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Durch die Poſt bezogen l. 1.14 vierteljährlich Fernſprech⸗Nr. 20 Ur. 145. „Religion iſt Privatſache!“ „ i Im Dom zu Baſel haben die Genoſſen neulich tagt, und auf dieſem ihrem internatonalen Kongreß ſat Bebel die„Ueberzeugung“ ausgeſprochen, daß der beiland, wenn er heute wieder auf die Erde käme, im Heere der Sozialdemokratie ſtehen würde.„Stür⸗ miſchen Beifall“ haben die„Genoſſen“ dieſer„Ueber⸗ zeugung“ gezollt, obwohl ſie ſchon zu ungezählten Malen ausgeſprochen worden iſt und ihr Widerſinn nicht da⸗ durch beſeitigt werden kann, daß ihre Wiederholung immer wieder von den Roten mit lebhafter Zuſtim⸗ mung begrüßt wird. In derſelben Baſeler Rede hat der rote Oberhäuptling erneut verſichert, daß er Atheiſt, zu deutſch Gottesleugner, Gottesfeind ſei. Schon dies Bekenntnis Bebels genügt, um zu ſehen, welchen Wert die„Ueberzeugung“ hat, Jeſus Chriſtus würde heute im Heere der Sozialdemokratie ſtehen. Der Heiland— Sozialdemokrat, Gottesleugner, Gottesfeind! Da die Sozialdemokratie Todfeindin jedes Glaubens, nament⸗ lich des Chriſtentums iſt, ſo ergibt jene„Ueberzeu⸗ gung“ Bebels auch dieſen ſchreienden Unſinn: der Hei⸗ land Feind der Religion; Jeſus Chriſtus, der gött— liche Stifter des Chriſtentums, Feind des Chriſtentums! Chriſtentum und Sozialdemokratie: Das ſind Ge⸗ genſätze wie Ja und Nein. Alle Heilswahr⸗ heiten, die der Heiland offenbart hat, bedeuten die Verneinung der Lehren der Sozialdemokratie. Jeſus führt zu Gott, die Sozialdemokratie führt von Gott hinweg, in den Kampf gegen Gott. Chriſtus lehrt, daß Gott die Liebe iſt und daß es kein höheres Gebot als die Nächſtenliebe gibt. Die Sozialdemokratie aber ſtiſt die Partei des Klaſſenkampfes. Sie erzieht zum Klaſſenhaß, ſie züchtet alle Triebe und Leidenſchaf⸗ ten, die der allgemeinen Menſchenliebe widerſprechen. Den chriſtlichen Glauben an den perſönlichen Gott der Liebe erſetzt der waſchechte Sozialdemokrat durch den Glauben an den Umſturz. Für das Leben in Gott und mit Gott, für die überirdiſchen Bedürfniſſe der unſterblichen Seele hat die Sozialdemokratie nur Hohn und Spott:„Den Himmel überlaſſen wir den Engeln und Spatzen“ ſingen ſie mit Heinrich Heine, dem fri— volen Spötter. Die Fülle der Kraft und des Segens, der Hoffnung und des Troſtes, der Erhebung und Verſöynung, die aus dem chriſtlichen Glauben quellen, verſchmäht die Sozialdemokratie nicht nur, ſondern ſie will ſie guch zerſtören. Weder Herr noch Gott! lautet eine echt ſozialde⸗ mokratiſche Loſung, und ein anderer, Weſen und Wir⸗ ken der Roten ebenſo kennzeichnender Leitſatz ſagt: „Macht euch das Leben hier recht ſchön: Kein Jen⸗ ſeits gibt's, kein Wiederſehn!“„Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt,“ kündet dagegen der Heiland. Das Reich, das die Sozialdemokratie aufrichten will, iſt durch und durch weltlich. ru Rittergut Treſſin Roman von Robert Miſch. 107(Nachdruck verboten.) Aber es erſchien ihm jetzt doch, während er auf dem harten Sofa ſeinen Gedanken Audienz gab, wie ein toller Jugendſtreich, eine lächerliche Torheit. Jetzt, wo er ſie wieder geſehen hatte, kam es wie eine Ernüchterung über ihn nach all den hochgeſpannten Träumen. Vielleicht war das alles nur Einbildung, was er zu fühlen geglaubt— Phantaſiebilder, die hier inmitten der realen Welt eines Gutshofes, inmitten der Viehſtälle, Milchkammern und Scheunen in ein Nichts zerflattern würden. Jedenfalls wollte er ſie erſt gründlich in ihrer Häuslichkeit kennen lernen, ſie beobachten und ſtudieren. Nachdem er pflichtſchuldig die Brennerei bewundert hatte, von der ihm der Alte nicht die geringſte Kleinigkeit ſchenkte, machte er, als es beinahe zu dämmern anfing, einen kleinen Spaziergang um das Dorf herum. Hier traf er ſie im Geſpräch mit einem alten Weiblein, dem ſie wohl einen ſonntäglichen Samariterbeſuch abgeſtattet. Er trat grüßend näher, und das alte Weiblein humpelte davon. Sichtlich verlegen ging ſie neben ihm, die ſchmale Landſtraße entlang, die nach Klützow führte. 5 „Sie haben ſich gewiß gewundert, Fräulein Lisbeth? Pardon, gnädiges Fräulein! Denn Sie ſind ja jetzt die Tochter meines Brotherrn.“ Der Scherz klang verlegen. Lisbeth verzog keine Miene und ſchritt ſchweigend neben ihm. „Vor allem möchte ich Sie bitten, Ihrem Vater und auch ſonſt jedermann zu verſchweigen, daß wir uns kennen. Es könnte zu Mißdeutungen. und überhaupt Sie wurde rot; aber ſie erwiderte nichts, tat nicht einmal die ſelbſtperſtändliche Frage, die er erwartet hatte: Weshalb find Sie hierher gekommen? 5 och gab er, als ſie noch immer ſchwieg, ungefragt 2 Antwort darauf:„Gott, es wurde ſo langweilig in erlin. immer dieſelben Menſchen!— Und wir Land⸗ wirte ſehnen uns hinaus aufs Land, wenn der erſte Hauch Es ſoll ſo beſchaffen ſein. * (Heſſiſch⸗-badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Anunahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere N Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: * Zeitung Rathausſtraße Nr. 19. nzeige Viernheimer vollasblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfe⸗ Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 morgens. Dienstag, den 10. dezembe 1012. 28. Jahrgang. daß jeder unter dem geringſren Aufſwande von Mühe und Arbeit ein möglichſt bequemes, in der Hauptſache nur dem Sinnengenuß fröhnendes Daſein führen könne. Der rote Zukunftsſtaat, wenn er überhaupt jemals durchführbar und von Beſtand ſein könnte, müßte ein Maſt⸗ und Futterſtaat, für alle, die damit nicht zu⸗ frieden wären, ein Zuchthausſtaat werden, der chriſt⸗ licher Nächſtenliebe keinen Raum bietet. Jeſus lehrt, daß der Menſch nicht vom Brot allein lebt, ſondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht. Nach ihm kann es auf Erden nur beſſer werden, wenn die Menſchen, das heißt die Seelen, beſſer werden. Das Seelenheil zu gewinnen, iſt die Hauptaufgabe des Chriſten. Die Sozialdemokratie aber leugnet das Daſein Gottes. Die ſittliche Erziehung des Menſchengeſchlechts, die ihr Ziel im Himmelreich finden ſoll, verachtet die Sozialdemokratie, und ſie kennt daher nicht jenen Her⸗ zens- und Gewiſſensfrieden, den das Chriſtentum ſeinen Bekennern gewährt, den Frieden der Seele, der nicht von dieſer Welt iſt. Nichts iſt der Sozialdemokratie mehr zuwider und verhaßt als die Zufriedenheit in Gott, die über dieſe Welt erhebt, die von aller Drang⸗ ſal und Not unabhängig macht und aller Sorge und Bedrängnis ſtandhält. Die Sozialdemokratie verwirft und bekämpft den chriſtlichen Gottesglauben, weil er den Menſchen lehrt, in allem Elend ſeine Hoffnung auf Gott zu ſetzen, das irdiſche Glück nur als ein be⸗ dingtes, unvollkommenes Gut zu bewerten und der frommen Mahnung eingedenk zu bleiben: Bete und arbeite! Nur der völligen Unfähigkeit, Jeſum in ſeiner göttlichen Hoheit und Herrlichkeit zu erfaſſen, kann die Bebelſche Ueberzeugung entſpringen, daß der Heiland heute im Heere der Sozialdemokratie ſtehen würde. Wer ſich zu dem Heiland bekennt, iſt ein Gottes⸗ ſtreiter; und welche Aufgabe könnte dem Gottesſtreiten mehr am Herzen liegen, als im Heere derer zu dienen, die gegen die Gottesleugner und Gottesfeinde kämpfen und aus der weltüberwindenden Geiſtesmacht Chriſti die Kräfte für dieſen Kampf und die Ho nung auf den Sieg ſchöpfen. ey⸗ Das beruhigte Europa. erb Die Erneuerung des Dreibundes. p In einer Zeit unleugbarer internationaler Span⸗ nung muß die Erneuerung des Dreibundes als ein ſehr bedeutungsvolles Ereignis angeſehen werden. Sie vird von deutſcher halbamtlicher Seite wie folgt be⸗ kannt gegeben: — Berlin, 7. Dezember. Der zwiſchen den Sou⸗ beränen und den Regierungen von Deutſchland, Oeſter⸗ reich⸗ ungarn und Italien beſtehende Bundesvertrag iſt ohne jede Aenderung erneuert worden. ere eee* 75 des Frühjahrs über das Rrachfeld weht... Schön geſagt, nicht? Aber doch wahr!— Wie ſagten Sie?— J.. Und ein Gut, wovon ich Ihnen mal was erzählt, möchte ich mir doch noch nicht kaufen... Sich ſchon ſo feſtſetzen; das hat doch noch Zeit... habe auch noch nichts Paſſendes gefunden— ja...“ Da ſie noch immer ſchwieg, ſprach er weiter, krampf— haft verſuchend, recht unbefangen zu tun. „Ja— und da ich Pommern noch nicht kenne, und wegen der Brennerei und der Ziegelei... na und wegen unſerer Bekanntſchaft... es iſt doch immer nett, wenn man gleich Anſchluß hat— ja...“ Er konnte nicht ſehen, wie ſie dieſe Eröffnungen auf— nahm; denn ſie ging mit niedergeſchlagenen Augen neben ihm weiter und verzog keine Miene. In dieſem Augenblick kam Fritz mit Schnipp und Schnapp, von denen der eine ein ſchottiſcher Schäferhund, der andere ein Teckel war, lebhaft auf ſie zugeſtürzt. „Na, da ſeid ihr ja! Ich ſuche euch überall Nein, was Sie für reizende Bücher haben, Herr Platen! ... Sie entſchuldigen doch, ich war auf Ihrem Zimmer, wollte Sie abholen.— Nicht wahr, die pumpen Sie mir? — Herrgott, daß man wieder einen Menſchen hat, mit dem man ein vernünftiges Wort ſprechen kann!... Nicht wahr, Lieſe, das iſt famos?— Du ſiehſt ja ſo rot aus?...“ ** * Der Herr Inſpektor war nun ſchon einige Wochen auf Treſſin. Man gewöhnte ſich allmählich an ihn und er an Treſſin. Daß er ein äußerſt tüchtiger Landwirt war, theoretiſch und praktiſch gleich beſchlagen, hatte der Oko⸗ nomierat als erfahrener Fachmann bald heraus. Natürl g ſtanden ſich Alter und Jugend, die neue und die vergangene Zeit in ihnen gegenüber. Maſchinen, die Platen für unbedingt nötig erklärte, hielt der Alte für überflüſſig oder ſchädlich. Unausgeſetzt ſtritten ſie ſich darüber oder über die beſten künſtlichen Düngemittel, über Fruchtfolge, Behandlung der Leute, über die Höhe der Getreidezölle und alles mögliche. Dem Okonomierat Jeſu ſchienen ſolche Dispute Vergnügen zu machen) wenn er Da der geute bestehende Dreibundvertrag bis zum 8. Juni 1914 Gültigkeit hat, ſo wäre erſt am 8. Juni 1913 der Termin geweſen, an dem ſich die drei ver⸗ bündeten Mächte Italien, Oeſterreich-Ungarn und Deutſchland zu erklären hatten, ob ſie den Vertrag erneuern oder kündigen wollten. Wenn nun ſchon ein halbes Jahr vor Ablauf der Kündigungsfriſt urbsz et orbi verkündet wird, daß der Vertrag auf weitere ſechs Jahre verlängert worden iſt, ſo liegt es nahe, dies mit den augenblicklichen politiſchen Verhältniſſen Euro⸗ pas in Verbindung zu bringen. Die Balkankriſis und die bevorſtehende Londoner Friedenskonferenz haben ſicherlich, wenn auch nicht die Erneuerung ſelbſt, ſo doch die Veröffentlichung des Erneuerungsaktes be⸗ ſchleunigt. Der Dreibund hat nun ſchon ſeit länger als 30 Jahren für die Erhaltung des Friedens unter den Großmächten die beſten Garantien gegeben; werden Gegner und Freunde während der weiteren Dauer ſeines Beſtehens mit ihm als einem frieden⸗ verbürgenden Faktor erſten Ranges in der europäiſchen Politik rechnen müſſen. In der„Köln. Ztg.“ findet ſich heute eine am⸗ ſcheinend halbamtliche Auslaſſung, die geeignet iſt, die Auffaſſung zu beſtärken, daß die Erneuerung des Drei⸗ bundes eine an die Adreſſe der zweiten Mächtegruppe, der Triple⸗Entente, gerichtete Kundgebung iſt. Das Blatt führt aus: Die Gründe, welche die verbündeten Regierungen zur Veröffentlichung der Verlängerung des Bundes gerade in dieſem Augenblick bewogen haben, können nur die ſein, daß ſie vor Beginn der Verhandlungen in London noch einmal vor der Welt den nicht mißverſtändlichen Beweis ihrer vollkommenen Einigkeit ablegen wollte. Allen Spe⸗ kulationen auf Unſtimmigkeiten innerhalb des Bundes ſoll der Boden entzogen und gezeigt werden, wie geſchloſſen er den kommenden Entwicklungen gegenüberſteht.... Daß die unveränderte Erneuerung des Bundes feſtgeſtellt wird, macht die Erörterungen über eine etwaige Erweiterung des Bun⸗ desvertrages für ein Flottenabkommen für das Mittel⸗ meer, von denen wir nicht wiſſen, ob man ſich in den Dreibundregierungen überhaupt daran beteiligt hat, bis auf weiteres gegenſtandslos. Die franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich in eingehenden Kommentaren mit der Erneuerung des Dreibundes. So ſchreibt der„Eelair“: „Der Dreibundvertrag iſt gerade in der Stunde er- neuert worden, wo der Vorhang über den erſten Akt des Balkandramas gefallen iſt. Aber der zweite Akt wird nicht weniger dramatiſch ſein als der erſte. Das kann als Beweis dienen, daß drei Staaten bei den kommenden Konferenzen in ſtrenger Geſchloſſenheit miteinander gehen werden.“ Das Pariſer„Journal“ bemerkt: „Das größte Tagesereignis in der Geſchichte der Bal⸗ kankriſe iſt die Erneuerung des Dreibundes. Jetzt erſt ſiedt auch praktiſch alles weiter gehen ließ, wie es bisher ge⸗ gangen war. Er ſchnitt dem jungen Mann nicht, wie er es den anderen getan, kurz das Wort ab, mit einem groben:„Das verſtehen Sie nicht!“ Wollte er einmal grob werden, ſo wußte ihn Platen ſo höflich und fein abzuführen, daß er geſchwind wieder die zwiſchen gebildeten Menſchen übliche Redeweiſe an⸗ wendete. Aber er brummelte, zankte, ſchimpfte ſtets über die leichtſinnige Neuerungswut, über die Oberflächlichkeit, die Vergnügungs⸗ und Verſchwendungsſucht und ſonſtigen Laſter der jungen Leute von heute, den Inſpektor nicht ausgenommen. Wirklich hart aneinander geraten waren ſie bisher nur ein einziges Mal. Aber da hatte ſchließlich der Alte klein beigegeben. Als etwa zehn Tage nach ſeiner Ankunft einige Kiſten mit Teppichen, Decken und Bildern für den Inſpektor auf Treſſin eintrafen, brach das Gewitter los. Der Alte war ſchon den ganzen Morgen aus irgend⸗ einem unſcheinbaren Grunde, wie nur er ihn aufzufinden wußte, ſehr übler Laune. Er hatte Platen ziemlich barſch angefahren, daß er etwas angeordnet, was ihn nichts an⸗ ginge, und kam nun gegen Mittag wie eine drohende 1 die ſich entladen will, auf ſeinen Hof zurück. Dort fand er bereits Platen vor, der eben mit Hilfe einiger Knechte die Ballen und Kiſten von einem Klützower Wagen abladen ließ. „Sie ſind hier, Herr Inſpektor?“ rief der Alte(der ihn ſonſt immer„Herr Platen“ oder„lieber Herr Platen“ nannte) ſcharf und laut über den ganzen Hof, ſo daß ſich alle Köpfe erſchrocken umwendeten.„Ich dachte, Sie ſind nach der Ziegelei geritten?“ „Ich? Dann wäre ich ja nicht mehr zu Tiſch zurecht gekommen?“ erwiderte Platen in dem joviglen, gemütlichen 7 100 905 dem er den Alten ſchon öfters zur Ruhe gebracht. „Na, das Unglück! Werden auch nicht gleich ſterben, wenn Sie ſich ein paar Eier machen laſſen.“ (Fortſetzung folgt.) man ein, daß hunter dem dipiomatiſchen Felozuge Oeſter⸗ reichs Hunderttauſende von Bajonetten ſtanden. Die Er⸗ klärung Bethmann Hollwegs mit ihrem Fanfarenton hat uns gezeigt, welchen Einfluß der Balkandreibund geltend zu machen gewillt iſt. Gegen die Kriegsgerüchte in Oeſterreich hat ſich der Statthalter von Galizien, Dr. Bobrzynski. in der Vollverſammlung der polniſchen Landtags- und Reichstagsabgeordneten gewendet. Er beantwortete eine an ihn gerichtete Anfrage folgendermaßen:„Auf Grund der Ermächtigung ſeitens des Miniſterpräſidenten bin ich in der Lage, folgende autoritative Aeußerung ab⸗ ugeben: Die internationale Situation hat in den letzten Tagen keine Veränderung erfahren, und die Gerüchte über eine Verſchärfung der auswärtigen Lage ſind un⸗ begründet. Unſere Beziehungen zu Rußland ſind normal, und den Gerüchten über eine bevorſtehende Kriegsgefahr iſt daher kein Glauben beizumeſſen.“ Die Friedensverhandlungen in London beginnen am Sonnabend, 14. d M., im St.⸗Jamas⸗ Palaſt. Es beſteht wohl allgemein die Zuverſicht, daß des gelingen wird, eine Löſung des Balkanproblems herbeizuführen. Die Pforte beabſichtigt„Proteſt zu erheben, weil die Bulgaren Adrianopel in der Nacht nach der Unterzeichnung des Wafſfenſtillſtandes noch⸗ mals angegriffen haben. Die Botſchafter⸗„Reunion“. Für die Londoner Beſprechungen der Botſchafter wurde das Wort Reunion gewählt. Bisher ſind in London nur die prinzipiellen Zuſtimmungen einge- troffen. Die Wiener Regierung die bis ger die größten Schwierigkeiten machte, hark ſich mik der beſtimmten n des Dreiverbandes zufrieden gegeben, daß ie Reunion ohne ausdrücklichen Wunſch Oeſterreichs keine öſterreichiſche Lebensintereſſen berührende The⸗ mata zum Gegenſtand der Erörterung machen würde. Die Griechen kämpfen weiter. Die Gerüchte, daß ſich Griechenland dem Waffen⸗ ſtillſtand angeſchloſſen habe, ſind falſch, denn die griechi⸗ ſchen Truppen kämpfen weiter. Das zeigt ſolgende Meldung aus Konſtantinopel: Die griechiſchen Truppen, die in der Bucht von Teros landeten, vernichteten ein türkiſches Dorf, das ihnen im Wege lag, und verſuchten dann nach der Feſtung Galipoli zu marſchieren. Sie wurden aber von türkiſchen Truppen zurückgeſchlagen. Zu großen Ereigniſſen dürfte es zwiſchen Griechen und Türken freilich kaum noch kommen. Zudem ſoll, wie der Korreſpondent des„Newyork Herald“ aus Bel⸗ rad meldet, nach dort vorliegenden Informationen riechenland nunmehr bereit ſein, ſeine Zuſtimmung zum Waffenſtillſtand zu geben. Griechenland will auf Janino verzichten, wenn die Unabhängigkeit Janinas garantiert wird. 5 en Beſchlagnahmter Handelsdampfer. Der„Corriere della Serra“ berichtet aus Valona: Der Dampfer„Adriatico“ der italieniſchen Geſellſchaft „Puglia“, mit Mehl aus Bari nach Valona unterwegs, wurde am Sonntag von einem griechiſchen Kanonen⸗ boot bei der Hafeneinfahrt von Valona angehalten und nach Korfu gebracht. Politiſche Nundſchau. — Berlin, 9. Dezember. — Bei einem Automobilzuſammenſtoß in der Nähe von Madrid wurde der ſpaniſche Unterrichtsminiſter Alba er⸗ heblich verletzt. — Exkönig Manuel von Portugal reiſt zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit nach dem Süden. Der Exkönig iſt auf der Durchreiſe in Berlin eingetroffen und war bei dem Kaiſer und der Kaiſerin zur Mittagstafel ge⸗ laden. — Der frühere Präſident der Republik Venezuela, Caſtro, iſt von Antwerpen nach Hamburg abgereiſt. E 2: Papſt und Reichskanzler. Die„Preßzentrale“ be⸗ richtet aus Rom:„Fürſt und Fürſtin Bülow wurden am Freitag nachmittag in Spezialaudienz vom Papſt empfangen.“ Die römiſche Preſſe bringt dieſen Beſuch mit der kürzlichen Drohung des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg in Zuſammenhang, die Beziehun⸗ gen zum Vatikan abzubrechen. Dies trifft jedoch nach Informationen des genannten Telegraphenbureaus von beſtunterrichteter Seite nicht zu; es handele ſich lediglich um einen Höflichkeitsbeſuch des ehemaligen deutſchen Reichskanzlers. : Kurze Anfrage über das Jeſuitengeſetz. Der badiſche Centrumsabgeordnete Fehrenbach hat folgende kleine Anfrage im Reichstage eingebracht: 5 „In Freiburg im Breisgau hat in der Woche vom 2. bis 6. Dezember dieſes Jahres in der ſtädtiſchen Feſt⸗ halle, entſprechend bisheriger Uebung, ein Jeſuitenvater Vorträge gehalten mit den Themen: Gott, Menſch, Gott⸗ menſch, des Gottmenſchen Werk, des Gottmenſchen Liebe. Am 6. Dezember dieſes Jahres wurde nun dem betreffenden Pater eine Verfügung der großherzoglich badiſchen Kultus⸗ miniſteriums eröffnet, des Inhalts, daß religionswiſſen⸗ ſchaftliche Vorträge von Jeſuiten verboten ſeien und in Zukunft nicht mehr gehalten werden dürfen. Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um ſeine Erklärung in der 77. Sitzung des Reichstages vom 4. Dezember dieſes Jahres: „Die beſtehende Praxis oder die beſtehende Handhabung des Geſetzes zu ändern, iſt nicht Zweck und Abſicht des jetzigen Bundesratsbeſchluſſes“, und jene des Herrn Staats⸗ ſſekretärs des Reichsjuſtizamtes in der 79. Sitzung vom 6. Dezember dieſes Jahres:„Was die Auslegung ſelbſt anbetrifft, ſo iſt Ihnen ja verſichert worden, daß die jetzige Auslegung in keiner Weiſe eine Verſchärfung der früheren Verordnung ſein ſoll. Sie will keine Verſchärfung. und es wird ſich auch in der Praxis ergeben, daß tatſüch⸗ lich irgendeine Verſchärfung nicht eintreten würde“, hier⸗ gegen zur Geltung zu bringen?“ 0 Es iſt anzunehmen, daß dieſe Anfrage in derſelben Weiſe„abgeſchüttelt“ werden wird, wie das bisher bei allen kleinen Anfragen der Fall war. :: Der neue deutſche(6ſandte in Abeſſinien. Halb⸗ amtlich verlautet, daß für den erledigten Poſten des deutſchen Geſandten in Adis Abeba(Abeſſinien) der . bisherige Generalronſul von Syburg in Jorohama in Ausſicht genommen worden iſt. Friedrich von Syburg trat 188 daus dem Juſtizdienſt aus, wurde Vizekonſul in Shanghai und 1889 Konſul in Bombay, von wo er 1895 nach Algier verſetzt wurde. Seit 1898 befand er ſich in Batavia und wurde dort im S i 1899 zum Generalkonſul ernannt. Im röſt 1903 wurde er nach Jokohama verſetzt.. 2 Wirtſchaftlicher Krieg in der Dſümark. Am Sonntag hat in Poſen der Oſtmarkenverein eine Proteſt⸗ derſammlung gegen den pol niſchen Boykott ver⸗ anſtaltet, zu der etwa 1000 Perſonen aller Stände erſchienen waren. Alle Redner verlangten die An⸗ vendung der ſchärfſten Abwehrmaßnahmen, und zwar euch von der Regierung. Der Anſiedler Müller berief ich ſogar auf die deutſche Fauſt. Juſtizrat Wagner dezeichnete die Enteignung als ein höchſt kulturelles Werk, das fortgeſetzt werden müſſe. Schließlich wurde in einer Reſolution die Loſung ausgegeben, daß der Deutſche zum Deutſchen halten müſſe.— Die deut⸗ ſchen Kaufleute werden von dem Boykott ſehr ſchwer getroffen. :: Umſchwung im„roten Königreich“. In den letzten Tagen der abgelaufenen Woche wurden in Oſtritz dei der Wahl der Arbeitnehmerbeiſitzer der Ortskran⸗ kenkaſſe die Kandidaten der chriſtlichen Gewerkſchaften und konfeſſionellen Vereine mit Stimmenmehrheit ge⸗ wählt. Die Sozialdemokraten erhielten keinen ein⸗ zigen Vertreter. e ee Deutſcher Reichstag. I Berlin, 7. Dezbr. Das Geſpenſt Rockefeller ſchwebte heute über dem bauſe. Auf der Anklagebank des Reiches ſaß die „Standard Oil Companh“, dieſe bisher ungehinderte Machthaberin des Weltpetroleummarktes. Auf der Tagesordnung ſtand das Petroleummonopol. Reichs⸗ ſchatzſekretär Dr. Kühn„brachte die Vorlage ein“, wie man im Parlamentarismus ſagt. Gegen das Geſetz ſeien eingenommen: einmal die grundſätzlichen Gegner ledes Monopols. Hier aber handle es ſich doch nicht um die Einſchränkung des inländiſchen Gewerbes, ſondern im Gegenteil um einen Vorteil für das heimiſche Ge⸗ werbe und die heimiſchen Verbraucher. Sodann die Freunde der Standard Oil Company, die ſagten, ſo ſchön wie dieſe könne uns niemand Oel auf die Lampe gießen. In Rumänien, Oeſterreich, Schweden, China und in den Vereinigten Staaten habe man trotzdem Gegenmaßregeln gegen ſie getroffen. Kann nun der deutſche Markt auch ohne amerikaniſche Produktion ge⸗ nügend verſorgt werden? Ja. Und außerdem gibt es eine genügend ſtarke amerikaniſche Produktion außer⸗ halb der Company. Vorläufig aber wolle man auch dieſer noch die Beteiligung offen laſſen. Wenn nun ſchon ein Monopol, warum dann nicht ein reines Staatsmonopol, ſondern eine Betriebsgeſellſchaft? Weil ſich das kaufmänniſcher geſtalten laſſe, beweglicher, un⸗ bureaukratiſcher. Die Regierung habe ſich keiner Finanz⸗ ruppe gegenüber die Hände gebunden. Mißbräuchen fände das Vetorecht des Reichskommiſſars und die Auflöſung der Betriebsgeſellſchaft entgegen. Jedenfalls ließ er es an Verſprechungen nicht fehlen und an Schönfärberei der Zukunftsausſichten auch nicht. Aber es half ihm nichts. Dieſes Geſetz will anfänglich kein Menſch. Der ſozialdemokratiſche Feuilleton⸗Redakteur Emanuel Wurm, von Hauſe aus Chemiker und Direktor einer Spiritusfabrik in Rußland, ſchleudert die ganze Beſcherung erbarmungslos in den Orkus. Man ver⸗ ſtaatliche lieber die Kohlenbergwerke und die Elektri⸗ zität und mache ſo dem Petroleum Konkurrenz. Von Rumänien und Galizien ſei nichts zu erwarten. Das Petroleum werde teurer werden. Nur die intereſſier⸗ ten Banken, nicht die Konſumenten würden geſchützt werden. Der Reichskommiſſar werde nichts ſein, als ein Kiebitz beim Skatſpiel der Bankgruppen. Es fehle jedes Kontrollrecht durch den Reichstag. Und mit Schau⸗ ern muß der Schatzſekretär ſehen, daß man auf der Rechten dem„Genoſſen“ Beifall zollt. Und damit die⸗ ſem Bunde der Rechten und der Linken der dritte Mann nicht fehle, geſellt ſich auch Abg. Dr. Mayer⸗Kaufbeu⸗ ren(Etr.) dem Ablehnen hinen. Noch nie habe er mit einem Sozialdemokraten o udereingeſtiemmt wie mit Herrn Wurm. Wir ſeien der Standard Oil Com⸗ pany nicht gewachſen, die ein Wunderwerk der Orga⸗ niſation ſei. Das Geſetz bedeute eine Mehrbelaſtung des Konſums von 35 Millionen. Es würde uns aus dem Regen in die Trauſe bringen. Dieſem Dreibunde gegenüber fühlten ſich die Freunde der Vorlage ſehr ſchwach, zumal auch ſie doch nur mit halbem Herzen bei der Sache waren. Abg. Keinath(ntl.), Abg. Dr. Schulze⸗ Gävernitz(Vp.) und Abg. Dr. Arendt(Rp.) ſind im Grunde für die Vorlage, da ein Staatsmonopol beſſer als ein Privatmonopol ſei, halten aber ein gründliches Studium der Vorlage für notwendig.— Am Montag wird man die Vorlage bei der Weiterberatung ver⸗ mutlich an eine Kommiſſion verweiſen, die leicht eine Begräbniskommiſſion werden kann. Anwetter auf See. Wieder ein Rieſenſchiff in Gefahr? (Auf dem Atlantiſchen Ozean herrſchen ſeit einigen Tage furchtbare Stürme, von denen zahlreiche Schiff aufs ſchwerſte getroffen worden ſind. Ueberhaupt Hal man in dieſem Winter, für den die Wiſſenſchaft außer⸗ ordentlich ſcharfe Kälte in Ausſicht ſtellt, ſeltſame Witterungserſcheinungen zu beobachten. In Nordamerika, beſonders im Nordoſten, auch in der Gegend von Waſhington und Newyork, ſind furcht⸗ bare Schneeſtürme niedergegangen, und es Herrſcht eine ganz ungewöhnliche Kälte. Die Meldungen über Seenot ſind ergreifend: — Newphork, 9. Dezember. Der Dampfer„St. Paul“ von der American Line und der Dampfer„Minnetorka“ von der Atlantiſchen Transportgeſellſchaft haben während der Fahrt über den Ozean ſchwere Beſchädigungen erlitten. Die Kabinen für drahtloſe Telegraphie ſind auf beiden Schiffen zerſtört worden. Auch die Geländer der Kommandoh rücken wurden durch die ſtürmiſche See hinweg⸗ geriſſen. Auf dem„St. Paul“ wurde ein Pafſagier vom Sturm ber Bord geſchleudert. Er tonne zwar von der Mannſchaft noch gerettet werden, hatte ſich aber bei dem Sturz den Arm gebrochen. 8 Das war aber noch nicht das ee Eine andere Mitteilung erſchreckte in der Nacht zum Montag und bis weit in den Montag hinein in London und bald darauf in anderen großen Seeſtädten die Gemüter auſs entſetzlichſte. Eine Erinnerung an die„Titanic“⸗Kataſtrophe ging um. In der Nacht zum Montag ging in London und Paris das Gerücht, daß der bekannte Rieſen⸗ Paſſagierdampfer der Cunardlinie, f „Mauretauia“ geſcheitert ſein ſoll. Die„Mauretania“ war am Freitag nach⸗ mittag um 5 Uhr von Liverpool abgefahren. Auf dem Bureau der Cunardlinie und an ſonſt wohl infor⸗ mierten Stellen war jedoch von einem Unfall der „Mauretania“ nichts bekannt. In London hielt ſich das Gerücht von dem Unfall der„Mauretania“ noch am Montag morgen. Nach den dort vorliegenden Nach⸗ richten konnte die„Mauretania“ ſich auch noch nicht in der Mitte des Ozeans befinden. Die letzte draht⸗ loſe Nachricht ſtammt aus Roches de Point und lautete, daß die„Mauretania“ um 8 Uhr 30 Min. abends 180 Seemeilen von Faſtnit entfernt geweſen ſei. Von dieſem Augenblick an fehlen weitere Nachrichten, und ſie waren auch nicht zu erlangen trotz energiſcher allen nur erdenklichen Wegen, bei Nachforſchung auf denen natürlich die brahtloſe Telegraphie eine Rolle ſpielt. * Die„Mauretania“ gehört zu den modernſten trans⸗ atlantiſchen Paſſagierdampfern und iſt mit allen tech⸗ niſchen Hilfsmitteln der vorgeſchrittenen Schiffsbaukunſt aus⸗ gerüſtet. Aufſehen erregte ihre erſte Fahrt von Newyork nach Liverpool Weihnachten 1909, die ſie in weniger als fünf Tagen zurücklegte. Die„Mauretania“ iſt ſchon einmal, im Dezember 1908, von einem gefährlichen Unfall betroffen worden. Sie ſtran⸗ dete an der Einfahrt in den Merſey bei Liverpool. Es dauerte geraume Zeit, ehe das Rieſenſchiff wieder flottge⸗ macht werden konnte. Das Schiff faßt 32 500 Tonnen und iſt in allen Teilen mit Paſſagieren voll beſetzt. Es faßt in der erſten Kafüte gegen 400, in der zweiten 500, im Zwiſchendeck 1300 Per⸗ ſonen. Die Mannſchaft iſt gegen 400 Kopf ſtark. 0 Lokale Nachrichten. () Viernheim, 10. Dez. „Unterrichts kurs. Der zweite Vortrag wird heute Abend ½9 Uhr im Freiſchütz ſtattfinden über das Thema:„Die wirtſchaftliche und kulturelle Lage der d eutſchen Katholiken“. Für die Behandlung dieſes äußerſt intereſſanten Themas wird eine recht zahlreiche Teilnahme erwartet. * Viehzählung. Die letzte Viebzählung am 2. Dezember 1912 ergab folgendes Reſultat: 289 Pferde, 548 Stück Rindvieh, 1 Schaf, 2367 Schweine, 1041 Ziegen, 8515 Stück Federvieb und 121 Bienenſtöcke. Ziegenzucht und Bienen- zucht ſind geſtlegen, die geſamte übrige Viehzucht iſt bebauer⸗ licher weiſe zurückgegangen. Die Viehzählung im Jahre 1907 hatte ergeben: 292 Pferde, 651 Stück Rindvieh, 231 Schale, 3304 Schweine, 959 Ziegen, 8954 Stück Federvieh, 72 Bienenſtöcke. * Leerſtehende Wohnungen. Die Beſitzer leer ſtehender Wohnungen mögen letztere bis zum 13. Dezember Hr. Wohnungs⸗Inſpektor Gemeindebaumelſter Berberich anmelden. () Allmend⸗Verſammlung. Hierüber haben wir einen eingehenden Bericht im zweiten Blatte gebracht. Wir geben die Exemplare, ſoweit der Vorrat reicht, unentgeltlich an die Bürger Viernheims ab. — Poſtaliſches. Das Reichspoflamt hat folgende Verfügung erlaſſen: Die Ver ſendung mehrerer Pakete mit einer Poſtpaketadriſſe iſt fur die Zeit vom 12. bis einſchl. 24. Dezember weder im inneren deutſchen Verkehr noch im Verkehr mit dem Auslanb,— ausgenommen Argentinien, geſtattet. „ Theater. Hoftheater Maunheim. Diens⸗ tag 8 Uhr.„Glöckchen dis Eremiten“, Eiuheitsvorſtellung. Mittwoch 7 Uhr. Gaſtſpiel Alexander Motſſt:„Romeo und Julia.“ Hohe Preiſe. Donnerstag 7 Uhr. Gaſtſpiel Alexander Moiſſi:„Die Räuber.“ Freitag 7½ Uhr.„Der Waffen⸗ ſchmied.“ Mittlere Preiſe. Samgtag. Nachmittagsvorſtellung, „Prinzeſſin Flunkerli.“ Ermäßigte Preiſe 3 Uhr.„Hinter Mauern.„ Kleine Preiſe 7½ Uhr. Sonntag Matſnee.„Die Renaiſſance“ 11½ Uhr.„Der Troubadour.“ Hohe Preiſe 6½ Uhr. Neus Theater. Sonntag,„Das lauſchige Neſt.“ 8 uhr. Spielhaus Worms. Donnerstag 12. Dezbr. Gaſtſpiel Ella Kobold. Königin Chriſtine. Schan⸗ ſpiel 7 Uhr. * B. V. Viernheim. Wir weiſen hiermit wegen der Wichtitzkeit der Sache auf die heute abgedruckte Annonce des Bauernvereins hin. Ans Nah uud Fern. „ Maunheim, 9. Dez. Das Luftſchiff Schütte⸗Lanz iſt am Samſtag nachmittag in Biesdorf bei Berlin vor der Siemens⸗Schuckert⸗Halle glatt gelandet. Schon zwiſchen halb 7 uhr und 8 Uhr fuhr das Luftſchiff über und um Berlin, verlor dann infolge des dichten Nebels für kurze Zelt die Orientierung, die es aber bei Frankfurt a. d. O. wiederge⸗ wann, um dann nach Berlin zurückzukehren. Die Landung erfolgte nicht eher, weil die vorgeſchrlebene Bedingung einer 16ſtündigen Fahrt erfüllt werden ſollte. Damit hat unſer heimisches Lufiſchiff die zweite Bedingungsfahrt glücklich und glänzend erfüllt, beſonders glänzend, da das Luftſchiff mit ſehr ungünſtigen Wind- und Wetterverhäftuſſen, vor allem auch mit dem dichten Nebel ſchwer zu kämpfen hatte. „ Mannheim, 9. Dez. Nach einer Zuſammey ſtellung cc pro Oktober 1912 hat die Stadt Mannheim unter allen 5 1 9 a zee Tae die niebrigſte Sterblichkeits ziffer mit 8,77 pro Tauſend. a Mannheim, 9. Dez. Die bad. Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik in Ludwigshafen hat laut Fabrikanſchlag ab 1. Dezem⸗ ber d. J. für ihre ſämtlichen Arbeiter je nach Alter u. Dienſt⸗ elt eine Lohnerhöhung eintreten laſſen. Ihre Stiftung für: Kauſmaunserholungsheime von 10 000 Mark hat die Firma auf 20 000 Mark erhöht. Waldhof, 9. Dez. Nachdem in der vergangenen Woche aus dem Zuge zwiſchen Sandhofen und Waldhof eine Poſtkaſette mit 6700 Mark Inhalt geſtohlen wurde, wurde in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in das Poſtamt Waldhof eingebrochen. Es wurden die Schalterkaſſen und andere andere Schubladen uſw. erbrochen, ohne daß jeboch Geld oder Geldeswert darin gefunden wurde. Ein anderes Wertbehältuis war zu öffnen verſucht worden; der Verſuch war jedoch mißlungen. An dem Kaſſenſchrank fand ſich keine Spur von zeinem Einbruchsverſuch. Von dem oder den Tätern fehlt auch jetzt noch jede Spur. Fur Nachforſchung durch Pollzeihunde war die Spur unbrauchbar gemacht geworden. ) Von der Bergſtraße, 9. Dez. Viele Weinberge werden infolge des ſchlechten Ertrags und der Reblauskrank⸗ helten ausgehauen. 4 Leutershauſen, 9. Dez. Großfeuer. Letzte Nacht brach in dem Koch'ſchen Anweſen neben dem Rathaus Feuer aus. Scheuer, Stallungen und Schuppen fielen dem Element zum Opfer. Auch Vieh iſt verbrannt. Wohnhaus, auch das neuerbaute Rathaus, waren in großer Gefahr. Man ver⸗ mutet Brandſtiftung. * Birkenau, 9. Dez. Nachdem die Verhandlungen uber die Wahl eines neues Gemeinderechners na ezu 1 Jahr währten, wurde nun endlich die Wahl des Buchbinders Geiß betätigt, und er dieſer Tage in ſeinen Dienſt eingewieſen. * Landen bach, 9. Dez. Der Zimmermeiſter und Meß- ner Jonas Fink von hier, der das Meßneramt beinahe ein halbes Jahrhundert verſehen, wurde dieſer Tage zu Grabe ge- tragen. Drei verſtorbene Brüder erreſchten ein Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Zwei noch lebende Geſchwiſter ſind be⸗ reits 78 und 84 Jahre alt. Gewiß eiue Familie mit ſeltenem Greiſenalter. „ Heppenheim, 9. Dez. Bei der Viehzählung wurden in hleſiger Gemeinde gezählt: 128 Pferde, 578 Stück Vieh, 700 Schweine, 973 Ziegen, 4197 Hühner und 97 Bienen⸗ ftöcke. Hausſchlachtungen von Schweinen wurden 228, von Ziegen 155 in den letzten 12 Monaten vorgenommen. »Kirſchhauſen, 9. Dezbr. Meſſerhelden. In unſerem ſonſt ſo friedlichen Ort entſtand am Sonntag Abend eine Schlä⸗ gerei, bei welcher auch das Meſſer leider eine verhängnisvolle Rolle ſpielte. Der Steinarbeiter Joh. Lulay, welcher bei der Sache nicht direkt beteiligt war, wurde durch Meſſerſtiche lebensgefährlich verletzt, ſo daß ſeine ſofortige Ueberführung nach dem Akademiſchen Krankenhauſe in Heidelberg nötig war. * Tröſel, 9. Dez. Der Autoverkehr Weinheim Tröſel mußte infolge eines Betriebs unfalles bis auf weiteres einge ſtellt werden. * Ladenburg, 9. Dez. Nach der Viehzähluug beher bergt Ladenburg: Pferde 167, Rindvieh 317, Schweine 783, Ziegen und Böcke 362, Dienenſtöcke 31, Hühner, Gänſe, En⸗ ten, Tauben 4475, Hunde 158, Kaninchen 318. Auffallend iſt, daß in hleſiger Stadt keine Schafe vorhanden ſind. ———— ñ— ͤ—6———————— ——, Aus Weſtdeutſchland. — Saarbrücken, 6. Dezember. In einem Hotel im Stadtteil St. Johann wurde geſtern nacht gegen 11 Uhr ein aus Saarlouis zugereiſtes angebliches Ehepaar mit ſchweren Schußwunden aufgefunden. Anſcheinend hat der Mann die Frau zuerſt getötet und ſich dann einen Schuß in die Schläfe beigebracht. Das Motiv zur Tat iſt unbe⸗ kannt. — Aus der Eifel, 6. Dezember. Der längſte Tunnel Deutſchlands erhält eine neue elektriſche Lüftungsan⸗ lage. Von der Bergesſpitze bis zum Tunnel wird ein Schacht geführt; oben treibt ein mehrere Hun⸗ dert Pferdeträfte ſtarker Motor einen Ventilator, der die verbrauchte Luft aus dem Tunnel ſaugt. Die Stromlieferung für die Anlage ſowie für die elektriſche Beleuchtung des Bahnhofs Cochem hat das Elektrizitäts⸗ werk der Stadt Trier übernommen. Es handelt ſich um die Lieferung von weit über eine Million Kilowatt⸗ ſtunden im Jahre. — Köln, 6. Dezbr. In der Maſchinenhalle an der Annoſtraße zerſprang plötzlich ein großes Schwungrad. Die Trümmer des Schwungrades durchſchlugen die Mauern des Gebäudes. Glücklicher⸗ weiſe war die Straße zurzeit des Unfalles nicht be⸗ lebt, ſo daß keine Perſonen zu Schaden kamen. — Köln, 6. Dezember. In dem Wettbewerb um einen Bebauungsplan für eine Arbeiterkolonie in Wies⸗ dorf, wo jetzt die Elberfelder Farbenfabriken ihre Hauptanlagen haben, ſind 137 Entwürfe eingelaufen. Wen erſten Preis von 5000 Mark erhielten Philipp Schnatz und Karl Mint in Eſſen⸗Ruhr. Zwei zweite Preiſe wurden den Entwürfen von D. und K. Schulze in Dortmund und Profeſſor Kuhlmann in Charlotten⸗ burg zugeſprochen. Fünf Entwürfe wurden angekauft. — Marktbericht. * Weinheim, 7. Dez. Schweinemarkt. Es waren 290 Milchſchweine zugeführt. Es wurden davon ver⸗ kauft 263 Stück zu 18—42 Mk. Läufer waren 20 zuge- führt. Davon wurden 16 Stück zu 4765 Mk. verkauft. Neueſtes. Worms, 10. Dez. Heute morgen paſſierte an der Brunhildenbrücke ein Eiſenbahn⸗Unglück. Der von Alzey kommende Perſonenzug fuhr bei der Einfahrt in den Haupt⸗ bahnhof auf einen Rangierzug auf. Der Heizer wurde lebensgefährlich verletzt. Der Lokomotivführer und einige Perſonen ſollen leichter verletzt worden ſein. * „ Die Direktion des Paſſagierſchiffes„Mauretania“, welches, wie wir auf der zweiten Seite meldeten, vernichtet wurde, teilt mit, daß ihr von Bord der„Mauretania“ die Mitteilung zuging, daß dem Schiffe nichts paſſiert und an Bord alles wohl ſei. . Tlein schöner Hut braucht Schutz.— meine schonen Sbiefel' schötzt gegen Nässe der fiel. schwarze Hiochglata von Zum Nachaelchden. 99* 8 Bekanntmachung. Betr: Zähl ung der leerſtehenden Wohnungen 1912. Behufs Zählung der in der Gemeinde Viernheim leerſtehenden Wohnungen ohne Unterſchied der Anzahl der Wohnräume werden diejenigen Hausbeſitzer, welche leerſtehende Wohnungen zu ver- mieten haben erſucht, dieſelben bis läugſtens 13. ds. Mis. bei dem hleſigen Wohnungsinſpektor, Gemeindebaumeiſter Berberich, zwecks Beſichtigung und Eintragung in die Liſte anzumelden. Viernheim, den 9. Dezember 1912. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. Kühlwein. Kath. Kirchen- Opor. Morgen Mittwoch abend 8 Uhr Geſang⸗Probe für den Knabenchor, /% 9 Uhr Geſamt⸗Probe. Die Herren Sänger werden gebeten, zeitig zu erſcheinen, domit punkt 9 Uhr mit der Geſamtprobe begonnen werden kann. Der Dirigent. Schlitt⸗Schnhe Joh. Karl Kempf Ww. in größter Auswahl und be⸗ N Jung. Mädchen kannt billig zu haben bei 0 in Stenographie u. Schreib⸗ Jakob Beyer l. maſchine geübt, per ſofort 1 Allmeria⸗Traub auf ein hieſiges Bureau ge Kup chle, ine 10 f 1 8 f 2 e*.. 7 rüſſeler Trauben Pſur Albert Weiß mann Bananen Stück 10 und 12 Pfg. Cigarren Fabrik. Gutes, gebrauchtes Klavier billig abzugeben. Zu erfragen bei Hch. Lembach Viernheim. Zur Weihnachtsbäckerei empfehle: Staubzucker, geſt. Zucker, Mandeln, Anis, Amo; uium, Vanillzucker, Vack⸗ pulver, Palmona und Pflanzeubntter. Orangen 10 Stück 55, 65 u. 70 Pf. Citronen Stück 7 u. 8 Pfg. Kaſtanien Pfund 26 und 60 Pf. Tafeln⸗Datteln i. Karton 90 Pf. Johannisbrot Pfd. 28 Pf., Feigen Kranz 35 Pf., Kokosnüſſe St. 50 Pf. MeerrettigStange12,15,18u 20 Pf. Zwiebeln Pfd. 8 Pfg., Reinen Vienenhonig i. Glas 65 u. 1.20 257 aich te. pd, 42 pf eutſche Nüſſe 1 Pfg. 25 Gemahlene Kokosnuß, Erſatz für Strickwolle Mandeln, Pfund 60 Pfg. be! J. Hauf, Hügelſtraße 15. Joh. Karl Kempf Wwe. Orts⸗Gewerbe⸗Verein Viernheim. Einladung. Kommenden Tonntag, den 15. Dezember, nachm präzis ½4 Uhr findet im Goſthauz zum Eugel hier ein ſehr intereſſanter VORTRAG des Herrn Bergrates Dr. W. Schottler, Landesgeologe aus Darmſtadt uber:„Die Geologie von Viernheim u. Umgebung“ (Geologiſcher Aufbau und Eutſtehung des Gebietes, Boden- ſchätze, Baumaterialien, Waſſerverhältniſſe etc) ſtatt. Der Vortrag wird durch Zeichnungen an der Tafel, Karten uſw. ergänzt. Auch geben wir hiermit bekannt, daß bei Anmeldungen von Lehrlingen zur Handwerkskammer noch dem 1. Januar k. Js. eine Schreibgebühr von je Mk. 2.— erhoben wird. Wir empfehlen alſo, alle noch nachzuholenden Anmeldungen vor Jahresſchluß bewirken zu wollen. Am Mittwoch, den 18. Dezbr., nachm. 2 Uhr werden im Schiller ſchulhofe einige vakante Zeichentiſche und Unter- ſtuͤtzungsböcke verſteigert. Liebhaber wollen ſich dieſelben von 1 Uhr ab dorten einſehen und wird zur Verſteigerung hiermit eingeladen. Der Vorſtand: Roo 9 aaf Theater⸗ Zu Weihnachtsgeſchen⸗ keu friſch eingetroffen: „ inderunterhoſen, wollene Kopftücher, Kinderhauben, Jäckchen, Strümpfe, Docken, ü cke, Reda! loge, Vortr., und ohne neue und für Kriegen inen, die Feuerwehr, Radfahrer, Geſaug Vergnügungsvereine. 8 1 0. U. Uhse, Berlin 0. 7, Ofüner onomierat Auswahlſendung. Verzeichniſſe unrſon wenn er * Bauern ⸗erein Viernheim. Den Mitgliedern des Bauernvereins zur Nachricht, daß Thomasmehl auf Lager iſt und von den Mitgliedern bezogen werden kann. Es iſt jetzt die beſte Zelt zum Streuen und ein weiterer Ankauf wird nicht ſtattfinden. Auch trifft ein Wagen Kainit in dieſer Woche ein“ Derſelbe wird loſe an der Bahn verwogen und müſſen ſich diejenigen Mitglieder, welche Kainit beziehen, ſofort bei Vorſtand Franz Kirchner, Weinheimerſtraße oder Valt. Winkler, Schulſtraße, melden. Es wird der Bezug von Thomasmehl und Kaipit ſehr emp⸗ fohlen, pa ſich Phosphorſäure und Kali hier billiger ſtellt. Ferner iſt Kleie auf Lager und wird gleichzeitig darauf ouf⸗ merkſam gemacht, daß ſämtliche leeren Säcke baldigſt abge⸗ liefert werden muͤſſen oder mit 50 Pfg. berechnet werden. Auch müſſen alle Rückſtände bis längſtens Ende Dezember beim Rechner Martin bezahlt werden. Der Vorſtand. Hausfrauen! Nur noch kurze Zeit iſt die. Dampf- Bellfedrru⸗Reinigungs⸗Maſchine hier aufgeſtellt. Wer ſeine Bettfedern noch gereinigt haben will, möge ſich ſofort melden. Hochachtungs voll 2 L 4 Christian Wagner, fudwigftraßt Dampf. Bettfedern⸗Reinigungs⸗Anſtalt mit Motorbetrieb im Hauſe des Herrn Franz Reiſchert, neben Bäcker Hartmann. Nl A A . 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Die Er⸗ Härung Bethmann Hollwegs mit ihrem Fanfarenton hat uns gezeigt, welchen Einfluß der Balkandreibund geltend zu machen gewillt iſt. Gegen die Kriegsgerüchte in Oeſterreich hat ſich der Statthalter von Galizien, Dr. Bobrzynski. in der Vollverſammlung der polniſchen Landtags- und Reichstagsabgeordneten gewendet. Er beantwortete eine an ihn gerichtete Anfrage folgendermaßen:„Auf Grund der Ermächtigung ſeitens des Miniſterpräſidenten bin ich in der Lage, folgende autoritative Aeußerung ab⸗ ugeben: Die internationale Situation hat in den letzten Faden keine Veränderung erfahren, und die Gerüchte über eine Verſchärfung der auswärtigen Lage ſind un⸗ begründet. Unſere Beziehungen zu Rußland ſind normal, und den Gerüchten über eine bevorſtehende Kriegsgefahr iſt daher kein Glauben beizumeſſen.“ Die Friedensverhandlungen in London beginnen am Sonnabend, 14. d M., im St.⸗Jamas⸗ Palaſt. Es beſteht wohl allgemein die Zuverſicht, daß es gelingen wird, eine Löſung des Balkanproblems herbeizuführen. Die Pforte beabſichtigt„Proteſt zu erheben, weil die Bulgaren Adrianopel in der Nacht nach der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes noch⸗ mals angegriffen haben. Die Botſchafter⸗„Reunion“. Für die Londoner Beſprechungen der Botſchafter wurde das Wort Reunion gewählt. Bisher ſind in London nur die prinzipiellen Zuſtimmungen einge⸗ troffen. Die Wiener Regierung, die bisber die größten Schwierigkeiten machte, hal ſich mik der beſtimmten e des Dreiverbandes zufrieden gegeben, daß ie Reunion ohne ausdrücklichen Wunſch Oeſterreichs keine öſterreichiſche Lebensintereſſen berührende The⸗ mata zum Gegenſtand der Erörterung machen würde. Die Griechen kämpfen weiter. Die Gerüchte, daß ſich Griechenland dem Waffen⸗ ſtillſtand angeſchloſſen habe, ſind falſch, denn die griecht⸗ ſchen Truppen kämpfen weiter. Das zeigt folgende Meldung aus Konſtantinopel: Die griechiſchen Truppen, die in der Bucht von Teros landeten, vernichteten ein türkiſches Dorf, das ihnen im Wege lag, und verſuchten dann nach der Feſtung Galipoli zu marſchieren. Sie wurden aber von türkiſchen Truppen zurückgeſchlagen. Zu großen Ereigniſſen dürfte es zwiſchen Griechen und Türken freilich kaum noch kommen. Zudem ſoll, wie der Korreſpondent des„Newyork Herald“ aus Bel⸗ grad meldet, nach dort vorliegenden Informationen Griechenland nunmehr bereit ſein, ſeine Zuſtimmung zum Waffenſtillſtand zu geben. Griechenland will auf Janino verzichten, wenn die Unabhängigkeit Janinas garantiert wird. 8 1 Beſchlagnahmter Handelsdampfer. Der„Corriere della Serra“ berichtet aus Valong: Der Dampfer„Adriatico“ der italieniſchen Geſellſchaft „Puglia“, mit Mehl aus Bari nach Valona unterwegs, wurde am Sonntag von einem griechiſchen Kanonen⸗ boot bei der Hafeneinfahrt von Valona angehalten und nach Korfu gebracht. Politiſche Nundſchau. — Berlin, 9. Dezember. — Bei einem Automobilzuſammenſtoß in der Nähe von Madrid wurde der ſpaniſche Unterrichtsminiſter Alba er⸗ heblich verletzt. — Exkönig Manuel von Portugal reiſt zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit nach dem Süden. Der Exkönig iſt auf der Durchreiſe in Berlin eingetroffen und war bei dem Kaiſer und der Kaiſerin zur Mittagstafel ge⸗ laden. — Der frühere Präſident der Republik Venezuela, Caſtro, iſt von Antwerpen nach Hamburg abgereiſt. E :: Papſt und Reichskanzler. Die„Preßzentrale“ be⸗ richtet aus Rom:„Fürſt und Fürſtin Bülow wurden am Freitag nachmittag in Spezialaudienz vom Papſt empfangen.“ Die römiſche Preſſe bringt dieſen Beſuch mit der kürzlichen Drohung des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg in Zuſammenhang, die Beziehun⸗ gen zum Vatikan abzubrechen. Dies trifft jedoch nach Informationen des genannten Telegraphenbureaus von beſtunterrichteter Seite nicht zu; es handele ſich lediglich um einen Höflichkeitsbeſuch des ehemaligen deutſchen Reichskanzlers. :: Kurze Anfrage über das Jeſuitengeſetz. Der badiſche Centrumsabgeordnete Fehrenbach hat folgende kleine Anfrage im Reichstage eingebracht: „In Freiburg im Breisgau hat in der Woche vom 2. bis 6. Dezember dieſes Jahres in der ſtädtiſchen Feſt⸗ halle, entſprechend bisheriger Uebung, ein Jeſuitenvater Vorträge gehalten mit den Themen: Gott, Menſch, Gott⸗ menſch, des Gottmenſchen Werk, des Gottmenſchen Liebe. Am 6. Dezember dieſes Jahres wurde nun dem betreffenden Pater eine Verfügung der großherzoglich badiſchen Kultus⸗ miniſteriums eröffnet, des Inhalts, daß religionswiſſen⸗ ſchaftliche Vorträge von Jeſuiten verboten ſeien und in Zukunft nicht mehr gehalten werden dürfen. Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um ſeine Erklärung in der 77. Sitzung des Reichstages vom 4. Dezember dieſes Jahres: „Die beſtehende Praxis oder die beſtehende Handhabung des Geſetzes zu ändern, iſt nicht Zweck und Abſicht des jetzigen Bundesratsbeſchluſſes“, und jene des Herrn Staats⸗ ſſekretärs des Reichsjuſtizamtes in der 79. Sitzung vom 6. Dezember dieſes Jahres:„Was die Auslegung ſelbſt anbetrifft, ſo iſt Ihnen ja verſichert worden, daß die jetzige Auslegung in keiner Weiſe eine Verſchärfung der früheren Verordnung ſein ſoll. Sie will keine Verſchärfung. und es wird ſich auch in der Praxis ergeben, daß tatſüäch⸗ lich irgendeine Verſchärfung nicht eintreten würde“, hier⸗ gegen zur Geltung zu bringen?“ 5 Es iſt anzunehmen, daß dieſe Anfrage in derſelben Weiſe„abgeſchüttelt“ werden wird, wie das bisher bei allen kleinen Anfragen der Fall war. :: Der neue deutſche Ga ſandte in Abeſſinien. Halb⸗ amtlich verlautet, daß für den erledigten Poſten des deutſchen Geſandten in Adis Abeba(Abeſſinien) der bisherige Generaltonſul von Syburg in Jokoghama in Ausſicht genommen worden iſt. Friedrich von Syburg trat 188 Haus dem Juſtizdienſt aus, wurde Vizekonful in Shanghai und 1889 Konſul in Bombay, von wo er 1895 nach Algier verſetzt wurde. Seit 1898 befand er ſich in Batavia und wurde dort im September 1899 zum Generalkonſul ernannt. Im Herbſt 1904 wurde er nach Jokohama verſetzt. 5 2 Wirtſchaftlicher Krieg in der Dſtniark. Am Sonntag hat in Poſen der Oſtmarkenverein eine Proteſt⸗ derſammlung gegen den pol niſchen Boykott ver⸗ anſtaltet, zu der etwa 1000 Perſonen aller Stände erſchienen waren. Alle Redner verlangten die An⸗ vendung der ſchärfſten Abwehrmaßnahmen, und zwar zuch von der Regierung. Der Anſiedler Müller berief lich ſogar auf die deu tſche Fauſt. Juſtizrat Wagner bezeichnete die Enteignung als ein böchſt kulturelles Werk, das fortgeſetzt werden müſſe. Schließlich wurde in ekner Reſolution die Loſung ausgegeben, daß der Deutſche zum Deutſchen halten müſſe.— Die deut⸗ ſchen Kaufleute werden von dem Boykott ſehr ſchwer getroffen. :: Umſchwung im„roten Königreich!l. In den letzten Tagen der abgelaufenen Woche wurden in Oſtritz bei der Wahl der Arbeitnehmerbeiſitzer der Ortskran⸗ kenkaſſe die Kandidaten der chriſtlichen Gewerkſchaften und konfeſſionellen Vereine mit Stimmenmehrheit ge⸗ wählt. Die Sozialdemokraten erhielten keinen ein⸗ zigen Vertreter. ee eee Deutſcher Reichstag. [I Berlin, 7. Dezbr. Das Geſpenſt Rockefeller ſchwebte heute über dem bauſe. Auf der Anklagebank des Reiches ſaß die „Standard Oil Companh“, dieſe bisher ungehinderte Machthaberin des Weltpetroleummarktes. Auf der Tagesordnung ſtand das Petroleummonopol. Reichs⸗ ſchatzſekretär Dr. Kühn„brachte die Vorlage ein“, wie man im Parlamentarismus ſagt. Gegen das Geſetz ſeien eingenummen e umgl die wundſitzlicher Gegner jedes? N i die G f i zm G. 19020 0 7 werbe g Freun Rice. U 11 en deutſa eine Tagan 8 0 12 aufs gerrerffer 1891 man in dieſem Winter, für ordentlich ſcharfe Kälte in Aunsſicht ſtellt, ſeltſame Witterungserſcheinungen zu beobachten. In Nordamerika, beſonders im Nordoſten, auch in der Gegend von Waſhington und Newyork, ſind furcht⸗ bare Schneeſtürme niedergegangen, und es Jerrſcht eine ganz ungewöhnliche Kälte. Die Meldungen über Seenot ſind ergreifend: — Nebwpork, 9. Dezember. Der Dampfer„St. Paul“ von der American Line und der Dampfer„Minnetorka“ von der Atlantiſchen Transportgeſellſchaft haben während der Fahrt über den Ozean ſchwere Beſchädigungen erlitten. Die Kabinen für drahtloſe Telegraphie ſind auf beiden Schiffen zerſtört worden. Auch die Geländer der Kommandohrücken wurden durch die ſtürmiſche See hinweg⸗ geriſſen. Auf dem„St. Paul“ wurde ein Pafſagier den die Wiſſenſchaft außer⸗ vom Sturm ber Bord geſchleudert. Er ronnte zwar von der Mannſchaft noch gerettet werden, hatte ſich aber bei dem Sturz den Arm gebrochen. Das war aber noch nicht das Schlimmſte. Eine andere Mitteilung erſchreckte in der Nacht zum Montag und bis weit in den Montag hinein in London und bald darauf in anderen großen Seeſtädten die Gemüter aufs entſetzlichſte. Eine Erinnerung an die„Titanie“⸗Kataſtrophe ging um. In der Nacht zum Montag ging in London und Paris das Gerücht, daß der bekannte Nieſen⸗ Paſſagierdampfer der Cunardlinie, 1 „Mauretania“ geſcheitert„ ſein ſoll. Die„Mauretania“ war am Freitag nach⸗ mittag um 5 Uhr von Liverpool abgefahren. Auf dem Bureau der Cunardlinie und an ſonſt wohl infor⸗ mierten Stellen war jedoch von einem Unfall der „Mauretania“ nichts bekannt. In London hielt ſich das Gerücht von dem Unfall der„Mauretania“ noch am Montag morgen. Nach den dort vorliegenden Nach⸗ richten konnte die„Mauretania“ ſich auch noch nicht in der Mitte des Ozeans befinden. Die letzte draht⸗ loſe Nachricht ſtammt aus Roches de Point und lautete, daß die„Mauretania“ um 8 Uhr 30 Min. abends 180 Seemeilen von Faſtnit entfernt geweſen ſei. Von dieſem Augenblick an fehlen weitere Nachrichten, und ſie waren auch nicht zu erlangen trotz energiſcher Nachforſchung auf allen nur erdenklichen Wegen, bei denen natürlich die brahtloſe Telegraphie eine Rolle ſpielt. * Die„Mauretania“ gehört zu den modernſten trans⸗ atlantiſchen Paſſagierdampfern und iſt mit allen tech⸗ niſchen Hilfsmitteln der vorgeſchrittenen Schiffsbaukunſt aus⸗ gerüſtet. Aufſehen erregte ihre erſte Fahrt von Newyork nach Liverpool Weihnachten 1909, die ſie in weniger als fünf Tagen zurücklegte. De retanig“ iſt ſchon einmal, im Dezember 1908, vnn an 2 ichen unfall. hetr Ukfen worden. Sie ſtran⸗ e N N Es R folgende mit einer 8 779 f NN 5 r Ans N und Fern. „ Maunheim, 9. Dez. Daß Luftſchiff Schütte⸗Lanz iſt am Samſtag nachmittag in Biesdorf bei Berlin vor der Siemens⸗Schuckert⸗Halle glatt gelandet. Schon zwiſchen halb 7 Uhr und 8 Uhr fuhr das Luftſchiff über und um Berlin, verlor dann infolge des dichten Nebels für kurze Zelt die Orientierung, die es aber bei Frankfurt a. d. O. wiederge⸗ wann, um dann nach Berlin zurückzukehren. Die Landung erfolgte nicht eher, weil die vorgeſchriebene Bedingung einer 16ſtündigen Fahrt erfüllt werden ſollte. Damit hat unſer helmiſches Lufiſchiff die zweite Bedingungsfahrt glücklich und glänzend erfüllt, beſonders glänzend, da das Luftſchiff mit ſehr ungünſtigen Wind- und Wetterverhältulſſen, vor allem auch mit dem dichten Nebel ſchwer zu kämpfen hatte. „ Maunheim, 9. Dez. Nach einer Zuſammeyſtellung pro Oktober 1912 hat die Stadt Mannheim unter allen deutſchen Großſtädten die niedrigſte Sterblichkeitszffer mit 8,77 pro Tauſend. Maunheim, 9. Dez. Die bad. Anllin⸗ und Soda⸗ fabrik in Ludwigshafen hat laut Fabrikanſchlag ab 1. Dezem- ber d. J. für ihre ſämtlichen Arbeſter je nach Alter n. Dienſt- zelt eine Lohnerhöhung eintreten laſſen. Ihre Stiftung für: Kaufmanngerholungsheime von 10 000 Mark hat die Firma auf 20 000 Mark erhöht. „ Waldhof, 9. Dez. Nachdem in der vergangenen Woche aus dem Zuge zwiſchen Sandhofen und Waldhof eine Poſtkaſette mit 6700 Mark Inhalt geſtohlen wurde, wurde in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in das Poſtamt Woldhof eingebrochen. Es wurden die Schalterkaſſen und andere andere Schubladen uſw. erbrochen, ohne daß jedoch Geld oder Geldeswert darin gefunden wurde. Ein anderes Wertbehältuis war zu öffnen verſucht worden; der Verſuch war jedoch mißlungen. An dem Kaſſenſchrank fand ſich keine Spur von deinem Einbruchsverſuch. Von dem oder den Tätern fehlt auch jetzt noch jede Spur. Für Nachforſchung durch Pollzeihnnde war die Spur unbrauchbar gemacht geworden. ) Von der Bergſtraße, 9. Dez. Viele Weinberge werden infolge des ſchlechten Ertrags und der Reblauskrank- helten ausgehauen. * Lentershauſen, 9. Dez. Großfeuer. Letzte Nacht brach in dem Koch ſchen Anweſen neben dem Rathaus Feuer auß. Scheuer, Stallungen und Schuppen fielen dem Element zum Opfer. Auch Vieh iſt verbrannt. Wohnhaus, auch das neuerbaute Rathaus, waren in großer Gefahr. Man ver⸗ mutet Brandſtiftung. * Birkenau, 9. Dez. Nachdem die Verhandlungen uͤber die Wahl eines neues Gemeinderechners na ſezu 1 Jahr währten, wurde nun endlich die Wahl des Buchbinders Geiß beſtätigt, und er dieſer Tage in ſeinen Dienſt eingewieſen. * Landen bach, 9. Dez. Der Zimmermeiſter und Meß⸗ ne anas Fink. non. der. Aas enngramt 1 40 8 25 rel G in 70 15 e 1 Del eren Preis bdön 5000 ark Schnatz und Karl Mint in Eſſen⸗Ruhr. Preiſe wurden den Entwürfen von D. und K. Schulze in Dortmund und Profeſſor Kuhlmann in Charlotten⸗ burg zugeſprochen. Fünf Entwürfe wurden angekauft. Melken Philipp Zwei zweite 2228 Marktbericht. * Weinheim, 7. Dez. Schwein emarkt. Es waren 290 Milchſchweine zugeführt. Es wurden davon ver⸗ kauft 263 Stück zu 18—42 Mk. Läufer waren 20 zuge- führt. Davon wurden 16 Stück zu 4765 Mk. verkauft. Neueſtes. Worms, 10. Dez. Heute morgen paſſierte an der Brunhildenbrücke ein Eiſenbahn⸗Unglück. Der von Alzey kommende Perſonenzug fuhr bei der Einfahrt in den Haupt⸗ bahnhof auf einen Rangierzug auſ. Der Heizer wurde lebensgefährlich verletzt. Der Lokomotivführer und einige Perſonen ſollen leichter verletzt worden ſein. Die Direktion des Paſſagierſchiffes„Mauretania“, welches, wie wir auf der zweiten Seite meldeten, vernichtet wurde, teilt mit, daß ihr von Bord der„Mauretania“ die Mitteilung zuging, daß dem Schiffe nichts paſſiert und an Bord alles wohl ſei. Nein Schöner Nut aue Sc braucht Schutz.— meine schonen Sbieſe] schötzt gegen Nasse der ties. Schwarze Hochglanz von Zum Nachaeſcha en. —— e ˙— ³¹w¹m Bekanntmachung. Betr: Zähl ung der leerſtehenden Wohnungen 1912. Behufs Zählung der in der Gemeinde Viernheim leerſtehenden Wohnungen ohne Unterſchied der Anzahl der Wohnräume werden diejenigen Hausbeſitzer, welche leerſtehende Wohnungen zu ver- mieten haben erſucht, dieſelben bis läugſtens 13. ds. Mis. bei dem hieſigen Wohnungsinſpektor, Gemeindebaumeiſter Berberich, zwecks Beſichtigung und Eintragung in die Liſte anzumelden. 8. 1„* 70 812 Vieruheim. 8, gebrauchtes Kavier bzugeben. rfragen bei Sch. Lembach Viernheim. Veihnachtsbäckerei empfehle: zucker, geſt. Zucker, elu, Auis, Amo- Vanillzucker, Vack⸗ „ Palmona und flanzeubutter. Karl Kempf Ww. J. Mädchen ographie u. Schreib⸗ geübt, per ſofort hieſiges Bureau ge Albert Weißmaun Cigarten⸗ Fabrik. Peihnachtsgeſchen⸗ Ifriſch eingetroffen: kderunterhoſen, eue Kopftücher, hauben, Jäckchen, ümpfe, Socken, Strickwolle bei karl Kempf Wwe. Viernheim. 5. Dezember, nachm u Eugel hier ein ſehr 6 „Landesgeologe aus inheim u. Umgebung“ i des Gebietes, Boven— Jie eic) ſtatt. ungen an der Tafel, Nu f. I. Ant. Auch geben wir hiermit bekannt, daß bil Anmeldungen von Lehrlingen zur Handwerkskammer noch dem 1. Januar k. Js. eine Schreibgebühr von je Mk. 2.— erhoben wird. Wir empfehlen alſo, alle noch nachzuholenden Anmeldungen vor Jahresſchluß bewirken zu wollen. Am Mittwoch, den 18. Dezbr., nachm. 2 Uhr werden im Schiller ſchulhofe einige vakante Zeichentiſche und Unter- ſtuͤtzungsböcke verſteigert. Liebhaber wollen ſich dieſelben von 1 Uhr ab dorten einſehen und wird zur Verſteigerung hiermit eingeladen. Der Vorſtand: Roos. ü cke, Red, Pro- loge, Vorträge mit und ohne Weſaug für Kriegeiſſ Turn, Feuerwehr, Radfahrer, Geſaug 1 ud Wergnügungs vereine. 6. O, Uhse, Berlin 0. 27, Grünerxig 95 Auswahlſendung. Verzeichniſſe um font u. frei. Bauern-Verein Viernheim. Den Mitgliedern des Bauernvereins zur Nachricht, daß Thomasmehl auf Lager iſt und von den Mitgliedern bezogen werden kann. Es iſt jetzt die beſte Zeit zum Streuen und ein weiterer Ankauf wird nicht ſtattfinden. Auch trifft ein Wagen Kainit in dieſer Woche ein! Derſelbe wird loſe an der Bahn verwogen und müſſen ſich diejenigen Mitglieder, welche Kainit beziehen, ſofort bei Vorſtand Franz Kirchner, Weinheimerſtraße oder Valt. Winkler, Schulſtraße, melden. Es wird der Bezug von Thomasmehl und Kaipit ſehr emp⸗ fohlen, da ſich Phosphorſäure und Kali hier billiger ſtellt. Ferner iſt Kleie auf Lager und wird gleichzeitig darauf ouf⸗ merkſam gemacht, daß ſämtliche leeren Säcke baldigſt abge⸗ liefert werden muͤſſen oder mit 50 Pfg. berechnet werden. Auch müſſen alle Rückſtände bis längſtens Ende Dezember beim Rechner Martin bezahlt werden. Der Vorſtand. Hausfrauen! Nur noch kurze Zeit iſt die M Dampf- Hellfederu⸗Atinigungs⸗Maſchine hier aufgeſtellt. Wer ſeine Bettfedern noch gereinigt haben will, möge ſich ſofort melden. Hochachtungsvoll Christian Wagner, fudwigftaßt Dampf. Bettfedern-Reinigungs⸗Anſtalt mit Motorbetrieb im Hauſe des Herrn Franz Reiſchert, neben Bäcker Hartmann. 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Die Er⸗ klärung Bethmann Hollwegs mit ihrem Fanfarenton hat uns gezeigt, welchen Einfluß der Balkandreibund geltend zu machen gewillt iſt. Gegen die Kriegsgerüchte in Deſterreich hat ſich der Statthalter von Galizien, Dr. Bobrzynski. in der Vollverſammlung der polniſchen Landtags- und Reichstagsabgeordneten gewendet. Er beantwortete eine an ihn gerichtete Anfrage folgendermaßen: Auf, Grund der Ermächtigung ſeitens des Miniſterpräſidenten bin ich in der Lage, folgende autoritative Aeußerung ab⸗ 5 8 Die internationale Situation hat in den letzten Tagen keine Veränderung erfahren, und die Gerüchte über eine Verſchärfung der auswärtigen Lage ſind un⸗ begründet. Unſere Beziehungen zu Rußland ſind nörmal, und den Gerüchten über eine bevorſtehende Kriegsgefahr iſt daher kein Glauben beizumeſſen.“ Die Friedensverhandlungen in London beginnen am Sonnabend, 14. d M., im St.⸗Jamas⸗ Palaſt. Es beſteht wohl allgemein die Zuverſicht, daß es gelingen wird, eine Löſung des Balkanproblems herbeizuführen. Die Pforte beabſichtigt„Proteſt zu erheben, weil die Bulgaren Adrianopel in der Nacht nach der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes noch⸗ mals angegriffen haben. Die Botſchafter⸗„Reunion“. Für die Londoner Beſprechungen der Botſchafter wurde das Wort Reunion gewählt. Bisher ſind in London nur die prinzipiellen Zuſtimmungen einge⸗ troffen. Die Wiener Regierung die visher die größten Schwierigkeiten machte, hal ſich mik der beſtimmten a des Dreiverbandes zufrieden gegeben, daß ie Reunion ohne ausdrücklichen Wunſch Oeſterreichs keine öſterreichiſche Lebensintereſſen berührende The⸗ mata zum Gegenſtand der Erörterung machen würde. Die Griechen kämpfen weiter. Die Gerüchte, daß ſich Griechenland dem Waffen⸗ ſtillſtand angeſchloſſen habe, ſind falſch, denn die griecht⸗ ſchen Truppen kämpfen weiter. Das zeigt ſolgende Meldung aus Konſtantinopel: Die griechiſchen Truppen, die in der Bucht von Teros landeten, vernichteten ein türkiſches Dorf, das ihnen im Wege lag, und verſuchten dann nach der Feſtung Galipoli zu marſchieren. Sie wurden aber von türkiſchen Truppen zurückgeſchlagen. Zu großen Ereigniſſen dürfte es zwiſchen Griechen und Türken freilich kaum noch kommen. Zudem ſoll, wie der Korreſpondent des„Newyork Herald“ aus Bel⸗ grad meldet, nach dort vorliegenden Informationen Griechenland nunmehr bereit ſein, ſeine Zuſtimmung zum Waffenſtillſtand zu geben. Griechenland will auf Janino verzichten, wenn die Unabhängigkeit Janinas garantiert wird. 1 * 0 Ea 155 Beſchlagnahmter Handelsdampfer. N Der„Corriere della Serra“ berichtet aus Valong: Der Dampfer„Adriatico“ der italieniſchen Geſellſchaft „Puglia“, mit Mehl aus Bari nach Valona unterwegs, wurde am Sonntag von einem griechiſchen Kanonen⸗ boot bei der Hafeneinfahrt von Valona angehalten und nach Korfu gebracht. Politiſche Nundſchau. — Berlin, 9. Dezember. — Bei einem Automobilzuſammenſtoß in der Nähe von Madrid wurde der ſpaniſche Unterrichtsminiſter Alba er⸗ heblich verletzt. — Exkönig Manuel von Portugal reiſt zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit nach dem Süden. Der Exkönig ſiſt auf der Durchreiſe in Berlin eingetroffen und war bei dem Kaiſer und der Kaiſerin zur Mittagstafel ge⸗ laden. — Der frühere Präſident der Republik Venezuela, Caſtro, iſt von Antwerpen nach Hamburg abgereiſt. * :: Papſt und Reichskanzler. Die„Preßzentrale“ be⸗ richtet aus Rom:„Fürſt und Fürſtin Bülow wurden am Freitag nachmittag in Spezialaudienz vom Papſt empfangen.“ Die römiſche Preſſe bringt dieſen Beſuch mit der kürzlichen Drohung des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg in Zuſammenhang, die Beziehun⸗ gen zum Vatikan abzubrechen. Dies trifft jedoch nach Informationen des genannten Telegraphenbureaus von beſtunterrichteter Seite nicht zu; es handele ſich lediglich um einen Höflichkeitsbeſuch des ehemaligen deutſchen Reichskanzlers. :: Kurze Anfrage über das Jeſuitengeſetz. Der badiſche Centrumsabgeordnete Fehrenbach hat folgende kleine Anfrage im Reichstage eingebracht: 5 „In Freiburg im Breisgau hat in der Woche vom 2. bis 6. Dezember dieſes Jahres in der ſtädtiſchen Feſt⸗ halle, entſprechend bisheriger Uebung, ein Jeſuitenvater Vorträge gehalten mit den Themen: Gott, Menſch, Gott⸗ menſch, des Gottmenſchen Werk, des Gottmenſchen Liebe. Am 6. Dezember dieſes Jahres wurde nun dem betreffenden Pater eine Verfügung der großherzoglich badiſchen Kultus⸗ miniſteriums eröffnet, des Inhalts, daß religionswiſſen⸗ ſchaftliche Vorträge von Jeſuiten verboten ſeien und in Zukunft nicht mehr gehalten werden dürfen. Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um ſeine Erklärung in der 77. Sitzung des Reichstages vom 4. Dezember dieſes Jahres: „Die beſtehende Praxis oder die beſtehende Handhabung des Geſetzes zu ändern, iſt nicht Zweck und Abſicht des jetzigen Bundesratsbeſchluſſes“, und jene des Herrn Staats⸗ ſekretärs des Reichsjuſtizamtes in der 79. Sitzung vom 6. Dezember dieſes Jahres:„Was die Auslegung ſelbſt anbetrifft, ſo iſt Ihnen ja verſichert worden, daß die jetzige Auslegung in keiner Weiſe eine Verſchärfung der früheren Verordnung ſein ſoll. Sie will keine Verſchärfung. und es wird ſich auch in der Praxis ergeben, daß tatſäch⸗ lich irgendeine Verſchärfung nicht eintreten würde“, hier⸗ gegen zur Geltung zu bringen?“ 0 Es iſt anzunehmen, daß dieſe Anfrage in derſelben Weiſe„abgeſchüttelt“ werden wird, wie das bisher bei allen kleinen Anfragen der Fall war. :: Der neue deutſche G7ſandte in Abeſſinien. Halb⸗ amtlich verlautet, daß für den erledigten Poſten des deutſchen Geſandten in Audis Abeba(Abeſſinien) der 4 bisherige Generalronſul von Syburg in Jorohama in Ausſich! genommen worden iſt. Friedrich von Syburg trat 188 Haus dem Juſtizdienſt aus wurde Vitzekonſul in Shanghai und 1889 Konſul in Bombay, von wo er 1895 nach Algier verſetzt wurde. Seit 1898 befand er ſich in Batavia und wurde dort im September 1899 zum Generalkonſul ernannt. Im Herbst 1903 wurde er nach Jokohama verſetzt. 5 tt: Wirtſchaftlicher Krieg in der Dſtmark. Am Zonntag hat in Poſen der Oſtmarkenverein eine Proteſt⸗ derſammlung gegen den pol niſchen Boykott ver⸗ anſtaltet, zu der etwa 1000 Perſonen aller Stände erſchienen waren. Alle Redner verlangten die An⸗ vendung der ſchärfſten Abwehrmaßnahmen, und zwar zuch von der Regierung. Der Anſiedler Müller berief lich ſogar auf die deutſche Fauſt. Juſtizrat Wagner dezeichnete die Enteignung als ein höchſt kulturelles Werk, das fortgeſetzt werden müſſe. Schließlich wurde in ekner Reſolution die Loſung ausgegeben, daß der Deutſche zum Deutſchen halten müſſe.— Die deut⸗ ſchen Kaufleute werden von dem Boykott ſehr ſchwer getroffen. :: Umſchwung im„roten Königreich“. In den letzten Tagen der abgelaufenen Woche wurden in Oſtritz bei der Wahl der Arbeitnehmerbeiſitzer der Ortskran⸗ kenkaſſe die Kandidaten der chriſtlichen Gewerkſchaften und konfeſſionellen Vereine mit Stimmenmehrheit ge⸗ wählt. Die Sozialdemokraten erhielten keinen ein⸗ zigen Vertreter. eee Deutſcher Reichstag. IJ Berlin, 7. Dezbr. Das Geſpenſt Rockefeller ſchwebte heute über dem bauſe. Auf der Anklagebank des Reiches ſaß die „Standard Oil Companh“, dieſe bisher ungehinderte Machthaberin des Weltpetroleummarktes. Auf der Tagesordnung ſtand das Petroleummonopol. Reichs⸗ ſchatzſekretär Dr. Kühn„brachte die Vorlage ein“, wie man im Parlamentarismus ſagt. Gegen das Geſetz ſeien eingenommen: einmal die grundſätzlichen Gegner jedes Monopols. Hier aber handle es ſich doch nicht um die Einſchränkung des inländiſchen Gewerbes, ſondern im Gegenteil um einen Vorteil für das heimiſche Ge⸗ werbe und die heimiſchen Verbraucher. Sodann die Freunde der Standard Oil Company, die ſagten, ſo ſchön wie dieſe könne uns niemand Oel auf die Lampe gießen. In Rumänien, Oeſterreich, Schweden, China und in den Vereinigten Staaten habe man trotzdem Gegenmaßregeln gegen ſie getroffen. Kann nun der deutſche Markt auch ohne amerikaniſche Produktion ge⸗ nügend verſorgt werden? Ja. Und außerdem gibt es eine genügend ſtarke amerikaniſche Produktion außer⸗ halb der Company. Vorläufig aber wolle man auch dieſer noch die Beteiligung offen laſſen. Wenn nun ſchon ein Monopol, warum dann nicht ein reines Staatsmonopol, ſondern eine Betriebsgeſellſchaft? Weil ſich das kaufmänniſcher geſtalten laſſe, beweglicher, un⸗ bureaukratiſcher. Die Regierung habe ſich keiner Finanz⸗ ruppe gegenüber die Hände gebunden. Mißbräuchen tände das Vetorecht des Reichskommiſſars und die Auflöſung der Betriebsgeſellſchaft entgegen. Jedenfalls ließ er es an Verſprechungen nicht fehlen und an Schönfärberei der Zukunftsausſichten auch nicht. Aber es half ihm nichts. Dieſes Geſetz will anfänglich kein Menſch. Der ſozialdemokratiſche Feuilleton⸗Redakteur Emanuel Wurm, von Hauſe aus Chemiker und Direktor einer Spiritusfabrik in Rußland, ſchleudert die ganze Beſcherung erbarmungslos in den Orkus. Man ver⸗ ſtaatliche lieber die Kohlenbergwerke und die Elektri⸗ zität und mache ſo dem Petroleum Konkurrenz. Von Rumänien und Galizien ſei nichts zu erwarten. Das Petroleum werde teurer werden. Nur die intereſſier⸗ ten Banken, nicht die Konſumenten würden geſchützt werden. Der Reichskommiſſar werde nichts ſein, als ein Kiebitz beim Skatſpiel der Bankgruppen. Es fehle jedes Kontrollrecht durch den Reichstag. Und mit Schau⸗ ern muß der Schatzſekretär ſehen, daß man auf der Rechten dem„Genoſſen“ Beifall zollt. Und damit die⸗ ſem Bunde der Rechten und der Linken der dritte Mann nicht fehle, geſellt ſich auch Abg. Dr. Mayer⸗Kaufbeu⸗ ren(Etr.) dem Ablehnen hinen. Noch nie habe er mit einem Sozialbemotcaten jo udbereingeſtimmt wie mit Herrn Wurm. Wir ſeien der Standard Oil Com⸗ pany nicht gewachſen, die ein Wunderwerk der Orga⸗ niſation ſei. Das Geſetz bedeute eine Mehrbelaſtung des Konſums von 35 Millionen. Es würde uns aus dem Regen in die Trauſe bringen. Dieſem Dreibunde gegenüber fühlten ſich die Freunde der Vorlage ſehr ſchwach, zumal auch ſie doch nur mit halbem Herzen bei der Sache waren. Abg. Keinath(ntl.), Abg. Dr. Schulze⸗ Gävernitz(Vp.) und Abg. Dr. Arendt(Rp.) ſind im Grunde für die Vorlage, da ein Staatsmonopol beſſer als ein Privatmonopol ſei, halten aber ein gründliches Studium der Vorlage für notwendig.— Am Montag wird man die Vorlage bei der Weiterberatung ver⸗ mutlich an eine Kommiſſion verweiſen, die leicht eine Begräbniskommiſſion werden kann. Anwetter auf See. Wieder ein Nieſenſchiff in Gefahr? (Auf dem Atlantiſchen Ozean herrſchen ſeit einigen Tage furchtbare Stürme, von denen zahlreiche Schiffe aufs ſchwerſte getroffen worden ſind. Ueberhaupt Hal man in dieſem Winter, für den die Wiſſenſchaft außer⸗ ordentlich ſcharfe Kälte in Ausſicht ſtellt, ſeltſame Witterungserſcheinungen zu beobachten. In Nordamerika, beſonders im Nordoſten, auch in der Gegend von Waſhington und Newyork, ſind furcht⸗ bare Schneeſtürme niedergegangen, und es Herrſcht eine ganz ungewöhnliche Kälte. Die Meldungen über Seenot ſind ergreifend: — Newyork, 9. Dezember. Der Dampfer„St. Paul“ von der American Line und der Dampfer„Minnetorka“ von der Atlantiſchen Transportgeſellſchaft haben während der Fahrt über den Ozean ſchwere Beſchädigungen erlitten. Die Kabinen für drahtloſe Telegraphie ſind auf beiden Schiffen zerſtört worden. Auch die Geländer der Kommandoh rücken wurden durch die ſtürmiſche See hinweg⸗ geriſſen. Auf dem„St. Paul“ wurde ein Pafſagier * 1 vom Sturm u ber Bord geschleudert. Er ronnte zwar von der Mannſchaft noch gerettet werden, hatte ſich aber bei dem Sturz den Arm gebrochen. N Das war aber noch nicht das W ſte. Eine andere Mitteilung erſchreckte in der Nacht zum Montag und bis weit in den Montag hinein in London und bald darauf in anderen großen Seeſtädten die Gemüter aufs entſetzlichſte. Eine Erinnerung an die„Titanie“⸗Kataſtrophe ging um. In der Nacht zum Montag ging in London und Paris das Gerücht, daß der bekannte Nieſen⸗ Paſſagierdampfer der Cunardlinie, 3 „Mauretauia“ geſcheitert n ſein ſoll. Die„Mauretania“ war am Freitag nach⸗ mittag um 5 Uhr von Liverpool abgefahren. Auf dem Bureau der Cunardlinie und an ſonſt wohl infor⸗ mierten Stellen war jedoch von einem Unfall der „Mauretania“ nichts bekannt. In London hielt ſich das Gerücht von dem Unfall der„Mauretania“ noch am Montag morgen. Nach den dort vorliegenden Nach⸗ richten konnte die„Mauretania“ ſich auch noch nicht in der Mitte des Ozeans befinden. Die letzte draht⸗ loſe Nachricht ſtammt aus Roches de Point und lautete, daß die„Mauretania“ um 8 Uhr 30 Min. abends 180 Seemeilen von Faſtnit entfernt geweſen ſei. Von dieſem Augenblick an fehlen weitere Nachrichten, und ſie waren auch nicht zu erlangen trotz energiſcher Nachforſchung auf allen nur erdenklichen Wegen, bei denen natürlich die drahtloſe Telegraphie eine Rolle ſpielt. * Die„Mauretania“ gehört zu den modernſten trans⸗ atlantiſchen Paſſagierdampfern und iſt mit allen tech⸗ niſchen Hilfsmitteln der vorgeſchrittenen Schiffsbaukunſt aus⸗ gerüſtet. Aufſehen erregte ihre erſte Fahrt von Newyork nach Liverpool Weihnachten 1909, die ſie in weniger als fünf Tagen zurücklegte. Die„Mauretania“ iſt ſchon einmal, im Dezember 1908, von einem gefährlichen Unfall betroffen worden. Sie ſtran⸗ dete an der Einfahrt in den Merſey bei Liverpool. Es dauerte geraume Zeit, ehe das Rieſenſchiff wieder flottge⸗ macht werden konnte. Das Schiff faßt 32 500 Tonnen und iſt in allen Teilen mit Paſſagieren voll beſetzt. Es faßt in der erſten Kafüte gegen 400, in der zweiten 500, im Zwiſchendeck 1300 Per⸗ ſonen. Die Mannſchaft iſt gegen 400 Kopf ſtark.. nc Lokale Nachrichten. () Viernheim, 10. Dez. „ Unterrichts kurs. Der zweite Vortrag wird heute Abend ½9 Uhr im Freiſchütz ſtattfinden über das Thema:„Die wirtſchaftliche und kulturelle Lage der d eutſchen Katholiken“. Für die Behandlung dieſes äußerſt intereſſanten Themas wird elne recht zahlreiche Teilnahme erwartet. * Viehzählung. Die letzte Viebzählung am 2. Dezember 1912 ergab folgendes Reſultat: 289 Pferde, 548 Stück Rindvieh, 1 Schaf, 2367 Schweine, 1041 Ziegen, 8515 Stuck Federvieh und 121 Bienenſtöcke. Ziegenzucht und Bleuen⸗ zucht ſind geſtlegen, die geſamte übrige Viehzucht iſt bebauer- licherweiſe zurückgegangen. Die Viehzählung im Jahre 1907 hakte ergeben: 292 Pferde, 651 Stück Rindvieh, 231 Schale, 3304 Schweine, 959 Ziegen, 8954 Stück Federvieh, 72 Bienenſtöcke. * Leerſtehende Wohnungen. Die Beſitzer leer ſtehender Wohnungen mögen letztere bis zum 13. Dezember Hr. Wohnunge⸗Inſpektor Gemeindebaumeiſter Berberich anmelden. (() Allmend⸗Verſammlung. Hierüber haben wir einen eingehenden Bericht im zweiten Blatte gebracht. Wir geben bie Exemplare, ſoweit der Vorrat reicht, unentgeltlich an die Burger Viernheims ab. — Poſtaliſches. Das Reichspoflamt hat folgende Verfügung erlaſſen: Die Ver endung mehrerer Pakete mit einer Poſtpaketadreſſe iſt für die Zeit vom 12. bis einſchl. 24. Dezember weder im inneren deutſchen Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland,— ausgenommen Argentinien, geſtattet. „ Theater. Hoftheater Maunheim. Diens⸗ tag 8 Uhr.„Glöckchen dis Eremiten“, Einheitsvorſtellung. Mittwoch 7 Uhr. Gaſtſpiel Alexander Moiſſt:„Romeo und Julia.“ Hohe Preiſe. Donnerstag 7 Uhr. Gaſtſpiel Alexander Moiſſi:„Die Räuber.“ Freitag 7¼½ Uhr.„Der Waffen⸗ ſchmied.“ Mittlere Preiſe. Samgßtag. Nachmittagsvorſtellung, „Prinzeſſin Flunkerli.“ Ermäßigte Preiſe 3 Uhr.„Hinter Mauern., Kleine Preiſe 7 Uhr. Sonntag Matinee.„Die Renalſſance“ 11½ Uhr.„Der Troubadour.“ Hohe Preiſe 6½ Uhr. Neus Theater. Sonntag,„Das lauſchige Neſt.“ 8 uhr. Spielhaus Worms. Donnerstag 12. Dezbr. Gaſtſpiel Ella Kobold. Königin Chriſtine. Schau- ſpiel 7¼ Uhr. * B. V. Viernheim. Wir weiſen hiermit wegen der Wichtitzkeit der Sache auf die heute abgedruckte Annonce des Bauernvereins hin. Ans Nah und Fern. „ Maunheim, 9. Dez. Das Luftſchiff Schütte⸗Lanz iſt am Samſtag nachmittag in Biesdorf bei Berlin vor der Siemens⸗Schuckert⸗Halle glatt gelandet. Schon zwiſchen halb 7 Uhr und 8 Uhr fuhr das Luftſchiff über und um Berlin, verlor dann infolge des dichten Nebels für kurze Zeit die Orientierung, die es aber bei Frankfurt a. d. O. wiederge⸗ wann, um dann nach Berlin zurückzukehren. Die Landung erfolgte nicht eher, weil die vorgeſchriebene Bedingung einer 16ſtündigen Fahrt erfüllt werden ſollte. Damit hat unſer heimiſches Luftſchiff die zweite Bedingungsfahrt glücklich und glänzend erfüllt, beſonders glänzend, da das Luftſchiff mit ſehr ungünstigen Wind- und Wetterverhältulſſen, vor allem auch mit dem dichten Nebel ſchwer zu kämpfen hatte. „ Mannheim, 9. Dez. Nach elner Zuſammeyſtellung pro Oktober 1912 hat die Stadt Mannheim unter allen Ven erſten Preis von deuſſcen Großſiäbten die nichrlaſte Sterblickteitezäffer mit 8,77 pro Tau end. N Mannheim, 9. Dez. Die bad. Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik in Ludwigshafen hat laut Fabrikanſchlag ab 1. Dezem⸗ ber d. J. für ihre ſämtlichen Arbeiter je nach Alter u. Dienſt⸗ elt eine Lohnerhöhung eintreten laſſen. Ihre Stiftung für: Kaufmaunserholungsheime von 10 000 Mark hat die Firma auf 20 000 Mark erhöht. „ Waldhof, 9. Dez. Nachdem in der vergangenen Woche aus dem Zuge zwiſchen Sandhofen und Waldhof eine Poſtkaſette mit 6700 Mark Inhalt geſtohlen wurde, wurde in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in das Poſtamt Woldhof eingebrochen. Es wurden die Schalterkaſſen und andere andere Schubladen uſw. erbrochen, ohne daß jeboch Geld oder Geldeswert darin gefunden wurde. Ein anderes Wertbehältuis war zu öffnen verſucht worden; der Verſuch war jedoch mißlungen. An dem Kaſſenſchrank fand ſich leine Spur vonzeinem Einbruchs verſuch. Von dem oder den Tätern fehlt auch jetzt noch jede Spur. Für Nachforſchung durch Pollzeibunde war die Spur unbrauchbar gemacht geworden. ) Von der Bergſtraße, 9. Dez. Viele Weinberge werden infolge des ſchlechten Ertrags und der Reblauskrank⸗ helten ausgehauen. 4 Lentershauſen, 9. Dez. Großfeuer. Letzte Nacht brach in dem Koch'ſchen Anweſen neben dem Rathaus Feuer aus. Scheuer, Stallungen und Schuppen fielen dem Element zum Opfer. Auch Vieh iſt verbrannt. Wohnhaus, auch das neuerbaute Rathaus, waren in großer Gefahr. Man ver⸗ mutet Brandſtiftung. „Birkenau, 9. Dez. Nachdem die Verhandlungen über die Wahl eines neues Gemeinderechners na ezu 1 Jahr währten, wurde nun endlich die Wahl des Buchbinders Geiß beſtätigt, und er dieſer Tage in ſeinen Dienſt eingewieſen. * Landen bach, 9. Dez. Der Zimmermeiſter und Meß- ner Jonas Fink von hier, der das Meßneramt beinahe ein halbes Jahrhundert verſehen, wurde dieſer Tage zu Grabe ge⸗ tragen. Drei verſtorbene Brüder erreſchten ein Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Zwei noch lebende Geſchwiſter ſind be⸗ reis 78 und 84 Jahre alt. Gewiß eine Familie mit ſeltenem Greiſenalter. „ Heppenheim, 9. Dez. Bei der Viehzählung wurden in hleſiger Gemeinde gezählt: 128 Pferde, 578 Stück Vieh, 700 Schweine, 973 Ziegen, 4197 Hühner und 97 Bienen⸗ ſtöcke. Hausſchlachtungen von Schweinen wurden 228, von Ziegen 155 in den letzten 12 Monaten vorgenommen. „»Kirſchhauſen, 9. Dezbr. Meſſerhelden. In unſerem ſonſt ſo friedlichen Ort entſtand am Sonntag Abend eine Schlä⸗ gerel, bei welcher auch das Meſſer leider eine verhängnisvolle Rolle ſpielte. Der Steinarbeiter Joh. Zulay, welcher bei der Sache nicht direkt betelligt war, wurde durch Meſſerſtiche lebensgefährlich verletzt, ſo daß ſeine ſofortige Ueberführung nach dem Akademiſchen Krankenhauſe in Heldelberg nötig war. 4 Tröſel, 9. Dez. Der Autoverkehr Weinheim⸗Tröſel mußte infolge eines Betriebsunfalles bis auf weiteres einge ſtellt werden. * Ladenburg, 9. Dez. Nach der Viehzähluug beher bergt Ladenburg: Pferde 167, Rindvieh 317, Schweine 783, Ziegen und Böcke 362, Dienenſtöcke 31, Hühner, Gänſe, En⸗ ten, Tauben 4475, Hunde 158, Kaninchen 318. Auffallend iſt, daß in hleſiger Stadt keine Schafe vorhanden ſind. — 0——ů———ů ͤů ůꝙ——.————- 2— ·˖ e 7 Aus Weſtdeutſchland. — Saarbrücken, 6. Dezember. In einem Hotel im Stadtteil St. Johann wurde geſtern nacht gegen 11 Uhr ein aus Saarlouis zugereiſtes angebliches Ehepaar mit ſchweren Schußwunden aufgefunden. Anſcheinend hat der Mann die Frau zuerſt getötet und ſich dann einen Schuß in die Schläfe beigebracht. Das Motiv zur Tat iſt unbe⸗ kannt. — Aus der Eifel, 6. Dezember. Der längſte Tunnel Deutſchlands erhält eine neue elektriſche Lüftungsan⸗ lage. Von der Bergesſpitze bis zum Tunnel wird ein Schacht geführt; oben treibt ein mehrere Hun⸗ dert Pferdekräfte ſtarker Motor einen Ventilator, der die verbrauchte Luft aus dem Tunnel enge Die Stromlieferung für die Anlage ſowie für die elektriſche Beleuchtung des Bahnhofs Cochem hat das Elektrizitäts⸗ werk der Stadt Trier übernommen. Es handelt ſich um die Lieferung von weit über eine Million Kilowatt⸗ ſtunden im Jahre. — Köln, 6. Dezbr. In der Maſchinenhalle an der Annoſtraße zerſprang plögtlich ein großes Schwungrad. Die Trümmer des Schwüngrades durchſchlugen die Mauern des Gebäudes. Glücklicher⸗ weiſe war die Straße zurzeit des Unfalles nicht be⸗ lebt, ſo daß keine Perſonen zu Schaden kamen. — Köln, 6. Dezember. In dem Wettbewerb um einen Bebauungsplan für eine Arbeiterkolonie in Wies⸗ dorf, wo jetzt die Elberfelder Farbenfabriken ihre Hauptanlagen haben, ſind 137 Entwürfe eingelaufen. 5000 Mark erhielten Philipp Schnatz und Karl Mint in Eſſen⸗Ruhr. Zwei zweite Preiſe wurden den Entwürfen von D. und K. Schulze in Dortmund und Profeſſor Kuhlmann in Charlotten⸗ burg zugeſprochen. Fünf Entwürfe wurden angekauft. Wen 1 Marktbericht. * Weinheim, 7. Dez. Schweinemarkt. Es waren 290 Milchſchweine zugeführt. Es wurden davon ver⸗ kauft 263 Stück zu 18—42 Mk. Läufer waren 20 zuge⸗ führt. Davon wurden 16 Stuck zu 47—65 Mk. verkauft. Neueſtes. Worms, 10. Dez. Heute morgen paſſierte an der Brunhildenbrücke ein Eiſenbahn⸗Unglück. Der von Alzey kommende Perſonenzug fuhr bei der Einfahrt in den Haupt⸗ bahnhof auf einen Rangierzug auf. Der Heizer wurde lebensgefährlich verletzt. Der Lokomotivführer und einige Perſonen ſollen leichter verletzt worden ſein. „Die Direktion des Paſſagierſchiffes„Mauretania“, welches, wie wir auf der zweiten Seite meldeten, vernichtet wurde, teilt mit, daß ihr von Bord der„Mauretania“ die Mitteilung zuging, daß dem Schiffe nichts paſſiert und an Bord alles wohl ſei. a n Mein Schöner Aut braucht Schutz.— meine schonen Stiefel“ schötzt gegen Nasse der lie- Schwarze tochglanz VEcdal Zum Nachaelcha on. 8 Bekanntmachung. Betr: Zähl ung der leerſtehenden Wohnungen 1912. Behufs Zählung der in der Gemeinde Viernheim leerſtehenden Wohnungen ohne Unterſchied der Anzahl der Wohnräume werden diejenigen Hausbeſitzer, welche leerſtehende Wohnungen zu ver. mieten haben erſucht, dieſelben bis längſtens 13. ds. Mis. bei dem hieſigen Wohnungsinſpektor, Gemeindebaumeiſter Berberich, zwecks Beſichtigung und Eintragung in die Liſte anzumelden. Viernheim, den 9. Dezember 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Kath. Kirchen- Chor. Morgen Mittwoch abend r 8 Uh Geſang⸗Probe für den Knabenchor, 9 Uhr Geſamt⸗Probe. Die Herren Saͤnger werden gebeten, zeitig zu er ſcheinen, damit punkt /9 Uhr mit der Geſamtprobe begonnen werden kann. Der Dirigent. Silk Suhr Jung. Mädchen kannt billig zu haben bei 1 in Stenographie u. Schreib⸗ Jakob Beyer 1. maſchine geübt, per ſofort Cupfehle Allmeria- Trauben auf ein hieſiges Bureau ge Brüſſeler Trauben Pian 5 250 M feht. 2 1% Aulbtrt Wrißmaun en 10055 155 5 12 Pfg. Orangen tück 55, 65 u. 70 Pf. a ö. Citronen Stück 7 u. 8 Pfg. Cigarren Fabeſt Kaſtanien Pfund 26 und 60 Pf. Tafeln⸗ Datteln i. Karton 90 Pf. Johannisbrot Pfd. 28 Pf., Feigen Kranz 35 Pf., Kokosnüſſe St. 50 Pf. Meerrettig Stange 12, 15,18 u 20 Pf. Zwiebeln Pfd. 8 Pfg., Reinen Su de Aepfet 65 u. 1.20 Alle Sorten Aepfel und Birnen f deuſche ie, pid 4e va. e en Gemahlene Kokosnuß, Erſatz für Strickwolle Mandeln, Pfund 60 Pfg. be! J. Hauf, Hügelſtraße 15. Joh. Karl Kempf Wwe. Orts⸗Gewerbe⸗Verein Viernheim. Einladung. Kommenden Tonntag, den 15. Dezember, nachm präzis ¼4 Uhr findet im Gaſthaus zum Eugel hier ein ſehr intereſſanter VORTRAG des Herrn Bergrates Dr. W. Schöttler, Landesgeologe aus Darmſtadt über:„Die Geologie von Vlernheim u. Umgebung“ (Geologiſcher Aufbau und Entſtehung des Gebietes, Boden- ſchätze, Baumaterialien, Waſſerverhältniſſe etc) ſtatt. Der Vortrag wird durch Zeichnungen an der Tafel, Karten uſw. ergänzt. Auch geben wir hiermit bekannt, daß bei Anmelbungen von Lehrlingen zur Handwerkskammer nach dem 1. Januar k. Js. eine Schreibgebühr von je Mk. 2.— erhoben wird. Wir empfehlen alſo, alle noch nachzuholenden Anmeldungen vor Jahresſchluß bewirken zu wollen. Am Mittwoch, den 18. Dezbr., nachm. 2 Uhr werden im Schiller ſchulhofe einige vakante Zeichentiſche und Unter- ſtützungsböcke verſteigert. Liebhaber wollen ſich dieſelben von 1 Uhr ab dorten einſehen und wird zur Verſteigerung hiermit eingeladen. Der Vorſtand: Roos. und ohne Theater⸗ f Feuerwehr, Radfahrer, Geſaug Vergnügungs vereine. J. O. Uhse, ali 0.27, Grüner * Gutes, gebrauchtes Klavier billig abzugeben. Zu erfragen bei Hch. Lembach Viernheim. Zur Weihnachtsbäckerei empfehle: Staubzucker, geſt. Zucker, Mandeln, Auis, Amo- uium, Vanillzucker, Back⸗ pulver, Palmona und Pflauzeubutter. Joh. Karl Kempf Ww. Zu Weihnachtsgeſchen⸗ keu friſch einoetroffen: inderunterhoſen, wollene Kopftücher, Kinderhauben, Jäckchen, diu de, Nebſu, Pro · loge, Vorttiige mit Answahlſendung. Verzeichniſſe nme N Bauern ⸗Verein Viernheim. Den Mitgliedern des Bauernvereins zur Nachricht, daß Thomasmehl auf Lager iſt und von den Mitgliedern bezogen werden kann. Es iſt jetzt die beſte Zeit zum Streuen und ein weiterer Ankauf wird nicht ſtattfinden. Auch trifft ein Wagen Kainit in dieſer Woche ein“ Derſelbe wird loſe an der Bahn verwogen und müſſen ſich diejenigen Mitglieder, welche Kainit beziehen, ſofort bei Vorſtand Franz Kirchner, Weinheimerſtraße oder Valt. Winkler, Schulſtraße, melden. Es wird der Bezug von Thomasmehl und Kaipit ſehr emp⸗ fohlen, pa ſich Phosphorſäure und Kali hier billiger ſtellt. Ferner iſt Kleie auf Lager und wird gleichzeitig darauf ouf⸗ merkſam gemacht, daß ſämtliche leeren Säcke baldigſt abge⸗ liefert werden muͤſſen oder mit 50 Pfg. berechnet werden. Auch müſſen alle Rückſtände bis längſtens Ende Dezember beim Rechner Martin bezahlt werden. Der Vorſtand. Hausfrauen! Mur noch kurze Zeit iſt die M Dampf- Beilftdern⸗Reinigungs⸗Maſchine hier aufgeſtellt. Wer ſeine Bettfedern noch gereinigt haben will, möge ſich ſofort melden. Hochachtungsvoll Christian Magner, fubwigftraße 5 Dampf. Bettfedern⸗Reinigungs⸗Anſtalt mit Motorbetrieb im Hauſe des Herrn Franz Reiſchert, neben Bäcker Hartmann. N d d qi A A Ni . 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