Polizeiamt gibt folgendes be⸗ kannt: Der wegen Diebſtahls verdacht eines Fahr⸗ rades feſtgenommen geweſene Johann „ Alleeſtraße Nr. 7, wurde wieder entlaſſen, da einwandfrei nachgewieſen worden iſt, daß nicht er, ſondern Martin Hanf von Käferthal das Fahrrad geſtohlen hat. Hanf wollte das Fahr ⸗ rad von Hofmann gekauft haben, weshalb deſſen . erfolgt war, was ſich aber als unwahr erausſtellte.— Dle bei dem Einbruch Schreiber betelligten Täter wurden ſowelt feſtgenommen und in Unterſuchungshaft abgeführt. 8 Stuhlkonzert. Eine reiche Auswahl von herrlichen Volksliedern, volkstümlichen, ſowie Kunſtliedern bringt uns das Wohltätigkeits⸗ konzert der Sänger⸗Einheit am kommenden Sonntag Nachmittag. Außer den Chor⸗Vorträgen werden die gewonnenen Soliſten Herr Kühne, Worms(Flöte), Herr Lemnitz, Vlern⸗ heim(Violine) und Herr Lehrer Touſſaint, Blern⸗ heim(Klavier) den Beſuchern ergreifende und hinreißende Muſikſtücke und Solis zum Vortrag bringen, deren Töne gerade in der Zelt tiefſter Not erwärmend und aufmunternd auf uns ein⸗ wirken werden.— Wenn nun ſchon das Gebotene den Beſuch des Konzertes reichlich lohnet, ſo dürfte beſonders der mit dieſer Veranſtaltung verbundene gute Zweck es weiten Kreiſen Viernheims als eine Ehrenpflicht erſcheinen laſſen, das Konzert zu beſuchen, und ſo das Nützliche mit dem An⸗ genehmen zu verbinden. Nochmals machen wir auf den Kartenvorverkauf bei dem Präſidenten Krug, Schrlftf. Zöller und im Lokal Frei⸗ ſchütz aufmerkſam. * Erhöhung der Fahrpreiſe bei der Elektriſchen. Ab 15. Februar 71 die Nebenbahn die geſamten Fahrpreife um 100 Prozent. 5 Baugenoſſenſchaft. Die Spar⸗ bücher der Genoſſen können ſoweit dies noch nicht geſchehen, im Baubüro abgeholt werden. Gemeinderats⸗Sitzung am 13. Februar 1923. Anweſend ſämtliche Mitglieder mit Aus⸗ nahme der Herren Brechtel und Kirchner. Die erſten Sachen werden raſch erledigt, die Sitzung verſpricht eine kurze zu werden. Von den erſten beiden Punkten, Bekämpfung der Sperlinge und Erlaß einer Meldeordnung nimmt der Gemeinderat Kenntnis, zur Beſchlußfaſſung liegt kein Grund vor. Ueber dle Notwendigkeit der Abgabe von Waldſtreu an alle Viehhalter iſt man ſich einig. Dle Faſelkommiſſion wird antragsgemäß mit der hiefigen Oberförſterei in Verhandlungen eintreten. Bei Poſ. 4, Kredit⸗ weſen der Gemeinde, gibt der Herr Bürger⸗ meiſter ein Rundſchreiben der Behörde bekannt. Es werden die Gemeinden aufgefordert, alle Verkäufe nur in bar zu tätlgen und alle Gefälle ſo ſchnell als möglich hereinzubrlagen. Stundung der Zahlung ſoll nur in außerordentlichen Fällen genehmigt werden.— Punkt 5. Die Frh. Heyl⸗ ſche Gutsverwaltung errichtet zur Bewäſſerung Hofmann, wei 6 fol n waltung an die Gemeinde eine einmalige Ab⸗ findung von 100 000 Mark zahlt und für allen Schaden, der jemals entſtehen kann, aufkommt. Dem Antrag des Kreisamtes auf Errichtung eines Wohnungsamtes wird nicht entſprochen. Es müßte ein Beamter im Hauptamte angeſtellt werden. Dies würde der Gemeinde viel Geld loſten. Mehr Wohnungen würden durch den Beamten nicht geſchaffen werden, denn nur mehr Wohnungen können uns helfen.— Bei Punkt 7 werden die Verhandlungen ſchleppender. Das Gaswerk iſt mit Kohlen bis Ende April einge⸗ deckt. Die Kohlen werden täglich teurer und ſeltner. Geld um ſofort Kohlen zu kaufen iſt nicht da. Es werden verſchiedene Vorſchläge gemacht. Zuletzt werden die Herren S. Mandel und Bender beauftragt, am Mittwoch in Mann⸗ heim wegen dem Ankauf und der Bezahlung von 150 Tonnen engliſcher und 60 Tonnen ſchleſſiſcher Kohle zu verhandeln.— Bei Punkt 8, Antrag auf Gleichſtellung der Kriegshinter⸗ bliebenen hinſichtlich ihrer Nutzungsrechte als Ortsbürger, zeigt der Sitzungsſaal ein außer⸗ gewöhnliches Bild. Herr Gemeinderat Neff, der Führer des Reichsbundes, öffnet die Saaltüre und es erſcheinen etwa 20 Kriegswitiwen. Der Antrag der Wirtſchaftlichen Vereinigung geht kurz dahin, die Witwen der gefallenen Orts⸗ bürger ſollen im Range ihrer Männer bleiben. Nach dem Ortsſtatut iſt dies nicht zuläſſig, es muß alſo geändert werden. Daß Kriegshinter⸗ bliebenen außerordentliche Hilfe angedeihen muß, darüber war ſich der Gemeinderat einig. Nur wurden von dem Herrn Bürgermeiſter, den Herrn Beigeordneten Roos und Herrn Gemeinde⸗ rat Zöller Bedenken laut, ob es rechtlich zuläſſig iſt, einen Beſchluß gemäß dem Antrage der Wirtſchaftlichen Verelnigung ohne weiteres dem beſtehenden Ortsſtatut einzufügen. Da bereits in der erſten Sttzung des derzeitigen Gemeinde⸗ rats der Beſchluß gefaßt, das Ortsbürgerſtatut alsbald umzuändern und der heutigen Zeit an⸗ zupaſſen, wurde beſchloſſen: Der Gemeinderat erkennt einſtimmig die Notwendigkeit der Ab⸗ änderung des Rezeß⸗ und Allmendſtatuts an und ermächtigt die Bürgermeiſterei im Einvernehmen mit der Ortsbürgernutzungekommiſſton im Sinne des Antrags der wirtſchaftlichen Vereinigung vom 29. Januar 1923 einen Abänderungsentwurf zur Vorlage zu bringen. Bei Punkt Verſchiedenes gibt der Herr Bürgermeiſter bekannt, daß für die Ruhrſpende der Betrag von 672216 Mk. eingegangen ſind. Das Beamten ⸗Kartell hat außerdem 140 000 Mk. geſtiftet. Die Gemeinde gibt ebenfalls 100 000 Mk. Es folgt die Wahl der unſtändigen Mit⸗ alteder des Schulvorſtandes. Der Gemeinderat iſt vertreten durch die Herren Klee 1, Kirchner, Zöller, Schneider, Winkenbach. Die Eltern durch Frau Rabter Witwe, die Herren Gutperle Adam 1. Gregor Gärtner, Gutperle Auguſt und Michael Pfenning 6. Zuletzt erfolgt eine Anfrage über zotle richtet werden. Der Gemeinderat gibt hierzu ſeine Genehmigung, wenn die Ver⸗ den Stan meiſter legt den Einzelne Herren f Die Sitzung dauert bereits 3½ Stunden. zetgen ſich verhandlungsmüde Geſichter. Der Vunkt Jagdverpachtung kommt auf die nächſte Tagesordnung. Die Sltzung wird geſchloſſen. K. K. V. Heute Abend 9 Uhr Vereins⸗ Abend.(Siehe Inſerat). Amtlicher Tell. Betr.: Hundeſteuer. 1 85 Die Finanzkommiſſien hat die Hundeſteuer mit Wirkung vom 1. April 1923 auf 2000 Mk, erhöht, für den zweiten Hund ſollen 5000 Mk. und für jeden weiteren Hund 10000 Mk. er⸗ hoben werden. Vetr: Erhöhung des Milchpre ſes. Ab 16. ds. Mts. treten folgende Milchpreiſe in Kraft: für 1 ir, ab Stall. 4600 Mt für 1 Ltr. ab Odenwaldaufkäufer. 529 Mk. für 1 Ltr. ab Sammelſtelle. 610 Mk. Betr.: Bekämpfung der Wohnungsnot. Nachdem die Wohnungsnot durch Erſtellung von Neubauten nicht mehr bekämpft werden kann, weil die finanziellen Mittel hierzu nicht mehr ausreichen, können nur noch Speicher⸗ und Dachſtockräume für Wohnzwecke bezuſchußr und ausgebaut werden. Vis dies durchgeführt iſt, vergeht noch eine geraume Zeit. Mit Rückicht darauf, daß die Wohnungskommiſſion vorerſt keine Wohnungen mehr an Wohnungsſuchende vergeben kann, fallen bis auf weiteres die Sprech⸗ ſtunden derſelben aus. Der Beginn der Sprech⸗ ſtunden wird wieder bekannt gegeben. Viernheim, den 14. Februar 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr: Höchſtpreiſe für Brenn⸗ und Heizſtoffe. Für den Kreis Heppenheim werden mit Wirkung vom 1. Februar 1923 ab folgende Höchſtpreiſe für Brenn⸗ und Heizſtoffe feſtgeſetzt: Fettſchhht e d Fettnußkohlen I- IIll..„ 7440 Mk. Eßnußkohlen I-II. 0 7985 Mk. Eßnußkohlen III 5 7725 Mk. Fett⸗Stückkohlen 7320 Mk. Mager⸗Stückkohlen.. 7470 Mk. Anthracitnußkohlen lI. 8710 Mk. Anthraeltnußkohlen Ill. 7970 Mk. Eiform⸗ und Steinkohlenbriketts. 10335 Mk. Gießerettollß Sil Brechkoks- l II. 9100 Mk. 8620 Mk. ,,, Braunkohlenbrikettsss. 4540 Mk. Die Preiſe verſtehen ſich für einen Zentner in Barzahlung frei vor's Haus des Verbrauchers. Vom Elſenbahnwagen abgeholt je 1 Ztr. 30 Mk. adverpacht en Verlauf der lauf der Verhandlungen vor. ſind hiervon nicht befried 175 „ für die Höchſtpreiſe fe 0 kommt, wird beſtr aft. Heppenheim, den 8. Februar 1923. Heſſ. Kreis amt Heppenheim, J. B.: Dr. Großholz. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur Kenntnis unſerer Orteelnwohner. Den Kohlenhändlern wird genaue Beachtung empfohlen. f Viernheim, den 14. Februar 1928, Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 17. Februar 1. Ador. i Sabat⸗Anfang 518 Uhr Wochenabſchnitt„ Morgen 330 Uhr Miſchpotim„ Nachmittag 380 Uhr „ Abend 655 Uhr Wochentag⸗Abend 680 Uhr „ Morgen 70 Uhr Der Der„Viernheimer Anzeiger“ kann jederzeit bel unſeren Austrägern und in unſerer Geſchäftsſtelle abonn⸗ niert werden. Wir bitten um rege Unterſtutzung. Der Verlag. Um D ASEAN MAR Id Nach NORD-, ZENTRAL UND S0. AER AFRIKA, OS T ASIEN USW. BIIlige Beförderung ber deutsche und ausländische HAfen.— Hervorragonde II Klasse mit Speſse- und Rauchsa al. Erstklessige Ssfon- u. Ka jdtendampfer Blwa dahentHhtE Abfahrten von MDS MAC MEN Von Auskünfte und Drucksachen durof RANG aM ERIKA LINIE Haaanduissg und deren Vertreter in: Viernheim: Johann Schweikart Rathaus- Strasse 16 Hinterm Gaswerk ———— Fußbal⸗Club Amicitia 09 Heute Abend 8 Uhr Gpielausſchuß⸗ häugenossenschan 9 Die Sparbücher der Genoſſen können, ſoweit dies noch nicht geſchehen, büro abgeholt werden im Bau- 2 Eitung iim Lokal; an- ſchließend Zusammen kunft der 1. Mann- ſchaft. Sp.⸗Ausſchuß. Ein guterhaltener Wagen mit Heuleitern zu verkaufen. Von wem, ſagt d. Exp. Schwägerin and Tante Acnlung! Grolle uswahl schöner, erstklassiger fert lälder Schoene von 90000 Mark an Sind zu haben bei LIller. Melalelm. Jelefon 440 Hundefreunde. Der Verein der Hundefreunde Viernheim beginnt am Samstag, den 17. ds. Mts. nachmittags 5 Uhr mit ſeinen regelmäßigen Dressurstunden am Gaswerk. um pünktliches und regelmäßiges Erſcheinen Wineimstr. 4 ee Verein der E wird gebeten. er Dreſſurwart. Schwestern für ihre aufopfernde, von Seeleamessen. Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben, nun in Gott ruhenden, unvergesslichen Mutter, 19 85 Crossmutter, Schwiegermutter, Schwester, Frau Cäcilie Adler geb. Gutperle sagen wir für die liebevolle Anteilnahme bei dem Hinscheiden ferner für das überaus zahlreiche Geleite aur letzten Kuhestätte und fär die grosse Kranz- and Blumenspende unsern tiefgefühlten Hank. Ganz besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. liebevolle Pflege und ganz besonders auch den zahlreichen Spendern Viernheim, den 13. Februar 1923 Die frauernd Hinterbliebenen. billiger. M. K. V. Heute Abend 9 Uhr Vereinsabend. Die Herren Vorſtd.⸗ Mitglieder werden erſucht, ſich um 8 Uhr einzufinden. Der Vorſitzende. dla-Ankausstele Bartmann annheim,] 2, 22 Gtomm⸗ m Nng⸗Klub Viernheim. Samstag Abend punkt 8 Uhr im Lokal 1 Mitglieder⸗ Verfammlung. Wegen Wichtigkeit der Tages⸗ Ordnung werden alle Mitglieder herzlichſt eingeladen. J Die Uebungs⸗Stunde finden von jetzt ab Mittwochs und Samstags ſtatt. zahlt die hö ch ſt e n Tagespreiſe für Bruchgold, Silber, Platin, Brillanten Aſw Id. Schlalzimmer Speiſezimmer Küchen, Büch.⸗Kleid.⸗Küchen⸗ ſchränke, Matratzen, Chaiſel., Div., Betten, Federb., Waſchkom,, ſachen, Pfandſcheine Beleuchtungskörper Bürolampen:: Motore in reicher Auswahl und reellen Preisen 6. H. Jäger, Mannheim r 3, 7 N 1 Den Gebrauchter Wäscherei Uster Schon ur 1822 Jahr liefert in 8 Tagen billig zu verkaufen 1 Von wem, ſazt Slapkewäsce . die Exped. d. Bl. Annahmestelle: Aich meſttubſurger 5 neu u. gebr., Duvan, ideen batte Cet. Kon mod., Waſchkommod., ecdnünos formuare l: 1 raten, Ki derkaſten 1 Entlaufen ein Hahn u. Huhn. 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I 20 Samstag, den 17. Februar 1923 Fernſprecher Nr. 217 Geſchäfts⸗Anzeiger inzeiger 5 Viernheimer Zeitung 5 Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zeile 50.— Mk. für lokale und 70.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 200.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 1000 1000 4 Rathausſtraße Nr. 36 Geſchäftsſtelle: Pyſtſcheckkonta Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 40. Jahrg. Die Verkehrslage. Berlin, 14. Febr. Die Verkehrslage ſtellte ſich geſtern abend ungefähr wie folgt dar: Auf Grund der neuen Verordnungen der Rheinland⸗ kommiſſion, die Ausfuhr von metallurgiſchen Produkten nach dem unbeſetzten Deutſchland zu ſperren, iſt im Bezirk Ludwigshafen jeg⸗ licher Güterverkehr aus dem Bezirk heraus nach dem Oſten unterbunden worden. An den übrigen Kontrollſtellen des altbeſetzten Gebietes ſind noch keine Sperrmaßnahmen ähnlicher Art durchgeführt worden. Die franzöſiſche Propagan⸗ da behauptet, daß die Eiſenbahner aus eigenem Antrieb in den„Streik“ getreten wären. Dem⸗ gegenüber muß nachdrücklich darauf hingewieſen werden, daß das Eiſenbahnperſonal einerſeits auf Grund der gewaltſamen Eingriffe in den Be⸗ trieb, anderſeits aber auch infolge gewgaltſamer Behinderung an der Ausübung des Betriebs, ge⸗ zwungen wurde, die Arbeit niederzulegen. Das Beſtreben der Eiſenbahnbehörden, den Betrieb möglichſt lange auf den Strecken zu führen, iſt faſt ſtets durch Gewaltmaßnahmen der Franzo⸗ ſen unmöglich gemscht worden. Teilweiſe waren Betriebsſtillegungen geradezu als Notwehr nicht zu vermeiden. Der Verkehr auf den militari⸗ ſierten Strecken im altbeſetzten Gebiet hat ſich verſtärkt, vor allem auf der Strecke Aachen— M.⸗Gladbach. Auf dieſer Strecke wurden, zum Teil mit belgiſchen Lokomotiven, ſechs Perſonen⸗ züge mit durchſchnittlich acht Wagen in jeder Richtung gefahren. Die Belgier haben, um den Sammelbahnhof mit aus dem Ruhrgebiet nach dem Weſten laufenden Frachten in ihre Hand 10 bekommen, den Bahnhof Hohenbudberg mit 250 Eiſenbahnern beſetzt und den Bahnhof für deut. eches Perſonal geſperrt. Nach inzwiſchen be⸗ anntgewordenen franzöſiſchen Nachrichten beab⸗ ichtigen die Franzoſen, nach Lothringen beſtimm⸗ e Kokszüge über Krefeld Düren ⸗Euskirchen⸗ Ehrang zu leiten, unter Umgehung der engliſchen Beſatzungszone. Die Abfertigung und Weiter⸗ jührung der Ruhrliebesgaben wickelt ſich auf der Sämmelſtelle Minden glatt ab. Es lau⸗ ſen von Minden, möglichſt in Eilgüter⸗ und Perſonenzügen, Warenladungen nach den Güter⸗ abſertigungen der zu beliefernden größeren Städte des Ruhrgebiets. Es handelt ſich in der Haupt⸗ ache um Kartoffeln, Hülſenfrüchte und andere Lebensmittel. Empfänger dieſer Sendungen ſind die Magiſtrate der Städte. Auf der linken Rheinſtrecke Köln- Koblenz, die von den Rheinſtrecken vorläufig allein militariſiert iſt, verkehrten bis geſtern abend in jeder Rich⸗ tung zwei Perſonenzüge. Allgemein iſt feſtzu⸗ ſtellen, daß das Zivilpublikum dieſe Züge wenig benutzt. Auf der Strecke Aachen—M.⸗Gladbach wurden vier Kohlenzüge mit durchſchnittlich 30 Wagen zum Teil mit belgiſchen Lokomotiven von Hohenbudberg abgefahren. Im Bezirk Mainz wurde der Betrieb auf den Strecken Al⸗ zey— Rüdesheim, Alzey—Gonſenheim und Alzey⸗ Pfiffligheim in geringem Umſang wieder, aufge⸗ nommen. Auf dem Kontrollbahnhof Wörsdorf auf der Strecke Frankfurt Limburg wurde ein Perſonenzug unterſucht. Sämtliche in dem Poſt⸗ wagen befindlichen Pakete wurden entladen und beſchlagnahmt. Auf den militariſierten Strecken Trier Richtung Saar wurden drei Perſonen⸗ züge und ein Güterzug, in der Richtung Kob⸗ lenz drei Perſonenzüge mit durchweg ſehr ſchwacher Beſetzung gefahren. Im Bezirk Lud⸗ wigshafen iſt der Perſonenzugverkehr noch nor⸗ mal. Die Lage der Strecke Appenweier ee iſt unverändert. Die Umleitung es Güterverkehrs über württembergiſches Ge⸗ hiet iſt nach wie vor ſchwierig, und vor allem ſtaut ſich der Ablauf von Immendingen in der Richtung nach den ſchweizeriſchen Uebergängen. Heute vormittag liegt aus dem Bezirk Eſſen ſolgender Bericht vor: Kohlen, Koks und Neben⸗ produkte, metallurgiſche Erzeugniſſe, Kalk und Keſſelwagen werden im allgemeinen nicht mehr durchgelaſſen. Nach Wiederfreigabe des Bahn⸗ hofs Scharnhorſt fehlten bei 116 Wagen Güter. Einige der Wagen ſind vollſtändig leer. Die Le⸗ bensmittel⸗ und Milchverſorgung im beſetzten Gebiet iſt bisher ungeſtört. Es macht ſich eine allgemeine Milchknappheit bemerkbar. Eine hol⸗ ländiſche Milchzufuhr ſoll in Ausſicht fiene 10 Zivilverkehr auf den militariſierten Strecken 9 5 10 wenigen Ausnahmen nicht beobachtet werden. Beobachtet wurde Kohlenabfuhr nur über Rheinbrücke Tuisburg, Hochfeld⸗Süd, Frie⸗ mersheim. In der Zeit vom 9. bis 11. Februar wurden insgeſamt 13 Kohlenzüge mit rund 5900 Tonnen Kohlen gefahren. Dieſe Kohlenmengen ſind auf den Ueberfall auf die Bahnhöfe Wanne und Herne am 8. Februar und gewaltſame Be⸗ ſchlagnahme beladener Kohlenwagen zurückzu⸗ führen.„„ Wd. Mainz, 16. Febr. Die Lage in der Re⸗ gelung des Bahnverkehrs bei der Direktion Mainz iſt unverändert. Der Zugverkehr auf 10 von der deutſchen Verwaltung in Betrieb geſetz⸗ ten Nebenlinien entwickelt ſich weiter, was für die Lebensmittelzufuhr von großer Bedeutung i ien den Hauptlinien auf denen die deutſchen iſenbahner durch die franzöſiſche Beſatzung an der Betriebsführung verhindert werden, wird verſucht, e Eiſenbahner 5 Wiederauf⸗ na der Arbeit zu bewegen. Das Verlangen deffnung eine tung“ wurde auf 3 Tage verboten. [Eſſen ſollte auf die deutſche Regierung ſſenſchrantes blieb er⸗ Bitten vach, 13. Feyr. Die beiden Neben⸗ bahnſtrecken Eberſtadt—Pfunaſtadt, ſowie Bicken⸗ bach— Jugenheim— Seeheim ſind aus Erſyarnis⸗ gründen von heute ab eingeſtellt worden. Es geht nur morgens und abends je ein Arbeitereng. Zur Lage. Wd. Mainz, 16. Febr. Ohne Angabe von Gründen wurde der Vorſteher des Betriebsam⸗ tes, Regierungsbaurat Roſtowski, mit ſeiner Familie ausgewieſen. Wd. Mainz, 16. Febr. Die„Schierſteiner Zei⸗ Wd. Eſſen, 16. Febr. Der Leiter des Eſſener Telegraphenamtes Zeme, der an Stelle des verhafteten Oberpoſtdirektors die Leitung des Telegraphenamtes übernommen hat, iſt verhaf⸗ tet und vor ein Kriegsgericht geſtellt porden. Wd. Mainz, 16. Febr. Die in Gelſenkirchen verhafteten Schutzpoliziſten wurden nach hier verbracht und werden vor das Kriegsgericht ge⸗ flellt werden. Selbſtzucht und Zuverſicht. Aus Eſſen wird geſchrieben: Ein Gefühl der Selbſtzucht hat ſich bei der Bevölkerung aus ſeeliſcher Not in einem ſolchen Maße herausge⸗ bildet, daß man es kaum glauben könnte, wenn man es nicht ſelbſt miterlebt hätte. Alles ſieht mit Vertrauen in die Zukunft. Darum auch der feſte, entſchloſſene Wille aller Bevölkerungsſchich⸗ ten zum Durchhalten. Das Pariſer„Petitt Journal“ über die„drei Etappen“. Der Düſſeldorfer Berichterſtatter des„Petit Journal“ meldet, man ſei bei der Beſetzung und Ausbeutung des Ruhrgebiets in drei Etap⸗ pen vorgegangen. Mit der Beſetzung von Eindruck gemacht werden, ſie ſollte ihre Ue— bergabe herbeiführen. Da ſich aber Widerſtand geltend machte, ſuchte man das Ruhrgebiet für Rechnung der Verbündeten auszubeuten. Tieſer Plan ſei nunmehr aufgegeben worden. Petzt erſtrebe man die Einkreiſung und Blok⸗ bade des Ruhrgebiets. Deshalb habe man uerſt die Ausführung von Kohle und ſpäter die er metallurgiſchen Erzeugniſſe und ſonſtigen Waren verboten. Die Blockade gegen die Aus. uhr ſei nunmehr vollſtändig, jetzt müßten Maß⸗ lahmen ergriffen werden, um auch die Einfuhr tzach dent Ruhrgebiet zu verhindern. Man er— rebe ein doppeltes Ergebnis. Einmal ſolle as nichtbeſetzte Deutſchland der Kohlen und Fertigwaren beraubt ſein, und dann ſolle auch der Widerſtand der In duſtriellen im Innern des Ruhrgebiets gebrochen werden. Da die Thyſſen, Haniel, Stinnes und anderen es ablehnen, mit den Franzoſen zuſammenzuar— beiten und ihnen irgend etwas zu liefern, ſollen ihre Hochöfen allmählich ausgeblaſen werden und mit dieſer Taktik wolle man fortfahren, bis ſie um Gnade bitten. Bonar Law über die Nuhrfrage. Aus der engliſchen Thronrede⸗Debatte. Premierminiſter Bon ar Law ſagte, er ſet überzeugt, daß Frankreich mit der Beſetzung des Ruhrgebiets etwas tun würde, was unheilvoll nicht nur für Deutſchland, ſondern auch für Frankreich ſelbſt ſein würde. Was auch geſchehen würde, er ſehe keine lichte Stelle in der Zukunft. Die franzöſiſche Regierung habe ſich auf ihren Plan verpflichtet und ſei gebunden ihn durchzu⸗ führen. England habe noch immer ſeine Trup⸗ pen in Köln, aber er, Bonar Law, wiſſe nicht, ob es möglich ſein werde, ſte dort noch lange zu belaſſen. Die Frage ſei noch nicht akut, aber werde vielleicht akut werden. Die franzöſiſche oder die deutſche Regierung würden es vielleicht den engliſchen Truppen unmöglich machen, in Köln zu bleiben. Das würde ein großes Unglück ſein. Solange die engliſchen Truppen im Rhein⸗ land belaſſen würden, habe England Fühlung mit der Lage. Obgleich man nicht jede Wend⸗ ung voraus berechnen könne, würde es ſehr be⸗ klagenswert ſein, wenn die Entente zu Ende ginge, denn das würde es im weiteſten Maße (largely) bedeuten, wenn England, ſeine Trup⸗ pen zurückzöge. Bonar Law fügte hinzu, er hofſe noch immer, daß irgend eiwas geſchehe, was es England ermöglichen würde, mit Ausſicht auf Erfolg zu intervenieren. Zur Reparationsfrage ſagte Bonar Law noch, Großbritannien habe vorgeſchlagen, daß Deutſchland 250) Millionen, Pfund Sterling bezahlen könne und bereit ge⸗ weſen ſei, auf dieſer Grundlage die Frage zu be⸗ handeln. Die Bedingungen, die Poincare geſtellt habe, machten indeſſen ein Uebereinkommen un⸗ möglich. England habe ſich nicht dagegen ge⸗ wendet, daß ein Druck auf Deutſchland ausgeübt werden ſolle, ſondern dagegen, daß ein derartiger Druck ausgeübt werde, um unerfüllbare Beding⸗ ungen zu ſtellen. Einer der Gründe der franzö⸗ ſiſchen Ahlehnung des hritiſchen Vorſchlags war, daß die Franzoſen die Anſicht vertraten. Deutſch⸗ land würde imſtande ſein, in 15 oder 20 Jahren die geſamte Summe von 2500 Millionen Pfund Sterling abzubezahlen und dann in einer eben⸗ %%%ͤũ ë n!!!! o ſtarren Steuung ware wie fruher. Er glauve, daß das franzöſiſche Gefühl der Unſicherbeit der Ablehnung des britiſchen Revarationsvorſchlages auf der Pariſer Konferenz zugrunde lag. Die Franzoſen würden gerne Reparatio⸗ nen haben, aber ſie möchten nicht, daß Deutſchland ſtark genug ſei, um Reparationen zu bezahlen. Das fran⸗ zöſiſche Volk wolle ſich nicht mit der Lage abfin⸗ den, bevor der Verſuch mit der Beſetzung des Ruhrgebiets gemacht wurde. Jetzt haben ſie es verſucht. Ich hoffte, ſagte Bonar Law, wir wür⸗ den in die Lage kommen, den Wiederaufbau Eu⸗ ropas Seite an Seite mit Frankreich ſortzufüh⸗ ren. Wir waren der Anſicht, daß der franzöſiſche Schritt gefährlich und verhängnisvoll für das Wirtſchaftsleben Europas ſein werde. Die Er⸗ eigniſſe hahen das beſtätigt. Was ich befürchten mußte, iſt geſchehen und es iſt kein Ende abzu⸗ ſehen. Die Ruhr iſt die Hauptſchlagader des europäiſchen induſtriellen Lebens und Frankreich fügte ſich ſelbſt größeren Schaden zu als den anderen.. Die Rede Bonar Laws hat in Paris ſtar⸗ ken Eindruck gemacht, jedoch ſucht mon in der Preſſe über die unangenehmſten Sätze durch ein paar Redensarten hinwegzukommen. Bonar Law hat das Mißfallen der Pariſer Blätter er⸗ tegt, weil er im engliſchen Unterhaus vor der geſamten Welt den tiefen Sinn des belgiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Vorgehens im Rheinland und Weſtfalen auf die einfache Formel brachte: Frankreich und Belgien wünſchten, daß Deutſchland bezahle, be⸗ fürchteten aber, daß es wirtſchaftlich ſtark genug werde, um bezahlen zu N Ppincare will keine Vermittlung! g Die von Paris inſpirierte Londoner„Daily Mail“, erklärt, Fran! eich werde jeden amtlichen Vorſchlag einer Verne ttlung oder eines Kompro⸗ miſſes zwiſchen Fran eich und Deutſchland in der Ruhrangelegenheit als unfreundlichen Akt betrachten. Eine Verhaftung. Wd. München, 16. Febr. Der Polizeidirektion München iſt dieſer Tage bekannt geworden, daß ein in nieder, Hochrufe, ſich in den erſten Tagen des Februar München wohnender erſt 17 Jahre alter Ober— realſchüler ernſtlich mit dem Gedanken getragen hat, den Abg. Auer ums Leben Der junge Mann, der flüchtig gegangen war, konnte am 8. Februar feſtgenommen werden. Die eingegangenen umfangreichen Erhebungen haben ergeben, daß der Feſtgenommene neben verſchie— denen rechtsgerichteten Organiſationen einem erſt jüngſt ins Leben gerufenen Stammtiſch angehört und den Entſchluß ohne Einverſtändnis des Stammtiſches gefaßt habe. Dagegen kann feſtge ſtellt werden, daß mehrere Angehörige des Stammtiſches von dem bisherigen Vorhaben des jungen Mannes gewußt haben. Der Vorſitzende des Stammtiſches, ein 33jähriger Mann, habe ſich ſogar erboten, ihm nach der Tat zur Flucht zu verhelfen. Bisher werden P neun Perſonen feſtgenommen, vier dem Volksgericht München übermittelt. . 9 E a Soziales. t 7 Wd. München, 16. Febr. Hier iſt ein Not⸗ )und geiſtiger Arbeiter gegründet wor— den. Die Gründung wurde von Verbänden der lerzte, Rechtsanwälte und Künſtler vorgenom⸗ ien. Den Vorſitz führt Juſtizminiſter Dr. Mül⸗ er⸗Mainingen. 1 Ae Vel nher Landtag. Der Finanzausſchuß wird am Dienstag, den 20. Februar zuſammentreten, um eine Anzahl Regierungsvorlagen, Anträge und Vorſtellungen zu erledigen. Die Regierungsvorlagen betreffen u. a. ein Geſetz betr. die Deckung des Geldbe⸗ darfs für außerordentliche Staatsausgaben, die Dienſtbezüge der Staatsbeamten, ein Geſetz be— treffend die Errichtung einer Landesbank, Neubau bon Dienſtwohnungen für Kreisärzte etc. die Umänderungen der Hoheitszeichen an den Lan⸗ desgrenzen, die Gebühren für die Auskunftser⸗ leilung aus polizeilichen Melderegi“ern Staats⸗ zuſchuß für die epileptiſche Anſtalt in Nieder- tamſtadt, Abänderung des Verſichen: gasgeſetzes für gemeindliche Beamte, Notſtann nahmen für die Rentenempfänger der In! den⸗ und Angeſtelltenverſicherung, Staatszuf für die Landwirtſchaftskammer, Maßnahm zu Gunſten der freien Künſtlerſchaft Heſſens, Mobiliarbe⸗ ſchaffung für die Univerſitätsklinik in Gießen, ſowie etwa 15 weitere Anträge un Vorſtellun⸗ zen, Lokales. . Die Weinbaufläche der Welt. In der Zeit⸗ ſchrift Weinbau und Kellerwirtſchaft wird eine Schätzung über die Aus dehnung des Weinbaues werden in der Südtirol 42,82 PEt. der Welt⸗Rebfläche zu ver⸗ ſtädter Beſuche geſtalete ſich infolge Beteiligung der akademiſchen Jugend zu begeiſterten Huldigung für das derzeitige Ober⸗ haupt des Deutſchen Reiches. Beim Betreten der zu bringen. hat beſchloſſen, der Erdoberflache vorgenommen. Danach ganzen Welt 10 043 140 Hektar dom Weinbau eingenommen. Die weitaus größte Fläche davon fällt auf Europa, nämlich 92,7 ckEt. auf des Zeſamtareals; alle übrigen Erdteile nehmen nur mit 7,1 pCt. an der Geſamtfläche teil. Die zrößte mit Reben beſtandene Fläche von allen Ländern weiſt Italien auf, das zuſammen mit ſeichnen hat. An zweiter und dritter Stelle ommen dann mit etwa gleich großen Rebenge⸗ bieten Spanien(18,4 pCt. des Weltareals) und Frankreich(15,5 Proz. Deutſchland in ſeiner heutigen Geſtalt beteiligt ſich mit 72601 Hektar tur zu 0,72 pCt. am Weltareal. Von weiteren Ländern nennen wir noch Algerien 2,25 pCt., Ct., Ungarn 2,12 pCt., Portugal 0,89 pCt., Oe⸗ kterreich 0,36 pCt., Elſaß⸗Lorhringen 0,30 pCt., Schweiz 0,21 pCt. a. Als Vorbildung für das höhere Vermeſ⸗ ungsfach(Oberlandmeſſer) iſt nach neueren amt⸗ lichen Beſtimmungen nun das Reifezeugnis ei⸗ ter neunklaſſigen höheren Lehranſtalt(Maturum) tötig. a * Ruhr⸗ und Rheinſpende. Zur Hilfe für die Bedrängten an der Ruhr ind am Rhein hat das Heſſiſche Forſtar⸗ beitsamt im Einvernehmen mit dem heſſi⸗ chen Walbdbeſitzerverband und den Vertretern der Gewerkſchaften einen Aufruf erlaſſen, in velchem zur Spendung von Gaben aufgefordert vird. Aus Nah und Fern. DDarmſtadt, 14. Febr. Die geſtrige Abfahrt des Reichspräſidenten Ebert bei ſeinem Darm⸗ der ſtarken einer Vorhalle wurde der Präſident mit ſeinen Beglei⸗ lern, unter denen ſich auch der heſſiſche Staats⸗ zräſident Ulrich befang, mit dem Deutſchland⸗ lied begrüßt, worauf Studioſus Pfeiffer zine Anſprache hielt, in der das Verſprechen zu wreuem Durchhalten zum Ausdruck kam, worauf der Reichspräſident in warmherzigen Worten dankte. Auf dem Bahnſteig wechſelten nunmehr eine Anſprache des Miniſters ODeſer bis zur Abfahrt des Zuges, der eine halbe Stunde Verſpätung hatte, in lebhafter Reihenfolge ab. N O Weiterſtadt, 13. Febr. Der Gemeinderat wegen der ungeheuren Beerdig— ungskoſten. die den einzelnen Bewohnern in Sterbefällen entſtehen das gnaze Beerdigungs⸗ weſen auf die Gemeinde zu übernehmen. Die notwendigen Särge ſollen aus vorhandenen Holz⸗ vorräten bergeſtellt werden. * Beuern(berheſſen), 13. Febr. Eine in den 30er Jahren ſtehende Witwe, Mutter von 2 Kindern im Alter von ſechs und zehn Jahren iſt unter Zurücklaſſung der beiden Kinder nach Verkauf ſämtlicher Möbel und Haushaltungsge— zenſtände mit ihrem 23jährigen Liebhaber ins Ausland verſchwunden, ohne auch nur die not— wWendiaſten Kleidungsſtücke für die Kinder zu hin⸗ ALerlaſſen. OFrantfurt, 16. Febr. Wie verlautet, iſt, wie in Berlin, auch für Franzfurt die Verlängerung der Polizeiſtunde vorgeſehen, da ſonſt die Ange⸗ ſtellten zu großen Einnahmeverluſt erleiden. = Kaiſerslautern, 13. Febr. In einer hieſi⸗ den Zeitung findet ſich folgende Anzeige: Her— zenswunſch! Junger Eiſenbahner(Franken⸗ mann), 24 Jahre alt, in ſicherer Lebensſtellung, wünſcht die Bekanutſchaft einer auf häusliches Glück ſchauenden jungen Dame, die muſikaliſch gt und melken kann.„Ich wünſch ein Weib von ſtranimer Art,— Nicht allzu ſchlau, nicht allzu zart,— Nicht allzu hart, nicht allzu weich,— Nicht allzu arm, am liebſten reich.— Aufs Wohl der Ziege ſehr bedacht,— Nicht naſcht, noch we⸗ der Schulden macht,— Ein Weib, das Lohndü— en überſieht— Und ſelbſt aus Unkraut Honig zieht.— Ein Weib, das ſchnell im Haus erſcheint, —. Wenn ich beſoffen bin, nicht weint.— Ich vünſch ein Weib, das mich als Mann— Vis an den Abbelbgam führen kann.— Die Antwort hübſch mit Bild erſcheint,— Wenn„Er“ es ſieht, nur lacht, nicht weint.— An P. A. 100 mußt Du ſchreiben, der wird Dir ſchon die Zeit vextrei⸗ ben!“— Ob ſich wohl eine Dumme findet, die auf ſolches Blech eingeht? Neuwied, 13. Febr. Eine ganze Räu⸗ berbande ſcheint ſich in Weißenturm und Um, gegend die Gelegenheit des ſtillgelegten Eiſen⸗ bahnbetrießes zunutze gemocht zu haben, um auf den Bahnhöfen umfangreiche Diebſtähle auszu⸗ führen. In Weißenturm hat die Bande ſchon anfangs voriger Woche Eilgüterwagen, die dort der Weiterbeförderung durch deutſche Eiſenbahner barrten und zum Teil für Italien und die Schweiz beſtimmt waren, gewaltſam geöffnet und aroße Mengen Tuche, Tabak, Autyſchläuche, Schokolade uſw. im Geſamtbetrage von vielen Millionen Mark geraubt. Die geſtohlenen Waren konnten hinter Waggons verſteckt wieder aufge⸗ ſunden werden, wurden aber— ein Schildbür⸗ gerſtreich— wieder in den ſchon beſtohlenen El⸗ ſenbahnwagen untergebracht die dann zum zwei⸗ ten Male, jetzt aber noch gründlicher, ausgeraubt wurden; nur ein Piano, das ihnen wahrſcheinlich 1 915 ſchwer war, vaven die Diebe ſtebhen laſſen. Auf dem Urmitzer Bahnhof wurden viele Kiſten mit Margarine und Oelfardinen aus Waggons geſtohlen; wie man der„Neuwieder Zeitung“ be⸗ richtet, ſoll dort ſogar ein Eiſenbahnzug mit etwa 60 Waggons Kohlen zu einem guten Drit⸗ tel von den Räubern entladen worden ſein. Nun konnte aber in einer der letzten Nächte in Wei. ßenturm ein verdächtiger Sackträger feſtgenom⸗ men werden und nachdem in deſſen Wohnung 72 Doſen Oelſardinen gefunden und er ſelber nach Koblenz ins Gefängnis gebracht worden war, verriet er alle ſeine Komplizen, ſodaß die ganze Bande ermittelt iſt; es befinden ſich darunter viele„ſchwere Jungen“, die zweifelsohne ſchon auch an anderen Eiſenbahn⸗ und ſonſtigen Dieb⸗ ſtählen beteiligt geweſen ſind... Welt und Wiſſen. Zur Geſchichte der Pfannkuchen, Schon die alten Römer kannten ein Gebäck, Clobuli, d. h. Kügelchen genannt, das ganz ſo zubereitet wur, wie unſere Pfannkuchen. Markus Por- tius Cato, der 149 vor Chriſtus ſtarb, hat uns in einem ſeiner Werke„Ueber die Landwirtſchaſt“ das Rezept dazu hinterlaſſen. Es lautet:„Miſche geronnene Milch mit Speltmehl, mache Kugeln daraus, koche dieſe in heißem Fett, nimm ſie heraus, beſtreiche ſie mit Honig und ſtreue Mohn darauf“ Vielleicht verſuchen unſere Hausfrauen einmal dieſes altrömiſche Rezept. Im 12. Jahr⸗ hundert nannte man ein ähnliches, gebackenes Gebäck„Graphun“, Hacken bedeutet. Man benutzte es nämlich, da es noch keine Gabeln gab, um beim Mittags- mahl die Fleiſchſtücke damit aufzunehmen. Zu ſieſem Zwecke we das Gebäck länglich mit zwei ac der Spitzen geformt. ach, der 1220 ſtarl voraus dann ſpäter„Krapfen“ Möglich iſt aber auch, Ruchenbäckerin namens Cäeilie Krapfen her⸗ ſtammt, die im 17. J.. hundert in Wien lebte und ganz vorzügliche fannkuchen herzuſtellen berſtand, indem ſie den eig mit Salz, Zimt und ulerhand ſonſtigen Gewürzen verfeinerte. Nach ihrem Vornamen genannt, fertigte ſie auch die in Schmalz nennt es bereits„Craphen“, entſtanden iſt. kunde Rieſenpfannkuchen, noch größer als eine Apfelſine. Im 18. Jahrhundert gab's in Wien ſogar eine beſondere Zunft der Krapfenbäcker, welche die Füllung mit Fruchtmus erfanden. hauptsächlich als Faſtnachtsgebäck bekannt und als ſolches wurden ſie und werden ſie noch heute allerorten vertilgt. S. Zum 450. Geburtstag des Kopernikus. Am 1 19. Februar 1473 wurde dem Großhändler Nik⸗ as Koppernigk in Thorn ein Sohn geboren, der deſtimmt war, die bisherige, noch von P/olemäus zercührende Weltanſchauung vollſtändig umzu⸗ ſtoßen. Ptolemäus bezeichnete die Erde als den Mittelpunkt der Welt, Kopernikus aber bewies mit mathematiſcher Schärfe, daß die Sonne der Mittelpunkt der Welt ſei, um den ſich die Erde und die übrigen Planeten drehen. Dieſe ſeine Lehre hatte er bereits 1530 vollendet, aber erſt kurz vor ſeinem Tode veröffentlicht. Er wid⸗ mete das Werk dem Papſt Paul 3., weshalb die katholiſchen Gelehrten geteilter Anſicht über die neue Lehre waren, während Luther und Me— lanchthon ſich energiſch gegen ſie ausſprachen. Galileo Galilei war ein trefflicher Verteidiger der kopernikaniſchen Lehre und verhalf ihr nach ſchweren Kämpfen mit der Inquiſition zum 1 Siege. Kopernikus betätigte ſich in vielſeiter 0 Weiſe. Er ging ſchon mit 18 Jahren zur Uni⸗ verſität nach Krakau. um die Rechte zu ſtudie⸗ ren, 1500 hielt er in Rom aſtronomiſche Vor⸗ lräge, 1501 ſtudierte er in Paris Medizin. Seit 1516 wohnte er auf dem Schloß zu Allenſtein, um die Ländereien des Domſtifts zu verwalten, d 1522 bis 1529 war er Deputierter im Landtag und wirkte als ſolcher hervorragend bei der Re— gulierung des zerrütteten Münzweſens mit, war aber auch als Arzt tätig. Daß er auch Waſſer⸗ leitungen in Preußen angelegt habe, iſt eine Sage. Er ſtarb im Mai 1543 und liegt in der Domkirche zu Frauenburg begraben. . Rätſel der Funkentelegraphie. So erſtaun⸗ lich auch die Erfolge ſind, die mit der Funken⸗ telegraphie bisher erzielt wurden, ſo manniafach Eine ſeltſame Geſchichte von An na v. Panhuys. 24. Nachdruck verboten.) „Ich bin nicht zerſtreut, gnädiges Fräulein, nieine Mutter war eine geborene Graudenz, vielleicht irgend einem Seitenzweig der Eck— hofener Familie entſproſſen; meine Mutter ſagte mir einmal, daß niemand ihrer Familie mehr am Leben ſei, und ich hatte keinen Grund, mich darum irgendwie zu kümmern, ob es auf der Welt noch einen Graudenz gäbe, der mir vielleicht die Ehre antäte, mich Vet⸗ ter zu nennen.“ Er ſchwieg und ſeine grauen Augen beka⸗ men einen nachdenklichen Ausdruck.„Ich er⸗ kundigte mich einmal bei Ihnen, was für ein Wappen es wäre, der ſich unten in der Schloß⸗ kapelle links vom Altar befindet. Ich be⸗ fragte Sie, weil in mir das Wappen eine Ju⸗ genderinnerung heraufbeſchwor. Unklar wie durch Schleier und Nebel ſchwebte mir die Er⸗ innerung vor und mit meiner Mutter ſtand ſie in Zuſammenhang. Mehr brachte ich zu⸗ nächſt nicht heraus. Erſt Tage darnach zer⸗ flatterte das den Blick trübende und verwir⸗ rende Nebelgewebe und eine kleine Szene ſtieg vor mir auf. Meine Mutter auf einem brei⸗ ten Strohſeſſel, in der Hand ein kleines Büch⸗ lein. Auf dem dunklen Lederdeckel war ſchwergolden ein Wappen angebracht. Ein Aſt, auf dem zwei Eulen ſaßen, darunter eine geballte Reiterfauſt. Mutter erklärte mir, b es ſei das Wappen ihrer Familie, aber da ich das Büchlein niemals wieder zu Geſicht be⸗ kam, vergaß ich den Vorfall.“ 10 Ilſe ſagte lebhaft:. Konſtantinopel, die 15 Kilowatt Antennenleiſtung hat, mußte eingreifen. Auch in Kiautſchou, Ru⸗ mänien und neueſtens in liche noch unaufgeklärte Andererſeits hat man beobachtet, Kreuznach aus mit einem kleinen der ſonſt für einen Umkreis von ca. 100 Kilome⸗ ler wirkſam iſt. zeitweiſe 200 000 Kilometer mit Konſtantinopel Fachgelehrten beſchäftigen ſich jetzt eifrig mit der Urſache dieſer Erſcheinungen. ſchwerer zu entdecken ſind. als über die Ausbrei⸗ was ſo viel wie. ten auch ſtaatlicherſeits durch bedeutende Zu⸗ ſchüſſe 0 ſteigern. Wolfram v. Eſchen⸗ Fr. Zweck 50 000 Pfund, 0 über 41 Millionen. daß der Name von einer letzthin Deutſchland betrug die Subvention 1919 500 000, 1921 21 Millionen nicht entfernt hinreicht, um die deutſche Verkehrs. luftfahrt auch Ausland konkurrenzfähig Zuſchüſſe ſind unbedingt erforderlich, zumal ſeit „Cillikugeln“ an, die nichts anderes waren, als 1. 0 1 1 6 Recht haben, Wörter, Vom 19. Jahrhundert an ſind die Pfannkuchen jedoch gegen 500 000, Fremdwörtern und ſog. Lehnswörtern Reiſe, die er unternahm, um perſönlich die end⸗ eigene Grund entdeckt wird. les viel lauterer. dulationen der Kunſt den Weg. * Herz bedrängt. Haſſe, was den Geiſt beſchränkt. den wWächtern Die Gfoeſte bon Ceſthofen. ſaß— der kleine imd auch die Matſel, die dieſes neueſte mittel derwunderlichſten Beobachtungen gemacht. Haupt⸗ ſächlich tauchten in der drahtloſen Verbindung mit Schiffen urplötzlich Hinderniſſe auf, wenn die Schiffe beſtimmte Gegenden erreichen. iſt, daß Wälder, Gebirgszüge u. dergl. eine ſtark ablenkende Wirkung auf die Funken ellen aus⸗ üben. Solche bekannte und verſtändliche Hinder niſſe waren aber bei der Verbindung mit den Schiffen nicht vorhanden. Und doch ſtockte die Verſtändigung, wenn nicht ſtärkere Sendeſtatio⸗ nen, die manchmal viel weiter zurücklagen, zur Hilfe herangezogen wurden. Z. B. konnte die 5 Kilowatt⸗Landfunkſtelle in Konſtantinopel mit unſeren Schiffen„Goeben“ und„Breslau“ wäh⸗ rend deren Kreuzerfahrten auf dem ganzen Schwarzen Meer in Verbindung bleiben, kamen dieſe aber in die Gegend von Sinope, ſo hörte jede Verbindung auf und die Heeresfunkſtelle in Danzig hat man ähn⸗ Störungen feſtgeſtellt. daß man von Röhrenſender, in Verkehr treten konnte! Die die freilich umſo d Fortpflanzung elektromognetiſcher Wel⸗ en durchaus noch nicht vollſte Klarbeit berrſcht. a Die Verkehrsluftfahrt wird in allen Staa. gefördert, die ſich von Jahr zu Jahr England z. B. bewilligte 1920 für die⸗ 1922 aber 200 000, Frankreich 1920 8 Millionen Francs, 1922 aber Japan bewilligte Friedensmark. In Sogar zwei Millionen Papiermark, ein Betrag, der nur einigermaßen gegenüber dem zu machen. Größere Januar keinerlei andere Staaten mehr das unſeren Luftraum zu durchkreuzen. Die franzöſiſche Sprache beſitzt rund 110 000 die engliſche über 120000, die deutſche einſchließlich etwa 70 000 Der berühmte Aſtronom Kepler ſtarb auf einer iche Auszahlung ſeiner Beſoldung zu erwirken. Weisheit. Gottes Walten. Und kommt uns das Leid, dann laß uns ſaden: Des Herren Wille ſoll geſchehen! Er ſchickt nicht mehr, als wir ertragen, Der mit dem Kreuz will vor uns gehen, Je mehr die Welt uns ging zu nichte, Laß feſter uns in Lieb umhalien! Es geht durchs Kreuz zum hellſten Lichte. Mein Gott, wer ſchauet in dein Walten? Oskar von Redwitz. * Nichts iſt dem Auge ſo ſchön eit der Seele. wie die Wahr⸗ (M. Seeger.) * zas ſehr Heilſames, wenn der alte Hernach fließt al—⸗ (J. A. Bengel.) Es ift * Alle Poeſie hat ihren Urſprung im Volke, und es Naturlauts regelloſer Klaug zeigt den Mo— (J. Scherr.) Meide, was den Blick beeugt, Fliehe, was das (H. Bamberger.) Eingeſandt. Pachtſchutzweſen. Pachteinigungsamt Oſthoſen Ae Das empfiehlt den Technikern in der Praxis 1 15 ibt. 1 55 0 9 Schon während des Krieges wurden vielfach die Bekannt dauern wenigſten 5 bald zu geben. 5. in keiner Weiſe die Endſumn Abſchlagszahlung zu ger N müßte Pächter nachzahlen, wäre ſie aber zu hoch, müßte der Verpächter das Mehr zuürülg ö Pachtſchuld iſt Bring ſchuld, der Pächter muß alſo zum Verpächter gehen. Im übrigen bewegen ſich fast ſämtliche bis jetzt abgeſchloſ⸗ ſene Vergleiche für 1922 und je Morgen um 15 bis 20 000 Mark herum, abgeſehen von einzelnen ganz beſonderen Ausnahmen.(Bis jetzt)) Auch die Entſcheidungen dürften wohl kaum anders ausfallen, zumal der kürzlich gemachte Vorſchlag der Laudwirtſchaftskammer ſich auch auf dieſer Linie bewegt. g Für 1923 ſind faſt durchweg Natura! pach⸗ ten von anderthalb bis 3 Zentner Korn je Mor⸗ gen, lieferbar ſofort nach der Ernte, nach den bis jetzt abgeſchloſſenen Vergleichen vereinbart worden. Entſcheidungen des Pacht⸗ einigungsamtes können zur Zeit noch nicht erlaſ⸗ ſen werden, weil der Kreisausſchuß infolge der Kürze der Zeit noch nicht die Pächter⸗ und Ver⸗ pächter⸗Beiſitzer dem Pachteinigungsamt vor⸗ ſchlagen konnte. Die Entſcheidungen werden übrigens von Fall zu Fall verſchieden ſein. Es de deutlich erklären, warum es dies und jenes iſt 1 1 0 0 einer auf den Weigl 1 nicht bekommen kann. Das einfache Verbot reizt Jedenfalls ein magerer Vergle eſſer fowteſo zur Uebertretung, wenn das Kind jedo wie ein ſetter Prozeß. peiß, das Genießen irgendeiner Speiſe würde . ihm verderblich ſein, wird es gern und leicht da. tauf verzichten lernen. Und damit bewahren wir das Kind vor Magenſtörungen und uns Der Schönheitsſiun des Kindes. ſelbſt vor unnötigen Schexereien, die ja freilich i bei ſchärhlichem Na i 8 Jede Mutter und jede Erzieherin ſollte ben ſind hem Nachgeben unſere eigene Schuld ſtrebt ſein, den Schönheitsſinnn in dem Kinde* zu wecken und zu pflegen, da ſich alle die Men⸗ Hauswirtſchaft ſchen, die das Schöne lieben, von allem Häßle. chen und Rohen fern halten. So gilt es, vos Was Waſchen weißer Wollſachen. Feine weißwollene Sachen wäſcht man in einem ko⸗ klein auf ein Kind daran gewöhnen, daß es 1 0 die Haltung des Körpers achtet. Sein Gang ſo chend heißen Seifenſchaum, den man ſich aus ko⸗ leicht und aufrecht. nichr ſchleichend, aber auch chendem Waſſer, kleingeſchnittener, weißer Seife nicht geräuſchvoll ſein; beim Sitzen iſt das und Salmiakgeiſt(auf 1 Liter Waſſer 1 Eßlöffel Schlenkern mit den Füßen, das Umklammern der Salmiakgeiſt) herſtellt. Die Hauptbedingung iſt, Stuhlbeine zu unterlaſſen: auch dulde man keine] daß der Seifenſchaum ſo heiß iſt, daß man nicht ſchiefe oder vornühergebückte Haltung beim Leſen[mit den Händen hineinſaſſen kann; man muß ihn alſo quirlen. Im vollen Schäumen tut man oder Schreiben. Man erziehe die Kinder zu Reinlichkeit und Ordnung, auch dieſes beides iſt[die Wolſwäſche hinein und ſtuckt ſie ſolange mit dem Quirl, bis ſie ſauber iſt, dann wird ſie, ein Merkmal der Schönheit und die frühe Ge⸗ wöhnung daran bildet den Sinn zur Empfäng⸗ ehenſo weiß, tüchtig geſpült und ſofort aufge⸗ lichkeit für alles Schöne. Nicht weniger gehört hängt. Bemerken möchte ich noch, daß es von zur Schönheit des Menſchen feine Sprache. Da. großer Wichtigkeit iſt, jedes Stück einzeln zu rum ſollte ein Jeder, dem ein Kind zur Erzieh⸗Twaſchen, nicht die ganze Wäſche auf einmal ung anpertraut, auf die richtige Ausdrucksweiſe l hineinzuſtecken. g O Die Beſeitigung von Flecken aus weißer achten, vor allen Dingen aber auch durch Wort Wäſche. Bei neuer Wäſche zeigen ſich oft von und Beiſpiel lehren, daß gemeine Redensarten, Fluch⸗ und Schimpfworte etwas Häßliches und der Nähmaſchine herrührende Maſchinenölflecke; dieſe überttreicht man im trockenen Zuſtand, alſo eines gebildeten Menſchen nicht würdig ſind. Zur Ausbildung des Schönheitsſinnes trägt[vor dem Einppeichen. mit Butter oder Schmalz ſleilich noch manches andere bet. Ein Kind, das und reibt ſie ſo lange mit den Fingern, bis die Schmiere ganz aufgelöſt iſt: die hierbei entſtan⸗ in einer harmoniſchen Umgebung aufwächſt, in der ſich zugleich eine gewiſſe Harmonie in der denen Ffkettflecken werden ſofort durch Anſeifen Ausſtattung der Räume zeigt, wo die Möbel, und Ausreiben in gut warmer Seifenlauge ent⸗ die Bilder uſw. eine wohltuende Anordnung fernt. verraten wird unwillfürlich vor Unſchönem zu⸗ Schmutzige Klaviertaſten reinigt man am rückweichen. Durch Blumenpflege weckt man beſten auf trockenem Wege mittelſt eines Flanell⸗ gleichfalls die Liebe zum Schönen, beſonders läppchens. Da nicht alle Klaviertaſten aus El⸗ wenn man ſchon früh ein Kind auf die Farben⸗ fenbein angefertigt ſind, ſondern oft aus Kno⸗ bracht und Harmonie in der Pflanzenwelt auf⸗ chen, Zelluloid und anderem Material beſtehen, merkſam macht. und dann meiſt mit Farbe oder Lacküberzug ver⸗ Ferner kann man durch geeignetes Spielzeug ſehen ſind ſo dürfen flüſſige und auflöſende den Sinn für echte Schönheit wecken: durch An- Reinigungsmittel, wie warmes Waſſer. Wein⸗ leitung. den Baukaſten richtig zu gebrauchen, die geiſt und dergleichen nicht angewendet werden. Moſaikſpiele zum Legen vielſeitiger Figuren zu I GSilberſachen, die täglich benutzt werden, benutzen, Laubſägearbeiten uſw. recht exakt aus⸗ ſauber zu erhalten. Das Putzen der Sachen er⸗ zuführen und dergl. mehr. 25 5 fordert wenig Zeit und Arbeitskraft und ſehen „Durch die Freude am Schönen ward ſchon dieſelben trotzdem wie neu aus. Man rührt Mancher Aber das graue Alltagsleben hinausge⸗ Schlemmkreide mit etwas Spiritus oder auch hoben. Sie bleibt beſtehen für alle Zeit, und einfach mit weichem Waſſer zu einem Brei an, begleitet den Menſchen bis in die Tage des Al. beſtreicht damit die ſilbernen Gegenſtände und ters. einen Schutz bildend gegen die vielfachen läßt dieſen Ueberzug vollſtändig trocknen. Nach⸗ rauben, Stürme des Daſeins Das Schöne ver⸗ dem wird die Kreide mit einer weichen Bürſte maa nicht. das Gute zu erſetzen, aber es vermag abgebürſtet und die Sachen mit Leder nachge⸗ dem Leben einen edlen Inhalt zu geben. rieben. Hauptſache bleibt jedoch bei allem Sil⸗ 1 herputzen vorheriges Abſeifen in heißer Seifen⸗ lauge und Ahreiben mit einem weichen Tuche, ſolange der Gegenſtand noch warm iſt. Silber⸗ ſachen in dieſer Weiſe behandelt behalten immer ein neues Ausſehen. oummriſteſcnes. . 1 ö leg d auch nicht gerade ä n wirkt. Da iſt es 6 ſein ſo eine Sache und hier nachhelfen, daß man b knappe Zeit für den Schulweg ann kann es eben nicht trödeln), das andere aber frühzeitig daran gewöhnt. daß ſeine freie Zeit, nicht aber der Weg zur Schule, zum Spielen und Toben da iſt. Natürlich muß man das Kind dann auch in ſeinen freien Stunden darnach gewähren laf⸗ ſen und nicht gleich in jeder harmloſen„Wild⸗ heit“ eine Ungezogenheit ſehen. f. Kinder müſſen nicht von allem haben, vie⸗ les gibt es, was ihnen ſchädlich iſt, und doch ſind gerade hier gar manche Eltern ſo ſchwach. Sie meinen, dem kindlichen Bitten und— Schmei⸗ cheln nicht„hartherzig“ widerſtehen zu können, geben ihm nur zu leicht nach und handeln dabei ihren anfänglichen Verboten entgegen. Was für einen Eindruck übt aber ſolch ſchwankende Hal⸗ tung auf das Kind aus und bald wird es un⸗ ſere Schwäche zur Tyrannei ausnuben. aber begegnen mir dem? Indem sir dem Kin⸗ eee Mir die Fruu und bus Haun. A Der Schulweg bietet den Kindern manche Gefahr und den Eltern Sorge. Gefahr nicht nur durch den lebhaften Straßenverkehr für den Körper, ſondern auch durch den ſittlichen Schmutz nieler Schaufenſter(Schundliteratur!) für die Seele des Kindes. Und Sorgen für die Eltern? dringend, mit Rückſicht auf die „Das alles muß ich gleich nachher Frau von Valberg mitteilen, wahrſcheinlich ſind Sie doch irgendwie verwandt mit ihr.“ Lothar von Brunkendorf hob wie beſchwö⸗ rend beide Hände hoch, was ſehr drollig wirkte, da er Pinſel und Palette darin hielt. „Um des Himmelswillen, mein gnädiges Fräulein, bewahren Sie es, womit ich Sie da ſo nebenbei unterhielt, für ſich. Ich bin ein Menſch, der, wie es ſo treffend in einem Liede heißt,„ſein Sach auf nichts geſtellt hat und es hieße Frau von Valberg viel zumuten, wenn ich ſo unverſchämt ſein wollte, mich ihr als Vetter im— na ſagen wir, zwanzigſten Grade, zu entdecken. Das hieße die Schloß⸗ frau ſchlecht für die gütige Aufnahme, die ſie mir hier zuteil werden ließ, belohnen. Nein, nein, ich bitte Sie herzlich, mein gnädiges Fräulein, mir die Peinlichkeit zu erſparen, mir— und vor allem Ihrer Freundin.“ Ilſe wollte entgegnen, Eliſabeth ſei in ihrem Denken und Handel frei von jeder klein⸗ lichen Regung; aber wozu darüber hin und her reden. Wenn Lothar Brunkendorff es wünſchte, daß ſie ſchwieg, tat ſie es gern. Was lag ihr daran, ob Eliſabeth und der Maler verwandt waren oder nicht. „Alſo, ich behalte das, was Sie mir er⸗ zählten, ganz für mich“, verſprach ſie lächelnd. Da erſt ſanken die Arme, die Pinſel und Pa⸗ lette der Saaldecke entgegengeſtreckt hatten, nieder.— g Ilſe beabſichtigte nicht, ihr Verſprechen zu rechen, aber eine ſtarke Neugier plagte ſie, ob Lothar Brunlendorff nicht doch mit der Schloßfrau verwandt war, und als ſie am ſpäten Abend noch mit Eliſabeth beiſammen hoch erbert „ ſchlef Ana— Nun ja, die Kinder ſollen rechtzeitig in der Die zweite Frane. Lebrer:„Wer mir Ich hörte nur, ihre Eltern wollten die Ehe nicht zugeben. Das genügte den beiden Ver⸗ liebten wahrſcheinlich, um gleich in die Welt hinaus zurennen. Sie blieben verſchollen und wahrſcheinlich ging es ihnen wie den beiden in dem bekannten Lied.“. Ilſe war wenig in der Literatur beſchla⸗ gen, aber im allgemeinen wußte ſie das, ſo⸗ wie andere Lücken ihrer Bildung geſchickt zu verbergen. Sie hatte zwar einige Jahre eine höhere Töchterſchule beſucht, aber eir zründ⸗ liches, gediegenes Wiſſen mangelte ihr. Eliſabeth fiel es weiter nicht auf, daß Ilſe Anwort gab, ſie ging mit ihren Gedan⸗ ken den eiden Liebesleuten nach, von denen ſie eben geſprochen und dann erhob ſie ſich langſam und trat an den Stutzflügel, der ſchräg ins Zimmer gerückt war. Sie ſchlug den Deckel zurück. Ilſe war mit Verwunderung dem Tun Frau von Valbergs gefolgt. Sie hatte ja gar nicht gewußt, daß Eliſabeth muſikaliſch war. Die junge Witwe hatte inzwiſchen ſchon vor dem Flügel Platz genommen und nach einem kurzen wehmütigen Vorſpiel ſang ſie mit tiefer, weicher Stimme: Es hatte ein Knabe ein Mägdlein lieb, Sie flohen gar heimlich von Hauſe fort, Es wußt weder Vater noch Mutter. Sie ſind gewandert hin und her, 1 Sie haben gehabt weder Glück noch Stern. Sie ſind verdorben— geſtorben“? a Fortſetzung folgt.) brachte ſie vorſichtig das Geſpräch auf Ver⸗ wandtſchaften. In ihrer faſt kindlich anmutenden Weiſe ſagte ſie: „Ich habe verſchiedene Onkels und Tan⸗ ten, Vettern und Baſen, und es erſcheint mir unbegreiflich, daß Du niemanden außer Dei⸗ nem Jungen haſt, der zu Dir gehört.“ Eliſabeth erwiderte: „Was iſt denn unbegreiflich? Mein Mann ſtand allein auf der Welt und beſaß; wirk⸗ lich entfernte Verwandte, ſo hatte er d kei⸗ nen Umgang mit ihnen und ich lernte ſie nicht kennen. Von Vaters Seite war es dasſelbe le und von Mutters Seite, die eine geborene Freiin von Graudenz war, lebte nur ein ver⸗ witweter Bruder, Onkel Chriſtian, dem Eck⸗ hofen vor mir gehörte, wie du weißt.“ Sie blickte ſinnend in das von einem roten, weichen Seidenſchirm umfaltete Licht der; hohen Stehlampe. „Mutter beſaß noch eine ältere Schweſter, aber die ging mit einem Künſtler, ich weiß nicht, was für einer Kunſt er ſich verſchworen, in die weite Welt bis übers Meer. Mutter redete mir einmal davon dicht vor ihrem Tode und ſägte, Gott weiß, auf welchem ent⸗ legenen Erdenfleckchen die Schweſter ruhen mag. Sybille hieß ſie, und niemals hat ſie ein Lebenszeichen von ſich gegeben ſeit ſie heimlich das Elternhaus verlaſſen.“ „Weshalb tat ſie das? fragte Ilſe lebhaft. 6 So romantiſche Handlungen regten ſie im at mer ganz beſonders an. 3 5 0 7 „Weshalb?“ 1„ FJ 14 N. Frau von Valberg hob lelcht die Schultern „Sie dürfen hier nicht rauchen, mein Herr!“ —„Aber Schaffner, ich bin jg ganz allein im Abteil.“—„Das iſt ganz gleich! Und wenn über⸗ haupt keiner im Abteil iſt, iſt das Rauchen doch verboten.“ 15 Letzten Donnerstag wollte Schmid heiraten. g Als er am Morgen aufwacht, muß er zu ſeinem größten Entſetzen merken, daß er die Zeit ver⸗ ſchlafen hat. [Stunde Zeit bis zur Trauung. 6 macht er Toilette, rennt dann aufs Poſtamt und elegraphiert an ſeine Braut:„Nicht heiraten, be⸗ vor ich komme!“ f „Sag mal, Emil, was iſt wichtiger, die Sonne oder der Mond?“—„Na, natürlich die Sonne! —„Gerade im Gegenteil: g Sonne ſcheint doch am Tage, und da Wie wie ſo hell!“ 1 Hundeanmeldepflicht. Stelle wird uns folgendes geſchrieben:. dem Publikum wird vielfach die irrige Anſicht vertreten, junge Hunde ſeien bis zu einem ge⸗ wiſſen Alter nicht anmelde⸗ und ſteuerpflichtig. Demgegenüber ſei darauf hingewieſen, daß nach der beſtehenden Hundeſteuerordnung jeder Hund ohne Rückſicht auf ſein Alter von dem Hundebe⸗ ſitzer vor Ablauf von 14 Tagen bei der zuſtindi⸗ gen Bürgermeiſterei(hier Polizeiamt) anzumel⸗ den iſt. Nusgenommen von dieſer Anmeldepflicht ſind nur ſolche von eigener Hunde; ö ö nach ihrer Geburt anzumelden. Die Anmeldung hat durch den Beſtitzer l kann ſchriftlich oder mündlich erſtattet werden. Im erſteren Falle werden Vordrucke zur Verfügung geſtellt. n einen Bevollmächtigten iſt unzuläſſig. ſitzer von Hunden, en geha werden, welche mit anderen im gemeinſchaftlichen Haushalt leben, ſtand anzuſehen. 1 1 Fälle, in denen Perſonen ohne eigene Haushal⸗ tung im Haushalt ihrer Eltern oder Schwieger⸗ eltern. Dienſtherrſchaft uſw. leben von Hunden befinden. die Anmeldung ſtets durch vorſtand zu. 5 9203 die Anmeldepflicht tritt Ordnungsſtraſe bis zu 100 Mark ein. dem Beginn der Stichtage, 1. Januar, 1. 1. Juli und 1. November ein. zu Beginn eines ö ü eines ſoſchen Hundes befindet, at je nach Lgae der Verhältniſſe die vorgeſchriebene Abgabe zu entrichten. N f 0 rechtzeitig ahmeldet, wird ſtets weiter zur Steuer herangezogen Johann Peter Hebel ſtarb am 22. Sept. 1826. Er wurde dann Dichter. Als Peter Hebel zwei Jahre alt war, ſtarb ſein Vater. Evangeliſt. Prieſter in Karlsruhe. Hofprediger. Die erſteren in den Kalender, der den Tiel„Der Hausfreund“ führte. art ſeiner Heimat. Der kluge Hauſierer. Im Gerichtsſaal wird ein Angeklagter von ganz zerlumptem Ausſehen ge⸗ fragt: tet der Gefragte ſtolz.. fragt der Präſident erſtaunt.—„Allerdings— ich hauſiere mit Streichhölzern.“ Gut bezeichnet. A.: Muſiker und hier nebenan?“— B.:„Eine Klavier⸗ lehrerin.“— A.:„Und dein Sohn ſpielt ja wohl der„Berliner Illuſtrierten“. Es bleibt ihm nur eine halbe In aller Eile — B.:„Ja, ſogar ſehr fietzig-— A.„Aber Menſch, das iſt ja die reine Spielhölle!“] Beſatzungsbehörde iſt bei dem Poſtamt Mainz 1 Auffallend Schlägerei in der Gaſtwirtſchaft beigewohnt. Er⸗ zählen Sie mal den Hergang.“—„Ja, Herr Prä⸗ w ſident, ick ſitze alſo janz ruhig und trinke mein Bier. jlas uff'n Kopp ö Zerſtreut.„So. Herr Profeſſor, iſt das Haar⸗ recht geſchnitten?“„Etwas länger wenn ich bitten darf!“ Doch noch. Ein Taſchendieb hat einem Liebes⸗ paar, das ſchäkernd vor einem Schaufenſter ſteht, die Taſchen gründlich geleert, ohne daß jenes das Geringſte gemerkt hätte, tage nicht für möglich halten,“ brummt er im Weitergehen vor wahre Liebe!“ ö „Alſo, Zeuge, Sie haben doch der w Mit einemmal hay mir eener mitin Vier⸗ Un de. „Man ſollte es heutzu⸗ ſich hin,„es gibt doch noch., — die iſt es ſo der Mond i 1 zuſtändiger Von Unter Hündin gezogene um dieſe ſind vor Ablauf von 3 Monaten ſelbſt zu erfolgen und koſtenlos Die Anmeldung durch Als Be⸗ die von Perſonen gehalten iſt ſtets der Haushaltungs zor⸗ Hierher gehören insbeſondere ihrer Kinder und Schwiegerkinder, ihrer und ſich im Beſitze ſolchen Fällen hat den Haushaltungs⸗ geſchehen. Bet Zuwiderhandlungen In Die Steuerpflicht tritt mit Apcil, Wor ſich demnach ſolchen Stichtages im Beſitze Wer einen abgeſchafften Hund nicht Luſtige Ecke. Aufſatzblüten aus einer Dorfſchule. Er ging nach Karlsruhe und wurde dort Nachher wurde er evangeliſcherr Im Schloßhof wurde er Er hat auch viele Gedichte gemacht. Die letzteren in der Mund⸗ Was „ ſind Sie?“— Holzhändler“, antwor⸗ „Sie, Holzhändler?“ „Ueber dir wohnt alſo ein der Tiefe, e Herr, rufe ich zu Dir!“ haftig, wir ſind in der Tiefe und vermeinen, kaum noch tlefer ſinken zu können. liche Behörde der Diözeſe Mainz hat beſondere[h Gebete angeordnet, Schöpfer des Himmels und der Erde emporſchlcken, die Liebe zur Heimat in unſere Herzen gepflanzt und ſein Wille iſt es, daß wir ſie hegen. Deutſch⸗ land iſt von ſeiner glänzenden Höhe geſtürzt und ſo arm, daß ein Knecht es beklagen darf. unſer Denken und Empfinden mußte neu ein⸗ geſtellt werden. im Ant itz der Menſchen zu leſen, um zu ſehen, daß ſie ſich unglücklich fühlen und daß Friede und Freude im Inneren unb Aeußeren weit ent⸗ ſchwunden ſind. Glaubensbrüder mahnen, von Herzen einzuſtimmen in die Gebete, die der Oberhtrt angeordnet hat. Unſere Hilfe iſt bei Gott, unſerm Heiland. Nur von ihm können wir Rettung hoffen. Wege ſind unerforſchlich und wunderbar. wenn wir uns in das Weſen des Allmächtigen verſenken, daß wir die traurige Gegenwart auch ein Teil ihrer Schrecken verlieren, denn ſie kann uns, wenn wir ſie als Kreuzträger auf uns nehmen, zum ewigen Heile gereichen.— daran erinnert, Militärverſorgungsgebührniſſe bereits am 26. Februar erfolgt i jedoch nur geleiſtet werden, wenn ordnungsmäßig ausgeſtellte Jahresbeſcheinigung neben der monat: lichen Quittung vorgelegt wird. nochmals darauf hingewieſen, daß das morgige Konzert der Sänger⸗Einheit präcis 3 Uhr ſeinen Anfang nimmt. Wer ſich noch keine Karte geſichert hat, tue dies alsbald, denn die Nachfrage nach ſolchen iſt äußerſt rege. Verein morgen bieten wird, ſteht außer aller Zweifel, es wird ein Kunſtgenuß erſten Ranges.. ebenfalls das ihrige dazu beitragen, den Beſuchern recht angenehme Stunden zu bereiten. noch darauf verwieſen wird, daß der Reinerlös unſeren Brüdern im Ruhrgebiet für ihren helden⸗ mütigen Kampf beſtimmt iſt, ſo iſt ſicher mit einem ſtarken Beſuch des Konzertes zu rechnen. Darum die Parole morgen nachmittag: In den Freiſchütz zum Wohltätigkeits⸗Konzert.(Näheres im Inſerat.) Dr rr * Viernheim, 17. Febr. * Anordnung von Gebeten.„Aus a Wahr⸗ Die kirch⸗ die die Gläubigen zum nach und aus dem beſetzten Gebiet eingerichtet auf das morgen Nachmittag am Tivolt ſtatt⸗ Hir uff!“ findende Fußball⸗Wettſpiel Sp.⸗V. 09 1a gegen Pfiffligheim 1 beſonders aufmerkſam. Pfifflig⸗ heim iſt beſte A⸗Klaſſe und kührt in der Tabelle. rauf hingewieſen, daß Inſerate und Artikel immer tags vorher aufgegeben ſein müſſen. Das⸗ ſelbe muß auch bei den amtlichen Bekanatmach⸗ ungen Anwendung finden, die ſonſt immer erſt in letzter Minute zugeſchickt werden. wird die ordnungsgemäße Herausgabe der Zeitung ſehr erſchwert. Ausnahmen können nur bei Todes⸗ N Anzeigen gemacht werden, wo 1 Auf⸗ 0 gabe unmöglich iſt. Tatſache iſt, daß die Setzerei Lokale Nachrichten. tagsvorher faſt beſchäftigungslos und am Druck⸗ ö Itagmorgen in den letzten Stunden alles zuſam⸗ men kommt. eine diesbezügl. Eintetlung ſehr leicht möglich ſeln. N kann ſich die Druckerei trotz den vermeintlich leiſten. Rechnung zu tragen. 1 8 Briefnontrolle. Von der franzöſiſchen leder eine Kontrollſtelle für den Briefverkehr orden. * Sport am Tivoli. Wir machen geb. Bugert, Schw.⸗Söhne Friedr. Wein⸗ lein und Otto Fiſcher und Angehörige. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommu⸗ nlon für die Schüler der Herren Lehrer Beller und Baldauf. Belcht Samstag 2 Uhr. * Wir haben ſchon wiederholt da⸗ Dadurch Kirchliche Anzeigen der ev. Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 18. Februar 1923. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung⸗ und Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 19. Februar 1923. Abends 3 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. Freitag, den 23. Februar 1923. Abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Bei einigem guten Willen wird uch bei den Inſerenten ſowie bei den Behörden Einen noch größeren Perſonal⸗Aufwand ohen Abonnements⸗Preiſen heute dennoch nicht Den Zeitverhältniſſen bitten wir daher ſeine Hilfe in der Not anzuflehen. Gott hat All Man braucht nur aufmerkſam Und ſo möchten auch wir unſere Seine Aber * Militärreutenzahlung. Es wird daß die Zahlung ſämtlicher Zahlung der Rente kann 8 Wohltätigkeits⸗Konzert. Es wird Was uns der Die mitwirkenden Künſtler werden Wenn N. Teuilleton. (Nachdruck verboten.) Februar. Von Theodor Storm. Im Winde wehn die Lindenzweige, Von roten Knoſpen überſäumt: Die Wiegen ſind's, worin der Frühling Die ſchlimme Winterszeit verträumt. * Händefaltende Kunst. Von Ilſe von Stach. Als ich geſtern mit meinen beiden ſechs⸗ und fünfjährigen Knaben ims Theater ging „Schneewittchen“ ſollte geſpielt und der gläſerne Sarg, den die Kinder ſchon auf dem Bilde ſo ſchauervoll ſchön fanden ſollte Wirklichkeit wer⸗ den— da ſah ich, wie im Augenblick des Begin⸗ nes der Aeltere von beiden andachtsvoll die Hüände faltete. Und noch mehr: enn die rührenden Szenen — wie das in den acts märchen üblich iſt — immer= derbe Späſſe unterbro⸗ chen wu zie der Kleinere unmutig:„Es iſt 9 daß ſie dann immer ſo albern Aber man glaubt es dem kleinen Publikum niet anders zumuten zu kön als daß immer gelacht werden muß. Ich indeſſen dachte wehmü⸗ tig an das große Publikum, von dem auch die Direktoren meinen, es wolle durchaus nicht die Hände falten, wenn der Vorhang aufgeht. Ich aber glaube durchaus nicht an das Pub⸗ likum, das 1 und immer nur das allzu Menſchliche in ſeiner dunkelſten Not vor Augen ſehen will. egenteil: Ich glaube, daß der bed e ſchhet al der vielen, mehr lichen Regionen rührt. Aber da iſt das Diktum eines bekannten Theaterleiters, das lautet:„Ich halte es für die Aufgabe der Bühne, die mo⸗ derne Ethik ins Volk einzuführen“. Das ſagt einer für viele. ö Das böſe Wort„Tendenz“ wird nur gegen die chriſtliche Dichtung ausgeſpielt: die Dichtung aus dem Geiſte der antichriſtlichen Ethik darf ihre Ziele und Nebenziele unbehelligt auswirken. Und das iſt ja auch ihr gutes Recht. Jede Dich⸗ tung erſtrebt ihrer Natur nach das Gemüt des Menſchen in den Bann in die Sphäre ihres Ur⸗ hebers zu ziehen; und die ſuggeſtive Macht des Theaters iſt größer als die irgend einer Kunſt⸗ form. Aber es iſt, als hätten dis chriſtlich In⸗ tereſſierten dieſe Erfahrung vergeſſen— wie könnten ſie ſonſt das Theater ganz mit Haut und Haaren dem Antichriſt überlaſſen! Wie könnten ſie glauben, genug zu tun, indem ſie ſich fernhalten—, fern vom Theater, das zur chriſt⸗ lichen Zeit aus der Kirche wie im Altertum aus dem religiöſen Kultus hervorgegangen iſt. Wenn wir begreifen werden, daß das Gottes⸗ dienſt bedeutet, große, chriſtliche Kunſt zu för⸗ dern— nicht Traktätchen, nicht die alte Leier, die des Teufels Heblingsmelodie iſt dann ſind die Fundamente Theater gelegt. Aber einzig mit Calderon iſt es nicht getan. Jevem Zeitalter gilt das Pſalmen⸗ wort:„Cantabo canticum novum Domino“, der Dichter muß es ſingen, das Volk muß es hören — aber Dichter und Volk können zuſammen nicht kommen ohne die einſichtsvolle Hilfe derer, die allein helfen könnten. 1 Wenn das geſchähe. dann wäre wohl die Zeit reif und nahe haß manher Erwachſene, vielleicht das ganze pielfäpfige Pußlifum täte wie mein kleiner Sohn getan hat, und faltete die Hände, wenn der Vorhang aufgeht. a 1 N Der Wanderer. We 1 5. He chte Hand, der katholiſchen Gem einde Viernheim. chriſtlichen Müttervereins. der Jungfrauen⸗Congregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: Dienstag: Mittwoch: Donnerstag: Freitag: Samstag: zum wahrhaft chriſtlichen. Gottesdienſt⸗Ordnung 1. Faſten⸗Sonntag 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. f 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kindergottesdtenſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des 4 Uhr Verſammlung für die 3. Abteilung 3/7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.-⸗A. für ledig 7 Johann Haas. 3/47 Uhr 1., ½¼8 Uhr 2. S.⸗A. für A. M. Faltermann geb. Bergmann. 3/7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Cäcllie Adler geb. Gutperle. ‘7 Uhr beſt. Amt für Marg. Winkenbach, beſt. von der Jungfrauen⸗ Congregation. 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Andreas Berg⸗ mann, Ehefrau Cäcilie, Enkel Gg. Beck und Angehörige. 3/7 Uhr 3. S.⸗A. für Seb. Hanf; 1/8 Uhr 3. S.⸗A für A. M. Hoock g. Adler. 8/7 Uhr beſt. E⸗A. für ledig + Katharina Bauer, beiderſ. Groß⸗Gltern und Angehörige. 0 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig 7 Juliana Stahl, Großmutter, t Krieger Brüder Frieda und Gg. Stahl, Schwager Jakob Halkenhäuſer und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmh. Schweſtern 7 Uhr hl. Meſſe. Nächſten Dienstag, abends ¼9 Uhr Ver⸗ ſammlung des Jungmännerbundes im Freiſchütz. In der alten Kirche an Werktagen: Freitag: 7 Uhr geſt. S ⸗A. für Ga. Beikert, Ehefrau A Maria geh. Klee, Töchter A. Maria und Kath, Schw.-Tochter Luiſe N * An dem Gewitterab end braut, Wett e in Gottes Fauſt ſein Blut, Die ſchwer auf Erden ruht. i Ich bin dem Morgen ſpät erwacht, 98 ſchon die Sonne Kränze trug. Gewölkebrut aus Mitternacht Die Seele feurig überſchlug, Die Tageszeit ſteht im Zenith, Verläng're deinen Schritt. Das wird ein harter Abendgang, Der Herz an Herz treibt durch die Welt, Sonntag mittags 2 Uhr Sonntag mittags 3½ Uhr Bibelſtunde Dienstag abends 8 Uhr Mittwoch abends 8 Uhr Donnerstag abends 8 Uhr Bibelſtunde Samstag abends 8 Uhr Jugendbund. Miſſionsverein Viernheim(i. d. Lk.) Ecke Lorſcher⸗ und Friedrichſtraße. Sonntagsſchule Gebetſtunde Frauenſtunde Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Amtlicher Teil. Betr.: Brennholzverſorgung für 1923; hier Ab⸗ gabe an bedürftige Haushaltungen(Min⸗ derbemittelten⸗Verſorgung). Die Verhandlungen über die Verſorgung ſämtlicher nicht losholzbezugsberechtigten Familien ſind noch nicht abgeſchloſſen. Vorerſt iſt nur die Ueberweiſung von je 2 Rm. Holz an die⸗ jenigen Familien genehmigt, die nach den er⸗ laſſenen Richtlinien als minderbemittelt anzu⸗ ſehen ſind. Dies iſt im Allgemeinen dann der Fall, wenn das Einkommen der Familien nach den Verhältniſſen im Kalenderjahr 1922 die ungefähre Grenze von Dreihunderttauſend Mark nicht erreicht hat. Außerdem können noch beſondere Verhältniſſe(große Kinderzahl, längere Krankheit) pp. berückſichtigt werden. Zur Schaffung der notwendigen Unterlagen geben wir den hiernach für die Holzverſorgung in Frage kommenden Familien Gelegenheit, ſich an den nachverzeichneten Tagen, vormittags von 9—12 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes an⸗ zumelden und die nach Vorſtehendem notwendigen Angaben zu machen. Hienstag, den 20. Februar 1923 von Buchſtaben A— K, Mittwoch, den 21. Februar 1923 von Buchſtaben 1.— Z. Das ungefähre Einkommen von 1922 iſt hierbei anzugeben. Perſonen die bereits mit Holz verſorgt ſind, kommen hier nicht mehr in rage. 5 Uagwahte Angaben haben den Ausſchluß der betr. Familien von der Holzverſorgung zur Folge. Erneuerung der Viehhandelserlaubnis für das Jahr 1928. Wir fordern hiermit ſämtliche Viehhändler und Metzger auf, die Erneuerung der Vieh⸗ handelserlaubnis für das Jahr 1923 bis ſpäteſtens Dienstag, den 20. Februar 1923 auf unſerem Büro Nr. 27 zu beantragen. a Die blauen Erlaubniskarten für 1922 ſind hierbei vorzulegen. Beſondere Lichtbilder ſind diesmal nicht erforderlich. Die Vichhändler haben ihren Steuerzettel, wo das Betriebskapital er⸗ Betr.: ſichtlich iſt, mitzubringen. Viernheim, den 17. Februar 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. a Untererhebſtelle. Am Montag, Mittwoch und Freitag Zahl⸗ tag. Die nachträglich erhöhten Krenkengelder können an dieſen Tagen abgeholt werben. Kirchner. Durch Dunkelheit bricht Licht dem Klang Voraus, der ſtarr in Ufern hält Ein banger Groll furcht himmelwärts, Herr ſtärke mir das Herz. 155 — Von Hans Sturm. ö Die Legende iſt älter als das älteſte Buch älter als 11 älteſte Dichter. Sie erwachte mii dem erſten Menſchen und wird erſt letzten wieder ſchlafen gehen. N traumgewordenes Leben ins Vergangene ver, immer een e iſt das ſchleierumwobene Zeit nachtumſchauert und lichtumflutet. das alte Legendenbuch aufſchlägt und darin zu leſen beginnt, dem öffnen ſich die Tore zu einem wunderſamen Garten. Das Leben um ihn ver⸗ ſinkt mit ſeinen Freuden und Schmerzen, mit einem Lathen und Weh. Andere Stimmen wer⸗ zen aut Stimmen, die den Ewigen preiſen, die die Worte det Liebe und Güte ſprechen, die von Schmerzen als koſtbarſten Geſchenken reden und von Demütigungen als Gnade. Es ſind die Stimmen der Söhne und Töchter der Erde, die ſuchen nach dem ewigen Eiland des Friedens im heiligen Licht. Sie wandeln alle durch Sonnen. glut und Kälte, in Armut und Entbehrung bar⸗ ß den ſteinigen Pfad durch das Geſpött der „Sie wa urch V d den Weg ſeltſane Blumen auf, Die Legenge. mit dem Die Legende iſt Kraft i ihnen iſt. i An die Winde 669119 h lauſchen ihren Worten, und alles Getier ö 15 g e Und durch ihre Liehe wird ihr Wort, ihr Wirken Wunder, das immer wieder den Schöpfer lobt, wie die ſtarrenden Wälder und die rauſchenden Ströme, wie die zwitſchern⸗ den Vöglein wie die ſternhelle Nacht. Klaglos iſt der Erdenweg dieſer heiligen Pilger. Manch⸗ mal iſt's, als raſte ihr Blick auf den gletſcher⸗ kühlen Höhen erdenweiter Berge. Und ſo ertrug ſunkene untödbare Wirklichkeit, 1 e 0 ihr Leih Marter, Verfolgung und Verleumdung. ie Ade Schickſalsbuch den Wen im Tode blieb in ihren Zügen noch ein 9 5 ein Abglanz der rufenden Lächeln des Dankes, Erlöſung. Kinder und Männer. Mutter, Jung⸗ frauen und Greiſe gingen dieſe weißen Höhen⸗ wege. Alle aber, die uns in dem n der Legende begegnen, erfüllen das Wort, das einer von ihnen fand:„Die eine Seele ſollſt du ohne Unterlaß dem einen Gott weihen.“ Und wo findeſt du ihn? Im All und in dir! 2 E 5 5 morgenalicher Zur. don Fridolin Hofer. Hebe dein Auge nur gläubig empor Wie zur Sonne die ſtaunende Blüte! 15 Wer dich zum Leben und Lieben erkor. 10 5 * 5— 4 8