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Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich Fernſprech⸗Nr. 20 Nr. 121. Fente 2 Blätter(S Seiten). Vom Balkanbrand Nachdem nunmehr Montenegro ſchon ſeit einiger Zeit mit der Türkei in offenem Krieg liegt, kommt jetzt die Mel, dung daß auch Serbien, Bulgarien und Griechenland der Türke! den Krieg am Donnerſtag erklärt haben. Der bu! gariſch: und der ſerbiſche König ſind bereits zum Keiegsſchau⸗ platze abgereiſt. Den tuͤrkiſchen Truppen wurde befohlen, die bugariſche Grenze zu überſchreiten, und beim Einfall in feind- liches Gebiet ſich jeglicher Ausſchreitung zu enthalten. In den Kämpfen bei Krania ſollen 500 Montenegriner gefallen ſein. Eine Verdächtignug des ſatholiſchen Pfarrers in Viernheim bringt die ſoztaldemokratiſche Mainzer Volkszeitung in Nr. 242, die alſo lau tet: Pieraheim, 15. Okt. Natürlich mußte auch die Geiſt⸗ lichkeit in der Wilddiebsgeſchichte ihren Treff geben. Falte mo an lehate nämlich kurz vor ſelnem Tode das Abendmah“! ab, jedenfalls, wel er nicht mehr bei vollem Bewußtsein wa. Dor katholiſche Pfarcer lehnte dezwegen die Eete!⸗ ligung en Begräbnitz ab. Dir proteſtantiſch: Pfarcer von Lamprethelm, der den hleſig n Kirchendier ſt verſieht, erklärte ſich auf E ſuchta dee olten Mutter Falte nanns berclt, die B. edigung zu vollzicha. Er wurde jedoch von dem igen Kirchenvorſtand desavoutert, der ihm in letzter Stunde die Beteiligung verbot. Man meinte an gewiſſer Stelle,„was der katholiſche Pfarrer nicht mache, brauche auch der evangeliſche nicht zu tun“ Daß der katholiſche Pfarrer aber auch anders kann, beweiſt der Selbſtmordfall T. im verfloſſenen Jahre. Domit zerrt man ein trauriges Ereignis in die breite Oeffent⸗ lichkeit, gewiß nicht zur Linderung des Schmerzes jener be⸗ dauernswerlen Famlie, umgibt es mit Lügen und Entſtellun⸗ gen, um der hieſigen Geiſtlichkeit, die doch nichts anderes als ſhe Pflicht getan hat, nachträglich der Ungerechtigkeit, weil ungliichen Behandlung, zu zeihen. Wenn wir darum in dee Oeffentlichkeit auf jenes unglückliche Ereignis hiermit ein⸗ 5 imer Hieunhieimer Jeitung (Heſſiſch⸗-badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 uhr morgens Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle 5 — un.—— : Nathausſtraße Nr. 19. ſzeiger Niernheimer Helkzhlalt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 19 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Sonntagsfeier“ Gegründet 1334 Samstag, den 10. Oktober 1012. gehen, dann geſchleht es nur zur Abwehr, denn unſere Geiſt- lichkeit iſt dochdeshalb noch nicht vogelfrei, weil ſie dem geiſt⸗ lichen Stand angehört, ſondern ſie darf doch auch noch einen kleinen Anſpruch darauf haben, die doch jedem anderen Men- ſchen auch zugebilligt wird, daß man ſhre Ehre nicht durch Lügen beſudelt. Der rote Berichterſtatter behauptet flugs: Kurz v dem Tode wurde das Abeadmoßl verweigert— alſo jedeufalls nicht mehr bel vollem ebußtſein— und das iſt gerabeſo wie„Geiſtesgeſtörtheit“ alſo hice und im Falle„T“( isſeibe und d) die ganz ungleiche Behandlung. Man weiß wirtlich nicht, ob man mehr die Dummheit oder die Frechheit dieſes Berichterſtatters bewundern ſo ll. Sollte ec wirklich nichts davon gehört haben, daß dieſem be⸗ dauernswerten Verwu adeten gleich nach dem Unfall ſchon am Morgen der gelſtliche Leiſtand angeboten, aber von dieſem energiſch ohgewieſen wurde? Sollte er wirklich nichts davon gehört hoben, daß er ſen vollez Bewußtſein bis kurz vor ſeinem Tod hatte und gleichwohl jedes Anerbieten ſchroff zu- rückwies? Wenn er es nicht gewußt, dann hätte er ſich nur bei den Kranken erkundigen ſollen, die alles miterlebt, dann würde er die Wahrheit erſehen haben. Sollte er endlich nichts von der Erklär ang des kath. Pfarramtes im Fall„T“, der übrigens etwas weiter zurückliegt als im„verfloſſenen“ Jahr, gehört haben? Wenn nicht, daun möge er ſich doch zuerſt erkundigen, dann bewahrt er ſich und ſeine Leſer vor Lüge und Entſtellung. Und nun noch eine Frage: Warum beruft er ſich nicht alf einen ähnlichen Fall, wie der von ihm ent⸗ ſtellte, der ſich gerod: vor einem Jahr abſpielte? Freilich, der hätte ja das Gegenteil bewieſen, und darum geht es noch ein ganzes Jahr weiter zurück und zerrt einen traurigen Fall hierher, der in gar keinem Verhältnis zu dem ſteht, was er hier ſchildert. Aber ez macht nichts; Hauptſache iſt es, daß man den verwünſchten„Geistlichen“ etwas anhängt. Wie doch die Genoſſen ſo ungleich in ihren Anſichten ſind. In und um Offeubach gehen die Genoſſen nicht mit zur Leiche, wenn der ehemalige Genoſſe ſich bekehrt hat und von dem Geiſtlichen beerdigt wird— na⸗ türlich im Namen der„Freiheit“ und getreu dem Grundſatz: „Religion iſt Privatſache.“ Hier ſchreien die Genoſſen über Ungerechtigkeit, wenn Jemand von dem Geiſtlichen nicht beerdigt wirb, weil er ſich nicht bekehren wollte, alſo von einem Geiſtlichen ganz und gar nichts wiſſen wollte, natürlich auch bier im Namen der„Freiheit“ und ge⸗ treu dem Grundſatz„Religion iſt Privatſache.“ Sollte dieſes Produkt der Mainzer Volkszeitung bereits von der„neuen Preß⸗Kommiſſion“ ſtammen, von der letzthin die„Volksſtimme“ zu berichten wußte. Faſt ſollte man aus dem Artikelzeichen „er“ barauf ſchließen. Nur eins wünſchen wir dieſem roten Korreſponbenten: Etwas mehr Liebe zur Wahrheit und nicht ſo plump lügen. 28. Jahrgang. Lokale Nachrichten. Viernheim, 19. Okt. K. K. V. Im katholiſch⸗kaufmänniſchen Verein hielt am Donnerstag abend Herr Kaplan Braun einen ſehr intereſſanten Vortrag über ſeine Reiſe zum euchariſtiſchen Kongreß in Wien! — Sanktätskoloune. Die Verſammlung, die geſtern Abend zur Gruͤndung einer freiwilligen Sanitätskolonne im Gaſthaus zum Rebſtock einberufen war, hatte ſich eines recht anſehulichen Beſuches zu erfreuen. Herr Pfarrer Wolf er⸗ öfſaete als Vorſitzender des Roten⸗Kreuz Vereins die Verſamm⸗ lung und gab bekannt, daß der Rote Kreuz⸗Verein dle Sani⸗ tätskolonne dadurch unterſtützen wolle, daß er aus ſeinen Mitteln die Anſchaffung der zunächſt notwendigen Lehrmittel beſorgen wolle. Ueber Zweck und Ziele einer ſolchen Kolonne ſprach ſodann der leitende Arzt Herr Dr. Günther. Auf ſeine Aufforderung meldeten ſich 24 Herrn als aktive, 5 als paſſive Mitglieder der Kolonne an. Die Uebungsſtunden ſollen Freitags Abends von 8—9 Uhr in einem Schulſaal gehalten werden. Um Ueberlaſſung des Schulſaales ſoll ein Geſuch an den Gemeinderat gerichtet werden. Auch die Un⸗ terſtützung des Hauplbereins vom Roten Kreuz in Darmſtadt verſprach Herr Pfarrer nachſuchen zu wollen, ebenſo regte er an, in Verbindung mit der Kolonne eine neue Krankentrag- bahre, eventuell eine fahrbare Trage anzuſchaffen, die im Rat⸗ haus aufbewahrt werden könne, damit ſie in Notfällen ſofort zur Hand ſei. Die zu eifriger Mitarbeit anregenden Worte des Herrn Dr. Günther fanden verdienten Beifall. Ein frohes Glückauf der neuen Gründung! * Verſchönernugs⸗ und Verkehrsverein Wi⸗ aus dem Inſeratenteil erſichtlich, bietet der Verein am Sonne tag den 27. Okt. nachmittags halb 4 Uhr im Saale des „Fuͤrſten Alexander“ Mitgliebern und ſolchen, die es werden wollen, einen ſelteuen Genuß. Es findet eine Wanderaus⸗ ſtellung kunſtleriſcher Wandbilder ſtatt, veranſtaltet vom deutſchen Künſtlerbund, woran ſich ein belehrender Vortrag ſeitens des Schriftührer Hr. Haſſinger⸗Alzey anſchließt. Um den Mitgliedern noch eine beſondere Freude zu machen, hat der Vorſtand be⸗ ſchloſſen, im Auſchluß hieran eine Gratisverlöſung von kuͤnſtle⸗ riſchen Wandbildern und Blumenſtöcken zu veranſtalten. Viel dis Guten! „Bilder Tafel. Auf unſerer Bildtafel am Tore bringen wir für dieſe Woche intereſſante Bilder vom Kriegsſchauplatz. * Der Roman fällt heute aus, weil wir ein anderes Feuilleton bringen. Wir holen das nächſte Mal den heutigen Ausfall nach. * Tabakexport aus Amerika. Aus Brafilien für 56.10 Millionen, aus Domingo 5½ Millten(davon 5 ¼ Im Lande der ktauſend Seen. RNeiſebrieſe aus Schweden von Nikolaus Niebler. I Auf dem Wege nach Lappland. Bis Elfkarles an den brauſenden Waſſerfällen bes Dälälf ging an dieſem Tage noch die Fahrt. Hier wurde uns am Bahnhof von Landsleuten und dem Journaliſtenverein aus der nahen Stadt Gäflle ein begelſterter herzlicher Empfang bereltet. Nach einem donnernden„vierfältigen ſchwediſchen Hurra“ beſtiegen wir die für uns bereitſtehraden Autos und Wagen und fuhren in der lauen Nacht durch herrlichen, ſchönen Birkenwald nach dem etwa 2 Kilometer entfernten, direkt an dem Waſſerfall gelegenen Hotel. Hier wart⸗ten die auserleſenſten lẽnkulliſchen Geuüſſe— wenigſtene noch unſeren dentſchen Be. griffen— auf uns. Für den Schweden, der überhaupt gut zu leben verſteht, iſt das etwas Alttägliches. Da wir das aber nicht von uns ſagen könn'n, will ich Dir lieber Leſer, in 9 Worten wenigſtens von dem„Smörgosbord“, dem erſten Gange der gewöhnlichen ſchwediſchen Mahlzeit, erzaͤhlen: Auf einem langen Tiſch ſind etwa 20— 30 Gerichte aufgebaut, als da ſind: die verſchledenſten Fleiſch⸗ und Wurſtarten, alle möglichen u. unmöglichen marinierte Fiſche, Butter, Käſe uſw. — ich mill aufhören, ſonſt wird Dir der Mund wäſſerig. Und das alles dient nur dazu, um den Appetit anzureizen für die Hauptmahlzeit, die nach kommen ſoll. Am nächſten Morgen beſichtigten wir die grandiosen Waſſerfälle, die leider viel von ihrer urſprünglichen Schönheit durch eine z. Z. im Bau befindliche Kraftſtation eingebüßt haben. Und wie hier, ſo iſt man in Schweden faſt überall darangegangen, die ungeheuren Kräfte, die in den zahlloſen mächtigen Waſſerfällen aufgeſpeichert ſind, in Geſtalt der Elek⸗ trizität, der weißen Kohle, für den Verkehr und der Induſtrie nutzbar zu machen. Dieſe Kraftanlagen erfordern ja für den Anfang ein ungeheures Kapital, das meiſtens dem rapitalarmen Schweden von Deutſchland zur Verfügung geſtellt wird. Aber ſobald einmal dieſe Elektrizitätsſpeicher fertig geſtellt ſind, bean ſpruchen ſie kaum nennenswerte Unterhaltungskoſten mehr, ſobaß dieſe Anlagen die Quelle einer künftigen kapitaliſtiſchen Entwicklnug Schwedens werden können. Am Nachmittag trug uns die Uppſala-Gäfle. Eiſenbahn welter nach Norden. In Furowik wo die Eiſenbahngeſellſchaft für ihre Angeſtellte und Arbeiter einen Park mit Re ſtaurant und einer Oſtſeebadeanſtalt geſchaffen hat, bewirtete uns die Direktion— neben der freien Fahrt— noch mit einem opulenten „Lunch“ und ſtellte uns die Badeanſtalt zu einem Seebad zur Verfügung. Hier an dem wild zerklüfteten Felſengeſtade der Oſtſee war es auch, wo mir zum erſten Male eine tolle wilde Brandung mit ihrer ſchaurigſchönen Muſik Aug und Ohr gefangen nahm. Ohne Raſt und Ruhe wälzte das Meer Welle auf Welle heran nud warf ſie gegen die gigantiſchen Fels- blöcke, die die Küſte einſäumten. Doch vergebens war alles Sturmlaufen des wilderregten Neptun. Zu Giſcht zerſtoben, wallte jede Woge wieder zurück, um aufs neue von ihrem Ge⸗ bieter vorgepeitſcht zu werden. 6 für empfindliche Füsse. Allein verkauf: Million nach Deutſchland), aus Mexiko 6,91 Million, Ver⸗ * An bieſem Tage ging die Fahrt noch bis Sunds⸗ vlall, einer reichen, ſchon mehreremal abgebrannten Stadt in der Provinz Helſingland. Hier machte ſich bereits in Feld und Flur die nördlichere Regton geltend. Während man in Südſchweden ſchon vollauf mit den Erntearbeiten be⸗ ſchäftig war,— wenn auch nicht ſo eifrig els bei uns, denn der Schwede kann ſich nicht rühmen, kaum ein Zehntel des deutſchen Bienenfleißes zu beſitzen,— ſtand hier die Gerſte noch grün und der Hafer ſchtckte ſich gerade an,„aus den Haſen“ zu gehen, wie meine Viernheimer Landsleute ſagen. Eine abwechslungsreiche Fahrt auf dem Meere zwiſchen Regen und Sonnenſchein brachte uns nach dem Städtchen Hernöſand. Wir hatten ziemlich hohrn Seegang und durften hier zum erſten Male die Schrecken der Seekrank⸗ heit erfahren. Solange das Schiff in ruhigem Fahrwaſſer ſich befindet, iſt alles gyt und ſchön. Aber ſobald es infolge der Wellen anfängt zu„ſtampfen“ d. h. ſobald der Bug auf und niedergeht und dos Schiff von rechts nach links geworfen Iopanna Fritz, wird, mit anderen Worten, ſchlingert und rollt, da wirds auch im Wagen unruhig, es ſchlingert und rollt auch im Innern und plötzlich kommt ſo mit elementarer Wucht und... das andere laß Dir, lieber Leſer, von den Fiſchen erzählen, denn ein Menſch von Flelſch und Bein darf nicht hiuſchauen, ohne von denſelben tiefinnerlichen Gefühlen geſchüttelt zu werden. Mich perſchonte gottlob dieſe tückſſche Krankheit für dieſes und alle folgende Male, wo meine Reiſegtfährten dem Seegotte Neptun ihre Opfer darbrachten.(Fortſ. folgt.) MANN NEIN G 2, 8 Marktplatz.