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Januar 1923. 9 Stäpkewäscfe 7 Die Liquidatoren: Für den Aufſichtsrat: nerrenielbwäsene Frz. Gutperle Haas. 1 0 Nik. Gutverle 4. Annahmestelle: deneralbersammfang der Hleig-Tandzzrie. Hölzerne Waſch⸗ Maſchine zu verkaufen. Von 19 00 ſagt die Exped. d. Bl. Mäscherei Mithlieder⸗ Berſaumlung Sanna mal erbälttic in der Geſchäſtsſtelle d. B. Neagen ale „ ehem 11 g Krlegs 1 81 Kriegsteilnehmer u Hinterbliebenen Ortsgruppe fiernheim · 1 a 70 Ae 27 den 28 Januar, Vorſtands⸗Sitzung und anuſchließend um 3 Uhr unter wichtiger Tagesorbunng im „Gaſthaus zur Germania“, Vollzähliges Erſcheiuen erwartet Der Vorſtand. (Sportplatz hinterm Gaswerk) Am Sonntag, 28. Januar Verbands⸗ Wettſpiele der 1. und 2. M. gegen Kaſſeneröffnung ½7 Uhr. wee findet keine ſtatt.— „ den 28. 7. betete ur im Gaſthaus zum Freiſchütz amilien Abend Aufführung des tiefernſten Schauspiels: „Wenn du noch eine Mutter haft“ Eintritt: 50 Mark. Ende präzis 11 Ahr. Wein im Glas wird e Der Vorſtand. S De ee Hemsbach, in Hemsbach. Abfahrt wird im Lokal be- kannt gegeben. D. Sp.⸗Ausſch. Frachtbriefe, Anhäugezettel Neue Hinder Holtssene und Sehrelbpnsen zu verkaufen, Bismarckstr. 43. 7 15 ba MVinkenbddht Harl Damnberth Verlobie Viernheim, Januar 1923 Kleines bhrhans für 2 Familien geeignet, in Vieruheis zu kaufen geſucht. Werte Angebote erbittet: 1 Fuze, 5* Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß am Sonntag, den 28. Januar, Mittags 2 Uhr im Gaßshaus zum Storchen unſere diesjährige ſtattfin det, wozu wir alle Mitglieder dringend einladen. Tages— d wird im Lokal bekanntgegeben. B. Um! Uhr iſt dringende Vorſtandsſitzung und erſuchen 1175 um pünktliches Erſcheinen des 5 Präſident: Brechtel. . General⸗Verſammlung 5 N findet im Lokal z. Elntracht unſere — 0. b 2 ſtatt. be rechtzeltig und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſt. Entraht Bieneln ef Morgen Sonntag, den 28.“ 36 Perlen, Schmuck dſs. Mts., nachmittags ½ 1 Uhr ſachen, Brenn⸗ 5 e * biſſe, Uhren un General⸗Verſammlung Die Mitglieder werden ge⸗ Juwelen kauft und Viernheim 90 12 reer 0 10 Jeg 27. und 28. Januar 1928 Achtung! Nur 2 Tage in Viernheim! 9 Röbl. Zimmer Das große Senſations Wildweſt womöglich mit Koſt 5 Akte Schlagerprogramm 5 Akte aber nicht Bedingung. Die Slavin der danditen a A. Eſkert, Monteur, z.Zt. Pechfabrik hier. Erlebniſſe eines reichen Farmers in Amerikas Goldfeldern. Außerdent 5 Juwelen, das ſchöne Filmwerk Brillanten, Ne Triaevöf frisbepg Gold⸗ und nach dem bekannten Roman von Silberwaren. 10 0 7 6% 15 70 1 11.80 1020 rolle ea einbrecher als SSO WSK Rotes Uebel. uhrmacher u. Juwelier Achtung! Sonntag Nachmittag A Mannheim E. 258 Große Kinder⸗Vorſtellung Telephon 442. „Die Trutze von Trutzberg“ Voranzeige: Hienstag⸗Mittwoch 8 Vohnun 8. ür f ben rs Duc! 4. Teil. Ein großes ſonniges Gpoktberein 09 Viernheim 4 Sie gegen 2 Zimmer e am Tivoli). abzuliefern. 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Die Arbeitnehmer werden hlermit aufgefordert, ihr Steuerbuch mit den im Kalenderjahr 1922 mit Steuer⸗ marken verklebten Markenblättern im Monat Januar 1923 an das auf dem Steuerbuch vermerkte Finanzamt Die Einſendung erfolgt am zweckmäßigſten durch die Poſt mittels Einſchrelbebrief. Arbeitnehmern dringend empfohlen, lg mit den Intereſſenten vertretungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ver einbarte Verfahren einzuhalten: a) Die Arbeitnehmer übergeben zu Anfang Januar 1923 ihr Steuerbuch mit den im Kalenderfahr 1922 verklebten Steuermarkenblättern ihrem Arbeltgeber, ſofern dieſer nicht berelts im Beſitz der Steuerbücher und Arbeitgeber Steuerbücher und Markenblätter ihrer ſämtlichen Arbeit⸗ nehmer nach Gemeinden geordnet und gebündelt unter Angabe des Geſamtbetrages der Steuermarkru an das für ihren Wohnort zuſtändige Finanzamt ein, das das Es iſt unerlüßlich, Steuermarkenblatt in allen ſeinen Teilen galt beeaſ ordnungsmäßig ausgefüllt iſt, insbeſondere daß Sie beim muß ſein Kopfvordruck mit der Kopfinſchrift u daß cle beiwirfür des Steuerbuches genau übereinſtimmen. Wer ſein Steuerbuch mit den verklebten Steuer⸗ markenblättern nicht abllefert, hat nachteilige Welterungen Finanzamt Heppenheim zu hohen Preiſen Hüntner-Sommer Q 4, 1, 2 Troppes Mannheim. 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Januar 1923, Mittags 1 Ahr findet im Vereinslokal zum Freiſchütz unſere diesjährige ordentliche General⸗Verfammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechenſchafts bericht 2. Kaſſenbericht 3. Neuwahl des Vorſtandes. 4. Verſchiedens Die Mitglieder werden gebeten recht pünktlich und zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. 1 5 E 8 85 8 85 92 22 55 9 98 — 22 0 1 2 5 1 95 4— 41 25 r 8 Gastspiel in Viernheim Zum Freischütz 282828808 28.8 88888 Dee eee Mittwoch, den 7. Februar, abends 7½ Uhr Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare Donnerstag, den 3. Februar, abends 7½ Uhr Nathan der Weise Ein Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von Lessing Freitag, den 9. Februar, abends 7½ Uhr Dr. Plaus Lustspiel in 5 Akten von Laronge Preise der Plötze: Num. Sperrsitz M. 450.—, alle übrigen unnum. Plätze M. 400.—. An der Abendkasse jeder Platz M. 50.— mehr. Eröffnung der Abendkasse 6½½ Uhr. Vorverkauf Drogerie Richter. Die Vorstellungen beginnen pünktlich. Einlass während des Spieles findet nicht gtatt. Rauchen streng verboten —. Plalin, ae GSenisse Reimherr. 0 5, 2, 1 Treppe EEE Schuhlager Sebrüder Major Mannheim— Per et 39. Muh Mieränelmn. SJanntag, den 20. Januar. ö Teen 8 1 Uur beginnt der Grobka anne- oy-Hermnem Beide Vereine sind Tabellen- fäbrer im Ringen und Stemmen. Zwei Hauptgegner kämpfen um den Meistertitel. Deshalb nur eine Parole: lech mul in's grüne Laub! 11 0 und Notizen, die für die jeweils ie ſind, müſſen ein Tag J der Redaktion ſein, um ſo das Zuſammen⸗ 10 aller Arbeit Tel. 719 8 Chatſel., Div., Betten, a Beenden che neſcen. kl ib kapital⸗ e freu ie 1 Bruno 175 Uroma igen dg. e 1 Mannheim, H 8, 1 ee eee Kommunikanten- und Konllemenden Slefel! Failasege, en 10 m Drucktag zu ver⸗ 15 eh e rd eine rechtze 9 Herausg Zei⸗ * 0 dreimal: Dienstags, Donners⸗ der Entente in Anſpruch genommen, Frankreich ſollte man einſehen, erſcheinende Nummer iern Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 450 Mk.— Durch die Pot bezogen ee 600.— Mk. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Geſchäfts⸗Anzeiger heimer Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. * 12 Zur Lage. Der widerrechtliche Einmarſch der Franzoſen in das Ruhrgebiet ſtellt ſich als ein unmittelbarer Vorſtoß in das e een der deutſchen Wirt⸗ ſchaft dar. Von hier gehen die Millionen Adern und Nervenbahnen aus, die den vielfältigen Wirtſchaftsorganismus mit immer neuer Lebens⸗ kraft ſpeiſen. Das Ruhrgebiet, das eine genau feſtſtehende geographiſche Abgrenzung nicht hat,, umfaßt ungefähr 2500 Quadratkilometer. Auf dieſer Fläche wohnen, dichtgedrängt, rund vier Millionen Menſchen, alſo etwa ſo viel als in der ganzen Schweiz. Im Ruhrgebiet kommen alſo auf 1 Quadratkilometer Fläche rund 1600 Menſchen, in der Schweiz nur 84. Ueber eine Million induſtrielle Arbeiter ſind im Ruhrgebiet beſchäftigt davon im Steinkohlenbergbau unge⸗ fähr 550 000. Das Ruhrgebiet umfaßt mit 213 Milliarden Tonnen Steinkohlenvorrat über drei Viertel der geſamten deutſchen Steinkohlenvor⸗ kommen. Die Steinkohlenförderung(ohne links⸗ rheiniſche Zechen) betrug 1913 110,4 Millionen Tonnen, der Anteil an der Geſamtförderung im Reiche(nach dem jetzigen Gebietsſtand) 78,31 Prozent. 1922 wurden rund 100 Millionen Tonnen Steinkohle im Ruhrgebiet gefördert. Die Roheiſenproduktion betrug 1913 im Ruhrgebiet 6,7 Millionen Tonnen oder 61 Prozent der geſamten deutſchen Produktion, die Rohſtahlproduktion 7,5 Millionen Tonnen oder 65 Prozent der geſamten deutſchen Produktion. Die Kohlenlieferungen an die Entente vom Ruhrgebiet betrugen 1920: 15 631000 Tonnen, 1921: 18 180 000 Tonnen 1922(bis November): 16 971000 Tonnen. Mehr als ein Drittel der Kokskohlenförderung im Ruhrgebiet wurde von alſo der An dem Geſamt⸗ deutſchen Wirtſchaft entzogen. verſand deutſcher Steinkohle von 1921 nach dem Inlande(91½ Millionen Tonnen) iſt das Ruhr⸗ gebiet mit 66,3 Millionen Tonnen beteiligt. In welchem Grade die inländiſche Verſorg⸗ ung mit Steinkohlen und Koks von der Ruhrbe⸗ förderung abhängt. zeigt folgende Einzelzahl: Im Oktober 1922 betrug der Geſamtverbrauch an Steinkohle und Koks im Deutſchen Reiche rund 8 Millionen Tonnen, von denen 6 Millio⸗ nen Tonnen allein aus dem Ruhrrevier ſtammten. Die Umſtellungen infolge des Friedensver⸗ trages und die Anforderungen der Entente ſühr⸗ ten dazu daß allein im Bergbau 150 000 Arbei⸗ ter mit ihren Familien neu untergebracht wer⸗ den mußten. Allein durch dieſen Zuwachs iſt die Wohnungsnpt trotz aller Gegenmaßnahmen auf das höchſte geſtiegen. Im Frühjahr 1922 gab es über 100 000 Wohnungsſuchende im Ruhr- gebiet. Dieſe Zahlen laſſen ermeſſen, wie uner⸗ träglich die Unterbringung von mehreren Divi⸗ ſionen Beſatzungstruppen in dieſem höchſt dichteſt bevölkerten Gebiet des europäiſchen Kontinents werden mußte. Die geringſte Unterbindung der Zirkulation 1913 entfielen auf das Ruhrrevier 32,5 Proz. des Eiſenbahngüterverkehrs und 25,3 Proz ent des Waſſerſtraßengüterverkehrs im geſamten ge⸗ genwärtigen Gebietsumfang. Faſt ein Drittel des geſamten deutſchen Güterverkehrs entfällt auf das Ruhrrevier. zwiſchen dieſem Hauptorgan unſerer Wirtſchaft und den anderen wichtigen Organen muß unbe⸗ dingt in kürzeſter Zeit die bedenklichſten Folge⸗ een im geſamten Wirtſchaftskörper zei⸗ tigen. 4 Der Bahnverkehr im Ruhrgebiet iſt gründlich geſtört. Wie ſich die Dinge dort wei⸗ ter entwickeln werden, muß man abwarten. Eine Vorausſage iſt ganz und gar unmöglich. Von Mund zu Mund werden allerlei Dinge erzählt, die man vergebens in den Zeitungen ſucht, ein⸗ fach deshalb, weil die Schauermären erlogen ſind. Man ſei doch altes Wen ſogleich auf jede Erzählung irgend eines„Gerüchts“ hereinfällt! Die Ausweiſungen haben in den letz⸗ ten Tagen wieder erheblich zugenommen. In daß man mit dieſer Methode nicht weiter kommt und das Ge⸗ genteil von dem erreicht, was man erſtrebt. Die„Rheiniſche Volksvereinig⸗ ung“, die, wie die Dortengeſellſchaft, ſeparati⸗ ſtiſche Neigungen hatte, hat ſich unter dem Druck der Ereigniſſe und der Volksſtimmung gezwun⸗ gen geſehen, öffentlich kundzutun, daß ſie ihre Ziele zurückgeſtellt habe. In einer bemerkenswerten Zuſammenſtellung weiſt die„Rheiniſche Ztg.“ nach, daß ſich die vemde Beſatzung auf über mehr als ein Drittel aller deutſchen Großſtädte erſtreckt. Von den 45 deutſchen Großſtädten mit mehr als 100 000 Einwohnern ſind heute beſetzt: Saarbrücken, Köln, Düeſſldorf, Duisburg, Aachen, Krefeld, Mainz, München⸗Gladbach, Wiesabden, Mül⸗ heim, Hamborn, Eſſen, Oberhauſen, Dortmund, Gelsenkirchen, Bochum. Dieſe Großſtädte beher⸗ rgen aber nur einen kleinen Teil der Menſchen⸗ ſten. Im ganze beträgt die Einwohnerzahl Saargebiet 650 000, Rhein⸗ Ruhrgebiet 3 800 000 Dienstag, den 30. Januar 1923 wirkſamſte Verbreitung. Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zelle! 50.— Mk. für lokale und 70.— Mk. für auswärtige— Die Reklame⸗Zeile 200.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 1000 1000 Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 1 40. Jahrg. — Einwohner, zuſammen 10 850 000. Weitere ſunf Millionen leben in den Gebieten um Darmſtadt, Frankfurt und Mannheim, die von den Franzo⸗ ſen bereits einmal beſetzt waren. Summariſche Erledigung! Ein für allemal. Poincare's Antwort auf die deutſche Ein⸗ ſpruchnote vom 23. Januar wegen der Verhaft⸗ ung deutſcher Beamten, bezieht ſich„ein für alle⸗ mal“ auf den am 21. Januar erteilten abweiſen⸗ den Beſcheid und fügt hinzu, daß damit im voraus auf alle Mitteilungen geantwortet ſei, die er von der deutſchen Botſchaft über dieſen Gegenſtand erhalten werde. Die deutſche Regierung hat ſich durch dieſe merkwürdige Erledigung eines diplomatiſchen Proteſtes nicht abhalten laſſen, gegen die weite- ren Verhaftungen und Ausweiſungen neue Ein⸗ ſprüche folgen zu laſſen. Intereſſant iſt, daß Poincare in ſeiner un⸗ wirſchen Antwort von der Okkupation(Beſetzung) des Ruhrreviers ſpricht, während man bisher glauben machen wollte, daß es ſich nur um den Schutz einer Ingenieurkommiſſion handele. i Der Beſchluß der Reparationskommiſſion. Der Beſchluß der Reparationskommiſſion, in. welchem das deutſche Moratoriumsgeſuch durch die Erklärung der deutſchen Regierung über die Einſtellung der Reparationsleiſtungen an Frank⸗ reich und Belgien als gegenſtandslos bezeichnet und eine allgemeine deutſche Verfehlung „feſtgeſtellt“ wird, kann einer ernſthaften Kritik. nicht ſtandhalten. erklärt, daß es nur während der Dauer der Ruhrbeſetzung die Reparatoinsleiſtungen an die beteiligten Staaten einſtelle und die Lieferungen wieder aufnehmen werde, wenn die vertrags⸗ widrige Beſetzung aufgehört habe. Der Beſchluß der Reparrtionskommiſſion iſt bei Stimmenthaltung Englands und unter Zu— ſtimmung Italiens gefaßt worden. In der Mitteilung des Beſchſuſſes et die deutſche Re— glerung fehlt indeß an ſchrift. Jiqhen ſpielt komiſche Rolle. e Die Londoner„Times“, die eine Zeitlang ganz in dem franzöſiſchen Fahrwaſſer ſchwamm, ſchreibt, die Reparationskommiſſion als unpar⸗ teiiſches Organ interalliierter Meinung habe ſich vollkommen lächerlich gemacht, indem es nur ein Werkzeug zur Regiſtrierung franzöſiſcher Be⸗ ſchlüſſe geworden ſei. 99 An einer anderen Stelle ſtellt die„Times“ feſt, das in den letzten Wochen angewandte Ver⸗ fahren begründe die Aufſaſſung, daß Paris in Wahrheit gar keine Reparation wolle, ſondern imperialiſtiſchge Ziele verfolge. Trotzdem legt England die Hände in den Schoß! Noch keine Zollinie. Die für die Nacht zum Samstag angekündigte Zollinie zwiſchen dem Ruhrgebiet und dem übrigen Deutſchland iſt bis zu dieſer Stunde nicht errichtet. Wie es ſcheint, ſind die Schwie- rigkeiten größer geweſen, als man in Paris geglaubt hat. Die Interntaſonale verſagt! So leid es ihr tun mag, muß die deutſche ſozialiſtiſche Preſſe zugeben, daß anläßlich der Ruhrbeſetzung die rote Internationale vollſtän⸗ dig verſagt hat. Die Amſterdamer Gewerkſchaſtsbund„angeſchloſ⸗ ſenen Verbände weigerten ſich, an einer Aktion gegen die Ruhrbeſetzung Die Vertreter Frankreichs, Belgiens, ja auch Englands und der nordiſchen Staaten erklärten, daß in der Arbeiterſchaft ihrer Länder eine ſo ſtarke Miß ſtimmuig gegen Deutſch⸗ land herrſche, daß an einen Generalſtreik nicht gedacht werden könne. Ob die deutſchen Genoſſon von ihrem 1 0 nationalen Wahne nicht endlich ablaſſen wollen? 0 Auf dem Rhein. Mannheim, 26. Jan Die Zentralſtreiklei⸗ tung des Verbandes der Maſchiniſten und Heizer berichtet, daß zwiſchen der Direktion der Societee pour la Navigation du Rhin und den ſtreikenden Arbeiterorganiſationen am Don⸗ nerstag Verhandlungen ſtattgefunden haben, in denen das Verlangen der franzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft rundweg abgeſchlaaen wurde. Der ſchied von ihrem Chef Deutſchland hat ausdrücklich e italieniſche Unter- ganzen Sache eine Verrteter der dem teilzunehmen. N B ergſtraße untergebracht. Die Polizeidirektor Vohmann ter Kutſch worden. Oberbürgermeiſter Dr. Külb wird in Kapitän und der Maſchiniſt jedes Schiffes ſollten an Bord bleiben und die Schiffe nach dem beſetz⸗ ten Ludwigshafener Gebiet bringen. Nach der vorerwähnten Ablehnung des franzöſiſchen Ver— langens bleiben die Schiffe auf dem Mannhei⸗ mer Gebiet und ihrer Brauchbarmachung durch fremde Beſatzung iſt vorgebeugt. Die Bohkottierung des Antwerpener Hafens. * Duisburg, 26. Jan. Geſtern fand eine Verſammlung führender niederrheiniſcher Schiff⸗ fahrts⸗, Speditions⸗, Handels⸗ und Induſtrie⸗ firmen ſtatt. Sie war von der einmütigen Ue⸗ berzeugung beherrſcht, daß angeſichts der neue⸗ ſten Entwickelung der Dinge der Hafen von Antwerpen völlig gemieden werden müſſe und mit deutſchem Willen keine Tonne mehr über dieſen Hafen ein- oder ausge⸗ führt werden dürfe. Für deutſche Verfrachter und Frachtenempfänger können künftig nur die deutſchen oder holländiſchen(Rotter⸗ dam) Nordſeehäfen in Betracht kommen. 0 In Mainz. O Mainz, 27. Jan. Der von der Beſatzungs⸗ behörde ausgewieſene Oberbürgermeiſter von Mainz, Dr. Külb, hat heute nachmittag die Stadt Mainz in der Richtung Darmſtadt verlaſ⸗ ſen. Der von der Beamtenſchaft geplante Ab— am hieſigen ſtädtiſchen Krankenhaus mußte unterbleiben, da das Ge— biet am Krankenhaus, in dem Dr. Külb krank darniederlag, militäriſch abgeſperrt war. Die Beamtenſchaft hatte in den Straßen, die das Automobil des Oberbürgermeiſters paſſierte, verteilt Aufſtellung genommen und grüßte den vorbeifahrenden Oberbürgermeiſter. Das Au⸗ tomobil des Ausgewieſenen war begleitet von zwei weiteren Kraftwagen, in denen ſich die be— gleitenden franzöſiſchen Beamten befanden. Die Stadtverordneten traten am Samstag zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen. Bürgermeiſter Adelung erklärte, Dr. Külb habe auf Vorhaltungen der franzöſiſchen Behör— den die einzig richtige Erklärung abgegeben, daß er es nachträglich durchaus billige, daß die Po- lizei keinen Gebrauch von der Waffe gemacht habe. Die Verſammlung legte in einer Entſchlie⸗ ßung Verwahrung gegen die ungerechte Aus— weiſung Dr. Külbs und anderer ſtädtiſcher Be— amter ein. Es wird weiter Dr, Külb für ſein entſchiedenes Auftreten für die Intereſſen der deutſchen Stadt Mainz gedankt. Er ſei und bleibe Oberbürgermeiſter. Die Stadtvperordne— tenverſammlung glaubt, heißt es zum Schluß, auch die franzöſiſche Behörde darauf hinweiſen zu müſſen, daß derartige Manßahmen, wie ſie in letzter Zeit angewandt wurden, keineswegs dazu dienen, die öffentliche Ruhe zu ſichern, ſonedru im Gegenteil nur geeignet ſind die Er— regung der Bevölkerung zu ſteigern. Dieſe Ent— ſchließung erfolgte ein ſtimmig; auch der Vertreter der Kommuniſten ſchloß ſich ihr an. Im Mainzer Kohlenhaſen Guſtavsburg hatte am Samstag 9 eg ein ausländiſcher Ma⸗ troſe drei Eiſenbahnhedſenſtete bei der militäri⸗ ſchen Woche denunziert, ſie hätten ihre Mitarbei⸗ ter zum Streik aufgereizt. Die Eiſenbahner würden von den Franzoſen feſtge nommen. aber nach kurzer Zeit wieder freigelaſſen, da ſich die Angaben des Matroſen als unwahr heraus⸗ ſlellten. Der Matroſe wurde wegen falſcher An- ſchuldigungen verhaftet und wird vor das Mi— litärpolizeigericht geſtellt. Ausgewieſen mit Familie ſind: Polizeipräſident v. Korff in Aachen, Zollrat Jennerich und Oberzollſekretär Wei gärtner in Bingen, Bürgermeiſter Hill in Alzey, Landrat Niewähner in Goarshauſen, Stadtſekretär Biſtram in Rheinbach Reg.⸗Aſſ. v. Dombois in Kreuznach, Hauptſchriftleiter Gorrenz.(N. Wiesb. Ztg.) in Wiesbaden, Regierungspräſident Dr. Rombach und Ober⸗ regierungsrat v. Goerſchen in Aachen, Bürgermeiſter Schmid und Regierungsrat Oexle in Düſſeldorf. Die aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſenen deutſchen Beamten aus Mainz werden mit ihren Familien in Hotels und Villen an' der irma Opel in Rüſſelsheim hat ſich bereit erklärt, den Mö⸗ beltransport unentgeltlich zu beſorgen.— iſt ins Staatsminiſte⸗ rium, Polizeikommiſſar Enders in die ſtaatliche Polizeiverwaltung von Darmſtadt Oberforſtmei⸗ ins Forſtminiſterium übernommen einer Villa an der Beigſtraße wohnen und als Wartegeld ſeinen vollen Gehalt weiterbeziehen. Weiter wurden ausgewieſen Oberzollſekretär Bönſel ſowie Oberzollinſpektor Wiebach, Das Hauptzollamt iſt von franzöſiſchen Zollbe⸗ amten beſetzt worden. 4 Der Schaden wird erſetzt! Berlin, 26. Jan. Von zuſtädniger Stelle wird mitgeteilt: Reich und Länder werden allen Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebeamten, Geiſtlichen und Lehrperſonen in den alt⸗ und neubeſetzten Gebieten jeden Sechaden erſetzen, den ſie in Erfüllung ihrer öffentlichen Pflichten durch rechtswidrige Maßnahmen der Beſatzungs⸗ mächte erleiden. Die bisherigen Ausweiſungen. Nach dem„Echo de Rhin“ ſind in der Zeit vom 20. bis 25. Januar 46 Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebeamten ausgewieſen worden. Darun⸗ den ſich Landrat Müſer und Oberforſtrat Metz e, beide in Kreuznach. In Wittlich ſind der Landrat(Kreisdirek⸗ tor) und der Bürgermeiſter ausgewieſen worden. In Koblenz wurde der Präſident der Reichsvermögensverwaltung Klamt von der Rheinlandkommiſſion ſeines Amtes enthoben. Verbaten. Die ſozialdemokratiſche Mainzer„Volkszei⸗ tung“ iſt für 10 Tage, die Mainzer„Tageszei⸗ tung“ für eine Woche verboten worden. Die„Frankf. Nachrichten“. einige Berliner Blätter ete. dürfen für deri Monate nicht in das beſetzte Gebiet kommen. Kreuznacher Zeitung und Oeffentl. Anzeiger in Kreuznach find auf 15 Tage verboten, ebenſo die Trierſche Landeszeitung. Das Wochenblatt „Paulinusblatt“ iſt auf einen Monat verboten. Aus der Pfalz. O Speyer, 27. Jan Der pfälziſche Kreistag, die Kreisvertretung der pfälziſchen Bevölkerung iſt heute zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammengetreten, um zu der in der Pfalz geſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Die Sitzung wurde von franzöſiſchen Beamten überwacht. In Boppard Die franzöſiſche Behörde erkundigte ſich wann die W Ziederherſtellung ſoweit gediehen ſein wer⸗ de, und auf ärztliche Auskunſt, daß dies unter Umſtänden nan zwei Tagen der Fall ſein könne, wurde entſchieden, der Oberbürgermeiſter habe längſtens innerhalb von zwe i Ta⸗ gen das beſetzte Gebiet zu verlaſſenz; es iſt ihm dazu die Benutzung eines Krankenautos freigeſtellt. Auch die Familie Külbs wurde ausgewieſen; für ſie läuft die Friſt vier Tage nach der Abfahrt Dr. Külbs ab. n Boppard, 27 Jan. In der Stadt herrſcht eine ungeheure Erregung. Junge Leute ite in die Glockentürme und läuteten die Glocken. Der franzöſiſche Poſten iſt durch eine maroklaniſche Maſchinengewehrabteilung verſtärkt worden. Im Laufe der Nacht wurden drei als Geiſeln verhaftete Bopparder Bürger mit unbekanntem Ziele weggebracht. Heute morgen wurde der Bürgermeiſter mit unbekann⸗ tem Ziele fortgeſchafft. Die Beamten und An⸗ geſtellten der Stadt ſind heute wegen der Ver- haftung des Bürgermeiſters in den Streik ges treten. In einer Kundgebung erklärten ſie ſich, mit deſſen Verhalten ſolidariſch.— Dabei ge⸗ hörte Boppard zu den Neſtern der Sond hünd— ler! er! In Aachen. Wd. Aachen, 27. Jan. Vor dem hieſigen Bahnhof kam es geſtern zu einem Zwiſchenfall, als Forſtrat Has ken gewaltſam aus dem be⸗ ſetzten Gebiet entfernt werden ſollte Als Forſt⸗ rat Hasken mit militäriſcher Begleitung den Zug beſtiegen hatte, der ihn vorerſt nach Crefeld bringen ſollte, traten die Beumten in den Streik und kuppelten die Lokomotive ab. Als eine Perſon auf dem Bahnhof vor dem Wagen, in dem ſich Hasken befand, ſpontane Hochrufe auf Deutſchland ausbrachte, ſtimmte die vor dem Bahnhof inzwiſchen ſich anſammelnde Menſchen⸗ menge das Deutſchlandlied an. Nach langer Wartezeit mußten die belgiſchen Soldaten mit Hasken den Zug wieder verlaſſen und in die Stadt zurückkehren. Bald darauf durchzogen belgiſche Patrouillen truppeweiſe die Stadt. Der Lokomotivführer Klein wurde verhaftet. Infolge⸗ deſſen wurde der ganze Bahnbetrieb ſtillgelegt. Auch in Oberhauſen ruht der Eiſenbahn⸗ verkehr vollſtändig. 1 Die Sonderbündler am Rhein haben ſehr ſchlechte Tage gehabt. Selbſt in ihren Zentralen Koblenz und Boppard hat die Bevöl⸗ kerung in überwältigenden Kundgebungen die Treue zum Reich beſtätitg. Die Räume des Son⸗ derbündlerblattes in Koblenz ſind verwüſtet wor⸗ den. Der Sonderbündler Kaffine wurde bee prügelt. Im Ruhrrevier. Störungen im Eiſenbahnvertehr im Rheinland. ** , Die St es inzelnen ober⸗ 4 und niederrheiniſchen Strecken verurſacht gewaltige Störungen im weſtdeutſchen Eiſenbahnbetrieb. Der Kölner Bahnhof war geſtern und heute von unzähligen Reiſenden beſetzt, die nicht weiterfahren und teilweiſe auch in der Nacht nicht unterkommen konnten. Zahlreiche Reiſende, die geſtern flucht⸗ artig die Trierer Gegend verlaſſen und mit dem um 4 Uhr früh von Trier abgehenden Zug die Reiſe nach dem weſtfäliſchen Gebiet angetreten hatten, wurden bis Köln dreimal umgeladen, um bei ihrer Ankunft in Köln abends 7 Uhr zu erfahren, daß eine Weiterfahrt unmöglich ſei. Einzelne Züge werden auf Umwegen ins Ruhr⸗ gebiet geleitet. Der direkte Weg nach Duisburg, Obrhaufen uſw. iſt geſperrt. Ueber das Kohlengebiet von Mörs iſt der Belagerungszuſtand erklärt worden. n Düſſelvorf, 28. Jan. Das Wolffbüro mel⸗ dte: Das Poſtamt in Düſſeldorf wurde vormit⸗ tags 10 Uhr von franzöſiſchen Truppen beſetzl. Die Beamten und Beamtinnen wurden aus dem Amt herausgetrieben, zum Teil mit Gewalt. Der Ortsvertehr und auch der Fernverkehr waren eine Stunde lang völlig geſperrt. Die Maß⸗ nahme wurde angeordnet, weil einige Teiegra⸗ phenabteilungen der franzöſiſchen Zentrale ge⸗ ſtört ſein ſollen. z Eſſen, 27. Jan. Der franzöſiſche Gene⸗ ral hat mitgeteilt, daß er weitere Kundgebun⸗ gen mit Waffengewalt und größter Schärfe unterdrücken werde. Er warne die Bevölkerung, ſich nicht den Folgen eines bewaff⸗ neten Einſchreitens der Truppe auszuſetzen. Die durch den Einmarſch der franzöſiſchen Truppen verurſachte Verteuerung der Le⸗ bensmittel beträgt bis zum 27. Januar 122 pCt. Fritz Thyſſens weiteze Haltung. . Puris, 26. Jan. Ein Vertreter der Lon⸗ doner„Times“ hatte eine kurze Unterha!⸗ tung mit Fritz Thyſſen. Der Berichterſtat⸗ ter fragte, ob die Geldſtrafen bezahlt werden würden. Thyſſen erwiderte, darüber erſt ſeinen Rechtsanwalt fragen zu müſſen; es handle ſich hier um eine Rechtsfrage. Man müſſe wiſſen, welcher Art die Rechte einer Beſetzungsarmee nach dem Haager Abkommen ſeien. Auf die Fra ge, ob er weitere Kohlenlieferungen ablehnen werde, antwortete Thyſſen lächelnd:„So wie bisher. Wir können uns nur ſo verhalten, wie dies jeder loyale Staatsbürger in einem anderen Lande tun würde. Wir werden nur den Geſetzen unſerer eigenen Regierung gebore cn; das können Sie Ihren Leſern nach 5 verſichern.“ Keine Beſchlagnahme der Gemeindewälder? == M.- Gladbach, 27. Jan. Der Kreisdele⸗ gierte der Rheinlandkommiſſion hat der Stadt mitgeteilt, daß nach einer Entſcheidung der Rheinlandkommiſſion die Gemeindewälder nicht unter die Beſchlagnahme fallen. Erkrankt. n Mainz, 27. Jan. Der Kölner Landesſinanz⸗ amtspräſident v. Lanzenauer iſt im franzöſiſchen Militärgefängnis in Mainz erkrankt und wird heute abend oder morgen früh in das ſranzöſiſche Militärhoſpital in Mainz gebracht werden. Um den Ruhrkoks. Es wird notwendig ſein, die Oefſentlichkeit über die Gedankengänge zu unterrichten, die an Berliner Regierungsſtellen über die Lage vorherrſchen. In einem oſſenhar offiziöſen Berliner Drahtbericht der„Köln. Ztg.“ iſt u. a. zu leſen:. „Wie jetzt bekannt wird, haben die rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Hüttenwerke ſämtliche Ver⸗ träge mit den lothringiſchen Erzgruben ſi⸗ ſtiert und mit den ſchwediſchen Gruben langjährige Verträge auf Erzlieferungen abge— ſchloſſen haben. Der Breunvunkt des Kamp⸗ fes dreht ſich weniger um die Ruhrkohle als vor de rko g reich zeitweiſe üb Kohlenüber N ſügte, war der Koksbedarſ ſchon vor der Beſetz ung des Nuhrbeckens außerordentlich ſtark; viel⸗ leicht hat dieſer Bedarf ſeinen Druck mit auf die franzöſiſche Regierung ausgeübt, um zun Beſez⸗ ung zu ſchreiten. Die Tatſache, daß der General⸗ ſekretär des Comitee des ſorges, Herr Poneet, in Düſſeldorf ſein Hauptquartier aufgeſchlagen hat, kennzeichnet die unmittelbare Ahſicht des Einmarſches klar. Einen für die franzöſiſche Hütteninduſtrie brauchbaren Koks gibt es aber nur noch in der Tſcheche iz es dürfte den Fran⸗ zoſen aber kaum gelingen, mähriſchen Koks durch deutſches Gebiet hindurchzubekommen. Der Um⸗ weg über Oeſterreich und die Schweiz iſt nicht nur unbequem und koſtſpielig, ſondern dürfte auch noch auf andere Verkehrs und Tranusvort⸗ schwierigkeiten ſtoßen. Wenn man alſo— wozu Grund vorliegt— annimmt, daß die lothringi⸗ ſchen Hütten auf zwei bis drei Wochen mit Ke eingedeckt ſind, ſo dürfte das Ausblaſen der Hoch⸗ öfen in Lothringen und auch im übrigen Frank⸗ reich in zwei bis drei Wochen beginnen. Zwei⸗ fellos wird die franzöſiſche Regierung verſuchen, auch dieſe Tatſache, ſo lange es geht, als eine natürliche Erſcheinung eines gewalttätigen Lö⸗ ſungsverſuchs, mit in Kauf zu nehmen. Dieſer Entſchloſſenheit müſſen wir aber die gleiche, ſa die ſtärkere Entſchloſſenheit entgegenſetzen. Es beſteht wohl kein Zweifel, doß man in Deutſch⸗ land ebenfalls zu Einſchränkungen gezwungen ſein wird. Eine Art Kriegswirtſchaft, den andersartigen Verhältniſſen natürlich ange⸗ paßt, wird wieder einſetzen müſſen. Die Gin⸗ ſchränkung des Kohlenverbrauchs durch die früher gelegte Polizeiſtunde, durch Verbot von Licht⸗ reklame, ſonſtige ähnliche Maßnahmen wird, was den Kohlenverbrauch anlangt, kaum zu Buche ſchlagen. ihre Wirkung ſoll offenbar mehr mora⸗ liſch ſein, um dem Ausland und auch dem In⸗ land den Eruſt zu zeigen, mit dem wir heute die fil Lage um den Kampf nationale Exiſtenz Maßnahmen. die wir im Infand treffen werdon. in der Oeffentlichkeit vorher anzukündigen. iſt üherflüſſig. Auch hier gilt eine Politik des Zugs um Zug. 1 0 die Lage geſtalten wird, iſt eine Frage für ich. für Bevölkerung, Handel und Induſtrie werden vielleicht im beſetzten Gebiet anderer Natur ſein als im unßoſetzten(oße Euthohrungen werden aber allen Teiſen des deutſchen Rolfes auferlegt werden. ung, über deren Gebiet hinaus der Kampf vor⸗ getragen iſt und für die es ſtrengſtes Gebot iſt, auszuharren, bis der Kampf wieder zurückflutet und bis ſie entſetzt werden kann. biet ſelbſt wird es andre Mittel noch als den Generalſtreik geben, um den Franzoſen den ſo heiß begehrten Koks vorzuenthalten. ſten Mittel gehalten werden; ſie könnten losbrechen, als Vor⸗ boten eines Orkans, ö und Berge, nicht den Rhein und nicht die Eifel zum Aufhalten gibt. Weſten ſpannt unſere ganzen Kräfte an. nen Koks nach Frankreich! Ganz Deutſch⸗ land muß willens ſein, daß die Ruhr für den franzöſiſchen Kriegsmarſch die deutſche Marne werde. nicht ſo ſchlimm für den Ausgang des Kampfes, wenn wir nur die Niederung der beporſtehenden Drongſale Eilaigkeit zu durchſchreiten willens ſind.“ Pariſer Blätter über 51 bereits feſtſtehen, daß die neue Währung bal⸗ igſt rheiniſcher Franken heißen und geſichert werden durch die Bodenreichtümer der beſetzten Gebiete. lich die völlige Abſperrung des Ruhr⸗ gebiets von um unſere ſtaatliche und auffaſſen. Die wirkſameren Wie ſich in den be etzten Gebie⸗ Die Entbehrungen und Unzutröalichkeiten Das beſetzte Gebiet gleicht einer Foſi⸗ Im Ruhrge⸗ 1. Die äußer⸗ mögen vorläufig ruhig in Reſerve für den es keine Ströme Der. Wirtſchaftskampf im Kei⸗ Friedensſchluß ſteht es nach Materiell mutig in ungebrochener moraliſcher franzöſiſche Pläne. Rheiniſcher Franken und Abſchnürung des Ruhr- und Rheingebiets. Nach einer franzöſiſchen Blättermeldung ſoll eingeführt werde. Das neue Geld ſoll Mit dieſer neuen Währung werde auch zeit⸗ dem übrigen Deutſchland zu⸗ Gleichmut Lothringens durch Frankreich anſehen? weiter, es handle ſich nicht mehr lediglich um die Frage, treiben. Es werde heute ſelbſt in Frankreich zu⸗ gegeben, daß die franzöſiſche Aktion durch die Zerſtörung der deutſchen Induſtrie noch übriggebliebene Ausſicht zerſtört habe eine Bezahlung ſicherzuſtellen. Frage, ungskrieges, des Krieges für die Rechte der Na⸗ tionalitäten, ſein ſolle. ſammenſallen. n 5 9 0 wie 1 ſen, während General W d ines Obertommffars nehm len ic de bie e e en, näm die Einſtellung aller Ko eferun⸗ gen für das nicht beſetzte Deutſchlauxg. Millerand hinter Poineare. 1 Es muß in der Oeffentlichkeit beachtet wer⸗ den, daß Präſident Miller and, der ehemalige Sozialiſt, die Schutzherrſchaft über die Poincare⸗ ſche Politik übernommen hat. Man 19 0 alſo damit rechnen müſſen, i Kampf führt, der bis zum bitteren Ende durch⸗ heführt wird. 8 g England. London, 26. Jan. Das Kabinett entſchei⸗ det heute, ob die Regierung angeſichts der Ent⸗ wicklung der Ruhraktion und der eingeſtandenen Abſicht Frankreichs, jahrelang dort zu bleiben, unverändert an der bisherigen amtlichen Politik ſeſthalten kann. Im Kabi⸗ nett ſind ſtarke Meinungsverſchieden⸗ heiten, beſonders auch in der Frage der Be⸗ laſſung der britiſchen Truppen am Rhein. Es iſt unverkennbar, daß die zunehmende ameri⸗ kaniſche Verurteilung der franzöſiſchen Aktion auf die hieſigen amtlichen Kreiſe en Eindr: 1( 30 ch ſe ſtarken Eindruck Das engliſche Kabinett hat nach einem uns zugegangenen Drahtbericht keinen beſtimmten Beſchluß über die Frage der Zurückziehung der engliſchen Truppen gefaßt. Mehrere Miniſter haben ſich für die Zurückziehung erklärt. Aus der engliſchen Preſſe. Der„Daily Expreß“ nennt den franzöſiſchen Plan, das Ruhrrevier abzuſchneiden, die Guillotine für Deutſchland. Das„Daily Chronicle“ ſagt, dieſer neue Schritt Frankreichs paſſe vollkommen in die all⸗ gemeine Politik der Zerſtückelung Teutſchlands. Ein ſolcher könne eher einen ſtärkeren Widerſtand der Bevölkerung des Ruhrgebiets auslöten als bisher. Die„Daily News“ fragt: Können wir mit die Schaffung eines neuen Elſaß⸗ nicht durch Deutſchland, ſondern Das Blatt erklärt Wiederherſtellungszahlungen einzu⸗ bereits die Dus Blatt ſtellt die ob dies wirklich die Fol ze des Befrei⸗ Die„Pall Mall and Globe“ ſchreibt, es werde die Frage geſtellt werden, ob es wirklich Sank⸗ tionen ſeien, die Frankreich wolle, Invaſion begonnen habe, oder ob die Lostren⸗ nung als es ſeine der reichſten Provinz Deutſchlands vom Körper des Deutſchen Reiches nicht die ganze Zeit ſchon das wirkliche Ziel Frank⸗ reichs geweſen ſei. Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibt, die au⸗ genblickliche Politik Fraknreichs ſei ein Bruch des Vertrages. Der Rationalſozialismus in Bayern. Verhängung des Belagerungs⸗ zuſtandes über Bayern. E München, 27. Jan. Die Natlonalſo⸗ zialiſten unter Hitlers Führung, die man als Rechtsbolſchewiſten bezeichnen kann, er⸗ klärten, trotz entgegenſtehenden polizeilichen Ver⸗ bots, am Sonntag eine Kundgebung gegen So⸗ zialisutus und Landes- und Reichsregierung un⸗ ter freiem Himmel abhaſten zu wollen. Hitler erklärte, daß er ſich unter keinen Umſtänden der 10 ebun will au euſchvolhen daß Frankreich einen ſicht genommen waren. deutſchland und Heſterreich Eingetroffenen, eine Gr 1“ unter Fü Wulle beteiligen. i München, 27. Jan. Di Regi die geſtern gegen die Nationalſozialiſt 1 l 18ge⸗ ſprochenen Verbote in allem Weſentlichen zu⸗ rückgenommen. Verboten bleiben öf⸗ fentliche Umzüge und Verſammlungen unter freiem Himmel, nalſozialiſten niemals angekündigt oder in Aus⸗ Dagegen geſtattete der Generalſtaatstommiſſar, abgeſehen von den geſchloſſenen Verſammlungei der aus Nord⸗ ſechs ſowie morgen vor⸗ der nationalſozialiſti⸗ die im Zirkus Krone ſtatt⸗ öffentliche Verſammlungen mittag die Fahnenweihe ſchen Sturmtrupps, finden ſoll. Veranlaßt wurde dieſer Umſchwung augenſcheinlich durch die Kritik, welche die geſtri⸗ gen Beſchlüſſe der bayriſchen Regierung ſowohl in einem großen Teil des Publikums wie in der bürgerlichen Preſſe Bayerns gefunden haben. Nürnberg, 27. Jan. Heute nachmittag ge⸗ gen drei Uhr lief ein Zug nach München hier ein, der einen Trupp Nattionalſozialiſten mit ſich führte. Die Eiſenbahner des Nürnber⸗ ger Bahnhofs weigerten ſich, den Zug wei⸗ terzuführen. Die Nationalſozialiſten mußten den Zug verlaſſen. München, 27. Jan. Die aus Anlaß des Nationalſozjaliſtiſchen Parteitages heute abend abgehaltenen ſechs oſſentlichen Verſammſungen ſind ruhig und ohne jeden Zwiſchenſoy ver⸗ laufen. g O München, 28. Jan. Zur Einleitung des gationalſozialiſtiſchen Parteitages, der bekannt⸗ lich zur Verhängung des Ausnahmezuſtandes in Bayern geführt, urſprünglich unterſagt, dann aber doch geſtattet worden war, fanden am Samstag Abend in München zwölf große, über⸗ füllte Verſammlungen ſtatt, in denen der Linken ſcharſer Kampf angeſagt wurde. Die Befreiung Deutſchlands aus den Ketten der Fremdherrſchaft könne erſt erfolgen, wenn die innere Reinigung vollzogen ſei. Hitler wurde in allen Verſamm⸗ lugen lebhaft begrüßt und er ſprach überall über die nationalſozialiſtiſche Bewegung und gegen die bayriſche Regierung. In verſchiedenen Verſammlungen wurde Miniſter Dr. Schweyer beſchimpft und mit Niederrufen und Beſchimpf⸗ ungen bedacht. Ueberall kam eine gleichlautende Reſolution zur Annahme, die ſich gegen Frie⸗ densvertrag und Reparationslieferungen, gegen die republikaniſchen Schutzgeſetze wandte, die für Wucher⸗ und Schiebertum die Todesſtrafe for⸗ derte, die Verhaftung aller„Novemberverbrecher“ und ihre Aburteilung durch den Staatsgerichts⸗ hof gefordert.— Die Nacht auf Sonntag vertteſ ohne Ausſchreitungen. Nur in Sendling warfen Nationälſozialiſten einige Kommuniſten aus ei⸗ ner Wirtſchaft.— Am Sonntag fand im Zirkus „Krone“ auf dem Marsfeld die Fahnen⸗ und Standartenweihe ſtatt. Nach deren Beendigung formierten ſich die Sturmtrupps in Stärke von etwa 10000 Mann zu einem Zuge mit Muſik und zogen zur Stadt. Die eigentlichen Beratun⸗ gen finden erſt am Montag ſtatt. Die Stadt iſt völlig rußig Veutſches Keich. Wd. Berlin, 27. Jan. Der Perſonenverkehr der Reichsbahn wird um etwa 15—20 Prozent eingeſchränkt werden. Die Einſchränkung des Verkehrs iſt die Folge der Geſtaltung der Kohlenverſorgung von der Ruhr. Nerhöh ooo Mark pro Monat entſfreche. aächloß, die Höchſtgrenze der Unterſtützungsſätze die allerdings von den Natio⸗ Nohnerhöhung auf 30 000 Mark für die Woche Fund für die Woche vom 12. bis 18. Februar auf 6000 Mark in den Spitzenlöhnen Nianzlers überreichte allem um den Ruhrkols Die ganze franzö⸗ Die Glocke Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. 16.(Nachdruck verboten.) Im Hintergrund baute ſich der Taunus empor, ſanft und weichwellig ſenkten ſich die Berge, die das Dorf überwachten. Oben auf dem fruchtbaren Bergrücken lag Schloß Eck⸗ hofen mit ſeinem Park und den dazu gehören⸗ den Gutsgebäuden. Auf halber Höhe hob ſich der alte Turm, der ſich gleich einem ins nied⸗ rige Tal ſpähenden Wächter in kurzer Ent⸗ fernung vor dem Schloſſe aufpflanzte. Ringsum war alles in glaſig klares Früh⸗ lingsgrün gebettet und darüber ſpannte ſich in unirdiſch herrlich getönter Türkisfarbe der Himmel. Unterhalb des Berges, dicht am Dorfe vorbei, zog der Fluß, über den zwei alte Steinbrücken führten und ſeine Wellen wiegten ſich, glitzernd wie von Milliarden Silberſchuppen beſtreut, durch das ſaftige Wie⸗ ſengelände. Ein Bild des Friedens und des Glückes bot die Landſchaft. Hans Kurſchmann ſchritt nun raſcher ſei⸗ nes Weges, aber das kleine Lächeln der Zu⸗ friedenheit, das der Heimatzauber auf ſeinen Zügen ausgelöſt, lag noch darüber, und ihm war es, als ginge ein ſchönes blondes Mäd⸗ chen neben ihm, geleite ihn und tauſche mit ihm verſtändnisinnige ſelige Blicke. Ilſe Haldow! Wie ſehr er ſie liebte. Und auch ſie mußte ihm zugetan ſein. Nein, ſie war es beſtimmt, davon glaubte er in dieſem Augenblick feſt überzeugt zu ſein. Man glaubt ja ſo gern, was man glauben möchte. Morgen abend ſah er das ſchöne Mädchen FEE ˙ A don Cekhofen. Behörde unterordnen werde und drohte mit offe⸗ wieder, morgen abend! Eigentlich war noch endlos lange bis dahin. a. es doch!„Seien Sie mir auf Eckhofen willkommen, Herr von Brunkendorff. Ich danke Ihnen, daß Sie ſo liebenswürdig waren, ſich hierher zu bemühen, damit wir die mir am Herzen liegende Angelegenheit in aller Ruhe beſpre⸗ chen können.“ Eine ſchlanke Hand ſchob ſich ihm entge⸗ gen, und der Maler preßte ſie einen Augen⸗ blick feſt zwiſchen ſeinen nervigen Fingern. Die klugen Braunaugen in dem ſchmalen, et⸗ was großzügigen Geſicht gefielen ihm. Schade nur, daß die Frau, die wahrhaftig das Zeug dazu beſaß, ſehr hübſch auszuſehen, ihr üppi⸗ ges Haar ſo grauſam feſt zuſammenknotete. Ihre Kleidung war gewählt, aber der Hin⸗ weis eines auf künſtleriſche Wirkungen be⸗ dachten Auges hätte auch da manche Verbeſ⸗ ſerungen anregen können. Er erwiderte höflich, er ſei ſehr gern gekom⸗ men und freue ſich auf die anregende Auf⸗ gabe, ein Bild für ein Kapellenfenſter zu ent⸗ werfen.- Eliſabeth von Valberg bot ihm einen Stuhl an und begann, nachdem ſie ſich nieder⸗ gelaſſen, auseinanderzuſetzen, um was es ſich handelte.„Für das Ffenſter möchte ich Ihnen einen Vorſchlag unterbreiten“, begann ſie und erklärte flüchtig die Sage von der ſchö⸗ nen Polin und der Geiſterglocke; auch knöpfte 1 1 gleich die Idee, die ſie ſich ausge⸗ t. „Nicht übel“, meinte Lothar Brunkendorff beifällig,„ein bißchen phantaſtiſch allerdings, aber für meinen Geſchmack eine verlockende hafte Glocke vernommen, ohne eine Silbe von ihrem Traum zu erwähnen. Sie hätte ſich dadurch vor dem fremden Manne doch nur lächerlich gemacht. „Ein Bild der Polin befindet ſich unter den Ahnenbildern“, fuhr ſie fort,„Sie mö⸗ gen danach ſelbſt beurteilen, wie groß die Aehnlichkeit zwiſchen meiner jungen Freun⸗ din und jener auf dem Bilde dargeſtellten Dame iſt.“ „Ich täte das am liebſten recht bald, gnä⸗ dige Frau“, erwiderte Lothar mit einer leich⸗ ten Verneigung,„denn je eher ich über das unterrichtet bin, was ich malen ſoll, deſto eher klären ſich die Umriſſe des Bildes in meinem Kopfe.“ g Eliſabeth erhob ſich, klingelte und erteilte dem Diener den Auftrag, Fräulein Haldow herüberzubitten. Ilſe Haldow bewohnte, ſeit ſie die Freun⸗ din der Schloßfrau geworden, zwei reich ein⸗ gerichtete Zimmer, die den Gemächern Eliſa⸗ beths ſchräg gegenüberlagen. Iflſe ließ nicht lange auf ſich warten, fein und ſchlank und wunderſchön glitt ſie in das Zimmer der Schloßfrau und ſtand nun in⸗ mitten der düſterroten Einrichtungspracht wie ein lebendig gewordener Frühlingstraum. Abermals ſtutzte Lothar Brunkendorff. Donnerwetter, wo war er denn eigentlich hingeraten? Er erwartete eine alte, ſchwer⸗ fällige, mit Reißen behaftete, vielleicht 11 6 hörige Schloßherrin zu finden, un fand ſtatt deſſen zwei weibliche Weſen, dabon leine in ſeiner Art zu den alltägliche n orte. Der Maler Lothar von Brunkendorff war mit dem Nachmittagszuge um drei Uhr auf dem kleinen Dorfbahnhof angekommen und in einem offenen Landauer von dort abgeholt worden. Ein Diener hatte ihn zuerſt auf ſein Zim⸗ mer geführt und klopfte nun nach halbſtündi⸗ ger Friſt, um ihn zur Schloßfrau zu geleiten. Der Maler hatte ſich inzwiſchen den Reiſeſtaub abgeſpült und ſeinen glatten blonden Scheitel nachgezogen. Sein Anzug hatte durch die Fahrt von München hierher nicht gelitten, einige kräftige Bürſtenſtriche genügten ihm, Geſellſchaftsfähigkeit zu verleihen. Die alte Schloßdame wird nicht ſo genau hinſchauen, ob die Bügelfalten in meinen Beinkleidern noch genügend ſcharf ſind oder nicht, dachte er und folgte dem Diener. Feudaler, alter Bau, ſtellte er befriedigt feſt, da er von dem Diener über verſchiedene Treppen und Gänge geleitet wurde. Ein paar Tage in ſolchem alten Schloſſe zubringen zu können, das hatte er ſich ſchon lange ge⸗ wünſcht. f „Darf ich bitten“, ſagte eben der Diener und ſtieß eine Tür vor ihm auf,„die gnädige Frau erwartet Herrn von Brunkendorff.“ An dem Diener vorbeiſchreitend, trat der Maler in das rote Zimmer ein. ö Er war im allgemeinen nicht ſo leicht zu verblüffen, aber er ſtutzte doch ein wenig, weil 1775 er ſtatt der alten, weißhaarigen Schloßfrau, Aufgabe. ö die ihm vorgeſchwebt, eine noch junge Dame Eliſabeth hatte nur die Sage erzä auf ſich zutreten ſah. Ighinzuzufügen, daß auch ſie bereits di 5 Gaortſetzung folg: des Stundenlohnes im fte um 85 Mark zugeſtimmt, den u einer Erhöhung des Teu⸗ uſchlags um 120 Prozent entſpreche. Auch lenzuſchlag ſei bei den Arbeitern um 34 öht worden, was bei den Beamten einer ung der Frauenzulage don 5000 Mark auf Die Unterſtützungsſätze für Sozialrentner. Der Reichstagsausſchuß für Sozialpolitik be⸗ für Rentenempfänger aus der Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung mit Wirkung ab 1. Janus folgendermaßen feſtzuſetzen: Für Empfänger von nvaliden⸗ und Altersrente auf 120 000 Mark (bisher 43 200), für Empfänger von Witwen⸗ oder Witwerrenten auf 108 000 Mark(bisher 34200), für Empfänger von Waiſenrente auf 60 000(bisher 19 200); dieſe Grenze erhöht ſich ür jedes Kind um weitere 15000 Mark(bisher 3600). Die Freigrenze für das Arbeitseinkom⸗ men ſoll jetzt 120 000 Mark(bisher 36 000 Mk.) Neue Löhne im Buchdruckergewerbe. * Berlin, 26. Jan. Der Deutſche Buchdruk⸗ erverein teilt mit: Die Tarifkommiſſion des deutſchen Buchdruckgewerbes hat für die beiden Wochen vom 29. Januar bis 11. Februar eine beſchloſſen. die Lohnerhöhung in Verbindung mit der wei⸗ eren Steigerung der Preiſe für alle Materia⸗ len macht eine Erhöhung der gegenwärtigen Druckpreiſe um 75 v. H. erforderlich. Der 70. Geburtstag des hesssschen Staatspräsidenten Ulrich. U Darmiſtadt, 28. Jan. Zum 70. Geburtstag des Staatspräſidenten hatte ſich eine große Schar Gratulanten im Mi⸗ niſterhotel in der Neckarſtraße eingefunden, um der tiefen Verehrung und großen Dankharkei Ausdruck zu verleihen für die Arbeit im Dienſte des Volkes, auf die der Staatspräſident Ulrich an dieſem Tage mit Stolz zucückblicken darf. Als erſte erſchien das Präſidium des Landtags: in Verhinderung des durch die Vorgänge im be⸗ ſetzten Gebiet ſchwer abkömmlichen Erſten räſi⸗ denten Adelung überreichte der Zweite Präſiden Soherr namens der Volksvertretung des Heſ⸗ ſenlandes ein Angebinde und würdigte in einer Anſprache den Geburtstag in ſeinen engſten Be; ziehungen zum heſſiſchen. Volk. Für das Ge⸗ ſamtminiſterium brachte der ſtellvertretende Staatspräſident und Miniſter des Innern von [Brentano die herzlichſten Lollegialen Glück⸗ wünſche zum Ausdruck. Das Staatsminiſterium a gratulierte in corpore. Im Auftrage des Reichs⸗ der hieſige Reichsvertreten Miniſter a. D. Dr. David ein Handſchreiben Namens der Stadt Darmſtadt übermittelte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Gläſſing die beſten Ge— burtstagswünſe, ihrem erſten Mitbürger. Der aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſene Ober⸗ bürgermeiſter von Mainz, Dr. Kül b, der im hieſigen Krankenhaus Aufnahme gefunden hat, ließ es nicht nehmen, trotz ärztlichen Abratens nter großen Mühen und unter Hintanſetzung größter krörperlicher Beſchwerden zum Empfang des Staatspräſtidenten zu fahren, um ſeine Glück⸗ ünſche dem Staatspräſidenten perſönlich zum lusdruck zu bringen und ihm das Treubekennt⸗ nis der Rheinheſſen zu übermitteln. Für die Landtagsfraktion der Soztaldemokraten über⸗ Neichte deren Vorſitzender. Abgeordneter Kaul, it einem Blumenarrangement eine kunſtvoll ausgeführte Adreſſe Für den Landesvorſtand der Sozialdemokratie überreichte Abgeordneter Darmſtädter tere Erhöhungen vorbehalten .... D ter. Namens der ordnetenfraktion Of ordneter Heilmann. Die Landeskommiſſion der Geuerkſchaften wie auch der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei gratu⸗ lierten ebenfalls durch eine Deputation. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun, Bürgermeiſter Adelung⸗ Mainz, der Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Offenbach, Granzin, Oberbürgermeiſter Keller von Gießen, die Stadt Bad⸗Nauheim, Beigeordneter Schulte in Worms, Bürgermeiſter Ritzel in Michel; ſtadt, der heſſiſche Geſandte Freiherr v. Biege⸗ leben, Bürgermeiſter Müller ⸗Darmſtadt und Andere ſandten Glückwunſchſchreiben oder Telegramme. Auch Landtagsabgeordneter Din⸗ geldey ſandte aufrichtige Glückwünſche, ebenſo Landtagsabgeordneter Dr. Oſonn(Deutſche Volkspartei) mit folgenden Worten:„Zu Ihrem morgigen 70. Geburtstag bitte ich ergebenſt, meine herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche ent⸗ gegenzunehmen. Ste blicken an dieſem Tage auf ein Leben voll von politiſcher Arbeit und Tätigkeit zurück und haben manchen ſchönen, aber auch manchen ſchweren Zeiten unſeres Va⸗ terlandes Ihre Hilfe leihen können. Jetzt ſtehen wir vielleicht in den ſchwerſten Zeiten, ſondere in einem Lande, das zu einem weſent⸗ lichen Teil vom Feinde beſetzt iſt. Mögen die kommenden Tage Ihres Lebens Ihnen noch das gütige Geſchick beſcheren, daß Sie unſer Vater⸗ land aus ſchwerer Not wieder erſtarkt und ge⸗ kraftigt erſtehen ſehen und mögen Sie dann mit Befriedigung auf das zurückblicken, was Sie ins⸗ beſondere in unſerem engeren Lande getan und geſchaffen haben.“ Hessische Handwerkskammer. Gebühren. Entſprechend der Geldentwertung hat der Vorſtand der Heſſiſchen Handwerkskammer mit Genehmigung des heſſiſchen Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft die verſchiedenen Gebüh⸗ ren ab 1. Januar 1923 wie folgt feſtgeſetzt: 1. Die Einſchreibegebühr für jede ab 1. 1. 1923 eingehende Lehrlingsanmeldung auf 100 Mark. 2. Die Geſellenprüfungsgebühren ab diesfäh⸗ riger Prüfung auf 500 Mark. Weiter wird mit miniſterieller Genehmigung angeordnet daß für die Folge nur ſolche Lehrlinge zur Geſellen⸗ prüfung zuzulaſſen ſind die neben den ſonſtigen Unterlagen einen ordnungsmäßig abgeſchloſſenen Lehrvertrag vorlegen können. 3. Die Meiſterprüfungsgebühren betragen ab dies jähriger Prüfung 2000 Mark. 4. Bei Meiſterprüſungen und Geſellenprüfun⸗ gen ſind die Formulare. Meiſter und Geſellen⸗ insbe⸗ briefe von den Prüflingen beſonders zu vergü⸗ ten, nach Maßgabe der der Geldentwertung an⸗ gepaßten Selbſtkoſten. 7 5. Der Preis für Leitfaden beträgt 300 Mark pro Eremplar. noch für 25 Der Preis er— 6. Lehrverträge werden 3. Zt Mark pro Exemplar abgegeben höht ſich entſprechend den Neuherſtellungskoſten. 7, Den Handmerkslehrlingen ſteht der Bezug ermäßigter Fahrkarten zum Arbeitsplatz zu die auf einem von den Stationen erhältlichen An⸗ tragsformular zu beantragen ſind. Die Hond⸗ werkskammer iſt befugt, Beſcheinigungen über Vorlage ordnungsmäßiger Lehrverträge auf die⸗ ſen Anträgen auszuſtellen Für dieſe Beſcheinig⸗ ungen wird eine Gebühr von z. Zt. 20 Mark er⸗ boben. Bei Poſtbezug iſt Rückporto beizufſgen, andernfalls erfolgt die Ueberſendung unter Nach⸗ nahme, wobei Porto und Selbſtkoſten nebſt Be⸗ ſcheinigunesgehühr aufgerechnet werden. Anfragen an die Handwerkskammer muß Rückporto beigeſchloſſen werden: die enormen Koſten für Papier, Briefumſchläge uſw. belaſten die Handwerkskammer ohnehin ganz außeror⸗ dentlich. Bei porſtehenden Gehührenſätzen bleihen wei⸗ ſofern die Ver⸗ hältniſſe dies erforderlich machen. Teuilletan. (Nachdruck verboten.) man schreibt auf manchen Stein. Von An aſtaſius Grün. Ae Man ſchreibt auf manchen Stein: Er hatte keinen Feind!“ Als Lohſpruch iſt's gemeint, Doch ſchließt's viel Schlimmes ein: Es klänge juſt ſo gut: Ihm fehlte Herz und Blut, Er ließ wie Ries ſich treten, Er ließ wie Ton ſich kneten, Sein Aug' war blind dem Ll⸗te, Sein Mund war ſtumm für Wichte. O raubt mir nicht am Grabe Noch meine beſte Habe: Tie Feinde, deren Zorn Mein Schmuck, mein Stolz, Von jenem Worte rein Laßt meinen Stein. 1*.** Als ſch mit dem Ränzel ging. f. 6 e Zerkaulen. ſt ja eigentlich noch nicht einmal ſo lange ber. Ueberhaupt gehen wir nicht i mit dinem Ränzel durchs Leben? Da liegen übſch und dicht beieinander e und Freu⸗ den, Gewinne und Verluſte. Bleiben wir nicht immer ABC⸗Schützen des Lebens? 1 Aber damals! Mein Elternhaus hatte einen niedrigen Schaukaſten, in dem Sdußhwaren ausgeſtellt waren. Und wenn ich, der Aelteſte und Einzige, morgens zur Schule ing drehte ich mich er Ee 109 einmal um und winkte chentuch, Denn hinter t 1 0 515 mein Sporn; müſſen kurz vorher.(Mit mir war nämlich auch früher ſchon nicht leicht umzugehen.) Alſo zeigte ich leider daß auch ich einen eigenen Kopf haben konnte, und drehte mich nicht um zum Gruß.— Schaukaſten mein Vater ſlehen muß. Seine Au⸗ gen brennen mir im Nacken. Heute? Ich würde mich immerzu umwenden 5 Dir hin, lieber Vater— und lernen von Dir, ernen * Als wenn das ſo hätte ſein müſſen: mein er⸗ ſter Lehrer war eine Lehrerin. Sie war meine erſte Braut. Und ich wollte ſie heiraten. Aber dann kam Käthe Pott. Käthe Pott war ſo alt wie ich und hatte wundervolles blondes Haar. Wenn ſte die große Schultafel abwaſchen mußte ſprang ich ungerufen nach vorne und wuſch ſtie ab für ſie. Und wenn ſie Hiebe bekom⸗ men ſollte, ſprang ich ebenfalls nach vorne. Käthe Pott war meine zweite Braut.— Wo magſt Du heute ſein, Käthe Pott? Unſere Lehrerin ſah nach, ob die Hände rein gewaſchen waren und ließ ſich auch die Taſchen⸗ tücher vorzeigen. Es gab Strafe, wenn einer kein Taſchentuch hatte oder ebenſo ſchlimm, wer ſchmutzig war. Ich glänzte immer mit einem ſchneeweißen Tuch, und wer meine Mutter kennt, dem wird das einleuchten. Zweimal hatte denn auch das Fräulein gar nicht mehr hingeſehen zu mir. Es war ihr ſelbſtverſtändlich, daß ich ein reines Ta⸗ ſchentuch beſaß. Sie ſah wieder nach heute. Diesmal kam ſie auch an meine Bank. Ich nickte ſchon vor Freu⸗ de, daß ſie nun auch wieder einmal mein Tuch ſehen ſollte. Ich griff in die gewohnte linke oſentaſche. Nanu? In die rechte— in die luſe— ich wurde heiß im Geſicht vor Schrecken und Angſt: kein Taſchentuch?. 1 5 muß das meine braußen im Ueber⸗ 1 zie aben.“ ö einrich.“ nicht fein. Daun habe Nat jorgens nicht dart Woris 35 auchen Dann hol' es herein. Aber ich wußte ſchon, im 1 konnte es 4 ich es bert i berhaft ſuchte ich ale Mänſel nach einem 20 Verſorgung des Handwerks mit Nutzholz. Wie in früheren werkskammer bemüht, eine Verſorgung des aus ſtaatlichen Waldungen bern plglen. Die olgendes angeordnet: An die holz auf Grund von den den abzuſchließen wären, abgegeben werden. Verträgen die ſungstage Kommt hierüber eine Verſtändigung nicht ſtande ſo gilt der Vertrag als aufgehoben. dem Vertrag iſt außerdem auszubedingen, für eine Weiterveräußerung des Holzes in unverarbeitetem Zuſtande nehmigung der Forſtverwaltung eine zahlen iſt. verkauften Holzes iſt Sache des Innungsvorſtandes. berweiſung an gerechnet am Tage der Ueberweſſung. der Holzgeſdbetrag geſtundet werden, Ende des Forſtwirtſchaftsjahres. In preiſes erforderlich, außerdem wird eine zinſung von 8 Prozent nach Maßgabe Reichsbank in Anſpruch genommen. Eine hundertprozentige Erhöhung der Poſtgebühren zum 1. März. wird, ſteht eine Erhöhung der Poſt⸗ und Tele⸗ phongebühren um ungefähr 100 Prozent für 1. März bevor. Grund zu der abermaligen bedeu⸗ tenden Erhöhung der Tarife iſt das ſtändige An⸗ wachſen des Defizits der Poſtverwaltung, das für das Jahr 1923 bereits auf 500 Milliarden geſchätzt wird. Entgegen anders lautenden Mit⸗ teilungen wird vom Reichsverkehrsminiſterium gemeldet, daß eine Erhöhung der Gütertarife für den 1. Februar nicht beabſichtigt ſei. Die an⸗ gekündigte Erhöhung der Perſonentariſe um 1090 Prozent tritt dagegen am 1. Februar in Kraft. Aus Nah und Fern. Bechtheim. 29. Jan. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde in der hieſigen ka⸗ tholiſchen Kirche eingebrochen. Die Räu⸗ ber ſuchten nach Edelmetall, konnten aber nichts finden, da alles in Sicherheit gebracht war. Die 4 eee. ee TTT! ³ 0 A 77 Heute noch fühle ich, wie hinter dem niedrigen. Santsguwaltſchaft iſt benachrichtigt worden. Vier Todesurteile. 8 Aachen, 27. Fan. Im Prozen enen der Ermordung des belgiſchen Leutnants Graf iſt heute nachmittag das Urteil geſprochen wor⸗ den. Die Angeklagten Reinhardt, Riebke, Gra⸗ klagten Termeulen und Doehmland zu 20 bezw. 15 ere Zwangsarbeit verurteilt. Ruhrhilfe. Aufrufe für Ruhrſpenden ſind vom Reichspräſidenten u. Reichs⸗ kanzler, ſowie von der Zentralarbeitsgemein⸗ ſchaft der Arbeitgeber und Arbeiter err laſſen worden. Das deutſche Rote Kreuz hat den ausländiſchen Schweſterorganiſationen einen Hilferuf zur Uebermittelung an ibre Regierungen zugehen laſſen. Amerika will Lebensmittel ſenden. Wd. Waſhington, 27. Jan. In offizieller Kreiſen erklärt man, Beſetzung der Ruhr darauf gefaßt mache, bis gensmittel nach Deutſchland liefern zu können. Taſchentuch durch. Und ſollte es ſelht ſein, man könnte es raſch unter der Numpe wa⸗ ſchen, Schnupfen und ſo. Aber ich fand keins. In fünfundvierzig Mänteln kein Taſchentuch. Als ich wieder in das Schulzimmer trat, lie⸗ ſen mir die hellen Tränen ſchon aus den Augen. Alles in mir bäumte ſich auf vor Scham. Da ſchenkte mir in meiner erſten Not dieſes Fräulein die erſte bewußte Lebensfreude, die ich Gott ſei Dank ſeitdem nie wieder verloren habe. Sie ſagte ganz geſaſſen und einfach und ohne zu ſlrafen:„Geh es dir holen zu Hauſe...“ Und dann kam der ſchlimmſte Tag meines er⸗ ſten Schuljahres. An meinem Elternhaus lief eine kleine Vor⸗ orthahn vorbei. Saßen ein paar Marktfrauen mehr im Wagen als gewohnt, ſo hatte die Dampf⸗ lokomotive alle Mühe weiter zu kommen, ächzte und ſtöhnte. ö Sie hieß nicht umſonft bei uns„dat Bimmel⸗ bähnche“. Ein Hauptſpaß der Jugend beſtand nun da⸗ rin kleine Steine in die Schienen zu legen. Ich beteiligte mich natürlich nie an derlei Streichen. Ich war viel zu zahm dazu. Doch es erging mir, wie mit dem Taſchen⸗ tuch bei dem Fräulein; eines Tages legte ich ſchnell und unbeteiligt von den andern auch einen Stein dazu. Es war gerade ſo ſchönes Wetter und irgend etwas mußte doch angeſtellt werden. Kurz, gerade vor meinem Elternhaus blieb das Bimmelbähnche ſtehen einfach ſtehen, konnte weder vor, noch rückwärts. Es gab Reibekuchen mit durchgeſiebtem Apfel⸗ kompott an dieſem Mittag. Mein Leibgericht. Ich aber ſtand hinter dem niedrigen Schau⸗ kaſten und betete, der liebe Gott möge doch um Himmels Willen dat Bimmelbähnche weiterfah ren laſſen. Ich glaubte nicht anders, als daß mein harmloſer Stein die Lokomotive zur Ent⸗ gleiſung gebracht habe. Und da kam auch ſchon der Zugführer auf ittag Steine ii die Schienen. Alle Jungens alſo vergeſſen. h Alle Jungens hätten das geſagt. Das war 110 Haus zu. Er behauptete, ich werfe jeden en das geſagt, Jahren hat ſich die Hand. auch für das Jahr 1922 Handwerks mit Nutzholz nach Möglichkeii Staatsforſtverwaltung ha 1 Zwaigsinnungen und ſonſtigen rechts, fähigen Verbände von Handwerkern kann Nutz, mi. Zwangsinnungen und Verbän⸗ Als Verkaufspreis wäre der am Ueberwei— geltende Marktpreis anzunehmen zu⸗ In daß abgegebenen ohne Ge⸗ 1 Vertrags⸗ ſtrafe in Höhe des fünffachen Verkaufspreiſes zu Die Verteilung des an die Zwangsinnung an die Mitglieder der Innung Das Nutzholz wird abgegeben bei Barzah⸗ jung innerhalb vier Wochen vom Tage der Ue⸗ und zum Marktpreis Wir Barzahlung nicht gewünſcht, dann kann bis zum dieſem Falle it Sicherſtellung in voller Höhe des 119155 er⸗ und Goldgeldaufſchlag des Goldeinkaufspreiſes der Wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt 355 N Das Bekenntnis ver Treue, 4% 1 = Alzey, 25. Jan. Im Kreisausſchu von Alzey in Rheinheſſen wieſen ſämtliche poli⸗ tiſchen Parteien alle Verſuche, Rheinheſſen von der heſſiſchen Heimat und dem Deutſchen Reich zu trennen, mit Entſchiedenheit zurück und ver⸗ ſicherten erneut ihre unverbrüchliche Treue zu Reich und Land. Aus der katholiſchen Geiſtlichkeit. Trier, 25. Jan. Der Biſchof Dr. Bor⸗ newaſſer ſtattete heute nachmittag den durch die Aus weiſung durch die Franzoſen und Belgier betroffenen Familien Ab ſchiedsbe⸗ ſuche ab. Jedes Mal wurden ihm harrenden Volksmenge ſtürmiſche Huldig⸗ ungen dargebracht. Köln, 26. Jan. Erzbiſchof Kardinal Dr. Schulte hat im Hinblick auf die augenblick⸗ blickliche bedrängte Lage unſeres Volkes ange⸗ ordnet, daß täglich nach der Schulmeſſe und Sonntags nach allen Meſſen und nach der Pre⸗ digt mit den Gläubigen Pfſalm 129 gebetet werden ſoll. — Münſter i. W. 26. Jan. ſche Geiſtlichkeit unter Führung des Bi⸗ ſchofs Dr. Poggenburg und unter Vorſitz von Prof. Dr. Mausbach hat ſcharfen Einſpruch gegen die gewaltſame Beſetzung weſtſäliſchen drängten im Ruhrrevier aufgefordert. — 8 75 gend fc Sleltüge. 7 Von Hans Winter. g Bei den alten Skandinaviern herrſchte die zepf it, ſobald es dem Volke ſchlecht den König den Göttern zu opfern. Kein von der his auf weiteres der Die weſtfäli⸗ einſtimmig und rheiniſchen Gebiets erhohen und zur karitativen Hilfe für die Be⸗ Wunder, daß dieſe für das Wohlergehen ihrer Untertanen ſtets beſorgt waren. 71 97 6 Der Truthahn ſtammt aus Amerika, wo er ſchon von deſſen Ureinwohnern als Haustier gezogen wurde. Franklin ſchlug vor, ihn in das Wappenſchild Amerikas aufzunehmen, Sung mit ſeinem Antrage aber nicht durch; Seil der Truthahn ein„aufgeblaſener Vogel“ W 1 e 155 Der Zvologe Konrad Geſſer gab 1563 dem Paradiesvogel die wiſſenſchaftliche Vezeich⸗ nung paradiſea apoda, d. h. der fußloſe Pa⸗ tadiesvogel. Das kam daher, weil der ihm zur Verfügung geſtandene Bald keine Füße hatte. Er und noch andere Naturforſcher bert und Klein wurden zum Tode, die Ange daß man ſich infolge der zum 1. Dezember 1923 2 Millionen Tonnen Le⸗ pöterer Zeit waren der Meinung, daß dieſer Vogel tatſächlich keine Füße habe und immer in der Luft ſchwebe. Bei Müdigkeit glaubte man, hänge ſich dieſer merkwürdige Vogel an den langen Schwanzfedern an irgendeinen 0 47* 18 a 1 2 2 7 J 5 des 18. Jahrhunderts waren gezwungen, die hervorragendſten Mei⸗ ſterwerke der dramatiſchen Kunſt, dem dama⸗ ligen Zeitgeſchmack angepaßt, umzuarbeiten. So wurde beiſpielsweiſe König Lear vom Wahnſinn geheilt und lebte ausſchließlich mit Cordelia herrlich und in Freuden.. 4 e eee Baumzweig. Die beſten Bühnen La— 1 Der Begründer des bekannten Auerdach⸗ ſchen Kellers in Leipzig, Heinrich Auerbach (geb. 1482), war nicht nur ein überaus tüch⸗ tiger Weinhändler, ſondern auch für ſeine Zeit ein weit fortgeſchrittener Arzt. 4 5 21· Alexander von Humboldt ſpottete über die erſten Verſuche der elektriſchen Telegraphie und nannte ſie„ein artiges Stubenſpielzeug 1 8 1 ohne beſondere Bedeutung“. ee eee ſchmutzig wärts und gerade den 8——Kv—— ſie doch immer und Ich ließ ſtets in Ruh!— Doch mein Vater bot dem Zugführer eine Zigarre an. Ich kam alſo nicht ins Gefängnis und wurde auch nicht angezeigt. Und da aß ich ſo viel Reibekuchen mit durchgeſiehtem Apfel⸗ kompott, daß ich vor Freude Leibſchmerzen be⸗ kam.— Doch iſt es mir erſt nachher ſo recht zum Be⸗ wußtſein gekommen daß einem gerade die mit Vorliebe Böſes tun wollen, die man doch immer und ſtets in Ruhe läßt! 5 **** 0 Weihe der Nacht. Von Ernſt Noeldechen. Die Ruhe kommt!— O, wilder Lebensſchrei, An welcher Macht zerbrachſt du jäh?— Es glimmt ein Licht im öden Einerlei. 5 Ein Glück haucht warm aus jahrealtem Weh. Die Wälder ſingen ſüß und wunderſam.— O heilige Stimme, die die Nacht durchweht, Sag mir wohin ich will, woher ich lam— Ich bin ſo heiß und reich wie ein Gebet! *** Freſburger Münster. Von Juliana von Stockhauſen. Die Glocken läuten. Tief und ſchwer tönt der Erſten erzene Stimme, heller lockt die Zweite, ganz licht und loſe ſchwingt das Silberglöcklein drüber hin. Tief in den traumhaften Düſter des rotbrau⸗ nen 1 1 e In Sch 1 5 Lichter ſpielen, tauch nein. 2 hallt die Stimme des Predigers über andächtig geneigten Köpfen einer lauſchenden Menge. Still, ſtarr erſtarrt ragen die rieſigen Pfeiler⸗ bündel zum Gewölb empor, tragen auf wehenden Poſtamenten die Geſtalten 00 Apoſtel. i e e Schlüſſel in den Händen, hüten ſie die Tore in 5 geb N 7 e uraliem, de ogt ſich in Seitenniſchen. Vor 0 0 cobel 0. Keen laſpendend nicht Gretchen auf den flackern vor ihr. ſchel⸗ . en liegen!„Ach neige, du Schmerzensre ubllüntlein versickern zu ihren Füßen. wölbt ſich; Spitzboge, Ziere, roſtbraunes Stein⸗ gerank und leuchtend erſchimmernde Fenſter. Chorgeſtühl veräſtelt, verranktes 1 glitzerndes Steinwerk, ſo hauchzart, ſo mirakel⸗ umpweht, daß man der alten Märe glaubt die Metzen hätten ein Mittel gekannt, den Stein zu erweichen und wie Erz zu gießen. f Rot, gold und blau flackern die Farben am Altar. Rot die Röcke der Miniſtranten, golden die glutenden Weihrauchfäſſer in ihren Händen. Silberne Glöcklein. Ueber veilchenblaue Dom⸗ herrngewänder rieſeln weiße erleſene Spitzen. Die Seide des Meßgewandes ſtarrt grün und goldverkruſtet. ö a Die Orgel runſcht rauſcht und brauſt wie ge⸗ waltige Waſſer, herabſtürzend vom Gebirg, Fel⸗ ſen zerſchmetternd, an grüner Tiefe fallend, Ho⸗ ſianna dem Allmächtigen toſend. Trompeten ſchmettern; ſüß verklingt Geigen⸗ ſchluchzen. Vom Hochaltar webt Weihrauch. Grau zu⸗ erſt dann lichter, bläulich, achatfarben, bunter Schein der Fenſter durchwirbelt, bis er endlich ſchenß 16 00 ſich in Gold und Sonne aufzulöſen eint. Die Orgel ſchweigt— der Sang erſtirbt, leiſe tirriliert eine letzte Flöte, ein zager Lerchenſchrei in erſter Gottes frühe! e ö l 1 Heilig, heilig heilig exſtrahlt in Prieſterhän⸗ den der Leib des Herrn. 90 Stille ringsum. Nur der geheimnisvolle Bronnen hinter dem Altare rauſcht, der Bron⸗ nen aller deutſchen katholiſchen Myſtik, die da fließet aus dem ſcharlachnen Wein und dem wei⸗ W 24 zen Brot unſeres Herrn Jeſus Chriſtus. f Lokales. 1 a Alle Verſammlungen, Anſammlungen ete⸗ ſind durch eine Anordnung des Oberdelegierten der Rheinlandkommiſſion für die Provinz Rhein⸗ heſſen bis auf Weiteres verboten Mehr als 5 Perſonen dürfen nicht zuſammenſtehen. A Ein Zuſammenſchluß aller heſſiſchen Ge⸗ ſangvereine ſoll auf Veranlaſſung der Regierung bezw. des Landesbildungsamtes ſtattfinden. Am Sonntag fand im Landtagsgebäude zu Darm⸗ ſtadt eine Ausſprache zwiſchen den verſchiedenen Organiſationen ſtatt. 5 tze Starke Erhöhung des Goldzullaufgeldes. Für die Zeit vom 31. Januar bis 6. Februar be⸗ 7 5 55 Goldzollaufgeld 323 400 v. H.(222 300 1 Das teure Holz. Ungewöhnlich hohe Preiſe wurden bei einer Verſteigerung vno Nutzhölzern aus den lippiſchen Staatsforſten in Detmold erzielt. Die amtliche Taxe wurde bei faſt ſämtlichen Loſen überboten. Zum Teil be⸗ trug das Uebergebot bis 70000 Mark für den Feſtmeter. Die Stootsteſte feune einen Gewinn abonna ihre ſchmalen Hände. Lichtlein Seh ich Ausſchnitt um Ausſchnitt hebt und bogt und zitterndes, müſſen große Not zu Opfer lindern, bringen, die über unſere verloren. dahier bereit. 1 Der Familienabend des Kathol. Männervereins wurde am Sonntag Abend im großen Saal des„Freiſchütz“ abgehalten. Bis zum letzten Platz war alles beſetzt. Der Präſident, Herr Mandel, begrüßte die An⸗ weſenden in herzlichen Worten. Der Leit⸗ gedanke des Abends waren die Worte, die von Kindermund vorgetragen wurden:„Wenn Du noch eine Mutter haſt, ſo danke Gott und ſei zufrieden.“ Der hochw. Herr Dekan Wolf knüpfte in ſeiner Anſprache an die Erzählung in der bibl. Geſchichte über Moſes Geburt an. Er ſprach über Mutter⸗ würde und Mutterbürde, die Worte ada Anand Herndein. Die Bedienungspreiſe betragen von heute ab: der Tochter des Pharao anführend:„Nimm Ras leren 100 Ml. Haarschneiden 400 Mk. e 5 Hinderhaarschneiuen, hallang 250 Ik. F Kür ñ 180 Mk. NN F Samstags- und Senntags-Haarschneiden una Abt RLe Ab Abdks lug das Doppelte. Für das Austragen „Viernheimer Anzeiger“ wer⸗ den zuverläſſige, ortskundige Leute geſucht. Guter Verdienſt Meldungen wird zugeſichert. in der Geſchäftsſtelle. NORD-, ZENT RAI. UND SD- AMERIKA AFRIKA, OS T ASIEN USW. Billige Beförderung über deutsche und ausländische Höfe.— Hefvorragende II. Klasse mit Speise- und Rauchsagl. Erstklassige Saſon- u. Kalötendampfer Etwa whehentliohe Abfahrten von Mau NAM NAW VoRK Ausxunßfts und Druehsachen duroh NMAMBURG- AMERIKA LINIE Hamngund und deren Vertreter in: Viernheim: Johann Schweikart Rathaus-Strasse 16 des Wachſamer Willſt du im Beutel nicht den Dalles So merk' dir Freundchen über alles: Am teuren Schuhwerk und am raren Mußt Du durch Gummiſohlen ſparen! 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Aufruf! e Der franzöſiſche Imperialismus hat entgegen den geſchloſſenen Verträgen freies deutſches Land im Ruhrgebiet vergewaltigt und ſo die Schranken durchbrochen, dle die Verträge den Be⸗ ſatzungsmächten auferlegt haben. Das ganze deutſche Land bedroht er mit wirtſchaftlicher Not und Teuerung. Gewalt und Anrecht iſt unſerem Volle augetan worden. Eine Welle der Empörung geht durch unſer Land. Damit iſt es nicht getan. Proteſte ſind billig, Taten ſind unbedingt notwendig. Durch die Abſchnürung' von der Kohle wird Arbeitsloſigkeit elnſetzen, eine ſchwere, trübe Zeit ſteht uns bevor. Wlr durch Einbringung von Geld Volksgenoſſen hereingebrochen ſich ausſchließen. Wahre Vaterlandsliebe äußert ſich in Taten und in Opferfreudigkelt. Wir müſſen das Wenige, was vorhanden iſt, mit denen teilen, die garnichts mehr haben. Unſer Erb⸗ feind hat ſeine eiſerne Hand auf das Herz unſeres wirſſchaftlichen Lebens gelegt, um zum ent⸗ ſcheidenden Todesſtoß gegen uns auszuholen. Gelingt derſelbe, dann ſind wir alle rettungslos In dieſer ſchweren Stunde ſind wir auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden. Wir Kämpfen unſeren letzten Kampf, den wir mit aller Entſchloſſenheit, Hin⸗ gabe und Opferwilligkeit zu führen genötigt find. Die Forderung iſt: Tätige Hilfe und der eiſerne Wille, unſeren bedrängten Volksgenoſſen zur Seite zu ſtehen. i Ich richte daher an alle meine Mitbürger und Mitbürgerinnen die herzlichſte und drin⸗ gendſte Bitte, ihre Unterſtützung uuſeren armen Volksgenoſſen nicht verſagen zu wollen und ihr Scherflein in dem Maße ihres Könnens beizutragen. ſich ſchon in wiederholten Malen in unſerer Gemeinde auf das Glänzendſte bewährt, ſodaß ich auch vorliegendenfalls mit Beſtimmheit darauf rechne, daß das edle Menſchenwerk mit Erfolg gekrönt werden wird. Zur Entgegennahme von Gaben iſt die Bürgermeiſterei, die Geſchäfts⸗ ſtelle des Viernheimer Anzeigers ſowie Herr Buchbindermeiſter Johann Schweikart Der Bürgermeiſter: Lamberth. iſt. dich dafür belohnen.“ gezeigt wurde, Theaterſtück. kennen. Mutterſorge führen. iſt der größte Mutterſchmerz. Kind nicht. Kerker. Die Mutter beſucht den Mutterleid. Sie freut ſich mutige Tat ihres Sohnes, f 1 Waſch⸗ Maſchine zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. iſt, daß Sie bei mirfür bold Slberwargn Plalin, ate gebisse ll. Uniorm-ITres sen d.höchſten Tagespreiſe Entlaufen ein junger Wolfshund. Vor Ankauf wird gewarnt. Um gefl. Rückgabe gegen Belohnung bittet B. 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Reicher Beifal belohnte die Mitwirkenden, die friſch, natürlich und mit ganzer Seele ſpielten, Dieſer Abend wird allen in dankbarer Erinnerung bleiben. * Wohltätigkeits⸗Konzert. Wie wit erfahren, beabſichtigt die„Sänger⸗Einheit“ am Sonntag, den 18. Februar, nachmittags in „Freiſchütz“ ein Geſangs⸗Konzert zu Gunſten der Ruhr⸗ Hilfsaktion zu veranſtalten. made hierüber wird wohl in Bälde bekannt werden. Sportliche Rundſchau. * Stemm⸗ und Ning⸗Klub Viern⸗ Intereſſe erwartete Fortſetzung der Serlenkämpfe Punkte, was, wenn ſich dasſelbe am Sonntag Viernheim und Mannheim⸗Nord bringen wird, Der Kampf ſelbſt vollzog ſich vor überfülltem Hauſe. Der erſte Vorſtand, Herr N. Wunder eröffnete denſelben mit einer Anſprache, im vergeblich bat, das Rauchen während dez Kampfes zu unterlaſſen, was den Ringer⸗ mannſchaften ſehr zum Nachteil iſt. Im ein⸗ gewinnen, während zweiarmig dann Mannheim ſein bekanntes Können entfaltete, um uns mit 15 Punkten zu ſchlagen, was ihnen dann einen der 2 Punkte einbrachte. Im Ringen konnte unſere Mannſchaft, welche wohl nicht zu ſchlagen ſein wird, 5 Siege und 1 Unentſchieden buchen bei 9 Gängen, was dann zur Punktgleichheit werdenden Kämpfe toben, A. M. — Weinheim, 27. Jan.(Schweine⸗ markt.) Zugeführt 168 Stück, verkauft 168 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 32 000 bis 52000 Mark, Läufer das Stück von 55000 bis 60 000 Mark. Kraft Heil! Sohn im ſucht heizbares möbliertes Zimmer mit oder ohne Koſt. Gefl. Angebote an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. Jede Uhr über die 7 Schreib maſchinen⸗ Plaß⸗ und Bezirks vertretungen repariert für erſtkl. Schreibmaſchinen an kapital⸗ ſonel. dumb bug] Bere Sage Seer ge L. Klug,, Lorſcherſtraße Küchen einrich ungen inmit. Schlafzimmer, Diwan, Sofa, Chaiſel. Vertiko, Waſchkomm., Wetten, 2tür. 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