Woche! Gülkiglen. Heppenheim, den 28. Dezember 1922. eſſ. Kreisamt(Kommunalverband) Heppenheim Pfeiffer. etr: Steuerbücher für 1923.(Kalenderjahr.) Die Steuerbücher für das Jahr 1923 ſind nun endgültig ſämtlichen Arbeitnehmern zuge⸗ ſtellt worden. Diejenigen Arbeitnebmer, die weitere Ermäßigungen wegen beſonderen Fällen zu haben wünſchen, wollen ſich ſofort an das Finanzamt Heppenheim wenden. Es ſel aus⸗ drücklich noch darauf aufmerkſam gemacht, daß der Stand vom 10. Oktober 1922 für den Perſonenſtand maßgebend iſt und daß nur beim Hinzukommen von 2 Perſonen nach dieſem Zeit⸗ punkt eine Aenderung auf dem Steuerbuche vorgenommen werden kann. ſtrom für Dezember vo für die K. W. St. ö 5 250 Mk. für dle K. W. St. feſtgeſetzt. Betr.: Enthebung von Neufahrsentſchulbigungs⸗ karten. 5 Nachſtehend bringen wir diejenigen Per⸗ ſonen, welche big jetzt Neufahrsentſchuldigungs⸗ karten gelöſt haben zur öffentlichen Kenntnis. Wir danken allen Gebern und fügen an, daß die Gaben zur Linderung der Not für hieſige Ortsarmen verwendet werden.. 1. Adler Johann 9., Landesprodukten 2. Alter Martin, Inſpektor 3. Bayer Joſef 1., Metzgermeister 4. Beikert Lonchen, Bürogehilfin 5. Berberich, Bau⸗Inſpektor 6. Brechtel Nikl. 3, Sägewerlkbeſitzer 7. Brechtel Valt., Schneidermeiſter 8. Butſch Gg. Mich., Land irt 9. Bugert Eliſe, Bürogehilſin Alb ufma eckmann Valt., Me öſt, Rentmeiſter 15 Lehre. N 24. Klee Gg. 2, W̃ 25. Klee 26. Kempf Gg., Gemeinderat 27. Lamberth Hans, Bürgermeiſter 28. Mayr, Rektor einhandlueg 30. Pfützer Jean, Oberſekretär 31. Roos, Beigeordneter 32. Roos Wilhelm, ev. Pfarrer 33. Rückert Joſef, Weinhandlung 35. Schrimpf Joh. Gg., Metzger 37. Stumpf, Philipp 3, Gaſtwirt 38. Steiert Robert, Manufaktur 39. Walter Alois, Kaufmann 8. a„ z. Metzgermeiſt Hoock Johann 9., Schuhmacher 0 i ee 4 250 819. Fabr.. 22. 1 1 8 23. Klee Adam 2, Schneidermeiſten 455 akob 1., Likör⸗Fabrikant 29. Mandel Jakob 8., Gemeinderat 34. Budershauſen Gebr., Zig. ⸗Fabr. 36. Schuchmann, Ortsgerichts⸗Vorſteher Behan emiachueg zugelaufen iſt ein ſchwarzer Schäferhnnd mit 5 120 9191 gelen Sofern nicht Abholung erfolgt, findet N 3 vorm. 9 Uhr im Rathaushof öffentliche Verſteigerung ſtatt. ö am Freitag, den 5 Januar 192 Viernheim, den 3 Januar 1928. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Gemeindekaſſe. Hiermit ergeht Mahnung auf die 95 5p p oe pro III. Viertel⸗ jahr 1922, ſowle auf ſämtl. Martinige⸗ fälle und den Beitrag zur land⸗ und forſtw. Berufsgenoſſeuſchaft für 1921. Wir bemerken, daß nach Ablauf von 10 Tagen Pfändung erfolgt. 5 8 Jjöſt, Rentmeiſter. 2 , D Münnergesangverein„Harmonie“. — 2 I mit Ball statt. Mitwirkende Künstler: Herr Otte Vogel, Herr Joussalnt, Lehrer, Vhm.,(Klavier). Musikalische Leitung; Herr Chormeister Oiio Vogel, Mannheim. Kasseneröffnung 7 Uhr. Sosangbgreln Flora. Mernhelm. 2 Fonntag, den 7. Januar 1923, findet im Saale des Gasthauses Zum Freischütz unser diesjähr. nachis-Aonzert Frau L. Vogel-Mack, Opernsängerin, Mhm.,(Sopran) Opernsänger, Mhm.,(Bariton) Eintritt für Nichtmitglieder p. Rerson 65 M. incl. Steuer. Jedes Mitglied ist berechtigt, eine Dame frei einzuführen Unsere verehrl. Mitglieder mit Ange- hörigen, sowie Freunde und Gönner werden zu recht zahlr. Besuch herzl. eingeladen. Anfang 8 Uhr. Es werden offene Getränke verabreicht. Der Vorstand. Dee 2 Simmer, Küche, 55 2 r SN Famstag, 8. Januar 1923, ahengs halb 9 Uhr, im Saale N„Zum goldenen Karpfen“ Konzert und 10 0 Eintrittt für Nichtmitglieder: 50.— Mark e Unsere werten Mitglieder, Freunde und Gönner mit 5 Angehörigen sind hierzu herzl. eingeladen, D. Vorstand. S Ba II S SSS e SSS eee eee N Pfuhlfsser i von 500— 1200 Liter Inhalt längliche Form stets vorrätig eop. Böhm, Faßgroßhandlg. 8 5 Mannheim, Neckarvorlandstr. 40 a Nähe der neuen Neckarbrücke. 5 F: Sees SSS See SCG SSC See Ammoniak, Kalkſtickſtoff und Kali kann gegen bar zum Tagespreis abgeholt werden. Johannes Adler 9. Telefon 39 Jakobſtr. 10 Wohnungs⸗ Tauſch. 2 Zimmer mit Zu⸗ behör, Stallung u. e Seer 4 28850 eee fr heiter-tacfanref- Hung S0 fait eifltgliedschant Wanderer 88888888888 8— 92 10 S e e 0 U statt, unter Leitung des Herrn Gustin Lam- berth und des Herrn Eugen Schneider am Klavier. Unsere verehrl, aktiven und passiven Mitglieder, sowie Ehrenmitglieder mit werten Angehörigen und alle Freunde und Gönner Werden freudlichst eingeladen. Hasseneröfinung 7 Uhr. Eintritt pro Person U 0 0 0 Sesangverein„Slgerbund. lernen Verlosungsgegenstände werden bis Sonntag früh ins Gasthaus zum Engel erbeten, Sonntag, den 7. Januar, findet im»Gasthaus zum Engel unser diesjähriges mit Ball Anfang 8 Uhr. 50.— Mark Der Vorstand. SS S SS Gartenanteil gegen Keller u. Stallung Freie Akbeiter⸗Anion Deutſchlands Ortsgruppe Viernheim.(Syndikaliſten). Sonntag, den 7. Januar, nachm. 2 Uhr, im Lokal zum Rebſtock außerordentliche General⸗Verſammlung. 2 Ganſe belt Es werden alle Kollegen gebeten, dringend zu exſcheinen. und grau) Auch Kollegen, die zur Aufnahme gewillt ſind, werden eingeladen. Der 1. Vorſitzende: Jakob Fettel. zu tauſchen geſucht Von wem, ſagt die 8 Exped. d. Blattes g 2 Eaauen Um gefl. Rück gabe bittet 2 See Se 7 N d f 10 ur die anſaßlidi unzerer DEHIH¹EDR⁰bUã in so reichem Maße æufei] gewordenen Hufmerksamheiten und übermillellen Gesdienke sagen vir hezlichen Dunk. im»Gasthaus zum grünen Laube 8 Böſtehet ele agen Sind. Rassenhffnung 7 Uhr. 8 Eintritt pro Person 50.— M. mit der Berechtigung, 98 eine Dame frei einzuführen. 25 Es findet keine Verlosung statt. gamstag, den 6. lanuar, findet& unser diesjahriger B AL. statt, wozu die Mitglieder mit An- 5 gehörigen, sowie Preunde u. Gönner Infang 8 Uhr. Der Vorstand. 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Die zweite Sitzung am heutigen nachmittag wurde abgebrochen nachdem Bon ar Law eine Erklärung abgegeben hatte, daß der franzöſiſche und engliſche Stand⸗ punkt nicht mit einander in Einklang zu bringen ſeien und daß infolgedeſſen nichts anderes übrig bleibe, als die Konferenz für beendet zu erklären. Poincare gab eine ähniiche Erklär⸗ ung ab.— Es heißt daß der belgiſche Miniſterpräſideut Theunis heute Abend dem König ſeine Demiſſion übergeben werde. Wd. Paris, 5. Jan. Die Konferenz iſt be⸗ endet. Die engliſche Abordnung wird Pa⸗ ris heute früh, die pelgiſ ch e Abordnung heute abend verlaſſen. Heute finden zwiſchen der franzöſiſchen, italieniſchen und belgiſchen Abord⸗ nung noch Beſprechungen ſtatt, Ein Kompro⸗ miß zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Auffaſſung war nicht möglich; die Englän⸗ der wollten angeblich noch einen offiziellen Pro⸗ teſt gegen die franzöſiſchen Pläne erheben. Bo⸗ nar Law und Poincare betonten vor Schluß der Konferenz noch einmal die gegenſei⸗ tige warme Freundſchaft Toretta hob in ſei⸗ ner Rede hervor, Italien könne bei einer Abän⸗ derung des Verſailler Vertrages von Oeſterrich⸗ Ungarn keine Zahlung erlangen, er habe ge— glaubt, als Kompenſationen einen Auteil an der deutſchen Zahlung beanſpruchen zu können. Bonar Law, der nach Toretta ſprach, be⸗ tonte ausdrücklich daß Frankreichs Pläne eine Abweichung von den Beſtimmungen des Friedensvertrages darſtellen. Poincare rege an, daß das Garantiekomitee die Macht erhalten ſolle, Ausgaben zu verbieten, die das deutſche Stagatsbudget vorſieht und ferner die Erhebung deutſcher Steuern anordnen könne, Solche Machtmaßnahmen gingen aber zweifellos üher die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages hin⸗ aus. Was nun? Die Pariſer Konferenz iſt geſcheltert, weil ſich zwiſchen dem franzöſiſchen und dem engliſchen Standpunkte keine Brücke ſchlagen ließ. Poincare hatte am Donnerstag Mor— gen jede Debatte über den engliſchen Plan ſo⸗ wie über das von Bonar Law vorgelegte Me— morandum abgelehnt. Daraufhin ſandte der engliſche Miniſterpräſident einen Kurier mit De⸗ peſchen in einem extra beſtellten Flugzeug nach London, um die Lage ſeinen engliſchen Miniſter, kollegen auseinanderzuſetzen und ſich eine Rük⸗ kendeckung zu verſchaffen. Als ein paar Stunden ſpäter die Konferenz wieder zuſammentrat, war der Bruch da. Man gab ſich gegeunſeitig eine platoniſche Liebeserklärung ob, und dann reiſte die engliſche Abordnung ab! Was nun? deutung, wie ſie ſeit dem Wafſenſtillſtand nicht geſtellt worden iſt! 55 Am 15. Januar iſt eine deutſche Zahlung fäl⸗ lig. Deutſchland wird dieſelbe nicht leiſten kön⸗ nen. Man ſpricht von einem für den 16. Ja⸗ nuar zu erwartenden franzöſiſchen Ulti⸗ matum und einem bald darauf folgenden fran⸗ zöſiſchen Ein marſch ins Ruhrrevier. Die Londoner„Daily Mail“ ſchreibt: „In engliſchen amtlichen Kreiſen erklärt man, es ſei tatſächlich ſicher, daß Deutſchland die Beſtimmungen des franzöſiſchen Plans, die ihm in Geſtalt eines Ultimatums nach dem 15. Januar zugehen werden, ablehnen wird. Deutſchland wird dieſen Tag vorübergehen laſ⸗ ſen, ohne Zahlungen zu leiſten. In dieſem Falle werden die Pläne des Marſchalls Foch für die Beſetzung von Eſſen und Bochum und von zwei Dritteln des Ruhrgebiets, befonders des Teiles, in dem ſich die großen Kohlenbezirke und induſtriellen Zentren befinden, durchgeführt. Es laſſen ſich noch keine genauen Mitteilungen über die notwendige Truppenzahl machen, doch glaubt man, daß es dreier Diviſionen bedürfen wird, um Eſſen und Bochum zu hal⸗ ten, denn Frankreich will eine Truppenzahl zur Verfügung haben mit der es Industrielle Unruhen unterdrücken kann, die die deutſche Regierung im Ruhrgeblet ſicher⸗ chüren wird. Man e 1 0 17 in dieſem bate„ Eine Frage von ſo eruſter Be— ausreichende November 1922 nen gemacht werden wurde. In dem vereits ve⸗ ſetzten Rheinland würden ſich genügend Truppen zur Durchführung der franzöſiſchen Maßnahmen finden. Die wirtſchaftlichen Maßna h⸗ men, die Frankreich verwirklichen wird, ent⸗ ſprechen genau denen, die der Plan Poincares enthält d. h. Beſchlagnahme der Wälder und Staatsbergwerke zur Durchführung der Entſchä⸗ digungsleiſtungen, Erhebung der Kohlenſteuer und der 26prozentigen Ausfuhrabgabe im Rhein⸗ land und im Ruhrgebiet.“ In Börſenkreiſen war das Gerücht verbrei⸗ tet, das Kabinett Cuno gedenke zurück⸗ zutreten, ſobald ſich die Ausſichtsloſigkeit des deutſchen Plans herausſtelle. Im Reichskabinett ſelbſt beſteht jedoch, wie ofſiztös verſichert wird, keineswegs eine ſolche Abſicht. Das Kabinett iſt willens, in Verhandlungen den gangbarſten Weg zu weiſen, aber es erklärt ſich auch zum Wider⸗ ſtand bereit. wenn von neuem verſucht werden ſollte das Recht. das uns in noch ſo geringem Umfang der Verſailler Vertrag gelaſſen hat, zu durchbrechen, und vor allem, wenn mit Eingrif⸗ fen im beſetzten Gebiet verſucht werden ſollte, zwiſchen einem Deutſchlands rechts des Rheins und einem Deutſchland links des Rheins zu un⸗ terſcheiden. Eine Unterſchrift unter etwas zu ſetzen. was das deutſche Volk nach aller menſch⸗ lichen Vorausſicht einfach nicht leiſten kann, hat der Reichskanzler Cuno mit allem Nachdruck wiederholt: abgelehnt. und in Kreiſen, die ihm naheſtehen, wird verſichert daß er von die⸗ ſem ſeinem Standpunkt auch unter noch ſo ſtar⸗ tem außenpolitiſchen Druck in keiner Weiſe abzurücken bereit ſei. Deutſchland hat verſucht, in Paris ein aus⸗ führlich begründetes Angebot zu machen. Man hat den deutſchen Abgeſandten gar nicht vorge— laſſen! Um in der Reparationsfrage endlich einmal auf den Weg einer Verhandlung zu kom⸗ men würde Deutſchland auch berejt geweſen ſein, den engliſchen Plan als Grundlage elner zu ſuchenden Verſtändigung anzunehmen. obſchon dieſer Plan nach dem Eingeſtändnis der als franzoſenfreundlich bekannten Londoner „Dailn Mail“ Deutſchland mehr aufgelegt hätte, als es zu zahlen fühig geweſen wäre. Daß Frankreich dieſen engliſchen Plan alé ganz und gai indiskutabel behandelt hat, feunzeichnet beſ— ſer als viele Worte den Ernſt und auch den Sinn der Situation. Bis zum 16. Januar ſind noch 10 Tage. Wird in dieſer Zeit das Wunder der Bekehrung Frankreichs ſich vollziehen? Oder wird der in Paris vergebens geſuchte Kompromiß ſchließlich doch noch gefunden werden? Man verweiſt darauf, daß Frankreich mit Italien und Belgien die Pariſer Konfe— renzbeſprechungen am Donnerstag Abend fort⸗ ſetzte Während die einen ſagen, daß Frankreich ſich für ſeine Pfänderpolitik die Zuſtimmung Belgiens und Italiens ſichern wollte. meinen die andern, daß die Rumpfkonferenz nach einem Kompromiß geftrebt habe, an deſſen Zuaſinde— kommen England zwar nicht mitwirken, dem es aber ſtillſchweigend zuſtimmen werde. Weiterhin zieht man ein Eingreifen Amerikas in den Bereich der Möglichkeit. Ma u nſagt, Amerika ſei entſchloſſen, nach dem Scheitern der Pariſer Konferenz ſeine Vermitte— lung ohne Zögern und in einer nicht mißzuver⸗ ſtehenden Form anzubieten. Das ſind alles Vermutungen! Was kommen wird, weiß im Augenblick Niemand zu ſagen. Jenſeits des Rheins hat man es leicht mit völ⸗ liger Apathie den weiteren Exeigniſſen entgegen zu ſehen. Die Bewohner des beſetzten Gebietes ſind die Kreuzträger. Neue Demütigungen und Gefahren ſtehen bevor. Aber wir, wollen nicht zagen und nicht kagen. Im Vertrauen auf die Gerechtigkeit, die ſchließlich doch ſiegen muß. wollen wir ſtarkmütig die weitere Entwicklung der Dinge abwarten. Jede neue Not wird umſo tiefer das Gelöbnis in unſere Seele brennen: deutſch ſein bis zum letzten Atem⸗ zuge! Deuiſches Reich. Eine Kundgebung der Sozialdemokratie. Im Sitzungsſagal des heſſiſchen Landiags fand am Mittwoch eine Beſprechung der Vertreter der Vereinigten Sozialdemokratiſchen Parteien und Freien Gewerkſchaften des geſamten beſetzten beſetzten rheiniſchen Gehietes ſtatt, deren Ergeb⸗ nis ihren Niederſchlag in einer einftimmig ange⸗ nommenen Reſolution fand. in der es heißt: „Es komme, was da wolle, die arbeitenden Maſ⸗ ſen der Rheinlande bleiben deutſch, bleiben treu der deutſchen Republik und ſind gewiß, mit die- ſem feſten Willen nicht nur ſich und dem Reiche, ſondern auch dem Frieden Europas zu dienen.“ Die Poſt ſpart! * Verlin, 4 Jan. Wie vom Reichspoſtmiui⸗ an mitgeteilt ſpird, iſt es den mit der Vor⸗ einfachung der Poſtverwaltung ßetrauten Stel⸗ len gelungen, im Zeitraum vom 1. März bis 12000 ordentliche Dienſeſtellen“ len dür Viernheimer Vollsblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ Vereins⸗Anzeigen Zeile 25.— Mk. für lokale und 40.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 80.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 1000 500 Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 2— 40. Jahrg. einzuſparen. Bis März 1923 hoſſt man den Wegfall von weiteren 12000 ſtändigen Dienſtpo⸗ ſten zu erreichen. Rus Hessen. Zentrum und Regierungskriſis. Wir erhalten folgende Mitteilung: Der Landes vorſtand und die Land⸗ lags fraktion der heſſiſchen Zen⸗ trumspartei haben ſich am 3. Januar in längeren Beratungen mit der Regierungs⸗ kriſe befaßt. Der Landtagsfraktion wurde für die bevorſtehenden Verhandlungen freie Hand gegeben. Einſtimmig wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Erweiterung der Koa⸗ lition durch Heranziehung der Deutſchen Volkspartei im Intereſſe des Londes und der Arbeitsfähigkeit des Landtags unbe⸗ dingt geboten iſt. Weiter wurde dem Min i⸗ ſter des Innern volles Vertrauen ausgeſprochen und die Angriffe der ſozialdemo⸗ kratiſchen Preſſe gegen den Miniſter wurden verurteilt und als nicht länger erträg⸗ lich bezeichnet. Die in der Entſchließung des Landesausſchuſſes der Demokratiſchen Partei aufgeſtellte Behauptung, daß der Rücktritt des Finanzminiſters Henrich auch auf das Verhal⸗ ten des Zentrums zurückzuführen ſei, wird als den Tatſachen nicht entſprechend zurückge⸗ wieſen. Sozialdemokratie und Regierungskriſis. Am Freitag tritt die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion zur Beratung über die Lage zuſammen. Die Erweiterung der Koalition iſt für die Genoſſen eine ſehr harte Nuß. Die einen wollen ſie knak⸗ ken, um Unangenehmeres zu verhüten, während die anderen ein Zuſammengehen mit der Deut⸗ ſchen Volkspartei nach wie vor ablehnen. Welche der beiden Richtungen die Oberhand gewinnen wird läßt ſich mit Beſtimmtheit nicht vorausſa⸗ gen. Sicher iſt, daß die Obergenaſſen mit Herrn Ulrich an der Spitze, den Gedanken der Koali⸗ tionserweiterung mit allem Nachdruck vertreten. Das geht ſchon aus dem ganzen Verhalten der ſozialdemokratiſchen Preſſe hervor, die in den letzten Tagen einen ſehr ſchweren Standpunkt hatte indem ſie ſowohl den taktiſchen Ideen der Oberführer wie auch den Gewohnheiten der Maſſe Rechnung tragen mußte.. Wie es ſcheint, werden auch nach einer grund⸗ ſätzlichen Zuſtimmung der ſozialdemokratiſchen Fraktion zu einer Koalitionserweiterung noch viele Steine im Wege liegen bleiben. Die Per⸗ ſonenfrage ſcheint keine beſondere Rolle zu ſpie⸗ len. Das geht ſchon aus dem freundlichen Wohl⸗ verhaltungszeugnis hervor, das die ſozialdemo⸗ kratiſche Mainzer„Volkszeitung“ dem Oberbür⸗ germeiſter Köhler ausſtellt, indem ſie ſchreibt: „Neuerdings wird von einer Kandidatur des Wormſer Oberbürgermeiſters Dr. Köhler als Finanzminiſter geſprochen. Dr. Köhler gehört der Deutſchen Volkspartei an tritt im Landtag nie polemiſch, ſodern nur in ſachlichen Debatten hervor, und man würde ihm daher Unrecht tun, wenn man ihn in gleiche Linie mit den volkspar⸗ ſeilichen Führern Dingeldey und Oſann ſtellen wollte.“ ö Die Schwierigkeiten werden in gewiſſen Macht⸗ anſprüchen der Sozialdemokratie liegen. Die Ge⸗ noffen haben ſich noch nicht in den Gedanken hineinfinden können daß ihr politiſcher Weg nicht bergauf, ſondern hergab führt. Sie möch⸗ ten, wo ſie nicht ohne weiteres diktieren können, wenigſtens in der Lage bleiben, zu maſoriſieren. Solche Machtgedanken wird man außerhalb der Sozialdemokratie auf jeden Fall ablehnen! 2 Die Nachfolgerſchaft De Eine Darmſtädter Korreſpondenz meldet:„Die Auseinanderſetzung über die Beſetzung der Stelle des verſtorhenen Miniſterialrates D Bach als vortragenden Rat hat, nachdem eine Einigung zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie nicht erzielt werden konnte. ihre vorläufige Erledig⸗ ung dahin gefunden, daß Miniſterialdirektor Dr. Urſtadt das Referat mitverſieht, daß der Seminarlebrer und Landtagsabgeordnete Hoff⸗ mann Alzey(Zentrum) Volksſchul⸗ lehrer K. Friedrich Vorſitzender des ſtädter Lehrervereins(Soz.) je eine Hilfsrefe tenſtelle für das Volksſchulweſen im Lande dungsamt erhielten.“ Bachs. Auszahlung der Beamten⸗ und Lehrergehalte. Die Anfrage des Abgeordneten Nuß wegen raſcherer Auszahlung der Beamten- und Lehrergehalte ha nnterm 22. Dezember folgende befriedigende Regierungsantwort gefunden: „Auf das geſchätzte Erſuchen vom 1. ds. Mis.— zu Journal Nr 911— beehren wir uns ergebenſt zu erwidern, daß für die ab 1. Dezember 1922 eintretende Erhöhung der Teuerungszuſchläge verſuchsweiſe eine Aendernug in der Form der Auszahlung angeordnet worden iſt, die dem hier vorgebrachten Wiſnſchen Rech⸗ nung trägt. Durch die getroffene Anordnung kann eine weſentliche Beſchleunigung in der Auszahlung erwartet werden. gez. Henrſch.“ Gegen das Ueberhandnehmen der Metall⸗ diebſtähle. Eine Anfrage des Abg. Dr. Büchner(Dem.) regt bei der Regierung energiſche Maßnahmen gegen das Ueberhandnehmen der Metalldiebſtähle aller Art au Er hält u. ein Verbot über das Einſchmelzen am Einkaufsorxt für, Perſonen unter 21 Jahren iſt der Ein, und Ver⸗ kauf von Altmetall zu verbieten.(Ein Drittel der Diebe ſind Jugendliche) Die Ankaufsſtel⸗ nur von 8—3 Uhr geöſſnet ſein(ie 1 erforderlich, war ſchan rſtickt kommt die Kundſchaft der Diebe meiſt zwiſchen halb 5 bis halb 7 Uhr.) Die Metallaufkaufsſtel⸗ len müſſen von außen leicht überſehbar ſein und an der Straße liegen. Schärfere Kontrolle der Aufkaufſtellen iſt einzuführen ete. 135 . Aus Nah und Fern. = Gau⸗ Odernheim, 2. Jan. Das Zjährige Söhnchen eines hieſigen Einwohners fiel am Neujahrstage, als Vater und Großmutter in der Kirche waren, und die Mutter das Vieh füt⸗ terte, an der Stalltüre rücklings in einen Eimer mit heißem Waſſer und verbrühte ſich derart, daß es in der Nacht ſtarb. 5 a Frettenheim, 4. Jan. Der Maſchinenbauer Herr Karl Jennewein beſtand vor der Handwerkskammer Ulm ſeine Prüfung als Me⸗ chanikermeiſter mit der Note„gut“. J Gimbsheim, 4. Jan. In Lebensge⸗ fahr gerieten mit ihrem Fuhrwerk die Eheleute Friedrich Sperb aus Dexheim. In der Nähe des Bahnüberganges ſcheute das Pferd und ging in raſendem Laufe durch. Die Frau wurde vom Wagen geſchleudert und erlitt ſchwere Verletzun⸗ gen.— Goldene. Hochzeit und andere ſeltene Jubiläen feierte Joh, Lukas 1. mit ſeiner Ehefrau. Er konnte gleichzeitig mit ſeiner golde⸗ nen Hochzeit das 30jähri“ Jubiläum als kath. Kirchendiener begehen. 40 Jahren iſt er 0 Dalsheink 4 Fat. Der hieſige Turnverein wurde durch ein ſchönes Weihnachtsgeſchenk über⸗ raſcht. Die Familie J. Göhring in Cleveland (Amerika) überwies dem Verein 25 Dollar zur Beſchaffung einer Fahne, zur Unterſtützung und zum Ausbau des jungen Vereins. Gewiß ein ſchönes Zeichen deutſchen Geiſtes und deutſcher Treue. Herzlichen Dank von allen Vereinsmit⸗ gliedern, ſowie von der ganzen Gemeinde ſei den freundlichen Gebern zuteil! 5 Mainz, 2. Jan. In der Silveſternacht ſchlugen die Jünger des rheiniſchen Sonderbünd⸗ lers Smeets an die Litfaßſäulen der Stadt Pla⸗ kate— mit einem Aufruf an das rheiniſche Volk an, in denen beſonders auch auf die Vorteile des„Rheiniſchen Franken“ hingewieſen wurde. Noch ehe der Tag graute waren die Plakate be⸗ reits von der Polizei entfernt und beſchlagnahmt. Mainz, 2. Jan. Die vorletzte Nacht des verfloſſenen Jahres wurde von raffinierten Die⸗ ben benutzt, um die Häuſer ganzer Straßenzüge in der Neuſtadt der Klingelleitung zu berauben. N Q Lorſch, 4. Jan. Wäſchediebe treiben zur Zeit ihr Unweſen. In Kleinhauſen wurde neuerdings bet der Witwe Heſſer in der Nacht von Einbrechern größere Partien Waͤſche ge⸗ ſtohlen. X Groß⸗Gerau, 4. Jan. Eine zwanzigfache Erhöhung der Fagdpachten hat der hieſige Gemeinderat beſchloſſen.— In Wörfeldern er brachen Diebe bei einem Einwohner den Klei⸗ derſchrank und ſtahlen ihm ſeinen wenig getta⸗ genen Wintermantel und einen Anzuc e Darmſtadt, 4. Jan. Unter recht ſonderba⸗ ren Umſtänden wird ſeit Auguſt 1921 die damals 26 Jahre alt geweſene Frau des Händlers Fritz Hofmann in Darmſtadt, Paula geb. Studt aus Bad Dürkheim vermißt. Sie war damals wegen einer angeblichen Verfehlung eine Nacht in Polizeigewahrſam und iſt ſeit dieſer Zeit ſpurlos verſchwunden. Gewiſſe Umſtände laſſen die beſtimmte Vermutung zu, daß an der Frau ein Verbrechen begangen wurde. Auffallend iſt, daß ein Aktenſtück, durch welches ein Polizeibe⸗ amter belaſtet iſt, nicht mehr aufgefunden wer⸗ den kann. Die demnächſt vor dem höchſten heſſi⸗ ſchen Gerichtshof ſtattfindende Verhandlung ge⸗ gen dieſen Beamten wird vielleicht gewiſſe Auf⸗ klärungen bringen. A Darmſtadt, 3. Juni. Der um das heſſiſche Forſtweſen verdiente Staatsrat Willbrand iſt im Alter von 80 Jahren geſtorhen. Er hat ſich beſonders um die Erhaltung der Eigenart und Schönheit der heſſiſchen Wälder einen guten Na⸗ men erworben. O Darmſtadt, 3. Jan Ein Opfer des Al⸗ kohols wurde der 17 Jahre alte Kaufmanns⸗ lehrling K. Z. dahier, der gemeinſam mit Kame⸗ raden in ſeiner Wohnung Sylveſter feierte, wo⸗ bei Z. dauernd aus der Flaſche trank. Z. war zum Schluß ſinnlos betrunken und ſchlief auf dem Sofa ein. Die Logiswirtin fand ihn gegen morgen tot vor. A Mannheim, 3. Jan. Einem„Neufahrs⸗ ſcherz“ iſt der 23 Jahre alte ledige Gärtner Alf⸗ red Hilger aus Katzental hei Moesbach zum Opfer gefallen. Hilger trank ſich am Sonntag⸗ nachmittag zuſammen mit ſeinem Zimmerkol⸗ legen dem 20 Jahre alten Taglöhner Theodor Schwing einen Rauſch an. worauf ſie ſich in ihr im erſten Stock gelegenes Zimmer begaben. Auf dem Wege dorthin ſoll Hilger zu Schwing geſagt haben: Wenn Du Courage haſt. dann ſtich ſt mich da hinein, und ſoll ihm die Herzgegend ge⸗ zeigt haben. Schwing nahm einen bolchartigen Hirſchſänger und ſtieß das Meſſer dem Hilger bis zum Heft in die Bruſt. Der Geſtochene ſprang noch einige Schritte bis zur Treppe, wo er tot zuſammenbrach. Als Schutzleute kamen und den Täter feſtnehmen wollten, ſtürzte dieſer kopfüber die Treppe herunter und zog ſich dabei Verletzungen zu K Mannheim, 3. Jan. Ein 10 Monate altes Kind eines Gerichtsbeamten ſtürzte mit dem im elterlichen Setlsſeimmer ſieß“den Kind vagen um der das K unter ſich Das Kind als der Vorfall von den wurde ſeträgt 23 Millionen waltung zur Verfügung ge Ade 2 bet der 9 annheimer Stra⸗ de n für die Monate November und De⸗ er 921 Millionen Mark, auf das Jahr aus⸗ gerechnet, ohne Rücklagen beträgt, und dieſer Fehlbetrag durch die letzte Tariferhöhung nur auf 775 Millionen Mark herabgemindert wurde, daß der tägliche Defizit immer noch mehr als Millionen Mark ausmacht, ſind weitere Be⸗ riebseinſchränkungen unvermeidlich. orläufig iſt 250 Fahrbedienſteten auf 31. März kündigt worden. Die Betriebseinſchränkungen ringen aber nur eine teilweiſe Erleichterung. s mußten daher neue Tariferhöhungen vorge⸗ nommen werden. Der neue Tarif wird ant 20. Fanuar wiederum erhöht. Nach Einführung die⸗ er beiden Tarife wird nach dem Ausgabenſtand gvom Dezember immer noch ein Fehlbetrag von . jährlich rund einer halben Milliarde Mark ver⸗ bleiben, der ſich infolge neuer Belaſtungen durch Perſonaltoſten und fachlichen Ausgaben ab 1. Januar 1923 weſentlich erhöhen wird. Erneute ſtarke Taxiferhöhungen in naher Zeit werden die Folge ſein müſſen. Frankfurt a. M., 2. Jan, Wegen Raud⸗ mord verhaftet wurde der 32 Jahre alte Gärt⸗ mer H. Appel aus Gießen, der vor kurzem in n einem Arbeitskollegen der Dreſchma⸗ ſchine nach einem Zechgelage in der Nacht mi einem ſchweren Beil getötet und ſeiner Bar⸗ ſchaft und Wertſachen beraubt hat. Frankfurt a. M., 3. Jan. Für etwa zehn Millionen Mark Trauringe hat der in ei⸗ nem hieſigen Goldwarengeſchäft tätige 30 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Frank unterſchlagen. Er verſtand es, die Betrügereien durch falſche Buchführung zu verdecken. Angeblich hat er die Ringe nach und nach an einen ihm fremden auswärtigen Artiſten verkauft. . Frankfurt, 4. Jan. Einen Mord an ſei⸗ ner Geliebten, der 22 Jahre alten Verkäuferin A. Borah beging am Dienstag der 38 Jahre alte Kaufmaun J. Schäfer aus Stuttgart in einem Hauſe der Seilerſtraße dahier. Schwierig— keiten, die ſich der Verheiratung des Paares entgegenſtellten, ſollen die Urſache der grauſigen Tat ſein.— Ueberfallen und ausgeraubt dieſer Tage im benachbarten Biegwald der Händler Ad. Roſenkrantz aus Heuſenſtamm. Angeblich iſt er in den Wald gelockt worden. Un⸗ terſuchung iſt eingeleitet. Wiesbaden, 2. Jan. Die Weinguts⸗ verſteiger ung der Naturweine der Stadt⸗ gemeinde Wiesbaden erbrachte für 10 360 Liter Langelsweinberg und Neroberg einen Geſamt— erlös von 10 710000 Mark. Es war ſaſt aus⸗ ſchließlich nur 1922er Jahrgang angeboten. und zwar bewegten ſich die Preiſe für ein Viertel- ſtück Langelsweinberg von 244000 Mark bis zu 600 000 Mark für das Halbſtück Neroberger. zn Heidelberg, 3. Jau. Geſtern ſand man in der Gemarkung Kirchheim drei tote Katzen denen das Fell abgezogen war. Köln, 2. Jan. Wie die„Cologne Poſt“ mitteilt, hat ein engliſches Flugzeug, das geſtern in Bickendorf landete, die Fahrt von London nach Köln in der Zeit von zwei Stun⸗ den 27 Minuten zurückgelegt. während die Flug⸗ zeuge bisher für dieſe Fahrt 3“ bis 3 ein? lb Stunden gebrauchten. In Oſteunde hatte eine Pauſe von 15 Minuten ſtattgefunden, ſodaß die eigentliche Flugzeit nur 2 Stunden 12 Minuten beträgt Köln, 2. Jan. An der Mühlheimer Schiff⸗ brücke wurde der 28jährige Arbeiter im Verlauſe eines Wortwechſels, der in Tätlichkeiten ausar— tete, von einem Polizeibeamten erſchoſſen. Mannheim, 3. Jan. Der Hafenſchlepper „Pionier“ iſt geſtern früh im Mühlenhafen ohne erkennbare Urſache geſunken. Da von einem in der Nähe liegenden Schiffe aus beobachtet wurde, daß ſich nachts drei Perſoanen auf dem Schlepper aufhielten, dürfte ein Verbſeſhen vor— liegen. Der Schlepper iſt offenbar verſenkt worden. Heddesheim, 30. Dez. Drei Kinder aus Kreuznach, zwei Knaben und ein Mädchen, die hier Kartoffeln gebettelt hatten, wurden auf dem Heimwege nach der Stadt am Rotenberg von einem Landſtreicher angehalten. Dieſer ſchickte die beiden Knaben unter einem Vorwand zum Gmeindevorſteher nak Heidesheim zurück. wäh⸗ bis 200 000. 7 Flucht. izbüe einem ein Geburtsſchein lautend auf d im Dezember 1901 geborenen Niko macher aus Halſtadt⸗Bur bach. Ludwigshafen a. Rh. 30. Dez. riſche Kurier“ hier, nach der die hieſige Städtiſche Höhere Mädchenſchule über die Weihnachtstage viel von ſich reden machte. Es ſeien Weihnachts⸗ feiern von Schülerinnen der einzelnen Klaſſen veranſtaltet worden wohei in einer dritten Klaſſe eine zwölfjährige Ballettänzerin in faſt völliger Nacktheit gufgetreten ſei und ſich vor Lehrer und Schülerinnen produziert habe. regung über ſolche Vorkommniſſe ſei in den Krei⸗ 195 chriſtlich geſinnter Eltern begreiflicherweiſe groß. a Mannheimer Schlachtviehmarkt. Aufgetrie⸗ ben: 183 Ochſen, 123 Bullen, 637 Kühe und Rin⸗ der, 384 Kälber, 86 Schafe und 689 Schweine. Bezahlt wurden für je 50 Kilogramm Lebendge⸗ s Wanne „wicht: für Ochſen 32—35 000 /; Bullen 38. bis 48000 /; Kühe und Rinder 28—56 000 J; Käl⸗ ber 6070 000%; Schafe 26—36 000 /; Schwei⸗ ne 6576 000%; Sauen das Stück 64—70 000 . Tendenzt mit Großvieh ruhig, langſam, ge⸗ räumt; mit Kälbern und Schaſen lebhaft, aus⸗ verkauft; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt. Mannheimer Pferdemarkt. Zugetrieben: 10 Wagenpferde, 227 Arbeitspferde und 85 Schlacht⸗ pferde. Bezahlt wurden das Stück für Wagen⸗ pferde 500 0004 000 000 /, für Arbeitspferde 350 0001000 000/ für Schlachtpferde 80 000 g der Handel war in allen drei Gattungen lebhaft. V Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Klein viehmarkt waren aufgetrieben: 49 Kälber, 53 Schafe, 50 Schweine und 724 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge⸗ wicht für Kälber 60 00070 000, für Schafe 2840 000% für Schweine 6676 000 65 Fer⸗ kel und Läufer 18 00038 000/ pro Stück. Ten⸗ denz mit Kälbern, Schaſen und Schweinen, mit⸗ telmäßig geräumt,“ Ferleln und Läufern lebhaft. 0 Mannſjeimer Produkten duktenbörſe im neuen 5 infolge der hohen ſei. e auch befe⸗ ftigte Stimmung au Verlangt wurden bahn⸗ ſrei Mannheim für die 100 Kilogramm Weizen 35 90036 500 /: Roggen 31 000 /: Gerſte 27= 6828 000% usländiſcher Hafer 35—36 000: inländiſcher war nicht angeboten; Mais 35 000 %: Kleie 15 25016 000 //. Der offizielle Müh⸗ leupreis Spezial 0 betrug 56 100 /. ö ee**. 1 ee* Grauſiges Elend. München, 3. Jan. Zwei adelige Damen in München erhielten in der letzten Zeit öfters Nahrungsmittel, insbeſondere Brot von Bekann⸗ ten aus der Pfalz. e. Die erſte Pro⸗ „ ſtarken Beſuch adeligen Fräulein. Ueber den Verbleib der Schweſter befragt, wurde den Frageſtellern er⸗ klärt, daß dieſe mittlerweile infolge Hun⸗ gers geſtorben ſei. Da ſie die Beerdigungs⸗ koſten nicht bezahlen konnte, übergab ſie die Lei⸗ che ihrer Schweſter der Anatomie, um mit dem Erlös ihr Leben weiter friſten zu können. 4 117 Jahre alt. namens Henry Lorenz im Alter von 117 Jahren geſtorben. Nach den Familienpapieren war Lorenz am 9. Mai 1805, Schlacht bei Trafalgar, in Oeſterreich geboren. Er hat drei Kinder, neun Enkel und 52 Urenkel hinterlaſſen. der Hundertjährige, ſeinem Tode landwirtſchaftliche Arbeiten ver⸗ ſtändig ſteigenden Tabakpreiſe haben den armen Alten gezwungen, auf dieſe Lebensfreude zu ver⸗ zichten.— Wenn er Koch rauchte, lebte der Mann heute noch! Zur Tragit der ruſſiſchen Seele. Aus Kiew wird berichtet, daß ſich in der Ukraine eine neue Sekte gebildet habe. Ihre Anhänger, zum größten Teil Bauern, ſind von dem nahe bevorſtehenden Weltende überzeugt. Sie glauben, daß man zur Errettung der Seele Jude werden und nach Palästina abwandern müfſe. Ahr Land hahen ſie verlaſſen und ich— NN Der„Bav⸗ veröffentlicht eine Meldung von Die Auf⸗ Bei einem Beſuch der Da⸗ men in den letzten Tagen fehlte das eine den zum Stationsaſſiſtenten in Offenbach auf, wo er bei der Güterabfertigung mit der Annahme und Abſendung der Frachtgüter beſchäftigt war. Er hat nun fortgeſetzt als Peamter Frachtbriefe al⸗ ler Art bei Seite geſchafft oder geſälſcht, die an⸗ 995 Zu Pleaſantdale im kana⸗ diſchen Territorium Saflatſchewan iſt ein Mann laufen und ſich ſelbſt aushändigen laſſen. Haupthelfershelfer waren dabei der Wirt Gott⸗ dem Jahre der Georg Wiſſel. falſche Frachtbrieſe und miſchte ſie Bis vor etwa einem Jahre war der noch wenige Tage vor Wirt Wiſſel ihm bekan r a „Na, Hannes, f ſt as Fnſtn ment f ich W nächſte Woche noh Berlin, um die deitſch ark ze hiewe.“— Hoffentlich gelingt das un⸗ ſerem Hannes! N% 5 10 42“—„Ei dag dit ic Eich fahe. Franzöſiſches Gericht. Mainz, 3. Jan, Eine intereſſante Verhand⸗ lung ſpielte ſich vor dem hieſigen franzöſiſchen Militärpolizeigericht ab. Bei der Durchſuchung der Wohnung eines Arbeiters nach geſtohlenen Gegenſtänden fand die deſttſche Kriminalpolizei ein franzöſiſches Seitengewehr und zahlreiche wertvolle Wäſcheſtücke, die nach der Angabe des Verdächtigen aus St. Quentin(Nordfrankreich) ſtammen ſollen. Vor dem Militärpolizeigericht erllürte der Angeklagze, er habe mit Erlaubnis deutſcher Offiziere nach der zwangsweſſen Eya⸗ kuierung St. Quentins ebenſo wie andere Ka⸗ meraden, die fraglichen Gegenſtände weggenom⸗ men und nach Hauſe geſchickt. Die im Saal an⸗ weſenden Zuhörer, darunter ein ehemaliger deutſcher Offizier erklärten dieſe Angaßen, ſo⸗ weit ſie das deutſche Offizierskorps beträfen, für eine Verleumdung. Wegen des Waffenſundes erhielt der Angeklagte 30 Tage Gefängnis, die Wäſcheaffäre bleibt einer ſpäteren Verhandlung, vorbehalten. Wegen der Angabe, daß er in St. Quentin mit Erlaubnis deutſcher Offiziere ge⸗ plündert habe, wird ſich der Angeklagte vor dem deutſchen Strafgericht zu verantworten haben, Schwurgericht. b §Darmſtadt, 3 Jan. Wegen ſchweren Sitt⸗ lichkeitsverbrechens hatte ſich heute der 25 Jahre alte Dreher Jakob Spahn aus Mühlheim a. M. zu verantworten. Er iſt beſchuldigt, am 10. Sey⸗ tember vorigen Jahres eine Fabrikarbeiterin E. S. aus Bürgel, ein unbeſcholtenes Mädchen, nach Beendigung der Mühlheimer Tanzmuſik auf dem Wege nach Bürgel vergewaltigt zu haben. Sp. iſt bereits wegen Sittlichkeitsverbrechen vor⸗ beſtraft. Er wird für ſchuldig erkannt und zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Auch perliert er die bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre. Schwurgericht. 8 Darmſtadt, 3. Jan. Umfangreiche Betrü⸗ gereien, verbunden mit Urkundenfälſchungen wie ſie wohl ſelten in dieſer Ausdehnung und mit gleicher Dreiſtigkeit ausgeführt werden, hat ſich der 35 Jahre alte verheiratete Eiſenbahn⸗Aſſiſtent Walter Geiß, geboren in Wallenrod, zuletzt in Offenbach, im Laufe des letzten Jahres zu Schul⸗ den kommen laſſen, ſodaß der Eiſenbahnfiskus, zahlreiche Spediteure, ſowie eine Anzahl Offen⸗ bacher und auswärtiges Firmen zuſammen um mehrere Millionen Mark geſchädigt ſind. G. i ſeit Arg 1911 im Bahndſenſt, war zuerſt Weichenſteller und rückte nach und nach Seife, Adreſſen Seine Kiſten mit Tabak kommenden Güter,. falſche Tuch, Leder, Spirituoſen an fried Wiſſel in Offenbach und deſſen Bruder Zunächſt fertigte Geiß auch unter die anderen. Als nach einigen Wochen die fingierte Sendung nicht ankam, mußte Wiſſel reklamie⸗ ren, ſodaß der Fiskus für die in Wirklichkeit gar richtete, ein ſtarker Raucher geweſen, aber die nicht aufgegebene Sendung Schadenerſatz leiſten mußte. tete G. 1 Sendungen von Wert In anderen zahlreichen Fällen vernich⸗ die Frachthriefe zu ordnungsmäßigen und ließ ſie auf Grund eines von ihm gefälſchten Frachthrieſes an den laufen. Die Frachtbriefe wurden alle ordnungsgemäß, in das Frachtbrieſperſand⸗ buch eingetragen. Auch viele Sendungen, die in Offenbach aufgeliefert wurden, beſonders Wä⸗ ſche, Schnupftabak, viele Kiſten Seiſe, Lederwa⸗ ren, die nach außerhalh gehen ſollten, würden zu⸗ rückbeordert und auf Grund von gefölſchten Zchriftſtücken ete. an andere Adreſſen autsgelie⸗ er De und wurde zu drei d en 3 ſowie zu einer Gelpſtrafe von 12000 Mark., im Uneinbrinalichkeitsfalle mit 80 Tagen Zu haus zu verbüßen iſt und Aberkennung der bi gerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre verurteilt. 1 Verkommenheit. ö d Mannheim, 3. Jan. Vor 10 Jahren iſt der; Tagelöhner K. Jakob Nagel wegen Blutſchande zu drei Jahren Zuchthaus verurteflt worde. Jetzt hatte er ſich abermals wegen einer Verfſeh? lung am eigenen Kinde zu verantworten. Dies.. mal wurde er zu 3 einhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Sein 21jähriger Sohn der ſich eben⸗ falls gegen ſeine Schweſter in übler Weiſe be⸗ nommen hatte, wurde zu vier Mongten Gefäng⸗ nis verurteilt. 5 Antererhebſtelle. Es wird wiederholt aufmerkſam gemacht, daß bei Verrechnung der Elnkommen⸗ und Kirchenſteuer pro 1921 die Steuerbeſchelde von 1920, ſowie die Qufttungen über abgelleferte Steuermarken mitzubringen ſind. Kirchn er. Kirchliche Anzeigen der ev. Gemeinde 5 Viernheim. f Sonntag, den 7. Januar 19238.(1. S. n, Epiph.) Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergaottesdienſt. Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeter der Jugend⸗ Vereinigung. Montag, den 8. Januar 1923. Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors Achtung, Geſchäftsleute! Für den Wand⸗Kalender 1923, der nächſte Woche unſerer Zeitung beige⸗ geben wird, werden auch Reklamen entgegengenommen. Wer ſolche zu machen gewillt iſt, möge ſich bis nächſten Montag Abend in unſerer Geſchäftsſtelle melden. 41 Vier nuheimer Anzeiger. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 6. Jan. E Im Silberkranze. Adam Roſchauer und Frau Eva geb. Hanf, Neubauſtraße 5, halten Sonntag, den 7. Januar ihre ſilberne Hochzeit. Wir gratulieren. Auf zur goldnen! — Auf die Pächter⸗Verſammlung, die morgen Sonntag Vormittag 10 Uhr im Gaſthaus zum Löwen ſtattfindet, wird auch an dleſer Stelle aufmerkſam gemacht. Siehe Inſerat. § Der Reichsbund der Kriegsbe⸗ ſchädigten hält morgen Sonntag Nachmittag 2 Uhr im„Grünen Laub“ eine außerordentliche Generalperſammlung ab. 1 Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 7. Januar l. Is., nachm. 4 Uhr, findet in der Kleinkinderſchule eine Kindervorſtellung ſtatt. * Der Cäeilien⸗Verein begeht mor⸗ gen Sonntag Abend ſeine Weihnachtsfeier im Die Gocke bon kchhof klar das lag. on vorher geſehen. Wir Die Tür öffnete ſich mit ſchwachem unan⸗ a Ilſe Haldow fühlte einen genehmen Kreiſchlaut. Nach dem Durchſchrei⸗furchtsſchauer kleinen Ehr⸗ an ſich niederrieſeln. Wie den Karpfen! Lokal immer nach zu klein ſind,, um derartigen Ver⸗ Die Eheleute die Weihnachtsfeier des Geſang⸗ us„Sängerbund“ findet morgen g Abend im Gaſthaus zum Engel ſtatt. Nach den getroffenen Vorbereitungen zu ſchlleßen, ſt ein genußreicher Abend zu erwarten. Herr Opernſänger Guſtin Lamberth hat den Chor des PVereins gut eingeübt, ſodaß die Beſucher auch durch einige Kunſtchöre erfreut werden. Ein ſchöner Ball iſt mit dem Konzert verbunden. * Geſangverein Flora. Auf das morgen Sonntag im Gaſthaus zum Freiſchütz ſtattfindende Welhnachtskonzert wird auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Die Sänger werden beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Hauptprobe morgen Sonntag 2 Uhr im Freiſchütz ſtattfindet, wobetl um vollzähliges Erſcheinen gebeten wird. Die Vormittagsſing⸗ ſtunde fällt aus. * Die Weihnachtsfeier des Mäuner⸗ Geſangvereins„Harmonie“ findet heute Samstag Abend 8 Uhr im Gaſthaus zum goldenen Karpfen ſtatt. Geſang, Theater und Ball verſprechen genußreiche Stunden. Deshalb alle Mitglieder mit Angehörigen, Freunde und Gönner des Vereins heute Samstag Abend in * Radfahrer⸗Ball. Heute Samstag Abend findet im Gaſthaus zum grünen Laub der diesjährige Ball des Arbeiter⸗Radlahrer⸗ Bundes„Solidarttät“, Mitgliedſchoft Wanderer ſtatt. Die Kollegen mit ihren Familtenange⸗ hörigen, ſowie alle Freunde und Gönner des Radſports ſind hlerzu freundlichſt eingeladen. * Konzert der Sänger⸗Einheit. Einen überaus zahlreichen Menſchenſtrom lockte das Neujahrskonzert dieſes Vereins in ſein „Freiſchütz“ deſſen Geſellſchaftsräume anſtaltungen genügen zu können. Selbſt die Nach⸗ barſchaft mußte mit allen möglichen Platzierungs⸗ gegenſtänden herhalten, um dem Beſucher⸗An⸗ drang gerecht werden zu können. Wenn man bet der Sänger⸗Einheit die Anſprüche auch höher einſtellt, diesmal wurden die Erwartungen noch übertroffen. Die Chöre und Volksſieder waren von ſolcher Präziſſion und feiner Abtönung, daß dem ungeſtümen Verlangen nach Wieder⸗ holung und Dreingaben nachgegeben werden mußte. Beſonders hervorgehoben müſſen die Leiſtungen der Theaterſpieler und Sptelerinnen, einige mit ganz hervorragenden Talenten, werden, denn über das gewöhnliche Dilletantentum reichte deren Raffinement hinaus. Angenehm war gegen frühere Konzerte die Beſchränkung des Unterhaltungsſtoffes, ſodaß bei raſcher Abwicklung des Programms gegen ½1 Uhr der Schlußchor den würdigen Abſchluß des in allen Teilen beſt⸗ gelungenen Neujahrskonzerts bieten konnte. Mit Stolz blickt der Verein auf dieſe Veranſtaltung zurück, deſſen ſchönen Verlauf er ſeinem uner⸗ müdlichen Dirigenten Herrn Wenger in erſter Linle zu verdanken hat. Neujahrskonzert des Männer⸗ geſangvereins. Hierzu wird uns geſchrieben: In Ihrem Berichte über das ſo wohlgelungene Konzert des Männergeſangvereins ſprachen Ste von unſerm einheimiſchen Künſtler und vergaßen den Namen beizufügen. Es dreht ſich um Herrn Opernſänger Theo Salmon. Wenn Sie ihn einen glänzenden Baritoniſt und einen vor⸗ züglichen Charakterdarſteller nannten, ſo haben Sie in Kürze alles geſagt und nicht zu viel behauptet. Wir bezweifeln nach dem Gebotenen und nach dem, was auswärtige Zeitungen über anderweitiges Auftreten des Sängers ſchreiben, nicht im geringſten, daß er ſich zu einem Künſtler erſten Ranges entwickelt. Glück auf 7175 5.5 hei uns Ii bead M Antag Et Hen Sie feln Men dedapf 10 anannunummammanmomomununn mme lecken! uu eee R Damen- und Rerrenstoffe, Hussteuer-I Herren- und Mnaben⸗, Hommunikanten⸗ und Konfirmanden-Anzlüge. Bekannt gute Man- Schneiderei im Hause. und wuchtig im Angriff. Das Reſultat 5:0 für Sportverein iſt denn auch nicht zu hoch und verdient, denn die 1. Mannſchaſt hat ſicherlich jetzt die Schwächeperiode überſtanden. Gutes Glück im neuen Jahre! — Fußball⸗Club Amieitia. Sams⸗ tag, den 20. Januar findet im Saal zum goldenen Karpfen unſer diesjähriges Weihnachtskonzert mit Ball ſtatt. Dem Vorſtand iſt es gelungen, eine erſtklaſſige Pfälziſche Theatergeſellſchaft zu verpflichten Wer ſich deshalb einige vergnügte Stunden ſichern will, der richtet ſich auf den 20. Januar.. * Sport am Tivoli. Wir machen auf die Sonntag am Tivoli ſttattfindenden intereſſanten Fußball- Wettſpiele aufmerkſam. Sp.⸗V. 09 1. ſpielt gegen Eintracht Weinheim 1. und die Propaganda-Mannſchaft, die zum erſten Male an die Oeffentlichkeit tritt, ſowie die 1. Jugend gegen F. C. Leutershauſen 1. und 2. Eintracht Weinheim iſt als guter Verein bekannt und erlitt gegen F. V. 09 Weinheim eine knappe Niederlage von 2:1. Die Freie Urbeiter⸗Anion hält morgen Sonntag Nachmittag im Rebſtock ihre ordentliche Generalverſammlung ab. Siehe das Inſerat in heutiger Nummer. [ Generalverſammlung der Civil⸗ invaliden. Am 31. Dezember tagte im Schulſaale die Generalverſammlung der Inva⸗ liden der Ortsgruppe Viernheim. Von beſonderer Wichtigkeit darf die Erhöhung der Grund- und Notſtandsrente ab 1. Januar 23 bezw. 1. Dez. 22 genannt werden. In kurzen Worten er⸗ läuterte Gauleiter Cyrus⸗Offenbach die Aus⸗ führungsbeſttmmungen der obengenannten Ge⸗ ſetze, bedauerte lebhaft unter allgemeiner Zu⸗ ſtimmung der Verſammlung, daß ein großer Teil der Sozialrentner, beſonders in Viernheim der ſegensreichen Arbeit des Centralverbandes intereſſenlos gegenüberſtehen. Der Referent wies darauf hin, daß in manchen Landge— meinden das Notſtandsmaßnamen⸗Geſetz mangel⸗ haft durchgeführt wird. Es iſt von der Ver⸗ bandsleitung feſtgeſtellt worden, daß in vielen Orten, teils durch Mangel an ſozialem Ver⸗ ſtändnis, anderſelts durch Unkenntnis der Ge⸗ immer neue Rentenerhöhungen Platz greifen, deshalb gilt für jeden Sozialremner Viernheims die Loſung: hinein in den Centralverband, denn nur eine geſchloſſene einige Maſſe, kann ge⸗ bieteriſch auf die Geſetzgebung wirken. Hierauf erfolgte Kaſſenbericht Kaſſierer J. Mandel gab ein Spielbild von aufopfernder Tätigkeit. Wieder⸗ wahl des ſeitherigen Vorſtandes bewies, daß derſelbe ſein ganzes Können in den Dienſt der Bewegung geſtellt hal. Ein neues Gefchäftsjahr beginnt, es wird ein Jahr düſterer Zukunft, ſoweit es ſich jetzt ſchon überſehen läßt, für Sozialrentner werden. Es ſet nochmals er⸗ wähnt: die genen Rentenerhöhungen ſind nur auf das Konto des Centralverbandes zu buchen. Bei evtl. Mißverſtändniſſen wollen ſſch auch Nichtmitglieder beim 1. Vorſitzenden N. Adler, Annaſtraße 3, oder beim 1. Kaſſierer J. Mandel 19. verl. Alexanderſtr. melden, deshalb laſſe ſich jeder Sozialrentner oder Witwe, von dem Gedanken leiten: Vereinte Kraft garwohl gelingt, was einer nicht zu Stande bringt. A. § Lohnſteuer. Vom 1. Januar 1923 ſind die Steuerermäßigungen beim 10% igen Abzug vom Arheitslohn nach heutiger Bekannt⸗ machung geändert. Zur Beachtung weiſen wir hiermit beſonders hin. Nachſtehende Beiſpiele mögen zur Belehrung dienen. Beiſpiele: 1. Unverhetrateter Arbeitnehmer mit 60000 Mk Monatsarbeitslohn. Ab 1. Januar 1923 ſind von dem für den Monat Januar 1923 und für die folgenden Monate gezahlten Arbeitslohn monatlich einzubehalten: 6000 Mk.(d. i. 10 v. H. von 60 000 Mk.)— (200 + 1000= 1200 Mk.= 4800 Mk. 2. Verheirateter Arbeitnehmer ohne Kinder, dem vom Finanzamt eine Erhöhung des Werbungs⸗ koſtenpauſchſatzes von 1080 Mk. auf 6000 Mk. jährlich zugelaſſen worden iſt, mit einen Monatsarbeitslohn von 70000 Mk. Ab 1. Januar 1923 monatlich einzubehalten: 7000 Mk.—(200 200 + 1000=) 1400= 5600 Mk. 3. Verheirateter Arbeitnehmer mit zwei minder⸗ jährigen Kindern. Wochenlohn 15005 Mk. 5 f 1 e 1 Gottesdienſt ung der katholiſchen Gemeinde Viernheim 1. Sonntag nach der Erſcheinung des Herrn Feſt der hl. Dreikönige. 1½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Hindergottesdtenſt. 2 Uhr Veſper. Nach derſelben Verſammlg. der Jünglings⸗Sodalltät. 1 4 Uhr Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche. ö Montag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für ledig 1 Anna Kempf. i N 8 Uhr beſt. G.⸗A. für Peter Herbert Eltern, Schwiegereltern Sebaſt. Haas und Angehörige. Dienstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Sibille Faltermann geb. Lang. 7/8 Uhr beſt. E⸗A. für Mich. Kalt, Ehfr. A. Maria geb. Bähr, beiderſ. Eltern und Anverwandte. Mittwoch: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Barbara Weidner geb. Brechtel. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für 7 Krieger Gg. Hoock 15., Eltern, Schw.⸗Mutter Katharina Mandel geb. Grammig. Donnerstag: 7 Uhr beſt. Amt für Jakob Ringhof 2., Eltern, Schw.⸗ Eltern und Angehörige. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Phll. Kirchner, Sohn 7 Krieger Georg u. Angeh. Freitag: 7 Uhr beſt. Amt für ledig 7 Gg. Winkenbach, Großeltern und Tante Eliſe Adler. 8 beſt. Amt für ledig k Hch. Winkler beiderſ. Großeltern. f Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für Unteroffizier Gg. Hoock 15., Eltern Gg. Hoock und Kath. Hofmann und Schwägerin Kath. Grammig. ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für Joſef Ohneck, Ehefrau A. Maria geb. Bauer, beiderſ. Eltern und Geſchwiſter. 5 Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag findet die Weihe der Familien an der hl. Familie ſtatt. Nächſten Sonntag iſt gem. hl. Communion für die 2. Abtlg. der Jungfrauen⸗Congregation. Zugleich gem. hl. Communion für die Schüler der HH. Lehrer Beller und Baldauf. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Dieſe Woche beginnt der Erſt⸗Co m mu⸗ nikanten⸗ Unterricht. Zur 1. heiligen Communion geht das 5. Schuljahr, d. h. die 11 jährigen Schulkinder. Soweit die Kerzen noch nicht bezahlt ſind, kann das noch nach⸗ geholt werden. Dem Klingelbeutel betreffend wird bemerkt, doß man doch davon abſehen ſoll, 10 und 5 Pfennig-Stücke hineinzuwerfen, da die⸗ ſelben nur noch als altes Eiſen verwendbar ſind. Kein Geſchäftsmann nimmt dieſelben in Zahlung. Engel⸗Lichtſpiele. Achtung! Heute Samstag! Louständig neues Soſltagen-Prppramm Senſation auf Senſation. Voranzeige ab nächſt. Freitag! Der ſpannendſte und wuchtig ſte aller Epiſoden⸗Filme in 6 Teilen⸗36 Akten übertrifft alles bisher dageweſene. zu welterm Streben! Sportverein 1909.— Konzert und Splele. Das am Sylveſter abgehaltene Konzert mit Ball erfreute ſich eines äußerſt ſtarken Be⸗ ſuches. Die einzelnen theatr. Darbietungen waren gut ſtudtert und wurden daher in feiner Weiſe vorgetragen. Bis früh in das Neujahr hineln vergnügten ſich Jung und Alt beim Tanz und im„Likörſtübchen“ und verließen als⸗ dann die ſchöne Stätte, im Gedanken: alles tipp topp, Sportverein hoch. Am Neujahr mittag am Tivoll: gegen Liga V. f. B. Karlsruhe! Beide Mannſchaften flink, technlſch Karlsruhe etwas beſſer, Sportoberein dagegen mehr energiſch Amtlicher Teil. Betr.: Zuckerverſorgung. f Wir haben heute den Spezereihandlern dle 5 e für den Januar⸗Zucker zuſtellen laſſen. 5 0. Dieſelben ſind von den Händlern auszu⸗ füllen und mit den Beſtellmarken A für Januar 1923 am Dienstag, den 9, dſs. Mts. vorm. auf unſerem Büro Nr. 26 abzugeben. Mir erſuchen daher die Verſorgungs⸗ berechtigten die oben bezeichneten Beſtell⸗ arken ſofort an ihre Händler abzuliefern. Wer dieſe Frlſt nicht einhaͤlt, kann bei der ckerzuwelſung nicht berückſichtigt werden. Und doch ſo ganz heimlich widerſtritt ten eines kleinen dämmerigen Gemachs, der hübſch das ſein mußte, ſich ſo ein vornehmes v. Panhuys Etwas in ihr und raunte: Du willſt nur dem Sakriſtei, tat ſich der Blick in die von ſtrah⸗[Wappen in die Wäſche ſticken zu dürfen, es 0 0 1 ö Ueberſinnlichen keine Zugeſtändniſſe machen, lender Morgenſonne erfüllte Schloßkapelle][ auf die Briefbogen prägen zu dürfen. 6.(Nachdruck verboten.) faber dieſen Gang, auf dem das nachgedunkelte auf. Ein ſchwaches Fünkchen Neid entglomm in „Wenn Sie mir die Figuren nicht erklären] Bild hängt, und dieſe Treppe, an deren Fuß] Die beiden Frauen traten ein. ihr. 104 würden, gnädige Frau, wäre mir ein Erken⸗ der hölzerne Engel wacht, hat dein Fuß nie] Wunderbar ſtimmungsvoll war die kleine] Weshalb war ſie als das Kind eines„klei⸗ nen beinahe nicht möglich, nun ſehe ich frei- mals vordem betreten! Kapelle. Altar und Kanzel zeigten auffallend nen“ Beamten geboren; ſchön genug war ſie lich alles ganz deutlich“, ſagte Ilſe Haldow im] Sie wußte nicht, wohin ſie nun gelangte, ſchöne Schnitzerei und die Wände waren mit wahrlich, ein Wappen ihr eigen zu nennen Weiterſchreiten. ein ſchmaler Gang führte ein Stückchen nach lebendig wirkenden Darſtellungen aus der und ein Krönlein darüber. Eliſabeth dachte ſtaunend, daß ſie das Bild rechts, dort bog er ein. bibliſchen Geſchichte bemalt. Köſtliche breite] Eliſabeth war der Schatten, der das roſige ja nur aus ihrem Traume ſo genau kannte.] Eliſabeth hätte dennoch darauf ſchwören Spitze umrandete die Altardecke und ſchwere feine Geſicht Ilſe Haldows wie eine raſche Wie ein Bann überfiel es ſie. mögen, es befinde ſich gleich um die Ecke he⸗Silberleuchter ſtanden darauf. Wolke überzog, nicht entgangen. Man ſtieg die Seitentreppe hinab und rum eine niedrige eiſenbeſchlagene Tür. Eliſabeth war ſchon einige Male in der]„Fehlt Ihnen etwas, liebes Fräulein?“ Eliſabeth erinnerte ſich, im Traume eine ge Im Traume war ſie durch dieſen Gang Kapelle geweſen, hatte ſich über die reiche fragte ſie gütig. ſchnitzte Engelsfigur am Ende der Treppe und eine derartige Tür geſchritten. Eine] harmoniſche Ausſchmückung gefreut, heute] Die Angeredete erſchrak leicht. Zu dumm aufgeſtellt geſehen zu haben. Der eine Flügelſſſchier übermächtige Spannung nahm von ihr faber fiel ihr alles viel ſchärfer ins Auge. Kam] daß man ihr die Gedanken beinahe von der war abgebrochen. Im gleichen Augenblick! Beſitz, ob ſich wirklich um die Biegung des] das daher, weil ihr der alte Valentin erzählt] Stirn zu leſen vermochte. Sie mußte alfo machte Ilſe Haldow ſie darauf aufmerkſam!] Ganges eine ſolche Tür befand. hatte, die Polin Brunislawa habe beſonders beſſer Obacht 1 9 1 1 5 Eliſabeth ſtutzte, wahrlich, der Traum] Ihr Schritt war eiliger. Einen Augenblick] viel für die Kapelle getan? Kam es daher,] Sie lächelte ihr ruhiges beſcheidenes Lä⸗ war noch ſeltſamer geweſen, als er ihr ſchonſſpäter mußte ſie ſich gewaltſam zuſammen⸗ weil ſie das Bild der ſchönen Polin geſehenſcheln, ein Lächeln, das alle ſtolzen hochfahren, am Morgen erſchienen. nehmen, damit kein Laut des Staunens, der und weil man deren Perſon, die doch nun] den Wünſche und Gedanken nach außen hin Aber gleich rief ſie ſich ſelbſt zun Ordnung. Bewunderung ihrem Munde entſchlüpfte, ſchon ſo lange tot war, mit der geheimnisvol⸗ gleich einer feſten Schutzwand hinter ſich barg. Es war wohl alles Unſinn, ſie hatte wahr⸗ denn ſie ſtand vor einer niedrigen, mit 1 0 len Glocke in Verbindung brachte? f„Nein, gnädige Frau, mir fehlt nichts, ich ſcheinlich in den erſten Tagen ihres Schloß nem Schnörkelwerk beſchlagenen Tür. Das] Die junge Frau machte ihre Begleiterin dachte nur eben, wo wir wohl am beſten nach aufenthaltes ſowohl das alte Bild wie den war die Tür, die ſie ſchon im Traum geſehen, auf die alten Kirchenſtühle 1 aufder Glocke fahnden können, denn hier in der hölzernen Engel geſehen. Vielleicht hatte ihr faber niemals in Wirklichkeit, jeden Eid hätte deren hohen Lehnen je zwei geſchnitzte Eulen Kapelle befindet ſie ſich ſicher nicht.“ d ſogar jemand das Bild erklärt; in den erſtenſſie darauf ablegen mögen. hockten. 1 I ôEliſabeth ſchüttelte den Kopf. Eckenhofener Tagen hatte ſie ſo viele neue] Ilſe Haldow verhielt ebenfalls den Schritt.]„Die Eule iſt das Wappentier der Familie(Fortſetzung folot.) Eindrücke in ſich aufnehmen müſſen, daß ſief Das ſieht ja wie eine Kirchentür aus“, Gaudenz“, erklärte Eliſabeth dem jungen! ñ N jetzt nur wie in ihrem Unterbewußtſein wach ſagte ſie halblaut, unwillkürlich in den ge⸗ Mädchen und ihre Hand wies, dabei die Worte 1 Im. d 5 waren. dämpften Ton verfallend. ü Idadurch zugleich noch näher erläuternd, auf 4 mme ar f muß die. Hat Färben von Kleidern, der glühende Afstal — Goliath Armſtrang. CCC... 5 Empfehle zum Tagespreis: In Kunſtdünger: Ammoniak, Kalk- ſtickſtoff, A.-S. 5,10., S.-P. 20, Thomasmehl und Knochenmehl, Kaliſalz, Kainit, Kalk, und Giys. 0. a In Futtermitteln: Kleie, Schnitzel uſw., Speiſe⸗ und Viehſalz, Kohlen, Mehl und dergl. 1 4% Zur Saat: Getreide übl. Feldſämereien Torf uſw. auf Beſtellung. Nikl. Winkler 12., G.m. b. Waldstr. 16 Telefon 23 2 Hinder! Kas noten a cnc dong Halil Autsat⸗ 3 Jahren in gute Pflege zu geben eventuell auch an mit Windfang gut Kindesſtatt zu ver⸗ erhalten, zu ver⸗ geben. kaufen. Von wem, ſagt die] Zu erf. in der Exped. d. Blattes. Geſchäftsſt. d. Bl. Juwelen, Brillanten, Uhren, Eheringe, Ab 1. Januar 1923 wöchentlich einzube⸗ halten: 1500.50 Mk.—(48 + 48 240 + 240 + 2409 816= 684,50 Mk. ab⸗ gerundet auf 684 Mk. 4. Verhetrateter Arbettnehmer mit drei minder⸗ jährigen Kindern und zwei vom Finanzamt zur Berückſichtigung zugelaſſenen mittelloſen Angehörigen. Tageslobn 2000 Mk. Ab 1. Januar 1923 kein Steuerabzug mehr, da die Ermaͤßigungen von(88 5 40 + 40=) 256 Mk. den an ſich einzube⸗ haltenden Betrag von 10 v. H. des Arbeits⸗ lohns(= 200 Mk.) überſteigen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna ſetzeslage in der letzten Zeit überhaupt noch keine Notſtandsrente ausbezahlt worden ſind. Dank der energiſchen Arbeit des Vorſtandes der hieſigen Ortsgruppe war es möglich, daß alle Invaliden, die uns bekannt geweſen ſind, ihre Zulage ausbezahlt wurden. Es ſoll nicht un⸗ erwähnt bleiben, daß ein großer Teil der Sozlal⸗ rentner nicht in den Genuß der Zulage kommen konnte, weil dieſelben mit der Materie des Ge⸗ ſetzes nicht vertraut waren. Hier kann und muß Wandel geſchaffen werden, nicht nur da⸗ durch, daß die Renten richtig ausbezahlt werden, ſondern daß der Geldentwertung entſprechend n Betr.: Zwei⸗Zwelfamilienhaus der Gemeinde — Kiesſtraße—. Nächſten Montag, den 8. Januar 1923 nachmittags 5 Uhr wird im Ver⸗ ſleigerungsſaal des Rathauſes das der Gemeinde gehörige Zwel⸗ Zweifamilienhaus in der Kies⸗ ſtraße in Elgentum verſteigert. Viernheim, den 6. Januar 1923 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Die Ausgabe an Kinder erfolgt nachm. von 2 bis 4 Uhr. N Die Brotmarken ſind unbedingt an dem genannten Tage abzuholen oder abholen zu laſſen. Wer dies unterläßt, hat bei der ſpäteren Abholung eine beſondere zur Gemeindekaſſe fließende Gebühr zu bezahlen. Die Gültigkeitzeit iſt auf jeder Brotmarke beſonders aufgedruckt. Die Ausſtellung von Brotkarten und Aus⸗ kunftserteilung über die Dauer der Selbſtver⸗ ſorgung erfolgt nur Mittwochs vorm. von 10 bis 12 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27. Betr.: Umtauſch von Losholz für Kohlen. ö n genauen Beſprechung der obigen Sache und Regelung aller zur Durchführung des Um⸗ Jedi zn aan and 8d lezen ag dee nahes ona Gold- Ankaulsstele d Bartmann Sllberwaren. Manahelm, J, 2, 22 Reelle Bedienung. zahlt die hö ch te lSosnow sft Brache, Sl ng Naarn greg: Pla ſtan Achtung! Achtung! Pächter ⸗Verſammlung. Morgen Sonntag vormittag 10 Uhr, im Gaſthaus „Zum Löwen“ Darum verwechſelte ſie Traum und Wirk-] Eliſabeth nickte. ſein links vom Altar angebrachtes, in Stein lichkeit.„Es wird ein Nebeneingang zur Kapelle] gehauenes großes Wappen. Da ſaßen die 6 Natürlich verhielt es ſich ſo. ſein“, erwiderte ſie im gleichen Tone und ſzwei Eulen auf einem ſchrägen 8 ann's 6 0 Fuchs⸗ b f tauſchs notwendigen Angelegenheiten wird am Sie ſah jetzt nicht, wovon ſie in dieſer Nacht] drückte die leicht vom Roſt angefreſſene Flinke ter dem Aſt war eine geball iterf, 5 kopf tert f f 1. e tag, den 7. bs. Mts. nachmittags geträumt hatte, ſondern ſie hatte einfach ge⸗ nieder.%% X Iſehe 0 a Eee 7 7 00 e i is n Freiſchütz e. ſtatt⸗ a von Brotmarken. ſehen