10 „K. K. V. Der letzte Vereinsabend hatte ö einen beſſeren Beſuch verdient. Einen intereſſanten Vortrag bot Heer Heinrich Hofmann. In der Praxis aufgewachſen, zeigte er den Bürobetrleb eines Großbetriebs. Welche Fülle von Arbeit bringt ein ſolcher Tag? Das Sichten der ein⸗ gegangenen Poſt, ihre Verteilung auf die ein⸗ zelnen Abteilungen und dann die Erledigung. Wer glaubt, daß dies die Hauptarbeit ſet, hat ſich getäuſcht. Welche Arbeit erfordern Kalku⸗ lation und Lohnverrechnung? Sehr treffend kenn⸗ zeichnete der Referent den Bürobetrieb eines Großbetriebes als ein feines Räderwerk. Wehe, wenn ein Rädchen verſagt. Verkauf und Lohn⸗ zahlung ſtocken. Was dann? Es wäre zu wün⸗ ſchen, wenn dieſes Bild eines Büros einmal vor, Arbeitern entrollt würde. Mancher würde nicht achſelzuckend über die Beamten lachen. Auch dieſe ſcheinbar unproduktive Arbeit iſt ſo not⸗ wendig, wie die produktive Arbeit der Werkſtatt. Reicher Beifall, und warme Worte des Dankes wurden Herrn Hofmann gezollt. * Der Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia kann mit dem Verlauf ſeiner General⸗ verſammlung zufrieden ſein. Die Zeitverhältniſſe haben es gebracht, daß die Vereinstätigkeit eine reine Fürſorgetätigkeit geworden iſt. Trotz des geringen Jahres beitrags von 9 Mark wurden an Weihnachtsgaben 6900 Mark verteilt, den Erſt⸗ kommunikanten wurden für den Weißen Sonntag die Kerzen gekauft. Vier Altveteranen wurden aus der Heylſtiftung je 500 Mk. zugewieſen. Bei der Vorſtandswahl wurde Herr Zollſekretär Dölcher trotz allen Sträubens wieder zum erſten Vorſitzenden gewählt. Neu kam in den Vorſtand 1 wurde. Eln Beweis, daß in dem Verein der kameradſchaflliche Geiſt nicht erloſchen lſt. Beſitzwechſel. Wie wir erfahren, ging das Gaſthaus zum Schwanen zum Prelſe von 4650000 Mk. in den Beſitz der Gemeinde über. Es iſt zu begrüßen, daß der Streit zwiſchen Ge⸗ meinde⸗, Wohnungskommiſſion und den Erben Adler endlich in Güte erledigt iſt. Der Kauf wurde auf Antrag der Zentrumefraktion durch die Gemeinderäte Klee 1. und Winkeabach ge⸗ tätigt. Bei der amtl. Protokollierung wurde die Gemeinde durch Herrn Bürgermeiſter Lamberth vertreten. N Eingegangene Ependen f. D. Ruhrgebiet Valentin Thomas 3. 500.— Mk. Krleger⸗ u. Sold.⸗Verein„Teutonka“ (seſammelt in der am Sonntag ſtattgefundenen Generalverſammlg.) 5000.— Mk. Dr. Blaeß, Art.„ 3000.— Mk. Lorenz Reiß, Kaufſmann 500.— Mk. Jean Pfenning, Bautechniler 2000.— Mk. Weitere Beiträge nimmt entgegen Die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. — Weinheim, 3. Febr.(Schweine⸗ markt.) Zugeführt 184 Stück, verkauft 168 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 45 006 bis 60000 Mark, Läufer das Stück von 45 000 bis 120 000 Mark. Steuerabzug bei Dienſtmädchen, Kuechten uſw. Da die Mehrzahl der Arbeitgeber, die Dienſt⸗ knechte, Dienſtmädchen uſw. beſchäftigen, über den Steuerabzug, ganz beſonders über den Wert von Koſt und Verpflegung im Unklaren ſind, ſei nachſtehend etwas näher eingegangen. b) für nur volle Verpflegung e) für nur Wohnung, Heizung und Beleuchtung g 2. Der Steuerabzug ermätzigt b) für die Ehefrau im Monat 200 c) für ein aun e 17 Jhr. im Monat 1000„ d) für Werbungekoſten im Monat 1000„ Veiſpiel 1: Ein Dienſtmädchen verdient monatl. 5000 Mk, hat außerdem volle Verpflegung einſchließlich Wohnung, Heizung und Beleuchtung. Es iſt dem ⸗ nach zu verfahren: Verdient 5000 Mk. 7 Für Verpflegung, Woh⸗ nung uw. 9000 Mk. Zuſammen 14900 Mk. 10% 1400 Mk. Der Steuerabzug ermäßigt ſich a) für das Dienſtmädchen ſelbſt 200 Mk. b) für Werbungskoſten 1000= 1200 Mk. Mithin monatlicher Steuerabzug 200 Mk. Beiſpiel 2: Ein Knecht verdient einſchließlich nur freier Verpflegung, im Monat 3000 Mk. Demnach iſt zu verfahren: a) Verdienſt. 3000 Mk. 8100 Mk. b) für volle monatliche Verpflegung Zuſammen 11 100 Mk. 10% 1110 Mk. 1200 Mk. Die monatl. Ermäßigung beträgt Mithin Steuerabzug Amtlicher Teil. Betr.: Milchpreiserhöhung. 8100 mt. Ver 0 des Einugsgelde Der Gemeinderat hat in ſein 1 00„30. Fanuar 1923 mit 1 a) für den Arbeltnehmer ſelbſt im Monat 200 Mi, ordentliche Geldentwertung di Einzugsgeldes auf 350 000 Mk. beſch f Gegen dieſen Beſchluß können binnen ein Woche ſchelftlich oder zu Protokoll Einwendung. bei uns erhoben werden. Betr.: Hilfe für das Ruhrgebiet. 1 Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß in der Zeit vom 6. bis einſchließlich 10. ds. Mts. von Schulkindern eine Sammlung von Haus zu Haus vorgenommen werden wird, von der wir hoffen, daß ſie ein glänzendes Er⸗ gebnis zeitigt. Mit Rückſicht auf die große Not, in der ſich unſere bedrängten Brüder und Schwe⸗ ſtern im Ruhrgebiet befinden, ſind außerordent⸗ lich große Geldmittel erforderlich, um eine wirk⸗ ſame Hilfe zu bringen. Wir richten daher an unſere ſämtlichen Ortseinwohner die dringende Bitte, ihre Gabe nach dem geſunkenen Geldwert zu bemeſſen. Von unſerer Arbeiterſchaft dürfen wir erwarten, daß ſie min deſtens einen Stunden⸗ lohn opfert. Sind in einer Famille mehrere Verdlener vorhanden, ſo iſt es Pflicht eines jeden Einzelnen, ſein Scherklein zu dieſer Aktion bei⸗ zutragen. Auch judendliche Perſonen, die für Zigaretten und ſonſtige Zwecke vieles Geld ver⸗ geuden, ſind verpflichtet, ſich an dieſer Samm⸗ lung zu beteiligen. ö Wir hoffen, daß drr Ernſt der Sache von jedem Einzelnen verſtanden wird. Wenn die moraliſche Widerſtandskraft gebrochen wird, dann haben wir einen zweiten Krieg verloren, wodurch unſer Aller Schickſal beſiegelt iſt. Viernheim, den 6. Februar 1923. Heſſiſche Vürgermeiſterei Viernheim. die Poſt bezogen monatlich 900.— Mk, 3 Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der mongtliche Bezugspreis beträgt 800 Mk.— Durch Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. 2160 Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim eig Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Inſerate finden im„Viennheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Dounerstag, den 8. Februar 1923 Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt gal 80 Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zeile 50.— Mk. für lokale und 70.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 200.— Mk.— Vei öfteren 1900 10% Rabatt.— Beilagen: pro 1000 1000 0 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 Poſtſchecklonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 40. Jahrg. ——— ccrn. Halt Du ſchon zun Dellſchen Kurze Ueberſicht Die Präſidenten der Reichsbahndirektionen Ludwigshafen und Trier ſind von den Franzoſen ausgewieſen worden. In Leunep und Krebſöge, die heute beſetzt wurden, ſind neue Kontrollſtationen errichtet worden; anſcheinend ſoll die Beſetzung weiter auf Rade vorm Wald ausgedehnt werden. am 30. Januar 1923 betrug der Preis für 1 Tonne Weizen 1260 000.— Mark, für 0,127 Ton⸗ nen reinen N. 286 435,80 Mark. ö Heute erhält man für 1 Zentner Weizen etwa Zentner Ammoniak, während im Austauſch von Stickſtoffdünger gegen Getreide für 1 Zentner 1 0 53 einhalb Pfund Ammoniak geliefert Lauſanne. Wo. London, 5. Febr. Der Fehlſchlag der Verhandlungen in Lauſanne hat an der hieſigen Börſe große Beunruhigung hervorgeru⸗ Vollsopfer gegeben? Zögere nicht! ble Absicht aer Zonerpebung u. der Eintüprung ener besonderen Währung im besetzten Gebſel. Der Anfang einer Lostrennung der beſetzten rheiniſchen Gebiete von dem übrigen Deutſchland. — ru Die Vorbereitungen für die Errichtung einer Zoll⸗ grenze und für die Einführung einer beſonderen Währung im beſetzten Gebiet. worden. Sie ſeien in Wahrheit eigene interal⸗ liierte Verwaltungsbehörden. Im Zuſammen⸗ hang mit den Maſſenausweiſungen der Beamten bedeute das der Anfang einer Lostrennung Ab 6. ds. Mts. wurden folgende Mllch⸗ preiſe feſtgeſetzt: g Lam beri h;; 1 Liter ab Stall.. 300 M. 9 Frachtho iefe, Anhängezettel 1 Liter ab Odenwald Aufkäufer 345 Mk. unn. 1 Liter ab Sammelſtelle 400 Mk. r erhülklich in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 1. Es wird ab 1. Januar 1923 ein Wert in Anrechnung gebracht: a) für volle Verpflegung einſchließlich Wd. Paris, 6. Febr. Im franzöſiſchen Finanz⸗ miniſterium fand geſtern Nachmittag eine Kon⸗ ferenz von höheren franzöſiſchen und belgiſchen Beamten ſtatt, die ſich mit der Lage im Ruhr⸗ gebiet im Allgemeinen und mit der Frage einer neuen Goldwährung im Beſonderen beſchäftigte. Der franzöſiſche Finanzminiſter iſt im Auftrag der Regierung an der Spitze einer Kommiſſion nach Düſſeldorf abgereiſt. Ein Fin anz⸗ inſpektorat iſt aus den Finanzinſpektroen der Bank von Frankreich zuſammengeſetzt wor⸗ den. Die Kommiſſion ſoll ſich mit den Fragen der Zoller hebung und der Währung im beſetzten Gebiet beſchäftigen. Mainz, 6. Febr. Die Franzoſen ſind an die Eiſenbahner des Eiſenbahndirektionsbezirks Mainz mit der Frage herangetreten, ob ſie bei der bevorſtehenden Errichtung einer Zollgrenze mitwirken wollen. Herr Bahnhofvorſteher Vonderheid. Zum Schluſſe gedachte der Herr erſte Vorſitzende der bedrängten Brüder im Ruhrgebiet. Eine kleine Sammlung ergab die Summe von 5000 Mark, die dem Wohnung, Heizung und Beleuchtung „Viernheimer Anzeiger“ zur Verfügung geſtellt im Monat„9000 Mk. eee eee eee Hatholischer Vollsverein Danlaagung Zurückgekehrt vom Grabe meines Dienstag, den 6. Febr, abends 7½ Uhr im Freiſchütz Große Volksperſammlung seres treubesorgten Vaters, Gross- vaters, Schwiegervaters, Schwagers Redner: Landesſekretär Ritter, Frankfurt a. M. Thema:„Dentſchland am RNaude des Abgrundes.“ 12 und Onkels 95 Herrn Sebastian Hanf I. Eintritt frei Die Mitglieder des Männer- und Arbeiter⸗Vereins und des agen wir für die vielen Beweise inniger An- teilnahme, sowie für das zahlreiche Geleite Jungmännerbundes ſind freundlichſt eingeladen. Auch Frauen und Jungfrauen ſind herzlich willkommen. f zur letzten Ruhestätte und für die grosse 55 Kranz-u Blumenspende unsern innigsten Dank. eee Ganz besonderen Dank dem Kamerad- 6 0 1 5 1155 schaftlichen Wohlfahrtsbund, dem Kathol. Besonderen Dank der hochw. Geistlich- ieder Art, fertigt die HZBuchdruckerei d. Bl. Münnerverein, dem Kranken-Verein,„Bruder- 1985 keit für den trostreichen Beistand, den ehrw. schaft J“, und den Stiftern von Seelenmessen. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, Kallſtickſtoff, Amoniak, Amoniak⸗Superphosphat 79 Viernheim, den 5. Februar 1923* N dem Freiw. Feuerwehrkorps, dem Kamerad- 42%éĩ Kalt, Kainit, Thomasmehl 5 i 5 schaftlichen Wohlfahrtsbund, der Brauerei 5 Die trauernd Hinterbliebenen. Eichbaum, Mannheim, sowie deren Beamten alles auf Lager kaun z. Tagespreis abgeholt werden und seinen Mitarbeitern für die erwiesene Gg. Butsch. letzte Ehrenbezeugung und den Stiftern von Für den Nachweis I 1 6 Seelenmessen. von gebrauchten: kauft u. ſchlachtet Viernheim, 3. Februar 1923 Die trauernd Hinterbliebenen. Lokomobilen Dampfkesseln boch fülle eder art Kauft der Rheinlande von dem übrigen Deutſchland Das beſetzte Gebiet ſolle auch wirtſchaftlich von dem unbeſetzten Deutſchland abgeſchnitten wer⸗ den. Aus den Verordnungen gehe hervor, daß die Kohlenwirtſchaft der beſetzten Gebiete von dem übrigen Deutſchland getrennt werden ſoll⸗ Die rechtswidrig in Eſſen eingeſetzte Kontroll- kommiſſion folle ihre Tätigkeit auch in dem nach dem Vertrag von Verſailles beſetzten Gebiete aufnehmen und zu dieſem Zwecke einen Delegier⸗ ten entſenden. Dieſe Beſtimmung enthalte eine dreifache Verletzung des Rheinlandabkommens. Sie diene nur dem Zwecke, Frankreich Kohlen zu verſchaffen, nicht etwa der Beſgatzungsarmee, ſondern der franzöſiſchen Heimat. 1 fen. Die kontinentalen Währungen erlitten einen erheblichen Kursrückgang. Der fran⸗ zöſiſche Franken, der am Samstag 72,5 ſtand, no⸗ tierte 74,5. X Lauſanne, 5. Febr. Die franzöſiſche Ab⸗ ordnung iſt nach Paris zurückgekehrt, nachdem Bompard dem türkiſchen Vertreter Is met Paſcha einen Abſchiedsbeſuch gemacht hatte. Nich Informationen, die von Bompard den Journaliſten gegeben wurde, ſoll die Konferenz noch nicht endgültig geſcheitert ſein. Drei Abge⸗ ordnete der franzöſiſchen Delegation ſeien in Lauſanne zurückgelaſſen worden. Ebenſo ſeien drei Engländer zurückgeblieben. Es wird ver⸗ mutet, daß die Italiener, welche ihre Abreiſe verſchoben haben, eine Vermittlung anſtreben. Auch der Amerikaner Child bemühe ſich, die Schwierigkeiten zu beſeitigen. Verſchiedene An⸗ zeichen würden darauf hindeuten, daß der Frie⸗ densvertrag ſchließlich doch noch unterſchrieben werden kann. f Wd. London, 5. Febr. Nach ſeiner Rückkehr hatte Lord Curzon eine Beſprechung mit dem König. Darauf fand ein längerer Kabi⸗ neſtsrat ſtatt. Es beſtätigt ſich, daß der Ab⸗ 1 1385 4 5 bruch der Lauſanner Verhandlungen wegen der Den Acker reinigt und die Saat befreit, 1 Frage der Kapitulationen erfolgt iſt. 5 Und tief ins Erdreich ſcharſe Furchen ſchlägt? Wd. London, 5. Febr. England zieht einen 5 re, l dee, Oed Teil der atlantiſchen Flotte vor Gibraltar zu⸗ 15 du 1 Volk, begreiſe: all dein Leid ſammen. Mehrere Schlachtſchiffe ſind nach den Will nur, daß deine Seele ſich erneue oed 6 ö Und hoch zum Lichte eignes Blühen trägt. ardanellen abgegangen. Slickstoff für Getreide! Der Geſetzentwurf über den Austauſch von tickſtoffobünger gegen Getreide im Wirtſchafts⸗ hr 1923⸗24 beſagt kurz folgendes: „Vom 1. September 1923 ab iſt die geſamte ländiſche Düngeſtickſtofferzeugung der Reichs⸗ etreideſtelle zum jeweilig geltenden Höchſtpreiſe üuflich zu überlaſſen; ebenſo geht der geſamte züngeſtickſtoffimport vom 1. Mai 1923 ab durch ie Reichsgetreideſtelle zu beziehen. Für dieſen dezug hat er eine Erklärung einzureichen, die n zur Abnahme des Stickſtoffbüngers und zur leferung des Getreides verpflichtet. Der Land⸗ irt erhält für eine Tonne Weizen 0,127 Ton⸗ en reinen Stickſtoff, für eine Tonne Roggen 19 Tonnen, für eine Tonne Gerſte 0.113 Ton⸗ u, für eine Tonne Hafer 0.107 Tonnen in Stick⸗ offdüngearten, deren Auswahl der Reichsgetrei⸗ telle zuſteht. Kommt durch dieſe Aktion der Edarf der verſorgungsberechtigten Bevölkerung Getreide nicht auf, ſo wird die erforderliche ktreidemenge im Wege der Umlage erhoben d zwar gleichfalls ausſchließlich im Austauſch gen Stickſtoffbünger wobei dann für 1 Tonne eizen z. B. nur 0,088 Tonnen Stickſtoff gelie⸗ t werden.“ a In der Begründung heißt es unter anderem, ß ſich gas Umlageverfahren nicht bewährt hat d daß der Entwurf bezweckt, die Getreide⸗ u. üngerwirtſchaft von der Zwangswirtſchaft zu reien. Durch Bereiiſtellung größtmöglicher, ickſtoffmengen ſoll die raſche Verbeſſerung der, nährungslage ermöglicht werden. Das Geſetz 0 Ernährungswirtſchaft im nächſten Jahre 1. 1 Hierzu iſt u. a. folgendes zu bemerken: g Der Stichſtoffbedarf der Landwirtſchaft richtet nicht nach der Menge des über den Eigen. parf hinaus verfügbaren Getreides. Nun agt aber der Entwurf, daß der ganze Dünger⸗ ſtoff der Reichsgetreideſtelle zu überlaſſen iſt d daß dieſe ihn den Getreide ablieſernden ndwirten überläßt. Wo ſollen Landwirte, die gen Mißernte kein Getreide abliefern können, er die nur Getreide für den Eigenbedarf nen, reine Viehwirtſchaften. Gemüſebauer uſw. en Bedarf an Stickſtoffbünger decken? Wie Entwurf vorſieht, ſoll eine Tonne Weizen jen 0,12? Tonnen reinen Stickſtoff eingetauſcht en. In welchem Wertperhältnis die Lei⸗ e der Landwirte und die Gegenleiſtung der lchsg e 9920 zu einander ſtehen, zeigen 0 1. 5 770„ 1922 betrug der Preis für 1 Tonne t.) 300 000.— Mark, für 0,127 7 0. 1 10 7 Eine Beſtätigung der Nachricht, daß die italieniſchen Jagenieure das Ruhrgebiet verlaſſen hätten, war bis zur Mittagsſtunde an amtlichen Stellen noch nicht eingelaufen, auch iſt z. Zt. die Verbindung mit Eſſen aus unbekannten Gründen unterbrochen. Danlesagung. Für die Beweise inniger Anteil nahme beidem Heimgange meines lieben Jatten, unseres treube- sorgten Vaters, Grossvaters, Schwiegervaters, Bruders, 5 Schwagers und Onkels, Herrn Molaus Weiuner 3. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die grosse Kranz- und Blumenspende sagen wir hierdurch unseren tiefgefühlten Dank. 2 4 95 1 9 0 Von Maria Kahle. O du mein Volk, wie dichte Dornenhecken Umwuchert fremdes Weſen oft dein Blühen; ö de Weſen oft dein Blühen; Nur Liebe mag mit ſuchendem Bemühen Die, blaue Blume Seele erſt entdecken. Das franzöſiſche Havas⸗Büro, von jeher nicht durch Zuverläſſigkeit bekannt berichtet aus Lon⸗ don, daß nach den aus Berlin eingetroffenen Nachrichten die deutſche Regierung ſich in Kürze entſchließen werde, dem Drucke der Ok⸗ kupation Frankreichs und Belgiens nachzugeben. Dazu macht das deutſche Wolffbüro in offen⸗ barer Fühlungnahme mit der deutſchen Reichs⸗ regierung die Bemerkung, daß man in Berlin nicht daran denke dem von Havas freund⸗ lichſt erteilten Wink nachzukommen. Der deutſche Note Widerſtand werde unter dem zunehmenden Druck vielmehr nur wachſen. Er werde fortdauern, bis der Widerſinn und die Zweckloſigkeit der franzöſiſch⸗belgiſchen Aktion ihren Urhebern eben⸗ ſo klar geworden ſei, wie die Rechts- und Ver⸗ tragswidrigleit der Aktion nicht mehr beſtritten werde. Welche Folgerungen alsdann die Fran⸗ Unterſtützung findet. Zum Aufbau des Syſtems zoſen aus dieſer Erkenntnis ziehen wollen, warte ſeien fünf leitende Kommiſſionen eingerichtet, man in Deutſchland ab. 7 dd c ſTffffTffTfTffTfffpfſſſfſbfTFTfTfTfTffThFfFGFſFTFTFTFſfPTFTfTffTfTfTTCTſTFTkVTTTT— 2 2 8 . 2 2 2 4 2 Nur wiſſend Lieben läßt ſich nicht erſchreclen Durch jener Wucherpflanzen geiles Glühen, Die deiner Säfte edles Blut verſprühen,— 1 0 e 1 Nur Liebe kann Doruröschens Schlaf erwecken. 1 4 a 1 Eine Proteſtnote der Reichsregierung. E Berlin, 6. Fehr. Wie amtlich gemeldet wird, haben die deutſchen Vertretungen in Paris, London, Rom und Brüſſel den dortigen Regie- rungen eine Proteſtnote überreicht, die gleichzeitig in Abſchrift der interalliierten Rhein- landkommiſſion zugegangen iſt. In der wird dargelegt, daß die interalliierte Rheinland⸗ kommiſſion die Politik der belgiſchen und franzö⸗ ſiſchen Regierung unterſtütze, eine Politik, die weder im Völkerrecht, noch im Vertrage von Verſailles, noch im Rheinlandabkommen eine eee Wann kommt der Pflüger, der mit harter f Treue 88805 Rheiniſcher Provinzlaltag. Wd. Barmen, 5. Febr. Der Provinzialtag der Rheinprovinz wurde im Auftrage des Reichs⸗ kanzlers von dem ausgewieſenen Oberpräſiden⸗ ten Dr. Fuchs begrüßt. In ſeiner Anſprache mahnte er zum Aushalten. Der preußiſche Mi⸗ niſter des Innern Severing eröffnete den Provinzialtag mit einem Hinweis auf die Be⸗ ſatzungslaſt und auf die Notwendigkeit, im In⸗ tereſſe des Landes Opfer zu bringen. Alle Rhein⸗ länder und Mainländer ſollten der Hilfe des ge⸗ ſamten Deutſchlands teilhaftig werden. Frank⸗ reich und Belgien ſuchten jetzt in das wirtſchaft⸗ liche Herz Deutſchlands vorzuſtoßen. Die deut⸗ ſchen Einzelregierungen ſtänden geſchloſſen hin⸗ ter der Reichsregierung. An der Rühr ſtehe die gevölkerung Mann an Mann. Es handle ſich nicht mehr darum, linksrheiniſch oder rechtsrhei⸗ niſch, ſondern es handle ſich darum, dieſe Frage zur Frage de geſamten Volkes zu machen. Der Miniſter dankte den Beamten, die verfolgt wor⸗ den ſeien. Die Vorgänge der letzten Zeit hät⸗ ten den klarſten Beweis erbracht, daß die Rhein⸗ länder feſt zu Preußen und dem Deutſchen Reiche ſtänden. In der Anſprache des ausgewieſenen Oberbürgermeiſters von Duisburg, Jarresß, der zum Vorſitzenden des Provinzialtages ge⸗ wählt wurde, wies er die Rheinländer darauf hin, daß die Nachkommen ſagen ſollten, das Rheinland habe in den ſchwerſten Schickſals⸗ ſtunden treu zum Deutſchen Reich geſtanden. Da⸗ mit ſchloß die Tagung des Provinzialtages. D„ Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemaligen Kriegsgefangenen Kriegstellnehmer und Hinterbllebenen Ortsgruppe Viernheim Nächſte Beratungsſtunde Mittwoch, den 7. Februar l. Is., abends 6—7 Uhr im Rathaus. Der Porſitzende. Willſt du im Beutel nicht den Dalles So merk' dir 11 f 0 über alles: Am teuren Schuhwerk und am raren Mußt Du durch Gummiſohlen ſparen! Biſt du in ehelichen Banden Die Stiefel deiner 12 Trabanten 5 Beleg damit— auch die vom Eh'geſpenſt— Ou ſpayſt dabei, wie nirgend ſonſt! Doch merk': diewell die Qualität Nicht ſelten äußerſt niedrig ſteht Sei zur Deviſe dir ieee Verlang Diana⸗Summiſohlen Zu haben bei: C. Groß, Rathausſtr. 56 im Hauſe Roſental. ee eee d. Schfalzimmer Speiſezimmer Küchen, Büch.⸗Kleid.⸗Küchen⸗ ſchränke, Matratzen, Chaiſel., Div., Betten, Federb., Waſchkom., Vert. u. a. Konkurrenzl. billig Kupfermann Mannheim, H 8, 1 Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Anteil- nahme bei dem Heimgange meines lieben Gatten, unseres guten, unvergesslichen Va- ters, Grossvaters, Schwiegervaters u. Onkels, Herrn Mikolaus Kempf 2. 5 ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die grosse Kranz- und Blumenspende sagen wir hierdurch unsern innigsten Dank. 1 f Besonderen Pank der hochw. Geietlich- 2 5 keit für den trestreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die aufopfernde, liebevolle Plege, dem titl. Männer-Gesang-⸗ verein für den erhebenden Grabgesang sowie den Stiktern von Seelenmessen. Viernheim, den 5. Februar 1923. Die trauernd Hinterbliebenen. W Jede Uhr repariert ſchnell, gut und billig gegners einzuräumen, Unterzeichnet iſt die Kund⸗ möchte er wenigſtens die Grauſamekiten des gebung von den Fraänzoſen. Belgiern, von Hilf— vorausgegangenen vermeiden. ferding als Vertreter Deutſchlands, von den Ita—* lienern und von den Engländern. Der Papſt an Kardinal Dr. Schulte. Die Kommuniſten haben an den Partei- O Köln, 7. Febr. Nach der„K. V.“ hat Kar⸗ tag in Lille ein Telegramm gerichtet, in dem ſie dinal Staatsſekretär Gafſparri an Kardinal ein gemeinſa rgehen gegen die Ruhrbeſetz⸗ Schulte ein Schreiben gerichtet, wo— ung und gege Gefahr ines neuen imperia-⸗ rin verſichert wird, daß dem Hl. Vater die Vor⸗ liſtiſchen Krieges vorſchlagen. gänge an der Ruhr und am Rhein zu Herzen gehen und daß der Papſt alles aufbieten werde, den Frieden zu fördern und das Leid zu mil— dern. eee UN 5 2 eee S. S eee ee 80 Dr. Einigung in den Lohnverhand⸗ lungen der dentſchen Bergleute. Wd. Berlin, 5. Febr. Bei den Tariſverhand⸗ lungen zwiſchen den Zechenvertretern und den Arbeitnehmerorganiſationen einigte man ſich auf eine Erhöhung der Februarlöhne der Berg— leute um 80 Prozent. 1 dle ructenf IX Dieselmotoren bennungs⸗Formua Lollgattern Jakob Friedel erer: 2 DIA Felübahngleis Kirſchenweg 1 D eeeeee: e 2 zählen hohe Provision Stahlmatratzen, Kinderbett. Hamzurg 18, bir. an Priv., Katal. 37 N frei Gastspiel in Miernheim Reutzelstr. 6 Hsonmöbeffabrim Sun zum Freischütz Tihanten[Thüringen] Mittwoch, den 7. Februar, abends 7½ Uhr Perlen, Schmuck 8— Romeo und Julia ſachen, Brenn⸗ Hold-Ankaulsstele Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare Donnerstag, den 8. Febraar, abends 7½ Uhr ſtifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und Bartmann Maunhelm, J 2, 22 Nathan der Weise Pfandſcheine über Ein Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen Tagespreiſe für tauſcht ſtreng reell tag, u 1 us 7 Uh ige Fame Brchgold, Elter freitau, den 9. Februar, abends 7½ Uhr Platin, Brillanten uſwW *. Zur Lage. Eiſenhahn. ge Mainz, 7. Febr. Die Lage im Eiſenbahn⸗ direktionsbezirk iſt unverändert, da die Ver⸗ handlungen bisher zu keiner Einigung geführt haben. . Der Streik im Saarrevier. a Saarbrücken, 6. Febr. Seit geſtern befan⸗ den ſich die Belegſchaften der Saargr uben im Ausſtan d. Der Streik iſt vollſtändig. Ausgewieſen: Es wurden ausgewieſen; von der Eiſenbahn⸗ direktion Mainz Geh. Regietungsrat Schnei⸗ der, Ober⸗Reg.⸗Kat Grospitſch, Reg.⸗Rat v. Beck, ferner der Direktor der Mainzer Ober⸗ realſchule Dr. Kalbfleiſch und vom Polizei⸗ amt Mainz der Polizeikommiſſar Häuſerer. Auch der Beſatzungsdezernent Dr. Ziſſel⸗ Mainz iſt ausgewieſen. Regierungsoberlandmeſſer Meck, Kultusſek⸗ tetär Jobſt in Simmern und der ſtaatliche Oberförſter Bonſen in Caſtellaun. +. Cleve, 6. Febr. Nachdem der erſte Ver⸗ treter der Kommunalbehörde ausgewieſen wor⸗ den iſt, iſt nunmehr auch der unbeſoldete Beige⸗ ordnete Breteſ ausgewieſen worden. i Verhaftet. = Eſſen, 5. Febr. Oberbergrat Sartor und Oberbergrat Regeler, heide von der ſtaat⸗ lichen Berger krektion Recklinghauſen, ſind wegen Verweig ig der Koksſendungen nach Frankreich bezw. Belgien verhaftet und abtrans⸗ portiert worden. 1 0 0 Verein der Hundefreunde. 8 Heute Dienstag Abend 8 Uhr im Lokal Germania Mitglieder- Versammlung 9 8 Vollzähliges Erſcheinen iſt der dringenden 1 10 . e e 2 Schuhlager Gebrüder Major Mannheim— Schwetzingerstrasse 38.— lel. 719 0 l dle ram TKommunitanten.- und Konfſrmanden-Stieſed Erstklassige Fabrikate! Ceflegenste Qualitäten! Die Bergarbeiterbewegung in Lothringen. * Saarbrücken, 6. Febr. Am vergangenen Sonntag fanden in den lothringiſchen Kohlenge⸗ bieten Konferenzen der Bergarbeiterverbände Lothringens ſtatt. Die zugeſtandene Lohnerhöh⸗ ung von 2 Franken pro Schicht wurde angeſichts der fortſchreitenden Entwertung des Franken als viel zu niedrig bezeichnet. Die Konferenz beſchloß, falls bis Mittwoch keine weiteren Zu- geſtändniſſe gemacht werden, in den Aus ſtand zu treten. liefert in 8 Tagen Släpkewäsche Horrenlelhwüsche Annahmestelle: Friseur Relsche Lorscherstr. 8. Der Sozialiſtenkongreß in Lille. Wd. Paris, 5. Febr. Auf dem ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteikongreß in Lille iſt 2 zu einer internationalen Kundgebung gekom⸗ men. Der Parteitag wendet ſich an den Völker⸗ bund und an die Regierung und das Volk der Vereinigten Staaten mit dem Eſuchen, eine In⸗ tervention in der Reparxationsfrgge einzu⸗ leiten. Die Löſung der Reparationsfrage wird als das Hauptelement der Erneuerung des wah⸗ ren Friedens bezeichnet. Die Regierungen hät⸗ ten keine andere Antwort auf den Appell des Völkerkongreſſes im Haag gehabt, als die Ver⸗ ſchärfung des Krieges. Der Völkerbund habe der Menſchheit gegenüber die Pflicht, einzugrei⸗ ſen und Deutſchland das Recht eines den inter⸗ alllierten Ländern gleichgeſtellten Verhandlungs⸗ älter une Dr. Claus a 4½ 1, 2 Treppen Lustspiel in 5 Akten von Laronge Mannheim. Preise der Platze: Num. Sperrsitz M. 450—, alle übrigen unnum. Hätze M. 400.—. An der Abendkasse jeder Platz M 50.— mehr. Eröffnung der Abendkasse 6½ Uhr. I Fuorverhaul Drogerie fichte. Die Vorstellungen 1 pünktlich. Einlass id des Spi- statt. 595 75 g Aus dem Vatikan. Wd. Rom, 5. Febr. Als der engliſche Vertre, ter beim Vatikan heute ſein Beglaubigungsſchrei⸗ ben überreichte, ſprach der Papſt ernſte Worte üer die kritiſche Lage m Orient und in Europa, Wenn ein Krieg unvermeidlich ſei, e f 170 erner wurden ausgewieſen: f 5 12 Ztg. und Köln. Vzig. ab 5. Februar auf 5 Ke wegen Veröffentlichungen, welche zur ichtbefolgung von Verordnungen der Rhein⸗ landkommiſſion auffordern. Wd. Eſſen, 5. Febr. Die Beſatzungsbehörde at angeordnet, daß für Holland und die Schweiz ohlen aus dem Ruhrrevier herausbefördert werden dürfen. ö 0 ö ö ö 1 Schwefel und Ammoniak. ö Wb. Paris, 7. Febr. Der„Temps“ erklärt daß Deutſchland auf Schwefel und Ammo- niak im Januar noch im Rückſtand ſei.⸗ Deutſchland ſei verpflichtet, während 3 Jahren 30 000 Tonnen Schwefelammoniak zu liefern und zwar mit laufenden Raten von 2500 Ton⸗ nen. Während 2 Jahren Deutſchland ſeine Ver⸗ pflichtungen erfüllt habe, ſei es im Januar im Rückſtand geblieben und habe im Februar bisher noch nichts geliefert. Die Reparationskommiſſion werde in den nächſten Tagen ſich mit der Ver⸗ fehlung Deutſchlands beſchäftigen, ö Abgelehntes Ultimatum. NEſſen, 7. Febr. Die Beſatzungsbehörde hat dem Telegraphenamt ein Ultimatum geſtellt, das Kabel nach Hattingen in Ordnung zu bringen. Das Ultimatum wurde abgelehnt. Der Reichskanzler über ſeine Eindrücke im beſetzten Gebiet. g Berlin, 7. Febr. In der geſtrigen Kabi⸗ nettsſitzung wies Reichskanzlre Dr. Cuno auf den feſten Willen der Bevölkerung im neubeſetzten Gebiet hin, im Widerſtand zu verharren. Dei Italiener ſind aus Eſſen abgereiſt. + Eſſen, 7. Febr. Die drei ſtaatlichen italie⸗ niſchen Ingenieure haben Eſſen verlaſſen, ob⸗ gleich ihre franzöſiſchen Kollegen ſie zurückhal⸗ ten wollten. f Verbot der Ausfuhr von Kohlenprodukten. Paris, 7. Febr. Nach einer Havasmeldung iſt die Ausfuhr von Teer, Benzol, Amoniak⸗Sul⸗ fat aus dem Induſtriegebiet verboten. In Baden. A Karsruhe, 7. Febr. Die Gemeinde Ur⸗ loffen iſt ſeit Montag Mittag 12 Uhr beſetzt. Durch Ramersweiher und Zell⸗Weyer⸗ bach zogen Infanterie-Patrouillen. Wd. Karlsruhe, 7. Febr. Der Zug ttehr Appenweiher-Niederſchopfheim und Appenweiher⸗ Gengenbach ruht. ö Nochmals feierliche Verwahrung. ö Berlin, 7. Febr. Die deutſche Regierung hat anläßlich der Feſtſetzung der neuen Weich- ſelgrenze gegen die Linienführung nochmals feierliche Verwahrung eingelegt. Aus Hessen. D ueber Wirtſchafts⸗ und Ernährungsfra⸗ gen im beſetzten Gebiete, insbeſondere in Rhein⸗ heſſen, wurde in einer in Darmſtadt ſtattge⸗ habten Verſammlung von maßgebenden Perſön⸗ lichkeiten aller beteiligten Kreiſe unter dem Vor⸗ ſitz des Arbeits⸗ und Wirtſchaftsminiſters Raab verhandelt. Den Verhandlungen wohnten auch der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker und Staatspräſident Ulrich bei. Man darf die Ge⸗ wißheit haben daß von allen Seiten mit größ⸗ tem Eifer alle geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um den ſchweren auf der Einwohner⸗ ſchaft laſtenden Druck nach Kräften zu mildern. OD Parlamentariſches. Dem Landtag iſt eine Regierungsvorlage zugegangen, durch die um baldige Bereitſtellung von 1172 124 Mark erſucht wird die in Gemeinſchaft mit dem vom Reich und den Gemeinden bewilligten Mitteln für außerordentliche Notſtandsmaßnahmen zu Gunſten der Rentenempfänger ete. Verwendung Die Glocke von Eekhofen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. 20. Ilſe trat ſofort näher und blickte Schloßfrau leicht über die Schulter. Eliſabeth ſah lange und aufmerkſam auf die bis in die kleinſten Einzelheiten ſauber ge⸗ ſtrichelte Skizze. Ein heimliches Verwundern war in ihr, denn ſo, gerade ſo hatte ſie ſich die Bilde gedacht, genau ſo ſchwebte ihr alles, von ihrem Haltung der Frauengeſtalt auf dem Traum beeinflußt, vor. Endlich hob ſie die Augen von dem Blatt und über ihre Wangen ſpann ſich die feine Röte ſeeliſcher Erregung. „Ich danke Ihnen, Herr von Brunkendorff, weil Sie ſo ganz begriffen haben, worauf es mir ankam.“ Ilſe dachte mißbilligend: Weshalb tut die ſonſt ſo Kühle nur, als deuteten die paar Bleiſtiftſtriche auf dem Papier etwas Beſon⸗ deres. Ja, wenn es ſich ſchon um das fertige Kirchenfenſter ſelbſt gehandelt hätte. Eliſabeth legte ihr die Hand auf den Arm: „Nun, Ilſe, und welcher Meinung biſt Du über die Skizze?“ „Sie gefällt mir ſo ſehr, daß ich nun das »Fenſter mit dem Bild ſchon ganz deutlich zu ſehen meinte“, erwiderte die Gefragte ohne Beſinnen, und doch hörte das in Bezug auf die Echtheit ſchmeichleriſcher Reden hellhörig gewordene Ohr des Malers aus der Antwort einen erzwungenen falſchen Ton heraus. Er dem ſchönen Mädchen ſagte wußte ſofort, m ſch ſeine Skizze rein garnichts. Einführung kommen. eine Feſtſetzung beſonderer Höchſtſätze für dieſe Gebiete beſtehen ſchwerwiegende Bedenken. Statt beſonders Bedürftigen den ſouen. Zur Erpauung ö 6 ie Areisgefunheltsämter in Gie en, W 11 6 Offenbach und Heppenheim wird als erſte Rat für den neuen Stgatsvoranſchlag die Summe von 23 einviertel Millionen Mark angefordert. Der Neubau für das Phyſiologiſche Inſtitut in Gießen war im Vorjahre mit 4 dreiviertel Mil⸗ lionen Mark genehmigt worden, inzwiſchen ſind bis zur Sockelhöhe etwa 9 einviertel Millionen Mark infolge Steigerung der Löhne und Mate⸗ rialien aufgebraucht. Die Fertigſtellung des Rohbaues würde nun bei Zugrundelegung der Preiſe von Mitte Dezember etwa 290 Millionen Mark koſten. Eine weitere Anfrage betrifft die Bewilligung einer laufenden Wirtſchaftsbeihilfe im beſetzten Gebiet. Andere Vorlagen fordern die Gewährung von Beihilfen für die im Ruhe⸗ ſtand befindlichen Notare ſowie die Erhöhung der Dienſtbezüge der Staatsbeamten ete.— Die Abg. Brauer und Genoſſen beantragen unter eingehender Begründung die Aufhebung der Verordnung über den Aufkauf von Butter und Käſe, ein Antrag der Abg. Soherr und Nuß be⸗ trifft die Verſorgung der Winzer mit Kupfer⸗ bitriol und Schwefel, die Abgeordneten Hatte⸗ mer, Hofmann und Genoſſen fragen an wegen der Aufführung von Stücken am Landestheater, die in weiten Kreiſen Mißſtimmung erregen, dieſelben Abgeordneten fragen an wegen der Sicherſtellung von Brennſtoffen, wegen der Lie⸗ ferung von Bauholz aus Staatswaldungen für Heuchelheim ſtellen die Abg. Dr. Schian und Genoſſen eine Anfrage an die Regierung. Wei⸗ tere Anfragen ſtellen der Abg. Dr. Oſann wegen der Altersruhegehaltsempfänger der früheren heſſiſch⸗preußiſchen Eiſenbahn, der Abg. Nuß we⸗ gen der Einſchräukung des Betriebes auf der Strecke Worms⸗Offſtein ſeitens der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft und die Abg. Urſtadt und Genoſſen wegen der Einſchränkung des Betrie⸗ bes auf der Strecke Grünberg⸗Lich.— Auf die Anfrage des Abg. Dr. Werner betr. die Haltung von Polizeihunden erwidert die Regierung, daß ſie im allgemeinen die Anſicht vertritt, daß der Polizeihund im Kriminaldienſt die urſprünglich auf ihn geſetzten Erwartungen nicht erfüllt hat, wenn auch einzelne hervorragende Leiſtungen zu verzeichnen ſind. Man will jedoch Beamte der Gendarmerie und Schutzmannſchaft, die Hunde halten, nach Kräften, wie ſeither, unterſtützen. Deulſches eich. Das Wetter im Februar. Nach den Be⸗ rechnungen des Leiters der öfſentlichen Wetter⸗ dienſtſtelle in Weilburg, Profeſſor Dr. Freybe, wird der Monat Februar vortausſichtlich verhält⸗ nismäßig mild ſein, d. h. milder als ſonſt der Februar im langjährigen Durchſchnitt zu ſein pflegt.— Wie der Profeſſor die„Berechnungen“ gemacht hat, wird nicht geſagt. 0 Aufhebung des Belagerungszuſtandes 3 in Bayern. München, 6. Febr. Die bayriſche Regie⸗ rung hat die gegen die Notionalſozialiſten ge⸗ richteten Ausnahmebeſtimmungen wieder auf⸗ gehoben. . Berlin, 6. Febr. Die deutſche Regierung ließ in Paris eine Note überreichen, in der gegen die Eigentumsvergehen der Franzoſen im Ruhrgebiet proteſtiert wird. Lokales. Die deutſche Zwangsanleihe. Die Ausgabe der erſten Rate der Zwangsanleiheſtücke iſt er⸗ folgt und wird am Mittwoch, den 7. Februar an den Börſen von Berlin und Frankfurt zur Sonderzulagen für die Erwerbsloſen des beſetzten Gebiets. Von amtlicher Seite in Darm⸗ ſtadt wird nus geſchrieben:„Die neueſte Geſtal⸗ lung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe läßt im beſetzten linksrheiniſchen und rechts⸗ rheiniſchen Gebiete verſtärkte Leiſtungen der Er⸗ werbsloſenfürſorge unerläßlich erſcheinen. Gegen deſſen ſind die Stellen der Erwerbsloſenfürſorge im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet zu einer Fürſor⸗ ofern begrenzt, als weiteres für diefe verſt g dürfen als e m rigen kann dieſe verſtärkte Fürſorge dadurch gewährt werden, daß beſonders bedürf⸗ ligen Gruppen von Erwerbsloſen erhöhte Un⸗ terſtützungen gezahlt werden, wie auch dadurch, daß den Erwerbsloſen Lebensmittel und andere Viertel de 15 ünſtigen Bedingungen vermittelt werden. Die⸗ er letztere Weg wird beſonders empfohlen. Die Erwerbsloſenfürſorge wird ſich dabei die Erfah⸗ rungen und die Einrichtungen zunutze machen können, die am gleichen Ort auf anderen Gebie⸗ ten der Wohlfahrtspflege, insbeſondere in der Kriegsbeſchädigten. Sozialrentner, oder Klein⸗ tentnerfürſorge vorhanden ſind. Die Abrechnung über die verſtärkte Fürſorge ſoll geſondert von den allgemeinen Abrechnungen über die Erwerbs⸗ loſenfürſorge erfolgen, damit der laufende Ue⸗ berblick über die Koſten der Sondermaßnahme erhalten bleibt. Die Abrechnung erfolgt im üb⸗ rigen mit dem Präſidenten der Reichsarbeitsver⸗ waltung(Reichsamt für Arbeitsvermittlung) zu Berlin N. W. 6, Luiſenſtraße 33, in der ſonſt üblichen Weiſe. Die Reichsarbeitsverwaltung iſt angewieſen, den Ländern Vorſchüſſe in Höhe des vorgusſichtlichen Monatsbedarfs zur Verfügung zu ſtellen.“ ö Verſchwendet kein Zeitungsyapier! Die Papierpreiſe ſteigen immer höher. Eine weitere Steigerung iſt durch die erhöhten Kohlenpreiſe und Transportſpeſen ete. mit Sicherheit zu er⸗ warten. Demzufolge ſteigt auch der Preis für das Makulaturpapier. Viele Verleger kaufen die geleſenen Zeitungen ſelbſt wieder zurück und ver⸗ billigen dadurch ihren Leſern das Bezugsgeld. Das Altpapier hat alſo jetzt einen hohen Wert und ſollte nicht planlos verfeuert oder weggewor⸗ fen werden. ö a Etwas aus ſich machen ſoll jeder Menſch, im guten Sinne gemeint, zicht etwa im Sinne eines Sich⸗Ueherhebens über andere. Jeder ſoll ſo viel an ſich arbeiten, geiftig und körperlich, daß er die Gaben, die ihm Gott verliehen, zur höchſten Vollkommenheit zu bringen ſuchen möge. Das gilt ebenſo für das Geiſtige wie für das Körperliche. Der Menſch ſoll auch auf ſein Aeu⸗ ßeres achten und dieſes pflegen nach jeder Rich⸗ tung hin. Geſundheit, Sauberkeit und Schön⸗ heit ſind drei Schweſtern, die zuſammengehören und ſich gut vertragen. Wie mancher könnte eine ſchöne Erſcheinung abgeben, wenn er„etwas aus ſich machen würde“. Wer unſauber in der Klei⸗ dung iſt und am Körper, nachläſſig in Gang, Haltung und Sprechweiſe, der darf ſich nicht wundern, wenn er auf ſeine Umgebung einen mißliebigen Eindruck macht. Aus dieſem Grunde iſt es Pflicht aller Eltern, ihre Kinder entſpre⸗ chend zu erziehen und ſie ſchon von klein auf an Sorgfalt zu gewöhnen. Das Wort„Jung ge⸗ wohnt, alt getan“ bewährt ſich gerade in dieſer Beziehung außerordentlich. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermeßhr! Aus Nah und Fern. HBiebrich, ehr. Tödlich verunglückt iſt der Straßenbahn brer Otto von hier infolge der Entgleiſung eines Straßenbahnzuges in der Nähe der Eiſenbahnbrücke. Infolge der raſchen Fahrt ſtürzten in der ſcharfen Kurve beide Wa⸗ gen aus dem Gleiſe und fielen um. Otto kam zwiſchen den einen Wagen und den Lichtmaſt. An den erlittenen Verletzungen iſt er alsbald ge. ſtorben. i Aus Starkenburg. 5. Febr. Bedeutende Hochwaſſerſchäden haben die letzten dau⸗ ernden Niederſchläge in der näheren und wei⸗ teren Umgebung wieder hervorgerufen. So ha⸗ ben verſchiedene tiefer gelegene Straßen in Eberſtadt durch die ſtarken Waſſermaſſen der Modau in den Kellern Waſſer bekommen, das an einzelnen Plätzen bis zu einem Meter hoch ſleht. Auch im Odenwald ſind ſchon verſchiedene Straßenüberſchwemmungey durch die ſtark ange⸗ ſchwollenen Bäche und Flüſſe zu verzeichnen. Die Fahrſtraße von Ueberau nach Reinheim mußte infolge der ſtarken Waſſermengen geſperrt wer⸗ den, auch ſind zahlreiche Wieſen überſchwemmt ge über die Höchſtſätze hinaus ermächtigt, die den unter den Erwerbsloſen, (Nachdruck verboten.) der Und das nicht zu den Menſchen, denen ſchon eine feine Linie etwas zu verkünden hat, gehörte nicht zu denen, die herausleſen, was Künſtlerfinger auch ſchon in der Andeutung zum Werke ſa⸗ gen wollen. Ihm hatte die kleine Skizze Freude bereitet, bis um Mitternacht hatte er darüber zuge⸗ 19 0 weil ihn der eigenartige Entwurf feſ⸗ ſelte. Frau von Valberg aber verfügte über das Verſtändnis, das Ilſe Haldow abging. Zum zweiten Male hätte er nach der ſchlanken Frauenhand greifen und ſie an ſeine Lippen ziehen mögen. Doch bezwang er ſich, ſeiner Aufwallung nachzugeben. Er ſchlug vor, gleich mit der erſten Sitzung zu beginnen. Eliſabeth wiegte den Kopf. „Meine Freundin bedarf dazu doch vor al⸗ lem des paſſenden Gewandes...“ Lothar Brunkendorff lachte. „O nein, gnädige Frau, das Gewand deate ich auf dem Bilde vorläufig nur an und vollende es, wenn ich wieder in München bin, nach irgend einem Modell, das mir dazu ſteht. Es handelt ſich für mich nur darum, Fräulein Haldows Geſtalt gut wiederzugeben und ihr Geſicht. Die eigentliche Arbeit führe ich dann ſo wie ſo daheim aus.“ i „Ah, ich begreife.“ Eliſabeth wandte ſich Ilſe zu. „Du wirſt Dein Haar löſen müſſen.“ Ein fragender Blick ſtreifte den Maler. „Natürlich, ich bitte darum“, rief Lothar e der eben ſeine Staffelei zurecht⸗ rückte.. bewies ihm, Ilſe Haldow gehörte 1 Ilſe wollte gleich gehen, um ſich in ihrem! und eine Menge Wege und Straßen nicht gang⸗ bar. Auch aus der Beraſtraße und dem Ried Schlafzimmer das Haar für die Sitzung zu⸗ rechtzumachen. „Ich möchte Sie bitten, gnädiges Fräulein, irgend eine Bluſe anzuziehen, die den Hals ziemlich weit freiläßt“, rief ihr der Maler noch nach. Ilſe eilte in ihr Schlafgemach und zog vor dem großen Spiegel die Nadeln aus dem ſorgfältig aufgeſteckten Haar. Danach kämmte ſie es auseinander, daß es wie ein lichtgolde⸗ ner Umhang um ihre Schultern lag. In ihren Augen leuchtete, als ſie ſich ſo im Spiegel betrachtete, unverhohlene Bewun⸗ derung ihrer ſelbſt. Sich ſo eingehend zu be⸗ ſchauen, hatte ſie früher kaum Zeit gehabt. Sie öffnete den Kleiderſchrank und ent⸗ nahm ihm eine leichte, weiße Bluſe, die ihr Eliſabeth mit mehreren anderen erſt vor eini⸗ gen Tagen hatte kommen laſſen und zog ſie an. Der Halsausſchnitt ließ ſich noch etwas vertiefen, ſie tat es und ſteckte ſich das ſo kleid⸗ ſam als möglich mit ein paar winzigen Nä⸗ delchen zurecht. Der Spiegel riet ihr, wie ſie es machen mußte. Ein triumphierendes Lächeln ihre Lippen. „Ich bin wunderſchön!“ ſagte ſie leiſe vor ſich hin, als machte ſie erſt in dieſem Augen⸗ blick die Entdeckung, und bog den feinen Kopf, den das Haar ſo ſchwer wie eine hellgoldene Flut umwogte, näher dem Glaſe zu. Als ſie draußen über den Gang wollte, be⸗ gegnete ihr der alte Valentin. Sein Fuß ſtockte und ſeine Augen weiteten ſich unnatür⸗ umſpielte ale giten Geier“, futkekg er und dann ahmen der Höchſtſätze e Ann üb⸗ ſowohl Sachleiſtungen unentgeltlich oder zu beſonders tälte er ſein Geſicht in die alten, Falten zurück. „Verzeihung, Fräulein Haldow, aber ich habe mich erſchreckt, weil Sie gerade ſo aus⸗ ſehen wie die ſchöne Polin auf dem Bilde droben.“ Er wies in der Richtung des Ahnenſaͤales. „Jch ſoll ſo mit offenen Haaren gemalt werden“, lachte Ilſe, als Erwiderung, 065 weiteren Erklärung verſpürte ſie keine uſt. Kopfſchüttelnd, mit merkwürdig gepreßtem Atem blickte ihr der Alte nach. Er berichtete der Haushälterin, Frau Berger, von ſeiner Begegnung. „Wenn ich dem Kinderfräulein ſo wie eben einmal am ſpäten Abend in einem der Schloß⸗ gänge in die Quere gelaufen wäre, hätte ich einen Schlaganfall davon gehabt“, ſagte er. „Wirklich, beſte Berger, wie die ſchöne Polin ſah ſie aus, genau ſo.“ „Die grauhaarige Frau bezweifelte das nicht, aber ſie gab ihm den Rat, Ilſe Haltow nicht mehr das„Kinderfräulein“ denn ſeit ſie den kleinen Waſſer gerettet, Mitherrin. deutend freundlicher, als ſie benen ſei, und die Dienſtboten äußerten ſich allgemein, daß Fräulein Haldqup, ſeit ſie von Frau von Valberg ſo ausgezeichnet werde, zu ihnen ſehr von oben herab tue. g Valentin zuckte die Schultern. „Sie iſt ein junges Ding, kein Wunder, daß ſie ſich nun, wo ſie die dige wie eine leibhafti ete. umfangrei unter Waſſer geſe Rückſtand beſnablic erbeſtellu Auch vom Rhein und Neckar, ſow der Murg und Kinzig werden ähnli⸗ 05 Waſſerkalamitäten berichtet. e g dHeppenheim, 5. Febr. Bedeutender Schaden iſt dem Beſitzer der unteren Meinbergmüh⸗ le nächſt der Starkenburg dadurch entſtanden, daß eine mehrere Meter hohe und ſehr ſtarke Schutzmauer, welche die Mühle gegen ſtärkeren Bergrutſch, wie er früher vorkam, ſchützen ſollte, Inſcheinend infolge der großen Feuchtigkeit und ſtarken Druckes eingeſtürzt iſt. Zum Glück ſind Menſchenleben nicht zu beklagen, da nur verſchiedene Stallungen mit Kleinvieh unter den Mauern begraben wurden. Bei den derzeitigen kaum zu erſchwingenden Arbeitslöhnen und Ma⸗ terialpreiſen wird man an die Wiederaufrichtung der Mauer in der nächſten Zeit nicht denken kön⸗ nen, ſo wünſchenswert dies auch im Intereſſe der dortigen Bewohner erſcheint. 4. Hambach, 6. Febr. Dem geſtern gemelde⸗ den Mauereinſturz in einer hieſigen Hofraite, der durch den ſtarken Waſſerdruck verurſacht auch das Nachſtürzen großer Mengen von Geſtein Geröll und Erde zur Folge hatte, ſind in der Nachbar⸗ ſchaft inzwiſchen weitere Bergſtürze ge⸗ folgt. Es wurden Stallungen mit Tieren Bäo⸗ me ete., verſchüttet und weggeſchwemmt. Auch an manchen Gebäuden iſt großer Schaden ent⸗ ſtanden, viele Telephonleitungen ſind zerſtört, da die Leitungsſtangen umgeriſſen wurden. Eine Anzahl ſtark gefährdeter Gebäude wurde inzwi⸗ ſchen von den Bewohnern geräumt. A Darmſtadt, 6 Febr. Der Milchpreis iſt infolge Erhhöung des Stallpreiſes nunmehr auf 420 Mark für das Liter geſtiegen. Auch der Brot⸗ preis für den freien Verkehr iſt ſtark geſtiegen. Für die nächſte Woche ſteht wieder eine Erhöh⸗ ung des Markenbrotes in Sicht.— Der Mie⸗ terverein hat in ſeiner letzten gutbeſuchten Sitzung eine Entſchließung angenommen, durch welche gegen den von der Stadtverwaltung be⸗ ſchloſſene und durch das Kreisamt genehmigte Mietpreis von 2700 pCt. Zuſchlag(ſeither 2000 pCt.) für den Monat Februtr abgelehnt wird. E Weinheim, 6. Febr. Bei einem Spazier: gang über die Wachenburg iſt geſtern die 25 Jahre alte Ehefrau des Lehrers G., der von hier ſtammt, aber in Mannheim ſein Lehramt aus⸗ übt, abgeſtürz t. Sie iſt an den erlittenen Verletzungen alsbald geſtorben. Sie war von ihrem Manne begleitet, überſtieg aber bei dem Porphyrwerk, um beſſer hinſehen zu können, den dort angebrachten Drahtzaun wurde vom Schwin⸗ del erfaßt und ſtürzte etwa 20 Meter in die Tiefe. Sie hatte erſt vor kurzem die Grippe überſtan⸗ den. Durch den Bruch der Wirbelſäule trat der Tod alsbald ein. . Frankfurt, 6. Febr. Ein hieſiger Kohlen. händler, der mit zwei weiblichen„Freundinnen“ eine nächtliche Weinreiſe durch Frankfurt aus⸗ führte, geriet, anſcheinend durch„Bekannte“ der Damen veranlaßt, in Streit, bei dem ihm der Betrag von dreieinhalb Million Mark ſtibitzt wurde. Nur etwa 200000 Mark konnten in der Wirtſchaft verſteckt uieder aufgefunden werden. Frankenthal, 5. Febr. Nachdem in vielen Städten für die ſeitherigen Holzſärge infolge ih⸗ rer hohen Koſten ſogenannte Leihſärge oder ſon. ſtige Erſatzſärge eingefhürt worden ſind, hat auch die hieſige Stadtgemeinde einen Leihſarg anfertigen laſſen. Der Verſtorbene wird in einen einfachen Holzſarg gelegt, der ſchon im Sterbe⸗ haus mit dem Leihſarg bedeckt, mit dieſem in die Friedhofhalle und ſpäter zum Grabe ver⸗ bracht wird. Nach vollendeter Trauerfeier wird der Leihſarg von dem Holzſarg, der im Grabe verbleibt, losgelöſt und aus dem Grab emporge⸗ zogen. Der Leihſarg iſt dem ſeitherigen Holzſarg ſehr ähnlich und mit Anſtri chund Verzierungen verſehen. Von der Saar, 5 Febr. Ein Einbruch wurde in die kath Kirche zu Mettlach ver⸗ übt. Der Tabernakel war mittels Eiſentüre ge⸗ ſchützt, ſodaß die Räuber ihn nicht erbrechen konnten. Dagegen gelang es ihnen, nach Auf⸗ brechen von Eiſenaittern an den Reliquenſchrein ruhigen zu zu nennen, f n Herbert aus dem ſpiele ſie hier ſo eine Art Frau von Valberg gebe ſich be⸗ zu den Unterge⸗ dazu ſehr s 1 0 de Prinzeß behandelt, ein bißchen von oben herab geberdet.“ Sorſſehung folgt) folgt.) larbericht auf der Rückfahrt eiſe ihrer Silberfaſſung und in der Kirche umher⸗ Die Täter ſind unbekannt entkommen. 4000 Bergleute in Polniſch⸗Schleſien brotlos. bd. Beuthen, 5. Febr. Ein Waſſerein⸗ bruch hat in den polniſch⸗oberſchleſiſchen Bezir⸗ ken der Laurahüttengrube, der Fannygrube und der Hohenlohegrube ſtattgefunden, wodurch über 4000 Bergleute brotlos wurden. Die Armee der Arbeit. Berliner Stimmungsbild. Wo die Domkuppel herüberſchaut, ſteht eine piolette Helle über dem grauen Glaſt des Win⸗ termorgens. Möwen ſitzen ſilbrig weiß auf dem Bahngeländer und ſchießen pfleilſchnell zu den dunklen Waſſern hinab, wenn in der ununterbro⸗ chenen Kette der an⸗ und abpfauchenden Lokomo⸗ tiven wieder ſo ein Ungetüm gutmütig ſchnau⸗ fend unter der ſchmalen Halle ſtill hält; die Be⸗ amten haben ihre liebe Not, den drängenden Strom ſo zu dirigieren, daß„Raum für Alle bleibe und daß man wenigſtens ſchrittweiſe die breite Mitteltreppe, eingekeilt in Maſſe Menſch, ſich langſam hinunterſchieben kann. Unten im Schneematſch der vielgetretenen Straße zerſtiebt das Bild, zerfließt es nach allen Seiten. Oben kommt ein neues. Die Arbeiterzüge mit den zehntauſenden feſtzupackenden Werkfäuſten flauen ab, ein anderer Typ: Büromenſchen und Laden⸗ perſonal. Zerknittert und fahrig angezogen, die Mehrzahl der Männer in abgeſchabten Ueber⸗ ziehern, deren Dunkel im Altersglanz aller Far⸗ ben ſpielt, unter den Weiblichen eine erſtaunliche Anzahl grauhaariger Frauen, beſcheiden und dürftig. Daneben ſieghaft im modernen Flauſch die Jugend, den unvermeidlichen Schmöker oder die Zigarette in der behandſchuhten Rechten. Studiker mit der Mappe unterm Arm ſchmal⸗ brüſtig und blaß. Hier ein ſtarrhlickendes Glas⸗ auge, dort ein loſe baumelnder Aexmel. Schüler dazwiſchen mit der Unbekümmertheit der Flegel⸗ jahre auf den matten Geſichtern, die durch die Jahre der Hungerhlockade gegangen ſind. Beam⸗ te aller Grade, noch immer ein wenig kenntlich im Gewühl mit grämlich unperſönlicher oder aber allerhöchſt perſönlicher Amtsmiene. Sie ſſu⸗ dieren die mitgenommene Zeitung. deren Dol⸗ ſchon wieder um Tauſende überholt ſein wird. Das ſtrebt drängt und haſtet ſo nach der Ar⸗ beitsſtätte ſtundenlang des Morgens auf allen Bahnhöfen. Das Geſpräch dreht ſich um die politiſche Lage. und die einzelnen Par⸗ teigänger geraten ſich je nach Bildung und Tem⸗ perament, häufig genug, in die Haare. Aber ſchließlich verdichten ſich die dialektiſchen Uebun⸗ weh doch zum Grundgefühl entſchloſſener Ab⸗ wehr. Eiſiger Wind fegt von der Spree herauf. Die Sorge um Kohle um den Krrſiun des Dollars ſitzt würgend on der Kehle, Rufvon beoinnt die Arbeit für Kopf unnd Herz Ein dbalter Rieſel⸗ regen hüllt die Maſſe Menſch in barmhorziges ſchreibt:„Bu ie 5 yre, Ni 45 nicht nur z Vergnügen leſen, ſond 1 5 nicht um Vergnügen leſen, ſondern zur Beſſerung deines Verſtandes und deines Willens. cht wahr das kommt dir wunderlich vor, daß ich ſo rede? Ich kenne dich, ich weiß, wie und warum du lieſeſt. Siehe, ſo mußt du es ma⸗ chen: Nimm ein Stück nach dem andern in der Reihe, lies es aufmerkſam durch, und wenn es dir auch nicht gefällt, lies es doch. Wenn du es geleſen haſt, ſo mache das Buch zu und ſtelle Betrachtungen darüber an. Im Anfänge wird es dir ſchwer fallen, aber bed wird es leichter gehen, ſo wie mit dem Schr. i. Fange damit an, aber balde. Dies iſt beſſer und dir nützlicher, is wenn du zwanzig Romane geleſen hätteſt.“ Einen Luftſchiffhafen auf dem Dache eines Hauſes gibt es jetzt in London. Das Gebäude iſt das Central⸗Clearing⸗Houſe im Zentrum der Stadt. Dieſer Landungsplatz für Flugzeuge iſt 1400 Fuß lang und 480 Fuß breit, er dient aber lediglich dem Güter⸗ und Poſtverkehr. Hier wird die Flugpoſt aus Mancheſter, Birmingham, Pa⸗ cis, Brüſſel und Kopenhagen landen und ſchon eine Viertelſtunde nach der Ankunft zur Beſtel⸗ lung gebracht werden. O Das Donau⸗Delta. Eine in geologiſcher Hinſicht gewiß intereſſante Tatſache iſt, daß das aus drei Mündungsarmen beſtehende Delta des Donauſtromes durch Hebung des Bodens entſtan⸗ den iſt und zwar erſt in jüngſter Zeit. Vor et⸗ wa 2000 Jahren, zu Herodots Zeiten, reichte das Schwarze Meer bis zur Stadt Tulcea, heute liegt dieſe Stadt 70 Kilometer entfernt! Daß die Verſchiebung der Küſte ſehr raſch und auch heute noch vor ſich geht, dafür iſt der Leucht⸗ turm von Sulina ein ſicherer Beweis. Er wur⸗ de vor 55 Jahren errichtet, damals am äußer⸗ ſten Küſtenrande, und heute ſteht er faſt einen Kilometer landeinwärts! In den letzten fünf⸗ zig Jahren hat ſich alſo der Boden auf dem ganzen Gebiet abermals ſo weit gehoben, daß das Meer einen weiteren Kilometer zurückge⸗ drängt wurde. 5 i A Staatliche Mitgiften. Die engliſche Poſt⸗ verwaltung gewährt ſchon längere Jahre ihren Beamtinnen bei deren Verheiratung eine ſtaat⸗ liche Mitgift. Im Jahre 1913 wurden für die⸗ ſen Zweck 500 000 Mark zur Verfügung geſtellt, für 1914 waren 570 000 Mark vorgeſehen. Seit dem Kriege war die ſchöne Einrichtung aufgeho⸗ ben, jetzt endlich ſoll ſie aber wieder eingeführt werden. Man will dabei nicht nur in großzügi⸗ ger Weiſe vorgehen, ſondern auch nachzahlen. Der Erfinder des Betonbaues. Das große Unglück beim Bau des Moſſe⸗Hauſes in Berlin 35 J ü Betonbau allgemein überall hat das Intereſſe für den Be 9 gemacht. Als Erfinder gilt der Pariſer Gärtner Adolpbe Monier, der zuerſt große Blumenkübel ſtellte und, da dieſe bald brüchig wurden, anſfertigte mit Einlage Eiſenſtangen. Zoementbeton. f fanzen Welt eingeführt Grau, wie ſie ſo, den Kopf im Joch geſenkt, von den Kanälen der aufgepeitſchten Rieſenſtadt auf: gezogen wird. Und ihrer Qual und Mühe ein 5 geſſenheit. Reuer Tag beginnt. N M. R. Jünemann. Pelt und Wiſſen. und Waſſerbehälter aus Zement und Kies her⸗ neue von Drahtgeweben und Später verwertete er ſeine Erfin⸗ dung die ſich außerordentlich bewährte, auch zum Bau von Wänden und Decken in einem kleinen Hauſe. Der Baumeiſter Hennebique verbeſſerte die Bauweiſe der Ummantelung von Eiſen mit Jetzt iſt der Betonbau in der Im übrigen muß her⸗ vorgehoben werden, daß ſchon die alten Römer das Verfahren kannten und vielfach anwendeten, es kam jedoch im Mittelalter gänzlich in Ver⸗ Hochland z Eine neue Zuckerpflanze. Im in der Nähe von San Pedro in Paraguay kommt eine Pflanze vor, eine Abart der Stevia, die nach neueren Feſtſtellungen einen eigenartigen Zucker⸗ & Neu⸗Ordnung im Berliner Zeughaus. Die wundervolle Abteilung alter Waffen im Berli⸗ ner Zeughaus hat nach langjähriger Arbeit jetzt eine Neu⸗Auſſtellung nach geſchichtlicher Zeitfolge erhalten. Alle Gegenſtände wurden gründlich ge⸗ reinigt und unter Glas gebracht. Zuvor aber nahm man eine Prüfung nach Fälſchungen und moderner Ergänzungen vor, wobei man verſchiedene unerwartete Entdeckungen Die Waffengattungen wurden zugleich ſtreng gruppiert, ſodaß man den Entwickelungsgang je⸗ der einzelnen Waffe genau ſtudieren kann. Wun⸗ derbar wirkt cuch machte. Zel 0 trägen Veranlaſſung gegeben. gehalt beſitzt. Dieſer Zucker iſt 180 mal ſüßer als Rübenzucker und außerdem unterliegt er nicht der Gärung. Er bildet alſo einen ausgezeichne⸗ ten Erſatz für das Saccharin, ohne deſſen Nach⸗ teil zu beſitzen. Der Zucker befindet ſich in den Blättern und kann auf einfachſte Weiſe dadurch ge! onnen werden, daß man dieſe trocknet und bulveriſiert. Muſterſendungen, die nach Europa gebracht wurden, haben ſofort zu großen Auf⸗ Man will nun in Paraguay ſyſtematiſch den Anbau der Pflanze jetzt die Abteilung der Schwerter und Degen, die lückenloſe Sammlung der Helme und die große Zahl erleſener Harniſche, der ſtol⸗ zeſte Beſitz des Zeughauſes. Manche Ritter, die bisher zu Pferd dem Auge entrückt waren, muß⸗ ten abſitzen, um die Beſichtigung ihrer ſoſtharen Hülle bequemer zu machen. Zum erſten Male wurde eine genaue Meſſung aller Horniſche vor⸗ genommen. Dabei ergab ſich die gewiß intereſ⸗ ſante Tatſache, daß unſere Vorfahren entgegen der allgemeinen Anſicht keineswegs von hünen⸗ hafter Geſtalt waren, ſondern entſchieden kleiner und viel ſchmächtiger als wir. Jedenfalls iſt die Neuordnung der Waffen⸗Sammlung ein großes Verdienſt des Leiters derſelben. a Schiller— Ehrenbürger Frankreichs. Es iſt kaum bekannt, daß der deutſche Nationaldich⸗ ter Friedrich von Schiller auch Ehrenbürger der franzöſiſchen Republik wor Und zwar hat er dies ſeiner Tragödie„Fiesco“ zu verdanken, in welcher„der ſchönſte Triumpf der Republik in Theorie und Praxis“ gefeiert wird. Der Giron⸗ diſt Guadel hatte 1792 bei der geſetzgebenden Verſammlung in Paris beantragt, auch Fremde ehrenhalber zu Bürgern Frankreichs zu ernen⸗ nen. Der Antrag wurde angenommen. Von Deutſchen kamen Peſtalozzi, Campe und Klop⸗ ſtock auf die Liſte, zuletzt aber auch Schiller, über deſſen„Fiesco“ kurz vorher der„Moniteur“ als über das Werk eines Genies berichtet hatte. Son⸗ ſtiges war den Franzoſen über Herrn Schiller nicht bekannt, nicht einmal ſein Name, den man nach franzöſiſcher Ausſprache„Gilleer“ ſchrieb. Um aber noch deutlicher zu werden, machte der Moniteur„Gilleers“ daraus. Der Miniſter Ro⸗ land war noch weniger literaturkundig, er adreſ⸗ ſterte das Staatsdokument an„Monſieur Gille publiciſte allemand en Allemagne“. Der deut⸗ chen Poſt kam dieſer Monſieur etwas ſehr my⸗ eriös vor. Der Brief konnte, da nicht einmal ſe Stadt angegeben war, niemand zugeſtellt werden. Da er nun aber von der franzöſiſchen Staatsregierung ausging alſo wohl etwas Amt⸗ ſiches enthielt, unternahm man alle möglichen Schritte ur Ermittelung des Empfängers, un zufällig Campe, der ja ebenfalls ein ſolches Schreiben 11 5 hatte, davon erfuhr und da⸗ rauf aufmerkſam machte, daß der Dichter Schiller iller 5 Jahre auf das feen Miner hatten und die es unterſchrie⸗ 1. ſei. So hat Dokument warten müſſen. lle ſene, die es beantra den hatten, längſt das 1 the über das chaffot beſtiegen. F. M. bis Bücherlefen. Goethe bornehmen, was durch Stecklinge geſchehen muß, da die Pflanze nur wenig fruchtbaren Samen erzeugt. Engliſch⸗deutſche„Verſtändigung“. Aus Berlin wird folgendes Erlebnis berichtet, das da zeigt, wie ein Egnſänder ſich mit einer Ver⸗ käuferin verſtändigte. Es geſchah dies in ziem⸗ lich draſtiſcher Weiſe. Er wünſchte eine Brief⸗ taſche zu kaufen, wußte auch, daß ſie aus Leder ſein ſollte, aber er kam nicht auf das rechte Wort. So ſagte er denn: Pleaſe(bitte) Mademoiſelſe (). Sie ſein Kuh 9 ſein Ochs, unſer Kind, pleaſe?“ Jetzt wußte die Mademoiſelle aller⸗ dings gleich Ne daß der Engſlönder eine Brieftaſche aus lhsleder haben wollte. Fur pie Frau und das Halt. e Scheuerpulver. Ein treffliches, Scheuer⸗ pulver für ſolche Gegenſtände, die eine ſcharfe Behandlung erfordern und vertragen, ſtellt man zillig ſelbſt her durch Vermiſchen von 85 Teilen ganz feinem, geſtebtem Sand, 5 Teilen Bims⸗ ſteinpulver und 10 Teilen Soda, die man vorher ſein pulveriſtert. Man taucht ein naſſes Läpp⸗ hen in das Pulver und reibt damit die Gegen⸗ ſtände ab, die ungemein ſauber werden. Um Aepfel zu ſchäſen legt man ſie ganz kurze Zeit in heißes Waſſer. Die Sale läßt ſich dann außerordentlich leicht abziehen, und es zeht nicht das Geringſte von der Frucht verloren. 21: Die Wichtigteit des Gurgelns. Viele Mund⸗ und Halskrankheiten können durch regel⸗ mäßiges Gurgeln verhütet werden, weil das rich⸗ lige Gurgeln eine Reinigung darſtellt, ſo daß etwaige Krankheitserreger, die in den Mund ge⸗ langen, beſeitigt werden, bevor ſie ſich genügend feſtgeſetzt und in gefährlicher Menge vermehrt haben. Auch auf die Mandeln gelangte Krank⸗ heitskeime werden noch rechtzeitig entfernt. Dies iſt beſonders wichtig, weil hier die Keime am leichteſten in die Gewebe und Saftkanäle ein drin⸗ gen, Forſchungen haben ergeben, daß ein ur⸗ ſächlicher Zuſammenhang zwiſchen Mandelent⸗ ündung und vielen anderen Krankheiten be⸗ eht: Gelenk⸗Rheumatismus, manchen Nieren⸗ krankheiten, Darmentzündungen uſw. Am be⸗ ſten gurgelt man früh und abends, und zwar mit mildem Salzwaſſer, das zugleich ein billi⸗ ges, aber ausgezeichnetes tägliches Zahn⸗Reini⸗ gungsmittel darſtellt. Das Gurgeln muß aber vicht l 10 der Melo eſchahen wohl nach der Melodie„r“ age 15 05 wobei man rubig et⸗ Das verſchlucken kann. Notwendig iſt, und tent werd daß ver kopf beim Gurgeln ſtark zurückgebogen wird, damit die Flüſſigkeit möglichſt tief in den Rachen einzudringen vermag. Bei Halsentzündungen empfehlen ſich löſende Gurgelwaſſer, z. B. Borar oder kohlenſaures Natron. eine Meſſerſpitze voll auf ein Glas Waſſer. Ganz beſonders gewöhne 191 10 Kinder ſchon frühzeitig an ein tägliches urgeln. Meſpyſpz Geltungsdauer von Eiſenbahnfahrkarten. Auch bei der zum 1. Februar d. Is, bevorſtehen⸗ den Fahrpreisrhöhung, bei der die jetzigen Fahr⸗ preiſe verdoppelt werden, können z. B. die am 31. Jan. gelöſten einfachen Fahrkarten noch bis zum J. Februar weiterbenutzt werden. Zur Vermei⸗ dung von Mißhelligkeiten wird jedoch ausdrücklich bemerkt, daß die Fahrt innerhalb der viertägigen Gültigkeit der Karten zu Ende geführt ſein muß. Es genügt nicht, daß ſie innerhalb der Geltungs⸗ dauer lediglich angetreten iſt. Die Gültigkeit der Karte erliſcht um 12 Uhr mitternacht des vierten Geltungstages. Dauert die Eiſenbahnfahrt fahr⸗ planmäßig hierüber hinaus, ſo muß für die Reſt⸗ ſtrecke, die nach 12 Uhr mitternacht gefahren wird, eine neue Fahrkarte zum erhöhten Fahrpreis nach⸗ gelöſt werden, wozu unter Umſtänden der tarif⸗ mäßige Preisaufſchlag für Reiſende hinzutritt, die mit ungültiger Fahrkarte betroffen werden. (:) Frachtermäßigung für Düngemittel und friſche Kartoffeln. Ab 22. Jan. wird für ſtickſtoff⸗ haltige Düngemittel ein Frachtnachlaß von 10 v. H. gewährt. Ab 24. Jan. 1923 tritt für friſche Kartoffeln folgende weitere Frachtermäßigung ein: Im Ausnahmetarif 10 für Wagenladungen werden die jetzigen 40 Prozent der Regelfrachten betragen⸗ den Frachtſätze um die Hälfte ermäßigt, im Aus⸗ nahmetarif 13 für Frachtſtückgut wird die Fracht für 4(bisher) des wirklichen Gewichts nach den Frachtſätzen der ermäßigten Stückgutklaſſe II berechnet. 5 5——— 2 Re Nalur im Jebruat. Der Februar iſt ein Wintermonat Daran muß man denken, wenn auch an manchen vor dem rauhen Winde geſchützten Plätzchen mittags die Sonne ſchon recht warm ſcheint, ſo will doch noch keine Frühjahrsſtimmung aufkommen, weil die mittags verſchwindende Sonne die geſpendete Wärme wieder mitnimmt und das von ihr ge⸗ ſchmolzene Eis ſich gegen Abend wieder erneuert. Das Regen im Innern der Bäume, welches wie ſchlaftrunken ſchon im Januar einſetzte, wird all⸗ mählich ſtärker. Die Saugwürzelchen vermögen jetzt ſchon mittags etwas Feuchtigkeit aufzuſaugen. welche die Reſervenahrung unbedingt nötig hat, um in den halbflüſſigen Zuſtand überzugehen, in dem allein ihre Umwandlung in der Form geſchehen kann, in der ſie wandern und die Zellwände durch⸗ dringen kann. Auch die ſorgſame Hausfrau denkt jetzt ſchon daran, Karottenſamen zu ſäen, um ja recht früh im Jahr Gemüſe zur Verfügung zu haben. In dieſer Zeit ſehen wir auch an manchen Stellen des Gartens, wie der hartgefrorene Boden ſich hebt und ſchließlich aufreißt. Hier liegt ein Wurzelſtock in der Erde, deſſen Leben ſich ſchon frühe zu regen beginnt. Er gehört dem Winter⸗ ling Eranthis hiemalis an. Kurz darauf erſcheint ein gekrümmter Stiel, der ſich ſtreckt und dabei eine grüne Knoſpe aus dem Boden zieht. Das ſieht gerade ſo aus, als wenn ein Menſch gebückt mit ſeinem Rücken eine ſchwere Laſt hebt. Im Sonnenſchein öffnen ſich nun die grünen Blätter und laſſen eine gelbe Blütenknoſpe herausſchauen, die ſich am nächſten Tage, wenn die Sonne wieder cheint, entfaltet, aber auch nur dann. Bei trü⸗ bem Wetter öffnet ſie nämlich ihr Häuschen nicht, und zwar deshalb, weil dann keine Inſekten flie⸗ gen, nach denen ſie ſo gern im blendenden Sonnen- ſcheine ausſchaut und die ſie zu liebem Beſuch er⸗ wartet. Aehnlich kommt auch das Schneeglöckchen gus dem Boden, öffnet ſein nickendes, aus einer Blattſcheide hervorlugendes Köpfchen Mitte des Monats Februar und wartet ebenfalls geduldig ind nicht minder lange, bis auch ihm die Stunde der Beſtäubung ſchläg: Mannheimer Kleinviehmarkt. 5 Zum Kleinviehmarkt am Donnerstag waren auf⸗ getrieben: 79 Kälber, 50 Schafe, 112 Schweine, 384 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo ebendgewicht: Kälber: b) 140—150 000, c) 130000 bis 140 000 Mk., d) 120130 000 Mk., e) 110 000 bis 120 000 Mk.; Schafe: a) 80—90 000 Mk., b) 8085 000 Mk., c) 75-80 000 Mk., d) und e) 7075 000 Mk.; Schweine a) 220-230 000 Mk., b) 215225 000, c) 210220 000 Mk., d) 205210 000 Mk., e) 190—200 000 Mk., Sauen 180200 000 Mark; Ferkel und Läufer 50—100 000 Mk pro Stück. Tendenz: Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine ruhig, Ueberſtand; Schafe mittelmäßig; Ferkel und Läufer mittelmäßig. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. 100 Kilo waggonfrei Mannheim, ohne Sack. ö Preisnotierungen vom 1. Februar. Dieutſcher Weizen 140 000, deutſcher Roggen 120—122 000, Braugerſte 100—110 000, Hafer inl. 1085 000, Wieſenheu, loſe 3740 000, Preßſtroh 3234 000, Gebundenes Stroh 30— 83 000, Wei⸗ zenmehl(Mühlenpreis) 270 000 Weizenkleie mit Sack 65 000 Mk. Tendenz: gelmäßig. ein wurde weſentlich unter dem Richtpreis zwe händig angeboten. dM., 4 Hundelsnachrichten. Tabak. Das Tabakgeſchäft iſt in der Vordernfalz in letzter Zeit etwas lebhafter geworden. Nachdem vor einigen Tagen in Oſſenbach mit dem Ver⸗ kauf des Tabaks zum Preiſe von 30000 bis 35 000 Mark per Zentner begonnen worden war, ſind in den letzten Tagen auch an anderen Ort⸗ ſchaften, wie Bellheim, Otlersheim Rülzheim, Käufe abgeſchloſſen worden zum Preiſe von 70⸗ bis 80 000 Mark per Zentner, Der Tabak wird in den nächſten Tagen zum Verwiegen ſertigge⸗ dee .—— Not! Die Gefährdung des Prieſter⸗ 1 nachwuchſes. 55 Von den Kanzeln der Diözeſe Mainz wurde am Sonntag ein Schreiben des Biſchof f von Mainz verleſen, in welchem dargelegt wird daß die Verhältniſſe des Prieſterſe⸗ minars ſich ſo ungünſtig geſtaltet haben daß die Verwaltung Anſang Januar kaum mehl im Stande war, die laufenden Rechnungen z bezahlen. Durch die große Teuerungswelle del letzten Wochen iſt die Lage in ganz weſentlichem Maße verſchlimmert worden. Es iſt unmöglich daß die Alunmen des Prieſterſeminars die Un⸗ terhaltungskoſten die ſchon zu Beginn dieſes Jahres auf 12 Millionen Mark veranſchlagt wur⸗ den, aus eigenen Mitteln decken können, zu⸗ dem dieſelben außer der Penſion noch für Klei⸗ der Wäſche, Bücher etc. außerordentlich hohe Ausgaben zu leiſten haben. Wenn nicht die ganze Diößzeſe für das Prieſterſeminar ein⸗ ſteht“ ift wie der Hochwſt. Herr Biſchof ſchreibt, „die Gefahr gegeben, daß entweder nur ſehr we⸗ nige Jünglinge in das Seminar eintreten oder daß unſer Prieſterſeminar gar völlig geſchloſſen werden müßte“. Der Biſchof fährt in ſeinem Schreiben fort: „Können und dürfen wir dies zugeben in einer Zeit, wo der Prieſtermangel ohnehin in unſerer Diözeſe eine Höhe erreicht hat wie in keiner der uns umgebenden rheiniſchen Diözeſen? Wir müſſen ſchon jetzt darauf verzichten ſo manche notwendig werdende neue Stelle zu er⸗ richten, weil wir die nötige Anzahl Prieſter nicht zur Verfügung haben. In vielen Städten und Induſtriebezirken bedürften wir unbedingt einer größeren Zahl von Hilfsprieſtern: der Prieſter⸗ mangel zwingt uns aber, ſchon beſtehende Ka⸗ planeien vielfach unbeſetzt zu laſſen. Nament⸗ lich leiden unter dieſer Not die Städte Mainz, Darmſtadt und Offenbach. „Doch ich glaube, Geliebte, daß es keiner Worte mehr bedarf, um Euren Opferſinn zu wecken. Den jungen Kandidaten des Prieſter⸗ tums, die aus Liebe zu Chriſtus und den un⸗ ſterblichen Seelen auf ſo manche irdiſche Vor⸗ teile und Freuden verzichten, müſſen wir zu Hilfe kommen, damit ſie den notwendigen Le⸗ bensunterhalt haben. Wir werden uns deshalb in dieſem Jahre noch zu geeigneter Zeit an Euch wenden, damit in erſter Linie die ländliche Bepölkerung, aber ſie nicht allein unſere kirch⸗ lichen Anſtalten und beſonders dem Prieſter⸗ ſeminar durch Lebensmittelſpenden das Weiter⸗ beſtehen ermögliche, und die Diözeſe vor dem großen Unglück behüte, daß ſie nicht mehr die Prieſter beſitze, welche den Gläubigen das Brot des Lebens und das Brot des göttlichen Wortes brechen ſollen. Jetzt ſchon aber verordnen wir, daß am Sonntag den 4. Februar gegenwärtiges Schreiben verleſen, wenn nötig erläutert, und für die darauf folgende Woche mit Einſchluß des Sonntags eine Sammlung an Geld(oder Sach⸗ werten) veranſtaltet werde. Mögen alle auch die Minderbemittelten, ihr Scherflein beiſteuern. Mögen insbeſondere wohlhabende Angehörige von Seminariſten für die ihnen naheſtehenden Kandidaten des Heiligtums tun, was in ihren Kräften ſteht. Mögen die mit irdiſchen Glücks⸗ gütern Geſegneten nach Kräften geben und dem Herrn auf Zinſen leihen!(Sp. 19, 17.) Er iſt der ſicherſte und großmütigſte Vergelter. Liebes katholiſches Volk der ehrwürdigen Mainzer Diö⸗ zeſe, Du wirſt guter Prieſter wert ſein wenn Du verſtehſt, für die Heranbildung guter Prieſter Opfer zu bringen! „Mit gutem Gewiſſen kann ich vor der gan⸗ zen Diözeſe den Lehrern und Leitern des Prie⸗ ſterſeminars das Zeugnis ausſtellen daß ſie im rechten Geiſte und mit unermüdlichem Eifer ih⸗ res Amtes walten. Und wir alle wiſſen, wie herrlich das Mainzer Seminar ſeit dem edlen Biſchof Colmar und ſeinem erſten Regens Lie⸗ bermann gewirkt hat. Es hat eine große Anzahl trefflicher Prieſter, nicht ſelten wahrhaft apoſto⸗ liſche Männer nicht nur für die Diözeſe Mainz ſondern auch für manche nahe und entferntere Diözeſen herangebildet; es zählt unter ſeinen Schülern eine ſtattliche Schar von Ordensleu⸗ ten; im gehörten Kirchenfürſten von ſo hervor⸗ ragenden Eigenſchaften wie Biſchof Weis von Speyer, Biſchof Räß von Straßburg, Erzbiſchof und Kardinal Geißel von Köln und der jetzt noch lebende ehrwürdige Biſchof Stammler von Baſel⸗Lugano an. Wie traurig wäre es wenn eine ſolche Anſtalt ihre Tore ſchließen müßte weil man für ſie nicht mehr Opfer bringen wollte! Wie unſäglich traurig, wenn der Biſchof Gemeinden ohne Seelenhirten laſſen müßte. weil Niemand da wäre, den er ſenden könnte! Lie⸗ bes katholiſches Volk, es iſt Deine Sache das Prieſterſeminar vor drohendem Elend, wenn nicht gar vor dem Untergang zu retten. Die großen heiligen Patrone der Diözeſe werden durch ihren Schutz und ihre Fürbitte es vergel⸗ ten, wenn Ihr ſorgt, daß das nicht zugrunde gehe, wofür ſie ihr Leben eingeſetzt haben. Die erhabene Königin der Apoſtel wird Euch bei⸗ ſtehen, wenn Ihr gerne Opfer bringt, damit die Flamme apoſtoliſchen Eifers in der Diözeſe nicht erlöſche. In jeder Stunde der wechſelvol⸗ len Geſchichte dieſer Diözeſe has Gott faſt ſicht⸗ bar eingegriffen, um Euch zu helfen und wenn er von den fernen Geſtaden Englands den hl. Bonifatius herbeihblen mußte. Seid dankbar ſo großer göttlicher Huld und zeiget, wie ſehr Euch die Erhaltung und das Wachstum des Rei⸗ 1 ches Gottes unter Euch am Herzen liegt!“ Der Notruf des Biſchofs muß jedem Katho⸗ liken ans Herz greifen. Der Größe der Not muß die Größe der kathol. Opferbereitſchaft entſpre⸗ chen. Sehe Jeder, was er tun kann, damit der Prieſternachwuchs nicht gefährdet wird. Die Kollekten in der Kirche geben Gelegenheit, eine den Einkommens verhältniſſen entſprechende Ga⸗ be zu ſpenden. Auch kann man die Gaben in das Pfarrhaus gelangen laſſen.