nannten Spielen antreten, beſonders der te Rivale Lorſch mit ſelner körperlich ſtarken und techniſch gutſplelenden Elf, ſo wollen und dürfen wir von der hleſigen Dane Sportabteilung doch hoffen, daß ſie mit etwas flinkem und ſchönem Zuſammenſplel ſich den Sieg nicht entgehen läßt, und zum zweitenmal mit den Lorbeeren als Melſter des Bezirks„Südheſſen“ das Haupt ſchmücken kann und wünſchen daher derſelben hierzu am kommenden Sonntag recht viel Glück und rufen ihr ein kräftiges Ball Heil zu. Da nun dem hieſigen ſportliebenden Publikum morgen reichlich Gelegenheit geboten iſt, einkge intereſſante und genußreiche Stunden dem Sporte zu huldigen, ſo dark für keinen Sportler morgen die Parole anders lauten als„wir gehen zu den Entſchei⸗ dungsſpielen der Dogg hinterm Gaswerk.“ An⸗ fang 2 Uhr. Amtlicher Teil. Bekämpfung von Inſekten. Wir machen die hieſigen Baumbeſitzer darauf aufmerkſam, daß wir noch eine größere Menge Betr.: Inſektenfanggürtel zum Verkauf e haben. 7 Wir aten daß 0 jetzt noch gelt 0 dieſe Fanggürtel an den Bäumen anzulegen, um die Baume von den ſchädlichen Inſekten zu bewahren. Betr.: Abgabe von Gas, Koks und Ammoniak⸗ waſſer aus dem Gemeinde⸗Gaswerk. Die Gas⸗ und Klektrizitätskommiſſion hat in ihrer Sitzung vom 6. Februar 1923 für Gas, Koks und Ammoniakwaſſer folgende Preiſe ab 1. Februar 1923 feſtgeſetzt: GG Koks 1. Sorte Koks 2, Sorte Ammoniakwaſſer Betr.: 350 Mk. pro ebm 8000 Mk. pro Ztr. 6000 Mk. pro Ztr. 1000 Mk. pro 100 Lt. Anſtellung von Bürobeamten bei der Ge⸗ meindeverwaltung. Bei der diesſeitigen Berwaltung iſt die Stelle eines Sekretärs alsbald zu beſetzen. Geeignete Bewerber, welche perfekt ſtenographieren und maſchinenſchrelben können, wollen ſich bis Frei⸗ tag den 16. ds. Mts. bei uns melden. Betr.: Billetſteuer. Wir haben ſchon öfters die Wahrnehmung 92010% 11 die Heranftalter von Konzerten, Theater pp. die Billete uns zur Verſteuerung nicht vorlegen und dadurch 0 e ziehung ſich ſchuldig machen. ch iſt es ſchon vorgekommen, daß höhere e preiſe verlangt worden ſind, als tatſächlich bei der Steuerab⸗ rechnung angegeben wurden. Wir werden in Zukunft die uns zu Gebote ſtehenden Mittel im Betretungsfalle gegen die betreffenden Perſonen in Anwendung bringen und können deshalb vor derartigen Handlungen nur warnen. machen wir darauf aufmerkſam, daß nur die Eintrittspreiſe zu zahlen ſind, die auf den Bllletten aufgedruckt ſind. Eventuelle Anſtände wollen uns gemeldet werden. Viernheim, den 10. Februar 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Hiermit ergeht Mahnung auf: 1. Stromgelder pro Dezember 1922 2. Schulſtrafe pro e Dezember 1922 Die Beſucher der Veranſtaltungen B. mit 0 Bemerken, daß nach Ablau 0 Pfändung erfolgt. 15 10, Februar 192 Viernheim, den 5 Joſt, Rentmeiſter. Fugegngede Gpenden f. d. Auhrgebiet Nikolaus Winkler 12. G. m. b. H. 10 000 Mt. Otto Schmidt, Buchbind. u. Pap. 1000 Mk. Phillpp Lahres 1., Bauunternehmer 3000 Mk. Frau Phil. Wunder 2. 1000 Mk. M. i 1000 Mk. Joh. Bauer 10. Wwe.„„% Fon Gg. Frz. Bauer 2., e. 500 Mk. Jakob Klee 1. 10000 Mk. Weitere Beiträge nimmt entgegen Die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. r Der„Viernheimer Anzeiger“ kann jederzeit bei unſeren Austrägern und in unſerer Geſchäftsſtelle abonn⸗ niert werden. Wir bitten um rege * 0* Unterſtutzung. Der Verlag. Todes-Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine innigstgeliebte Gattin, unsere herzensgute, treubesorgte Schwiegermutter, Mutter, Grossmutter, Schwägerin und Tante, Frau Anna Maria Faltermann geb. Bergmann a nach kurzem Leiden, versehen mij den hl. Sterbe- sakramenten, im Alter von 65 Jahren, heute früh 1½7 Uhr zu sich in die Ewigkeit ab Um stilles Beileid und ein Gebet bitten Viernheim, den 10. Februar 1923 Die frauernd Die Beerdigung findet am Montag, den 12. Februar, nachm. 4 Uhr, vom ee Annastr. 29, aus statt. e Schwester, 11.33 Uhr OéE., Sp. ⸗VB. 09 1. Sp. ⸗V. zurufen. in 8 Hinterbliebenen. herzlichſt einladen. Sportverein 00 Viernheim 18 0 een ugen Eintracht Weinheim 1. 0005 in Weinheim, Abfahrt 8.43 Uhr O. E. G. 0 Beginn um 10 Uhr. 09 3. gegen Beginn 3 Uhr. Dienstag Abeud 8.11 Uhr affen. Unterhaltung „wozu mir alle Mitglieder nebſt Angeh rigen Schluß 11.11 Uhr. am Tivoli. Sonntag, den 11. Februar 0 Sp. V. 09 1. 35••3˙„ʒ%½%htůh¼e mꝶmꝶmꝶꝶZꝶZqgJññ⸗re⸗ Anngebrsdnoveren Vhemm. gegen S V. Arheilg. 1. in Arheiligen. Sp. ⸗VB. 09 1a. gegen Germania Eberſtadt in Eberſtadt. Abfahrt der 1. und la Mannſch. Mieder Holung Jugend Im Sonntag, den 11. Februar: las ellahrsgonze ies als Wohltätigkeits veranstaltung zu Gunsten unserer 1 schwerhedrängten Brüder im Ruhrgebiet. 5 Die Mitwirkenden Hr. Opernsänger Th. Salmon und Prl. Toni Hafner-Ludwigshafen erweitern das schöne Programm. Konzert nicht besuchen Dame frei men, ein Scherflein für einzuführen. Kasseneröffnung: 7 Uhr, Die Mitglieder gehen frei. Soweit dieselben unser Neujahrs. Eintrittspreis für Nichtmitglieder: 200 Mk. à Person. 0 konnten, haben sie das Recht, eine Es bleibt ihnen jedoch unbenom- den edlen Zweck beizutragen. Anfang: ½8 Uhr. Der Vorſtand. D. J. K. Uiernheim Sonntag, den 11. d. Entſcheidungsſpiele um die Bezirksmeiſterſchaft Viernheim, Heppenheim, Bürſtadt und Lorſch. auf den Sportplätzen hinterm Aufang 2 Uhr Der e Braver, kräftiger Inde der das Zimmer⸗ handwerk erlernen will, geſucht. Eln⸗ tritt ſofort oder Mts. zwiſchen Johannes 3 39. Gaswerk. 2 In den nächſten Tagen treffen Gaatkartoffeln Induſtrie, 1. Abſaat, Frühkartoffeln (Juliperle, neue Züchtung) 1. Abſaat, ein. Beſtellungen werden ſofort erbeten f i : F.⸗V. 09 Weinheim 3. f s f i NB. Auf Es ladet freundlichst ein C ↄ 8 Der Vorstand. 5 Verlangen offene Weine. 15 Zwei guterhaltene Hüchen- Stühle zu verkaufen. Von wem, ſagt die 2 d Bl. Adler 9. 2 10. den Hk be — Mernheim 2 11 2-7 Schet wie liehlich, Schet wie gut, zu Oſtern. Näheres ſagt die 99 erped. d. Bl. Ein großer ſchwarzer Herd ſowie ein moderner farbiger Herrenhut zu verkaufen Ludwigſtr. 7 ſind noch für Saatgut gefl. erbeten ſpez. in Sommerweizen, Gerſte und Hafer, Orig. u. Abſaat, Kartoffeln frühe,„Juliperle“ oder„Odenwälder Blaue“ ſpäte„Derdara“ u.„Updetato“ 1 8 Perlen, Schmuck achen, Brenn- itifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und Pfandſcheine über Inde lone zu Gunsten der Ruhr-Hilfsaktion am Sonntag, den 16. februar 1923 im grolen Freischützsaale nachmittags 3 Uhr MIT WIRKENDE: Herr Kühne, Worms(Flöte) Herr Lemnitz, Viernheim(Violine) tlerr Lehrer Joussaint, Viernheim(Klavier) Chor der„Sänger-Einheit“ Viernheim Mus. Leitung: Fritz Wenger, Mannhelm Preise: See eee ete-eteretete,etep: 2. ee 1. Platz(numm.) 300 Mk. 2. Platz 200 Mk. Kartenvorverkauf: Bei Präs. Mrug, Zöller u. Frelschiltz NN 80 nn 878787 NUN 22 Juwelen kauft und tauſcht ſtreng reell fülüniner-Sommer Q 4, 1, 2 Treppen Mannheim. Dienstags vormittags 9 Uhr. Stets ſtarker Auftrieb erſtklaſſiger Ware. D Nächſter Markt am 13. Februar Vürgermeiſterei Lampertheim. eee eee Regelmäßig alle 14 Tage Mannheim. Bruchgold, M e Had-Ankaulsstele Bartmann zahlt die hö ch ſten Tagespreiſe für Platin, Brillanten uſw eee ee eee oder„Auf der Höhe“ 1. und 2. Abſ. Die Lieferung kann alsbald erfolgen, ebenſo deutſcher und ewiger Klee, Grasſamen, Wicken uſw. vorrätig. Auf Ammoniak, Kallſalz und ſonſtige Kunſtdünger wie div, Futtermitel uſw. eintreffend und auf Lager. Nikl. Winkler 12., G. m. b. H. Waldstr. 16 Telefon 23. 2, 22 Silber, 10 87807 . el Viernheim UT. erna, UT. Samstag u. Sonntag. Achtung! Verſäume Niemand Achtung! Das große Genſatlonsprogranm Marco der Todes kandipat 6 Akte.„Haben Sie Mareo ſchon geſehen, weyn nicht, dann nom⸗ 0 5 men Sie“. Spannende Geſchlcht⸗ Palin, alle U. Unnorm iſt, daß Sie bei mirfür Hold u. Süberwaren Tresson dehöchſten Tagespreiſe erzielen Mantel 9 2, 1 Treppe Abbl880 statt D 1 Dflelauben- Verein„ Reimallebe“ 0 4 Viernheim. 5 Morgen Sonntag, den 11. februar, von M beginnend his nachmittags 6 Uhr HMndet „Löwen“ unsere alljährliche 0 0 70 4 4 0 Freunde und Gönner unserer Bestrebungen werden zu regem Besuch der Ausstellung höflichst eingeladen. — eee Li Hllen die uns aur Vermdhlung mit Glück wünschen und Geschenken beduachlen, sei auf dieſem Iuege recht herlich gedankt. Philipp Dalst u. Frau Hara geb. Marlin Viernheim, den 10. Februar 1923. SS SSC 5888559525822 vormittags 10 Uhr 0 im Gastaus zum 15 4 ſchränke, Id. Schlalzimmer Speiſezimmer Küchen, Büch.⸗Kleid.⸗Küchen⸗ Matratzen, Chaiſel., Div., Betten, Federb., Waſchkom., Vert. u. a. „ billig Kupfermann Mannheim, H 3, 1 FU Engel⸗Lichtſpiele. Achtung! Nur heute Samstag! Fortſetzung 10 enden aller Epiſodenfilme a5 Aakendg Hristal 8. Tel Das Gespenst der Wüste iu 6 ſenſationellen Akten Küchen Der Vorstand. neu u. gebr., mod., eines Diadems u. Marc. Kämpfe u. Sie * mit Beiprogramm 0 Sonntag Nachmittag 2 Kindervorſteuung ¹ —p Anfang ½ 4 Uhr. Samstag Anf. 7 Uhr Sonntag Anf. 5 uhr— Ende II Uhr. Voranzeige: Dienstag⸗ Mittwoch A0. Genua Mone dan, uu Frühjahtsausſaat neue 1 W n : 0 Iogelbrüben,, 1 Etbſen Up., 0 0 0 lte im 14 10 Empfehle ohten, in nur g er Qualität. e eee Viernheim. im Lokal zum unſere werten M ahl D mmnmorgen Sonntag ee Ochlafzimmer, kichtungen bs egen„Kom⸗ Waſchkommod., Betten, Schränke, Ma⸗ tratzen, Kinderkaſten⸗ wag. ete. zu 8 2,6 annheim. Als Beiprogramm ein humorp, Luſtſpiel Wer heiratet Thereſe b 7 Der letzte und ſchönſte Teil kommt wieder nächſten Freitag und Samsta zur Vorführung. Morgen keine Vorf. Fach nest, Anhüngezettel erhältlich in der Geſchäftsſtelle d. Bl. Diwan, den 11. Februar 1923, abends 1½8 Uhr gemütliches Heſſennenſen V 1 9540 Ka 1 C cen N Milglieder 1. An 0. eich 81 erſchei 9.* Tutnerb und Viernheim. 97 Nachmittag. gunze Ruhrgebiet Viernheimer Nachrichten Der„Vlernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Sanstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 800 Mk.— Durch die Post bezogen monatlich 900.— Mk. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin N 18 Feruſprecher Nr. 217 a Viernheim. Geſchäfts⸗Anzeiger Viernheimer Zeitung Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zentung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. 15 Dienstag, den 13. Febrra 1923 Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 gespaltene Petit⸗ eile 50.— Mk. für lokale und 70.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 200.— Mk.— Vel öfteren 10001090 Rabatt.— Beilagen: pro 1000 1000 Rathausſtraße Nr. 36 Geſchäftsſtelle: N Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 40. Jahrg. Ruhrnot! Die Lage im Ruhrgebiet. Die Lage im Ruhrgebiet wird nach den Pariſer Ankündigungen in dieſer Woche eine weitere Verſchärf zug erfahren. Alle Welt fragt ſich, wie dieſes gewaltige Ringen enden wird. Auf der einen Seite wird das Preſtige Frank⸗ reichs einen glatten Rückzug aus dem neubeſetz⸗ ten Gebiet nicht ertragen. Auf der anderen Seite ſteht die Tatſache, daß Deutſchland dieſen Kampf auf Leben und Tod bis zum Aeußerſten ausfechten wird. Es wird einer dritten Macht bedürfen, um aus dem Abenteuer, wie engliſche Blätter den franzöſiſchen Einmarſch in das Ruhrgebiet nennen. einen gangbaren Ausweg zu eröffnen. Wir haben das Gefühl, daß der franzöſiſche Staatsmann, der den Verſtändig⸗ ungspakt unterzeichnen wird, nicht Poincare heißen wird. Die Berichte 8 von Perſonen, welche in der vergangenen Woche im rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriegebiet geweilt haben, ſtimmen darin überein, daß der moraliſche Widerſtand der Ruhrbevölkerung ſtändig im Wachſen iſt. Nur geht eine große Klage über die ungeheure Teu⸗ erung durch die Bevölkerung. Das Ruhrgebiet ſtellt ſozuſagen eine einzige Induſtrie⸗ und Fa⸗ brikſtadt dar, in der aur ganz ſpärliche Flächen zu finden ſind, auf denen Nahrungsmittel er⸗ zeugt werden können. Etwa vier Millionen Menſchon bewohnen hier ein Gebiet von unge⸗ fähr 2500 Quadratkilometer. Daher iſt das auf die Zufuhr her angewieſen. Daraus ergibt ſich eine unge⸗ heure Gefahr für die Ernährung der Bevölker⸗ ung, wenn der Verkehrsorganismus in Unord⸗ nung oder gar ins Stocken gerät. Verkehr und Ernährungsfrage gehören zwangsläufig zuſam⸗ men. Tritt eine Verkehrshemmung ein, ſo iſt ſofort die bitterſte Hungersnot zu erwarten. Vorräte ſind zurzeit in nennenswerten Mengen nicht vorhanden, weder an Mehl noch an Kar⸗ tofſel. Vor allem die Fettverſorgung, die für die arbeitende Bevölkerung eine Lebensnotwen⸗ digkeit darſtellt, iſt bedenklich. Die Großhändler ino bei ben heutigen Preiſen, die ſich genau und amomatiſch der Valutagentwicklung anpaſſen, nicht in der Lage, große Lager an Fetten anzu⸗ legen, weil ihnen dazu das nötige Betriebskapi⸗ tal fehlt. Der Großkaufmann kauft daher nur, was er ſofort wieder abgeben kann und wofür er gleichzeitig bar bezahlt wird. Inſolgdeſſen iſt bei einer Verkehrsſtockung in wenigen Tagen die Fettverſorgung der Bevölkerung unmöglich ge⸗ macht, wie ſich auch bei allen übrigen Lebens⸗ mitteln in wenigen Tagen ein ſtarker Mangel herausſtellen wird. Tritt zu dieſen Verhältniſ⸗ ſen noch eine übermäß 15 Preisentwicklung, dann iſt die Gefahr einer Kataſtrophe drohend. Auch im Ruhrgebiet tritt die traurige Tatſache in die Erſche mung, daß, während die Familienväter pielſach barben müſſen, die Jugend meiſtens im Gelde ſchwimmt und durch ihre Vergnügungs⸗ und Verſchwendungsſucht ein Auftreten zeigt, das wie ein Hohn auf die Not des Vaterlandes und des Volkes in die Augen tritt. Um die Er⸗ nährung der Ruhrbevölkerung ſicher zu ſtellen, hat die Reichsregierung rings um das Nuhrge⸗ biet Getreidelager errichtet. Die Beiſchaffung von Fett it infolge des hohen Dollarſtandes ſchon schwieriger, aber ſchließlich wird in einer Situation, ui der es ſich um Sein und Nichtſein emes ganzen Volkes handelt, die Valutafrage keine drntſcheldende Rolle ſpielen dürfen. *** Der Magterungspräſident von Düſſeldorf, dem der rheinische Tell des etentey Ruhrgebiets un⸗ terſtellt it, ſagte die uin Rathaus zu Eſſan zu im- und dus enn ertretern: „Die Nuhrbewölterung wein» utuſterhafte Diſziplin auf, Der Wille der Bevölkerung, der Ereigniſſe, die ohne ihr Verſchulden eingetreten ſind, Herr zu werden, iſt eiſern.“ Aus den Olät⸗ tern des Ruhrgebiets leuchtet der mächtige Ein⸗ druck hervor, den die Reiſe des Reichs ⸗ kanzlers in das Ruhrrevier auf alle Schich⸗ ten der Bevölkerung, nicht zum wenigſten auf die großen Kreiſe der Arheiterſchaft gemacht hat. Der Reichskanzler, der die Induſtrieſtädte Eſ⸗ ſen, Bochum Dortmund und Elberfeld beſucht hat und überall der Gegenſtand begeiſterter Ova⸗ tionen war, ſammelte vor ſeiner Rückreiſe nach Berlin die Regierungspräſidenten, Kreisdirekto⸗ ren, Oberbürgermeiſter und die ſonſtigen leiten⸗ den Vertreter der 1 in der weſtfäliſchen . inſter um ſich und betonte in einer 1 von außen Beherrſchung iI aufgenommenen Re⸗ deute Rot. Alſo gib zum Deutſchen Volksopfer! de die Notwendigkeit des einigen und geſchloſſe⸗ nen Zuſammenhaltens und Durchhaltens aller Bevölkerungskreiſe und Berufe. ſchilderte, wie die Reichsregierung alles Men⸗ ſchenmögliche getan habe, um dieſen neuen Zu⸗ ſammenſtoß mit Frankreich und die ſeit langem drohende Beſetzung des Ruhrgebiets zu vermei⸗ den. Selbſt das bekannte, durch die Vermitt⸗ lung der amerikaniſchen Regierung Frankreich vorgeſchlagene Urfehde⸗Angebot, das Frankreich die Herabſetzung ſeiner Rüſtungsausgaben er⸗ möglicht hätte, ſei vergeblich geweſen. Auch in dem jetzigen Stadium ſei die Reichsregierung frei von jeder Nervoſität und laſſe ſich in allen ihren Entſchließunen von derſelben Ruhe und Sachlichkeit, aber auch von demſelben entſchloſſe⸗ nen Willen zum Durchhalten leiten. Des Kanz⸗ lers packende Worte erreichten, wie die Preſſe des beſetzten Ruhrgebiets ſchreibt, ihren Höhe⸗ punkt, als Dr. Cuno alle Anweſenden gewiſſer⸗ maßen ihren Dienſteid erneuern und verſprechen ließ, von ihrer hohen Warte aus nach beſten Kräften und mit aller Entſchloſſenheit für das einzutreten, was von der geſamten Bevölkerung verlangt werde. 1. a* Eines der Probleme, die gegenwärtig im Ruhrgebiet zur Entſcheidung ſtehen, iſt das von der franzöſiſchen Schwerinduſtrie betriebene Ziel, die durch den Verſailler Verteag auseinander ge⸗ riſſenen Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen loth⸗ ringiſcher Minette und weſtfäliſchem Koks wie⸗ derherzuſtellen und die darauf aufgebaute In⸗ duſtrie in die Gewalt franzöſiſcher Führung und zu bringen. Dieſe franzöſiſchen Kreiſe arbeiten auf einen kontinentalen Montantruſt unter franzöſiſcher Herrſchaft. hin. Vor dem Kriege war Deutſchland das gro⸗ ße Kohlen⸗ und Stahlland, Frankreich das große Erzland. Da der Standort der Stahlin⸗ duſtrie regelmäßig durch die Lagerſtätten der Kohle, nicht des Erzes beſtimmt wird, blieb Frankreich vorwiegend Erzausfuhrkand. Deutſch⸗ land hingegen konnte nicht nur Kohle und Koks exportieren, ſondern neben den im eigenen Lande(in Elſaß⸗Lothringen) gewonnenen Erzen noch beträchtliche Erzmengen einführen. Durch den Vexſailler Vertrag verlor Deutſchland ſeine Erzbaſis in Lothringen. Für Frankreich war das nicht ohne weiteres ein Gewinn. Denn bei dem eigenen Mangel an Kohle und Koks blieb es,— wenn auch im ſehr verſtärktem Maße— was es geweſen war, nämlich Erzausfuhrland. Die Saarkohle war nur ein unzureichender Er⸗ ſatz. Von Deutſchland iſt ein friedlicher Aus⸗ gleich dieſer Berhältniſſe begünſtigt worden. Die franzöſiſche induſtrielle Gruppe um Loucheur war zu einer Verſtändigung anſcheinend auch bereit. Aber die mächtigere franzöſiſche Induſtriegruppe unter der Führung von Schneider ⸗Creuzot und de Wedel, unterſtützt von Millerand und Poin⸗ care, ſucht““ Ausgleich und Verſtändigung, ſondern ers eh, chung und Koloniſierung der deutſchen önduſtrie. Sie wollen die lothrin⸗ giſchen Erze mit deutſchem Kols in Lothringen ſelbſt verhütten, wollen alſo durch politiſchen Druck einen Teil der deutſchen Induſtrie nach Frankreich verpflanzen. Sie erſtreben damit durch Bildung eines großen Montantruſtes die kapitaliſtiſche Vorherrſchaft erſt über die deutſche und danach über die ganze kontinental-europäi⸗ ſche Wirtſchaft. Dieſe Frage berührt nicht nur die Intereſſen der deutſchen Unternehmer, ſon⸗ dern ſowohl in wirtſchaftlicher wie auch in ſo⸗ zialer Beziehung, in weitreichendem Maße auch die Intereſſen der geſamten Induſtriearbeiter⸗ ſchaft. Das empfinden die deutſchen Arbeiter⸗ führer mit ausreichender Deutlichkeit, und daher ſtehen ſie geſchloſſen hinter der Regierung. *. Unterdeſſen kündigen franzöſiſche Blätter weitere Schrite der franzöſiſchen und bel⸗ giſchen Regierung an. Von Montag, 12. Febr. ab ſoll die Ausfuhr aller metallurgiſchen und anderer Produkte aus dem beſetzten Ge⸗ biet nach dem unbeſetzten Deutſchland kontrol⸗ liert werden. 0* Die mehrfach aus Paris angekündigte neue „rheiniſche Währung“ iſt vor der Hand in den Hintergrund geſtellt worden. Offenbar hat man gefunden, daß die Schwierigkeiten doch größer ſind, als man geglaubt hat. Es heißt, daß die Frage zur Zeit noch von der franzöſiſch⸗ belgiſchen Bankierkommiſſion ſtudiert werde. Es 1 5 wohl bei dem Studium bleiben! Nach dem„Wetit Pariſten“ wird von Srank⸗ reich und Belgien beabſichtigt, zur Wiederaufnahme des Verkehrs auf die wich⸗ Der Kanzler 18 fnah Verkehr f ch ben dem franzöſiſch⸗belgiſchen Perſonal zeß gegen die Zechenvertreter bracht hatte, erhielt vom franzöſiſchen Gericht in Schröder die Bemühungen tigſten Eiſenbahnlinien zu konzentrieren und ne⸗ diejeni⸗ gen deutſchen Eiſenbahner und leitenden deut⸗ ſchen Beamten heranzuziehen, die zur Aufnahme der Arbeit bereit ſeien. Dazu käme ein Syſtem von Ausfuhrbewilligung für ſämtliche Produkte des Ruhrgebiets. Durch Verweigerung der Aus⸗ fuhrbewilligung könne die Ausfuhr nach dem un⸗ beſetzten Deutſchland einfach unterbunden wer⸗ den. Dieſe Ausfuhrkontrolle, ſo meint das Pa⸗ riſer Blatt, werde eine Macht gegen den Wider⸗ ſtand der deutſchen Großinduſtriellen ſein. Man wird hier das alte deutſche Wort„Ab⸗ warten!“ beifügen können. * Eine Note Poincares gegen den Miniſterbeſuch. milien ausgewieſen worden. Paris, 10. Febr. Poincare hat an die deutſche Regierung eine Note gerichtet, in wel⸗ cher er erklärt daß den Reichsminiſtern und den Miniſtern der Länder nicht mehr geſtattet iſt, das Ruhrgebiet zu betreten. Eine Reiſe des Reichspräſidenten nach Baden. Berlin, 12. Febr. Reichspräſident Ebert beabſichtigt, beſuchen. Neue deutſche Noten ſind als belgiſchen Maßnahmen in Paris don und Rom zur Ueberreichung gekommen. franzöſiſche Regierung ſchickte die deutſchen Noten wieder zurück. 75 Rheinheſſen und Mittelrhein. N Verhaftung und Abtrausportierung ö des Oberpräſidenteu Häniſch. Wd. Wiesbaden, 12. Febr. Regierungspräſident Häniſch Wiesbaden begeben, um ſich über die Lage zu unterrichten. 15 Oberdelegierten der eſtellt und aufg ee 1 8 ae noch am rückzukehren. Da Hänisch dies ablehnte, wurde er einer eingehenden Vernehmung und Durchſuch⸗ ung unterworfen. Nachdem die Franzoſen von den bei ihm gefundenen Notizen Abſchrift ge⸗ nommen und auch ſein Reiſegepäck unterſucht hatten, wurde er von franzöſiſchen Kriminalbe⸗ amten nach dem unbeſetzten Gebiet abtranspor⸗ tiert. hatte ſich Verboten. Mainzer Anzeiger, Mainzer Volkszeitung und Mainzer Tageblatt ab 12. Febr. auf drei Tage, Bittburger Zeitung und Lahnſteiner Tageblatt auf 15 Tage, Emſer Zeitung auf drei Monate. E Worms, 10. Febr. Geſtern wurden die Herren Eiſenbahningenieur Heil und Werkfüh⸗ rer Gottfried Böhmer wegen der Auszahlung von Geldern verhaftet und mit mehreren Beamten aus anderen Bezirken nach Mainz ge⸗ bracht. Heute ſoll die Entſcheidung fallen, ob ſie wieder freikommen oder nicht. Mainz, 12. Febr. Der Eiſenbahnbeamte Kiſter der an den Unterhandlungen mit der franzöſiſchen Beſatzungs behörde beteiligt war, iſt verhaftet worden. Die in Worms feſtge⸗ nommenen beiden Eiſenbahnbeamten befinden ſich noch in Haft. Die erſtrebten Verhandlungen 1 9 ihre Freilaſſung haben noch nicht ſtattgefun⸗ en. Mainz, 10. Febr. Der Staatsanwalt Karl Schröder, der auf dem Gange zum Gerichts⸗ gebäude beim Paſſieren Tyyſſens nach dem Pro⸗ ein Hoch ausge⸗ vontunaclam 1 Monat Gefängnis. war damals feſtgenommen, dann aber wieder entlaſſen worden. Er flüchtete darauf in das unbeſetzte Gebiet. Ein Obertelegraphenſekretär erhielt wegen angeblicher Drohungen 6 Monate Gefängnis.— Der Gerichtsreferendar Joſeph Goedecker aus Mainz batte bei einer Schlä⸗ zeikommiſſar mit der Fauſt geſchlagen. erhielt 2 Jahre Gefängnis. Mainz, 9. Febr. In der Militärabtei⸗ lung des hieſigen Provinzialarreſthauſes beſin⸗ den ſich z. Zt. 52 Deutſche in Unterſuchungs⸗ aft, gegen die ein militärgerichtliches Verfahren chweht. d Mainz, 10. Febr. Finanzamtsdirektor Neuenburg und Zolldirektor Niemann, beide aus Zell a. d. Moſel wurden vom franzö⸗ freien Gewerkſchaftskartells Regierungspräſidenten, heute Karlsruhe und Mannheim zu Edigh eim, Proteſt gegen die jüngſten franzöſiſch⸗ Brüſſel, Lon⸗ Die der die Gehalts⸗ ſoll, zum Abſchluß gekommen ſind. ſenreferat kann im Der neuernannte nach dortige Er wurde am Samstag Rheinlandkommiſſion »hrenwörtlich zu Faukfurt zu⸗ ö zieren im Rathauſe verhaftet worden, ſich ger ö ſetzten Bahnhof ſtädtiſchen Elektrizitätswerk ˙fſtädtiſchen Beamten nen Proteſtiſtreik ein. kehrsverhältniſſe im [Märkiſchen Militariſieren der Linien ungsſtücke herausgeriſſen. ken roſten die verſchloſſenen Bahnhöfen ſteht das Bajonett un⸗ term von Weſten Zach Oſten den will, das iſt auf Kleinbahnen Von der hogändiſchen Grenze linken Niederrhein bis herauf man mit den Klein. teneſſen oder Eſſen die noch fahrenden Schnell- laſten, welche der Stadt Eſſen franzöſiſche Behörde verurſacht wurden, belaufen ſich bis zum 4. Februar N Sea gerei zwiſchen deutſchen Ziviliſten und franzöſi⸗ ee ſchen Geheimpoliziſten einen franzöſiſchen Poli⸗ Goedecker ſtſchen Kriegsgericht zu ſe 1 Jahr Gefäng urs mit Strafaufſchub verurteilt. e + Mainz, 10. Febr. An der Grenze des be⸗ ſetzten Gebietes bei Goldſtein wurden alle beladenen und leeren Kraftwagen von den Franzoſen N und zurückgeſchick Bingen, 0 Febr. Die Stadtverordneten⸗ verſammlung beſchloß einen Proteſt gegen die Verhaftung und Ausweiſung des Bürgermeiſters ins beſetzte Gebiet Neff. Der Proteſt ſoll an die Rheinlandkommiſ⸗ ſion weitergeleitet werden. Als Stellvertreter ſoll ein Juriſt genommen werden, jedoch ſoll Neff verfaſſungsmäßig Bürgermeiſter bleiben. Wiesbaden, 10. Febr. Der Vorſitzende des und des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes, Bode iſt verhaftet und abtransportiert worden. Eis, 10. Febr. Verleger Sommer und Redakteur Bruchhäuſer ſind mit ihren Fa⸗ Der Stellvertreter des Mand, und ab⸗ = Koblenz, 10. Febr. 9 Oberreg.⸗Rat iſt von den Franzoſen verhaftet transportiert worden. In der Pfalz. Bürgermeiſter von Rorheim und ) ſowie der Gemeindeſekretär von Edigheim wurden verhaftet und nach Landau E Ludwigshafen, 10. Febr. Die Situa⸗ tion hat ſich geſtern inſofern geändert, als die Verhandlungen der Reichsbohndirektion und Perſonalvertretung mit der franzöſiſchen Subkommiſſion über das Kaſſenreſerat, welches und Lohnzahlungen ſicher ſtellen Das Kaſ⸗ Reichsbahndiret tiynsgebäude arbeiten. Der Zug ver⸗ Die wieder ungehindert ö kehr war geſtern in der Pfalz normal. Aus dem Ruhr⸗ und Wuppergebiet. Köln, 10. Febr. Ein franzöſiſcher Trans⸗ portzug mit 50 deutſchen Polizeibeamten, welche im Ruhrgebiet wegen Grußverweigerung ver⸗ haftet worden waren und vor ein franzöſiſches Kriegsgericht geſtellt werden ſollten, wurde durch das von Engländern beſetzte Gebiet nicht durch⸗ gelaſſen und mußte über Neuß geleitet werden. . Die preußiſchen ben dem General Four nier in Eſſen einen ſchar⸗ den Proteſt gegen den Grußerlaß und gegen die Polizeibeamte nverbände ha⸗ Verhaftungen von Polizeibeamten überreicht. Oberhauſen, 10. Febr. Oberbürgermeiſter Havenſtein iſt geſtern von franzöſiſchen Offi⸗ weil er weigert hatte, den von den Franzoſen be⸗ mit elektriſchem Licht aus dem zu verſorgen. Die und Arbeiter traten in ei⸗ Ueber die Ver⸗ rheiftiſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Induftriegebiet ſchreibt die„Köln. Ztg.“: Von Düſſeldorf⸗Reisholz bis Alteneſſen an der Köln Mindener und Mühlheim an der Bergiſch⸗ Strecke haben die Be ſetzungstruppen zwei große Verbind⸗ den weſtöſtlichen Hauptlinien Auf den linksrheiniſchen Strek⸗ Schienen ſeit Tagen, und vor den Von der Ruhr, 10. Febr. aus Stahlhelm. Was an Menſchen und Gütern von Süden nach Nor⸗ angewieſen. und vom ganzen nach Bonn ſucht und Straßenbahnen in Al⸗ züge nach Hamburg und Bremen zu erreichen. Von Oſten her ſtrömt die Flut zurück nach We⸗ ſten und Süden. Im Ruhrgebiet ſelbſt beſteht neben dem Pendelperkehr auf beſtimmten Staats- bahnlinien die Möglichkeit, 0 das Gewirre von Kleinbahnen auszunutzen. ö Wd. Eſſen, 7. Febr. Die Einquartierungs⸗ bisher durch die auf rund 374 Mil ⸗ Der Beſatzung mußten u. g. 500 vollſtändige Betten, 400 2000 Bettſäcke, 1500 Bettücher, 750 Bettbezüge, 440 Tiſche, 30 Schilderhäuſer uſw. Obwohl die Beſatzung fetzt um die Hälfte ver⸗ ringert wurde, ſind noch drei Schulen, darunter das Realgymnaſium mit Truppen belegt. Au⸗ ßerordentlich ſtark iſt die Belegung der Villa „Hügel“, dem Wohnſitz der Familie Krupp w 3 Generäle, 7 Offiziere und 87 Soldaten ſowie 67 Pferde einguartiert ſind A Eſſen, 7. Febr. Die Beſatzungsbehörde hat dem Telegraphenamt ein Ultimatum geſtellt, das lionen Mark. Kabel nach Hattingen in Ordnung zu bringen. Das Ultimatum wurde abaelebnt. „Nach einem Telegramm aus Paris ſollen fronzöſiſche Eiſenbahner, angeb⸗ reiwillige, in das beſetzte Gebiet abgehen. roquer beab gt, eine gewiſſe 1 von iſenbahner wieder einzuſtellen, die gelegentlich des Streiks 1920 entlaſſen wurden, und die nun das Ruhrgebiet geſchickt werden ſollen. bd. Eſſen, 7. Febr. Die Beſatzungsbehörde dem Telegraphenamt ein Ulttmatum zuge⸗ ut, ſich bereit zu erklären, das Kabel nach Hat⸗ en in Ordunng zu bringen. Das Ultimatum de ahgelehnt. 1 Wd. Recklinghauſen, 12. Febr. Der verant⸗ wortliche Leiter der„Reckl. Allg. Ztg.“ wurde von dem franzöſiſchen Gericht zu 6 Mon aten Gefängnis verurteilt. i Wd. Herne, 12. Febr. Infolge des Verhal⸗ tens der Schutzpolizei und der Beamten iſt ge⸗ ſtern Abend von franzöſiſcher Seite der ver⸗ ſchärfte Belagerungszuſtand verhängt worden. Aus Baden. Offenburg, 10. Febr. Der Nachtverkehr von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens iſt neuer⸗ lich verboten worden. Eiſenbahn⸗ und Poſt⸗ verkehr ruhen. Aus Hessen. Die Regierungstriſe. Die von angeblich orientierter Seite verbreiteten Gerüchte, wonach die Deutſche Volkspartei in die Regierung ein⸗ getreten ſei und das Juſtizminiſterium überneh⸗ me, während Finanzminiſter Henrich definitiv ſein Amt behalte, ſodaß alſo in Zukunft die Mi⸗ gtiſterſitze um einen vermehrt würden, beruhen, wie wir von zuverläſſiger Stelle erfahren, nicht auf Tatſachen. 5 Ausland. Höchſtkritiſche Lage im Orient. Wd. Paris, 12. Febr. Die Türken haben der franzöſiſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie den allierten Kriegsſchiffen im Hafen fen von Smyrna eine letzte Friſt von drei Tagen gewähren. Nach Ablauf dieſer Friſt würden ſich die Türken Handlungsfreiheit vor⸗ behalten. Die Alliierten haben beſchloſſen, daß die Kriegsſchiffe, wenn die Türken mit Gewalt vorgehen ſollten, ſich zu verteidigen haben. Ein eigenartiger politiſche r Mord Die Ermordung eines ruſſiſchen Kirchenfürſten durch einen anderen ruſſiſchen Kirchenobern. Wd. Warſchau, 10. Febr. Der Metropo⸗ lit(EErzbiſchof), der ſelbſtändigen ordodoxen Kirche Polens, wurde von dem Archimandriten (Vorſteher ruſſiſcher Klöſter, alſo etwa ſo wie in der katholiſchen Kirche ein Erzabt. Red.) von Cholm erſchoſſen. Der Grund zur Tat iſt darin zu ſuchen, daß der Metropolit den polni— ſchen Beſtrebungen entgegenkam, durch die die ordodoxiſche Kirche Polens von der ruſſiſchen Kirche losgelöſt werden ſoll. 4. Soziales. Der Streit im Saargebiet. 7 Saarbrücken, 12. Febr. Die Streik varren. Das zum Schut der Sagr angezogene Militär wird auf verſchiedenen ben zum Kohlendienſt verwendet. Der Streit in Lothringen. * Saarbrücken, 10. Febr. der Bergarbeiter und ganzen ſehr gereizt Turch die bisherige Wehandluna der Arbeiterſchaft hat ſich ein 0 licher Groll angeſammelt. Zudem iſt das Ange⸗ bot einer Zulage von 2 Franken für die Schicht durchaus illuſoriſch, da man ihnen gleichzeitig das Gedinge herabſetzte, ſodaß ſie trotz der Teu⸗ erungszulage ſchlechter ſtehen als vorher. Die Bergarbeiterbewegung in Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, hat der Na⸗ tionalrat der franzöſiſchen Bergarbeiter für den 16. Februar den Generalſtreik für alle Koh⸗ Die Stimmung lage hat ſich verſchärft Die franzöſiſche Bergwerksverwaltung hat die Einſtellung der elektriſchen Stromverſorgung angeordnet, ſodaß Saarbrücken keinen Strom mehr hat. Die Ankündigung der Grubenverwaltung durch große Zeitungsanzeigen, daß die Bergar-⸗ beiter, welche die Arbeit nicht ſofort wieder auf⸗ nehmen, friſtlos entlaſſen ſeien, hat in den Krei⸗ ſen der Belegſchaften keinen Eindruck gemacht. Toner richt der M. im Streik zu ver⸗ De Glocke von Keſchofen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. 94 55 22. Herzen auf wie bunte ſchöne Blumen. ob er hoffen durfte. Der lange Gang war leer, kein Laut deu⸗ tete darauf, daß ſich jemand in der Nähe be⸗ fand. Er griff nach des Mädchens Hand. „Ilſe, liebes Fräulein Ilſe, ich bin, ſeit ich nur noch an Sie und bin unluſtig in meinem Be⸗ ruf, der doch bisher mein Höchſtes und Be⸗ Sie kenne, wie verwandelt, ich denke ſtes war.“ Ilſe entzog ihm raſch ihre Hand. „Herr Doktor, ich kann mich jetzt nicht auf⸗ halten, Frau von Valberg und Herr von Brunkendorff erwarten mich im Parkſaal. Herbert iſt auch dort und Frau von Valberg wünſchte, Sie ſollten uns dort auſſuchen. Alſo kommen Sie nur mit.“ „Ich war eben auf dem Wege dorthin“, gab er zurück,„aber es wird wohl nichts ſchaden, wenn der Maler ein paar Minuten auf Sie wartet, hat er doch ſo wie ſo das Glück, Sie zuviel bewundern zu dürfen.“ Die Männer⸗ augen verdunkelten ſich. AAAlſe, weichen Sie mir nicht aus, ich muß 6 1 (Nachdruck verboten.) Seine Eiferſucht loderte heiß auf und ſeine Liebe bäumte ſich wie ein Menſch, den man gewaltſam feſſeln wollte. Hundert tolle, gute, liebe, ſchmeichelnde Worte ſprangen in ſeinem Wie ein Sturm erhob es ſich in ihm, dem blonden bezaubernden Geſchöpfe ſein Denken und Seh⸗ nen zu geſtehen, und ſich Gewißheit zu holen lengebiete angekündigt, wenn die Unternehmer nicht bis dahin die denſelben unterbreiteten Forderungen(erhebliche Lohnerhöhung, Abſchaf fung der verſchiedenen Lohnklaſſen, Einrichtung von Arbeiterräten, Abſchaffung der Zurückhal⸗ tung der Lohnſteuer und Aenderung des Knapp⸗ ſchaftsweſens) bewilligt hätten. g Aus Nah und Fern. a Darimnſtadt, 10. Febr. Von hier nach Mainz iſt jetzt ein einmaliger Perſonenkraft⸗ wagenverkehr eingerichtet, der vormittags hin und nachmittags zurückfährt. . Darmſtadt, 10. Febr. Einen Kraftwagen⸗ verkehr hat in Folge der Betriebseinſtellung der Mainzer Strecke die Poſt von Darmſtadt nach Mainz eingerichtet, der über Weiterſtadt⸗Wörfel⸗ den Klein⸗Gerau—Gc.⸗Gerau—Rüffelsheim nach Mainz vorm. 8 Uhr von der Poſt in Darmſtadt abgeht, während die Rückfahrt von Mainz nach⸗ mittags 5 Urh vom Mainzer Poſtamt aus er⸗ folgt. Es werden Perſonen und Poſtſachen be⸗ fördert. Der Perſonenfahrpreis beträgt 250.— Mark für den Kilometer, nach Mainz alſo 10 000 Mark. Von Privatunternehmern werden, wie wir hören, für eine Fahrt bis zu 50 000 Mark verlangt. Auch für die Strecke Frankfurt- Mainz wurde durch den Frankfurter Verkehrs⸗ verein eine regelmäßige Kraftwagen verbindung eingerichtet. Die Fahrt Frankfurt⸗Mainz berech⸗ net ſich auf etwa 12000 Mark. Die Frankfurter Strecke iſt ſchon ſtark benützt.— Die Darmſtädter elektriſche Straßenbahn hat ihre Fahrpreiſe um 40 Prozent erhöht. Der Preis für eine Teil⸗ ſtrecke beträgt 100.— Mark. 5 Fehlheim, 10. Febr. Bei der Verſteiger⸗ ung der hieſigen etwa 900 Morgen graßen Feld⸗ 10 Wilke bei 1 Gebot von etwa andert⸗ alb Millionen Mark einem Wormſer. ieb⸗ haber der Zuſchlag erteilt. e ah Hambach, 6. Febr. Dem eſtern gemelde⸗ ten Mauereinſturz in einer dieftgen Hoſraſte 907 durch den ſtarken Waſſerdruck verurſacht auch das Nachſtürzen großer Mengen von Geſtein Geröll und Erde zur Folge hatte, ſind in der Nachbar⸗ ſchaft inzwiſchen weitere Bergſtürze ge⸗ folgt. Es wurden Stallungen mit Tieren Bäo⸗ me etc. verſchüttet und weggeſchwemmt. Auch an manchen Gebäuden iſt große! Schaden ent⸗ ſtanden, viele Telephonleitungen zerſtört, da die Leitungsſtangen umgeriſſe vurden. Eine Anzahl ſtark gefähr Gebz wurde inzwi⸗ ſchen von den Bewohnern geräumt. Heidelberg, 7. Febr. Das Hochwaſſer des Neckars hat große Schäden angerichtet. Im Heidelberger Stadtteil Handſchuhsheim wurde die Mühltalſtraße teilweiſe überſchwemmt. Das Waſſer ſteht alſo wie in Heidelberg in vielen Kellern. In Ziegelhauſen und Peterſtal wurden durch Erdrutſche und einen Dammbruch Schäden in Höhe von 20 Millionen Mark angerichtet. Die Bürſtenfabrik Gebr. Wißler mußte den Betrieb ſtillegen, da das Waſſer in die Fabrikräume ein⸗ drang und die Gefahr eines Hauseinſturzes be⸗ ſtand. Sehr große Schäden hat auch das Hoch⸗ waſſer der Steinach in Schönen bei Heidelberg angerichtet, wo die Fluten einen Brückenpfeiler zum Einſturz brachten, die Giebelwand eines Gaſthauſes einriſſen und in einem anderen Gaſt⸗ haus einen Saal zerſtörten. . Seligenſtadt, 10. Febr. In den hieſigen Emaillirwerken am Schlachthof iſt geſtern in Lothringen iſt im großen [lionen Mark ge ſache iſt unbekannt. «Biebrich, 6. Febr.“ Tödli der Straßenbahnführer Otto Nähe der Eiſenbahnbrücke, zwiſchen den einen Wagen und den Lichtmaſt. An den erlittenen Verletzungen iſt er alsbald ge⸗ ſtorben. Mannheim, 9. Febr. Unter dem Verdacht, den Kaufmann Sina Aronsfrau in deſſen Laden ermordet und beraubt zu haben, wurden zwei 18 bezw. 19 Jahre alte Kaufmanns⸗ lehrlinge verhaftet. Die Täter haben ein Geſtändnis abgelegt. = Speyer, 10. Febr Der kürzlich ausgewie⸗ ſene Leiter der pfälziſchen Forſtverwaltung, Re⸗ gierungsdirektor Stamminger iſt, wie aus Heidelberg gemeldet wird, im dortigen Krankenhauſe geſtorben. Aachen, 9. Febr. Eine Frau, welche 100 Dollar geerbt hatte, wurde vor Freude irr⸗ ſinnig! 5 0 5106 Bamberg, 9. Febr. A den Wehrbauten wurde durch das Hochwaſſer ein Schaden von vielen hundert Millionen Mark angerichtet. Hohe Jagdpachtpreiſe. Gernsheim, 10. Febr. Für die Gernshei⸗ mer Feld⸗ und Gemeindejagden ſind Preiſe in Höhe von nahezu neun Millionen Mark erlöſt worden gegen dem bisherigen Jagdpacht⸗ preis von ſage und ſchreibe 3000 Mark! — Ockſtadt, 8. Febr. Die hieſige Wildjagd wurde für jährlich 5 700 000 Mark verpachtet. Seither waren nur 4000 Mark bezahlt worden. = Heppenheim a. d. B., 8. Febr. Die Jagd im benachbarten Erbach wurde auf ſechs Jahre für jährlich 850 000 Mark an einen Darmſtädter Herrn verpachtet. z Geinsheim(Pfalz), 7. Febr. Bei der Ver⸗ ſteigerung der hieſigen Feld⸗ und Gemeindefagd wurde unter Beteiligung auswärtiger Jagdlieb⸗ haber ein Geſamterlös von 8 920 000 Mark er⸗ zielt. Der bisherige Pachtzins betrug 3815 Mk. Meckenheim(Pfalz), 9. Febr. Die Feld⸗ jagd wurde für 6 115000 Mark an Friedrich Willerſinn in Oppau verpachtet. * Erdbeben auf der Inſel Hawai. Wd. London, 6. Febr. Man meldet aus Newyork, daß der Schaden, der auf der Inſel Hawai infolge einer Erderſchütterung entſtanden iſt auf 100 Millionen Dollar geſchätzt wird. Die Zahl der Opfer beläuft ſich auf 10. Aufſtand auf der Inſel Martinique. * tinique ein Aufſtand der Plantagenar⸗ beiter ausgebrochen, welche die Zuckerplanta⸗ gen in Brand ſteckten. Bei einem Zuſammen⸗ ſtoß mit der Polizei wurden mehrere Aufſtändige getötet. Aus dem Gerichts. 8 Mainz, 10. Febr. Das Militärpolizeigericht verurteilte den evangeliſchen Pfarrer Konrad zu Bacharach zu 10000 Mart Geldſtrafe und den evangeliſchen Pfarrer Reifferaz zu Simmern zu 20000 Mark Geldſtrafe wegen angeblicher Beleidigung der Beſatzungsarmee. Handelsnachrichten. Wirtschafillche Rundschau. Warenmarkt. Vom 15. bis 25. Januar ſind die Inlandwa⸗ ren von dem 1894 fachen auf das 2872 fache oder um 52 Prozent und die Einfuhrwaren von dem 3346fachen auf das 5360fache oder um 62 Prozent geiſtegen. Zeitdem brachte das Anziehen der Deviſen ein ungeheures Steigen der Warenpreiſe. das ſich noch weſentlich fortſetzen wird, da ſich der Preisſtand auf keinem Gebiete noch völlig den Auslandspreiſen angepaßt hat. Dieſes ein großes Schaden feuer ausgebrochen, das faſt ſämtſiche Maſchinen und Marenvorräte vernich⸗ N n wiſſen, woran ich bin.“ der die kleine, weiße Mädchenhand. „Ich liebe Sie über alles, liebe Sie, wie nur ein Mann ein Weib lieben kann.“ Er blieb ſtehen und ein Beben ging durch ſeine Geſtalt. „Ilſe, werde die Meine, und ich will tun, was in meinen Kräften ſteht, Dir ſoviel Glück zu geben, wie nur ein Menſch dem andern geben kann.“ W Ilſe dachte verwundert, daß ſie Hans Kurſchmann gar nicht ſoviel Temperament zugetraut hätte, aber er ſah hübſch und männlich aus, wie er ſo vor ihr ſtand, und ſie geſtand ſich ein, daß ſie ihn eigentlich doch ſehr, ſehr gut leiden mochte. Vielleicht war das Gefühl, das ſie für ihn hegte, auch Liebe? Ihre feingliedrige Schlankheit fühlte ſich dem erregten Manne gegenüber ſehr überle⸗ gen. Wie komiſch es war, daß er auf den gleich⸗ gültigen Maler eiferſüchtig war! 8 Am liebſten hätte ſie laut gelacht. „Ilſe, ſüße, kleine Ilſe, ich habe Dich über die Maßen lieb“, flüſterte er in ihr Ohr und 570 heißer Atem ſtrich an ihrem Geſicht vor⸗ Ganz dicht blickte ſie in zwei werbende, bit⸗ tende Männeraugen, und da überfiel es ſie wie eine leichte, wohlige Lähmung, unter der jedes Sinnen und Klügeln einſchlief. „Ilſe“, flüſterte es drängend und nochmals „Ilſe“, und dann ein Strom von Worten. „Du, ich habe Dich lieb und wohin ich mich wende, denke ich nur an Dich. Ich beneide alle, die Deine Nähe genießen dürfen, und ich haſſe den Maler, der Dich ſo, wie Du jetzt ene Er preßte ſchon wie⸗ Miß verhältnis ſchuf einen ſtarken Anreiz zum bieten, und Dich mit hinunternehmen in mein kleines Haus als die ſchönſte Frau, die jemals darin gelebt. Ilſe, liebe, geliebte Ilſe!“ Ganz nahe neigte ſich der Männerkopf und dann ſenkte ſich ein Lippenpaar auf das ihre und Ilſe ließ ſich vom Doktor Kurſchmann küſſen und wußte nun, es war gut ſo, denn auch ſie hatte ihn lieb. g Langſam entzog ſie ſich endlich ſeinen Ar⸗ men. Um des Himmelswillen, wenn die Szene Zeugen gehabt hätte, das wäre doch ſehr peinlich geweſen. Sie atmete auf. Der lange Gang war leer wie vordem. f „Nun biſt Du meine Braut, Ilſe! und ich will gleich mit Frau von Valberg über unſere Zukunft ſprechen“, flüſterte der Doktor mit zärtlichem Lächeln.. „Nein“. Ilſe ſagte es feſt und betont. „Laß mir doch kurze Zeit die Freude, ſo ein liebes, ſchönes Geheimnis zu haben, bitte.“ Der Doktor nickte. „Wie Du willſt, Liebſte, vielleicht haſt Du recht, wenn wir erſt noch ein Weilchen die glückliche Heimlichkeit genießen.“ Er umfaßte das Mädchen abermals 1 ein liebliches, künftiges Doktorweibchen, Du.“ Irgend jemand kam die Treppe herauf, da raunte Ilſe dem Manne zu, in den Parkſaal voran zu gehen, ſie käme gleich nach. Haſtig verſchwand ſie wieder in ihrem Zim⸗ nter. Dort ordnete ſie mit flinken Fingern ihr Haar, das ſich etwas verwirrt hatte, und kühlte ihr e um die glühende Wangen⸗ röte zu dämpfen. f„ ausſiebſt. malen darf. Ich möchte es ihm ver⸗ Fünf Minnten ſpäter befand ſie ſich a im Parkſaal. tat. e 0 0 ch verunglüe g f von hier ler der Entgleiſung eines Straßenbahnzuges in der Infolge der raſchen Fahrt ſtürzten in der ſcharfen Kurve beide Wa⸗ gen aus dem Gleiſe und fielen um. Otto kam als beendigt angeſehen werden. Wie der Draht meldet, iſt auf der Inſel Mar⸗ i 7 75 jahrsmeſſe bereits vergeb zwiſchen München—Leipf eingerichtet. 5 5 5 0 Landwirtſcha ft. Nach den nun vorliegenden amtlichen Ziffern hat die Ernte 1922 für Brotgetreide einen Rück. gang von mehr als zweieinhalb Millionen Ton⸗ en gegen 1921 betragen und gegen 1913 nicht einmal die Hälfte des Ertrages erreicht. Dage⸗ bs iſt ſeit 1921 eine bedeutende Vermehrung es Kartoffelertrages eingetreten— Von ver⸗ ſchiedenen Seiten wird uns beſtätigt, daß die Viehbeſtände, insbeſonder? Rindvieh, Schweine und Schafe erheblich zurückgehen. Beſonders be⸗ denklich erſcheint der Rückgang des Jungviehbe⸗ ſtandes. Die Urſache liegt in der ſchlechten Fut⸗ termittelernte der letzten Jahre. Produktenmarkt. In Rückwirkung der anhaltenden Steigerung der Deviſenpreiſe gingen auch die Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe auf der ganzen Linie beträchtlich in die Höhe zumal das Ange⸗ bot hauptſächlich in Getreide ſehr ſchwach iſt. Die Käufer ſind bei den ſehr hohen Forderungen äu⸗ ßerſt vorſichtig. Auch die Geldknappheit hemmt die Unternehmungsluſt. Mit dem Rückgang der Deviſen erfolgten auch hier ziemlich große Rück⸗ ſchläge.— Der Abſtich der 1922er Weine kann Ueber die Ent⸗ wicklung der vorjährigen Gewächſe hört man ein zünſtiges Urteil. Im Verkauf legten ſich die Eigner nach wie vor Zurückhaltung auf. Viehmärkte.. Wie nicht anders zu erwarten war, brachte die letzte Woche auf allen Mörkten weiter anziehende Preiſe. Lebenshaltung. Die Lebensmittel ſtiegen in der Zeit vom 15. bis 25. Januar von dem 1703ſachen auf das 2764⸗ fache des Vorkriegsſtandes oder um 62 Prozent. Eine gewaltige Teuerung ſteht uns erſt bevor, wenn die Auswirkung der jetzigen Markentwert⸗ ung ganz in Erſchen uns„i.— Die deutſche Brotverſorgung iſt nach Exktsrungen des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums bis Jult geſichert. 5 Verkehr. Im Eiſenbahnverkehr iſt eine weſentliche Ver⸗ ringerung im Perſonenfahrplan eingetreten. Der Verkehr wird vorausſichtlich noch eine weitere Einſchränkung erfahren.— Vom 1. März ab ſteht wieder eine Erhöhung der Poſtgebühren um un⸗ gefähr das Doppelte bevor. Geldmarkt. Die letzte Woche brachte eine noch nie dage⸗ weſene Flucht vor der Mark. Der Dollar war vorübergehend bis über 50 000 geſtiegen. Dabei handelte es ſich nicht nur um politiſche Auswir⸗ kungen, ſondern offenbar auch um ſpekulative Strömungen, die von den großen Börſenplätzen des Auslandes ausgehen und von den deutſchen Börſen mit nervöſer Haſt aufgenommen und noch geſteigert werden. Gegen Wochenende ga⸗ ben die Deviſen wieder ſtark nach. Am Effek⸗ tenmarkt kaufte das Publikum planlos und wahl⸗ los alles auf was nur zu haben war. Daher aren auch die Kursbewegungen ſprunghaft.— Trotz Zunahme der Notenerzeugung iſt wieder neuerdings ein großer Mangel an Zahlungs⸗ mitteln eingetreten. Handel und Induſtrie. Die letzte Inderzifſer für Induſtrieſtoffe iſt von dem 2931achen auf das 4262fache oder, um 45 v. H. emporgeſchnellt, die allgemeine Groß⸗ handelsinderzifſer von dem 2131fachen auf das 3286fache des Vorkriegsſtandes oder um 54 v. H. — Der Großeinkauf ausländiſcher Rohmgateria⸗ lien legte ſich in der letzten Zeit weitgehendſte Zurückhaltung auf in Anhetracht des enormen Riſikos. das dieſes Geſchöft birgt.— Im Ja⸗ nuar ſind nur 23 Konkurſe gegen 42 im Dezem⸗ ber und 123 im Januar v Js. eröffnet worden. 5 Kohlenmarkt. Die Kohlenverſorgung hat durch die Ruhr⸗ beſetzung bisher wohl eine Einſchränkung erfah⸗ ren, doch kann von einer Kalamität noch nicht geſprochen werden. Die Induſtrie Süddeutſch⸗ lands iſt durchſchnittlich noch auf 3 bis 4 Monate verſorgt. Die Verſorgung erfolgt in der Haupt⸗ 55 mann heute noch nicht geſehen, und ſandte ihm heimlich einen ſo ſchelmiſchen Blick zu, daß der gute, jeglicher Verſtellung unkundige Doktor rot ward wie ein Schuljunge. Am Abend beabſichtigte Ilſe ihren Eltern zu ſchreiben, daß ſie der Doktor, der im Dorfe Eckhofen wohne, zur Frau begehre; aber ſie zerriß den angefangenen Brief wieder, die Mitteilung hatte keine Eile, denn die Eltern bereiteten ihr ſicher keine Schwierigkeiten, die waren ſogar gewiß rieſig ſtolz,, wenn ihre Tochter die Gattin eines Studierten, eine tige Frau Doktor wu. Und ſo blieb nach„„en hin zwiſchen Dr. Kurſchmann und Ilſe alles wie vordem, nur ſie beide wußten, Auch Eliſabeth von Valberg merkte nicht, daß ihre junge Freundin nun eine Braut war. Ilſe hätte nicht zu erklären vermocht, wes⸗ halb ſie zu Eliſabeth ſchwieg, das Empfinden, es ſei beſſer, ſprechen. Sie wollte damit warten, bis man ſich wieder allein im Schloſſe befand und der Maler wieder nach München zurückgekehrt war. 5 Das Bild machte gute Fortſchritte, und nicht immer war Eliſabeth bei den Sitzungen im Parkſaal dabei. für ſie doch mancherlei zu tun, und wenn ſie auch vorläufig noch nirgends in der Nachbar⸗ ſchaft Beſuch zu machen gedachte, ſo fand ſich. nach und nach doch der eine oder nachbar unter irgend einem meiſt ichtigen Vorwande ein, um Witwe, die als Nachfolgerin des alten Barons 75. auf dem reichen Fideikommißbeſi 10 Je ſchauen, ofen ſaß, ein bißchen ſache mit engliſcher Kohle. Das neuerliche Sin⸗ ken der Mark erſchwert den Bezug. 88 wie ſie zu einander ſtanden. aber ſie hatte noch nicht zu Es gab als Schloßfrau andere Guts⸗ 0 durch⸗ ie junge ſich en. nine g Verf betätigt. nicht aufgehoben. nausgeſprochene Beſchlagnahme des vor Einkauf wieder mehr herausgetre 0 15 die Rundholz⸗Verkaufster⸗ er außerordentlich hohe Preiſe. Immer⸗ das Einkaufsgeſchäft jetzt mit größerer Oeſterreich bat ſich d Banknatenumlauf un Oeſterre at er Bankna n 90 letzten Woche um 102 Milliarden ver⸗ mindert.— Litauen rechnet in dieſem Jahre mit nem bedeutenden Getreideüberſchuß. Die kuſſiſche Induſtrie weiſt eine allgemeine Stei⸗ zerung der Produktion auf. In England Uümmt die Arbeitsloſigkeit ab.— Der franzöſiſche Franken iſt ſtark rückgängig. Aufgehobene Beſchlagnahme. Wd. Koblenz, 7. Febr. Die Fnterallitecte theinlandkommiſſion hat die Beſchlagnahme der bolzvorräte in den Knommunalwaldun⸗ zen des beſetzten Gebietes aufgehoben und [den Gemeinden das freie Verfügungsrecht über die noch Die vom Kreis⸗ Walderträgniſſe wiedergegeben. Für ie iſt die Beſchlagnahme Staatswaldungen Wo. Rüſſelsheim, 7. Fehr. bdelegierten der Interalliierten Rheinlandkom⸗ miſſion für den Kreis Groß⸗Gerau und das be⸗ 1 Gebiet der heſſiſchen Provinz e eit im Gemeindewald zum Preiſe von 12,5 Mil⸗ ge Mark verſteigerten Stammholzes wurde auf Anordnung der Interalliierten Rheinland⸗ kommiſſion in Koblenz aufgehoben und zur Ab⸗ fuhr freigegeben. Auch die übrigen bereits an⸗ geſetzt geweſenen, aber infolge der Beſchlag⸗ nahme⸗Anordnung zurückgeſtellten Holzverſtei⸗ gerungen in den Kommunalwaldungen des Krei⸗ ſes Groß⸗Gerau können demnächſt abgehalten werden. Wormſer Warenbörſe, Weizen 120—140 000 1. ie 110. 15 000 /: Gerſte 105000.; Hafer 85110 000 /; Weizen ehl 230255 000 „/: Roggenmehl 180200 0/ Futtermebhl Weizenſchalen 70—75 000 /; Feine Weizenkleie vor durch rote Zahrkarte guf das Poſtſcheckkonto 75 e fel für Angeſtellte zu erweiſen. N i Faſtnachtsmontag war geſtern. Man muß in den Kalender ſchauen, um es zu wiſſen, denn al⸗ les, was uns umgibt, erſtickt jeden Gedanken an ehemals fröhliche Tage⸗ Die neuen Tariferhöhungen der Eiſen⸗ bahn. Am 15. Febr. ſteigen die Gütertarife um 100 Prozent, vom 20. Febr. ab die Tier⸗ tarife um 60 Prozent. Zum 1. März werden die Perſonentarife um weitere 100 Pro- zent erhöht. In der 4. Klaſſe wird man alsdann den 800 fachen Betrag der Vorkriegszeit zahlen; in den anderen Klaſſen noch mehr. l Erhöhung der Kohlenpreiſe Der Pre* die Tonne Ruhrfettkohlen hat ſich ab 8. Februar von 68 411 Mark auf 123 355 Mark er⸗ h öh t, alſo faſt auf das Doppelte. 516 Der Zuckerpreis für Februar wird nach einer Mitteilung des Reichsverbandes deutſcher Kolonialwaren⸗ und Lebensmittelhändler min⸗ deſtens 600 Mark für das Pfund betragen. Der Zucker unterſteht bekanntlich der öffentlichen Be⸗ wirtſchaftung. i X Rheinlandtommiſſion und Hundeſteuer. Bei Gelegenheit einer Geſetzesprüfung hat die Inter⸗ alliierte Rheinlandkommiſſion beſtimmt, daß die Hundeſteuer eine Steuer im Sinne des Art. 9 des Rheinlandabkommens ſei und daher alſo die Mitglieder der Beſatzungsarmee und das Perſonal der Rheinlandkommiſſion davon hefreit ſeien. 0 [ Vorſicht! In außergewöhnlichen Zeiten tritt in Wort und Schrift manches an die Oberfläche, was bei näherer Nachprüfung ſich als der Beachtung nicht wert erweiſt. Man laſſe ſich von anonymen Dingen nicht irre führen, mö⸗ gen ſi?: herkommen, wo immer ſie wollen! 1 * Die Erhöhung der Poſtgebühren am 1. März. Es wird im allgemeinen mit folgenden Sätzen zu rechnen ſein: Poſtkarten im Ortsverkehr 20.— Mark, im Fernverkehr 50.— Mark, Briefe im Ortsverkehr 40.— Mark, im Fernverkehr 100.— 7075 000 /; Stroh 24—30 000 /, alles per 100 Kilo bahnfrei Worms. Tendenz: ruhig infolge anhaltender Transportbehinderung und rückgän⸗ gigen Deviſen. Mannheimer Produktenbörſe. Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung. Ver⸗ 100 Kilogramm bahnfrei langt wurden die ö Mannheim für Weizen 142 000 /; Roggen 12000 J,; Gerſte 110—118 000 /: gebundenes Stroh 3840 000 ¼¼. inländiſchen Hafer 80100 000%; Wieſenheu 43—46 000 //; Luzer⸗ ungsbehörden nekleehen 50—52 000 /; Zreßſtroh 41—43 000%; der heſfiſchen Regierung Der Richtpreis der Mühlen für Weizenmehl Spezial o ſtellte ſich auf 260000 /. 200200 000 ¼/ verkauft. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugetrieben 64 Kälber, 54 Schweine, 341 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht für Kälber 200—240 000%: für Schweine 275300 000 /: für Sauen 270. bis 280 000 /; für Ferkel und Läufer pro Stück 60⸗ bis 150 000. Tendenz mit Kälbern lebhaſt, geräumt mit Schweinen mittelmäßig, Ueverſtand mit Ferkeln und Läufern lehaft. Wein. Aus der Pfalz, 8. Febr. Für neuen Unter⸗ haardter wurden 650 000 bis 725000 Mark pro 1000 Liter bezahlt. Für 1921er wurden 3 bis 4 Millionen Mark geboten. Das Angebot kann die Nachfrage nicht mehr befriedigen, Vermiſchkes. Der Damenhut als Kompaß der Luftſchiſſahrt. Der Damenhut, der vermöge ſeiner Eigen⸗ ſchaft, ſich in trockener Luft zuſammenzu⸗ ziehen, und in naſſer Luft zu vergrößern, bis⸗ her nur als Notbehelf für die Meſſung von Feuchtigkeit in der Atmoſphäre in Frage a dam, iſt jetzt dazu auserſehen. in der Luft⸗ ſchiffahrt eine bedeutungsvolle Rolle zu ſpie⸗ len, indem er dazu dienen ſoll, die Höhe einer Nebelſchicht zu beſtimmen. Die von London mach Paris fliegenden Luftfahrzeuge ſehen ſich auf dem engliſchen Gelände nur zu of durch dichte Nebel behindert, der zuweilen ſo⸗ gar die Abfahrt unmöglich macht. Es iſt deshalb von großer Wichtigkeit, die Dichtig keit, Ausdehnung und Höhe der Dunſtſchich feſtzuſtellen. Während man zur Beſtim⸗ mung der erſtgenannten beiden Dinge durch die auf der Strecke ausgeſtellten Beobachte ausreichend unterrichtet wird, hat man jetzt zur Meſſung der Höhe ein mechaniſches Sy⸗ ſtem in die Praxis eingeführt. Man läßt zu dieſem Zweck die gewöhnlichen Feſſelballons aufſteigen, wenn dieſe ſiber die Dunſtſchicht, hinaus in die klare Luft kommen, ſo löſt ſich unter dem Einfluß der Sonnenſtrahlen ein Ring und gleitet am Feſſelſeil herab, deſſen Länge über die Dichtigkeit des Nebels Aus⸗ kunft gibt. Die Einrichtung, die dem Ring das Abgleiten ermöglicht, iſt denkbar einfach. Der Ring iſt durch eine Art Sperrhaken feſtge⸗ macht. Am äußerſten Ende dieſes Sperr⸗ hakens iſt ein Damenhut befeſtigt, der im Augenblick des Aufſteigens angefeuchtet wird. Wenn er in die Nähe der Sonne kommt, 0 zieht er ſich zuſammen, und betätigt dadurch 5 den Sperrhaken und löſt ſo den Rina. Lokales. Marken in der Angeſtelltenverſicherung. Die Beiträge zur Angeſtelltenverſicherung ſind vom 1. Januar 1923 an durch Marken zu entrichten. Die. Marken ſind bei den Poſtanſtalten erhältlich. Die Marken haben die Form eines aufrecht ſtehenden Rechtecks, ſind in Kupfertiefdruck her⸗ geſtellt, zeigen in dem Mittelfelde die Darſtellung einer Charitas und enthalten die Inſchrift„An⸗ geſtelltenverſicherung“, Die Farbe der Marken aller Gehaltsklaſſen iſt blau. Die Unterſcheidung der einzelnen Marken ſen, und Wertau or dem gegeben, Beiträge lar 1923 find na 1 iſt durch den Gehaltsklaſ⸗ Bei der 2. Hand wurde es mit terzubringen. 5 lich, daß den Gemeinden ö eine Auslandspoſtkarte 180.— Mark, Aus⸗ 90000% Roggenkleie 70.75 000; Grobe trart eine Auclandepoſtear landsbriefe 300.— Mark, Telegrammgebühren: Fernverkehr Grundgebühr 160.— Mark, Wortge⸗ bühr 30.— Mark. Die Fernſprechjahresgrundge⸗ bühren bleiben unverändert. Ortsgeſpräch 30.— Mark. a AE 50 000 Mark⸗Schein⸗ hat die Reichsbank in großer Zahl ausgegeben. Damit wird die Knapp⸗ heit der Zahlungsmittel behoben. Anderſeits illuſtriert die Ausgabe von 50 000 Mark⸗Scheinen auch den»härmlichen Stand der Mark. Die Unterbringung der von den Beſatz⸗ ausgewieſenen Perſonen. Von wird uns geſchrieben: „Mit Rückſicht auf die Geſamtlage iſt es erfor⸗ derlich, die auf Grund der letzten Ereigniſſe aus⸗ gewieſenen Perſonen ſo ſchnell als möglich un⸗ Dies iſt jedoch nur dadurch mög⸗ das Recht und die Pflicht übertragen wird, dieſe Perſonen vor al⸗ len Wohnungsſuchenden zu berückſichtigen. Hier⸗ nach heſteht für dieſe z eine Wohnung. Zt. wenig Ausſicht auf Wir verkennen durchaus nicht die Härte emer derartigen Anordnung, glauben aber von der Einſicht dee Betroffenen erwarten zu dürſen, daß ſie ſich der Berechtigung dieſer wohl nur vorübergehenden Maßnahme nicht ver⸗ ſchließen. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir Ran die geſamte Bevölkerung den Appell richten, ſich zugunſten unſerer ſchwer getroffenen Volks⸗ genoſſen auch freiwillige Beſchränkung in Bezug f U ö ö ten laſſen. ter oder Wohnungskommiſſionen den Orte zu richten.“— Dieſe Inſchrift richtet auf ihre Bequemlichkeit aufzulegen und die ir⸗ gendwie freizumachenden Wohnungen oder Räu⸗ me, ſei es möbliert oder unmöbltert, meinden zur Verfügung zu ſtellen. den Ge⸗ Ganz beſon— ders ſind unmöblierte Zimmer erwünſcht, die ſich zu einer Wohnung vereinigen oder herrich⸗ Angebote ſind an die Wohnungsäm⸗ der betreffen ſich an die Bewohner des unheſetzten Gebietes. Möge ſie dort das richtige Verſtändnis finden! Verſchwendet kein Zeitungspapier! Die Papierpreiſe ſteigen immey höher. Eine weitere Steigerung iſt durch die erhöhten Kohlenpreiſe und Transportſpeſen ete. mit Sicherheit zu er⸗ warten. Demzufolge ſteigt auch der Preis für das Malulaturpapier. Viele Verleger kaufen die geleſenen Zeitungen ſelbſt wieder zurürk und ver⸗ billigen dadurch ihren Leſern das Bezugsgeld. Das Altpapier hat alſo jet einen hohen Wert und ſollte nicht planlos verſeuert oder weggewor⸗ ſen werden. 113 Hundeſteuer. Auf Grund des Art. 7, Abſ. 5 des Geſetzes, die Ausführung des Landesſteuergeſetzes betreffend, vom 7. Auguſt 1920(RGBl. Seite 237) werden hiermit die Hauptzollämter ermächtigt, Erlaß der Hunde⸗ ſteuer für das laufende Jahr auf Antrag in eigener Zuſtändigkeit zu gewähren, wenn 1. die Abſchaffung und Abmeldung des Hundes bis zum 25. Februar l. Js. in der vorge⸗ geſchriebenen Form(J 3 der Hundeſteuerverord⸗ nung erfolgt iſt; 2. der Hundeſteuerflichtige glaubhaft macht, daß er lediglich aus Unkennt⸗ nis über die nunmehrige Höhe der Hundeſteuer die Abſchaffung des Hundes blaher unterlaſſen hat und daß 3. die Erhebung der erhöhten Hundeſteuer für 1923 nach Lage der Verhält⸗ niſſe eine Härte darſtellen würde. 8 Sport. Großkampftag der Dag des Bezirks Südheſſen. Der genannte Großkampf⸗ tag der DK konnte bei ſchönſtem Fußballwetter ausgetragen werden. Es ſtanden ſich auf dem Amlzitiaplatze die erſten Mannſchaften von Lorſch und Bürſtadt gegenüber. Ausgang 3:0 und auf dem DK Platze Viernheim und Heppen⸗ heim, wo Viernheim die Gäſte mit 5: 0 erledigte. Der kleine Platz hat das Splel etwas beeinträch⸗ ligt.— Nach einer kleinen Pauſe kamen die beiden Sieger Viernheim und Lorſch um dle Be⸗ zlrksmeiſterſchaft auf dem Amizltiaplatze zuſammen, worauf alles mit großer Spannung wartete, Vor den Augen der Zuſchauer vollzog ſich ein ſchönes und intereſſantes Splel, welches mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt wurde, Etwas uber den Verlauf de Nach Anſtoß, fängt 1 ule Lorſ an zu an zu d aber jetzt rafft ſich Viernheim beſſer zuſammen und konnte der Halbrechte(M. K.) in der 15ten Minute dem Gegner das erſte Tor nach ſchönſter Manier ſchleßen. Nach Wiederanſtoß beginnt ein abwechſelnd ſcharfes Tempo, wobei auch das Vlernheimer Tor öfters in Gefahr geraten iſt, aber durch die tapfere Abwehr Vlernheims bezw. Tormann konnte Lorſch den Ausgleich nicht er⸗ ielen. Elne Minute vor Halbzeit kann der Mittelſtürmer(F. M) den ten Treffer in die Maſchen des Gegners ſenden. Halbzeit 2: 0. Lorſch beginnt jetzt wleder aufs neue an zu drängen, aber an der beſonders guten Hinter⸗ mannſchaft Viernheims hieß es Halt machen. (Verte diger B. M. u. E. H) In den letzten Minute kann der Halblinke Viernheim(5. V) eine ſchön geſchloſſene Flanke des Rechtsaußen zu einem Tor verwandeln. Ausgang 3:0. Dai K Viernheim iſt ſomit Meiſter von Südheſſen und man hofft, daß wenn es jetzt um den Gau⸗ meiſter geht, die Viernheimer DIs auch wieder gut abſchneldet, was ja bei dieſer Mannſchafts⸗ aufſtellung der Fall ſein wird.— Alle Spieler konnten einem nur aufs Beſte gefallen, beſonders iſt an dieſer Stelle noch einmal die Hintermann⸗ ſchaft zu betonen; da dteſelbe ja nur glänzende Arbeit leiſtete. Wieder ein Zeichen, daß die DJK auch zu ſpielen verſteht.— Am Sonntag kommen nun die beiden erſten Mannſchaften von Dag Mutterſtadt, welche auch Führer in A⸗Klaſſe ſind, (wenn Viernheim nicht durch ein Gaumeiſter⸗ ſchaftsſpiel verpflichtet iſt) wo auch ein intereſſantes Spiel zu erwarten iſt, darum darf ſich kein Viernheimer Sportsmann dieſes Spiel entgehen laſſen und muß die Parole am Sonntag wieder heißen:„Auf zum DK Sportplatz!“ Stemm⸗ u. Ringklub Viernheim. Die Fortsetzung der Serienkämpfe am Sonntag gegen Feudengeim welche Viernheim den Meiſter⸗ titel bringen sollte, brachte leider inſofern eine Enttäuſchung, daß der Kampf während dem Ringen von Seiten der Feudenheimer Mannſchaft durch Zwuüchenrufe unterbrochen vurde. Grund dieſer Zwischenrufe war, daß man die Ent ſchließungen der Kampfrichter nicht anerkennen wollte. Im Laufe der Auseinanderſetzungen, erklärte der erſte Stemmwart, Herr J. Mandel, daß Viernheim verzichte. Ein Zeichen des edlen Kampfgeiſtes der Viernheimer Mannſchaft. Es ind ſomi Sieg und Punkte den Feudenheimern geſchenkt. Im Stemmen waren über 200 Punkte Vorsprung erreicht und im Ringen 3 Siege 4 Unentſchieden bei 9 Gängen. Der Rerourkampf wird nicht ſtattfinden dagegen gibt ſich der Sremm⸗ und Ringtlub alle Muhe, eine erſtklaſſige Stadtemannſchaft für ſich zu ver⸗ pflichten zu freundſchaftlichem Wettkampfe. AM. § Zu Gunſten der Ruhrhilfe geben die beiden hiengen vichtſpieltheater heute u. morgen Mittwoch beſondere Vorſtellungen. Des Näheren verweiſen wir auf den Inſexatenteil. — Weinheim, 10. Febr.(Schweine⸗ markt.) Zugeführt 120 Stuck, verkauft 96 Stück. Muchſchweine wurden verkauft das Stück von 50 000,bis 100000 Mark, Läufer das Stuck von 100 000 bis 140 000 Mark. FTT Eingegangene Spenden f. D. Auhrgebiet 2000 Mk. 600 Mk. 500 Mk. 15000 Mk. Kornellus Fiſcher, Zimmermeiſter. Phil. Wunder 2. L. Reiß, Kaufmann(2. Rate) Caſino⸗Geſellſchaft , Goldſteeiin n 5000 Mk. Peter Knapp, Wieſenſtr.. 1000 Mk. Weitere Beiträge nimmt entgegen Die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Dr Amtlicher Teil. Betr.: Hilfe für das Ruhrgeblet. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die veranſtaltete Sammlung einen Be— trag von 672216 Mk. erbracht hat. Das Orts⸗ kartell der hieſigen Beamten hat gleichfalls einen Betrag von 140000 Mk. zur Unterſtutzung not⸗ leidender Beamten im Ruhrgebtet aufgebracht. Wir ſprechen allen Spendern, dle ſich an dem Volksopfer beteiligt haben, unſeren innigſten Dank aus und geben der Hoffnung Ausdruck, daß die Opferwilligkeit bei einer erneuten Samm⸗ lung im gleichen Maße vorhanden ſein möge. Betr.: Bekämpfung von Inſekten. Wir machen die hieſigen Baumbeſitzer darauf aufmerkſam, daß wir noch eine größere Menge Inſektenfanggürtel zum Verkauf vorrätig haben. Wir bemerken, daß gerade jetzt noch Zeit iſt dieſe Fanggürtel an den Väumen anzulegen, um dle Bäume von den ſchüdlichen Inſekten zu bewahren. Betr.: Aufrechterhaltung der Stromlieferung. Die Gas⸗ und Elektrizitätskommiſſion hat in ihrer Sitzung vom 6. Februar 1923 den Prels für Lichtſtrom pro Januar auf 500 Mk und Kraftſtrom auf 450 Mk. für dle Kllswatt ⸗ ſtunde feſtgeſetzt. Die igt feſteſes:: a. für Lichtſtrom 5 Amp. 0 Mk. I 7 10 10 30 I b. für Kraftſtrom 345 Amp, 30 Mk. 10 77 7 35 7 70 5 Gleichzeitig fügen wir hinzu, daß die für 75 77 den Verbrauch von Strom fälligen Gelder in den nächſten Tagen zur Erhebung gelangen. Viernheim, den 12 Februar 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Die Not des deutſchen Volkes. Im Hinblick auf die Not des Volkes und im Anſchluß an das in den Tageszeitungen veröffentlichte Rundſchreiben des Herrn Reichs⸗ kanzlers vom 16. d. Mts. hat das Heſſ. Mini⸗ ſterlum des Innern folgendes angeordnet: 1. Die Polizeiſtunde iſt allgemein und aus⸗ nahmslos auf Elf Uhr abends feſtzuſetzen, ſo⸗ weit ſie bisher nicht ſchon auf eine frühere Stunde feſtgeſetzt war. Es iſt dafür zu ſorgen, daß die Anordnung nicht nur auf dem Papier ſteht, ſondern die Polizeiſtunde ſtreng eingehalten wird. Die Polizeiſtunde gilt bis auf weiteres auch für geſchloſſene Geſellſchaften, Vereine uſw. Theatraliſche Vorſtellnngen, Vorſtellungen in den Lichtſpieltheatern, Feſtlichkeiten und Luſtbarkeiten aller Art müſſen bis ſpäteſtens 11 Ahr abends beendet ſein. 2. Alle karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen einſchließlich der ſogenannten Koſtümfeſte, auch ſoweit ſie mit Tanz nicht verbunden ſind, ſind verboten. Das gilt auch für Veranſtaltungen geſchloſſener Geſellſchaften und für Veranſtaltungen in privaten Räumen. Das Tragen von Ver⸗ kleidungen irgendwelcher Art, Koſtümen, karne⸗ valiſtiſcher Abzeichen uſw. auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten iſt verboten. 3. Erlaubnis zur Tanzbeluſtigung(Ver⸗ ordnung vom 19. Dezember 1899/2. Januar 1901) darf bis auf weiteres nicht erteilt wer⸗ den. Geſuchſteller ſind zu bedeuten, daß An⸗ träge an uns auf Ausnahmebewilligung keine Ausſicht auf Erfolg haben. 4. Der Ausſchank von alkoholiſchen Ge⸗ tränken und die Abgabe von Tabakwaren an Jugendliche unter 16 Jahren iſt verboten. Ju⸗ gendlichen unter 16 Jahren iſt das Tabakrauchen auf öffentlichen Wegen. Straßen, Plätzen oder anderen öffentlichen Orten verboten. 5. Die Lichtſpieltheater ſind ſtrenger als bisher zu überwachen. Die öffentlichen und privaten Organe der Jugendfürſorge klagen immer wieder darüber, daß die halbwüchſtge Jugend auch Vorführungen ſolcher Bildſtreifen beſucht, die durch die zuſtändigen Prüfſtellen zur Vorführung vor Jugendlichen nicht zuge⸗ laſſen ſind. Den Vorſchriften des Lichtſpiel⸗ geſetzes iſt ſowohl den Lichtſpieltheaterbeſitzern als den Jugendlichen gegenüber Geltung zu verſchaffen. Wir erwarten von der Einſicht der Kreis⸗ angehörigen, daß es zur Durchführung dieſer Anordnungen keiner weiteren polizeilichen Maß⸗ nahmen bedarf. Heppenheim, den 21. Januar 1923 Heſſ. Kreisamt Heppenheim Pfeiffer. Wir weiſen auf obige Bekanntmachung des Kreisamts Heppenheim hin und empfehlen die ſtrikte Befolgung der Anordnunngen. Unſere Beamten ſind angewieſen, Zuwider⸗ handlungen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Viernheim, den 10. Februar 1923 Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Bekanntmachung. Zugelaufen ein Hund(grauſchwarzer Farbe). Der Eigentümer wolle ſich bis ſpäteſtens Don⸗ nerstag, den 15. Februar 1923 vorm. 9 Uhr bei uns melden. Sofern dieſes nicht geſchieht, wird am gleichen Tage um 9 Uhr die öffentliche Verſteigerung im Rathaushof erfolgen. Viernheim, den 13. Februar 1923. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim: Ludwig. ——— Druck arhef ten jeglicher Art far Oe werbe. Handel und Behörden in sauberer, ge- schmackvoler Ausführung liefert in kur- 20 Zeit u. 2 mässig. Preis. Buchdruckerei Joh. Martin Verlag des JViernheimer Anzeiger. Höchste Waschkraft Gröhte Ergiebigkeit * uENNEHL N CIE. e Miete wird ab 1. Januar 1928 wle 0