EEE Lokale Nachrichten. („) Vieruheim, 24. Dez. 80 Pfarrbibliothek. Am zweiten Weihnachtstag findet von halb 3—4 Uhr Bücherausgabe ſtatt. Jünglinge. Sodalität. Am zwelten Weihnachts tag hält die Morianiſche Jünglings⸗Sodalität im Freiſchütz eine Weihnachtsfeier ab, worauf wir hiermit hinweiſen. — Marianiſche Jungfrauen ⸗Dodalität. In ſchöner und anregender Weiſe verlief die am 4. Advents- Sonntag nachmittags im Freiſchütz abgehaltene Weihnachtsfeier der Marianiſchen Jungfrauen Sodalltät. Ein kleiner Dank ſolle dieſe Feier ſein, wle der hochwürdige Herr Pfarrer in ſeiner Begrüßungsanſprache erwähnte, für die ſo zahlreiche und aufmerkſame Beteiligung bei den Exerzitien. Ein gut vorge⸗ tragener Prolog leitete die Feier ein. Angenehme Abwechs⸗ lung bot das reichhaltige Programm durch die Vorführung eines ſchönen Krippenſpiels, und eines ernſten und eines heiteren Theaterſtückes. Auch das Chriſtkindchen hatte in der ſich anſchließenden Verloſung reichliche Gaben geſpendet. Der Fuchs geht um. Am Sonntag haben die Sozialdemokraten wieder einmal mit geradezu rührender Ge- ſchäftigkeit ſich daran gegeben, das rote Licht leuchten zu laſſen. Und zwar ſind es diesmal die Bauern,„die dummen Bauern mit ihrer chimboraſſohohen Unwiſſenheit“, wie das ſozialdemo⸗ kratiſche Blatt die Volksſtimme in Cottbus ſagt, denen jetzt endlich klar gemacht werden ſoll, daß die Sozialdemokraten ihre wahren, einzigen— uneiger nützigen Freunde ſind. Zu dieſem Zwecke ließen ſie ein Flugblatt verteilen, betitelt „Heſſiſcher Landbote!, in dem neben vielem auderen auch von der Not der Landwirtſchaft mancherlei geſchrieben wird. Hier will die Sozialdemokratie abhelfen. Seltſam, woher haben denn die Genoſſen auf einmal ihr bauernfreundliches Herz en tdeckt? Ihr oberſter Grundſatz fordert doch die Abſchaffung alles Privateigentums, und erſt auf den Trümmern ſeines Beſitztums kann ein Bauer ein echter Sozialdemokrat werden. „Kein Menſch denkt daran, den Bauernſtand vom Untergang zu retten“, ſprach einſt Genoſſe Frohme, und nun bieten ſich die Sozialdemokraten den Bauern als Helfer an,— natürlich nur in der Abſicht, den revolutlonären Gedanken auch in dieſe Krelſe hineinzutragen. Dazu verſchleiert man natürlich die wahren Endziele, der internationale Umſturzcharakter muß in den Hintergrund treten; dagegen wird den Bauern alles Mögliche verfprochen, wenn ſie mithelfen wollten am Siege der Sozialdemokratie. Nicht weniger als 50—60(J) Ver⸗ ſprechungen macht der Landbote, die alle erfüllt werden ſollen, wenn die Genoſſen einmal die Macht hätten. Die Bauern freilich wiſſen, daß dies eitel Lüge und Heuchelei iſt, ſie wer den den Sozialdemokraten nicht das Wort Bebels, des Führers der Partei, vergeſſen:„Es bewahrheitet ſich wieder einmal, daß es keine egoiſtiſchere, ruͤckſichtsloſere, brutalere, aber auch keine borniertere Klaſſe gibt, als unſre Agrarier.“ In dieſen Worten Bebels ſpricht ſich die wahre Geſinnung der Sozial⸗ demokratie über die Bauern auß. Und die Bauern kennen dieſe Geſinnung, ſie wiſſen aber auch, daß ein ſeßhafter, keru⸗ hafter, und darum religiös geſinnter Bauernſtand der ſtärkſte Damm gegen die roten Revolutionäre und die feſteſte Stütze für Thron und Altar iſt. Darum, ihr Bauern, in den Ofen mit einem derartigen„Landboten.“ — Reichsverſicherungsordunng. Wir machen an dieſer Stelle auf die heutige Bekanntmachung der Großh. Bürgermeiſterei beſonders aufmerkſam und empfehlen nicht nur deren genaue Durchſicht, ſondern weitgehenſte Nachachtnng. Die Vorteile ſind für Handwerker, Landwirte und Frauen, welche früher in einem verſicherungspflichtigen Arbeits verhältnis ſtan⸗ den und Beitragsmarken verwendet haben, ganz bedeutend und müſſen noch vor dem 1. Januar 1913 geſichert werden. — Geſchloſſen haben nach geſetzlicher Beſtimmung am zweiten Weihnachtstage die Borbiere und Friſeure. — Silberne Hochzeit. Am 31. Dezember feiern die Eheleute Ferdinand Pfenning 1. und ſeine Ehefrau Anna Maria geb. Baus ihre ſilberne Hochzeit. Wir gratulieren! Vollmond. Zum erſten Mal ſeit vielen Jahren trifft es ſich hener, daß am heiligen Abend der Vollmond leuchtet. Früh 5 Uhr, am 24. Dezember, tritt die Mond- ſcheibe in ihre größte Helligkeit ein und iſt bet klarem Him- mel während des heiligen Abends die ganze Nacht ſichtbar. „Konzert. Der Geſang⸗ Verein Liederkranz veranſtal⸗ tet am nächſten Sonntag im Saale des Gaſthauſes zum Freiſchütz ſein Welhnachts⸗ Konzert. Es werden eine Reihe von Chorliedern, einige kleine heitere Stucke und die große burleske Operette„Die beiden Gauner“ zur Aufführung ge⸗ langen. Alſo ein intereſſantes, reichhaltiges Programm. * Der Männer Geſaug⸗Verein hält am 1. Janu⸗ ar abends ein Konzert im Engel ab. Die Täuger⸗Einheit wird am Neujahrstag abends ein Konzert im Freiſchütz abhalten. Der Nadfahrer⸗Verein Eintracht hält am näch⸗ ſten Samstag im Saale des Gaſthauſes„Zur Gambrinus⸗ halle“ einen Ball verbunden mit Relgenfahren ab. — Geſang-Verein„Tängerbund.“ Die dies⸗ ährige Winter feſtlichkelt, beſteheud in Konzert mit darauf⸗ folgendem Ball, findet am Samstag den 11. Januar k. Js., abends halb 9 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum „Weißen Roß“ ſtatt. Näheres iſt noch ſpäter aus In⸗ ſeraten wie auch an dieſer Stelle zu erſehen. — Evangeliſcher Verein. Am erſten Feiertag, abends 8 Uhr, hält der evangeliſche Vereln im Saale des Gaſthauſes„zur Roſe“ ſeinen diesjährigen Weihnachtsfamilien⸗ abend. Dem aufgeſtellten Programm nach zu urteilen, wird jeder Beſucher mit Befriedigung die Veranſtaltung verlaſſen unb ein zahlreicher Beſuch wird hoffentlich die Veranſtalter für ihre Mühe entſchädigen. „ Theater. Hoftheater Mannheim. Mitt⸗ woch 5 Uhr. Hohe Preſſe. Tannhäuſer. Donnerstag 7 Uhr. Hohe Preiſe. Jedermann. Freltag 7 Uhr. Kleine Preiſe. Gabriel Schillings Flucht. Samstag 7 ½ Uhr. Mittlere Preiſe. Zar und Z nmermanu. Sonntag 8 Uhr. Ermäßigte Preiſe. Prinzeſſin Flunkerll. 7¼ Uhr. Hohe Preiſe. Fidelo. Neues Thea ier. Mutwech 8 Uhr. Hinter e —+ 3— 2 1 Mauern. Donnerstag 8 Uhr. Der Blitz. Sonntag 8 Uhr. Die fuͤuf Frankfurter. „Vortrag. Auf Veranlaſſung des Ortsgewerbevereins Blernheim hielt am Sonntag nachmmittag Herr Laudesgeologe Bergrat Dr. Schotfler aus Darmſtadt einen intereſſanten Vor⸗ trag über„Die Geologie von Viernheim und Umgebung.“ Wir wurden da in gemeinverſtändlicher Weiſe in das Gebiet der Geologle, der Erdkunde im Allgemeinen und dann im be. ſonderen desjenigen aus unſerer engen Heimat eingeführt. An der Hand von geologiſchen Karten ſprach der Herr Bergrat zuerſt über die ver ſchiedenen Ahſchuitte der Geologie, dann über die Erdfunde speziell in unſeren Gegenden, ſodann über die Ergiebigkeit unſeres Bodens bezüglich Feld- und Waldbau, erläuterte, warum hierzulande keine Stelnkohlen, keine Salzlager und kein Kali gefunden werden könnten, beſprach die Formation des roten Sandſteins, verbreitete ſich uͤber die Entſtehung des Flugſandes, des Lös und des Schlicks und gab ein an- ſchauliches Bild der hleſigen Grundwaſſerverhältniſſe. Intereſſant waren die Ausfͤhtungen des Herrn Referenten über die Entſtehung des Rheinbeckens und der näheren und weiteren Umgebung, ſowie ſeine Erläuterungen über den alten Waſſerlauf des Neckars von Heidelberg über Ladenburg, Viern · heim, an der Bergſtraße entlang nach Trebur, deſſen Spuren man noch an der Neutzer Lache und im Ried vorfindet. Daß die Anweſenden dem Vortrage großes Intereſſe entgegen⸗ brachten, bewies die an den Vortrag ſich anſchließende Fragen⸗ ſtellung verſchledener Herren über Torfablagerungen in unſerer Gegend, Durchbruch des Rheines bei Bingen, Donauverſicker⸗ ungen, Bildung des Bodenſees. Der Vorſitzende des Orts- gewerbevereins, Herr Glaſermeiſter Roos, welcher bei Eröff- nung der Verſammlung die Anweſenden kurz begrüßt und den Herrn Referenten willkommen gebeißen hatte, ließ Herrn Bergrat Dr. Schottler zum Dank für die lehrreichen Aus- fuͤhrungen die Zahörer ſich von den Sitzen erheben und ſchloß gegen 5 Uhr die Verſammlung. Wir haben bedauert, daß die Veranſtaltung nicht beſſer beſucht geweſen, unſere Mitbürger hätten viel Wichtiges und manches Intereſſante aus ihren engeren Heimat hoͤren können. „Harmonie. Der G. V. Harmonie hält am Donners- tag im Karpfen ſein Weihnachts⸗Konzert. Des hochheiligen Weihnachtsfeſtes wegen wird die nächſte Nummer unſerer Zeitung am Samſtag, den 28. d. Mis. herausgegeben. Gottesdienſt Oronung der katholiſchen Gemeinde Viernheim e Hl. Weihnachtsfeſt. 5 Uhr Chriſtmette mit Predigt. 7 Uhr Gottesdienſt bei den Barmh. Schweſtern und deu Engl. Fräulein. 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Hochamt mit Predigt— Kindergottesdienſt. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Vesper, danach Gelegenheit zur hl. Beicht bis gegen 5 Uhr. Am 2. Feiertag Morgen wird nicht Beicht gehört. 2. Weihnachts feiertag— Feſt des bl. Stephauns. Gottesdienſt wie an Sonntagen. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht; 3 Uhr Beerdigung der 1 Mathilde Eliſabeth Ehatt geb. Kinſcherf. In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag: 7 Uhr beſt. E. A. für ledig 1 Adam Rohrbacher, belderſeitige Großeltern und Verwandte. 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Jakob Schloſſer, Eltern und Schwiegereltern. f Vor dem 1. Amt iſt die Weihe des Weines. Samstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Mathilde Eltiſabeth Ehalt geb. Kinſcherf. ½8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Benz und Burkert. Am Freitag iſt bei den Engl. Fräulein und am Sams⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Sonntag iſt gemeinſawe hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Hauptlehrers und Frl. Antweiler. Beicht Samstag 2 Uhr. f Am Sonntag iſt in der 8 Uhr Meſſe General⸗Kommu- nion für die 50jährigen Jubilare. Pfarrbibllothek: Bücherausgabe am 2. Welhnachtstage 1/8—4 Uhr. Gottesdienst 0 Ordunng 8 der evangeliſchen Gemeinde Viernheim am 25. und 26. Dezember(Weihnachten) 19122 1. Feiertag. Vorm. 10 Uhr: F ſtgottesdienſt unter erſtmaliger Mliwirkung der neugegründeten Chorſchule. Abends 8 Uhr in der Roſe: Weihnachtsfeier des evangeliſchen Vereins. 2. Feiertag. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung der neugegründeten Chorſchule.. — Bekanntmachung. Betr: Reichsverſicherungsordunng; hier das Erlöſchen der An⸗ wartſchaft bei der Jypgliben⸗ und Hinterbliebenenver⸗ ſicherung. a Zur Erlangung der Wohltaten der Reichsverſtcherungs⸗ orbnung iſt notwendig, daß auch die Verſicherten ihre Schul-“ bigkeit tun. Die Pflichten ſind ſo unbedeutent, daß nicht Fälle eintreten ſollten, in welchen Renten pp. aus dem Grunde ab⸗ gelehnt werden müſſen, well der Geſuchsſteller die Anwartſchaft verloren hat. Selbſtverſtändlich kann es eine Entſchuldigung wegen Unkenntnis nicht geben, da eß jedem frelſteht, bei uns oder der örtlichen Einzugs ſtelle nähere Erkundigungen einzuziehen. Es kann daher nur die Gleichgültigkeit ſein, welche dle in Bes tracht kommenden Perſonen gegenüber dem gerade für ſie ſo wohltätigen Geſetze an den Tag legen. a Trotzdem die Beſtimmungen über die Iuvaliden- und Hinterbliebenenverſicheruung bereits ſeit 1. Januar ds. Is. in Kraft ſind, wird der 1. Januar 1913 für biejenigen von beſonberer Bedeutung ſeiv, welche früher verſichert waren und jetzt die Anwartſchaft verloren haben Es beſteht vielfach die Meinung, daß in früheren Jahren geklebte Marken in dleſen Fallen nicht mihr gelten. Demgegenüber betonen wir aus⸗ drücklich, daß die Anwartſchaft auf ſämtliche Leiſtun⸗ gen wieder auflebt, wenn der Verſicherte wieder eine verſicherungs pflichtige Beſchäftigung aufnimmt, oder durch freiwillige Beitragsleiſtung das Ver⸗ ſicheruags verhältnis eruenert und darnach eine War⸗ tezeit von 200 Beitragswochen zurücklegt. Wenn dle Reichsverſtcherungsordnung das Aufleben der Anuwartſchaft für ä tere Leute etwas erſchwert, ſo werden dieſe Beſtimmungen durch Art. 74 des Elnführungsgeſetzes zur Reichsverſicherungsordnung wesentlich gemildert. Hiernach lebt die Anwartſchaft fur die⸗ jenigen wieder auf, welche bis zum 31. Dezember 1912 wieder eine verſicherungspflichtige Beſchäftigung aufgenommen oder durch freiwillige Beitragsleiſtung das Verſtcherungsver⸗ hältnis erneuert haben und ſodann eine Wartezeſt von 200 Beitragswochen zurücklegen. Wir empfehlen hiernach allen nicht ſtändig beſchäftigten Verſicherten, zu prüfen, ob nicht ihre Anwariſchaft erloſchen iſt vorausgeſetzt, daß noch keine Invalidität eingetreten iſt. In Zweifelfällen bitten wir dringend, vor dem 31. Dezember 1912 bei uns Erkundigungen einzuholen. Betr: Bekämpfung der Blutlaus. a Die Blutlaus iſt nach der Polizelverordnung obigen Betreffs vom 9. März 1910 ſobald ſie ſich an Obſtbäumen zeigt ſofort zu entfernen. Es iſt ganz einerlei, ob es ſich um Hochſtämme oder Formbäume, um veredelte oder unveredelte Apfelbäume handelt. Die Vernichtung des Juſekts erfolgt am Beſten durch Zerdrücken mit der Hand oder mit einer ſcharſen Bürſte ſo⸗ wie durch Bepinſeln der befallenen Stellen mit Obſtbaumkar⸗ bolineum, Anſtiſual oder Lauſol. Wir werden noch in der nächſten Zeit einen Rundgang der Kommiſſſon veranlaſſen und hoffen, daß bis bahin ſämt⸗ liche Obſtbäume von der Blutlaus frei ſind. Betr.: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 28. Mai 1894 über den Schutz der Brieftauben und den Brieftauben verkehr im Kriege. Nachſtehend bringen wir eine Llſte der in unſerer Ge⸗ meinde wohnhafteu Brief taubenliebhaber mit dem Anfügen zur öffentlichen Keuntnis, daß dieſe ihre Brieftauben der Militär⸗ verwaltung zur Verfügung geſtellt haben. Wir machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß dieſe Brieftauben den Schutz des obigen Geſetzes genießen. Viernheim, den 18. Dezember 1912. Groß. Bürgermeiſterei Vieruheim. Kühlwein. . Itan Hauf 9. Schneider, Hügelſtraße 13 40 Brieftauben Nik. Hoock 6. Gaſtwirt, Waldſtraße 10 30 „ Ernſt Hoock, Schloſſer, Bismarckſtraße 13 30 Gebr. Weidner, Maurer, Kirſchenſtraße 15 10 Joh. Samstag, Hausdiener, Rathausſtr. 26 14 „Gg. Schmitt 8., Landwirt, Waſſerſtr. 19 6 Joh. Schalk, Bildhauer, Waſſerſtraße 24 20 Karl Hoock, Bohrer, Waſſerſtraße 16 10 Alex. Müller, Maſchiniſt, Walbſtraße 10 8 „Martin Ecker, Maurer, Wuſenſtraße 9 10 R. Oeser photographisches Atelier u. Vergrösserungsanstalt 2 + Hauptstr. 77 Weinheim Leiefon 249 ö Keltestes Geschäft am Platze. re ane eee N 5 N ee 5 818850 Ene 215 25 4 1 Jakob HKrauf? BBreitestu. MANN MEIN T I, 3 AAtbekanntes Spesialgeschäft für billigen soliden Einkauf von N Spezialitat i 7 ohren N. a 4 N 9 erhält ein hüb⸗ 5 att. n . K ö f wamenseindruck von 1.50, 1.75, 2.—, 2.50, N 8 ar Ul 3.—, 3.50, 4.— per Hundert(50 Stück 1.25, g 1.50, 1.75, 2., 2.25) büha Druckerei des Dieruheimtt Anzeigets. in großer Auswohl, nur neueſte Muſter, mit 90 1 5 Bezugspreis: 26 Pf. monatlich einſchl. Hurch die Poſt bezogen bt. 1.14 vierteljährlich Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere Redaktion, Druck und Berlatz von Dr. Keil, Biern —ͤ—— A—(— 6 Am Weihnachtstag. Durch alle Straßen wälzt ſich das Getümmel, Maultier, Kamele, Treiber: welch Gebimmel, Als wolle wieder in die Steppe ziehn Der Same Jakobs, und Judäas Himmel „Ein Saphirſpiegel über dem Gewimmel Läßt blendend ſeine Funkenſtröme ſprühn. Verſchleiert Frauen durch die Gaſſen ſchreiten, Mühſelig vom beladnen Tiere gleiten Bejahrte Mütterchen; allüberall Geſchrei und Treiben, wie vor Jehus Wagen:— Läßt wieder Jezabel ihr Antlitz ragen Aus jener Säulen luftigem Portal? is iſt Rom, die üpp'ge Prieſterin der Götzen, Die glänzendſte und grauſamſte der Metzen, Die ihre Sklaven zählt zu dieſer Zeit. Mit einem Griffel, noch von Blute träufend, Gräbt ſie in Tafeln, Zahl auf Zahlen häuſend, Der Buhlen Namen, ſo ihr Schwert gefreit. O Israel, wo iſt dein Stolz geblieben? Haſt du die Hände blutig nicht gerieben, Und deine Träne, war ſie ſiedend Blut? Nein, wie zum Jahrmarkt deine Scharen wallen, Verkaufend, ſeilſchend unter Tempels Hallen; Mit ihrem Gott zerronnen iſt ihr Mut! Zum trüben Irrwiſch war die Feuerſäule, Der grüne Aronsſtab zum Henkerbeile, Und grauſig überſteint das tote Wort Liegt, eine Mumie, im heil'gen Buche. Drin ſucht der Phariſäer nach dem Fluche, Ihn donnernd über Freund und Fremdling So, Israel, biſt du gereift zum Schnitte, Wie reift die Diſtel in der Saaten Mitte; Und wie du ſtehſt in deinem grimmen Haß Genüber der geſchminkt und hohlen Buhle, Seid gleich ihr vor gerechtem Richterſtuhle, Von Blute ſie und du von Geifer naß. O tauet, Himmel, tauet den Gerechten! Ihr Wolken, regnet ihn, den wahr und echten Meſſias, den Judäa nicht erharrt! Den Heiligen und Milden und Gerechten, Den Friedenskönig unter Haſſesknechten, Hekommen, zu erwärmen, was erſtarrt! Still iſt die Nacht; in ſeinem Zelt geborgen, Der Schriftgelehrte ſpäht mit finſtren Sorgen, [Wann Judas mächtiger Tyrann erſcheint: Den Vorhang lüftet er, nachſtarrend lange 5 Dem Stern, der gleitet über Aethers Wange, Wie Freudenzähre, die der Himmel weint. eee eee. Rittergut Treſſin Roman von Robert Miſch. 251(Nachdruck verboten.) „So'n beſoffenes Schwein!“ Hatte augenſcheinlich in der Schenke Schnaps ge⸗ trunken, der Kerl! Denn ſo viel Bier hatte er ja gar nicht ſpendiert. Sonſt konnten die Leute morgen nichts mehr arbeiten. Würde ſo ſchon alles faul und ſchief gehen. Als er in die Scheune trat, wo ſie eben die großen Laternen anzündeten— puterrot im Geſicht, mit böſe funkelnden Augen, auf ſeinen Stock geſtützt, dämpfte ſich der Lärm merklich ab. Er blickte ſich um. Da ſtand ja noch eine zweite Tonne Bier, und auch ſie ſchien bereits auf die Neige zu gehen. Er winkte einen älteren Knecht herbei. nahte ſich der Mann mit abgezogener Mütze. „Wo habt Ji denn die her?“ „Von Herrn Inſpekter Platen.“ Der Alte ſtieß wütend mit dem Stock auf. Immer und überall der! Solch ein Großtuer und Verſchwender! Wollte ſich dicke tun, bei den Leuten beliebt machen. Sollte lieber ſeine paar Groſchen zuſammenhalten! Und plötzlich kam ihm ein Gedanke: wenn Menſch ihn beſtahl?! Der junge Herr behauptete zwar, er hätte ein kleines Vermögen. Das konnte aber er⸗ logen ſein. Der Gutzsbeſitzer hielt zwar ſtrenge Kontrolle; immer⸗ him bot ſich dem Inſpektor— noch nie hatte er einem Untergebenen ſo viel Vertrauen geſchenkt— manche Ge⸗ genheit, ſich zu bereichern. Hatte Platen ihm nicht die Bücher in Ordnung gebracht, wozu er ſonſt immer einen Buchhalter kommen ließ? Konnte Platen nicht beim Ein⸗ und Verkauf— zweimal hatte er ihn nach Stettin ge⸗ 5 ſchickt— ſeinen Schmu gemacht haben? Man ſollte eben keinem Menſchen Vertrauen ſchenken. dieſer goldenen Lebensregel war er bisher fahren. Jetzt hatte er ſie zum erſtenmal nicht befolgt. iernheimer 7 Piernheimer Nachrichten heim.— Geſchäftsſtelle: er 1912. Rathausſtraße Nr. 19. Dienstag, den 24. Ddezemb— .v,vrv5:b'.—— 6— ,,, und fern vom Zelte über einem Stalle, Da iſt's, als ob aufs niedere Dach er falle: In tauſend Radien ſein Licht er gießt. Ein Meteor, ſo dachte der Gelehrte, Als langſam er zu ſeinen Büchern kehrte. O weißt du, wen das niedre Dach umſchließt? In einer Krippe ruht Und ſchlummernd Kindlein; wie im Traum verloren Die Mutter knieet, Weib und Jungfrau doch, Ein ernſter, ſchlichter Mann rückt tief erſchüttert Das Lager ihnen; ſeine Rechte zittert Dem Schleier nahe um den Mantel noch. Und an der Türe ſtehn geringe Leute, Mühſel'ge Hirten, doch die Erſten heute, Und in den Lüften klingt es ſüß und lind, Verlorne Töne von der Engel Liede: „Dem Höchſten Ehr' und allen Menſchen Friede, Die eines guten Willens ſind!“ Annette v. Droſte-Hülshoff. Weihnachten. b Froher Weihnachtsglocken Stille der Nacht über die Erde hin, Wiederkehr des Tages verkündend, Heiland der Welt geboren wur Menſchheit, und wie allen Landen:„Ehre den Menſchen auf Erden, Wo aber wahrer F herrſcht, da waltet auch ſo alle in ihren beſe Bei denen ke bei den Kindern un Allmacht der chriſtlichen Geburt auf Erden gekor auf die Kinder und die aller ein, die noch mit der Familie, ſJammenhängen. nachten auf das nachtsfeſt löſt nicht nur S ben an die ewige Liebe dieſe Stimmungen in T nachtsſtimmungen und die Gotteskraft des Chri wird des Gottesſohnes 9 wie uns ſelbſt, befolgt. er Wille zur Liebe herrſcht. n mit ſeinem ſtrahlenden Lichterglanze rheit, wie viel wir der ſtillen heiligen Chriſtus geboren wurde. Es t ein neugeboren klang tönt durch die den Menſchen die an dem einſt der Es jubelt die ganze ſo ertönt es heute in ſei Gott in der Höhe und Friede die eines guten Willens ſind!“ rieden unter den Menſchen die Liebe, nie aber zieht ſie den Bann wie zur Weihnachts⸗ t ſie zuerſt ein, die ihrer d den Armen. Aber die Liebe, die mit des Heilandes nmen iſt, beſchränkt ſich nicht Armen, ſie zieht in die Herzen d einer Faſer ihres Fühlens dem Mutterboden der Liebe, zu⸗ nter den chriſtlichen Feſten übt Weih⸗ Gemüt die tiefſte Wirkung. Das Weth⸗ timmungen aus, die im Glau⸗ Gottes wurzeln, es ſetzt auch aten der Liebe um. Die Wei die Weihnachtstaten bezeugen ſtentums. Weit mehr als ſonſt jöchſtes Gebot, unſere Nächſten Die Selbſtſucht zu lieben, ſchweigt, d Weihnachte erhellt die Wah Nacht danken, in der ec Von nun aber wollte Herrn mit den vorne Finger ſchauen. Da er nich nun einma Sitte—, ſo zog der Alte nach ein fürbaß. Auf dem zweiten Hofe, dunkel war, ſtörte er ein Liebe das eilends vor dem— geſt! Dann ging er quer über Schafſtälle herum nach tönte nahe der 1 Aber unvorſichtigerwei Räuſper⸗Huſten, das je Das Lachen ver ſtalten enteilten ſchnell. Nun ging er hin zurück. In Fritzen t; lärmendes Sprechen, er dem luſtigen und freigebigen hmen Allüren ordentlich auf die ts weiter zu rügen vorfand— die Leute laut und vergnügt nach igen ſauren Bemerkungen wo es jetzt ſchon ganz einer Bank auf, Herrn entfloh. dieſen Hof und bog un indekammern ab. Von dort chtiges Kichern und Wi ſein trockenes ſeinem Hof dunkle Ge⸗ Tür ein verdä ſe fing er zu huſten an, des lebende Weſen auf ſtummte ſofort, einige ten herum zum Seitenflügel des 8 Zimmer im Hochparterre Gläſerklingen, H ter die Fenſter trat, donnernde Rede, in der etwas n, von ſonniger lichen Berlin“ den er nicht recht d auch jugend⸗ chten dazwiſchen, und ein Wohnhauſes brannte Lich rufe tönten von dorther. hielt der Jun von„Freiheit, Zukunft, gebroche rürkam, und ſonſt no verſtand. Denn eini liche Stimmen lärmten ch“ beendete den Speech. Deutlich unterſchied er Baron Maltenitz, der en Paſtor⸗Heinz, jetzt die großen 8 übrigens ungeladen mit enen es ſich hier gemütlich ge⸗ kbares ergattert zu haben. a eine Extrabowle toff dazu? Solch eine dem Rechten ſehen. Dieb ſchlich er die Treppe ge gerade eine brüderlichem Zuſammenhalte nen Feſſeln und dem U och allerlei Blödſinn, Fritzens Stimme, hre älter war, un ſtern in Berlin Ferien im Pfarrhauſe ſeinem Vater ge⸗ des gleichalterig kommen war. Die jungen Herren ſchi macht und auch etwas Hatten ſie ſich etw woher hatten ſie de Da wollte er denn Haſtig, aber lei 0 das Zimmer. Mierußeimer Jeikung eee (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Beingerlohn. Amtsblatt der Groſtherzoglichen Fürger Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. meiſterei Viernheim Reklamen 40 Pfg. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 morgens. 28. Jahegang. ä——— gut, unſerem glaubensſchwachen, glauvensarmen und doch ſo glaubensbedürftigen Geſchlecht den unausſprech⸗ lichen Segen bewußt werden zu laſſen, den das Chri⸗ ſtentum bisher erſchloſſen hat und der noch ins Unend⸗ liche fortwirken muß. Es gibt keine ſtärkere Lebens⸗ macht auf Erden als das Chriſtentum. Sein Heil haben unzählige Milliarden bald zwei Jahrtauſende hindurch erfahren. Auf allen Gebieten hat es neue Bahnen eröffnet. Jeder Art menſchlichen Arbeitens und Schaſ⸗ fens haben chriſtliche Gedanken neuen Inhalt, neue Ziele gegeben. Das Chriſtentum hat der Familie neuen Boden bereitet. Von ihm hat die Ehe erſt Weihe und Wert empfangen; von ihm iſt die Stellung der Frau und der Mutter erhöht und geadelt worden. Allen Arbei⸗ tern, den Arbeitgebern wie den Arbeitnehmern, weiſt es Rechte und Pflichten zu, die, in ſeinem Geiſte ge⸗ übt und erfüllt, die volle Antwort auf das bieten, was die ſoziale Frage genannt wird. Die verheißenden Worte der Weihnachtsbotſchaft „Friede den Menſchen“ wollen uns heuer freilich, wenn wir einen Blick in das Getriebe der Politik werfen, als ein Märchen erſcheinen, das im Leben der Menſchen keine Verwirklichung findet. Seit langer Zeit hat der politiſche Himmel über Europa nicht ſo voll dunkler Gewitterwolken gehangen wie im letzten Viertel dieſes Jahres. Auf dem Balkan hat der Krieg getobt, und noch iſt der Frieden nicht geſichert. Noch liegen dort die Krieger hinter Wall und Schanzen, um die ge⸗ wonnenen Poſitionen zu halten; ungewiß, ob ſie bald wieder in die Heimat zurückkehren können oder ob ſie nochmals in den blutigen Kampf geführt werden. Uns Deutſchen iſt der Friede, Gott ſei Dank, noch erhalten geblieben, wenngleich die politiſchen Wogen hoch, ſehr hoch gegangen ſind, ſo daß man des öfteren hat befürchten müſſen, daß dem mehr als 40 jährigen Frieden ein jähes Ende heſchieden ſein würde. Wer weiß, wie ſich die Ereigniſſe nach Ablauf des Winters geſtalten werden! Man braucht nicht den Unglücks⸗ ſeherblick der Priamostochter Kaſſandra zu beſitzen, um erkennen zu können, daß die politiſche Hochflut lang⸗ ſam ſchwillt, daß die auf die Erhaltung des Friedens hinzielende Tätigkeit der Diplomaten ſich immer ſchwie⸗ riger geſtaltet. Immerhin können wir das Weihnachts⸗ feſt mit der Ueberzeugung begehen, daß von unſeren leitenden Staatsmännern nichts unterlaſſen wird, was auf ehrenvolle Weiſe zur Erhaltung und Sicherung des Friedens geſchehen kann. Hoffen wir alſo, daß es ihnen noch recht lange gelingen wird, von unſerm Volke den Krieg fernzuhalten! Bedauerlicherweiſe herrſcht auch auf dem Gebiete der inneren Politik nichts weniger als ein friedlicher Zuſtand. Der Kampf iſt uns deutſchen Katholiken auf⸗ gezwungen worden, und wenn er auch an den Weih⸗ Zornes legte ſich ihm vor die Augen, denen er kaum traute. Da ſtand Champagner— ſein echter, franzöſiſcher Sekt, der feinſte Moet u. Chandon, zehn Mark die Flaſche, von dem nur noch etwa ein halbes Hundert Flaſchen im Keller lagerten. f Zwei Pullen hatten ſie ſchon geleert, die Burſchen. Die dritte war halbleer, und in einem Waſſereimer ſtanden noch zwei volle... 5 Eine raſende Wut packte ihn, ſo daß er im erſten Augenblick gar keine Worte fand. Die vier jungen Leute — ein ungeladener Gaſt aus Klützow, Fritzens Intimus, war auch dabei— ſprangen erſchrocken auf, als ſie den Alten mit rotem Kopf und böſen, zornglühenden Augen plötzlich vor ſich ſtehen ſahen. Fritz wurde bleich bis in die Lippen. „Papa?! Ich.. wir. wir haben nur ſtotterte er verlegen—„das heißt, ich bin allein ſchuld .. ich habe den Sekt geholt Sie wiſſen gar nicht, daß ich nicht die Erlaubnis habe Die Kellertür ſtand nämlich offen; und weil doch JFeſttag iſt“.. Mit ängſtlich flehenden Augen, wie ein Hund, der den Stock des Herrn fürchtet, blickte er den Vater an. „Du Dieb! Du Du infamer Dieb und Tauge⸗ nichts!“ N Die jungen Leute waren vor dem wütenden Mann, der jetzt blindlings mit dem Stock auf ſeinen Sohn einhieb, ängſtlich in die Ecke zurückgewichen. ö g „Papa, ſchlage mich nicht— um Gottes willen, nicht vor fremden Leuten!“ „Du Dieb!... Du infamer Bengel!... Champagner ſtehlen... na warte!“ 1 ö „Vater— ich bin kein Kind mehr ich laſſe mich nicht mehr prügeln“, ſchrie Fritz verzweifelt, mit drohend und abwehrend erhobener Fauſt. ö a Aber der Alte ſchlug ihn darauf, daß ſie zu bluten ann. „Du läßt dich nicht prügeln?!... Du Taugenichts, infamer! Die Jacke haue ich dir voll, wie'nem kleinen Jungen“(Fortſetzung folgt.) beg machtstagen ruht, ſo wird man doch den Gedanren nicht los, daß man den deutſchen Jeſuiten, Söhnen deutſcher Eltern, Männern ſonder und Makel, 917 Ausübung ihres prieſterlichen Berufes verbietet rch verſchärfte Anwendung eines noch beſtehenden Kulturkampfgeſetzes. Die Empörung über dieſe Unge⸗ rechtigkeit wird im katholiſchen Volke nicht nachlaſſen, bis dieſer letzte Paragraph zur Aufhebung gelangt iſt. e e 5 Die Doppelringe. 1 Ein heiteres Weihnachtsgeſchichtchen von e Alwin Nömer. 1(Nachdruck verboten.) . Den ganzen Dezember hindurch hatte ſich der Fabrik⸗ ingenieur Konrad Dippenbrock mit dem verwegenen Gedanken herumgetragen, der ebenſo ſchönen wie übermütigen Nichte ſeines Direktors ſein unheilbar verliebtes Herz auszu⸗ ſchütten. Aber bei jedem Anlauf, den er nahm, auf der Geburtstagsfeier der Hausfrau ſowohl als auch auf dem Kaſinoball des Städtchens, von den zufälligen Gelegen⸗ heiten bei Begegnungen in der Fabrik oder auf der Straße ganz zu ſchweigen, entglitt ihm dieſes feuergefährliche, gute und ehrliche, leider aber nicht übermäßig tapfere Herz, dem bekannten Geſetz der Schwere folgend, konſe— quent nach unten und noch weit, weit unter die Magen⸗ gegend. Er glaubte zwar beſtimmte Anzeichen dafür zu haben, daß ſie ſeiner Neigung nicht wie ein kühler Muſeums⸗ marmor gegenüberſtehe; indeſſen, ſo ganz ſicher war er ſeiner Sache doch nicht. Zuweilen war ſie wohl ſehr nett und zutraulich gegen ihn geweſen; aber in der nächſten Mi⸗ nute ſchon hatte ſie durch irgendeinen übermütigen Einfall ſeine Hoffnungen ſtark ins Wanken gebracht und das Baro— meter ſeiner Ausſichten auf trübe und unzuverläſſig ſinken laſſen. So war er ſchaukelartig zwiſchen„himmelhochjauch⸗ zend“ und„zum Tode betrübt“ hin⸗ und hergeſchleudert worden, tat ſeine Arbeit mit ſchwerfälliger Unluſt und ver⸗ lor ſogar den Appetit. Aber das hatte er ſich in einer Stunde energiſchen Selbſtrüffelns denn doch geſagt: zum Feſte mußte ganz unbedingt Klarheit geſchaffen werden. Ins neue Jahr durfte er dieſen Zuſtand auf keinen Fall mit hinübernehmen, ſonſt riskierte er nicht nur eine Kündi⸗ gung, ſondern verlor auch jede günſtige Gelegenheit, dieſes liebe, füße, dunkelblonde Berliner Kind an ſich zu ketten, da es am Silveſtertag ſchon wieder daheim an der Spree ſein ſollte. Und aus dieſer Erwägung heraus war er in einer optimiſtiſchen Periode ſeines Schaukeldaſeins plötz⸗ lich kühn zu einem Goldſchmied gegangen, nein: gelaufen, mein: geſtürmt— und hatte kühl wägend wie ein er⸗ fahrener Heiratsſchwindler die beiden Verlobungsringe ge— kauft. n Seitdem er die Ringe in der Taſche hatte, kam er ſich indes noch viel jammervoller vor. Es war ihm wie ein heimliches Unrecht, daß er in dem größeren der beiden Rei⸗ ſſen zierlich graviert über dem Weihnachtsdatum wirklich und wahrhaftig J. B., die Anfangsbuchſtaben von Irmgard Bruns, zu leſen waren, weshalb er wohl auch in unbe— wachten Augenblicken immer nur den kleineren aus dem nied⸗ lichen Etuis entnahm und mit ſchwärmeriſcher Zärtlichkeit an die ſchmalen Lippen unter dem wohlgepflegten braunen Schnurrbart drückte.— Als er bei Direktors eintrat, war die Feier im engſten Familienkreiſe ſchon vorüber. Die Kinder kamen ihm jauch— zend entgegen, denn er war ihnen an manchen Sonntagen ein fröhlicher und hilfsbereiter Kamerad geweſen. Im Bannkreis des ſtrahlenden Lichterbaumes mußte er all die köſtlichen Spenden des Chriſtkindes anſtaunen, was er mit heimlichen Ausblicken nach der nirgends zu erſpähenden Sehnſucht ſeines Herzens auch tat. Dann bot ihm der Chef aus einen Kiſtchen mit Importen eine Feſtzigarre an, deren Leibbinde ſogleich von Reſa, der Aelteſten, annek— tiert wurde; die Hausfrau dankte freundlich für die ſchon vorher überſandten Kindergeſchenke und führte ihn zu ſeinem Plätzchen unter der Feſttanne, wo ihm ein paar erwünſchte techniſche Werke und ein praktiſches ſilbernes Feuerzeug aufgebaut waren; aber Irmgard Bruns erſchien noch immer nicht auf der Bildfläche. Er wurde unruhig und fin— gerte nach ſeinen Etuis in der Weſtentaſche. Wo blieb ſie mur?—— Da endlich vernahm er ihre ſympathiſch weiche Stimme, aber daneben auch eine andere männliche. Und während ihm das beklommene Herz ſtockte, erſchien ſie jetzt im Rah⸗ men der Seitentür, o weh, am Arme eines ihm ſofort tief verhaßten jungen Herrn, deſſen ungezwungene Eleganz und heitere Keckheit ſeiner mühſam geſammelten Kurage ſofort zum Rückzug blieſen. „Kann man ſich ein ſchöneres Paar denken, Martha?“ rief der Fremde lachend die Hausfrau an. Irmgard er— rötete und ſagte, ſich dabei von ihm losneſtelnd: „Wenn du bloß nicht ſo eingebildet wärſt, Paul!“ Das war natürlich nur pure Verlegenheit, ſonſt wäre ſie gewiß nicht rot dabei geworden. Unfroh verneigte ſich Dippenbrock, Paul“ vorgeſtellt wurde, und einſilbig ſaugte er an ſeiner Garcia herum, bis ſie faſt zu Ende war. Für Irmgard hatte er kaum ein Wort der Begrüßung, ſo würgte der Groll und die Enttäuſchung ihm in der Kehle. Der Schat— ten eines heimlichen Befremdens glitt über ihr Geſicht. Darauf wandte ſie ſich mit um ſo lebhafterer Luſtigkeit an Vetter Paul. Der Direktor präſentierte indeſſen die Kiſte wieder. Mechaniſch nahm er Nummer zwei. Reſa bettelte auch um dieſen Ring und hielt ihn triumphierend neben den erſten. „Du willſt dich wohl verloben, Kleine?“ fragte Vetter Paul gönnerhaft. „Nein, noch zu jung! Erſt kommt Tante Irmgard dran!“ gab ſie altklug Auskunft. „Sehr verſtändig gedacht! Alſo mal heran mit den Sklavenfeſſeln! Tante Irmgard brennt ſchon darauf, mich endlich...“ „Aber Paul!“ mahnte Frau Martha betreten, während Reſa abweiſend das Köpfchen ſchüttelte. Irmgard tat, als habe ſie überhaupt nichts gehört. Der Ingenieur ſah wütend vor ſich nieder, grübelte und paffte. Da fühlte er plötzlich eine Kinderhand an einem ſeiner Finger. Reſa ſchob ihm behutſam das eine der roten goldgeränderten Bändchen darüber, und als er auf⸗ ſahh, tat ſie das gleiche ſchon bei der in die Tanne ſtarren⸗ den Tante Irmgard.— Haſtig erhob er ſich und trat hinter ſie. plötzlich rot und ſah ihn an ö „Deine Braut iſt es, Onkel Konrad!“ ſagte treuherzig die kleine Sieben ährige. Mit meinen Ringen habt ihr such verlobt“ —— 2— als ihm„Vetter Sie wurde „Aber Neſa!“ legen. „O Irmgard!“ ſtammelte er indeſſen, Anlauf nehmend.„Soll's gelten?“ Sie ſah ihm prüfend in die Augen, dann ſagte ſie, ſich bezwingend:„Beſter Herr Dippenbrock, es geht wirk⸗ lich nicht!“ „„Dann alſo nicht!“ bemerkte er patzig und wollte fort, Da rief ſie ihm halblaut nach: N „Bin ich ſchuld daran, daß Reſa uns in dieſer Weiſe— Aber ich könnte es nicht verwinden, wenn eines Tages auch nur der Schatten eines Verdachtes in Ihnen auf⸗ ſtiege, durch das Kind, etwa nach dem Plane eines ande⸗ ren überrumpelt worden zu ſein!— Sind Sie mir ſehr böſe?“ „Nein!“ lachte er da, ſich zu ihr wendend, und ſein männlich offenes Geſicht ſtrahlte mit den Kerzen, die im Nadelwerk kniſterten, um die Wette.„Wenn das Ihr einziger Kummer iſt, den kann ich mit goldenen Waffen ſogleich zum Teufel jagen!“ „ Sie ſind ein guter Menſch, aber...“ Da zog er das Käſtchen aus der Weſtentaſche, und ſie mußte öffnen und die Gravierungen leſen. Eine ganze Weile kam ſie nicht mit dem Kopf wieder in die Höhe. Und er ſah, wie ihre feine weiße Nackenhaut bis in das braune Löckchengewirr darüber rot, aber wirklich ſehr rot wurde. Dann plötzlich ſah ſie ihn jedoch glückſelig lachend an und ſagte leiſe: „Das iſt aber doch der Gipfel der Unverſchämtheit!— Ohne mich überhaupt zu fragen? O, du...!“ Und dann küßten ſie ſich. Und gleich noch einmal! Beim dritten Mal ſchrie eine lachende Stimme:„Verrat! Sie nimmt einen andern!— Gott ſei Dank, daß ſie noch eine Schweſter hat!“ Das war Vetter Paul, der ihm eigentlich„tief verhaßt“ war. Aber wie konnte er noch jemanden haſſen an dieſem ſeligen Weihnachtsabend? —— Eidesleiſtung des Prinzregenten Ludwig. 0 Im großen Sitzungsſaale der Münchener Reſi⸗ denz fand am Sonnabend um 2 Uhr die Eidesleiſtung des Prinzregenten Ludwig ſtatt, zu der ſich die Mit⸗ glieder beider bayeriſchen Kammern verſammelt hatten. Ferner waren erſchienen die oberſten Kronbeamten, die Abordnungen aller Staatsminiſterien, die Erzbiſchöfe und die Biſchöfe des Landes, ſowie Vertretungen des Offizierkorps, der Hochſchulen von München, Würzburg und Erlangen, der Geiſtlichkeit aller Konfeſſionen, ſowie des Magiſtrats und des Gemeindekollegiums der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt München. Der Prinzregent beſtieg den Thron. Zu ſeiner Rechten ſtand Prinz Rupprecht, während alle anderen königlichen Prinzen den Thron⸗ ſeſſel umgaben. Miniſterpräſident Dr. Freiherr von Hertling und die Miniſter nahmen links vom Throne Aufſtellung. Juſtizminiſter Dr. von Thelemann ver⸗ las nun eine Mitteilung, daß König Otto nach wie vor an der Ausübung der Regierung verhindert ſei und nach dem tiefbetrübenden Ableben des Prinzregenten Luit⸗ pold die Reichsverweſung demjenigen volljährigen Agnaten, der nach der feſtgeſetzten Erbfolgeordnung der nächſte iſt, dem Prinzen Ludwig, zuſtehe. Dar⸗ auf las der Miniſter die Eidesformel vor: „Ich ſchwöre, den Staat in Gemäßheit der Verfaſſung und der Geſetze des Reiches zu verwalten, die Integri⸗ tät des Königreiches und die Rechte der Krone zu er⸗ halten. So wahr mir Gott helfe und ſein heiliges Evan⸗ gelium.“ Der Prinzregent erhob die rechte Hand und ſprach die Worte:„Ich ſchwöre.“ Nach Ablegung des Eides trat der Prinzregent von dem Thron herunter und reichte den Prüſidenten beider Kammern die Hand. Graf Fugger, der Präſident der Reichsratskammer, brachte ein von allen begeiſtert aufgenommenes Hoch auf den Prinzregenten aus. Das Protokoll über die Ablegung des Eides wurde von dem Prinzregenten, ſämtlichen Prinzen, den Staatsminiſtern und den Direk⸗ torialmitgliedern der beiden Kammern des Landtages unterzeichnet. ö entraſtete ſich die junge Tante ver⸗ einen heißen Herr Dippenbrock, le Der Kaiſer an den Prinzregenten. Der Kaiſer hat an den Prinzregenten Ludwig nach⸗ folgendes Danktelegramm gerichtet: „Aufrichtig danke ich Dir für Deine warmen Worte. Du weißt, daß es mir Herzensbedürfnis war, der hohen Verehrung öffentlich Ausdruck zu geben, die ich für Dei⸗ nen in Gott ruhenden Herrn Vater gehegt habe, und die ich ihm bewahren werde über das Grab hinaus. Möchte die Freundſchaft, die unſere beiden Häuſer verbindet, in die fernſten Geſchlechter fortleben. Wilhelm.“ Die Friedensverhandlungen in London. 4 Die Türken fordern Verproviantierung der ö Feſtungen. f 0 Nach den neuen den türkiſchen Delegierten auf der Londoner Friedenskonferenz zugegangenen Inſtruk⸗ tionen ſind dieſe angewieſen worden, auf der Forderung der Lebensmittelverſorgung der Feſtungen Adrianopel, Skutari und Janina zu beſtehen. Nur unter dieſer Be⸗ dingung will die Pforte mit den Griechen verhandeln. Die Delegierten ſollen vor der Entſcheidung dieſer Angelegenheit in keinerlei Spezialdedatte eintreten. Falls der Balkanbund dieſe Vergünſtigung nicht zuge⸗ ſtehen ſollte, beabſichtigt die Pforte in dieſer wich⸗ tigen Frage an die Botſchafterkonferenz zu appellieren, um eine Entſcheidung herbeizuführen. i Ein„Irrtum“ im Waffenſtillſtandsprotokoll. Bei der Veſprechung der neuen Inſtruktionen für die türkiſchen Friedensbevollmächtigten ſagt das Kon⸗ ſtantinopeler Blatt„Jeni Gazetta“: 5 Bei der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandsprotokolls iſt ein Irrtum unterlaufen. Das vom türkiſchen Miniſter⸗ rate genehmigte und anfänglich von den Bulgaren angenom⸗ mene Waffenſtillſtandsprotokoll hatte beſtimmt, daß die be⸗ lagerten Pläne verproviantiert werden ſollten. Am fol⸗ 5 genden Tage, als die viechtsveiſtande der Pforte abweſend waren, legten die bulgariſchen Delegierten einen anderen Protokollentwurf vor, der die Verproviantierung nicht zu. ließ. Dieſer zweite Entwurf wurde irrtlümlicherweiſe oder aus Zeitmangel unterzeichnet. Wenn es ſich bloß um Bul⸗ Harien, Serbien oder Montenegro handelte, hätte die Ver. proviantierungsfrage keine Bedeutung, weil eine Verſtöndi⸗ gung innerhalb vierzehn Tagen möglich geweſen wäre. Da fur den Fall der Teilnahme Griechenlands, für welches in mehreren Punkten, beſonders bezüglich Salonikis und der Inſeln, Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, die Ber handlungen einen bis zwei Monate dauern wunden die kürkiſchen Friedensbevollmächtigken ungewieſen, die Teil, 1 nahme Griechenlands an den Friedensverhandlungen bloß unter der Zuſatzbedingung der Verproviantierung der be⸗ lagerten Städte während der Friedensverhandlungen zuzu⸗ laſſen. Die Verſtimmung der Balkanſtaaten. Es iſt nur zu erklärlich, wenn die Balkanverbün⸗ deten über die neue Forderung der Türken arg ver⸗ 470 05 ſind. So meldet die„Preßzentrale“ au; of ia: f In hieſigen offiziellen Kreiſen iſt man über die wei⸗ dere Verſchleppung der Londoner Verhandlungen ſehr ver⸗ ſtimmt, obgleich die Art und Weiſe der türkiſchen Diploma⸗ tie, die ſich nie zu überſtürzen pflegt, bekannt iſt, hatte man hier diesmal doch angenommen, daß in Anbetracht der ſchwierigen Situation die Türkei ernſthaft beſtrebt ſein würde, die Verhandlungen zu beſchleunigen. Es macht ſich in den leitenden Kreiſen daher eine ſtarke Strömung be⸗ merkbar, die zum Abbruch der Verhandlungen drängt, und man rechnet hier bereits mit der Möglichkeit, daß die bul⸗ gariſchen Delegierten ſich dieſer Strömung nicht werden ver⸗ ſchließen können. Aehnlich iſt die Stimmung in der ſerbiſchen Haupt. ſtadt. Hier nimmt man den Mund recht voll. Man will eventuell ſogar über den Bosporus gehen. Den „Frankf. Ztg.“ wird aus Belgrad wie folgt gemeldet Angeſichts der von den türkiſchen Friedensunterhänd⸗ lern beobachteten eigenſinnigen Haltung weiſt man in ſer⸗ biſchen Regierungskreiſen auf die neuen Gefahren hin, die durch das Scheitern der Londoner Friedensverhandlungen entſtehen könnten. Es wird betont, daß im Falle einer Fortſetzung des Krieges die verbündeten Armeen ſich nicht mit dem Vormarſch gegen Konſtantinopel begnügen würden, ſondern ihre Aktion auch auf den aſiatiſchen Beſitz der Türkei ausdehnen würden. Offenſichtlich würde in die⸗ ſem Falle ſich die Lage der Türkei noch weſentlich verſchlech— Politiſche Rundſchau. — Berlin, 21. Dezember. — Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin ſind mit ihren Söhnen in Berlin eingetroffen. . 2: Antrittsbeſuch des Prinzregenten Ludwig be Kaiſer Wilhelm. Prinzregent Ludwig wird vorausſicht lich am 26. Januar nach Berlin reiſen, um dem Kaiſer zu ſeinem Geburtstag ſeinen Antritts⸗ und Gegen beſuch zu machen. :: Freie Eiſenbahnfahrt der Bundesratsbevollmäch tigten. Die Bundesratsbevollmächtigten ſollen freie Eiſenbahnfahrt erhalten. Wie die„Ztg. des Vereins Deutſcher Eiſenbahnverwalt.“ meldet, haben die deut⸗ ſchen Bahnen den in Berlin wohnenden außerpreußi ſchen Bevollmächtigten zum Bundesrat Freikarten für die Fahrt von Berlin nach dem Sitz ihrer Regierungen und umgekehrt bewilligt. Die Karten gelten während des ganzen Jahres mit Ausnahme der Sommerferien des Bundesrats. Während dieſer dürfen ſie nur in den acht Tagen nach Beginn und vor Schluß der Ferien benunt werden. Sport und Verkehr. X Todesſturz eines amerikauiſchen Fliegers mit Paſſagier. Der amerikaniſche Flieger Kearney iſt mit ſeinem Paſſagier, dem Journaliſten Lawrence bei einem Fluge Newyork San Francisco ins Meer geſtürzt. ertranken. Die Leichen ſind bei Rodondo aufgefiſcht worden. Aus Stadt und Land. ** Die Buboneupeſt in Turkeſtan. Aus Merv wird gemeldet, daß die Bubonenpeſt 12 Werſt von Mer entfernt ausgebrochen ſei. 32 Perſonen ſind der Seuche bereits erlegen. Alle Reiſenden, die aus Merv kommen, müſſen ſich einer Quarantäne unter⸗ ziehen. Merv iſt eine Oaſe der transkaſpiſchen Provinz im ruſſiſch⸗zentralaſiatiſchen Gouvernement Turkeſtan, am Südrande der Sandwüſte Karakum, 4900 Quadrat⸗ kilometer groß, wovon etwa 900 Quadratkilometer Sumpf und Sand ſind. Der Hauptort Merv liegt an einem Hauptarm des Wurghab, an der zentralaſiati⸗ ſchen Bahn und Ausgangspunkt einer Zweigbahn nac Kuſchk und hat etwa 10 000 Einwohner. a Großſeuer auf einer Hamburger Werft. der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg iſt Großfeuer ausgebrochen. Es brach in einem unter dem Modell⸗ ſchuppen gelegenen Ankleideraum aus und vernichtete den Modellſchuppen. Nach zweiſtündiger angeſtrengter Tätigkeit der 19 und fünf Hamburger Löſchzuge mit 13 Rohren war die Gefahr für die umliegenden Werftgebäude beſeitigt. ö en Exploſionsunglück in Köln. In der Kölner Farben⸗ und Schtpärzefabrik von Geller u. Dutt er⸗ eignete ſich eine folgenſchwere e das ganze Gebäude ſtürzte zuſammen. Mehrere Ar⸗ beiter wurden verſchüttet. Der 40jährige Fabrik meiſter Beckmann wurde als Leiche aus den Trüm mern hervorgezogen, zwei andere Arbeiter, die in der Nähe des Keſſels beſchäftigt waren, ſowie ein Feuer“ wehrmann erlitten ſchwere Verletzungen. f n Verhaftung eines ruſſiſchen Schwindlers. In Nizza wurde ein Ruſſe namens Iwanoff Oberina ver haftet, dem es bereits N war, etwa 50 000 M. für das ſerbiſche Rote Kreuz unter der Nizzaer Geſell““ ſchaft zu ſammeln, um ſie dann für ſich zu verbrauchen. Der Betrüger hat es ſogar verſtanden, von dem ruſſt⸗ ſchen Popen eine Vollmacht zur Veranſtaltung dieſer Sammlung zu erhalten. 5 1 Auf. 5 1 Fürbitte. T Marian. Jun N 5 N Nach Gottes beiligem Willen verschied heute sanft und gottergeben unsere liebe treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Tante Frau Witwe Mathilde Ehatt geb Kinscherf 5 im Alter von 77 Jahren, gestärkt durch die Tröstungen der katholischen Kirche. i ie 8 li Verstorbenen der christlichen Wir empfehlen die Seele der lieben A/ U g led Ile und Gönner der Soda Ae AI Viernheim, Trier, Sinsheim a d. Elsenz, Lorsch, Speyer, den 22. Dezember 1912. Familie Oekonomierat P. E. Ehatt-Sieger Familie Dr. F. M. Fischer-Ehatt Familie V Lorbacher-Ehatt ggg N nachtstag) abends 8 Uhr im Weihnachtsfei tehend in Aufführung von Weihmachtstheaterstücken Dl I und Christbaum-Babenver losung. Eintritt Frei. 2g. glings Sodalität Mernneim Am Donnerstag, den 26. Dezember,(2. Weih- 4 Saale Zum Freischütz KN N 1. N ihre werten Eltern, sowie Ehrenmitglieder, Freunde 7 lität sind hierzu freundlichst eingeladen. DE OR STAND. Eee Schwester Rosa geb. Ehatt Reglerungsassessor J. W. Ehatt Margarete Ehatt Elisabeth Ehatt. Das Begräbnis findet statt in Viernheim am Donnerstag, 26. Dezember, nuch mittags 3 Uhr. Küche und Zubehör per 15. — 1— e. 2 8 8 Januar od. ſpäter zu vermieten. Schöne Wohnung an junge Leute zu vermieten. g Zu erfragen in der Expedition. 88 0 0 Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Bl. 5— DN Kleine Wohnung 3———— mit Küche nebſt Zubehör zu Kad fa ßbrer-Ve fein„C nlrach b,. emen Kirchſtraße Nr. 12. Noflo: Vleib treu dem Sport f 05 929 Mans ein Großer Garten 222 O, Cinladung A Hall verbunden mii Kejgenſahren ga dem am eſuamslag, den 256. OHegember l. s., ſaden toir unsere werten Miglieder nebsl Famijſienangefiörigen 0 a 0 19 IWeihnachts- Geschenke! n(Gori. 1 Scheune zu ver micten. 7 22 Cas thauses„, Sur 50 5 Muttergottes bis Kirche verloren. Sotoje redliche Finder wird ge- 6 Cambrinushaſlè stalipindenden 9 Einiriii frei] Oer Worstand. 1 pebition No de. Blattes. Cigarren. Cigarille eine 6 Pf. Cig. ö abends& Ahr ab im eſaale de. 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