Bekanntmachung betr. Die aufgrund des Reichs mietengeſetzes vom 24. März 1922 und der dazu gehörigen heſſ. Ausführungsverordnung vom 13. Juni 1922 erlaſſenen örtlichen Vorſchriften, bei deren Zu⸗ ſtandekommen die Wohnungskommiſſion, ſowie Vertreter des Hausbeſitzer⸗ und des Mleterſchutz⸗ vereins mitgewirkt haben, werden hiermit nach— ſtehend bekannt gegeben ulm einzelnen dazu bemerkt Zu 1 und 8 der Ortsvorſchriften. Das Reichsmietengeſetz findet nur dann Anwendung, wenn aufgrund des§ 1 des Ge⸗ ſetzes der Vermieter oder der Mieter dem an⸗ deren Vertragsteile gegenüber ſchriftlich erklärt hat, daß die Höhe des Mletzinſes nach den Vorſchriften dieſes Geſetzes berechnet werden ſoll. Auf 8 565 des BGB. wird ausdrücklich verwleſen. Es iſt zuläſſig, daß Vermieter und Mieter private Vereinbarungen über die Höhe des Mietzinſes treffen, in welchem Falle die Beſtimmungen des Reichsmielengeſetzes keine Anwendung finden. Es wird dringend empfohlen, von dieſer Befugnis ausdrücklich Gebrauch zu machen. Kommen ſolche Vereinbarungen zu— ſtande, ſo iſt innerhalb 2 Wochen nachAbſchluß derſelben dem Wohnungsamt Mitteilung zu machen, wobei gleichzeitig Angaben über die Höhe der Friedensmiete zu machen ſind. »Die Vermleler haben dem Mieter und dem Wohnungsamt auf Verlangen Auskunft über die Höhe der Friedensmiete zu geben und die hierauf bezüglichen Mietverträge, vortzulegen. Beſteht über die Höhe der Friedens miete Streit, ſo iſt dieſebe auf Antrag eines Vertragsteiles von dem Mleteinigungsamt feſtzuſtellen. War eine Friedensmiete nicht vereinbart, oder läßt ſie ſich nicht mehr feſiſtellen, oder weicht ſie von dem damaligen ortsüblichen Miet— zins aus beſonderen Gründen ab, ſo hat das Mieteinigungsamt auf Antrag eines Vertrags⸗ teiles als Friedensmiete den ortsüblichen Miet⸗ zinz feſtzuſetzen. Zu g 2, 3 und 6 der Ortsvorſchriften. Die geſetzliche Miete wird berechnet nach der Miete, welche für die mit dem 1. Juli 1914 beginnende Mletszeit vereinbart war. (Friedensmiete). Hat eine Friedensmiete nicht beſtanden, weil die Wohnung zu dieſer Zeit noch nicht vorhanden war, oder zu anderem Zwecke verwendet wurde, ſo ſetzt auf Antrag das Miet⸗Einigungsamt dieſe Friedensmiete feſt. Der in dieſer Friedensmiete für„Betriebs und Inſtandſetzungskoſten“ enthaltene Betrag von 20 Prozent iſt abzurechnen. Der hiernach ver⸗ bleibende Reſtbetrag bildet die„Grundmiete“. zu dieſer Grundmiete kommen Zu⸗ ſchläge für: g. Betriebskoſten, das ſind: Grund⸗ und Gebäudeſteuern, Brandver— ſicherungsbeiträge, Schornſteinfegergebühren, Verwaltungskoſten etc. Die Koſten für Treppenbeleuchtung ſind von den Mietern der einzelnen Geſchoſſe zu ubernehmen. Die Schornſteinfegergebühren ſind antellsmäßig zu bezahlen. Die Wohnungs— bauabgabe iſt nach dem Mietwert(Grundmiete) antellsmäßig auszuſchlagen. Unter Verwaltungs— koſten ſind jedoch nur ſolche Koſten zu ver⸗ ſtehen, die den Hausbeſitzern durch die not⸗ wendige Beaufſichtigung des Hauſes, Einziehung behördlicher Gefälle erwachſen und ferner ein weiteres Entgelt für eine im Intereſſe ſämtl. Hausbewohner liegende, für das Haus auf— gewendete Tätigkeit. b. Laufende Inſtandſetzungs koſten: Hierunter gehören: Sämtliche innere Un⸗ terhaltungsarbelten des ganzen Gebäudes ins⸗ beſondere kleinere Reparaturen der Dächer, der Dachrinnen, der Abfallrohre, der Fenſter, der Abortanlagen, Reparaturen an Herden und Oefen, ſoweit ſie Eigentum des Hausbeſitzers ſind, ferner die Reparatur der elektriſchen Schwach⸗ und Starkſtromanlagen mit Aus⸗ nahme der Beleuchtungskörper. Nicht zu den laufenden Inſtandſetzungs arbeiten gehören: Das Ausputzen, Verkltten und Schwärzen der Oefen und Herde, das Einſetzen neuer Fenſterſcheiben anſtelle der während der Mietzeit ſchuldhaft zerbrochenen Scheiben, ferner die Koſten für zerbrochene oder verlorene Schlüſſel und alles, was durch Vernachläſſigung oder Schuld der Bewohner verdorben worden iſt. Ferner ge⸗ hören nicht zu den laufenden Inſtandſetzungs⸗ koſten, die Unterhaltung von Gärten, die den Mietern überlaſſen ſind. Im Zweifelsfalle, ob eine Arbeit als große oder laufende Inſtand⸗ ſetzungsarbelt anzuſehen iſt, entſcheldet auf An⸗ trag eines Vertragsteiles, eine von der Gemeinde zu ſchaffende beſondere Stelle, die zu gleichen Teilen aus Vermietern und Mletern mit einem unparteliſchen Vorſitzenden, den das Kreisamt zu beſtellen hat, zuſammengeſetzt iſt. d. Große Inſtandſetzungskoſten. Als ſolche gelten: Die vollſtändige Er⸗ neuerung vder das Umdecken der Dächer, Er⸗ neuerung der Dachrinnen und Abflußrohre, das Neuverputzen und Anſtreichen des Hauſes im Aeußeren und die damit verbundenen Maurer- Zimmerer-, Spengler⸗,Schreiner⸗ und Weißbinder— Arbeiten, die Erneuerung der Schornſteinköpfe, die Neuherrichtung des ganzen Treppenhauſes, das Verkitten ſämtlicher Fenſter und Läden, ſowie die Erneuerung derſelben, Erd⸗ und Pflaſterarbelten, die zur Erhaltung des ganzen Gebäudes notwendig ſind, die Erneuerung der Herde und Oefen, die Beſeitigung von Haus— ſchwamm, die Erneuerung von Fußböden, ſowie alle große Maurer, Zimmerer— und Schreiner- Arbeiten, die zur Erhaltung des ganzen Ge— bäudes notwendig ſind. Die Höhe der Zuſchläge wurde feſtgeſetzt cuf: 4 801 die Steigerung der Zinſen elner in der Vorkriegszeit vorhandenen Belaſtung des da⸗ maligen Grundſtückswertes, ſoweit dieſe Be⸗ laſtung hier allgemein üblich war und für die Steigerung der Koſten für die Erneue— rung einer ſolchen Belaſtung 100% Für Betriebskoſten 200% Für laufende Inſtandſetzungsarbeiten 100% wobei alle Arbeiten in den Wohnungen, wie hauptſächlich Tapezieren und Anſtreichen der Zimmer dem Mieter zur Laſt falleß. Für Reparaturen von Pumpen haben die Mleter dem Vermieter anteilsmäßig Erſatz zu leiſten. d. Für große Inſtandſetzungsarbeiten 400% Im ganzen iſt alſo die 7fache Friedens- grundmiete zu bezahlen. Die feſtge ſetzten Zu— ſchläge erlangen erſt Rechtskraft, wenn weder vom Kreisamt als Anfſichtsbehörde, noch von Igtereſſenten-Vertretungen Einſpruch erhoben wird. Zu 8 5 der Ortsvorſchriften. Nach§ 6 des Reichsmietengeſetzes iſt der Inſtandſetzungszuſchlag von dem Vermleter, für die laufenden Inſtandſetzungsarbelten ſachge— mäß zu verwenden. Der Vermieter hat dem Mieter auf Antrag die Verwendung der Gelder nachzuweiſen. Hat der Vermieter die Ausführung laufen— der Inſtandſetzungsarbeiten unterlaſſen oder die Gelder nicht ſachgemäß verwendet, ſo hat auf Antrag des Mieters oder von Amts wegen, das Fſſic Jaresse genau aachen! Unbetſingt lohnend Ist ein Lagerbesuch bel uns! Wir empfehlen: Arbeitsslletel, Sandalen, Fantoel Jad. und Sportsfiefel 80 Sesellschaltsstielel u Herren und Herren mit Spepgen und zum Sohnüren in schwarz, Lack und den neuesten 55 Modefarben Schuhwaren uimerhsame, reelle Badtenung sowie alle sonstigen Habe mich hier Hügelstrasse Nr. 11 bei Frau Josefine Kuhn als niedergelassen und empfeble mich der hiesigen Einwohnerschaft für fachärztl. Zahnbehandlung. Ab 16. Okt. täglich nachm. von 2—06 Uhr. Behandlung sämiieher Rassanmfiglteder zugesichert. 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Ausführung d 7 „Carl Hool Weinheimerſtraße 43 90 jeder Art, fertigt die Buchdruckerei d. Bl. 0 010 Mieteinigungsamt die ſachgemäße Ausführung der Inſtandſetzungsarbelten durch geeignete An⸗ ordnung zu ſichern. Dasſelbe kann insbeſondere anordnen, daß die Mieter den entſprechenden Teil des Mletzinſes nicht an den Vermieter, ſondern an eine zu beſtimmende Stelle abführen. Für Gewekberäume, wie Läden, Wirt⸗ ſchaften, Werkſtätten, Fabriken, Lagerräume und dergleichen wird mit Rückſicht auf die Ver⸗ ſchiedenartigkett ihrer Benutzung, Ausſtattung, Größe des Verkehrs uſw. ein beſonderer Zu⸗ ſchlag nicht feſtgeſetzt. Den Vermietern bleibt überlaſſen, falls freie Vereinbarung nicht Zuſtande kommt und die allgemein feſtgeſetzten Zuſchläge im Einzel⸗ falle zur Deckung der Koſten nicht ausreichen, beim Mletelnlgungsamt Antrag auf Feſtſetzung eines beſonderen Zuſchlags zu der geſetzlichen Miete zu ſtellen. 5 Für die Untermiete gilt gleichzeltig die 7 fache Friedens⸗Grundmieke, wobei etwalge Nebenleiſtungen, wie Ueberlaſſung von Ein⸗ richtungsgegenſtänden und Leiſtung von Dienſten (Bedlenung) in einem angemeſſenen Verhältnis zu dem auf den Raum entfallenden. Teile des Hauptmietzinſes ſtehen. Für Licht, Heizung, Wäſche und Verpflegung ſind die Selbſtkoſten zuzüglich eines augemeſſenen Lohnes als Ver⸗ dienſt zu entrichten. Die Vorſchriſten dieſer Anordnung finden auf Neubauten oder durch Ume oder Einbauten neugeſchaffene Räume, wenn ſie nach dem 1. Jult 1922 bezugsfertig geworden ſind oder ünftig bezugsfertig werden, keine Anwendung. Dieſe Anordnug iſt wirkſam ab 1. Juli 1922 und gilt bis zum 30. Juni 1926, wo⸗ fern ſie nicht inzwiſchen abgeändert oder er⸗ gänzt wird. Vlernheim, den 12. Oktober 1922. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Betr.: Die Ausführung des ſetzes. Aufgrund des Reichsmietengeſetzes vom 24 März 1922 und der dazugehörigen heſſtſchen Ausführungsverordnung vom 13. Juni 1922 wird für die Gemelnde Viernheim beſtimmt: 8 1. Zu 8 1 des Reichsmietengeſetzes und Art. 1 der Ausführungsbeſtimmungen: Vereinbarungen über die Höhe des Mlet⸗ zinſes ſind binnen 2 Wochen nach Abſchluß der⸗ ſelben dem Wohnungsamt anzuzeigen. 8 2 Zu 8 3 des Reichsmietengeſetzes und Art. 3 der Ausfüührungsbeſtimmungen: Zu der Grundmiete treten folgende Zu— ſchläge: a, für die Steigerung der Zinſen und für Erneuerung der Belaſtung 10% b. für Betriebskoſten 200% c. für laufende Inſtandſetzungsarbeiten 100% wobei alle Arbeiten in den Wohnungen wie hauptſächlich Tapezieren und An⸗ ſtreichen der Zimmer dem Mieter zur Laſt fallen. Für Reparaturen von Pumpen hat der Mieter dem Vermieter anteilsmäßig Erſatz zu lelſten. d. für große Inſtandſetzungsarbeiten 400% Im Ganzen ſſt alſo die 7ffache Friedens— grundmlete zu bezahlen. Dle ſeſtgeſetzten Zu— ſchläge erlangen erſt Rechtskraft, wenn weder vom Kreisamt als Aufſichtsbehörde, noch von Intereſſenten⸗Vertretungen Elnſpruch erhoben wird. Reichsmietenge— es Reichs mietengeſetzes. N 8 8. f Zu 8 4 des Neichsmietengeſetzes und Art. 4 der Ausführungsbeſtimmungen: Betrtebskoſten ſind: a. Grund und Gebäudeſteueru, Brandverſiche⸗ rungsbeiträge, Verwaltungskoſten und Schorn⸗ ſteinfegergebühren. Im Uebrigen vergleiche die in derſelben Nummer bekannt gegebenen Erläuterungen. 8 4 Zu 8 5 des Reichsmietengeſetzes und Art. 5 der Ausführungsbeſtimmungen. Als große Inſtandſetzungsarbeiten gelten ferner: a. größere elektriſche Inſtandſetzungsarbelten zwecks Auswechſelung minderwertigen Mate⸗ rials. b. die vollſtändige Erneuerung oder das Um⸗ decken der Dächer, Erneuerung der Dach— rinnen, Neuverputz und Anſtrich des Hauſes im Aeußeren und die damit verbundenen Mauerer⸗, Zimmerer-, Spengler⸗, Schreiner⸗ und Weißbinderarbekten, ſowte alle ſonſtigen Erd⸗ und Pflaſterarbeiten ete., die zur Er— haltung des ganzen Gebäudes notwendig ſind. § 5. Zu§ 6 des Reichsmietengeſetzes und Art. 6 der Ausführungsbeſtimmungen. Das Mieteinigungsamt Viernheim wird als diejenige Stelle beſtimmt, welche anf Antrag der Mieter oder von amtswegen die ſachge— mäße Ausführung der Inſtandſetzungsarbelten durch geeignete Anordnungen zu ſichern hat. § 6. Zu 8 7 des Reichsmietengeſetzes und Art. 7 der Ausführungsbeſtimmunnen. Zur Schaffung von Mitteln für große In⸗ ſtandſetzungsarbeiten iſt von den Mietern ein Zuſchlag von 400% der Grund miete an den Vermieter zu zahlen. Ueber die Verwendung der Gelder muß ſich der Vermieter dem Mieter gegenüber auf Verlangen jederzeit aus welſen. 8 8. Zu 8 14 des Reichsmietengeſetzes und Art. 11 der Ausführungsbeſtimmungen. Die Untermiete ſetzt ſich zuſammen cus; a. dem monatlichen Mietwert für den leeren Raum unter Berückſichtigung der Lage und baulichen Ausſtattung. b⸗ den Zuſchlägen für Ueberlaſſung von Eln— richtungsgegenſtänden, Licht, Heizung, Be— dienung, Verpflegung uſw. Dieſe Zuſchläge betragen: Für Ueberlaſſung von Ein— richtungsgegenſtänden monatlich ¼% wobei der Anſchaffungswert und der heutige Ver— kaufswert der Einrichtungsgegenſtände zu grunde gelegt wird. Die etwafgen Nebenlelſtungen(Bedienung) müſſen in einem angemeſſenen Verhältnis zu dem auf den Raum entfallenden Teil des Haupt⸗ mietzinſes ſtehen. Für Licht, Heizung, Wäſche und Verpflegung ſind die Selbſtkoſten zuzüglich eines angemeſſenen Lohnes als Verdlenſt zu entrichten. 8 8. a Zu 8 18 des Reichsmietengeſetzes und Art. 13 der Ausführungsbeſtimmungen. Der Vermieter hat auf Verlangen des Wohnungsamtes innerhalb 8 Tagen dieſem mitzuteilen, was ihm über die Höhe der Frle— densmitete für ſein Haus bekannt iſt. Viernheim, den 14. Oktober 1922. Der Bürgermeiſter: Lamberth. Betten, Verliko, nen Billige Möbel! Schlafzimmer, Wohn— zimmer, Kücheneinr, 5 Kleiderſchr., Bücherſchr., Schreib— tiſche, Waſchkommod., Matratzen, Federbetten, Diwan, Sofa, Chaiſelongues und gebraucht verkauft Möbellager Goldftein Mannheim, T 4 a,! 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San. Art. G9. Englbrecht, Munchen 230 Kapuzinerſtr. 9. ſofort eſchlecht A. S. 3. iſt in unſerer Geſchäftsſtelle eingetroffen. We en 3 binter 4 ür die Erhaltung von Sitte n deutſchen ſchen Zeitung“ Weiſungen geben licher Grundſätze in der Viernheimer Nachrichten der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Fezugspreis beträgt 70 Mk. Durch ze Poſt bezogen monatlich 90 Mk. daktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Geſchäfts-Anzeiger Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. —. ̃« ʃÄ—ũ— Vereins-Anzeiger nzeige Viernheimer Volksblatt Inſeratenprelſe: Die 10 geſpaltene Petlt⸗ Zeile 10. Mk. für lokale und 15.— Mk. für auswärtige. Die Reklame-Zeile 30. Mk. Vei öfteren Wiederholunten Rabatt.— Beilagen: pro 1000 300 Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr, 5 N 121 5 ſyernſprecher Nr. 217 — ———.—— e Amt Viernheim. Die Zeutrumshetze 2* der Deutſchnationalen. Unter der ſenſationellen Ueberſchrift: Was bereitet ſich im Bildunasausſchuß des Reichstages vor?“ glaubt die deulſchnatio⸗ nale„Deutſche Zeitung“ geheimnisvolle Verdächt aungen gegen die Zentrumspartei ausſtreuen zu können. Tatſachen, welche irgendwie ihre Verdächtigungen rechtſerti⸗ en oder erklärlich machen könnten, hat ſie natürlich nicht bei der Hand. Deshalb läßt ſch es bei geheimnisvollen Andeutungen bewenden, in der Erwartung daß die Saat des Mißtrauens, mit der ſie bisher ſchon ſo wele Erfolge erzielt hat auch bei dieſen Be⸗ tungen ihre Früchte tragen wird. Wört— Nach ſchreibt das Blatt: i „Tas Zentrum ſcheint nämlich wieder einmal den Kuliſſen eſnem Kompromiß zuzu⸗ ſteuern mit den Gegnern der chriſtlichen Jugend— etziehung. Auf dem Münchener Katholikentag war man feſt entſchloſſen, nichts von den katho⸗ liſchen Schulſorderungen preiszugeben, jetzt laſ⸗ ſen, wie man hört, die politiſchen Vertreter des Katholizismus in dieſer Frage, die in München als ſeine Lebensfrage hingeſtellt wurde, mit ſich handeln. Es gibt darauf nur zwei Erklärungen. Entweder fühlt ſich die„chriſtliche“ Volkspartei ſo ſtark, daß ſie ihren politiſchen Zielen auch ge— gen den Willen der Biſchöfe und unter teilweſſer Preisgabe dieſer Schulforderungen zuzuſtreben tätſchloffen iſt, oder ſie rechnet damit, daß ſie die latholiſche Schule ſchon ſichern wird. wenn auch die evangeliſche dabej zu kurz kommt. Dann wäre die chriſtliche Einheitsfront zerbrochen und es müßte das auch auf die Kreiſe des latholi⸗ ſchen Volkes, die ſich ohnedem unter der Zen⸗ ltümsführung nicht mehr wohlfühlen, zurückwir⸗ len. Die anderen chriſtlichen Kulturparteien ſoll⸗ ten es ſich ernſtlich überlegen ob auf das Zen— trum, wenn es ſich um die Wahrung der chriſt— lichen Kulturgüter handelt, noch zu rechnen iſt.“ Die„Deutſche Zeitung“ kann ſich beruhi— gen. Das Zentrum weiß ganz genau, was es in der Frage der Schulgeſetzgebung auf Grund ſeiner chriſtlichen Grundſätze und und Kultur Volke verlangen muß, und wird davon nicht abweichen, mögen auch durch die Verſtärkung des gegneriſchen Flügels die Verhandlungsſchwierigkeiſen gewachſen ſeien. Vor allem hat es die Zen⸗ ttumspartei nicht nötig, ſich von der„Deut⸗ zu laſſen, die in' ihren Spalten oft genug bewieſen hat daß ſie von einer Durchführung chriſt⸗ Politik und im öf⸗ ſentlichen Leben nicht d ie geringſte Ahnung beſitzt. Die Verdächtigungen, welche die„Deutſche Zeitung“ in dem obi⸗ gen Zitat ausſtreut, ſind ſelbſtverſtändlich vollkommen unbegründet und ein weiterer Beweis für die Tatſache daß das Blatt ſeine ganze Exiſtenz von ſeiner erbärmlichen Hetzpolitik ſriſtet. Es iſt nicht nötig mehr dazu zu ſagen! Eine Mahnung en die deutſche Linke. Die„Saarbrücker Landeszeitung“ macht die Hegner der konſeſſionellen Schule in deut- lſcher Weiſe auf die Gefahren aufmerkſam, die durch eine Verweigerung der konfeſſio⸗ nellen Schule für das Deutſchtum in den lbrenzmarken heraufbeſchworen werden. Die anzöſiſche Schulpolitik an der Saar gibt eſem Kinweſs einen mahnenden Hinter- grund. Die Gleichſtellung der konfeſſionel⸗ len Schule mit anderen Schularten ſollte in einem demekrotiſchen Staate eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Forderung ſein! a De Kampf um den Neichspräſidenten. Die Frage der noch wicht geklärt. Das Zentrum und bie Demokraten ſtehen auf dem Stand⸗ zunkt des Reichskanzlers, daß eine einfache Verſchiebung der Wahl durch ſorm⸗ losen Reichstagsbeſchluß nicht mehr möglich ſei, alſo entweder die ſoſortige Vornahme der Wähl oder die Erſtreckung der Amsldau— er des Reichspräſidenten bis zum Jahre 406 durch verfaſſungsänderndes Reichsge⸗ de notwendig werde. Die Deutſch e Volkspartei hat ſich in ihrer geſtrigen Frakttonsſitzung, wie beinahe von vornher⸗ ein zu erwarten war, ſür keine der beiden Möglichkeiten entſchieden, einem dritten Vorſchlag hervorgetre, ten; ſie will das Mandat des Herrn Chert zwar durch verfaſſungsünderndes Geſetz erlängern, aber nur bis längſtens zum 1. Januar 1925, ſodaß ſpäteſtens ö didatur Eberts als eine ausgeſprochen zealiſtiſche Kandidafur Diannerstag, den 19. —— im Herbſt 1924 die Neuwahl ſtattfinden müßte. Die Deutſche Volkspartei macht in ihrer ta⸗ ſtenden ſtändig nach den Deutſchnationalen ſchielenden Haltung einen wenig imponie⸗ renden Eindruck. Am Mittwoch Vormittag ſollen die Par⸗ teien, einſchließlich der Deutſchen Volks⸗ partei und der Bayriſchen Volkspartei, nochmals mit dem Reichskanzler eine Beſprechung ablalten. Ob es dann gelin— gen wird die Situation, die in den letzten Tagen nur noch verwirrter geworden iſt, zu klären, muß man abwarten. Der ſozialdemokratiſche Vorwär erſchwert die Situation indem er die Kan⸗ ſo⸗ hinzuſtellen ſucht. Eine ſolche Taktik liegt nicht in dem Wun⸗ ſche Eberts, auch nicht in de der hbeſonne⸗ 8. ken Vertreter der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion. indeß ſcheint der„Vorwärts“ in die⸗ ſer Frage die Befriedigung der Maſſenin⸗ ſtinkte dem Gebate der gemeinſchaft(Deutſche Volkspartei, zu verſchieben Vernunft vorzu— ziehen. Die Deultſch nationalen drohen, gemeinſam mit den. Sozialiſten und Kom— muniſten die Verſchiebung der Reichspräſi⸗ dentenwahl zu Fall zu bringen. Es wäre nicht das erſte Mal, daß die Deutſchnationa⸗— len Arm in Arm mit den Kommuniſten auſmarſchierten! * 4 Berlin, 18. Okt. Nach Schluß der ge⸗ ſtrigen Reichstagsſitzung berieten die Fraktionen der bürgerlichen Arbeits— Zen⸗ trum und Demokraten) über den Termin der Reichspräſidentenwahl. Die Parteien nahmen den Vorſchlag an, die Wahl und einigten ſich dahin, den 1. Januar 1925 als den Tag des Amtsantrittes des neuen Präſidenten feſt, zuſetzen ſodaß die Wahl in den 1924 fallen würde. Herbſt Da die Deutſchna⸗ tionalen nach wie vor auf die ſofortige Mahl beſtehen, ſind die drei Fraktionen auf ten angewieſen. mationalen über die Parole der Reichsregierung: Reichspräſidentenwahl iſt ſondern iſt mit, die Zuſtimmung der Sozia ldemokra⸗ Deuſcher Awichgtag. +. Berlin, 17. Cklober. Der Reichstag trat heute zu ſeiner Win⸗ tertagung zuſammen und erledigte 17 klei- ne Anfragen und einige kleinere Geſetze. Auf der Tagesordnung der Mittwochſitz— ung ſteht eine Interpellation der Deutſch⸗ Zuſammenſtöße wobei die „Der Feind ſteht rechts“ für die Ausſchreitungen verant⸗— wortlich gemacht und ihre Zurücknahme verlangt wird; ferner eine Interpellatton des Zentrums über die Not der deutſchen Wiſſenſchaft, ſowie die Beſol⸗ Fungsordnung mit dem Nachtraghaus— . In den werden die vor dem Zirkus Buſch, nüchſten Taen ſollen erledigt Getreideumlage, die Kleinrentneranträge, die Anſetz— ung des Zeitpunktes für die Wahl des Reichspräſidenten und das Geſetz zur Abänderung der Angeſte llten⸗ verſiche rung. Ferner ſoll eine Anzahl Anträge zur Linderung der Teuerung in bezug auf Hausbra udkohle, Eiſen⸗ bahntarſſe, Anzeigenſteuer uſw. beraten werden. Am Dienstag nächſter ſoll Woche eine Vertagung bis 7. November eintreten, 2—=.——— Welsches eich. I Ueber den Beſuch des Nuntius Pascelli im Großen Hauplquartier am 20. Jun! 1917 gibt die„Germanſa“ eine Darſtellung die in ihrem ganzen Charakter ſtark von der Schelderung des Kaiſers abweicht. Darnach war der Nuntius nicht, wie der Kaiſer ſchreibt, von einem Kaplan, ſondern von dem Uditore Schioppa begleitet. Der Nun— (ius forderte den Kalſer auf, er möge doch ſein möglichſtes tun um den Schreckuſſſen des Krieges ein Ende zu bereiten, ſelbſt wenn es daurch nötig werden ſollte, auf das eine oder andere der von Deulſchland per- langten Kriegsglele gu verzichten. Wil- helm 2. deſſen Blick, Gebärden und Stimme be Wirkungen dreier fänger und augſtvol⸗ jan Kriegsjahre verrieten, antwortete, Oltober 1922 — Pyſtſchecklonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 3————̃— I. Jul Deulſchland have den weltkrieg nicht her- vorgeruſen ſondern es ſei gezwungen ge⸗ weſen, ſich gegen die Vernichtungsziele Englands zu verteidigen. Er erinnerte an das Friedensangebot Deutſchlands vom vergangenen Dezember indem er beklagte, daß der Papſt damals nicht geſprachen ha⸗ be, wie Wilſon es getan; und, nachdem der Kaiſer von den Gefahren geredet hatte, welche nach ſeiner Meinung die Tätigkeit der internationalen Sozialdemokratie zu- gunſten des Friedens darſtellte gab er dem Gedanken Ausdruck, der Heilige Vater möch- te einen feierlichen Erlaß herausgeben, ge— richtet nicht an die Regierungen ſondern an den Klerus und an die Gläubigen der ganzen Welt, worin er Gebet und unabläſ⸗ ſige Arbeit für den Frieden vorſchriebe. Der Nuntius erwiderte, er werde dem Papſt da⸗ rüber berichten. Davon, daß eine ſolche Aktion bei den„verſchiedenen Episkopaten“ keine günſtige Aufnahme finden werde, hat der Nuntius nichts geſagt. Der Nuntius [hat den Kaiſer dann gebeten, die belgiſchen Deportationen einzuſtellen da dieſelben in der ganzen Welt einen ungünſtigen Ein⸗ druck machten. Nach dem Eſſen begaben ſich die Geladenen auf den Balkon wo ſie ſich, einige Zeit der unterhaltung hingaben wel⸗ che abwechſelungsreich und ohne jeglichen offiziellen Charakter war. Der Kaiſer nahm hierbei einen zwangloſen und ſamiliären Ton an und ſprach überſprudelnd, indem er wiederholt recht eigenartige Dinge er— zählte. Hierauf zog er ſich zurück: Damit hatte die Konverſation, ohne irgendwie dra— matiſchen Charakter angenommen zu ha— ben, ihr Ende erreicht. Ueber den Plan einer inneren Golbauleihe wird gemeldet, daß als Deckung für die Anleſhe 900 Millionen Goldmark, die in der Reichsbank vorhanden ſind, für die Verpfändung der Gold— werte der Induſtrie vorgeſehen ſeien. Des Reichskabinett hat ſich mit d'eſen Gedanken be— ſchäftigt. Nach Verlauf der Beſprechungen anzunehmen, daß der Plan auch in die Tat um— — Annahme Arbeitsplanes Le Troec⸗ de s guers?? Das„Echo de Paris“ teilt mit, die deutſche Regierung habe der franzöſiſchen Regierung eine Mitteilung zugehen laſſen, ſie nehme den Grund ſatz des Arbeitspla— nes Le Trocquers an. Es handelt ſich bekannt— lich hier um öffentliche Arbeiten, hauptſächlich um Kanalbauten und Flußregulierungen, die mit deutſchen Arbeitern und deutſchem Material durchgeführt werden ſollen rung verlange, daß eine Abordnung nach Berlin ſei“ Die deutſche Regie entſandt werde, die über die Ausführungsb din⸗ f gungen vrhandle * Die Oktoberzahlung an Belgien. Wie das Reichsfinanzminiſterium mitteilt, ſind, die für den 15. Oktober nach dem mit Belgien geſchloſſen Abkommen fälligen Geldſchatzwechſel am Montag vormittag dem Wiederherſtellungsausſchuß in Paris übergeben worden. Die Wechfel lanten un- ter Berückſichtigung der deutſchen, aus an⸗ deren Leiſtungen zu machenden Gutſchriften auf einen Geſamtbetrag von 47 445 155 Gold- mark. . Die amerikaniſchen Beſatzungstruß⸗ nen ſollen noch einer Welkfmelbung gänz— lich aus dem Rheinland zurlckge⸗⸗ zogen werden. Eine ſolche Nachricht iſt ſchon des Oefteren verbreſtet wocden, ohne daß ſie ſich bewahrheitet hätte. Wie es ſcheint, hat die Meldung diesmal eine ſtärkere Wahr— ſcheinlichkeit für ſich. * Das raſende Steigen der Reichsſchul. den. Vom 1. bis 10. Oktober hat ſich der Betrag der ſchwebenden Reichsſchuld an dislontierten Schatzauweiſungen auf 489 7 Milliarden vermehrt. Der Zugaug in den 10 Tagen betrug 443 Milliarden Mark. X Schwierigkeiten des Stinnes-Luberſge Nertroges? Dem Pariſer„Journal“ wird zus Verlin gemeldet daß Gerüchte umgin⸗ gen, de Lube ſae werde unverzüglich lach Deutſchland kommen, um mit Hugo Stinnes neuerdings zu beraten. Man er⸗ gühle, daß Schwierigketen entſtan⸗ ben ſeien und daß man in gewiſſen fran— naſlichen Kreiſen die Finanzkraft des Herrn Stinnes nſcht fär genügend aroß halte, um die regelmäßige Ausführung der Arbeſten in den verwifſteten Gebſeben durchzuführen. Man erzähle außerdem, die letzle Relſe Hugo Stinnes nach Paris tätte nicht das erwartete Ergebnis gehabt. „ Vvuberſae in Hertin, Der ſranzöſiſche Se. ketor de Luberſac iſt in Berlin eingetroffen Ex 22TTT00TC0TCT0T0—T— wird hier, wie ſchon fruyer gemeldet wurde Verhandlungen üher den mit Hugo Stinnes ab. geſchloſſenen Vertrag führen.; * Die Einnahmen und Ausgaben des Reiches. Berlin, 17. Okt. In der Zeit vom 1, April bis 10. Oktober betrugen die Einnahmen des Reiches aus der Allgemeinen Finanzverwaltung, einſchließlich der Reichsnotopſers im Betrage von 1685 945 000 ark, insgeſamt 121.583 746 000 Mark. Die tat! lich eingegangenen Steuern vom 1. September ſind weſentlich höher. Die Einnahmen aus der ſchwebenden Schuld betra⸗ gen 217 778702 000 Mark, die aus der Zwangs⸗ anleihe 2451 770 000 Mark, ergibt eine Geſamteinnahme des Reiches für die angegebene Zeit von 342853 218000 Mrk. Dieſen Einnah⸗ men ſtehen Ausgaben in Höhe von 342823 107000 Mark gegenüber. Zur Beſchaffung von auslän⸗ diſchen Zahlungsmitteln für die Erfüllung des Verſailler Vertrages ſind in der oben angegebe- nen Friſt 42 668 686 000 Papiermark aufgewendet worden. In den letzten Tagen wurden aus— ländiſche Zahlungsmittel im Betrage von 12 295 232000 Mark, die für die Erfüllung des Verſailler Vertrages vorgeſehen waren, nicht dieſem Zwecke zugeführt, ſondern zur Bezahlung an angekauftem ausländiſchem Getreide ver— wandt. Ein Antrag der Hausbeſitzer. * Berlin, 17. Ektober. Im vorläufigen Reichswirtſchaftsrat wurde zur dritten Le⸗ fung des Entwurfes über M leterſchutz und Mieteinigungsämter ein An⸗ trag der Hausbeſitzergruppe angenommen, der ſich dagegen wendet, daß kein Abbau der Zwangswirtſchaft erkennbar ſei. Der Antrag fordert, vom Erlaß des Geſetzes abzuſehen und zum Schutze der Mieterſchaft ein möglichſt einbeitliches Raumnutzungs⸗ recht in Anlehnung an die Mieteinigungs- ämter in Ausſicht zu nehmen. * Das Ein Freiſpruch. 8 Berlin, 17. Okt. Die Beweisaufnahme ge— gen die Offiziere des Freikorps Lü⸗ to w, Rittmeiſter von Oertzen und Leut— nant a. D. Czekalle, die beſchuldigt waren, im Märzputſch 1919 einen Arbeiter in der Holz— marktſtraße erſchoſſen zu haben, brachte heute die Zeugenvernehmung des früheren Reichswehrmi— niſters, jetzigen Oberpräſidenten von Hannover, Noske. Nach der Beweisaufnahme beantragte auch der Anklagevertreter Verneinung der Schuldfrage bei beiden Angeklagten. Beide An⸗ geklagten wurden demgemäß fr eigeſpro⸗ chen. Die Koſten des Verfahrens ſallen der Staatskaſſe zur Laſt. 0 Aualerd. Lloyd George bat nach einer Londoner Meldung den Be— ſchluß gefaßt nicht zurückzutreten, ſondern das Parlament aufzulöſen. Dieſen Ent⸗ ſchluß will er in einer Rede am Samstag öffentlich bekannt geben. 7 8 1 JA 2 Die Mechanik der A beit. In immer weiteren Kreiſen auch der lrbeitnehmerſchaft dringt die Erkenntnis zurch daß aus der wirtſchaftlichen Not un⸗ ſerer Toge uns allein die Vermehrung der Produkt'on zu retten vermag. Zwiſchen Erzeugung und Verbrau ch klafft ei⸗ ne weite Spanne. Sie muß unter allen Umſtänden überbrückt werden wenn wir nicht ganz in den drohenden Abgrund verſinken ſollen. Wie iſt dies möglich? Das nächſtliegende und auch von allen einſichtigen Volkswirten und Führern im— mer wieder betonte Mittel heißt: Mehr⸗ arbeit. 0 Das Geheimnis des neuzeitlichen Wirte ſchaftslebens iſt das des in ſich unlöslich geſchluſſenen Keitenringes. Alle Glieder ſind' in einander verſlahten, gehen in ein; ander über. ZJällt ein Glied heraus ſo zer⸗ fällt das ganze Gebilde. Werden mehr Koh⸗ len gefördert ſo rauchen die Eſſen der Wer⸗ te und glühen die Hochöfen und ſur ren dle Räder. Mehrarbeit der einen Arbeits- ſchicht gibt mehr Arbeit; ſür alle. anderen Gruppen. Mehr Arbeit wirkt ſich aus in der Erköhung unſerer Erzeugung, ſchafſt Ausſuhrprodükte und bringt neue Rohſtoſ⸗ ſe und Geldwerte ins Land. Steigende Produktion läßt ober auch wittelber die Preiſe für alle zur Lebenshal⸗ tung notwendigen Gegenſtände und Er⸗ N zeugniſſe ſinken. Eines iſt ohne das andere nicht zu denken. Von außen kommt uns keine Hilſe. Noch eine zweite nicht minder nahelie⸗ gende Möglichkeit, die Produktion gern gibt es: der Arbeit ſelbſt begründet. Mitteln muß verſucht werden, die b ſchaft ſparſamer, die Arbeit intenſiver zu lten. Drei Hauptwege zur Erreichung dieſes Zieles ſtehen Spezialiſierung, ung und Typiſierung. Die Spezialiſierung, die in ihrer Ideal⸗ verwirklichung zu Produktionsgemeinſchaf⸗ ten verſchiedener Fabriken führt, ermöglicht erhebliche Steigerung der Erzeugungsquote und e ben der Spezialiſierung reichung der Produktionsſteigerung, eee vor allem der Maſſenfabrikation, die Nor⸗ Feſtſtellungen, maliſierung und Typiſierung in Normaliſtierung ſer Ausführunasformen. Man denke hier an den uns beſonders bekannten normali⸗ erten Gebrauchsgegenſtand: die 0 11 0 1 0 805 19 760 900 agen eutlich die Vorteile der Normaliſier⸗ 1 8 5 5 r ung. Der nach dem Kriege gegründete Nor⸗ gar nichts abgelleforz neee menausſchuß, in dem erſte Firmen, Vertre- ter der Behörden, Fachgelehrte und Prak⸗ tiker zuſammenarbeiten, beiten auf immer weitere Gebiete aus. Die Normaliſierung gewiſſer enſtände zieht aber automatiſch die Aus⸗ ildung verſchiedener Größen desſelben Ge⸗ genſtandes, d. h. Typen, nach ſich. So wird auch die Typiſierung ſich weiter verbreiten und die Mechanik des Produktionsprozeſſes immer einfacher geſtalten. 4 Immer noch Lebensmittel⸗ bt dem Landbund Provinz Sachſen: N g „Wie die Reichsgetreideſtelle mit unſe⸗ großen Wirtſchaft, die auch nichts im freien 1 Verkauf abzugeben hat. Eine kleinere Wirt⸗ ſchaft von etwas über 300 Hektar, die eine 410 Ztr. leiſten muß, meldet, noch 200 Zentner rem Gelde umgeht und das Getreide un⸗ mötig verteuert, halte ich mich Ihnen mitzuteilen und geſtatte Ihnen, da⸗ von Gebrauch zu machen. nat hatte ich 200 Zentner Roggen als Um⸗ lagegetreide gekauft. Magdeburg⸗Alt.⸗V. Reichsgetreideſtelle nach Themar in Meinin⸗ gen geſandt. Müller ebenfalls einen Wagen Roggen aus Schleſien erhalten haben, wofür 41.600 Mk. Fracht gezahlt worden iſt. Hätten die Mül⸗ ler den von mir gelieferten Roggen er⸗ halten, ſo hätten dieſelben nur die Frachr von Magdeburg nach Barleben— 12 Kilo⸗ würde jedenfalls nicht getroffen haben.“ Wir nehmen an, daß die R. ch hierzu äußern wird. eſondere Gründe das Verhalten wider Er⸗ warten rechtfertigen ſollten, ſo wäre kein Ausdruck ſcharf genug, um dieſes Verfahren zu brandmarken. Lebensmittel bei und an Eiſenbahnwagen haben wir genug! Schadloshaltung In der landwirtſchaftsfeindlichen Preſſe hört man gegenüber den Klagen der Land— wirte über die zu geringen Umlageprelſe immer wieder die Behauptung, Landwirte ſich an den hohen Getreideprei— ſen im freien Markt ſchadlos halten könn- zu ſtei⸗ ſie liegt in der Mech a nik Mit allen Wirt⸗ verkauſen, ja, den mußte. N b Ablieferung offen. Sie heißen: Normaliſier: In dieſem ungünſtiger. müſſen! Eben wirte als im der erzeugten Waren. Ne⸗ lommen zur Er⸗ alſo wenn ſchon, Frage. den ſind. iſt die Vereinheitlichune 1 N 1 5. 5 gung men alſo Wirtf elektri⸗ ſtehen. dehnt ſeine Ar⸗ Produktionsge⸗ noch aufrecht Wirtſchaften etwas ſchlechter geht! 35 ſpazier fahrten! Ein Mitglied des Reichs⸗Landbundes meldet von verpflichtet, Umlage von In dieſem Mo⸗ daß ſie zwungen iſt. Die Ladung ſtand in 5 und wurde von dex Ich hörte heute, daß unſere den wurde, tend gemacht, keineswegs — bezahlen brauchen. Ein Kauf⸗ fer bringen. der für eigene Rechnung liefert, eine ſolche Dispoſition G. St. Wenn nicht ganz für Gaskoks September an für Briketts Vom Spazierenfahren der für Gaskoks dem Mangel an Kohle für Briketts für Gaskoks für die Umlagepreiſe! daß die Nun baben wir ſchon im vorigen CCC VVV* r e Gräfin Laßbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. 42. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Er wollte etwas darauf erwidern, hielt ſich aber zurück und ſagte dann:„Sie tun mir leid, ſo jung und ſchon ſo Schweres erfahren— das Schwerſte, was ei⸗ nen Menſchen treffen kann— das Elternhaus als Kind ſchon entbehren zu müſſen!“ „Ja, meine Kindheit war freudlos und ohne Doch ich bin ja geſund, habe etwas gelernt— finde mein Fortkommen in der Welt.“ „Und das ſoll immer ſo weiter gehen, on Haus zu Haus? Haben Sie denn gar keine; Verwandte von Vater und Mutter, bei denen Sie ſein könnten?“ Ein harter Zug grub ſich um ihren lieblichen Mund. Und da bemerkte er wieder ein Zögern, ehe Sie mit feſter Stimme erwiderte:„Nein, Herr von Steinhagen, ich habe niemand, keinen Menſchen. Ich ſtehe ganz allein in der Welt.“ Ob er ihr das glauben durfte? Es mußten ſchwer⸗ wiegende Gründe ſein, die ſie darüber ſchweigen ließen. Doppelt traurig dann für ſie. „Armes, liebes Kind!“ Er hatte es ſchon einmal zu ihr geſagt, als ſie kennen lernten— aber doch nicht ſo wie jetzt— er hatte dabei auch nicht nach ihrer Hand gefaßt, jetzt wie ein ſcheues, kleines, zitterndes Vögelchen ſeiner großen Männerhand lag. Sie lächelte und blickte zu ihm auf. Da lahm er ihre Finger und preßte ſeine heißen, zuckenden Lippen darauf—— dann war ſie allein! Das Herz ſchlug ihr ſo heftig in der Bruſt; dann wieder drohte es, ſtill zu ſtehen. Sie hob ihre Hand, betrachtete ſie, und ſie legte ihre Lippen auf die Stelle, auf der vorhin ſein Mund geruht. Eine glühende Röte ſchoß dabei in ihre Wangen; ſcheu blickte ſie ich um und lief dann eilig zurück ins Haus. Von dieſer Zeit war es, als ob ein geheimes Cin⸗ berſlöndnis zwiſchen ihr und Lothar herrſchie, Sonne! und Fahre mit einer ſehr viel beſſeren Ernte nachweiſen können, daß weite Gegenden des Deutſchen Reiches Lage waren, Getreide im freien Markte zu daß vielfach zugekauft wer⸗ Auch ſoweit es möglich war, Getreide zu verkaufen, ſtanden die Bo teile aus dieſen Verkäufen keineswegs im Verhältnis zu den des ö Schundpreiſen den Landwirten Er je Verhältniſſe W Es wird erheblich mehr als n Jahre zugekauft ſo werden weit mehr Land⸗ Vorjahre nicht in der Lage im vergangene ſein, irgend etwas frei zu nur ſehr d nach dieſer Richtung hin die in Anhalt gemacht wor⸗ Dabei handelt es ſich hierbei noch um Gegenden mit beſſeren Böden, es kom⸗ chaften in Frage, die zweifel⸗ ünſtiger als der Durchſchnitt bſt da ſteht die Ablieſexung im freien Markte vielfach in keinem Ver⸗ hältnis zur Umlage! Intereſſant ſin los ſehr viel gi Aber ſel noch zugekauft werden. Wirtſchaft von 700 Morgen, hältnismäßig günſtig ſteht! ſie bei einer Um der Lage, 343 Ztr. 5 andere Wirtſchaft muß 2013 Z3tr. abliefern und kann nur 590 Ztr. frei verkaufen. bekreffende Wirtſchafter ſchreibt, daß er un⸗ lage von ter dieſen Verhältniſſen nicht mehr in der Lage iſt, ſeine Wirtſchaft im alten Umfange zu erhalten. können verkaufen, So teilt z. B. ein Betrieb von 1260 Morgen Umlage von 1638 Ztr. nichts übrig bleibt. einer Wie au diefer elle bereits hervorgeho⸗ haben in des Umlagegeſetzes niſter Fehr und einze der Landppirtſchaft allein F andere Erwerbsſchichten müſſen ſolche Op- Man hat dabei namentlich den Kohlenbergbau angeführt. gen dort die Dinge? Man zahlte am 3. für Briketts frei Keller Hingegen betrugen die Preiſe vom 1. Vom Oktober an waren zu Zahlen: . Dieſe ſtarke Erhöhung der Kohlenpreiſe iſt mit der 100prozentigen Bahnſrachten begründet ſchen iſt aber im Reichsarbeitsminiſterium ein Schiedsſpruch gefällt worden, der den Bergleuten eine Lohnerhöhung von 150 M. je Mann und S wäre eine baldige neue Erhöhung der Kohlenpreiſe. — chicht zuſpricht; überhaupt nicht in der höhung 11 0 abſonderli Vor⸗ tigen. Schäden, die durch die Umlagegetreides zu erwuchſen. ſind bei der ſchlechten naturgemäß viel ſchon die unausbleibliche werden Der den verkaufen, oder, geringe Mengen. gezwungen habe, liche Verteuerung der ſchaft heran. regen. Ja, es iſt teilweiſe und mußte So z. B. in einer die noch ver⸗ Trotzdem iſt 910 Ztr. nur in Eine ge. r Pauſe hält, frei zu verkaufen. Der haus zu Darmſtadt gehalten. Um 11 Uhr Tagung. einen geſchäftlichen Teil, erledigen dürfte. Die erſtrecken ſich auf Aber dieſe wenigſtens noch anderen während es aber ſollen ſie einer mit, daß ihm bei einer des Reichsgeſetzes zum freien Verkauf Das gleiche wird ge⸗ ungefähr 1000 Morgen Da die Konferenz auf gearbeitet werden. zuzukaufen ge⸗ 1 i bringen! — Mainz ⸗Kaſtel, 16. Okt. digung des Herrn Pfarrers Hofmann nahm die ganze Gemeinde innigen Anteil. kirchliche Vereine beteiligten ſich mit ihren Fahnen. aus allen Teilen um ihm den etre teshaus war überfüllt, der zweiten Leſung Meichsernähr„N Peichsernährungsmi⸗ e Abgeordnete gel— reiche Geiſtliche waren gekommen, werden dienſt zu erweiſen. zugemutet, auch Far und Len bort Zugemutet, Opfe! May und Lenhart. Wie aber lie- Auguſt e 106,10 M. je Ztry eier teil. Die 188. M. je Ztr., gedachte, dabei beſonders 250,60 M. je Ztr., 434,95 M. je Ztr. 5 25 434,95 M. je Ztr Pflichterfüllung war. dige Redner anſchließend 300,10 M. je Ztr. 520,55 M. je Ztr. derte, ſich dem f katholiſchen widmen. Erhöhung worden. der Inzwi⸗ Finthen ſprach und Ewald, Herr Stadtdekan die Folge für die Schule und Dieſe ſind alſo ſeit dem S wußte— er liebt dich— er iſt dir gut; und das ließ ihr Herz in voller Freude aufjubeln. Wenn er auch nicht ſprach, das war gleich— das Glück mußte ja kommen! Der Gedanke an Lutz war anz zusge— löſcht! Lothar ließ ſich Agathe auffiel. „Du“, ſagte ſie zu ihrer Tochter„mir ſcheint, daß Lothar in die ſchwarzen Augen Mademoiſelles ein we⸗ nig zu tief geſchaut hat.“ „Das iſt ſeine Sache— iſt mir ſehr egal.“ „Das darfſt du nicht ſagen. Wenn er ſie nun aber heiraten will? Denke an Steinhagen! Er darf kein mittelloſes Mädchen heimführen! Wie willſt du dein Kapital ſonſt bekommen, wenn Steinhagen nicht ver⸗ kauft wird? Und das tut er doch auf keinen all! Wie hat er ſich damals, vor acht oder zehn Jahren dem ſo günſtigen Gebot von Fabrikbeſitzer Clemens ider⸗ ſetzti! Lieber hat er die Uniform ausgezogen.“ „Und iſt ein Krautjunker geworden, ein beritabler Bauer! Ich kenne meinen früher ſo eleganten Bruder manchmal kaum wieder! Um auf ſeine anſcheinende Schwäche für Mademoiſelle zurückzukommen, dann ſchik⸗ ken wir ſie einſach fort. Gründe gibt es genug, wenn man will,“ ſagte Konſtanze kalt.„Sonſt ſtört ſie mich weiter nicht. Im Gegenteil, ich habe von hr ganz hübſch gelernt, und wenn es erſt vollſtändig ſicher iſt, daß wir mit Bethmanns im Februar nach der Riviera gehen, dann ſollſt du erſt meinen Feuereifer m Ler⸗ nen bewundern, mama mia!“ Als Lothar an einem der nächſten Tage wieder vorſprach, ſiel es Wonne auf, wie ernſt, faſt Herſtimmt er war. Zwiſchen ſeinen Augen ſtand eine ſcharfe, ſenkrechte Falte, und mit einer nervöſen Gebärde ſtrich er ſich den blonden Bart. Auch Frau Agathe entging das nicht.„Was haſt du, Lothar? Du biſt verdrießlich!“ „Allerdings! Doch davon nachher.“ Distret zog Pvonne ſich zurück, und als Lothar jetzt ſo oft ſehen, daß es Frau 1. Juli(Annahme des Umlagegeſetzes) be⸗ reits viermal erhöht worden; vor der Tür. die Entwicklung der preiſe hervorzuheben, um einen für lüngere Zeit gebundenen Gekreidepreis zu rechtfer⸗ die fünfte Er⸗ wirkt es. g Selbſt angenommen, die ſeit dem 1. Juli fünfte Erhöhung der Kohlenpreiſe bl uns noch einige Zeit erſpart, ſo wäre doch Wirkung der vier⸗ uerungswelle, amte Erwerbs⸗ genug iſt, ten Erhöhung eine neue Te die ſich im Nu über das ges leben verbreitet und rückſichtslos vor der Landwirtſchaft nicht Halt zu machen. Sozialdemokraten Staatsſekretär Dr. Auguſt Müller hat vor kurzem den Nachweis geführt, daß die Stei⸗ gerung der Kohlenpreiſe die Landwirtſchaſt für Stickſtoff 45 Eine ähn⸗ Geſtehungskoſten tritt nunmehr abermals an die Landwirt⸗ Mit Recht mahnt daher der Reichs⸗Landbund immer wieder, zeugung durch auskömmliche Preiſe anzu- naheſtehende allein Milliarden mehr auszugeben. Kirchliche Auchrichten. G Mainzer Diözeſanverband der kath. Ju⸗ gend⸗ und Jungmännervereine. wie ſchon mitgeteilt, Diözeſanverband der kath. Jugend⸗ und Jung⸗ männervereine am 23. Oktober im Geſellen⸗ wieder eine Präſi⸗ des konferenz, die 21. ſeit ſeinem Beſtehen, ab. Von 1011 Uhr wird eine Vorſtandsſitzung beginnt die Die Tagesordnung der ſich ziemlich raſch Beratungen der Deutſchen Jugendkraft innerhalb des Verbandes, vor allem Beſprechung der Mainzer eigentliche eigentlichen die Stellung gründlichen für Jugendwohlfahrt 14. Juni 1922 dienen. Pfarrer Dr. Neundörſer; Mainz(St. Quintin) wird das Referat erſtatten. vielſeitiges der Präſides beruſen wurde, ſo darf zahlreicher Beſuch erwartet werden. Angefügt ſei noch. daß eine Mittagspauſe nicht vorgeſehen iſt. von 11 Uhr bis zum Schluß ohne Unterbrechung Mitteilungen. Nr. 37 mit⸗ Verlangen An der Das Got⸗ und weltliche der Diözeſe letzten Liebes- Das Domkapitel war lt.„M. Domkapitulare Das Kreisamt, die Schulbe⸗ hörde, ſowie andere Behörden waren vertreten. Auch mehrere Stadtverordnete waren anweſend. Ebenſo nahm eine Vertretung des evangelſſchen Kirchenvorſtandes und als Vertreter der evang. gemeinde Herr Pfarrer Heinz an der Trauer⸗ de hielt Herr Dom⸗ die Herren kapitular May, der in beredten zu Herzen geh⸗ enden Worten der Verdienſte des Verſtorbenen 9 herzensgute freundliches Weſen hervorhob und e 5 ſein ganzes Leben eine Kette treuer opferwilliger Dabei gab der hochwür⸗ b 0 an die Studienjahre und die Kaplansjahre des Verſtorbenen, die in die Zeit des Kulturkampfes fielen, gen an dieſe ſchwere Zeit, in der es Mut erfor⸗ 8 Prieſterſtande zu Das Requiem zelebrierte Herr Dekan Ambos, aſſiſtiert von den Herren Pfarrer Diehl, Am Grabe Erinnerun⸗ Offenbach. 0 N Schäſer Kränze legten nieder Kirchenvorſtand, Zuckmayer katholiſche Gemeinde, Rektor Butz für Lehrerkollegium, . Stadtverordneter Diehl für die katholiſchen Vereine und die Zen⸗ — R 2 2 2* K den Damen taſche einige Papiere. „Bitte, möchteſt du mir ſagen, ob das ſeine Rſch⸗ tigkeit hat?“ Frau Agathe „Allerdings! „Darüber betonte er— zahlt haſt!“ „Erlaube, „Nicht deine Sache, die warenhauſes zu begleichen? den Monatswechſel und für Konſtanze extra noch Ta⸗ ſchengeld?“ „Ah, du koſtet nichts?“ „Nein, dafür habt ihr keine Ausgaben. Ihr wohnt mietefrei; den genügend Lebensmittel, ſo daß auch die Ausgaben hier⸗ für gar nicht in Betracht kommen können. noch ſchöner, wenn ich nun auch noch für ure Garde⸗ robe ſorgen ſoll! Verſchwendung die ihr treibt!“ ſagte er erregt. „Das iſt meine Sache, mir von dir keine Vorſchriften machen, das verſtehſt du einfach nicht!“ „Nein, da haſt du recht; rus und für ſolch untätiges Leben, wie ihr es führt, habe ich durchaus kein Verſtändnis.“ „Ah, verlangſt du etwa, daß wir uns Steinhagen vergraben und uns dort nach deinen griffen nützlich machen ſollen, Mama und ich im ſtall und im Milchkeller? Das wäre rrumspartei, Fräulein 2 für die Ji enkongregation. Der Geſangscho 15 atholi⸗ ſchen Männervereins und die Geſangsabteilung der katholiſchen Jungfrauen ſangen am Grabe. — Herr Pfarrer Hofmann„War nach ſeiner am 15. Juli 1883 erſolgten Prieſterweihe zuerſt ein⸗ viertel Jahr in ſeiner Heimatſtadt Heppenheim tätig. Darauf wirkte er als Kaplan zu Fürth f. Odenwald, Worms, Mainz und Bodenheim. Alsdann übernahm er die Pfarrei Ober⸗Abſtei⸗ nach, wo er 8 Fahre als ſeeleneifriger Prieſter bei ſeinen ſchweren Filialgängen ſeine ganze Kraft hingab. Zuletzt arbeitete er 21 Jahre lang als Pfarrer in Mainz⸗Kaſtel. 5 Aus Rußland. Nach einer Mitteilung der Nanſen⸗ Hilfe haben die Sowjetbehörden zugegeben, daß in Rußland ungeheuere Flächen unbebaut liegen und daß eine ſehr große Zahl von Bauernhütten verlaſſen worden ſeien. In den Hungergebieten zähle man heute nach anderthalb Millionen Menſchen die vollkommen ruiniert ſeien. 0 die Er⸗* Kohlen⸗ iebe Das Diebſtahlsunweſen auf den ruſſiſchen — Moskau, 17. Okt. Das räteruäiſche Ei⸗ ſenbahnkommiſſariat veröffentlicht folgende Da⸗ ten: Im Auguſt und September kamen auf der Eiſenbahn 62826 Diebſtähle vor. Geſtohlen wurden: 420 000 Pud Nahrungsmittel, 213 000 Pud Textilwaren, 518 Stück Großvieh, drei Waggonladungen Salz, 96 Waggonladungen Kohlen und Brennholz, 12000 Pud Kolonial⸗ waren. Verhaſtet wurden 6287 Perſonen des Eiſenbahndienſtes, darunter 1488 Eiſenbahnpoli⸗ zeiperſonen und 63 Perſonen der Eiſenbahngen⸗ darme rie.. Lokales. längerer zunächſt wahlen haben innerhalb der einzelnen Par⸗ teien Beſprechungen ſtattgefunden. Es ſol⸗ len im Intereſſe der Erſparnis und Ver⸗ einfachung, wenn irgend möglich ſcharfe Wahlkämpfe vermieden werden. Auch werden, wo es möglich iſt, kampfloſe Wahlen erſtrebt werden. JLKartoffelverſorgung in Heſſen. Das Gefamtminiſterium erläßt eine Verord⸗ nung zur Kartoffelverſorgung, nach welcher der Verſandt von Kartoffeln über 50 Zent⸗ ner vom 17. Oktober bis 4. November nur auf Frachtbriefe erfolgen darf, die den kreisamtlichen Genehmigungs- Vermerk tragen. Auch der Verſand von über 50 Zentnern Kartoſſeln iſt genehmigungs. pflichtig, wenn die Vermutung beſteht, daß der Beſtimmungsort nicht als endgültiger anzuſehen iſt. Die in Heſſen erzeugten Kartoffeln bürfen in Mengen über 50 Zent⸗ ner nur aus heſſiſchen Stationen zum Ver⸗ ſandt gebracht werden. Zu dem in Frage kommenden Wirtſchaftsgebiet, nach welchem der Verſand ſtattfinden darf, gehören auch die Städte Frankfurt, Fulda, Gelnkauſen, Griesheim g. M., Hanau, Höchſt a. M. Hom⸗ burg v. d. H., Kreuznach Wetzlar und Wies⸗ baden. Die auf Grund einer Beſcheinigung der Reichsregierung für die ſaarländiſche Beuölkerung beſtimmten Kartoffeln ſind ohne Genehmigungsvermerk zu bofördern. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und Geldſtraſen bis 100 000 Mark beſtraft. Die widerrechtlich zum Verſand gekommenen Kartoffeln ſind „verfallen. ö 1 Zur Zucerverſorgung in Heſſen wird uns mitgeteilt, daß in der letzten Sitzung des Landesernährungsbeirates inſolge der durch das Reich beſchloſſenen Zuckerratio⸗ nierung die Verteilung von je einem Ki⸗ lo Zucker für den Kopf und Monat ab 1. November feſtgeſetzt worden iſt. Hier⸗ vom Es ſoll Beer⸗ Zahl⸗ wie Gebete. allein war, entnahm er ſeiner Brief⸗ warf einen flüchtigen Blick darauf. Sind die Rechnungen noch nicht bezahlt?“ wundere ich mich auch, daß du“— das „daß du dieſe Rechnungen noch nicht he⸗ lieber Lothar, das iſt doch nicht meine Rechnungen deines Mode⸗ Wofür zahle ch dir denn meinſt, unſer Haus hier zu»nterhalten jede Reparatur zahle ich, ebenſo halte ich Kutſcher. Außerdem liefert euch Steinhagen Das wäre Es iſt überhaupt eine wahnwitzige lieber Lothar. Ich laſſe für ſolchen ſinnloſen Lu⸗ draußen in Ve⸗ Kuh⸗ wohl or dein bemerkte Konſtanze höhniſch. Sie viegte ſich dabei im Schaukelſtuhl und betrachtete angelegentlich ihre wohlgepflegten Fingernägel. (Forſſetzung folgt.) 6 Kraus Eiſenbahnen.. 2 Für die bevorſtehenden Gemeinde⸗ N nicht angängig erf kraut verbrannt werden, 3 , ei ſol das ſogenaunte Beſtellverfahren ur Anwendung kommen. Ueber den Preis 10 noch keine beſtſwmten Sätze ſeſtgeſetzt, och wird man wohl nit 100 Mark rechnen 5 ede durch die Dar⸗ ſehensfaſſen Die rwaltung der Dar⸗ lehenskaſſen in Berlin der Handelskammer Worms mitgeteilt, daß ihrem Wunſche Rechnung getragen und die Beleihungsquote für Getreide mit Wirkung vom 15. Oktober ds. Js, von 50 auf 60 Prozent einer vorſichtig ermittelten Taxe berguſgeſetzt worden ſei. Eine weitere Erhöhung des Beleihungsſatzes begegne erhebli⸗ chen. Bedenken, da eine ſolche ganz ſtabile Preisverhältuſſſe zur Vorausſetzung habe und bei den ſtarken Schwankungen, wie ſie heute an der e e für die Darlehnskaſſen eine. . Der Nutzen des Kartoffelkrautes. Allexor⸗ en auf dem Lande draußen werden jetzt Kar⸗ ſoffeln ausgemacht, und man ſieht da und dort ain Kartoffelfeuer. Es mag etwas Poeſie dabei ſein, wenn der Bauer oder Kleingärtner auf ſei⸗ gem Felde ein Feuerchen macht ſich einige Erd⸗ äpfel röſtet, und nun e ih mit ſeinen Kindern zuſchaut, wie der Rauch von dannen zieht. Viele meinen, es müſſe jedes Kartoſfel⸗ denn was ſollte man ſonſt damit anfangen! Das iſt ein großer Irr⸗ tum, denn das Kraut enthält beträchtliche Men⸗ gen jetzt ſehr teurer Düngeſalze. Und zwar ent⸗ hält ein Hektar Kartoffelkraut 205 Kilo Stickſtoff, 4 Kilo Phosphorſäure, 12,6 Kilo Kali und 21 Kilo Kalk im Durchſchnitt, was ungeſähr dem Gehalt von 80 bis 100 Zentnern Stalldünger gleichkommt. Man grabe daher das Kartoffel- kraut nach Art der Gründüngung ein. Das iſt das beſte Verwertungsverfahren. Verbrennt man das Kraut, ſo wird der ſo wichtige Stick⸗ ſtoff zerſtört, und der Verluſt beträgt nach obiger Analyſe und nach dem jetzigen Preiſe gegen 1000 Mark! Ein eigenartiges Bild bieten zur Zeit die nach den Weinorten führenden Früh⸗ und Abendzüge. Zu Hunderten und Aberhunderten fahren Leſer und Leſerinnen, viel Jugend, mit fröhlichem Sang und Klang zur Weinleſe. Be⸗ zahlt wird durchgängig 250.300 Mark pro Tag. % Die Ferkelmärkte in Starkenburg und Oberheſſen zeigen guten Auftrieb bei lebhafter Nachfrage. Bezahlt werden für Ferkel 1200, 14003000 Mart, für Läufer 23007800 Mark das Stück. Eine Verdoppelung der Poſtgebühren zum . Dezember? Vom Reichspoſtminiſterium werd der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ mitgeteilt, daß eine weitere Erhöhung ſämtlicher Poſtge⸗ bühren ins Auge gefaßt iſt. Als ſpäteſten Zeit⸗ punkt der Einführung der neuen Gebühren ſei der 1. Dezember in Ausſicht genommen. In Frage komme im allgemeinen ein 100prozentiger Zuſchlag zu den ſeit 1. Oktober gültigen Gebüh⸗ ren. Beim Paletverkehr denke man jedoch an eine Gewichtsſtaffelung, beim Telegrammver⸗ kehr an die Beſeitigung der Mindeſtgebühr für 10 Worte. f 7 Die amtlichen Welterberichte des Weſtens und Südweſtens gehen in ihren Vorausſagen auseinander. Während die Aachener Wetter⸗ warte nunmehr aufhellendes trockenes Wetter ankündigt, gibt der Phyſikaliſche Verein Frank⸗ furt a. M. für morgen ſolgende Vorausſage: Woltig, geringer Regen, mild, Südweſtwind.— Der geſtrige Sonnenſchein wurde wie eine wun⸗ derſame Wohltat empfunden. Er erleichterte die Herzen und machte die Hände bereit zum Schaf⸗ en in den Feldern. Scharen von Meuſchen wa⸗ en geſtern mit dem Ausmachen der Kartoffeln eſchäftigt. Ueberall zeigte ſich eine ungewöhn⸗ iche reiche Ernte. Leider ſind die Kärtofſeln um Teil angeſault. Ein Verein der„Schweigenden Frauen“ hat ſich jetzt in England gebildet. Die Mitglie⸗ der verpflichten ſich, tagtäglich eine ganze Stunde lang zu ſchweigen und währenddem alle ihre Ge⸗ danken auf die große Sache„Nie wieder Krieg“ zu konzentrieren. Auf dieſe Weiſe— eine Art ſprechend einzuwirken. O heilige Einfalt! Eine„Koch⸗Profeſſorin“ iſt kürzlich an der Höheren Wirtſchaftsſchule zu Grignon in Frank⸗ teich angeſtellt worden. Die Schule unterſteht dem Ackerbau⸗Miniſterium; die Frau Koch Pro⸗ feſſorin iſt alſo Staatsbeamtin. Frauen und Blumenzucht, Die Millio⸗ närswitwe Frau van de Beer in Holland hat große Ländereien nahe bei Haarlem erworben, um dortſelbſt jungen Mädchen Gelegenheit zu geben, in der Züchtung von Blumen und Blu- menzwiebeln zu Erwerbszwecken Kenntniſſe zu erwerben. Sämtliche Arbeiten müſſen und ſol⸗ len von Frauen ausgeführt werden. Der einzige Mann in dem großen Betriebe iſt der Direktor. en Rund 100 000 Ehepaare wurden im vori⸗ gen Jahre in den Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika wieder geſchieden, und über 70 000 Kinder ma hierdurch ihrer Väter oder Mütter be⸗ raubt. müſſen. Beleihung von — Vereinigung der wirte, De Grumpen wurden für 8400.— Mk. pro Zentner verkauft. Betreffs Sand⸗ blätter iſt der Verkauf ſo getätigt, daß bei einem evtl. Ueberprels unſere Vereinigung im Preiſe gleich geſtellt iſt. a„Zur gefl. Beachtung! Der Wechſel in unſerem Zeltungsträger⸗Perſonal brachte es mit ſich, daß einige Abonnenten aus Ortsun⸗ tenntnis der Austräger keine Zeitung erhielten. Dies wolle gütlgſt entſchuldigt werden. Wir hoffen, nachdem die Voten jetzt eingewöhnt ſind, daß jeder Abonnent die Zeitung wieder pünkt⸗ lich erhält. Der Verlag des Anzeigers. Das Künſtler⸗Konzert des Arbeiter⸗ Geſangvereins„Harmonle“, welches vergangenen Sonntag im Saale zum Karpfen ſtattfand, nahm bel gutem Beſuch einen wahrhaft beſrie⸗ digenden Verlauf. Das Programm war ſehr gut gewählt und erſtklaſſig. Die zum Vortrag gebrachten Männerchöre: wle Sturm, das ſtille Tal, Morgenlled, die Mühle im Tale uſw., zeugten von anßerordentlichem Können des Ar⸗ belter⸗Geſangvereins und ſelnes bewährten Dirl⸗ den. weiſe ca. 300 000 Mark. Kleinland⸗ ſteigen im Saargeblet immer chöher. genten Herrn Lehrer E. Lipp. Wohltuend waren auch dle Darbletungen des Tenorſoliſten, Herrn Emig, der über eln ſehr ſchönes Organ verfügt. Nicht minder gefielen auch die Vlolin⸗ Vorträge des Herrn Roth, der ſein Jaſtrument meiſterhaft beherrſcht. Die Klavlerbegleitung lag in Händen des Herrn Lehrer Touſſalnt von hier, der wie ſchon öfters auch diesmal eln guter Partner geweſen iſt. Der Belfall nach jedem Vortragsſtück war ein ungeteilter und wohl verdient. Verein ſowohl als auch Dirigent dürfen mit dem Verlauf des Konzertes wohl zufrieden ſein, gab dieſes doch den Be⸗ wels, daß auch im Arbelter⸗Geſangverein der Kunſtgeſang einen guten Nährboden gefunden hat. Und zu dieſem Erfolg kann man der wackeren Sängerſchar gratulieren. Des Lebens Sorg' des Tages Müh', Verklärt des Liedes Harmonie! Aus Nah und Fern. e Groß⸗Gerau, 17. Okt. Der Gemeinderat beſchloß den Verkauf des Amtsgerichtsgebäudes zum Preiſe von 400 000 Mark. 4. Darmſtadt, 16. Okt. Etwa 30 Tele⸗ foniſtinnen ſollen, wie man hört, beim hieſigen Telegraphenamt entlaſſen wer⸗ Vorausſichtlich werden die im Dienſt befindlichen dadurch entſprechend mehr be⸗ laſtet und der Telefondienſt wird benachtei⸗ ligt werden, da die einzelnen Damen mehr Klappenſchrünke zur Bedienung übertragen erhalten. Sparſamkeit iſt gut, wenn ſie nicht zum Nachteil der Fernſprechteilnehmer ge⸗ ſchieht, die jetzt ohnedies ungeheuere Koſten zu tragen haben. Oppenheim, 17. Okt. Eine wirklich rentable Gans beſitzt der Winzer Anton Fatho. Dieſelbe hatte im Frühjahr 25 Eier gelegt, jetzt hat ſie das Legegeſchäft nochmals begonnen und ſetzt es fleißig fort. 5 8 — Weiſenau, 17. Okt. Zu unſerem geſtrigen Bericht über das Brandunglück in der Mönch⸗ ſtraße teilt uns die vom Brand betroffene Fir⸗ ma Cantor mit, daß der entſtandene Schaden ſich nach vorläufiger Schätzung auf 3 Millio⸗ nen Mark beläuft und durch Verſicherung ge⸗ deckt iſt. . Weiſenau, 16. Okt. Am Montag mittag brach im oberen Packraum der Sektkellerei Alſred Cantor Feuer aus. Da dort große Maſſen Kiſten, Strohhülſen und Korken lagerten, nabm das Feuer einen bedrohlichen Charakter an u. zeit⸗ weiſe war auch die anliegende Brauerei„Zum ſchwarzen Bären“ gefährdet. Die hieſige und die Mainzer Feuerwehr, die in kurzer Zeit zur Stelle waren, wurden des Feuers bald Herr und nach zwei Stunden war alle Gefahr beſei⸗ tigt. Immerhin iſt der Immobilien- und Sach⸗ ſchaden ganz bedeutend und beträgt ſchätzungs⸗ 21: Mainz, 16, Okt. Die Feſtungsbereiche der alten Umwallung von Mainz ſind jetzt vollſtän⸗ dig geſchleift. Das Altmaterial, beſonders Steine uſw. ſind von der Reichsvermögensver⸗ waltung verwertet worden. Die früher zur Kaſernierung der Truppen beſtimmten Maſſiv⸗ bauten werden nach Beſeitigung der Erd⸗ und Betondecken mit Genchmigung der Beſatzungs⸗ behökden zu Wohnungen für die Zivilbevölker⸗ ung umgebaut. i J: Wiesbaden, 17. Okt. Eine Anzahl von Schülern der oberen Klaſſen höherer Schulen iſt z. Zt. auf dem Kloſtergut bei Hauſen v. d. H,. in der Ernteaushilfe tätig Die jungen Leute werden mit Kartofſelleſen beſchäftigt. Sie erhalten eine gute Veföſtigung, Verpflegung und einen Alkordlohn, welcher ihnen bei einer zehn- ſtündigen Arbeitszeit ohne allzu große Anſtreng⸗ ung ein Tageseinkommen von etwa 100 Mark einbringt. a 0 1: Wiesbaden, 16. Ot Die Polizei warnt vor einem gut gekleidete Menſchen, welcher bil⸗ lige Kartoffeln erſpricht und wenn er eine Anzahlung erhalten hat, verſch windel. Er ſucht namentlich ältere Leute auf, ſchwindelt dieſen vor, der evangeliſche Bauernbund gebe Kartoffeln an alte unbemittelte Leute, den Zent- ner für 250 Mark und veranlaßt dieſe, die Kar⸗ toffeln im Voraus zu bezahlen, Grünſtadt, 17. Okt Dem Verſchönerungs⸗ verein, dem Turnvereig und der Turngeſellſchaſt iſt aus einem Vermächtnis von Franz Hafſner der Betrag von je 2000 Dollar zugefallen. Dieſe Beträge, die nach dem heutigen Dollarſtand eine Summe von nahezu 6 Millionen Mark be⸗ deuten ſollen nunmehr zur Auszahlung gelangen. St. Jugbert, 17. Okt. Gegen den Wu⸗ cher mit Kartoffeln ſchrlit die Polizei ein, als auf dem Wochenmarkt ein Bauer 1300 Mark pro Zentner verlangt. Da Anzeige erſtattet iſt, wird er Bekanntſchaft mit dem Sondergericht machen. e Sulzbach, 17. Okt. Die Grundſtückpreiſe Beim Kauf eines Bergmannshaaſes im benachbarten Bildſtock zahlte der neue Beſitzer nicht weniger als 2.5 Millionen Mark. 21: Köln, 17. Okt. Auf dem geſtrigen Haupt⸗ markt wurden für Kartoffeln 600800 Mk. für den Zentner gefordert. Landleute, die zu die⸗ ſem Preiſe verkauften, wurden von der Wu⸗ cherpolizei zur Anzeige gebracht, ebenſo die Händler, die unerlaubt Großhandel mit Kartof⸗ ſeln betrieben. il: Lennep, 17. Okt. Wie die„B. M. 3. meldet erſchienen vor einigen Tagen bei einem Landwirt aus Leverkuſen zwei unbekannte Per⸗ ſonen und fragten nach dem Preis der Kartof⸗ feln. Als der Landwirt einen ihnen zu hoch erſcheinenden Pieis ſorderte, fielen die beiden über ihn her und ſchlugen ihn derartig ſchwer, daß er niederfiel und ſpäter tot aufgeho⸗ ben wurde. N 5 Wd. Breiſach, 16. Okt Ein Mann, der die Breiſacher Rheinbrücke mit einem ordnungsmä⸗ ßigen Paß überſchritten hatte, kam nach zwei Tagen in einem funkelnageln uen Anzug zurück. Aber die Zollbeamten hatten ſich ſein Aeußeres ſo gut gemerkt, daß aus dem Valutaſchmuggel 0 7 werden konnte. Er mußte den vierfachen Betrag mit 10 300 Mark als Strafe hinterlegen. Die Rückreiſe trat er in dem älteren Anzug an, er ſich aus Freiburg zurüchbolte. b Naturen empfinden.“ Eltern, willen treiben läßt, wen das liebe Kind möchte du nicht, daß armen — Muggenwährung, N 5 Königsberg, 16, Ott. Der Verein der prak⸗ tiſche Tierärzte Oſtpreußens hat beſchloſſen, nur noch in Getreide(umlagefreiem Roggen) zu liquidieren. Auch die Hauslehrerinnen beanſpruchen Feſtſetzung des monatlichen Min⸗ b nach dem jeweiligen Preis des Rog⸗ ns. 5 1 Für die Frauenwelt. e Ausſprüche über Kindererziehung. Der Pädagoge Baſedow ſagte:„Die zarte Jugend ſei die Zeit des blinden Gehorſams: nach Jah⸗ ren aber kommt eine andere, in welcher es nütz⸗ lich iſt, alle eure Befehle in guten Rat zu ver⸗ wandeln.“— Der Philoſoph Spencer meinte: „Ueberlaſſe dein Kind, wo du nur fannſt, der Schule der Erfahru J und du wirſt es vor je⸗ ner Treibhaustugend bewahren, welche über⸗ ängſtliches Bewachen und Befehlen in nachgie⸗ bigen Naturen erzeugt, aber auch vor jenem entſittlichenden Widerſtreben, das ſelbſtändige — Der Dichter Roſegger gibt folgenden Wink:„Das beſte Mittel für ihre Kinder lange und immer in ihrer Gewalt zu haben, iſt, in ihnen die Zuneigung und die Aufrichtigkeit wachzurufen und wach zu erhalten.“— Laſſen wir ſchließlich noch eine Mutter reden, und zwar keine geringere als Theano, die Frau des Pythagoras:„Du tuſt ſehr unrecht, wenn du mit deinen Kindern viel Aufwand machſt, um ihnen ſtets Vergnügen zu ſchaffen, wenn du ſie in ger ſpielen und Mut⸗ du immer beſfürchteſt, deinen, wenn du dir Mühe gibſt, es immer hen zu machen. Siehſt, ee Kinder, die von alle⸗ dem nichts wiſſen, d; enungeachtet leichter ge⸗ f ö ö ö ö ö deihen und ſich überhaupt beſſer befinden?“— So ſprach die Frau eines Philoſophen ſchon fünfhundert Jahre vor Chriſti Geburt! 5 Lange ſchlaſen iſt gefund! In der wär. meren Jahreszeit pflegt der Menſch früher auf⸗ zuſtehen, als ſonſt, oft viel früher, und er koſtet ebenſo das ſonnige Tageslicht bis auf die Neige aus und legt ſich auch ſpät zu Bett. Es ſoll nun nicht in Abrede geſtellt werden, daß der Menſch ſo etwas wie einen Winterſchlaf braucht, und darum ſchläſt er auch im Winter viel mehr als im Sommer. Andererſeits Heiß jeder, der es einmal verſucht hat, daß ein Morgenſpaziergang, ein zeitiger, etwas ganz Herrliches iſt, und daß nicht zu Bett gehen möchte, merabend iſt bekannt genug, Wonne noch zu ſchildern brauchte. läſſigt man alſo im Sommer ſeine Geſundheit dadurch, daß man zu wenig ſchläft. durchaus nicht gleichbedeutend mit der Körper braucht den feſten Schlaf. Kräfte auſzufriſchen, und iſt der Menſch noch jung, dann dient der Schlaf auch zum„Aufbau“, zum ungeſtörten Auf- und Auswachſen. gehört Zeit oder, mit anderen Worten, eben ein genügend langer Schlaf, und deshalb iſt es unbedingt nachte'l'g, wenn man Kinder zu ſpät ins Bett bringt oder zu zeitig wieder weckt, da⸗ mit ſie nur die Schule nicht verſäumen. Sehr ſelten wachen Kinder von ſelbſt auf, ein Zeichen dafür, daß ſie noch nicht ausgeſchlaſen haben. Jede Mutter weiß, wie grauſam es iſt, ein Kind dem Schlummer zu entreißen. Aber auch Erwach.⸗ ſene mögen ſich nicht verleiten laſſen, weniger zu ſchlafen, als ſie eben unbedingt brauchen und als erforderlich iſt: ſieben bis acht Stunden im Sommer, acht bis neun Stunden im Winter. Vor allem ſollte es heißen: Zeitig ins Bett, dann kann man auch morgens wieder heraus! = Von Diesem und Jener. Der Rheiniſche Bauernverein bringt eine Zu⸗ * ſammenſtellung der Beiträge, welche die freien Gewerkſchaften von ihren Mitgliedern verlangen. Danach haben an Organiſationsbeiträgen pro Jahr zu zahlen. Metallarbeiter Holzarbeiter Gärtner Heizungsmonteure Baugewerbe Dachdecker Maler und Anſtreicher Schneider 3 052.40% Tapezierer 3 600.— l. „Und was zahlt der Bauer an Beitrögen ür ſeinen Bauernverein? ſo frägt die Deutſche Bauernkorreſpondenz. Und wir möchten eine weitere Frage anknüp⸗ fen: Was zahlt der Katholik ſüx ſeine orga⸗ niſchen und ideellen Intereſſen?! Aus dem Gerichts fun. Gefängnis für Milchfälſchung. 8 Crumſtadt, 17. Okt. Die Milchhändſeeln Maria Hofmann von hier würde vom Schöſſen⸗ gericht Gernsheim wegen Milchfälſchung zu drei Tagen Gefängnis und 5700 Mark Geldſtrafe verurteilt. Franzöſiſches Kri“ isgericht. s Biebrich, 16. Okt. Der 51jährige Metall⸗ dreher Ludwig Meyer aus Biebrich wurde vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Wiesbaden wegen Beleidigung zu einem Monat Gefängnis verur⸗ teilt, weil er einen afrikaniſchen Soldaten zu widernatürlichen Unzucht zu verleiten ſuchte. 9 Wiesbaden, 16. Okt. Eine Geburtstagsge⸗ ſellſchaft hatte in ſpäter Abendſtunde in animier⸗ ter Stimmung die Lieder„Deu ſhland, Deutſch⸗ kand über alles“ und„O Deutſchland, hoch in Ehren“ geſungen. Auf anonyme Anzeige wur⸗ den die Sänger vor das franzöſif de Militär- Holizeigerſcht geſtellt, aber freigeſpro ben, weil eine ggeen die Ententemächte gerichtete feindſe⸗ tige Kundgebung nicht vorliege. Fenumoriſtiſces ä * Selbſtbewußt. Grelel:„Vatel, was wün⸗ cheſt du dir morgen zum Geburtstag?—„Na, auter arlige, folgfame, aute Kinder!“—„Aber Vatel, haft du denn an uns noch nicht genug?“ — 3 600.— 4076 80/ 3 120.— 4 4 181.— 1 3 900.— 1 3 952.— 1 3 681.60/ — Ackerbau man abends nach getaner Arbeit am liebſten gar geſtellt, ihre Zugtiere wieder abzuſchaffen und denn ſo ein Som⸗ als daß man ſeine So vernach⸗ Dazu Die erneute Preisſteigerung zwingt uns, alle Pauſchal⸗Abſchlüſſe mit ſofortiger Wirkung nur noch gegen einen angemeſſenen Zeilenpreis aufzunehmen. Der Verlag des Viernh. Anzeigers. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion außer der preßgeſetzlichen keine Verantwortung. i Pachtäcker. i Noch nie, ſo lange es ſolche gibt, war die Nachfrage nach einem Pachtacker ſo groß, wie heute. Viele derjenigen, die in früheren Jahren ſo leichthin die Worte fallen ließen „Ich plage mich nicht auf ſo einem dreckigen Acker herum, oder ähnliches“, ſind heute ganz anderer Anſicht. Auch viele Geſchäftsleute, welche früher durch ihr Geſchäft voll und ganz in An⸗ ſpruch genommen waren um ſich durch dasſelbe gut ernähren zu können, ſind heute gezwungen die notwendigſten Lebens mittel, Brot und Kartoffel, ſelbſt zu bauen. Die Folge iſt, daß die Pacht⸗ äcker immer rarer werden und die Kleinbauern, die ſich in den letzten Jahren ein Pferd oder andere Zugtiere angeſchafft haben und ſich dem widmelen, ſind vor die Alternative wie früher mit dem Brotſäckel zu gehen. An⸗ dere wieder, die im glücklichen Beſitz mehrerer Aecker ſind, nützen die Konjunktur aus und ver⸗ Schlafen iſt legen ſich auf den Anbau der gewinnbringend—⸗ Faulenzen: um ſeine ö bereits ſchon angeſammelten Reichtum noch auf ſten Landesprodukte und zwar mitunter in nicht rückſichtsvoller Weiſe, nur in der Abſicht, den Koſten der Allgemeinheit um ein beträchtliches zu vermehren. Alle wollen Aecker haben und iſt, da man Aecker nicht fabrizieren kann, hier die Nachfrage um 100 Prozent größer als das Angebot. Dieſes weiß nur derjenige am beſten, welcher ſich mit der Regulierung von Ver⸗ pachtungen befaßt und ſich die Aufgabe geſtellt hat, möglichſt auf gütlichem Wege Verein⸗ barungen zwiſchen Verpächtern und Pächtern herbeizuführen. Es iſt dies keine leichte Arbelt, und werden diejenigen, die ſolchen Verhand⸗ lungen ſchon beigewohnt haben, dies voll be⸗ ſtätigen. Nun gibt es ſowohl bei den Pächtern als auch bei den Verpächtern Leute, die nie zu⸗ frieden geſtellt werden können. Manche bilden ſich ein, obgleich ſie es am eigenen Leibe ſpüren, daß alles unermeßlich teurer geworden und unſer Geld faſt ganz entwertet iſt, der Aecker⸗ pacht braucht nicht teurer zu werden, die Acker ſind ja da und hat niemand gemacht uſw. Wieder andere können nicht genug bekommen und ſtellen Forderungen, die ebenfalls ins fabelhafte gehen. Z. B. wird einem vermögen⸗ den Mann füt den kleinen Waldacker 800 Mk., für die Allmen(12 ar) 1800 Mk. verlangt, während arme Allmendierte 150 bis 200 Mk. für Waldäcker und 400 Mk. für Allmen bekommen und zufrieden ſind. Es iſt im In⸗ g tereſſe aller Ortseinwohner die Ackerbau treiben und treiben wollen dringend erforderlich, daß eine Verſtändigung herbeigeführt wird, welche unſerer jetzigen troſtloſen Lage einigermaßen eniſpricht. Alle Sonderintereſſen dürfen nlcht im Vordergrund ſtehen, man muß auch Gefühl für ſeine Mitmenſchen haben und Geiz und Habſucht nicht überhand nehmen laſſen. Auch die Alten ſpez die Nutznießer der Allmendäcker haben auch das Recht zu leben und da die⸗ ſelben angewiefen ſind, von dem Allmendnutzen größtenteils ihren Lebensunterhalt zu beſchaffen, ſo müſſen auch die Pächter hierfür Verſtändnts zeigen und die Allmendäcker wenigſtens an— nähernd ſo zu bezahlen, wie die Privatäcker. Es könnten ſonſt unangenehme Zuſtände z. B. von neuen Verſteigerungen eintreten, wodurch die jetzigen Pächter keinen Nutzen haben wür⸗ den. Alles in Allem genommen, iſt beider⸗ ſettiges Verſtändnis hier wohl am Platze. (Siche heutiges Inſerat.) W. D. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 21. Okt. 29. Tiſchri Sabbat⸗Anfang 455 Uhr Wochenabſchnltt„ Morgen 830 Uhr B'reſchit.„ Nachmittag 330 Uhr „Abend 600 Uhr Wochentag⸗Abend 630 Uhr i„ Morgen 500 Uhr Neumondweilhe des Monats Marcheſchwan ur*„* 7 iſt Sonntag und Montag,