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Alle Mitglieder des katholiſchen Arbeiter⸗Vereins ſowie ſämtliche chriſt⸗ lich organtſierte Arbeiter und Arbeiterinnen, auch dle im Tabakgewerbe arbeitenden, und die Mitglieder des Katholiſch Kaufmänniſchen Vereins ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand 210 er Arbeiter⸗Verein zerſammlung. der chriſtlt Verbünde. 4 750 Danksagung. Für die vielen Gratulationen und schönen Geschenke anlässlich meines 25 jährigen Dienstjubiläums sage ich allen meinen herz- lichsten Dank. Besonderen Dank dem Herrn Bürgermeister für die ehrende Anerkennung im Namen des Ortsvorstandes und der Ortsgruppe der Gemeindebediensteten für die schönen Geschenke. Hofmann, Amtsgehilfe. . Vertiko, Waſchkomod. 2 große Wagen 0 Jung N. gegen Stroh umzutauſchen Ahrmach. Krug i. weiß Salafgmmer, nel baum, Sekretäre, Kücheneinrichtung Divan neu u. gebr. Sofa Fplenten Zum Tagesppels. 5 In Kunſtdünger: Ammoniak, Salpeter, Kaliſalz, Kainit, Supperphosphat u.Kainit Din. Futtermittel: Speiſe⸗ u. Viehſalz, Torf, Kartoffel, Rüben, Heu u. Stroh n. Vorrat. In Saatgut: Sommerweizen, Gerſte und Hafer, Kartoffel„Industrie“ uſw. nach Eingang, Luzerne⸗ und Rotklee, Wicken, Gras- und Rübenſamen. Zur gefl. Beachtung! Bei den geſetzl. vortzeſchriebenen Erhöhungen unſererstamm⸗ einlagen, werden nochmals Mitglieder aufgenommen, mit günſtiger Verzinſung und vorteilhaftem Einkauf, wozu die werte Kunbſchaft höfl. einlade, wie auch ſonſtige Intereſſenten gern noch anneh⸗ 0 men und diesbezügl. Auskunft freundlichſt 2tr. Schränke, Matratz. mitteilen. etc, billig und neu bei 2,6 Nikl. Winkler 12., G. m. b. H. 0 0 4 9 9 2 2 ch⸗org. Verbünde. eiden, des bathol Arbeiterpereins. 0 Todes-Anzeige. Dem Herr über Leben und Tod hat es in seinem unerforschlichem ge Ratschlusse gefallen, unsern lieben treubesorgten Vater, Grossvater, Schwiegervater und Onkel, Herrn Michael Huckele 05 am Donnerstag trüb 5 Uhr nach langem. schweren mit grosser Geduld ertragenem versehen mit den hl. Sterbesakra- menten, im Alter von 66 Jahren, zu sich in ein besseres Jenseits abgurufen. Wir bitten seiner im Gebete zu gedenken Viernheim, den 10. März 1923 Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nach der Andacht statt. 5 Juwelen kauft und r kauft u. ſchlachtet 5 N owie 1 5 fels der art kauft Jakob Nägel Waſſerſtraße am Kaiſerhof 855 2 1 7 perlen, Schmuck ſachen, Brenn- ſtifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und Pfandſcheine über tauſcht ſtreng reell Hehfun Schuh- lager Mannheim, nur Schwelzingersrade 39 Daselbst finden Sie Schuhwaren in noch nie gesehener Auswahl, in schwarz, weiss und braun, zu ganz aussergewöhnlich billigen Preisen. Besichtigung ohne Kaufzwang! Alle andere Seikel pen, für Damen, Herren und Kinder, ebenfalls in Massen am Lager. 5 te guresse genau heachlen! z 2 . N 4 kaufen lhre Schuhe am vorteilhaftesten im 15 ehr der Malor; Mannheim. Klinger, 8 2 a Waldſtraße 16 Telefon 23 Für den Gartenbau: Aue Sorten Gemüſe⸗ und 9 Blumenſamen. 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Mitwirkung unſeres Weinhelmer Bruder⸗Vereins und nachſtehender Kräfte: Fräulein Tilly Noth, Opernſängerin, Ludwigshafen,(Sopran) Herr Theo Salmon, Opernſänger, Mannheim,(Bariton) Am Klavler: Fräulein Pauline Rothſchild,(Weinheim) f uſtin Lamberth. Eintrittspreis: 300 Mk. die Perſon. die Einwohnerſchaft, uns in dieſer guten Sache eee eee Leitung der Chöre: Herr Konzertſünger Wir bitten zu unterſtützen. 15 e 9 Sp. ⸗ Beginn 1 Uhr. Abfahrt OEG. 12.16 Uhr. Sp.⸗V. 09 1.J.— Viktoria Mhm. 1. J. Beginn ½2 Uhr. Abfahrt 12.16 Uhr Oc. erel 00 Viernheim; Sportplatz am Tivoli. Sonntag, den IJ. März, vorm. 10 Uhr, im Ver- einslokal außerordentl. Mitglieder⸗ Verſammlung. Nachmittag 3 Uhr Spiel⸗Vgg. 97 Maunh. Ah. Liga gegen 2 g Ip.⸗B. 09 1. Vorſpiel 1 Uhr V. 07 Mannh. 3. Sp. ⸗V. 09 2. In Käfertal 5 V. 09 14a S.⸗C. Käfertal Grſatz Liga In Luzenberg Der Vorſtand. 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Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Inſergtenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zeile 75.— Mk. für lokale und 150.— Mk. ür auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 300.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 100 200.— Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr, 36 2 Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. . Jahrg. Us Loben dee g kbollen an ihten Aroßen Zentralorgauffationen? Die Zentrale des Volksverein 2 Gladbach ſchreibt uns: 1 Die ſteigende wirtſchaftliche Not und fort⸗ ſchreitende Verarmung des deutſchen Volkes hat unſere großen konfeſſionellen Verbände und Zen⸗ tralorganiſationen in die Gefahr des Untergangs gebracht. Die Ausgaben der Zentralſtellen und Sekretariate ſind im gleichen Maße wie die Teuerung geſtiegen. Weil die Einnahmen nicht angemeſſen erhöht werden konnten, mußten Se⸗ lretariate aufgehoben, freigeſtellte Beamte entlaſ⸗ ſen, die Vereinszeitſchriften ſtark eingeſchränkt werden oder gar eingehen. So droht ſchließlich die ganze Organiſation zum Erliegen zu kommen. Welches ſind nun die letzten Gründe dieſes Perſagens der deutſchen Katholiken ihren großen Verbänden und Zentralorganiſation gegenüber? Sicherlich nicht die Höhe der Beiträge. Dieſe 4 ſind, an der Friedenszeit und der allgemeinen Erhöhung der Einkommen gemeſſen, nicht geſtie⸗ gen, ſondern zurückgegangen. Der deutſche Ka⸗ tholik gibt heute von ſeinem Einkommen einen weitaus kleineren Teil für Bildungs⸗ und Schu⸗ lungsaufgaben aus als vor dem Kriege. Die Einkommen ſind heute bei allen Volksgruppen mit Ausnahme det Rentner, Altpenſionäre und großer Teile der freien Berufe über das Tau⸗ ſendfache, ja manchmal Zweitauſendfache der Frie⸗ denszeit geſtiegen, die Ausgaben für kirchliche, karitative und Vereinszwecke kaum auf das Zwei⸗ hundertfache. In der Verteuerung der Beiträge kann alſo die Haupturſache für den Niedergang unſerer Organiſation nicht liegen. Die Haupt⸗ ſchuld liegt darin, daß viele Katholiken nicht zu ſchätzen wiſſen, was ſie an ihren großen Ver⸗ bänden und Zentralen beſitzen. ö Wie mancher Arbeiterverein iſt in letzter Zeit aus ſeinem Verbande ausgetreten mit der ge⸗ radezu typiſchen Begründung der Mitglieder: „Wofür ſollen wir das viele Geld an den Ver⸗ band bezahlen? Wenn wir unſer Glas Bier trinken und uns etwas erzählen wollen, können wir das auch ohne Verband.“ Aber eben dafür haben doch vor dreißig Jahren unſere großen Führer Windthorſt, Hitze, Brandts, Trimborn u. a. die zuſammenfaſſenden Verbände und Zen⸗ tralorganiſationen gegründet, damit unſere ört⸗ lichen katholiſchen Vereine über die Stufe der bloßen Kneip. und Klatſchvereine hinauskommen und Glieder einer großen katholiſchen Volksbe⸗ wegung werden ſollten. Dazu war nötig, daß wohlausgebaute Verbandsleitungen und Zentral⸗ ſtellen den kleinen örtlichen Verſammlungen und Ortsgruppen in Wort und Schrift regelmäßig An regungen, Richtlinien, Wegweiſungen gaben durch Verbandsblätter, Mitgliederzeitſchrift, volkstüm⸗ liche Flugblätter und Flugſchriften auf Kon⸗ ſerenzen, Kurſen, örtlichen Verſammlungen. Der geiſtige Geſichtskreis der abgeſplitterten örtlichen Vereine müßte alſo wieder der enge von einſt werden, der manchmal nicht einmal bis zur Kirch⸗ lurmſpitze reichte. Wenn heute die deutſchen Katholiken eine be⸗ deutende Stellung im öffentlichen Leben einneh⸗ men, ſo verdanken ſte das nicht zuletzt ihren gro⸗ en Organſſationen. Dieſe haben die Schulung zeleiftet, die eine notwendige Porausſetzung dieſes Aufſtieges war. Sie haben den Gedanken der Einheit und des Zuſammenhalts gepflegt, ohne den wir machtlos wären. Sie haben eine Volks⸗ bewegung geſchaffen, durch die wir aus unſerer früheren Bedeutungsloſigkeit zu einer der wich⸗ tigſten Volksgruppen aufgeſtiegen ſind. Laſſen bie Katholiken ihre großen Organiſationen weiter zerfallen, dann wird in der Geltung des Katho⸗ lizismus im öffentlichen Leben bald die alte Armſeligkeit des vorigen Jahrhunderts zurückge lehrt ſein. Aber auch als Deutſche haben wir Katholiken das größte Intereſſe an der Erhaltung unſerer Organiſationen. Die Wiederaufrichtung unſeres Volkstums, der Neuaufbau unſeres Staates, die Heilung unſerer todkranken Wirtſchaft kann nur von einem gründlich geſchulten und durchgebilde⸗ ten Volle geleiſtet werden, das imſtande iſt, über die engen örtlichen Verhältniſſe hinauszuſehen und die großen Fragen vom Geſichtspunkt der Geſamtheit aus zu betrachten. Sollen wir Ka⸗ thollten, die wir durch unſere Weltanſchauung tief miteinander verbunden ſind, heute nicht erſt die Bildungseinrichtungen unſerer Organi⸗ e 0 1 ee Teil zu einſich⸗ 5 mot n Staatsbürgern Aber auch als Dentſche haben wir Katholkken das größte Intereſſe an der Erhaltung unſere Organiſationen. Die Wiederaufrichtung unſere Volkstums, der Neuaufbau unſeres Staates, di Heilung unſerer todkranken Wirtſchaft kann nu von einem gründlich geſchulten und durchgebilde ten Volke geleiſtet werden, das imſtande iſt, Abe die engen örtlichen Verhältniſſe hinauszuſche und die großen Fragen vom Geſichtspunkt de Geſamtheit aus zu betrachten. Sollen wir Ro tholiken, die wir durch unſere Weltanſchauun⸗ tief miteinander verbunden ſind, heute nicht er recht die Bildungseinrichtungen unſerer Organi ſationen benutzen, um an unſerem Teil zu einſſch⸗ tigen, verantwortungsbewußten Staatsbürger! zu werden, wo es heute doppelt notwendig i bei der Fülle der Fragen und Aufgaben? Darum, deutſche Katholiken, ſchützt eure gros Organiſationen vor weiterem Verfall. Eure Glauben und eurem Volkstum ſeid ihr es ſch; dig, die nötigen Opfer dafür zu bringen. Sor vor allem für eure wichtigſte Zentralorganiſatic den Volksverein für das katholiſche Deutſchlan Er hat am ſtärkſten den Gedanken des Einheit vereins verwirklicht, am nachdrücklichſten die ö liche Vereinzelung und Zerſplitterung der Kräf zu überwinden geſucht, am umfangreichſten d religiöſe, ſtaatsbürgerliche und ſoziale Volksb! dung und Volksſchulung gepflegt. Es iſt einfe unmöglich, aus der klatholiſchen Volksbildung arbeit die Zentrale des Volksvereins mit ihre Einrichtungen und Fachbeamten, die Sekretariat im Lande draußen, die regelmäßigen Verſamm; lungen, Konferenzen, Kurſe, Flugblätter, Ver einshefſte und ſonſtige Volksſchriften hinwegen⸗ denken. Wer wagt ernſtlich die Verantwor nig für das Eingehen des Volksvereins auf ſich zu nehmen? Welcher Katholik, der im öffentlicher Leben tätig iſt, kann ihn auf die Dauer entbeh. ren? Aber auch an dieſer, im In⸗ und Auslande gleich angeſehenen Einrichtung rüttelt der Sturm der Zeit. Schon werden die Vereinsheſte im; mer ſeltener, Flugblätter können nicht mehr ge. druckt werden, Sekretariate müſſen aufgehober werden. Katholiken, wollt ihr in dieſer Zeitz all gemeiner Verwüſtung auh das letzte Werk unk deutendſte Vermächtnis Windthorſts verlieren! Aus der Zentrumspattei.. An die Parteivorſtände! Nach dem Beſchluß der Landespartei iſt von allen Ortsorganiſationen ein außerordent⸗ licher Beitrag von 10 Mark pro Zentrumsſtimme an die Landeskaſſe abzuliefern. Die finanzielle Lage der Partei macht es notwendig, daß dieſe Beiträge ſofort eingeſandt werden. Es ſind noch Gemeinden mit dem Beitrag im Rückſtand. Um ſofortige Einſendung wird dringend gebeten. Der Landesvorſtand: Dr. Bockius. Kom⸗Rat Eis mayer. Zahlungen ſind zu leiſten an die Zentralſtelle der heſſiſchen Zentrumspartei, Mainz. Poſtſcheck⸗ konto 20 085, Frankfurt a. M. Briefe und ſonſtige Poſtſendungen ſind ſo⸗ lange die Poſtſchwierigkeiten dauern, unter der Adreſſe„Generalſekrtariat der heſſiſchen Zent⸗ trumspartei, Poſtlagernd Bodenheim“, zu ſenden. 0 13 Kathollkentag 1023. Die diesjährige Generalverſammlung . der Kathuliten Deutſchlands andet am 26. bis 28. Auguſt(Sonntag, Montag Dienstag) in Köln ſtatt. Die großen öffent⸗ chen Verſammlunegn ſollen in der im Bau be⸗ eiffenen, 6000 Plätze enthaltenen Feſthalle in Deutz abgehalten werden. Ob es unter den e volitiſchen Merbzſtniſſen möalich wird die Verſammlung in Köln ſtattfind laſſen, iſt heute noch eine Frage. Die 1 tungen ſollen indeß ſo fortgeführt werden, daß der Katholitentag, wenn ſich keine Behinderungen zeigen nach dem vorgeſehenen großzügigen Plane verwirklicht ewrden kann.— Zur Lage. Gundheim, 10. März Der Perſonenzug HerrusheimGundheim wurde geſtern Abend von den Franzoſen beſchlagnahmt. Der Betrieb iſt eingeſtellt. * Gonſenheim, 8. März. Der von der Eiſen⸗ bahndirektion Mainz bisher aufrecht erhaltene Verkehr auf der Strecke Gonſenheim⸗Al⸗ zue iſt ſeit geſtern vormittag ebenfalls einge⸗ ſtellt. Franzöſiſche Truppen haben den Bahnhof Gonſenheim beſetzt. t Rüſſelsheim, 8. März. Das evangeliſche Pfarramt in Rüſſelsheim hatte am letzten Sams⸗ tag in den kirchlichen Nachrichten des hieſigen Lokalblattes angekündigt, daß während des Sonn⸗ tagsgottesdienſtes eine Kollekte für die deutſche Ruührhilſe ſtattfinde. Die Kollekte wurde am Sonntag eingeſammelt. Gegen den Pfarrer iſt nunmehr von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ein ai eee Verfahren eingeleitet worden. weil Aufruſe zur Beteilfaung alle Gewerkſch farbort ihr un der Ruhrhilfe auf Grund der Interalliierten Rheinlandkommiſſion ſetzten Gebiete verboten ſeien. OHBiſchofsheim, 8, März. Achtzehn hieſigen in Dienſtwohnungen untergebrachten Familien von Eiſenbahnbedienſteten iſt von der franzöſiſchen Beſatzung der Befehl erteilt worden, die Wohn⸗ ungen ſofort zu räumen. Mannheim, 9. März. Die Franzoſen ha⸗ ben das Hauptzollamt in Mannheim, ſo⸗ wie die Station u. den Hafen von Rhein⸗ au beſetzt. Dadurch, daß die Franzoſen den auf der Strecke Mannheim— Karlsruhe liegenden Gü⸗ terbahnhof Rheinau in die Hand bekommen ha⸗ ben, iſt es ihnen möglich, den geſamten Eiſenbahn⸗ güterverkehr der Rheinauhäfen an der Einmünd⸗ ung in die Hauptlinie zu unterbinden. Sie einer Verordnung im be⸗ ſchnüren damit das geſamte Rhein auha⸗- fengebiet ab, das dadurch ebenſo wie das alte Mannheimer Hafengebiet in die franzöſiſche Rheinzollinie einbezogen wird. Ter Vorort Rheinau, der ſüdlichſte der Mannheimer Vororte, liegt etwa 9 Kilometer vom Zentrum der Stadt Mannheim entfernt. Die Rheinauhäfen umfaſſen vier große Hafenbecken. An einem dieſer Hafen⸗ becken, dem ſogenannten Thyſſenhafen, befindet ſich eine Niederlaſſung der Firma Thyſſen in Mülheim⸗Ruhr; dieſer Becken dienſt in erſter Li⸗ nie als Khlenumſchlagsplatz. Da die Beſetzung des alten Mannheimer Hafengebiets erwartet ‚ 1 wurde, weil die Rheinauhäfen die einzigen bis⸗ her von den Franzoſen noch nicht beſetzten Rhein. häfen ſind, ſo wurden in den letzten Tagen die in⸗ nerhalb des Rheinaugebiets lagernden Waren und Güter zum größten Teil abtransportiert. In Rheinau befinden ſich große Induſtriewerke, u. a. viele chemiſche Werke und die Sunlicht⸗A.⸗ G. Inwieweit die Induſtrie in Rheinau von der Beſetzung betroffen wird, kann noch nicht geſagt werden. Am Güterbahnhof Rheinau iſt der Gü⸗ terverkehr von den Franzoſen abgeſperrt worden. Mannheim, 8. März. Der 20 Jahre alte S chupobeamte Hugo Tac aus Tortmund, der am 8. Februar von den Franzoſen verhaftet und ausgewieſen worden war, weil er auf Grund eines vom preußiſchen Miniſterium des Innern ergangenen Befehls die franzöſiſchen Offiziere anderer Schupobeamten aus dem Ruhrgebiet in das von den Franzoſen beſchlagnahmte Zellen⸗ gefängnis in Zweibrücken gebracht worden war, iſt geſtern nach Verbüßung einer ihm vom Gene⸗ ral der, 47. franzöſiſchen Diviſion 20tägigen Gefängnisſtrafe durch zwei franzöſiſche Gendarmen von Zweibrcken nach Ludwigshafen gebracht und von dort ebenſo wie der Schupobe⸗ amte Wippich, der vor drei Tagen ausgcetdie⸗ ſen wurde, auf unbeſetztes Mannheimer Gebiet abgeſchoben worden. Im Zweibrücker zudiktierten Schmant, Strobinski Zellenge⸗ fängnis befinden ſich zurzeit noch 29 Schupobe⸗ amte und Polizeibeamte aus dem Ruhrgebiet, die Gefängnisſtrafen wegen Ni erüßens franzö⸗ ſiſcher Offizier erhalten haben. O Luder zhafen, 8. März. Amtsgerichtsrat Jung iſt aus der Haft wieder entlaſſen worden t Ludwigshafen, 8. März. Die von den Franzoſen in der vorigen Woche im ſtädtiſchen Arbeitsamt beſchlagnahmten zweieinhalb Millio nen Mark Arbeitsloſengelder ſind ſamt den Akten von der franzöſiſchen Beſatzungsbe— hörde wieedr freigegebene worden. ++ Wiesbaden, 7. März. Am Montag vor⸗ mittag wurde das Büro des Deutſchen Eiſenbah⸗ nerverbandes von den Franzoſen beſetzt, am Abend aber wieder geräumt. Der zweite Bevoll⸗ mächtigte des Verbandes, Leineweber wurde feſt— genommen. — Düſſeldorf, 9. März. Der Delegierte der Reichsbahndirektion Elberfeld bei der Interal⸗ liierten Feldeiſenbahnkommiſſion in Düſſeldorf Regierungsbaumeiſter Hin, wurde von der franzöſiſchen Gendarmerie zur Auskunftserteilung zum Gendarmeriekommando beſtellt und danach ins Gefängnis gebracht. Elf Gefangene, darun⸗ ter der Oberbürgermeiſter Dr. Bauer von Bott⸗ rop, Oberbürgermeiſter Havenſtein von Oberhau⸗ ſen und Bürgermeiſter Schäfer von Eſſen wurden im Sammeltransport nach Zweibrücken transportiert. * Ludwigshafen, März. Der Perſo⸗ nen verkehr über ſämtliche Rheinübergänge nach und von der Pfalz, iſt, ſoweit der Eiſen⸗ bahnvorſteher in Betracht kommt, tariſterung der Pfſalzhahnen durch die Franzoſen geſperrt. Die Züge der Reichseiſenbahndi⸗ rektion Karlsruhe verkehren bis auf weiteres nur bis und von Marau Rheinheim u. Buſchof, Schnellzüge von und nach Richtung Würzburg beginnen und enden in Mannheim. . Dortmund, 8. März Die hieſige Schutz⸗ polizei wurde durch franzöſiſche Truppen entwaffnet. Auch in Hörde wurde die Schutzpolizei aufgehoben und abtransportiert. Auch in Witten und Horſt⸗Eſcher wur⸗ de die Schupp ausgehoben. Die zunächſt in Brakel untergebracht geweſe⸗ nen Dortmunder Polizeiofſiziere ſind ausgewie⸗ ſen worden. 5 ö Die Gewerkſchaften. Vom Allgemeinen Gewerkſchaftsbund wird dem„Vorwärts“ mitgeteilt, daß die Maßnahmen der Beſatzungsbehörde am Rhein und an der Ruhr ſich immer ſtärker gegen die Gewerk⸗ ſchaften richtet. Die Beſatzungsbehörde hatte ſten und Arbeitervereine auge. 0 0 810„ten und die Momo infolge Mili⸗ Corſtandsmitglieder mitzuteilen. Die Arbeiterorganiſationen, Angeſtellten. und Beam⸗ ten mit Einſchluß der polniſchen Arbeiter, haben darauf eine Erklärung abgegeben, daß ſie nie Verlangen der Beſatzungs behörde ableh⸗ Kaution. Beim Verlaſſen des beſetzten Gebietes verlan⸗ gen die Franzoſen nach Blättermeldungen eine igen de i r e zwei Mil⸗ onen Mark für ein Laſtauto und eine Milli Mark für jedes Pferd. e Ausgewieſen. In W̃᷑ ies baden: Landrat Witte, ſowie der Geſchäftsſüyrer der ſozialdemokratiſchen „Volksſtimme“ Lindig und der ſozialdemokra⸗ tiſche Parteiſekretär Kabolitz, ferner Polizei⸗ wachtmeiſter Lüders und Polizeioberſekretär Siegler. 5 5 2 In Mainz: Poſtdirektor Lorenz, Reg.⸗ Aſſ. Metternich, Poſtſekretäre Kumba und Röſſig, Poſtbeamter Jo ſt, Poſtaſſiſtent Wen⸗ zer, Telegraphenſekretäre Ehrgott und Fi⸗ er. In Hermeske il: Bürgermeiſter v. Wen dt und Bürgermeiſtereiſekretär Raſch. In Vo ppard: Oberlehrer Langenbach. 111 Niſederlahnſtein: Schriftleiter Hem⸗ In Bonnt Pfadfinderführer Generaloberarzt Dr. Brunzlo w. Ein neues„Leſebuch“ für F Ober faſſel: R= »igerung der f anzen. 5 Ausgewieſen wurden ferner der Bürgermeiſter von Maye n. der Bürgermeiſter von Ober⸗ rath, der Bürgermeiſter von Lohmar im Siegkreis, ferner zwei Oberlehrer aus Bonn und die Familie des vor drei Wochen ausgewie⸗ ſenen Regierungspräſtidenten Dr. Grützner in Düſſeldorf. dee Koblenz, 7. März. Die Interalliierte Rhein. Saarvolksſchulen. meiſter Mücker »röffentlichung von Very nicht grüßte und der zuſammen mit einer Anzahl landkommiſſion hat u. a ausgewieſen: den Vor⸗ ſitenden des Lehrervereins in Heſſen, Schulrat J. Bach in Mainz, den Präſidenten der Reichs⸗ bahndirektion Mainz Martini, den Güter⸗ bahnhofsvorſteher Fleiſchner in Kreuznach, die Poſtbeamten Reich, Kollner, Kreuſch, Kloſius, Mantz, Beerman, Zaſtrow, 0 und Sickmann in Mainz, Poſtdirektor Aubach und Poſtſekre⸗ tär Hockert, Poſtdirektor Schipp in St. Go⸗ arshauſen, Bürgermeiſter Schere r-Hohfelden, den Verleger der„Idarer Zeitung“ Ernſt Geß⸗ ner in Idar, Poſtdirektor Klingelhöfer in Mainz, Polizeikommiſſar Riedel in Kreuznach, Telegraphenſekretär Hager in Mainz und Te⸗ legrapheninſpektor Korſch in Mainz, ferner aus Boppard den Buchhändler Beſtling und Se⸗ f wektor Groh. Franzöſiſches Gericht. § Oppenheim, 7. März. Mehrere Perſonen, die ſich entgegen dem Verbot des Straßenverkehrs nach 8 Uhr abends auf der Straße aufhielten, wurden zu je 20 Tagen Gefängnis und 40 000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Zwei Mädchen erhielten wegen des gleichen Vergehens je 30000 Mark Geldſtraſe. 8 Bingen, 7. März. Ein hieſiges Ehepaar wurde von dem franzöſiſchen Militärpolizeigericht wegen Beleidigung franzöſiſcher Militärperſonen zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. § Gerolsheim, 7. März. Ein hieſiger Maler unkenem Zuſtande abends nach 10 Uhr in Bingen auf der Straße betroffen. Wegen Uebertretung des Nachtverkehrverbots wurde er zu 10 Tagen Gefängnis und 40000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. § Kreuznach, 7. März. Ein hieſiger Finanzbe⸗ amter wurde zu 30 Tagen Gefängfis verurteilt, weil er ein Plakat von einer Litfaßſäuke abge⸗ riſſen haben ſoll. 8 Kreuznach, 7. März. Die Ehefrau des Kaufmanns Auguſt Brendel hatte ihren Ehemann bei der franzöſiſchen Gendarmerie denunziert, er habe einen Revolver in Beſitz. Eine angeblich im Ueberzieher ihres Mannes gefundene Waffe trug die Denunziantin perſönlich zum franzöſi⸗ ſchen Gendarmen. Der Verteidiger Rechtsanwalt Neumann⸗Mainz, wies in der Hauptverhandlung durch Entlaſtungszeugen nach, daß die Denun⸗ ziantin Unrecht gehabt habe und deshalb un⸗ glaubwürdig ſei. Die Denunziantin habe auch ihren Mann mit Vergiften bedroht. Das Mili⸗ tärpolizeigerichtsurteil lautete auf Freiſprechung weil die Denemnziontin unglaubwürdig ſei. 8 Mainz, 6. März. Der Hauptſchriftleiter der Mainzer„Volkszeitung“, Ibing, wurde im Abweſenheitsverfahren zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis und 30 000 Mark Geldſtrafe verurteilt, Der Verurteilte iſt zum Bürgermeiſter des thü⸗ ringiſchen Kurorts Frante n zauſen gewählt wor⸗ den und hat ſein Amt bereits angetreten § Mainz, 8. März. Kreisdirektor Schwebel von Meiſenheim wurde wegen Nichtbefolgung mehrerer Ordonnanzen der Rheinlandkommiſſion zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Race Millionen Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. 0 n 5 5 Poſtdirektor Krieger aus Offenburg wurd zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Die An⸗ klage lautete, einen franzöſiſchen Befehl nicht be⸗ ſolgt zu haben. 9 f Oberbahnhofsvorſteher Sänger aus Offen⸗ burg erhielt 50 Tage Gefängnis. Der Direktor der Reichsbankfiliale in Neu⸗ adt a. d. H., Rothaus, wurde wegen Ver⸗ weigerung von Auskünften über denzkaſſenbeſtand zu zwei Fahren Gefängnis und 20 Millione pſtrafe verurteilt. Eeiſenbahn ee Karl Steng er aus Drier, der durch Plakate ſtleikende Eiſenbahn⸗ edienſtete zum Durchhalten aufgefordert häben ſoll, zu einem Jahre Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe. Der Erſte Staatsanwalt des Bayriſchen Land⸗ gerichts in Zweibrücken, Riffel, der un. er Anklage ſtand, die Hergabe des Gerichtsge⸗ fängniſſes an die Beſatzungsbehörde für die Un⸗ terbringung politiſcher Gefangener verweigert zu haben, erhielt 10 Monate Gefängnis und 50 000 Mark Geldſtraſe. . Eſſen, 9. März. Die vom Oberbürgermeiſter von Oberhauſen Havenſtein gegen ſeine Verur⸗ teilung zu 3 Jahren Gefängnis eingelegte Revi⸗ ſion iſt verworfen worden. 1 Belgiſches Kriegsgericht. S Aachen, 7. März. In der Berufungsver⸗ handlung wurde die gegen den Oberbürgermeiſter Jarres von Duisburg verhängte Gefängnis⸗ 110 0 von einem Monat auf zwei Monate er⸗ höht. 0 8 Aachen, 7. März. Die in der erſten In⸗ ſtanz zu je zwei Monaten Gefängnis und 40 000 Mark Geldſtrafe verurteilten Poſtdirektoren Bal⸗ je und Wiedicke, ſowie Telegraphenſekretär Plaisner aus Duisburg erhielten in der Be⸗ rufungsinſtanz ſechs Monate Gefängnis und 50 000 Mark Geldſtrafe. § Krefeld, 9. März. Die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaſtsſekretäre Voß, Richter und Keppel wurden wegen Unterzeichnung eines Aufrufs zum nationalen Trauertag zu je 100 000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Krefeld, 9. Mai. Der Betriebsaſſiſtent Nobbers von Hohen vndberg wurde wegen Auszahlung von Löhnen verhaftet und ins hieſige Gefängnis gebracht. Abg. Erkelenz über ſeine England⸗Reiſe. Berlin, 7. März. Der demokratiſche Reichs⸗ tagsabgeordnete Erkelenz, der von ſeiner Reiſe nach England zurückgekehr iſt, warnt in einem Auſſatz im„Leipziger Tageblatt“ eindringlich vor der Hoffnung, in der Ruhrkriſe von England eine aktive Hilfe zu erwarten. Beſonders inte⸗ reſſant iſt die Wiedergabe der politiſchen Mein, ung, wie ſie Erkelenz in England vorfand. Er ſchreibt: „Man begegnet ſelbſt unter tüchtigen Politi⸗ kern immer wieder folgenden Anſichten: Deutſch⸗ land habe ſich abſichtlich vor Zahlungen und Leiſtungen gedrückt. Wenn auch die Beding⸗ ungen des Londoner Ultimatums unerfüllbar ſeien, ſo hätte Deutſchland doch viel deutlicher ſeinen guten Willen zeigen müſſen. Deutſchland habe in all den vier Jahren nie einen feſten Vor⸗ ſchlag gemacht für ſeine Leiſtungs fähigkeit. Es komme immer zu ſpät. Es verſuche nie, ſich ſelbſt zu helfen und warte ſtets auf die Hilfe von andern. Breite Schichten des deutſchen Volkes ließen immer wieder ihre Regierung im Stich, wenn ſie verſuche, etwas zu tun. In der verzweifelten Lage, in der Deutſchland war und iſt, hätte jeder Patriot ſich hinter die Regierung der Republik ſtellen und alle anderen Streitfragen vertagen müſſen. Statt deſſen habe es zeitweiſe ſo ausgeſehen, als ſtünde hinter Wirth niemand. Beſonders die Beſitzenden hätten nie auch nur angedeutet, zu welchen Opfern ſie bereit ſeien zur Freiheit Deutſchlands. Gegen die Geldentwertung ſei nie etwas unter⸗ nommen worden. Statt deſſen hätten ſich Teile Deutſchlands an der Geldentwertung bereichert. Eine wirklich patriotiſche Haltung. die Deutſch⸗ lands Lage in Rechnung ſetzt, ſei kaum zu finden. Die Steuerpolitik ſei ſchlecht. Die Be⸗ ſitzenden drückten ſich ſyſtematiſch von der Zah⸗ lung der Steuern. Das mache den denkbar ſchlech— teſten Eindruck in einem Lande wie England, deſ— ſen beſitzende Klaſſe ſehr hohe Steuern zahle. Die Großinduſtrie habe ungeheure Vermögen im Auslande versteckt. f Herr Stinnes im Auslande ein Untern dem andern erwerbe? Ueberhaupt wirke Haltung der deutſchen Großinduſtrie faſt verhee⸗ rend für das deutſche Anſehen im Auslande. Selbſt der Reparationsplan Cunos von Weih⸗ nachten 1922 habe tatſächlick nicht die Zuſtim⸗ mung der Induſtrie gehab“ Die deutſche Der Die duce es uin verstanden, die Machte des al⸗ ten Syſtems zu beſeitigen, ſie habe es nicht ein⸗ mal verſtanden, ſie mit wahrer patriotiſcher Ge⸗ ſinnung zu erfüllen.„We are getting tired of Germany“(„Wir werden allmählich Deutſchlands überdrüſſig“), ſagte mir ein Mann den ich ſeit dreißig Jahren kenne, und der ein großer Freund Deutſchlands iſt.“ N Eine franzöſiſche Stimme. Die Pariſer„Ere Nouvelle“ ſchreibt: Seit Ende Januar lebe man unter Zweideu⸗ tigkeiten. Man ſei nach dem Ruhrgebiet mit dem Gedanken gekommen daß es ſich um die Beſchlag⸗ nahme von Pfändern handele zu dem Zwecke, Frankreich die Bezahlung der Reparatio⸗ nen zu gewährleiſten. Heute ſei aber weder von einer Beſchlagnahme von Pfändern, noch von Zahlungsmitteln die Rede heute ſei nur noch die Rede von Sicherheiten. Indeſſen müſſe klargeſtellt werden, ob das Ruhrgebiet Geld einbringe oder nicht. Bringe es Geld ein, warum werde dann nicht mehr von all dem geredet was, ſich auf den finanziellen Ertrag der Beſetzung be⸗ ziehe? Warum gebe man ſich den Anſchein, als habe man kein Intereſſe an dieſer Bezahlung, die man noch vor zwei Monaten als unbedingt notwendig erachtet habe? Wenn dagegen in die⸗ ſer Beziehung von der Anweſenheit der franzö⸗ ſiſchen Truppen im Ruhrgebiet nichts zu er⸗ warten ſei warum zerſtreue dann die Regie⸗ rung nicht endgültig die Illuſionen? Wenn es ſich aber nicht darum handele, in Eſſen zu bleiben, damit Frankreich Bezahlung finde ſon⸗ dern damit es gut verteidigt ſei, dann möge man das auch ſagen. Es liege auf der Hand, daß ſich Poincare durch eine vollſtän⸗ dige Enthüllung deſſen, was ſich ſeit dem Eintritt der Franzoſen in das Ruhrgebiet abſpielte, viel⸗ leicht eine recht lebhafte Kritik zuziehen werde. Sicher alſo werde man ſagen daß er dem Lande gegenüber keine klare Sprache führte. Wenn man ferner, wie der Kriegsminiſter glaube, ein haßerfülltes Deutſchland vor ſich habe das zum baldigen Angriff auf Frankreich bereit ſei, wenn dieſe Anſicht nicht nur auf Beſorgnis, ſondern auf Beweiſen beruhe dann möge man vor allen Kanzleien Europas die Beweismittel ver⸗ öffentlichen und England und Amerika die Folgen darlegen, die die Aufgabe des General- paktes nach ſich gezogen habe. 2 Die Anſichten Loucheurs. „Der Leitgedanke Wilſons und Lloyd Georges bei den geſamten Verhandlungen ſei, ſoweit die Garantien für Frankreich berührt würden, ſtets der geweſen, daß es auf den guten Willen der Deutſchen Rückſicht nehmen müſſe. Dieſer gute Wille habe ſich niemals eingeſtellt. Er Loucheur, habe mit Rathenau und Si⸗ mons geſprochen. Jedesmal, wenn ſie mit ihm einverſtanden geweſen ſeien, habe es ſich um die Feſtſtellung gehandelt, daß man die Unterſtützung durch den deutſchen Reichstag nicht garantie⸗ ren könne. Frankreich ſeinerſeits habe Thiers gehabt der ſtets ausgedrückt habe, daß die beſte Möglichkeit, das Land zu retten, darin beſtehe, Deutſchland zu bezahlen. Die Angelſachſen wür⸗ den ſicherlich zugeben daß die beſte Politik da⸗ rin beſtehe, ſeine Karten aufzudecken. Warum hätten die Deutſchen nicht ihre Bücher vorgelegt und erklärt:„Sehr zu, was Ihr damit anfangen könnt!“ Sie hätten das ſogar noch tun können, als die Franzoſen in das Ruhrgebiet einrückten. Er Loucheur, ſei gegen die Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets geweſen. Er kenne die induſtrielle Lage an Ort und Stelle: nun aber ſei man ein⸗ mal da und gehe bis zum Aeußerſten. In zwei Monaten würden die Deutſchen um Verhandlungen bitten. Die Franzoſen ſeien ein vernünftiges Volk. Die Beſetz⸗ ung des Ruhrgebiets ſei kein Selbſtzweck, ſondern nur ein Mittel; politiſche Abſichten habe. Nena Nart„ 1 FT7CCFFFCCCCCCC ooo oboooboobbbbbbbb ee 10 Ste 8 ö en V 0 t die ene mira rc Der London lle der d 1 worden. men und in Betrieb ſetzen, N Methoden niemals die Mitwirkung rankreich könne keine Kohlen des Prozeſſes erleben. daß der deutſche Widerſtand nachlaſſe. reich zu fragen, was es wolle. den Goldmark) feſtgeſetzt werden. Stärke Frankreichs und Großbritanniens pakt ſichern. Es ſei vollkommen ſicher, nicht fortgeſetzt werden könne. werden; ſie ſei jedoch unvermeidlich. Ein kirchlicher Appell an das Ausland. X Paderborn, 7. März. der Biſchof von Paderborn über die im Ruhrgebiet Not und Bedrängnis zuſammengefunden. Niederſchlag dieſer Beratung haben ſie es u. a. heißt: ihn nicht verſchuldet und nicht gewollt hat, nis unter Hingabe von Blut und Gut horſam gegen ſeine rechtmäßige Obrigkeit zu dem lichen Härten und Laſten unſer Volk völlig ehrlich an die Arbeit gegangen iſt, menſchenmöglich war, zu erfüllen. Erfüllungswille unſeres Volkes von Werten, Goldmark erreicht haben, unbeſtreitbar waltigeres geleiſtet?“ kern auftut. ** Ruſſiſche Getreiveſpende. nen Getreide für die Arbeiter viers aufbringen. Er fordert ganzen Welt auf, dem Beiſpiel Proletariats zu folgen. 2 om⸗ as verwickelte Eiſenbahnſyſtem nicht Frankreich könne durch ſeine ir der Berg⸗ leute und der Eiſenbahner erhalten und es könne das Ruhrgebiet nicht dauernd gegen ſie halten. Frankreich zahle ſoviel durch Steuern, als auch durch Preiserhöhungen. Es verſuche, die Koſten zu verſchleiern, indem es mehr borge. Dies führt zu einer Vermehrung ſeiner Schulden und in einigen Monaten werde man das Ende Es ſei falſch, zu ſagen, Die b tiſche Regierung müſſe den Mut haben, Frank⸗ Nur eine Löſung ſei vereinbar mit der Entente. Die deutſchen Re⸗ parationen müßten endgültig in einem zahlbaren Höchſtbetrage von beiſpielsweiſe zwei⸗ einhalb Milliarden Pfund Sterling(50 Milliar⸗ Die Bezah⸗ lung dieſer Endſumme müſſe durch die vereinigte er⸗ zwungen werden, Zugleich müſſe Großbritannien die Grenzen Frankreichs durch einen Garantie⸗ Frankreich müſſe ſich im Austauſch dagegen aus dem Ruhrgebiet zurückziehen. 0 daß, wenn Frankreich innerhalb der allernächſten Monate Bedingungen wie dieſe nicht annehmen wolle, die Entente Die Inter⸗ vention der Vereinigten Staaten werde vielleicht bis Herbſt oder vielleicht noch länger verſchoben Der Erzbiſchof von Köln Kardinal Schulte, der Biſchof von Münſter Johannes Poggenburg und Caſpar Klein hatten ſich geſtern zu einer Beratung um ſich greifende Als einen Appell an das Ausland gerichtet, in dem „Der unſelige Krieg hat für unſer Volk, das das ihn vielmehr wie ein unabwendbares Verhäng⸗ im Ge⸗ vier Jahre hindurch getragen hat, unglücklich beendet, zu einer Revolution, von deren Folgen ſich unſer Volk erſt ganz allmählich wieder erholen kann, erbarmungsloſen ſogenannten Frieden von Verſailles geführt, der mit ſeinen unerträg⸗ Der Aufruf befaßt ſich hierauf in längeren Ausführungen mit den Vorgängen im Ruhrre⸗ vier und in den übrigen beſetzten deutſchen Ge⸗ bieten und lenkt die Aufmerkſamkeit auf die tiefe Kluft, die ſich auf dieſe Weiſe zwiſchen den Völ⸗ Der ruſſiſche Gewerkſchaſtsrat will 8000 Ton⸗ des Ruhrre⸗ die Arbeiter der des ruſſiſchen ch 10 aſuchsſtatie 50 en Verſuchsſtation, G. Dr. Paul Wagner, zu ebun Feſtſaal des Realgymnaſtums ein kt 11 N ſtaltet worden war, zu dem ſich eine eigäher Verſammlung von Vertretern der Regierung, der Wiſſenſchaft und zahlreicher Behörden, der In⸗ duſtrie, der Landwirtſchaft ete, eingefunden hat⸗ ten. Als Zeichen der Dankbarkeit haben Land⸗ wirtſchaft und Induſtrie, ſowie zahlreiche Ver⸗ ehrer und Bewunderer den Betrag von zwei⸗ hundert Millionen Mark als Paul i. Wagner ⸗Stiftung zur Verfügung geſtellt, aus deren Erträgnis Forſchungen im Sinne Wagners gefördert werden ſollen. Präſident Ue⸗ bel vom Landesernährungsamt überreichte im Auftrag des Reichspräſidenten als beſondere An⸗ erkennung das ſog.„Reichsſchild“ mit Bronce⸗ plakette, zugleich mit Wünſchen des RNeichsernäh⸗ rungsminiſters und der Heſſ. Regierung. 7 Ded. Koblenz, 7. März. Die Koblenzer Flei⸗ ſcherinnung hatte ſich an das franzöſiſche Ein⸗ und Ausfuhramt gewandt, um einen Häutetrans⸗ port ins unbeſetzte Gebiet auszuführen. Es han⸗ delte ſich um ein Objekt von 250 Millionen Mark. Die Abgabe von 25 Millionen Mark wurde an die franzöſiſche Stelle bar ausbezahlt und die Häute zum Weitertransport durch die Bahn nach Limburg gebracht. Die Limburger Giſenbahner verweigerten die Ausfuhr. Außerdem trat der Käufer, eine Leipziger Firma, von dem Kauf zu⸗ rück. Die Koblenzer Fleiſcherinnung iſt nun die 25 Millionen Mark los, und außerdem lagern die Häute einſtweilen auf einer kleinen Station im Weſterwald. ö St. Martin, 8. März. Der Gutsbeſitzer Guſtav Rieſter auf der Kropsburg hat etwa 2 Morgen beſtes Ackerland, an Arbeiterfamilien, deren Ernährer durch Einſtellung der Fabrikbe⸗ triebe infolge der Maßnahmen der Franzoſen ohne Erwerb ſind, unentgeltlich auf ein Jahr überlaſſen. Das iſt praktiſche Nächſtenliebe! g Wd. Saarbrücken, 8. März. Ein neues Leſe⸗ buch für die Mittelſtufe der ſaarländiſchen Volks⸗ ſchule, bearbeitet und herausgegeben im Auftrage der Regierungslommiſſion, iſt erſchienen. Das Buch wurde bearbeitet durch eine von Profeſſor Notton berufene Kommiſſion. in der er ſelbſt den Vorſitz führte. Mit dem Leſebuch iſt, wie die„Saarbrücker Zeitung“ ausführt ein neues Mittel geſchaf en, um in den Lehrern und ganz beſonders in den Kindern auf denen die Zukunft beruht, das Gefühl der Zuſammengehörigkeit zum deutſchen Vaterland abzuſtumpfen. Trotz des Umfangs von 7 Seiten ſind die Worte„Deutſch⸗ land“ und mit einer Misnahme in dem Buch nicht Auch Fine wie„Vater⸗ land“,„Va ee“ ſind nieden. Kein Lied auf die dentſche Mutterſyrache hat Platz ge⸗ Boden ſchlng. er pt und ane n Gewiſſen funden kein einziges Volkslied. Dieſes Leſubuch glauben wir bezeugen zu müſſen, daß unſer Volk ſolgſam dem Willen ſeiner Regierung, ernſt und um die von den Siegern geforderten Leiſtungen, ſo weit es Wenn dieſer durch Hingabe die heute bereits 100 Milliarden feſtſteht, dann fragen wir mit Recht, wo hat jemals, ſo lange die Welt beſteht, irgend ein Volk, um end⸗ lich Ruhe zu bekommen, und ein Leben wahren Friedens wieder zu gewinnen, Größeres und Ge⸗ für die deutſchen Kinder weiß nichts von der Ver⸗ gangenheit des deutſchen Volkes, der„Heimgar⸗ ten“ weiß auch nichts von der deutſchen Helden⸗ ſage, weiß nichts vom deutſchen Rhein und ſeinen deutſchen Burgen und Domen. Kein Wort findet dieſes Buch über die Arbeit und Tüchtigkeit des deutſchen Volkes und über die wirtſchaſtlichen Beziehungen des Saargebiets zu ſeiner deutſchen Heimat. Daß aber ein franzöſiſcher König vor 250 Jahren den Befehl zum Bau der Stadt Saarlouis gegeben hat wird erzählt. Millionen⸗Metalldiebſtähle. ö . Mannheim, 8. März. In der Zeit vom September 1922 bis Ende Januar 1923 wurden einer Firma im Jaduſtriehafen Eiſenmaterialien im Werte von 25 Millionen Mark von fünf Ar⸗ beitern der Firma entwendet. Das Material wurde von dem Geſchäftsführer eines Althändlers in den Abendſtunden aus dem Lager der Firma mittels Fuhrwerk weggefahren und dem Alt⸗ händler zugeführt. Die fünf Arbeiter ſind feſt⸗ genommen, ebenſo drei Händler von hier, die das Material aufgekauft haben. Gegen die Preistreiberei. c Mannheim, 8. März. Ein Backofenbauer aus Wiesloch gelangte wegen Kettenhandels und Preistreiberei zur Anzeige, weil er von einem hieſigen Bäckermeiſter 47 Sack Mehl gegen Errich⸗ e Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. 22 . Schönheit auch noch Geld beſitzt. Der Gedanke, in abſehbarer Zeit Schloßher⸗ rin von Eckhofen zu ſein, bohrte ſich immer kaum noch, daß ſie erſt allmählich darauf verfallen, ſie hatte das Empfinden, daß es gar nicht an⸗ feſter in ihr Hirn ein und ſie wußte ders ſein könne. Und von dieſem Tage an gab ſie ſich alle Mühe, Lothar von Brunkendorff gegenüber trat ihm bei jeder ſich bietenden Gelegenheit in den Weg, und der Maler fühlte ſich von der ſtän⸗ dig wachſenden Aufmerkſamkeit des ſchönen Mädchens geſchmeichelt, aber er vermied es, Er empfand keine Liebe für Ilſe Haldow und war nicht leichtfertig ge⸗ nug, ſich die Sache als einen neuen Zeitvper⸗ In jüngeren Jahren hätte er ſich vielleicht weniger zurückhaltend ſchöne Blumen pflückte Aber Künſtlerſitten paßten nicht nach Eckhofen, wo eine Frau mit zwei beſtrickend liebenswürdig zu ſein. Sie darauf einzugehen. treib zurechtzulegen. benommen, denn: man und ſchöne Mädchen küſſe man. ſolche leichtfertigen reinen, dunklen Augen wohnte. Lothar von Brunkendorff ſtand ganz im dunklen Frauenaugen; ganz jung und mordmäßig verliebt war ihm nmeilen eumute monn or ſo nor ſoinor Sfaf⸗ Banne dieſer klugen (Nachdruck verboten.) „Denen waren wir zu hübſch, Eliſabeth; ſie kamen ſchnüffeln“, rief ſie, und heimlich dachte ſie: Wenn ich Schloßherrin bin, will ich den hochnäſigen Damen des Kreiſes ſchon zeigen, wie ſchön man ſein kann, wenn man zu ſeiner nenanmut Eliſabeth Valbergs auf der Lein⸗ wand feſtzuhalten ſich bemühte. Wie leicht traf er Ilſe Haldows Züge, bei Eliſabeth aber war er oft mit ſeinem Können unzufrieden, und täglich dünkte Lothar von Brunkendorff ſeine Aufgabe verlockender, aber auch ſchwieriger. Eliſabeth genoß die Stunden, die ſie dem Maler ſaß, mit ſtiller, wunſchloſer Zufrie⸗ denheit, und ſie vermochte ſich nicht vorzuſtel⸗ len, daß Lothar von Brunkendorff einmal nicht in ihrem Leben geweſen war. Sein mun⸗ teres Geplauder, dem auch zur rechten Zeit der Ernſt nicht fehlte, ſeine warmen, leuchtenden Blicke, das gehörte plötzlich zu ihr und ſie ſann nicht weiter darüber nach, war nur froh in den klarbeglückenden Gegenwartstagen. Ilſe aber verſpürte mit heimlicher Beklemmung, es ging nicht alles ſo, wie ſie es ſich ausgedacht; ſie beobachtete, daß zwiſchen Eliſabeth und dem Manne Frau Liebe ſaß und emſig am Werke war, feine und doch feſte Fäden von Herz zu Herz zu ſpinnen. Die mußten zerriſſen werden, noch ehe ſie einen rechten Halt gefunden. Wohl war ſie bei den Sitzungen zugegen, aber damit war nichts getan. Außerdem ſtellte ſich Hans Kurſchmann jetzt häufiger ein, als nötig war und Ilſe hatte ſich einmal in des Malers Gegenwart mit ihm geneckt. nes einfachen Landarztes zu werden; ſie hatte einen anderen Trumpf in der Hand und wollte ihn ausſpielen. g Aber Eliſabeth mußte mehr in den Hinter⸗ grund ges ihrer eigenen Sehe hen, lee ee felei ſaß und die blaſſe, vornehme Königin⸗ Sie dachte nicht mehr daran, die Frau ei⸗“ Weshalb Eliſabeth, nachdem ſie vorher ſo viel über ihr Herz geklagt, nur gerade jetzt ſo herausfordernd geſund war. Ilſe wanderte oft im Park umher, ſie war immer mit ihren Grübeleien beſchäftigt. Es chen entgegenzulaufen und ſtand ihm mit einer trotzigen Stirnfalte gegenüber, da ſie ihm ei⸗ nes Tages, allzu tief ihren Gedanken hingege⸗ ben, gerade in die Arme lief. „Mein Liebling, endlich können wir ein⸗ mal wieder ein Wörtlein allein austauſchen“, ſagte er zärtlich, die Mädchenhand faſt inbrün⸗ ſtig an die Lippen führend. Ilſe verſuchte, eine freundliche Miene auf⸗ zuſetzen. „Ach, lieber Herr Doktor, Sie wiſſen doch, Sie wußte eigentlich ſelbſt nicht, was ſie redete, wußte nur, daß ſie den hübſchen Jun⸗ gen da vor ſich quälte, daß in ihr ein Gemiſch von Mitleid und Aerger war und eine unan⸗ genehme Nervoſität, die ſie befangen und un⸗ ſicher machte. „Weshalb ſagſt Du denn„Herr Doktor“ zu mir?“ lachte Hans Kurſchmann vergnügt auf, „nenne mich doch Hans, und wenn es das ganze Schloß hört, ich habe dieſe Heimlichtue⸗ rei ſatt.“ Ilſe wiederholte, weil ihr nichts Beſſeres in den Sinn kam:. „Ich bin abhängig und muß Rückſichten nehmen.“ 5 Haus 1 ſchien den Satz ſehr be⸗ luſtigend zu finden. e „Du biſt von niemanden abhängig Möbeln da choben werden, damit der Maler an ſitze en Haus mit allen Möb fiel ihr nicht mehr ein, dem Doktor ein Stück⸗ ich bin abhängig und muß Rückſicht nehmen.“ Ihre Züge hatten einen böſen, verhungern zu laſſen: alſo los, Ilschen, gib Antwort, wann ſoll die Hochzeit ſein.“ Ilſe nagte an ihrer Unterlippe, ſie war ratlos und zögerte mit der Antwort. Endlich zwängte ſie hervor: „Wir ſind ja noch jung, und heiraten iſt eine ſo ernſte Sache, wollen es uns noch in aller Ruhe überlegen, ob—“ Sie brach ab. Er faßte ihren ſchmalen Kopf mit beiden Händen. a „Ob wir zueinander paſſen, willſt Du ſa⸗ gen, Ilſe? Ach, dummes Mädel, famos paſ⸗ ſen wir zueinander, und deshalb hat uns der liebe Gott eigens zuſammengeführt.“ Sein Geſicht war dabei von ſtrahlender Freude über⸗ goſſen.„Beſinne Dich nicht allzu lange, Ilſe, ſage lieber: In ſechs Wochen iſt Hochzeit und alles übrige wird ſich finden.“ Ilſe löſte mit kräftiger Bewegung des Dok⸗ tors Hände von ihrem Kopfe. „Sei doch etwas vorſichtiger“, raunte ſie ärgerlich,„wir wollen doch vor den Späher⸗ augen der Dienſtboten keine lebenden Bilder ſtellen.“ g verdrieß⸗ lichen Ausdruck. Hans Kurſchmann machte eine verſtändnisloſe Gebärde. a „Was iſt nur heute in Dich hineingefah⸗ ren, Liebſte. Alles, was ich tue und ſpreche, erregt Deinen Unwillen. Haſt Du Kummer, Aerger, oder kränkte Dich jemand? Sprich, vertraue Dich mir an, denn ich bin Dir doch jetzt der Nächſte auf der zeit, nicht 10 0 er Welt. Jetzt und alle⸗ Von unendliche f nd tragen wir berg mit einem Gewinn von über 100 000 Mark, der Viehhändler den gleichen Farren einige Tage ungsbehörde [Waggon Hafer früher er 10 Milliarden ſchon von ſeinem Vater, dentlichem der Mutter: ate e 75 5 J. 50 a 1. 5. Die Bekämpfung des Wuchers. Wannheim, 8. März. Gegen den Wucher von der Wucherpolizei der Fahndungsabtei⸗ lung 100 aller Schärfe vorgegangen. Ein frühe⸗ rer Me ler aus Heidelberg wurden feſtgenommen. Der Metzger hatte einen erſteigerten Farren eine halbe Stunde ſpäter an den Viehhändler von Heidel⸗ später mit einem Gewinn von etwa 120 000 Mk. weiter verkauſt. ö i Getreideſchieber. ö München, 8. März. Bei der Straſverſolg⸗ iſt ein großer Schieberprozeß an⸗ Fünf Brothändler ſchoben ſich einen gegenſeitig zu und verdienten innerhalb drei Wochen die Mark. hängig. daran zuſammen dr Summe von sieben Millionen Die Geſchäfte ſpielten ſich in der Hauptſache an der Münchener Produktenbörſe ab. d Vermiſchtes. Reiche Leute im Altertum. Der böſe Krieg hat viele gar arm gemacht, andere ſind reich ge⸗ worden. denen Kriege geführr wurden, nur daß man oft nicht bloß durch Kriegslieſerungen zu Vermögen kam, ſondern auch durch Räubereien und Plünderungen. In den älteſten Zeiten war es noch anders Da konnte der Einzelne mit Reichtümern kaum etwas anfangen, alles, was im Kriege erbeutet wurde, gehörte den Fürſten, die ja auch vielmals gur Eroberungszüge unter⸗ nahmen, um möglichſt viele Wertobjekte aller denk⸗ baren Art zuſammenzuraffen. König Salomo dürfte wohl der reichſte Fürſt des Altertums ge⸗ weſen ſein. Sein Vermögen iſt auf 16 Milliar⸗ den Friedensmark geſchätzt worden, davon hen em König David, geerbt. Für dieſe 10 Milliarden baute Salomo den Tempel in Jeruſalem. Der ſprichwörtliche Reichtum des Kröſus kann nur auf acht Milliarden Friedensmark berechnet werden. Immerhin genug, daß es für ihn möglich war, dem Tempel zu Delphi einmal 80 Millionen Mark in Form von Geſchenken zu ſtiſten. So wird wenigſtens von Herodot berichtet. Kröſus verſtand das Räubern ausgezeichnet. Die Hälfte ſeines Reichtums, alſo 4 Milliarden, rührte allein von ſeinem Eroberungszug nach Perſien her. Auch beſonders Wollen Bäder, von denen vorhanden der römiſche Kaiſer Auguſtus war reich. Allein ſeln noch heute ſtan lerregende Ruinen e. Milli iedensmark, nach een Gebotene Fr anz mgrtzeyngch Aus dem Gerichts zugl. 8 Darmſtadt. 8. März. Summe. Raffinement wobei Tabak im Werte von meh⸗ dieb ſt 5 e die bahnamt⸗ reren Hunderttauſend Mark durch nam lichen Spediteure Gebrüder Franz und Heigrich Feres in Lorſch zur Nachtzeit in einem Möbel⸗ wagen abgeholt und zum großen Teil zu Ver⸗ wandten nach Kirſchhauſen gebracht wurde. Die beiden vom Schöffengericht über die beiden Brü⸗ der verhängten Strafen von 1 Jahr 6 Monaten bzw. 1 Jahr Gefängnis wurden beſtätiat, dage⸗ gen wurde deren Schweſter Frau J. Albert 2. Witwe zu einer Geldſtrafe von 100 000 Mark und deren Schwiegerſohn Kaufmann A [Merkel, zu drei Monaten Gefängnis, beide wegen Hehlerei verurteilt. Für nie Frau und das Haus. Kinderpflege und Erziehung. Viel Zeit erſparen kann jede Mutter und Hausfrau, wenn ſie ihre Kinder ſchon von klein auf daran gewöhnen, das Spielzeug uſw. ſelbſt gut in Ordnung zu halten. Nichts hält Hausfrau von ihrer Arbeit ab, als wenn ſie dauernd ihren Kindern„nachräumen“ muß, eine Beſchäſtigung, die nur geringe Freude bereitet und die oft zu unerquicklichen Szenen zwiſchen den einzelnen Familienmitgliedern führt. Aber wie geſagt, das häßliche und läſtige„Nachräu⸗ men“ kann leicht vermieden werden, wenn die Mutter die Kinder ſchon frühzeitig dazu anhält, das Spielzeug ſelbſt wegzuräumen nach beende. tem Spiele und alles gut in Ordnung zu halten Natürlich muß dann den Kindern auch ein Auf⸗ bewahrungsplatz für die Spielſachen zur Verfüg⸗ ung geſtellt werden, den ſie jederzeit bequem er. reichen können. Ein ſolcher Aufbewahrungsort gibt zugleich den Kindern eine gewiſſe Selbſt⸗ ſtändigkeit oder beſſer geſagt Unabhängigkeit von ſie können ſich ſelbſt zum Spielen herbeiholen, was ſie gerade gern einmal möchten und brauchen nicht wegen jeder Kleinigkeit die meiſt ſo koſtbare Zeit der Mutter in Anſpruch zu nehmen. Nun, auch dies iſt doch zweifellos für die Mutter von großem Vorteile. Und wenn es auch vielleicht erſt einige Mühe koſten wird die lieben Kleinen an das Selbſtaufräumen zu ge⸗ wöhnen,— den Kindern wird das Herbeiholen der Spielſachen in der erſten Zeit entſchieden angenehmer ſein als das Wegräumen!—, ſo ſollte man doch dieſe Mühe nicht ſcheuen, denn ſie wird ſich ſicher bald reichlich belohnt machen, Daß bei den größeren Kindern dann natürlich zu dem In⸗Orbnung⸗Halten des Spielzeugs auch noch das der Schulbücher und aller dazu gehöri⸗ gen Dinge kommen muß, bedarf wohl kaum noch beſonderer Erwähnung. Hat man aber ſo ſeine Kinder von klein auf zur Ordnungsliebe erzogen, ſo werden auch ſie gar bald an ſich die Wahrheil des alten Sprichwortes fühlen:„Ordnung Ord⸗ nung,— liebe ſie; ſie erſpart dir Zeit und Müh!“ Wenn Kinder über Langeweile klagen, ſo iſt das für die Mutter kein gutes Zeichen. Denn es iſt eine altbekannte Tatſache, daß die Lange⸗ weile der ärgſte Feind der Kinder iſt und daß aus ihr ein großer Teil der kindlichen„Dumm⸗ heiten“ entſpringt Aus dieſer Tatſa ibt ſich ſomit die unerſchütterliche orderung! macht: Sorge 1 2 . 1 0 0 mun die meine Find Wie wäre es nun, wenn ſie wendige Hilfe zu einem gewiſſen Teile von ih⸗ ren Kindern er aus Karlsruhe und ein Viehhänd⸗ Das war wohl zu allen Zeiten ſo, in Die Strafkammer be⸗ ö faßte ſich heute mit dem im Auguſt v. Is. in Lorſch ſtattgefundenen, großen und mit außeror⸗ ö 15 8 ausgeführten Ta bak⸗ aber er, Kinder müſſen ſteis beſchäftigt ſein! 1 er ode dan ne inne we, ng in peter aten geit eine enſſhrechende Ste en nehmen ſie ſich dieſe o not leiſten ließe? Allerdings, eine Arbeitsleiſtung wie eine bezahlte exrwachſene Hilfskraft können wir den Kindern nicht zumu⸗ ten, dazu ſind ja die Kinder nicht nur körperlich nicht geſchaffen, ſondern auch ihre ganze ſonſtige Veranlaauna widerſpricht ſolcher Leiſtung, den Kinder ſollen ja vor allem unbekümmert ſpielen und fröhlich ſein, um ſich einen genügenden Freudenvorrat für die ſpäteren ſorgenvollen Le⸗ bensjahre zu ſammeln. Aber gerade in einem Haushalt gibt es ja ſo viele kleine Betätigungs⸗ gelegenheiten, die ſich ſelbſt für Kinder eignen; Kleinigkeiten, die man kaum„Arbeit“ nennen kann und deren Erledigung durch die Kinder für die Mutter doch ſchon eine annehmliche Hilfe be⸗ deuten. Und wenn nun die Kinder über Lange⸗ weile klagen und die Mutter ermuntert ſie zu kleinen Hausarbeiten, ſo hat ſozuſagen die Mut⸗ ter„zwei Fliegen mit einem Schlage gefangen“: die Kinder ſind von der mit Recht ſo gefürchteten Langeweile befreit und auch der Mutter iſt ge⸗ holfen! Welche Freude aber muß es doch den Kindern machen, der geplagten Mutter einen Teil der allzu reichlichen Arbeit abzunehmen und welche Luſt dann nach beendetem frohgemein⸗ ſamen Schaffen mit der lieben Mutter ein trau⸗ tes Stündchen der Ruhe und des Raſtens zu feiern. Denn das wird in allen Fällen der ſchön⸗ ſte Lohn für häusliche Hilfe der Kinder ſein ſo ein beſchauliches Plauderſtündchen mit dem Müt⸗ terchen, erfüllt von zartem holden Märchenzau⸗ ber: Mutter erzählt und die Kinder lauſchen glückſelig, erfüllt vom Frohgefühl erfüllter Pflicht und vollbrachter Hilfeleiſtung— was kann es Schöneres noch geben?. 8 P Guürtelſchnallen, Metallenöpfe uſw. roſten leicht, wenn ſie mit Regen in Berührung kommen. Man entfernt den Roſt ſelbſt aus den feinſten Ziſelierungen, wenn man die Gegenſtände mit Petroleum einreibt und nach einigen Stunden mit einer alten Zahnhürſte und Seifenwaſſer kräftig ausbürſtet. Hiernach werden ſie mit einem Läppchen getrocknet, im warmen, nicht hei⸗ ßen Ofen nachgetrocknet u. mit Leder blankpoliert. Jondelsnacheichten. Herabſetzung des Mehlpreiſes. Die Südd. Mühlenvereinigung hat die Preiſe für Weizenmehl Baſis Spezial 0 auf 160 000 Mark ermäßigt. Der Höchſtpreis iſt von 270 000 auf 160 000 zurückgegangen, alſo um 110 000 Mk, die 100 Kilo. Die Preiſe für Kleie und Fut⸗ terartikel ſind gleichfalls um 100 000 Mk. die 190 Kg. ermäßigt worden. Weizenkleie koſtet jetzt 45 000 gegen den Höchſtpreis von 70 000. Von der Mannheimer Börſe wird uns ge⸗ ſchrieben, daß für den Wochenſchluß eine wei⸗ tere Ermäßigung des Weizenmehls in Ausſicht ſtand. Wie matt die Stimmung auch für Mehl iſt zeigte eine Verſteigerung von 150 Sack Weizenmehl,, Fabrikat der Rheinmühlenwer⸗ ke Mannheim, Baſis Null, wobei der Zuſchlag incl. ſämtlicher Koſten bis zum 5. März mit zu⸗ ſammen 5600 Mark, zu 125 100 Mark für den Doppelzentner erfolgte. 8 9 e Schatzanweiſungen Die Dollar ⸗ des Deutſchen Reichs. Die Dollarſchatzanweiſungen des Deutſchen Reichs werden in einem Augen⸗ blick zur Zeichnung aufgelegt, der für Deutſch⸗ lands Zukunft von höchſter Bedeutung iſt. Es gilt darum, die in der Privatwirtſchaft vor⸗ handenen, entbehrlichen fremden Zahlungs⸗ mittel zum Beſten der Geſamtheit zu konzen⸗ trleren und die Grundlagen der Aktion, mit denen einem weiterem Steigen der auswärtigen 85 Wechſelkurſe Einhalt geboten und eine nachhaltige ja die Beelnfluſſung der geſamten Preiſe ausgeübt werden kann, zu kräftigen. Entſprechend dem Verwendungszweck der Anleihe werden als Einzahlung nur Deviſen angenommen, und zwar neben amerikaniſchen Dollars auch Pfund Sterling, holländiſche Gulden, ſchweizeriſche Franken, nordiſche Klonen, ſpaniſche Peſeten, argentiniſche Peſos, japaniſche Hen. Der Zeichnungspreis beträgt 100 Prozent, die Rückzahlung erfolgt nach 3 Jahren zu 120 Prozent. Das entſpricht einer Verzinſung von über 6 Prozent. Die günſtige Verzinſung im Verein mit der Beleihbarkelt der Schatzan⸗ weiſungen bei den Darlehnskaſſen zu einem veigleichsweiſe günſtigen Zinsſatze gibt den Schatzanweiſungen einen erheblichen Vorzug gegenüber dem Beſitz an Devlſen, da dieſe un⸗ verzinslich und unbeleihbar ſind. Die Börſen⸗ gängigkelt der Schatzanwelſungen bürgt dafur, daß ſie jederzeit verkauft werden können. Es verdient beſonders hervorgehoben zu werden, daß die Schatzanweiſungen in derſelben Währung, auf die ſie lauten, auch zur Rückzahlung ge⸗ langen, nämlich in Scheck auf New Pork oder aber nach Wahl des Reichs in Gold. Die Sicherung iſt im beſonderen noch bewirkt durch die ſelbſt⸗ ſchuldneriſche Bürgſchaft der Reichsbank. Die Zeichnung kann in der Zeit vom 12. bis 24. März erfolgen, und zwar bei der Reichsbank und allen ihren Zweiganſtalten ſowie bei elner großen Anzahl von Banken und Bankters, die an den einzelnen Orten noch beſonders bekannt⸗ gegeben werden. Bel der Belchnung ſind minde⸗ ſtens 40% einzuzahlen, der Reſt iſt ſpäteſtens bis zum 14. April zu erſtatten. Für gezeichnete Beträge, die vor dem 14. April gezahlt werden, wird eine beſondere Vergütung von 1 vom Tauſend in Mark für jede volle Woche gewährt. Dies e N ailt 15 ie bei len⸗ ele gelten einen ilt auch für die bei der Zelchnung einzuzahlen frau. und v. en 40 Prozent. Alles Nähere iſt aus der im bas Hachtgebet zu mana. . 5 Von Joſef Georg Oberkofler. Golden iſt ein Lämpchen angefacht 9 In 1 Kammer. Deiner will ich warten, (Königin, wenn du im Sternengarten „Droben wandelſt einſam durch die Nacht Ei, mein Vogel nickt ſchon an die zarten „Silberſtäblein. Hätt' ich aufgemacht. irlög er weit und hielte Minnewacht, Wann du kommſt in Pracht und Engelſahrten. Vielleicht, daß du am Stadttor ſchon verweilſt 15 Noch iſt verhallt nicht aller Menſchen Tritt. Und daß du dann zu mir hernieder eilſt. 0 Wenn Stadt und Land in Schlummerträume glitt.] Erbarme dich, ſo du dich mir erteilſt f Und nimm mich ganz in deinen Himmel mit, Amtlicher Teil. Betr.: Zuckerverſorgung. Der Preis für den Zucker, gemahlener Zucker und Krlſtallzucker, der auf Grund der Reichszuweiſung für den Monat Februar zur Verteilung kommt, wird auf 760 Mk, für das Pfund feſtgeſetzt. Für Würfelzucker erhöht ſich der vorge⸗ nannte Preis um 40 Mk., für Griesraffinade um 20 Mk. pro Pfund. Betr.: Verpachtung von Grundſtücken. Am Freitag, den 16. d. Mts., vor⸗ mittags 9 Ahr, werden im Rathauſe dahier folgende Grundſtücke an die Meiſtbietenden öffentlich verpachtet: 1. Die Grundſtücke am Mannheimerweg(Tivoli) Abt. 1 und 2 von Nummer 1— 13. 2. Das Grundſtück Oberlück 13. Gew., Nr. 49. 0 1 J 4. Gew., Nr. 28. Wir machen die Steigerer darauf auf⸗ merkſam, daß nicht in Geld, ſondern in Natur⸗ alien(Weizen) geboten wird. Die Pächter haben nicht die Naturalien, ſondern den Wert derſelben zu zahlen, der jeweils am 1. Oktober nach dem amtlichen Börſenbericht Gültigkeit hat. Die Grundſtucke unter Nr. 1 werden auf die Dauer von 3 Jahre, und die unter Nr. 2 u. 3 auf die Dauer der Genußzeit verſteigert. Betr.: Aufbringung des Umlageſolls. Der Termin zur Ablieferung des letzten Sechstels aus der diesjährigen Getreideumlage wurde auf den 13. März 1923 feſtgeſetzt. Bis zu dieſem Zeitpunkt muß das geſamte auferlegte Soll erfüllt ſein. 2 Wir fordern daher die rückſtändigen Land⸗ werte zur reſtloſen Ablieferung auf und be⸗ merken, daß wir im Weigerungsfalle zur Ent⸗ elgnung und Sicherſtellung des Getreides ſchrei⸗ ten muſſen. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Den Ladenſchluß an Werktagen. Nach§ 9 des Reichsgeſetzes betreffend Ver⸗ ordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18. 3. 1919 müſſen von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens offene Verkaufsſtellen mit Ausnahme der Apotheken für den geſchäftlichen Ver⸗ kehr geſchloſſen ſein. Die beim Laden⸗ ſchluſſe ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Eine Ausnahme hiervon haben hler nur die Frleſeure, die ihre Geſchäftsräume bis 8 Uhr abends geöffnet laſſen dürfen. Ein Verkauf von Waren darf aber von 7 Uhr abends nicht mehr ſtattfinden. Wir machen die Gewerbetreibenden auf die bis jetzt wenig beachtete Beſtimmung aufmerkſam und empfehlen deren ſtrikte Befolgung. Unſere Beamten ſind angewieſen, Zuwiderhandelnde unnachſichtlich ohne nochmalige vorherige Ver⸗ warnung zur Anzeige zu bringen. Viernheim, den 9. März 1923. Heſſ. Polizeiamt Viernheim Ludwig. Bekanntmachung. Betreffend: Die Reinhaltung und Wegſam⸗ keit der Ortsſtraßen. Wir ſehen uns veranlaßt, darauf hinzu⸗ weiſen, daß die Straßenreinigung wöchentlich wenigſtens zweimal, am Mittwoch und Sams⸗ tag zu erfolgen hat, wobei ein age beſonderes Augenmerk auf die gründliche Reinigung der Straßen reſp. der Straßenrinnen zu richten iſt. Das aüskehren des angeſammelten Schmutzes aus den Straßenrinnen auf die ahrdamme oder Fußſteige, wo derſelbe ge⸗ Johnhetemaßte liegen bleibt und öfters die nnerträglichſten Zuſtände verurſacht, iſt ſtreng unterſagt. Die Fahrdämme ſind bei naſſem Wetter wöchentlich zweimal vom Sch und Schmutz zu reinigen(abzuziehen), Schlamm und Schmutz darf nicht zur Ausfüllung der ußſteige verwendet werden, da dies 057 Fußgänger nur Schwierigkeiten pp. bereitet. Uſere Beamten 2 5 angewieſen, Ueber⸗ tretungen zur Strafanzeige zu bringen. Auch kann die erforderliche Reinigung auf Koſten der Säumigen durch Dritte von uns ver⸗ anlaßt werden. ie Hauseigentümer ſind ferner verpflichtet die Fußſteige in ordnungsmäßigem Zuſtande zu erhalten, Löcher mit Kies uſw. auszufüllen, wozu wir beſonders auffordern und ſtre kontrollieren werden. Die Bürgermeiſterei der heutigen Nr. enthaltenen Be wird für dieſe Zwecke entgeltlich Ki uſſorderung keine eben. Wird unſerer lamm tlich Kies ab⸗ W Fauaf geleiſtet/ werben wir gegen Säumige trafanzeige erheben und außerdem den Na⸗ men der Bürgermeiſterei mitteilen, die dann ute Ko ft der Säumigen die Fußſteige her⸗ ellen 0 Viernheim, den 10. 11 1923 Heſſ. Poltzeigm iernheim u bd wig. Deutſche, ſeid einig! Stärkt die Ruhrfront! Geſang⸗Verein„Sängerbund“ 60 000.— Mk. Weitere Beiträge nimmt entgegen Die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Lokales. ze Das ſchnelle Eſſen und in Verbindung damit das ungenügende Kauen wird von den Aerzten mit Recht für einen unverzeihlichen Fehler erklärt, der nur zu oft die Urſache von langwierigen Magen⸗ und Darm⸗Erkrankungen iſt. Die Verdauung ſoll und muß ſchon im Munde durch genügendes Zerkleinern der Biſſen und Vermiſchen mit dem Saft der Speicheldrü⸗ ſen beginnen. Kommen die Speiſen unzerkleinert in den Magen, ſo iſt derſelbe fortgeſetzt mit Ar⸗ beit überlaſtet, die er auf die Dauer nicht genũ⸗ gend vollbringen kann, und die Ernährung des Körpers leidet ebenfalls darunter. Ein weiterer großer Fehler iſt das Hiunterſchlucken zu heißer Nahrung, wie es vielen zur Gewohnheit wird. Mancher Magenkrebs hat ſeine Urſache in dem dauernden Reiz, welcher hierdurch auf die ſonſt geſunde Magenſchleimhaut ausgeübt wird. § Die Rheinbrücke Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen wurde von den Franzoſen abermals geſperrt. Angeblich darum, weil feindſelige Akte gegen Beſatzungsangehörige vorgekommen ſein ſollen. Die Sperre iſt verfügt bis 18. März. 5— Sport am Tivoli. S.⸗P. 09 1.— S.⸗V. O07⸗Mannheim kb. Liga: 2:0. S.⸗V. 09 2.— S.⸗V. 07⸗Mannheim 3. 1.2. Sport⸗ Verein 09 1. ſiegte am vergangenen Sonntag 2:0 gegen die komb. Liga der Sp.⸗V. 07⸗Mhm. S.⸗V. 09 1. war im ganzen Spiel überlegen und zeigte ein flottes und ſchönes Spiel. Sp.⸗ Vgg. 70⸗Mhm. hinterließ einen guten Eindruck. Sport hinterm Gaswerk. Nächſten Sonntag kommt auf den Amiecitia⸗Sportplatz die komb. Liga-Mannſchaft vom Verein für Raſenſport Mannheim zu einem Freundſchafts⸗ Spiel, worauf wir heute ſchon aufmerkſam machen. Alſo Sonntag auf, hinters Gaswerk! * Wohltätigkeits⸗Konzert. Wenn es gilt zu wohltätigen Zwecken beizutragen, marſchteren unſere Geſangvereine immer mit in vorderſter Linie. So iſt es auch diesmal, wo unſer alter Erbfeind die deutſche Weſtmark be⸗ droht und dadurch viele Tauſende unſerer Volkz⸗ genoſſen ins tiefſte Elend geſtürzt werden. Mit rühmlichem Belſpiel ſind ſchon die beiden älteren hieſigen Geſangvereine vorangegangen, dem am Sonntag der„Sängerbund“ mit ſeinem Weinheimer Bruderverein der„Eintracht“ folgte. Trotz des ſchönen Nachmittags, die Sonne lockte ins Freie, war der große Saal des Gaſthauſes zum Engel ſehr gut beſetzt. Das war ſicher ein gutes Zeichen, daß auch unſer„Sängerbund“ über einen recht ſtattlichen Freundeskreis verfügt. Der Chor„Bergfreiheit“ von Baumann, welcher von beiden Vereinen zuſammen geſungen, leitete das Konzert in vielverſprechender Weiſe ein. „Elſas Traum“, aus der Oper„Lohengrin“, v. R. Wagner wurde von Frl. Roth-Ludwigs⸗ hafen ſchön vollendet zu Gehör gebracht. Der Sängerin wurde reicher Beifall zuteil.„Abſchied“ v. A. Kirchel, war der Chor der Weinheimer. Bei dieſer Gelegenheit lernten wir die Weinheimer als gute Sänger kennen. Unſer einheimtſcher Opernſänger, Herr Salmon, errang mit ſeinem „Prolog aus der Oper Bajazzo“ verdienten, ſtürmiſchen Beifall.„Durch junges Grün“ war der nächſtfolgende Chor, der vom„Sängerbund“ flott zum Vortrag gebracht wurde. Das Duett aus der Oper„Carmen“, wurde von Frl. Roth und Herrn Konzertſänger Guſtin Lamberth, dem Dirigenten des Vereins, geſungen und eroberten ſich damit den ſtürmiſchſten Applaus der Zu⸗ hörer. Der Geſamtchor„Am Rhein“ v. Bröll, vertiet gute Schulung, der zum vollen Erfolg beigetragen hat. Nach 10 Minuten Pauſe be⸗ trat der Geſamtchor wieder die Bühne, zum Vortrag von„Frau Müllerin“ v. Leutz. Die Sänger haben auch hier ihr Können bewleſen. Die beliebte Sängerin Frl. Roth ſang drei herzige Liedchen für Sopran:„Vergebliches Ständchen“,„S'Zuſchau'n“ und„Warnung“. Reicher Beifall wurde ihr dafür zuteil, ſodaß ſie ſich zu einer nochmaligen Dreingabe ver⸗ pflichtet ſah.„Nußbraune Aeugelein“ v. Land⸗ häuſer war wieder ein Chor für die Weinheimer. Auch dieſer Vortrag bewies, daß der Chor unter der Leitung des Herrn Konzertſängers Guſtin Lamberth in guter Hut ſich befindet.„Stell⸗ dichein“ und„Was bringen uns die Reben“ Lieder für Bariton, wurden von Herrn Salmon mit Ruhe und Sicherheit geſungen, wie dies nur ſelten zu hören iſt. Zwel Lleder des Sänger⸗ bundes von Pauli und Neuert„Abſchted von der Alm“ und„Ein Heller und ein Batzen“ ernten wieder den ſtürmiſchen Beifall. Fräulein Roth und Herr Salmon ſangen die„Zauber⸗ flöte“ von Mozart mit ſolcher Hingabe und Vollendung, daß auch ſie ſich zu einer Drein⸗ gabe verſtehen mußten. Der Schlußchor„D'Wein⸗ rees“ v. Landhäuſer, war ein würdiger Abſchluß zum Ganzen. Frl. Pauline Rothſchlld⸗Weinheim, hat die Einzel⸗ und Geſamt⸗Darbietungen am Klavier begleitet, deren Lelſtungen über das Gewohnte noch wohltuend hinausgingen.