an tſchaſt: elle des neuen Jahres 115 der Vorſitzende des Reichs⸗Landbundes, geordneter Dr. Roeſicke, die Frage aufge⸗ worfen: Was muß auf dem inneren wirt⸗ ſchaftlichen Gebiete in erſter Linie gab een um Deutſchlands Lage zu beſſern und ſeine 1 u ſichern? Er hat die Antwort ahin gefunden: Beſeitigung aller inder⸗ niſſe zur Hebung der landwirtſchaftlichen Er⸗ eugung. Hierher hat er vor allem die Beſeitigung jeder behördlichen Zwangswirt⸗ 4 ft gerechnet, weil dieſe Form des Wirt⸗ aftsſyſtems nicht nur die Erzeugung Inn ſondern auch die Verbraucher unge⸗ ührlich belaſtet. In weiten, insbeſondere ſtädtiſchen Kreiſen iſt früher lange die Auf⸗ faſſung genährt worden, die Zwangswirt⸗ 5 0 möge wohl dem Landwirt unbequem ein, ſie ſchaffe aber doch mkt der künſt⸗ lichen Niedrighaltung z. B. der Getreide⸗ preiſe ein verbilligtes Brot und gebe damit die erwünſchte ſogenannte Verbraucherpoli⸗ tik. Heute aber wird dieſe Auffaſſung nur noch in verſchwindend geringen Schichten beibehalten. f Vor wenigen Wochen hat das„Berliner Tageblatt“ über die unangemeſſene Verteue⸗ rung der Milch durch die Verteilungsbüro⸗ kratie an der Hand der in Berlin gezahlten Kleinhandelspreiſe lebhafte und berechtigte Klage erhoben. Bald danach hat auch die „Voſſiſche Zeitung“ beanſtandet, daß durch die wieder eingeführte Verteilungswirtſchaft beim Zucker der Verbraucher leider in hohem Grade belaſtet ward. Jetzt kommt der„Vorwärts“(616) mit entſprechenden Beſchwerden über die Kohlen preiſe unter beſonderer Anpaſſung an die neueſten Ber⸗ liner Brikettpreiſe. Es verdient Dank, daß ein führendes ſozialdemokratiſches Blatt, den Berliner Brikettpreis(ab 1. Januar 1923 1865 M. frei Keller) einmal öffentlich zer⸗ gliedert. Hier die Rechnung: Netto⸗Grubenpreis i 567,90 M. Kohlenſteuer 5 215,65„ Umſatzſteuer e 16,20„ Beitrag für den Bergmanns⸗ wohnungsbau 6, 00 Handelsaufſchlag bis zum Platz⸗ 33,90 15,00 436,73„ händler Brikettſetzen im Waggon Fracht von Senftenberg bis Berlin⸗Nordbahnhof Brikettpreis frei Berlin Sa. dem Berliner g hoch iſt wie der Netto⸗Grubenpreis. andere Städte werden b Nachteil des Grubenpreiſes noch verſchieben Der„Vorwärts“ fragt indeſſen mit Recht, wie der Unterſchied(565 Mark) zwiſchen dem Berliner Verkaufspreis frei Keller und dem Brikettpreis frei Berlin zu erklären iſt. Das Berliner Kohlenamt wird nun gewiß Zahlen auftürmen zum Nachweis, daß alles Verbraucher aber wird in Ordnung iſt. Der Se, 1 25 25 25 22 25 25 ee 12 S2. e N N Viernheim 8 8 1300,38 M. Die Zuſammenſtellung zeigt, daß in Fall die Fracht nahezu 1 8 ür ſich die Zahlen zum zöſiſche verlangt ausbrüche ervor, da deutſchen ſchon im verfaßten. heit: loß der Reichs⸗Land ondern auch Blätter un ie gewohnt ſind, ſchmunzelnd allen Schi⸗ kanierungen der deutſchen Landwirtſchaft zu⸗ zuſehen. So ſch⸗ der Sozialdemokrat und ehemalige Müller im„A Dezember 22: „Jeder niger verwen an Nahrungsmitt uns Stickſtoff ver ſich in den ſchwer findenden deutſchen Frankreich liefert. lage noch eine an die, daß es Frankr nen, ſondern auf 8 derben und die politiſ Volkes ankommt?“ is des Herrn Staatsſekre⸗ die Vernichtungsabſichten chlich ſpät. Jedenfalls die dieſe Abſichten hatten, als die 0 Herrn Müller noch an die Möglichkeit eines Verſtändigungsfriedens d entſprechende Reſolutionen Doch das nur nebenbei. Tageblatt“ Die Erkenntn tärs a. D. über Frankreichs kommt rei hat es Leute gegeben, Kriege erkannt Parteifreunde des glaubten un Das„Berliner zember 22 ſchreibt u. a. zu der Angelegen⸗ ch in der Preſſe mitge⸗ verſucht Frankreich von rung von 60 000 To. halten. Dieſer Forde⸗ racht der „Wie mehrfa teilt worden iſt, Deutſchland die Liefe reinem Stickſtoff zu er rung muß in Anbet ſchwierigen deutſche Vo wirtſchaftlichen Folgen trages befindet, ni Regierung, ſondern von der fentlichkeit der ſ geſetzt werden, 5 nährung des in der ſchlimm forderungen. Nach Preſſemeldungen hat die egierung Tonnen Stickſtoff und iſt nun entrüſte bei auf deutſchen Widerſtand Wie unberechtigt die ind, geht für u in Wande diesmal nicht und Proteſt erhebt, d Perſönlichkeiten, reibt Ernährungslage, die Lieferung von 60 000 auf das de e pier da franzbſischen Zornes⸗ ns ſchon Staatsſekretär Dr. cht⸗Uhr⸗Abendblatt“ 1% Stickſtoff, den wir we⸗ en bedeutet einen Ausfall eln. Indem Frankreich von langt, verlangt es von dem ſten Ernährungsnöten be⸗ Volke, daß es Brot an Bleibt bei dieſer Sach⸗ dere Annahme übrig als eich nicht auf Reparatio⸗ das wirtſchaftliche Ver⸗ che Vernichtung des lk infolge der finanziellen und des Verſailler Ver⸗ cht nur von der deutſchen chärfſte Widerſtand entgegen⸗ da ſie geeignet iſt, die deutſchen Volkes noch weiter ſten Weiſe zu 5 Die verlangte Menge beträgt rund ein Zechſtel der gegenwärtigen deutſchen Stick⸗ ſtofferzeugung, über der Vorkriegszeit ſich pelt hat, ſo deckt ſie doch noch bei weitem nicht den heutigen Bedarf der einheimiſchen 8 ſie hier J e* toßen iſt. araus Auguſt vom 29. vom 31. De⸗ ungeheuer in der ſich das geſamten Oef⸗ Er⸗ gefährden. und wenn dieſe auch gegen⸗ nahezu verdop⸗ ce . e e. de e e ee ee ee e esdnhveren„ sderkranr 8 V N 255 e reischütz“ e K 0 e 2 unser * Am Sonntag, den 14. Januar 1923, a findet im Saale des„Basil auses zum verbunden mit Ball statt. Wir beehren uns hierzu unser und Ehrenmitglieder, nebst Angehörigen 80 und Gönner einzuladen. Massenerbinung 7 Uhr. 2* 7 Finttitt für Nichtmitglieder pro Person Der 2 8%, de, Sd, e e aktiven, passiven wie Freunde Imang punkt 8 Unr. 50.— Mark. Vorstand. Ve. Oe,& de ag. Se. e 2. SN Se. Oe. Sa., e l 2908 9 75 % e e e e e e e e e 1 7% 7% Mernbheim frü- Eesdühbgref-Warmant Samstag, den 13. Januar 1923, abends halb Uhr, im Lokale zum gold. Karpfen 4 1 9 N 5 —— 3 die verehrl. aktiven wie gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Generalverſammlung Der wichtigen Tagesordnung halber werden paſſiven Mitglieder Für den Vorſtand: Nik. Bug ert, 1. Vorſitzender. M. K. V. Donnerstag Abend 9 Uhr Vereinsabend. Die Herren Vor- ſtandsmitglieder wer- den erſucht, ½ Stunde vorher ſich einzufinden Der Vorſitzende. Bod 0 ernähren hierzu bensfrage ziehung einer ſo ſchwerſten Notſtände ungenügenden Ernährung des deutſchen Vol⸗ kes hervorrufen müßte“ 0 in der Ablehnung, denn die Ge⸗ fahren für die Ernährung des kes ſind ſo ungeheuer, Erfüllung bedingt weitere folgen die nach gen 20 Millionen Deutſchen langſam zum Verhungern zu bringen. dern, müſſen aber Sinne der di Einnahmen zugeſtanden werden, die ſie für den Einkauf des notwendigen Stickſtoffes braucht. f 1 franzöſiſchen Forderung einen Sinn. Die„Lieblingeſpeiſe Karls des Groger, g zählt zu den „Das wirkſamſte Mitte ſt die ſtärkere Verwendung vor tickſtoff.„„ f Es handelt ſich hier alſo um eine Le⸗ für Deutſchland, da die Ent⸗ großen Menge Stickſtoff, ie ſie von Frankreich verlangt wird, die un der an ſich ſchon beichnel), in der 5 noch Pöcelfleiſch daßu.— amilien und einzelnen uſammenſtellung als 90. abei ſpielen allerdings die Erbſen inſofern die Hauptrolle, als vor der Einführung 00 Kartoffeln Erbſen als Hauptnahrungsmit⸗ tel galten und da ſie im germanif We tum die gleiche Bedeutung wie agelkörner hatten und deshalb dem Wettergotte Donare ng, der d 5 waren, ſo iſt das Verzehren der Erb⸗ dieſer ae den 910 1 ſen 1 Tage un e 15 vor Hagel⸗ uten, gener(eli, ſchlag behüten konnte, erklärte e e dlissdrüch kerzen,] dhe melfgic ig aleiclall egdeutſhen vſprungs. Den Germanen ſchreibt man die Erfindung des Pökelns und Räucherns zu. Noch heute liebt der Deutſche„durch⸗ wachſenen“ Speck. 5 ö 1e Ableß Es iſt richtig, daß zum Sauerkohl Fett ge⸗ e e e 91 Hört, da er hauptſächlich ein Wintergemüſe iſſt. Allerdings iſt jetzt vieles auf den Kopf geſtellt. Der übermoderne Menſch wünſcht Speiſen gern dann zu eſſen, wenn ſie eigent⸗ lich noch nicht zu haben ſind. So kannte man vor dem Kriege im Juli Sauerkraut als „Saiſondelitueſſe“. Es wurden mit Auſtern nd Rebhühnern zur Tafel gebracht und zum „hochfeinen“ Gericht noch beſonders dadurch ſtempelt, daß we Bes mit Champa ſsgier ochte. Die wenigſten Feinſchmecken egten, daß ſich die„prickelnde Kohl⸗ doch beim Kochen verflüchtigt. offentlich bleibt es bei dieſer Ein⸗ deutſchen Vol⸗⸗ daß ſchon allein die] geweiht Clemenceaus Um das zu verhin⸗ der Landwirtſchaft im Landbundpolitik tatſächlich die Elwas vom Sauerkraut, älteſten Geind en eutſchlands. Heißt es doch ſchon in Uhlands ekanntem Metzelſuppenlied: Auch unſer edles Sauerkraut, Wir wollen's nicht vergeſſen, Ein Deutſcher hat's zuerſt gebaut, Drum iſt's ein deutſches Eſſen. Jedenfalls war es bis zu den Tagen der enaiſſance das einzige Gemüſe, das man heinzumachen“ verſtand, während jedes an⸗ dere Kraut nur im friſchen Zuſtand einſt verbraucht wurde. Wie die meiſten Obſt⸗ und Gemüſearten iſt augenſcheinlich auch das Sauerkraut zuerſt von Ziſterzienſermönchen, denen Deutſchland überhaupt die erſten rich⸗ 5 tigen Gartenanlagen verdankt, angebaut 8 worden. Die Ordensregel der frommen Brüder verbot Fleiſchkoſt und beſtimmte eine Anſiedlung in einſamer Gegend. Da war es ziemlich ſelbſtverſtändlich, daß die Mönche ſich mit Bodenkultur beſchäftigten, in der ſie dann auch in kürzeſter Zeit Hervorragendes leiſteten. 7725 a Das„edle Sauerkraut“ erfreute ſich als⸗ bald allgemeiner Beliebtheit und ward als ehr geſundes Eſſen bekannt, ein Gelehrꝛer des 16. Jahrhunderts bezeichnet es als„Univer⸗ alnattel“ unter den Speiſen. Bereits in ſernen Tagen galt Magdeburg als Haupt⸗ handelsplatz für dieſes Gemüſe. Es folgten wie alle Chroniken das Sauertraut bezeich⸗ n Manche en denn auch dem Kohl mit Sekt aufgewärmten Kohl vor, ganz wie die Witwe Bolte, die Für den Kohl beſonders ſchwärmt, N wenn er wieder aufgewärmt. Man erzählt, daß Friedrich der Große den⸗ ſelben Geſchmack gehabt und aufgewärmten Kohl beſonders geliebt habe. 1 g Ulirtschaftiiche Rungs ch au. Ausland. Die Wiener Frühjahrsmeſſe findet vom 18. bis 24. März ſtatt.— Die unga⸗ riſche Induſtrie wird diesmal auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe mit einer eigenen Meßausſtel⸗ lung vertreten ſein.— Frankreich hat heute 197 ſteuerpflichtige Multimillionäre. Die Vermögen unter der Bauernbevölkerung ſind nach der Sta⸗ tiſtit durchſchnittlich um 180 Prozent höher als in den Städten.— In Dänemark ſind infolge Arbeitsloſigkeit 200 Familien aus dem nördli⸗ chen Teile von Jütland, die durchweg Acker⸗ bauern ſind, zur Auswanderung nach Kanada vorgemerkt. in Marcelonga andet vom 17. bis 28. März ſtatt. ——— n 5 Moderne Die Vorbesprech alle Teilnehmer in der Schillersch bei Lehrer Kal! Lehrgänge für Sonntag, den 14. Januar ce hält am Samstag, den 13. dſs. Mts., nachmittags 1 Ahr bis /½4 Uhr in der Wirtſchaft zum deutſchen Kaiſer in Viernheim einen Geldeinzug ab. Zwecks Erſparung von hohen Beitreibungskoſten ECC Dos Gräfl. v. Berckhe Fremdsprachen. neuen Kursen, zu der zugegen sein müssen, findet am 1929, ¼%2 Uh vormitags. ule statt. Anmeldungen und Auskünfte enbach Bahnhofstr. 67 Uhr abds. ung zu den Bezahlung erſucht. Landwirt, 29 Jahr alt, wünſcht mit einem Mädchen in Brief wechſel zu treten zwecks bald. Heirat. Näheres zu erfrag. in der Exped. d. Bl. Bettſtelle mit Roſt und 2stüriger i Kleider ſchrank zu verkaufen. Ein faſt neues 710 N 78 Herrenrad zu verkaufen. 0 Von wem, ſagt die Exped, d. Blattes. Nen rr e e e 2— 5 5 ge 1 Spie 2 5 5 1 A boranzeſgel an Fretag U. Samstag: Duoftalm Armstrong Der ſchönſte und ſpannenſte aller Epiſoden⸗Filme Der flahende Mristau 1. Teil: Die flammende Scheibe 2. Teil: Unter d. Krallen d. Löwen 3. Teil: Die treibende Mine 4. Veil: Vor den Toren d. Hölle 5. Teil: Das Geſpenſt der Wüſte 6. Teil: Unheimliche Mächte. In der Hauptrole 1 Em Uncoln . ald . Ar ung! Alle Steigerer von Ohmetgras (1922) der Freiherrlich Heyl'ſchen Gutsverwaltung Hüttenfeld ſowie von Schloßgut Hemsbach werden gebeten, ſich bis längſtens Sonntag, den 14. Januar, bei Ad. Brechtel 2., Weinheimerſtraße 29, zu melden. Heulſchet Wetall⸗Mbeiter⸗ % den 11. v. Mts., abenbs 7 Uhr, Mitglieder ⸗Verſammlung im Gasthaus„Zum Prin; Friedrich Gagezordnung wird erwarket, daß alle M ein Wo, ſagt die Cxped. 6 egen Kleineres geg geſucht. Von wem, ſagt die Erped ds. Bl. mit Grabgarten und 2 Scheunen aon ö Renee ade sctheine L Zwei eee eee Sportverein 09 Viernheim (Sportplatz am Tivoli). Donnerstag 8 Uhr, Zuſammen⸗ kunft der Propag.⸗ M. u. J. Jugend. 19 Uhr im Ver⸗ einslokal Geſamt⸗Ver⸗ 65 W 1 Brillanten, g e Uhren, Eheringe, Gold⸗ und umzutauſchen Silberwaren. ˖ Reelle Bedienung, zu verkauſen. 8 Pürſtädterſtraße 13. A. Sosnowskei Uhrmacher u Juwelier ARS gabe Mae EE FCC werden sofert eingestellt Küchen einrich lungen jumit. Schlafzimmer, Mannheim k 279 Diwan, Sofa, Chaiſel. Telephon 442. Vertiko, Waſchkomm., Betten, 2kür Schränke,, Re Kinderwag, Matratz. a ele. billig zu verk. Sen Klinger, 8 2,6. 1 Mannheim. Tel. 4281 Druck arbeite 0 waltungs⸗ und Spiel⸗Ausſch.⸗ Sitzung. Samstag, den 13. Jaunar 1923, abends 1/9 Uhr in„Gaſthaus Fürſt Alexander“ Iahres⸗Verſammlung Tauſch! Ein großes ſonniges Zimmer und Küche gegen 2 Zimmer und Küche gegen Umzugsvergütung zu tauſchen geſucht. Von wem? ſagt die Exped. d. Bl. Tagesordnung: 1 Jahresberichte, Eutlaſtung, Anträge, Neuwahlen, Nereins angelegenheiten. . Wir bitten alle Mitglieder pünktlich zu erſcheinen, da ſehr wichtige Entſcheidungen zur Sprache ſtehen. Sonntag, 14. Januar, 5 Sp. ⸗B. Darmſtadt komb. gegen Sp. ⸗V. 09 J. d Der Vorſtand, Sabte hann Gold-Anhaufsstelle Bamim amm Mannheim, J 2. 22 zahlt die höch ſten Tagespreiſe für Bruchgold, Silber, Platin, Brillanten uſw 055 85 5 jeglicher Art 5 ür Gew f Jede Uhr e o repariert in eig. Werkſtätte Behörden in ſchnell, gut und billig N L. Krug, Kaufe Ausführung gegen ſehr gute Be- liefert in kur- nachmittag 8 Uhr zahlung für eine Herr⸗ Liga Verlag des Viernheimer Anzeiger. ld. Schlalzimmer An⸗ U. Verkauf von Pianos, Flügel, Muſikwerken, Grum⸗ mophons, Schalplatt. 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Böhm, Faßgroßshandlg.( beta arten e. maunhelm, Necher vorlegte, ee, 1 ieder erſch e Verw ckarbrücke — Die internationale Muſtermeſſe leer! grüßte die Truppen mit der Ha ren in miſſion. Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint 0 wöchentlich dreimal: Diers, e ö 9 tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 450 Mk.— Durch die Pöſt bezogen monatlich 600.— Mk. Redaktion, Druck u. Verlag Joh. Martin . 55 Fe rnſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Geſchäfts⸗Anzeiger 0 Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Alltsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſeräte finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Samstag den 13. Januar 1923 — Ein neuer Gewaltſtreich iſt Deutſchland herniedergegangen. deutſchen Wirtſchaft, doch unerwartet. lange ohne Scheu worden. Unerwartet, denn ſo folgen. beiterzentrums abzuhelfen wäre, ſchwerſte Enttäuſchung tern muß, iſt unſere Ueberzeugung. hindern. ahzuwehren, haben wir verſucht. noch das Unheil zu lindern und wird unſer Deuken und Trachten ſein. leitet uns die Würde und das Auch der Kraft des guten Gewiſſens. erfüllt Stunde, wo über weitere Teile der Ruf an alle Volksgenoſſen: leute! Erfüllt aufrecht den Willen g— 5 An das deutſche Volk! auf 5 Mit wohl be⸗ rechneter Wucht trifft der Schlag der fran zöſiſchen Fauſt den Lebenspunkt de vorhergeſehen und doch Porhergeſehen, denn die Pläne und Wünſche der Pariſer Machthaber ſind auf Gaſſen und Märkten erörter a immer wiede; blieb die Hoffnung, daß die wirtſchaftliche Ver nunſt des franzöſiſchen Volkes die politiſche Be⸗ gehrlichkeit ſeiner Machthaber zügein würde. Ha! g wirklich der Glaube geherrſcht, daß den franzöſi⸗ ſchen Nöten durch Zerſtörung des deutſchen Ar⸗ muß die Gegen den Rat der Fachmänner aller Welt will Frank reich die Probe machen. Daß der Verſuch ſchei⸗ ö Doch fehlt uns die Macht, dieſe Tat der Verblendung. die ſich gegen Deutſchland wie gegen die geſamte Wirtſchaft richtet, aus eigenen Kräften zu ver⸗ Was geſchehen konnte um das Unheil heute zu beenden, Dabei Recht der Nation, mit der wir uns eins fühlen auch mit Alle Herzen die ungeheure Bitterkeit dieſer unſeres Vater⸗ landes das Schickſal hereinbricht, die Leiden der Fremdherrſchaft ertragen zu müſſen. Ver⸗ mehrte Not für unſer ſehr bedrängtes Volk müſſe der Einbruch in die Hauptſtätten unſerer Arbeit im Gefolge haben. Umſo dringender aber ergeht Erſchwert nicht das Los der am härteſten getroffenen Lands⸗ 25. und klaren Kopfes die Foörderüngen des Tages! Keine Handlung darf geſchehen, die uns ſchwer ſchädigt. Heinze, Schwerte Schuld am eigenen Volke würde auf eee vue rr M NIN eee eee e ſich laden, der ſich hinreißen ließe, durch eine zmnüberlegte Tat dem Gegner in die Hände zu irbeiten. Von der eiſernen Selbſtbeherrſchung eines jeden Einzelnen hängt das Wohl und Wehe der Geſamtheit ab. Heute mehr als je⸗ mals leuchte uns das Beiſpiel der Würde und der moraliſchen Kraft voran, das die Rheinlande in den Jahren des Leidens gegeben haben. Den treuen rheiniſch⸗weſtfäliſchen Brüdern gilt vor allen anderen unſer Gruß. Ihr werdet die eiſen⸗ feſte Zähigkeit bewahren, die Euer altes Erbteil iſt. Ihr werdet auch dieſen Wetterſturm über⸗ dauern. Ihr, die kein Sturm der Weltgeſchichte jemals entwurzeln kann. Ihr ſeid die Zeugen, wie Friede und Recht von neuem gebrochen wer⸗ den. Mit Euch erheben wir Proteſt vor der Welt gegen den Bruch des Vertrages, gegen den Bruch des göttlichen Rechtes unſeres Volkes auf Leben, Beſtand und Selbſt⸗ beſtimmung. Eine ſchwere Zeit hebt an, viel ſchwerer als die Jahre., die wir ſeit dem Kriege durchlebt haben. Wie lange die Prüfung dauern wird, vermag niemand zu ſagen. Nur vas wiſſen wir, daß die Not geſteigert und ver⸗ längert wird wenn Volk und Staat ſich nicht in untrennbarer Einheit begegnen. Aber das wiſſen und hoffen wir, daß das feſte Zuſam⸗ menſtehen des ganzen Volkes ſie kürzen wird. Dazu wollen wir uns die Hände reichen und die Herzen ſtark machen. In Stadt und Land laßt uns den nächſten Sonntag un⸗ ter all dem äußeren Druck der inneren Erhebung widmen und überall in deutſchen Gauen in Haus und Hütte unſeres Vaterlandes gedenken, ſeines Leidens und ſeines Rechtes. Berlin, 11. Januar 1923. Der Reichspräſident Ebert. Die Reichsregierung: Dr. Cuno, Dr. Geßler, Dr. Hermes Groener, Dr. Brauns, Dr. Dr. v. Roſenberg. Oeſer, Dr. Becker, Stinal. Albert. Dr. Luther. 222ͤĩ]ĩ5[ꝰ⁵G ul̃ An das heſſiſche Voll! Frankreich hat Teile des Ruhrgebietes Mißachtung des Friedenspertrages beſetzt. unter allgemein begangen wird. Zu dieſem Zwecke Die⸗ wird für das heſſiſche Staatsgebiet folgendes ſer ſchwere Rechtsbruch hat die tieſſte Empörung verordnet: und Trauer der ganzen ausgelöſt. zu erwarten. einmütige Entſchloſſenheit zu zeigen, das Unrecht, der heute nur mit der Kraft, der guten Sache innewohnt, kann, glaubt. Die Gefühle, die uns beſonders auch in Heſ⸗ ſen, dem Vorpoſten der deutſchen Sache im We⸗ wie in den übrigen deut⸗ nach außen dadurch ihren wür⸗ daß der kommende Sonn⸗ 2. der 14. Januar, als nationaler Trauertg⸗ ſten, beſeelen, ſollen, ſchen Ländern, digen Aus druck finden, Die Beſetzung von Eſſen. Das Gebiet der Neubeſetzung. e zu Eſſen, 11. Jan. Die Regierung in Düſ⸗ ſeldorf hat vom General Den vines einen Beſeh des Inhalts erhalten, daß heute zwei Divi⸗ ſionen der Rheinarmee das nachbezeichnet Gebiet beſetzen: Erſte Diviſion: Ober; (hauſen, Landkreis Eſſen zum Teil Landkreis Recklinghauſen zum Teil, Land kreis Dinslaken; Diviſionsſtabsquartier in Alteneſſen. Zweite Diviſion: Stadt Mül⸗ heim, Stadt Eſſen und einen Teil des Landkreiſes Eſſen, evtl. Kreis Mettmann; Diviſionsquartier in Werden. Gegen 2 Uhr nachmittags iſt die innere Stadt Eſſen 1 ö von franzöſiſchen Truppen beſetzt worden. Der Einmarſch in Eſſen ging oh die übliche Clairxonsmuſit vor ſich. Die deutschen Behörden hatten angeraten, nicht auf die Straße . 1 gehen. Aber die Neugierde war ſtärker als ſe nationale Würde. Große Menſchenmengen ſchauten dem Einzug der Franzoſen zu. Zu⸗ nächſt wurden Bahnhof, Poft, Rathaus und das Kohlenſyndikatsgebäude beſetzt. Letzteres war b Vor einer Likörſtube auf der Kettwiger Straße rief Jemand„Vive 0. und 5 and. Es war kein Deutſcher, ſondern ein Mitglied einer ſeit Jah⸗ Eſſen ſitzenden ausländiſchen Kohlenkom⸗ 185 General, der die Beſetzungs⸗ en leitet, hat in der Villa Hü⸗ Schloß) Wohnung genommen. uhrgebiet it von den Franzoſen hän. Die deutſchen Bevölkerung Weitere feindſelige Maßnahmen ſind Heute heißt es, durch Ruhe und daß unſer Volk ſich nicht willenlos der Willkür beugt und daß es an den endlichen Sieg des Rechts über die erſochten werden Alle ſtaatlichen und kommunalen Dienſtge⸗ bäude haben am' genannten Tage in den Reichs⸗ und Landesfarben Halbmaſt zu flaggen. Thra⸗ teraufführungen, ſowie Vorführungen von Lichtſpielen haben zu unterbleiben, ſofern nicht der ernſte Charakter der Veranſtaltung gewahrt iſt. Verboten ſind alle öfſentlichen Tanzver⸗ anſtaltungen, Bälle und Luſtbarkeiten. Die Verlängerung der Polizeiſtunde am genannten Tage iſt unzulüſſig. Darmſtadt, den 12. Januar 1923. Heſſiſches Geſamtminiſterium. Ulrich. von Brentano. Henrich. Raab. Die„Frkf. Ztg.“ berichtet:„Nachdem der franzöſiſche Deneral Ramont mit der vierten Kavalleriediviſion in die Stadt eingezogen war. ſandte er ſeinen Adjutanten ins Rathaus mit dem Auftrag, der Oberbürgermeiſter möge ſich zum General verfügen. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Luther weigerte ſich jedoch, dieſer Aufforderung Folge zu leiſten, und er⸗ klärte, daß er dem General in ſeinem Amtszim⸗ mer zur Verfügung ſtehe. General Ramont be⸗ gab ſich darauf in Begleitung ſeiner Umgebung in das Rathaus und machte dein Höberhürgermei⸗ ſter in deſſen Amtszimmer Mitteilung von der Beſetzung. Der Oberhürgermeiſter prote⸗ ſtierte formell gegen die Maßnahme“ J Bochum, 11. Jan. Das hieſige Zollamt iſt verlegt worden. Der deutſche Ammoniakverhand iſt, ehenſo wie das Kohlenſyndikat, nach Ham⸗ burg verlegt worden. Die franzöſiſche und belgiſche Note. Frankreich und Belgien hahen am Mittwoch Nachmittag in Berlin eine gleichlau⸗ tende Note überreichen laſſen. Sie enthält die Mitteilung der von der Reparatiouskommiſſion feſtgeſtellten Verfehlungen und der von der franzöſiſchen Regierung auf Grund der will⸗ kürlichen Interpretation des§ 18 hergeleiteten Berechtigung zur Anwendung von Sanktionen. Die in Ausſicht genommenen Zwangsmaßnahmen werden notifiziert. Die franzöſiſche Regierung beſchränke ſich auf die Entſendung einer Kommiſ⸗ ſion von Ingenieuren, zu deren Schutz die be⸗ teitgeſtellten Truppen beſtimmt ſeien und deren 1 Aufgabe es ſei, zum Zwecke der Erfüllung des Friedensvertrages die Verteilung der deutſchen Kohlen 1 berwachen. Die deutſche Regierung Viernheimer Volksblatt zeile 25.— Mk. für lokale und 40.— Ml. ür auswärtige.— Die Reklame⸗Beile 80.— Mk.— Vei öfteren 91600 0% Rabatt.— Beilagen: pro 1000 500 Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Vereins⸗Anzeiger ee Die 10 geſpaltene Petzt⸗ 36 5 uſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 40. Jahrg. 5 wird aufgefordert, die in Betracht kommenden Behörden dahin zu inſtruieren, daß die franzö⸗ ſiſch⸗belgiſchen Operationen auf keinerlei Wider⸗ ſtand ſtoßen. Die Note geht darin ſo weit, die deutſche Regierung im Voraus für alle Folgen verantwortlich zu machen, die aus einer durch direkte Einwirkung oder durch Unterlaſſungen der Behörden verurſachten Störung der Ord⸗ nung ſich ergeben könnten. Die einzelnen Maß⸗ nahmen militäriſcher und adminiſtrativer Natur werden in einer Reihe von Anlagen zu der Note eingehend dargelegt. Außer den bereits gemel⸗ deten findet ſich darin die Ankündigung einer unbeſchränkten Erweiterung der Kompetenzen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden im Rhein⸗ land gegenüber den deutſchen Verwaltungsſtel⸗ len. In Widerſpruch mit dem Friedensvertrag, der die deutſche Staatshoheit im beſetzten Ge⸗ biet ausdrücklich anerkennt, ſollen die franzöſi⸗ ſchen Okkupationsbehörden künftig berechtigt ſein, ſich in alle Angelegenheiten der deutſchen Politik und der deutſchen Verwaltung im beſetz⸗ ten Gebiet einzumiſchen und jede deutſche amt⸗ liche Stelle zu Pberwachen und zur Rechenſchaft zu n eee, e eee Kundgebungen. = Alzey, 6. Jan. Der Kreistag des Kreiſes Alzey hat in ſeiner Sitzung vom 29. v. Mts. einſtimmig unter dem Beifall aller Par⸗ teien folgende Entſchließ ung gefaßt:„Der Kreistag des Kreiſes Alzey weiſt alle Verſuche, die Rheinlande von dem deutſchen Vaterlande und von den Brüdern rechts des Rheins zu trennen, weit von ſich. Der Kreistag weiß ſich hierin eins mit der ge!) Bevölkerung des Kreiſes, die keine Verräter kenn“ die deutſch fühlt, deutſch denkt und auch deutſch ſterben will.“ D Speyer, 10. Jan. Der Regierungs⸗ präſident der Pfalz hat an die Bevölker⸗ ung der Pfalz einen Aufruf gerichtet, in dem es heißt:„Tage ſchwerer Sorge ſtehen uns be⸗ vor. Die Ereigniſſe drohen den Niedergang des Vaterlandes zu beſchleunigen und die Not zu vergrößern. Jetzt gilt es, aus⸗ und zuſammen⸗ zuhalten, zu arbeiten und zu entbehren, bis beſ⸗ ſere Zeiten kommen, die kommen müſſen. Alle Stände müſſen in deutſcher Treue zuſammen⸗ ſtehen. Leichtfertige Vergnügungen und unnötige Geldausgaben müſſen unterbleiben. Der Aufruf fordert dann, zur Spende für das Pfälzer Hilfs⸗ werk auf und zur reſtloſen Ablieferung der Ge— treideumlage. die die Vorräte gebe für die näch⸗ ſten ſchweren Wochen. Der Aufruf ſchließt mit den Worten: Harret aus in duldender Treue, bleibt ruhig, feft und beſonnen!“ X London, 10. Jan. Die engliſche Preſſe verdoppelt heute morgen ihre Angriffe gegen die franzöſiſche Sanktions politik. Die„Times“ ſchreibt, daß teine Meinungsver⸗ ſchiedenheit darüber beſtehen bleiben dürfe, daß England in keiner Weiſe den franzöſiſchen Einmarſch in das Ruhrgebiet genehmige. Für England könne nicht die Rede davon ſein, Aktion Frankreichs in irgend einer Art zu unter⸗ ſtützen oder zu ermuntern. Der amerikaniſche Senator Borah ſpricht in der Londoner„Daily News“ von einem„äu⸗ ßerſt brutalen und wahnſinnigen Weg“. Der Kanadier Rowell erklärte öfſentlich in Toronto, es ſei tief bedauerlich, daß in der Stunde des Sieges die Verbündeten nicht die Grundſätze in die Tat umgeſetzt hätten. für die der Krieg geführt worden ſei und für die die Soldaten ihr Leben gelaſſen hätten. Der vatikaniſche„Oſſervatore“ ſpricht von der ernſteſten Stunde ſeit dem Weltkrieg und hofft, daß alle ernſten Folgen einer ſolchen Eut⸗ wicklung erwogen werden. 5 Der Ausſchuß der italieniſchen kath. Volks⸗ partei lehnt in einer Erklärung jede Beteiligung Italiens an dem franzöſiſchen Vorgehen ab. Muſſolinis Kontinentalblock. Muſſolini träumt von einem Kontinen⸗ talblock gegen England. Das italieni⸗ ſche Miniſterium des Aeußern ließ in Paris den Vorſchlag machen, daß Frankreich, Ita⸗ lien und Belgien Deutſchland auffordern, die Meparationsfrage gemeinſam mit ihnen zu lö⸗ ſen. a die Das Vertrauensvotum der franzöſiſchen Kammer. Die franzöſiſche Kammer hat mit 478 gegen 36 Stinmen Pointare ein Vertrauens- bot um gegeben. g N Ueber die Sitzung meldet der Pariſer Vertre⸗ zer der„Frkf. Zig.“: Leon Daudet, der Führer der Ropaliſten, gerlangte die Entfernung Cachins(Kom.) mit * 2 * * 8 dem Kue: Finaus n. dem Deutſchen, hier it 1 vorausgegalgen. kein Platz für Vaterlandsverräter!“ Nur mik Mühe gelang es dem Präſidenten die Ruhe wie⸗ derherzuſtellen. Der wiedergewählte Kammer⸗ präſident Peret hat mit Freimut als das wahre Ziel der militäriſchen Expedition gegen das Ruhrgebiet die Niederhaltung Deutſchlands bezeichnet, deſſen täglich wach⸗ ſende Bevölkerung, deſſen überlegene Volksbild⸗ ung, deſſen wiſſenſchaftliche Leiſtungen und deſ⸗ ſen Propaganda im Ausland zu einer neuen Be⸗ drohung Frankreichs geworden ſeien. Er fand ſtürmiſchen Beifall, der ſich erneuerte als Poin⸗ care die Tribüne betrat als er von der Gefahr einer neuen Suprematie Deutſchlands ſprach und als er den von Amerika angeregten Schieds⸗ ſpruch einer Internationalen Kommiſſion als un würdig eines Landes wie Frankreich zu⸗ rückwies. Eine begeiſterte Ovation wurde den anweſenden diplomatiſchen Vertretern Belgiens und Italiens dargebracht, als Poincare von der Waffenbrüderſchaft Belgiens und von der Treue Italiens ſprach und ſie endete mit einer enthuſia⸗ ſtiſchen Kundgebung für Poincare ſelbſt, als dieſer die Tribüne verließ. Zurückziehung der ameri⸗ kaniſchen Nheintruppen. 5 Waſhington, 10. Jan. Reuter meldet: Präſident Harding hat die Zurückzieh⸗ un 1 der amerikaniſchen Truppen angeord⸗ Net. Anſcheinend handelt es ſich um die Ausfüh⸗ rung des am 6. Januar gefaßten Senatsbeſchluſ⸗ ſes. Der Vater des Antrags, der demokratiſche Senator Reed von Miſſouri, bemerkte, er wolle seinen großen europäiſchen Krieg vorausſagen, aber er ſehe eine große Gefahr in dem Einmarſch. Frankreichs ins Ruhrgebiet und in der Wegnah⸗ me eines großen Teils von Deutſchland. Beides geſchehe unter dem Widerſpruche Englands. Un⸗ er dieſen Umſtänden müſſe man erkennen, daß l Europa in einem Zuſtand höchſter Entflammbar⸗ eit ſei, und daß jeden Augenblick Schwierigkei⸗ ten ausbrechen könnten. Sollten ſich ſolche Schwierigkeiten einſtellen, dann ſei es ſehr wahr⸗ ſcheinlich, daß die amerikaniſchen Truppen ange⸗ griffen werden könnten. Amerika befinde ſich in zu enger Nachbarſchaft mit der Szene der mög⸗ lichen Schwierigkeiten. Auf dem Senat laſte eine ſchwere Verantwortlichkeit. Der Weg zu unſe⸗ rer Sicherheit iſt klar: Unſere Truppen haben dort nichts zu tun. Auch andere Redner des Senats bewegten ſich in ähnlichen Gedankengän⸗ gen und ſtellten Zuſammenſtöße oder wenigſtens Verwicklungen mit den franzöſiſchen Truppen in Ausſicht. Dieſe Erwägungen dürften wohl den Ausſchlag gegeben haben, ſo daß man in dem Abzug der Amerikaner vom Rhein wohl in er⸗ 1 Linie eine Sicherheitsmaßregel zu erblicken hat. O Waſhington, 11. Jan. Der amerikaniſche Kriegsminiſter erklärte, daß am Mittwoch der Dampfer„St. Mihiel“ von Newyork nach Ant⸗ werpen abgefahren ſei, um die amerikaniſchen Truppen vom Rhein an Bord zu nehmen. In Koblenz werden nur 50 Amerikaner verblei⸗ ben, um den Verkauf der nicht transportablen Vorräte zu überwachen. Scharfe Worte aus Amerika. Der Waſhingtoner Berichterſtatter der Londoner„Times“ telegraphiert, es könne mit Gewißheit mitgeteilt werden, daß die ameri- kaniſche Regierung heute der Anſicht iſt, daß der Vertrag von Verſailles i ſei⸗ ner augenblicklichen Geſtalt undurchführbar und daß ſeine Abänderung eine abſolute Vorbedingung 5 irgendwie wirkſamen Wiederherſtellung„aropas iſt. Dieſe Tatſache und der plötzlich ezine»ſchluß die amerik niſchen Truppen vom Rhein zurückzu⸗ ziehen, könnten die Leute nicht überraſchen, die das ſchnelle Auseinandertreiben Amerikas und Frankreichs in den Fra⸗ gen der Weltpolitik beobachtet hätten, und ſie müßten als äußere und ſichtbare Zeti⸗ chen angeſehen werden für den Aerger und den Abſcheu— dieſe Worte ſeien nicht zu ſtark— mit der die franzöſiſche Aktion in Amerika beobachtet werde. Die amerikaniſche Regierung habe außerdem beſon⸗ deren Wert darauf gelegt, es klarzumachen daß Frankreich während der ganzen Zeit in voller Kenntnis der Haltung der Verei⸗ nigten Staaten gehandelt hat. a Mainz, 12. Jan.„Echo de Rhin“ meldet nus Eſſen, daß die fran pöſtſch⸗helgiſche Inge⸗ nierkommiſſion unter Führung des Generolln⸗ ſpektors Coſte heute dort einttifft, um eine Vor⸗ beſprechung mit Vertretern der Großinduſtrie in dem neubeſetzten Gebiet abzuhalſten In Düſ⸗ ſeldorf ſeien ern ſolche Vorbeſprechungen Vorgehens es Botſchafters in Pa des Geſandten f Berlin, 10. Jan. Botſchafter Mayer iſt elegraphiſch angewieſen worden, die Geſchäfte in einen Botſchaftsrat abzugeben und Paris zu laſſen. Eine entſprechende Weiſung hat auch der Geſandte Dr. Landsberg in Brüſſel halten. Das bedeutet einſtweilen nicht den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen, aber es bedeu⸗ et, daß wir uns in unſerem Verhältnis zu Frankreich auf die Führung der formalen Geſchäs, beſchränken werden. Die Reichsregierung hat überdies die deut⸗ ſchen Vertreter im Auslande beauftragt, bei den fremden Regierungen gegen die Vertrags⸗ und völkerrechtswidrige Gewaltpolitik Frankreichs und Belgiens Verwahrung einzulegen. Aus der Erklärung des Reichskanzlers. O Berlin, 11. Jan. In dem Auswärtigen Ausſchuß des Reichs⸗ ſages wies Reichskanzler Cuno auf den gro⸗ ßen Ernſt der Lage hin, die nunmehr das deutſche Volk zu durchleben gezwungen wäre und gab dann einen kurzen Rückblick über das, was die Regierung ſeit ihrem Amtsantritt un⸗ ſternommen habe. Der Kanzler betonte, daß die Regierung ſich von vornherein aktiv an der Lö⸗ ſung des Reparationsproblems zu beteiligen be⸗ müht habe. Frankreich zu kommen. (care wiederholt wiſſen laſſen, daß wir zu un⸗ mittelbaren Verhandlungen, insbeſondere dem Gebiete unſerer Induſtrie die Hand böten. Poincare. hat dieſe Verhandlungen nicht zuge⸗ e Der Kanzler beſprach dann ausführlich das für die Pariſer ſche Angebot. Es ſollte eine Verſtändigung mit der Induſtrie zur gemeinſamen Kooperation er⸗ folgen. Die Regierung hat ſich bereit erklärt, aauf Anforderung denPlan ſchriftlich vorzulegen und erläutern zu laſſen. Eine Antwort ſei da⸗ Rauf nicht erfolgt. Leider ſeien auch keine ande— ren Vorſchläge aus der Pariſer Konfeernz her- vorgegangen. Den Kohlenvorſchlag hätten die Franzoſen wohl deshalb abgelehnt, weil eine grundſätzliche Meinungsverſchiedenheit zwiſchen England und Frankreich über die Methode des in der Reparationsfrage beſtände. England wollte die Reparationsfrage mit wirt- ſſchaftlichen und finanziellen Mitteln löſen, wäh⸗ rend Frankreich ſeine politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Ziele zu verwirklichen beſtrebt war. Die Tendenz der Politik Poincares ſei nunmehr vor allen Augen klargeſtellt und die letzten Zweifel 5 ſeien wohl für jeden geſchwunden, ſeit oincare den Friedenspakt mit den am Rhein aelteren Mächten abgelehnt hat.— Der Kanzler betonte, daß wir dieſen Friedenspakt gaaufrichtig und ernſt gemeint hätten. Er ſchilderte kurz die Verhandlungen über dieſen Vorſchlag 5 kam zu dem Ergebnis. daß Deutſchland alles getan habe, was in ſeiner Kraft ſtand. Wir hätten materielle Angebote bis zur äußerften renze unſerer Leiſtungs fähigkeit gemacht, wir ätten uns zu Garantien bereit erklärt, und wir ätten endlich das letzte getan, was ein Volk könnte, indem wir den Plan einer Revanche rten. Was dagegen Frankreich wolle, be⸗ ätigten die Nachrichten übe„ Truppenbeweg⸗ ingen. Die Holz⸗ und Kobleultejerungen, auf Grund deren die Reparationskommiſſion die ab⸗⸗ ſſichtliche Verfehlung Deutſchlands feſtgeſtellt ha⸗ e, beruhten auf beſonderen Verabredungen. Ein⸗ gehend legte der Kanzler die Lage dar und kam Izu dem Schluß, daß Frankreich und Belgien den [Vertrag von Verſailles offenkundig ge⸗ A u Brüſſel 2 05 1 55 anne me icht ball ab ſei zwar dem de olke nicht möglich, a ſes dürfe ſich auch nicht willenlos den Zuſammenbruch beugen. Der Reichskanzler be⸗ ſprach dann die Maßnahmen, die die deut⸗ bruch ausführen wolle und forderte das ganze deutſche Volk auf, in Einheit und Würde die bevorſtehende Leidenszeit zu tragen. Die Regierung werde nicht ruhen, bis ſie den Weg gefunden hat, durch Feſthalten an der bisherigen Aktivität die Lage zu entwirren. Ein halbſtündiger Proteſtſtreik. „Wie aus Eſſen berichtet wird, haben die [Gewerkſchaften des beſetzten Gebietes be⸗ ſchloſſen am gächſten Montag vormittags inner⸗ halb des ganzen Beſetzungsgebietes einen hal b⸗ ſtündigen Proteſtſtreik ſämtlicher An⸗ geſtellten und Arbeiter durchzuführen. Der nächſte Sonntag ö Von deutſcher Seite ſei alles ge⸗ ſchehen, um zu einer offenen Ausſprache auch mit f Wir hätten Herrn Poin⸗ auf Konferenz vorgeſehene deut⸗ ke, Hausbrandkohlen nnnähernd werden. ein nationaler Trauertag. Die Regierung hat beſchloſſen, den kommen⸗ den Sonntag, 14. Januar als nationalen ([Trauertag allgemein zu begehen. Zu dieſem Zweck wird folgendes angeordnet: 1880 Alle ſtaat⸗ lichen unb kommunalen Dienſtgebäude haben am genannten Tage in den Reichs⸗ und Landesfar⸗ ben h albmaſt zu flaggen. Theateraufführun⸗ gen wie Vorführungen von Lichtbildern und Lichtſpielen haben zu unterbleiben. ſofern nicht der ernſte Charakter der Veranſtaltung gewahrt iſt. Verboten ſind alle öffentlichen Tanzveran⸗ ſtaltungen, Bälle und Luſtbarkeiten. Die Ver⸗ längerung der Polizeiſtunde am genannten Tage iſt ausnahmslos ausgeſchloſſen, Binſtellung der Kohlenlieferung an Frankreich und Belgien. ze Berlin, 11. Jan. Der Reichskommiſ⸗ ſar für die Kohlenverteilung teilt mit: An alle Zechen des Ruhrgebietes iſt heute folgende An weiſung der Reichsregierung ergan⸗ und Belgien mit militäriſcher Macht in das bisher unbeſetzte 5 Gebiet eingedrungen ſind, iſt Deutſchland nicht mehr in der Lage, Reparationskohle an dieſe Länder zu liefern. leiſtet für Kohlen, die an dieſe Staaten für Re⸗ parationszwecke geliefert oder von ihnen beſchlag⸗ nahmt ö auch nicht für den Transport ſolcher Kohlen auf den Bahn⸗ und Waſſerwegen. her für Reparationszwecke für die Eiſenbahn geeignet ſind, Eiſenbahn abzuführen, Gaskohlen an die Gas⸗ anſtalten, Elektrizitätskohlen an Elektrizitätswer⸗ ö ſind in allererſter Linie nach Süddeutſchland und in das beſetzte Gebiet Zu ſchicken, damit die eingelaufenen Abfuhrwege ö ausgelaſtet gen: Nachdem Frankreich werden, keine Zahlungen gelieferten im bisherigen Umfang Die Reichseiſenbahn hat die Züge für ö Wiederherſtellungskohle aus Eſſen von heute vor⸗ mittag 9 Uhr an eingeſtellt. Die Reicheiſen⸗ bahn iſt noch auf, lange Sicht dienſtkohle eingedeck. Von der Reichsregierung ſche Regierung als Proteſt gegen den Rechts⸗ Das Deutſche Reich mehr, Soweit die bis⸗ Kohlen ſind ſie an die mit Eiſenbahn⸗ 2333 Stimmen ſind an das Kohlenſyndikat und ar alle in Be⸗ tracht kommenden Stellen Verfügungen gen, Entſchädigungskohle an Staaten unterſager Berlin, 10. Jan. mel von den Litauern beſetzt worden ſei, trifft nicht zu. zwei Kompagnien Infanterie bei Pliken die Me⸗ meler Grenze überſchritten haben. ergan⸗ die die weitere Belieferung mit die vertragsbrüchigen Deulſches Reich. Memel durch Litauen bedroht. Das Gerücht, daß Me⸗ Indeſſe beſtätigt es ſich, daß ö tag nach 5 Uhr fuhr kommender Güterzug beigen Bahnhofs, als plötzlich ein in der Mitte des Gleiſes mitgeſchleppt derſelbe 8 weitere Wagen mit ſich, Weichen⸗ und Signalanſagen beſchädigt wurden. [Die Wagen ſind zertrümmert. Der Materialſcha⸗ den iſt groß C iſt 54 Jahre alt geworden un Leben viele ſcmerzliche Enttäuſchungen erle Hus Hessen. ſozialdemokratiſche Mainzer veröffentlichte am Donnerstag Die Volkszeitung“ folgenden parteioffiziöſen Bericht: „die ſozialdemokratiſche Fraktion des heſſiſchen Landtags hielt geſtern eine Sitz⸗ ung ab um ſich mit der durch den Rücktritt des Finanzminiſters Henrich geſchaffenen Regie⸗ Lungskriſe zu befaſſen. Die Fraktion konnte ſich nuch nach den erneuten Verhandlungen nicht zu der Ueberzeugung bekennen, daß die bisherige Megierungskoalition(Sozialdemokraten, Zentrum, Demokraten) nicht mehr lebensſähig iſt, und daß nur gurch eine erweiterte Koalition die Gewähr für eine Stetigkeit in der Landespolitik und Staatsverwaltung gegeben ſei. Mit Bedauern hat daher die ſozialdemokratiſche Fraltion davon Kenntnis genommen, daß die demokratiſche Fraktion weder eine Rückkehr des Herrn Hen⸗ rich in ſein Amt als Finauzminiſter der derzei⸗ tigen Regierung. noch den Eintritt eines ande⸗ ren demokratiſchen Parteimitgliedes in dieſes Amt geſtatten will. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion hat ebenſo mit Bedauern davon Kenntnis genommen, daß die Zentrums fraktion unbedingt auf einer Erweiterung der Re⸗ gierung durch Eintritt der Deutſchen Volks⸗ partei beſteht. Die ſozialdemokratiſche Fraktion iſt ſich aber der Verantwortung bewußt, die dieſe furchtbare Zeit der höchſten außen⸗ und in⸗ nenpolitiſchen Not unſeres Landes und Volkes ihr auferlegt. Sie iſt deshalb entſchloſſen, bis zur äußerſten Grenze deſſen zu gehen, was einer Partei politiſch zugemutet wer⸗ den kann. Die ſozialdemokratiſche Fraktion iſt bereit, in der Regierung des Landes trotz ſchwerſten parteipolitiſchen Bedenken weiterzuar⸗ beiten. Die Fraktion hat deshalb nichts dagegen einzuwenden, wenn ihr Fraktionsgenoſſe Ulrich in ſeiner Eigenſchaft als Staatspräſident der derzeitigen Regierung wegen deren Wieder⸗ vervollſtändigung mit einer nicht den bisherigen Koalitionsparteien über deren Eintritt in das zurzeit durch den Rück⸗ tritt des Herrn Henrich offene Amt des Finanz⸗ miniſters in Verbindung tritt. Ihre Beding⸗ ungen üßer die Garantien, die zur Aufrecht⸗ erhaltung ihres Einfluſſes in der Regierung und zur Schaffung einer möglichſt großen Stetigkeit in dieſer erforderlich ſind, wird die Fraktion ellen, wenn der Staatspräſident über ſeine PVorverhandlungen mit der außerhalb der bis⸗ herigen Koalition ſtehenden Perſönlichkeit wird berichten können. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion iſt dann zu Verhandlungen über die gegen⸗ ſeitigen Bedingungen und Garantien bereit. Eine Verantwortung für die Folgen, die ſich nus einem Scheitern der Verhandlungen ergeben würden, vermag die ſozialdemokratiſche Fraktion nicht zu übernehmen. Wie wir vernehmen hat der Stagatspräſident telegraphiſch den Wormſer Oberbürgermeiſter Röhler auf heute vormittag zu dich gebeten, um mit ihin wegen Uebernahme „ kilka, Keriums zu verhandeln.“ rue, Aus Naß und Fern. — Ober⸗lörsheim, g. Jan. Bei der Bei⸗ gewählt. Sein Jobann Müller 6., Sohn des vorſtorbenen Bür⸗ germeiſters Müller, erhielt 210 Stimmen. Huohfeim, 12. Jan. Herr Schulverwalter Gerhart in Hofheim hat ſein. Dekret als Leh⸗ rer der evang. Schulſtelle in Hofheim erhalten. I Biſchofsheim. 12. Jan. Geſtern Nachmit⸗ ein von der Mainbrücke in das Gütergeleiſe des fahrender Wagen der franzöſiſchen Oſtb In aus dem Gleiſe ſprang und etwa 20 Meter außerhalb Dabei riß wodurch die wurde. e Dee eee angehörenden Perſönlichkeit großer Silberdiebſtahl, ö f Dieben ſilberne Meſſern. Gabeln, Löffel, 1 0 n die Hände fielen, hat ſich hier ereignet, Die Sachen zu retten alte Wilhel ſteinerſtraße dahier, getötet wurde, b ete. im Werte von mehreren Millionen ſind mit E. A. oder E. P. A. gezeichnet. Hambach i. O., 10. Jan. Vor mehr als 50 Jahren wanderte hier ein 17jähriger junger Menſch nach Amerika. Bereits ſeit 40 Jahren hat er nichts mehr von ſich hören laſſen, weshalb man ehn längſt tot glaubte. Nun kam vor eini⸗ gen Wochen eine Anfrage, ob von den Ver⸗ wandten des damals Ausgewanderten noch An⸗ gehörige am Leben ſeien. Da man dies ihm be⸗ jahen konnte kamen dieſer Tage 100 000 Mark, womit ſeine Angehörigen„die Not in Deulſch⸗ land bekämpfen ſollten“. 5 19 Birkenau, 9. Jan. Ein hieſiger verheira⸗ teter junger Mann wurde von ſeiner Weinhei⸗ mer Firma nach Ladenburg geſchickt, um in ei⸗ ner elektriſchen Anlage eine Arbeit vorzunehmen. Vermutlich kam er dem elektriſchen Drahte zu nahe, ſtürzte ab und mar ſoort tot. Auch ein zweiter perheirateter Arbeiten mit 9 Kindern verunglückte an demſelben Tage auf ähnliche Weiſe. a Aus dem Odenwald, 10. Jan. Die Feld⸗ aind Waldjagd der Gemeinde Hebſtahl, 675 Hektar groß, wurde dieſer Tage neu verpahtet. Trotzdem ein Höchſtgebot von 1015000 Mark eingelegt war, haben die„Stadtnäter“ die Ge⸗ nehmigung verſagt. Man will, weil im Jaadbezirk auch Hirſche vorkommen, noch mehr erlöſen. 5 . Rüſſelsheim, 11. Jan. Die am Dienstag hier abgehaltene Verſteigerung des Nutzhol⸗ zes aus dem Rüſſelsheimer Gemeindewald er⸗ gab einen Erlös von ca. 12,5 Millionen Mark. Der Feſtmeter Stammholz wurde durchſchnittlich für 155 000 Mark abgegeben. 5 N Wiesbaden, 9. Jan. Verhaſtet wurde hier der Kommuniſt Bauer, der hier 150 000 Mark Ludwigshafener Streikgelder, die er unterſchlagen hatte, ver jubelt hatte. 8 Alſenz, 11. Jan. Von einem von hier nach Amerika ausgewanderten Bruder des Bäckermei⸗ ſters Hölcker ſind 600 000 Mark für die Gemeinde 5 Alſenz beim Pfarramt eingelaufen. Weiter ſind von einer ehemaligen Alſenzer Familie Milke 25000 Mark eingegangen. Eine Kiſte mit Kaffee, Zucker uſw. für die Armen von Alſenz aus Ame⸗ rika iſt auf dem T isport von Hamburg hier⸗ her gestohlen worden. 1 Nermiſchles. Vom Leihſarg iſt in der letzten Zeit ange⸗ ſichts der für weite Volkskreiſe unerſchwinglichen Begräbniskoſten die Rede geweſen. Die„K. V.“ berichtet von einer Erfindung die den Leihſarg ö in Verbindung mit einem einfachen Holzſarg verwenden will. Der ſchön ausgeſtattete Leih⸗ ſarg ohne Boden umſchließt bei der Aufbahrung ö den einfachen Sarg, in dem die Leiche liegt. Der letztere wird dann mit einfachem Deckel geſchloſ⸗ georpnetenwahl wurde Phitiypy Lawal fes. mit ſen, worüber bei der Beſtattung der Leihſarg⸗ Gegenkandidat, deckel ſich erhebt. Mit dem Leihſarg wird dann bei welchem den 11 0 Taauna abgeben werden. franzöſiſchen Infanteriekugeln W a e der Innenſarg in die Erde geſenkt und ſpäter durch einfache Löſung von Haken und Scharnie⸗ ren da er ohne Boden iſt, abgelöſt und hochge⸗ zogen, ſo daß der Innenſarg allein im Grabe verbleibt. Man ſieht, daß die Verbilligung hier lediglich durch die Vereinfachung des Innen⸗ ſargdeckels erzielt wird. Der Erfinder Johann van Ooyen in Keyelaer, der ſich die Erfindung hat patentieren laſſen, berechnet, daß die Ver⸗ Wir es ſich auf über 30 000 Mark belaufen wir.. 5 1 8* I der Wunderapoſtel Haeußer, der ſchon im Irrenhaus, Gefängnis und ſonſtwo geweſen iſt, und ſich als neuen Chriſtus ausgibt veröffent⸗ licht ſeine Verlobung mit Hedwig von Pohl, der Tochter des verſtorbenen Admirals von Pohl. Haeußer gibt ſich als Gründer⸗Präſident der Cͤbriſtl.⸗Radifalen Volkspartei„Haeuſſer“ aus. Die Glocke von Eckholen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna 25 v. Panhuys. 9 ö 5 27„ 7 7 1„ „Zürnen Sie mir nicht, Valentin, Nachdruck verboten.) und bleiben Sie im Schloſſe. Sehen Sie, ich bin noch jung, und brauche zuverläſſige treue Die⸗ nerſchaft, es täte mir leid, wenn ich Sie um meines Irrtums willen verlieren ſollte. Ihre Stimme wurde, als ihr nicht gleich Antwort ward, dringender.„Daß ich mich mit der abergläubiſchen Geſchichte, die Sie mir erzähl⸗ ten, nicht befreunden mochte, das werden Sie anerkennen müſſen. Ich hörte eine Glocke läuten und Sie erklärten mir, niemand wiſſe, wo ſich die Glocke im Schloſſe befinde, meinten mit ernſtem Geſicht, die ſchöne Polin läute ſie. Nun, es heißt doch einem Menſchen des zwan⸗ zigſten Jahrhunderts viel zumuten, mit ſolch einer Geſchichte. Da verfiel ich denn auf den Gedanken, etwas Abgekartetes dahinter zu wähnen.“ Valentins Geſicht erhellte ſich. „Wenn ich es ſo betrachte, verſtehe ich die gnädige Frau ziemlich. Doch möchte ich an⸗ raten, die Warnung der Glocke nicht in den Wind zu ſchlagen, denn daß ſie geläutet hat, das bedeutet beſtimmt etwas.“ Jetzt lachte Eliſabeth laut auf. „Aber Valentin, wie dürfen Sie noch an dergleichen Dinge glauben.“ „Der ſelige Baron Chriſtian Gaudenz glaubte auch daran,“ verteidigte ſich der Die⸗ ner. „Ich kann mir das vom Onkel Chriſtian nicht vorſtellen“, kopfſchüttelte Eliſabeth. Sie ſann, wie wenig die nüchterne trockene Le⸗ bensauffaſſung des letzten Fideikommißherrn mit ſolchem Aberglauben vereinbar war. Aber ſchließlich, unmöglich war es nicht. Die klüg⸗ ſten Geiſter waren oft nicht frei von Aber⸗ glauben. Die Fürſten auf den Thronen hatte der Aberglaube ſchon unterjocht: ſo mancher Kriegesmann, ſo mancher Künſtler kannte des Aberglaubens Herrſchermacht und beugte ſich ihm tributſpendend.. Ja, es war immerhin möglich, daß auch der kühle, berechnende Onkel Chriſtian nicht frei von der Achillesferſe des Aberglaubens geweſen. Da Eliſabeth nicht weiterſprach, nahm Va⸗ lentin das für eine Erlaubnis, ſeinerſeits weiterſprechen zu dürfen. „Wenn die gnädige Frau wünſcht, kann ich ja erzählen, was ich über die Glocke weiß und gehört habe“, ſagte er und ein leiſes Drän⸗ gen lag in ſeinen Worten, das förmlich bat, ihn ſein Wiſſen auskramen zu laſſen. Eliſabeth nickte Gewährung und nahm ihren alten Platz am Tiſche wieder ein. Valentin hüſtelte erſt ein wenig wie ein Redner, der verſuchen will, ob ſeine Stimme auch die nötige Klarheit hat. Darnah begann er: ö „Gnädige Frau müſſen nämlich wiſſen, daß man auch unten im Dorf Eckhofen ſteif und feſt an die Glocke glaubt, und daß ſicher auch die Glocke des Schloſſes nicht unerwähnt bleibt, wenn ſich die Dorfkinder Spukgeſchich⸗ ten erzählen. Sie hörten ja Eltern und Großeltern davon ſprechen, und genau wie unten im Dorfe, ſo erzählten es im Schloſſe die Herrſchaften ihren Kindern, Dienſtboten den jüngeren. Ungläubige und Zweifler befanden ſich natürlich ſtets darun⸗ die alten ter, und die Glocke läßt ſich zu ſelten hören, um alle zu überzeugen. Aber ich gebe der gnädigen Frau die Verſicherung, wenn ſich die Glocke hören ließ, ſo iſt auch das ganze Schloß durchſtöbert worden, um das Zuſtande⸗ kommen des Glockengeläutes aufzuſpüren. Da blieb kein Gemach, kein noch ſo abgelegener Keller undurchſucht.“ „Aber ich bitte Sie, wie können Sie das wiſſen“, unterbrach ihn Frau von Valberg zweifelnd. Das Geſicht des alten Mannes zeigte die ſchwache Andeutung eines Lächelns. „Ich hörte, als ich ins Schloß kam, davon reden, wie unermüdlich man ſchon die Suche unternommen, und ſpäter hatte ich ſelbſt Ge⸗ legenheit, mich daran zu beteiligen. Vor dem Hochwaſſer, und auch als der Sohn des hoch⸗ ſeligen Barons Chriſtian ſo unvermutet ſtarb.“ Er wurde lebhafter.„Gnädige Frau können ſich nicht vorſtellen, wo wir überall herumgekrochen ſind, um die Glocke aufzuſpü⸗ ren. Ich habe anfangs auch gelacht und er⸗ klärt, es handle ſich um einen törichten Dum⸗ menjungenſtreich, bis ich erkannte, die Glocke tall, ſie iſt unſichtbar und alles Suchen danach iſt vergebens.“ 1 Eliſabeth machte eine mißbilligende Ge⸗ zuckte ſie noch einmal der alte Verdacht. vertrauen. N Sie dachte, es iſt wohl am fügten, da Geſpräch nun 1 denn zwecklos, mit de inung iſt überhaupt keine wirkliche Glocke aus Me⸗ berde, und ganz flüchtig und raſch durch⸗ Doch ſofort rang ſie ihn nieder, der Diener glaubte wirklich, was er ſagte; ſie durfte ihm tauſchen. Menſchen wie den alten Valentin vermochten nur Tatſachen zu überzeugen. So ſagte ſie nur freundlich: a „Ich hoffe, Valentin, Sie werden Schloß Eckhofen noch recht lange treu ſein, von mei⸗ ner Seite aus ſollen keine Mißverſtändniſſe mehr zwiſchen uns treten.“ Ueber das alte Geſicht legte ſich ein zufrie⸗ dener Schein und ehrlich bekannte Valentin: „Es wäre mir auch entſetzlich ſchwer ge⸗ fallen, von hier fortzugehen.“ Als der Diener die Tür hinter ſich geſchloſ⸗ ſen hatte, ſprang Eliſabeth abermals auf. Zu dumm und einfältig war, was der Alte ge⸗ redet hatte. Alſo nicht nur die Schloßbewoh⸗ ner, ſondern auch die Dörfler glaubten an die alberne Sage. Und ſie ſelbſt hatte, wenn auch nur ganz kurze Zeit, ſchon beengt geatmet, weil ihr der Glockenklang, der irgendwoher aus der Tieſe zu kommen ſchien, nachhallend im Ohr lag.. In ſo ein altes Schloß wie Gckhofen gehö⸗ ren eben Sagen: alte Schlöſſer brauchen der⸗ gleichen ebenſo notwendig wie Ahnenbilder und eine Familiengruft? Ahnenbilder? Familiengruft? Gortſetzung folgt.) 115 letzten Verhandlungen des fr f ger cls in Mainz a e Es iſt unglaublich, e e e daß die weltbertt 5 1 7 5. gefaßten Beſch tralkomitees der Deutſchen Katholiken in di Jahre in Köln 11 1 11 Gb it wohl anzunehmen, daß die neuen Meſſebauten, vor allem die große Halle, die früher am Aache⸗ e e ſtand und jetzt innerhalb der Neuban⸗ ten aufgerichtet worden iſt, den Rahmen für die J. ö Der Odenwälder Raubmord. Das Urteil. Der am Tage der Tat im Juli v. Is. 17 Jahre alt geweſene Jakob Roß mann, der den Raubmord an dem 18 Jahre alten Hch. Ger⸗ ſtenſchläger aus Reichenbach ausgeführt und ihm etwa 37000 Mark abgenommen hat, wird zu der zuläſſigen Höchſtſtrafe von 15 Jahren Ge⸗ fängnis, der 20 Jahre alte. Bruder Jo⸗ hann Roßmann, der als der eigentliche An⸗ ſtifter zu gelten hat, wird wegen Beihilfe zu der Höchſtſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. ö f Beide nahmen die Strafe mit lächelnder Miene an. Johann Roßmann hat jede Betei⸗ ligung bis zum letzten Augenblick in Ahrede ge⸗ ſtellt, nahm aber ebenſo wie ſein Bruder die Strafe an Die Hürgerlichen Gunerr ecl“ wurd. ihnen auf zehn Jahre aberkannt. Allgemein war man der Auffaſſung, daß der eigentliche Anſtifter mit dieſem Urteil zu gelinde beſtraft iſt. n Franzöſiſches Gericht. Mainz, 11. Jan. Wegen Uebertretung des Alkoholverbotes durch Verabreichung von Cog⸗ nac an franzöſiſche Soldaten und Unteroffiziere wurden vom franzöſiſchen Militärpolizeigericht vier Wirte von Worms, Mainz, Oppen⸗ heim und Langenlonsheim zu 15 000 Mark bis 25 000 Mark Geldſtraſe und Verfügung des Militärverbots für ihr Lokal erlaſſen. Bingen, 11. Jan. Wegen Suchens en 5 in den militäri⸗ ſchen Schießſtänden auf dem Rochusberg wurden zwei junge Leute vom franzöſiſchen Kriegsgericht zu je 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Aus der karhol. Well. Peleflernol! Früher war die Not der Katholiken in der deutſchen Diaſpora und die Klage der Biſchöfe, die in ihren Diözeſen Diaſpora haben, daß nicht genug Prieſter da waren, um die Be⸗ dürfniſſe der Diaſporakatholiken zu befriedi⸗ gen. Jetzt kommt dazu, daß die in der Diaſpora wirkenden Prieſter ihre Stellen kaum mehr halten können, weil ihnen das Nötigſte zum Heben fehlt. Ein geplagter Diaſporapfarrer ſchreibt:„Was nützt ſchließ⸗ lich eine Kirche, wenn kein Goiſtlichen daran exiſtieren kann! Ich hatte mich mit Zuſtim⸗ von auf einer Zuckerfabrik umgeſehen als Neben⸗ erwerb, leider ließ es ſich nicht durchführen.“ Nach der Trennung von Kirche und Staat in Frankreich hatte man von dort mehrfach Kunde erhalten, daß Prieſter ſich einen Ne⸗ benberuf ſuchen müſſen, um ihr Leben friſten zu können. Nun ſtehen wir in Deutſchland, wenigſtens in der Diaſpora, vor der gleichen Tatſache. Denn dort erkennt durchweg der Staat keine Verpflichtung an, für die katho⸗ liſche Kirche und ihre Bedürfniſſe aufzukom⸗ men— oder, wo er eine gewiſſe Verpflich⸗ tung anerkennt, bleiben ſeine Leiſtungen weit hinter dem Bedarf zurück. So wurde kürzlich aus dem Freiſtaat Birkenfeld mitgeteilt, daß dort von den ſechs katholiſchen Pfarrern vier nach der neueſten Gehaltsregelung ein Jahreseinkommen von 16 360,50 Mark, die übrigen zwei ein ſolches von 4360,50 Mark vom Staat beziehen! Die Mitteilung ſchloß dort mit dem bezeichnenden Satz:„Die Bir⸗ kenfelder katholiſchen Pfarrer leben in der heutigen Zeit im wahrſten Sinn des Wortes vom Bettel und von der Mildtätigkeit ihrer 6 Pfarrkinder. Es iſt gut, wenn dies in unſe⸗ rem katholiſchen Volk einmal bekannt wird. Wer wird helfen?“ Der große Helfer der deutſchen Diaspora iſt ſchon ſeit langer Zeit der Bonifatius verein. Er iſt mit bedeutenden Mitteln und großen Erfolgen bisher für die Linderung der Diaſporanot eingetreten. Doch gegenüber den jetzigen Verhältniſfen muß ſeine Kraft schließlich ab⸗ nehmen, ja verſagen, wenn er nicht weiteſt⸗ hende Unterstutzung ſtydet. Die Mahnung Pius N.:„Die Hauptpflicht der Katholiken Deutſchlands iſt die Unterſtützung des Boni⸗ fee ee verdient darum heute beſon⸗ dere Beachtung. Gaben für den Bonifatius⸗ beben gehen am beſten auf deſſen Poſtſchel konto Köln 22 610, in Bayern Nürnberg 6254, für den Bonifatizes⸗Sammelverei Sein 42 815. e TCookales. [ Die Giſenbahnfahr 6 Februar ee 65 1 95 ell. e ſchuß des Reiſchseiſenbahnrates beſchloß mit al⸗ eee cb n Sehn i geh. es 1 abe 0 Februar dieſes Jah⸗ Die Ausweiſe nicht verbeſſen! In den Militär⸗ erſonen zu Strafen von Mark wegen Fehlens bis 2000 eines Ausweiſes beſtraft worden. muß 11 ſtets e erden. 1 5 0 inlandtomm 5 e Zweifämilten⸗Wohnhäuſern ſo kann. Weiße uelo an e, ſrüſtung hat ſich des geſamten deutſchen Volkes bemächtigt. Erheben wir in allen Gauen unſe⸗ res geliebten Vaterlandes flammenden Proteſt gegen dieſe neue Vergewaltigung eines wehrlo⸗ ſſen Volles, vereinigen wir uns am Sonntag, den 14. Januar zu gewaltigen öffentlichen (Kundgebungen, womöglich mit den ande⸗ 0 5 8 § Warum zur Nachtzeit Straßenbeleuchtung? Die Arbeiter, die Nachtſchicht haben beklagen ſich darüber, daß zur Nachtzeit, wo ſie heimgehen, die Straßen⸗ beleuchtung fehlt. Wir meinen, daß man den Wünſchen der Arbeiter doch Rechnung tragen ſoll, wenigſtens die Laternen brennen zu laſſen bis die letzten Arbeiterzuge zu Haus ſind. Das Sehnen nach einem Eigen⸗ heim konnte man bei einer am letzten Montag dahter ſtattgefundenen Verſteigerung von zwei recht ermeſſen Steigerungs⸗Liebhaber hatten ſich in Maſſen eingefunden. Und wie wurde geboten! Die Tauſender, ja Zehntauſender hatten da eine ganz untergeordnete Bedeutung. Weg mit den Papier⸗ fetzen, ſo dachten die meiſten. Gebote von Fünfzig⸗ und Hunderttauſend waren keine Seltenheſt. Was man heute kauft, iſt morgen billig!„Endlich konnte elns zugeſchlagen werden, um 1 600 000 Mark! Das Raſen ging weiter, das zweite Haus kam auk 2 000 000 Mark! Ob der Zu⸗ ſchlag ein endgültiger ſein wird, muß noch ſtark bezwelfelt werden, es ſcheint, als ob ein neues Rennen nochmals ſtattfinden muß, denn der Dollar iſt unterdeſſen weiter in die ⸗Höhe ge⸗ klettert. O, du arme, paplergeldreiche Zeit! § Vom Rathaus. Zur Sitzung geſtern Abend hatte ſich das Gemeinderatskollegium faſt vollzählig und pünktlich eingefunden. Der ſeitherige Pächter der Jagd zahlte einen Pachtpreis von 47 000 Mk. pro Jahr. Es liegt ein Angebot vor von 500 000 Mk., das vielleicht auf eine Million erhöht werden Der Pachtvertrag läuft bis 1926. Der derzeitige Pächter weigert ſich dieſe Summe zu bezahlen. Es wird das Sonderpachteinigungs⸗ amt Worms angerufen. Die Jagd iſt das nobelſte Vergnügen und muß bezahlt werden. mung meines Biſchofs ſchon um eine Stelle— Hie Tagehelber der Mitglleder des Woh⸗ nungsamtes und der Beiſitzer des Mieteinigungs⸗ amtes werden mit Wirkung ab 1. November 1922 von 30 auf 100 Mk. pro Stunde er⸗ höht.— Früher erhielt jeder Bürger ſein Bau⸗ holz aus dem Walde. Als der Staat den Wald übernahm, zahlte er jedes Jahr der Ge⸗ meinde 41600 Mk. und jeder Bürger erhielt anſtatt Bauholz Geld(Rezeßgeld) Früher koſtete ein Feſtmeter Holz 13 bis 27 Mk und heute? Der Betrag von 41 600 Mk. iſt viel zu gering ia unſerer Zelt. Die Bürgermeiſterel wird beauftragt, die Verhandlungen vorzube⸗ reiten, damit eine Kommiſſion in Darmſtadt wegen Erhöhung vorſprechen kann. In den engeren Ortsbürgerverband werden aufgenommen; Schloſſer Nikolaus Beckenbach, Hilfspoſtheamter Joh. Gg. Ehret und Landwirt Gg. Kadel, Eln⸗ zugsgeld 100 000 Mk. zahlbar innerhalb 6 Wochen,— Für die Schaffung neuer Wohnungen werden an drei Hausbeſitzer je 10 000 Mk. gewährt.— Johannes Lahres 5. erhält nach Befürwortung der Baukommiſſion die Erlaubnis, ſein in der Rathausſtraße zu erbauendes Wohn⸗ haus von der Straßenflucht zurückzuſetzen. Schluß der Sitzung halb 10 Uhr, nächſte Sitzung Diens⸗ tag abend 8 Uhr. Schwerer Ginbruchsdiebſtahl. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde in der Schillerſchule hier ein ſchwerer Einbruchs⸗ diebſtahl verübt. Die Spitzbuben hatten es auf Unterrichts⸗Utenſillen abgeſehen, die heute einen beſonderen Wert haben. Sie hießen 2 Geigen und eine Nähmaſchine mitgehen. Wenn die ge⸗ ſtohlenen Gegenſtände nicht wleder herbeigeſchafft werden können, ſo dreht es ſich um einen Ver⸗ luſt von über 200 000 Mark. Die Geigen ge⸗ hörten 2 Herren vom Lehrerkollegium. Hoffent⸗ lich gelingt es der Polizei die Einbrecher zu faſſen, damit dieſe für längere Zelt unſchüdlich gemacht werden. An die Polizel richten wir die höfliche als auch dringende Bitte, ſcharf da⸗ rüber zu wachen, damlt Leben und Gigentum vor ſolchem Verbrechertum in genügender Welſe geſchützt iſt. Die Fälle über Einbruchsdiebſtähle hren ſich in beſorgniserregender Welſe. 6 ö 1 U 3 85 eunde! ren Parteien, um ein geſchloſſenes Vorgehen zu ſichern. Möge man von Fahnen und ſonſti⸗ gen Abzeichen abſehen. 8 Einmütig und wuchtig ſoll der Widerspruch des deutſchen Volkes gegen dieſe neue Vergewal⸗ tigung der ganzen Welt kund getan werden. 2 2 Berlin, den 11. Januar 1923. 0 Die Zentrumspartei Deutſchlan ds keine Im Auftrage: Marx.. 2 7 7 7 Nee 0 7 morgen Sonntag 2 Uhr die Turn⸗Genoſſenſchaſf im„Rebſtock“ und um 1 Uhr der Männergeſang⸗ verein im„Engel“. Näheres im Inſeratenteil. Der Arbeiter ⸗Geſang⸗ Verein „Harmonie“ hält herte Abend im Gaſthaus zum Karpfen ſeine ordentliche Generalverſamm⸗ lung ab, wozu alle Mitglieder eingeladen ſind. E Geſangverein„Liederkranz“ Infolge der von der Reichsreglerung angeordneten Trauerkundgebung am morgigen Sonntag kann unſer Konzert morgen nicht ſtattfinden. Es wird daher auf Sonntag, den 21. dſs. Mts. verlegt, worauf wir beſonders hinweiſen. * Der heutigen Nummer iſt der Wandkalender beigelegt. In dtieſem ſind die kirchlichen Feſttage beſonders angegeben, ſo⸗ daß er für Viele ein willkommener Hausfreund ſein wird. Möge er allen unſern Leſern recht glückliche Tage aufzeichnen. 5 Evangeliſche Gemeinde. Die für das Gaſthaus zum Roten Löwen vorgeſehene Zuſammenkunft der Glieder der evang. Gemeinde, inſonderhelt der Mitglieder und Freunde des evang. Vereins wird der angeſagten Trauer⸗ kundgebung wegen in die Kirche verlegt. Redner iſt Herr Pfarrer Schäfer aus Darmſtadt, Ver⸗ einsgeiſtlicher für Innere Miſſion. 8 Erhöhung der Brot⸗ und Mehl⸗ preiſe. Die Brot⸗ und Mehlpreiſe in den Ge⸗ meinden des Kreiſes Heppenheim werden mit Wirkung vom 15. Januar ab wie folgt erhöht: a) für einen Laib Brot von 1800 gr auf 490 M. b) für einen Latb Brot von 900 gr auf 245 M. c) Mehlpreis für den Verkauf durch den Mehl⸗ kleinverkäufer für das Pfund(Durchſchnitts⸗ preis): 170 Mk, d) Mehlpreis für das vom Kommunalverband an Bäcker und Händler abgegebene Mehl für 100 kg(Durchſchnittspreie) brutto für netto ohne Sack: 29 696 Mark. Die amtliche Bekanntmachung kommt in nächſter Nummer zum Abdruck. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 17 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Hindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre f. d. Jungfrauen. 2 Uhr Andacht und Verſammlung des 3. Ordens. 4 Uhr Verſammlung für die 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Congregation. In der neuen Kirche: Montag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S⸗A. für ledig 1 Anna Kempf. Dienstag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Sibylla Faltermann geb. Lang. Mittwoch: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Barbara Weidner geb. Brechtel. Donnerstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Andreas Wunder 1. 8 Uhr beſt. E.-A. für Krieger Joſef Krug und Angehörige. Freitag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Andreas Wunder. f Samstag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Eliſabeth Simon geb. Georgi, Schw.⸗Eltern Philipp Simon 1. und Marg. geb. Adler u. Angeh. ½8 Uhr beſt. S.⸗A für Philipp Martin 2., Eltern, Schw.⸗Eltern, Anverwandte und vermißten Sohn Nic. Bugert. Montag und Mittwoch iſt bel den Engliſchen Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmh. Schweſtern hl. Meſſe. In der alten Kirche: Dannerstag: G. E. A. für mehere Stifter. Am nächſten Dienstag von 3—5 Uhr Beratungsſtunde im Pfarrhaus durch den Volksveteins⸗Secretär Grafenberger. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jung⸗ frauen⸗Congregation. Zugleich gem. Kommunion für die Schüler⸗ innen des Herrn Rektor Gillig und Lehrer Walter Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der ev. Gemeinde i Viernheim. f Sonntag, den 14. Januar 1923.(2. S. n. Eplph.) Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergattesdienſt. Abends 8 Uhr: Zufammenkunft in der Kirche. Montag, den 15. Januar 1923. ends 8 Uhr: Uebungsſtun Mannheimer Produktenbörſe. 10 angt de bahnfrei Mannheim für die 100 Kilog netto mit Sack: 46 500, 110 40 000 /; Gerſte 3335000; Haſer(inland. 2732000 4; ausländiſcher 3041000 4; Mais war nicht angeboten. Wieſenheu loſe 20—22 000 „; Luzernekleeheu 22—24 000 /, Preßſtroh 16⸗ bis 18 000 4; gebunden 1415 000%; Weizen⸗ mehl(Richtpreis der Mühlen) 73 000 4; Wei⸗ ſzenkleie 1920 000 ¼/¼. N. Mannheimer Kleinviehmarkt. 64 Kälber, 80 Schaſe, 160 Schweine und 686 Ferkel und Läu⸗ fer. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht: für Käl⸗ ber 50—65 000 /; Schafe 30—42 000%: Schwei⸗ ne 76—88 000 /; Ferkel und Läufer pro Stück 2345 000 //; Tendenz: mit Kälbern langſam geräumt mit Schaſen mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln und Läufern lebhaft. eee. f Wie Kaze als kam eine Dame, wie au ſchrieben wird, auf ein Zoll zollpflichtige Ware zwei Natet die ſie ſpäter einlöſen wollt⸗ l dieſer Formalität ging die Dam Weges. Niemand hatte etwas gemerkt. lich ſetzte jedoch eine Katze, die ſich Zollhaus befand, in eiligen Sätzen Dame her u chien 8 zu haſchen, das hinter der 2 herlief. Die Zollbeamten wur⸗ den aufmerkſam und ſtellten feſt daß die Katze mit allem Eifer nach einem Seidenſaden haſchte, der immer länger wurde, und aus den Kleidern der Dame hervorkem. Unterſuchung för derte auch eine gau 5 j 0 Tage, ebenſo eine en vaketchon. Untererhebeſtelle Am Montag Zahltag für Umſatzſteuer, Aufforderungen 3. Ziel und Voranmeldugg 4. Ziel Brandverſicherungs⸗Nachträge, Holzgelder, ſowie alle anderen laufenden Zahlungen, insbe⸗ ſondere Regelung der 1920er Reichseinkommen⸗ ſteuer. Schlußtermin. 9 Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag nur Verrechnung der Reichs⸗ einkommenſteuer pro 1921. Kirchner. Amtlicher Teil. Weiterverwertung des Geländes des alten Friedhofs. Das Holz von drei gefällten Bäumen(Nutz⸗ und Brennholz) wird am Montag, den 15. dss. Mts., nachmittags 5 Uhr auf dem Rat⸗ hauſe öffentlich an die Meiſtbtetenden verſteigert. Betr.: Verbilligung der Milch für Säuglinge und Kleinkinder der beſonders not⸗ leidenden Bevölkerung. Der beſonders notleidenden Bevöl⸗ kerung ſoll die Milch für Kinder bis zum Alter von 4 Jahren verbllligt werden. Diesbezügliche Anträge ſind am Montag, den 15, dſs. Mts., vormittags von 9 bis 10 Ahr auf unſerem Büro Nr. 27 zu ſtellen. Die Verbilligung kommt nur für die Aermſten der Armen in Frage und zwar: a 1. wegen Erwerbsloſigkeit des Unterhaltungs⸗ pflichtigen, 2. wegen Erwerbsbeſchränkung des Unterhaltungs⸗ pflichtigen, 3. wegen Vorhandenſeins mehrere auf Milch⸗ nahrung angewieſener Kleinkinder. Betr.: Erhöhung des Feuereimergeldes bei der Aufnahme als Ortsbürger in der Gemeinde Viernheim. Das von den neu aufzunehmenden Orts⸗ bürgern zu entrichtende Feuereimergeld iſt mit Wirkung vom 1. ds. Mts. auf 500 M. erhöht. Gegen dieſen Beſchluß können binnen 4 Wochen ſchriftlich oder zu Protokoll Einwen⸗ dungen erhoben werden. Betr.: Erhöhung der Wiegegebühren auf den Brückenwagen. 0 Die Wiegegebühren auf den Brückenwagen der Gemeinde betragen vom 15. Januar 1923 ab bis auf Weiteres für die erſten 20 Zentner 30 Mk. für jeden weiteren Zentner 2 Mk. Für auswärtige Fuhren iſt ein Zuſchlag von 10 Mk. für die Fuhre zu bezahlen. Betr.: Durchführung des Reichsmietengeſetzes. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Wohnungskommiſſton in tbrer Sitzung am 9. dſs. Mts. nach Anhörung von Vertretern des Hausbeſitzer⸗ und Mieter⸗ ſchutzvereins mit Wirkung vom 1. Januar dieſes Jahres ab dle Zuſchläge zur geſetzlichen Grund⸗ miete wie folgt erhöht hat: a) für Steigerung der Zinſen 30% b) für Betriebskoſten 400%, c) für laufende Inſtandſetzungsarbeiten 600% d) für große Inſtandſetzungsarbeiten 370% zuſammen 1400% Von dieſem Zeitpunkt ab iſt ſonach der 15fache Betrag der Grund miete zu bezahlen. f Für gewerbliche Räume wurde gemäߧ 10 Abſatz 2 das R. M. G. ein beſonderer Zuſchlag von 500% zur Grund miete feſtgeſetzt. Entgegen unſerer Bekanntmachung vom 14. Oktober vorigen Jahres zu§8 5 wird ge⸗ mäß 8 6 des R. M. G. und Artikel 6 der Aus führungebeſtimmungen beſtimmt, daß als dieſenige Stelle, welche auf Antrag der Miete oder von amtswegen die fachgemäße Ausführung er Inſtandſetzungsarbeiten durch geeignete Anordnungen zu ſichern hat, die Herren Ge⸗ meindebauinſpektor Berberich als Vorſitzender ne dem Bauunternehmer Philipp Lahres 1. un eiten ab Eeledigung 0s tertt. Plötz⸗ gerade im hinter der Betr.: Rentner Wilhelm Dölcher als Bel