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Martin N 21 Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernbeim. Geſchäfts⸗Anzeiger nzeige 5 Vieraheimor Zeitung— Biernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. i Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden in„Viernheimen Anzeiger“ wirkſamſte Beubreitung. i Dienstag, deu 20. Februar 1923 Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volhsblatt ſeratenpreiſe: Die 10 ene Petit⸗ eile 50.— Mk. für lo kale und 70.— W. für auswärtige.— Die Nellame⸗B elle 200.— Mk.— Vei öfteren 1000%% Rabatt.— Beilagen: pro 1000 1000. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 . Poſtſcheckkonts Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 40. Jahrg. — 8 Hirtenbrief des Hochwürdigſten Herrn Ludwig Maria Biſchof des Heiligen Stuhles von Mainz für die hl. Faſtenzeit 1923 nebſt Faſtengerordnung. 1 50 Ludwig Maria, durch Gottes Barmherzigkeit und des Hl. Apo⸗ liſchen Stuhles Gnade Biſchof des Heiliges Stuhles von Mainz, entbietet allen Gläubigen des Bistums Gruß und Segen im Herrn. Geliebte Diözeſanen! Der hl. Hieronymus ſchreibt einmal in einem Briefe, es ſei ein gro⸗ ßer Irrtum, zu meinen, das chriſtliche Leben könne je ohne Verfolgung ſein; dann ſeien wir am meiſten verfolgt, wenn wir meinten, es ſei keine Gefahr vorhanden. Wenn dem ſo iſt, dann müſſen wir die Tage, in welchen uns Gott große Trübſal ſchickt, eher eine Zeit der Gnade nennen. Füſten⸗H 1 9 f 1 Fürſt dieſer Welt ſchon gerichtet iſt(Joh. 16, 11), ö 1 1 ö 9 6 1 Dann ſollten wir ſprechen:„Gut iſt es. daß du mich gedemütigt haſt, damit ich deine Satzungen lerne“(Pſ. 118, 71). So ſollen auch die gegen⸗ wärtigen Leiden und Prüfungen uns eine Auf⸗ forderung ſein, zu unſerem Gott zurückzukehren, bei ihm Reinigung von Sünden und 1 7 zu ann Auferſtehung: g Furcht zu benehmen und uns den Sieg zu geben einem vollkommenen Leben zu erlangen, wird er der Trübſal zweifellos einen guten Aus⸗ ang genen. 9 Ein ganz überwältigender Beweis dafür, daß er uns retten will, ift ſeine Gegenwart im hei⸗ ligſten Sakrament des Altars.. uns zu:„Kommet alle zu mir, die ihr mühſelig und beladen ſeid; ich will euch erquicken“(Matth 11, 28). 1 So kommen wir zu ihm in dem lebendigen ö Glauben, daß Chriſtus in der Tat dem Himmel ſeine Freude und der Welt ihren Halt gibt(vgl. Nachf. Chr. 4. B. 1. K.). Von dort ruft er 0 ö 1 ö 3 Dieſer Glaube enthält keine Uebertreibung, er iſt nüchterne, volle Wahr⸗ heit. Denn Chriſtus der Herr iſt auch in ſeiner bleibenden Gegenwart im großen Sakramente des Altars als Gott und Schöpfer wahrhaft der Herrſcher über die ganze Welt. Unſer Tabernakel“ iſt das Zelt des höchſten Königs. Chriſtus iſt der einzige unter allen Königen, der unabſetzbar ift; ihm allein kann keine irdiſche Macht ſich ent 0 0 verſagt, die mit uns leidet und uns immer auf⸗ ziehen, ſie mag heißen, wie ſie will. Wenn einſt ein berühmter Verteidiger der chriſtlichen Religion den Feinden Chriſti entge⸗ genrief:„Vergreifet euch nicht an der einzigen Hoffnung der ganzen Welt“(Tert. de carne Chriſti c. 5), ſo möchte ich Euch, geliebte Diöze⸗ ſanen, jetzt zuruſen: Gehet zu ihm, er iſt die einzige Hoffnung der ganzen Welt, der einzige Herrſcher, der unendlich gerecht iſt, Freund, deſſen Liebe unermeßlich iſt, der einzige Vater, der ſeinen Kindern alles tun kann, was ihn ſeine Liebe tun heißt. Darum iſt er auch der einzige wahre Tröſter in allen Schickſalsſtunden unſeres Lebens. Wohl nimmt er uns den Troſt, den mache Menſcher aus dem Ueberfluß und der Freude an irdiſchen Gütern zu ſchöpfen glauben.„Wenn auch je⸗ mand Ueberfluß hat“, ſagt er(Luk. 12, 15),„ſo hängt doch ſein Leben nicht von ſeinen Gütern ab.“ Dafür gibt er wahren Troſt. Wie herrlich klangen ſeine Worte am Grabe des Lazarus: „Wer an mich glaubt, wird leben, ſelbſt wenn er N ſchon geſtorben iſt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht ſterben in Ewigkeit“ (Joh. 11, 25. 26). Welch mächtigen Troſt wußte 0 Seinigen, aber auch dem N n ene eee eee a kommen, daß an uns die volle Aehnlichteit mit Schächer zu geben! Doch nicht allein für die der einzige Sünden. der Welt. iſt, durch die der Herr über alle Feinde trium⸗ zu waffnen. rigte er ſich bis zum Tode am Kreuze; aber was der Weg zu ſeinem herrlichen Triumphe. Jüngern ab, indem er ſagte:„Wenn Ihr mich, ſuchet, ſo laſſet dieſe gehen“(Joh. 18, 8). Aber nicht immer will er alles Leid von den Seinigen fernhalten, er ſagt ihnen ja Tage ſchwerſter Trüb⸗ ſale voraus; aber immer will er mit ihnen ſein, nie will er ſie verlaſſen alle Tage bis zum Ende Alles Uebel, das über die Seinigen kommt, ſoll ja nur Läuterung und Reinigung ſein, es ſoll ſie vorbereiten zum höchſten Glück in der Ewigkeit. Sogar in den letzten Tagen der Weltzeit ſollen die Seinigen den Mut und das Vertrauen nicht verlieren; denn er ſagt:„Wenn nun dieſes alles anfängt zu geſchehen, dann ſchauet auf und erhebet eure Häupter; denn es nahet eure Erlöſung“(Luk. 21, 28). Wie viel mehr wird er in den geringeren Trübſalen uns zu tröſten wiſſen, wenn er uns verſichert, daß der und uns ſagt:„Seid getroſt; Ich habe die Welt überwunden“(Joh. 16, 33). Mögen in der Welt Tage kommen, ſo ſchlimm, wie ſie nur je waren, unverändert bleibt die Liebe ſeines göttlichen Herzens, durch die wir erlöſt wurden; denn er! liebt uns bis zum Ende(Joh. 13, 1). In dieſer Liebe, welche die wahre Großmacht phieren wird, ruht auch unſere Stärke. In, derſ hl. Kommunion will er in unſere Seele hinab⸗ ſteigen, um ſie zu ſtärken gegen das Fleiſch, wel⸗ ches wider den Geiſt gelüftet(Gal. 5, 17). Da⸗ mit iſt aber die Macht ſeiner Liebe nicht erſchöpft. 0 ö 4 1 4 1 0 0 1 * U 1 Er verbindet ſich mit uns, um unſeren Leib un⸗ ſterblich zu machen und würdig der glorreichen er kommt in uns, um uns alle in jedem Kampfe und uns mit heiliger Geduld In geheimnisvoller Demut ernied⸗ vor den Menſchen ſeine Vernichtung ſchien, war Denn gerade deswegen hat ihn Gott hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen; iſt(Phil. 2, 9). Wer mit ihm am Altare opfert und in gläubiger Demut ſeinen heiligen Leib empfängt, mird dadurch ſtark und mächtig, daß ihn nicht erniedrigen und nicht in ſondern ihn reinigen von aſlen, was wir gelitten haben, alle Uebel Schrecken ſetzen, Für alles, ſchenkt er uns ſeine heilige Liebe, eine Liebe, die von Gnade und Wahrheit 1 Stunde des Abſcheidens, auch für die Lebenden und Ringenden hat er ſeinen Troſt. Welches Vertrauen weckt in unſerem Herzen ſein Wort: „Niemand wird die, welche an mich glauben, meiner Hand entreißen“(Joh. 10. 28). Viele ha⸗ ben in dieſen Zeiten immer nur nach dem Troſte geſucht, der nicht beſtehen kann, ſie haben die Stimme des Gewiſſens nicht gehört; jetzt tönt auf einmal in der Not der Zeit die Stimme des Hei⸗ landes an ihr Ohr: Kommet zu mir, gehet nicht zu anderen; ich bin es, der euch tröſten kann. Was an Bebrängniſſen kommen mag, das ſchicke ich, damit ihr nicht in euren Thuſchungen wei⸗ terlebet und zugrunde gehet. 1 Vom Tabernakel aus wird uns auch der beſte Schutz. Im Leiden noch, das über ihn ſelbſt U 9 0 8 5 wehrte er mit ſo liebevoller und tiger Gebürde alle Verfolgung von ſeinen ſtärker iſt als der Tod, eine Liebe, in der wir finden, was uns Leben gibt und erhält. Voll lebt er auch in der Chriſtenſeele, die nach ſeiner Liebe verlangt. Dort bietet uns ſein göttliches Herz eine Liebe, die nie richtet, immer uns Gutes tut und all unſerer Fehler nicht mehr gedenkt, wenn wir einmal ge⸗ lernt haben, ſeiner Barmherzigkeit ganz zu ver⸗ trauen. Es iſt eine wahre und echte Erfahrung, welche der Apoſtel gemacht hat, und die er in den ſchönen Worten uns kundgibt:„Ich lebe, doch nicht mehr ich, ſondern Christus lebt in mir. So⸗ fern ich aber jetzt im Fleiſche lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und ſich ſelbſt für mich dahingegeben hat“(Gal. 2, 20). Den Gläubigen wünſcht der Apoſtel dasſelbe; wenn er will, daß Chriſtus durch den Glauben in ihren Herzen wohne(Eph. 3, 17, er will, daß auch im Aeußeren Chriſtus erſcheine, er mahnt uns ja, den Herrn Jeſus Chriſtus anzuziehen (Röm. 13, 14). Chriſtus zieht der an, ſo erklärt der hl. Thomas von Aquin dieſe Stelle, der Chriſtus nachahmt; dann erſcheinen an ihm äu⸗ ßerlich auch die Werke Chriſti, wie am Menſchen von außen ſein Kleid in die Augen fällt(In ep ad Rom. c. 13. 1. 3). 2 Wie können wir aber dem Herrn ſo nahe ihm zum Ausdruck kommt? f In erſter Linie müſſen wir rein ſein, um uns zu Chriſtus im allerheiligſten Sakrament hinge⸗ zogen zu fühlen. Es müſſen einmal jene Ver⸗ anügungen aufhören, welche der Seelenreinheit Wunden, oft tiefe Wunden ſchlagen. Das gilt auch für unſere katholiſchen Vereine, welche manchmal allzu gelehrige Nachahmer der Welt geworden ſind. Wir müſſen diefe Dinge meiden, nicht in erſter Linie, weil ſie Geld koſten, weil Kohlen und Licht verbraucht werden, ſondern weil wir ſie als Chriſten vor unſerem Herrn und Gott nicht verantworten können. Wir mütſſen uns an unſere Freuden gewöhnen, die nützlicher ſind und mehr Troſt bieten. Auch heute iſt noch wahr, wat der hl. Auguſtinus ſagt: Tröſtlicher ſind die Tränen der Beter als die Freuden des When(In pf. 127. n. 10). Und im Anſchluſſe darau macht der heilige Kirchenlehrer ſeine Glau⸗ bigen aufmerkſam auf die unſagbaren Freuden. welche die heilige Euchariſtie in ſich birgt. Jetzt heißt es, an die Ewigkeit denken und die Seele reinigen. Es geht nicht mehr an, daß wir zwei Herren dienen. Geliebte Diözeſanen! Eine gute, aufrichtige Oſterbeicht, welche die Seelen im Feuer echter Reue und in der Verde mütigung eines vollſtändigen Bekenntniſſes rei⸗ zigt, trägt mehr zu unſerem Wohle bei als alle Freuden der Welt und nützt uns mehr als alle Sorgen und Kümmerniſſe, denen wir uns 1 dieſer Zeit allzuleicht hingeben. Haben wir die Ausſöhnung mit Gott erlan z; ann müſſen wir aufſtehen mit Vertrauen 5 den Herrn, deſſen Barmherzigkeit uns auch 14 überreich zuteil wird. Er iſt uns noch mehr unendlich gütige Gott, als er es den Gläubis des Alten Bundes war, die mit ſo großem Vi trauen zu ihrem Gott flehten:„Zu dir, H erhebe ich meine Seele; auf dich vertraue mein Gott! laß mich nicht zu Schanden werden (Pſ. 24, 1. 2). Im Vertrauen liegt die Anerks nung der Liebe und Barmherzigkeit unſeres Ga tes; das kindliche Vertrauen iſt die Ehre, welch er von den Menſchenkindern verlangt. Komme⸗ wir darum mit Vertrauen zum Throne de⸗ Gnade(Hebr. 4. 16). Gerade jetzt müſſen wir im Vertrauen guf ſeine große Güte und Frri⸗ gebigkeit die hl. Kommunion oft empfangen; aber, liebe Eltern, gönnet auch euren Kinder recht frühe das ſelige Genießen des Leibes und Blutes des Herrn. Laſſet all das Widerſtreben gegen die frühe Kommunion der Kleinen; wir können ja damit vor Gott und ſeiner Kirche nicht beſtehen. Führet eure Kinder früh zu ih⸗ rem beſten Freund, damit er euer ſchweres Er⸗ ziehungswerk mit göttlicher Weisheit und Macht unterſtütze. Ihr Mütter, ſprechet früh mit euren Kindern von dem Herrn, der unter Brotsgeſtal⸗ ten wohnt, weil er uns liebt und uns in jeder tot zur Seite ſein will; dann werden die un⸗ ſchuldigen Kinderherzen bald nach ihm verlan⸗ gen. Gleicherweiſe muß ſich bei den Erwachſener der Beſuch der hl. Meſſe auch an Werktagen ner⸗ beleben, je größer unſere Bedrängniſſe ſind, und wir müſſen wetteifern in der Anbetung des Al⸗ lerheiligſten. Die Diözeſe Mainz hat elne ſo reiche Tradition in bezug auf die Verehrung des anbetungswürdigen Altarſakramentes; an uns liegt es nun, dieſer Tradition neuen Gelſt und neue Friſche einzuhauchen, damit das Brot des Lebens uns auch die Freude unſeres Lebens werden möge und jetzt uns Kraſt ſei in den Ta⸗ gen, wo das Kreuz uns ſchwerer drückt als ſonſt. Fügen wir dieſer Liebe zum Heiland in Brotgeſtalt noch die Liebe hinzu, welche dem Nächſten, der in größerer Bedrängnis iſt, gerne das Brot bricht, ſo werden wir noch inniger dem Erlöſer verbunden ſein, der es nicht vergißt, was wir um ſeinetwillen den Armen, ſeinen und un⸗ ſeren Brüdern, getan haben. Wir alle ſind jetzt in doppeltem Sinne arm vor Gott, arm, weil unſere Seelen ſo manches erhabene Gut göttlicher Gnade verloren haben, arm auch in irdiſcher Beziehung, weil unſere Leiden und Bedrängniſſe nicht weichen wollen. Sammeln wir uns deshalb eifrig um die Altäre unſerer Kirchen und bitten wir, daß der himm⸗ liſche Vater unſer Opfer, das wir„im Geiſte der Demut und mit zerknirſchtem Herzen“ darbrin⸗ gen, um ſeines eingeborenen Sohnes willen, der ſich für uns durch Prieſterhände opfert, annehme und uns den Frieden der Herzen und den Frie⸗ den nach außen verleihe. Er wird das Ruſen der Armen nicht verſchmähen, wenn es mit Einmü⸗ tigkeit zu ihm emporſteigt. Lernen wir Gott die, Ehre wieder erweiſen, die ihm in der Welt des neuen Heidentunis ebenſo ſehr verſagt wirb, wie es im alten Heidentum geſchah, dann wird die Gnade des Aller ſchſten hera igen über uns, und im Gottesſrieben werden unſere Tage wie⸗ der ſchöner werden. Betrachten wir gerade in dieſen Tagen die Verehrung und den würdigen Empfang de? hochheiligen Sakramentes des Altars als unſere beſondere Aufgabe. Wie der Prieſter alle Tage das Wort wiederholen muß:„Chriſtus, Sohlt des lebendigen Gottes, erbarme dich unſer“, ſh wenden wir uns alle an ihn, der unter uns wohnt und unſeren Bitten gegenüber nicht har! ſein kann, weil er uns ſchon liebt, ehe wir be ten, daß er nun ſich unſer erbarme mit ſeine! göttlichen Barmherzigkeit und Macht. Wie(1 herabſtieg zur reinſten Jungfrau und um unſert willen arm wurde, da er reich war, damit wil burch ſeine Armut reich würden(2 Kor. 8, 9), ſe irtenbtief des Bischofs von Mainz. ſchützen, wo wir des Schutzes bedürfen, und ſei ner Verheißung gemäß uns erquicken, wenn wil mühſelig und beladen ſind. ö Es ſegne euch der 7 Vater, der T Sohn und der 7 Heilige Geiſt. Amen. Gegegeben zu Mainz, den 2. Februar 1923 . Ludwig Maria Biſchof von Mainz. wolle er jetzt uns geben, was uns nottut, 1 Verordnung N für das Jahr 1923⸗24 über Faſten und Abſtinenz, über die geſchloſſene Zeit und die Zeit der Oſterkommunion für die Diözeſe Mainz. Auf Grund der allgemein geltenden kirchlichen Vorſchriften, ſowie der von Sr. Heiligkeit Papſt jus 11. durch Indult vom 14. Februar 1922 für ſämtlieben Diözeſen des Deutſchen Reiches gewährten Milderungen wird verordnet, was folgt: ö 1 Faſttage ſind ſolche Tage, an denen man nur einmal eine volle Mahlzeit halten und außerdem nur morgens und abends eine kleinere Stärkung genießen darf.— Die volle Mahlzeit varf auch am Abend gehalten und die kleinere Stärkung dafür auf den Mittag verlegt werden. Abſtinenztage ſind ſolche Tage, an de⸗ nen jeglicher Genuß von Fleiſchſpeiſen unterſagt t.. Eier und Milch, geſchmolzenes Fett (Schmalz), Grieben, Kunſtbutter ſind dagegen erlaubt. Auch der Genuß von Fleiſchbrühe iſt an allen Tagen mit Ausnahme des Karfreitags ge⸗ tattet. g Faſt⸗ und Abſtinenztage ſind ſolche Tage, an denen ſowohl das Faſten als auch die Abſtinenz beobachtet werden muß. 2. Solche Jaſt⸗ und Abſtinenztage ſind:, 1) der Aſchermittwoch,: a 2) bie Freitage der 40tägigen Faſtenzeit, 3) Karſamstag bis 12 Uhr mittags, 4) die Freitage der Quatemberwochen. Bloße Faſttage ſind: 1) die übrigen Wochentage der 40tägigen Fa⸗ ſtenzeit, 2) die Mittwoche und Samstage der Quatem⸗ herwochen, 3) die Vi d age vor Weihnachten, Pfingſten Mariä imelfahrt und Allerheiligen. aln dieſen Tagen iſt außer bei der Hauptmahl⸗ abendlichen kleineren Stärkung der geſtattet. Auch iſt der gleichzei⸗ tige Genuß von Diſch⸗ und Fleiſchſpeiſen bei der, ſel Mahlzeit erlaubt. z lage rage auch bei de ichgenuß ſind alle Frei⸗ außerhalb d Faſten⸗ und Quatemberzeit, Trifft ein gebotener Feiertag oder auch ein Tag der von der ganzen Gemeinde wie ein gebo⸗ 0 iertag b gen wird, auf einen Faſt⸗ nenztag, ſo fäll Faſten⸗ und Ab⸗ ſtinenzgebot ganz weg. zſelbe gilt, wenn eine der genannten Vigilien auf einen Sonntag fällt. Zum Faſten ſind alle verpflich⸗ i bensjahr zurückgelegt haben ter(angefangenes 60. Le⸗ * einen anderen wichtigen 0 t ind. Entſchuldigt ſind kranke. geneſende und ſchwächliche Perſonen, ſo⸗ wie alle, die entweder ſchwere Arbeit zu verrich⸗ ten haben oder durch Faſten verhindert würden, ihre Berufspflichten zu erfüllen. Im Falle eines Zweiſels wende man ſich an den Pfarrer oder Beichtvater. Zur Abſtinenz ſind alle verpflich⸗ tet, die das 7. Jahr vollendet haben und nicht durch einen wichtigen Grund, wie Krankheit oder Armut, entſchuldigt ſind. Erlaſſen wird die Abſtinenz für alle Tage mit einziger Ausnahme des Karfreitags: 1) den Wanderern und Reiſenden, auch dem Fahrperſonal aller Verkehrsmittel: 2) den Gaſt⸗ und Speiſewirten, Koſtgebern und deren Hausgenoſſen, ſowie allen, die in Gaſt⸗ oder Koſthäuſern ſpeiſen oder aus ſolchen regelmäßig ihre Koſt beziehen; 3) den Perſonen, die in nichtkatholiſchen Haus⸗ haltungen leben und dort helöſtigt werden; 4) den Militärperſonen und Familien, bei de⸗ nen Militärperſonen Wohnung und Ver⸗ pflegung haben; a 5) alleu, die ſehr ſchwere Arbeit zu verrichten haben; 3 4. Die Pfarter und die Geiſtlichen mit eige⸗ nem Seelſorgsbezirk ſind befugt, in beſonderen Fällen und aus triftigem Grunde einzelnen tage 55555————— VVPPPPPPPVPPVVPVVVVTVTVVVTCCTéTTéTéTéTéTé'. o . eee ee FFP FF n eelſorgsbezirt gehören oder ſich darin aufhal⸗ ten, Dispens vom Faſten⸗ und Abſti⸗ 10 enzgebot zu erteilen. Den Beichtvätern teht Dispensvollmacht für ihre Beichtkinder zu. 5. Mit Rückſicht auf den Ernſt der hl. Buß⸗ zeit werden die Gläubigen ermahnt, ſich freiwil⸗ lig kleinere Abtötungen aufzuerlegen, ſowie eines beſonderen Gebetseiſers, namentlich auch des Beſuches der Faſtenandachten und des gemein⸗ ſamen Gebetes in der Familie, ſich zu befleißi⸗ gen und überdies ein ſog. Faſtenalmoſ zu ent⸗ richten. Hierzu bietet die übliche Faſtenkol⸗ lekte Gelegenheit. ö 5. Die„geſchloſſene Zeit“ dauert vom ſerſten Adventsſonntage bis zum erſten Weih⸗ nachtstage einſchließlich und vom Aſchermittwoch bis Oſterſonntag einſchließlich. Verboten ſind in dieſer Zeit feierliche Hochzeiten, alſo die feierliche Einſegnung der Ehe während der hl. Meſſe und alle jene Veranſtaltungen, die zum Ernſte der geſchloſſenen Zeit nicht ſtimmen, wie feierliche Einholung der Brautleute, geräuſchvolles Feſtge⸗ lage, Tanz und dergleichen. Erlaubt ſind ſtille Trauungen. Können aber die Brautleute die Trauung unſchwer auf andere Zeit verlegen, ſo iſt dies gemäß der alten Diözeſanübung anzu⸗ raten. Verboten ſind in der geſchloſſenen Zeit öffentliche Luſtbarkeiten und Tanzvergnügungen. Auch von privaten Veranſtaltungen dieſer Art ſich zu enthalten, iſt Wunſch und Mahnung der Kirche. 7. Die öſterliche Zeit, in der alle Gläu⸗ bigen ſtreng verpflichtet ſind, die hl. Kommunion zu empfangen, beginnt mit dem 2. Faſtenſonntage und dauert bis zum Feſte Chriſti Himmelfahrt. Es iſt der Wunſch der Kirche, daß alle Gläubigen die öſterliche Kommunion in der eigenen Pfarr⸗ kirche empfangen; wer ſie anderswo empfängt, möge ſeinem Pfarrer davon Mitteilung machen. 25 0 Am Sonntag vor Beginn der öſterlichen Zeit ſoll alljährlich folgende Verkündigung ſtattfinden. Im Auftrage des Hochwürdigſten Herrn Bi⸗ ſchofs wird aufs neue daran erinnert, daß nach dem ſtrengen Gebot der Kirche alle Gläubigen, ſobald ſie das gehörige Alter erreicht haben, we— nigſtens einmal im Jahr das hl. Sakrament der Buße und desgleichen, und zwar in der öſter⸗ lichen Zeit, das allerheiligſte Sakrament des Altars empfangen ſollen. Wenn ſie dieſer Pflicht nicht genügen, machen ſie ſich einer ſchweren Sünde ſchuldig und können, wenn ſie in ihrem Ungehorſam gegen das kirchliche Gebot verharren und ohne Zeichen der Reue ſterben, als öffent⸗ liche Sünder kein kirchliches Begräbnis erhalten. Die Beicht kann bei jedem approbierten Prie⸗ der abgelegt werden; die öſterliche Kommunion dagegen ſoll jeder Gläubige nach dem Wunſche der Kirche in ſeiner Pfarrkirche empfangen. 117 2 5 Poincare will keine Vermittlung! Die von Paris inſpirierte Londoner„Daily Mail“, erklärt, Frankreich werde jeden amtlichen Vorſchlag einer Vermittlung oder eines Kompro— miſſes zwiſchen Frankreich und Deutſchland in der Ruhrangelegenheit als u ufreundlichen Akt betrachten. Das Pariſer„Journal“ bringt folgende Mel— dung: Die franzöſiſche Regierung ſei überraſcht ge— weſen, in der Rede Curzons, die er im Ober— hauſe am Mittwoch gehalten hat, die kaum ver- hüllte Anſpielung auf Vermittlung zur Re— gelung der Ruhrangelegenheit zu finden. In London ſei eine präziſe Mitteilung gemacht worden, um zu erklären, daß die franzöſi⸗ ſche Regierung nicht zulaſſen kön ne, daß in London die Rolle des Vermittlers rſonen oder einzelnen Familien, die zu iprem 5 geſpielt werde. Die französiche Regierung el entſchloſſen, keine Intervention zur Re⸗ bei gelung der deutſchen Frage anzunehmen. Die einzige Löſung, die ins Auge gefaßt werden könne, ſei die vollſtändige Kapitulie⸗ tung Deutſchlands. «n)„ Eine, amtliche Beſtätigung dieſer Meldung liegt bisher nicht vor. Auch das ſonſt ſehr ge⸗ ſprächige Havas⸗Büro läßt nichts verlauten. Wenn die Journal⸗Meldung wirklich die Auf⸗ faſſung Poincares wiedergibt, würde ſich für Deutſchland der Zwang ergeben, durchzuhal⸗ ten, bis Frankreich ſich eine Regierung gegeben hat, die im Intereſſe beider Länder und der ganzen Welt einen verſöhnlichen Stand- punkt einnimmt. Die vollſtändige Kapitulierung Deutſchlands iſt unmöglich, weil es damit ſeinen endgültigen Untergang beſiegeln würde. Keine deutſche Re⸗ gierung, und wäre es eine kommuniſtiſche, könnte eine ſolche Kapitulation unterſchreiben, weil ſie mit dem Reiche auch die Maſſen des Volkes preisgeben würde. Die Pariſer Beobachtungen eines engliſchen Jvurnaliſten. Wd. London, 16. Febr. Der Pariſer Mitar- beiter der„Pall Mall Gazette“ berichtet, die franzöſiſche öffentliche Meinung ſcheine eine Periode des Zweifels durchzumachen, ob die Beſetzung des Ruhrgebiets und die von Po⸗ incare unternommene Politik tatſächlich das ein. zige Heilmittel für die Reparationsſchwierigkeiten Frankreichs ſei. Es könne kein Zweifel darüber herrſchen, daß es in ganz Frankreich ein Erwa⸗ chen zu der grauſam⸗harten Wirklichkeit ſeiner 1 0 berzweifelten Finanzlage geben werde. Das Zollweſen. 5 Der Pariſer„Temps“ meldet, daß die Dele⸗ gierten des Zolldirektionsausſchuſſes mit Hilfe der Militärbehörden das Zollweſen in den beſetzten Gebieten übernehmen und ſämtliche Zollämter beſetzen werden, deren Offenhalten ſie für nötig und möglich halten. g N Gleichzeitig wird ein Beſchluß der Rheinland⸗ kommiſſion bekannt gegeben, wonach ab 20. Ja⸗ nuar 1923 das geſamte deutſche Zoll⸗ perſonal und zwar ſowohl das ortsanſäſſige, wie auch das aktive, das gegenwärtig im beſetz⸗ ten Gebiete Dienſte tue, zu entlaſſen ſei. Eiſenbahn. Wd. Mainz, 17. Febr. Ueber die Lage im Eiſenbahndirektionsbezirk Mainz wird uns berichtet: Der von der Eiſenbahndi⸗ rektion eröffnete Betrieb auf den cheinheſſiſchen Nebenſtrecken wurde von den Franzuoſen nicht gehindert. Die Bahnvorſteher on Budenheim, Heidesheim und Uhlerdorn mußten geſtern in kurzer Friſt ihre Dieuſtwohnungen räumen, weil ſie ſich geweigert hatten, ihren Dienſt anders, als nach den Weiſungen der deutſchen Behörde aus⸗ zuüben. Mit der gleichen Begründung haben auch anderwärts ſämtliche Bedienſtete, an die ähnliche Anſinnen von den Franzoſen geſtellt wurden, es abgelehnt, auf den militariſierten Strecken Dienſt zu verrichten. Die Hauptwerk⸗ ſtätte Mainz wurde geſtern von den Franzoſen beſetzt Den meiſten in den Stations gebäu⸗ den wohnenden Dienſtvorſtehern auf den Strecken Worms— Mainz und Mainz—Koblenz iſt franzöſiſcherſeits mitgeteilt worden, daß ihnen freie Verfügung über ihre Wohnungen nur ge⸗ währt werden könne, wenn ſie den Dienſt wieder aufnehmen und ſich den franzöſiſchen Befehlen fügen würden. Auf den von den Franzoſen militariſierten Eiſenbahnſtrecken hat der Präſident des franzö⸗ ſchen Feldeiſenbahnrats am Samstag an die Beamten Erlaſſe überreichen laſſen, mit dem Welt, wenden wir uns, Von franzöſiſcher Seite iſt den Reichsbankne⸗ benſtellen die Bereitſtellung von Gelde ir die Gehaltszahlung an Eiſenbahnbeamte verboten worden. Für andere Beamte können Gehalts- gelder zur Verfügung geſtellt werden. 5 Eiſenbahn⸗Unfälle. Aus Paris wird gedrahtet: i ö In der Nähe von Saalhauſen ſtieß ein Militärzug mit einem Lakomotivzug zuſammen. Zwei Soldaten wurden getötet, drei ſchwer und 8 leichtverletzt. ö zug mit einem anderen Zug zuſammen, wodurch 1 Begleiter getötet wurde. 9 5 Aufrufe der Bergarbeiterverbände. Die Bergarbeiterverbände erlaſſen an die Ar⸗ beiterſchaft der Welt einen Aufruf. in dem ſie erklären, den Kampf bis zu ſeinem Ende führen zu wollen.„An Euch, Arbeiter der uns in dieſem Kampfe zu unterſtützen, denn unſer Sieg iſt auch Euer Sieg.“ a 5 In einem zweiten Aufruf mahnen die Berg⸗ arbeiterverbände ihre Mitglieder, ſich von den Kommuniſten und Unioniſten, die jetzt nach dem Generalſtreik rufen, nicht provozieren zu laſſen, ſondern Ruhe und Beſonnenheit zu wahren und den Weiſungen der gewerkſchaftlichen Organiſa⸗ tionen zu folgen. 0 Selbſtzucht und Zuverſicht. Aus Eſſen wird geſchrieben: Ein Gefühl der Selbſtzucht hat ſich bei der Bevölkerung aus ſeeliſcher Not in einem ſolchen Maße herausge⸗ bildet, daß man es kaum glauben könnte, wenn man es nicht ſelbſt miterlebt hätte. Alles ſieht mit Vertrauen in die Zukunft. Darum auch der feſte, entſchloſſene Wille aller Bevölkerungsſchich⸗ ten zum Durchhalten. Neue Miniſterreiſen ins Ruhrgebiet Die Reiſe der Miniſter Groener und Severing. Nach einem Trahtbericht aus Eſſen iſt Reichsverkehrsminiſter Groener nunmehr auch im Ruhrgebie, erſchienen, um mit den Ei⸗ ſenbahnerorganiſam e die gegenwärtige Lage des Eiſenbahnbetriebs im Ruhrgebiet zu be⸗ ſprechen. Ebenſo weilte der preußiſche Miniſter des Innern Severing am Samstag im Ruhrge⸗ biet. Derſelbe hatte in Dortmund eine Be⸗ ſprechung mit Vertretern der Induſtrie, der Ar⸗ beiterſchaft, des Handels und Gewerbes, ſowie der Behörden. Der Miniſter gab ſeiner Genug⸗ tuung Ausdruck, daß die Widerſtandskraſt der Bevölkerung ſo ungebrochen ſei. Die Regierung werde alles tun, was in ihren Kräften ſtehe, um die Bevölkerung zu unterſtützen. Von Dort- mund begab ſich Miniſter Severing nach So⸗ lingen, wo er mit Genehmigung der engliſchen Beſatzungsbehörde am Sonntag Abend in einer öffentlichen Verſammlung eine Rede hielt. Reichsminiſter Stingl hat am 15. und 16. Februar die Städte Tüſſel⸗ dorf, Bochum, Mühlheim a. d. Ruhr, Eſſen und Dortmund beſucht und ſich über die Lage der dortigen Poſt. und Telegraphenämter unterrichtet. Der Reichskanzler an die Landwͤirte. In der Plenarverſammlung des Deutſchen Landwirtſchaftstates erſchien Reichs⸗ kanzler Dr. Cuno und hielt eine Rede, in der er ſagte: Wir ſchöpfen die rait für un⸗ Befehl, innerhalb 48 Stunden nach Empfang des Schriftſtücks zu erklären, ob ſie unter franzö⸗ ſiſcher Oberhoheit arbeiten wollen oder nicht. ſeren Abwehrkampf aus unſerem reinen Gewiſ⸗ ſen, daß nichts getan wurde, was uns als Man⸗ In der Nähe von Crefeld ſtieß ein Mili⸗ g Volkes und ift unbezwing ne neue Volls⸗ gemeinſchaft iſt erwachsen. Feder ſteht auf ſef⸗ em Platz an der Front, ſo daß jeder auch leichmäßig zum Siege beiträgt. Außerordent⸗ ich viel hängt von der Frage der Ernährüng und Preisbildung ab. eiß, daß ſie auf die Landwifrtſchaft rechnen darf, ſodaß alles daran geſetzt wird, den Lebensmit⸗ telpreis niedriger zu ſtellen. Alle Stände trifft dieſe Maßnahme in gleichem Maße. Jeder, der Wuber treibt, verrät das Vaterland Der Land⸗ wirtſchaft gebührt der aufrichtige Dank für ihr hochherziges Opfer. Es gilt, in der Arbeit nicht zu erliegen. Bereiten wir uns lieber auf eine lange Zeit des Durchhaltens vor, als eine Stunde zu früh zu verſagen. Berauſchen wir uns nicht an feierlichen Proteſten, erkennen. Ruhr. Opfer bringen. Die Reichsregicrung wird den geraden Weg, den ſie beſchritten hat, nicht ver⸗ und ſtark bleiben, uns niemand bezwingen daun Sklaverei des deutſchen Volkes. Abwehrkampfes! des Reſchstags. A Berlin, 19. Febr. ſen, die andächtig ergriffen den Miniſterfrauen dem Gedenken des Ruhrgebiets gewidmet waren. Der reiche Ertrag der Veranſtaltung kommt den notleidenden Frauen und Kindern an der Ruhr zugute. Ne⸗ den dem Reichspräſidenten, dem Reichskanzler und mehreren Miniſtern waren viele hervor⸗ ragende Perſönlichkeiten erſchienen. Reichsernäh⸗ rungsminiſter Dr. Luther hielt eine Anſprache, in der er die Dinge im Ruhrrevier ſchilderte und der dortigen Bevölkerung ſympathiſche Worte widmete. Er ſchloß wie folgt:„In dieſer Stun⸗ de, wo das Ruhrgebiet auf dem Vorpoſten für den Staat ſteht, um das deutſche Vaterland zu verteidigen, müſſen wir uns mit dem Bewußt⸗ ſein durchdringen, daß wir Liebe und Dankbar⸗ keit in deſer Stunide ſenden. Dann können wir ſagen, wie es immer heißt: Sie ſollen ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhen. So muß es für uns auch heißen: Sie ſollen ſie nicht haben. die ſtarke deutſche Ruhr. Das walte Gott!“ Ausgewieſen. Worms, 19. Febr. Die Herren Buchdruk⸗ kereibeſitzer Heinrich Fiſcher und Kaufmann von Guſtedt wurden mit ihren Familien ausgewieſen. „Wd. Mainz, 16. Febr. Ohne Angabe von Geünden wurde der Vorſteher des Betriebsam⸗ tes, Regierungsbaurat Roſtowski, mit ſeiner „Familie ausgewieſen. Belagerungszuſtand in Pirmaſens. = Pirmaſens, 15. Febr. Infolge der Ver⸗ c Die Glocke bon Eckholen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. 25. den Taſten und laut und klar ſagte ſie: „Dieſe Verſe meinte ich vorhin, und ſo wie den Beiden in Gedicht, ſo mag es meiner Tante Sybille und ihrem Liebſten ergangen ſein. Irgendwo jenſeits des Weltmeeres, fern von der Hennat, ſind ſie verdorben— ge⸗ „Aber das iſt die alte, längſt vengeſſene Geſchichte, wir wollen nicht weiter davon reden und zur Ruhe beth reichte der Jüngeren die ſtorben.“ Sie lächelte ein wenig. gehen.“ Rechte.— lafe wohl, liebe Ilſe.“ Ilſe fand den Schlaf heute⸗ micht ſo ſchnell. Sie überlegte fortwährend, ob nicht jene Sy⸗ bille von Gaudenz, die l einem Manne übers Meer folgte, Lothar Brunkendorffs Mutter geweſen ſein könnte, denn ſie wußte doch von ihm, er hatte in Südamerika ſeine Kindor⸗ nind Knabenjahre verbracht. Jener Mann, um deſſentwillen Freiin Sybille das Eltern⸗ aus verlaſſen, war ein Künſtler; Lothar von Brunkendorffs Vater aber war kein Künſtler. Ilſe nahm ſich vor, ſowohl an Lothar von Brunkendorff als auch an be noch Fäden dieſer einige Fragen zu ſtellen, um die Familiengeſchichte entwirren zu können. Und wenn die beiden Hauptbeteiligten auch nie⸗ mals etwas davon erfuhren, ſo wäre es doch dehr drollig, wenn ſie herausbrachte, Eliſa⸗ (Nachdruck verboten.) Ein raſches, müde ſich verflüchtendes Nach⸗ ſpiel, dann nahm Eliſabeth die Hände von beth und der Maler waren wirklich Vetter und Baſe, alſo ganz nahe Verwandte. 8 * 21.*. 5 Lothar von Brunkendorff ſpazierte in aller Herrgottsfrühe im Parke herum, und als er in die Nähe des kleinen Teiches kam, ſah er mit Verwunderung, daß auf der weißgeſtri⸗ chenen Bank, auf der er des Morgens zuwei⸗ len ein halbes Stündchen ſeinen Gedanken Audienz gab, ſchon jemand ſaß. Eine Frauen⸗ geſtalt. g Anfänglich glaubte er, es wäre Ilſe Hal⸗ dow, von der er ſeit jener Begegnung in der Kapelle ja wußte, daß ſie Frühaufſteherin ſein konnte. Aber dann erkannte er Frau von Valberg. In den Männeraugen blitzte es auf. Das ſtolze, zurückhaltende Weſen der Schloßfrau gefiel ihm, die Würde, mit der ihre Jugend das Witwenkleid trug, hatte für ihn etwas reizvoll Anziehendes. Solchen Frauen war er bisher nicht begegnet. Außer ſeiner Mut⸗ ter hatte keine die vornehme, ſtille Anmut be⸗ ſeſſen, an die ſich nichts Kleinliches, Häßliches heranwagt. Ob ihn die Schloßfrau ſchon bemerkt hatte? Es ſchien nicht ſo, ihr Blick ſchweifte über das Dörfchen und verlor ſich in die Ferne. Langſam näherte er ſich und erſt, als er ſchon beinahe vor ihr ſtand, ſchreckte Eliſabeth eus ihrer Träumerei, in die ſie ſich verloren hatte, auf. Lothar von Brunkendorff zog tief den Hut. „Verzeihen Sie, gnädige Frau, die Stö⸗ rung, aber ich entdeckte Sie hier auf der Bank und mochte nicht vorübergehen, ohne Ihnen die Sonne hat mich aus dem Bett gejagt und ich bin fröh, der Sonnenlockung gefolgt zu ſein; ich habe gefunden, in ſo einer reinen Morgenſtunde bringt man alles, was in einem Ih unraſtig und aufſäſſig iſt, am beſten zur Ord⸗ nung.“ nahm neben ihr Platz, er beobachtete dabei, wie eigenartig Eliſabeths Haar im Sonnen⸗ ſchein leuchtete. mahagonifarbener Seide, über die eine ſchen⸗ kende Verſchwenderhand hauchdünnen Staub von wertvollem Altgold geſtreut. Scheitel, kein ſanft gebogenes Löckchen am Ohr der ſpieleriſchen Sonne ein noch viel ſchö⸗ neres Feld bot. Haar“, ſagte er unvermittelt. zu ihm empor. Brunkendorff, ich weiß wohl, die Farbe mei⸗ nes Haares iſt nicht hübſch, aber da ich nicht eitel bin, habe ich mir darüber niemals beſon⸗ ders den Kopf zerbrochen.“ zeugt von dem, was ſie ſagte. ſicherung, Sie beſitzen, von meinem Künſtler⸗ ſtandpunkt betrachtet, eine geradezu ideale Haarfarbe, aber ich glaube auch vom Ge⸗ Bl. „ anderer „Guten Morgen, Herr von Brunkendorff, Sie rückte zur Seite und Brunkendorff Als ſeien es Strähnen von Schade nur, daß kein tiefer, breitwelliger „Gnädige Frau, Sie beſitzen köſtliches Eliſabeth hob die Augen faſt vorwurfsvoll „Weshalb ſagen Sie mir das, Herr von ſo Der Mann erkannte, Eliſabeth war über⸗ Da ward er lebhafter. „Gnädige Frau, ich gebe Ihnen die Ver⸗ denn wenn weinen Morgengruß zu entbieten.“ Eliſabeth neigte den Kopf. V wert wäre, würde ir 1 es ſich doch rten 15 laſſen, ihr Haar gerade in dieſem Ton zu är Eliſabeth mußte wider Willen lächeln. „Ach, Herr von Brunkendorff, ich glaube n.“ nen ja gern: es kann ſein, daß meine Haar⸗ farbe jetzt ſogar ſo etwas wie Mode iſt; aber denken Sie, mein Mann ſagte immer: Schade, daß dein Haar ſo einen fuchſigen Glanz hat!“ Sie ſchwieg faſt minutenlang, um dann forr⸗ zufahren: mich um die Modeſtrömung zu kümmern, ich weiß aber, daß früher alles Haar vom blond⸗ 111 1 bis zum dunkelbraunroten für häßlich galt.“ „Ja, früher.“ Lothar Brunkendorff betonte die Silbe„früher“ mit leichtem Spott,„der Schönheitsſinn der Menſchen hat ſich aber gewandelt, die Blicke haben ſich geſchärft.“ Und während er ſo 19 0 ſann er darüber nach, weshalb Eliſabet viel Zeit verfügt haben mochte. nehme, adelige „Ich habe nie viel Zeit gehabt, von Valberg nie über Eine vor⸗ ame, die nun die Erbin eines herrlichen Beſitzes war, würde doch auch vorher nicht gerade ſchlecht gelebt haben. Er unterdrückte aber jede nicht wünſchte, von Eliſabeth von Valberg für einen zudringlichen neugierigen Meuſchen gehalten zu werden. ö f „Sie müßten, wenn ich Ihnen als Maler einen Rat nen, unge ähr ee rte er „ weil er ben dürfte, Ihr Haar loſer ord⸗ 0 ſo, wie es fräulein Haldow das Geſpräch weiter. e Augen umfaßten dabei das blaſſe 1 55 Geſicht vor ſich mit genau prüfendem J e. 0 1 e grauen Mä N. rasch. 4 e folgt Die Reichsregierung wurde 5 wird vor das Kriegsgericht geſtellt. ſchleudert, den ganzen Ernſt der Lage! Stöylen wir unſere Nerven zum Durchhalten, hier und an der 5 5 ben, worin es heißt: Der Kampf wird für uns Opſer über! die gar keinen Sinn haben, laſſen. Wir kennen das Ende des Weges nicht, wir wiſſen nur das eine, daß, wenn wir air ö Der Kampf entſcheidet über die Freiheit oder 0 Wenn Sie, meine Herren, Ihrer Verantwortung bewußt“ handeln, treten Sie mit in die erſte Front des ane Nernntglund i her Banden Die große Wandelhalle des Reichstags ſah am Sonntag eine übergroße Zahl von Beſuchern aus allen Geſellſchaftstlaſ⸗ künſtleriſchen Darbietungen lauchten. die auf Veranlaſſung der Gattin des Reichspräſtdenten und der anderen ringenden [quer war mit einem großen Stab 26 12 Sonntag auf den Almieitia. Sportplatz ing des Overvürgermeiſters Strobel kam es u einem Proteſtſtreik, in deſſen Verlauf ſich An⸗ ſaneniungen auf der Straße bildeten. Als die Beſatzung hiergegen einſchreiten wollte, wurde ſie 1 0 ſodaß ſie Verſtärkungen heranziehen mußte. maſens vom Provinzdelegierten General de Metz der Belagerungszuſtand verhängt.— Der zweite Infolge der Vorgänge wurde über Pir⸗ Bürgermeiſter von Pirmaſens. Kömmerling, verhaftet. Oberbürgermeiſter Strobel Ein Anſchlag auf einen franzöſiſchen Poſten in Spener. = Speyer, 15. Febr. Gegen den franzöſiſchen Poſten am Platzkommando om Dom wurden ge⸗ ſtern abend kurz vor 9 Uhr von einem etwa 20 Jahre alten Mann eine Anzahl Glühzünder ge⸗ 0 die aber auf dem Boden nicht zur Erploſion kamen. Der Täter. der vom Dom her⸗ kam und dann in entgegengeſetzter Richtung da⸗ vonlief, wurde bis jetzt nicht ermittelt. Das Spoierer Bürgermeiſteramt erließ ein Ausſchrei⸗ K„Die geſamte Einwohner⸗ ſchaft wird aufgerufen, derartige Gewalttaten. aber die Geſamtheit 105 ſchwerſte gefährden, mit abwehren zu hel⸗ en.“ g Eine„Verkehrsſtelle für Fertigfabrikate des Ruhrgebiets“. Der belgiſche Miniſterpräſident Theunis ſoll in Paris einen Plan zur Annahme bringen wollen, der die Errichtung von Verkaufsſtellen für Fertigfabrikate des Ruhrgebiets zu Gunſten des Reparationskomitees betrifft. Weiter kom⸗ men neue Meldungen über den berühmten Rhei⸗ niſchen Thaler. Es hat keinen Wert, ſie im ein⸗ zelnen zu regiſtrieren. Ein franzöſiſcher Antrag auf Durch⸗ fahrt durch die engl. Beſatzungszone Der franzöſiſche Arbeitsminiſter Le Tro⸗ in London, um die engliſche Regierung zu veranlaſſen, daß ſie den nördlichen Teil ihrer Beſatzungszone, durch den bie Linie Benrath⸗Düren Aachen führt, den Franzoſen und Belgiern c“»te, damit ein direkter Weg für den Transyo. don Ruhrkohlen nach Frankreich und Belgien herbeigeführt werde. die fcanzoſiſche Ruüyrpolitit, daß er Male ſowohl von den Konſervattven als auch von den Liberalen unterbrochen wurde. Er er⸗ klärte u. a.: Frankreich verfolge heute nicht nur das Ziel, Reparationen zu bekommen, es wolle das deutſche Wirtſchaftsleben völlig zerſtören und Deutſchland in politiſcher Beziehung auftei⸗ len. Der Abg. Boubury rief dazwiſchen:„Und was glauben Sie, was Deutſchland an ſeiner Stelle getan hätte?“ Der Abgeordnete erwiderte: „Ich weiß nicht, was Deutſchland getan hätte. Ich kann Ihnen aber immerhin ſagen, was Deutſchland getan hat, als es vor 50 Fohren Frankreich ſchlug. Damals hat es keine kranzö⸗ ſiſchen Provinzen geſtohlen, es hat keine fran⸗ zöſiſchen Schiffe vernichtet. Es iſt wahr, daß es die während zwei Jahrhunderten franzöſiſch ge⸗ weſen waren, während ſie 800 Jahre lang deutſch waren ur von deren Bevölkerung 90 Prozent urſprünglich deutſch ſind und ausſchließlich deutſch ſprechen. Deutſchland hat damals Frank⸗ reich eine Kriegsentſchädigung von 200 Millionen Pfund Sterling auſerlegt, aber nicht 11600 Mil⸗ lionen Pfund gefordert. Ter Abg. Oberſtleutnant Neille antwortete darauf, daß England Frankreich unterſtützen ſoll⸗ te und bedauerte die neutrale Haltung den Re⸗ gierung. 5*** Faſt alle Reden zeigen eine würdige,„ hal- tende Form. Szenen. wie ſie im Feenchen Reichstag in den letzten Jahren an der Tages⸗ ordnung ſind, weil ſich dort eine nie n faſſe von ſogenannten deutſchen Volkspeauretern als bie Marionetten des Auslandes produzieren ſind in England nicht möglich. Dafür iſt das eng⸗ liſche Volt politiſch viel zu gut erzogen. Aus der Debatte im engliſchen Unterhauſe fann man den Schluß ziehen, daß der Einmarſch Frankreichs ins Ruhrrevier faſt von dem geſamten engliſchen Parlament verurteilt wird. Man hat ſich bemüht, die Erhaltung der Freundſchaft mit Frankreich als begehrenswerte- Ziel hinzuſtellen, aber man hat anderſeits auch Wort des Ta⸗ dels über den deutſchen Wide id geſagt. Die⸗ er Widerſtand findet in England offenbar vol⸗ es Verſtändnis! Ein Teil der Pariſer Preſſe begleitete die franzöſtſche Miniſterreiſe nach London durch we⸗ nig freundliche Artikel. ſigeant“ bei einer ablehnenden Haltung Eng⸗ lands mit„energiſchen Maßnahmen“, da es für Frankreich kein Zurück mehr gebe. Das Pariſer „Journal“ wies darauf hin, daß, wenn England nicht freiwillig nachgebe, der franzöſiſchen Regie⸗ rung noch immer die Möglichkeit bleibe, die Frage der Kohlentransporte durch die engliſche Zone durch die Interalliierte Rheinlandkommiſ⸗ ſion über den Kopf der engliſchen Regierung hin⸗ weg regeln zu laſſen. Einer ſolchen Entſcheidung mit Stimmenmehrheit werde ſich England ebenſo 120 in der Frage der Güterſperre unterwerfen müſſen. Nach einer Meldung aus Paris ſind die eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über die Lan nen in der engliſchen Zone beendet worde. Eine Einigung iſt noch nicht erzielt worden. Die Beratungen ſollen ſpäter wieder, aufgenommen ae 11 e Delegation iſt nach aris zurſickgefahren. Die Westminster Gazette“ ſchreibt zu den abgebrochenen Verhandlungen Le Troquers mit der engliſchen Regierung: Wir möchten den Franzoſen an der Ruhr keine neuen Schwferig⸗ keiten machen, andererſeits aber, wenn wir ihnen eſtatten, unſere Zone zu beſetzen, ſo könnten We Aar Kone genheit geſchrieben, daß Vurzon, Debatte: zu tun franzi ſiſchen Unternehmung zu erſchweren, g 1220 ſie ich n der briti en. biet ſei aber ſehr ſchwierig. Jeden Au⸗ genie könne nung entſtehen, ſchon ſehr groß ſei. aber der Meinung, wünſchten ſchen. mülſe ſo nach d Umſtänden beurteilt n. rere Frankreich keiner Vermittlung nen. eine andere Antwort erfolgen werde. ſuch, der vor zwei Wochen in Paris unternom⸗ men wurde, um eine Vermittlung des Völker- bundes zu ermöglichen, ſei mißglückt, da nach mehr bei den Reparationsziffern die Deutſchland vor zwei Jahren vergeblich an— geboten habe. 0 So drohte der„Intran⸗ ſei folgendes erwähnt: griffe abzuwehren zu bekunden. der Trennung von Nord und Süd die Schäden und mele ausbrechen unt es—Sandbwerks. der Röeinſchiffabrt, de 17 00 f ö 1005. könnte zu Unruhen in Köln kommen und dank. müßten wir einſchreiten. Der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ fordert das Verbleiben der engliſchen Truppen am Rhein. Das Blatt fordert die engliſche Mittelpartei auf, gegen die Zurückziehung zu ſtimmen. Die Fran⸗ zoſen dürften nicht die Eiſenbahnlinien erhalten. Im engliſchen Uaterhauſe erklärte die Re⸗ gierung auf eine diesbezügliche franzöſiſche. Regierung bisher keinen Antrag auf Durchfahrt durch die engliſche Zone geſtellt 165 Offenbar ſoll du fich d ſein, daß ein oſſl⸗ ieller Antrag en gane: a ranzöſiſche Preſſe hat ſo viel Aber die Angele⸗ Wahres ſein muß. Vorausſichtlich wird Neuß den Franzoſen deutſchen Eiſenbahner mit dem Hinweis auf eine kommende Entſcheidung dieſer Art von ih⸗ ren Organiſationen Verhaltungsmaßregeln f gefordert. Es wurde im Einvernehmen mit allen in Betracht kommenden Stellen eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der betont wird, die deutſchen Eiſenbahner bereit ſind, trieb bis zum Aeußerſten weiterzuführen, daß ſie aber keinesfalls unter tätig ſein wollen. i 2 0* 2 ö Im engliſchen Parlam„ der barniche mia 8 erinnerte in einer Rede, ö heitsfront galt, an den Ausſpruch eines franzö⸗ ſiſchen Generals, daß derjenige, welcher den ge⸗ Die Rede des Außenminiſters. Der engliſche Miniſter des Aeußern, Lord ae im Verlaufe der Thronrede⸗ Die britiſche Regierung wünſchte nichts was geeignet wäre, das Gelingen 995 E zuſtimmen könne. Truppen im Kölner Ge⸗ eine unerträgliche Span ⸗ und es dürfe nicht verhehlt werden. daß die Spannung tatſächlich Die Regierung ſei daß die britiſchen Truppen nicht zurückgezogen werden ſollten. Das weder die Franzoſen noch die Deut⸗ Die Lade tönne ſich indeſſen ändern und werden. Was die Frage betreffe, warum England nicht vermit tele ſo erkläre er, dies könne nur geſchehen, wenn beide Parteien damit ein⸗ verſtanden ſeien. Wenn man jetzt eine Vermitt⸗ lung anbieten würbe, würde Deutſchland ſagen, es könne ihr nur zuſtimmen, wenn die Beſetz⸗ ung des Ruhrgebiets aufgehoben würde. Unter einer derartigen Bedingung würde aber wieder zuſtimmen ton⸗ Die Zeit könne aber kommen, wo vielleicht Ein Ver⸗ dem Statut des Völkerbundes eine ſolche Frage nur durch die betreffende Regierung oder Nation bei dem Völkerbund anhängig könne, während ein derartiger Vorſchlag ſeitens eines Außenſtehenden nicht in Erwägung gezo⸗ i inze tektiert h e rovinzen, 5 zwei Provinzen annektiert hat, zwei P gon erden ce gemacht werden Es brauche aber nicht betont zu werden, daß die britiſche Regierung warme Sympathie für eine Vermittlung des Völ⸗ kerbundes hege. Der weitere Verlauf. Die Rede des Arbeiterführers Clynes war matt und beifallslos. Lee⸗Smith erklärte, daß Bonar Law nun— angelangt ſei, Für Montag wird eine Rede Lloyd Geor⸗ ges erwartet. 5 Im engliſchen Unterhaus wurde der Abän— derungsantrag der Arbeiterpartei zu der Antwort auf die Thronrede, in der die auswärtige Politik der Regierung verurteilt wird, mit einer Mehr⸗ heit von 97 Stimmen abgelehnt. Dieſem Beſchluß ging eine längere Debatte voraus, in der mehrere Mitglieder der Arbeiter partei das Wort ergriffen, um die franzöſiſche Ruhrpolitik zu kritiſieren. Der Abg. Snowden zeigte ſich ſo heſtig in ſeinen Auslaſſungen über Deulſches Reich. Gegen das Verbot der Miniſterbeſuche. — Berlin, 12. Febr. Der deutſche Geſchäfts⸗ träger in Paris iſt beauftragt worden, der fran⸗ zöſiſchen Regierung folgende Note zu überreichen: „Die deutſche Botſchaft beehrt ſich, dem Au⸗ ßenminiſterium auf die Verbalnote vom 10. Fe. bruar, betreffend die Reiſen deutſcher Miniſter ins Ruhrgebiet, auftragsgemäß zu erwidern, daß die Reichsregierung und die Regierungen der deutſchen Länder es ablehnen, Vorſchriften über das Verhalten ihrer Miniſter von fremden Regierungen entgegenzunehmen.“ Der Geſchäftsträger in Brüſſel iſt angewie⸗ ſen, der belgiſchen Regierung eine entſprechende Note zu übergeben. 5 neber den Aufenthalt des Reichspräſidenten Ebert in Mannheim In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache betonte der Oberbürgermeiſter Anfrage, daß die eingegangen ſei, denn die und allmählich Führer des ſozialiſtiſchen Radika⸗ e eee e e lich wieder mit der alten Sozialdemokratie ver⸗ bunden, iſt unlängſt in London geweſen und die Strecke Düren ſeitens der Engländer überlaſſen werden, wenigſtens haben die dortigen franzöſiſcher o'» eit der Handelshochſchule. ehedem ein Geſinnungsgenoſſe baldige Intervention bezeichnet hätte. ein⸗ ſuchte er Berichtigungen anzubringen. mit ritt er ſich noch tiefer daß den Be⸗ des Beam lenpundes und In feierlichen Erklärun⸗ gen betonten ſie den feſten Willen zur opferbe⸗ reiten und einheitlichen Abwehr, zur treuen Ge⸗ folgſchaft hinter der Reichsregierung und zum ſelbſtverſtändlichen und unerſchütterlichen Feſt⸗ halten am Reich. Mit einer Anſprache des Reichsminiſters Oeſer fond die eindrucksvolle Kundgebung ihren Schluß. Der ſozialiſtiſche Abg. Breitſcheid, des verſtorbenen Sozialdemokrat ten, der Angeſtellten, Predigers Naumann, dann lismus in der Form der Unabhängigen, ſchließ⸗ hat, angeblich im Namen der deutſchen Sozialde⸗ mokratie, allerlei Unſinn von ſich gegeben. Die engliſche Preſſe hat ihn ſo verſtanden, als ob er auf die deutſche Induſtrie geſchimpft und eine als dringend notwendig Als Dr. Breitſcheid ſah, was „Interview“ angerichtet hatte, Aber da⸗ in die Tinte hinein. Glücklicherweiſe denken die Arbeiter ganz an⸗ ders, als die Ideologen nach dem Muſter von Dr. Breitſcheid, die das eigene Vaterland verlä⸗ ſtern und vor dem Ausland auf dem Bauche liegen!. er mit ſeinem Aus einer Rede des bayriſchen Miniſter präſidenten. 9 Der bayriſche Miniſterpräſident v. Knilling die der deutſchen Ein⸗ genwärtigen Wirtſchaftskrieg gewinne, den Welt⸗ krieg endgültig gewonnen habe. Die Lage wird bitter geklagt. heblich aufgebeſſert hat, a Dieſes Empfin⸗ den hat man im ganzen Ruhrrevier. Ueber unhaltbare Zuſtände ouf den Viehmärkten Trotzdem der Dollar we— ſentlich geſunken iſt und ſomit die Mark ſich er⸗ ſind um die Mitte der vergangenen Woche die Preiſe für Schweine und Kälber um weitere 500 Mark in die Höhe gegan⸗ gen. Auf dem Berliner Viehmarkt wurden in zwölf Fällen Anzeige wegen Wuchers erſtattet. Die Großhändler begründen die erhöhten For⸗ derungen mit der Behauptung, daß ſie im Ruhr⸗ revier jeden Preis bekommen und daß auch die Konſervenfabriken den erhöhten Preis zahlen. Wie es heißt, ſoll auf allen Viehmärkten dem Wucher zu Leibe gegangen werden. Eine ſolche Drohung iſt leichter als die Ausführung. Die Großhändler verſchwinden einfach von den Märk⸗ ten und verkaufen das Vieh hinten herum. Wie es heißt, ſoll dieſe Woche argentiniſches Gefrier— fleiſch hereinkommen und in etwa 2000 Mk. ver⸗ lauft werden. Der teure Wohnungsbau. Im Haushaltungsausſchuß des preußiſchen Landtags wurde bei Beratung des Miniſteriums Siedlungsweſen, für Volkswohlfahrt, Abſchnitt Wohnungs⸗ und von Regierungsſeite erklärt, daß der Bau von 20000 Wohnungen einen Zu⸗ ſchuß von 300 Milliarden erberdere, die aus der Wohnungsabgabe gedeckt werden müßten. Hierzu Prozent der Friedensmiete die Wohnungsabgabe auf 6000 erhöht müßte werden. Abg. Vogtherr. Der ſozialdemokratiſche Abg. Vogtherr, der ſich zur ſchärferen Tonart bekannte, ift auf der Straße in Steglitz einem Schlaganfall plötz⸗ lich erlegen. (Entſcheidung wurde rung Das Memelland Litauen zugeſprochen. Wie aus Paris berichtet wird, hat ſich die Botſchafterkonferenz mit der Memellandfrage 17 ſchäftigt. Sie hat beſchloſſen, Memel den Li⸗ tauern zuzuſprechen, doch iſt die Errichtung einer beſchränkten Autonomie vorgeſehen. und die Or⸗ ganiſation des Verkehrs ſoll den polniſchen wie den litauiſchen Intereſſen Rechnung tragen. dem Vertreter in Kowno mitgeteilt, der beauftragt wurde, 8 1 ſchen Regierung mitzuteilen. Der Memelregie⸗ wurde ſie durch die alliierte Kommiſſion mitgeteilt. a Zu der Entſcheidung äußert ſich das„B. T.“: iſt ſe lich, daß die Memelfrage für Deutſchland noch nicht erledigt iſt. Das deutſche Reich gebe ſich nur mit einer Entſcheidung zufrieden, die das Intereſſe der 150000 Memelländer, die deutſch bleiben wollen, wahrt. Deulſcher NWichstag. Ein Ausſchnitt aus dem deutſchen Reichs⸗ parlament. i Dieſer Tage kam es im Reichstag gelegentlich über das Memelland der Juſtizdebatte bei der Rede des Abg. Lede⸗ tritten. Herr Le debour wohnheit ſeiner ganzen Richtung treu, Etat des Juſtizminiſteriums bour(Unabh.) zu ſehr ſtürmiſchen Auf⸗ blieb der Ge— die Si⸗ tuation des eigenen Landes in ſchwierigen Au- genblicken weiter zu erſchweren, indem er den dazu mißbrauchte, von den„mutwilligen Zerſtörungen“ zu ſprechen, Parteien tief und Ludendorff in Nordfrank⸗ bürgerlichen der Intereſſen die Hindenburg u N reich angerichtet hätten. Bei den dieſe Schädigung des eigenen Landes lebhaſten Unwillen und Ent⸗ rüſtungskundgebungen hervor. Zwiſchen einzelnen kommuniſtiſchen und Zen⸗ trumsabgeordneten kam es zu lauten Auseinan⸗ derſetzungen. Ledebour zugerufen: freuen. den feſten Willen der Bürgerſchaft Mannheims, ö bei uns.“ Unter den erregten Zutufen, die Herrn jedes Opfer zu tragen, um die feindlichen An⸗ und ihre Treue zum Reich Der Reichspräſident erwi⸗ derte mit Worten des Dankes und der Ueber- zeugung, daß an dieſem entſchloſſenen opferfreu⸗ digen Willen des badiſchen Volkes alle Verſuche zerſchellen werden. Er verſicherte, daß das Reich mit allen Kräften dazu beitragen werde, wo es möglich ſei, unden zu heilen. Nach einer Anſprache des badiſchen Stgatspräſidenten Rem⸗ ſprachen Vertreter des e des 1. Aus dem Zentrum wurde Herrn Das wird die Franzoſen Ledebour erwiderte: Ach nein! Poincare iſt cenau ſo ein Kriegsſchuldiger, wie die Leute Ledebour zuflogen, fiel auch einer, der angeblich Herrn Ledebour als„Subjekt“ bezeichnete. Darauf aufmerkſam gemacht, rief Ledebour: Wie heißt der Mann? Gr beachte ihn als ei⸗ nen elenden verleumderiſchen Schuft. Vizepräſi⸗ dent Bell rief darauf die Abgeordneten Schwar⸗ zer(Bayr. Vpt.) und Ledebour zur Ordnung und erſuchte die in großer Erregung zuſammen⸗ ſtehenden Abgeordneten, ihre Plätze einzunehmen. Endlich trat einigermaßen Ruhe ein, und Le⸗ debont konnte ſeine Rede ſchlienßen. So etwas fann man ö den ausländiſchen tag ſind Landeshypothekenbank herbei ſtellten das Gehalt jeweils monatlich bezw. vier⸗ teljährlich im Voraus zu zahlen. rungsminiſter Dr. Luther, er Notwendigkeit an über die Getreidewirtſchaft des Jahres 1923 im Intereſſe der Volksernährung eine Regelung zy treffen. hebung des 3 der Verſammluna einſtimmig angenommen. ſetzte Gebiet eine Sonderzulage zu tere 75 treit in Frankreich iſt 5 Im Miniſterium für öffentliche Arbeiten erklärt, da ßim Departement Pas de Calais die ſtand getreten. 20 Prozent Gare zähle man 25 Prozent Streikende, im De— Die Tonnen Kohlen zu verzeichnen. Parlamenten nicht erlehen! Und die deutſchen Radilalinskis ſind noch ſtolz auf ihre. Würde⸗ loſigkeit! Heſſiſcher Lanbtan. O Neue Vorlagen, Anträge ete. Dem Land. eine Anzahl Druckſachen zugegangen, üb die wir ſchon zum Teil in unſerem vorſteh⸗ enden Bericht über den Zuſammentritt des Fi⸗ nanzausſchuſſes Mitteilung gemacht haben. Her⸗ vorzuheben iſt hier die Vorlage betr. die Ermäch⸗ tigung der Regierung zur Errichtung einer Bank⸗ anſtalt Rechtsfähigkeit und eigenem Vermögen unter der Firma„Heſſiſche Landesbank“ mit dem Sitze zu Darmſtadt. Grundvermögens der Bank ein Betrag aufgewen⸗ det werden, der dem Werte von 20 000 Feſtme⸗ tern Nutzholz entſpricht, Betrag von 500 000 000 Mark. mentlich der Förderung des Kred ſchaften öffentlichen Rechts diener verkehr im Lande fördern öffentlichen Rechtes mit ſelbſtändiger Nach Art. 2 ſoll zur Beſchaffung des mindeſtens aber ein Die Bank ſoll na⸗ der Körper⸗ ind den elde gierung iſt er⸗ der Heſſiſchen ren.— Die Abg. Kind und Dr Werner! dem Landtag einen Antrag unterbreitet. 8 welchen erſucht wird, dem Vorgehen Bayerns zu folgen und die Vorzugsſtellung des Franzöſiſchen an den höhe⸗ ren Schulen zu Gunſten des Engliſchen aufzuhe⸗ ben, mindeſtens aber die Stundenzahl zu Gun⸗ ſten der Deutſchkunde, der Geſchichte und des ſtaatsbürgerlichen Unterrichts zu beſchränken. Die gleichen Abgeordneten, ſowie Abg. Dr. D. Diehl beantragen, den auf Dienſtvertrag angeſtellten Beamten des Staates ebenſo wie den Feſtange⸗ 1 Die mächtigt, eine Verſchmelzung Land wätſchaft und Weinbau. Die Getreidewirtſchaft im Landwirtſchaftsrat. Im Landwirtſchaftsrat erklärte der Ernäh⸗ erkenne die Ein Antrag auf Auf⸗ angswirtſchaftsreſtes wurde von 1— E 2 5 Soziales. Schiedsſpruch im Buchdruckgewer ho. — Berlin, 14. Febr. Der Zentral-Schlich⸗ tungsausſchuß der deutſchen Buchdrucker hat fol⸗ genden Schiedsſpruch gefällt: 1. Für die Zeit vom 19. Februar bis 3. März beträgt der Tarif⸗ lohn in der Spitze 57000 Mark. 2. Bis zum 20. Februar iſt eine einmalige Wirtſchaftsbeihilfe in Höhe von einem Sechſtel des Tariflohnes der laufenden Woche zu zahlen. 3. Es wird empfoh⸗ len, auf dem Weg der Vereinbarung für das be⸗ bewilligen. Dieſe Lohnerhöhung bedingt in Verbindung mit den weiteren Materialpreisſteigerungen eine Er⸗ höhung der gegenwärtigen Druckpreiſe um wei⸗ 2 Prozent ab 19. Januar. Bergarbeiterſtreik in Frankreich. Wd. Paris, 17. Febr. Der Grubenarbeiter⸗ geſtern ausgebroche.— wurde Grubenarbeiter trotz der Streikparole der kom— muniſtiſchen Gewerkſchaft die Arbeit mit weni⸗ gen Ausnahmen nicht niedergelegt hätten. Von 50 000 Arbeitern ſeien nur 3 Prozeit in den Aus- : Im Departement Du Nord ſeien im Ausſtand, im Departement De bartement Loire dagegen, wo die kommuniſtiſche, f Herrſchaft von jeher über ein ſtarkes Uebergewicht berfügt habe, ſeien 75 Prozent im Streik. Departement Aragon gebe es 10 Prozent Strei- Im ende. Der Bergarbeiterſtreik im Saargebiet. Wd. Saarbrücken, 17. Febr. Im Saargebiet ſie der tau ſind 72 000 Bergarbeiter ſeit 11 Tagen im Streik. Dadurch iſt ein Förderausfall von täglich 40 000 Nach Angaben der Bergwerksdirektion koſtet die Tonne Kohle 30 Franken, mithin beträgt in 10 Tagen der Aus⸗ 925 fall 0 i Es it ſelbſtverſtänd⸗ von Produktionswerten über 20 Millionen Franken. Wd. Douai, 19. Febr. In den Departements Pas de Calais und Du Nord iſt es zu einer Ei. nigung mit den Grubenbeſitzern gekommen. Es wurde eine Erhöhung von 2,25 Frks. pro Tag Belgiſcher Bergarbeiterſtreik? Wir erhalten folgende Drahtmeldung: Wd. Brüſſel, 19. Febr. Es befinden ſich 15 000 Bergleute im Ausſtand. Sie fordern eine Lohnerhöhung von 5 Prozent. Aus dem Gerichtssaat. Der„Herr Polizeipräſident“. = München, 16. Febc. Eine Glanznummer unter den Münchener Revolutionsſternen bildet der 29 Jahre alte Drogiſt Hans Doſch, der im April 1919 zum Polizeipräſidenten der Landes⸗ hauptſtadt auserkoren war, wozu ihn ſeine um⸗ fangreichen Vorſt T enen Diebſtahls, Urkun⸗ denfälſchungen Y bdeſonders geeig⸗ net erſchein“ c. 0 Zuſammenbruch der Räteherrtichkctt erhe die famoſe„Exzel⸗ lenz“— er war während ſeiner„Amtsdauer“ peinlich auf die Anrede mit dieſem Prädikat be⸗ dacht— drei Jahre Feſtung. Anſcheinend hatte das Gericht in ſeiner Handlungsweiſe, der Herab⸗ würdigung der Polizeidirektion zu einem Bor⸗ dell, kein ehrenrühriges Vergehen erblickt. Nach Verbüßung eines Teils der Feſtungshaft begna⸗ digt, hielt es Doſch unter ſeiner Würde, als ehe⸗ maliger Polizeipräſident ſich noch mit gewöhn⸗ licher Arbeit abzugeben. Seinen Hang zum flot⸗ ten Leben beſtritt er inzwiſchen mit Diebſtählen. Hehlerei und aus dem Unzuchtsverdienſt von Straßendirnen. Nunmehr ſtand er wieder vor dem Richter, hauptſächlich unter der Anklage zahl⸗ reicher Fahrraddiebſtähle und zweier Vergehen der Zuhälterei. Diesmal muß der Kavalier wie⸗ der ins Zuchthaus wandern und zwar für 6 ein