ſerel auf Mittwoc gesetzte Holzverſteigerung findet erſt nach⸗ mittags 5 Uhr ſtatt, worauf wir unſere Leſer aufmerkſam machen. N O Aus deut Rlod, 8. Dez. War an ban tigt iſt, die Bahn zu benutzen 8 70 die lotterung des heutigen Jug keſchlichſtem Maße beobachten. i en d i An einer Bere ſtraßenſtatig ſtieg ein Trunn junger Burſche zwiſchen 16 vierter Klaßſe und benahm e e ten a 111 unn ſame Lieder zu ſingen. 20 Jaheen in ein Sie lärm⸗ keßlich genneing Aber welche Lieder! Zu⸗ erſt lamen Schinderhannesgeſännge mit Verherr⸗ lichung von Meſſer, Revolver, Butzbach ete. Daun stimmten die Burſchen ſogenaunte Liebeslieder an. Die ekelhafte Exotik ließ den älteren Leuten, die im gleichen Abteil hauſen mußten, die Scham⸗ röte ins Geſicht teigen. Die Bürſchchen trugen zum Teil vergoldete Ketten um das Handgelenk und mehrere Ninge am Finger Ausnahme angeſäuſelt. holten ſie Haufen von Papiergeld hervar. Wa⸗ auffiel, war dee Umſtand, daß keiner von dieſe⸗ Burſchen einen Ueberzieher trug. Für nätzlich⸗ Sachen hatten ſie offenbar kein Geld. Sze waren ohne Aus den Hoſentaſchen An einer Riedbahnſtation ſtieg die Geſellſchaft mit großen Radau aus. Die älteren Leute ſchüttelten den Kopf und ſchickten den unnützen Jungen einige Bemerkungen nach. Sie lange die Bürſchchen i⸗ dem Abteil geweſen waren, hatte Niemand g⸗ wagt gegen das ungehörige Benehmen derſelbe⸗ ein Wort zu ſagen. Ein ähnliches Bild ergo ſich in einem anderen Abteil. Wiederum ware 2 16⸗ bis 20jährige Burſchen, die ſich einen an⸗ trunken hatten und auf der Heimfahrt waren. Der eine ſtieß den andern, Mitreiſende anprallten. ein Wort zu ſagen. der gemeinſame Geſang. Das erſte Lied hatte „Das haben wir geſchworen der Ein zweites Lied— man verzeihe uns die Erwähnung— begann: himmliſche Wirt, der hat uns verführt und uns das Saufen gelehrt mehr gebrüllt wie geſungen. An das Nichtrau⸗ ſcherſchild ſtörten ſich die Burſchen nicht. Sie zün⸗ deten ſich Zigaretten an, die dutzendweiſe an ei⸗ nem Sonntag verpafft werden. Ein Kontrollbe⸗ ſamter ließ ſich nicht ſehen. N den Refrain: Roſa Luxemburg“. dir, armes Vaterland! überhaupt gar nicht vorhanden ſein! Burſchen noch weiter in ibre Wohnungen bätte Auch das Abteil ſodaß etliche gegen Dieſe wichen aus, ohne hier begann alsbald „Der Die Lieder wurden Bevor die Burſchen lausſtiegen, verabredeten ſie ein Zuſammentreffen n einem beſtimmten Wirtshaus und kündigten Große Traktierungen an. Amit den Hunderten wie mit Pfennigen um. Auch hier atmeten die Mitreiſenden auf, als die junge Kommuniſtengeſellſchaft hatte.„Was ſoll aus ſolcher Jugend werden?“— ſo frug der Eine und ſo frug der Andere. Wenn das Deutſchlands Zukunft ſein ſoll, dann wehe Dann würdeſt du beſſer Die Bürſchlein warfen verlaſſen Wer die Die von der vormittag 9 Uhr dienen im Verhältnis zu den Alten und Verhei⸗ rateten viel zu viel Geld. Den Eltern wenſen ſie eine Kleinigkeit als Koſtgerd bin, und das andese wird durch dou Hals t oder auf ſonſtige Weiſe vergeudet. Auch in i 9 tzutage immer eine Woiblichkeit, die bei dieſer Vergendung mithilft. Vor Gott oder einer irdi⸗ ſchen Autorität hat dieſe vorkommene Jugend keinen Reſpekt mehr. Die Burſchen fühlen ſich als Selbſtherrſcher und ſinken tatſächlich zum Tiere. herunter! Gegen dleſen abscheulichen u⸗ ſtand muß die Hilfe aus der Jugend ſalbf kommen. Die Jünglinge, welche ſich noch ewas Religion, Veruuaft und Sitte bewahrt haben. müſſen ſolche entartete Menſchen, die ſchlimmer wie das Vieh ſind, abſolut meiden und tapfer genug ſein, ein ungehöriges Benehmen zu rügen und abzuweiſen. Vor allem muß der noch ſitt⸗ lich geſund geblisbene Teil der Jugend ein leuck⸗ tendes Beiſpiel der religibſen Betätigung, des ſittlichen Wanders und der rechten Fröhlichkeit geben. Der richtige Sammelpunkt ſind die kath. Sodalitäten und Jünglingsvereine. Sie müſſen in der Gemeinde wie ein Sauerteig wirken. Da⸗ rum müſſen die katholiſchen Vereine aktiv ſein, d. h. die Mitglieder müſſen Kurage haben und das chriſtliche Panier mit Mut und innerer Wär⸗ me gegenüber der verkommenen Jugend verteidi⸗ gen und hochhalten. Die Jugend muß ſtolz auf ihre chriſtliche Fahne werden und dieſen Stolz mit Freude und Freimut hinaustragen!. Mannheim, 8. Dez. Die Preisprüfungs⸗ kommiſſion Mannheim entſchied ſich dafür daß CEhriſtbäume zu den Gegenſtänden des täg⸗ lichen Bedarfs zu rechnen ſind und wird die Preiſe dafür in der nächſten Sitzung feſtſetzen. E Gau⸗Algesheim, 9. Dez. Der Verlag des im 55. Jahrgang erſcheinenden„Rheiniſchen Volksboten“ iſt aus dem Eigentum der Fir⸗ ma Karl Reidel in den Beſitz der„Mittelrheini⸗ ſchen Volkszeitung“ in Bingen übergegangen, welche den„Volksboten“ wie ſeither auch wei⸗ terhin zweimal wöchentlich erſcheinen laſſen wird. O Pirmaſens, 8. Dez. Durch die Notlage ſind, wie der ärztliche Bezirksverein Pirmaſens be⸗ kannt gibt, die Aerzte von Pirmaſens und Um⸗ gebung gezwungen, von Selbſtproduzenten ihr Honorar in Naturalien ganz oder teilweiſe lentſprechend der jeweiligen Geldentwertung zu Nolan. eee * Mainz, 8. Dez. Am Freitag vormtttag wurde im Hauptbahnhof ein Mann von einem Kraftwagen überfahren. Mit erheblichen Verletz⸗ ungen, es wurde ihm u. a. das ganze Gebiß zer⸗ trümmert, wurde der Verunglückte in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert.. T Bingen, 9. Dez. Die Stadtverordneten⸗ verfammlung hat die Hundeſteuer nach dem Bei⸗ ſpiel der Stadt Mainz auf 2000 Mark für den erſten, aut 3000 Mark für den zweiten, auf 4000 Mark für den dritten Hund uſw. erhöht. Für Hunde, die zu Wachzwecken gehalten werden, treten Ermäßigungen ein. Nach einem Antrag der Sozialdemokraten ſoll eine Hauskontrolle nach Hunden vorgenommen werden. findet ſich Annäherung des noch · zunimmt. ges erhält man einen elektriſchen Schlag. Merk⸗ ten 2 „ 8, Daz Ein Arbeiter von bor wurde von der franzöſiſchen Gendarmerie verhältet, wall er marokkaniſchen Soldaten rauntwein in Flaſchen verkauft batte. Der Feſtgenommocte wurde wegen der Höhe der zu er⸗ wartenden Strafe und wegen Fluchtverdachts der d en Polizei mit dem Befehl übergeben, ihn bis zur militärgerichtlichen Verhandlung in Wiesbaden in Unterſuchungsbaft zu halten. f 3 Eude. ur mtſeligen Tat. O Hücht a. M G Freiberg. 8. Dez. In der Kirche vom Tode ereilt wurde der 74 Jahre alte Meßner von Söl⸗ ö b Freiburg. Er wurde als er nach dem vo⸗Läuten kniend im Chorſtuht betete, vou ei⸗ „Schlaganfall betroſſen, der ſeinen ſorrentgau o d herbeiführte. ö 13 N „ Müdesheim, 8. Dez. Die Landwirte der inen Ortſchaft Presberg haben die Schweſtern⸗ e Lorſchhauſen, Rüdesheim Lorch und ibingen⸗ unentgeltlich mit Winterkartaßfeln ver⸗ ſorgt. 1 4 5 . Vonſtanz, 8. Dez. Wie die Vodemeefor⸗ ſchar berichten, kaichen jetzt erſt die Forellen. was ſonſt bei bevorſtehenden ſtrengen Wintern viel früher geſchteht. Dieſer auffallend ſpäte Zeit. punkt dürfte zu dem Schluß berechtigen. daß uns kein beonders ſtrenger Winter bevorſteht. 17 ö ö e „Der Streik in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. e Ludiwigshafen, 11. Dez. Die Streiklage in der Bädiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik iſt noch im⸗ mer unverändert. Die Verhandlungen fanden am Samstag und geſtern bis ſpät in die Nacht hinein ſtatt. ohne daß ſie zu ei. alen Einigung geführt haben. Die Streikfrage il jungelött. jedoch dauern die Verhandlungen an. „„ Weil und Wiſſen. „Eine eleltriſche Pflanze. Im Staa 5 caragua gibt es eine Pflanze 5 11 5 - gib die eigenarti 5 triſche Fähigkeiten beſitzt. Noch auf 7 bis 8 105 ter Entfernung beeinflußt die Pflanze den Kom⸗ paß, wobei die Abweichung der Nadel mit der Inßeruments an die Pflanze Beim Abſchneiden eines Zwei⸗ gelte e in elektro⸗nagn e Kraft der Pflanze faſt voll⸗ ändig. wä itt r Eil Atdangsheiratsgeſetz in der Türkei. Das„Journal“ meldet aus Angoka, daß die anatoliſchen Blätter den Wortlaut einer Geſetzesvorlage veröffentlichen, die im Bür⸗⸗ der Nationalverſammlung von Angora ein⸗⸗ Ver Ruch 2 gebracht wurde. Die wichtigſten Artikel die⸗ ſer Vorlage lauten: Das für die Verheiratung ſo soll ſie ſich im madiziniſchen Ur unternehen. Wenn die Krankheit unh. iſt, ſo wind die beureſſende Perſon ledig ben dären. In die Krankheit heilbar wird die Verhenatung Genefung Staatsbenaue Un Weigert.. nahmte Summe foll lichen Bank Derjenige, der verheiratet nen. ten keine Anſtelleuag zweite rungsfalle eine, halten. ügen und die ſich vor dem verheiraten, werden vom 6 pachtweiſe lich kleinere Landgüter an Diejenigen, die über keine 1 0 ſich 0 e“ Geriqn don vierten bis zur vallhändigen f en hinausgeschoben. Wonn Teil der chlag⸗ ellſchaf Wen ge⸗ eim ohne triftiaam Grund nach dern an. re raten, ſo wird man, ohne daß ein Eunet dec 5 10 Die bef inkünfte a man. Di baue, See der landwirtſchaft deponiert werden und zur Dek⸗ kung der Heiratskoſten der Armen beitrager nach dem 25. Altersjahr nich iſt, wird nicht wählbar ſein und wird kein öffeutliches Amt übernehmen kön⸗ Er ſoll auch von prwaten Geſellſch erhalten. Derjenige, welcher nach dem 50. Altersjahr nur eine Frau und genügende Mittel beſitzt, um eine Frau zu heiraton, muß im oder mehrere Waiſen unter⸗ Mittek 25. Altersza hf Staate unentgeli⸗ erhalten. Die Studenten ſind bis zum Abſchluß ihrer Studien nicht genötigt, ſich zu verheiraten. 1 1 Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: bleten ausgeſchloſſen. Viernheim, den 12. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Holzverſteigerung. Am Mittwoch, den 13. Dezbr. 1922, nachmittags 5 Uhr, werden im Verſteigerungs⸗ ſaale des Rathauſes ca. 100 Rm. Kiefern⸗ Scheit⸗ und ⸗Knüppelholz, ca. 1000 Kiefern⸗ Wellen und ca. 6 Rm. Kiefern⸗Stöcke an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Auswärtige Steigerer, Bezugsberechtigte Einwohner u, ſolche die Ortsbürger⸗Holz erhalten ſind Dezember 1922. Jie Nos vom Mit⸗ ssen E 2, 3 MIEHEHEIM E uch über Mittag geöfnel. damen- ante! moderne Facons 9500.- 13 500. 79 1 1875. 5950. 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Hinterbliebene n. Ortsgruppe Vlernheim. Mittwoch, den 13. Dez., abends 8 Uhr im Gaſthauh zum Engel wichtige Mitglieder⸗Verſammlung Tages-Orduung: 1. Referat über Rentenver⸗ ſorgung. 2. Winterbeihilfe. 3. Verſchiedenes. Um vollzähliges und unbedingtes Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand. jluwelen brihtanten t- Gold 55 ene kauft zu Fioch ſaſte diener lies Faber zum einstampfen Ur Kauft D. Schulstr. 5. aseeereeeseeeee eee 10721 ſinnen die geſonnen ſind, das 50⸗ jährige bel Altersgenoſſe Franz Ehr⸗ hard zu feiern, laden wir auf Mitt⸗ woch Abend, den 12. Dez, um 8 Ahr„zum grünen Laub“ höflichſt ein. Aufruf! Alle Altersgenoſſen u. ⸗Genoſ⸗ abzugeben. Weißer emaill. guterhalt. mit Kup⸗ ferſchiff preiswert Luiſenſtr. 38. Ein vollſtändiges Fenſter guterhalten, ſowie 2 Zimmertüren zu verkaufen. Von wem, ſagt die Mehrere Altersgenoſſen. eee eee, Frachtbriefe erhältlich i. d. Exp. eee eee Expedition ds. Bl. 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Dezember 1922 Vereins⸗Anzeiger Pyſtſcheckkouto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Viernheimer Volksblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ 800 25.— Mk. für lokale und 40.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 80.— Mk.— Vei öfteren cee 1 Rabatt.— Beilagen: pro 1000 500 Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 —— 1 39. Jahrg. Luhtben Halten unt Bangen. ö wird auch 5 Reuter erführt Poin care beſt ehe. e hir nergiſch auf der Beſetzung des Fuhrgebiets. Die Eng lärider ſtimmen hm nicht volllommen zu, doch wird nicht er⸗ wartet, daß es zu einem Bruch kommt. Man! uimmt an, daß ein Kompromiß erreicht werden wird, bevor ſich die Konferenz ent⸗ weder heute oder morgen vertagt um in 14 VBagen ihre Arbeiten wieder aufzunehmen. Dieſe Neutermeldung it inzwiſchen darch die Nachricht überholt worden. daß die Konfe⸗ renz in London ergebuislos abgebro⸗ en worden iſt. ö Nach eier Havas⸗Meldung wurde die Londo⸗ ner Konferenz am Montag Nachmittag. 6 Ubr⸗ endet. Die Verhandlungen ſollen erſtz aut 2 Jannar wiener aufgenommen werden.“ Wird Fann eine Verſtändigung erfolgen ſoll unmittel⸗ bar darauf eine umfaſſendere Konfe⸗ ren z ſtattfinden, bei der die Kleine En⸗ tente vertreten ſein wird. Tagungsort auch dieſer Konferenz wird wahrſcheinlich nicht Lon⸗ don, ſondern Paris ſein. e Die Hartnäckigkeit, mit welcher Po⸗ incare ſeine Ruhrpläne verfochten. hat, nicht nur in London und der übrigen Welt, ſon⸗ dern auch in ernſten franzöſiſchen Kreiſen einen lu günſti gen Eindruck gemacht. Die Kon⸗ ferenz in Brüſſel iſt jetzt ins Waſſer ge⸗ fallen. In England ſcheint man zu hoffen, daß (Frankreich ſich bis zum 2. Januar auf das Nütz⸗ zlichere und Beſſere beſinnen wird. Der Kompro⸗ miß, der in der letzten Minute in London von England erſtrebt wurde, ſoll im Januar geſchloſ⸗ ſen werden natürlich auf dem Rücken des deut autonomer Verwaltungen. ſchen Volkes! 1 17 7 . 5 Konferenz kaum ins Gewicht. Die Zurückwerſung 1 lug außen. Tatſächlich wird man die Vorſchläge 0 wohl zur Gruudlage weiterer Verhandlungen ö Cuno, Dr. Becker echt Hirt die Mrüthe- boregern arb Greif: und Beuthen. 83 machen. Poincare hat die Abſicht. wenn Deutſch⸗ land nicht zahle das Ruhrgebiet am 15. Ja. nuar zu beſetzen, auch wenn England nicht mitmacht. Die Londoner„Times“ meldet. das. franzöſiſch⸗polniſche Militärabkommen er mäch⸗ tige Polen, gleichzeitig mit der Beſetzung des Ruhrgebiets eine Zone in Oberſchle⸗ 2 einſchließlich der Stüdte. Beuthen und Heiwitz zu beſetzen... Wir tonnen uns nicht denten daß eine Ge⸗ ſinnung, wie ſie aus ſolchen Abſichten erkennbar wäre, in Frankreich ernſtlich begünſtigt werden wnnte! Es melden ſich auch ſchon die Stimmen Her ernſten Leute, aber die Zahl der Mutigen, die den Frieden und die Versöhnung lieben. iſt moch zu gering. a ** i Haltung der deutſchen Induſtrie. s Dr. Wirth die Parteien von rechts bis auf den Inhalt der belannten Note an die Alerten ſeſtlegte, ſchmollte die Schwerindu. Arie. Sie war entweder nicht genügend befragt Ader nicht genügend berückſichtigt worden. Kaum zar der neue deutſche Reparationsvorſchlag in Nondon milgeteilt, da erließ die Großinduſtrie in der„D. A. Z.“ eine Veröffentlichung, die mit vielen Verſchnörkelungen beſagte, daß die Indu⸗ strie keine Verantwortung übernehme, da ſie nicht gefragt ſei, daß ſie aber ſchließlich, wenn es nicht anders ginge. doch mitarbeiten wolle. Die Linkspreſſe las aus der Veröffentlichung ber Anduftrie nur ein Nein heraus und zog die ühli⸗ chen Regiſter gegen die Herrſchaft der„Induſtrie⸗ 45 Nen 5 Häuptlinge“, Die Großhinduſtrie beeilte ſich da⸗ rauf erklären, daß ſie wirklich mitarbeiten wolle Dieſe beſſere Einſicht iſt offenbar da⸗ durch veranlaßt worden, daß man in London erklärte, der neue deutſche Plan ſei ſo lange ohne Weiteres unbeachtbar, als ſich nicht auch die Induſtrie für deſſen Durchführung ver⸗ pflicht Staatsſekretür a. d. Bergmann eilt noch in London. Was er nochträglich er⸗ hen wird muß man abwarten.—. So lange cht das ganze 15 0 8 195 100 che 0 are undlage ge tſt, 199 der Fe der Drohungen und Die Ablehnung der neuen deutſchen Vorſchlöͤge fällt gegenüber dem vorläufigen Scheitern der Trennung nur vorübergehend ſein wird der deutschen 4 1 1 Poincare's ſtarre Haltung i in Frankreich vielfach offen verurteilt.. Lage Verveiſern ronne. England ſei bereit, für beſtimmte Fälle die Ergreifung eines Teiles der Zölle ſowie der fiskaliſchen Bergwerke und Wälder gutzuheißen. *. 5 Die Kritit der Preſſe an Poincares Haltung in London magt ſich in der Pariſer Preſſe nunmehr offen gervor und greift auch auf Blätter über die 1125 als offiziös gelten. Es wird geſagt, daß Poim⸗ are die Abſicht gehabt habe, mit dem ſ o for- tigen Einmarſch in das Ruhrgebiet noch vor dem Beginn der für Freitag in Ausſicht ge⸗ nommenen außenpolitiſchen debatte eine vollendete Tatſache zu ſchaffen. Die ernſte Abweiſung, die ſein Eigenſinn ſelbſt in der franzöſiſchen Oeffent⸗ lichkeit gefunden hat indem er ablehnte. Streichung der Teilſchuld an England einzutau⸗ ſchen, wird die völlige Verwirrung der Lage noch einmal verhindert haben. In Frankreich verhehlt man ſich nicht, daß eine Ruhrbeſetzung den fran⸗ zöſiſchen Finanzen nicht im Mindeſten nutzen könnte. Die wachſende Vereinſamung Poincares tritt ſo ſinnfällig auf, daß man ſich nicht zu wun⸗ dern brauchte, wenn er abginge. 5 Gefühnt! Die deutſche Antwort auf die Sühneforderun⸗ gen es alliierten Botſchafterrates wegen der Zwiſchenfälle in Ingolſtadt und Paſſau 1 e iſt am Montag in Paris übergeben worden. Die deutſche Regierung erklärt, daß ſie allein be⸗ rechtigt ſei, die Entſchuldigungen auszuſpre⸗ chen, die verlangt wurden. Sie erklärte weiter, daß ſie die Bürgermeiſter ſelbſt in ihrer Eigen⸗ ſchaft als Polizeichefs nicht abſetzen könne, da ſie keine Beamte ſeizzu, ſondern gewählte Organe Die deutſche Regie. rung teile mit, daß ſie die verlangte Summe von feiner Million Goldmark zur Verfügung der in⸗ teralliierten militäriſchen Kontrollkommiſſion ſtelle. des deutſchen Angebots war eine ſtarke Geſte Wenn das Kabinett Dr. Wirth dieſe Demütig⸗ ung hingenommen hätte, würde die„nationale“ Preſſe wieder Alarm ſchlagen. Jetzt, wo Dr. und andere in der Regierung ſitzen.— ſchweigt man! In der Essener Hundgebung 5 ſprach für die Chriſtlichen Gewerkſchaften Gewerk⸗ ſchaftsſekretär Zurnieden⸗ Köln. Er führte u. a. aus: Im Namen des Deutſchen Gewerkſchaftsbun⸗ des und im Auftrag von 900 000 chriſtlichnatio⸗ nalen Arbeitern, Angeſtellten und Beamten Rheinlands, Weſtfalens, Heſſens und der Pfalz ethebe ich feierlichen Ein ſpruch gegen die von den Franzoſen beabſichtigte Annexion des beſetzten Gebietes und Beſchlagnahme des Ruhr- bezirks. Wir proteſtieren gegen die uns zuge⸗ dachte Vergewaltigung aus nationalen und poli⸗ tiſchen Gründen. Seit mehr als tauſend Jahren zehören Deutſches Reich und deutſcher Rhein zuſammen. Jeder Fußbreit Boden iſt ein heiliges Vermächtnis unſerer deut⸗ ſchen Vorväter an uns Lebende. Und wir ſind ge⸗ willt ſoviel an uns liegt, unſeren deutſchen hein als ſolchen auch unſeren Kindern zu hin⸗ erlaſſen Unſere Gegner haben den Krieg im tamen des Selbſtheſtimmungsrechtes der Völker jeführt. Wir machen Anſpruch auf dieſes Fel bſtbeſtimmungsrecht und verlangen dies für uns genau ſo, wie man es den Polen Tſchechen, Slowaken uſw. als ſelbſtverſtändlich zugebilligt hat. An die Treue der rheini ſchen Arbeiterſchaft kommen ausländiſch⸗ Lockungen nicht heran, Frankenwährung und Frankenlöhnung können uns von der Mutter Germania nicht t. enen. Hunderttauſende chriſtlichnationale Arbeiter der. Rheinlande, Rheinheſſens und der Pfalz bekun⸗ den heute mit allen ihren Volksgenoſſen eine Einheitsfront für das bedrohte Va⸗ terland, und wenn die dunkle Stunde kom⸗ men ſollte, wo Macht und Gewalt und Vertrag, über unſer Selbſtbeſtimmungsres hinwegſchrelten würden, daun ſei unſer Gelöb⸗ nis an die Brüder im Reich, dann wollen wir auch in trübſten Stunden die alte Treue geltend machen, dann ſoll uns nichts wankend machen an der Zuverſicht, daß 15 und daß nach Winterſturm und Not ein Frühlings tag Einheit kommen wird.(Großer 2 zockungen nicht heran, mig fut uns genau ſo, wie man es ben ole“, Eſchechen. Slowaken uſw. als ſelbſtverſtändlich ſugebilligt hat. An die Treue der rheini⸗ chen Arbeiterſchaft kommen ausländiſche und die Ausſichten au inkenwährung und Frankenlöhnung könner ms von der Mutter Germania nicht tienen. punderttauſende chriſtlichnationale Arbeiter der tHeinlaude, Rheinheſſens und der Pfalz bekun⸗ Vater und als Rheinländer. Es hätte nicht der Drohnoten von Ingolſtadt und Paſſau bedurft, um zu ſagen, daß die rheiniſche Sache auch eine bayriſche Sache ſei. Wir haben am eigenen Leibe erfahren, wie es wird wenn eine Wirt⸗ ſchaft gleichſam über Nach“ die natürliche Grund⸗ die! Reich wirtſchaftsk ihm mit danke 15 en iche hat die Abhängigkeit vom Auslande ſtark zuge⸗ nommen. falls iſt die Einfuhr gfamt beträgt der Rückgang des über Recht lage, die Kohle, verliert. Die pfälziſche Wirt⸗ ſchaft iſt getragen von dem Kohtenvorkommen in der Weſtpfalz und an der Saar. Was aus uns werden ſoll, wenn die ganze Kohlen!„ orgung der Ruhr auch nach franzöſiſchen Wünſchen ver⸗ waltet werden ſollte, kann niemand ſagen. Je⸗ denfalls können nach den bisherigen Erfahrungen unſere Keſſel nicht geheizt werden. Uns Pfälzer kann niemand zur Arbeit zwingen, wenn wir nicht wollen. Fronarbeit leiſten wir nicht, kom⸗ me, was kommen mag. Uns Pfälzern iſt kein Opfer zu groß und zu teuer, wenn dadurch wah⸗ rer Friede zwiſchen Deutſchland und Frankreich hergeſtellt werden kann. Aber der Friede muß mit unſerer nationalen Ehre vereinbar ſein. Ein Vertreter aus dem Saargebiet ſagte: Parteien gäbe es an der Saar nicht mehr. Alle ſeien zu einer einigen Notgemeinſchaft zuſam⸗ mengeſchloſſen. Redner ſchloß mit dem Wort Fichtes: Du ſollſt an Deutſchland glauben an deines Volkes Auferſtehen: laß dieſen Glauben dir nicht rauben, trotz allem, was geſchehen. Und handeln ſollſt du ſo, als hänge von dir und dei⸗ nem Tun ab das Geſchick der deutſchen Dinge, und die Verantwortung wäre dein. langer Beifall.) Ein rheinheſſiſches Treugelöbnis. Mainz. 8. Dez. Der landtag von Rheinheſſen. der heute zu einer Tagung zuſammengetreten iſt. hat eine von ſämtlichen Parteien eingebrachte Reſolution fol⸗ genden Wortlauts einſtimmig angenommen: „Die Bevölkerung Rheinheſſens, vinziallandtag gelobt klar und unzweideutig. in ſchwerer Zeit treu und unentwegt zu ih⸗ und dem groben deutſchen rer heſſiſchen Heimat 1 30 Mit Empörung weiſt ſie Vaterlande zu ſtehen. 5 alle auf eine Abtrennung hinzielenden zurück und legt feierlichſt Verwahrung ein gegen jede von außen beabſichtigte Veränderung innerſtaatlichen Lebens. Keine Gomalt, keine Lockung wird ſie in ihrer ute an den Volksſtaat Heſſen 84 71 Reich irre machen! Deutſche — 1 Mehrer zeugung tut not. 0 einem Aufklärungslehrgang des 3 Handhbundes hat Oekonomierat Keiſer, 5. Direktor der Preuß. Hauptland⸗ . die landwirtſchaftliche Entwicklung wä es Krieges und nach i zerter Klarheit gekennzeich⸗ bekannten Urſache hat leider dure dar ſte 1 5 Unter der Während wir vor dem Kriege an Brotgetreide faſt 92 Proz. ſelbſt erzeugten und eine Einfuhr von nur 8,2 Proz. not⸗ wendig hatten, beträgt heute die Einfuhr rund 50 Prog. Unſeren Kartoffelbedarf dek⸗ (ken wir auch heute noch ſelbſt. Hülſenfrüchte aber beziehen wir zu 60 Proz. vom Aus⸗ land. Ob wir das ändern können, iſt eine bloße Frage der Wirtſchaftlichkeit. Jeden⸗ von Hülſenfrüchten das denkbar teuerſte Eiweiß. Vergleicht man die Ernte von 1913 mit der von 1921, ſo haben wir bei den Nahrungsmitteln pflanz⸗ lichen Urſprungs einen Rückgang von 23 i Proz., Urſprurt? einen Rückgang von 44 Proz. und und die Ausſichten„% Urſprurds einen Rückgan f bel bei den Futtermitteln pflanzlichen den Nahrungsmitteln tieriſchen Ur⸗ Rückgang von 49 Proz. Ins⸗ a haltes der wichtigſten Nahrungs⸗ und Fut⸗ ſbemittel in gung und Einfuhr 44 (Prozent. Hier iſt die Produktion eine reine Stickſtoffrage. Was den Viehſtand angeht, ö ſo hatten wir his Dezember 1921 den Pfer⸗ deſtand der Zahl nach wieder bis auf 3 Proz. ergänzt. Beim Nindvieh haben wir aber Aube einen Mangel beſig 985 1 1 den hält ſich der Kälberbeſtand weit ee e, und die Kälberſchlachtun⸗ e Jahre leider noch wei⸗ des geſtiegen. Bei Bullen und Ochſen ſind wir noch um 30 Proz. zurück. Beim Kuh⸗ beſland haben wir es erſt auf 89 Proz. des Friedensbeſtandes gebracht. Der Schweintsveſtegd war am Ende des Vorjahres ſogar noch 4. Jungs einen der ſind in dieſem 20 ö ö 0 ö ö ö (Minuten⸗ Provinzial⸗ vertreten du“ ihren heute in Mainz verſammelten Pro: Pläne en Anlznglichkeit 5 7 nen Anbänolichkeit etzten anderthalb Jahren Steuermann des roz. geringer als im Frie⸗ ae dee wir in Mil. förderlich geweſen. Reichskanzler Dr. Wirth. oher nur 8,22. In der gleichen Zeit iſt Dle Milcherzeugung in Milliarden Litern von 24,5 auf 12,3 zurückgegangen, die a tererzeugung von 462 000 auf 190 000 To. Im Jahresdurchſchnitt brachte die Kuh 1913 2400, im Vorjahr nur 1500 Liter. Zu ö einem Pfund Butter brauchten wir 1913 12, 1921 aber 15 Liter Milch. Das Erzeu⸗ gungsprogramm der Landbünde verlangt da⸗ her lebhafteſte Anſtrengungen, um die Vor⸗ kriegsleiſtungen wieder zu erreichen, will 5 aber Mehrerzeugung noch darüber hinaus was techniſch durchaus möglich iſt. Die Aerg tek,, iſt dem Vorhaben leider nicht Nach Dr. Wirths Rücktritt gibt das Freiburger Zentrumsblatt folgende Würdigung der Kanzler⸗ tätigkeit des zurückgetretenen Staatsmannes, die auch wir gerne wiedergeben. Das Kabinett Dr. Wirth hat nun endgül⸗ tig die Führung der Reichsgeſchäfte abgege⸗ ben. Mehr als anderthalb Jahre hat Reichs⸗ kanzler Dr. Wirth das wracke Reichsſchiff ge⸗ führt und es durch Sturm und Not hindurch⸗ geſteuert. Mit Erfolg? Durchaus! Es i, völlig verfehlt, wenn noch in dieſen Tagen von der unverſöhnlichen Rechtspreſſe darauf hingewieſen wird, daß die„Erfüllungspolitik“ des geweſenen Kanzlers bankerott gemacht de, daß das deutſche Volk infolge dieſer nbolitik am Rande des Verderbens ſtehe und daß nun neue Männer aus einer anderen politiſchen Welt kommen müßten, um zu ret⸗ ten, was noch zu retten ſei. Solche demogogi⸗ ſchen Redensarten haben weder mit Wahr⸗ heit und Gerechtigkeit, noch mit politiſcher Vernunft etwas gemein. Auch wenn Poin⸗ carél heute noch kriegeriſche Reden hält und mit dem Begriff des Rechts auf Ergreifung produktiver deutſcher Pfänder ſpielt, er iſt, Inn nicht geleugnet werden, heute nicht mey. ſo ſprungbereit zur Gewaltanwendung, wie an dem Tage, da er an die Spitze des franzöſiſchen Kabinetts trat. Auch ihm iſt inzwiſchen ſehr deutlich geworden, daß ſich Frankreich durch forſches Auftreten die er⸗ träumten Milliarden nicht verſchaffen kann. Es hat wahrlich Mut dazu gehört, in den Deutſchen Reiches zu werden und zu ſein, Mut nach außen und noch viel mehr Mur nach innen, Mut nicht nur zum ſtaatsmän⸗ niſchen Auftreten, zur Führung des ſchwer darniederliegenden Deutschlands uberhaups ſondern auch Mut zur persönlichen Verant⸗ wortlichkeit gegenüber dem leidenſchaftlich be⸗ wegten Volke. Deutſchland iſt wohl ncht arm an Männern, die Talent und Geſchitl genug beſitzen, um die Arbeiten zu verrich⸗ ten, die mit der politiſchen Führung des deut⸗ ſchen Volkes verbunden ſind, aber wie wenig Männer finden ſich heute zu ſolcher verant⸗ wortungsſchweren Aufgabe bereit. Das Amt des Reichskanzlers wie auch der übrigen Reſ⸗ ſorts im Kabinett verlangt Mut zu Entſa⸗ zungen und Opfern, die von vielen, die wohl Vorbildung und Talent zu ſolchen Geſchäften hätten, nicht gerne gebracht werden. Umſo dankbarer ſollte man einem Manne wie Dr. Wirth ſein, der wirklich nicht auf ſeinem ſteichskanzlerſitz auf Roſen gebettet geweſen war. Aber man hat Dr. Wirth ſeine Auf⸗ gabe nicht leicht gemacht. Ja die Leute, die in der Vergangenheit den geringſten Mut zur Uebernahme der Regierungsverantwortlich⸗ keit bewieſen, haben ihm die ſchwerſten Steine in den Weg geſetzt. Das ware kein Zeugnis für vornehme Geſinnung und innere Gewiſ⸗ ſenhaftigkeit. Aber ſie ſind ſich gleich geblie⸗ ben und ſie werden wohl niemals das Antlitz ihrer moraliſchen Veranlagung ändern. Schon als die Revolution ausbrach, war bängliche Vorſicht ihr Kennzeichen, als der Verſailler Friedensvertrag unterzeſchnet wer⸗ den mußte, bebten ſie vor Angſt, es möchte ſich in der Nationalverſammlung keine Mehr⸗ heit finden, die den Mut hätte, das Odium der Unterſchrift auf ſich zu nehmen. Damit ſie aber möglich wurde, verstanden ſie ſich egal zu einer Ehrenerklärung für die unterzeich⸗ neten Parteien, ohne ſich allerdings ſpäter irgendwie an das feierlich gegebene Wort zu halten. In gleicher Bedrängnis befanden ſie ſich nach dem Londoner Ultimatum Anfang Mai vorigen Jahres, und zwar beſonders deshalb, weil die von ihren anerſtitte Pele fl e. Jedesmal war es das Zentrum in ſelbſtloſer Entſchloſſenheit den Mut r Verantwortung und damit auch zur Ret⸗ ug des deutſchen Vaterlandes zeigte. In der Kcupierigen Situgtion. a 10 tum geſchaffen hatte, war es Dr. Leitung der Reichspolitik übernahm. Er war it der Revolution der erſte Reichskanzler, der mit einem feſten politiſchen Programm vor die Volksvertretung trat, mit einem Pro⸗ gramm, das er mit kluger Geſchicklichkeit durchführte und das inzwiſchen ſeine völlige Rechtfertigung gefunden hat. Wiederum mußte man ſeinen perſönlichen Mut und ſeine ſtaatsmänniſche Entſchloſſenheit bewundern, als er nach der Entſcheidung über die ober⸗ ſchleſiſche Frage die Oppoſitionsparteien be⸗ ſchämte und in freier perſönlicher Initiative eine Regierung bildete, die heute nur deshalb nicht mehr beſteht, weil es einem Teil ſeines Kabinetts, weil es den Sozialdemokraten an der nötigen ſtaatspolitiſchen Einſicht und dem parteipolitiſchen Mut fehlte, um die von Dr. Wirth weiter verfolgte politiſche Linie einzu⸗ halten. Mit der letzten Note an die Repara⸗ tionskommiſſion war für den Wiederaufbau Deutſchlands eine neue Etappe erreicht, die eine entſprechende neue Formierung der poli⸗ tiſchen Kräfte verlangte. Es iſt ſehr bedauer⸗ lich, daß Dr. Wirth nunmehr von einem weſentlichen Teil ſeiner bisherigen Gefolg⸗ ſchaft verlaſſen wurde, die Situation, in die die Sozialdemokratie ſelbſt als Partei dadurch, geraten iſt, dürfte ihr nach ihren inzwiſchen gemachten Erfahrungen ſicher nicht allzu vor⸗ teilhaft erſcheinen. 1 Das deutſche Volk iſt ſeinem großen Füh rer Dr. Wirth zu inniger Dankbarkeit ver⸗ pflichtet. Wenn einmal ruhigere Zeiten kommen werden, Zeiten, wo die Parteileiden⸗ ſchaften etwas abebben und um andere Ob⸗ jekte ſtreiten, dann dürfte Dr. Wirths politi- ſches Charakterbild im öffentlichen Urteil nicht mehr ſo ſchwankend ſein, wie das heute noch der Fall iſt, dann wird die Stimmung über ſeine Fähigkeiten und den Erfolg ſeiner Arbeit einheitlicher werden. Vielleicht wird dann auch ſchmerzliche Reue alle diejenigen erfaſſen, die bisher in falſch angewandtem „Idealismus und in bedauerlicher politiſcher Unreife, verhetzt von parteipolitiſchen Draht⸗ ziehern, glaubten, in Dr. Wirth einen Reichs⸗ feind verfolgen zu müſſen. Man dürfte bald auch in dieſen Kreiſen erkennen, daß mit Dr. Wirth ein offener und ehrlicher, echt deutſcher und kerniger Mannescharakter am Ruder des Reiches geſtanden hat. Ein Mann, der für unſere unruhige Zeit das richtige pſycholo— giſche Empfinden beſaß, der ein Politiker gro⸗ ßen Formates, der richtige Führer in des deutſchen Volkes verworrenſten Stunden. Jeil deutſche Jugend dieſen Mann zu weni. kannte, und oft falſche Ohrenbläſer hörte, mur deshalb konnte ſie ihn ſchmähen und ver⸗ folgen. Er hat die Unbill der Verblendeten um des Reiches und des deutſchen Volkes ertragen. Wir hoffen und wünſchen, daß ſeine große Arbeitskraft dem Vaterlande noch lange erhalten bleibt und er bald neue Gele⸗ genheit bekommt, an beſonders verantwor⸗ Nangsvoller Stelle zu ſeinem Nutzen und ſeinem Ruhme weiter zu wirken. EE. A 8 8 Sinio ann Deſſiſcher Lanolag. + Darmſtadt, 12. Dez. Eine Anſprache des Präſidenten. Präſident Adelung eröffnet die Sitzung 0.30 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung weiſt Präſident Adelung mit kurzen Worten auf die Gefahren hin, die dem beſetzten Ge⸗ lbiete droben. Die Abſichten Frankreichs haben die das Londoner, Wirth, der mit einem kühlen Entſchluſſe die in auen Kreiſen unſeres ſo ſchwer gepeinigren Vaterlandes Entrüſtung und Proteſt hervorgeru⸗ fen, Alle Zeitungen des beſetzten Gebietes er⸗ ſcheinen übereinſtimmend mit der Ueberſchrift in großen Lettern: Das Rheinland iſt deutſch und will deufſch bleiben! (Bravo!) Die Wirtſchaftsverbände des beſetzten Gebietes ſowohl, wie der Provinzialtag Rhein⸗ heſſens und bereits vor einiger Zeit der Geſetz⸗ gebungsausſchuß haben in einmütigen Entſchlie⸗ ßungen die unwandelbare Treue zu Volk und Vaterland zm Ausdruck gebracht. Wir können zur Zeit nichts anderes tun, als dies zu wieder⸗ holen und zu hoffen, daß auch dem deutſchen Volk wieder Gleichberechtigung und Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht werde.(Bravo!) Das Haus hörte die Anſprache des Präſiden⸗ ten ſtehend an. f 0 Die Sozialdemokratie. ung der Mehrheitsſozialdemokratie und Unabhän⸗ gigen Sozialdemokratie mit die eine Fraktion der ſchen Partei gebildet haben, Weinbau und Getreideumlage. Eine kleine Anfrage des Abg. Soherr(3Ztr.) betreffend Heranziehung der Weinbauflä⸗ chen zur Getreideumlage beantwortet Miniſter Raab dahin, daß eine Berechnung nach Getreideanbauflächen wegen der zu großen Zahl kleiner Betriebe nicht möglich geweſen ſei. Die Unterverteilung ſei demnach nach der Geſamtnutz⸗ ungsfläche vorgenommen worden. Die Belaſt⸗ ung der nicht Getreide bauenden Beſitzer“ ſei ge⸗ wiß eine ſehr hohe, aber gerade die Weinbauen⸗ den könnten die Laſt am eheſten tragen. 701 Eine kleine Anfrage des Abg. Widmann (Soz.) betr. zu geringem Holzſchlag und Holz⸗ verſteigerung in den ſtandesherrlichen Waldun⸗ gen erwidert Finanzminiſter Henrich dahin, daß die Privatwaldbeſitzer in dieſem Jahre bei den hohen Preiſen gewiß nicht weniger Holz fällten als ſonſt. Die Preiſe bei den Verſteiger⸗ Vereinigten Sozialdemokrati, den nicht von der Bour f Wrelelaflat 9 5 ö 10 Zollerhöhungen für Bedarfsa boch Steuer man als hahnebüchener zeichnen Ziel der Kommunſſten, vorwärts zum ſozialiſtiſchen Staat. Jetzt bezah⸗ ſei heute weniger die Rede iſtellt unter anhaltendem Lärm, Heiterkeit ben(Zwiſchenzufe). Präſident Adelung teilt darauf die Vereinig⸗ be nicht wahr!) ö ungen ſeien nicht zu hoch, wenn man ſie nach dem Kohlenpreiſe berechne. Die Werbungskoſten ſeien ſo hoch. daß eine Steigerung der Preiſe gar nicht zu vermeiden ſei. f f 0 von Brennholz ſei bereits ſchon einmal von dem Landtag abge⸗ lehnt worden. ö kerung werde geſorgt. ö Fürſorge für die Kleinrentner. z Die Wiedereinführ⸗ ung der Zwangsbewirtſchaftung ö Zur Unterſtützung notleidender Kleinrentner ſind einſtweilen 13.5 Millionen Mark zur Verfüg⸗ ung geſtellt worden. 0 Kommuniſt Ebner. Ueber die Regierungsvorlage Verfahren gegen den Landtagsabgeordneten Eb— ner in Neu⸗Iſenburg, betr. berichtet der Abg. ungsausſchuß ſei ſich darüber es ſich um eine prinzipielle Frage handele. Nuß. ö 1 U Vorbereitendes wegen Landfriedensbruch Der Geſetzgeb⸗ klar geweſen, daß So⸗ lange die Sitzungsperiode andauere, ſei es bis⸗ ber in allen deutſchen Parlamenten üblich gewe⸗ . Gtengahmigung zur Straſverfolauna nicht zu erteilen. Ganz ohne Rückſicht auf den kon⸗ kreten Fall beantrage darum der Ausſchuß auch in dieſem Fall die Genehmigung zu verſagen. f— Abg. Ebner(Kom.) ſchildert eingehend die Vorgänge in Iſenburg und die allgemeine Lage auf dem Holzmarkt.(Präſident Adelung bittet den Redner zur Sache zu ſprechen.) Mit ihren Holzverſteigerungen leiſte die Regierung dem Schiebertum und dem Wucher Vorſchub.— Abg. Wünzer(D. Ppt.) ſtellt eine Behauptung des Abg. Ebner dahin richtig, daß die Staatsanwalt⸗ ſchaft überhaupt keine Anklage erhoben habe.— Der Antrag des Ausſchuſſes wird einſtimmig angenommen. Ppſtbeſtellung. Der Antrag der Abgeordneten Brauer und Genoſſen, Poſtbeſtellung der Landorte an Sonntagen betreffen, wird einſtimmig gemäß Ausſchußantrag angenommen, danach die Regierung erſucht, bei der Reichspoſt betreffend Gleichſtellung von Stadt und Land vorſtellig zu werden. Die zehn Forderungen der Kommuniſten. Die Anträge der Abgeordneten Rink und Eb⸗ ner, die zehn Forderungen des ADB. betref⸗ fend, beantragt der Ausſchuß durch die Regie⸗ rungsantwort für erledigt zu erklären. Abg. Ebner(Kom.): Die ganzen 100 Milliarden di⸗ rekten und indirekten Steuern des Reiches wür⸗ Für die minderbemittelte Bevöl⸗ ſengeld oder den Hbalten. Bier⸗ und Tabakſteuer, man wiſſe nicht, Die 10 Forderungen ſeien nicht Has letzte aber ein guter Schritt len Großinduſtrielle und Großlandwirtſchaft faſt fberhaupt keine Steuern. Von Sozialiſierung . denn je. Aber die revolutionäre Arbeiterſchaft ſei es ide, von die. ſem Staat ſich beherrſchen zu laſſen.— Abg. Widmann(Soz.) verteidigt ſich gegen die An⸗ griffe des Abg. Ebner.— Abg. Ebner(Kom.) f und Zwiſchenrufen feſt, daß die Kommuniſten zwar die wenigeren ſeien, aber alte Kämpen die ihre nöti nötige Reihe von Gefängnisſtrafen hinter ſich ha⸗ f Der Stgatspräſident Ulrich hat auch im Zuchthaus geſeſſen(Rufe: Iſt ja 5 oder im Gefängnis. Der Abg. Widmann habe ihm„Holzſchiebher“ zugerufen. Wenn dieſer nicht hier erkläre, was er meine ſo erkläre er ihn für einen Ehrabſchneider und Schurken.— Vizepräſident Soherr ruft den Red⸗ ner dafür zur Ordnung.— Abg. Widmann (Soz.) behauptet. Abg. Ebner verbreite wiſſent⸗ lich falſche Tatſachen. Als„Holzſchieber“ ſei er unwiderſprochen in der Preſſe bezeichnet worden. Abg. Ebner(Kom.) beſtreitet das und mein u, a. der Abg. Stork habe ſich durch einen Aike in ſeinem Wormſer Organ ſelbſt zum Lügner gemacht.— Präſident Adel ung ruft den Abg. Ebner zur Ordnung und droht für den Fall, daß ſich dieſer nicht in den Rahmen der Seſgef dne füge dlckerfere Maßnahmen an — Der Antrag wird dara mäß n= trag für erledigt erklärt ans ſchußan⸗ . Beſatzungszulage. 85 Die Regierungsvorlage, die Dienſt⸗ bezüge der Beamten, Lehrer uſw. ſowie Bewill⸗ ung einer laufenden Wirtſchaſtsbeihilfe(Beſatz. ungszulage) an die Beamten uſw. im beſetzten Gebiet betreffend und die Regierungsvorlage, die Dienſtbezüge der Beamten und Lehrer betreffend. beantragt der Ausſchuß zu genehmigen, zumal da die Auszahlungen bereits erfolat ſind. Die Beſtimmunzen über— Gesbäheum eine! laufenden Beihilfe(Beſatzungszulage) an die Reichsbeamten uſw. im beſetzten Gebiet find vom 1. November 1922 ab wie folgt geän⸗ dert worden: 1. Für Verheiratete und Ledige mit eigenem Hausſtand: a) ſtatt ſeither 1000 Mark in Oe tsklaſffe A fünftig 3000 Mark: b) statt ſeither 850 Mark in Ortsklaſſe B künf tig 2700 Mark; c) ſtatt ſeither 700 Mark in Ortsklaſſe C. D und E künftig 2400 Mark. 2. Für Ledige ohne eigenen Hausſftand: 80 v. H. der unter 1 a—e genannten Sätze(alſo 2400 Mark, 2160 Mark und 1920 Mark gegen bisher 800 Mark, 680 Mark und 560 Mark). 3. Für Ledige unter 21 Jahren: 40 v. H. der unter 1 a—e angegebenen Sätze(alſo 1200 Mark, 1080 Mark und 960 Mark gegen bisher 400 Mark, 340 Mark und 280 Mark). 4. Für jedes unterholtsberechtigte Kind, für das nach Maßgabe der Beſtimmungen des Beſol⸗ dungsgeſetzes ein Kinderzuſchlag gewährt wird. beträgt die Kinderzulage vom 1. November 1922 ab ſtatt ſeither monatlich 185 Mark künftig 600 Mark im Monat. 5. Die Ruhegehaltsempfänger, ſoweit ſie ver⸗ heiratet ſind oder als Unverheiratete einen eige⸗ nen Hausſtand führen, erhalten 50 v. H. der un⸗ ter 1 a—c angegebenen Sätze(alſo 1500, Mark, 1350 Mark und 1200 Mark gegen bisher 500 Mark, 425 Mark und 350 Mark). Für die übri⸗ gen unverheirateten Ruheſtandsbeamten und die Beamtenwitwen beträgt die Beihilfe 40 v. H. dieſer Sätze(alſo 1200 Mark 1080 Mark und 960 Mark gegen bisher 400 Mark, 340 Mark und 280 Mark). N Außerdem kann den Ruhegehaltsempfängern und den Beamtenwitwen für jedes unterhalts⸗ berechtigte Kind in der gleichen Höhe und nach den gleichen Grundſätzen die Kinderzulage wie den Beamten, und zwar gegen bisher 185 Mark jetzt 600 Mark monatlich, gewährt werden. Den gleichen Betrag können Waiſen neben dem Wai⸗ geſetzlichen Kinderzuſchlägen er⸗ iſte ſonvern von veur Kohlenſteuer, Umfatz. rtikel Zuk⸗ Die Beſatungszukaf 0 biet beſchäftigten Landesbeamte her in der gleichen Höhe und nach den gleichen Grundſätzen wie den Reſchsbeamten ausgezahlt worden. Eine andere Behandlung der Landes⸗ beamten gegenüber den Reichsbeamten iſt auch jetzt nicht möglicht. Eine bunte Debatte vor leeren Regierungstiſchen. Im Verlaufe der Debatte fordert Abg. Wer⸗ ner(Dnatl.), daß die heſſiſche Regierung immer wieder gegen das Ortsklaſſenſyſtem Sturm lau⸗ fen müſſe. Auch die Gruppeneinteilung ſei in vieler Hinſicht verbeſſerungsbedürſtig. Nament⸗ lich auch in den oberen Gruppen müſſe die Ab. ſtufung ſozialer ſein. Die prozentualen Zu⸗ ſchläge ſeien unhaltbar. Aber man ſolle einmal oben anfangen. Eine allgemeine Gleichmacherei habe damit jedoch nichts zu tun. Im übrigen frag er den Abg. Ebner, wer denn eigentlich für dieſe Beſoldungsordnung verantwortlich ſei. Die Ab. geordneten Stork(Soz.) und Hoffmann⸗ Alzey(Ztr.) fordern eine Neuregelung nach ſo⸗ zialen Grundſätzen. Letzterer beſonders die be⸗ ſchleunigte Auszahlung an Witpen uſw.— Abg. Oſann(D. pt.) ſtellt feſt, daß die Debatte vor leeren Regierungsbänken ſtattfindet. Das müſſe in Beamtenkreiſen eigenartig berühren. Die grö⸗ ßere Beſchleunigung der Nachzahlun⸗ gen ſei unbedingt anzuſtreben: die divergieren⸗ den Anſichten des Heſſiſchen Landtages und des Reiches betr. des Reichsſperrgeſetzes müßten end⸗ lich einmal durch das Reichsſchiedsgericht ent⸗ ſchieden werden.— Präſident Adelung teilt mit, daß die Regierung zu einer wichtigen Sitz⸗ nig in das Juſtizminiſterium berufen worden ſei, — Abg. Ebner(Kom.) redet lüngere Zeit Abg. Reiber(Dem.) bedauert die Abweſenheit der Regierungsmitglieder. Die heutige Beſoldungs⸗ ordnung ſei trotz ihrer Mängel noch immer beſſer als die frühere. Erzberer habe einen guten An⸗ fang gemacht, aber er ſei von rechts geſtürzt wor⸗ den und ſeit dieſer Zeit ſeien es die höheren Be⸗ amten, die jede weitere ſoztale Entwicklung ſa⸗ botieren. VVV Die Sitzung wird darauf abgebrochen. Der Streik in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. (Privattelegramm.) Ludwigshafen. 13. Dez. Geſtern fand im Roſengarten eine Verſammlung der Streiken⸗ d'en ſtatt, die ziemlich ſtürmiſa, verlaufen iſt. Es wurde eine Reſolution angenom⸗ men, daß wenn die Direktionen der ſtreikenden Betriebe ſich noch nicht mit den Streikenden ei⸗ nigen, Notſtandsarbeiten eingerichtet werden. Die Verhandlungen zwiſchen der Direktion und den Gewerkſchaften dauern an. *. Das Liebüugeln franzßſiſcher Getverkſchaflen mit den Kom muniſten. Ludwigshafen, 12. Dez. Nach einem Bericht des kommuniſteſchen Organs für Baden und die Pfalz, der„Arbetterzeitung“, hat heute vormittag der Vertreter der franzöſiſchen Gewerk⸗ ſchaften(Rote Gewerkſchaftsinternätionale) an die wilde Streikleitung 2 Millionen Mark, gleich 3500 Franken, für Streikunterſtütz⸗ ung im Auftrage ſeiner Gewerkſchaft abgeliefert. Der franzöſiſche Vertreter ſoll mitgeteilt haben, daß die franzöſiſchen Gewerkſchaften auf dem Standpunkt ſtehen, daß der Streik berechtigt ſei. Es iſt dazu folgendes zu bemerken: Ueber die Stellungnahme der franzöſiſchen Ge⸗ werkſchaften zu der Aufforderung der kommuniſti⸗ ſchen Bezirksleitungen von Rheinland und Weſt⸗ falen, ſie in dem Kampf gegen den Verſgil⸗ ler Vertrag, gegen die kapitaliſtiſchen Pläne des Ententekapitals, insbeſondere aber auch ge⸗ gen die geplante Beſetzung des Ruhrge⸗ bietes zu unterſtützen, da nur durch die ge⸗ meinſamen Anſtrengungen der Ausgebeuteten aller Länder auch die Arbeiterklaſſe Rheinlands und Weſtſalen“ von dem Druck des Verſailler Vertrages und ſeiner Auswirkungen befreit wer⸗ de, haben die franzöſiſchen Gerwert⸗ ——— + mer nicht mehr ſehen. Enkelin. Lehne. (Nachdruck verboten.) entgegnete Yvonne ein wenig zer⸗ Gräfin Laßbergs Roman von Fr. 66. Fortſetzung. „Bitte, bitte!“ ſtreut. Es war ihr gar nicht unlieb, ſich ſelbſt laſſen zu ſein. So konnte ſie ſich doch ſammeln und noch ein wenig in den Räumen weilen, die ihr durch ihn geheiligt erſchienen, und mit Wehmut malte ſie ſich aus, wie ſie alles ſo laſſen würde, wie er es an⸗ geordnet hatte. 5 Sie ging im Zimmer umher und betrachtete liebe⸗ voll jedes Stück darin— hatte ſein Blick doch darauf geruht! Mittlerweile hatte die Mamſell den Herrn kommen ſehen. Sie eilte ihm entgegen und führte ihn ſchnell in das Arbeitszimmer, in dem der Juſtizrat ſchon auf ihn wartete. Etwas verwundert begrüßte ihn Lothar; es mußte Wichtiges ſein, das den vielbeſchäftigten Mann zu ihm hinausgeführt hatte. „Verzeihen Sie, lieber Steinhagen, daß ich Sie vom fröhlichen Mahle hinwegholen ließ, es iſt ja nur für wenige Minuten! Die Sache iſt die,— ich bin nämlich mit dem Käufer gekommen, der einen großen Wunſch hat, deſſen Erfüllung ich ihm aber nicht zuſa⸗ gen konnte. Am beſten, Sie ſprechen ſich ſelbſt mit ihm aus. r möchte Steinhagen erſt zum Herbſt übernehmen und bittet Sie, es dieſen Sommer noch für ihn zu be⸗ wirtſchaften. Seine Frau iſt leidend, ſo daß ihr die Umſtände einer Ueberſiedlung nicht zugemutet werden en. Na, Sie werden ſelbſt von ihm hören—.“ N Aufgeregt ging Lothar im Zimmer umher; er war ſehr blaß geworden„Auf keinen Fall willige ich ein, Juſtizrat. Das hätten Sie gleich ſagen können; es iſt ja doch nur eine Galgenfriſt!“ ſagte er bitter. „Ich dachte es mir und habe auch Herrn von Hid⸗ beſſen auf Ihre Weigerung aufmerkſam gemacht. Doch ö h nicht daran genügen; er verſpricht ſich von über⸗ ( folg— ich mu hm nachgeben— und da ſind eben! Hoffentlich ſind wir Ihnen nicht gar zu unge⸗ legen gekommen!“ „Wo iſt Herr von Hiddeſſen?“ „Drüben im Eßzimmer oder Salon. Ich wollte Sie nur ſchnell auf ſeine Münſche vorbereiten. Sie kön⸗ nen dann immer nach eigenem Ermeſſen entſcheiden!“ Die beiden Herren begaben ſich hinüber. Der Ju⸗ ſtizrat öffnete die Tür, wich aber geſchickt zurück und ſchloß ſie ſchnell hinter Lothar.„So, wenn ſich die bei⸗ den jetzt nicht finden!“ Befriedigt ſchüttelte er den Kopf.„Was ſeiner Praxis nicht alles werden muß— ſogar ratsvermittler.“ Mamſell Rika ſchlich ſich zu ihm. „Iſt er drinnen?“ Sie faltete die Hände.„Lieber Gott, gib, daß un⸗ ſer Herr glücklich wird! Ach, mir hat die Dame doch immer ſchon ſo gut gefallen, wenn ſie mit Fräulein Konſtanze hierher kam.“ g Der Juſtizrat wurde ordentlich gerührt. „Na, Mamſell, wenn er jetzt nicht zugreift, nachher können wir alle Hoffnungen begraben! Aber ich glaube, daß Sie doch nicht vergebens eine Pulle Sekt bereit halten werden. Stellen Sie ſie nur immer kalt!“ lachte er; und froh folgte ſie ſeinem Auftrag.— ö Lothar ſah„Herrn von Hiddeſſen“ nicht im Eß⸗ zimmer; die Tür nach dem Salon aber war geöffnet, er hörte Schritte darin, und ſo ging er quer durch den großen Raum hinüber. Aber wie angewurzelt blieb er ae ſtehen— er hatte Pponne erblickt! 10 Und ſie war genau ſo faſſungslos wie er— ſie zitterte am ganzen Körper und mußte nach einem Halt Sprachlos ſtarrten ſte ſich beide an. 7 man in Hei⸗ mühſam von ſeinen Lippen. „Herr von Steinhagen, . reiſt!- ſtammelte ſie. ich glaubte, er Fe Jutz 105. wir einen großen Schmerz erlitten.“ „Yvonne— Komteſſe— Sie?“ rang es ſich endlich eee r „Der Juſtizrat? Ja, wo iſt er?“ Lothar ſah ſich nach ihm um; er war nicht mehr da. Das war doch höchſt ſonderbar— ein Geheimnis mußte ſich dahinter verbergen! Leidlich hatte er ſich jetzt gefaßt.„Komteſſe, verſchafft mir die Ehre Ihres Beſuches?“ In hilfloſer Verlegenheit krampfte ſie die Hände in einander. „Der Juſtizrat wird Ihnen alles erklären.“ „Nein, Sie ſelbſt, Komteſſe. Der Juſtizrat ſagte mir, ich würde hier den— den neuen Beſitzer,“ er ſprach langſam, ſtockte mit einem Male, blickte fragend auf das Mädchen vor ſich, und da begriff er. „Sind Sie das vielleicht, Komteſſe? Haben Sie et⸗ wa gar Steinhagen ſchon gekauft?“ fragte er atemlos. Mvonne ſenkte den dunklen Kompf. Glühende Röte überflutete ihr Geſicht; ſie konnte nicht antworten. „Warum haben Sie das getan, Komteſſe?“ „Weil ich wußte, wie ſehr Sie Steinhagen liebten, und da ſollte es nicht in fremde Hände fallen; es ſoll in Ihrem Sinne verwaltet werden.“ „Wer aber würde das tun? Denn Sie ſelbſt—“ Da hob ſie die Augen voll zu ihm empor. „Sie, Herr von Steinhagen. Ich wollte Sie bit⸗ ten, nun wir doch einmal zuſammen ſind— vielleicht als— Pächter———“ Sie war ein wenig verwirrt, was fand nicht die rechten Worte, und er ging gar nicht do⸗ rauf ein, ſondern fragte: „Und Sie, Komteſſe?“ 1 „Ich muß vorläufig bei Großmamg bleiben; ſie hat „Ah, ich ſehe, Sie tragen Trauer!“ „Ja, um meinen Vetter, Herrn von Brücken, Sie kannten ihn ja auch und wiſſen wohl auch von ſeinem plötzlichen Tode.“ f. 5 Er ſtarrte ſie an, als habe er nicht recht gehört. „War er Ihr Verwandter? Das wußte „Itt es nicht erklärlich von Steinhagen, da ich nicht!“ „Ter Preis fur Drucpaprer iſt due, dev waer, Unerträglichkeit geſtiegen. Gegenwärtig koſtet der Waggon Druckpapier über vier Millionen Mark gegen 20—21 000 Mark in Friedenszeiten. Eine ſo hohe Summe lönnen nur wenige Zeitungen noch bereit ſtellen. Wer können es nicht! Der Druckpapier⸗Verband hat auch die Zahlungsbedingungen, erneut ver⸗ ſchürft:„Kaſſe innerhalb 7 Tagen nach Abgang der Ware, wobei in 99 von 100 Fügen aks Ver⸗ ſandtag das Datum der Rechnung maßgebend iſt⸗ Bet Ueberſchreitung dieſer Friſt werden als Ver⸗ zugszinſen die üblichen Bankſätze der Groß Banken⸗Vereinigung für Kreditgewährung(Zin⸗ ſen, Proviſion, Unkoſten) berechnet.“ ußerdem hat der Käufer bei jeder Ueberſchreitung des Zie⸗ les für eine verminderte Kaufkraft: des Rech⸗ nungsbetrages aufzukommen. Dieſe Minderung wird durch Vergleich des amtlichen Goldzoll⸗ Aufſchlages am Tage des tatſächlichen Geldein⸗ ganges mit dem Goldzoll-Auſſchlag, der am Tage der Fälligkeit galt, feſtgeſtellt. Ein„nedrigerer Goldzoll⸗Aufſchlag am Tage des, Geldeinganges gegenüber dem Fälligkeitstage hat keine Ermäß⸗ igung des Rechnungsbetrages zur Folge.“—— Man ſieht: der Papierversand arbeitet unbe⸗ kümmert um die Not der Preſſe und unbeküme mert um die ſchweren nationalen Nachteile, die durch eine Verkümmerung dos Zeitungsweſens beraufbeſchworen werden, nach rein kapitaliſti⸗ ſchen Geſichtspunkten. Die Papierfabriken leben und verteilen kräftige Dividenden— die Zeiten. gen aber müſſen ſt erben Die Preſſe geht mit Niefenfchritten der Ka⸗ ta ſtro p he entgegen. ˖ die katholiſchen Einnahmequellen Man braucht nur den Inſeratenteil der Keineren katholiſchen Preſſe mit dem der gegneriſchen Blätter zu vergleichen! Die Gleichgültigkeit, mit der weite katholiſche Kreiſe dem Schiekſalskampf der Preſſe gegenüberſtehen, und der Mammonis⸗ mus, der namentlich auf dem Lande ſelbſt begü⸗ terte kath. Familien dazu verführt, derſelben den Laufpaß zu geben, niſche Volksbote“, der im vorigen Herbſt gele⸗ ee D 2 1 0 gentlich ſeines goldeſen Jubiläums noch tapfer in die Zukünft ſchaute, hät die Koſten 2 ſtellung in eigener. Regie nicht mehr aufbringen können und iſt in das Eigentum der„Mittel⸗ rheiniſchen Volkszeitung“ üßergegangen. Die Druckerei wird von der Firma farl Reidel wei⸗ terbetrieben. Wie lange noch, und andere Zeitün⸗ gen in Heſſen werden das Schickſal det Gau⸗Al⸗ gesheimer Kollegin teilen müſſen! Wenn die Verhältniſſe ſich bis April nächſten Jahres nicht weſentlich geändert haben, wird eine ganze Reihe katholiſcher Zeitungen, auch in Heſſen, den Som⸗ Das ift keine Schwarz⸗ ſeherei, ſondern eine abſolute Tatſache. Die mei⸗ ſten katholiſchen Verlage werden keine Mittel mehr haben und keine mehr ſinden, um das nö⸗ tige Druckpavier noch kaufen zu können. Jeder Gedanke an eine private oder organiſatoriſche Hilfsaktion muß dabei ſchwinden, denn bei den benötigten Geldertt wird es ſich nicht um Tau⸗ ſende, auch nicht um Hunderttauſende, ſondern um Millionen handeln. Um Millionen für einen einzigen Waggon Papier!: Und wenn fich das Unglaubliche verwirklichen und die Beſchaffung von Millionen ermöglichen ſollte, würde es nur eine Hilſe auf verhältnismäßig kleine Sicht ſein. Das, Uebel würde in vergrößerter Geſtalt wieder erſcheinen. e e„ Wenn die katholiſche Zeitung am Leben blei⸗ ben ſoll, dann muß ſie in ſich lebens fähig gemacht werden, damit ſie Beträge an⸗ ſammeln kann, die wenigſßtens halbwegs zur Erwerbung der nötigen Herſtellungsmaterſalien, hinreichen. Eine ſolche Lebensfuhigkeit iſt nur dann vorhanden, wenn die kath. Zeitung einen Ahonnenten⸗ und Inſeratenbeſtand, zurückerhält der den Herſtellungsrahmen, der da ſein muß, gleichgültig, ob die Zeitung! wenige oder viele Bezieher hat, rentabel macht. ⸗Gegenwpürtig iſt die kalholiſche Zeitung! ein Zuſchuß betrieb, deſſen Verfuſte aus anderen Zweigen des e mens und aus Anleihezuſchaſſen„gedeckt werden. Verſagen dieſe Quellen infolge n. verſchlechterter Zeitverhältniſſe oder aus anderen: Urfarden! dann iſt die Zeitung auch bei allen Anſtreugungen und Entbehrungen nicht mehr üer Wuffer zu halten. Der Verlag nimmt heute ſchon alle 8 behelſe in Benutzung, um, die. Herſtellungskoſten wer, Zeitung herabzudrücken Auch, ſolche lästigen ünſte werden die Wirkung. bean wein do lauſende Defizit eine gewiſſe Höhe überſchritte hat. Das kommende Schickfal der kath. Preſſe iſt in die Hand des datholiſchen Volken gegeben Wir haben diefen Satz in dem ketten huren Jah⸗ re wiederholt nievergeſchrieben. Das cho if kansgeblieben. Hes begüterte Laub. her, ut wach en e eee geanteoctet: N De nungen der Partei itz 68 f 88 des und des Bezirks, die eruſten! Malnangenk der Biſchoſe und die tauſend znderen Mufruſe au wohsmeinenden Federn ſind ane ohne ⸗fühſbar Wirkung geblieben.*. Das eln Bolt Abet fel Am ſchlimmſten werden Blätter und unter ihnen beſon⸗ ders die kleineren getroffen, well für ſie viele b geſchloſſen find, die für die Zeitungen anderer Richtung immer noch fließen hatte man nicht gedacht. Wo z man ber; Preſſee beſchleunigen den Untergang der kath. Zeitung. Der Gau⸗Algesheimer„Rhei⸗ tag vie“ ſeine Ehre und)ſſeme deuten Yee n e en, in nüſexer Ait des elenten Ma terialisinus kein Ohr und keind Herz mehr zu h ben. Bis man auf den Tründmere deo keuthol ſchen! Zeitung ſteht und über das Bertorene klagt weil man ſich von den Gegnern mit Netten ge peltſcht, fühlt und keine Wa o den Sehenden ner der Abwehr mehr hatke 270„ 4 Noch einmal rufen Wir da Kdo did des an⸗ geht, zur Arbeit für die Erdalennt der katholi⸗ ſchen Preſſe auf. Solche. Arbeit miß prattiſche 5 Geſtaltung zeigen. Worte helfen nieht. Mahnun dem ſtienen in den Wind.—Die lte ier die ot der Preſſe erzeugt ecru» or enn 7. 7 N eng Ueberdruß. Wil man witiſam für die Preſſe 5 1 beiten, dann müſſen in jeder Gemeinde ſich ein Paar Männer und Fränen zufcnmdemfinden, wel“ che von Haus zu Haus gehen und nicht eher ruhen, bis ſie der katholiſchen Zeitung ihre ulten Heimſtätten zurückerobert haben. Und dieſe Ar beit muß gegen Ende eines jeden Monats wie⸗ derholt werden, damit Niemand flüchten kann. Mit einem Wort: das Heer der Zeſtungsleſer kelrutieren und organlllsren! Dies gelben Preßkommandos— wenn wird die kleis⸗ nen Vereinigungen tapferer Männer und Frauen ſo nennen dürfen— müſſen auch für Inſerate und Druckſachen werben. Die Verſtändnisloſiglett in dieſen Dingen meinen, wir könnten allein vom Bezugspreis leo⸗ ben, weil ſie nicht daran denken, daß; wir nicht nur Papier, ſondern auch Menſchenhände, Ma⸗ ſchinen, Blei, Farbe und andere Materialien brauchen, um die Zeitung herſtellen zu können. Es müßte darauf hingearbertet werden, daß die kath. Familien ihre Familienanzeigen u.?⸗Druck fachen bei freudigen oder traurigen Anläſſen zur f kath. Zeitung tragen. Heute ist es ja leider vielfach ganz anders! Die Vereine müſſen ihre Veranſtaltungen inſerieren und auch für Druck ſachen größere Unkoſten nicht ſcheuen. Kürzlich ö wurde uns ein Hinweis auf eine politiſche Ver. Fnſtaftung geſchickt mit der Bitite um nee „Aus Nah und Fern“. An ein Inſerat 1 unter gioch in ſolchen Gedankengängen gegenüberſteht, ö Kann ſie keine Hilfe finden. 8 Die Stellung des ö Jath. Volles zur kath. Zeitung muß von Grund enden. Man iſtuß ſich darauf Iurüche⸗ nicht gegründet ö B. 2 2 A b kde e en und zu förd Len u! kath. Zei * 4 Tnfärier ſchrieh un, . Zontiuinsblatt, Ein alt Aängft. 15 de N Rheinpfüäl er“: i: eee „Die Rot de Preſſe it die Nodes Volkes. Das wird noch nicht genügend ſy⸗ wohl bei Regierenden wie bei Negierten ein 7 fehen. Oyne eine unabhängige, freie Preſſe it eine freie Entwicklung der Polttit nicht möglich Ohne eine ſolche Preſſe ist her auch eine Kan trolle der politiſchen und parlamentatiſchen At⸗ beit gar nicht möglich. Hier ſcheint allerdings ein Punkt zu liegen, an dem ſo manche am lieb⸗ ſten die Mitarbeit. der Preſſe vermeiden wirrden! Aber das Volkswohl, die Interefſen der Geſanrk⸗ heit. erheiſchen eine. deravtigo—ſtaatspolitiſche Mitarbeit der Preſſe. Und wis die Dinge heute in Deutſchland liegen, können wir ohne eine gutfundierte und organiſierte Parteipreſſe nicht — 4 der Parteifreunde ein, wie es überhaupt eine Ehrenpflicht des deutſchen Volkes iſt, ſeine Preſſe, die ihm in ſchweren Zeiſon treuer Füh⸗ rer und Berater war, nicht untergehen zu laſſen. Es iſt am Volke, jetzt iſt es an den Parteion und ihren Angehörigen ſelber, dieſer Ehrenpflicht zu genügen und alles daran zu ſetzen, um ihrg Preſſe tereſſen ſich zu beteiligen und zu betätigen. Wenn mat die Aufwendungen nach Maß und Zahl be⸗ Glas Wein] Heute iſt jeder einzelne Staatsbür⸗ ger zur Mitbeſtinmung am gefeit des dentſchen ee a, ung des Meicheg, des Lan, Geticht das Reichsgericht, hart drücklich dahin anerkannt daß dos Nichtreſen und ass N icktttuterrickten Aden. did-Afentli vor dem Untergang zu bewahren. Mit jeder Zeitung, die verſchwindet, gehen polttiſche Werte ohne Maß und Zahl zu Grunde. Der Einfluß ganzer Gebiete, ganzer Volksteile, breiter Inte⸗ reſſeugruppen geht verloren. Die Brücke zu den entſcheidenden Stellen in Politik und Wirtſchaſt wird abgebrochen. Man muß ſich das alles einmal klarmachen, um zu erkennen, welche Inte⸗ reſſen auf dem Spiele ſtehen. Es iſt noch nicht zu fpät. zur, Rettung, unſerer Preſſe. Wenn unſere Zeitungen unter⸗ gehen, dann kommt der größere Teil der Schuld Auf! das Verſagen derſenigen, die in erſter Linie dazu berufen wären mithelſend und mitſchaf⸗ fend zan der publiziſtiſchen Vertretung ihrer In⸗ obachtet, die auch heute noch für viel minder vichtige Dinge aufgebrach werden, dann 1 0 es einen mit Betrübnis erfünen, daß die Anſor derungen für die gejſtiga Kat und Nahrung. für die unentbehrliche polltiſche und wirtſchaftlichen Schulung mißachtet werden, oder daß man ſie doch geringer ſchätzt als ein Glas Bier oder ein Volles berufen und berechtigt! Es iſt ede Pflicht, ſich über den polftiſchen Gang der Ding, zt. unterrichten! und ſelbſt das höchſte deutſch⸗ dieſe Pflicht aus chen ⸗Vor⸗ iſt außerordentlich groß. Viele zeine Exiſten; zw. [len N öffentliche Dank. Sache Na, ** Attmann der, wie ber 8 ſchen Sergeanten und Regimentsſchreiber Moug „Der 1 auskommen. Und hier ſehe dee Ehrenpflicht g ertteteeg r oe Fayr zeſen wir alſo unſerer Ehren⸗ ö eſſe, als unferer treueſten Hel. V nd deten wir alle Kraft date ane naſer bees end feſteſtes eb wird. Wir dienen damit nur un⸗ en gig 15 1 Intereſſen und Mögen dieſe Worto auf einen guten Boden ie 1 7 Lokale Nachrichten. — Der katholiſche Arbeiterverein hält am kommenden Sonntag ſelnen Familien⸗ Abend ab. Wie aus dem Inſeratenteil er⸗ ſichtlich, werden zwei hervorragende Theaterſtücke geſplelt. Auch die gut ge⸗ ſchulte Sängerſchar des Arbeiter⸗Vereins wird ihr Beſtes zum Vortrag bringen. Alle Mit⸗ glieder ſowie Freunde und Gönner des Vereins werden mit ihren Familien⸗Angehörigen herz⸗ lichſt eingeladen. Perloſungsgaben ſind will⸗ kommen! — K. K. V. Heute Donnerstag Vereins⸗ abend mit Vortrag. — O. W. K. Auf den heute Abend im „Freiſchütz“ ſtattfindenden Klubabend, ſowie auf die Wanderung nach Hüttenfeld am Sonntag machen wir beſonders aufmerkſam.(Siehe In⸗ ſerat.) Für die Armen Viernheins. Wir erhalten folgendes Schreiben: „Sehr geehrte Redaktion! Anbei erhalten Sie meine Original-Mitgift im Betrage von Zehntauſend Mark und bitte dtieſelben für Arme Vlernheims zu verwenden. Hochachtungs⸗ voll Frau Anna Siegelmann, Marienbad Den Betrag haben wir der Bürgermeiſterei überwieſen, die ihn der Not- und Altershilfe zuweiſen wird. a Der edlen Spenderin an dieſer Stelle der —— Nuss Nah und Fern. 9 Ludwigshafen, 12. Dez. Der Beamte der Reichsvermögensverwaktung Ludwigshafen. Emil wie berichtet, von dem franzöſi⸗ 1 1 durch einen Schuß in den Unterleib ſchwer ver⸗ letzt wurde, iſt im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verlezüngen erlegen %„ Mannheim, 13. Dez. Bei der Nußkohlen⸗ firma Benz gerieten Nußkohlen und Briketts in Brand. Der Hrand konnte auf ſeinen Herd beſchränkt werden. S „Sitammgutbeſt in Baden. Tem Landtag iſt eine Darſtellung über de genſchaftsbeſitz der Standes⸗ und Grund⸗ herren in Baden zugegangen. Dieſer Beſitz iſt ſehr beträchtlich, entfällt doch ein Sech⸗ zehntel der geſamten badiſchen Kulturfläche auf den ſtandes⸗ und grundherrlichen Beſitz. Der Arbeitsmarkt in Baden dot in der letzten Woche das Bild weiterer Verſchlechterung. Nicht bloß in den von der Witterung abhängigen landwirtſchaftlichen und bangewerblichen Berufen, ſondern auch in der Mehrzahl der übrigen Berufsgruppen iſt die Kräftenachfrage bei Zunahme der 9. deitſuchenden gefunken. Bevöllerungszunahme in Baden. Anläßlich der letzten 190 9 Ergeb: in den ſoeben erſchie⸗ neuen Statiſtiſch⸗ Litteilungen(herausge⸗ debon vom“ Stat. Jandesanch jetzt eine ore Darſtellung finden, wurde n 1590 Ge⸗ meinden des Landes eine Geſamtbevölkerung von 2 195 580 Perſonen feſegeſtellt, rund 400 Jahre vorher, im Jahre 1818, hat die Bevölkerungszahl in diefen Gemeinden 1014 964 Perſonen betragen. Zeitraum der Jahre 1818 bis 1919 hat ſich alſo die Be⸗ völkerung in Baden um 1146 ö mehrt. 5 1 0 ——-—-— . öIlkszählung(. O.. c mſcktog. Kartsruhe.(Ein alter Veterun.) Im Alter von 84 Jahren iſt hier einer der älteſten 0 Offiziere, General der In⸗ fanterie a. D. Freiherr Ludwig Böcklin von Böcklinsan, geſtorben. Zu Freiburg geboren, war der Entſchlafene 1857 in das badiſche Heer eingeweten. Er hatte die Feldzüge 1866 und 1870 mitgemacht und war 0e. 180 zur Dis poftron geſtellt und der am Dienstag zum erſten Male Wchenabſchnitt n 7 m. falh) hat 5 geſtern im* ereignet. i en K 18jährige Bahnarbeiter Karl Heß heim von einem g, den er inft des Nebels nicht 1 hatte, 117 jofpvrk detbtet.— Eine wüſte dauſzene) hat ſich am Samstag abend an den Planen abgespielt. Mehrere betrun lunge Leute wurden von Polizeibeamten zur Ruhe ermahnt. Die zahlreich zugeſtrömt Neugierigen nahmen aber gegen die Poliziſte Stellung, ſodaß Verßzärkung herongeholt wer⸗ den mußte. Die Polizeibeamten griffen dann zum Gummiknüppel und dann ware die Ruhe und Ordnung ſehr ſchnell wiederhergeſtellt. Weinheim. Bleib im Land und ...) In Birkenau hatte ein jun 3 Ehe⸗ haar den geſamten Hausrat verkauft, um 5 a Italien auszuwandern. Unterwegs ging fungen Leuten aber ſchon das Geld das Ehepaar trat wieder die Rückrerſe an Arm und mittellos ſind ſie nun wieder in Birkenau angekommen. N f 9 Lörrach. Die Einfuhr von einem 1 Brot) aus der Schweiz im kleinen Grenzverkehr wurde neuerding! deutſcherſeits mit einem Zoll von 250 Mar! belegt. Darüber iſt die Lörracher Bevölke⸗ zung ſehr erregt und foredert Aufhebung die⸗ ſer Zollſcllkane. 8 Leßte Machrichten. Im Reichswirtſchaftsrat. in ſeinem neuen Dienſtaebäude tagte, hielt Reichs kanz⸗ ler Dr. Cuno eine Rede, in der er auch die Reparationsfrage berührte. Der Reichskanzler erklärte er finde es wenig befriedigend, daß ein ſo eruſter, von dem feſten Willen ge⸗ tragener Vorſchkag, dieſe Probleme zur Lö⸗ ſung zu bringen, unter Einſetzung unſerer gan⸗ zen Kraft und unſerer Mitarbeit, nicht wenig⸗ tens die Beachtung gefunden hat. daß man angeſichts dieſes Vorſchlages den Weg zu gemeinſamen Verhandlungen be⸗ ſchritt, ohne die die Löſung der Frage überhaupt nicht möglich iſt.(Lebhaſter Beifall.) 16. Der Preis für Umlagegetreide oll im Verhältnis zu den neuen land wirtſchaft⸗ kichen Produktionskoſten erhöht werden. Der Reichsausſchuß hat einen derartigen Beſchluß bereits gefaßt, die genaue Höhe der Entſchädig⸗ ung einer ſpäteren. Feſtſetzung vorbehalten. * Ein praktiſches Weihnachtsge⸗ ſcheuk. Der Geldentwertung eniſprechend har die Pr.⸗Süddeutſche⸗Staatslotterie ihren Plan vollſtändig umgeändert,. Ueber 1¼ Milliarden Mark werden in nur 4 Klaſſen verloſt. Alles weitere iſt ous dem amtlichen Ptanabdruck zu erſehen, den die ſeit 1868 beſtehende ſtaatliche Lotterieein ⸗ nahme Dinkelmann in Worms der Geſamtauflage unſerer Zeitung beigefügt hat. Herr Schwelkart hat den Vertrieb von Loſen aus geſchäftlichen Gründen eingeſtellt. Mit dem Vertrieb von Loſen ſind jetzt die Herren Emil Richter und Lehrer Schmitt betraut. Amtlicher Teil. Gemeindehaſſe. Hiermit ergeht Mahnung auf die Schul⸗ ſtrafen pro September und Oktober 1922 mit dem Bemerken, daß nach Ablauf von 10 Tagen Pfandung erfolgt. Auch auf 1. Gemeindeſteuer⸗Voraus zahlungen für 1922 entſtehen Pfand koſten nach dem 18. d. Ats. Viernheim, den 14. Dezember 1922. Jöſt, Rentmeiſter. O. W. K.(Ortsgr Viernheim) Sonntag, den 17. Dez. 1922 6. Programm Wanderung Jägerhaus—Hüttenfeld.(Wirtſchaft ) Delp). Abmarſch 1½2 Uhr. Treff- punkt am Kreuz.(Wohnh. Stockert) Gäſte willkommen. Liederbücher mitbringen. Heute Donnerstag im„‚Freiſchütz“ Klubabend. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 16. Dez. 26. Kislew. 400 Uhr Sabat⸗Anfang 5„ Morgen 830 Uhr Wajeſchef.„ Nachmittag 390 Uhr i 5„ Abend 515 Uhr Wochentag⸗Abend 600 Uhr a Morgen 700 Uhr Neumondweihe des Monats Dewes „ feier„ N Mittwoch.