* 4 N * — 1 119 Fernſprecher Nr. 217 iernhei Viernheimer Nachrichten der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Geſchäfts⸗Anzeiger wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ ans und Samstags.— Der monatliche zeige Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Viernheimer Volksblatt Vereins⸗Anzeiger Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpgltene Petit⸗ it. Zeile 6.— Mk. für lokale und 10.— Mk e e u Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiautts Viernheim e 3 f ſebaktion, Druck U. Verlag? Joh. Martin Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. ———— mt Viernheim. Rabatt.— Beilagen: pro 1000 309 Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 ——ͤ— 5— eren ene erer — Vernünftige Gründe hat der Markſtur; in den letzten Tagen gewiß kaum. Der De⸗ biſenbedarf bei der Regierung iſt bei der vorläufigen Regelung der deutſch⸗belgiſchen Reparatlonsverhandlungen bedeutend ab⸗ geſchwächt. Die Induſtrie weiß ebenfalls, baß ſie gut daran tut, nicht mehr als ihren Augenblicksbedarf zu befriedigen. Bei dem gegenwärtigen Stand der Mark und der luſicherheit der kommenden politiſchen Entwicklung wird ſie nur in den allernot⸗ Jendig'ten Fällen zum Deviſenankauf reiten. Die Art, wie das Reparations⸗ roblem gegenwärtig im Ausland disku⸗ ſiert wird, enthält obendrein nicht den ge⸗ ngſten Reiz zum Peſſimismus. Die Re⸗ d Mae Kennas hat im Gegenteil in Echo geweckt, das dazu berechtigt, um die in Aus⸗ cht geſtellten Bemühungen die Stabilt⸗ terung der Mark als durchaus ernſthafte anzuſehen. Bis heute wenigſtens noch ſteht die herannahende Brüſſeler Konferenz durchaus nicht unter ungünſtigen Vorzei⸗ chen. Trotzdem der neue Markſturz, der den [Pert der Mark in wenigen Tagen auf mehr als die Hälfte reduzierte. Es iſt nur mög⸗ lic, daß hier Dummheit und Angſt ihr undeutſches Unweſen treiben. Die Dollar- lis ſchleicht wieder durch unſer Volk. Der eine raunt es dem andern in widerlicher Flaumgcherei zu:„Gib Acht, der Dollar leigt noch auf 4000“ und dann läuft man (ben zur Wechſelſtube um die Mark loszu⸗ werden. Rette ſich wer kann, iſt die Parole. die Regierung hat mit dem Verſuch der, Erfüllungspolitik den anerkannten Beweis geführt, daß die Londoner Reparationsver⸗ uflichtungen unmöglich ſind. In ſeiner Dummheit ſchickt ſich nun das deutſche Volk au, dem Auslande obendrein den Nachweis zu führen, daß nicht nur die Reparations⸗ erpflichtungen, ſondern auch ſein kurzſich⸗ Ages, vaterlandsloſes Verhalten den Tief⸗ tand der Mark mitverſchuldet. Das kann für uns die übelſten Folgen haben. Wer beute dem deutſchen Volke nützen und der Regierung in ihrer Reparationspolitik hel⸗ ſen wil, der täte gut daran, die unnütz ge⸗ fhamſterien Deviſen auf den Mark zu wer⸗ ſen, damit die Geſchäftskreiſe, welche ohne Deviſen nicht arbeiten können, ſolche zu laufen in der Lage ſind, ohne daß die Mark in ihrem Werte darunter leidet. Nur weil keine Deviſen auf den Mark kommen, und auch das Ausland zurückhaltend iſt, äußert ſich die Nachfrage nach ihnen heute mit dop⸗ pelt peinlicher Wirkung. Aber auch die Re⸗ gerung hat allen Anlaß, ordentlich ſcharfe Maßnahmen gegen den mißbräuchlichen Einkauf von Deviſen zu treffen, damit nicht das Ausland an ihrer Stelle eine merträgliche Kontrolle über die deutſchen⸗ e verhängt. Es iſt die höch⸗ te Zeit! . 52 Inu der führenden deutſchen Finanzwelt macht ſich angeſichts des neuen Kursſturzes ber Mark erhöhte Unruhe bemerkbar, und wird ulelfach ſchon die Befürchtung laut, Mark könnte ſchließlich im Auslande berhaupt nicht meht als Zahlungsmittel eugenommen werden, was zu einer Kata⸗ hophe in der Volksernährung wie auch in er Rohſtoffverſorgung der deutſchen Indu⸗ ö trie führen müßte. * Man blickt in eine ſehr düſtere Zukunft. der Winter ſteht vor der Tür, dem man ſcen in früheren Notzeiten, die mit den heutigen keinen Vergleich aushalten kön⸗ nen, mit Bangen entgegengeſehen hat. Die maßloſe und im Eilmarſchtempo ſortſchrei⸗ ende Teuerung ſcheint nicht unſer einziger Fegenr in den kommenden Winbermonaten zu ſein. Als ſeine unheimlichen Verbünde⸗ ten heben ſich ſchon jetzt deutlich am Hori⸗ zonte ab Ernährungsnot im kraſſeſten Sin⸗ ne des Wortes d. h. Mangel an Nahrungs⸗ mitteln infolge unzureichender Inlauds⸗ erzeugung und der durch die Markentwer⸗ lung verurſachten Unmöglichkeit der Ein⸗ uhr auf der einen und Arbeitsloſigkeit in⸗ olge Rohſtuffmangels aus dem gleichen Frunde auf der anderen Seite. Dazu kommt die Gefährdung der Kartoffelernte durch das andauernde Regenwetter. Es iſt, als wenn alles zuſammenhelſen müßte, um das Volf e Die Hand Gok⸗ Nach dem Pariſer„Matin“ darf mau annehmen daß in der heutigen Sitzung des Wiederherſtellungs ⸗ Ausſchuſ⸗ ſes man ſich mit der Markenktwer.⸗ tung beſchäftigen werde. Die Pari⸗ ſer„Oeuvre“, die ſchon ſeit einiger Zeit die ſchleunige Einberufung der Br üſſeler Konferenz verlangte, ſetzt auseinnan⸗ der, daß es wohl ſehr gut ſei Abkommen wie das Stinnes⸗Luberſacebkom⸗ men zu treffen, und daß die deutſche Indu⸗ trie vielleicht auch dieſes Abkommen um deswillen gern ſehe, weil die deutſche Aus⸗ fuhr im Abnehmen begriffen iſt und weil ſie ſich innerhalb der deutſchen Grenzen or⸗ ganiſieren wolle. Die deutſche Induſtrie ſei jetzt für die Sachlieferungen, weil ſie⸗ darin ein Mittel erblicke, Aufträge zu erlan⸗ gen, wofür ſie dann den frogöſiſchen Preis, alſo einen ſtetigen Preis, in Mark umge⸗ rechnet, erhalten werde. Aber wer ſoll das bezahlen? Dieſe Frage zu erörtern. ſei die Aufgabe der franzöſiſchen Regierung und des franzöſiſchen Vertreters im Wieder- herſtellungsgusſchuß. Barthou. Bei dem augenblickſſchen Markſtand müßte das Deut ſche Reich feinen Notenum lauf berfünffachen, um die Sachlieferun⸗ gen, zu denen es ſich verpflichtet habe auch nur für ein Jahr ausführen zu laſſen. Es verſtehe ſich aber von ſelbſt, daß. wenn Deutſchland ſeine Inflation verſünffache, dann die Mark nicht mehr das wert ſein könne was ſie heute noch wert ſei. Man könne ſogar auf Grund einer alten Erfah⸗ rung feſtſtellen, daß ſie mehr ſtürzen werde als um das Fünffache da ſie heute nur acht Tauſendſtel ihres nominellen Wertes habe. Der Währungsbankrott ſei jetzt ſi⸗ cher. Deshalb ſei es eilig, die Folgen zu verhüten, wenn auch nur, um die Sachlie⸗ ferungen ſicherzuſtellen. Aus dieſem Grun. de müſſe man die Konferenz von Brüſſel zuſammenberufen, die nicht den Eindruc einer Verſammlung machen dürfe, die ach! Tage vor dem Verfallstage improviſierte Löfungen ſuche, um am Verfallstage ſelbſt dann raſch einen Zahlungsaufſchub zu ge— währen, ** Die Londoner„Times“ verlangt, daf Deutſchland unter finanzielle Aus fands kontrolle geſtellt werde. Auf ſeden neuen Sturz der Mark. ſo ſchreibt di Times“, erhebe ſich innerhalb wie außer halb Deutſchlands die Frage: Wan! wird der Krachkommen? Die Wahr heit ſei, daß Deutſchland bereits mitten nder Kataſtrophe ſtehe, deren vol, le Wirkungen noch kommen wür den. Die Inflation der Währung, die die eigentliche Urſache der Entwertung der Mark ſei, könne nur zur allgemeiner Berarmung und zum Bankrott führen. Es ſei zu bezweifeln, daß Deutſch⸗ land fähig ſei, jetzt ohne Unterſtützung der Inflation Einhalt zu bieten. Dieſe habe einen Punkt erreicht, wo eine aus w ür, ige Kontrolle in irgend einer Ge⸗ kalt unvermeidlich erſcheine. Je ehen die Hauptgläubiger Deutſchlands in dieſem Punkt einen Entſchluß faßten, um ſo hes er ſei es für Deutſchland und die Wel m allgemeinen. g Gegen die Deviſenſpekulation oll von der Reichsregierung demnächſt et vas unternommen werden. Sie komm nit ihren Ideen zwei Jahre zu ſpät! An nichtgesetzlchen rekäaſ gen gelertagen Auf eine vom Reichsgeneralſekretarial der Zentrumspartei an das Reichsminiſte⸗ rium des Innern gerichtete Anfrage, o katholiſche Reichsbeamte auf Grund eines Rechtstitels von der vorgeſetzten Behörde fordern können, au den genannten Feſten zum Zwecke der Erfüllung ihrer religös, kirchlichen Pflichten vom Dienſte freigeſtell! u werden, iſt folgender Beſcheid eingelau— en: „An nicht ſtaatlich anerkgunten Feierka⸗ gen iſt den Beamten des betreffenden Re⸗ ligtonsbekenntniſſes Gelegenheit zur Beſrie⸗ digung der religtöſen Bedürfniſſe zu ge⸗ ben.“ N 1 Dieſer Beſcheid beaiebt ſich auf ein am 12. Septemorr ertaſſenes Rundſchrewen, das folgenden Wortlaut hat: „In einzelnen Orten ſind Unzuträglich⸗ keiten dadurch entſtanden, daß die Dienſtbe⸗ freiung für Beamte aus Gründen, die für alle Beamten in gleicher Weiſe vorlagen, non verſchiedenen Behörden nicht gleichmä⸗ ßig geregelt ſind, z. B. die Dienſtbefreiun, für die Teilnahme an den Kundgebungen für die Republik aus Anlaß der Ermor⸗ dung Rathenaus oder Dienſtbefreiung an nicht geſetzlichen kirchlichen Feiertagen. Es iſt weder möglich noch notwendig, für der⸗ artige Fälle einheitliche Grundſätze aufzu⸗ ſtellen; zweckmäßig jedoch und wohl durch⸗ führbar iſt es, daß an demſelben Orte die Behörden des Reiches der Länder und Ge— meinden tunlichſt einheitlich verfahren und ſich zu dieſem Zwecke rechtzeitig miteinan⸗ der verſtändigen; ich nehme auf mein Schrei⸗ ben vom 6. Juni 1922 V. 2655 A— belref. fend Verſtändigung über geteilte oder un⸗ geteilte Arbeitszeit Bezug. Ob ein kirch⸗ licher Feiertag zugleich geſetzlicher iſt, be. ſt' ut das Landesrecht. Dienſtfrei iſt gar adſätzlich nur an geſetzlichen Feierta⸗ gen; an nicht geſetzliche Feiertagen iſt den. Beamten des betreffenden Religionsbe⸗ kenntniſſes Gelegenheit zur Befriedigung ter religiöſen Bedürfniſſe zu geben. Hin⸗ üchtlich weitergehender Dienſtbefreiungen iſt bei den herbeizuführenden Verſtändigun⸗ gen auf Anordnung der Landesbehörden und öufliches Herkommen Rücklicht zu neh⸗ men. Die Herbeiführung tunlichſter Ein. haftlichkeit am gleichen Orte im Wege der Verſtändigung empfiehlt ſich endlich auch für die Feſtſetzung des Beginns und En⸗ des der täglichen Arbeitszeit.“ Die Abneigung gegen die Politik. Der Redakteur der„Weſtd. Arbeiterzei⸗ tung“, W. Elfe s, der früher Arbeiter war, war nach ißſähriger Tätigkeit als Gewerk chaftsſekretär und Journaliſt, vorüberge— nd in die Fabrik zurückgekehrt, um die sUmmungen ber Arbeſter durch einen fort. dauernden Verkehr mit ihnen zu ſtudieren., Er berichtet nunmehr, wie der Arbeiter in den letzten 15 Jahren einen größeren Ernſt und ein ſtärkeres Selbſtbewußtſeir zeige. Elfes läßt die ſchlimmen pſychiſcher Wirkungen der Mechaniſierung des moder⸗ nen Produktionsprozeſſes anſchaulich wer⸗ den, die auch der einfache Arbeiter irgend— wie ſehr lebhaft empfindet und die in ihw gonnen. ein gut Stück Arbeits⸗ und Berufsfreude vernichtet hat. Vor allem war Elfes er⸗ ſtaunt, zu fehen, wie dünn die Föden find, die den Arbeiter mit der Polit verbinden. Der Arbeiter hat vom po! ti ſchen Leben des Reichs, der Länder und Ge⸗ meinden im Grunde geommen nur blaſſe Vorſtellungen; er ſieht nicht ein, warum der politiſche Apparat ſo kompliziert iſt, und er hat den ſtillen Verdacht daß das al⸗ les nur deshalb ſo umſtändlich und viel verzweigt ſei, um möglichſt viele gutbezahl— ten Beamtenſtellen zu ſchafſen. Auch von den Parteien weiß und hält er nicht viel Und wie erklärt ſich das? Es wird, fo führt Elfes aus, im politiſchen Leben ſo viel geredet und beſchloſſen; die Not des Volkes wird von der einen Sitzung in dig andere geſchleift, der einfache Menſch aber fragt ſich: Was kommt bei allem heraus Inwiefern beſſert ſich das was übel iſt? geht nicht alles Gerede und gehen nicht alle Beſchlüſſe glatt in den Wind? Und je nach⸗ dem er ſolche Fragen beantwortet bekommt kann er der Meinung werden, daß die Poli. tik mit allem Drum⸗und⸗Dran ſehr Ue⸗ berflüfſiges iſt. Vielleicht ſieht die Arbeiterſchaſt in der Politik ober auch im ſteigenden Maße den Tu m melplatz ehrgeiziger Streber und verliert darum den Geſchmack daran. Vielleicht! Wie dem auch ſei, die Verdroſſenheit und Verſtimmungen ſind zu bedauern. Man täuſche ſich nicht. Auch nicht durch gelegent⸗ lich günſtige Wahlbeteiligungen. Jh fürch⸗ te, daß viele von ihrem Wahlrecht Gebrauck machen— weniger in Erkenntnis gewiſſer Notwendigkeiten und vielleicht noch weni⸗ ger aus Liebe zu der Partei, die ſie wäh⸗ len, als vielmehr aus bloßer inſtinktiver Gegnerſchaft gegen andere Parteien unk Politiker, die ſie nun mal erſt recht nich, aufkommen laſſen wollen. Elfes fügt hinzu, daß dies alles ui nicht einmal eine Beſonderheil dex Arbei, lerſchaft ſel; vielleicht areiſe dieſe Stim⸗ ———— j ̃ 1 e Lee 9. Johr. Die deutſche Finanzkataſtrophe. mung im ganzen Volke um ſich ausgenommen immer die kleine Schicht de. rer, die irgend perſön lich dem politi ſchen Leben näher ſtehen. Und mit Rech nimmt er dieſe Erſcheinung ſehr ernſt, in dem er ausſpricht, unſer Staat ertrage es nicht, daß das Intereſſe des Volkes on dem 5 Geſchehen mehr und mehr er⸗ Alte. j Sein Ueberfall streikender Arbeiter 0 uf eine Zeitung. Das Wolffſche Bureau meldet aus El⸗ berfeld unter dem 11. Oktober: Elber⸗ felder ſtreikende Bauarbeiter ver⸗ ſammelten ſich heute mittag vor dem Ver⸗ lagshauſe der Bergiſch-Märkiſchen Zeitung wegen Veröffentlichung einer den Streiken⸗ hen mißfälligen Notiz in dem Blatte und jerlangten die Herausgabe des für die No⸗ e verantwortlichen Lokalredak teurs, der ſich bereit erklärte, mit eine Abordnung der Streikenden zu verhandel und gegebenenfalls eine von ihnen ge wünſchte Darſtellung des Falles zu brir gen. Damit nicht zufrieden, drang e i großer Haufen in das Verlagshau ein, miß handelte die Mitglieder de Redaktion und des Verlags, di ſich ihnen entgegenzuſtellen verſuchten un zur Vernunft mahnten und schleppten del Lokalredakteur Fiſcher unter Miß handlungen aus dem Hauſe. Die wie derholt zu Hilſe gerufene Polizei gri leider zu ſpät ein, und es gelang e ſpäter, die Demonſtranten zum Auseinan dergehen zu veranlaſſen. Es ſteht zweifel los feſt, daß es ſich um eine plan mäß bverabredete Sache handelt. Wie Bergiſch-Märkiſche Zeitung erfährt, befan! ſich unter den„Demonſtranten“ auch de Kommuniſt und Landtagsebsgeordnete Char pentier. Das iſt die Freiheit und Brüderlichkei des Linksſozialismus! 2 7 Die Schulfrage. Die Wiederaufnahme der Ausſchußberalun⸗ gen über das Reichsſchulgeſetz. Die Privatſchulen. Der Schulausſchuß des Reichstags hat em 9. und 10. ds. Mts. ſeine Beratungen wieder be⸗ Der 8 5 beſtimmt, daß unter Gemeinden, im Sinne des Artikels 146 Abſatz 2 der Reichsver⸗ faſſung öffentliche Verbände zu verſtehen ſind, die zur Errichtung und Unterhaltung der öſſent⸗ lichen Volksſchulen für die ihnen zugeſvieſenen Einwohner beſtimmt ſind. Hierzu lag ein An⸗ trag der Deutſchnationalen vor, das Wort„öf⸗ entlich“ vor Volksſchulen zu ſtreichen und feiner folgenden Abſaß 2 zu umzuſtimmen: „Die Errichtung von Schulzweckverbänden zur Errichtung oder Unterhaltung ſolcher Volks- ſchulen(S 1), die in den Gemeinden nicht vor⸗ handen ſind, oder zur Errichtung von Privat⸗ volksſchulen(Artikel 147 Abſatz 2 der Reichsder⸗ faſſung) iſt tunlichſt zu fördern.“ Zur Begründung wurde ausgeführt, daß man den Willen der Erziehungsberechtigten mög⸗ lichſt weit berückſichtigen und daher auch dem Verlangen nach Schulzweckverbänden zur Errich⸗ tung von Volksſchulen, die ſonſt nicht eingerichtet werden könnten, möglichſt weit entgegenkommen müſſe. Alle anderen Parteien erklärten ſich ge⸗ gen den Antrag. Vom Zentrum wurde ausgeführt, daß es un⸗ möglich ſei, das Wort„öffentlich“ zu ſtreichen. weil dadurch der Sinn des ganzen Paragraph 5 verwirrt würde. Das Geſetz könne ſich nur mit öffentlichen Verbänden befaſſen, die zur Errich⸗ tung von öffentlichen Volksſehulen eſtimmt ſeien. Es ſei undenkbar, ſolche Verbände auch mit der Unterhaltung von Privatſchulen zu be⸗ faſſen. Es wurde mit Enutſchiedenheit betont. daß das Zentrum den größten Wert auf die Förderung des Pi ſvatſchulweſens lege. Das vorliegende Geſetz könne aber unmöglich dieſe ſchwierige Materie nebenbei ordnen, und es ſei durchaus verkehrt. einzelne Fragen des Privat⸗ ſchulweſens bei Gelegenheit der Beratungen die⸗ ſes Reichsſchulgeſetzes zu ordnen. Die Frage des Privatſchulweſens ſei ſo wichtig, daß ſie un⸗ bedingt einer beſonderen geſetzlichen Regelung unterzogen werden müſſe. a Die deutſchnationalen Antragſteller hielten darauf dem Zentrum vor, daß es ähnlich wie bei der Behandlung des Grundſchulgeſetzes auch jetzt wieder nicht mit der nötigen Energie für die Privatſchulen eintrete. Das Reichsgeſetz für Privatſchulen, auf das man immer wieder hin⸗ weiſe, ſei noch in weiter Ferne: inzwiſchen gin⸗ en die Privatſchulen zum größten Teil a an Mitteln ein. 5 i Demgegenüber wurde ſeitens des Zentrums betont: Das Zentrum haͤt immer wieder für die Privatſchule gekämpft, aber hier iſt nicht der, richtige Ort für dieſe Frage. Es geht nicht au hier ein Stück der ſchwierigen Privatſchulfrage in die Debatte hineinzuziehen. Auch bei Bergt⸗ ungen des Grundſchulgeſetzes. ſo wurde an ein⸗ zelnen Beispielen nachgewiefen, hat das den⸗ trum ſeine alte Tradition, Schützerin der Pri⸗ vatſchule zu ſein, getreu gewahrt. Gegente lige Behauptungen, ſind abwegig. Das Reichsgeſetz für das Privatſchulweſen wird von unſerer Seite verlangt und entſprechend geſtaltet werden. Das Zentrum vertrat weiterhin den Stand⸗ punkt, daß volle Klarheit darüber geſchaffen wer⸗ den müſſe, ob durch Verbindung von Schulver⸗ bänden, auch abgeſehen von Preußen, wo dieſe Möglichkeit ſchon heute beſteht, in den übrigen Ländern, namentlich Bayern, weitere Möglich⸗ keiten geſchaffen werden können, um dem Willen der Erziehungsberechtigten Geltung zu verſchaf— en. g Nachdem ſich mehrere Parteien dieſem Stand⸗ punkte angeſchloſſen hatten, wurden die, Verhand- lungen auf Donnerstag vertagt. damit die Re⸗ gierung Material über die Geſtaltung der Rechts⸗ lage in den einzelnen ndern vorlegen könne. Wir möchten unſeren Leſern empfehlen, die Verhandlungen des Reichsſchulausſchuſ— ſes mit Aufmerkſamkeit zu verfolgen. Durch die Wiedervereinigung der ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteien iſt die Situation noch kriti⸗ ſcher geworden, als ſie es ohnehin ſchon war. Verſchiedene umſtände drängen auf eine Erledigung des Reichsſchulgeſetzes. F. 1 57 Aus dem Reichrat. ai e für Militärrentner— reis für Umlagegetreide— Anwaltsge⸗ 5 bühren. 15 + Berlin, 12. Okt. Der Reichsrat hat die Teuerungs⸗ zuſchüſſe für die Militärentner weſentlich erhöht. So ſind u. a. die Teuer⸗ ungszuſchüſſe für vaterloſe Waiſen, eltern⸗ lpſe Waiſen und für Schwerbeſchädigte egen en die für Kinder- zu orgen haben, auf 1200. 1800 und 1000 Mark feſtgeſetzt worden. Die Zuſchüſſe poem 1. Oktober an gezahlt. Alsdann wird ohne Ausſprache die Vor— lage angenommen, die die Preiſe für das erſte Drittel der Getlreideumla⸗ ge wie ſolgt feſtſetzt: Der Preis für die Tonne Roggen wird von 6900 auf 20 500 Mk., Weizen von 7400 auf 22 500 Mark, Gerſte, von 6700 auf 19000 Mark und Hafer von 6600 auf 18 000 Mark erhöht. Als Preis⸗ bemeſſung wird das Indexverſahren zu Grunde gelegt. 5 Von den weiteren Beſchlüſſen des Reichs— rats iſt zu erwähnen, daß einer weiteren Erhöhung der Anwaltsgebühren zugeſtimmt wurde. werden e Tarifverhandlungen fur das Baukge⸗ werbe haben am Donnerstag im Reichsar! beitsminiſterium ſtattgefunden. Abends Hate der Schlichtungsausſchuß einen ſchiedsſpruch, nachdem ſich die Oktoberbe⸗ züge aus einer einmaligen Zulage an ſämt siche Angeſtellten in Höhe des Grundge. haltes und 30 Prozent zum Auguſtgehall zuſammenſetzen. Ferner werden die Gehäl⸗ ter für alle Angeſtellten vom 1—5. Berufs— jahre um 12 Prozent, vom 6.—10. Berufs⸗ jahre um 14 Prozent und von da ab um 16 Prozent gegenüber dem Septemberge— halt erhöht.— Die Arbeitnehmer lehnen, den Schiedsſpruch ab, während die Arbeit; 8e! bein annehmen. Lokale Nachrichten. * Chriſtl. Arbeiterſchaft. Am Sonn⸗ tag, den 15. Oktober, nachm. halb 3 Uhr findet im Nibelungen ⸗Saau des ſtädtiſchen Roſengartens eine große Kundgebung der geſamten chriſtl. organiſterten Arbeilterſchaft, der chriſtl, organi⸗ ſierten Angeſtellten und Staatsbeamten ſtatt, Reichs⸗Arbeltsminkſter Der. Bra uns ſelbſt wird über„Unſere Not und unſere Rettung“ ſprechen; es iſt dies ein ſehr aktuelles und äußerſt wichtiges Thema. Der Beſuch dieſer Verſammlung dürfte ſich zu einer großartigen Kundgebung auswachſen. Möge es kein chrlſtl. Arbelter, Beamter und Angeſtellter Viernheims verſäumen, dieſer Verſammlung beizuwohnen, drum iſt die Loſung für Sonntag: A uf nach Mannheim! „Marian. Jünglingsſodalität. Unſere werten Mitglieder und Ehrenmitglieder beehren wir uns, hiermit nochmals auf unſern morgen Sonntag, den 15. Oktober abends 8 Uhr im „Freiſchütz“ ſtattfindenden Unter haltung s⸗ Abend aufmerkſam zu machen. Näheres aus dem Inſeratenteil erſichtlich. Die Mitglieder der Unter⸗Abteilung ſowie Aſplranten werden dringend gebeten möglichſt nur in Begleitung der Eltern oder erwachſener Angehörigen zu er⸗ ſchelnen. * Bauernvereinigung. Der Verkauf der Grumpen wurde am 11. ds. Mts. getätigt. Als Verkaufspreis wurde Mk. 7100.— per 50 Kg. erzielt. Die Verwiegung für dle Vereinigung erfolgt Anfangs nächſte Woche. Nichtmitglieder können ſich noch beim Geſchäftsführer Engel an⸗ melden, da vertraglich mit den Käufern feſtge⸗ legt wurde, daß ſie keinen Tabak bezw. Grumpen von Nichtmitgliedern kaufen dürfen. Die Ware muß Kaufmannsgut ſein. — Künſtler⸗Konzert des Arbeiter⸗ Geſangvereins„Harmonie“. Wir wollen nicht verfehlen, auſ das morgen Sonntag nach⸗ mittag im Karpfen ſaale ſtattfindende Künſtler⸗Kouzert nochmals an dieſer Stelle be⸗ ſonders aufmerkſam zu machen. Namhafte Künſtler und der gut geſchulte Chor des Ver⸗ eins unter Leitung ſeines tüchtigen Dlrigenten Herrn E. Lipp, verbürgen genußreiche Stun⸗ den. Eintrittspreiſe ſind aus dem Inſerat er⸗ ſichtlich. — Kameradſchaftlicher Wohlfahrts⸗ bund. Morgen Sonntag im Gaſthaus zum Löwen Famillen-Abend mit Ehrung von 4 Mitgliedern, welche annähernd 50 Jahre dem Vereln angehören. Neben Lieder⸗ vorträgen des Geſangverelns„Flora“ werden noch komiſche und muſikaliſche Unterhaltungen geboten, die einige vergnügte Stunden ſichern. Beachten Sie auch das Inſerat. „ Conzert des Geſang⸗Vereins „Sänger⸗Einheit“ Viernheim. Nachdem ich vor Jahresfriſt Gelegenheit hatte, dieſen aufſtrebenden Verein unter der tüchtigen Leitung ſeines Chor-Meiſters Herrn Fritz Wenger Mannheim zum erſten Male zu hören, beeilte ich mich, auch dieſes Jahr einer Einladung Folge zu leiſten und ſein Conzert zu beſuchen. Zur Ehre des Vereins, ſowie ſeines unermüd⸗ lichen Dirigenten muß ich rühmlich betonen, daß ſeit dem letzten Auftreten große Fortſchritte in jeder Bezlehung gemacht wurden.— Ton⸗ reinhelt, gute deutliche Ausſprache, Rhythmus und gut ausgezlichene Stimmen waren die Hauptvorzuüge dez Gebotenen, wenn auch eln flotteres Tempo an einzelnen Stellen den Ge⸗ ſamteindruck goch erhöht hätte.— Die Zu- ſammenſtellung des Programms war von künſt⸗ lichem Geſchmack und wurde eröffnet mit dem„Morgenlied“ von Jul. Rietz. Dieſer ſchwierſge, und ewig ſchöne Chor wurde ſtim⸗ mungsvoll wiedergegeben. Kleßlings„Aus welter Ferne“ kam ſicher und gut abgetönt zum Vortrag. In den Volksliedern„Verweht“ von Schieboldt„Die gebundene Nachtigall“ von Neumann ſowie„Rätſel“ von Joſef Werth kam ein duftiges pp ſowie ein inniges Zu⸗ ſammenwirken zu Gehör. Der frohe Wanders⸗ mann“ von Mendelſohn— Bartholdy kam friſch und exakt; die Einſätze wurden ſicher wiedergegeben. Die Bäſſe klangen rund und voll und die Tenöre ſtrahlten in ſeltenem Glanz. Naglers„Tanzlied“ mußte auf ſtürmiſchen Applaus wlederholt werden.— Die„Lander⸗ kennung“ von Grieg mit Baritonſolo und Kla⸗ vierbegleitung ſchloß das in allen Teilen wohl⸗ gelungene Conzert würdig ab.— Frl. Pau⸗ line Strehl, Opernſängerin am Stadttheater in Coblenz war als Soltſtin verpflichtet und ſang zuerſt die Arie„Kennſt du das Land“ aus Mignon in künſtleriſcher Vollendung. Die junge vorwärtsſtrebende Künſtlerin beſitzt eine groß⸗ zügige und viel verſprechende Altſtimme von ſeltener Anmut in reifer Erfaſſung des Vortrages. — In den folgenden Schubertliedern„An die Müſtk“„Die Poſt“ und„Geheimes“ ſowle in den Liedern von Brahms„Am Sonntng Morgtn“ „Der Gang zum Liebchen“ und hauptſächlich in den Schlußliedern„Von ewiger Liebe“ und „Der Schmied“ errang ſie ſich ſo ſtürmiſchen Belfall, daß ſie ſich zu einer Zugabe herbei⸗ laſſen mußte und mit dem neckiſchen„Die Mutter an der Wiege“ von Löwe qufttlerte.— Herr Leucht, Muſikdirektor Worms, vom letzten Eonzert in rühmlicher Erinnerung, ſpielte das Dmoll Conzert von Heberlein, ſowie adagio candabile von Locatelli und Menuetto von Becker in gewohnter künſtleriſcher Meiſterſchaft, — Die Klavierbegleitung hatte Herr Richard Cron, Mannheim in liebenswärdiger Weiſe übernommen und war den Soliſten ein fein⸗ fühliger decenter Begleiter.— Die Barkton— ſolis lagen in den Händen von Herrn Joſef Zöller. Der junge vielverſprechende Sänger, Mitglied des Vereins, entledigte ſich ſeiner Auf⸗ gabe in zufriedenſtellender Weiſe.— Auch dieſer Erfolg ſei ein weiterer Auſporn zum erhabenen Ziele des idealen Männergeſangs. K. Sch. § Vereinigung der Kleinlandwirte. Morgen Sonntag Nachmittag 2 Uhr im Gaſt⸗ haus zum Löwen Berſammlung, wozu das Erſcheinen aller Mitglieder drin gend erforderlich iſt. Tagesordnung: Der Grumpen⸗ und Sandblatt⸗ Verkaufspreis, ſowie die Lieferungsbedingungen. Näheres Inſerat. Die gemeinnützige Baugenoſſenſcheft hielt am 2. ds. Mts. ihre diesjährige Haupl⸗ verſammlung ab. Der Vorſitzende des Auf⸗ ſichtsrats, Herr Verwaltungs⸗Inſpektor Alter begrüßte die faſt vollzählig Erſchienenen und gab mit Bezug auf die bereits veröffentlichte ECC ĩͤ V ä JJC. y e 5 e Jahresrechnung elnen kurzen Bericht uber daz erſte Geſchäftsſahr. Groß und ſchwer ſei die Aufgabe geweſen, die der Genoſſenſchaft geſtellt worden ſet. Wenn ſchon jetzt die kühnſten Er⸗ wartungen übertroffen worden ſeien, dann dürfe mit Recht geſagt werden, daß die Genoſſenſchaft ihre Aufgabe voll erfüllt habe. Der günſtige Jahresabſchluß beweiſe, daß auch in finanzleller Hinſicht ordnungsgemäß gearbeitet wurde, Dem Vorſtand und den Mitgliedern des Auſſichts⸗ rats müſſe er für ihre ſelbſtloſe Mitarbeit herz⸗ lichen Dank ſagen. Wenn das zweite Baujahr, in dem mit beſonderen Schwierigkeiten zu kämpfen ſel, mit der Fertigſtellung von etwa 20 Eigenheimen beendet werden könne, dann bedeute das zwelfellos einen großen Erfolg, für den demVorſitzenden des Vorſtandes, Herrn Bau⸗Inſpektor Berberich, beſondere Anerkennung gezollt werden wüſſe. Er ⸗ der Vorſitzende⸗ſprach ſodann dem Ortsvorſtand und den mit den in Frage kom. menden Angelegenheiten beſchäftigten Staatsbe⸗ hörden, mit denen er ſtets in der angenehmſten Weiſe gearbeltet habe, den Dank der Genoſſen⸗ ſchaft aus. 5 Der Jahresabſchluß und die vorgeſchlagene Verwendung der Rücklagen wurden genehmigt und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Sodann wurden nach längerer Ausſprache einige not— wendige Satzungsänderungen beſchloſſen und das Eintrittsgeld auf 100 Mark ſowie die zu zahlenden Stammanteile auf 4000 Mark für jeden Genoſſen erhöht. Die ausſcheldenden Mit⸗ glieder des Aufſichtsrats, Herren Gemeinderat Lahres, Karl Schalk und M. Alter wurden elnſtimmig wieder gewählt. Ueber die alsbaldige Zulaſſung der neu eintretenden Mitglieder ent⸗„ ſpann ſich eine längere Ausſprache, die im Sinne der Beſtimmungen der Satzung ge⸗ ſchloſſen werden konnte. Die Bauperiode 1923 ſoll baldmöglichſt vorbereitet und die notwendige Ausloſung noch in dieſem Monat vorgenommen werden. Wenn auch viele Genoſſenſchaften und Verbände die Fortſetzung der Bautätigkeit bereits eingeſtellt und teilweſſe ſchon in dieſem Jahre nicht mehr gebaut haben, ſo wird die hleſige Baugenoſſen⸗ ſchaft, die bis jetzt verhältnismäßig die billig; ſten Wohnungen erſtellt hat, ihre Tätigkeit nur unter dem Druck ganz beſonderer Verhält⸗ niſſe einſtellen, Der Vorſitzende machte in dle⸗ ſer Hinſicht nochmals auf die große Wohnungs⸗ not und die moraliſchen, hygieniſchen, polltiſchen und wirtſchaftlichen Folgen aufmerkſam. Wenn Heſſen durch ſein verhältnismäßig größtes be⸗ ſetztes Gebiet und ſeine geographiſche Lage zwiſchen den Großſtädten Frankfurt und Mann⸗ helm unter beſonders großen Schwlerigkeiten zu leiden habe, dann komme unſerer Gemeinde ein gutes Tell zu. Daraus folgte die Pflicht, nichts unverſucht zu laſſen und alle etwaigen kleinlichen Bedenken und Rückſichten zurückzu⸗ ſtellen, um Wohnungen zu bauen. Reglerung ſeither dle Beſchlagnahme als einen“ Ausweg angeſehen habe, dann müſſe ſie jetzt einſehen, daß dieſer Weg nicht zumziele führe. In dieſem Sinne mußten auch die Hausbeſitzer ein großes Intereſſe an der Baugenoſſenſchaft haben. Die Wohnbauabgabe ſel reichsrechtlich zu erheben. Wenn durch die rege Bautätigkelt wieder ein großer Teil der im Kreiſe Heppen⸗ heim aufkommenden Beträge in unſerer Ge⸗ meinde verwendet werden könne, dann komme das doch mit der Geſamtheit der hieſigenHaus⸗ beſitzer zu Gute. Nachdem der Vorſitzende die ſämtlichen Mitglieder noch um den Schutz der A e 14 i 988. 5 3 a Latzbergs Enkelin. Grüfin 9 55 Roman von Fr. ehne. 40. Fortſetzung.(Nachdruck beeboten.) Wie behaglich und autzeimelnd das alles war— ganz anders als Burgau, in deſſen kalten Mauern ſich Yvonne ſo einſam und verlaſſen gefühlt hatte. Und der Aufenthalt hier ſagte den Damen ſo wenig zu, daß ſie noch nicht einmal gern herkamen. Unbegteiflich! Lothar führte Yvonne jetzt in den Hof, ließ ſie einen Blick in den Milchkeller tun und zeigte ihr auch die Ställe. Im Pferdeſtall ſtanden zehn ſchöne Pferde; ſein Reitpferd, zwei elegante Wagenpferde und die Arbeits- pferde. Da kam Konſtanze über den Hof hinter ihnen her- gelaufen. Sie hatte die Schleppe ihres koſtbaren Voile⸗ kleides hoch genommen, ſo daß man ihre Lackſchuhe und die durchbrochenen ſeidenen Strümpfe genügend bewun⸗ dern konnte. Das war keine Poilette für einen länd⸗ lichen Beſuch! Sie ſchob ihren Arm unter den ſeinen. „Mama liegt in guter Ruh', Brüderlein fein; ſie kann das Frühauſſtehen nicht gut vertragen! Komm, nun wollen wir gemeinſam den neuen Kuhſtall in Au⸗ genſchein nehmen!“ n zwei langen Reihen ſtanden oder lagen, behag⸗ lich widerkäuend, die prächtigen, ſchwarzen und gefleck⸗ ten, wohlgenährten Tiere. „Die haben es gut, Lothar, in ſolchem Palaſt. Hier rlecht es ja förmlich nach Sauberkeit und Neuheit.“ Konſtanze ſchlug mit dem Sonnenſchirm nach einer; gelb und weißen Kuh.„Sehen Sie, Mademoiſelle, das iſt die bunte Kuh, die uns Milch und Butter gibt, 1„Muh“ „Das iſt mir unklar, anädiges Fräulein.“ 5 „Das tut nichts, Mademoiſelle, meine feel au ein el geiſloſes Led anz. fagt und es auch manchmal bleiben Schweſter zehr amü⸗ Ih⸗ Vergnügen, Iſt das nicht „Geiſtlos? Erlaube mal, ich finde es ſant! Paſſen Sie auf, Mademoiſelle, ich ſinge es nen vor: „Stumpfſinn, Stumpfſinn, du mein Stumpfſinn, Stumpfſinn, du meine Luſt.“ unterhaltend?“ lachte Konſtanze. Dann ſchlug ſie dem Bruder auf die Schulter.„Wo ſoll es nun hingehen, Brüderlein? In den Hühner⸗ ſtall oder auf den Taubenſchlag? Ich bin zu allen Schandtaten bereit! Dürfen wir auch die edlen Bor⸗ ſtentiere bewundern, von denen ſo viel Gutes kommt?“ „Es würde garnichts ſchaden, im Gegenteil, es würde dir nur gut ſtehen, wenn du dich im Ernſt ein wenig um das Getriebe hier bekümmerteſt, Konſtanze,“ ſagte er faſt ſcharf.„Du haſt wirklich nicht nötig, dich luſtig zu machen.“ 1 g Er ärgerte ſich über ihre ſpöttiſche Art. An ihren boshaft ſunkelnden Augen ſah er, wie ſie ſich über al⸗ les mokierte. „Alter Brummbär du, ſo war's doch nicht gemeint! Du weißt recht gut, daß ich hier nur eine unglückliche Rolle ſpielen würde. Ich paſſe nicht hierher! Laſſe uns lieber in den Gemüsegarten gehen, da gibt's was Gu⸗ tes zu eſſen, Mademoiſelle.“ Mvonne ſtaunte; ſo praktiſh war Großmutters Wirtſchaftsgarten längs nicht angelegt geweſen. Mit ſchnellem Blick bemerkte ſie, wie jeder Platz ausgenutzt war. Und gern hörte ſie der dunklen, erklärenden Män⸗ nerſtimme zu, während Konſtanze wie ein Irwiſch zwi⸗ ſchen den Beeten herumlief und von dem Spalierobft pflückte. „O du, die Trauben ſind auch gleich reif!“ eief ſie. „Da ſchickſt du uns welche in den nächſten Tagen, Kom⸗ men Sie, Mademoiſelle, helfen Sie mit eſſen. Wie ſagt man das auf italieniſch!“ „Gehen Sie, Mademoiſelle, eſſen Sie nach Herzens⸗ luſt. Sehen Sie dieſe ſchönen Pfirſiche zum Beiſpiel; ſind ſie nicht verlocgend?“ Er brach eine von ven köſtlichen Früchten, keichle] blumen lagen. ie, viihehung olg. ſie ihr und freute ſich an dem Behagen, mit dem' ſie hinennbiß mit den feſten, weißen Zähnen. Wie ihre Augen vor Luſt blank wurden, und wie ſie lächelte! Er hatte längſt geſehen, daß ein großes Leid das junge Herz des lieben Mädchens beſchwerte. Der Ernſt, der auf dem holden Antlitz lag und der den feinen Mund ſo feſt verſchloſſen hielt und die ſamtdunklen Augen ſo traurig blicken ließ, der hatte es ihm verraten. Das Leben war wohl nicht lind mit dieſem reizen. den Geſchöpf umgegangen. Und ein tiefes Mitgefühl erfüllte ihn. Nicht eine von den vielen Frauen und Mädchen, die ſeinen Weg bisher gekreuzt, hatte einen ſolchen Ein⸗ druck auf ihn gemacht wie dieſe kleine Geſellſchafterin ſeiner Schweſter, und er mußte ſein Herz feſt anfaſſen, daß es ihm keinen törichten Streich ſpielte. Er war doch kein junger Dachs mehr, der ſich ret⸗ tungslos iſt das erſte beſte hübſche Mädchen verliebte. Und boch hatte ſie ihn ſchon mit ihrer unbeſchreib⸗ lichen Holdſeligkeit und Süße gefangen genommen! Der Tag war ihm ſo ſchnell vergangen. Pponnes Geplauder hatte ihm einen tiefen Einblick in ihre reine, unſchuldsvolle Seele gegeben. Was war ſie doch ſo ganz anders als ſeine raffinierte, welterfahrene Schwe⸗ ſter! Und ihm war, als umſchwebe ein Geheimnis das Mädchen, das er ſo genau beobachtet hatte. Kein Blick, keine Miene war Vorhehmheit der Haltung, dieſe Sicherheit im Auftre- ten, war das nur ein Ergebnis der Seminarerziehung? Einige Male hatte er verſucht, Näheres über ſie zu erfahren. Doch ſie war ſeinen Fragen geſchickt ausge⸗ wichen, und er hatte dabei ganz deutlich das Bewußt ſein, ſie will nicht ſprechen! Frau von Steinhagen brach nach dem Abendeſſen auf, trotz Lothars Bitten, noch ein wenig zu bleiben, beharrte ſie auf ihrem Eutſchluß. Do geleitete er denn die Tamen nach dem Wagen, fd it grole Sträu ze von Dahlien, Aſtern un bätſo nner. ihm von ihr entgangen, und dieſe auf d rialien * Wenn die 1 * den einzelnen Bauſtellen lagernden Mate⸗ und des ſonſtigen Elgenkums der Ge⸗ noſſenſchaft erſucht hatte, konnte er die ſchön verlaufene Verſammlung mlt den beſten Hoff⸗ nungen auf das zweite Geſchäftsjahr ſchließen. e Die heutige Nummer kommt an die eingetragenen Abonnenten zur Ausgabe. Wer dieſe nicht bekommt und die Zeitung zu beziehen wünſcht, muß ſich ſofort melden. Wir haben eine Anzahl mehr gedruckt, um auch die nachkommenden Bezieher noch be⸗ dienen zu können. Der Verlag des Anzeigers. FFP E Todesfall. Pfützer, der lange Jahre die Geſchicke der hieſigen Gemeinde leitete, wurde nach langem Leiden in ein beſſeres Jenſelts abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag von der Leichenhalle hler aus ſtatt. Der Männergeſang⸗ verein, deſſen Mitglied Herr Pfützer war, er⸗ weiſt dem Verſtorbenen die letzte Ehre. S Zum amtlichen Teil iſt nachzu⸗ tragen, daß die Bekanntmachung, betreffend „Ausführungsbeſtimmungen zum Reichsmieten⸗ geſetz“, erſt in nächſter Nr. zum Abdruck kommt. Wegen Einbringung der Ernte ſind die Schulvorſtände ermächtigt worden, die Herbſt⸗ ferien um eine Woche zu verlängern. um eine Schädigung des Unterrichts zu vermei⸗ den, ſind je drei Tage in der Woche an den Weihnachts⸗ und Oſterſerien zu kürzen. Die direktionen der höheren Schulen und die Letter der höheren Bürgerſchulen ſind ermächtigt, die gleiche Aenderung der Ferienorduung zu veran⸗ laſſen, wenn ſie von der Volksſchule desſelben Ortes vorgenommen wird. 0 J * Die landwirtſchaftlichen Organiſatio⸗ nen Heſſens haben beſchloſſen, die mittello⸗ ſen Schichten der Bevölkerung mit unent⸗ geltlichen Kartoffeln zu verſorgen, um die Not derjenigen zu lindern, die vollkom⸗ neu Außer Stande ſind, ihr Einkommen der, zortſchreitenden Geldentwertung, anzupaſ⸗ ſen. Hierzu gehören auch kinderreiche Fa⸗ malten mit einem Ernährer. Die Vermitt⸗ ſung iſt von den Gewerkſchaf ten über⸗ gommen worden. Für die Landwirte, wel⸗ he Kartoffeln ſpenden wollen, ſollen in den einzelnen Gemeinden Sammelliſten aufge, egt werden.. 6 Verbilligung des Karxtoffelbezu zs. Um hen Verbrauchern den Kartoffelbezug aus der hiesjährigen Ernte zu erleichtern, hat die Eiſen⸗ bahnverwaltung ſeit September Ausnahmetariſe für Kartoffeln eingeführt. Aus dem gleichen Anlaß hat ſich der hieſige bahnamtliche Rollfuhr⸗ unternehmer auf Auregung des Verkehrsamts bereit gefunden, bis Ende November ds. Js. den Empfängern Kartoffelſendungen 1 einen gegenüber der allgemeinen Gebührenſätze um 20 v. H. ermößigten Rollgeld zuzuſtellen. IT Das Heſſiſche Staatsminiſterium hat in einem Rundſchreiben an ſämtliche ihm unterſtellten Behörden angeordnet, daß ſämtlichen Staatsanwärtlern in zukunft die Monalsbezüge wie bei den ſtatsmäßig angeſtellten Beamten im Vor⸗ zus auszuzahlen ſeien. iſt eingetroffen. Gleichzeitig mache darauf aufmerkſam, daß Herren⸗ und Damen⸗ Räder ſtets am Lager ſind. Bereifungen und Er ſatztelle für Räder ebenfalls zu günſtigen Preiſen erhältlich. Fr. Phil. Wiegand 1. Mannheimerſtraße Nr. 28. Unbedingt lohnend ares end beachten Herr Altbürgermeiſter Kar b i d A ell ür Alt Silberwaren, Zahngebiſſe, Schmuck ſachen, Platin, Münzen Brillanten. Kaufeal v. Händlern Bartmann Mannheim J2, 22 J2, 22 Weinheim, 11. Okt. Eine Frau aus dem Odenwalde wollte Butter zum Weinheimer Wochenmarkte bringen. Aber ſchon vor den To. ren Weinheims(Birkenauer Tal) wurde ſie von hieſigen Frauen angehalten und ihr geſagt, ſie möchte die Butter abgeben und nicht zum Wo⸗ chenmarkt gehen, dort bekäme ſie„bloß“ 300 Mark für das Pfund. Die Frauen boten ihr 320 und 330 Mark. Im Nu war ſie ihre Ware los und kehrte heimwärts. So verteuern die Verbrau⸗ cher aus eigener Schuld die Waren. ö X Alzey, 13. Okt. Herr Valentin Riſcher, Lademeiſter bei der Reichsbahn, begeht am 15. Oktober ſein 2hjähriges Dienſtjubiläum. Wir gratulieren und wünſchen Glückauf zum goß⸗ ee Kreuznach, 12. Okt. Die Gewiſſenloſigkeit der Spitzbuben kennt keine Grenzen. 05 1 5 50 eigen Woche wurde in das kathol. Waiſen⸗ haus hier eingebrochen und verſchiedene Win⸗ tervorräte an Lebensmitteln geſtohlen. Alſo ſo⸗ gar die Aermſten der Armen werden beſtohlen! I beidelberg, 11. Olt. In Heidelberg wird der Bau ſämtlicher ſtädtiſchen Bouten aus Geld⸗ mangel eingeſtellt. Es wird ſogar der Ge⸗ danke eines Verkaufs von Häuſern oder Bauma⸗ terial in Erwägung gezogen. f „Karlsruhe, 9. Okt. Ein ſtandalöſer Vorfall ſpielte ſich kürzlich im Cafe Bauer hier ab. Ein Schwerkriegsbeſchädigter, Profeſſor an einer hieſigen Schule, der im Kriege beide Beine verloren hat und einen Fahrſtuhl benützen muß, wollte das genannte Cafehaus beſuchen. Kaum war der Fahrſtuhl zur Türe hereingerollt worden, als dem Kriegsverletzten und ſeinem Begleiter bedeutet wurde, den Raum ſchleunigſt zu verlaſſen. Wahrſcheinlich fürchtete man, daß die Dämchen und Herrchen bei den ſüßen Klän⸗ gen der Kapelle durch den Anblick des Kriegs⸗ opfers in ihren Genüſſen geſtört würden. Ja— der Dank des Vaterlandes iſt euch gewiß! Gottesdienſt⸗Ordnung ä der katholiſchen Gemeinde Viernheim. In der neuen Kirche: 7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 7/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Kindergottes dienſt. ½'2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfr. 2 Uhr Sakram. Bruderſchaftsandacht;da⸗ rauf Verſammlung dichriſtl. Müttervereins. Die Verſammlung für die 3. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation fällt aus; ebenſo die Verſammlung für den kath. Arbeiterverein. In der neuen Kirche: Montag: ¾7 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Anna Marla Bergmann geb. Barth. Dienstag: ¾7 Uhr Requiem für 5 Altbürger⸗ meiſter Georg Pſützer. 8 Uhr geſt. Segensmeſſe für Joh. Hoock 7., Sohn i Krieger Nikolaus und Angeh. Mittwoch: 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für vermißten Krieger Jakob Kühlwein und beiderſ. Gr.⸗Elt. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für 1 Krieger Joh. Jak. Bugert, Mutter Magd. geb. Kiß. Schwager: Krieger Adam Bugert und Angehörige. Donnerstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für A. Marla Bergmann geb. Barth. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Ferd. Fro⸗ ſchauer, Ehefrau Marg. geb. Helbig, Kinder: Georg, Katharina geeh. Bergmann und Schw. Tochter Marg. geb. Bugert. Freitag: 5 Uhr Eröffnung des Großen Gebetes. 57 Uhr beſt. S.⸗A. für Matthäus Weidner 1., beide Ehefrauen und ledig T Söhne Jakob und Georg. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Krieger Johannes Mandel, Sohn von Seb. Mandel 2., beiderſ. IEEEET!CCͤ ² KK gone a aller art hauf man ohr preiswert im klagen geschäft d. Wallenstein Hannneim Lusenring 56 old, Waldſtr. 16. Groß⸗Eltern und beide Krieger: es und Valentin Lahres. 10 1 5 80 Samstag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für ledig 1 Adam Rohrbacher, belderſ. Großeltern und An verwandte. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jakob Alter, belderſ. Großeltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein und am Dlenstag und Donners⸗ 1 0 den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. „„ Nächſten Dienstag von 3—5 Uhr iſt im Pfarrhaus Beratungsſtunde durch den Volks⸗ vereins⸗Sekretär. Heute Sonntag nachmittag nach der Andacht iſt im Saale der Engl. Fräulein eine Ausſtellung von Handarbeits⸗Muſtern und wird die Beſichtigung den Frauen und Jungfrauen empfohlen. Zugleich wird bekannt gegeben, daß die Ausgabe von Büchern aus der Volksbibliothek wieder begonnen hat. Am nächſten Freitag beginnt für unſere Pfarrei das Große Gebet und ſchließt am Donnerstag nächſter Woche um 5 Uhr. Die öffentlichen Betſtunden ſind am nächſten Sonn⸗ tag und Montag nach den Nachbarſchaften Die Gotlesdlenſtordnung für den nächſten Sonntag iſt folgende: 5 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/7 Uhr 2. hl. Meſſe. 1/8 Uhr 3. hl. Meſſe. 9 Uhr Hochamt; darauf Prozeſſion. Vor der Prozeſſion verlaſſen erſt Jünglinge und Männer die Kirche, dann erſt die Jungfrauen und Frauen, damit die Prozeſſion ſich würdig u. ungehindert entfalten kann. Nach der Prozeſſion ſofort Kindermeſſe in der alten Kirche. Nach der Prozeſſion beginnt ſofort die öffent⸗ liche Betſtunde. Am nächſten Sonntag iſt Generalkommunion des kath. Männer- und Arbeitervereins. Der Empfang der hl. Sakramente während des Großen Gebets wird allen Gläubigen dringend empfohlen. Empfehlen noch preiswert: in Kunſtdünger: Kainit und Knochenmehl, ſowie Kalkſtickſtoff wieder eingetroffen. Bekanntmachung. Betr.: Ausgabe der Brotmarken. Am Montag, den 16. Oktober ds. Is., vormittags werden im Hofe des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 16. Oktober bis 12. November 1922 an die Richtſelbſt⸗ verſorger auf die alten Brotkarten in al⸗ phabetlſcher Reihenfolge verausgabt. Die ab⸗ gelaufenen Brotmarken ſind ungültig. Die Brotmarken ſind unbedingt an dem genannten Tage abzuholen, oder abholen zu laſſen, Wer dles unterläßt hat bei der ſpäteren Abholung eine beſondere zur Gemeindekaſſe fließende Ge⸗ bühr von 2 Mk. zu zahlen. Teilſelbſtverſorger können bis auf Weiteres keine Brotmarken mehr erhalten. Betr.: Die Erhebung der Sprunggeldern. Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzung vom 10. Oktober mit Rückſicht auf die außer⸗ ordentliche Teuerung die Sptunggelder ab 16. Oktober 1922 erhöht und wie folgt feſtgeſetzt: 1. für eine Kuh 200.— Mk. 2. für ein Schwein 250.— Mk. 3. für eine Ziege 50.— Mk. Für die In Futlermitjel: Kleie, Treber uſw. Zur Saat: Beizmittel„Uspulun“, ſowie Roggen und Wrizen nochmals erw. Ferner Speiſe- und Viehſalz, Gelbrüben und Kartoffeln auch ſolche zum füttern. Nik. Winkler 12., G. m. b. H. Telefon 23. gut Wunsen ulrd . Logen 2 Anzanlung Zuruchgelegt. ist on Lagerbosuch bel uns! Wir empfehlen: Arbeltssllelel, Sandalen, Fantoltel; Jagd- ung Sportstiele Gbsellschaltsstlefel une Herren und Herren mit Spangen und zum Schnüren in schwarz, Lack und den neuesten Modefarben sowie alle sonstigen Schuhwaren gulmerksame, relle Bedtenung Staunend bange Presse Vorzugnene qualſtäten Tadelos e; Passformen bei debrüder naler Schuhlager annneim, Sohwoelzingerstr. 39. cbpſheffiſt Mb. Tosi. Nabaesdanb nel.— Gportverein 09 Viernheim (Sportplatz am Tivoli) Sonntag, den 15. Oktober Verbands⸗ Spiele der I., 2. und 3. Mannſchaft gegen Kickers Maunheim. Beginn der 1. M. 3 Uhr nachm. der 2. M, 1 Uhr nachm. 8 der 3. M. 11 Uhr vorm. reichen Beſuch ladet ein Der Vorſtand. Zum zahl⸗ Nolilę Teil. e Arbthte Vereintachung der Wasch- methode. Mtatexl. u ci, biskL boar. Aronwen in neüuesheim. Anläßlich des Kirchweih feſtes findet am Samstag abend ah 8 Uhr Großes 8 Konzert im„Bad. Es ladet hlerzu höflichſt ein Leonhard Alles. of“ ſtatt, von heute Samstag Mittag 2 Lager⸗Obſt zu verkaufen. Verkaufsſtelle. Betr.: Winterhilfsmaßnahmen für S ſchädigte, Krlegshinterbliebenen Altersrentner⸗. Die beantragten Gutſch eine werden im Laufe der nächſten Tage den einzelnen Empfangsbe⸗ rechtigten zugeſtellt. Der Inhaber kann den Lieferanten nach Belieben wählen. In dem Gutſchein iſt der Betrag angegeben, bis zu welcher Höhe die Fürſorgeſtelle die Verpflichtung zur Bezahlung übernimmt. Nachdem der Ver⸗ ſorgungsberechtigte den Empfang der Ware auf dem Gutſchrin quittiert hat, erfolgt die Aus⸗ zahlung des Betrags von den Lleferanten durch die hieſtge Gemeindekaſſe. Die betreffenden Zahltage werden jewells durch dieſe bekannt gegeben. Betr. Die Erhebung von Wagengebühten in der Gemeinde Viernheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß laut Gem einderatsbeſchluß vom 25. September 1922 die Wiegegebühren für aus⸗ wärtige Fuhren mit Wirkung vom 15. Oktober 1922 um 100% erhöht worden ſind. Betr.: Elektriſierang der Gemeinde Viernheim. Diejenigen Orts einwohner, welche noch Dachbeſchädigungen durch den Ortsnetzbau haben, wollen ſich bei der Rheinelektra Gaſthaus zur Vorſtadt melden. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Die Vergütungen für Lieferung von Winter⸗ vorräten an Militärrentenempfänger aufgrund der Gutſcheine können an den üblichen Zahl⸗ tagen von 11—12 Uhr abgeholt werden. Die Gutſcheine ſind mit Empfangsbeſcheinigung des zum Empfang der Naturalien Berechtigten hier vorzulegen. Quittung über Zahlung wird von der Kaſſe ausgeſtellt. Jöſt. Viernheim, den 14. Okt. 1922. Untererhebſtelle. 55 Zahltage für dieſe Woche nur Donnerstag, Freitag und Samstag. Umſatzſteuer 1921 und Vorauszahlungen für 1922 können an dieſen Tagen noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Kirchner. Fortbildungsſchule. „Der Unterricht an der Knaben⸗ und Mädchenfortbildungsſchule beginnt erſt am Dienstag, den 24. Oktober. Ausdrücklich ſei aber bemerkt, daß der Unter⸗ richt für die Metallarbeiter an der gewerb⸗ lichen Schule bereits am Dienstag, den 17. Oktober aufgenommen wird. 5 Der Schulvorſtand: Mayr, Rektor. Kirchliche Anzeigen der ev. Gemeinde 5 Viernheim. Sonntag: vorm. 10 Uhr Gottesdienſt, 11 Uhr Kindergottesdienſt, abends 8 Uhr: Jugend⸗ vereinigung und Jungfrauenverſammlung. Montag abends 8 Uhr Mebungsſtunde des Kirchenchors. Hilfskaſſe des Reichsbundes 7 8 Dieſe Woche trifft ein großer Trangport erſtklaſſige ſtarke Uhr ab Heddesheim im„Plälzer Hol“. in Himmbeer, Vanlll, Citron und Schokalad. Schokoladen Bonbons, Keckſe, Pralllnen ſämtliche Beſſtartikel. für Jung und Alt. pale Uanenhal cal Hersciel empfiehlt üher die Kirchweihtage: Kaffee, Tee, Schokolade, Kakao, Torten, Kuchen, ff. Gebäcke, reiche Auswahl erſtklaſſiger Liköre; Welne ſowie ſämtliche Splrituoſen. f in reicher und billiger Auswahl. Gemütlicher hübſcher Aufenthalt f Große Komiker Konzerte!! Läller u. Fey Selene bis 1 Zentner ſchwer ein und empfiehlt von Mittwoch ab zu mäßigen Preiſen Müller Weinheim a. d. Bergſtr. Wilhelmſtraße 4. Ile Sparsamme taustral kauft nur bei Nikolaus Werle Werles Kaffee echt. ausgiebig, fein und wohlſchmeckend. ſowle