Hau g männerbundes und bltten die Mitglieder nochmals dringend um Pünktlichkeit, da der Redner um 10 Uhr wieder abreiſen muß « Beſtandene Prüfung. Mit Aus⸗ zeichnung abſolvierte Herr Jo h. A d. Hoock die Heſſ. Landes⸗Baugewerkſchule zu Darmſtadt. Wir gratulieren! * Dienſtjubiläum. Am Donnerstag, den 8. März 1923, begeht Polizeidiener jetzt Amtsgehilfe Hof mann ſein 25 jähriges Dienſt⸗ Jubiläum. Er iſt beim dritten Bürgermeiſter und 5. Beigeordneten im Dienſt. Wir gratulleren! — Weinheim, 3. März.(Schweine⸗ markt.) Zugeführt 177 Stück, verkauft 170 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 60 000 bis 90000 Mark, Läufer das Stück von 100 000 bis 135 000 Mark. E D. H. V. Am 28. Februar and in der Vorſtand eine Verſammlung des Deutſch⸗ in welche der Oeſchöftsführe gruppe Mannhelm, Herr Raſt, einen Vortrag über die den Kaufmann intereſſierenden Berufs⸗ fragen hielt. Die Verſammlung war von einer ſtattlichen Anzahl von Mitgliedern beſucht, und es dürften die Worte des Redners zum Nutzen vieler auf fruchtbaren Boden gefallen ſein.— Bei dieſer Gelegenheit haben ſich die Mitglieder des Verbandes entſchloſſen, eine Ortsgruppe Viernheim zu gründen und die Wahl des Vor⸗ ſtandes, beſtehend aus drei Herren, wurde ſofort vorgenommen. Raogelmäßige Verſammlungen der Ortsgruppe werden künftighin jeden Mouat ſtatjfinden, und es liegt im Intereſſe der Kauf⸗ mannſchaft dieſen Abenden regelmäßig beizu⸗ wohnen. Näheres wird durch dieſe Zeitung, oder auch durch beſondere Rundſchreiben bekannt gegeben. Hoffentlich erfreut ſich die junge Ver⸗ einigung eines guten Fortbeſtandes bei regel⸗ mäßiger und zahlreicher Beteiligung. L. R. * Sport am Tivoli. Sp.⸗V. 09 1.— S.⸗C. Käfertal la. 1:1, Sp⸗V. 09 2.— S.⸗C. Käfertal 3. 2:1. Sp.⸗P. 09 empfina e Nach ha 5 mit 11 a 7 2„C. Käfertal 3. überlegen mit ab. Für den kommenden Sonntag hat Sp.⸗B. 09 Spiel⸗V. 07 Mannheim engaglert, deren in der letzten Zeit erzielten Reſultate Aufſehen erregt haben, u. a 8:0 gegen Hertha, Mannheim. Amtlicher Teil. Betr.: Feuerwehrllſten, Die Grundliſte der feuerwehrpflichtigen Mannſchaften und diejenige der Waſſerfuhrleute liegen von Montag, den 5. März 1928 ab acht Tage lang auf unſerem Bürs(Zimmer Nr. 27) zu jedermanns Einſicht offen. Während dieſer Zeit können Einwendungen gegen die Richtigkeit und Volſtändigkeit der Liſten, ſowie etwaige Befreiungsanſprüche und Wünſche hin⸗ ſichtlich der Einteilung bei uns vorgebracht werden. Es kommen bezüglich der pflichtigen Mannſchaften die Jahrgänge 1896— 1899 und a 1998 d. Mis. wird an Receßholz pro abgegeben: Auflage Mk. Kl. Losholz, Kiefern- Scheit von Gg. Weidner 7. Wtw. bis Gg, Ko Kiefern⸗Knüppel v. Edd. Martin 2. bis Valt. Thomas 4. Kiefern⸗Stöcke von Valt. Haas 3. bis Math. Dieter 1. Jahrg. 1896 Kiefern⸗Wellen v. Ad. Lantz 1. Wtw. bis Zollſekretär Dölcher Eichen⸗Knüppel v. Phil. Winken⸗ bach 3. bis Jakob Lublin 1. Wtw. Eichen⸗ Wellen v. Valt. Schalk 4. bis Peter Kiß 4, Jahrg. 1893 3000 Viernheim, den 5. März 1923 5000 5000 8000 3000 11000 nationalen Handlungsgehllfen⸗Verbandes(D. H. V.) Todes- Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es ge- fallen, unsern lieben Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn art Men. Maas J. in seinem 43. Lebensjahre, nach schwe- rem Leiden, in ein besseres Jenseits abzurufen. Wir bitten, seiner im Cebete zu gedenken! Viernheim, Frankfurt, Rennerod und Regensburg, den 5. März 1923 Die frauernd Hinterbliehenen. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 8. März, nachmittags 5 Uhr vom hiesigen Krankenhause aus statt. bezüglich der Waſſerfuhrleute ſämtliche Landwirte, 74 Bei Vergebung von Drucksachen denken Sie an uns! 7 ir Formulare all. Art Frachtbriefe Gebrauchs- anweisungen Geburtsanzeigen Geschäftsbe richte Glückwunschkart. Hochzeitslieder Hochzeitszeitung. Jahresberichte Kataloge Adreßkarten Arbeitsordnungen Aufkleb-Adressen Besuchsanzeigen Besuchskarten Briefbogen Briefkarten Briefumschläge Danksagungskart. Einladungen Eintrittskarten bVeschäfts- Eröffnung und Liefer- und Empfangsscheine Lieferungs- bedingungen Mietverträge Mitglieds karten Mitteilungsformul. Empfangs- bestätigungen Empfehlungskart. Familienanzeigen Festbũcher Festlieder Flugblätter 4 Emnfehlung. 0 htten Gin i 10 70 4 daß wir eine Mechau. Werkiſtä 4 eröffnet haben. preiswert ausgeführt. 1 Spezialität: Fahrrav⸗ und Räh⸗ 70 maſchinen⸗ Reparaturen ſowie Vernick⸗ N lung und Emaillierungen. 4 Maschinen-Handlung 72 Niernheim, Lampertheimerstrasse 25. . Der geehrten Einwohnerſchaft von Viern⸗ heim und Umgebung die ergebene Mitteilung, . Sämtliche Reparaturen an allen Maſchinen werden fchnell und Au. 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Auch die Mitglieder des Arbeiter-Vereins ſind herz⸗ Der Vorſtand. 4 Oda goss ,Eoͤe eee Besdng He ein„Sängerbund Mernbeim. 2 Mannerges- Deren ⸗Erae Weinen, Brenn- Kücheneinrichtungen neu u. gebr., Diwan, Chaiſel., Vertik., Kom- mod., Waſchkommod., Betten, Schränke, Ma⸗ tratzen, Kinderkaſten⸗ wag. etc. zu verkauf. Klinger, S 2, 6 bittet über Verein der Hundefreunde. Heute Abend 8 Uhr im Lokal „Zur Germania“ 5 Mitglieder⸗Verſammlung. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Der Vorſtand. Jelzl Jon Herrns tele aun 0 77 i 1 Gewähre auf sämtl. Schuͤhwaren 20 Pruzent Hacad! 455427 307, Schuhgeschäft 0 7 Alin meubaus tr. 12 Gport 1— reit 09 Viernheim Mannheim gegen be wü werbekra ist die Teitungs-Anzeige zur richtigen Zeit im der richtigen Abfassung in der richtigen Form in der richtigen Donnerstag Abend 8 Uhr Gpielansſchuß⸗ Einladung. Sonntag, den 11. März, nachm. ½4 Uhr 55 8 8 findet im Saale des Gaſthauſes zum„Engel“ 5 ein großes ö. dünn J zu Gunsten der Rhein- und Ruhrhilfe ſtatt, unter gefl. Mitwirkung unſeres Weinheimer Bruder⸗Vereins und nachſtehender Kräfte: Fräulein Tilly Roth, Opernſängerin, Ludwigshafen,(Sopran) Herr Theo Salmon, Opernſänger, Mannheim,(Bariton) Am Klavier: Fräulein Pauline Rothſchild,(Weinheim). Leitung der Chöre: Herr Konzertſänger Guſtin Lamberth. 1 Sitzung. Voranzeige: Sonntag, den 14. Ma Gpiel⸗ 599. 07 G zu unterſtützen. Eintrittspreis: 300 Mk. die Perſon. Wir bitten die Elnwohnerſchaft, uns in dieſer guten Sache Der Vorſtand. Zeitungsträger für einen Bezirk, ſucht Viernh. Anzeiger Ip.⸗B. 09. Der Vorſtand. Zeitung dem Kopiwaschen Samstags- u. 190 cht nung der Frisur 10 Haase Hecpanbelm. Die Bedienungs⸗Preiſe betragen von heute: Ras leren 5 Haarschneiden i Minder, halhlang 2 * 0 6 1 2 0 5 9 99. 0. Haarschnelden gelte. . war geradezu beiſpiellos. Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 1500 Mk.— Durch die Poſt bezogen monatlich 2000.— Mk. Medaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Geſchäfts⸗Anzeiger Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Inferatenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zeile 75.— Mk. für lokale und 150.— Mk, für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 300.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 100 200.— 17 Rathausſtraße Nr. 36 Geſchäftsſtelle: Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraulfurt a. M. 40. Jahrg 2 28 Feraſprecher Nr. 217 Amt Vieruheim. —— Dieutſcher Reichstag. (Privattelegramm.) Berlin, 7. März. Die große Erregung, die das ganze deutſche Volt durchzittert, kam in der heutigen Reichstags⸗ ſitzung zum Ausdruck. Die Abgeordneten waren erſchienen und hatten bereits in Fraktionsſitzungen und Einzelberatungen, die in den heutigen Mittags⸗ zum größten Teil in Berlin wieder und Nachmttagsftunden ſtattgefunden hatten, Stellung genommen. Die Parteiführer von dem Reichskanzler über den weſentlichen Inhalt ſeiner Rede vorher informiert worden. Der Anſturm des. Publikums zu der Sitzung Die Diplomaten faſt aller Staaten hatten ſich zu der Sitzung eingefun⸗ den. Auch die führenden Miniſter der einzelnen Länder waren im Reichstag anweſend. Präſident Löbe widmete zunächſt dem ver⸗ ſtorbenen Botſchafter und Reichstagsabg. Dr. [Mayer einen warmen Nachruf.* Dann nahm Reichskanzler Dr. Cuno das Wort. Er führte u. a. aus: In den Morgenſtunden des 3. März haben franzöſtſche Truppen ohne jedweden Grund den Rhein überſchritten. Das Hafengebiet, die Zoll⸗ und Werftanlagen von Mannheim ſind beſetzt worden. Auch über den Hafen von Karlsruhe ift die Herrſchaft ergriffen worden. Die Eiſenbahn⸗ werkſtätten und das Elektrizitätswerk der heſſi⸗ ſchen Hauptſtadt iſt gleichfalls beſetzt worden. Würde bas irgendwo ſonſt unter ziviliſierten Staaten geſchehen, ſo würde die Welt voller Ent⸗ rüſtung über einen ſolchen Friedensbruch ſein. Da es an Deutſchland geſchieht, ſo hält man es als einet kleinen Erweiterung der Ruhralktion keines beſonderen iſhebens wert. Weil im Rhein⸗Herne⸗Konal, im deutſchen Bin⸗ nenlande, Schiffe verſenkt ſein ſollen, wird neues Gehiet beſetzt! i Dieſer Beſetzung reihen ſich an die Einbrüche bei Emmerich und Weſel und die großen Ein⸗ brüche am Mittelrhein, wo Frankreich die Städte Königswinter, Caub und Lorchhauſen ohne Rechtsgrund, ja ſogar ohne einen Rechts, vorwand beſetzte, keiner anderen Urſach weil ihm die im Frieden vorgeſehene Abgrenzung nicht Vorgehen, das geſtern im engliſchen Unterhauſe ein Vertreter der engliſchen Regierung als der vertragsmäßigen Rechtsgrun enthehrend bezeichnete. Wenige die Verordnung durch ſreiwillige Handl Eiſenbahntransport tötlicher Unfall herbei f herbeigeführt werden können, mit dem! Zuchthaus und mit Geldſtraſen bedroht. es nur darguf angekommen ſein, den Ein im beſetzten Gebiet im gleicher Weiſe zu ſchühen, wie es in anderen Ländern geſchieht, ſo! es einer ſolchen Verordnung nicht b 1 Die letzten ſiehen Nolte nicht ſpurlos vorübe 1 Wochen geſpeſen, wie ſie niemals einem volk in Friedenszeiten zugemutet worden ſind. Ein unter den ſurchtharſten Opſern auge 8 7 U gefiel, Tage vor dem Einbruch hat Frankreich ig 147 erwirkt der Jeden, der ug oder Enthaltung einen irch ein hätte ürde jahen Kuftur⸗ ö z Müngonor gemeinen Verarmung gearbeitet haben, wird nicht beachtet, ohne daß einer der zahlreichen Garanten auch nur einen Finger rührt, um das gemeinſame Werk zu ſchützen. Proteſte über Proteſte gehen von uns in die Welt, die aber dort ungehört verhallen. Und doch iſt neue, von den Müchten für die Errichtung eines Hauernden Friedens geſchaffene und verbriefte Rechtsordnung, gegen die ſich der franzöſiſche Jorſtoß ebenſo richtet, wie gegen das nächſtbetrof⸗ ene Deutſchland und ſeine neue demokratiſche Igatsordnung. Iſt es zu verwundern, wenn im N Bolte Gefühle um ſich greifen, welche infolge der Kränkungen an Ehre und Recht und durch hie Vermehrung der wirtſchaftlichen Not und die politiſche Vereinſamung der Volksſeele mit unerträglichen Spannungen belaſten?!(Lebhaf⸗ ter Beifall.) 1 Laſſen Sie mich— ſo fuhr der Reichskanzler ſort— mit voller Offenheit und Wahrheit zu Ihnen ſprechen, wie ich es auch ſeither getan habe. Unſer Schild iſt blank! Wir haben nichts 4 45 lichen. Wir brauchen uns nicht ge nach Rechnungslegung hin⸗ deutſchen N 9 ö ö waren Reichspoſtyerwaltung es die Relſtbetrag erhalten hatte, er verſchloſſenen Türen und rückzuziehen! Siebeneinhalb Wochen ſind vergangen, ſeit die franzöſiſchen und belgiſchen Truppen am 11. Januar in freies deutſches Gebiet eingedrungen kind. Es iſt nützlich und notwendig, die Welt an die Erklärung zu erinnern, welche die franzöſiſche Regierung damals abgab: Wegen der Unvollſtändigkeit der Holz⸗ und Kohlenlieferungen entſende Frankreich eine aus Ingenieuren beſtehende Kontroll, kommiſſion in das Ruhrgebiet, um die ge nauere Durchführung des Programms ſt. cherzuſtellen. Von Soldaten ſei nur in be⸗ ſchränktem Maße Gebrauch gemacht, un die Tätigkeit der franzöſtſchen Ingenieur zu unterſtützen. Ich habe die Pflicht, ſo fahr der Reichskanz, ler fort, den am 9. Januar geſprochenen Worter Frankreichs die Wirklichkeit gegenüber zu ſteller und die Bilanz dieſer ſiebeneinhalb Wochen 31 ziehen. 5 Der„beſchränkte Gebrauch“ an Soldaten be. zieht ſich auf fünf Diviſtonen mit zwei General kommandos, etwa 75 Tanks und Hunderten von Flugzeugen, ſowie weißen und farbigen Truppen Die franzöſiſche und belgiſche Regierung habe: Verordnungen über Verordnungen erlaſſen, di jedes Rechksbodens entbehren. Sie rechnete nicht mit der alten deutlſchen Beamtentreue! In welchem Umfange Ausweiſungen und Ver haftungen ſtattfanden, darüber mögen einige Vergleichziffern nach dem Stande der leßzte, Tage mitgeteilt werden. Aus dem Bereiche der ſind 55 Beamte de Reichsverkehrsverwaltung 71 Beamte, der Reichs: ſinanzverwaltung 279 Beamten, und der preußi ſchen Gemeindeverwaltung 600 Beamte, über 700 Schupobeamten und aus der Bayriſchen Pfal; ſeit dem 11. Januar 87 Beamten und aus Bader 9 Beamten ausgewieſen und vertrieben worden Aus ber Reichsverkehrsverwaltung ſind 25 aus der Reichspoſtyerwaltung 22, aus der Reichs finanzverwaltung 26 Verurteilungen gemeldet abgeſehen von den Verurteilungen, die noch Rich zu unſerer Kenntnis gekommen ſind. Lange Gefängnisſtrafen und hohe Geldſtra— fen ſind das Schickſal der Männer, die ihrem Vaterlande die geſchworene Treue halten unf Haun Won i*& Den Weiſun Vertagungen zu⸗ 2. Hoſgiſche: „t 952 5 werden die Verhafteten in Zellen eingeſperrt, die fonſt nur zu kurzer Aufnahne von Landſtreichern dienen. Tagelang erhalten ſie nichts als ein Stück Brot zur Nahrung. Auch die Beſuche von Vertretern und Vertreterinnen des internationa⸗ len Roten Kreuzes werden abgewieſen. Die Ehre dieſer Männer wird durch ſolche Gefängnisſtra⸗ fen nicht gemindert, ſondern vermehrt. Eine Fol, ge der Ausweiſungen iſt der Tod des Regier— ungsdirektors ber pfälziſchen Forſtkammer, de nach ſeiner Ausweiſung in Hundalberg ſtarb. Der Reichskanzler behandelt die Verhaftung und Verurteilung des 60jährigen Oberbürger, meiflers von Oberhauſen, der Bürgermeiſter ir Eſſen etc., das Vorgehen gegen die Schupobeam, ten, den franzöſiſchen Strafzug nach Gelſenkircher und die Vorgänge in Recklinghauſen, wo del franzöſiſche General erklärte, daß das Wohl de Bevölkerung für ihn gleichgültig ſei. Den Reichskanzler behandelt weitere Fälle in Gelſen kirchen, Eſſen und anderen Teilen des Ruhrge biets. Mit den Beamten teilen ſich die Führer de, politiſchen Parteien, der Gewerkſchaften, di Vertreter der freien öffentlichn Meinung, de Preſſe, in die Not der Verfolgung. Im Namen der Nation, in der einſt die Verkündigung de Menſchenrechte ſtattfand; jener Nation, in den die Freiheit der Preſſe vornehmlich gepredig worden iſt, im Nainen eben dieſer Nation wir! das oſſene Wort verfſehmt. Iſt das Verbot als Strafe dafür, daß die Preſſe die Wahrheit ſagt längſt gang und gäbe geworden, ſo teilen man che Schriftleiter obendrein noch das Los de Verhafteten und Ausgewieſenen. Sy ſieht die Paſſivität der ſchon ſieheneinhall Wochen dauernden franzöſiſch⸗belgiſchen Beſetzun aus! Haben die ftanzöſiſchen Ingenieure wenigſten! zu den ſehlenden Mengen an Kohlen und Kok; verholfen! Das Gegenteil iſt der Fall! Und damit kommen wir zum zzwpeiten Punt der Paſſipſeite der ſranzöſiſch⸗belgiſchen Bilanz. In der Zeit vom 11. Januar bis 5. Mürz ha Frankreich an Kohlen ſltatt der 2, Milltone Tonnen, die ihm zu liefern geweſen wären un! die es bisher ganz oder bis guf einen geringen etwa 74 000 Tonne; Donnerstag, den 8. Mürz 1923 geworden, Regierung nicht folgen. Tage und Wochen lang borcht, ſich aber der Gewalt ler Reichskanzler über die Lage abgerollt, etwas mehr, der ihm zu liefern gewefen wäre. An Holz ſollten im 166 000 Feſtmeter geliefert werden. Davon wa ren 92009 ſtmeter gelieſert worden. ferung der reſtlichen Feſtmeter war bis zum 31 März zugeſich 5 Es waren alle Vor kehrungen dazu Infolge des franz 1 3 Die Lie getrofſen. 4 Jitsu nen„ 1185 70 18642 10h ſiſchen Ruhreinbruchs hat Frankreich nichts mehr erhalten. hierdurck Koks und Holz verlorer 9 i Zu den Wer und Beligen an Kohlen, gingen, treten hinzu Repara iederauſhar wie Maſchinen Vieh, inkt auf der Paſſivpſeite n für die Entſendung und Un. pen, die nur zu einem nich terhalt nennen eil gedeckt werden können. Sy ſieht die. Paſſipſeite der franzöſiſch⸗belgi in⸗ und Ruhr⸗Bilanz aus. Und da zu Ende, denn eine Aktivſeite ha wahr!) * t anf wireſchaftlicher Produkttvität! Poincare mit dem Ergebnis zufrieden. Weni⸗ ger zufrieden werden die Aktionäre dieſes Unter⸗ nehmens ſein, denn ſie werden nicht nur keine Dividende beziehen, ſondern erhebliche Zubußen zahlen müſſen, um das Unternhmen zu finan⸗ zieren. Von 100 Hochöfen in Lothringen ſind nur noch 20 in Betrisb. Der Kokspreis in Frankreich iſt im Monat März auf das Doppelte des Ja⸗ nuarpreiſes geſtiegen. Richtiger als Herr Poincare dürfte ein ande⸗ ver Staatsmann die Tatſachen vorausgeſehen ha⸗ ben. Dieſer hat im engliſchen Unterhauſe geſagt, daß Frankreich mit der Durchführung der Ruhr⸗ pläne eine Kataſtrophe herbeiführen werde. Aber eines hat Herr Poincare ſchon erreicht. Stärker und einmütiger iſt die Entſchloſſenheit der deutſchen Bevöfferung an Ruhr und Rhein entſchloſſener als je zuvor! Wafſenlos im groben Sinne des Wortes, zeigt ſie der ſtarken franzöſiſchen Waffenwehr den Willen des freien Mannes, der dem Recht ge⸗ mit verſchränkten Serie! 0 9 r* 77. gan- on Ln 2 Armen verſagt. Wir klammern uns heute erneut zu dem paſſi⸗ ven Widerſtand zum Wohle der Gerechtigkeit und des Friedens gegen Unrecht und Gewalt (Lebhafter Beifall und Händeklatſchen) und wir werben nicht müde werden, dieſen Widerſtand weiterzuführen bis das Ziel erreicht iſt, das Ziel einer freien, vernünftigen, ehrlichen, zum wirklichen Frieden führenden Verſtändigung. Dieſer paſſive Widerſtand brauchte nicht be⸗ fohlen zu werden: er⸗war da er iſt da, und er wird da ſein bis zu dem Tage der Befreiung von dem Zwange der Gegner.(Stürmiſcher Beifall.) Vier lange Jahre haben das Rheinland und die am Rhein gelegenen beſetzten Gebiete die Anordnungen der Rheinlandkommiſſion ertragen ˖ vollzogen, ſo lange es nur irgend möglich en, ſie mit dem Verſailler Vertrag in Ein⸗ klang zu bringen. Als aber die Anordnungen deutlich dieſen Boden verließen, da war die Pflicht der Abwehr gehoſen. An Kohlen, Noh⸗ ſtoffen und Aufträgen fehlt es u ten Gebiet vorerſt nicht, wenngleich ſchon in die achte Woche geht un ddas deutſche Wirtſchaftsgehiet durch di Zollgrenze am Rhein zerriſſen iſt. der Reichskanzler die Frage der Itützung der Mark, der Preisſenkung und der Wuücherbekämpfung behandelt und an die beſitzen⸗ den Klaſſen die Aufforderung zur Zeichnung der Goldauleihe erlaſſen hatte ſuhr er fort: Vom 9. März 1918 bis 30. Sept. 1922 haben die Geſamtleiſtungen Deutſchlands an Reparatſo⸗ nen bie Summe von 45,6 Milliarden Gold⸗ mark erreicht(Große allgemeine Erregung). Gleichzeitig wurde die Abrüſtung durchgeführt. Das deutſche Volisvermögen iſt durch Krieg und durch die franzöſiſche Nachdem Nachbriegszeit auf die Hälfte verringert worden. Die Welt will das nicht hören. Die Ruhrbeſetzung war ſchon vorher beſchloſ⸗ ſen, Das franzöſiſche Gelbbhuch und das engliſche Mlaubuch haben klar gezeigt daß kein deutſcher Vertrag im Stande geweſen wäre, Pypincare bon dem Einmarſch in das halten. Aber doch iſt es als der tägliche Betrag Fiir Traunkreis Ur Frankreich 9 die Einbußen an ſonſtiger und ſtehen; Trotzdem iſt Herr bite Interezung mit den eimlanzler daß wir aus harren deutſches Reich und werden keiner nis, “ Induſtrien des Ruhrgebiets Europa für ſich aus⸗ Ruhrgebiet zurückzu⸗ Wenn uns ein Weg geöfſner wird, ver frei e e 80 bichherechtiot i 17 Jahre 1932 an Frantreig vort äußerem r Duck und gleichberechtigt in offe⸗ 7. 1 ner Au zu einer Verſtändigung führen kann, ſo wird die deutſche Regierung ihn gehen. Dabei wird ſie keine Unterſchrift leiſten, deren füllung unmöglich iſt, und keiner Regelung zuſtimmen, die das Rhein⸗ und Ruhrgebiet oder andere widerrechtlich beſetzten Gebiete im Stiche läzt. Will Frankreich die Kapitulation, ſo ſetzt Teutſchland den unerſchütterlichen Wil⸗ len entgegen, nicht zu kapitulieren. Was aher ſagt die Welt? Was ſagen die Mächte, die doch für den Verſailler Vertrag noch etwas mehr als ihre bloßen Namen verpfändet haben? Sie ſchweigen! Ich klage nicht an, wo das Schickſal eines ganzen Volkees und die Bedrohung eines gan⸗ zen Erdteils Klage erhebt. Ich ſtelle nur feſt, daß wir allein ſtehen! Ueberall Schweigen! Das iſt erſchütternd für denjenigen, der an den Fortſchritt im Leben der Völker und an den friedlichen Sieg des Rechtes glauben möchte. Wir ſtehen allein! Um ſo ſtärker ergeht der Appell an die eigenen Volksgenoſſen, die Reihen geſchloſſen zu halten. Würden wir unſere Einigkeit und Entſchie⸗ denheit lockern, dann wäre es vorbei mit der Selbſtbeſtimmung der Republik und der Einheit des Reiches und auch mit der Freiheit des deut⸗ ſchen Volkes. Darum müſſen wir ausharren bis zu dem Tage, wo die Welt einſehen wird, daß das waffenloſe Recht nicht mit der Gewalt der Waffe zu beſiegen iſt.(Stürmiſcher, langanhal⸗ fender Beifall und Händeklatſchen.) 210 7 AN Prache Die„Köln. Volksztg.“ veröffentlicht in ihrer Abendausgabe vom 5. März eine Unterredung ihres Berliner Vertreters mit Reichskanzler Dr. Cuno. Der Reichskanzler ſagte u. a.: „Wer iſt heute in Deutſchland, der an verant⸗ wortlicher Stelle ſtehend, anders gehandelt ha⸗ ben würde, als wir es getan haben? Wir pro⸗ vozieren nicht, wir prahlen nicht. Wir wollen keine großen Worte gebrauchen. Wir wiſſen, warum dieſer Einbruch unternommen worden iſt. Deshalb muß unſere Abwehr feſt bleiben. Wir geben uns keinen Illuſionen hin und verhehlen uns nicht, daß wir vielleicht noch eine längere Zeit hindurch in dieſem bitteren Abwehrkampf auszuharren haben werden. Aber wir wiſſen auch, daß wir aus harren müſ⸗ ſen, wenn wir nicht alles verlieren wollen, und können. Wir ver⸗ ſäumen nich um unſeren Volksgenoſſen vorne im Schütze en das Ausharren zu ermögli⸗ chen, und gleichzeitig auf allen gangbaren Wegen der Löſung vorzuarbeiten. i Löfung kommt, wiſſen wir nicht. weiter zuſtreben im festen Gott⸗ im fefſten Bewußtſein, daß das e Regierung einig fühlt, denkt und Ziel iſt klar vor aller Welt: Wir widerrechtlick ten deut⸗ wollen unſer Recht auf ein f einiges r L 5* ſung zustimmen, die nicht die Rhe in lande in ihrem ganzen territorialen und ſtgatlichen Be⸗ ſtande ungeſchmälert läßt.“ 1 1 11* Aliſer wollen die Freiheit ſchen Landes, wir Leben, wir wollen Lloyd George üer die Rubrfrage den 7— Feen In einem geuen Artikel, Lloyd Ge⸗ orge in engliſchen und amerikaniſchen Blättern, ſowie in einzelnen Blättern der übrigen außer⸗ engliſchen Ländern veröffentlicht, Lloyd George über Frankreichs Ziele verbreitet ſich im Ruhrgebiet. Er kommt zu dem Ergeb⸗ daß Frankreich durch die Beherrſchung der zunutzen beabſichtige. Dieſer Plan ſei zum Fehlſchlag verurteilt. Weder Italien noch Ruß⸗ land würden ihr Land auf unbeſtimmte Zeit in politiſche und wirtſchaftliche Abhängigkeit brin⸗ gen. Der Einbruch in das Ruhrgebiet habe den Patriotismus Deutſchlands aus ſeiner Er⸗ ſtarrung geweckt. Außerdem müſſe mit den deut⸗ ſchen Arbeitern gerechnet werden. Bei ei⸗ nem Konflikt mit einem von ausländiſchen Re⸗ gierungen kontrollierten Synbikat werde die Sympathie der Welt auf Seiten der Arbeiter ſein. Der Gedanke, die deutſche Induſtrie unter fremde Kontrolle zu ſtellen, ſei ein phantaſtiſcher