* Aus Weſtdeutſchland. — Kreuznach, 12. November. Für die Landtagse r ſatzwahl für den nationalliberalen Pfarrer Dr. Hacken⸗ berg im Wahlkreiſe Kreuznach⸗Simmern nahm Pfarrer Oer⸗ tel die ihm einſtimmig angebotene nationalliberale Kandi⸗ datur an. Dagegen hat Landrat Brandt die ihm von den Konſervativen angetragene Kandidatur abgelehnt. — Köln, 12. November. Der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmann-Erholungsheime ſind in der letzten Zeit wieder 142000 Mark als Stiftung zugegangen. — Kuln, 12. November. Geſtern ſtieß die von Grube Brühl in den Bahnhof Liblar einfahrende Zechenfahrt 1 auf eine Abteilung Wagen auf. Hierbei entgleiſten die beiden Lokomotiven der Zechenfahrt und eine Anzahl Wa⸗ gen. Einige Wagen wurden erheblich beſchädigt. Der Be— trieb iſt nicht geſtört. — Düſſeldorf, 12. November. In die Kapelle der Provinzial-Heilanſtalt Grafenberg drangen, in der Nacht Diebe ein, meißelten das Tabernakel ab und ſprengten es im nahen Walde auf. Hier zerſtreuten ſie die Hoſtien, wäh— rend ſie die wertvollen Kelche und ſonſtige Behälter mit ſich nahmen. Eine Verfolgung durch Polizeihunde verlief wegen des inzwiſchen eingetretenen Regens erfolglos. — Elberfeld, 12. November. Eine große Verſamm— lung von Milchhändlern und Landwirten aus Elberfeld und Umgegend ſah ſich unter ſchweren Sorgen und unter gerechter Würdigung der allgemeinen Teuerung und Not— lage genötigt, Pfennig für Liter zu erhöhen. — Duisburg. 12. November. Auf Zeche Neumühl wur— den drei Bergarbeiter verſchüttet. Zwei von ihnen wurden getötet, der dritte iſt ſchwer verletzt. — Beckum, 12. November. Heute morgen wurde im Jagdvezirk des füdlichen Stadtwaldes bei der Verfolgung von Wilddieben ein Wilderer von Polizeibeamten er- ſchoſſen. Er kam der Aufforderung der Beamten, ſein Gewehr nieberzulegen, nicht nach, machte ſich vielmehr ſchußbereit und legte auf die Polizeibeamten an, worauf dieſe in der Notwehr auf ihn feuerten. — Eſſen, 12. November. Kurz nach der Hochzeitsfeier eines jungen Bergmannes ſtellten ſich bei allen Teilneh— mern Vergiftungserſcheinungen ein. Vier Per— ſonen ſind ſo ſchwer erkrankt, daß ſie ins Krankenhaus über— führt werden mußten, doch iſt die Lebensgefahr bei ihnen inzwiſchen beſeitigt. Wie es heißt, ſollen die Erkankun— gen durch den Genuß von verdorbenem Kuchen hervorge— rufen worden ſein. — Oberhauſen, 12. November. Beim Anzünden eines Puppenofens verunglückte das vierjährige Töchterchen des Bergmannes tödlich. Die Kleider des Kindes fingen Feuer, ſo daß es ſchwere Brandwunden erlitt, denen es auf dem Wege ins Krankenhaus erlag. — Mütteim(Ruhr), 12. November. Um den ſchäd— lichen Einflüſſen der in den Kinos zur Vorführung kom— menden Bilder für die ſchulpflichtige Jugend vorzubeu— gen, hat die Lehrerſchaft einen Abſchluß mit einem Kinobeſitzer zwecks Veranſtaltung von Schälervorſtel— lungen getroffen. Dieſe werden nun nach Bedürfnis wö— chentlich ein- oder zweimal für alle Schüler der Stadt veranſtaltet. Die Lehrer überwachen die Kinder und nehmen vorher Einſicht in das Programm. Der Beſuch der für das allgemeine Publikum beſtimmten Vorſtellungen iſt den Kindern unter 16 Jahren nicht geſtattet. — Nordenau(Sauerland), 12. November. Benei⸗ denswerte finanzielle Verhältniſſe hat der 150 Einwohner zählende Ort Nordenau am Abhange des Kahlen Aſtenberges. Der 239 Hektar große Gemeindewald wirft ein jährliches Reineinkommen von acht- bis neun— tauſend Mark ab. Die Gemeindeſteuern der Ortseingeſeſſe— nen werden aus der Ortskaſſe gezahlt. Vor einigen Jahren wurde mit erheblichem Koſtenaufwande eine Ortswaſſer— leitung aus den angeſammelten Ueberſchüſſen gebaut. Nun- mehr hat die Ortsgemeinde mit der Schieferbaugewerkſchaft Brandholz einen Vertrag wegen Lieferung elektriſcher Ener— gie geſchloſſen. Jedem Hausbeſitzer wird eine Glühlampe nebſt Zähler auf Koſten der Ortskaſſe in das Wohnhaus in— ſtalliert. Der Strompreis beträgt 45 Pfennig für die Kilo⸗ wattſtunde. Jeder Hausbeſitzer erhält für je eine Mark veranlagte Gemeindeſteuer(Einkommen- und Realſteuer) den Strompreis von zwei Kilowattſtunden aus der Ortskaſſe erſtattet. Gottesdienſt- Ordnung der israelitiſchen Gemeinde Viernheim. 16. Novembe. 6. Ktslev. Wochenabſchnitt eee 420 Uhr Wajeze„ Mo gen 830 Uhr „ Nachmittg. 335 Uhr „ Ausgang 525 Uhr Wochentag⸗Abend 63“ Uhr 0 Morgen 75 Uhr. Arnstädter Geldlose à1 Mk. Hauptgewinn 20 OOO Mk. zu haben in der Geschäftsstelle d. Viernheimer Anzeigers. Gelegenheitskauf! Auf Kirchweih verkaufe einen großen Poſten Knaben-Anzüge ſowie Mauns⸗, Burſchen⸗ und Knaben⸗Hoſen zu alleräußerſtem Preiſe. Ferner habe einen großen Poſten Gardinen welche bedeutend unterm Preis abſetze. J. Weissmann Erster das den Milchpreis bis auf weiteres um 2“ Heute, Donners- 1 K. K. 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Bringerlohn. ch die Poſt bezogen Ak. 1.14 vierteljährlich Fernſprech⸗Nr. 20 Amtsblatt der Großherzoglichen Bürger Erſcheint Dienstags, Donnerstags Annahmeſchluß für Inſerate: Redaktion, Druck und Verlag von Dr. imer Anz Niernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) und Samstags. Beilagen: meiſterei Viernheim „Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. . Niernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 16 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1334 morgens. — Donnerstag, den 14. 28. Jahrgang. November 1012. Die Ermordung Canalejas. f Ter Mörder ein Anarchjſt. 0 Der ſpaniſche Miniſterpräſident Canalejas hat durch das Attentat eines Anarchiſten ſein Leben laſſen müſſen. Als Canalejas am Dienstag nachmittag von einem Miniſterrat kommend, vor dem Schaufenſter einer Buchhandlung des Puerta del Sol⸗Platzes ſtand, ſchlich ſich ein Mann, der ſpäter von der Polizei als ein als Anarchiſt bekannter Manuel Partinaz Serrato re⸗ kognosziert wurde, heimtückiſch heran, zog einen Re⸗ volver und gab zwei Schüſſe auf den Miniſterpräſiden⸗ ab. Die Kugeln drangen Canalejas in den Schädel hinter dem linken Ohr, ſie waren abſolut tödlich. Ser⸗ rato richtete darauf die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch zwei weitere Schüſſe in die Schläfe. Der Leichnam Canalejas wurde ins Miniſterium des Innern gebracht. Der Mörder Serrato war 47 Jahre alt und ſtammte aus El Grado, Provinz Huerto. König Alfons begab ſich ſofort, als er von dem Verbrechen Kenntnis erhielt, in das Miniſterium des Innern, wo die Miniſter, der Polizeichef und der Militärgouverneur ſich eingefunden hatten. Lebhafte Zurufe der Menge:„Es lebe der König!“ begrüßten Monarchen beim Verlaſſen des Palaſtes. Der Attentäter Partinaz Serrato gehörte einer über verhältnismäßig große Mittel verfügen⸗ den anarchiſtiſchen Verbindung an, die bald in Madrid, bald in Barcelona geheime Beratungen abhielt. Die An⸗ gehörigen dieſer Gruppe geben ſich die Namen wilder Tiere. Partinaz beſuchte häufig die Cortesſitzungen, und zwar jedesmal, wenn eine Rede des Miniſterpräſidenten ange ne digt worden war. Dieſer hatte beſonders durch den Feld⸗ zug nach Marokko und die zahlreichen Nachteile, die dieſer Krieg für Spanien im Gefolge hatte, bei den Radikalen und Sozialiſten Erbitterung hervorgerufen. Hierauf wird dann auch wohl der verabſcheuungswürdige Mord zurück⸗ zuführen ſein. Ton Joſe Canalejas y Caſus war im Jahre 1854 zu Ferrol in der Provinz Gardiceia als Sohn eines Ingenieurs geboren. Nach beendetem Univerſi⸗ tätsſtudium übergab ihm ſein Vater, der die Direktion der Eiſenbahnen von Madrid und Badajoz übernommen hatte, das Generalſekretariat dieſer Bahnen. In die Cortes wurde Canalejas zum erſten Male im Jahre 1881 als oppoſitio⸗ neller Abgeordneter für Soria gewählt. Er ſtand auf dem Boden der liberalen Partei. 1887 vertrat Canaleſas als Deputierter den Diſtrikt Algeciras und wurde im nächſten Jahre Vizepräſident der Cortes, worauf er noch in dem⸗ ſelben Jahre das Portefeuille für das Schutzzollweſen ——— Rittergut Treſſin Roman von Robért Miſch. (Nachdruck verboten) — Gie wiſſen gar nicht, wie mich das Papa habe ich ſchon reden hören, Zuchtverſuchen. Er ſchreibt ja Ich bin nämlich auch Sie ſehen aber gar nicht fo aus.“ ſo drollig⸗erſtaunt heraus, daß er „Vom Lande? intereſſiert. Von Ihrem oder vielmehr von ſeinen auch zuweilen für Jachblätter. Landwirt.“ „Sie—? Es kam mußte. N „Warum denn? Gehen bei Ihnen in Pommern die Herren etwa in Flausröcken zum Souper?“ „Das gerade nicht, aber Sie machen einen ſo groß⸗ ſtädtiſchen Eindruck.— Ja, nun lachen Sie mich aus! ö „Ja, wiſſen Sie ich ſtamme nämlich aus ner Großſtadt, aus Königsberg— und aus einer Stadtfamilie; und ich habe in Berlin an der landwirtſchaftlichen Hoch⸗ ſchule ſtudiert. Und wir jüngeren Landwirte haben, uns ja das ruſtikale Außere ſchon ein bißchen, abgewöhnt. Und was machen Sie hier in Berlin?“ Asbeth war ſelbſt erſtaunt darüber, wie unbefangen ſie mit dem„netten“ Menſchen plauderte; aber merk— würdig— ihm gegenüber fühlte ſie gar leine. Verlegen— heit, als wäre er ein alter Bekannter, während da drinnen 177 1 „Offen geſagt— ich bummle Offiziell höre ich noch ein paar Vorleſungen zum Beiſpiel auch bei Ihrem Onkel über Bodenchemie. Wir kennen uns ſchon von meiner Studienzeit her.“ N ö „Dann waren Sie eigentlich noch gar nicht praktiſcher Landwirt?“ 5 „Oh ja, ſehr— in Oſtpreußen guf Gurtſchinen. Ich ſehe nämlich jünger aus, als ich wirklich bin. Macht das ſolide Leben!— Aber wir ſprechen immer nur vou, mir. 05 gefällt Ihnen denn das nette Städtchen hier“ lächeln „Aha,— verſtehe... ganz weg, überwältigt!“ und dann das des Handels⸗ und Juſtizminiſtertums uver nahm. 1894 bis 1895 war Canalejas Landwirtſchaftsmi⸗ niſter, und im Jahre 1902 erhielt er die Leitung des Mi⸗ niſteriums für Induſtrie und Handel. Im Jahre, 1906 wurde er zum Präſidenten der Kammer gewählt. Miniſter⸗ präſident war Canalejas ſeit dem Februar des Jahres 1910. Bekannt iſt ſeine Stellung zur katholiſchen Kirche Auf ſein Betreiben hin wurde der ſpaniſche Botſchafter am Vatikan abberufen. Der bisherige Miniſter der Schwiegerſohn des 1 Rios, wurde interimiſtiſch mit der Leitung rung betraut. Zur Stunde iſt König mit der Neubildung des t. igen dürfte, als verfrüht zu bezeichnen. Es ſind allerdings Gerüchte im Umlauf, die den liberalen Expremier Moret als den kommenden Mann bezeichnen: wieder andere indeſſen halten eine konſervative Regierung unter Maura nicht für ganz unwahrſcheinlich. Die Spannung zwiſchen Deſter⸗ reich und Serbien. Die Spannung zwiſchen der Donaumonarchie und Serbien hat noch nicht nachgelaſſen. Oeſterreich hat nicht nur die beiden übrigen Mächte des Dreibundes auf ſeiner Seite, ſondern auch England ſteht ſeiner Forderung ſympathiſch gegenüber. Das zeigt eine antwortliche Aeußerung in der„Weſtminſter Gazette“, in der es wie folgt heißt: N „Wir wünſchen die Bedeutung der öſterreichiſch-ſerbi— ſchen Frage nicht zu verkleinern, aber die Idee, daß Oeſter— des Aeußern Garcia Prieto, Senatspräſidenten Montero ig der Regie⸗ jedes Urteil, wen der Kabinetts beauftragen reich mit Rußland ſich deswegen in einen Konflikt ſtürzen und andere Mitglieder des Dreibundes nach ſich ziehen werde, erſcheint uns lächerlich. Oeſterre ich hat ſich bis her vollkommen korre kt und geduldig verhalten, aber die albaniſche Frage iſt ſo wichtig für Oeſterreich und Italien, daß wir füglich nicht erwarten können, daß dieſe Mächte den ſer⸗ biſchen Standpunkt als ein Definitivum be⸗ trachten. Das iſt von Bedeutung für ganz Europa, daß, wenn dieſer Kampf vorüber iſt, Albanien nicht an Stelle Mazedoniens das x der orientaliſchen Gleichung wird.“ In Wiener diplomatiſchen Kreiſen wird die Situa⸗ tion noch immer kaltblütig beurteilt. Es hängt ledig lich von Rußland ab, ob es zu einem großen Konflikt kommt. Man glaubt in Wien aber nicht, daß Rußland die Dinge auf die äußerſte Spitze treiben wird. Die nationale Preſſe in Rußland indeſſen führt eine ſehr kriegeriſche Sprache. So ſchreibt die„Nowofe Wremja“: „Serbien hat nichts zu befürchten, ſol ange Rußland, Frankreich und die Majorität des engliſchen Vo lkes hinter ihm ſteht. Der Druck, den Oeſterreich- Ungarn augenblicklich auf Serbien ausübt, aus ſeinem Dorf als ob ich bisher wenn man noch nie Manchmal iſt mir, und jetzt erſt lebe.“ aber das ſtumpft ſich alles ab. ſich's doch am ſchönſten. Landwirt das iſt für mich der wenn daheim Erde gern ein bißchen Anregung auf „Nun ja: herausgekommen iſt! nur geträumt hätte „Ja, anfangs Auf dem Lande lebt ſich 8 d ſein, natürlich ein ſelbſtändiger, ſchönſte Beruf. Freilich, im Winter, und Natur ſchlummern, friſche ich mich hier auf... dann holt man ſich wieder ein ganzes Jahr.“ 1„ „Haben Sie denn ein eſgeues Guts „Nein, aber ich will mir eins kauſer N Sie plauderten noch ein Weilchen; aber, dann fielen dem ſpäten Gaſte plötzlich ſeine Sünden ein.. Er hätte eine Abhaltung gehabt, hätte noch im letzten Moment ab ſagen wollen, ſei aber ſchließlich doch noch gekommen. „Und wahrhaftig, es tut mir, nicht leid; ſügte er galant hinzu und ſchob ſich dann mit höflicher Verbeugung und einem leichten Seuſzer ins Wohnsimmer hinein, aus dem das Stimmengewirr jetzt verſtärkt ertönte. N Lisbeth wartete noch einige Minuten, ehe ſie in die Geſellſchaft zurückkehrte— ſo harmlos, als hätte ſie keine Ahnung von dem neuen Gaſte. Übrigens fand ſie die Situation im Damenſalon einigermaßen verändert. Der junge Landwirt ſtand inmitten einer Gruppe von Damen, die ſich rieſig zu amüſieren ſchienen. Auch waren ſetzt einige Herren der Zigarre untreu geworden; und ſo ſah es derel nicht mehr gar ſo feierlich ſteif aus wie vorher. Sie bemerkte errötend, daß die luſtigen braunen Augen des jungen Mannes die ihren ſuchten. Ar ließ ſich ihr feierlich vorſtellen, als kenne er ſſe noch nicht. Sie hatten alſo jetzt ein Geheimnis miteinander. Auch be merkte ſie wohl, daß er immer wieder, ohne gerade aufzu fallen, ihre Nähe und Unterhaltung ſuchte. Her Abend erſchien ihr plötzlich in ganz anderem Lichte. Sie ſand es reizend, hatte ſich noch nie ſo aut unterhalten. Ihre Augen glängten; und es war ihr, als ob ſie und er der Mittelpunkt der Geſellſchaft wären. Er hatte ein ſo Ulebenswürdiges Lächeln und ſo gute, etwas 1.0 ſchelmiſche Augen. n FCC Nee hat nicht allein eine neuerliche Feſtigung der Triple⸗En⸗ tente zur Folge gehabt, ſondern auch eine Beſſerung den Beziehungen der Balkanſtaaten zu den Entente-Mächten.“ Die„neuerliche Feſtigung der Triple⸗Entente“ ſcheint freilich, wenn man den obigen Artikel der „Weſtminſter Gazette“ betrachtet, ſehr fraglich zu ſein Deſterreichiſche Mahnung an Serbien. a Im„Wiener Fremdenblatt“, dem offiziellen Organ des öſterreichiſchen Miniſteriums des Auswärtigen wird eine in freundlichen Verſicherungen gehaltene War⸗ nung an Serbien gerichtet, ſich nicht durch chauviniſti⸗ ſchen Ueberſchwang zu einer Verkennung der tatfſäch⸗ lichen Lage und Machtverhältniſſe verleiten zu laſſen Gleichzeitig ergeht in dem Artikel eine Mahnung an die ruſſiſche Preſſe. Das Blatt ſchreibt: „Oeſterreich- Ungarn hat ſeit Ausbruch des Krieges ſeine Sympathie für die Balkanſtaaten bewieſen. Es erkennt ir vollem Maße die politiſche und wirtſchaftliche Selbſtändig. keit der Balkanſtaaten an und findet es auch begreiflich daß Serbien beſtrebt iſt, einen Hafen für ſeinen Export zr gewinnen, mit der einzigen Beſchränkung, daß die ſer Hafen nicht an der Adria liege. Oeſterreich Ungarn hat bewieſen, daß es die wohlwollendſten Inten tionen gegenüber den Balkanſtaaten hegt, und daß ſein Ent gegenkommen nur dort ſeine unerläßliche Grenze findet, wie das öſterreichiſche Intereſſe beginnt. Wenn trotz dieſer un widerleglichen Tatſache ein Teil der ruſſiſchen und ſerbiſcher Preſſe fortfährt, Oeſterreich-Ungarn als Friedensſtörer hin zuſtellen und der Gehäſſigkeit gegen die Balkanſtaaten z zeihen, ſo muß dieſe grundfalſche Auffaſſung darauf zu— rückgeführt werden, daß die Flut der Ereigniſſe dieſe publi⸗ ziſtiſchen Organe von einem ruhigen und objektiven Urtei abhielt. Es iſt zu hoffen und zu erwarten, daß die Be⸗ fangenheit der Geiſter einer richtigen Beurteilung weicher wird. Dann wird wohl allgemein anerkannt werden, daß Oeſterreich-Ungarn ſich der äußerſten Zurückhaltung befliſſer hat, und daß die Monarchie von dem einzig richtiger Grundſatz in der Politik, fremde Rechte zu achten, eigene nicht zu mißachten, nicht abgewichen iſt. Der Zweck der Budapeſter Reiſe des Sobranje⸗ Präſidenten. Wie das Ungariſche Telegraphen⸗Korreſpondenz⸗ Bureau erfährt, war der Zweck der Reiſe des So⸗ branjepräſidenten Danew hauptſächlich der, über die Auffaſſung der maßgebenden Kreiſe der Monarchie angeſichts der durch die Erfolge des Balkanbundes geſchaffenen Situation eine Orientierung zu gewinnen. Die Vermittelung der Mächte. „Echo de Paris“ veröffentlicht ſolgendes Telegramm ſeines Berichterſtatters in Konſtantinopel: 1 Infolge meiner perſönlichen Beziehungen habe ich erfahren, daß die Balkanſtaaten, die im Prinzip den Vermittelungsvorſchlag der Mächte angenommen haben, an die Mächte die Anfrage gerichtet baben, welche Kon⸗ die erſten Gäſte ſich verab⸗ ihnen bald folgten. Herr Platen war einer der letzten. Er wechſelte noch ein paar Worte mit dem Profeſſor und ſeiner Frau und wußte es ſo geſchickt zu drehen, daß ihn die Hausfrau aufforderte, morgen vormittag mit ihr und ihrer Nichte das Muſeum zu beſuchen. Es würde ihm natürlich nur, wenn es dem gnädigen angenehm wäre. Dabei ſchaute er ih in die Augen, und ſie ſchüttelte unter Kopf. ö. Als er fort war, rieb ſich die Frau Profeſſorin freudig ihre weißen. ringgeſchmückten Hände. So de⸗ friedigt von einer ihrer Geſellſchaften hatte ſie ſich lange nicht gefühlt. Ihr gutmütiges, rundes Geſicht ſtrahlte im hellen Triumph. Der Abend war reizend geweſen, und Lieschen hatte ſich offenbar köſtlich amüſiert. Zwar, der Doktor Menk und der Oberlehrer mit der Glatze hatten beide verſagt; und ſie nahm ſich vor ſich nicht weiter um dieſe hartgeſottenen Junggeſellen zu kümmern, die der Zigarre und den Karten kaltblütig die Geſellſchaft einer ſo reizenden jungen Dame opferten. Aber dafür der andere, an den ſie gar nicht gedacht hatte, auf den ſie anfangs ſo wütend geweſen, weil er ahne Ab iſche gefehlt und dadurch die Pl Sie erſchrak förmlich, als ſchiedeten und die anderen ein großes Vergnügen ſein, aber n Fräulein nicht mutwillig su 1 heißem Erröten de Platzordnung um Sl a hatte ihr lieber Mann den Vogel abge⸗ denn die Einladung dieſes netten jungen Menſchen, wieder in Berlin war, ging von dem durch Herrn Platen ordenk⸗ Eindruck auf ihn ge ſchoſſen der erſt ſeit kurzem Proſeſſor aus. Lieschen war lich aufgetaut und hatte entſchieden macht.. Denn ihr, der Frau Profeſſorin, zuliebe oder. wiſſenſchaftlicher Begeiſterung ging er doch nicht mit ihnen ins Muſeum. Dafür kannte ſie die Männer zu gut. Und ihre erregte Phantaſte ſchmiedete bereits Plane und zwei goldene Ringlein. Sie beſchloß, ſich wäher nach ſeinen Verhaltuiſſen zu erkundigen.. (Fortſetzung folgt.) oder aus eſſtonen die Türkei zu machen vereit ſei, damit die Feindſeligkeiten eingeſtellt würden. Die Mächte ſolle“ der Pforte bereits die Wünſche der Balkanſtaaten üb mittelt haben. Ruſſiſche Enttäuſchungen. In Petersburg iſt man, wie die„B. Z. am Mittag“ ſchreibt, mit der Haltung Frankreichs und Englands nar nicht zufrieden. Speziell die Stimmung zwiſchen Petersburg und Paris läßt viel zu wünſchen übrig. Man hatte in Petersburg gehofft, daß Frankreich die nötigen Gelder für einen eventuellen Feldzug vor⸗ ſtrecken ſollte. Die Anleiheverſuche ſollen aber mit dem Hinweiſe abgelehnt reſp. ſtark eingeſchränkt wor⸗ den ſein, daß man ſeine Barmittel zu eigenen Zwecken verfügbar halten müſſe. Rußland habe ſich deshalb enötigt geſehen, alle Flottenbaupläne zu vertagen. aß aber eine Offenſive Rußlands vor dem vollſtändi⸗ gen Ausbau der Oſtſeeflotte unmöglich iſt, weiß man in Petersburg ſehr genau. Das hauptſächlichſte Moment liegt aber, wie ſchon erwähnt, darin, daß Frankreich ſich mehr und mehr der engliſchen Anſchauung hin⸗ ſichtlich der Löſung der Balkanfrage anſchließt. Bei dieſer Löſung wird an die freie Dardanellendurchfahrt, auf die es Rußland in erſter Reihe ankommt, nicht ge— dacht. Com Kriegsschauplatze. Tie Bulgaren vor der Tſchataldſchaſtellung. — Konſtantinopel, 11. November. In militäri⸗ ſchen Kreiſen nimmt man an, daß der Aufmarſch der Vortruppen der Bulgaren vor Tſchataldſcha frü⸗ heſtens morgen beendet ſein wird. Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß bereits in der Nacht zum Mitt⸗ woch die erſten Angriffe erfolgen. Die Belagerung von Adrianopel. Mißglückter türkiſcher Ausfall. Das„Berl. Tagebl.“ veröffentlicht nachſtehendes Telegramm ſeines Korreſpondenten: Sofia, 11. November. Von Muſtapha-Paſcha wird ge meldet, daß Sonntag gegen 11 Uhr nachts eine bedeutend, türkiſche Streitmacht aus Adrianopel einen Ausfall macht⸗ und bei Ekmektſchiköj die Bulgaren angriff, aber mit Hilf— der bulgariſchen Artillerie geſchlagen wurde. Die türkiſcher Truppen, die viele Tote und Verwundete auf 215 Schlachtfelde ließen, zogen ſich in die Feſtung zu— Tuck. a Schwere Verluſte der Bulgaren. Ueber die Operationen vor Konſtantinopel meldet der Berichterſtatter der„Reichspoſt“: Die B ulgaren haben vor Adrianopel keinen leichten Stand, da ihre ſchwere Belagerungsartillerie zwar hinſichtlich des toten und lebenden Materials vorzüglich, aber nicht genü⸗ gend zahlreich iſt, während einzelne türkiſche Werke eine relativ große fortifikatoriſche Stärke beſitzen. Die Bulgaren erſetzen den Mangel an genügend zahlreicher Belagerungsartillerie in wahnwitzigem Vorwärtsdrang durch herviſche, aber entſetzlich blutige Infanterie⸗ ſtürme. Ich ſah zwei Bataillone im Sturm vorgehen, von denen kaum zwei Kompagnien zurückkamen. Von Kadinkoj aus ſtoßen die bulgariſchen Kolonnen allnächt⸗ lich in dem Raume zwiſchen dem Werke Ainali Milet und dem nördlich gelegenen Kemertabja vor, und ebenſo entbrennt alltäglich aufs neue der Kampf bei Maraſch, das nunmehr ein niedergebrannter Trümmerhaufen iſt. Seit vorigen Sonntag ſind auch ſerbiſche Truppen bel der Belagerungsarmee vor Adrianopel eingetroffen. In Muſtafa Paſcha ſind ungefähr 1½ Diviſionen durch⸗ marſchiert. . Der Ballankrieg. Die Beratungen in Budape f. In Budapeſt ſind zurzeit mit Kaiſer Franz Joſe und dem Thronfolger die höchſten militäriſchen Vile denträger verſammelt. Es ſcheinen ſich hier wichtige Entſchlüſſe vorzubereiten. Die gleichzeitige Anweſen⸗ heit eines hervorragenden Vertrauensmannes der Bal⸗ kanſtaaten, des Präſidenten der bulgariſchen Sobranje, läßt keinen Zweifel darüber, daß in dieſen Tagen über die zukünftige Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen der neu entſtandenen Großmacht auf dem Balkan und dem uns verbündeten Kaiſerſtaat entſchie⸗ den werden ſoll. Der„Berliner Lok.⸗Anz.“ veröffentlich folgendes Telegramm: g — Budapeſt, 11. November. Der öſterreichiſch⸗un⸗ gariſche Geſandte in Belgrad, Ugon, hatte geſtern mit dem Miniſterpräſidenten Paſchitſch eine längere Unter⸗ redung, die der Stellungnahme der Monarchie gegen⸗ über den Abſichten Serbiens in Albanien und der Adria gegolten hat. Wenn auch die hier allgemein verbreiteten Gerüchte, daß dieſe Unterredung den Cha— rakter eines Ultimatums getragen habe, den Tatſachen nicht entſprechen dürfte, ſo muß man aus anderen Kagel den die ſich geſtern und heute in Budapeſt abſpielten, dennoch annehmen, daß die Dinge ſich zuzuſpitzen beginnen. Der Kriegs⸗ miniſter, der ſich vorgeſtern abend nach Wien begeben hatte, iſt geſtern abend wieder hier eingetroffen, und zwar in Begleitung von Offizieren, deren Anweſen⸗ heit mit den Beratungen der Delegationen nichts zu tun hat. Auch der Chef des Generalſtabes hat Budapeſt nicht verlaſſen und wurde geſtern ebenſo wie der Miniſter des Aeußern Graf Berchtold vom Kaiſer in längerer Audienz empfangen. Im Laufe des geſtrigen Abends haben Beratungen der hier an⸗ weſenden hohen militäriſchen Perſönlichkeiten in Gegen⸗ wart des Miniſters des Aeußern ſtattgefunden. Nimmt man noch dazu, daß heute mit dem erſten Frühzug der Erzherzog⸗- Thronfolger Franz Ferdi⸗ nand mit ſeiner Militärkanzlei und einer großen Suite von Stabsoffizieren, für die Oeffentlichkeit über⸗ raſchend, in den Morgenſtunden hier eingetroffen iſt und in den Morgenſtunden vom Kaiſer empfangen wurde, ſo wird man ſich kaum des Eindrucks er⸗ wehren können, daß die nächſten Stunden auf mili⸗ täriſchem Gebiet wichtige Entſcheidungen bringen können. Der Präſident der bulgariſchen Sobranje, Danew, überbrachte Wiener Meldungen zufolge dem Grafen Berchtold eine wichtige Botſchaft, welche ſich auf die Stellungnahme Bulgariens und Serbiens zu Oeſter⸗ 7 Sofia wird gemeldet, daß ſeit dem 8. November eine Kolonne eine Truppenmacht entgegengeworfen, der es Informationen aus Belgrad und Sofia wird bereits Ausſicht geſtellt, daß die Balkanſtaaten die Errichtun würde. Das„Giornale d'Italia“ meldet auf Grund angeblicher — peſt, ſein Aufenthalt durfte möglicherweiſe den Aus⸗ gangspunkt wichtiger Verhandlungen mit dem Bal⸗ anbund bilden. Vor ſeiner Reiſe nach Budapeſt wurde Danew, wie bereits erwähnt, ſowohl vom König der Bulgaren als auch vom König von Serbien in Audienz empfangen. 5 — Belgrad, 11. Nov. Der italieniſche Geſandte Baroit beſuchte den Miniſterpräſidenten, dem er den Wunſch ausſprach, Serbien möge Albanien nicht angreifen, weil Italien Rechte auf Albanien gel⸗ tend mache. Paſchitſch antwortete, er könne dieſem Wunſche nicht entſprechen, weil die Alba⸗ neſen ebenſo wie die Türken Feinde des Balkanbundes ſeien und na chden blutigen Kämpfen mit den Waffen bezwungen werden müßten. Die Annahme, Serbien würde gegen Kompenſationen im Aegäiſchen Meere auf Eroberung der Adriaküſte verzichten, wird hier als ganz hinfällig bezeichnet, da die ganze Volksſtim⸗ mung ſich dagegen ſträuben würde, in der Erkennt⸗ nis, daß eine ſolche Forderung gegen die Lebensinter⸗ eſſen Serbiens gerichtet ſein und den eigentlichen Zweck der Kriegsführung zuſchanden machen würde. — Rußland für Serbiens Forderungen. Aus Pe⸗ tersburg telegraphiert der dortige Korreſpondent der „Daily Mail“ er könne jetzt beſtätigen und zwar aus abſolut zuverläſſiger Quelle, daß die ruſſiſche Regie⸗ rung ſich entſchloſſen habe, das 16 0 Verlangen nach einem Zugang zum Adriatiſchen Meere zu unter⸗ ſtützen. Die Preſſe und die t ee Meinung in Rußland halten einen Konflikt mit Oeſterreich-Un⸗ Far! für dicht bevorſtehend, für abſolut unabwend⸗ ar, wenn die dan anz Monarchie auf ihrer bis⸗ herigen Haltung beſtehen bleibt und fortfahren ſollte, Serbien zu bedrohen. Die notwendigen militäriſchen Maßnahmen ſind bereits ſeit drei Tagen im Gange. Zur öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Spannung. Paris, 12. November. Als eine denkbare Form der öſterreichiſch-ſerbiſchen Verſtändigung gilt hier die Zuſage Serbiens, den von ihm zu erlangenden Adriahafen für eine zu vereinbarende Dauer un be—⸗ feſtigt zu laſſen. Das Petersburger Kabinett wäre ge⸗ willt, dieſem Ausgleich Oeſterreich geneigt zu machen. Für nächſten Sonntag iſt eine Vereinigung aller albaniſchen Stammeschefs in Vallona angekündigt, in der der Text einer die volle Selbſtändigkeit Albaniens verlangenden Petition an die Großmächte feſtgeſtellt werden ſoll. Das Ergebnis der Budapeſter Beratungen. — Budapeſt, 12. November. Ueber die geſtrigen hochwichtigen Verhandlungen in der Hofburg äußert ſich das offiziöſe Organ„Magyar Nemzet“ wie folgt: „Die Bilanz des geſtrigen Tages iſt, daß ſämtliche maßgebenden Faktoren in der Monarchie den Frieden wünſchen und im Intereſſe des Friedens arbeiten wer⸗ den, und daß die nächſte Zeit von den hierauf gerich⸗ teten Verhandlungen ausgefüllt ſein wird.“ Skutari gefallen? Die„Tägl. Rundſchau“ erhält folgenden Draht⸗ bericht ihres Berichterſtatters in Cetinje: — Cetinje, 12. November. Tie Montenegriner haben nach fünftägigem blutigem Kampfe das Ru⸗ gomogebiet erobert, 9000 Albaneſen und 30 000 Tür⸗ ken wurden geſchlagen. Der Kommandant Sejeddins verlangt vier Tage Waffenſtillſtand bis zur Uebergabe Ipeks. Dieſer wurde jedoch abgelehnt. Die Montene⸗ griner marſchierten darauf ohne Widerſtand in die Stadt. Der ſerbiſche General Zinkowitſch beſuchte Ipek. Beide Armeen verbrüderten ſich. Die Montenegriner eroberten Guſſinje ohne Widerſtand. Bei Plaro fand ein blutiger Kampf ſtatt. Skutari wurde endgültig eingenommen. Montenegriniſche und ſerbiſche Trup⸗ pen vereinigten ſich bei Sjenitza. Auf beiden Seiten herrſcht großer Jubel. Eine Beſtätigung der Eroberung des jetzt ſeit drei Wochen belagerten Skutaris liegt von irgend einer anderen Seite bisher nicht vor. Erfolge der Serben. — Prisren in Serbien, 12. November. Die Ser⸗ ben haben große Erfolge im Wilajet Monaſtir zu ver⸗ zeichnen. Kytſchewo⸗Prilep wurde im Sturm erobert. Es verlautet, daß Monaſtir gefallen iſt. Oberſt Neditſch drängt die türkiſchen Truppen unter Fetys Dſchavid nach Dehar zurück. Es herrſcht ſtarker Schneefall, die Straßen ſind ſchlecht, die Ueberſchreitung der Berg⸗ päſſe geſtaltet Jas ſchwierig. Die Albaneſen im Wi⸗ lajet Koſſowo haben ſich ergeben. Izzet Paſcha übernimmt das Oberkommando der Armee. Nach einer Konſtantinopeler Drahtung ſoll der Militär⸗ kommandant im Jemen, der 11 Generalſtabschef Izzet Paſcha, welcher eiligſt nach Konſtantinopel berufen wurde, in einigen Tagen eintreffen und das Oberkom⸗ mando der Armee übernehmen. — Ter Kampf um die Tſchataldſchalinie. Aus heiße Schlacht um die recen tobe. Den Bulgaren gelang es, die türkiſchen Stellungen zu durch⸗ brechen und vier Forts in dem Diſtrikt bei Derkos zu nehmen. — Ein Vorſtoß der Bulgaren auf die Tardanellen⸗ forts abgewieſen? Der Sonderberichterſtatter der „Daily Mail“ in Konſtantinopel telegraphiert ſeinem Blatte, daß ein Miniſter ihm ein Telegramm beige, in dem zu leſen ſtand, daß eine Abteilung Bulgaren 5 die Dardanellenforts losmarſchiere, um eh zu nehmen. Die Pforte hatte jedoch rechtzeitig Nach⸗ richt von dieſer Abſicht erhalten und dieſer bulgariſchen gelang, die Bulgaren zurückzutreiben. — Tie Hoffnung auf einen Waffenſtillſtand. Der „Frankfurter Ztg.“ wird aus Paris telegraphiert: In n eines unabhängigen albaniſchen Staates zugeben un daß Oeſterreich anderſeits auf ſeinen Widerſtand gegen die Gewährung eines Hafens an Serbien verzichten Die Tatſache, daß die Kriegsoperationen für einige Taeg ruhen, gibt in der Preſſe auch der Hoff⸗ nung Raum, daß es vielleicht doch ſchneller, als man bisher erwartet hatte, zu einem Waffenſtillſtande kom⸗ men könnte. — Ein Valkanföderativſtaat nach deutſchem Muſter? reich⸗Ungarn bezieht. Danew bleibt vorläufig in Buda⸗ bisher 14 Schiffe. werden in den nächſten Tagen eintreffen. ronigreiche nach Beendigung des Krieges ſich zu eine Ftzderatipſtaatenbunde nach dem Muſter Deuschland mit dem Zaren Ferdinand als Kaiſer zuſammenſchließen werden. 5 Beſchlagnahme eines deutſchen Tampfers. — Athen. 12. November. Der deutſche Dampfer „Tenedos“ der Deutſchen Levantelinie, der mit 81 Paſſagieren auf der Route von Saloniki nach Kon⸗ ſtantinovel unterweas war, wurde in der Nähe von Führung. Die Kolonne auf dem linken Ufer der Bofana, die angeblich erfolgreich gegen Skutari operierte, wurde in bis nach Belaj zurückgeworfen. Die großen Schneefälle und die Ueberſchwemmungen der Gelände durch die Bojang haben die Montenegriner in eine prekäre Situation gebracht da die Verproviantierung durch die Einſtellung der Bahn— verbindung und durch die Unmöglichkeit, durch Frauen Proviant in die ſchneeverwehten Pfade transportieren z laſſen, auf große Schwierigkeiten ſtößt. Die Hinder⸗ niſſe eines Winterfeldzuges ſind mit aller Intenſität eingetreten, und die Schlagkraft dei Truppen muß als vermindert bezeichnet werden. Es is nicht anzunehmen, daß die Lage vor Eintreffen der Ser— ben unter General Jankowitſch, der von Prizrend vorrückt eine Veränderung erfahren wird. Auch die Meldungen über die Beſetzung von San Giovanni di Me duda und Aleſſia durch die Montenegriner er wieſen ſich als falſch. Im montenegriniſcher Hauptquartier herrſcht über den völligen Stillſtand der Vorwärtsbewegung anhaltende Verſtimmung Es ſcheint, daß man eine längere Kriegsführung nich im Auge hat und auf eine raſche Beendigung der Opera— tionen rechnet, die auch aus finanziellen Gründen geboter erſcheint. Einzug des Königs von Griechenland in Saloniki. Der„Berliner Lok.⸗Anz.“ veröffentlicht folgendes Telegramm ſeines Athener Korreſpondenten: — Athen, 12. November. Nach offizieller Mel⸗ dung wurde der König bei ſeinem geſtrigen Einzug in Saloniki vormittags um 10 Uhr am Bahnhof von dem Kronprinzen, dem Metropoliten und den höheren Offi— zieren empfangen. Der König umarmte den Kron⸗ prinzen in tiefer Bewegung und ſchritt die Front des Evzonenbataillons ab, das vor dem Bahnhof aufge⸗ ſtellt war. Er zog dann ebenſo wie der Kronprinz zu Pferde in die Stadt ein, wo er im Hauſe des griechi⸗ ſchen Notabeln Hadjilazaros Wohnung nahm. Prinz Nicolaus und Prinzeſſin Alice folgten im Automobil. Trotz des ſchlechten Wetters füllte eine unüberſehbar— Menſchenmenge die feſtlich geſchmückten Straßen und begrüßte mit frenetiſchem Jubel den königlichen Zug Die Generalkonſuln der fremden Mächte und die Kom mandanten der fremden Kriegsſchiffe werden heute vom König empfanen. Die Pforte bittet um Waffenstillstand. Tirekte Verhandlungen mit Bulgarien. Der Beſchluß des Kriegsrats in Konſtantinopel, den Krieg fortzuſetzen, hat keine nachhaltende Wir— kung gehabt. Kommt doch jetzt die Meldung, daf die Pforte in direkte Verhandlungen mit den Balkan⸗ ſtaaten getreten iſt. Es liegt hierüber folgender Draht bericht vor: — London, 13. November. Wie dem„Reuterſcher Bureau“ aus Konſtantinopel gemeldet wird, hat ſich die Pforte direkt an Bulgarien gewandt, um einen Waffenſtillſtand herbeizuführen. Der Korreſpondent des Pariſer„Matin“ in Kon ſtantinopel meldet darüber hinaus, daß die türkiſche Regierung entſchloſſen ſei, nicht mehr auf die Ant— wort der Großmächte zu warten, ſondern nunmehr direkt mit den Balkanſtaaten(alſo nicht nur mit Bul, garien) in Verhandlungen zu treten. Dieſe Ver⸗ handlungen werden ſich ohne Vermittelung irgend einer Botſchaft vollziehen, und man glaubt, daß ſie in jedem Augenblick aufgenommen werden können. Die österreſchisch⸗serbische Spannung. Wandel in der Haltung Rußlands.— Ruſſiſche Neutralität in der Adriafrage. Die deutliche Abneigung Frankreichs und Eng⸗ lands gegen einen Krieg, der lediglich öſterreichiſche und ſerbiſche Intereſſen berührt, hat ihre Wirkung auf das dritte Mitglied des Dreibundes, auf Ruß— land, nicht verfehlt. Der nationaliſtiſchen Partei in Rußland, die in der ihr naheſtehenden Preſſe ſeit einiger Zeit ununterbrochen ihr Kriegsgeſchrei erho— ben und auch die ruſſiſche Regierung mit fortgeriſſen hatte, wird jetzt von dieſer augenſcheinlich kräftiger Widerſtand entgegengeſetzt. Das zeigt folgende Mel— dung des„Neuen Wiener Iagebl.“: — Petersburg, 13. November. Der Miniſter des Aeußern Sſaſanow hat den ſerbiſchen Geſandten ver— ſtändigt, Rußland werde zur Hafenfrage keine direkte Stellung nehmen, ſondern die Austragung lediglich den öſterreichiſch-ſerbiſchen Ver⸗ rundet überlaſſen, wobei Rußland bereitwillig reundſchaftliche Unterſtützung gewähren werde, jedoch unter Vermeidung jeglicher Zuſpitzung der öſter⸗ reichiſch⸗-ſerbiſchen Beziehungen. Dieſe Meldung wird ergänzt durch eine Erklärung in der offiziöſen Petersburger„Roſſija“, die die Ge⸗ rüchte über Konflikte zwiſchen verſchiedenen Mächten. wegen der Balkanfrage als törichtes Geſchwätz be⸗ zeichnet und erklärt, ſie ſeien ohne jede Begründung. Das Blatt ſchreibt die Gerüchte der Erfindungsgabe von Senſationsblättern und Börſenſpekulanten zu, di⸗ Waal Vorteil ſuchten, indem ſie das Publikum kopflos machten. entrüſtet, die glaubten, zur Löſung internationaler Probleme beizutragen, und in Wirklichkeit doch nur die eien oder die Opfer der niedrigſten Spekulation ien. Das Blatt iſt beſonders über die Blätter * Ter Schutz der Chriſten in Konſtantinopel. Die europäiſche Schutzflotte vor Konſtantinopel zählt Andere Kriegsſchiffe ſind unterwegs und Die Operationen der bulgariſchen Heere. — Soſia, 12. November. Die halbamtliche„Agence zuverläſſiger Informationen. daß die vier Balkan⸗ Bulgare bulgariſchen Truppen haben am 6. meldet: Die in Mazedonien operlerenden November die einem dreitägigen Kampfe von Ezzed⸗Paſcha geſchlagen und 8 a und Demirhiſſar eingenommen. Die Sirdieſſcen Truppen drangen vorgeſtern bis zu den Aſchataldſchaſtellungen vor, ohne auf irgendwelchen Widerſtand zu ſtoßen. Die Städte Rodoſto, Eregli, Siliwri und Midia ſind beſetzt. Die zweite bulgariſche Armee, die Adrianopel belagert, zieht den Belagerungs⸗ ring um die Stadt immer enger. Die Forts Rapgze 55 und Kartaltepe ſind eingenommen worden, die Gerl daß die Bulgaren bei Einnahme dieſer Forts große Verluſte erlitten hätten, entbehren jeder 11 uh. November. Die Südſlawiſche Korreſpondenz [det aus Cattaro: Einwandfreie Berichte ſtellen feſt, daß ine militäriſche Lage von Skutari für die Montenegriner entschieden ungünſtig iſt. Die Verteidigung Skutaris durch 00 5 Paſcha bietet einen Beweis für die ausgezeichnete 80 lität der türkiſchen Verteidigung unter entſprechender Sehn von einem griechiſchen Torpedoboot angehal⸗ ten und heute nach dem Piräus gebracht. Politiſche Rundſchau. — Ein Kompromiß in der Auslegung des Jeſuiten⸗ 0 Die„Braunſchw. ne meldet aus Berlin, daß in der Frage des bayeriſchen Jeſuitener⸗ laſſes der Bundesratsausſchuß zu den e Nach Gutachten noch keine Stellung genommen habe. Na ihren Informationen wird es wa rſcheinlich zu 55 Kompromiß in der Auslegung des Geſetzes ſetten⸗ der Reichsleitung und der des bayeriſchen Miniſteriums kommen. 5 2 f 7 : Zum Beſuch des öſterreichiſchen Thronfolgers Satin A anderen Meldungen beſteht in Buda⸗ peſt die Annahme, daß ſich der öſterreichiſchs 127 5 folger Erzherzog Franz Ferdinand bereits Mittwoch abend zum Beſuch des Kaiſers nach Berlin begeben wird. Der Aufenthalt ſei auf ein bis zwei Tage berechnet. Irgendwelche wichtigen Entſcheidungen in der Balkanfrage dürften erſt nach der Rückkehr 5 Erzherzog⸗Thronfolgers, die gegen Ende der Woche erwartet wird, getroffen werden. 1 : Eine Umgeſtaltung der neuen Hundertmark⸗ ſcheine, über deren unhandliche Form die maßgeben⸗ den Handelskreiſe und das Publikum klagen, iſt von ſeiten der Regierung in Erwägung gezogen worden. Es werden jedoch mindeſtens zwei Jahre vergehen, bevor eine Ausgabe neuer Hundertmarkſcheine für den öffentlichen Verkehr erfolgen wird, da die kae der Angelegenheit unter Würdigung aller in Betracht zu ziehenden Geſichtspunkte eine längere Zeit auch in techniſcher Beziehung erforderlich macht. : Fürſt Lichnowsky in London. Der neue deutſche Botſchafter Fürſt von Lichnowsky iſt in London einge⸗ troffen. Wie es heißt, hat Fürſt Lichnowsky be⸗ ſtimmte Inſtruktionen dahin erhalten, die engliſche Re⸗ gierung den öſterreichiſchen Forderungen günſtiger zu ſtimmen. Parlamentariſches. a 2 Anfechtung amtlicher Verfügungen. Der angekündigte nationalliberale Antrag über die Anfechtung Fülle en fügungen iſt im Reichstage eingegangen und hat feenden Wortlaut:„Alle von Behörden oder Beamten erge 9 Entſcheidungen, Beſcheide, Beſchlüſſe, Anordnungen, Ver⸗ bote und anderweiten Verfügungen, deren Anfechtung an die Innehaltung einer Friſt gebunden iſt, müſſen am Schluß die Eröffnung enthalten, innerhalb welcher Friſt, in wel⸗ cher Form und bei welcher Stelle die Anfechtung aue bringen iſt. Fehlt die Eröffnung, oder iſt ſie unvoll⸗ ſtändig oder unrichtig, ſo beginnt die Friſt erſt zu laufen. ſobald ſie nachgeholt, ergänzt oder berichtigt iſt; ien beiden letzteren Fällen jedoch nur dann, wenn, inzwiſchen eine Anfechtung erfolgt iſt, die den in der Eröffnung ge— gebenen Weiſungen genügt.“ Aſien China. 501 „Eine innere Anleihe Chinas von 100 Millionen Dollars. Am kommenden 1. Dezember wird eine innere Anleihe von 100 Millionen chineſiſcher Dollars 250 Mill. Franes) in China ausgegeben werden. Die Anleihe wird mit acht Prozent verzinſt werden und durch die Einkunfte aus den Steuern garantiert ſein. Die Obligationen der Anleihe werden zur Bezahlung der nationalen Steuern dienen können. Das Erträgnis der Anleihe wird zur Be⸗ zahlung der reſtlichen Entſchädigungen aus dem Borer⸗ kriege an die Mächte verwendet werden. Wenn die innere Anleihe, die innerhalb ſechs Jahren rückzahlbar iſt, Erfolg haben wird, wird wahrſcheinlich in den nächſten Jahren eine bedeutende äußere Anleihe aufgenommen werden. Aus Stadt und Land. e Gattenmord und Selbſtmordverſuch. In Berlin erſchoß am Dienstag der 34 Jahre alte Rollkutſcher Haack feine 30 jährige Ehefrau. Der Mörder verſuchte ſich dann ſelbſt durch drei Revolverſchüſſe zu töten. Er wurde ſchwer verletzt nach der Charitee gebracht. Haack hatte vergeblich verſucht, ſeine von ihm getrennt e Ehefrau zu bewegen, wieder zu ihm zurückzu⸗ ehren. 0 i* Verhaftung eines SAchmuaalers. Vor längerer geit wurde über einen Spritſchmuggel im Hamburger Freihafen berichtet, wobei die Zollverwaltung um mehr als 100 000 Mark geſchädigt worden war. Der Po⸗ lizei iſt es nunmehr gelungen, den Haupttäter der Geſellſchaft, den Agenten Schönhof, in Antwerpen zu verhaften. 5 185 ee Studentenerzeſſe in Darmſtadt. Ein ruſſiſcher Student erſtochen. Zwiſchen deutſchen und ruſſiſchen Studenten der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt entſtand am Dienstag morgen gegen 6 Uhr in der Rheinſtraße vor dem Hotel Heß ie große Schlägerei, wobei der ruſſiſche Student Weiſer aus Czenſtochau von dem Studenten Ewald Bahr aus Soldin erſtochen wurde. Weiſer erhielt mehrere Stiche in die Bruſt und einen in die Schläfe. Mehrere andere Studenten wur⸗ den durch b ne und Meſſerſtiche erheblich verletzt. Bahr wurde verhaftet, die übrigen Studenten nach polizeilicher Vernehmung aus der Haft entlaſſen. * Friedensſchluß zwiſchen Telefunken und Mar⸗ eonl. Die engliſche Marconi⸗ und die deutſche Tele⸗ funkengefellſchaft Jagen vereinbart, die zwiſchen ihnen n mehreren Ländern ſchwebenden Patentklagen zurück⸗ Hüteben, Vie Marconi⸗Company verzichtet darauf, die Gültigkeit dex bereits von den deutſchen Gerlichten U anerrannten Telefuntenparenre— unter anderen des Braunſchen Patent eee Bauunfall. te die Decke des dritten Stockw Trümmer durchſchlugen die Decken der un⸗ wobei fünf 1 wur⸗ ei der Verſchütteten ſind tot 1 eine Bahnhofskaſſ kam auf Anordnung der Leipziger Polizei die Mutter eipzig an und wurde ührt. Trotz des fehlenden Kopfes chter beſtimmt zu erkennen. Auch e des Tages der Ehemann Rothe an Er benahm ſich dabei ganz phleg⸗ :„Ich weiß von nichts. Nachrichten. 5 In Teplitz erſtach der dreizehnjährige Joſef Macha den ſiebzehnjährigen Arbeiter Max Heine, der ihm eine Zigarette verweigert hatte. Aus Nah und Fern. * Weinheim, 18. Nov. kaſſe in Wei zirks-Spar verhältniſſe der Kaſſe iſt durch bie „Dagegen iſt Garantie für e e der getöteten Frau an den Leichnam gefü behauptet ſie, Pede 98 fit b e Leiche geführt. matiſch und behauptete einfach inem Neubau in Wien ſtürz erkes zuſam⸗ teren Stockwerke, * Ueberfall a Station Dobra bei Neuſandez(Gal Mann und verlangte ein ſich umwandte, feuerte d auf den Beamten ab, ohne Komplizen des Attentät en Stationsvorſtand u erſchien ein Als der Kaſſierer er Unbekannte einen Schuß dieſen jedoch zu treffen. ers feuerten unmittelbar nd das Bahnper⸗ gleichfalls jedoch, ohne zu Banditen auf einen Bahnperſonal tele⸗ ten Station Neuſandez, n zu laſſen. eh batten 11 urchſucht, do atten die een re bereits Verbrecher in darauf gegen d 5 ſonal mehrere Schüſſe ab, treffen. Hierauf ſchwangen gerade durchfahrenden Zug. phonierte ſofort nach der nächſ um die Verbrecher dort der Zug dort eintraf, Gendarmen umſtellt Verbrecher den 3 wieder verlaſſen. Man ver * Schreckensta und erh eiten Frankreich ri Stadt entfernten Ortſch Grenoble ſelbſt ein Seyſſinet erſchoß er de Gutspächter Merlotti, war, ihm den Pachtzins ſofort dieſer Mordtat kehrte Boujard und erſchoß dort in ſeiner Woh nder Nachbar wurde von d 5 det. Boußjard verbarrikadierte ſich das nunmehr von Poliziſten Die ſtädtiſche Spar⸗ mit Staatsgenehmigung in eine Be⸗ kaſſe umgewandelt worden. Einleger und der Schuldner dieſer erweiterten Umwandlung keine Veränderung eingetreten. parer die ſeither ſchon einwandfreie worden, da jetzt ein darunter die Stadt . Die Bezirksſpar⸗ in Einlageguthaben eigenes Reinvermögen und Waiſenkaſſ: Hems⸗ Weinheim über⸗ Für die Rechts⸗ wurde er in mitten auf der S M. mutet ruſſiſche t eines Wahnſinnigen. e Eugene Boujard aus Grenoble in in der vier Kilometer von d aft Seyſſinet ſowie in der Stadt furchtbares Blutbad an. n 34 Jahre alten, verheirateten weil dieſer nicht in der Lage zu bezahlen.* nach Grenoble zurück nung ſeine Frau. n dem Wütenden ihre Guthaben noch erhöht ganzer Bezirk von 12 Gemeinden, Weinheim, die Bürgſchaft übernommen hat kaſſe verwaltet heute von 13 Millionen Mark und beſitzt ein von über 600 000 Mark. Die Spar⸗ bach iſt gleichzeitig in die Bezirks⸗Sparkaſſe Weinheim, 13. Nov. wurde geſtern auf dem Hirſchkopf gema Wollweder, der daſelbſt Jagdinhaber (vacktes männliches Skelett. b Un der Sache.(Es iſt nicht ausgeſchloſſen, um den ſelt langem verſchwundenen Profeſſor Glock v Der Haus⸗ für 9 000 Sparer e Ein unheimlicher Fund Herr Apotheker fand ein vollſtändig fehlt jeder Anhaltspunkt daß es ſich hier zur Hilfe eile tödlich verwun auf in ſeinem Hauſe, f und Gendarmen belagert wird. a Taifunkataſtrophe in Franzöſiſ Taifun hat an der Küſte von Ana beträchtlichen Scha Perſonen ſind dabei umge Häuſer ſind eingeſtürzt. e Ter Attentäter Sch In dem Prozeß gegen Oktober auf Rooſevelt eine der Angeklagte für ſchuldig befunden. beſchloß, den Angeklagten auf ſeinen unterſuchen zu laſſen. * Trei Schweſtern vom eigenen Bruder ermordet. In der Gemeinde Botenwald in Mähren wurden im 1904 drei Schweſtern namens Kriſchke Der Täter konnte jedoch nicht ermittelt wer⸗ Jetzt iſt, wie uns aus Tropp Gendarmerie zufällig in den 2 aus denen unzweifelhaft hervor⸗ Bruder die drei Mädchen ermordet des Mörders, der in Steier⸗ mark lebt, iſt angeordnet worden. ** Ter grauenhafte dichte Nebel, bei Leutzſch lag, war ſchon einma erſte Frau ſo ſchlecht behand Kinde von ihm tren Die Verbindung gebrachten zweiten Frau war glücklich, ſie datiert erſt ſeit d Die Frau beſchäftigte ſich al es und hatte auch ch⸗Jndochina. Ein m, beſonders in angerichtet. Nha⸗trang, kommen; zahlreiche 13. Nov. Hier und in den Vor⸗ otels, Gaſtwirtſchaften und Reſtau⸗ Einwohnerzahl von 230 000 kom- Manuuheim, orten wurden jetzt 1137 H rationen gezählt. Bei einer men alſo zirka 166 Köpfe auf eine Adreßbuch verzeichnet hier * Ludwigshafen, Rangierbahnhofes wur Arbeiter ſchwer verbrüh * Worms, 13. Nov. rank für ſchuldig befun⸗ Schrank, der am 14. ien Anſchlag verübte, Das Gericht Geiſteszuſtand 702 Vereine. 13. Nov. Im Maſchinenhaus bes durch ausſtrömenden Dampf ein t, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt Der Ertrag beim Verkaufs⸗ oheit der Großherzogin, zum De wird auf 53 000 Mark geſchätzt. Die Feſtverſammlung am die hl. Fir⸗ tag Ihrer Kgl. H kulöſer Perſonen, » Heppenheim, 13. Nov. Sonntag Abend, zu mung ſpendenden H geſtaltete ſich zu einer g Manner und Jüuglinge Der Hochw. Herr Anſprache, die hervorhob, daß Verein angehören un Die Worte * Mörlenbach, 13. Nov. D au telegraphiert Beſitz von Ehren des hier weilenden, a ochwürdigſten Herrn Biſchofs Dr. Kirſtein, roßartigen Kundgebung. füllten den großen Saal des Ver⸗ Biſchof hielt eine wunderſchöne jeder Mann einem katholiſchen ch ſeine volle Schuldigkeit tun des Herrn Biſchofs fanden begeiſterte Beweiſen gelangt, geht, daß der eigene Verhaftung Leichenfund bei Leutzſch. Der dem myſteriöſen Leichenfund ſchwindet immer mehr. l verheiratet, hat aber 5 elt, daß ſie ſich mi die Ehe geſchieden wurde. thes mit der von ihm jetzt um⸗ von vornherein ſehr un⸗ em Sommer dieſes Jahres. 8 Kellnerin in beſſer be⸗ dementſprechende Unter⸗ Rothe einige Nutznießungen er⸗ g hatten ſich die beiden aus beſchafft, und deſſen Kaſſierer Auseinanderſetzungen Von der Tat ſelbſt men. Vermutlich hat heimtehrenden Gattin den d er hat ſein Taſchenmeſſer Ob er die Kratzwunden vor⸗ die Frau verteidigt hat, dann die Leiche vor ibm cht anders zu helfen gewußt, Um nicht aufzufallen, hat er itten und den Rumpf ein⸗ und zwar in einem Reiſe⸗ ill ihn haben mit dem K Straße einem dem Leutzſcher Otto Rothe angeblich die d darin au ieſer Tage fand im Gaſt⸗ jer der Deligiertentag der Sängervereintgung Für den nüchſten Sängertag im Jahr 1913 it 20 Stimmen gegen 9 Stimmen für Fahren- mit großem Beifall angenommen tag macht die hteſige Freiwillige d der Turnverein einen Ausflug g„Der Menſch.“ ffentlich werden alle mit voller haus zur Krone dah Weſchnitztal ſtatt. wurde Tröſel m bach bei Fürth erkoren, was wurde.— Am nächſten Sonn Feuerwehr, der Kirchenchor un nach Darmſtadt zur Aus ſtellun Herr Lehrer Knapp dahier. Ho J Befriedigung nach Hauſe kommen. * Ober⸗Abſteinach, 13 ſuchten Caf haltung, aus der wohl Die Ausſtattun einem Abzahlungsgeſchäft beſuchte ſie des öfteren, was zu zwiſchen ihnen Veranlaſſung ga bat niemand etwas wahrgenom wieder ein Zwiſt mit der Mann in Zorn verſetzt, gezogen und losgeſtochen. her erhalten, oder ob ſich weiß man natürlich nicht. lag, hat er ſich eben ni als ſie zu die Extremitäten abgeſchn gepackt und fortgetrage Eine Perſon w ehen. Er gab dieſen auf der er einen Handwagen nach Bahnhof fuhr und begleite nahm er den Korb zur gegenüberl Ein Arbeiter, ſehen, aber keinen Rothe unſichtbar geworder Nov. Am Sonntag den 17. nachmittags 3 Uhr beginnend, halten der Spar⸗ und er Bauernvertin ihre Herbſtgene Im zweiten intereſſanter Vortrag mit elder bei Weiſſenburg haben auch Nichtmit⸗ Darlehenskaſſen-Perein und d ralverſammlung im Gaſthauſe„zur Teile der Verſammlung wird ein Lichtbildern gehalten über die Schlachtf und Wörth. Zu dieſem zweiten Teile glieder 2 ritt. t irſchhauſen, fand in une er Filialgemein Am Montag Abend de Sonderbach der dritte Vortrag verein veranſtalteten Unterrichtskurſus ſtatt. nieden ſprach über die Verfaſſung des Die Verſammlung zählte 61 Teilnehmer, Intereſſe für den Unterrichtskurſus Zeug; iskaſſion war eine ſehr lebhafte. kult friſch tingeltoffen Aae. Cablian, Backfiſche. Donnerſtag, Freitag u. Samſtag friſche gebackene Fiſche. Kanu Otto Schmidt Schulſtraße 5. 150 Ml. jährlich ſpart man nach Angaben aus der Praris durch „Selbſtſchlachten“ . u.„Selbſtbacken“ in Webers transportablen Back öfen u. Fleischräucherapparaten. Beſchreibung und Abbildungen gratis u. porkofrei von der erſten u. größten Spezialfabrik Oeutſchlaurs Anton Weber, Ettlingen i. 8. Viele Zeugniſſe üb. 10jäbr. Gebrch. 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Cichorien Spezialität: risch gebrannten Kaffee n 75, 80, 90, 100 9 Amtlicher Cril. Bekauntmachung. Nachſtehende Bekanntmachung bringen öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 12. November 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Betr.: Die Bekämpfung der Froſtnachtſchmetterlinge. Mit Rückſicht darauf, daß bei Beginn kälterer Johres⸗ zeit, eiwa von Oktober au, der Froſtnachtſchmetterling zu fliegen beginnt, fordern wir alle Obſtbautreibenden auf, in Bruſthöhe Leimringe um ihre Obſtbäume— dort, wo dic⸗ ſelben noch einen Pfahl haben, auch um dieſen— zu legen. Man verwendet hierzu fettdichtes Papier. Dort, wo eigens für dieſen Zweck hergeſtelltes Papier nicht erhältlich iſt, genügt auch Pergamentpapier. Dieſe Papierſtreifen müſſen etwa 10 em. breit ſein, werden möglichſt zwelmal gebunden und ſind ſodann mit Leim zu beſtreichen. Um ein Ablaufen des Leims zu verhüten, empfiehlt es ſich, den unteren Rand des Gürtels etwas aufzuſtülpen. Dort, wo die Inſektenfanggürtel nicht beſchädigt ſind, werden dleſelben als Leimringe verwendet; es genügt alſo hier das fen Auftragen von Leim. Sollten ſich die Schmetterlinge in großer Anzahl fangen, ſo empfiehlt es ſich, den Auftrag von Leim zu erneuern. Da der Raupenleim je nach Güte und Witterung von längerer oder kürzerer Fangſähigkeit ſein kann, iſt eine häufige Kontrolle notwendig. Da ſich nicht mit Beſtimmtheit vorausſehen läßt, wann das Inſekt zu fliegen beginnt, empfiehlt es ſich, vorher in den Baumſtänden Kontrollgürtel anzulegen. Sobald ſich das erſte Inſekt zeigt, ſind ſodann alle Obſtbäume mit Aalen zu verſehen; dieſe ſind ſolange klebfähig—„fangfähig“ zu erhalten, bis der Flug des Inſektes beendet iſt. In dieſem Jahre wird der Froſtnachtſchmetterling infolge der jetzt ſchon einſetzenden kälteren Nächte wahrſcheinlich früher auftreten. Der Leim und auch die Gürtel ſind in Heppenheim bei 1 und Kohlenhändler Schneider, in Waldmichelbach hei Kaufmann Georg Helfrich, in Hürſchhorn bei Kaufmann Eugen Zipp und in Wimpfen bei Kaufmann Mannheimer zu haben. Heppenheim, den 9. November 1912. Großh. Kreisamt Heppenheim. (gez.) v. Hahn. wir hiermit zur Lelountnachung Betr.: Den Ausſchlag der Gemeinde Raa pro 1912. Die Umlagen Nachtrags⸗Regiſter der Gemeinde Viern— heim Nr. 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 13 pro 1912 liegen vom 15. November 1912 ab acht Tage laug auf unſerem Büro offen. Beſchwerden gegen die in den Regiſtern enthaltenen An— ſaͤtze können binnen der erſten 4 Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei Gr. Kreisamt Heppenheim vorgebracht werden. mehr finden.— 7 zu Zuchtzwecken überflüſſig gewordene Ziegenböcke werden auf dem Submiſſtonswege veräußert. Angebote ſino bis Donnerstag, den 21. ds Mts. nachmittags 5 Uhr bei uns einzureichen, Die Verkaufsbedingungen können ebenda eingeſehen werden. Freitag, den 15. ds. Mies. von nachmittags 4 Uhr wird im Rot hauſe hier für bedingt tauglich erklärtes auf die Freil⸗ per Pfund verkauft. Betreffend: Ausſtellung werbebetrieb im Umherziehen. Diejenigen Einwohner unſerer Gemeinde, welche der Wandergewerbeßhetrieb in 1913 fortſetzes oder zu beginnen da- ginnen beabſichtigen werden aufgefordert, ihre diesbezü lichen Anträge ſchon jetzt bei uns zu ſtellen. Im Verzögerungsſolle iſt es die Schuld der Gewenbetrel— benden, wenn ſie nicht rechtzeitig in den B.ſitz der Scheine gelangen. Nach den Vorſchriften der Ziffer 3 Abſ. 2 und 3 ber Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 4. März 1912 betr. die Aus fuhrungsbeſtimmungen zur Gewerbeordnung iſt in Zu— kunft jedem Antrag auf Erteilung eines Wandergewerbeſcheines die Photographie des Antragſtellers beizufügen. Bei gemein ſamen Wandergewerbeſcheinen(§ 60 Abſ. 3 der Gewerbeord⸗ nung, genügt die Photographie des Unternehmers, wenn dieſe nicht verhanden iſt, die eines Mitglieds. Die Photdyrapbhe muß von Viſttenkartenformat unaufgezogen ähnlich und gut erkeunbar ſein, eine Kopfgröße von mindeſtens 1,5 ebm. haben und darf in der Regel nicht älter als 5 Jahre ſein. nicht mehr bet Großh. Kreisamt in Empfang genommen wer⸗ den, ſondern ſind von den Geſuchſtellern bei dem Fivanzamt abzuholen, woſelbſt auch die Stempelabt abe fur die Scheine zu entrichten iſt. Wir bemerken ausdrücklich, daß der Gewerbebetrieb im Umziehen unter keinen Umſtänden eher begonnen werden darf, Linen großen Voſten moderner Herren⸗Filz⸗Hüte Später eingereichte Beſchwerde können keine Berückſichtigung! bank verwieſenes Pöckel⸗Schweinefleiſch zum Preiſe von 50 Pfg. f ö f ö ö . an der linken Fenster leder, Schwämme, kräftige Wasch- ud Stallbesen, Pinsel in allen Grössen, raschtrocknender Fussbhodenlack. 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J. 15323 wird aufgrund des Ar⸗ nkels 78 der Kreis und Provinzialordnung vom 12. Juni 1874. des Artikels 279 des Polizeiſtrafgeſetzes und des§ 366 poſ. 10 des deutſchen Strafgeſetzbuches ſür den Kreis Heppen⸗ heim folgendes verordnet: 81. Kreis- und Ortſtraßen im Kreiſe Heppenheim verkehrenden und mit Zugtieren beſpannten Fuhr ⸗ werke und ſonſtige Fahrzeuge haben nach Eintritt der Dunkel⸗ heit ein in einer Laterne wohlverſchloſſenes, hellbrennendes Licht Vordeeſeite des Wagens oder an dem Vorder- Alle auf den Staats-, geſtelle desſelben zu führen. 82 Landwirtſchaftliche Fuhrwerke und Fahrzeuge, welche un⸗ mittelbar von der Feldarbeit in ihrer Ortsgemarkung oder der angrenzenden Gemarkung auf dem Heimwege begriffen ſind und eine der in§ 1 erwaͤhnten Straßen defaßten müſſen, Die erteilten Wandergewerbeſcheine können in Zukunft; ſind von den Vorſchriften des§ 1 befrett. § 8. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen unterliegen nach§ 366 poſ. 10 des deutſchen Strafgeſetzbuches einer Geld ſtrafe bis zu 60 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen. Heppenheim, den 29. Juni 1887. Großh. Kreisamt Heppenheim. verkaufe bis Kirchweih jedes Stück M. 2.50. Hutgeſchäft Adam Klee.