie ſollen bei Gu⸗ ſinje in Albanien eine ſtarke Schlappe erlitten haben. Da indeſſen das Hauptkorps des montenegriniſchen Heeres bei Tuzi verſammelt iſt, ſo kann es ſich wohl bei Guſinje nur um einen Kampf ſchwacher montene⸗ griniſcher Vortruppen mit überlegenen türkiſchen Streit⸗ kräften handeln. Der Montag bringt folgende Sieges— nachricht: — Konſtautinopel 13. Oktober. Soeben eingetroffene neldungen beſagen, daß die Montenegriner bei Guſinje heute eine ſchwere Niederlage erlitten haben. Sämtliche Albaneſen von Ipek ſind bewaffnet gegen die montene— griniſche Grenze gezogen. Die„Preß⸗Zentrale“ erhält aus Konſtantinopel nachſtehende Depeſche: — Konſtantinopel, 14. Oktober. Die Nachrichten, die in letzter Stunde aus Weſtalbanien eingetroffen ſind, melden, daß Eſſad Paſcha in Skutari mit neun Bataillonen eingetroffen iſt, wodurch die Stärke der Garniſon von 12000 auf 20000 Mann gebracht wird. Die türkiſchen Truppen haben Zagzale von den Mon- tenegrinern wieder genommen;: in Berane haben aber— mals erbitterte Kämpfe ſtattgefunden. Die Nachricht, daß bulgariſche Banden auf der Bahnſtrecke Ipek-Kot⸗ ſchana drei Brücken in die Luft geſprengt haben, be⸗ ſtätjgt ſich, jedoch hat nur eine dieſer Brücken ſtrategi⸗ ſchen Wert. Ferner wird gemeldet, daß bulgariſche Banden Jakurit genommen und Tamuſch beſetzt haben. Nordalbanien wird von ſerbiſchen Banden in Stärke von 100 bis 150 Mann überſchwemmt. Die Kämpfe an der Nordoſt⸗Grenze. Von dem zweiten Kriegsſchauplatze, der an der Nordoſtgrenze Montenegros liegt, wird die Beſetzung Bijelopoljes gemeldet. Das heiß umſtrittene Berane hält ſich noch. — Podgoritza, 13. Oktober. Die nördliche Armee unter dem General Wukotitſch iſt nach Einnahme von Mojkovatz bis Berane vorgedrungen. Bei der geſtrigen Beſetzung der Stadt BVijelopolje in Altſerbien wurde die Nordarmee von der Bevölkerung als Befreier vom 500jährigen türkiſchen Joche mit Jubel begrüßt. General Wukotitſch hat ſofort in der Stadt eine proviſoriſche Regierung im Namen Mon⸗ tenegros eingeſetzt. Unter den in das hieſige Spital ein⸗ gelieferten zahlreichen Verwundeten befinden ſich auch viele türkiſche Soldaten. Die bulgariſche Antwortnote. Die bulgariſche Regierung hat nach langen Beratun⸗ gen am Sonnabend abend dem öſterreichiſchen und ruſſi⸗ ſchen Geſandten in Sofia die Antwortnote auf die Demarche der Mächte übergeben und zugleich eine Note an die Türkei gerichtet. Dem„Berl. Tagebl. geht über den Inhalt der Note und den Eindruck, den ſie hervorgerufen hat, ein Telegramm aus Sofia zu. Da⸗ nach bildet die Note ein überraſchendes Dokument, deſſen Tragweite unverkennbar iſt. Der erwartete Paſſus, in dem die Regierung die Demobiliſierung für unmöglich erklärt, iſt in der Note nicht enthalten. Die Note gibt dem Dank an die Mächte Ausdruck für die Ratſchläge, die ſie Bulgarien erteilten, betont aber zu⸗ gleich die für die bulgariſche Regierung beſtehende Not⸗ wendigkeit, die Forderungen, die ſie an die Türkei zu Bilde habe, dieſer ſelbſt mitzuteilen. Sodann werden ie bereits bekannten fünf Punkte der bulgari⸗ ſchen Forderungen aufgezählt, in denen die Auto⸗ nomie für Mazedonien, die Dezentraliſation der Ver⸗ waltung dieſer Gebiete, die Errichtung eines 1750 deren Parlaments, die Gewährung der den Albantern zugeſagten Vorrechte für den Heeresdienſt an die Ma⸗ zedonier und vor allem die Einſetzung eines chriſt⸗ lichen Gouverneurs verlangt wird. Auch ſoll die Durch⸗ führung aller dieſer Forderungen an ie Kontrolle der Mächte gebunden ſein. Die Note an die Türkei enthält keine Friſtſtellung, kann alſo als Ultimatum nicht bezeichnet werden. Der Eindruck war überraſchend. Da aber die Forderungen Bulgariens für die Türkei unannehmbar find, beſteht noch kein Grund. über die Lage optimiſtiſch zu urteilen. Immerhin iſt ſie nach lieberreichung der Antwort beſſer, als die Peſſimiſten erwartet haben. Tie türkiſche Antwortnote auf die Note der Mächte. n Der ins türkiſche Hauptquartier entſandte Kriegs⸗ berichterſtatter der„Preß⸗Zentrale“ meldet am Sonn⸗ tag abend aus Konſtantinopel: Nach 36ſtündiger Bera⸗ tung hat der Miniſterrat die Note der fünf Botſchafter zurückgewieſen. Dies bedeutet den Krieg. Die for⸗ melle Kriegserklärung der Pforte wird für Dienstag erwartet, wenn der bulgariſche Miniſter Konſtantinopel verlaſſen wird. Die in ſehr präziſer Form gehaltene Note der Türkei erkennt die Bemühungen der Mächte dankbar an, bedauert jedoch, daß die Türkei als ſouve⸗ räner Staat nicht in der Lage ſei, die geforderten Garantien überhaupt in Erwägung zu ziehen. Die Ant⸗ wort iſt ebenſo höflich wie entſchieden im Tone und läßt Bulgarien nur die Wahl, in den ſauren Apfel zu beißen und die türkiſche herunterzuſchlucken oder das Schwert zu ziehen. Tie Türken ergreifen die Offenſive. Aus Belgrad kommt die Meldung, daß die türkiſchen Truppen bei Niſtwatz am Montag morgen um 5 Uhr die ſerbiſche Grenze überſchritten und die ſerbiſchen Truppen angriffen. Tie Kriegserklärung nur noch Formſache. Die offiziöſe„Agenee Havas“ meldet aus Belgrad vom 13. Oktober: Das allgemeine Gefühl iſt, daß der Konflikt unvermeidlich iſt. Ueberall empfindet man, daß die jetzige Lage nicht andauern kann. Der entſchei⸗ dende Augenblick nähert ſich. Die Aufrechterhaltung der Truppen auf Kriegsfuß bedeutet ein finanzielles Opfer, das nicht länger ohne Ziel und Ergebnis ge— bracht werden kann. Der Kriegszuſtand kann alſo be⸗ reits als beſtehend angeſehen werden, und die Kriegs⸗ erklärung iſt nur noch eine Formſache. Das vorſichtige Rumänien. Der„B. Z. am Mittag“ geht aus Bukareſt eine Drahtnachricht zu, derzufolge die rumäniſche Regie⸗ rung vorſichtshalber angeordnet hat, daß die zu den Uebungen eingerückten Reſerpiſten vorläufig bis zum 14. November d. J. bei den Fahnen zurückbehalten werden. Auch werden die neu einzuſtellenden Rekruten vorzeitig einberufen. Auf allen rumäniſchen Bahn⸗ tationen ſieht man Trupps bulgariſcher Landsleute, die nach Bulgarien heimkehren. * s Fort an der cnemrenen rt rischen S renz Törhei 1 0 I ö —————— 1 4 2322225255 D eee, f e N WII— Die in unſeren Bildern gezeigten maleriſchen Land⸗ ſchaften dürften ſehr bald der Schauplatz größerer Kämpfe ſein. Abbruch der Friedensverhand⸗ lungen? (Der Tripolisfrieden, den man in der vergangenen Woche noch geſichert glaubte, iſt jetzt ſehr fraglich ge⸗ worden. Am Dienstag läuft die Friſt ab, die Italien der Türkei geſtellt hat. Nach der„Tribuna“, dem offi⸗ ziellen italieniſchen Blatt, beſtehen noch ſchwache Aus⸗ ſichten, zu einem Uebereinkommen zu gelangen. Die italieniſche Preſſe ſpricht insgeſamt den Wunſch aus, daß der Krieg in Tripolis wieder aufgenommen wer⸗ den möchte. Dem römiſchen Korreſpondenten des„Ber⸗ liner Tagebl.“ wurde von einflußreicher Seite erklärt, daß mit 90 Prozent Wahrſcheinlichkeit ein Bruch er⸗ folgen werde. Im allgemeinen faßt man auch die Pro⸗ klamation des Sultans, die ein ſo lebhaftes Lob der in Tripolitanien kämpfenden Türken enthalte, als krie⸗ geriſches und wenig günſtiges Symptom auf. Sicher ſei, daß, wenn es zu einem Abbruch der Perhandlungen komme, es die Türkei ſei, die ihn gewollt habe. Italien habe ſeine Nachgiebigkeit bis zur äußerſten Grenze ausgedehnt. Die letzte Schwierigkeit, die ſich in den türkiſch⸗italieniſchen Unterhandlungen erhebt, beſteht darin, daß die Türkei wünſcht, daß alle Artikel des ab⸗ zuſchließenden Friedensvertrages, vie zu ihren Gunſten kanten, ſofort in Kraft treten, daß aber die zugunſten Italiens lautenden Artikel erſt nach ihrer Ratifikation durch das türkiſche Parlament wirkſam werden ſollen. So will die Türkei zum Beiſpiel, daß die italieniſchen Truppen ſofort von den Aegaiſchen Inſeln zuruage⸗ zogen werden, während die Zurückziehung der türki⸗ ſchen Truppen aus Tripolis erſt der e Kammer zur Genehmigung unterbreitet werden ſoll. Die türki⸗ ſchen Forderungen erſcheinen unerfüllbar. e.. am Mittag“ geht aus Rom ein Drahtbericht zu, dem⸗ zufolge man in Regierungskreiſen die Verhandlungen von Ouchy für geſcheitert hält und überzeugt iſt, daß die Türkei das Protokoll nicht unterzeichnen wird. Die am Sonntag abgegangene ttalieniſche Flotte wird am Dienstag früh an ihrem bisher ſtreng geheim gehal⸗ tenen Ziel angelangt ſein. K e Aus Stadt und Land. *. Tas Neuſtrelitzer Schützenhaus ein Raub der Flammen. Das Schützenhaus in Neuſtrelitz iſt am Montag morgen ein Raub der Flammen geworden. Das am Glambecker Walde liegende Gebäude iſt voll⸗ ſtändig niedergebrannt, es iſt der Feuerwehr jedoch gelungen, die Akten der Schützengilde zu retten. ** In einem Sumpf ertrunken. Einen ſchrecklichen Tod fand in Peitz der Beſitzer Lehmann des dortigen „Feldſchlößchens“. Auf dem Nachhauſewege von einem Vergnügen war er in der Dunkelheit irre gelaufen und geriet in eine ſumpfige Stelle des Feſtungsgrabens, aus dem er ſich nicht mehr herauszuarbeiten ver⸗ mochte. Man fand ihn ſpäter im Sumpf tot auf. *(Fut(ru benkataſtrophe in Auſtraſien. Am Sonntag in in den Bergwerken von North⸗-Lyell in Auſtralien in einer Tiefe von 230 Metern eine Feuersbrunſt ausgebrochen. Im Bergwerk ſind mehr als 90 Grubenarbeiter begraben. Bisher konnte nur die Leiche eines Beramanns zutage gefürdert werden. Ans Nah und Fern. — Heddesheim, 14. Okt. Am nächſten Mittwoch findet in den Gemeinden Heddesheim, Muckenſturm nnd Straßenheim eine Ortsberelſung durch den Gr. Amtsvorſtand Herr Oberamtmann Dr. Hartmann ſtatt. — Heddesheim, 14. Okt. Unter Vorſitz des Bür⸗ germeiſters Lehmann fand am Samſtag Abend um 8 Uhr eine Sitzung des Burgerausſchuſſes ſtatt. Von 69 Mitgliedern ſind 67 erſchlenen. Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßte der Vorſitzende die Mitglieder des Buͤrgerausſchuſſes— es war die erſte Sitzung ſeit den Neuwahlen— ſprach ſeinen Dank aus für das zahlreiche Erſcheinen und hoffte auf eine ſachliche Beratung der Tagesordnung zum Wohle der Gemeinde. Sodann verlas er die wichtigſten Beſtimmungen der Geſchäfts⸗ ordnung fr die Bürgerausſchüſſe. Hierauf wurde in die Tages- ordnung, die 7 Punkte enthielt, eingetreten. Ratſchreiber Quintel verlas die Gemeinderechnung für das Jahr 1911. Die Einnahmen betragen Mk. 89 794, die Ausgaben betragen Mk. 88 120. Kaſſenvorrat Mk. 1673. Das Vermögen be trägt Mk. 1 124 364.55. Die Schulden betragen Mk. 107 573,49. Reinvermögen 1016 791,06. Anträge wurden nicht geſtellt. Rechner Schäffer verkündete die Sparkaſſen⸗ rechnung für das Jahr 1911. Die Einnahmen betragen M. 400796 39; die Ausgaben betragen M. 394 675,40; Kaſſen⸗ vorrat M. 6120.99. Das Vermögen beträgt M. 662 235,32; die Schulden betragen M. 652317.—. 1911 Reinvermögen(in 6 Jahren) M. 9 918,32; 1911 Reinvermögen(in 5 Jahren) M. 6 356.74; Vermehrung in 1 Jahr M. 3 561,58; Aus- geltehene Kapitalien M. 633 433.—; Gnthaben der Einleger M. 622 104—. Die Zahl der Einleger beträgt 651. Die Sparkaſſe bezahlt 4 Prozent. B.-A. Adam Schuhmann ruͤgt das jetzige Verfahren bei den ſtaatlichen Kaſſenrevſſionen, worauf Rechner Schäffer die nötige Aufklärung gibt. Der Ge. ländeankauf zur Verbreiterung der Bis marckſtraße und des Kreisweges nach Ladenburg und des Verkaufs von Wegge⸗ lände an Gebr. Schnitzler und Gg. Schnitzler Witwe hier wird debattelos genehmigt. Der Vorſitzende begründete die Vorlage betreffs Waſſerleitung des Gemeinderats in ausführ⸗ licher Weiſe, well ſo viele Brunnen geſchloſſen ſeien und das Waſſer im allgemeinen im hieſigen Ort ſchlecht und unbrauch⸗ bar und daher die Erbauung einer Waſſerleitung eine unabwend⸗ bare Notwendigkeit ſei. B.⸗A Karl Maas und Georg Flecken⸗ ſtein begründeten die Vorlage in längeren Ausführungen und erſuchten die Mitglieder um Zuſtimmung zur Vorlage. B.⸗A. P. Schubach 2. u. Gg. Keller geben die Notwendigkeit einer Waſſer⸗ leitung in hieſiger Gemeinde zu und ſind deshalb im Prinzip nicht dagegen, haben aber Bebenken wegen der großen Koſten und wegen des ev. geringen Anſchluſſes der Waſſerabnehmer; auch meinen ſie, die Waſſerleitung hätte die Erbauung einer Kanaliſation zur Folge, was nochmals große Koſten verur⸗ ſachen würde. Ferner wollten ſie Gewißheit haben wegen des Staatszuſchuſſez. Der Vorſitzeude gibt hierüber die nötige Aufklärung. B. A. Oberlehrer Winter ſpricht für die Vorlage. Waſſerleitungen ſeien ſchon vor vielen Tauſend Jahren erbaut und deren Notwendigkeit und Nützlichkeit an⸗ erkannt worden und was die umliegenden Orte fertig gebracht hätten, bringe hoffentlich auch Heddeshelm fertig. B. A. Martin Gerſtner bemängelt die jetzigen unhaltbaren Zuſtände, welchen man nur durch Erbauung einer Waſſerleitung ab⸗ helfen könne. Die Abſtimmung ergab 37 dafür, 29 dagegen, 1 Enthaltung. Der Vorſitzende verlas dann die letzte Frage: „Gibt der Bürgerausſchuß zur Aufnahme eines Kapitals bis zum Betrage von 8000 Mk. zur Beſtreitung der Vorarbeiten für die zu erbauende Waſſerleitung ſeine Zustimmung“ ſtimm⸗ ten dafür 37, dagegen 12, während der Abſtimmung entfern · ten ſich 17, Enthaltung 1. 1 „ Maunheim, 14. Okt. Infolge liebenswürdiger Einladung der Leitung des Mannheimer Flugſport-Klubs waren wir in der Lage, dem Fliegen am Sonntag, dem erſten Tage der Flugwoche, beiwohnen zu können. Die Rennwieſen ind wie geſchaffen zu einer ſolch großartigen Veranſtaltung. Da am Sonntag morgen ſtarker Nebel einſetzte, ſo flogen nur die Flieger Schlegel, v. Stöphaſius und de Waal. Am Nachmittag war aber ſchon punkt 3 Uhr größerer Betrieb auf dem Feſt⸗ platze. Auf den Rennwleſen hatte ſich eine ungeheuere Volks- menge verſammelt und mehr noch am Neckardamme. Es mögen wohl zirka 15 Flieger aufgeflogen ſein, darunter auch 2 uit Zweibeckern. Es war ein elgenartiges Bild. Die Veran- * altung darf als eine wohlgelungene bezeichnet werden. Aus Anlaß des Flugwochenſonntags waren der Beſuch der Gemälde⸗ Gallerte und des botaniſchen Gartens unentgeltlich. Wir leſen über die Veranſtaltungſin den„W. N.“: Oer heutige erſte Flugtag(Sonntag) hatte eine ungeheure Menge Schauluſtiger nach dem Rennplatz gelockt. Viele Tauſende wollten ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſſen, unſeren neueſten Sport in ſeiner vollendeten Vollkommenheit zu bewundern. 8 war aber auch ein herrlicher Genuß, die pielen menſchlichen„Vögel“ mit ihren Schwingen die Luft durcheilen zu ſehen. Alle möglichen Fluglinien werden nach- gemacht, auf, auf, ab, ab, wellenförmig, ſteil in die Höhe und wieder abwärts, die Zuſchauer feſſelnd vom Anfang bis zu Ende. 5 und 6 Flieger beherrſchten oft zu gleicher Zei das weite Flugfeld, kreuz und quer die Bahn durcheilend und Zeugnis ablegend von einer geradezu fabelhaften Sicherheit. Ein- und Zweidecker, neueſter Konſtruktion, wechſelten ſtändig das Bild, das ſich der begeiſterten Menge bot und ſtürmiſche Zurufe begleiteten die kühnen Flieger. Hoch himmelwärts ſchraubte“ ſich eine Taube in das blaue Himmels meer, faſt unſichtbar dem menſchlichen Auge und ebenſo kühn, das Werk weniger Augenblicke, ſchwebt ſie wieder ſanft über der Erde. Es lagerten bereits wleber dichte Nebelſchleier über dem Renn platz, als wir denſelben verließen und noch immer wiederholten die kühnen Piloten ihre Flüge im unendlichen Weltenraum Nur ein kleiner Unfall, bet dem ein Zweidecker kampfunfähig wurde, ereignete ſich bei dieſer prachtvollen Veranſtaltung, die, Allen einen angenehmen, genuß reichen Nachmittag bot. Am Sonntag morgen flogen drei Flieger auf und zwar Schlegel, v. Stöphaſius und de Waal, davon die beiden letzen mehrere Mal. Am längſten(21 Minuten) blieb v. Stöphaſius in der Luft. Der Pilot Schlegel aus Konſtanz, der auf die Minute als Erſter ſtartete, wagte ſich zu weit hinaus über den Platz und verlrrte ſich im Nebel. Man löſte Kanonenſchlag auf Kanonenſchlag. Das vertraute Knat⸗ tern des Motors ließ ſich nicht mehr hören. Nach bangen Minuten kam aus Feudenheim die Meldung, daß Schlegel bei Feudenheim auf einem Kartoffelacker gelandet ſei. Alles atmete erleichtert auf. Dem Apparat war nicht viel paſſtert. Die eine Kufe war vorn etwas geknickt. Im Auto der Flug⸗ leltung ſauſt man davon und bringt bald den Piloten zurück. Er hatte im Nebel jeden Ausblick verloren und kurz ent⸗ ſchloſſen ging er bei Feudenheim auf dem erſten beſten Acker nieder. Seine Flugzeit von 22 Minuten wurde ihm trotz des Mißgeſchicks angerechnet. Dieſe 3 Flieger flogen nur auf Eindeckern. Aber auch ein Deutſchland-Doppeldecker flog zu einem Probeflug auf. Am Sonntag nachmittag machte den Aafang der Main⸗ zer Pllot v. Stöphaſius auf einem Grade⸗Eindecker. Als zweiter ſtieg Schlegel auf einem Aviatikeindecker auf, um lange in der Luft zu bleiben. Der Dritte im Bunde war der Holländer de Waal, der auf ſeinem Goedecker⸗Eindecker über eine Stunde in der Luft blieb. Herr v. Stöphaſius ſtieg gleich wieder zum zweiten Male auf. Unſer Mannheimer Pilot Senge ſtartete zu einem Flug von 18 Minuten Dauer. Gegen 4 Uhr befanden ſich 4 Flugzeuge in der Luft. Ein herrlicher Anblick, der die Nachzügler unter den Zuſchauern zur höchſten Elle antrieb. Der Beſuch des aviatiſchen Feſtes übertraf lt. „M. G.-A.“ alle Erwartungen. Die Menſchenmaſſen, die den Neckardamm beſetzt hielten, werden auf 25—- 30000 Köpfe ge⸗ ſchätzt. Die Kaſſen wurden förmlich geſtürmt. Schlieflich durchbrach die Menge die abſperrende Bordwand. Mehrere hundert Perſonen haben ſo das Eintrittsgeld geſpart. Pilot Schlegel flog 520 Meter, Senge 400 Meter hoch. Schlegel ſoll 3000 Mark errungen haben für Höhenpreis und beſte Geſamtleiſtung. Den zweiten Höhenpreis erhielt Senge. Pilot Werntgen nahm an den Schaufllegen nicht teil, weil ſein Apparat zu ſpät eintraf. Eine Dame, Frl. Möhring, ſtartete 2 Mal, doch hatte ſie mit ihrem Apparat etwas Pech. * Lampertheim, 14. Okt. Ein Geſchenk der Groß⸗ herzogin. In Anbetracht des Umſtandes, daß eine hieſige Frau ihre zahlreichen Kinder ſelbſt geſtillt hat, erhielt dieſelbe von Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin ein namhaftes Geldge⸗ ſchenk und andere nützliche Gegenſtaͤnde. » Worms, 14. Okt. Hier findet am 9. November ein Verkaufstag Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin zum Beſten unbemittelter tuberkulöſer Perſonen im Großher⸗ zogtum Heſſen ſtatt. „Heppenheim, 14. Okt. Am Samätag abend lan⸗ bete auf den Wieſen zwiſchen Heppenheim und Laudenbach ein von Straßburg kommendes Militärflugzeug, eine Rumplertaube, infolge dichten Nebels. Auch am Sonntag nachmittag konnte die Fahrt noch nicht fortgeſetzt werden. * Gorxheim, 14. Okt. Bei der Ziegenkörung des hieſigen Vereins am Samstag im Schulhofe wurden von 26 weißen hornloſen Ziegen 22 gekört. Die ſchönſte Ziege ſoll Herr Philipp Jäger gehabt haben. Von der Bergſtraße, 14. Okt. In Heppenheim wurden pro 100 Liter Moſt 30—40 Mk., in Hambach 40 bis 50 Mk. bezahlt. * Vom Odenwald, 14. Okt. Hier gab es viel Obſt. Prima Tafeläpfel koſteten 8—9 Mark. 100 Gi e 14. 00 Beſitzwechſel. Witwe Anton rles verkaufte ihre Villa dem hieſigen Hoſpital fü 22000 Mart fte ih hieſigen Hoſpttal für * Bensheim, 14. Okt. Bürgermeiſter Dr Freney iſt ſeit Anfang Auguſt wegen Krankheit beurlaubt. Eine 4 wöchentliche Kur in Bad Nauheim hatte nicht den gewünſchten Erfolg. Der Patlent mußte ſich nach Südtirol und Italien begeben, wo er kurzlich von einer ſchweren Bruſtfellentzündung befallen wurde und das Bett hüten muß. Sein Befinden iſt lbboch jetzt ſchon beſſer. Lokale Nachrichten. Viernheim, 15. Okt. M Konzert des Männergeſangvereins. Wenn der aͤnnergeſangverein ein Konzert veranſtaltet, iſt ihm von vorn⸗ herein ein volles Haus geſichert. Bis zur hinterſten Saalecke war am Sonntag nachmittag jedes Plätzchen beſetzt, auch die Galerie war überfüllt. Wir ſahen namentlich auch viel 110 0 Gaͤſte, ein Zeichen, welcher Wertſchätzung ſich der Verein in weiten Kreiſen erfreut. Eröffnet wurde das Konzert mit V. Lachners „Die Allmacht“, einem mächtig wirkenden Chor. Es dürfte wohl wenig Lieder geben, die ſich zur Eröffnung eines Kon⸗ zertes gleich dieſem eigneten. Als weitere Kunſtchöre wurden die beiden Preischöre geſungen, mit denen ſich der Verein in Lorſch die erſten Preiſe erſungen hat, nämlich„Kloſter Lorſch“ v. A. Neff und„Der Trommler von Schottland“ v. L. Bau⸗ mann. Beide kamen duich das klangfriſche Material zu vol⸗ lendeter Wiedergabe und hinterließen einen nachhaltigen Ein- druck. Wahre Llederperlen waren auch die kleinen Chöre, die ohne Autznahme ſtürmiſch applaudiert wurden. Wir nennen Neffs„Königskinder“ u. Silchers„Muß i deun zum Städtele naus, Durch Baumann's„Schmied“ und Kirchl's„Still⸗ leben“ kam auch der Humor zur Geltung. Beſonders gefiel das letztgenannte Lied, ein wahre s Kabinettſtückchen von ge ſundem Humor und necklſchem Tonſatz. Den Schluß machte⸗ das reizende; däniſche Volkslied„Sandmännchen“, in welchem wir den Soliſt Hrn. Jean Lamberth als beneidenswerten Tenoriſten kennen lernten. Für das Konzert waren als Mit- wirkende gewonnen: Hofopernſängerin Frl. Lieſe Scheffelt, Hr. Hofopernſänger Guſtin Lamberth und Hr. Hofkapellmetſter Taufſig, ſaͤmtliche Mitglieder des Maynheimer Hoftheaters. In Frl. Lieſe Schiffelt lernten wir eine erſtklaſſige Sopra⸗ niſtin kennen, eine äußerſt ſympathiſche Erſcheinung mit einer ſehr anſprechenden, dabei vortrefflich geſchulten Stimme, die beſonders in mittleren und hohen Lagen durch ihre Tonfuͤlle hinreißt. Uns ſprachen namentlich die beiden Lieder„Die Bekehrte“ von M. Stange und„Waldeinſamkeit“ von Max Reger an, die durch reizende Wiedergabe wahre Beifallsſtürme auslöſten, ſo daß die Sängerin zu einer Dreingabe genötigt war. Auf der Höhe ihres Könnens zeigte ſie ſich in dem herrlichen„Duett aus Carmen“, in welchem ſie in unſerm einheimiſchen Künſtler Guſtin Lamberth einen ebenbüͤrtigen Partner hatte. Leiber war derſelbe infolge einer kleinen Un⸗ päßlichkeit ſtimmlich nicht gut disponiert, ſo daß ſein wohl⸗ lautendes Organ nicht ſo zur Geltung kam wie ſonſt. Trotz dem ſang er die„Cavatine aus Fauſt“, die„Arie des Lyonel aus Martha“ und Weingartners„Llebesfeier“ ſo hinreißend, daß auch er mit einer Dreingabe das Programm erweitern mußte. Die Klavierbegleitung lag in den Meiſterhänden des Hofkapellmeiſters Tauſſig. Zum Lobe dieſes vollendeten Künſt⸗ lers auch nur ein Wort zu verlieren, hieße Waſſer in den Rhein tragen. Bedauert wurde nur, daß dem Künſtler kein Konzeriflügel zur Verfuͤgung ſtand. Alles in allem: Unſer Männergeſangverein hat ſich zu ſeinen alten Lorbeeren neue geholt, wozu die Mannhelmer Kunſtler redlich ihren Teil bei getragen haben. Viernheimer Rekruten. Wie wir hören, ſind zirka 30 junge Leute aus Viernheim dieſer Tage zum Militär abgezogen. * Die Schuhmacher Vereinigung Viernh ⸗im läßt mitteilen, daß ſie in Zukunft Arbeiten nur mehr gegen Barzahlung verabfolgen könne. — Blumeunſchmidts Abreißkalender mit täglichen Ratſchlägen für den Garten⸗ und Blumenfreund(für 1913, 24. Jahrgang), Preis 50 Pfg. Verlag J. G. Schmidt, Erfurt. Bereits zum 24. Male iſt dleſer wertvolle Kalender fertigge⸗ ſtellt und zwar wiederum in vollſtändig neuer Bearbeitung. Die alltäglichen Anweiſungen, Ratſchläge und nützlichen Belehrungen ſind aus langiährigen, praktiſchen Erfahrungen geſchöpft und bringen in allgemein verſtändlicher Form Intereſſantes, Anwend bares, Praktiſches fur die Gemüſe⸗, Blumen-, Obſt⸗ und Pflanzen⸗ zucht für Haus und Hof, Garten und Feld. Er iſt ein wert⸗ volles Hilfsmittel für den Kleingartenhau. Jedem Beſitzer iſt Gelegenheit geboten, durch Löſung einer originellen Preisauf- gube eine huͤbſche Prämie zu erlangen. Auch werden ſeitens des Verlages noch beſondere Geſchenke an einen Teil der Löſer des Preisrätſels zur Verteilung gebracht. Man beachte, daß ſich um den Kalenderblock ein roſafarbenes Umvand mit dem Aufdruck„Abreißkalender mit Preisaufgabe“ befindet. * Bierkonſum in Heſſen. Im Großherzogtum Heſſen gibt es noch 108 Bierbrauereien, 64 in Starkeuburg, 25 in Rheinheſſen und 19 in Oberheſſen. Von dieſen waren aber im berfloſſenen Jahre nur 99 in Betrieb. Dieſe fabri⸗ zierten aus 255287 Doppelzentnern Brauſtoff 1306898 Hekto Bier, wodurch der Staat 4451423 Mk. Bierſteuer verein⸗ nahmte. Außerdem erbrachte das aus dem Ausland eingeführte Bier 347711 Mk. Demnach ergab es aus dem e in Heſſen 4793134 Mk. Steuer. Und nun erſt die Geſamtaus⸗ gabe der Biertrinker! Nimmt man alſo an, daß mit dem eingeführten Bier in Heſſen 1500000 Hekto verzapft worden ſind, und daß die Wirte das Hekto durchſchnittlich für nur 30 Mk. verkauften, ſo ergibt ſich, daß in Heſſen mit ſeinen 1200000 Einwohnern allein für Bier 45000000 Mk. ver- trunken 231 1 — e kaun dem Milchmangel abgeholfen werden? Antwort: Die Milchproduktion 5 werden. Man kann dies teilweiſe erreichen durch Hebung der Ziegenzucht. Nicht wenig Leute ſtehen der Ziegenzucht ablehnend gegenüber und zwar aus dem Grunde, weil auch in der Alt- melke⸗ und Trockenzeit der Ziegen wieder ein Milchmangel ent- ſteht. Zudem meint auch mancher, die Ziegenzucht und Haltung ſei wenig gewinnbringend. Das iſt durchaus irrig. Die Nutzung einer Ziege beläuft ſich jährlich auf 100 Mark, die Futter⸗ koſten betragen insgeſamt 65 Mark, bleibt alſo ein Reingewinn von 35 Mk. Dieſer erhöht ſich aber noch, wenn der Milch- knappheit vorgebeugt wird. Das haben die Ziegenwirte eines jeden Ortes vollſändig in der Hand. Nach dem Beiſpiel der Schweizer müſſen nun die jungen Ziegen nicht ſchon im Alter von ſieben bis neun Monaten zum Bock gelaſſen werden, ſor⸗ dern erſt im nächſten Frühjahr oder Sommer. Daun fallt die Lammzeit der jüngeren Ziegen meiſt in die Altmelke- und Trocken- zeit der älteren, und es wird ſo die Milch nicht knapp. Der Montenegriner. Der neue 1912er Feder- weiße wurde Montenegriner genannt. Von den Mon tene grinern, den Söhnen der ſchwarzen Berge, heißt es:„Sie verſprechen viel, aber halten's nit.“ Hoffentlich hat nicht Jemand, der den Montenegriner ſchlürft, den ganzen gären⸗ den Balkan im Magen. Darum Vorſicht, mit Verſtand probiert! » Verſteigerungen. Am Freitag morgen werden auf dem Rathauſe verſchledene Allmendgrundſtüͤcke, diverſe Weiden, das Reinigen des Land- und Schwarzengrabens und das Zu⸗ ſammenmachen und Aufſchichten von Moos und Nadelſtreu im Gemeindewald verſteigert. Neueſtes aus dem Vallan. Wenn auch offiziell der Krieg noch nicht ſeitens der drei Balkanmächte Griechenland, Serbien und Bulgarien erklärt iſt, ſo ſind doch Ereigniſſe eingetreten, welche den Ausbruch als unvermeidlich erſcheinen laſſen. Erſtens wurde die Kollek; tipnote der Balkanſtaaten, welche Griechenland überreichte, vom türkiſchen Geſandten mit der Begründung zurückgegeben, er könne den Inhalt einer ſolchen Note ſeiner Regierung nicht überreichen. Die Abberufung des türkiſchen Geſandten aus Griechenland ſteht daher bevor. Zweitens haben geſtern, Montag, morgen um 5 Uhr die türkiſchen Truppen die ſer⸗ biſche Grenze überſchritten und die ſerbiſchen Truppen ange- griffen und den Kampf begonnen. Drittens werden auch von der griechiſchen Grenze allerlei Vorpoſtengefechte zwſchen Grie chen und Türken gemeldet. Nicht zu verſtehen iſt bis jetzt, daß die Türkei die Unter- zeichuung des türkiſch italieniſchen Friedens abgelehnt zu haben ſcheint. Die türkiſche Regierung ſcheint ein Spiel auf Leben und Tod zu ſpielen. Der Friedensbarometer ſteht auf Null, ja ſogar unter Null. — — — Märkte. Weinheim, 12. Okt. Schweinemarkt. Zugeführt waren 200 Stück Milchſchweine, verkauft wurden alle, das Paar zu 25—35 Mk. Lävfer waren 18 Stück zugeführt ver⸗ kauft wurden alle, das Paar zu 45—76 Mk. * Geſchäftliche Mitteilungen. . Was iſt das? Ein Kücherhelfer, ſehr praktiſch und fein, Auch Junggeſellen kaufen ihn ein, Ganz„knorrig“ iſt er,— nein, glatt und eben Und beſſer wie ihn kann es keinen geben, Und gießt man ihm kochendes Waſſer auf den Kopf, Dann wird er genießbar, ber kleine Tropf. elangz⸗uapinogz⸗ aug T.: bunſgg — H. K. 47 Maßstab J 95 f 5. dee 0 4 4 Ini.. n ebe I e e 5 0 8 e 15 gel, e. 11* N * Gals, . ae eſen 8 e 4 lame , N.—— 3 7 8 222 75 2— 9% Sr — . 5 7 9 GN 00. Olgas 0 9 0 ed Mh, M furkische 80Hf Ch 2 8—— 40 900 SAD, Hilomefer ö L Montenegr Truppen Brief erhalten. Beſten Dank fur 4 Toilettengeheimnis. Iſt auch wirk⸗ lich großartig. Dieſe Eleganz. 5— 5 Von jetzt ab nehme ich aber nur D 5 noch Grdal für meine Schuhe. —— 3——— 5 6. u. K. I. „ b. ieee eee e ieee Gebrauchten Herd hat zu verkaufen Alfred Lublin. WIIkgrJatEfEN Nam gesetzlich gesthitet cube iM 8 OM, Honig 15 Hunderke von Sängern und Geſangvereinen dezeugen einmütig die dervorragenden Eigenſchaften der Wyberk⸗ Tabletten auf den Hals. Klar⸗ heit und Kraft der Stimme wird ſofork durch Gebrauch von Wyberk⸗Tabletten er⸗ zielt. Ein Verſuch überzeugk. Vorrätig in allen Apokheken 28 * A und Drogerien à Mark 1.— Niederlage in Viernheim: 4 M. Weitzel'ſche Apotheke. 5 ne