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Teil 4. Teil 9 An⸗ l. Porkauf Der letzte und ſchönſte Teil N Der Kampf auf Leben und Tod. von Pianos, Flügel, Muſtikwerken, Gram⸗ Ferner der Luſtſpielſchlager it 5 hons, Schalplatt 72 mophons, Schalplatt. Fräulein Rechtsanwa Muſikinſtrumenten. derbetfen, Kifſen, So⸗ Vereins⸗Anzeiger fa, Waſchtiſche, Kom. Schrank It., Bücher⸗ 7 ſchrank, Schreibtiſch m. Aufſatz, Chaiſe⸗ longue, Waſchkom. marm., Spiegelaufſatz u. a N Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin 79 2 141 65 i 1 eulstudt, Ducsuu, Steff. Eine Note Rathausſtraße Nr. 39. Jahrg. Neue Ernährungsminiſterkonferenß? 0 Berlin, 1. Dez. Eine neue Konferenz der Ernährungsminiſter des Reiches findet in der Weihnachtswoche in Dresden ſtatt. Es ver⸗ lautet, daß von ſechs Landesregierungen in Fernſprecher Rr. 217 ö Amt Viernheim. — Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Kupfermann Mannheim, H 3, l, Billige Möbel! Schlafzimmer, Wohn⸗ zimmer, Kücheneinr., Betten, Kleiderſchr., Bücherſchr., Schreib⸗ tiſche, Waſchkommod. 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Dezember müſſen die für die Zwiſchenfälle in Paſſau und Stettin noch zu gewährenden Genugtuungen gegeben ſein. Die Wiedergutmachungen und Sanktionen die der deutſchen Regierung von der Kontroll⸗ kommiſſion mitgeteilt werden, ſoweit ſie ſich auf den Zwiſchenfall in Ingolſtadt beziehen, müſ⸗ ſen ausgeführt werden. Der bayriſche Mi⸗ niſterpräident hat der militäriſchen Kon⸗ trollkommiſſion einen Brief zu ſchreiben, worin er ſich für die Zwiſchenfälle in Jugolſtadt und Paſſau entſchuldigt. 5 Dieſe beiden Städte werde ie einer Strafe von 500 C ald mark belegt. Im Falle, daß dieſe Be ung nicht oder nur teilweiſe erfolgt und zwar bis zum 10. Dezembee, werden die alliierten Regierungen zu ihren Gunſten die Summe von einer Million Goldmark oder einen entſprechenden Wert beſchlagnah⸗ men den die bayriſche Regierung in der Pfalz beſitzt. gez. Poincare. Nachdem wir drei Jahre„Frieden“ ha⸗ en, muß Deutſchland ſoſche K etributto⸗ nen noch erleben! Die Reösregierung hat ſich mit der bayriſchen Regierung ins Be⸗ nehmen geſetzt, um über die Note Pauincares zu beraten, Der Oeffentlichkeit ſoll eine ein⸗ hende objektive Darſtellung des Sachver⸗ gegeben werden. 5* Der Ju, tädter Zuſammenſtaß mit der Enlente⸗ kommiſſion. Von zuſtändiger Seite wird auf Grund der vor⸗ läufigen Untern en folgende Darſtellung des Zwiſchenfalls in In, dt gegeben: Am 22. November ſo. eine Inſpektoin der Munitionsanſtalt Deſching⸗Jngolſtadt durch einen ſbanzöſſſchen und engliſchen Offizier ſtattfinden, die ſich im Auto in Begleitung eines deutſchen Kontrolloffiziers dorthin begaben. Im inneren Hof der Munitionsanſtalt drang eine Menge von etwa 20 Mann auf das Auto ein und ſchlug mit Stöcken die Glasſenſter des Wagens ein. Dem deutſchen Kontrolloffizier gelang es nicht, die Menge zu beruhigen. Erſt als die ausdrückliche Verſicherung gegeben wurde, daß der Wagen nach München zurückkehren würde, beruhigte ſich die Menge und öffnete das äußere Tor der Anſtalt, das von ihr nach der Einfahrt des Wagens geſchloſſen worden war. Die Angrei⸗ fer, die ſich aus allen Ständen zuſammenſetzten, waren übrigens alle bewaffnet. Zu einem tät⸗ lichen Angriff auf den engliſchen und franzöſiſchen Offizier war es nicht gekommen Der engliſche Offizier wurde nur leicht durch einen Glasſplitter an der Naſe verletzt. ee e Die Reichsregierung wird zu der von Poin⸗ care unterzeichneten Note der Boiſchaſterloufe⸗ renz wegen der Vorfälle in Stettin, Paſſau⸗ und Ingolſtadt erſt nach reiflicher Prüfung der Sach⸗ und Rechtslage Stellung nehmen, Zu einer Ausſprache mit den Ländern wird die Mi⸗ niſterkonferenz Gelegenheit haben, die auf den 6. Dezember nach Berlin einberufen worden ſt. An dieſer Konferenz wird auch der bapri⸗ ſche Miniſterpräſident Dr. v. Knilling teil⸗ Bayern muß in erſter Linie mitgehört werden, weil die ſchwerwiegendſten Vorfälle ſich auf bayriſchem Boden(Jngolſtabt und Paſſan) abgeſpielt haben. Ueber den Ingolſtädter Fall haben wir ſchon berichtet. In Paſſau iſt die von einem franzöſiſchen und belgiſchen Offt⸗ mi: zier, die beide in Uniform waren, eſtehende En. tentekommiſſion beſchimpft worden. Beim Ver⸗ laſſen der Kaſerne iſt das Auto ver Offiziere mit Steinen und Holzſtücken beworſen worden. Die Automobilfenſter gingen dabei n Trümmer, und einer der Offiziere wurde leicht gerletzt. In dem 6 N in welchem verheiratete Un⸗ 95 1 100 taten der Franzoſenhunde!“ Auch der Vorgang in Paſſau tief bedauerlich, und muß auf das entſchiedenſte verurteilt werden. Es zeigt nalismus, arbeitet und dabei außer Rückſicht läßt, daß er mit ſolchen Kraftmeiereien ne peinliche Lage bringt chen müſſen. 1 Der Fall Paſſau hatte den durch den Oberbürgermeiſter. dritten in der Form entſprochen, daß der Ober⸗ bürgermeiſter von Paſſau die Vorgänge zwar be⸗ dauerte, aber ablehnte, eine beſondere Entſchul⸗ verlangt. daß der Oberbürgermeiſter die Entſchul⸗ digung nachhole und zwar in der Form, wie ſie ihm von der Entente vorgelegt werde. regierung die Geneigtheit in Bayern vorfinden wird, zu geben ſind national⸗ſoziale(fasziſtiſche) Bewegung die von dem„nstionalen“ Radikalismus geführt wird läßt uns auch in dieſem Punkte mit ſchwe⸗ An Sorgen der nächſten Zukunft entgegenſehen. In einer Münchener Geheimſitzung der„Sturms abteilung Roßbach“ wurde die Parole ausgege⸗ ben, mit Gummiknüppeln und Bajonetten den „jetzigen Unſinn““ aufzuräumen. Roß b ach er⸗ klärte, gegenüber der gegenwärtigen Regierung und den Schutzgeſetzen ſei ſein Wahlſpruch: „Kann mir den Deubel!“ Es gehe eine Wei von Angora über Rom nach Deutſchland. Bayern werde man ja bald Gelegenheit ha⸗ ben, Taten zu ſehen. Auch der Führer der Nationalſozialen, Hitler, erſchien in der Ge— heimſitzung und wurde jubelnd begrüßt. Wenn dieſer radikale Nationalismus im Sol⸗ de der Entente ſtände, könnte er nicht gefährli⸗ cher für Reich und Volk ſein, als jetzt, wo er vorgibt, das Vaterland retten zu wollen! keine authentiſche Darſtellung vor. Offenbar haben auch dort die nationaliſtiſchen Elemente einen unverzeihlichen Unſug getrieben. In der Note Poincares werden von Paſſau u. Ingolſtadt je eine halbe Million Goldmark, das gefordert. Die nationaliſtiſche Pariſer Preſſe gibt ſchen Berlin und München ſpekuliert, ſon⸗ dern daß man auch eine neue Methode der Re pa⸗ rat ions zahlung probieren will. Für den auferlegte Kontribution nicht zahlen, droht die riſcher Staatsgelder „Intranſigeant“ ſpricht offen von der Einleitung der neuen Neparationspolitik. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, dies ſei die erſte Anwendung des Syſtems, durch das die franzö⸗ ſiſche Regierung ſich direkt bei dem deutſchen Schuldner bezahlt zu machen gedenke. Was wird die Reichsregierung tun? Auf dieſe Frage werden wir erſt in einigen Tagen Antwort erhalten. Das deutſche Volk hat den Wunſch, daß die Regierung einen Weg finden möge, der den Streit zu einer erträglichen Löſung führt. 6 in der Pfalz an. * Die„Köln. zig.“ äußert ſich in folgender Weiſe: „Wir hoffen, daß die deutſche und die bayriſche Regierung zu Entſchlüſſen kommen, die das, was inkorrekt war, richtigſtellen, andererſeitss aber auch den deutſchen Standpunkt gegenüber der f 1105 der Botſchaſterkonferenz, die wieder in dem ſich hier das Wirken des verantwortungsloſen Natio⸗ ö der mit großen Worten und Geſten das Vaterland in ei⸗ und Demütigungen herbeiführt, die jedes deutſche Herz erzittern ma⸗ General Nollet veranlaßt, folgende drei Forderungen aufzuſtel⸗ len: Abberufung des Polizeichefs, Entlaſſung des betr. Batillonskommandeurs und Eutſchuldigung Die erſte Forder⸗ ung wurde abgelehnt, die zweite erfüllt und der digung beizufügen. General Nollet hat daraufhin Es wird ſich die Frage erheben, ob die Reichs⸗ diejenige Genugtuung zu leiſten, die nach Lage der Dinge und nach internationalem Brauch oder ob die deutſchnationale und aus dieſen Dingen einen Vorwand nehmen wird, um Bayern vom Reiche wegzutreiben. Die Sprache, Ueber den Vorfall in Stettin liegt noch ſind zuſammen über eine Milliarde Papiermark ö zu, daß man nicht nur auf einen Konflikt zwi⸗ Fall, daß die Städte Ingolſtadt und Paſſau die Entente⸗Note bekanntlich die Beſchlagnahme bay⸗ Der 1 1 1 1 on früher her bekannten unerträglichen a ehalt, zu wahre ö zu ziehen. Wirrſal finden! Wie wirds mit der Brot verſorgung im Winker? Berlin, 30. Nov. Wie die jetzt bekannt werdenden Ziffern ergeben, ſind die Be⸗ fürchtungen der amtlichen Stellen hin⸗ ſichtlich der Brotgetreideverſorgung im lau⸗ fenden Jahr voll berechtigt. Bis zum Ablauf des letzten Termins für die Abliefe⸗ rung des erſten Umlage⸗Drittels ſind im ganzen 603 000 Tonnen Brotgetreide einge⸗ nc 1 ſind 72 Prozent des Abliefe⸗ runasſolls. alſo noch nicht einmal drei Vier⸗ tel. Dabei iſt allerdings der 1 Nieh zentige Nachlaß für einzelne Landesgegen⸗ den nicht berückſichtigt: er verſchiebt aber das Geſamtbild nicht weſentlich. Hervorzuhe⸗ ben iſt, daß Preußen mit 83 Prozent er⸗ heblich über dem Durchſchnitt der Einliefe⸗ rung ſteht. Reſtlos iſt die Umlage⸗ menge nur von Oldenburg und An⸗ halt erfüllt worden. Obwohl ſich nach dieſen Zahlen die Brot⸗ getreideabgabe in den letzten Tagen etwas ge⸗ beſſert zu haben ſcheint, gibt der Zuſtand, daß faſt ein Viertel des Ablieferungsſolls ſchon beim erſten Drittel der Umlage im Rückſtand geblieben iſt, zu ſchweren Beſorg⸗ niſſen Anlaß. Wie wir hören, wird bereits in allernächſter Zeit der Beſchluß gefaßt wer⸗ den, das Markenbrotmehl mit Kartoffel. mehl zu ſtrecken. Ueber den Prozentſatz der Streckung ſteht Genaues bisher noch nich! feſt, doch denkt man an eine Menge von 10 Prozent Kartoffelmehl, die dem Brotmehl zugeſetzt werden ſoll. Die Bäckereiverbände haben ſich bereits gegen eine ſolche Abſicht gewand und erklärt, die Qualität des Mehles ſei ſo außerordentlich ge der Zuſatz waſſerhaltiger Streck wie z. B. des Kartoffelmehls Wi vorrufen müſſe, die im Intereſſe geſundheit nicht zu verantworten! iſt nun richtig, daß die Qualitä N und des Markenbrotes durch Streckung ver— ſchlechtert wird. ſollte man es für notwendig Aber gerade desha hal ſchon ein Zuſatz von Streckungsmitte! in dieſem Jahr nicht umgehen laſſe, mögli bald ſolche Maßnahmen anzuordnen, um die prozentuale Höhe der Streckungsmittel mög⸗ lichſtniedrig zu halten. 8 Deuiſches Reich. Jungdeutſcher Orden. Terror⸗Verſuche bis in das Fraktionszim⸗ mer eines Parlaments. Berlin, 1. Dez. Geſtern abend drang, wie in der heutigen Sitzung des preußiſchen Par⸗ laments mitgeteilt wurde, eine Abordnung des jungdeutſchen Ordens, einer Organiſation, die außer ihrem harmloſen of⸗ ſtziellen Programm noch geheime antirepubli⸗ kaniſche Statuten hat, in das Fraktionszim⸗ mer des Zentrums ein und verſuchte einen Zentrumsabgeordneten wegen einer Rede, die er geſtern gehalten hatte, zur Rechenſchaft Es handelte ſich bei der Sitzung, in der dieſe Rede gehalten wurde, um einen deutſch⸗nationalen Antrag, das Verbot des jungdeutſchen Ordens und des deutſch⸗völki⸗ ſchen Schutz⸗ und Trutzbundes aufzuheben. Der Zentrumsabgeordnete hatte in ſeiner Rede darauf hingewieſen, daß das offizielle Programm des Ordens nur ſeine wahren Ziele verſchleiere und ſich gegen die Aufhebung des Verbotes ausgeſprochen. Wie ein Frak⸗ tionsmitglied vom Zentrum in der heutigen Sitzung, die übrigens die Aufhebung des Ver⸗ bots mit großer Mehrheit ablehnte, mitteilte, hat die Zenteumsfraktion den jungen Herren die gebührende Antwort gegeben. Da auch heute wieder eine Anzahl Mitglieder des Or⸗ dens im Zuhörerraum ſaßen, wurde ihnen von einigen Sozialdemokraten zugeruſen: „Man ſollte den Lausbuben die Ho 10 gehen de de 50 U ie H ſen tien Wiedereinführung 1 ensmittel beantrag 9 * Zwangswirtſchaft für wird. l ee 1 Klage des Reichsverkehrsmimiſters 5 Gröner gegen Menne. Reichsverkehrsminiſter Gröner kündigt an, daß er gegen die öffentlich ausgeſprochene Behauptung des aus dem Eiſenbahnerſtreik bekannten Eiſenbahnſekretärs Menne Strafantrag geſtellt habe, die Regierung habe Menne ein Dezernat als Regierungs⸗ rat und ſpäterhin Millionen angeboten, wenn er von der Beamtenbewegung zurücktrete. Das Umlagegetreidee. Berlin, 30. Nov. Von dem erſten Drittel des Umlagegetreides iſt wie mitge⸗ teilt, noch immer nicht alles abge⸗ liefert. Im allgemeinen ſind 72 Prozent abgeliefert, in Preußen ſogar 83 Prozent. Der Ablieferungspreis der Reichsgetreideſtelle an die Kommunen mußte für Roggen von 30 000 auf 90 000 Mark, für Weizen von 82 000 auf 96 000 Mark erhöht werden. Hierbei wirken die Weltmarktpreiſe für Getreide ſtark mit, denn die Preiſe der Reichsgetreideſtelle ſind Miſchpreiſe aus dem Umlagepreis und den Auslandsgetreide⸗ preis, wobei der letztere trotz des geringen Prozentſatzes des gekauften Auslandsgetrei⸗ des gegenüber dem Umlagegetreide wegen ſei⸗ ner enormen Höhe die Preisbildung, tark beeinflußt. Die im Geſetz vorgeſehenen Strafen für die ſäuzaigen Landwirte werden angewendet werden. 8, Für Wiedereinführung ber Zwangswirtſchatt Ein Antrag des braunſchweigiſchen Landtags. Braunſchweig, 30. Nov. Der Landtag nahm einen ſozialdemokratiſchen Antrag an, der die Landesregierung beauftragt, bei der Reichsregierung auf die Wiedereinführung der Zwangswirtſchaft für Lebensmittel und Be⸗ darfsgegenſtände zu dringen, desgleichen einen Antrag auf Entſendung einer aus Mitglie⸗ dern des Landtags und Vertretern der Ver; braucherſchaft beſtehenden Kommi ſſion tach Berlin, die mit der Reichsregierung über die Beſſerung der Lage der am ſchwerſten lei⸗ denden Volkskreiſe verhandeln ſoll. Ar werben mie gescheit! Berlin, 22. Nov. Der Präſident des internatio⸗ nalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, der gleich⸗ zeitig Präſident des auf ſeine Anregung hin ge⸗ ſchaffenen gutachtenden Ausſchuſſes für Oberſchle⸗ ſien iſt, weilte mit Vertretern des internationalen Arbeitsamts drei Tage in Oberſchleſien. Nach einer Meldung der Voſſiſchen Zeitung hat Thomas ſeine Informationen bei Korfanty eingeholt und auf die perſönliche Fühlungnahme mit Vertretern er deutſchen Arbeiterſchaft verzichtet. Das Organ der Sozialdemokraten Oberſchleſiens, Der Volks⸗ wille, wirft Thomas vor, ſich weder gründlich noch zweckmäßig informiert und die Hoffnungen, die ſeitens der Arbeiterſchaft auf ihn geſetzt wurden, völlig zerſtört zu haben.(Völlig zerſtört? Das iſt gar nicht möglich. Die deutſchen Sozialiſten lön⸗ nen jeden Tag einen ſelchen Affront erleben, ſie werden doch nicht aufhören, ſich denen an den Hals zu werfen, die von internationaler Verbrüderun 1 des Proletariats nichts wiſſen wollen.) Des Die Verhaftung des Kapitäns Ehrhardt. Korwettenkapitän Ehrhardt, der we⸗ gen Teilnahme am Kapp⸗Putſch ſteckbrieflich verfolgt wurde, iſt am Donnerstag Abend in München verhaftet und noch am ſelben Abend nach Leipzig gebracht worden, wo er ſeiner Aburteilung vor dem Reichsgerichtshof entgegenſieht. Ehrhardt iſt auch der„Conſul“ der im Rathenauprozeß vielgenannten Organiſa⸗ tion C. ö* f 5 1 4 marſchierte beim Kapp⸗Putſch mit ſeinen 4300 Mann in Berlin ein und 1755 ſich nach dem Zuſammenbruch des Put⸗ ſches in das militäriſche müunſte nager lück. In einer Anſprache an die Solda⸗ 5 hard 7* 0 eralſt laſſen. rat er f die Militärregier⸗ ig die Nerven hätte haben müſſen, 10 000 Menſchen in Nordberlin Hungers ſterhen u laſſen. Dieſen Anſichten gemäß betätig⸗ e ſich Erhardt auch weiterhin, nachdem er ch der Verhaftung im Munſterlager durch ie Flucht ent? zen hatte. Erſt ganz all⸗ 0 ählich wurde es in Deutſchland bekannt, daß es ihm gelungen war, hauptſächlich aus ehe⸗ maligen Offizieren ſeiner Truppe die be⸗ Tüchtigte Organiſation C zu gründen, der ekanntlich die Mörder Erzbergers ange⸗ hörten und diejenigen Rathenaus naheſtan⸗ en. Sie hat der ruhigen Entwicklung zeutſchlands ungeheuer geſchadet. Ehrhardt ſelbſt hatte in den letzten Jahren ſeinen Wohnſitz in Salzburg und Innsbruck, kam aber, wie feſtgeſtellt iſt, nicht ſelten nach ünchen. Miniſter Dr. Schweyer mußte im bayriſchen Landtag ſelbſt zugeſtehen, daß Ehrhardt nach ſeiner Flucht wiederholt München bei dem Poltzeipräſidenten Wöhner und auch an anderen bayriſchen Stellen vorſtellig geworden ſei. Von dem Haftbefehl gegen den Hauptſchuldigen am Kapp⸗Putſch ſei damals in München noch nichts bekannt geweſen. 1921 bot Ehrhardt m Reichsgericht ſeine Geſtellung an, falls er von einer Unterfachungshaft ver⸗ ſchont bleihe. Dieſe Bedingung wurde ab⸗ gelehnt. Nun iſt er doch dem Gericht in die MHände gefallen! 5 Bekanntlich haben die beiden Rathenau⸗ mörder, bevor ſie ſich auf der Burg Saaleck erſchoſſen, ein Hoch auf Ehrhardt ausge⸗ Hracht. Ob die Verhandlung gegen Ehr⸗ Hardt in das ießen 9 daß Treiben der Organiſation C volles Licht bringen wird, muß man ab⸗ warten. 4 0„ g 0 155 5 Heſſſſcher Vundtan. 5 Neue Vorlagen ete. „ Darmſtadt, 1. Dez. Dem heſſiſchen Land⸗ tag ſind zugegangen: verſchiedene Regierungsvor⸗ lagen, darunter eine ſolche, in der zur Errichtung von Dienſt⸗ und Wohngebäuden in Gießen, Grünberg und Lauterbach 31150 000 Mark ange⸗ fordert werden. Eine Vorlage enthält ein Ge⸗ ſetz über die weitere Erhöhung der Brückengel⸗ der ete. Weitere Vorlagen enthalten: die Abän⸗ derung des Geſetzes über die Beſteuerung des Gewerbes im Umherziehen, die Erhöhung des Betriebsſtockes der Hauptſtaatskaſſe auf 500 Mil⸗ lionen Mark, die Errichtung von Beamtenmiet⸗ wohnungen 3. Reihe, les iſt der Bau von weite⸗ ren 50 Wohnungen vorgeſehen), eine Vorlage betr. die Dienſtbezüge der Staatsbeamten, eine ſolche zur Aenderung des Forſt⸗ und Feldſtrafge⸗ ſetzes, der Umbau der Konzerthausbühne in Bad Nauheim. Die Koſten des Geſamtplans ſind auf 3040 Millionen Mark veranſchlagt, eine Vor⸗ lage betreffend die Beſchränkng; des Kleinhan⸗ delsverkaufs gegenüber Ausländern. Zwei ſo⸗ zialdemokratiſche Anträge fordern die Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung, ſowie die Verteil⸗ ung der Ueberſchüſſe der Landesmilch⸗ und Fett⸗ ſtelle(vorerſt mindeſtens 1 Million Mart). Abg. [Sturmfels beantragt die Niederſchlagung des Verfahrens gegen Neff und Gen. aus Erbach i. O. (die heute übrigens verurtelll wurden), die Abg. Lutz und Genoſſen fragen an wegen Erhöhung; dre Zuſchüſſe des Staates zu der Rheinfähre Rhein⸗Dürkheim Nordheim. Zwei Anfragen des [Abg. Dr. Werner betreffen die Lage der Indu⸗ ſtrielehrerinnen, ſowie die Belieferung der Be⸗ völkerung Offenbachs mit Zucker da dort die Zuk⸗ kerverteilung durch die Großhändler und den Konſumverein er(gen ſoll. In einer Regie⸗ uungsantwort auf die Anfrage des Abg. Reiber lehnt das Minisorium des Innern die Auflö⸗ ſung der heſſiſchen Ortsgruppe des jungdeutſchen Ordens ab. Zwei Auſchußberichte betreffen den Antrag Birnbaum betr. die Einſtellung einer Be⸗ raterin an den Mädchenſchulen ſowie den Antrag Nuß betr. Erhöhung der Waiſengeldſätze. Landesausſchuß der heſſiſchen Zentrumspartei. Zwecks Beſprechung der politiſchen Lage, d. Vahlergebniſſe der Kommunalwahlen und wich⸗ Lehne. (Nachdruck Roman von Fr. 5. Auch ver⸗ Provinzen getrennt abgehalten 2 Uhr im„Konkordiaſaal“(Waldſtraße). uſſes dringend notwendig. M zie teuren Reiſekoſten ſollen die Hon 0 galten erben 0 . Für Rheinheſſen in Mainz: 10 Freitag, den 8. Dezember, nachmittags 2 55 im Vereinshaus des Männervereins(Ball⸗ tz). N 5 Für Starkenburg in Darmſtadt: 1 Dienstag, den 12. Dezember, nachmittags Perſönliche Einladungen werden nicht ver⸗ andt. Die Kreisvorſtände ſind gebeten, für zahl⸗ ceiche Beteiligung zu wirken, da die Wichtigkeit der Tagesordnung vollzählige Beteiligung der f des Landesausſchuſſes notwendig macht. ö f Der Streik in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. (Prlvatteleg rammen e Ludwigshafen, 4. Dez. Die Situation bei der Anilinfabrik iſt ganz unverändert. Die Arbeiter ſind noch immer im Ausſtand. Die Beamten und Angeſtellten können frei paſſieren. Die aufgeſtellten Streikpoſten haben ſich verringert. Der neue Ernährungsminiſter. Zum Reichsernährungsminiſter iſt der Ober⸗ bürgermeiſter vor Eſſen, Dr. Luther, ernannt worden. Dr. Hans Luther iſt am 10. März 1879 in Hetlin geboren. Er ſteht alſo jetzt im 44. Lebens⸗ jahr. Mit 28 Jahren wurde Dr. Luther Stadt⸗ rat in Magdeburg. Im Jahre 1913 übernahm er die Geſchäſtsführung des Deutſchen Städte⸗ tages. Aus dieſer Stellung berief ihn ein einmü⸗ tiger Beſchluß ſämtlicher Parteirichtungen im Juni 1918 nach Eſſen als Oberbürgermeiſter. Dr. Lutber gehört nach Außen keiner Partei an: in⸗ erlich dürfte er der Deutſchen Volkspartei nahe⸗ ſtehen. 5 In den Verhandlungen, die ſeiner Ernennung zum Reichsminiſter vorangingen, hat Dr. Luther, wie man hört, keinen Zweifel darüher gelaſſen, daß er in ſeinem Amt auf engſte Zuſam⸗ menarbeit mit der Landwirtſchaft und auf Heranziehung der beſten Kräfte zu ſtän⸗ diger gemeinſamer Arbeit in den Ernährungs⸗ und Produktionsfragen beſonderen Wert legen wird. * Die Not. In einem Bezirk des Berliner Nordens von 320600 Einwohnern wird gegenwärtig ein Vier⸗ tel bis ein Drittel der Bevölferung durch das Wohlfahrtsamt unterſtützt. Bei den ärzlichen Unterſuchungen im vierten Berliner Bezirk wur⸗ de feſtgeſtellt, daß von 450 Kleinkindern im Alter von zwei bis ſechs Jahren neun Zehntel unterernährt ſind 15 In einem Badeoyt Süddeutſchlands. wohin ſich die Fremdenflut dieſes Jahres beſonders er⸗ goſſen hat, herrſchen bei den meiſten kleine ⸗ ren Ladengeſchäften troſtloſe Zuſtände. Die Geſchäfte ſind ausverkauft, man konnte nicht rechtzeitig nachbeſtellen, ſchon wegen der Ge⸗ ſchäftsüberhäufung nicht. Das ganze Betriebs⸗ kapital iſt durch die Geldentwertung zerronnen. Mit allerlei Nehenbeſchäftigungen müſſen viele Leute ihr Leben friſten. Kapitalkräftige Aus⸗ landsfirmen, namentlich Schweizer, verſuchen die Geſchöfte für die nächſten Jahre zu bekommen und drängen dadurch 70 Einheimiſchen hinaus. Furchtbar iſt die Not unter den weiblichen Gliedern von Adelsfamilien, die auf, Renten angewieſen ſind. Von den 17 Geſchwi⸗ ſtern einer weſtfäliſchen Adelsfamilie find 11 Mädchen; eine einzige von dieſen iſt ver⸗ heiratet. Die 10 Schweſtern, alle Stifts⸗ und Hausdamen. erhalten je 600 Mark Rente jähr⸗ lich. Die Brüder faſt aſſe frühere Offiziere, kön⸗ nen nur wenig für die Schweſtern tun. So fri⸗ ſten dieſe ein ganz 1 Daſein. Der frühere Beſitzer eines der größten Fremdenhöfe muß jetzt als Haus burſche bei einem anderen Gaftbaus arbeiten. Er hat ſeinen . zu ſein. gen einreichſt.“ verboten) mutter. Er erſchrak. Ich wünſche, daß du deinen Schwer fiel das Wort von den Lippen der Groß⸗ * 10 5 5 Marga 90 5 10 Iſt 155 igt. Den Eltern fehlten die Mittel zur Beſchaffung eines Sarges. Der Gemeinderat von Omſewitz (Sachſen) hat er Gemeindemitglieder beim Miniſterium des Innern beantragt. 4 5 8 10 e Hunpert Faß Lebertran ſind von Ror⸗ weden lie deulſche Kinderhoſpftter und; berkuloſe⸗Fürſorgeſtellen geſpendet worden. Die Kleinen werden Ne nicht leuchten, 1 0 528 hertran nimmt Niemand gern ein—, Volksgeſundheit wird durch eine ſolche Spende ein großer Dienſt geleiſtettt. 30 „ chche Nachrichten O Ober⸗Hilbersheim, 1. Dez. Herr Pfarrer Dr. Stohr hat ſein neues Amt heute angetre⸗ ten. Er iſt der Nachfolger des Herrn Pfarters „„ e, Schröder, der vordem Pfarrer in Offſtein war. 1 Dietersheim, 1. Dez. Herrn Pfarrverwal⸗ ter Como in Kempten wurde die hieſige katho⸗ liche. Parrſtelle übertragen Mainz, 4. Dez. Kaplan Brückner in Klein Steinheim wurde zum Pfarrkurat in Zwingenberg, Pfarrer Hain in Zwingenberg zum Pfſarrverwalter in Ober⸗Erlenbach ernannt. Land wirtſchaſt. e Wintertagung der Vereinigung der deutſchen Bauernvereine. In den Tagen dens 13. bis 15. Dezember 1922 findet in Berlin die Tagung der Vorſtände und Ge⸗ neralſekretäre ſämtlicher deutſcher Bauern⸗ vereine ſtatt. Es ſtehen insbeſondere Pro⸗ duktions⸗ und Ernährungsfragen zur Ta⸗ gesordnung; die bereits in der Preſſe ver ffentlichten Richtlinien der deutſchen VBau⸗ Anvereine für den Wiederaufbau werden Vordergrunde der Beratungen ſtehen. J 1. ee , Allf Nah und Fern zei Aus dem Kreiſe Worms, 4. Dez. Ein Landwirt erhielt von ſeinem in Amerika leben den Sohne einen Brief, in dem dieſer ihm mii teilt, daß er ihm 15 Tollar beigefügt habe. De Brief war irgendwo gufgemacht und das Geld geſtohlen worden. 10 f O Ludwigshafen, 30. Nov. Ein freche Raubüberfall wurde am Dienstag nac mittag von zwei etwa 20—22 Jahren alten Bur ſchen in einem Laden in der Bleichſtraße ver ſucht. Der eine von den beiden Burſchen ver ſuchte, eine Tafel Schokolade zu ſtehlen und flüch⸗ ete, als dies von der Verkäuferin bemerkt wur⸗ de. Der zweite Burſche, der ſich den Anſchein gab, als wenn er nicht zu dem flüchtenden Diebe gehörte, verlangte von der Verkäuferin eine hin⸗ ter dem Ladentiſch liegende Tafel Fett. Als ſich die Verkäuferin herumdrehte, zog er einen Ham⸗ mer aus der Taſche, um ihn der Frau auf den Kopf zu ſchlägen und dann die Ladenkaſſe zu plündern. Die Verkäuferin bemerkte jedoch noch rechtzeitig die Abſicht des Burſchen und ſchrie um Hilfe worauf der Täter flüchtete und dann mit ſeinenm Komplicen zufſammentraf. Es gelang leider nicht, die Beiden zu verhaften. i Von der Bergſtraße. 1. Dez. Der Holz⸗ frevel in den Waldungen der Gemarkung Zwin⸗ genberg hat einen Umfang angenommen, der aller Beſchreibung ſpottet, ſo daß die jungen Beſtän⸗ de ſehr gefährdet ſind. Nicht nur wenigbemittel⸗ te und arme Leute ſondern auch ſolche, die ſich Holz kaufen können, helfen den Wald plündern. Ungeniert ſchleppt man Buchen und Tannen am hellen Tage nach Hauſe. Die Gemeinde iſt des⸗ halb genötigt, die ſchärfſten Maßregeln gegen dieſen wilden Holzfrevel anzuwenden. Darmſtadt, 30. Nov. Die Stadtverordneten genehmigten heute die ganz bedeutende Erhöh⸗ ung der Fleiſchbeſchau⸗ und der Schlachhoſgebüh⸗ ren, da ſeit dem April dieſes Jahres der Schlacht⸗ hof mit einem Fehlbetrag von zweieinhalb Mil⸗ lionen Mark arbeitet. Die Saalbauvermietungs⸗ *— e 8 Wr jetzt die unentgeltliche Beſtattung e 1 55 1 Städt arbeitet n aum halbjährigem mit einem Fhlbetrag von 5 1 M verlangt Stadtv. Dr. Nöllner eine Detai f dieſer Summe. Eine he g er die bevorſtehende Brotpreiser⸗ längere Ausſprache ent ſpann ſich über böbung Heppenheim a. d. B., 1. Dez. Das Ein kaufsgeld für Erwerbung des Ortsbürgerrecht⸗ iſt auf 14000 Mark angeſetzt worden. In ffrie denszeiten betrug es 400 Mark. 15 ui Ober⸗Erlenbach, 1. Dez. Herr Dekan Klin iſt nach mehr als 22jähriger hieſiger Tätigkeit ge ſchieden, um die Pfarrei Kempten bei Binge: zu übernehmen. 0 1% Mannheim, 30. Nov. Gegen die Schlem meide i und Völlerei fand im Nibelungen, ſſaal eine von der Vereinigung zur Bekämpfung des Alkoholgenuſſes veranſtaltete- Maſſenkund⸗ gebung ſtatt, die von Anhängern aller Parteien und Konfeſſionen, auch von der Jugend, ſehr ſtar! ben h war. Pater Elpidius vom Or⸗ des bl. Franziskus ſchilderte die Gefahren des Altoholgenuſſes vom geſundyeitlichen, ethi⸗ ſchen und volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus. Die Beweisführung war zum größten und wir⸗ kungsvolleren Teil der ſchweren wirtſchaftlichen Notlage des gegenwärtigen Deutſchland entnom⸗ men, der gegenüber jede Verſchwendung von Nahrungsmitteln(Getreide und Kartoffeln) zu alkoholiſchen Getränken eine unverantpwortliche Sünde ſei. Tiefen Eindruck machten des Redners Berichte über die abfälligen Urteile, die er auf ſeinen Reiſen im Auslande über die Vergnüg⸗ ungs⸗ und Verſchwendungsſucht im heutigen Deutſchland zu Ohren bekam. Dem verſchwen⸗ deriſchen und geſundbeitsſchädlichen Treiben, be⸗ ſonders der Jugendlichen in den Weindielen Li⸗ körſtuben, bei Shimmy und Jazz und Foxtrott ſtellte der Redner in hegeiſterter Schilderung die Erhhabenheit und Schönheit des Genuſſes der feien Natur gegenüber. Wiesbaden. 30. Nov. Ein Deutſch⸗Ameri, kaner, früherer Mitbürger Wiesbadens. hat für Kinder⸗ und Altersfürſorge dem Bürgermeiſter 3 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. D Svybernßeim. 30. Nov. Schwer verletzt wurde eine Fahrikarbeiterin auf dem Wege zu ihrer Arheitsſtelle in der Neugaſſe durch einen bösartigen Hund, der ihr eine Wade zerfleiſch⸗ te, ſo daß eine dauernde Körperbeſchädigung durch Steifwerden des Beines befürchtet wird. . Pfeddersheim, 30. Nov. Der Kawoilnche Männer⸗ und Arbeiterverein beging am vergangenen Sonntag ſein 28. Stiftungsfeſt. In Hochamte ging eine ſtattliche Schar Männer und Mitglieder des katholiſchen Jünglingsver⸗ eins zur gemeinſamen hl. Kommunion. Der geiſtliche Beirat empfahl den Mitgliedern in ſei⸗ ner Predigt, daß ſie Männer des Glaubens und Gebetes und der chriſtlich aufgefaßten Arbeit ſein möchten. Am Abend veranſtaltete der katholiſche Fünglingsverein einen belehrenden und unter⸗ haltenden Abend. Herr Prof. Hattemer aus Worms hielt vor beſetztem Hauſe einen längeren. mit geſpannter Aufmerkſamkeit angehörten Licht⸗ bildervortrag über Tirol, wozu Herr Kaplan Bickerle, Horchheim, dankenswerter Weiſe den Lichtbilderapparat ſtellte und bediente. Herr Pfar⸗ rer Ille gedachte der Jubilare des katholiſchen Männer⸗ und Arbeitervereins in ehrenden Wor⸗ ten. Zum Schluſſe ſpielten Mitglieder des ka⸗ tholiſchen Jünglingspereins das Theaterſtück Ave Maria drei Eyfſoden aus dem Leben eines ſpaniſchen Rebellenführers. Die Spieler gaben ihr Beſtes her und ernteten lauten Beifall. Be⸗ ſonders gefiel das dreiſtimmige Ave Maria am Schluſſe des Stſckes, welches Frl. Lehrerin Win⸗ ter nebſt den anderen Liedern des Stückes mit den Spielern eingeüht hatte. * Ober-Ramſtadt, 1. Dez. Sanitätsrat Dr. Klopp hatte ſeit einem Jahre anonyme Schmäb⸗ und Drohbriefe erhalten. Durch Schrift⸗ vergleichung und Hausſuchung hat ſich der Ver⸗ dacht der Verfaſſerſchaft auf den zweiten hier wohnenden Arzt, Dr. Eckhard, gelenkt. Bingen, 30. Nov. Auf der Mainzerſtraße wurde ein achk bis zehnjähriges Kind von einem Perſonenauto überfahren und ſchwer verletzt von dem Beſitzer des Wagens, einem Fabrikan⸗ Abſchied mor⸗„Ich kenne no zwiſchen den Zähnen. ter, wer ſtärker iſt, du oder ich. J a Sie maß mit einem ſtrengen Blick ſein in knabe⸗ ten aus Nieder. Ingelheim in das Heilig⸗Geiſt⸗ Hoſntof aheelletort ö N. ch einen anderen Weg,“ murmelte 0. „Wir werden ſehen, Großmut, Ich beuge mich nicht! bei den Papieren, „ Dresden, 2. Dez. 62. Fortſetzung. Zögernd nur entfernte ſie ſich; ſie mußte gehorchen und hätte doch ſo gern, unter allen Umſtänden, ein Alleinſein von Großmutter und Enkel verhindert. Die Gräfin zog ein Blatt Papier aus der Taſche und reichte es Lutz; es war ſein Wechſel. „Was haſt du mir hierzu zu ſagen?“ Trotzig ſchwieg er und ſah an ihr vorhei.. „O Lutz, vaß du mich ſo enttäuſchen würdeſt, mir meine letzten Tage mit ſolcher Schmach vergiften wür⸗ deſt, hätte ich nie gedacht! Du, für den ich alles ge⸗ tan habe! Wenn auch durch Pponnes gutmütiges Ein⸗ treten für dich die größte Schande erſpart geblieben, der Oeffentlichteit als ein Fälſcher dazuſtehen, für mich bleibt es das gleiche. Lutz, in meinen Augen biſt du ein Ehrloſer, der mein und ſein Wappenſchild mit Schmutz beworfen hat,“ ſagte ſie hart. „Großmama!“ fuhr er auf. ſprechen; das laſſe ich mir auch nicht von dir ſagen! Ich weiß, daß 1 habe, doch habe ich das durch bitterſte Qual un eue—“ 4 1 5 dir jedes Wort von Reue, ich kann es dir nicht glauben. Wie oft haſt du mich ſchon belogen, und ich, blind vertrauend, glaubte dir, ließ mich erweichen — und gab. Wir ſchränkten uns hier ein, indeſſen du in einer Nacht Tauſende. Und wenn Yvonne jetzt nicht für dich eingetreten wäre— 100 i warum haft du mir Mvonne damals a Ich* 00 und ſie an meiner Seite ätte mir einen Halt gegeben. 15„Betrüge dich nicht mit dieſem Gedanken, du hät⸗ teſt ſie nur unglücklich gemacht, wie 1 98900 kennen gelernt, Dir iſt eine ſtrenge ucht 5 Hand; a 1 „eine ohne Auſſicht darſſt du W. etan, das kann ich nie verge Wa 1 17 5 „So darſſt du nicht 15 habe „Das tue ich nie!“ rief er.„Dazu bin ich viel zu ſehr mit meinem Beruf verwachſen.“ N „Täuſche dich doch nicht ſelbſt. Wenn du wirklich deinen Beruf ſo ſehr liebteſt, dann hätteſt du auch mehr Achtung vor deinem Rock gehabt und hätteſt ihn nicht durch eine verächtliche Handlungweiſe entehrt. Was dich beſticht, iſt die bevorzugte Stellung, das glänzende Le⸗ ben, das Aeußerliche deines Berufs.“ 1 „Ich tue es nicht, ich laſſe mich nicht zwingen!“ rief er nochmals.. „Dus haſt dich meinen Beſtimmungen zu fügen,“ ent⸗ gegnete ſie kalt.„Du nimmſt deinen Abſchied, und du wirſt dich darauf vorbereiten, Bernried ſelbſt zu be⸗ wirtſchaften. Baron von Hagen, der tüchtigſte Land⸗ wirt des Kreiſes, ſoll dein Lehrmeiſter werden. In deſſen ſtrenger Zucht ſollft du lernen, daß das Leben nicht zum Spielen, ſondern zum Arbeiten da iſt. Er ſoll dich zum ernſten Manne machen. Was meine Güte und allzu große Nachgiebigkeit verſchuldet hat, ſoll Ba⸗ ron Hagen durch ſeine Strenge ausgleichen. Noch heute ſchreibe ich an ihn, und er wird mir dieſen Wunſch gern erfüllen.“ ö „Großmutter, du beſtimmſt über mich, als ob ich ein unmündiges Kind bin; außer ſich.„Eher ſterben.“ 15 Sie 5 unbewegt ruch gegenüber. 1 9 f 9 zwinge dich dazu. Nicht einen Pfenni kommſt du mehr. ſter ee und e be⸗ kel und die Schande von d ten, und du ſtrzubſt dich 1 a⸗ ich tue es nicht!“ rief er ſeinem leidenſchaftlichen Aus⸗ „ ein ganzes Leben voll ſtreng⸗ Lutz, ganzes L ö 8. haftem Trotz erglühtes Geſicht. „Dann haſt du die Folgen zu tragen, Lutz,“ ent⸗ gegnete ſie kalt.„Du nötigſt mich, deinem Komman⸗ deur Mitteilung von dem Geſchehenen zu machen.“ Er ſtarrte ſie an, als habe er ſie nicht verſtanden. „Großmutter!“ rang es ſich halb erſtickt von ſeinen Lippen. i f. In ehernem Ernſt und unbarmherziger ſah die alte Frau auf ihn. a. „Wenn es dir ernſt wäre mit deiner Reue, wür⸗ deſt du ohne Widerſpruch dich meiner Beſtimmung fü gen. So aber muß ich es für Feigheit halten, dich in ein anderes, dir weniger bequemes Leben zu fin⸗ den— und du mußt es doch! i Seine Hand fuhr unwillkürlich nach dem Sabel, und drohend blitzte es in ſeinen Augen auf. „Großmutter, Feigheit laſſe ich mir von vorwerfen, auch von dir nicht!“ a Sie zwang ihn mit einem ſtrengen, ſtotzen Blick. „Haſt du dich ihrer nicht ſchon einmal ſchuldig⸗ ge⸗ macht!“ 5 5 b Da ſtürzte er hinaus, leichenblaß, zitternd Lebe wohl, Großmama!“ i Strenge niemand Tür geſtanden; e hängte ſic en oon. 195 100 wohin!. Laß mich Pponne! 9 N 50 50 leich 9195 aben? mich n a 0„ „Lutz, beden Er ſtürmte an Mponne vorüber, die bebend an der dene du mit einem Ve. Verſchärf 5 Shafen, a 1775 9 der Lage iſt ſeit heute mittag dadurch ein⸗ daß die von der wilden Streikleitung aufgeſtellten Streitpoſten auch die Angeſtell⸗ en und Beamten der Badiſchen Anilin⸗ und odafabrik am Betreten des Werkes hindern, ſo⸗ paß auch der kaufmänniſche Betrieb der Fabrik durch dieſen Terror lahmgelegt werden wird.— Die Verſuche der Kommuniſten, die pfälziſchen Eiſenbaßhner in den Generalſtreik zu treiben und dadurch das geſamte Wirtſchaftsleben der Pfalz lahmzulegen, ſind geſcheitert. a Ludwigshafen, 1. Dez. Die furchtbaren volkswirtſchaſtlichen Folgen des Streiks in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik und die ſchwere Beeinträchtigung der Volksernährung durchdie Stillegung des Werkes werden im„L. G.“ folgendermaßen beleuchtet: Arbeiter weiß heute aus der Tagespreſſe, das Stickſtofſwerk Oppau töglich mindeſtens 250 Tonnen reinen Stickſtoff erzeugt und daß eine Tonne reinen Stickſtoffes einen Mehrertrag von mindeſtens 4 Tonnen Getreide ergibt. Der Aus⸗ fall einer einzigen Tageserzeugung von 250 Ton⸗ nen Stickſtoff hat daher logiſch eine Verminder⸗ Jeder geſcheite ung der nächſtfährigen Ernte um 250. 3 Ton⸗ nel 750 Tonnen- 15 000 Zentnern Getreide zur Folge. Wenn der Streik 6 Tage dauerte, ſo wachſen alſo im nächſten Jahre in Deutſchland 6 mal 15 000 Zentner= 90 000 Zentner Brot⸗ frucht weniger, mit anderen Worten: das Brot wird dadurch im nächſten Jahre rarer und teurer. 5(Privattelegramm) Ludwigshafen, 2. Dez. Bei der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafahrik iſt die Streiklage un ⸗ verändert. Es wird ein Gerücht verbreitet, daß die Direktion der Badiſchen Anilinfabrik den 10 Stunden⸗Arbeitstag verlange, Ferner daß die an die Arbeiter abgegan⸗ gen ſind, ein Zettel beigelegen habe, worauf die⸗ ſes Verlangen geſtellt ſei nebſt einer Forderung, aus den Organiſationen auszutreten. Dieſes bon kommuniſtiſcher Seite ausgebende Gerücht iſt eine direkte Lüge. Bei der Bern⸗ ſteinfabrik Grünzweig und Hartmann in Lud⸗ wigshafen wird ebenfalls ſeit heute morgen ge⸗ ſtreikt. Die Sache geht ebenfalls von kom⸗ muniſtiſcher Seite aus. Der größte Teil der Ar⸗ beiter wollte arbeiten, iſt aber von etwa 100 Kommuniſten gewaltſam daran gehindert worden. 5 5 Teuerungsdemonſtrationen. (Privattele gramme.) Aachen, 1. Dez. Nachdem am Mittwoch abend eine kommuniſtiſche Betriebsräteverſamm⸗ lung beſchloſſen hatte, am Donnerstag eine De⸗ monſtration auf dem Marktplatze abzuhalten und eine Abordnung zum Oberhürgermeiſter zu ent⸗ ſammelten ſich geſtern abend zahlreiche ö ſenden, Demonſtranten auf dem Marktplatz an. Die Ver⸗ ſammlung wuchs bald zu einer vieltauſend⸗ köpfigen Menge an. Ein Trupp berittener Schutzpolizei wurde von der Menge mit Gröh⸗ len, Schimpfen und Drohungen empfangen. Zu⸗ nächſt wurde die Menge in die Seitenſtraßen ab⸗ geſchoben und die Zugänge zum Marktplatz ab. geſperrt. Rufe wie„Hunger!“,„Brot!“ wurden laut. Gruppen bildeten ſich um einzelne Redner. Eine Anzahl junger Burſchen, die zur Plünder⸗ ung aufforderten, wurden feſtgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Die aufgeregte Menge riß im Hofe der Polizeiwache dicke Holzpfähle heraus und verwandte ſie zum Angriff gegen die Beamten und zur Befreiung der Gefangenen. Der Führer der Aachener Kommuniſten. Bour⸗ gerot hielt eine Anſprache, in der er ankündigte, daß ſofort Verhandlungen mit der Stadtverwalt⸗ ung aufgenommen werden würden. Eine Depu⸗ tation der Kommuniſten von vier Männern und 2 Frauen begab ſich zum Rathaus, wo ſie von einem Beigeordneten empfangen wurden. Die Abordnung brachte ihre Forderungen vor, vor allem auf Kontrolle der Preiſe in den Lebens⸗ mittelgeſchüften. Während der Verhandlungen auf dem Rathaus kam es auf dem Marktplatz wiederholt zu bedenklichen Szenen. Die Polizei⸗ wache wurde hart bedrängt. In der Pontſtraße mußte von der Hiebwaffe Gebrauch gemacht swer⸗ den. Um 7 Uhr teilte die aus dem Rathaus zu⸗ rückkehrende Abordnung der Menge das Ergeb⸗ nis der Beſprechungen mit. Die Frage der Preiskontrolle und anderer Maßnahmen gegen die Teuerung ſoll in der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung beraten werden. Die Geſchäftsleute in der Stadt hatten ſofort die Läden geſchloſſen. Hier kam es infolge der amtlichen Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Milch und Butter zu einem Krawall in der Markt⸗ halle. Die Markthalle wurde ſchliehlich von Polizeibeamten geräumt, ehe es zu Ausſchreitun⸗ gen kam.* Das Marchen von der Brenueſſel. 77 9. der Herrgott alle Pflanzen erſchaffen hatte, gab er einer jeden ihre beſondere Be⸗ ſtimmung und auch ihren Namen. Zu einer ſagte er: Du ſollſt eine Heilpflanze werden. Deine Wurzeln ſollen den Menſchen wieder ihren verlorenen Haarſchmuck bringen, dein Kraut ſoll ein prächtiger Tee werden und Kranken dienen, und wenn der Menſch Ver⸗ ſtand hat, dann ißt er deine Blätter als Ge⸗ müſe. In Zeiten der Not wird er ſogar kleider aus dir machen. Da erſchrak die Pflanze und ſagte wehmutsvoll zum Herr⸗ Jott: Lieber Gott, du haſt mich zu reichlich mit Gaben bedacht. Wenn die Menſchen wiſ⸗ ſen, was ich gutes ſchaffen kann, dann werde ch bald ausgerottet ſein. Gemach, gemach, agte der Herrgott. Ich werde dir eine Ver⸗ dotstafel anhängen, ab e aer und je⸗ er Ochſe dich in Ruhe läßt, und auch der ee i fee ae ane verde dich mit Feuer ausrüſten und du nen jeden, der dich berührt. Und daß und Definfektlonswirkung voll zur Entwicklung kommen konnen.. 1 5 65 Herr Kardinal und Fürſtbſchof Dr. Bertram in Breslau hat laut„K. K.“ in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Fuldaer Biſchofskonferenzen an den Reichsjuſtizminiſter, an den Vorſitzenden der Zentrumsfraktion und an den Deutſchen Reichstag folgendes Schreiben gerichtet: a Von einer ſehr beachtenswerten Seite ſſt zur Kenntnis der auf den Fuldaer Biſchofs⸗ konſerenzen vereinigten Erzbiſchöfe und Biſchöfe deutſcher Dibzeſen gelangt, daß be⸗ abſichtigt wird, eine die Eheſcheidung erleich⸗ ternde Geſetzesvorlagen im Reichstage einzu⸗ bringen. Während nach den bisherigen Be⸗ ſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches § 1568 die Eheſcheidungsklage zuläſſig war, wenn eine tiefe Zerrüttung des ehelichen Verhältniſſes herbeigeführt war durch Ver⸗ ſchulden eines Ehegatten, ſoll in Zukunft auf Scheidung der Ehe auch dann erkannt wer⸗ den können, wenn ohne Verſchulden eine ſolche Zerrüttung des ehelichen Verhältniſſes eingetreten iſt. Im Auftrage ſämtlicher auf den Fuldaer Biſchofskonferenzen vereinigten Oberhirten deutſcher Diözeſen richte ich als zeitiger Vor⸗ ſitzender der Konferenzen an Reichsregierung und Reichstag die dringendſte Bitte, von je⸗ der weiteren Erleichterung der Eheſcheidung Abſtand zu nehmen. Zur Begründung führe ich folgendes erge⸗ benſt an: Als Hüterin der Religioſität und chriſt⸗ lichen Sittlichkeit im Volksleben obliegt als eine der heiligſten Pflichten den Biſchöfen, mit der ihnen von Chriſtus verliehenen Au⸗ torität allen Beſtrebungen entgegenzutreten, die die Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe als einer göttlichen Einrichtung in Gefahr bringen können.„Was Gott verbunden hat, ſoll der Menſch nicht trennen“— das iſt gött⸗ liches Geſetz, an dem keine Macht auf Erden rütteln kann. Heilig und unauflöslich, wie Chriſti geiſtige Ehe mit ſeiner Kirche iſt, ſoll nach der Lehre des Apoftels der Ehebund ſein. Das Weſen der Ehe als göttliche Ein⸗ ſetzung wird vernichtet, wenn menſchliche Geſetze es wagen, ihre unauflösliche Feſtig⸗ keit anzutaſten. Nicht nur die gleichzeitige, ſondern auch die ſukzeſſive Polygamie iſt ein Frevel gegen Gottes Geſetz. Wie verhängnisvoll die Erleichterung der Eheſcheidung wirkt, zeigt ein Blick auf ihre traurigen Folgen. Ehe und Familie ſind die Grundlage der ganzen menſchlichen Geſellſchaft, die heilige Keimzelle des Volkslebens und der Volks⸗ kraft. Nur da, wo Treue bis in den Tod die Gatten eint, kann der Ehebund ſeine ſegens⸗ reichen Früchte tragen. Mit der Erleichte⸗ rung der Eheſcheidung aber ſchwindet die ſtarke Selbſtüberwindung, die den Eheſtand zu einer wahren Charakterſchule macht; an ihre Stelle tritt Unbeſtändigkeit und Zer⸗ fahrenheit infolge des Vorherrſchens niedri⸗ ger Leidenſchaften. Die Erleichterung der Eheſcheidung iſt eine Konzeſſion an jene 9 die micht duldend ausharren, nicht pfer bringen will, ſondern der Laune der Leidenſchaften und dem Wankelmute die Zü⸗ gel ſchießen läßt. Gerade in der Unauflös⸗ lichkeit iſt der Leidenſchaft und der Unbeſtän⸗ digkeit eine mächtige Schranke geſetzt. Wird dieſe immer mehr entfernt, ſo werden nur noch verheerender die Wogen der Leidenſchaft die ſittliche Kraft und Reinheit des Volles verderben. Die Extefulernna der Cheſchei⸗ 2 1 0. 5 — e eee eee ee Lokale Nachrichten. Marianiſche Jünglingsſodalität. Die letzte Aufführung des hiſtor. Dramas„Gar⸗ cia Morenos Tod“ hatte ſich eines überaus zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Ein Beweis dafür, daß man trotz dem Vielerlel, was heu'e geboten wird, die Bühne der Jünglingsſodali⸗ tät zu ſchätzen weiß. Trotz der bedrohlichen Nähe der Landeswanderbühne, die ſchon rege vorverkauft, war auch diesmal alles bis zum letzten Platz beſetzt. Mit großer Spannung folgte das Publikum den Darbietungen unſerer jungen Künſtler, die ihre Rollen mit großem Geſchick zu ſpielen wußten. Das herrliche Stück mit ſeinen tiefergreifenden Szenen wird allen unvergeßlich bleiben. Allen Beteiligten gebührt herzlicher Dank für die große Mühewaltung. Weinheimer Schweinemarkt.(2.12.) Zugeführt 266 Stück; verkauft 258 Stück; Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 510000 Mk, Läufer das Stück von 14000 bis 23000 Mk. “Wie wird Perfil gebraucht? Die Frage wird mancher Hausfrau ſonderbar vor⸗ kommen, weil ſie, glaubt, in dieſer Sache gar nicht fehlgehen zu können. Und doch iſt es elne merkwürdige Erſchelnung, daß ſehr viele Hausfrauen Perſil unvorteilhaft anwenden, indem ſte es in warmem oder heißem Waſſer auflöſen. Perſil ſoll ſteis in kaltem Waſſer auf⸗ gelöſt werden, damit Waſchkraft, Bleichvermögen der Wäſche in die tate La aufs Feuer 15 99 irleichterung der fur * 1 a ee 77 0— 9 e gegen die Eheſcheidung. dung iſt ein neues trauriges Symptom fü; den fortſchreitenden Niedergang der Sittlich. keit unferes Volkes. Soll denn das Volk, das durch den unheilvollen Krieg arm an irdiſchem Gut geworden, noch immer mehr arm an feinen heiligſten ſittlichen Gütern werden? Kann man durch Zurückweichen, durch Niederreißen von ſchützenden Schran⸗ len den Niedergang aufhalten? 4 Man kann nicht einwenden, daß auch bei dem jetzt geltenden bürgerlichen Rechte die noch vorhandene Schranke im Geſetze in zahl⸗ reichen Fällen abſichtlich ungangen wird. Schlimmer aſs ſolche betrübende Einzelfälle iſt das Durchbrechen des Prinzips, ift der ge⸗ ſetzlich ſanktionierte Verzicht auf die letzte Schranke, die noch beſteht. Man kann nicht einwenden, daß Rückſich⸗ ten der Humanität eine Erleichterung der Scheidung zerrütteter Ehen fordere. Mag es immerhin viele Ehen geben, in denen das treue Ausharren fehr ſchwere Opfer aufer⸗ legt, um des Geſetzes Gottes willen und um des Wohles der Geſamtheit willen müſſen ſte gebracht werden, und unter Gottes Beiſtand können ſie gebracht werden. Die Erleichte⸗ vung der Eheſcheidung aber iſt ſelbſt ein An⸗ laß tieferer Zerrüttung, weil das Bewußtſein dieſer Erleichterung eine Schwächung des Opfermutes und jener ſtarkmütigen Aus⸗ dauer herbeiführte, die das heilige Band auch dann noch ſegensreich erhält, wenn ein Ehe⸗ gatte ein ſchweres Kreuz zu tragen hat. Je reiner und ſittlicher ein Volk, deſto fel tener die Eheſcheidüngen und deſto glücklicher das Familienleben. Je häufiger und leich⸗ ter die Eheſcheidungen, deſto leichtſinniger werden Verlobungen und Eheſchließungen eingegangen, deſto gefähredeter wird das Glück der Kinder. So fordert alſo das bo⸗ num commune gebieteriſch den Kampf gegen Eheſcheidung. Das iſt wahre Humanität, jene Schranken heilig zu halten, die im Be⸗ wußtſein des ganzen Volkes die Ehrfurcht vor der Unantaſtbarkeit des ehelichen Bundes le⸗ bendig erhalten. n Namentlich auch um den Kinder wil⸗ len muß die Unauflöslichkeit der Ehe geſchützt werden. Wenn Eltern, ſobald betörende Lei⸗ denſchaft oder Charakterſchwäche ihnen einen Grund vorſpiegelt, um das Eheverhältnis als zerrüttet bezeichnen zu können, die Auf⸗ löſung des Bundes anſtreben dürfen, dann iſt die Erziehung der Kirche aufs ſchwerſte ge⸗ fährdet. Das traurige Bild der Eltern, die ſo auseinander gehen, iſt ein ſchlimmes Erb⸗ teil für das ganze Leben der Kinder, die durch Charakterſchwäche und Leidenſchaft der El⸗ tern zu vater⸗ oder mutterloſen Waiſen wer⸗ den und in der Charakterſchwäche der Eltern das traurigſte Vorbild für ihre eigene ſittliche Haltung ſtets vor Augen haben. Es iſt die Liebe zu den Kindern, die Liebe zum wahren Wohl des Volkes, die jeden weiter blickenden Geſetzgeber beſtimmen ſollte, der Erleichte⸗ rung der Eheſcheidung mit aller Feſtigkeit entgegenzutreten, um den Grund⸗ und Eck⸗ ſtein der menſchlichen Geſellſchaft, die unauf⸗ lösbare Einehe, in ihrer Unantaſtbarkeit zu erhalten. Aus allen dieſen Erwägungen entſpringt die dringende Bitte und Forderung der Biſchöfe an die geſetzgebenden Faktoren, der beabſichtigten Erleichterung der Eheſcheidung die Zuſtimmung verſagen zu wollen. .(aeg) A. Card. Bext ram. — 2 bis zu einer halben Stunde). Wolle, Bunt⸗ ſachen und beſonders empfindliche Stoffe be⸗ handelt man in handwarmer Perſil-Lauge. Nachfolgendes gründliches Spülen— möglichſt in warmem Waſſer, um alle Seifenreſte zu ent⸗ fernen— iſt, wie jede Hausfrau weiß, immer nötig. *Das Zeitungsdruckpapier iſt auf netto 405 Mark für ein einziges Kilo geſtiegen. In Friedenszeiten zahlten wir für ein Kk⸗ lo Druckpapier 21 Pfennige. Die Zeitungen müſſen alſo heute rund das 2000fache bezah⸗ len! Wir werden immer gefragt, ob denn ze Regierung nicht eingreifen will, da die Papierfabriken bekanntlich hohe⸗ Gewinne machen. Dieſe Frage erledigt ſich durch die Bemerkung, daß der Papierpreis im Ein⸗ verſtändnis mit dem Reichswirtſchafts⸗ miniſterium feſtgeſetzt wird. ee Die Teurruug im November. Die Reichs⸗ inderziffer für die Lebenshaltungskoſten(Ernäh⸗ rung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung und Be⸗ kleidung) iſt von 22 066 im Oktober auf 44610 im Durchſchnitt des Monats November, mithin um 102,2 v. H. geſtiegen. J: Neue Erhöhung der Bierpreiſe. Die, Bier⸗ preiskommiſſion hat den Preis für das zehnpro. zentige Einheitsbier vom 3. Dezember 1922 an auf 12000 Mark für das Hektoliter erhöht. Da⸗ zu tritt für die Spezialbiere ein Zuſchlag von mindeſtens 3000 Mark und für das Flaſchenbier von mindeſtens 1500 Mark möglichſt 2000 Mark. Die Angabe des Stammwürzgehates ſoll nach wie vor unterbleiben. In Deutſchland iſt der Bierkonſum im letzten Jahre erheblich zurückge⸗ ſangen. ben ſich um eine volle Milliarde vermindert, Da. d ch dem Auslande ſtärke der Die Einnahmen aus der Bierſteuer ha⸗ U treibt wunderliche Blüten. Der Dezember, der erſt krotz ſeines Namens, des lateiniſchen decem, 12. Monat, beſchließt unſer bürgerliches Ja ihn fällt der Zeitpunkt der Minterſonnenwende. pat 15 fürs Tage des Jahres. ihm f en die alten Germanen ihr Julfeſt, an deſſen Stelle das chriſtliche Weihnachtsfeſt getreten it, Dieſes Feſt gibt dem Monat ſein Geyräge, ſodaß man ihn den Jul⸗ oder Chriſtmonat genannt Der Dezember hat 31 Tage: wovon in unſebe Jahr fünf Sonntage ſind. Dazu kommen der 2 und 26, als Weihnachtsfeiertage. Der 6. Dezem! iſt der Tag des Hl. Nikolaus, der bei unſerer dend als Vorläufer des Weihnatsfeſtes einen ſonderen Klang hat. Am 8. Dezember feiert die fathe ſche frirche das Feſt der unbefleckten Emp i Die wichtigſten Bauernregeln hei⸗ erſcht in der erſten Adventwoche ſtrenges tes“ Wetter, ſo ſoll dasſelbe 18 Wochen an⸗ illen. Grünen am Chriſttag Feld und Wieſen wird ſie zu Oſtern Froſt verſchließen. Hängt bis au Weihnachten Eis an den Wänden, kannſt du Zu Oſtern Palmen ſchneiden. Glatter Les am Wilde, dann wird der Winter milde. Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt fruchtbar Jahr mit reichlichem Klee. 1 9 Der„Onkel aus Amerika“. die Sucht nach müheloſem Gelderwerl Vor einigen Ta⸗ 33 8. e ö gen erhielt eine Münchnerin von ihrem Schwager in Amerika ein Schreiben, dem ein BBettelbrief beilag, den der Amerikaner aus München erhalten hatte. Der Münchner llide und klagte ſeine Not: ſſeeien krank, er bitte den Briefſchreiber bezeichnete ſich als Kriegsinva⸗ Frau und Kind ö. g edlen Amerikaner um eine Gabe. Der Verwandte der Frau Lrſuchte nun dieſe, den Mann aufzuſuchen find Nachſchau zu halten. Wenn ſich ſeine Angaben beſtätigen ſollten, möge ſie ihm auf ſein Konto einige tauſend Mark geben. Die Fran ſuchte in Begleitung einer Freundin den Piann auß er wohrtt in einem hübſcg eingerichteten Genoſſenſchaftshäuschen in fſtrafe. einem Außenbezirk. Von einer beſonderen Not war nichts zu ſehen. Zur Rede geſtellt wie er dazu komme, einen ſolchen Bettelbris an einen Unbekannten nach Amerika zu ſen⸗ den, erklärte er, daß er Poſtangeſtallter ſei, ſeine Bekannten hätten viele Adreſſen von Amerikanern, die man aus den Abſender⸗ Adreſſen erfahre und viele hätten ſchon ge⸗ ſchrieben, die auf dieſe Weiſe einige Dollar erhalten hätten. Er habe eben Unglück ge⸗ habt, daß er ausgerechnet an den Schwager ainer Münchnerin gekommen ſei. eee Herictgian. a 5 Der Regiſtrator Johann Karl Kern aus München erhielt wegen Betrugs 6 Wochen Geföngnis.— Der Arbeiter Heinrich Kreider in Worms hat am 2. Juli 1922 zu Worms⸗Brücke einen Eiſenbahn⸗Beamten im Dienſt beleidigt. Urteil: 1000 Mark Geldſtraſe. — Der Kxiegsinvalide Tobias Ebert in Worms erhielt wegen Hausfriedensbruch 500 Mark Geld⸗ Aug Hel §8 Worms, 1. Dez. Schwurgericht. 1 8 Darmſtadt, 30. Nov. Das Schwurgericht be⸗ ginnt am Montag, den 4. Dezember ſeine letzte zeichnete l Dez. Georg Knell. Dienſtknecht aus Reinheim im Wilh. Döll, Schloſſer, er, Hch. Philipp Friedrich Schweißer, Wilhelm Feuerpeil, Eiſendrehet aus“ Darmſtadt Hein ri Montag, Schreiner, Darmſtadt Veerbach, Peter Bergner Dreher aus Oberram⸗ ad, Heinrich Eckhardt Karl Fr. Eckel, Schrift⸗ Etzer, Friedrich Groh, Mechaniker und Philip diesjährige Tagung unter Vorſitz des Landge⸗ richtsrates Bernhards. Bis jetzt ſtehen nachver⸗ Fälle zur Anklage. Montag, den 4. Odenwald wegen Meineid. Dienstag, den 5. Dez. Karl Huthmann, Schaff⸗ Fuchs, Fabrikarbeiter und Juſtus Geier ſowit Friedrich Wagner, Fabrikarbeiter aus Eberſtadt wegen Landfriedensbruch. Hier ſind mehrere Ver⸗ handlungstage vorgeſehen. Am Freitag, den 8. Dezember: Martha Müller, Schneiderin Karl Koch, Drogiſt und Katharina Brand geb. Bur. ger, Darmſtadt wegen Abtreibung. Beihilfe ete. den 11. Dezember: Friedrich Maul, Georg Merz aus Nieder⸗ Hiwel, Hilfsarbeiter alle aus Darmſtadt wegen Jandfriedensbruch. Dienstag. den 14. Dez.: Sch. Breitwieſer Heizer in Wießelsbach. Heinrich. Keller aus Neuſtadt, Jakob Leinert aus. Naſes, Adam S vf iter aus Höchſt, Wilhelm Steiger, Krheiter kus Hering und Fr. Weigel aus Höch d O. wegen Landfriedensbruch. Ferner nach der Weihnachtsvauſe am 3. Januar gegen die Brüder Jakob und Johann Roßmann zus Gadernheim wegen Raubmordes. Außer⸗ dem kommen zoransſichtlich yu Aburteilung Gg. Jak. Egner Plamantencchfeiſen aus Erbach i. O. wegen Landfrieden ru. Rath. Winkler, Stik⸗ kerin und Genoſſen wegen Abtreibung, Jakob Spahn Dreher in. Mühlheim wegen Notzucht und Schr. Geifl. Eiſenbahnaſſiſtent aus Offenbach wegen Urkundenfälſchuno— 7 7 N i e Sport und Eyiel. ürnberger Fußballverein: Spielvereinigung Fürt 10— Viktoria Hamburg: Hamburger S 4:1— Fußbaltſportverein Frankfurt: Eintracht Frankfurt 3:2— Waldhof: V. f. R. Mannheim 221— Feudenheim: Linderhof 2:1— Neckarau: Spielvag. 07 Maunßheim 3:0— Phönix Mannheim Spv. Darmſtadt 3:0— Pfalz Ludwigshafen: Fr 9 82 0 1 e 03 Ludwigshafen 2:1— Turn- u. Sportg. Höchſt:Wgg Kaſtel 2:1 Spo. wwiesbaden: Spy. Mainz 120 e N —— Letzte Meldungen. Eine Anordnung Muſol nis. Wufſolini hat angeordnet, daß in allen Schulräumen das Bildnis des Kö⸗ nigs und das Krugifix und auf allen Botſchafts⸗ oder Geſandtſchaftswappen das Bilonis Dantes angebracht werd. Reichskanzler Dr. Cnuo