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Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ö Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. . Hiernlleimer Zeitung Piernheimer Volkablatt Anzeigen: a 8 Die Petit⸗Zeile 15 Pfg⸗ Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 morgens. Dienstag, den 10. dezember 1912. 28. Jahrgang. 1! Im Dom zu Baſel haben die Genoſſen neulich tagt, und auf dieſem ihrem internatonalen Kongreß at Bebel die„Ueberzeugung“ ausgeſprochen, daß der Heiland, wenn er heute wieder auf die Erde käme, im Heere der Sozialdemokratie ſtehen würde.„Stür⸗ miſchen Beifall“ haben die„Genoſſen“ dieſer„Ueber⸗ zeugung“ gezollt, obwohl ſie ſchon zu ungezählten Malen ausgeſprochen worden iſt und ihr Widerſinn nicht da⸗ durch beſeitigt werden kann, daß ihre Wiederholung immer wieder von den Roten mit lebhafter Zuſtim⸗ mung begrüßt wird. In derſelben Baſeler Rede hat der rote Oberhäuptling erneut verſichert, daß er Atheiſt, utſch Gottesleugner, Gottesfeind ſei. Schon dies * genügt, um zu ſehen, welchen Wert inn ürde heute land— da die ament⸗ eberzeu⸗ per Hei⸗ kr gött⸗ entums! d Ge⸗ Iswahr⸗ ten die Jeſus on Gott S lehrt, Gebot tie aber eht zum denſchaf⸗ vechen. ott der furch den in Gott iſſe der Rur Hohn n Engeln dem fri⸗ 8 Segens, bung und quellen, ondern ſie 0 Noho eb t ſozialde⸗ und Wir⸗ Nitſatz ſagt Kein Jen⸗ ich iſt nicht land. Das n will, iſt affen ſein. —..:... N WaetiN gl ck verboten.) id er auf dem wie ein toller m es wie eine hochgeſpannten bildung, was le hier inmitten der Viehſtälle, ts zerflattern indlich in ihrer nd ſtudieren. erei bewundert 10 gſte Kleinigkeit öämmern anfing, berum. „ f falten Weiblein, m ſie wohl einen ſonnkäg rechen“beſuch abgeſtattet. Er trat grüßend näher, und das alte Weiblein humpelte davon. Sichtlich verlegen ging ſie neben ihm, die ſchmale Landſtraße entlang, die nach Klützow führte. ö „Sie haben ſich gewiß gewundert, Fräulein Lisbeth? Pardon, gnädiges Fräulein! Denn Sie ſind ja jetzt die Tochter meines Brotherrn.“ Der Scherz klang verlegen. Lisbeth verzog keine Miene und ſchritt ſchweigend neben ihm. „Vor allem möchte ich Sie bitten, Ihrem Vater und auch ſonſt jedermann zu verſchweigen, daß wir uns kennen. Es könnte zu Mißdeutungen.. und überhaupt..“ Sie wurde rot; aber ſie erwiderte nichts, tat nicht einmal die ſelbſtverſtändliche Frage, die er erwartet hatte: Weshalb ſind Sie hierher gekommen? Doch gab er, als ſie noch immer ſchwieg, ungefragt die Antwort darauf:„Gott, es wurde ſo langweilig in Berlin immer dieſelben Menſchen!— Und wir Land⸗ daß jeder unter dem geringuen nmufwande von Meuge und Arbeit ein möglichſt bequemes, in der Hauptſache nur dem Sinnengenuß fröhnendes Daſein führen könne. Der rote Zukunftsſtaat, wenn er überhaupt jemals durchführbar und von Beſtand ſein könnte, müßte ein Maſt⸗ und Futterſtaat, für alle, die damit nicht zu⸗ frieden wären, ein Zuchthausſtaat werden, der chriſt⸗ licher Nächſtenliebe keinen Raum bietet. Jeſus lehrt, daß der Menſch nicht vom Brot allein lebt, ſondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht. Nach ihm kann es auf Erden nur beſſer werden, wenn die Menſchen, das heißt die Seelen, beſſer werden. Das Seelenheil zu gewinnen, iſt die Hauptaufgabe des Chriſten. Die Sozialdemokratie aber leugnet das Daſein Gottes. Die ſittliche Erziehung des Menſchengeſchlechts, die ihr Ziel im Himmelreich finden ſoll, verachtet die Sozialdemokratie, und ſie kennt daher nicht jenen Her⸗ zens⸗ und Gewiſſensfrieden, den das Chriſtentum ſeinen Bekennern gewährt, den Frieden der Seele, der nicht von dieſer Welt iſt. Nichts iſt der Sozialdemokratie mehr zuwider und verhaßt als die Zufriedenheit in Gott, die über dieſe Welt erhebt, die von aller Drang⸗ ſal und Not unabhängig macht und aller Sorge und Bedrängnis ſtandhält. Die Sozialdemokratie verwirft und bekämpft den chriſtlichen Gottesglauben, weil er den Menſchen lehrt, in allem Elend ſeine Hoffnung auf Gott zu ſetzen, das irdiſche Glück nur als ein be⸗ dingtes, unvollkommenes Gut zu bewerten und der frommen Mahnung eingedenk zu bleiben: Bete und arbeite! Nur der völligen Unfähigkeit, Jeſum in ſetiner göttlichen Hoheit und Herrlichkeit zu erfaſſen, kann die Bebelſche Ueberzeugung entſpringen, daß der Heiland heute im Heere der Sozialdemokratie ſtehen würde. Wer ſich zu dem Heiland bekennt, iſt ein Gottes ſtreiter; und welche Aufgabe könnte dem Gottesſtreiter mehr am Herzen liegen, als im Heere derer zu dienen. die gegen die Gottesleugner und Gottesfeinde kämpfen und aus der weltüberwindenden Geiſtesmacht Jeſu Chriſti die Kräfte für dieſen Kampf und die Ho nung auf den Sieg ſchöpfen. y⸗ wirte ſehnen uns hinaus aufs Land, wenn der erſte Hauch Das beruhigte Europa. 5e Die Erneuerung des Dreibundes. p In einer Zeit unleugbarer internationaler Span⸗ nung muß die Erneuerung des Dreibundes als ein ſehr bedeutungsvolles Ereignis angeſehen werden. Sie wird von deutſcher halbamtlicher Seite wie folgt be⸗ kannt gegeben: — Berlin, 7. Dezember. Der zwiſchen den Sou⸗ veränen und den Regierungen von Deutſchland, Oeſter⸗ reich⸗ ungarn und Italien beſtehende Bundesvertrag iſt ohne jede Aenderung ernenert worden. des Frühjahrs über das RBrachfeld weht... nicht? Aber doch wahr!— Wie ſagten Sie? Ja Und ein Gut, wovon ich Ihnen mal was erzählt, möchte ich mir doch noch nicht kaufen... Sich ſchon ſo feſtſetzen; das hat doch noch Zeit... habe auch noch nichts Paſſendes gefunden— ja...“ Da ſie noch immer ſchwieg, ſprach er weiter, krampf— haft verſuchend, recht unbefangen zu tun. „Ja— und da ich Pommern noch nicht kenne, und wegen der Brennerei und der Ziegelei... na und wegen unſerer Bekanntſchaft... es iſt doch immer nett, wenn man gleich Anſchluß hat— ja...“ Er konnte nicht ſehen, wie ſie dieſe Eröffnungen auf⸗ nahm; denn ſie ging mit niedergeſchlagenen Augen neben ihm weiter und verzog keine Miene. In dieſem Augenblick kam Fritz mit Schnipp und Schnapp, von denen der eine ein ſchottiſcher Schäferhund, der andere ein Teckel war, lebhaft auf ſie zugeſtürzt. „Na, da ſeid ihr ja! Ich ſuche euch überall Nein, was Sie für reizende Bücher haben, Herr Platen! .. Sie entſchuldigen doch, ich war auf Ihrem Zimmer, wollte Sie abholen.— Nicht wahr, die pumpen Sie mir? — Herrgott, daß man wieder einen Menſchen hat, mit dem man ein vernünftiges Wort ſprechen kann!... Nicht wahr, Lieſe, das iſt famos?— Du ſiehſt ja ſo rot aus!...“ 8* * 10 in Der Herr Inſpektor war nun ſchon einige Wio 0 auf Treſſin. Man gewöhnte ſich allmählich an ihn uf an Treſſin. Daß er ein äußerſt tüchtiger Landn. gar, theoretiſch und praktiſch gleich beſchlagen, hatte ber Oko⸗ nomierat als erfahrener Fachmann bald heraus. Natürl z ſtanden ſich Alter und Jugend, dich neue und die vergangene Zeit in ihnen gegenüber. Maſchinen, die Platen für unbedingt nötig erklärte, hielt der Alte für überflüſſig oder ſchädlich. Unausgeſetzt ſtritteß ſie ſich darüber oder über die beſten künſtlichen Düngemittel, über Fruchtfolge, Behandlung der Leute, über die Höhe der Getreidezölle und alles mögliche. Dem Okonomierat ſchienen ſolche Dispute Vergnügen zu machen, wenn er Schön geſagt, 1222 T—ñ0000 ˙¹Jàqꝛꝗim Da der heute veſtehende Dreivundvertrag bis zum 8. Juni 1914 Gültigkeit hat, ſo wäre erſt am 8. Juni 1913 der Termin geweſen, an dem ſich die drei ver⸗ bündeten Mächte Italien, Oeſterreich⸗-Ungarn und Deutſchland zu erklären hatten, ob ſie den Pertrag erneuern oder kündigen wollten. Wenn nun ſchon ein halbes Jahr vor Ablauf der Kündigungsfriſt urbi et orbi verkündet wird. daß der Vertrag auf weitere ſechs Jahre verlängert worden iſt, ſo liegt es nahe, dies mit den augenblicklichen politiſchen Verhältniſſen Euro⸗ pas in Verbindung zu bringen. Die Balkankriſis und die bevorſtehende Londoner Friedenskonferenz haben ſicherlich, wenn auch nicht die Erneuerung ſelbſt, ſo doch die Veröffentlichung des Erneuerungsaktes be⸗ ſchleunigt. Der Dreibund hat nun ſchon ſeit länger als 30 Jahren für die Erhaltung des Friedens unter den Großmächten die beſten Garantien gegeben; des galb werden Gegner und Freunde während der weiteren Dauer ſeines Beſtehens mit ihm als einem frteden⸗ verbürgenden Faktor erſten Ranges in der europäiſchen Politik rechnen müſſen. In der„Köln. Ztg.“ findet ſich heute eine an⸗ ſcheinend halbamtliche Auslaſſung, die geeignet tſt, die Auffaſſung zu beſtärken, daß die Erneuerung des Drei⸗ bundes eine an die Adreſſe der zweiten Mächtegruppe, der Triple⸗Entente, gerichtete Kundgebung iſt. Das Blatt führt aus: Die Gründe, welche die verbündeten Regierungen zur Veröffentlichung der Verlängerung des Bundes gerade in dieſem Augenblick bewogen haben, können nur die ſein, daß ſie vor Beginn der Verhandlungen in London noch einmal vor der Welt den nicht mißverſtändlichen Beweis ihrer vollkommenen Einigkeit ablegen wollte. Allen Spe⸗ kulationen auf Unſtimmigkeiten innerhalb des Bundes ſoll der Boden entzogen und gezeigt werden, wie geſchloſſen er den kommenden Entwicklungen gegenüberſteht.... Daß die unveränderte Erneuerung des Bundes feſtgeſtellt wird, macht die Erörterungen über eine etwaige Erweiterung des Bun⸗ desvertrages für ein Flottenabkommen für das Mittel⸗ meer, von denen wir nicht wiſſen, ob man ſich in den Dreibundregierungen überhaupt daran beteiligt hat, bis auf weiteres gegenſtandslos. Die franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich in eingehenden Kommentaren mit der Erneuerung des Dreibundes. So ſchreibt der„Eelair“: „Der Dreibundvertrag iſt gerade in der Stunde er⸗ neuert worden, wo der Vorhang über den erſten Akt des Balkandramas gefallen iſt. Aber der zweite Akt wird nicht weniger dramatiſch ſein als der erſte. Das kann als Beweis dienen, daß drei Staaten bei den kommenden Konferenzen in ſtrenger Geſchloſſenheit miteinander gehen werden.“ Das Pariſer„Journal“ bemerkt: „Das größte Tagesereignis in der Geſchichte der Bal⸗ kankriſe iſt die Erneuerung des Dreibundes. Jetzt erſt ſiebt auch praktiſch alles weiter gehen ließ, wie es bisher ge⸗ gangen war. Er ſchnitt dem jungen Mann nicht, wie er es den anderen getan, kurz das Wort ab, mit einem groben:„Das verſtehen Sie nicht!“ Wollte er einmal grob werden, ſo wußte ihn Platen ſo höflich und fein abzuführen, daß er geſchwind wieder die zwiſchen gebildeten Menſchen übliche Redeweiſe an⸗ wendete. Aber er brummelte, zankte, ſchimpfte ſtets über die leichtſinnige Neuerungswut, über die Oberflächlichkeit, die Vergnügungs⸗ und Verſchwendungsſucht und ſonſtigen Laſter der jungen Leute von heute, den Inſpektor nicht ausgenommen. Wirklich hart aneinander geraten waren ſie bisher nur ein einziges Mal. Aber da hatte ſchließlich der Alte klein beigegeben. Als etwa zehn Tage nach ſeiner Ankunft einige Kiſten mit Teppichen, Decken und Bildern für den Inſpektor auf Treſſin eintrafen, brach das Gewitter los. Der Alte war ſchon den ganzen Morgen aus irgend⸗ einem unſcheinbaren Grunde, wie nur er ihn aufzufinden wußte, ſehr übler Laune. Er hatte Platen ziemlich barſch angefahren, daß er etwas angeordnet, was ihn nichts an⸗ ginge, und kam nun gegen Mittag wie eine drohende en die ſich entladen will, auf ſeinen Hof zurück. „Dort fand er bereits Platen vor, der eben mit Hilfe einiger Knechte die Ballen und Kiſten von einem Klützower Wagen abladen ließ. „Sie ſind hier, Herr Inſpektor?“ rief der Alte(der ihn ſonſt immer„Herr Platen“ oder„lieber Herr Platen“ nannte) ſcharf und laut über den ganzen Hof, ſo daß ſich alle Köpfe erſchrocken umwendeten.„Ich dachte, Sie ſind nach der Ziegelei geritten?“ „Ich? Dann wäre ich ja nicht mehr zu Tiſch zurecht gekommen?“ erwiderte Platen in dem jovialen, gemütlichen Tone, mit dem er den Alten ſchon öfters zur Ruhe gebracht. Werden auch nicht gleich ſterben, „Na, das Unglück! wenn Sie ſich ein paar Eier machen laſſen.“ (Fortſetzung folgt.)