Scccecœceee eee Jean leren Liederkranz. Gegründet 1888 veranstaltet der Gesang-Verein„Liederkranz“ im Saale des Gasthauses zaum Freischiltz sein Weinnachts-Konzert Neben einer Reihe von Chorliedern und einigen kleineren heiteren Stücken wird die Grosse burleske Operette „Die beiden Gauner von L. Lorenz aufgeführt werden. scwie Freunde und Gönner unseres Vereins werden hiermit freundlichst Anfang 8 Uhr. NB. Die Verlosungs- Gegenstände wollen bis längstens Sonntag mittag 2 Uhr im Lokal abgegeben werden. . —, ———————j——.* Die Bezirks-Sparkasse Weinheim — früher städt. Sparkasse— Gegründet 1888 Am 8 20 Dezember 9 Eintritt 50 Pfg. für Nichtmitglieder. Der Vorstand. Alle aktiven u. passiven Mitglieder mit ihren werten Angehörigen dazu eingeladen. 7 unter Garantie von l2 Verbandsge meinden ö verzinst sämtl. Einlagen bis zu 20 000 Mk. mit 24 Prozent Helmsparkassen Postscheck-Konto 1180. ktags Vorm. 9—12, Nachm. v. 3— Kassenstunden. 19 Nachm e Gegen Huſten und Heiſerkeit ſind Ehrbar's Eibisch- Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Chrbar, Mannheim, ein be währtes vorzügliches Linderungsmittel. Nur ächt zu haben bei: Adler 2. Fr. We.] Diehl Franz Klee 9. Joh. Rall Emil Adler 10. G. We.] Faltermann4. J.] Koch Friedr. Roos Lorenz Adler 7. Adam[Geier Andreas[ Kühlwein G. F. Schadt Theodor Arnold Georg J Hanf Ph. Ww. Kühlwein G. M.] Schalk 1. Jak. Bergmann. Ph.] HartmannPeter]Kühlwein 9. J.] Schalk Karl Bläß 2. Joh. Hofmann 5. Fr.] Kühner Jakob Schalk 2. Valt. Bläß F. A. Wwe.] Hofmaun 13. G. Lahres Phil. Weidner 9. Jak. Bugert Konrad Jäger Johann Neudörfer Nik.] Winkenbach Brechtel 5. Joh.] Klee 1. J. Mich.] Neuhäuſer Mich. Gg. M. — f—— nb e Einlaanag 50-jähr. Jubilaums-Feier am 29. Dezember 1912. 50 Mark-Schbein auf dem Wege von der Muttergottes bis zur Kirche verloren. Der redliche Finder wird ge⸗ beten, denſelben gegen Be⸗ lohnung abzugeben in der Expedition ds. Blattes. EE ging am Chriſt⸗ Verloren abend von der Apotheke bis zur Waſſerſtraße ein Buch Nr. 43 Titel„Mach Amerika Abzugeben gegen Belohnung. Jah. Varl Kempf Wwe. Waſſerſtraße 43. Millonen gebrauchen gegen 8 EUAEH EAN Morgens 8 Uhr: Festgottesdienst mit gemeinschaftlicher hl. Kommunion. Abends 8 Uhr: Fest- Versamm- Jung im Gasthaus„zum gold. Engel“ 57 2 E DAMEN Alle 50-Jährigen nebst werten Famili n- angehörigen sind hiermit zur Jubelfeier aufs freundlichste eingeladen. Das Festkomitee. NUN HMH . ö i ae e 1 Hülſeruf aus der deutſchen Karolinen⸗Miſſion. EMAHA EUA AAHAH AHA Ein ſchweres Unglück hat die katholiſche Miſſion auf den Palau-Inſeln getroffen. Durch einen Talfun wurden die zwei Miſfonsſtationen auf Melegeak und Aimelik vollſtändig zerſtört. Die Sturmflut verwüſtete die Wohuhäuſer, die Kirche und die sämtlichen Miſſionsanlagen. Nichts blieb den ge⸗ prüften Miſſtonaren. Nur mit knapper Not entgingen ſie ſelbſt dem Tode. Mittel- und Huͤlflos ſtehen ſie jetzt da. Daher tut ſchleunige Hülfe not. a Deutſche Katholiken reicht deshalb den armen Miſſionaren auf den Palau-Inſeln eine kleine Weihnachts⸗ ſpende. Jede, auch die kleinſte Gabe nimmt zur Weiter- beförderung dankbarſt entgegen: Die Zentrale der Miſſtons vereinigung kath. Frauen und Jungfrauen(Er. C. Schynſe) Pfaffendorf bei Koblenz und die Geſchäft⸗ ſtelle dieſer Zeitung. Caramellen i den, Tonnen!“ not. begl. Zeug⸗ niſſe v. Aerzten ö und Privaten 0 verbürgen den ſicheren Erfolg. Aeusserst bekömmliche u. wohlschmeckende Bonbons Paket 25 Pfg., Doſe 50 Pfg. zu haben bei: A. Stumpf in Viernheim; Adam Lennert in Nieder- Liebersbach; 6. P. Bauer in Hammelbach. SSS 808 raxis! Hautleiden* N Flechten, Hautjucken, 0 1 Lupus, gut- und bösartige, sowie tuberkulöse Geschwüre, Gelenkentzündungen, chronische Nasen-, Hals-, Bronchial- und Lungenkatarrhe. Behandlung mit Röntgen- Bestrahlungen elektr. 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Bringerlohn. urch die Poſt bezogen . 1.14 vierteljährlich Oft zu ſpät erinnert ſich mancher Leſer unſeres Blattes, daß das Quartal zu Ende iſt und daß Abonnement erneuert werden muß. Jetzt iſt's dazu die höchste Zeit! Ein Jahr bricht fetzt an, das, wie alle Zeichen mahnen, die folgenſchwerſten Er— eigniſſe in der Politik bringen wird. Ueber alle wichtigen Vorgänge des öffentlichen Le— bens unterrichtet unſere Zeitung, geſtützt auf gute Verbindungen, ſchnellſtens und zuverläſſig. Sie bringt bemerkenswerte und ausführliche Nachrichten aus Reich, Provinz und Stadt, Parlament, Kirche und Schule, aus Handel und Verkehr. In re— ligiöſer Hinſicht ſteht unſer Blatt auf dem Boden der katholiſchen Kirche, in politiſcher Hinſicht vertritt es das Programm der Cen— trumspartei. 2 11 Pflicht eines jeden Katholiken i iſt es, die katholiſche Preſſe zu unterſtützen a und zu fördern. Das iſt von den Führern des latholiſchen Volkes, auf den Katholiken— tagen und in anderen Verſammlungen ſtets wieder betont worden. Darum genügk nicht die Erneuerung des Abonnements, hinzukommen muß das Werben für unſer Blatt. Es liegt klar auf der Hand: Je größer die Zahl unſerer Abonnenten iſt, deſto mehr können wir unſeren Leſern bieten. Unſer Blatt aber immer reichhal— tiger auszugeſtalten, das iſt unſer ſtetes Beſtreben. Daher helfen Sie uns, wer— ben Sie für uns bei Ihren Freunden und Bekannten! Teilen Sie uns die Adreſſen ſolcher Perſonen mit, die eventuell als Abonnenten gewonnen werden können. Da⸗ mit dienen Sie Ihrem eigenen Intereſſe. — 99 ˖— eee Durch Neu⸗Kamerun. (Der Berliner Journaliſt Emil Zimmermann hat meulich eine Reiſe durch unſer neues Gebiet in Ka— K f Rittergut Treſſin Roman von Robert Miſch. 261(Nachdruck verboten.) „Um Gottes willen, Vater.. es gibt ein Unglück.“ Während der Alte nur noch wütender auf ihn einhieb, ſuchte Fritz ihm den Stock zu entwinden. Vater und Sohn rangen miteinander. Wie auch der Alte keuchte und wütete, der junge, ſtarke Menſch entriß ihm den Stock und ſtand nun mit drohend erhobenem Arm, ſeiner Sinne nicht mehr mächtig, heulend vor Schmerz, Scham und Zorn, dem Vater gegenüber. In dieſem kritiſchen Moment trat Platen, den bei einem zufälligen Schlendergang der Lärm angelockt hatte, die Situation ſchnell erfaſſend, eiligſt zwiſchen Vater und Sohn, dem er den Stock mit nerviger Hand entwand. „Fritz— um Gottes willen— es iſt Ihr Vater!... Was iſt hier geſchehen?“ „Scheren Sie ſich zum Teufel, Herr Miſchen Sie ſich nicht ein!“ brüllte der Alte außer ſich. „Herr Okonomierat—?!“. „Gehen Sie mir aus dem Wege! Mengen Sie ſich nicht' in alles ein! Scheren Sie ſich fort— ganz fort meinetwegen!“ Platen erblaßte leicht. „Der Zorn macht Sie vergeſſen, daß—“ „Gehen Sie zum Henker!“ „Ich werde gehen.“—„Meinetwegen gleich!“ Es iſt gut... Kommen Sie, Fritz!“ 1 Er faßte den jungen Menſchen, dem die hellen Tränen vor Schmerz und Scham übers Geſicht liefen, beim Arm und zog ihn mit ſich hinaus. Der junge Baron hatte ſich ſchon vorher gedrückt, und der Student und der Klützower folgten ihnen raſch, 185 ſyhnen der Alte, Schimpfworte murmelnd, nach⸗ erte. Seinetwegen mochte der Kerl gehen. Das wäre noch ſchöner, wenn ihm der vordringliche Menſch jetzt gar in ſeine Erziehung, in ſeine Familienverhältniſſe drein⸗ Diernheimer Nachrichten obachtet haben. PPP ieee eee eee eee e Wee 45 el (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Juſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ö Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Ke nzeige Mievnbieimer Zeitung il, viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. 2 Viernheimer Volksblatt Anzeigen: a Die Petit⸗Zeile 13 Pe Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet——84 morgens. Samstag, en 28. dezember 1012. 28. Jahrgang. merun gemacht, um uns einen eindtic in den vielum⸗ ſtrittenen Wert des neuen Landes zu verſchaffen. Er hat das Ergebnis ſeiner Reiſe in einem Buche:„Neu⸗ Kamerun, Reiſeerlebniſſe und wirtſchaftspolitiſche Unterſuchungen“, Verlag von E. S. Mittler, Berlin, niedergelegt, das eine Fülle intereſſanter Einzelheiten aus dieſer unſerer neuen in ihrem Werte ſo hart umſtrittenen Neuerwerbung bietet. Nach einer dem Buche beigefügten Karte ging Zim⸗ mermanns Fahrt von dem nördlichen Kameruner Hafen Duala, der Verwaltungsſtadt, aus über Edea, Jaunde direkt auf das Gebiet des alten,„Entenſchnabels“ zu. Dort, im Quellgebiete des Sangha und Übangi, be— ſuchte er zahlreiche Niederlaſſungen und fuhr dann den Sangha hinunter zum Kongo. Aus ſeinen Mitteilun— gen über die Fahrt ins eigentliche Sanghagebiet hier einiges: „Mittags waren die nötigen Leute bereit, und bald darauf ſtießen wir ab, ich ſehr begierig darauf, den Sangha und den„Herd der Schlafkrankheit“ kennen zu lernen. Von Sumpf war zunächſt nichts zu ſehen; der Fluß iſt von ziemlich hohen Uferbergen begleitet. Manche der Randberge liegen 200 Meter über dem Flußwaſſerſpiegel. So blieb die Gegend bis nach Bayanga, dem franzöſiſchen Poſten, den wir am zweiten Tage unſerer Fahrt mittags erreichten. Dieſe Tatſache, daß hohe Uferberge den Sangga⸗ Fluß begleiten, bildet eine köſtliche Illuſtration zu der Erzählung der Franzoſen, öſtlich der Linie Nola— Bayanga nach Bera-Njoko zu gäbe es nur Sumpf. Das iſt deshalb unmöglich, weil von Oſten her ſich eine ganze Anzahl Flüſſe in den Sangha ergießen. Wir müſſen alſo ein Gebiet da erworben haben, das bis zu 250 Meter über dem Waſſerſpiegel des Sangha anſteigt, von Urwald bedeckt iſt und von vielen Flüſſen durchzogen wird. Die Babingas, der afrikaniſchen Zwergbevölkerung angehörend, durchſtreifen dieſen Ur⸗ wald, in dem die Flüſſé von breiteren oder ſchmäleren Sumpfgürteln begleitet ſein werden, wie wir das im übrigen Alt⸗Kamerun und auch in Neu⸗Kamerun be⸗ Einige Brücken über die Flüſſe und ihre Sümpfe gelegt, und man kann von Sumpf ebenſo wenig ſprechen wie im Dume Bezirk. Am erſten Tage unſerer Fahrt kamen wir bis Salo⸗Faktorer, die etwa 50 Kilometer flußabwärts Nola liegt. Wir blieben die Nacht im Raſthauſe der Kom⸗ pagnie; am nächſten Morgen ſah uns die aufgehende Sonne ſchon wieder auf dem Fluß. Es gab eine ſchöne Fahrt auf dem öfter ſtark eingeengten Waſſer, durch Wirbel und Schnellen zwiſchen hohen Uferbergen dahin; zahlloſe Windungen macht da der Sangha und ſtellt da der Schiffahrt manche Hinderniſſe entgegen. So bleibt die Gegend etwa bis Bayanga, dem fran⸗ zöſiſchen Poſten ſüdlich Nola; dann beginnen ſich die Üfer zu verflachen, und der Strom fließt in maje⸗ ſtätiſcher Breite dahin. Er beginnt Inſeln zu bilden, bald böher, bald flacher, bald ſind es gar nur Sand— reden wollte! Und das führte ſeine Gedanken wieder auf Fritz zurück. Sein koſtbarer Sekt— ſein heilig gehütetes Erbſtück! Ganz recht hatte er getan, den Jungen zu prügeln, und er würde es im gleichen Falle wieder ſo machen. Die Lektion wird er nicht ſo leicht vergeſſen. Der ſtiehlt keinen Champagner mehr! Aber die Reſte mußte er doch noch retten. Er trug die zwei vollen Flaſchen und die halbleere vorläufig in ſein Zimmer, das er vorſichtig verſchloß. Dann kehrte er zu den Gäſten zurück, die ihn lärmend empfingen. ** * Am anderen Morgen ſaß der Gutsherr zu ziemlich ſpäter Stunde an ſeinem Schreibtiſch. Während er aus der langen Pfeife dichte, graue Rauchwolken ausſtieß, muſterte er die eingelauſene Poſt. Er war geſtern abend ziemlich ſpät ins Bett gekommen und heute mit einem fürchterlichen Kater aufgewacht— auch einem moraliſchen. Am nächſten Tage ſieht ſich manches anders an. Zwar daß er ſeinen Jungen geprügelt, das war ſein Vaterrecht. Er hätte es nur nicht vor den Zeugen tun ſollen, vor dem jungen Maltenitz und den anderen, die ihn jetzt als rohen, grauſamen Vater im ganzen Kreis verſchreien würden.. Eine Ohrfeige hätte vielleicht genügt; oder er hätte ihn ſpäter allein abſtrafen ſollen. Das war nun aber nicht mehr zu ändern. f Aber der Inſpektor— den hatte er ja wohl fort⸗ geſchickt? Ja, ja, es fiel ihm alles wieder ein. Wenn der Menſch die Sache nun ernſt nahm?! Und das mußte er wohl, da es ebenfalls vor Zeugen geſchehen war. Gerade jetzt, für die nächſten Wochen hatte er ihn noch ſehr nötig. Na, es würde ſich ſchon wieder zuſammen— leimen... Allerdings mußte Platen den erſten Schritt tun. Man durfte ihn natürlich nicht merken laſſen, daß er nötig gebraucht würde. So etwas tat nie gut. Er klingelte. Die Magd erſchien. „Der junge Herr ſoll herkommen.“ „Is weg!“ bänte, zur Zeit hohen Waſſers uberftutet, det nie drigem Waſſer Tummelplätze vieler Vögel und gefräßi ger Krokodile. Südlich Bayanga ſahen wir die erſte! dieſer Beſtien.“ Ueber die Schlafkrankheit macht Zimmermann folgende Mitteilungen: „Daß die Gloſſina palpalis, die Trägerin den Schlafkrankheit, am Sangha ſtark verbreitet iſt, iſt leide betrübende Tatſache; auf unſerer Sanghafahrt konn ten wir uns zeitweiſe dieſer gefährlichen Inſetten ga: nicht erwehren. Geſtochen wurden wir alle. Und ſchor bis Carnot iſt die Schlafkrankheit emporgeſtiegen, unt am Mbaere⸗Fluß fordert ſie ihre Opfer. Es wird ein. unſerer vornehmſten Sorgen ſein müſſen, Maßregeln gegen die Seuche zu finden, die den Verkehr nich unterbinden.“ Die Friedenskonferenz. Die Türten verzichten auf die Verproviantierung Adrianopels. 0 Die Einmütigkeit, die in den Beſchlüſſen der Bot⸗ ſchafterkonferenz zutage getreten iſt, iſt nicht ohne Ein. fluß auf die Haltung der Friedensdelegationen geblie ben. Die türkiſche Forderung auf Verproviantterung der Feſtungen wurde in der fünften Sitzung der Frie denskonferenz am Montag von den Bulgaren gemäf den Inſtruttionen, die ſie von Sofia erhalten hatten nicht rundweg abgelehnt, ſondern die Türken verzichtete darauf, ihre Bewilligung zur Bedingung von Ver handlungen mit der Geſamtliga einſchließlich riechen lands zu machen. Die Frage bleibt direkter Verhand- tung zwiſchen Konſtantinopel und Sofia vorbehalten und ſcheidet aus den Konferenzdebatten aus. Nachden ſomit die Bahn für die eigentliche Konferenzerörte rung frei geworden, legten die Vertreter der Liga di Bedingungen vor, un.. enen ſie zum Friedens uit der Pforte bereit sind. Das heißt, ſie besen neten die Linie, bis zu welcher ſie die Abtretung türkiſchen Gebietes beanſpruchen, zunächſt ohne im ein⸗ zelnen anzugeben, was davon jedem Alliierten zufallen ſoll. Die Linie umſchließt auf dem Feſtlande Adria⸗ nopel, Saloniti, Janina und Skutari und reicht bis tief nach Thrazien hinein. Die türkiſchen Delegier⸗ ten nahmen dieſe Forderung zur Kenntnis und erklär⸗ ten, darüber nach Konſtantinopel berichten zu müſſen. Die nächſte Sitzung wurde auf Sonnabend vormittag anberaumt. g Es wäre ſehr erfreulich, wenn dieſe verſöhnliche Stimmung, die jetzt allem Anſchein nach unter den diene und ihren Mächten herrſcht, weiter an⸗ ielte. Die Friedensbedingungen der Balkanſtaaten umfaſſen, wie das„Reuterſche Bureau“ erfährt, fol⸗ gende Punkte: ſc fährt, fol⸗ Erſtens: Abtretung des geſamten Gebie— 777... ¶ x ⁵˙¹ erg 5 0.— „So früh ſchon?“(Früh wenigſtens nach dem geſtrigen Tag; auch war Fritz doch ſonſt nicht ſo pflichteifrig.)— „Wo is er denn hin?“ „Mit die Kutſch' nach Klützow, glöw' ick.— Hei het mich'nen Brief for den Herrn gewen,“ fügte ſie zögernd in ihrem Gemiſch von Platt- und Hochdeutſch hinzu.„Ick ſolltin erſt man Klock Tein afgewen. Aber dat is nun wohl bald Tein.“ Der Okonomierat öffnete den Brief, las und zuckte zuſammen. Plötzlich bemerkte er die neugierig ſpähenden Augen der Magd auf ſich gerichtet. „Scher' dich!“ Sie trottete ab, dem gebieteriſch nach der Tür weiſenden Finger des Herrn Folge leiſtend. Aber fünf Minuten ſpäter flüſterten ſie in allen Ställen, Geſindekammern und Höſen, daß der junge Herr ausgerückt ſei und nicht mehr wiederkommen würde. Der Brief lautete:„Wenn Du dieſe Zeilen erhältſt, bin ich ſchon auf dem Wege nach Berlin. Verſuche nicht etwa, mich gewaltſam zurückzuholen; ich würde Dir doch immer wieder fortlaufen. Lieber ſchieße ich mich tot oder gehe als Schiffsjunge in die weite Welt, ehe ich bei Dir bliebe. Ich wäre auch ohne dies bald fortgegangen; ich wollte nur warten, bis ich majorenn bin. Zum Landmann paſſe ich nun mal nicht: und nach dem, was geſtern vorfiel, können wir auch nicht mehr zuſammenleben. Würdeſt Du noch einmal Hand an mich legen— bei Gott, ich würde mich vergeſſen. Du haſt mich vor Zeugen, vor meinen Freunden und Altersgenoſſen wie einen Hund geprügelt und beſchimpft— Deinen Sohn, der Ehrgefühl hat und bald neunzehn wird. Es mag nicht recht geweſen ſein, daß ich den Wein nahm; trotzdem ich an einem ſolch feſtlichen Tage die Sünde nicht ſo groß finden kann. Aber was ich auch getan habe, das habe ich nicht verdient— und deshalb gehe ich. Noch einmal, Vater— lieber tot oder nach Amerika, lieber ins Gefängnis als noch länger in Treſſin! 5 Dein Sohn Fritz.“ (Fortſetzung folgt.) ere 2 Mer, re 5 e N N 1 — —* K 2— 2——— 1 2 ĩðV! ⁵²˙. E: ³ mj ⁵˙ 1 1111— 3 3 3