1 2) Erlaubnis zur Tanzbeluſtigung. a 5 anlaſſen. (Verord⸗ nung vom 19. Dezember 18992. Jan. 1901) darf bis auf weiteres nicht erteilt werden. Etwaige Geſuchſteler ſind zu bedeuten, daß eingehende Anträge auf Ausnahmebewilligung keine Ausſicht auf Erfolg haben. 3) Die Vorſchrlften des Lichtſplelgeſetzes ſowie der für den Kreis erlaſſenen Pollzeiverord⸗ nung ſind ſowohl den Lichtſpieltheaterbeſitzern als auch insbeſondere den jugendlichen Be⸗ ſuchern gegenüber auf das ſchärfſte durchzu⸗ die durch vor Jugendliche 1 f G ziels Entziehung der Wirtſchaftskenzeſſion ver⸗ 0 des Lichtſpielgeſetzes beim das Folgende;: eine ſchädliche Einwirkung auf, die ſittliche, geiſtige oder geſundheitliche Entwicklung oder lichen zu beſorgen iſt. mich zugelaſſen ſind.. Bildſtrelfen, zu deren Vorführung Jugend⸗ liche unter 18 Jahren zugelaſſen werden chun ö Glliget verloren. D nungen ſind ortsüblich bekannt zu machen. Die Welk ſind besonders auf ſie hinzuweiſen. 0 12 vorſteher Hammann. ſollen, bedürfen beſonderer Zulaſſung. Von der Vorführung vor Jugendlichen ſind außer den im§ 1 Abſ. 2 verbotenen[3 alle Bildſtrelfen auszuſchließen, von welchem eine Ueberrelzung der Phantaſie der Jugend⸗ Kinder unter 6 Jahren dürfen zur Vor⸗ 15 der jüdischen Gemeinde. Wochenabſchnitt T'zawe ö Wochentag⸗Abend 15. Ador Sabat⸗Anfang 56 Uhr „ Morgen 3830 Uhr „ Nachmittag 380 Uhr „ Abend 665 Uhr 650 Uhr 6³⁰. „ Morgen Rhein und Nuhr Arbelter⸗Radfahrer⸗Verelnigung 0 ü wärts, Viernheim Weitere Beiträge nimmt entgegen Die eee b Blaues. b 4500.— M. Der 8 Viernheimer Nachrichten „Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 1500 Mk.— Durch die Poſt bezogen monatlich 2000.— Mk. N. M.. Heute Vereins-Abend mit Vortrag los H. 1 5 Holrales 18 lima Lab Und I. 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Wi gegen rf Liga T. ⸗ U. p. B. Waldh. 1877 „u. 3. Mſch, gegen Revibig Ludbwigshaf. 5 Sansa 4õ.g uhr cee Redaktion, Druck u. Verlag; Joh. Martin Geſchäfts⸗Anzeiger Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer 2 wirkſamſte Verbreitung. NM 26 N Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Samstag, den 3. W 1 1923 Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volzsblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petlt⸗ Zeile 75.— Mk. für lokale und 150.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 300.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 100 200.— Mk. Rathausſtraße Nr. 36 Geſchäftsſtelle: Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 00. Jahrh. 1 Zur Lage. Im„Echo de Paris“ wird berichtet, Po in⸗ care habe geſagt, Frankreich werde bis zum Ende gehen; man könne hinzufügen: koſte es was es wolle! In gut unterrichteten politiſchen Kreiſen, ſo ſagt das„Echo de Paris“ weiter, erkläre man, daß ſowohl in der Kammer als auch im Senat die Lage des Miniſteriums Poincare ſich, wenn es möglich geweſen wäre, noch befeſtigt habe. Im Reichstag erklärte Reichswehrminiſter Geßler am Dienstag, der Reichskanzler ſei entſchloſſen, an ſeiner jetzigen Politik un be allen Umſtänden feſtzuhalten. Da vom Auslande her ſich Niemand meldet, der den Streit zu ſchlichten ſich bemüht, werden die Ereigniſſe ihren weiteren bitteren Verlauf nehmen müſſen. Ein Teil der engliſchen Preſſe ſcheint die höchſte Moral darin zu erblik⸗ ken, mit aller Aengfklichkeit darauf zu achten, daß bei der Liquidierung des Ruhrdramas England in ſeinen geſchäftlichen Intereſſen nicht zu kurz b komme. Der„Mancheſter Guardian“, ſonſt ein ganz vernünftiges Blatt, meint, daß die Benach⸗ teiligung Englands bei der Verteilung der Beute unerträglich ſei! * E* 1 Die franzöſiſche Preſſe iſt im Allge⸗ meinen ſo diszipliniert, daß ſie in Zeiten nationaler Hochſpannung auf eine eigene Meinung verzich⸗ tet und ſich der Regierung ganz zur Verfügung ſtellt. Um ſo bemerkenswerter iſt eine Auslaſ⸗ ſung des Pariſer„Journal des Debats“, in früheren Zeiten das Hauptſprachrohr des franzöſiſchen Auswärtigen Amtes, in der die Beſetzungsmethoden Poincares als zwecklos und hinderlich bezeichnet werden. Die Kon⸗ trolle über die Kohlenbergwerke und Fabriken müſſe beſeitigt werden. Die Miſſion ſei nach Eſſen gekommen, um mit dem Kohlenſyndikat zu⸗ ſammenzuarbeiten, mit deſſen Abreiſe hätte ſie ebenfalls verſchwinden müſſen. Sie habe nicht nur nichts getan, ſondern ſei die Quelle einer großen Anzahl von Mißverſtändniſſen geweſen. Sie habe indirekt die Weigerung herbeigeführt, die franzöſiſchen Behörden aufzuklären. Dieſes Aufklärungsſyſtem iſt dem Berichterſtatter ver⸗ haßt. Er findet es begreiflich, daß die deutſchen Kaufleute und Induſtriellen nicht die Naſe an⸗ derer in ihre Bücher ſtecken laſſen wollen. Sogar vom Rechtsſtandpunkt aus ſchien eine derartige Rolle indiskutabel. Die Kontrolle habe es je⸗ denfalls herbeigeführt, daß die Arbeiter gegen Frankreich aufgebracht worden ſeien. Es ſei naiv, anzunehmen, daß man durch eine Kontrolle Mißſtände entdecken könne. Man müſſe die Miſſion Coſte zurückziehen, da ſie unwirkſam und vielleicht auch gefährlich ſei. Befürchte man moraliſche Nichwirkungen bei den Deutſchen, müſſe man ihr den Titel eines Studienausſchuſſes geben. Das Gegenſtück zu dieſer Meldung liefert der Sonderberichterſtatter des„Echo de Pa⸗ ris“ aus Tüſſeldorf. Er ſpricht von dem Plan der Nation aliſier ung der Bergwerke und Fabriken im Ruhrgebiet. Man wolle dieſe Un⸗ ternehmungen den Betriebsräten aus⸗ lieferp. Gewiſſe Franzoſen beriefen ſich hier⸗ bei ſogar auf das Beiſpiel der Revolution oder Napoleons der den Kommunen den Feudalbeſitz und den Beſitz der Geiſtlichkeit der Rheinprovinz übergeben habe. Wenn man, ſo ſchreibt der Berichterſtgtter, der Anſicht ſei, daß die Natio- naliſterung durchführbar ſei, erſcheine es doch gefährlich, ein Zentrum revolutionärer Erfahrun⸗ gen dicht bei Frankreich aufzurichten.— Die „Köln. Ztg.“, der wir dieſe Pariſer Meldung entnehmen, bemerkt dazu:„Die Tagung der triebsräte ſteht, wie man cuch in Wirf etbeiß bevor; f 15 dürfte es vor 1510 ein Köder ſein, was das„Echo de Paris“ da vorbringt. Die Rückwirkung auf die franzöſi⸗ ſchen p. vatwirtſchaftlichen Verhältniſſe wird die Anregu. ae 3 gewinnen laſſen.“ In 1 0 e n Gaube das ſoeben dem engliſchen Parlament zugegangen iſt, erwähnt der engliſche Miniſterpräſident Bon ar aw daß Poincare während der Londoner Dezember⸗ Konferenz von der Ruhrbeſetzung ſprach, wie wenn ſie eine Art Picknick für die franzöſiſchen Truppen wäre. Die Wirklichkeit ſieht weſentlich anders aus als ein Picknick— das wird man guch in Paris zugeben, es ſei denn, daß man dort ganz eigenartige Anſichten über ein Picknick hätte. Die Dinge ſind, weil ſie ſich anders geſtaltet haben, als man wachfen, und es melden ſich bereits alletorts Rutznleßer, darunter auch die extremen Nationa⸗ liſten. Der Pariſer Vertreter der„Köln Ztg.“, ein 9 guter politiſcher Beobachter iſt, b in Paris in in gewiſſen ie 5 Es ſchei nt, da Verſüge Dir T kägli ic eine Und gib ihren Wert zum Deutſchen Volksopfer! igurre erwartet hatte, über die Köpfe ihrer Urheber hinausge⸗ 3 nationaliſtiſchen Kreiſen in Frankreich tatſachlich die Abſicht beſteht, für eine Generation die Hand auf das Ruhrgebiet zu le⸗ gen, um mit der Induſtrie Schacher und Han⸗ del zu treiben, nicht dur in materiellem, ſondern auch in politiſchem Sinne. So wie jetzt urplötz⸗ lich die Ruhrbeſetzung als Zweck für die Erlang⸗ ung einer Sicherheit bezeichnet wird, ſo wird allmählich von Tag zu Tag das Pro⸗ gramm, das man durch die Beſetzung ausfüh⸗ ren laſſen will, erweitert. Im Schoße der franzöſiſchen Regierung weiß man offenbar gar nicht, was man will, und wie man es durchfüh⸗ ren ſoll. Denn daß die Beſetzung unbedingt un⸗ fruchtbar war, daß ſie nichts ergab als un⸗ geheure Koſten, und daß ſie Handel und Induſtrie in Frankreich lahmlegte, weiß beinahe jedes Kind auf der Straße, und trotzdem werden in der optimiſtiſchen Weiſe täglich neue Pläne entwickelt und unter das Volk geworfen. Soll man das Dilettantismus nennen, oder ſoll man es als Bluff bezeichnen, der abſichtlich ausge⸗ führt wird, um die Unproduktivität des Unter⸗ nehmens zu maskieren, von dem ja noch vor acht Tagen Bonar Law erklärte, es ſei verhängnisvoll und müſſe zu unangenehmen Folgen führen.“ ek Mainz, 1. Märj. Das Verbot des Nacht⸗ verkehrs iſt aufgehoben worden. Wd. Mainz, 1. März. Auf der Mainzer Brücke ſtieß geſtern Morgen der von Franzoſen geführte internationale D⸗Zug nach Paris mit einem Güterzug zuſammen. Wie groß der Scha⸗ den iſt, war nicht feſtzuſtellen, da die Unfallſtelle in weitem Umkreis militäriſch abgeſperrt iſt. Wd. Mainz, 28. Febr. Ein hieſiger Polizei⸗ beamter erhielt vom Militärpolizeigericht eine Strafe von 20 Tagen Gefängnis, weil er nach 9 Uhr abends dem Nachtverbot zuwiderhandelnd, einen Straßenpaſſanten nicht zur Anzeige ge⸗ bracht hatte. * Ludwigshafen, 28. Febr. Die Lokomo⸗ tive des Mittagszuges von Ludwigshafen nach Kaiſerslautern wurde von den Franzoſen be⸗ ſchlagnahmt, um Kohlenwagen nach Weißenburg zu fahren. Der Perſonenzug hatte infolgedeſſen drei Stunden Verſpätung. Auf der Rückfahrt entgleiſte die Lokomotive bei der Einfahrt in Schifferſtadt und verſperrte das eine Geleiſe. Die pfälziſche Eiſenbahnverwaltung hatte den Ab⸗ transport der Kohlenwagen abgelehnt. Wd. Bochum, 28. Febr. Die Franzoſen dran⸗ gen in den Sitzungsſaal des Verwaltungsgebäu⸗ des der Maſchinen⸗Aktiengeſellſchaft Balcke, wo eine Beſprechung der Direktoren der angeſchloſſe nen Unternehmen des Bochumer Bezirks ſtatt⸗ fand. Die an den Verhant ingen teilnehmen⸗ den zwölf Herren wurden verhaftet. Sterkrade, 27. Febr. Oberbürgermeiſter Dr. Heuſer wurde verhaftet und hinter Weſel ausgeſetzt. Mit ihm iſt der letzte Oberbürger⸗ meiſter des nordweſtlichen Induſtriegebietes ent fernt worden. Vohwinkel, Reichsarbeitsverwaltung, auf der Rückreiſe von Schlichtungsverhandlungen zoſen verhaftet. — Bottrop, 27. Febr. Oberbürgermeiſter Dr. Bauer wurde vom Kriegsgericht in Sterkrade zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. In der Gerichtsſitzung wurde der Beigeordnete Mi hm verhaftet. Wo. Dortmund, 28. Febr. Nach Holland wer⸗ den von den Franzoſen keine Kohlenzüge mehr durchgelaſſen, da die vertraglichen Verpflichtun⸗ gen gegenüber Holland erfüllt ſeien. = Eſſen, 28. Febr. Im Zuchthaus von Werden befinden ſich zurzeit in zwei großen Sälen etwa 40 der von den Franzoſen feſtgeſetz⸗ ien Gefangenen; darunter ſind zwei Poſtdirekto⸗ ren, drei Schupooffiziere, verſchiedene Schupo⸗ mannſchaften, Gymnaſiaſten, Arbeiter, Lehrlinge und der Wirt Müller von Ruhrſtein, Dr. Dre⸗ ſcher vom eu und Grundbeſitzerverein zu Eſ⸗ ſen und verſchiedene Herren von der Deutſchen Volksparte.. Im Amtsgerichtsgefäng⸗ nis zu Werden befinden ſich 28 Gefangene, da⸗ runter Regierungsrat Niederhof, Polizeioberſt⸗ wachtmeiſter Nierhoff, Polizeimafſor Wagener und Oberſtaatsanwalt Eiteldinger. Eine Havas⸗ Meldung aus Koblenz beſagt, daß nach einer neuen Orgonnanz der Interalliierten Rheinlandlommiſſion bei Nee fen über 5 Jahre die Abhüßung einem 27. Febr. Der Präſident der Dr. Syrup, wurde in Köln abgehaltenen hier von den Fran⸗ franzöſiſchen, belgiſchen hel engli⸗ ſchen Gefängnis. werden könne. Die ſteralllterte 1 0 ion gibt bekannt, daß die Verwaltung der deutſchen Eiſen⸗ babnen in den beſetzten Gebi ten einem alliierten Regie übertragen werde. St letzterer werd Coblenz ſein. Ante 170 Vorläufig bleibe ſie in Düſſeldorf. Verboten. „Wormſer Nachrichten“ vom 2. Febr. ab auf Tage. „Darmſtädter Tageblatt“ für 5 Tage. Das„Echo der Gegenwart“ und die„Rund⸗ ſchau“ in Aachen, ſowie die Kreuznacher„Volks⸗ ſtimme“ für 1 Monat, der„Geiſenheimer Lokal⸗ anzeiger“ für 3 Monate. Ausgewieſen. In Bingen Zollaſſiſtent Schneegans und Polizeikommiſſar Duffrer. In Simmern: Landmeſſer Schmidt, Leh⸗ rer Irmig, Hauptmann a. D. Baſt und Ei⸗ ſenbahnarbeiter Arnes. In Caſtela 1 n: Oberlandjäger 685 ohne. In St Goar: Schreinermeiſter Schwarz. In Speyer: Amtsgerichtsdirektor Brech⸗ biel. In Wiesbaden: Oberzollinſpektor Wel⸗ ler, Oberzollſekretär Nolte und Telegraphen⸗ direktor Pillmeyer. In Eſchweiler: Pfarrer Brauneck. Weitere Ausweiſungen. Koblenz, 28. Febr. Mit ſofortiger Wirk⸗ ung wurden folgende Perſonen ausgewieſen: Koch, Leiter des Telegraphendienſtes in Mainz, Acht, Weichenſteller in Siershahn, Marx, Ober⸗ bahnmeiſter in Türkismühle; Moſeler, Eiſen⸗ bahnſekretär in„Ehrang: Joachimi Eiſenbahn⸗ angeſtellter in Trier; Lambertz, Lokomotivführer in Ehrang; Brill, Lokomotiv führer in Ehrang; Arlene und Steinbach, beide aus Ehrang; Lo⸗ 1 0 Bahnhofsporſteher in Nofbrücke: Berberich, ſtellvertr. Bahnhofsyorf ſteher in Moſelkern: Spik⸗ ker Bahnhofsvorſteher in Saarbutg: Simons, Bahnhofsvorſteher in Hermeskeil: k. Lehrer in Boppard: Groth, Forſtmeiſter in Groß⸗Gerau: Haltner Zollinſpettor in Losheim und Sollhe, Hüraermeiſter in Gerolſtein. 1751 In der engliſchen Zone. * Köln, 28. Febr“ Der preußiſche Miniſter⸗ bhräſident Braun wird am nächſten Sonntag m Köln in einer öffentlichen Verſammlung über das Thema:„Der Kampf des deutſchen Volkes in Rhein und Ruhr“ ſprechen. Die engliſche Be⸗ ſatzungsbehörde hat den Vortrag zugelaſſen. Die halländiſche Rheinſchiffahrt. Worms, 28. Febr. Durch die franzöſi⸗ ſchen Zollmaßnahmen wird auch die holländiſche Rheinſchiffahrt ſtark betroffen. Die holländiſchen Güterboote r werden ebenſo wie die deutſchen Gü⸗ terdampfer von den franzöſiſchen Zollbooten an⸗ gehalten und ſcharf kontrolliert. Von allen Wa⸗ ren, die ſich auf den holländiſchen Güterbooten befinden, wird ebenſo wie von den deutſchen die Zahlung der 10prozentigen Abgabe von den Franzoſen verlangt. Deukſches Reich. 675 Zuckerbewirtſchaftung iſt für das kon e Wiſchaſtsſahr fie en hien. Berlin, 1. März. Das Handelsproviſorium mit Spanten iſt einſtweilen bis 30. April ver⸗ längert worden. Wd. Eine vollſtändige Wendung in der Orientfrage. Nach den Drahtmeldungen aus dem Orient hat England ſeine Schiffe aus Smyrna zu⸗ rückgezogen, wodurch das türkiſche Ultimatum ſeine Exledigüung gefunden hat. Die Schiffe der anderen Alliierten ſind dem engliſchen Beiſpiel gefolgt. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ beabſichtigt Poincare, einen offiziöſen Proteſt an die engliſche Regierung zu richten, weil die Zurückziehung der engliſchen Schiffe in Smyrna erfolgt ſei, ohne daß Frankreich vorher verſtändigt worden ſei. Es ſei der Eindruck hervorgerufen worden, als ob England ſich be⸗ müht habe, den anderen Alliierten zuvorzukom⸗ men, um die Freundſchaſt der Türkei zu erwerben. In der türkiſchen Nationalver⸗ ſammlung von Angora begegnet der Lau⸗ ſanner Friedensvertrag einem lärmenden Wider⸗ ſtand. Die Verhandlungen wurden bis Samstag vertagt. Bis dahin hofft die Regierung, die Op⸗ poſition lahmlegen zu können. Die Moſſul⸗Frage ſoll um ein Jahr verſchoben werden. Das erſte ruſſiſche Getreide für Deutſchland. N der Einzelgehalte künſten nick weiß alle W mit möglichſt! fanden wie wir zu, ſig letzten Tagen un den au Verhandlungen W d G eee Wo, Kiel, 1. März. Geſtern traf ein Dampfer aus Petersburg mit 50 000 Zentner Rog. gen ein. Das iſt das erſte Getreide, das nach dem 1 8 aus Rußland nach Deutſchland ge⸗ lommen N ö ner zu finden. Heſſiſcher vandtag. Ueber die Regierungsumbildung ö fanden wie wir zuverläſſig vernehmen, in den letzten Tagen und finden auch weiterhin erneut Verhandlungen der verſchtedenen Parteien ſtatt⸗ 5 Neue Werle Dem heſſiſchen Landtag ſind eine Anzahl Re⸗ gierungsvor lagen, Anträge und An⸗ fragen zugegangen, die zum Teil, wie ſchon berchitet im Finanzausſchuß ihre Erledigung gefunden haben. Von Intereſſe iſt eine neue Vorlage, die für einen Umbau zur Erhaltung der Karmeliterſchule in Mainz, der insgeſamt etwa 28 Millionen Mark koſten ſoll, ein Drittel dieſes Betrages von dem heſſiſchen Staat vor⸗ ſieht, im Falle das Reich und die Stadt Mainz ſelbſt die weiteren Teile übernehmen. Eine wei⸗ ere Vorlage verlan“ für die Sicherſtellung der id weren der ſaſſen des N. deitshauſes die Errichtung einer Zäckerei dafelbſt, wofür Ko⸗ ten mit etwa 2030 000 Mark verlangt werden, Nus Hessen. Unnützer Spektakel. Die Sozialdemokratie in Heſſen ſchlägt einen lauten Alarm, weil einzelne Mitglieder des heſ⸗ ſiſchen Landtags dem ehemaligen Groß her⸗ zog die durch die Geldentwertung ſtark zurückge⸗ ſchraubten Einkommensverhältniſſe aufbeſſern wollen. Der betr. Antrag hat folgenden Wort⸗ laut: Die für die geſamten übrigen Bedürfniſſe des Großherzogs und ſeines Hauſes beſtimmten dreiviertel von 440 000 Mark mit 330 000 Mark werden im Intereſſe ihrer Zweckbeſtimmung ge⸗ gen die Schwankungen ihrer Kauftraft dadurch zu ſichern e daß dafür dem Großberzog ö Wald und ſonſtig 5 heſitz bei Romrod im Friedenswert von g illionen Mark übereig⸗ net wird. Bis zur g über dieſen Grund⸗ beſitz und deſſen Ueßereignung werden die 330 000 Mark im Verhältnis der Durchſchnittserhöhung der Staatsbeamten mit Wirk⸗ 8 10 1919 gleitend erhöht.“ Die Sozial aten tun ſo, als ob dieſer Antrag ein ver s Manöver ſei, um die ſelt⸗ herige Koalitio zu ſprengen und eine Rechts regiert 4 3 herbeizuführen. Das Zen⸗ trum wir hen tattiſchen Auslegu Was das Zentrum will, ung der Koalition da⸗ an der Regierungs⸗ Irgendwelche Hin⸗ tergedanken ſind d Zentrum völlig fr em d. er angefeindete Antrag trägt keinerlei politi- ſchen Charakter. Er will nur ein 1 Sea ung vom 1. let verantwortung nehmen. liches Erfor dergis der Menſchlichkeit zur Ver⸗ wirklichung bri.Das ſollte die Sozialde mokratie begrei 1 rungsumbildung ö hernehmen, in den h w viterhin eineut Narteien ſtatt. Vor 50 Nahe Der Kulturkampf iſt für unſere Gene (ration faſt ein Fremdwort geworden. Ma kennt die ſchweren Jahre kaum dem Namen nach Und wenn man den jungen Männern erzählt daß damals die katholiſchen Prieſter und Laien ſchlimmer verfolgt wurden, als die Straßen⸗ diebe und ſonſtiges menſchliches Geſindel, dann ſchütteln ſie ungläubig den Kopf und meinen, ſo etwas ſei doch im Zeitalter der Kultur gar nicht möglich geweſen. Auch die Gegner, welche damals das„Kreuzige ſie!“ riefen und die Hen⸗ kersknechte lieferten, wollen von der Kulturkampf⸗ zeit nichts mehr wiſſen. Sie ſchämen ſich der brutalen Katholiken verfolgung. Wenigſtens is dieſe Scham bei dem anſtändigen Teil der Geg Der übrige Teil, dem die Hetze über alles geht, möchte freilich am liebften gleich morgen wieder eine Jagd„Schwarzwild“ beginnen. Zu Nutz und Frolffmen von Freun⸗ den und Gegnern laſſen wir eine Chronik den ö denkwürdigen Zeit vor 50 Jahren folgen. * 4. Februar. Das Preußiſche Abgeordneten; haus nimmt in dritter Leſung die Abänderung der Art. 15 und 18 der Verfaſſung an zur Er⸗ leichterung der Einführung der von der Regier ung beantragten vier kirchenpolitiſchen Geſetz⸗ (der ſpäteren Maigeſetze). Vom Zentrum ſprich Ben v. Schorlemer⸗Alſt. Februar. Der Preußiſche Episkopat rich tet 700 das Herrenhaus und Abgeordnetenhau: eine Denkſchrift gegen das Geſetz über die Vor bildung und Anſtellung der Geiſtlichen und geger das Diſsiplinargeſetz. 9. und 10. Febr. Altkatholikenverſammlune in Konſtanz, an welcher zahlreiche Beſucher au; der Schweiz teilnahmen. Durch Handaufheben werden die Entſchließungen gegen die Unfehlbar, fteit und für die Bildung altkatholiſcher Gemein; den angenommen. In der Gemeinde Konſtan, wird die 1 des Dogmas faſt einſtim ü die Seſbſtändigreit der kurholtſchen Kirche fat cbgeleheet, bu fich i e Der große Nut uad erläßt für den K Orgamtſation des katholkſchen Kultus, wodurch von Genf geſſſche aremrtschuftskammer. Die Heſſ. Landwirtſchaftskammer hielt am Dienstag unter dem Vorſitz von Oekonomierat Abg. Hahn⸗Heßloch ihre 25. Hauptverſammlung ab. in der zunüchſt der Regierungsvertreter Prä⸗ ident Uebel u. a. die Erklärung abgab. daß es den Bemühunden der Regierung gelungen iſt, bei dem Reich eine erhebliche Herabminderung des Getreidelieferungsſolls herbeizuführen. Nach geſchäftlichen Mitteilungen wird beſchloſſen den [Ausſchlag der Umlage für das Jahr 1923 um den ſechsfachen Betrag zu erhöhen. Es wird dann ein Antrag des Vorſtandes angenommen, nach dem die Verſicherungsprämien für die Wei⸗ detiere von jetzt ab durch die Tiereigentümer zu tragen ſind, welche ihre Tiere auf die Weide ſchicken. Die Verſammlung beſchließt weiter in Uebereinſtimmung mit den ſüddeutſchen Land⸗ wirtſchaftskammern, den vom preuß. Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium ausgearbeiteten Geſetzentwurf betr. die Regelung des Verkehrs mit Brotgetrei⸗ de gegen Düngerbeſchaffung für die Ernte 1923 abzulehnen, da nur die freie Wirtſchaft eine Sicherſtellung der Brotverſorgung gewährleiſtet Die Schaffung eines Stickſtoffmonopols macht es den Wirtſchaften mit ausgedehntem Futter⸗ und Hackfrüchtenbau unmöglich, die erforderli⸗ chen Stickſtoffdüngemittel zu erhalten. Ein An⸗ trag der Abg. Korell und Gen. betr. die vollſtän⸗ dige Beſeitigung der einſeitigen Zwangswirt⸗ ſchaft für landwirtſchaftliche Produkte findet eben⸗ falls Annahme. ebenſo der Antrag des Abg. Schneider⸗Utphe und Gen. betr. die Beſchaffung von Düngermittel zu erträglichen Preiſen. Abg. Breitenbach beſpricht den großen Mangel an Ar⸗ beitskräften auf dem Lande, was zu lebhafter Ausſprache reiche Verdnlaſſung gibt, ebenſo wie die Beanſtandungen über die Art der Auf⸗ bringung der Deckgelder für 1923. Auf eine An⸗ regung des Abg. Oekonomierat Korell ſcheint die Verlängerung der Friſt zur Abgabe der Umſatz⸗ kund Einkommenſteuererklärung feſtzuſtehen, wenn auch eine beſtimmte amtliche Auskunft bis jetzt nicht zu erhalten war. Es wur weiter be⸗ ſchloſſen, eine dem verdienten Förderer der Landwirtſchaft Geh. Prof. Dr. Paul Wagner zu er am 7. M, dieſes Jabres ſtattfindenden Feier ſeines Geburt mages eine beſondere rung za enden au laſſen.„ Aus Nah und Fern. Mainz, 27. Febr. Durch die Lahmlegung des Eiſenbahnverkehrs zwiſchen Frankfurt und allen Orten des beſetzten Gebietes hat der Ver⸗ kehr völlig neue Formen angenommen. Hunderte von Fuhrwerken ſind täglich unterwegs und vermitteln zwiſchen dem beſetzten und un⸗ beſetzten Gebiet Handel und Wandel. Die Per⸗ ſonenbeförderung geſchieht jetzt nach einem be⸗ ſtimmten Fahrplan faſt pünktlich auf die Minute. Bei dem überaus ſtarken Verkehr auf den Land⸗ ſtraßen ſind Unfälle an der Tagesordnung, nicht minder aber auch Diebſtähle allerlei Art. Am Freitag wurden einer Dame aus der Taſche drei Millionen Mark und die Papiere geſtohlen. Mainz, 28. Febr. Bei einem Brand im Erdgeſchoß des hieſigen Hauptbahnhofs ſind die Schränke des Perſonals mit den darin enthalte⸗ nen Gegenſtänden verbrannt. Die Lei⸗ chen der in Mainz beerdigten und jetzt ausge⸗ grabenen franzöſiſchen Soldaten werden am Don⸗ nerstag Nachmittag nach Frankreich überführt. f= Grünſtad, 27. Febr. Zum öffentlichen An⸗ gebot kamen etwa 80 Fuder 1921er und 1922er Weine von 17 M' gliedern des Grünſtädter Weinmarktes. Der er Jahrgang war mit 19 Weißweinen und 10 Portugieſern vertreten. Für Großkarlbacher 1922er Weißweine wurden 1430 000 und 1510 Mark, für 1922er Groß⸗ bockenheimer Hald 1 9000 und für Großbocken⸗ heimer Bergpfad 1 000 Mark erzielt. 1922er und Staat Ent Sauſenheimer Meer erbrachte 1610 000 Mark. Der Fina 8 hat de twurf eine ö ur Keacgege ne Bankanſtalt öffentlichen Rechts vorbehaltlich de Stellungnahme der Fraktio 1 e Nach dem Entwurf ſoll die Regierung e bank zu etrichten oder ſich an der Gründung einer ſolchen Bank in Gemeinſchaft mit heſſiſchen öffentlichen Sparkaſſen zu beteiligen. Die Ban ſoll dazu dienen die Kreditbeſchaffung für Staat Provinzen und Kreiſe und Gemeinden zu erleich⸗ tern. Dieſe Aufgabe kann bei dem derzeitigen ſtarken Kreditbedürfnis dieſer Körperſchaften, die im Jahre 1903 unter Beteiligung des Staates gegründete Heſſiſche Landes⸗ Hypothekenbank nicht mehr in ausreichendem Maße erfüllen weil ſie durch die einſchränkenden Vorſchriften des Reichs⸗ hypothekenbankgeſetzes in ihrem Geſchäftsgebahren zu ſtark eingeengt iſt. Die unter Mitwirkung der heſſiſchen Sparkaſſen gegründete Heſſiſche Giro⸗ zentrale und die von einer Anzahl von Gemein⸗ den und Gemeindeverbänden ins Leben gerufene Kommunale Landesbank haben in der Beſchaff⸗ ung von Geldern für den Staat und die Kommu⸗ nen wertvolle Dienſte geleiſtet. Dieſe Tätigkeit wird aber auch ihnen durch die krediteinſchrän⸗ kenden Maßnahmen der zentralen Geldinſtitute (Reichsbank und Reichsdarlehnskaſſen) immer er⸗ ſchwert. Es ſoll deshalb eine neue kapitalkräftige Bankanſtalt mit eigenem Grundvermögen von mindeſtens 500 000 000 Mark und einer weit da⸗ rüber hinausgehenden wertheſtändigen Haftung gegründet werden, die für Staat und Kommunen mit Ausſicht auf ausreichenden Erfolg die Kre⸗ ditheſchaffung übernehmen kann. 5 Das Grundvermögen ſoll dadurch be⸗ ſchafft werden, daß der Staat den Erlös von von 20 000 Feſtmeter Nutzholz, mindeſtens aber 500 000 000 Mark zur Verfügung ſtellt. Bei den derzeitigen Holzpreiſen würde das geſamte Grundvermögen mehr als 1 Milliarde Mark be⸗ tragen können zumal wenn ſich die Gemeinden und Gemeindeverbände, ſowie die Sparkaſſen in dem erwarteten Umfange beteiligen. Die Kredit⸗ würdigkeit der Anſtalt ſoll aber noch dadurch ſehr weſentlich erhöht werden daß der Staat für die Verbindlichkeiten der Bank als Geſamtſchuldner bis zur Höhe eines Betrages haftet, der dem Werte von 50 000 Feſtmeter Nutzholz und 50 000 Feſtmeter Brennholz entſpricht. Der Wert die⸗ ſer Haftung iſt heute auf mehrere Milliarden zu veranſchlagen. Ein Vorzug dieſer Art der Haf⸗ tung beſteht darin daß ihr Wert mit fortſchrei⸗ tender Geldentwerung ſteigen würde. — ́ Ratbollsche Rundschau. Kathorigismus und Friedensfrage. Die„Neue Zürcher Nachrichten“ das führende Organ ber Schweizer Katholiken, ſchreiben: „Die Gebiete in denen heute der franzöſiſche Militarismus Triumphe einheimſt, ſind bewohnt von einer Bevölkerung, die in ihrer überwiegen⸗ den Mehrheit— trotz allem und allem— eines mit derjenigen Frankreichs gemein hat: die Zu⸗ gehörigkeit zur römiſch⸗katholiſchen Kirche. Das gilt vom Rheinland und Weſtſalen das gilt auch vom Oberland in Baden. Dieſe Gemeinſamkeit des Glaubens hätte, wenn ſie 1914 ſchon den Krieg nicht hindern konnte, nach Kriegsſchluß doch ein Band bilden können, das, beſſer als politiſche Grenzen, die Herzen der deutſchen und franzöſiſchen Katholiken eint; eint in dem Ge⸗ danken, daß der Katholizismus der Menſchheit den Frieden verbürgen kann, wenn ſeine Beken⸗ ner die Ziele eines Bendikt 15. und Pius 11. zu den ihrigen machen, wenn ſie in die Tat um⸗ letzen, was als chriſtliche Grundſätze in. der Po⸗ Vaik anzuerkennen ſie in ihrem Gewiſſen ver⸗ prlichtet ſind. An dem Willen der deutſchen und franzöſiſchen Katholiken könnte jeder Krieg zer⸗ ſchellen, wenn man ſich auf beiden Seiten be. mühte, Recht und Gerechtigkeit einander zuteil werden zu laſſen und im Geiſte jener Päpſte zu mandeln, welche die Geſchichte einſt die Friedens⸗ fzäpſte verzeichnen wird. Gewiß hat es bisher zn beiden Ländern nicht an Bemühungen in die, her Richtung gefeblt und wir wollen boffen, daf EER 275 onen grundſätzlich zu gt werden, eine Heſſiſche Lan des 0 1. 5 b. ihre Vorposten verlaſſen in dem ja alles keinen Zweck? Wird e f b 1 15 in ſeiner Weihnachtsenzyklika der Reiben? Wo ſind die Biſchöfe, wo die die den Intentionen des Papſtes gemäß tholiſche Welt zur Beſinnung mahnen? Totengräber des Friedens marſchieren!“ Der Ruf des hl. Vaters hat in den Herzen ber beutſchen Katholiken einen lebhaften Wider⸗ hall gefunden. Allerdings nützt es nichts, wenn nur die deutſchen Katholiken den Ruf nach Frie⸗ rieſter Die den und Verſöhnung erſchallen laſſen. Die Bi⸗ ſchöfe in Deutſchland ſind würdige Vertreter des Friedensgedankens. Nicht eines knechtiſchen Friedens der Land und Volk zur Verelendung bringt, ſondern eines Friedens des Rechts und der Gerechtigkeit. Gegen das Unrecht ſtehen die deutſchen Biſchöfe in vorderſter Front des katho⸗ liſchen Volkes. Wir weiſen nur auf die prächti⸗ gen Biſchofsgeſtalten Kardinal Dr. Schulte Köln, Biſchof Dr. Caſpar Klein ⸗ Paderborn und Biſchof Dr. Bornewaſſer in Trier hin. Cerlassenheit. Von Hanns Heinrich Bormann. f Der Tränenmantel meines Leides ſtreift die Erde. Dunkle Schatten greifen mit harten Gelenken Nach mir, daß ich verwirrt und zaghaft werde Und meine Blicke ſich zum Boden ſenken. Ich weiß nicht mehr, ob jetzt ein blauer Him⸗ mel noch Weitflatternd ſeine weiche Fahne hebt. Mein Herz iſt ſchwer... Käm' jemand doch! Ob Gott noch lebt? Tiefwehe Wunden riß der Sturm, Verzerrt iſt das Geſicht der Welt und feind! Ein Stundenſchlag fällt härt und laut vom Turm. Wie meine Seele, meine arme Seele weint! Leſeſrüczte. Arbeit. Die Tätigkeit iſt, was den Menſchen glücklich macht, Die erſt das Gute ſchaffend, bald 0 17 elb Durch göttlich wirkende Gewalt in Gutes kehrt. Drum auf bei Zeiten morgens! Ja, und fän⸗ 5 a det ihr, Was geſtern ihr gebaut, ſchon wieder einge⸗ . ſtürzt, Ameiſen gleich nur friſch die Trümmer auf⸗ geräumt, Und neuen Plan erſonnen Mittel neu erdacht! Goethe. *. Arbeite nur, die Freude kommt von ſelbſt. Goethe. * Sich im Spiegel zu beſchaun Kann den Affen nur erbaun. Wirke! Nue in ſeinen Werken Kann der Men ſich ſelbſt ee 2 den Herlttnn. 8 Mainz, 1. März. Ein großer Milch⸗ ſkandal wurde jetzt vor dem Mainzer Schöf⸗ fengericht verhandelt. Angeklagt war der Ge⸗ ſchäftsführer und Molkereiverwalter der Main⸗ zer Milchzentrale E. B. Henninger in Mainz unter der Beſchuldigung die eingegangene Milch. die an die Kranken und Kinder abzuliefern war, vorher entrahmt und zu Butter verwendet zu haben, ſodaß die Milch den be⸗ dürftigen Perſonen nur in ſehr minder⸗ wertigem fettloſem Zuſtand verabreicht werden konnte. Dieſes unverantwortliche Trei⸗ ben hat er längere Zeit getrieben, bis man ihm dasſelbe unterbinden konnte. Der Angeklaate eden gepredigt, ein Prediger in der Wüft ie ka⸗ e ung ſich zweifellos e nögensvorte r⸗ ſchaffen wollte, während es dringend nötig iſt. daß Säuglinge und kranke Kinder die Milch un⸗ Fitrahmt erhalten.„ 1 1 1 4 Vom König der Hochstapler. Vor drei Jahren hielt in einem Berliner Dienſtauto und reich mit Ausweiſen aller hohen Reichsbehörden verſehen, ein Freiherr von und zu Egloffſtein aus Berlin in beſonderer politiſcher Miſſion ſei⸗ nen Einzug in Frankfurt nahm in einem der erſten Gaſthäuſer Wohnung, warf nur ſo mit dem Gelde um ſich ward von allen möglichen Leuten fene war Gaſt in zahlreichen Abendge⸗ ſellſchaften— und ward ſchließlich von der Kri⸗ minalpolizei ein wnegi näher betrachtet. Dieſe fand heraus daß der Freiherr ein Schwindler war, was ſich dieſer ganz ernſtlich verbat und ſich ſogar über die Polizet beim Miniſterium in Ber⸗ lin beſchwerte. Trotzdem gab ein Kriminal⸗ kommiſſar ſeine genealogiſchen Forſchungen nach dem Herrn nicht auf und ſperrte ihn rückſichts⸗ los ein nachdem er feſtgeſtellt hatte, daß der be⸗ ſagte Freiherr in Wirklichkeit der Schulreiter Ludwig Oerthel aus Dresden war und wegen täuſendfältiger Hochſtapeleien erſten Ranges von allen deutſchen Staatsanwaltſchaften geſucht wurde. Oerthel wurde verurteilt, kam wieder frei trieb wieder Schwindeleien im großen, wurde im letzten Oktober abermals in Berlin eingeſperrt, durch das Verſehen eines Unterſuch⸗ ungsrichters freigelaſſen. Jetzt nahm Oerthel ſeinen Hochſtablerberuf mit aller Kraft auf, Un⸗ ter der Flagge eines amerikaniſchen Konſulats⸗ beamten Lutz Egloffſtone prellte er viele ſächſi⸗ ſche Geſchäftsleute um bedeutende Summen, ver⸗ kaufte ihnen u. a. gegen gutes deutſches Papier⸗ geld gefälſchte amerikaniſche Dollarnoten und fiel jent endlich der Polizei wieder in die Hän⸗ d., die ihn nach Pauen dem Le nptort ſeiner letzten Schwindlertätigkeit beförderte. Inzwi⸗ ſchen hat ſich heransgeſtellt daß Oerthel ſeit ſei⸗ ner„Freilaſſung“ in Berlin ganz bedeutende Betrügereien verübt hat Aus der Land wirkſchaft. Arbeitskalender für den Monat März. Der Frühlingsmonat zieht ins Land und wird derſelbe hoffentlich gutes Ackerwetter bringen. Der naſſe Winter hat viele Schäden angerichtet, doch iſt die Natur durch die milde Witterung ſo weit ſortgeſchritten, daß harte Spätfröſte großen Schaden anrichten würden. Auf dem Felde 5 5 müſſen die zurückgebliebenen Winterarbeiten mög⸗ 10 ſchnell beendigt werden. Vor allem ſchaſſe man das üborſchüſſige Waſſer ſchnell von den Feldern weg ſehe die Waſſerfurchen durch und lege nach Bedarf neue m. Das Sgatgetreide wird beſchafft. Der naſſe Sommer und Herbft hat die Pilzkrankheiten begünstigt und muß ar⸗ les Saatgetreide gebeizt erden. Durch dieſe gut erſpart. Schwache Saaten werden mit ſchwe⸗ felſaurem Ammoniak gedüngt. Iſt der Preis hoch, die Erzeugniſſe ſtehen heute ſo hoch im Preiſe, daß auch der hohe Preis ſich rentiert. Die Frühfſahrsſaaten werden ausgeführt und die Saatkartoffeln ausgelefen. Alle Ackergeräte wer⸗ den nachgeſehen und wenn möglich ausgebeſſert. 0 Die Wieſen werden gereinigt. Sie ſind im Januar⸗Februar nit Kainit und Thomasmehl gedüngt worden. Sie erhalten ietzt auch eine Dünaung von ſchwe⸗ felſaurem Ammon! 4 ſo erzeugte e futter iſt weitaus d 10 ſte. ö a Im Gemüſegarten N wird gegraben gedüngt und geſät. Es iſt 1. ht die heſte Zeit zum Ausſäen von Zwiebeln, Möh⸗ Salat. Ins Miſtbeet ſät man frühes und mit⸗ ren, Lauch, Peterſilie Mangold, Rüßſtiel 1 telfrübes Weiß, und Notkrau“ Wirſing. Kobl⸗ pie Clocſte bon Cenhofen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. verirrte ſich ihre Phantaſie, ſie dachte ja an Dinge, deren ſie ſich ſchämen mußte. „Sie begann eine raſtloſe Wanderung durch das hübſche Wohnzimmer, das ihr Eliſabeths Güte eingeräumt. Nebenan im Schlafraum nicht die geringſte Müdigkeit verſpürte, küm⸗ merte es ſie weiter nicht, daß es ſchon ſo ſpät war. Den Fußboden bedeckte ein dichter Tep⸗ pich, ihre Schritte vermochten alſo auch nie⸗ mand zu ſtören. Außerdem ſchlief jetzt wohl her noch ein paar Flammen der leuchtung ausgeknipſt. g Die ſtrahlende Helle ſtörte ſie plötzlich, weil ihr Denken in immer ſchmalere, gefährlichere Wege einbogen. Deckenbe⸗ bürfte eingegangen fein. Beize wird die Keimfähigkeit vermehrt und Saat⸗ 29.(Nachdruck verboten.) Ilſe Haldow ſtrich ſich über die Stirne, hin⸗ ter der die Gedanken gar ſo wild durcheinan⸗ der liefen. So ein Unſinn, der Doktor war eben der Doktor, und Lothar von Brunken⸗ dorff war Lothar von Brunkendorff, alſo eine völlig andere Perſon. Der Maler war in der Wahl ſeiner Eltern vorſichtiger geweſen, als der arme Landarzt, der niemals ein Majorat beſitzen würde. Ach, der andere würde os ja auch nicht beſitzen, nein, er auch nicht, oder es müßte denn ge⸗ ſchehen, ſie bräche ihr Schweigen. Jedoch das tat ſie nicht. Freilich, wenn der Doktor die Rechte des andern beſeſſen und ſie wüßte darum, dann— Und wieder fuhr die Hand wie beſchwichti⸗ gend über die Stirn. Wenn Hans Kurſch⸗ mann an des Malers Stelle wäre, ſo würde ſie reden und ſich Glück und Reichtum nicht von einer ſtreitig machen laſſen, die kein Recht davauf beſaß. Ja, wenn Hans Kurſchmann an des Ma⸗ lers Stelle wäre, ſo nähme ſie an ſeiner Seite den Platz der Schloßfrau ein. Lothar von Brunkendorff war auch kein häßlicher Mann, im Gegenteil, viele Frauen mochten ihn dem Doktor wohl vorziehen, aber ihr gefiel er nicht beſonders. Bedauerlich war es eigentlich, denn ſonſt— ſonſt war es ſchließlich nicht ausgeſchloſſen, daß ſie doch noch die Schloßfrau loerden könnte. Doch noch! 1 eee Sie ſtieß erregt ihren Stuhl zurück. Wohin brannte auch ſchon das Licht, bahnte ſich durch das roſa Ampelglas einen ſanften Weg und tauchte das Bett mit den Spitzenvorhängen, den weißen Spiegelſchrank und alles andere in einen matten Roſaſchimmer. Ilſe verhielt den Schritt und ſah ſich in den beiden ihr zur Verfügung ſtehenden Gemä⸗ chern um, als geſchähe es zum erſten Male oder als nehme ſie Abſchied davon. Wie hatte ſie ſich gefreut und ſich bei Eli⸗ ſabeth bedankt, als ſie hier hineinziehen durfte! Weshalb plagte ſie nur jetzt der neidige Gedanke, daß Eliſabeth noch viel, viel ſchöner wohne, daß ihr das ganze Schloß zu eigen ſei mit ſeinen vielen prächtig ausgeſtatteten Sä⸗ len, und daß ihr der große Park gehöre und die Ländereien im weiten Umkreis? Wie berauſchend es ſein mußte, eine ſolche Stellung einzunehmen! Ilſe begann ihre Wanderung durch das Zimmer von neuem und in ihrem Kopfe war ein wirrer Anſturm von Gedanken, der ihre Nerven auf das äu⸗ ßerſte anſpannte. Aber am zudringlichſten war der eine Gedanke, der ſich nicht von der Perſon des Malers löſen mochte. Lothar von Brun⸗ kendorff war ein gut ausſehender Mann, und es konnte ihr doch nicht ſo ſchwer fallen, ihr Herz von Hans Kurſchmann freizumachen. Eine kleine Standuhr zirpte zwölfmal. Wie auf böſer Tat ertappt, zuckte ſie zuſammen. Dann mußte ſie lächeln, vor der alten Am⸗ menmärchenfurcht vor der Mitternachtsſtunde wollte ſie ſich doch bewahren. Und da ſie noch ſchon jeder im Schloſſe. Vielleicht wachte Lothar von Brunkendorff noch. Ob ſie ihm wohl ſo gut gefiel, daß er ſie zu ſeiner Frau machen würde, wenn ſie ihm mitteilte, was ſie heute herausgebracht? Sie ſchloß halb die Augen. Weshalb war ſie nicht ſtark genug, die Verſuchung, die ſich immer näher an ſie heranwagte, kräftig zu verſcheuchend Ob ſie Lothar Brunkendorff gut gefiel? Nein, nein, ihr wertvolles Wiſſen gab ſie um eine vielleicht mögliche Belohnung nicht preis. Ohne vorherige Sicherheit ſetzte ſie nichts aufs Spiel. Anders, ganz anders wäre alles, wenn ſie jetzt ſchon des Malers Braut wäre, dann gehörte ſie auch zu ihm, wenn er der Fideikommißbeſitzer geworden. Erſt mußte ſie ſeiner Liebe ſicher ſein, erſt mußte ſein Treugelöbnis ihn an ſie binden, dann durfte N O, wenn ſie es darauf anlegte, wollte ſie ſich den Maler ſchon einfangen und mit dem den. Was galt die Liebe, wenn großer Reich⸗ tum und Titel winkten. b völlig wieder in die alten einfa niſſe unterzutauchen brauchte, Jahrgeld fehlen, ſo gew tem, mitleidigem Herzen 1 ſie offen reden. ö 5 Doktor wollte ſie wohl ſchließlich fertig wer⸗ Elisabeth konnte man ja, damit ſie nicht So ſaß ſie wohl eine halbe Stunde lang und formte Pläne und verwarf ſie wieder. Sie war wie betäubt, als ſie endlich langſam aufſtand. Morgen war auch noch ein Tag und ihm folgten noch viele andere. Sie brauchte ſich ja heute noch nicht mehr ſchlüſſig zu wer⸗ den. 1 Als ſie aufſtand, ſtützte ſie ſich leicht mit der Rechten auf die Abſchlußleiſte der Täfelung, die in ungefähr Meterhöhe die Wände ein⸗ faßte. Ihre Finger rutſchten, weil ſie nicht feſt zugriff, ſofort wieder ab. dabei war es Ilſe, als hätte ſich das Holz, während ihre Finger ſo raſch und flüchtig darüber hinglit⸗ ten, etwas bewegt. 8 1 Die Leiſte ſchien loſe zu ſein. das mußte morgen nachgeſehen und gründlich befeſtigt werden. Sie legte die Finger nochmals auf die Stelle. Die Leiſte war eiſenfeſt. Sonderbar, und ſie hätte a ſchwören mögen, die Leiſte habe ſich bewegt. Waren ihre Gedanken denn verwirrt, daß ſie ſich ſolchen Täuſchungen hingab? Die Sache war ja an und für ſich unwichtig, aber ſie ärgerte ſich doch darüber, und ihre Rechte vollführte einen kurzen, ziemlich kräf ie den elektriſ 0 ch kräftigen Schlag gegen die Leiſte. Ein knackendes Gerda leg di„„ i b 15 rſiche„ a„ Obſtbäume, macht Wurzelſchöß⸗ 1 Stachelbeeren und beſchneidet die Re⸗ Die Pferde. 0 En bei ſtärkerer Arbeit beſſer gefüttert wer⸗ en. Beim Haarwechſel wird tüchtig geputzt und ürſtet. Beim Scheren iſt große Vorſicht an⸗ wenden, damit Erkältungen vermieden wer⸗ n. Die Stuten fohlen ab, ſie ſollen leichte aber räſtige Nahrung erhalten. Die Fohlen ſind⸗ e außerordentlich wertvoll und müſſen daher beſonders ſorgfältig behandelt werden. b Beim Rindvieh tritt gleichfalls Haarwechſel ein und iſt auch eine ſornfältige Hautpflege notwendig. Beſon⸗ ere Aufmerkſamkeit iſt den tragenden und früh gekalbten Kühen zuzuwenden. Es ſollen möglichſt el Kälber zu Zucht aufgeſtellt werden. Die ilch foll beſonders den leidenden Kindern der Großſtädte zugeführt werden. f 0 Die Schweinezucht eidet unter Futtermangel und Futterteuerung. nie Preiſe dürſen aber nicht ſchrecken, denn ih⸗ en ſtohen Fleiſchpreiſe von 4009 Mark pro Pfund ntgegen. Die Marktpreiſe hahen heute ja keinen ſie bilden keinen Wertmeſſer mehr, ſon⸗ ern nur ein Zahlungsmittel.. Die Schafe önnen bei gutem Wetter auf trockene Wieſen ge⸗ ieben, müſſen aber vorher gefüttert werden. a Im Geflügelſtalle ibt es ſchon viele Eier. Sobald die Tiere Brut⸗ ſuſt zeigen, ſetzt man die erſten Frühbruten. Man ſtehe ſo viel junge Hühner heran als man eben n. Im Sommer ſind ſie leicht durchzufüttern; im Herbſt kann man den Ueberfluß ſehr gut ver⸗ erten. Da wir heute im erbitterten Wirtſchafts⸗ krieg leben, iſt jede Mehpproduktion wertvoll. Die Bienen ben ſchrecklich gelitten. Ein ſehr großer Teil N Die Hauptſache dürfte aun, gute Frühlingsſötterung ſein. Die Regie⸗ rung muß für Zucker ſorgen. an In ger Fastenzeit. Wieder läuten die Bußglocken. hier i 9 ei m, 3. Mürz Erhöhung des Bezugspreiſes. Der„Vlernheimer Anzeiger“ ſieht ſich gezwungen den Bezugspreis ab 1. März auf 1500 Mk. zu erhöhen. Die nach hier kommenden auswärtigen Zeitungen mußten ihre Bezugs⸗Prelſe ebenfalls ganz beträchtlich erhöhen, ſodaß heute eine Zeitung mehrere Tauſend M im Monat koſtet. Und trotzdem ſind wir noch nicht am Ende. Das Schickſal rollt weiter. Gerüchte über eine Veſetzung Mannheims wurden heute Vormittag hier verbreltet. Wir haben um 11 Uhr telephontſche Erkundigung eingezogen und erfahren, daß nur einige feindliche Wachpoſten im Hafengebiet auf⸗ gezogen ſind, jedenfalls um die Schiffahrt zu kontrollleren. Eiſenbahn, Poſt und Telegraph waren um dieſe Stunde noch unberührt. 5 Kath. Jungmännerbund Viern⸗ N heim. Nächſten Dienstag findet im„Gaſthaus zum Löwen“ die 3. Hauptverſammlung des Jungmännerbundes ſtatt. Ein bekannter Redner, ſchaftsfragen ſprechen. Sekretär Thelen⸗Mannheim, wird über Gewerk⸗ Katholiſche Jungmänner von Viernheim, auch wenn ihr nicht Mitglieder des Vereins ſeid, vergeßt nicht, daß es für Gebiete zu orientleren. Dienstag Abend alle herzlich willkommen. Die Mitglieder Ihr Klang töne nicht nur ans Ohr, ſondern auch in die Herzen hinein. die Sühne folgen. ſiſt Bußzeit. N Die Tage der Einkehr ſind gekommen. ird der Weg, Dornen liegen auf dem Pia teil geht's zur Höhe empor, über Golgathahügel nd Kreuzesſtätten, durch finſtere Nacht in einen llen Morgen hinein auf lichten Höhen. Faſtenzeit iſt Bußzeit. Einen größeren Ernſt und eine höhere Weihe müſſen wir jetzt über un⸗ Wo die Sünde hindrang, dahin muß ihr jetzt Buße richtet gelnickte Blüten auf und gibt Kraft, groß zu werden. Faſtenzeit jedeu Gewiſſensſache iſt, ſich auf dieſem wichtigen Seid uns deshalb am des Jungmännerbundes erinnern wir daran, daß der Beſuch der Hauptverſamm⸗ lung unbedingt erforderlich iſt zur Wahrung 1 0 der Mitgliedſchaft. Begründete Verſäumniſſe ſind dem Vorſtand zu melden. Insbeſondere ſind auch die Mitglieder des Arbeitervereins zu dieſer Verſammlung herzlich eingeladen. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Die neuen Poſtgebühren ab 1. März: Poſtkarten im Ortsverkehr 20 /, Fern- verkehr 40 J. Briefe: im Ortsverkehr bis 20 Gr. 40 /, Rauh über 20 bis 100 Gr. 60 /; 100250 Gr. 100 450500 Gr. 120 /.— Im Fernverkehr bis 20 Gr. 100 /; von 20-100 Gr. 120 /; 100250 Gr. 150 /; 250500 Gr. 180 J. bis 50 Gr. 40%; 50100 Gr. 60 J: Nicht bloß äußerlich, weit mehr ere Tage legen. 0 ioch innerlich. Das Bild der Bußzeit muß ſein: nn uns vorüb. Dorthin, wo das Kreuz ſteht. 10 bleibt ſtehen, ſchar⸗ opft mit liebender Hand an unſere Seelen. uns fragend an und an über 250500 Gr. 120; 5001000 Gr. 150 4. inter dem Kreuzberg aber leuchtet ein Morgen⸗ cot.— Das Klopfen zan unſere Seelen muß dort die innerſten und edelſten Kräfte wecken, und ſtählen. Zügelung des Ich iſt Buße. Büßer ſein entfalten eigenen geliebten heißt Kämpfer ſein egen die nach unten ziehenden Triebe. Nur in ſlillen Stunden hören wir den Ruf aus den un⸗ ergründlichen Tiefen einer Menſchenſeele.— Ein gottbeſeeltes Herz wird ſich auch leichter in die ſchweren Prüfungenen unſerer Tage hin⸗ einfinden. Als die bedrückten Juden vor zweitauſend Jahren ſich nach Hilfe 1 hofften ſie auch auf einen ſtartey Milan, der mit Feuer und Schwert daher kommen werde, ſie zu erlöfen. Aber ſiehe, es kam ein ganz anderer: ein Hei⸗ land kam und Seligmacher, geboren in Not und Elend, und doch mit einer Fülle von Macht die alle Macht der Cäſaren vernichtete, die Kaiſer⸗ reiche zertrümmerte, ganze Völker zum Untergang führte weil ſie ſich dieſer himmlichen Macht ent⸗ gegenſtellten! Was damals geſchah, geſchieht auch heute! Die ganze Welt iſt blind geworden und lebt da⸗ hin in Not und Herzeleid und haßt die eigenen Brüder. 5 Aber dennoch: heute wie damals iſt Hilſe vor⸗ anden: Jeſus von Nazareth geht vorüber auf einem Wege nach Jeruſalem. Wer Sehnſucht ach Hilfe hat, ruſe ihm zu: Herr, erbarme dich! nd ſo Einer gläubigen Sinnes ſich ihm naht er wird auch heute noch wieder ſehend werden und wird erkennen, daß nur allein, ganz allein ie Liebe uns retten kann, die nimmer aufhört, ie uns hinweiſt auf unſere Winzigkeit im Welt⸗ geſchehen, auf die kurze Friſt unſerer Pilgerfahrt uf Erden, auf die dann folgende Rückkehr ie himmliſche Heimat in die ewige Seligkeit! Wozu der Kampf, der Haß und Neid? Er führt zur Verblendung! Die Liebe führt zu Licht nd Wahrheit! Sie erträgt alles, ſie hofft alles, fie duldet alles. Nur die Liebe diewunſer Heiland gepredigt at, die höher iſt denn alle Vernunft, und acht, nur die allein kaun uns⸗ vetten l Woheheit Wenn doch die Menſchheit für dieſe endlich ein Einsehen getonmnen wolle! Bis dahin müſſen wir ein Glied des gro Ganzen ſein! Das Gebot der Pflicht und der Pa⸗ 151% iſt eine! Suche er Bürk aund! de⸗ wiſfens! Me eee Von der Bergſtraße, 28. Febr. Am Sonntag wurde auf den 0 Bahn⸗ höfen durch Kontrolle der ein⸗ und ausfahrenden Züge eine Razzia gegen die Palmkätzchenräuber unternommen. Zahlreſche Tourlſten und ſogar ganze Vereine aus den benachbarten Großſtädten altige Meng en von Palmkätzchen, 0 105. 9 „die Palm en hündel⸗ 00 Mk. zu 1 fen. Die Druckſachen: bis 25 Gr. 20 /; über 25 100—250 150 9 0 J; 250—500 Gr. 120 /; 5001000 Ge. 150 4 Anſichtskarten, auf deren Vorderſeite in Kreuz ragt hoch auf, und auf blutigen Pfa⸗ lediglich Grüße oder ähnliche Höflichkeitsformeln en macht ein Gottesſohn ſeinen Schmerzensgang mit höchſtens 5 Worten 20. ſind: Geſchäftspapiere: bis 250 Gr. 100 //: Kiedergeſchrieben Miſchſendungen(zuſammengepackte Druckſachen, Geſchäftspapiere und Warenproben): bis 250 Gr. 100 /; über 250500 Gr. 120%¼¼; 500-1000 Gr. 150 /. Päckchen bis 1 Kg.(nicht nach dem Saarge⸗ biet): 200 /.(Einſchreiben, Wertangabe, Nachnahme, Rückſcheine, Vermerk„Poſtlagernd“ unzuläſſig). N 5 Poſtanweiſungen: bis 1000% 60 /: 5000—10 000% 120 /: 10 00020 000% 180 1: über 20 00030 000% 240 //: 3000040 000 300%; 40 000 50 000% 360/ 50 000 bis 100 000% 450 J. Pakete(Meiſtgewicht 20 Kg.) Nahzone bis 75 Klm.: bis 3 Kg. 300 /; 19—20 Kg. 2500 l. — Fernzone: über 75 Klm.: bis 3 Kg. 600 /; 19—20 Kg. 5000 J. g Die Eiſenbahnfahrpreiſe werden vom 1. März ab um 100 Prozent erhöht. Der Mindeſt⸗ fahrpreis beträgt in der dritten Klaſſe 220 Mk. und in der vierten Klaſſe 144 Mark. Der Schnell⸗ zugsſchlag beträgt in der erſten Zone(bis 75 Kilometer) 400 Mark in der zweiten Zone 800 und in der dritten Zone 1200 Mark. Die Bahn⸗ ſteigkarte koſtet 80 Mark. Kann eine Vorausbezahlung für Gas und Strom verlangt werden? Eine Mannheimer Fabrik, die Unionwerke, ſtellte ſich auf den Standtunkt daß die Vorauserkebung von Zahl- ungen bei den Verbrauchern einen unzuläſſigen Verſuch darſtelle den Verbraucher zur Gewäh⸗ rung eines Darlehens an den Erzeuger zu zwin⸗ gen Das Mannheimer Landgericht wies die Klage der Unionwerke ab. Es ſtützte ſich dabei auf den Standpunkt, daß Voraus zah⸗ lungen im eigentlichen Sinne nicht vorlägen. Bis die Gas⸗ und Stromrechnung mit der ver⸗ langten Vorſchußleiſtung komme, ſei bereits ſo viel Gas oder Strom verbraucht, als der Vor⸗ ſchußbetrag ausmache. Der Stadt könne nicht zu⸗ gemutet werden die Erhebung der Rechnungsbe⸗ träge weiter hinauszuſchieben. Bei ihren Be⸗ ſtellungen an die Induſtrie müſſe ſie auch ent⸗ sprechende Vorauszahlungen leiſten. Die 99 5 ſoll nun vor eine höhere Inſtanz gebracht werden. Die Verſicherungspflichtgrenze in der An⸗ geſtelltenverſicherung Reichsarbeitsminiſters mit Wirkung vom 1. Fe⸗ bruar 1923 von 1.2 Millionen Mark auf 4.2 Mil⸗ lionen Mark erhöht worden. Eine Aenderung der bisherigen Gehalts⸗ und Beitragsklaſſen iſt nicht erfolgt. Es ſind mithin bei einem monatlichen Verdienſt von 60 000 Mark bis 350 000 Mark, Beiträge in Klaſſe 13 mit monatlich 4840 Mark zu zahlen. Wer die Verſicherungspflichtgrenze überſchreitet, ohne ſeinen Arbeitgeber oder ſeine Stellung zu wechfeln, ſcheldet erſt mit dem erſten Tage des vierten Monats nach Ueberſchreiten der Verſicherungsgrenze aus der Verſicherungs⸗ N 9120 Die Sterblichtett in den Großlädten fag zwiſchen 10 und 18 pro Tauſend. 555 de Wo vom 28. Januar bis 3. Februar ift die Sterblich⸗ keit in einigen Großſtädten gegenüber der Woche vorher gefallen, 1e 35 , . 9 0 5 Aale, 1 ah⸗ 5 ce F. Tode anz 18,9 ni iſt durch Verordnung des K. K. V. An dem letzten Vereins⸗ abend mußte jeder ſeine Freude haben. Det Beſuch gut, der Vortrag des Hw. Herrn Geiſtl. endlich der n Jah gemacht werden, wenn Teuerung. Beschluß: Belrais leicht faßlich, unterhaltend u. belehrend. Er ſprach über die nordiſche Dichterin Selma Lagerlöff. Eine kurze Lebensbeſchrelbung, ihre weiten Reiſen und dann Proben ihrer Chriſtus⸗ legenden. Fürwahr paſſend für einen katholiſchen Vereinsabend in der Faſtenzeit. Noch ein Stündchen gemütlichen Beiſammenſeins, dann trennte man ſich um 11 Uhr, der geſetzlichen Felerabendſtunde. d Geſangs⸗Konzert. Wie wir hören, veranſtaltet der„Sängerbund“ am Sonntag, den 11. März, nachm. ½4 Uhr,„Zum Engel“ zu Gunſten der Ruhr⸗ und Rhein⸗Hilfe ein Geſangs⸗Konzert unter Mitwirkung des„M. G.⸗ V. Eintracht 1889 Weinheim“. Auch wirken erſtklaſſige Soliſten aus Mannheim und Wein⸗ heim mit, ſodaß heute ſchon empfehlend auf dieſe ſozlale und vaterländiſche Veranſtaltung hingewieſen ſei. Näheres wird noch in dieſem Blatte bekannt gegeben. Beide Chöre ſtehen unter der Leitung des Herrn Konzertſängers Guſtin Lamberth. * Sport am Tivoli! Morgen Sonntag empfängt Sp.⸗V. 09 die ſpielſtarke Elf des S.⸗C. Käfertal zu einem Freundſchaftsſpiel. Beginn 3 Uhr. Im Vorſptel um 1 Uhr treffen ſich S. C. Käfertal 3. und Sp.⸗V. 09 2. *“ Zopfabſchneider. Am Donnerstag Abend trieben ſich in Viernheim zwei Zopfab⸗ ſchnelder herum. In einem Falle verwickelten dieſe ein junges Mädchen ins Geſpräch und be⸗ nutzten dieſe Gelegenheit, dem Mädchen den Zopf abzuſchneiden. Die Beute der Gauner war jedoch gering, da dieſe ſich nur einen kleinen Tell des heute wertvollen Haares aneignen konn⸗ ten. Das Mädchen iſt durch dieſen Gaunerſtreich den zierlichen Haarzopf verluſtig geworden, Die Täter entkamen in der Nacht. * Soliſten⸗Konzert. Wie wir erfahren haben, veranſtalten unſere einheimiſchen Sänger, Herr Ferdinand Hofmann und Herr Joſef Kempf, am Sonntag, den 18. März, abends ½8 Uhr, mit ausgezeichneten auswärtigen So⸗ liſten, im Konzert ſaale des„goldenen Karpfen“ zu Gunſten der„Ruhrhilfe“ ein Soliſten⸗ Konzert. Die Zuſammenſtellung eines aus⸗ geſuchten Programms liegt in guten Händen, was für einen künſtleriſch genußreichen Abend bürgt. Näheres erfolgt durch Inſerate. E Lohnſteuer. Vom Finanzamt wird mitgeteilt, daß mit Wirkung vom 1. März die Steuermäßigung für Exiſtenzminimum Werbungsksſten auß das Pterfache erhöh! worden iſt.— Auch wird für die letzten 6 vollen Arbeitstage des Mouats Februar keln Steuerabzug vorgenommen. Auf die heutige bezügliche Bekanntmachurg im Anzeigenteil wird zur beſonderen Beachtung hingewieſen; es empfiehlt ſich dieſe herauszuſchneiden und auf⸗ zubewahren um die vielen Anfragen bei den Finanzämtern möglichſt einzudämmen. * Lichtbildervortrag für das Ruhr⸗ gebiet. Im Gaſthaus zum Löwen findet heute Samstag Abend ein Lichtbildervortrag über das Ruhrgebiet ſtatt. Herr Poſtſekretär Süß, der durch ſeine langjährige Tätigkeit das Ruhrgebiet auf das beſte kennt, wird uns alles Intereſſante zeigen und ſagen, was deutſche Tatkratt dort zu Stande gebracht und wie unendlich wichtig dieſer Flecken Erde für uns Deutſche iſt. Was deutſcher Schaffensgeiſt im Laufe vpn Jahrzehnten dort zur Blüte gebracht, mit melcher Hingabe und Vaterlandsliebe die deutſchen Volksgenoſſen dort alle kämpfen, leiden und dulden, davon wird uns der Vortrag manch Lehrreiches bringen. Und hauptſächlich zugunſten dieſer Tapferen findet der heutige Abend ſtatt Für uns Viernheimer muß es Ehrenſache ſein, dem Vortrags-Abend ein volles Haus zu ſichern. Vergeſſen wir nicht, um was es im Ruhrkampf geht, es geht um die deutſche Reichseinheit. Auf, zum vater⸗ ländiſchen Abend, der um 8 Uhr ſelnen Anfang nimmt. Gemeinderatsſitzung zu Viernheim am 2. März 1923. Am Freitagabend tagte zum zweitenmale in dieſer Woche unſer Gemeindeparlament. Der erſte Punkt betrifft die Ortsſtraßen. Es iſt zu begreifen, daß bei dem heutigen Zuſtand Klagen und Vorſchläge zur Verbeſſerung recht reichlich waren. Das Polizeiamt wird gebeten, die regelmäßige Reinigung anzuordnen und gegen Säumige mit ſtrengen Strafen vorzu⸗ gage Mit dem Setzen der Randſteine ſoll auch in jedem Jahre nur eine Strafe. Die Bateman veranlaßt das Weite no. Punkt 10 iſt recht aktuell. Er wendet ſich gegen die führt lebhaft Klage gegen i 10 Cache ele Hier einzugreifen iſt San e der Polizei und des Staatsanwaltes. und Ein Antrag der Sozialdemokratie 1 die Preispolitik ein⸗ as Poltzelamt wird gebeten, zul verlangen, 55 bei ſämtlichen Warenaus⸗ ſtellungen die Preiſe angehängt ſind und gegen übermäßige Preisbildung unnachſichtlich vor⸗ zugehen. Punkt 11 iſt nicht ſpruchreif, er be⸗ trifft die Beerdigungsgebühren. Die Koſten eines Begräbniſſes ſind heute enorm. Friedhofs⸗ und Finanzkommiſſion beſprechen dieſe Sache und machen Vorlage an das Plenum, Bei Punkt 12 teilt der Herr Bürgermeiſter mit, daß die Miete für Februar das 26fache, für März das 36 fache der Grundmiete beträgt. Die Mietfeſtſetzungskommiſſion, die nur eine beratende Funktion hat, beſteht aus einem Vertreter des Vermieterſchutzvereins, einem Vertreter des Mietervereins, ferner aus einem Vermieter und Mieter. Den Vorſitz führt der Bürgermeiſter. Puukt 13 erledigt ſich ſchnell. Viernheim iſt dem Arbeitsamt Wein⸗ heim zugeteilt. Vertreter der Gemeinde ſind die Herren Gregor Gärtner und Ignatz Riehl. Viernheims Arbeitsintereſſen liegen aber in Mannheim. Die oberſte Zentralbehörde wird deshalb gebeten, uns dem Arbeitsamt Mann⸗ heim anzugliedern.— Die Freiwillige Feuer⸗ wehr bittet um die Anſchaffung von 10 Hanf⸗ ſchläuchen und 2 Hakenleitern. Für die Koſten ſind keine Unterlagen beigegeben. Die Bürger⸗ meiſterei zieht Offerten ein und macht erneut Vorlage. Punkt 15 ſtand ſchon auf der letzten Tagesordnung, die Neuanſchaffung einer Näh⸗ maſchine als Erſatz für die geſtohlene. Von der Rückäußerung des Herrn Rektors Mayr wird Kenntnis genommen und der Betrag genehmigt. Ueber die enormen Fahrpreiſe der OEG. wird lebhaft Klage geführt. Beſſere Fahrgelegenheit bei der Reichsbahn ſoll dieſer⸗ halb angeſtrebt werden. Durch die Handels⸗ kammer iſt bis jetzt nichts erreicht worden. Ein neuer Verſuch, die Fahrgelegelegenheit bei Reichsbahn zu vermehren, wird durch das Arbeits⸗ u. Wirtſchaftsminiſterium Darmſtadt unternommen. In geheimer Sitzung wurde die neu errichtete Sekretärſtelle bei d. Gemeinde⸗ verwaltung beſetzt. Von 20 abgegebenen Stimmen entfielen 15 Stimmen auf Herrn Sekretär Franz Joſ. Haas, ein geb. Viernh., 3. Zt. bei der Stadtverwaltung in Bingen tätig. Um 10 Uhr konnte das Protokoll unterſchrieben werden. Nächſte Woche Sitzungsfr. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 3. Faſten⸗Sonntag 17 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kinder ⸗Meſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Chriſtentehre für die Jungfrauen 2 Uhr Andat; darauf Verſammlung für die Jünglings⸗Sodalität. Die Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Congregation fällt aus und wird dafür am nächſten Sonntag eine gemeinſame Verſammlung für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Congregation gehalten, in der die Arbeiter⸗Sekretärin Frl. Zimmermann ſprechen ber neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Ad. Adler, Ehefr. Mgr. geb. v. Dunga, bdͤſ. Eltern, Enkel Philipp, Caſpar, Adam u. Angeh. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Konr. Winkenbach, Ehefrau A. M. geb. Martin und Jacobine geb. Klalber und Angehörige. Dienstag: 7 Ubr beſt. S.⸗A. für ledig 1 Franz Bläß. Sohn Ab. Bläß 2., bdſ. Großeltern und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. S.⸗A. für Gg. Fried. Kühl⸗ wein 7., Eltern, Schw.⸗Vater Gg. Hof⸗ mann und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für Gg. A. Adler, Ehefrau Jul. geb. Weidner nnd Sohn Adam. 7/8 Uhr beſt. Amt für Jac. Winkenbach 3., Ehefrau A. Maria geb. Sax. Donnerstag: 7 Uhr beſt. Amt zur Immern, Hilfe für die armen Seelen. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Mich. Butſch, Ehefrau A. M. Hoock und bdſ. Eltern. Freitag: /7 Uhr beſt. S.⸗A. für„ Krieger Caſpar Froſchauer, Schw⸗Vater Adam Diehl, Schwägerin und Angehörtge. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Frz. Martin 8., Ehefrau Kath. Mandel, ledig 7 Schweſter A. Maria. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Mgr. Kirchner geb. Haas, Mutter A. Mar. Stumpf. Samstag: ¼7 Uhr beſt. S ⸗A. für Krieger Emil Wieland, Schwager Ludwig Weld⸗ ner, Eltern Joh. Wieland und Ehefrau A. Marla Buſalt und Angehörige. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Weidner 7., Ehefrau Kath. geb. Hoock. ½8 Uhr beſt. S.⸗A. für Kath. Krug geb. Helbig, Sohn Joh., Ehefr. Mg. gb. Heinz. Am Montag und Mittwoch iſt bel den Engl. Fräulein, am Dlenstag und Donnerstag bel den barmh. Schreſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. n der alten Kirche an Werktagen: Freitag: 7 Uhr geſt. S.A. für Joh. Fleiſch- ann, ledig 1 Tochter Mgr. ö Dlenstag Abend 8 Uhr Hauptverſamm Ig. des Jungmännerbun des im Löwen. 55 Anm heutigen Senntag No