ing mit Küche e e ohnung u. Küche. Umzug wird vergütet. Von wem, ſagt die Exp. d. Blattes. Wohnnngs⸗Tauſch 2 Zimmer mit Küche und Zubehör gezen die gleiche hier ei Georg Pfennin Waſſerſtraße 65. 9 Verloren geſtern Nachmittag vom Rathaus bis Metzger Kempf ein Hausſchlüſſel. Um gefl. Rückgabe geg. Belohnung in d. Exp. d. Bl, wird gebeten. Acker zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Exped. d. Blattes. Zwei große ſteinerne Stall⸗ Krippen zu verkaufen. Von wem, ſagt die rp. d. Bl. Vork oder in Gold, den Ein gebrauchtes Damen⸗ Fahrrad gegen bar zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Graues Koſtüm Mittelftgur, Wollſtoff, gut erhalten, preis⸗ wert zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Blattes. Kauft u. ſchlachtet owie f fülg fer ur auft Jabob Nägel Waſſerſtraße am Kaiſerhof die Stückelung von den nicht ſtattgegeben werden. Ausgabe der Stücke. Die Zahlung mit Scheck oder Hirſchland. A. Levy. Auf Grund des Geſetzes vom 2. März 1928(R. G. Bl. Teil I, S. des Deutſchen Reiches, rückzahlbar nach 3 Jahren zu 120% ohne jeden Abzug, zur öffentlichen Für dieſe Schatzauweiſungen hat die Reichsbank die ſelbſchuldneriſche Bürgſchaft übernommen. . Die aufkommenden Deviſen fließen der Rei j b 0 e eee e ſen fließ ichsbank zu; dieſe hat unmittelbar das Recht, die Leiſtung der Deviſen Die Schatzanweiſungen ſind durch die Darlehnskaſſen des Reiches beleihbar. Die Zulaſſung zum Börſeuhandel wird ſchnellſtens in die Wege geleitet werden. Zeichnungsſtellen. Zeichnungen werden vom 12. bis 24. März bei der Zeichnung in Berlin C2, Breite Straße 8/9, bei allen Zweiganſtalten der Reichs i ſeneinri i d 5 f 0 hsbank mit Kaſſeneinrichtung und bei den unt itgli des Uebernahmekonſortiums und deren Zweigniederlaſſungen entgegengenommen. 0 10 0 1 0 bekanntzugebenden Zeichnungsſtellen und ihren ſämtlichen Zweigniederlaſſ Einteilung, Einlöſung der Schatzaunweiſungen. Die Schatzanweiſungen ſind ausgefertigt Die Rückzahlung der Schatzanweiſungen erfolgt am 15. April 1926 zu 120% ohne jeden Ab Feed Einzahlung. Der Zeichnungspreis beträgt 100 0%. erfolgen, und zwar in amerikaniſchen Dollar, Pfund Sterling, holländiſchen Guld chweizeriſchen Fr Peſen, argentiniſchen Peſos, japaniſchen Hen. 9960 10 e find e e Sofern andere Währungen als Dollar in Zahlung gegeben werden, werden zurzeit berechnet: Engl. Pfund 2.2.7, Holländ. fl. 25,3166, Schw. Frs. 53 Häniſche Kr. 52,: Schw. Frs. 53,3606, Norw. Kr. 54,6402, Schwed. Kr. Sollten im Wertverhältnis der rechnungsſätze vorbehalten. Spitzen werden zum Tagesmittelkurſe für„Auszahlung“ der eingereichten Deviſen in Mark bar vergütet. 0 Einzahlung hat bei der Zeichnungsſtelle, die die Zeichnung entgegenommen hat, für Rechnung der Reichsbank zu erfolgen. 5 Von 1 gezeichneten Beträgen ſind mindeſtens 40% bei der Zeichnung, der Reſt ſpäteſtens bis 14. April d. Is. zahlen. ür vor dem 14. April d. J. in Noten oder telegraphiſchen Aus f äge wird ei ü i f a 8 6 szahlungen gezahlte Beträge wird eine Vergütun 1⁰ ek für jede volle Woche der Vorauszahlung ge 0 a dee e der 11 eine volle Woche in Abzug gebracht. Bei Bezahlung mit Schecks und brieflichen Auszahlungen auf überſeeiſche 11 er emmt die Vergütung für Vorauszahlungen nicht in Betracht. Die Berechnung der Vergütung erfolgt unter Zugrundelegung des Mittelkurſes für Auszahlung New York vom 10. März d. J. 0 f 105 1 95 5 0 0 Zeichner erhält eine Mitteilung, in welcher Höhe ſeine Zeichnung angenommen worden iſt. Zur Abnahme der zugeteilten Beträge iſt 0 eee Vor der Zuteilung vollbezahlte Zeichnungen werden voll berückſichtigt. Wünſche wegen der Stückelung ſind in dem dafür vorgeſehenen Raum auf der Vorderſeite des Zeichnungsſcheins anzugeben. Werden derartige Wünſche nicht zum Ausdruck gebracht, ſo wird Reichsbank⸗Direktorium. Berliner Handels ⸗Geſellſchaft. S. Bleichröder. Commerz⸗ und Privatbank. Darmſtädter und Nationalbank, K. a. A. Delbrück Schickler K Co. Deutſche Bank. Direction der Disconto⸗Geſellſchaft. Dresdner Bank. J. Dreyfus& Co. Hardy& Co. G. m. b. H. Mendelssohn& Co. Mitteldeutſche Creditbank. Gebrüder Aunhold. Bayeriſche Vereinsbank. L. Behrens& Söhne. Simon am 15. April 1026 mit 1200 Tüczzahlbat. N gesucht. 155) werden hiermit Oolar⸗Schatzauweiſungen erſahren im Got haus z. Kalſerhof. Ein noch neuer billig zu verkau⸗ fen, ferner eine Kinder⸗ Bettſtelle U. einen trichterloſen lrammopnon zu kaufen ge⸗ ſucht. Von wem, ſagt die Exp. d. Bl. Id. Sohtalzimmer Speiſezimmer Küchen, Büch. ⸗Kleid.⸗Küchen⸗ ſchränke, Matratzen, Chaiſel., Div.„Betten, Federb., Waſchkom. Vert. u, a. korkurrenzl. billig Kupfermann Mannheim, H 3, 1 Zeichnung aufgelegt. Bedingungen Sabteilung des Kontors der Reichshauptbank für Wertpapiere Die Zeichnungen können auch bei den noch beſonders ungen erfolgen. Früherer Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. in Stücken zu 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar. zug nach Wahl des Reiches in Scheck auf New Dollar zu 1,5046 g Feingold gerechnei. Die Einzahlung kann nur in Deviſen(Noten, Schecks, Auszahlungen) i ö nordiſchen Kronen, ſpaniſchen Die Koſten der Einziehung der Schecks ſind von den Zeichnern zu tragen. g. . 37,7860 0800, Spaniſche Peſ. 64,2736, Argentin. Peſ 26,8849, Japan. Hen 20,9036= 10 Dollar berſchiedenen Währungen untereinander größere Verſchiebungen eintreten, bleibt Aenderung der Um⸗ Wäscherei gewährt; bei Schecks und brieflichen Auszahlungen auf europäiſche Plätze wird bei der Slärkewasche Heprenlelbwaäsche Annahmestelle: b. Frfsgur Rolschg Lorscherstr. 8. Zeig tte 155. Nor 5 0 4 N N g Zeichnungsſtellen nach ihrem Ermeſſen vorgenommen. Späteren Anträgen auf Abänderung der Stückelung kann Guterhaltene Näh⸗ Maſchine gegen ebenſolches Herren⸗ Fahrrad zu veitauſchen od. zu verkaufen. C. Groß Rathausſtraße 56. e der Schatzanweiſuugen erfolgt mit möglichſter Beſchleunigung, vorausſichtlich bis Ende April. Iſt die Auszahlung erfolgt, ſo werden die Stücke erſt nach Werteingang geliefert. Lincoln Menny Oppenheimer. Sal. Oppenheim jr. K Cie. Lazard Speyer⸗Elliſſen. . n ſobgs Ads U. Bannsa0lng. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen teueren Gatten, unſeren liehen Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Herrn Philipp Sax 3. im Alter von 80 Jahren nach kurzem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, Sonntag Abend halb 10 Uhr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Gleichzeitig ſagen wir auf dieſem Wege allen denen, die unſerem teueren Entſchlafenen die letzte Ehre erwieſen haben, unſeren herzlichſten Dank. Ganz beſonders danken wir der Hochw. Geiſtlich⸗ keit, ferner den ehrw. barmh. Schweſtern für ihre auf⸗ opfernde Pflege ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen und auch für die reichen Kranz- und Blumenſpenden. Viernheim, den 12. März 1923. Die trauernd Hinterbliebenen. Strauß& Co. M. M. Warburg& Co. 2 e * N F. K. UV. J * N 8— AN Einladung zur ordentlichen Haupt⸗ N Verſammlung am k. N77 0 Donnerstag, den 15. März im Vereinslokal. Um voll⸗ Erſcheinen bittet Der Vorſ. 1 Nas 4 2 donner Saatgelredg Strubes Schlanſt. Weizen 1. Abſ. Fuchs verb. Pfälzer Gerſte 1. Abf. Nr. 2 Beſeler Hafer 1. Abſ. eingetroffen und von w. Beſtellern alsbald gegen bar oder Tauſch abzuholen, auch können weiteren Be⸗ darf noch berückſichtigen und Aufträge für Torfmull u. Braunkohlen annehmen. Nikl. Winkler 12., Gem. b. H. Waldſtraße 16. Telefon 23. E eee und Saatweizen iſt eingetroffen und wird morgen Mittwoch gegen bar abgegeben. Johannes Adler 9. Teleſon 39 Jakobſtr. 10 Fußball⸗Club Amicitia 09 Hinterm Gaswerk Mittwoch, den 14. März abends 8 Uhr Spiel⸗ NN Ausſchuß⸗ 1 88 Sitzung Pn anſchlteßend. Zuſammen kunft der 2. und 3. Mannſchaft.! 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Perlen, Schmuck ſachen, Brenn⸗ ſtifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und FPfandſcheine über Jum˖slen kauft und tauſcht ſtreng reell günmer- samer d 4, 1, 2 fressen Inſerate und Notizen, die für die jeweils Dankſagung. Zurückgekehrt vom Grabe unſeres lieben, nun in Gott ruhenden unvergeßlichen Vaters, „Großvaters. Schwiegervaters, Schwagers und Onkels, Herrn Michael Huckele ſäagen wir für die liebevolle Anteilnahme währeud der Krankheit und beim Hinſcheiden ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ und Blumenſpende unſern tief⸗ gefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit ſür den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. harmh. Schweſtern 1 die liebevolle Pflege, dem titl. Männer⸗Geſang⸗ Verein für den erhebenden Grabgeſang, dem Freiw. l dem Krankenverein„Eintracht“ ſowie er Direktion der E emiſchen⸗Fabril Wohlgelen für die erwieſene letzte Ehrenbezeugüng und den Stiftern von Geelemneſſen. 13 ü Viernheim, den 12. März 19283. Die trauernd Hinterblieben Kücheneinrichtung und Divau neu u. gebr. Sofa . Vertiko, Waſchkomod. Läufer- Schweine Atr. Schränke, Matratz. ſteht billig zum etc, billig und neu bei Verkauf bei erſcheinende Nummer Klinger, S 2, 6 Karl Dewald, Waldstr. 18 beſtimmt find, müſſen 8 f Mannheim. Tag vorher in Jede Uhr der Redaktion ſein, repariert in eigener Werkſtätte um ſo das Zuſammen⸗ kommen aller Arbeit ſchnell, gut und billig am Drucktag zu ver⸗ Pf uhlfasser 15 e büten. Nur dann ö 120% Liter lakalt u stets vorrätig e e. idle Herausgabe 1 Ee watt fei e Ferkel 1 atraten, Kinder 10 een ö die Poſt bezogen monatlich 2000.— Mk. geteilt, daß auf Mehrheit nach Gerechtigkeit und„Frieden Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags. Der monatliche Bezugspreis beträgt 1500 Mk.— Durch Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Geſchäfts⸗Anzeiger Amtsblatt Viernheimer Zeitung Vieruheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Donnerslag, den 15. Mütz 1923 Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Falte 56 Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zeile 75.— Mk. für lokale und 150.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 300.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 100 200.— Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. D 0. Jahrg. — M 31 Zur Lage. Im engliſchen Unterhauſe iſt am Dienstag von liberalen Rednern erneut nach den Zielen gefragt worden, die Frankreich ſich bei dem Ein⸗ marſch in das Ruhrgebiet geſteckt habe. Von der Regierungsbank iſt auf dieſe Frage auch diesmal keine Antwort gegeben worden. Im Pariſer„Journal des Debats“ wird mit⸗ der Konferenz in Brüſſel auch der Plan einer Wiederbeſetzung von Frank⸗ furt a. M. erörtert worden ſei. Das Blatt wendet ſich gegen„gewiſſe Kreiſe“, die eine ſolche Ausdehnung der Beſetzung herbeiſehnen. Man ſtößt auch wieder auf Gerüchte über die Herbei⸗ führung einer Scheidelinie zwiſchen Süddeutſch⸗ land und Norddeutſchland. Nach einer Trahtmeldung aus Hagen i. W. beohachtet man das Vorgehen von Patrouillen von Gummersbach bis in die Gegend von Losberghauſen. Engliſche Offiziere in Gummersbach erklärten, daß die Engländer ſich den einzigen Weg, der noch ungehindert engliſche Waren ins beſetzte Gebiet führen laſſe, nicht ver⸗ ſperren laſſen würden. Man ſpricht auch von einem erneuten Proteſt der engliſchen Regierung gegen die Behinderung der engliſchen Warenein⸗ fuhr. Aber im großen Ganzen läßt England die Dinge am Rhein und an der Ruhr ruhig ge⸗ ſchehen! N Wie eine„Idylle“ in dem bitteren Streit, mutet die nachfolgende Mitteilung aus Pari an: In einer Verſammlung, die von der„Jute, nationalen Frauenliga für Friede und Freiheit“ der„volkstümlichen Union für einen allgemeinen Frieden und dem franzöſiſchen Zweige des Ver⸗ ſöhnungsbundes“ ins Hotel des Societes Sa vantes in Paris einberufen worden war, wurde in einer Reſolution gefordert, daß Deutſch⸗ land und Frankreich ſich dem unparteilichen Ur teil eines neutralen Mittlers oder eine internationalen Organiſation wie dem Völker⸗ bund unterſtellen. damit ſo aufs ſchnellſt die ſtrittigen Fragen der Wieder gutmach⸗ ung geklärt und die Zurückziehung der Beſatz ungstruppen ermöglicht wird. In der Begrün dung der Reſolution wird darauf hingewieſen daß infolge der wirtſchaftlichen Verbundenheit der Welt der Ruin Deutſchlands den Rui: Frankreichs nach ſich ziehen würde. Die Anwen dung von Gewalt bringe Mißverſtändniſſe her vor die neue Gewalttatenkeime und. Kriege be dinge. Wann wird die Zeit kommen, wo nicht nu einzelne Wenige, ſondern das Volk in ſeine ru und einen Weg beſchreitet, der zur wirklichen Lö fung der zwiſchen Frankreich und Deutſchlan bestehenden Fragen führen kann?! Die Hoffnung auf einen baldigen Anbru⸗ dieſes Tages iſt außerordentlich gering. Die franzöſiſchen Kreiſe, welche den Einmarſch in das Ruhrgebiet unternommen haben, ſind der Mei⸗ nung, daß in kürzeſter Friſt Deutſchland auf den Kuien liegen und um Gnade bitten werde. Im engliſchen Unterhauſe haben am Dienstag auch konſervative Redner dieſe Stimmung kundgege; ben. Die Stellungnahme des größten Teiles der engliſchen Konſervativen für Frankreich und ge⸗ gen Deutſchland muß außerordentlich merkwürdig berühren. f Ob die Herren Lords ſchließlich nicht doch zu dem Bekenntuiſſe kommen werden, daß ſie ſich in der Bewertung der Ereigniſſe und in der Be⸗ wertung der Willenskraft des deutſchen Volkes getäuſcht haben? Wir leben nicht mehr in der Zeit der deutſchen Fürſtenherrſchaft, wo zeitwei⸗ lig der eine Fürſt ö 11 Paris erſchien als der andere, weil ihm die In⸗ tereſſen ſeiner Dynaſtie wichtiger waren, als die Lebensbedingungen der deutſchen Volksge⸗ ſamtheit. Wie die Notizen des Miniſters von Dalwigk ergeben, ſchielte beiſpielsweiſe der Darmſtädter Hof noch zwiſchen 1866 und 1870 nach Napoleon, ob dieſer die heſſiſche Souveräni⸗ tät retten könnte. Zur Zeit des großen Corſen ſetzte Frankreich deutſche Könige und Großherzöge ein und hielt deren Truppen unter Umſtänden auch zum Marſche gegen eigene Volksgenoſſen in der Hand. 8 Solche Zeiten ſind heute nicht mehr da. Das deutſche Volk hält ſein Schickſal ſelbſt in der Hand. Es weiß, was in dieſem Kampfe auf dem Spiele ſteht, und deshalb iſt ſein Ziel: Ver⸗ handlung und Verſtändigung mit Frankreich, nicht aber bedingungsloſe Kapitulation! Am Montag iſt Poincare mit einem gro⸗ ßen politiſchen Stabe nach Brüſſel gefahren, um mit der belgiſchen Regierung eine Kon⸗ ſerenz abzuhalten, Dieſelbe ſoll nach einer Preſſe. meldung der Abſicht gelten, ſich über die gemein⸗ ſamen Ziele des gegen Deutſchland unternom⸗ un Wirtſchaftskrieges zu einigen und ein habe, »ſche Vorſchlag. noch eiliger und devoter in K halten? Mindeſtprogramm für eventuelle Ver⸗ handlungen mit Deutſchland auszuarbeiten. Nach dem„Petit Pariſien“ ſol ferner ein neuer Plan der Herren Degoutte und Coſte zur Ver⸗ ſchär fung der Blockade im Ruhrgebiet diskutiert werden. Von dieſer Blockade ſagt das „Echo de Paris“, daß ſie in grauſamer Weiſe auf das Leben der Bevölkerung zu wirken beginne. Der„Petit Pariſien“ ſpricht von einem in Brüſ⸗ ſel zu treffenden endgültigen Abkommen, um das Ruhrgebiet auf die beſte Art und Weiſe auszunutzen. Nach einer Drahtmeldung war die Konfe⸗ renz in Brüſſel bereits am Montag abend 6 Uhr beendet. Poincare reiſte am Dienstag morgen nach Paris zurück. Er gab den Jour⸗ naliſten keinerlei Erklärungen. ſondern verwies ſie auf den offiziellen Bericht. Nach dem letztern iſt eine Einigung über die durchzuführenden Maßnahmen herbeigeführt worden, um Kohlen und Koks nach Frankreich und Belgien zu ſchaf⸗ fen. Ferner habe man ſich über die Durchführung der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie und über Sanktionen als Folge von Beläſtigungen der Beſatzungstruppen geeinigt. Des weiteren ſei man darüber einig geworden, daß die Räum⸗ ung der Ruhr und der neubeſetzten Gebiete auf dem rechten Rheinufer nicht gegen Verſprechun⸗ gen, ſondern gemäß der Schnelligkeit, mit der Deutſchland die Reparationsperpflichtungen durch⸗ führe, durchgeführt werden ſolle. Außerdem ſei beſchloſſen worden, vom Reiche Garantien für den Schutz derjenigen Deutſchen zu fordern, wel⸗ che ſich in den Dienſt der Alliierten geſtellt hätten. *. Auf die Rede des Reichskanzlers Dr. Cuno über ein der Pariſer Konferenz vorzulegendes deutſches Reparationsangebot bat Poincare offiziös anworten laſſen, daß ein ausgearbeitetes deutſches Angebot überhaupt nicht vorhanden geweſen ſei und daß man ſich in Paris geweigert den deutſchen Abgeſandten Dr. Bergmann bloß anzuhören. Abg. Dr. Streſemann iſt in einer am Sonntag in Frankfurt a. M. gehal⸗ tenen Rede auf dieſen Punkt näher eingegangen und hat über den Vorſchlag, den Dr. Bergmann der Pariſer Konferenz unterbreiten ſollte, ſich in folgender Weiſe geäußert: „Bei Feſtſetzung der Reparationsſumme ſollte eine internationale Anleihe aufgenommen wer⸗— den, die insgeſamt den Reparationen zugute kom⸗ men ſollte. Bliebe die Anleihe hinter der end⸗ gültigen Reparationsſumme zurück, ſo wollte Deutſchland für die Differenz die Zinſen an die Reparationskommiſtion zahlen Die während des Deutſchland zu gewährenden Moratoriums ge⸗ ſtundeten Betröge erklärte ſich Deutſchland ſpäter nachzuzahlen bereit. Ueber eine etwaige fernere Rate ſollte ein internationales Sachverſtändigen⸗ kollegium auf Grund der ſich ergebenden deutſchen Situation entſcheiden. Dieſer Vorſchlag war ſchriftlich fixiert u. mit den Induſtriellen durchbe⸗ raten, die für Zahlung der Goldzinſen die Ga⸗ rantie zu übernehmen ſich bereit erklärten. Dieſe wäre dann zur gegebenen Zeit in geſetzliche Form gebrack“ worden. Dieſes ſchriftlich firier⸗ te deutſche Reparationsprogram m bot Frankreich mehr als der engli⸗ Der deutſche Vorſchlag war Poincare zur Zeit der Pariſer Konferenz bekannt, obgleich dieſer ihn nicht offiziell eutgegengenom⸗ men hat. Frankreich wollte keine Verſtändigung, ſondern den Einmarſch ins Ruhrgebiet und ließ deshal“ keinerlei Diskuſſion dieſes Antrages zu.“ * Während Bonar Law mit verſchränkten Armen dem Ringen zwiſchen Frankreich und Deutſchland zuſteht, wird es in der e ngliſchen Publiziſtik immer lebendiger. In der„Ti⸗ mes“ hat der Herausgeber der angeſehenen eng⸗ liſchen Wochenſchriſt„Spectator“, Lee Stra⸗ chie, der als einer der bedeutendſten engliſchen Volkswirte auch im Auslande bekannt iſt, be⸗ merkenswerte Ausführungen veröffentlicht, die die in England herrſchende Volksſtimmung über das Vorgehen Frankreichs klar erkennen laſſen. Er weiſt darauf hin, duß das franzöſiſche Volk ſich vollſtündig im Irrtum befinde wenn es glau⸗ be, daß ſeine Ruhrpolitik in England von einer großen Partei gebilligt werde. Es gehe nicht 10 vom Hundert im Unterhauſe, die nicht jubeln würden, wenn ſie hörten, daß Frankreich ſeinen ſchlecht beratenen Plan aufgegeben und mit der Räumung der Ruhr begonnen habe. Stra⸗ chie fährt dann fort: „Erwartet das franzöſiſche Volk aus der Ruhr⸗ beſetzung das Geld für die Entſchävigung zu er. Werden die Franzoſen nicht gewahr, daß ſie Franken ausgeben, um Sous zu erhal⸗ ten? Sehen ſie nicht, daß ſich dieſe Tatſache in librer Valuta widerspiegelt und in dem wachſen⸗ den Zinsfuß. den ſie für ihre Anleißen bezahlen müſſen, und in der Potrlendiokeit neuer Steuern? Und das geſchieht ehe den tten ihrer ameri⸗ kaniſchen und engliſchen Kriegsſchulden, der ſo unaufhaltſam und unvermeidlich auf dem Marſche iſt, wie der Halbſchatten vor der Sonnenfinſter⸗ nis, den Staatsſchatz berührt hat. Sicherlich weiß Frankreich heute, daß es den Reichtum einer halb bankerotten Welt vermindert hat und ihn fort⸗ dauernd vermindern wird. Ich flehe Frank⸗ reich an, ſich zu erinnern, daß die Welt im all⸗ gemeinen und wir im beſonderen es nicht nur verantwortlich dafür halten werden, daß es die Hilfsquellen des gemeinſamen Schuldners ver⸗ geudet hat, ſondern daß wir und Amerika ſpäter finanzielle Verlegenheiten, die durch ſeine Politik der Zerſtörung des deutſchen Handels entſtehen werden, nicht als Entſchuldigung der Nichtzah⸗ lung der Schulden Frankreichs annehmen wer⸗ den. Das klingt hart, ja brutal, aber Nationen wie Menſchen können brutal werden, wenn es ich um Geld handelt... Das britiſche Volk iſt arm, iſt notleidend, und fühlt tiefe Beſorgnis wegen der Zukunft. Aber in den letzten ſechs Monaten hat es den Schimmer einer beſſer wer⸗ denden Zukunft geſehen. Wenn es erſt vollſtän⸗ dig klar wird, daß jetzt wieder alle ſeine Hoff⸗ nungen vernichtet ſind, dann wird es in eine häßliche Stimmung geraten und leicht zu plötz⸗ lichen und heißblütigen Entſchlüſſen kommen. Frankreich, im beſten Falle alleinſtehend, und im ſchlimmſten Falle ſcharf bekämpft, kann keinen Er⸗ folg haben, es ſei denn durch Selbſtaufopferung. Ift es wirklich der Mühe wert, unſere Freund⸗ ſchaft, unſeren guten Willen zu verlieren, wäh⸗ rend es gleichzeitig keine neuen Sympathien ge⸗ winnt, weder in der alten noch in der neuen Welt? Frankreich iſt zweifellos ein ſich ſelbſt erhaltendes, ſich ſelbſt achtendes Volk, aber darf ſelbſt Frankreich es agen, als das Volt ange⸗ ſehen zu werden, das für eine ganze Generation die Wiederherſtellung Europas zurückgehalten hat? Denn das muß die Folge des Fehlſchlagens ſeiner Politik ſein. Sicherlich würde es weiſer für Frankreich ſein, noch jetzt in der elften Stunde zu ſagen: Zeigt mir einen beſſeren Weg für die Sicherheit, die ich wünſche und die ein zugeſtan⸗ denes Recht iſt, und ich will eine Politik dran geben, die ich zwar für gerechtfertigt halte, von der ihr aber ſagt, daß ſie die Grundlagen Welthandels erſchüttert, und die euch mit Be⸗ ſorgnis und Unruhe erfüllt.“ g Die unabhängige engliſche Preſſe nimmt mit wachſender Entſchiedenheit gegen die franzöſiſche Ruhrpolitik Stellung. Auch die in England viel⸗ verbreiteten Sonntagsblätter üben an der Lage, wie ſie ſich geſtaltet hat, eine ernſte Kritik. Die „Sunday Times“ fordert den Rückzug der eng⸗ liſchen Truppen aus dem Rheinland, wo die Würde Englands täglich leide. Die„Sunday Times“ wirft Bonar Law vor, es in der Ruhr⸗ frage an Rückgrat fehlen zu laſſen. In der„Re. vue“ ſchreibt Ramſay Macdonald, daß die Regie⸗ rung Bonar Law Frankreich dazu ermutige, kei⸗ nerlei Reſpekt vor England zu haben. Ausgewieſen. In Mainz: Dr. Sprenger, vorſitzender der ſozialdemokr. Partei 0 Diehl. Generalſekretär der heſſiſchen Zen⸗ trumspartei, und Stadtv. Alten dorf. Vor- ſitzender der volksparteilichen Fraktion: ferner. der durch ſeine politiſche Tätigkeit in der Deutſ hen Volkspartei bekannte eyangeliſche Pfarrer Berck. In Alzey: Verleger des„Alzeyer Beobach⸗ ter“ R. Pfund, In Frankenthal: Mutſchack und Bayer In Rheinzabern: Acker, 5 1 5 In Ludwigshafen: Oberinſpektor Spießregen vom Eiſenbahnbetriebsamt 1. ee Koblenz, 11. März. Die Rheiplandkom⸗ miſſion hat am 6. und 7. März 65 neu un amten⸗ ausweiſungen vorgenommen, darunter befinden ſich 10 Zollbeamte 10 Eiſenbahnangeſtellte und 22 Lehrer. Nach einer Pariſer Meldung aus Düſſel⸗ dorf ſind infolge der geſtrigen Ermordung eines franzöſiſchen Leutnants und eines Eiſen⸗ bahnbeamten in Buer der Bürgermeiſter von Buer und zwei hervorragende Perſönlichkeiten der Stadt als Geiſeln verhaftet worden. Alle Kafßees und Kinos ſind geſchloſſen. Der Ver⸗ kehr in den Straßen iſt von 7 Uhr abends ver⸗ boten. Der Stadt iſt eine Buße von 100 Millio⸗ nen auferlegt worden. Dieſe Maßnahmen wer⸗ den aber nür als proviſoriſch erachtet und ſie werden verſchärft werden wenn es nicht gelingt, die Urheber des Mordes zu verhaften. Die Si⸗ cherheitspolizei von Recklinghauſen iſt mit der Unterſuchung über den Mord beauftraat worden . Der Betriebstongreſt der e e e In Eſſen hat mit Erlaubnis des 08 e dor rheiniſch⸗weſtfäliſche 1 0 0 zätekongreß der Kommuniſten ſtalngeſnden.. ie Kommuniſten behaupten, es ſei ihnen der Vor⸗ ichlaa aemacht worden. die Betriebe im Namen Fraktions⸗ Stadtv. die Eiſenbahngehilfen Eiſenbahngehilfe ordneten Lady Aſtor angenommen, Frlaufhäuſern erſt vom 18. Lebensjahre an geſtat⸗ oer Arbeiterſchaft unter der Garantie ver Er⸗ füllung der Reparationsverpflichtungen zu über⸗ nehmen. Erfahrungsgemäß reden die Kommuni⸗ ſten viet mar als ſie verantworten können. de Fibaghe des beulichen Eihen- tums in Ametita. Wie der Sonderbeauftragte des Hanſa-Bundes, der nach nunmehriger Annahme des Geſetzes be⸗ treffend die Freigabe des beſchlagnahmten deut⸗ ſchen Vermögens in Amerika eine eingehende Beſprechung mit dem Verwalter des feindlichen Vermögens in Waſhington hatte, kabelt, iſt der Treuhänder damit beſchäftigt, mit größter Be⸗ ſchleunigung die nötigen Aus führungs⸗ beſtimmungen zu dem Freigabegeſetz auf⸗ Dieſe Ausführungsbeſtimmungen, die dem Hanſa⸗Bund ſofort zugehen werden, ſind innerhalb 14 Tagen zu erwarten. Es wird ſchon jetzt darauf aufmerkſam gemacht, daß unter allen Umſtänden in jedem Einzelfalle ein Antrag auf Freigabe geſtellt werden maß. Intereſſenten erhalten durch den Hanſa⸗Bund, Ber“ NW 7, Dorotheenſtr. 36, unentgeltlich Aus⸗ kunft. 5 zuſtellen. Deukſches Rei Aenderungen in der Beamtenbeſoldung. Berlin, 11. März. Wie wir von zuſtändi⸗ ger Stelle erfahren, erhöhen ſich die Beamtenge⸗ hälter im Monat März noch inſoweit, als außer den Vorſchußzahlungen auch noch Erhöhungen der örtlichen Sonderzuſchläge gewährt werden ſollen. Die Verhandlungen darüber beginnen am Dienstag. Die Beſatzungszulage ſoll für alle Beamten gleichmäßig um 10000 Mark und die Kinderzulage für Beamte im beſetzten Ge⸗ biet gleichmäßig um 2000 Mark erhöht werden. Das am 1. April fällige Gehalt ſoll bereits jetzt zur Auszahlung kommen. Engliſch⸗deutſche Heiraten. Seit dem Waffenſtillſtand haben im Rheinland 400 engliſche Soldaten ſich mit deut⸗ ſchen Frauen verheiratet. * a Das deutſche Privat⸗Eigentum in Eng⸗ land beträgt nach einer im Unterhaus gemachten Mitteilung ca. 199 Millionen Pfund Sterling, die Schulden deutſcher Untertanen in England betragen 55 Millionen Pfund. Der engliſche Beſitz in Deutſchland wurde auf ca. 43 Millionen Pfund, und die engliſchen Schulden in Deutſch⸗ land auf 12 Millionen Pfund berechnet. Ausland Ein engliſches Kaufhausgeſetz. O London, 11. März. Im Unterhaus wurde. mit 333 gegen 56 Stimmen eine von der Abge⸗ eingebrachte Vorlage der Zutritt zu den wonach tet wird. Bisher konnte ſchon an Vierzehnjährige Bier und an Sechzehnjährige alle übrigen Ge— tränke verabfolgt werden. Es iſt dies die erſte Vorlage, die im Unterhaus von einer Frau ein⸗ gebracht worden iſt. 2 B75 4 Jels im Meer! Püpſtiche und welche dipzomalke der Gebemtonkt. N Unter dem Titel„Die päpſtliche Diplomatie und Kardinal Conſalvi“ brachte in den letzten Wochen die angeſehene italieniſche Zeitung Corriere d'Ftalia eine zeitgemäße Be⸗ trachtung, in der die heutigen politiſchen Zu⸗ ſtände ſamt der Ratloſigkeit der weltlichen Diplomatie ihnen gegenüber in überraſchende Parallele mit den Verhältniſſen vor rund 100 Jahren geſtellt ſind. Für uns Deutſche, insbe⸗ ſondere uns Katholiken entbehren die der Dar⸗ ſtellung zugrunde liegenden hiſtoriſchen Tat⸗ ſachen in ihrem letzten Ausklang nicht eines ſtar⸗ ken Antriebs zu Troſt und Hoffnung in dieſer ganz von Gewalt beherrſchten Zeit. Zwei der ſchwerſten und bedeutendſten Folgen des großen Krieges, heißt es in dem Artikel, ſind ohne Zweifel auf der einen Seite der Wirr⸗ warr, in welchem ſich die weltliche Diplo⸗ matie befindet, und auf der anderen Seite die Ruhe und Sicherheit in der päpſtlichen Diplomatie. Erſtere ſcheint ſo weit gekommen zu ſein, daß ſie heute nicht mehr weiß, wohin ſie hren Fuß ſetzen, ihr Auge wenden, ihre Sorge rich⸗ ten foll. Der Kriegszustand iſt ſeit mehr als vier Jahren beendet, und unſere Diplomatie hat ſich bislang unfähig erwieſen, einen wirklichen Frieden herbeizuführen, ſo daß die Nationen mehr denn je erſchüttert und ſich in einer krampfhaften Beun⸗ ruhigung befinden; von allen Seiten droht die Ausſicht neuer blutiger Tehdꝶen. matie ſicher und ruhig inmitte randu des durch den Krieg hervorgerufenen ſchrecklichen Kampfes der Menſchheit. Nach dem Kriege fand ſich die päpftliche Diplomatie bereit und fähig, mit Tatkraft und Erfolg ihre Aufgaben, die durch die Umſtände veranlaßt oft genug ſehr ſchwieriger und heikler Natur waren, zu erfüllen. So hat ſie un⸗ erwartete Erfolge zu verzeichnen, von großer Be⸗ deutung für die Gegenwart von unberechenbarem Wert für die nächſte Zukunft. Es entſpricht demnach der vollen Wahrheit, was ein politiſcher Schriftsteller ſagte, daß der wahre und einzige Sieger in dem allgemeinen Kampfe der Völker von 1914 bis 1918 der Hl. Stuhl gewe⸗ ſſen ſei, welcher ſeiner Natur nach an dem blutigen „Kampfe nicht teilzunehmen, hatte und zum größten Glück auch gehindert wurde, an dem mündlichen Streite bei den traurig berühmten Verhandlungen über den armen Frieden vertreten zu ſein. Der Vatikan und Deutſchland. Der frühere bayriſche Reichsrat Frhr. von ramer⸗Klett nimmt im„Bayriſchen Ku⸗ ier“ gegen den von einzelnen Auslandsſtellen unternommenen Verſuch Stellung, den Vati⸗ Ta zu verdächtigen, als ob er auf eine Tren⸗ mung Deutſchlands hinarbeite. Demgegen⸗ über erinnert Frhr. v. Cramer⸗Klett daran, daß der Vatikan nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges nur ein Ziel beſonders verfolgte: Die Erhaltung eines feſten mitteleuropäiſchen Blocks der Ruhe und Ordnung. Sicher ſei, daß ſich kei⸗ ne Regierung der Welt ſo für die Integrität des Deutſchen Reiches eingeſetzt habe, wie der Vati⸗ kan, der ſeit dem Krieg unermüdlich verſucht ha⸗ be, dem Reich zu Hilfe zu kommen bei aller Wahrung der Neutralität. Wie würde ſich ſo fragt der Frhr. v. Cramer⸗Klett, das der Kurie jetzt vielfach vorgeworfene Liebäugeln mit ſepa⸗ ratiſtiſchen Tendenzen mit der Errichtung einer Nuntiatur erſter Klaſſe in Berlin vereinbaren laſfen, wobei doch München als diplomatiſche Vertretung der Kurie an Wert ſtark verloren habe und das Schwergewicht planmäßig an den Sitz der Reichsregierung verlegt werde? Frhr. b. Cramer⸗Klett erinnert dann auch an die letzte große Spende des Papſtes für die deutſchen Stu⸗ denten aller Konfeſſionen und an die Worte der Enzyklika der letzten Weihnachten, worin der Verſailler Vertrag als eine Fortſetzung des Frieges bezeichnet wird. Die Goldanleihe. Aus dem Reichstag wird uns mitgeteilt: Der Reichstag hat nunmehr das Geſetz ver⸗ abſchiedet, das man kurz als Goldan— leihegeſetz bezeichnen kann. In dem Entwurf, den das Reichsfinanzminiſterium vorlegte, ging das Geſetz unter der Bezeich⸗ nung der„Beſchaffung von Mitteln zur Bil⸗ dung eines Deviſenfonds“. Der Reichstags⸗ ausſchuß hat jedoch die eigentliche Beſtim⸗ mung klarer umſchrieben, indem er den Zweck des Geſetzes in der Ueberſchrift kenn⸗ zeichnete: Die Ausgabe von Dollar⸗Schatzan⸗ weiſungen. Auch dieſe Firmierung trifft ja die eigentliche Zweckbeſtimmung nicht völlig, denn nach der Erklärung des Reichsfinanz⸗ miniſters ſollen ja nicht nur amerikaniſche Dollars, ſondern auch andere hochwertige Va⸗ luten eingezahlt werden. Die Regierung verfolgt mit dieſer Anleihe, wie wir an die⸗ ſer Stelle ſchon oft dargelegt haben, den Zweck, dem Reich einen jederzeit greifbaren Vorrat von Deviſen zur Verfügung zu ſtel⸗ len, der im Interelle der Stützung der Wäh⸗ Das Geſetz, wie es nunmehr aus dem A N chu hervorgegangen iſt, hat folgenden laut:„ 8 1. Der Reichsminiſter der ermächtigt, 50 Millionen durch Ausgabe von Schatzanweiſungen flüſſig zu mache [Die Beſtimmung darüber, wann, in welchen Beträgen und unter weſchen Bedingungen die Schatzanweiſungen auszugeben ſind, bleibt e Eine Veranſchlagung der mit der Behebung der Schatzanweiſungen und der Verwe ihres Erlöſes zuſammenhämzenden Eim men und Ausgaben im Reicshaurshalts ſowie deren Nachweiſung 8 haltsrechrrung findet nicht ftatz fedoch iſt dem Rechnungshofe des Deutſchen Reiches über dieſe Einnahmen und Ausgaben jährlich be⸗ ſonders Rechnung zu legen. 5 05 S 2. Auf die Schatzanweiſungen und die dazu gehörenden Zinsſcheine finden die Vor⸗ ſchriften der Paragraphen 3, 4, 8—17 Reichsſchuldenordnung vom 19. März 1900 (Reichsgeſetzblatt S. 129) entſprechende An⸗ wendung. 5. § 3. Dieſes Geſetz tritt mit dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. 5 Die Goldanleihe wird nunmehr am 12. März zur Zeichnung aufgelegt. Die Zeich; nungsfriſt endet am 15. April. Die Stücke die die Bezeichnung„Deutſche Goldſchatzan⸗ weiſungen von 1923“ tragen, werden lauten auf 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar. Man iſt von dem urſprünglichen Plan, auch Stück von einem Dollay auszugeben, abgekommen, weil es ſich bei dieſem Papier nicht um das eigentliche wertbeſtändige Anlagepapier han⸗ delt, ſondern weil die Landwirtſchaft für die Zeichnung und Aufnahme dieſer Anleihe mobil gemacht werden ſoll. Die Rückzahlung erfolgt im Jahre 1926, vorausſichtlich vom 15. Mai 1926 ab und zwar in Dollars zum Kurſe von 120 Prozent. Damit würde eine etwa 6prozentige Verzinſung garantiert. Die Reichsregierung wird ſich aber vorbehalten, falls etwa der Dollar zu dieſem Zeitpunkt die Parität überſchritten haben ſollte, auch ge⸗ gebenenfalls in effektivem Golde zu zahlen. Die Reichsbank übernimmt die volle Bürg⸗ ſchaft für dieſe Anleihe, ſodaß ſie alſo nach eder Richtung hin geſichert iſt. 1 Nl Poſffſcher Landtag. Neue Vorlagen, Anträge und Anfragen. Darmſtadt, 12. Märj. Dem Landtag ſind wieder eine Anzahl Vorlagen, Anträge, Anfragen uſw. zugegangen, darunter zwei Regierungsvor. lagen über Niederſchlagung von Strafverfahren, eine Regierungsvorlage betr. die Anforderung von 2 Millionen Mark für die Schaffung eines Erholungsaufenthaltes für Beamte. Außerdem ſoll das Hotel„zur Krone“ in Jugenheim mit Inventar für etwa 130 Millionen Mark erworben werden. Zwei weitere Vorlagen betreffen die Beſchaffung von Geldmitteln zur Förderung des Wohnungsbaues im Jahre 1923. Die Regierung ſoll ermächtigt werden, unter Zugrundelegung des geſetzlichen Aus ſchlaggeſetzes Geldmittel bis zum Betrage von 25 Milliarden Mark zu beſchaf⸗ fen. Das Geſetz über die Wohnungsbauabgabe ſoll dahin geändert werden daß die Erhöhung des urſprünglich angeforderten Betrages von 190 Millionen auf 590 Millionen Mark erfolgt. Für die Vergrößerung der Univerſitätskanzlei in Gie⸗ ßen werden zuſammen etwa anderthalb Millio⸗ men Mark erforderlich. Die Abg. Kiel und Gen. beantragen die Abänderung des Tabakſteuerge⸗ tur an der Land es Inſtituts Körperku Zuniverſttät, ſowie über Notlage der Nichtordinarien an der Lande ö verfität. Eine Reihe von Anfragen betreffen den Morphiumunfug in Bürſtadt, die Waſſerverhält⸗ zmniſſe im Gebiet der Weſchnitz ete., die Nachteile der Schüler und Schülerinnen im beſetzten Ge⸗ biet, den Arbeiterverkehr zwiſchen Viernheim und Mannheim die Gewährung des Ortszuſchlags und der Beſatzungszulage an verheiratete Beam⸗ tinnen, der Lohnausfall durch Einſtellung des Bahnverkehrs und die Brennholznot. 1 Die heſſiſche Regierungskriſe ſiſt immer noch nicht gelöſt. Nachdem Herr Hen⸗ rich ſein Verbleiben im Amte angekündigt hatte, blieb für die Deutſche Volkspartei nur der Seſſel des Juſtizminiſters frei. Sie würde denſelben annehmen, wenn ihr das Bildungsamt noch dazu gegeben würde. Das wollen die So⸗ zialdemokraten unter keinen Umſtänden. Die Deutſche Volkspartei iſt durch dieſen ſozialdemo⸗ kratiſchen Widerſtand vor der peinlichen Lage bewahrt worden, einen vierten Miniſterpoſten zu beſetzen, trotzdem ſie in den letzten Jahren ihr heißeſtes Bemühen darauf gerichtet hatte, der Oeffentlichkeit zu beweiſen, daß der Regierungs⸗ apparat in Heſſen zu groß und zu koſtſpielig ſei und daher die Zahl der Miniſter verringert wer⸗ den müſſe. Die Regierungskriſis mit ihren Be⸗ gleiterſcheinungen mutet wie ein Theater an, von dem man nicht immer weiß, ob die einzelnen Rollen oder die einzelnen Perſonen das Wichtigere ſind. Für das Zentrum dürfte ſich die Notwendigkeit ergeben, bald ein klares Ent⸗ weder— Oder zu ſprechen!. 2 In einem Artikel„Ein ungeſühntes Un⸗⸗ recht“ in der„Neuen Bad. Landesztg.“ iſt zuf leſen:„Iſt es ſchon eine Grauſamkeit, die Altruhegehaltsempfänger von Reichswegen zu behandeln, als ob ſie Staatsbürger niede⸗ ven Rechtes wären, als ob ihre Leiſtunge minder bedeutungsvoll, minder anerkannt wären, ſo iſt es erſt recht eine Ungeheuerlich⸗ keit, den ſog. Zwangspenſionären, die auf een Befehl nicht mehr den Zeitpunkt der Durchführung der neuen Beſoldungsgeſetz bung abwarten durften, das vorzuenthalten was ihnen von Gott⸗ und Rechtswegen ge⸗ bührt und was man nach der Geſetzesvor⸗ lage zu geben ſich auch verpflichtet hielt. E ſiſt und bleibt Sache des Landtages, hier end⸗ lich die Entſcheidung im Sinne des Rechtes zu fällen und ſich nicht immer hinter die Re⸗ gierung und hinter das Reich zu verſchanzen.“ Wir ſchließen uns dieſen Ausführungen an, e da an einer anderen Stelle des 20 wähnten Artikels mit Recht geſagt wird:„So ſteht der einzigartige Fall in Deutſchland d daß rund tausend Beamte eines Landes al (Ruheſtändler dafür büßen müſſen, daß ihr Regierung voreilig Maßnaumnen der Zwangs⸗ penſionierung tat, deren Wirkungen bis heute Koch icht ausgealichen ſind.“. Ein Dementi Krupps. Berlin, 7. März. Die Firma Fr. Krupp bittet um Veröffentlichung 1 9 Ertlä⸗ rung: Wiederholt brachten die„Daily Mail“ und andere ausländiſche Zeitungen, neuer⸗ dings wieder die„Newyork Tribune“ die Meldung, die Firma Krupp befaſſe ſich mit der Herſtellung von Kriegsmaterial in Ruß⸗ land. Insbeſondere wurde berichtet, Krupp Habe die Putilowwerke übernommen. Dem⸗ 0 N Die Alt⸗ und Neupenſionäre. —— letregierung, den Beſitz „ N uni- oder ſonſt jemanden be hauptung von der Uebernahme dieſer Werke durch Krupp iſt von Anfang bis zu Ende er⸗ funden. * 5 1 1 5 c Der Prozeß der Gräfin Panin. Als in fta eee noch am Ruder war, ſaß eine dame, die Gräfin Panin, als Unterſtaatsſekretä⸗ ein im Unterkichts⸗Miniſterium. Ihr ganzes geben und Vermögen hatte die Gräfin ſozialen Zwecken geopfert, überall trat ſie als Wohltäterin des Volkes auf und hatte noch zuletzt in Peters⸗ burg ein großes Volksheim gegründet, Als nun die Bolſchewiſten zur Herrſchaft gelangten, brachte ſie die ihr verfügbaren Regierungsgelder von 34000 Rubel in Sicherheit. Das reizte aber die Wut der Bolſchewiſten, die ſie vor das Revolu⸗ kionstribunal ſchleppten und der Unterſchlagung beſchuldigten. Nach mehrmonatlicher gemeiner Haft fand die Verhandlung ſtatt, welche von ei⸗ nem Fabrikarbeiter geleitet wurde. Die Gräfin wurde nach franzöſiſchem Vorbild immer nur mit„Bürgerin“ angeredet und die Anklage auf Widerſtand gegen die Revolutionsregierung er⸗ weitert, Der Herr Voxſitzende hätte ſie am lieb⸗ ſten zum Tode verurteilt. Da erſtand ihr zum Glück ein Verteidiger, ebenfalls ein Fabrikar⸗ beiter, der ſo leidenſchaftlich ſprach, daß die Rich⸗ ter milder geſtimmt wurden und die Bürgerin Sofie Panin von der Anklage des Widerſtandes gänzlich freiſprachen, im übrigen aber das Ur⸗ teil fällten, die Angeklagte habe ſo lange im Ge⸗ fängnis zu bleiben, bis ſie das Geld zurückgege⸗ ben habe. Die tapfere Dame hat das aber nicht getan. Nach fünfjähriger Schmach hinter Ge⸗ fängniswauern wurde ſie kürzlich„begnadigt“! Aus der Landwirkſchaft. Acht Milliarden für Düngemittelbezug. Vor einigen Tagen hat der Badiſche Staa dem dringenden Wunſch der Landwirtſchaf entſprochen und die Bürgſchaft für acht Mil⸗ liarden Mark zur Beſchaffung von Dünge⸗ mitteln, Saatgut(Saatkartoffeln) und Reb⸗ ſchädlingsbekämpfungsmitteln übernommen. Die Steigerung der landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugung iſt für jedermann von größtem In⸗ tereſſe. Leider ſtellen ſich nach Mitteilun der Badiſchen landwirtſchaftlichen dere noſſenſchaft Karlsruhe einer rechtzeitige Verſorgung mit Kunſtdünger immer mehr Schwierigkeiten in den Weg. Einmal ſteigen die Preiſe von Monat zu Monat ganz unge⸗ heuer, zum anderen wird der B von Tag zu Tag ſchwieriger. Stickſto“““ Kalidün⸗ ger ſind im Februar ſeb n worden. Ab 1. März hat auch eine gewal⸗ tige Preisſteigerun⸗ Das Kilo⸗ gramm Phosphor 1400 Mark: Durch die Abſchn! Ruhrgebiets und ſonſtiger Schwier! t in nächſter Zeit mit Thomasmehll: gen kaum zu rech⸗ men. eie le eee Die ſämtlichen Werkzeuge, Maſchinen und Geräte, welche bis zum Frühjahr ruhen ſollen, müſſen jetzt gründlich gereinigt und ordnungs⸗ mäßig aufbewahrt werden. Die Maſchinen, wie Mähmaſchinen, Heuwender Sämaſchinen uſw., ſollen auseinander genommen werden, gereinigt und in den Einzelteilen friſch eingeölt werden, da ſie durch Roſten bedeutenden Schaden erlei⸗ den; auch ſoll deren Anſtrich von Zeit zu Zeit erneuert werden, was ihre Brauchbarkeit und Dauerhaftigkeit außerordentlich verlängert. Alle Holzteile der Ackergeräte und Fuhrgeſchirre ſollen vor der Aufbewahrung mit einem gegen Fäul⸗ nis. Schwamm und Verſtockuna ſchützenden An. Die Glocke von Cekhofen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna 5 KE. v. Panhuys. 10 34.(Nachdruck verboten.) Himmel, war dieſer Menſch ſchwer von Begriffen! Ein anderer an ſeiner Stelle hätte wohl längſt verſtanden. So einfach, wie ſie ſich gedacht, kam ſie doch nicht von ihm los. Ihr wurde es ja auch nichi leicht, — nein, wirklich nicht, und in ihr drängte ein Etwas, den großen ehrgeizigen Plan aufzugeben und ſtatt allen weiteren Kopf⸗ zerbrechens Hans Kurſchmann einfach um den Hals zu fallen, gleichviel ob es jemand. ſah oder nicht. ö Ihr Blick flog über den Park, ſtreifte das prachtvolle, maleriſche alte Schloß und die raſſe Regung ward in den tiefſten Winkel des Herzens zurückgejagt. Reich ſein, einen klingenden Adelsnamen beſitzen, das war ein Ziel, für das es ſich zu kämpfen lohnte, zu kämpfen und— zu ent⸗ ſagen e e Aber noch war ihr Ziel ſehr 15 Lothar Brunkendorffs Bewunderung ſchlich um Eli⸗ abeth von Valberg herum. Da mußte ſie en Hebel anſetzen und ein Hindernis ein⸗ ſchieben. l 141180 e Aber wie? a„ Wenn Eliſabeth jetzt wieder leidend wäre, dann würde ſich des Malers Bewunderung wahrſcheinlich in Mitleid verwandeln, und ihre geſunde, roſige Blondheit die blaſſe, kranke Eliſabeth in den Schatten ſtellen. Aber Eliſabeth blühte förmlich auf, irgend ein Schreck, eine Angſt war nötig, um dieſen Zu⸗ ſtand zu unterbrechen. 25 b „Ilſe, an was denkſt Du?“ unterbrach die mme Hans Kurſchmanns ihr Grübeln. Sie ſchreckte leicht zuſammen. Doch ſchnell 4 1 tee e . t. antwortete ſie: 1 eee lich annehmen, „Ich dachte an uns, Hans, und wollte Dich eben bitten, mir ein paar Wochen Friſt zu laſſen, ehe Du mich wieder danach fragſt, wann unſere Hochzeit ſein ſoll.“ Sie blickte an ihm vorbei.„Ich bin mir nicht einig, es melden ſich allerlei Bedenken, ich muß noch Zeit haben, ehe ich Dir Antwort gebe.“ Dem jungen Doktor ſtieg eine jähe Röte bis zur Stirn empor.. „Ich dränge mich Dir nicht auf, liebe Ilſe, aber ich kann Dir doch den Vorwurf nicht erſparen, daß ſich ein junges Mädchen nur von dem Manne küſſen laſſen ſoll, den es liebt Ich dachte deshalb, über Deine Liebe wäreſt Du Dir ſchon klar.“ Ilſe brannte der Boden unter den Fü⸗ ßen.„Du biſt ein Wortklauber, Hans, aber ich muß ins Schloß zurück und kann mich auf kein Wortgefecht einlaſſen.“. Sie wollte davoneilen. a „Halt, hiergeblieben, Ilſe,“ der Doktor rief es mit unterdrückter, aber feſter Stim⸗ me, und als Ilſe wie widerwillig ſtehen blieb, ſagte er ernſt, faſt traurig: „Ich kann Dich nicht ſo davonrennen laſ⸗ ſen, Ilſe, denn ich weiß ja nicht, ob mir noch einmal von Dir Gelegenheit geboten wird, Dich ungeſtört zu ſprechen. Faſk muß Du möchteſt mich auf gute Art loss ſein. Ich haſſe alle Spitzfindigkei⸗ ten, und bitte Dich deshalb, ehrlich zu ſein. Sage einfach zu mir: Geh, Hans, beiden muß es aus ſein, denn ich irrte mich, als ich mir ein redete, Dich zu lieben! Ja, ſage das, und Du ſollſt niemals mehr von mir beläſtigt werden. Aber quäle mich nicht, ö mich nicht mit diplomatiſch zu⸗ rechtgekneten Sätzen hin, liebe Ilſe, ich bin keine Natur, mir das lange gefallen zu laſſen.“ f a V einem blühenden Mandelſtrauch hervor und ſchaft zu geben, weshalb ſie es tat, auf und bund unterſtellen. die ſtrittigen Fragen der Wiedergutmach⸗ lagerer überfallen mit uns Park 3 ſe rang mit ſich, aber 4 1 0 Ent e kum ſtu 0 Klein⸗ Herbert hinte lachte übermütig. „Ich habe mich verſteckt, aber ihr ſeid vor⸗ beigegangen, ohne mich zu ſehen.“ Ilſe atmete zufrieden auf. Vorläufig war ſie um die heikle Fragebeantwortung herumgekommen. N ö Wenn ſie erſt in Lothar Brunkendorffs Herzen feſten Ankergrund gefunden, wollte ſie dem Doktor ſagen, daß ihre Liebe zu ihm leider ein Irrtum geweſen und ſie ei⸗ nen anderen liebe. ö f Herbert ſchwatzte lebhaft auf Hans Kurſch⸗ mann ein, der ſich zuſammennehmen mußte, um auf die Kindergedanken einzugehen. Einmal aber fragte er doch zu Ilſe ge⸗ wandt:„Nun, darf ich um Wahrheit bitten?“ Ilſe lachte.„Sobald ich es ſelbſt weiß, ſollen Sie ſie auch erfahren, Herr Doktor.“ „Ich demütige mich durch keine neue Fra⸗ ge mehr. Glauben Sie mir aber noch etwas mitteilen zu müſſen, Fräulein Haldow, ſo werden Sie ſicher dazu Gelegenheit 1 In Ilſe rief eine Stimme: Sei keine Närrin, halte Dein Glück feſt! Aber ſie biß die Lippen aufeinander und gab keine mitemen Augenblich noch ſchau 6 nen Augenbli ch te 8 Kurſchmann ihr prüfend ins Geſicht, 1 5 wandte er ſich totenbleich mit einer förmli⸗ chen Verbeugung ab und verſchwand mit ra⸗ ſchen e e inter der Wendung eines be ö rkweges. N 5 Am Nachmittag hatte Eliſabeth von Val⸗ berg eine der ihr ſchon vertraut gewordenen Unterhaltungen mit dem Maler. Nach ge⸗ währter Sitzung beurlaubte ſich Lothar von Brunkendorff 10 55 zu einem kurzen gang in den Park und ließ Eltſabeth chon vorher auf ihr er ſe war Ken ebe neigte ſich ein wenig aus dem Fenſter, ihm nachzuſchauen. Doch plötzlich trat ein ge⸗ ſpannter Zug in ihr Geſicht und in die Au⸗ gen ein angſtvoller Frageblick. War ſie nervös, daß ſie ſoeben einen ver⸗ klungenen, wie aus der Tiefe zu ihr herauf⸗ e Glockenton zu hören gemeint atte Sie wollte ſich ſelbſt auslachen, aber ihre Mienen wurden hart wie verſteinert, und ſo ſtand ſie und lauſchte mit pochendem Herzen auf das Läuten einer Glocke, deren Töne ihr Fieberſchauer ins Blut jagten. Ein zitternder Schrei löſte ſich von ihren 1 dann verharrte ſie atemlos, bis das Klingen erſtarb. Die Glocke hat Dich gewarnt, huſchte es durch ihr erregtes Hirn. Schon einmal war ſie von ihr gewarnt worden, vor Wochen, ehe Herberts geliebtes Leben in Gefahr geriet. 5 Welche Gefahr drohte jetzt? Raſende Angſt lähmte ihre Glieder, aber dann ſtürzte ſie in Klein⸗Herberts Zimmer, um ſich zu überzeugen, daß ihm nichts ge⸗ ehen. 5 0 Fortſetzung folgt.) Humoriſtiſches. ſeine Praxis an einen anderen Ort verlegen m AQ weiſelhafte Empfehlung. Ein Zahnarzt mußte id wird owohl für anzwecke lztäfelungen. Schuppen, als auch Tore Läden, Faßlager, Ackergeräte, „Waſſerbehälter, Pfoſten und Pfähle ver⸗ wendet, Es kann leicht geſtrichen werden und perleiht pen Holzteilen ein nußbraunes, dem Oel⸗ farbenanſtrich ähnliches Ausſehen. Frieduches aus Frantrerch. In einer Verſammlung, die von der„Inter⸗ nationalen Frauenliga für Friede und Freiheit“, der„volkstümlichen Union für einen allgemeinen Frieden und dem franzöſiſchen Zweige des Ver⸗ ſöhnungsbundes“ ins Hotel des Societes Sa⸗ bantes in Paris einberufen worden war, wurde in einer Reſolution gefordert, daß Deutſch⸗ land und Frankreich ſich dem unparteilichen Ur⸗ teil eines neutralen Mittlers oder einer internationalen Organiſation wie dem Völker⸗ damit ſo aufs ſchnellſte ung geklärt und die Zurückziehung der Beſatz⸗ ungstruppen ermöglicht wird. In der Begrün⸗ dung der Reſolution wird darauf hingewieſen, daß infolge der wirtſchaftlichen Verbundenheit der Welt g Frankreichs nach ſich ziehen würde. dung von Gewalt bringe Mißverſtändniſſe her⸗ 910 die neue Gewalttatenkeime und Kriege be⸗ dinge, 0 5 Aus Nah und Fern. ( Seligenſtadt, 13. März. Von einem Wege⸗ wurde auf der Straße nach Klein⸗Welsheim ein junges Mädchen, das aus der Apotheke kam. Durch ihre energiſche Gegenwehr und laute Hilferufe verſchwand aber der Räuber bald, ſodaß das Mädchen mit dem Schrecken davonkam. Dietzenbach, 13. März. Von einem Laſt⸗ auto überfahren und getötet wurde der etwas über acht Jahre alte Sohn des Schloſſers Chr. Schmidt dahier. Anſcheinend trifft den Auto⸗ führer keine Schuld an dem Unglück. i ze Kaſſel, 13. März. Drei Söhne eines ver⸗ ſtorbenen Arztes ſind durch Gaſe, die von einem unterhalb des gemeinſamen Schlafzimmers in einem im Umbau beſindlichen Geſchäftsraume ſtehenden Koksofen herrührten, getötet worden. Die Toten waren 7 11 und 15 Jahre alt. Püttlingen, 10. März. Ein angeſchoſſener Keiler richtete im Barſter Forſt großes Unheil an. Das von einem Förſter getroffene Tier wandte ſich auf der Flucht gegen ſeinen Jäger, der nicht mehr zum Schuſſe kam, und verletzte ihn ſchwer am Unterleib ſodaß der Mann hoffnungs⸗ los darniederliegt. Auf das Hilfegeſchrei des Jägers eilten Holzhauer herbei, die das wilde Tier mit ihren Aexten erſchlugen. Bei dieſem Kampfe verletzte der Keiler noch einen Holzhauer derart ſchwer, 1 an den Folgen ſtar b 5 nin. Berlin, 13. März. Zwei deutſche Profeſ⸗ ſoren ſind nach Moskau gerufengworden, um in⸗ folge der erneuten Verſchlimmerunng des Zuſtan⸗ des Lenins eine Konſultation auszuüben. Der Schöpfer der Beuroner Kunſt, Dene⸗ diktinerpater Deſiderius Lenz in Beuron, iſt am 12. März 91 Jahre alt geworden. Es ift noch nicht viele Jahrzehnte her, daß dieſe Kunſt ſaſt allgemein verſpottet wurde. Heute ſchaut kein Kundiger ſie ohne Hochachtung, viele mit Be⸗ wunderung an. Ein Buch aus dem Jahre 1380. Einen hi⸗ ſtoriſch wertvollen Fund machte der proteſtantiſche Pfarrer in Kundenheim, der unter alten Schriften ein Buch fand, das im Jahre 1380 von einem Mönch im Kloſter Limburg geſchrieben worden iſt. Tas Bemerkenswerte an dieſem Fund iſt der Einband. Das zwei Zentimeter dicke Buch weiſt einen Umſchlag aus ſtarkem Bu⸗ Hmoriſteſches. Merkwürdig. Mein Manz hat mir geſagt, daß allein für die Herſtellung der elfenbeinernen Klaviertaſten jährlich 5000 Elefanten gebraucht wrden.— Nein, es iſt doch merkwürdig, daß man ſo große plumpe Tiere zu einer ſo feinen und komplizierten Arbeit abrichten kann! Die Ruche des Arztes. Glauben Sie an Senſpflaſter, Herr Doktor? — Aber gewiß. Ich verordne ſie immer, wenn ich nachts unnütz von einem überempfindlichen [Patienten geweckt und geſtört werde. g Zweckentſprechend, „Wie finden Sie dieſes Wohltätigkeitskonzert?“ S„Zum Erbarmen!“ Der Schmied von Buer. Jüngſt ließ ein Pferd beſchlagen in Buer ein welſcher Wicht, ſtatt Dank dem Schmied zu ſagen, ſchlug er ihm ins Geſicht. * Da gab es keinen Jammer, Da tönte kein Geſchrei, der Schmied ſchlug mit dem Hammer des Welſchen Haupt entzwei. Das Roß packt er am Zügel — beſchlagen war es gut— und ſchwang ſich in den Bügel;— der Welſche lag im Blut.„ Weſtfalen gibt uns Eiſen und Männer eiſenfeſt, N den Deutſchen will ich preiſen, der ſich nicht peitſchen läßt.. Rot iſt Weſtfalens Erde, und doch nicht rot genug, daß ſie nicht röter werde vom Feind, den man erſchlug. . Ruhr, dein Lied auch kußen, zchmied von Buer! Volkmann 0 der Ruin Deutſchlands den Ruin Die Anwen⸗ 1 je Zentner genannt. uns geſchrieben, blätter 1 e wache des Deliſchen Reiches garantiert von der Neichsbanl, am 15 April 1926 mit 120% rückzahlbar. — 7 Zahlſtelle Viernheim der Stücke zu 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar. Zeichnung vom 12. bis 24. Mürz d. Is. Zeichnungen werden bei den unterzeichneten Zeichnungsſtellen entgegengenommen. Proſpekte mit den näheren Bedingungen liegen bei allen Zeichnungsſtellen auf und werden auf Wunſch abgegeben. Zur Entgegennahme von Zeichnungen iſt bereit: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A. ⸗G. Nu dem Gerichts. Darmſtadt, 6. März. Das Schwurgerich 1 0 0 wegen gewerbsmäßiger Abtreibung bezw. Beihilfe die 32 Jahre alte Ehefrau B. Stay dahier zu einem Fahre Gefängnis, die 24 Jahre alte ledige Kath. Winkler aus Groß⸗ Zimmern zu 5 Monaten den Arbeiter Fr. Schule aus Chemnitz, der z. Zt. eine Zuchthausſtrale verbüßt, in eine Geſamtſtrafſe von 3 Jahren Zuchthaus und den hieſigen Händler H. Herbert zu 6 Monaten Gefängnis. Hondel nachrichten. Tabakmarkt. Am Tabakmarkt iſt es ruhig geblieben. Der Verſand wird durch die Beſetzung erſchwert. Die Fabrikanten jedoch, die 1922er Tabake zur Ablie⸗ ferung im März gekauft haben. dränaen- um mit ihrer Herſtellung nicht zum Erliegen zu kommen. Für Umblatt⸗ und Schneidegut 1922er Ernte wurden Preiſe von 240 000 bis 280 000 Mk. Nachfrage zeigt ſich für ausländiſchen Tabak, der in Mannheim lagert. Rippen blieben angeboten namentlich auch aus Oberbaden. Angeſichts der nicht unbedeutenden Beſtände lehnen die Käufer die Bewilligungen der bisherigen Forderungen ab. Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe verkehrte in ſtetiger Ten⸗ denz bei kleinen Umſätzen. Verlangt wurden für die 100 Kg. bahnfrei Mannheim(alles in tauſend Mark) für Weizen 95, Roggen 85—88, Gerſte 75 bis 85, inl. Hafer 50—75, ausl. 90—95, Mais 100, Wieſenheu 41 bis 43, Luzernekleeheu 46, Preß⸗ ſtroh 3840, gebundenes Stroh 38, Weizenmehl 160, Kleie 4045. Die zweite Han! gab Wei⸗ zenmehl auch bereits mit 135 000 bis 140 000 Mk. die 100 Kg. ab. Mannheimer Viehmarkt. Zum Viehmarkt wurden aufgetrieben und her Kg. Lebendgewicht bezahlt(alles in 1000 Mk.), 31 Ochſen 120 bis 260, 81 Buſten 150 bis 220, 44 Kühe und Rinder 110 bis 265, 311 Kälber 30 bis 280, 66 Schafe 80 bis 125, 1267 Schweine 0 bis 310. Tendenz: mit Großvieh mittel⸗ mäßig, gerän mit Kälbern und Schafen leb⸗ haft, ausver“ mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand. Mannheimer Effektenbörſe. Die Börſe zeigte freundlichere Haltung. Es ſind auf allen Seiten Kursbeſſerungenſi zu ver⸗ zeichnen. Von Banken ſtellten ſich Badiſche Bank 21000 Prozent bez. und G. Rheiniſche Credit⸗ bank bank 4000 Prozent bez. und G., Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft 6000 G., Pfälziſche Hypothe⸗ kenbank 3500 G., Badiſche Anilin Aktien gingei zu 23 000 Prozent um, Chemiſche Rhenania zu 13 500, Seilinduſtrie Wolff 8000, Benz 15 000, Webrüder Fahr 9800, Braun Konſervei 6200, Maſchinenfabrik Bendenia 13000, Rhein⸗Elektra 12000, Union verke 13000, Wayß und Freytag 11000, Zelloff Waldhof 23000, Neckarſulmer Fahrzeugwere 12800, Zuckerfabrik Frankenthal 12500, Zu erfabrik Waghäuſel 12500 Prozent Kleines Ge ift war noch in den Aktien der Brauerei? zer zu 12500 Prozent. Lokales. I Einkommenſteuerfreie Spareinlagen. Es wird erneut auf die für jedermann vorteilhafte Möglichkeit der Anſammmlung einkommen⸗ leuerfreien Spareinlagen zur Unterſtützung der Hinterbliebenen oder auch für den Erlebens⸗ all(20 Jahre) aufmerkſam gemacht. Für das Steuerjahr 1923 iſt der ſteuerfreie Betrag auf 8 000 Mark ſeſtgeſetzt Banken und Sparkaſſen ind zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit. Schlecht adreſſierte Brieſe. In den Ber⸗ liner Poſtämtern ſind jetzt ſtändig 22 Beamte nur mit dem Nachſchlagen in Adreßbüchern, Erkun⸗ digungen bei Behörden und ſonſtigen Ermittel⸗ ungen tätig, um mangelhaft adreſſierte Briefe etc. den Empfängern zuſtellen zu können! Dem Poſtfiskus entſteht' dadurch eine Ausgabe von 40 Millionen Mark. Die Dollarſchatzanweiſungen des Oeutſchen Reiches liegen vom 12. bis 24. März zur Zeichnung auf. Im Inſeratentell der heutigen Nummer werden die für unſßre Leſer in Frage kommenden Zeichnungsſtellen bekannt⸗ 1 egeben, doch werden auch die übrigen Geld⸗ I inſtitute berelt ſein, Auskunft zu ertellen und die Zeichnungen für ihre Kunden zu vermttteln. e Lohnſtener. Vom Finanzamt wird f daß Steuerbucher und Marken⸗ derfahr 1922 ſeltens der ärlich abgellefert ſind. Nur durch eine beſchleunigte Einlieferung kann man ſich dieſerhalb vor Nachteilen ſchützen. () Der katholiſch⸗kaufmänniſche Verein hält heute Abend ſeine Hauptverſamm⸗ lung ab, worauf an dieſer Stelle nochmals hin⸗ gewieſen ſei.(Siehe Inſerat.) § Soliſten⸗Konzert. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, findet am Sonntag Abend im Karpfen ein Soliſten⸗Konzert ſtatt. Der Reinertrag iſt für die Ruhrhilfe beſtimmt. Die Karten⸗Vorverkaufsſtellen ſind im Inſerat angegeben. gze Der innere Wert. Mancherlei Prözeſſe der letzten Zeit haben von neuem bewieſen, daß man allgemein noch viel zu ſehr Gewicht legt auf den äußeren Wert eines Menſchen, auf ſeinen Namen, ſeine tatſächlich oder vermeintlich feine Herkunft, ſein Benehmen, nicht zuletzt ſeinen et⸗ waigen Titel. Vor der feilſten Dirne. wenn ſie nur als Dame von Welt aufzutreten verſteht, macht ſelbſt der Kundige einen Knix. und jeder Herr Graf, auch wenn er ein bekannter Lebe⸗ mann, Spieler und Nichtstuer iſt, bekommt Kre⸗ dit im Uebermaß. Wie oſt ſchon hat der Schein getrügt, wie Man ſollte wahrlich danach trachten, ſich mehr Menſchenkenntnis anzuſchaffen und ausſchließlich ſein Urteil gründen auf den inneren Wert des einzelnen. Der Menſchenkenner findet die Un⸗ terſchiede ſchon heraus. Der Sohn auch des ein⸗ fachſten Mannes verdient mehr Achtung und Förderung, wenn er durch Fleiß und Pflichteifer in die Höhe ſtrebt, als der aus hohem Stande ſtammende Jüngling, der nie die Schule des Lebens kennen lernte und keine andere Legitima⸗ tion für ſeinen Perſönlichkeitswert beſitzt als eben ſeinen klingenden Namen, ſeine Herkunft. Das alles ſind zwar Binſenweisheiten, die jeder ohne weiteres anerkennt, nach denen aber trotz⸗ dem nur die allerwenigſten handeln! b Ludwigshafen, 12. März. Von den Fran⸗ zoſen verhaftet wurde der Betriebsleiter Georg Tremmel, weil an einem Krahn verſchiedene Maſchinenteile fehlen ſollen. Welt und Wiſſen. A Zu Ehrenſenatoren der Univerſität Gießen wurden die Herren Adelung und Korell ernannt. — Sie wollen nicht„ſitzen“! handlung, die kürzlich vor dem Augsburger Volksgericht ſtattfand, machte der Staatsanwalt die Mitteilung, daß es keine Seltenheit ſei, daß wegen Diebſtahls Hehlerei uſw. Verurteilte zu ihm kämen und bis zu 5 Millionen Mark(1!) an⸗ böten, wenn ihnen einige Monate Strafzeit nach⸗ gelaſſen würden. Andere erklärten ſich bereit, viele Millionen zu bezahlen für den Fall, daß ihnen Strafaufſchub gewährt würde. Daraus könne man erſehen, ſolgterte der Staatsanwalt, daß nur Freiheitsſtrafen auf dieſe Leute eine Wirkung ausüben können. Geldſtrafen, auch wenn ſie noch ſo hoch ſeien, würden bei den Rie⸗ ſengewinnen, die heute jedes Geſchäft—(mit Ausnahme der ehrlichen Arbeit. Schriftl.)— ein⸗ trägt, von den wenigſten eigentlich als Strafe verſpürt. Eine lehrreiche Illuſtration hierzu bie⸗ tet ein Inſerat, das letzthin in einem Münchener Blatt zu leſen war:„Molkexeigeſchäft in beſter Lage Schwabings, mit äußerſt hohem Umſatz, wegen Abreiſe ſofort zu verkaufen. Erforderlich inkluſive Warenlager zirka 20 Millionen Mark. Monatlicher Reinverdienſt 4 bis 5 Millionen Mk. nachweisbar. Auskunft nur an Selbſtkäufer ge⸗ gen Bankausweis. Der Führer des Kreuzers„Emden“ im Weltkrieg, Kapitän a D. v. Müller, iſt in Braunſchweig im Alter von 50 Jahren geſtorhen. Deutſche, ſeid einig! Stärkt die Ruhrfront! Phil, Stumpf,„Z. Freiſchütz“ 22 000 Mk. Arbeiter⸗Geſangverein„Harmonie“ 9 200 Mk. Weitere Beiträge nimmt entgegen Die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Gemeindekaſſe. Hiermit ergeht Mahnung auf: 1. Beiträge zur Landwirtſchafts kammer pro 1922, 1.. 4589 2 Schulſtrafe pro Janna 5 1215 W daß nach Ablauf von 10 Tagen Pfandung erfolgt. In einer Ver⸗ Viernheim, den 15. März 1923. ö Jöſt, Rentmeliſter. oft war die Schale hohl und leer. 4 1 Volks⸗Miſſion. Da die Hochw. Herrn Patres erſt am Freitag Abend kommen, ſo bleibt der Gottes⸗ dienſt am Freltag um ½7 und ½8 Uhr; der Vortrag für die Kinder am Freitag Morgen und Mittag fällt aus; dagegen am Samstag Morgen v. 8-9 Uhr iſt Vortrag für die Kinder; die Religlonsſtunde für die kathol. Kinder am Samstag von 8—9 Uhr fällt aus, . e n Vom Finanzamt Heppenheim wird uns mitgeteilt: Wie aus der im Anzeigeteil veröffentlichten Bekanntmachung erſichtlich iſt, wurde in Heppen⸗ heim a. B., als Sitz eines Finanzamtes eine Finanzkaſſe neu errichtet. Die regelmäßigen Zahltage derſelben ſind auf Dienstag, Mitt⸗ woch, Donnerstag u. Freitag von vorm. 8 bis nachm. 1 Ahr feſtgeſetzt. Die Kaſſe bleibt für den Zahlungsverkehr geſchloſſen: 1) an jedem Nachmittage vorgen. Wochentage, 2) am Montag u. Samstag für den ganzen Tag, 3) am 2. und 3. jeden Monats, wenn einer dieſer Tage auf Sonn- oder Feiertage fällt, auch am 4. jeden Monats, jeweils für den ganzen Tag. Die Finanzkaſſe erhebt ſämtliche Reichs⸗ abgaben, wie Vermögenszuwachsſteuer, Reichs⸗ notopfer, Beſitzſteuer, Kapitalertragsſteuer, Körper⸗ ſchaftsſteuer uſw., welche ſeither nur von der Finanzkaſſe Lampertheim zu vereinnahmen waren. Etwaige Rückſtände an dieſen Abgaben ſind da⸗ her nicht mehr an die Finanzkaſſe Lampertheim, ſondern hierher zu entrichten. Die Finanzkaſſe Heppenheim beſitzt das Poſtſcheckkonto Nr. 14 424 bei Poſtſcheckamt Frankfurt a. Main, ſowie ein Scheck⸗ und Ueberweiſungskonto bei der hieſigen Bezirks- ſparkaſſe. Bei Ueberweiſung von Abgaben im bargeld⸗ loſen Verkehr iſt die Angabe des Namens des Zahlungspflichtigen, der Art der Steuer, ſowie der Nr. des Hebregiſters, Sollbuchs uſw. auf dem Ueberweiſungszettel dringend erforderlich. Die Fimanzkaſſe iſt in den früheren Dienſt⸗ räumen des Finanzamtes, Kaiſerſtraße 6, unter⸗ gebracht. Der geſamte Dienſtbetrieb des Finanzamts iſt ſchon von jetzt ab in das angekaufte Haus Kaiſerſtraße 8 verlegt. Die Steuerpflichtigen des Finanzamtsbezirks Heppenheim werden erſucht, von Vorſtehendem zur künftigen Beachtung gefälligſt Kenntnis zu nehmen, Amtlicher Teil. Betr.: Erhöhung des Feuereimergeldes bei der Aufnahme als Ortsbürger in der Ge⸗ meinde Viernheim. Das von den neu aufzunehmenden Orts⸗ bürgern zu entrichtende Feuereimergeld iſt mit Wirkung vom 15. d. Mts. auf 5000 Mk. erhöht. Gegen dieſen Beſchluß können binnen vier Wochen ſchriftlich oder zu Protokoll Einwendungen erhoben werden. Betr.: Die Vertilgung der Blutlaus. Wir machen die Beſitzer von Obſtbäumen darauf aufmerkſam, daß die Blutlaus, ſobald ſie ſich an den Bäumen zeigt, zu entfernen iſt. ö Es wurde die Wahrnehmung gemacht, daß der Schädling in dieſem Jahre beſonders häufig auftritt und daher die größte Vorſicht geboten erſcheint. Betr.: Beerdiguagsweſen; hier Beſchaffung von Einheitsſärgen.. Das Anfahren von ea. 24 Fm. Stamm⸗ holz nach den Holzſchneidereien wird am Frei⸗ tag, den 16. d. Mts., vormittags 9 Uhr, auf dem Rathauſe öffentlich an die Wenigſt⸗ fordernden verſteigert. Betr.: Pfuhlverſteigerung. 5 Am Freitag, den 16. März, vorm. 9 Uhr, wird im Rathauſe dahter der Pfuhl im gemeinheitlichen Faſelſtall und im Rathaus an die Meiſtbletenden öffentlich verſteigert. Betr.: Verpachtung von Grundſtücken. Am Freitag, den 16. d. Mts., vor⸗ mittags 9 Uhr, werden im Rathauſe dahier folgende Grundſtucke an die Melſtbietenden öffentlich verpachtet: 0 Die chrandfil am Mannheimerweg(Tivoli) Abt. 1 und 2 von Nummer 1— 13. 2 Grundſtück Oberlück 13. Gew., Nr. 49. 8„ 4. Gew., Nr. 28. f Bür ermeiſterei Viernheim. Heſſiſche 995 mberth. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinve. 29. ee 85 10 itt orgen r e 0 Nachmittag 380 Uhr Pekude„ Abend 720 Uhr Wochentag⸗Abend 70 Uhr Morgen 700 Uhr des Monats Nißan iſt we e 0 i Sonntag 17. März