eeceeανεεεονννειεαενννι Selegenheitskauf!? 2 5 E Einsatz emden mit Piquebrust Stüc 0 Unterhosen gute Ware n 0 5 Sport Hemden mit Kragen 10. Sport Mosen e ee 0. da iaer fahrn Weinheim. ellen Habe auf Lager: pp Saat⸗Sommer⸗Weizen (Original Rudolf Bethge) Hanna ⸗Saatgerſte(1. Abſaat) Saathafer und Saatkartoffel (norddeutſche Induſtrie anerkannt) JSchwefelſ. Ammoniak 20, 58 proz. Natronſalpeter Kali⸗Amm.⸗Superphosphat 4.5. 6 Gerſtendünger, Kallſtickſtoff, ſowle alle Feld⸗, Garten⸗ und Blumen⸗Sämereien. Mois Walter, vorm, Kühlwein Telephon 203 Saatguthaus Mais iſt eingetroffen. Kali 42 0%, Kainit Telephon 203 NB. Amerikaniſches Pferdezahn ns U„ Achten Sie bitte genau auf unsere Firma! W Am 9. April beginnen die Oster kurse Fausel std Une. Aoch. Mannneim 7 0, Im Hause der Commerz. And Privathank n 25 Hol- Ankaulsstele Bartmann Mannheim, J 2, 22 zahlt die höſch ſten Tagespreiſe für Bruchgold, Silber, Platin, Brillanten Ammonikſuperphosphat Gerſtendünger 42prozentiges Kaliſalz Amoniak, Kalkſtickſtoff fasst Asche Ochſenfleiſch Pfd. 2600.— Kalbfleiſch„ 5 3400.— Schweinefl.„ 3600.— Ausgekocht. Fett aus eigener Schlachtung Pfd. 4000.— Hans Heckmann. zu haben bei Georg Butsch, Wasserstr. e* Kuliſalz, Kainit, Supperp Div. Futtermittel: Sp Vorrat. Weizen kann noch am Montag für „Ostermehl“ angeliefert werten. auh U U 5 U 0 088. 8. 1 . e Eingang, Luzerne⸗ und Gras- und Rübenſamen. Zur gefl. Beachtung! vorgeſchriebenen Erhöhungei aufgenommen, mit günſtig ſonſtige Intereſſenten g men und diesbezügl. Ausk mitteilen. Müll. Winkler 12., Waldſtraße 18 kapege Antes unſtdünger: Ammoniak, Salpeter, Torf, Kartoffel, Rüben, Heu u. Stroh en. In Saatgut: Sommerweizen, Gerſte und Hafer, Kartoffel„Induſtrie“ uſw. nach einlagen, werden nochmals Mitglieder und vorteilhaftem Einkauf, wozu die werte Kundſchaft höfl. einlade, wie auch NB.: Kaiſerkrone, Frühroſen Induſtrie als auch Kleie, Saat⸗ und Futterhafer wieder vorrätig. Hinterm Gaswerk ——— hosphat u. Kainit eiſe⸗ u. Viehſalz, 25. März Rotklee, Wicken, Bei den geſetzl. t unſerer Stamm⸗ er Verzinſung ern noch anneh⸗ unft freundlichſt G. m. h. H. Telefon 23 und V. f. B. Waldhof. Alle Spiele in Vlernheim. Anfang der Spiele: 1. Mſch. ½8 Uhr. Privat⸗ Wettſpiel der 1. Mſch. g. d. gleiche v. V. f. B. Waldhof 2. Mſch. geg. die 1. Mſch. v. Maudach 3. Mannſch. gegen die 2. Mſch. vom Der Spiel⸗Ausſchuß. Fußball Club Amiellia 09 Sonntag, den 3. Mannſch. ½11, 2. Mſch. 1 und Cirea 60 Zentner Dick⸗ rüben zu haben bei Gebrüder Sternheimer. Engel-Lichtspiele für schulentlass. Söhne u. Töchter beginnen 4 am 16. April. Prospekte u, Ausbnnft frei. Privathandelsschule Naagen or F cctaatl. gepr. Diplom-Handelslehrerh Mannheim k 1. 1(raradenl.) Gportoerein 09 Viernheim Sportplatz am Tivoli. Sonntag, den 25. März Spy. ⸗B. 09 1., 2. und 1. J88. gegen S. C. 04 Ludwigshafen 2., 3. u. 1. Jgd. Abfahrt 3. u. 2. Mſch. 11.16OG EG. I. Mſch. 1. 16„ Beginn d. Spiele: 35 122 U. 1721 Uhr. Beginn 3 Uhr. Abfahrt 12.33 OCG. Der Vorſtand. UT. ambrinu shaun T. liefert in 8 Tagen Slärkewasche Hörrenfelbwäsche Annahmestelle: b. Friseur Relschgr Lorscherstr. 8. Telephon 27 Heute Samstag letzter Tag fl bonne neger franranm in: f Aal Alle Belenant l Restbestände einzelner Artikel in Schuhwaren Zu aufergewähnlich billigen Preisen. Ferner: Neueingänge in unseren bekannt guten Qualitäten zu staunend billigen Preisen. Sgezlalilät:, Ko mmunikamen- und IAI Decken Sie zu Ostern rechtzeitig ihren Bedarf Unsere Preise sind wiederholt und bedeutend herabgesetzt.— Der weiteste Weg wird sehr lohnend durch einen Besuch bei Bebrüder Major N Schuhlager Mannkeim felefen 719 Hitte Naresse genau beachten! Schwelzinger- Strasse r. 39 Nur Samstag und Montag: Achtung! Noch nie dageweſen Le Pary kommt Die Felleigräin vom Hurfärste ndam m oder: Das Mädchen aus b. dunkl. Gaſſe Ergreifendes Großſtadtbild in 6 ſpannenden Akten. Außerdem Der rote Andreas Hochgebirgsdrama in 4 Akten. Anfang 7 Uhr—— Ende 11 Uhr Seepraen J. Jeſ Oper ey Piraten in 8 Aten; II. „Falschspieler“ Die Tragödie eines Eut⸗ gleiſten, in 6 Akten Morgen Palm⸗Sonntag keine PVeourſtellungen, 5 werden in geschmadvoller Husführung ange- N . 8 — Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, 95 meinen lieben Sohn, unsern guten Bruder, Bräutigam, Schwager, Neffen und Onkel, Herrn Pano Hem Tonner 12 wehlversehen mit den hl. Sterbesakramenten 955 im Alter von 24 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, seiner im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 24. März 1923 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Peten Kempf 5. Die Beerdigung findet Sonntag Nach- mittag 2 Uhr vom Sterbehause, Mannheimer- strasse Nr. 27, aus statt. NB. Der Männen- Gesangverein beteiligt sich vollzählig. Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Guterhaltene mit Kaſten zu verkaufen Näheres ſagt die Exped. d. Bl. 9188815 K. K. V. Todes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer liebes Mitglied err Techniker Phiihy Kempf 2. eige f Guterhaltenes Fanad (Renn⸗Maſchine) zu verkaufen event. gegen Dam en⸗ Fahrrad umzutau⸗ ſchen. wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 24 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, dem Verſtorbenen im Gebete zu gedenken. Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 2 Uhr vom Sterbehauſe, Mannheimerſtr. 27, aus ſtatt und bitten wir um zahl⸗ reiche Veteiligung zur letzten Ruhe⸗ ſtätte, f Viernheim, den 24. März 1923. Herren⸗ Von wem, ſagt die Exp. d. Bk. 5 Kath. Kaufm. Ber ein. Jausch! . Mutter ſchweinn 0 n 1 gegen Marianiſche e ae: Jingllags⸗Cobaltät. zu tauſchen geſucht. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Nach Gottes Ratſchluß ging der Sodale Teese hen kauft u. ſchlachtet Fülle Jade Art Jakob Rägel Waſſerſtraße am Kaiſerhof ge nach 935 die Ewigkeit hinüber. ſowie 1 5 Sonntag, 2 Uhr ſtatt. Rauft die letzte Ehre zu erweiſen 0 Miſfion im Gebete zu gedenken, i. weiß Salafzimmer, we baum, Kücheneinrichtung Divan neu u,gebr. Sofa Vertiko, Waſchkomod. Atr. Schränke, Matratz. ete, gut und billig bei Klinger, 8 Mannheim. . 1., Philipp Kempf 9 ſchwerem Leiden, gottergeben und ſanft in Die Beerdigung findet 5. Die Mitglieder werden gebeten, unſrem heimgegangenen Mitbruder N und ſeiner beſonders jetzt in der hl. 0 Sekretäre, „Jahtgants 1912, Id. SClalzimmer Speiſezimmer Küchen, Büch.⸗Kleid.⸗Küchen⸗ “ ſchränke, 5 Chaiſel., Div. Betten, Federb., Waſchkom., Veert. u. a. Konkurrenzl. billig Kupfermaunn Mannheim, H 3, 1 in Gasthaus Matratzen, Nrianlen biſſe, Uhren und Juwelen kauft und ferligl von der Hudidrudtereij des Hern: Hngeiger 5 tauscht . aus der Gchule Eutl. Sonntag Vorm. 3 Uhr Prinz Fnedrich, belt. verſt. Kollege Phil. Kempf Perlen, Schmuck ſachen, B achen, i ven 5001200 Liter Inhalt ſtifte, Zahnge⸗ längliche Ferm stets vorrätig . ſireng reell s er neuen Pfuhlfzsser leg. Dahm, Faßgrolhandlg mannheim, Necharvorlandatr. 49 Viernheimer Nachrichten wöchenklich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 1500 Mk.— Durch die Poſt bezogen monatlich 2000.— Mk. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernbeim. 1 Geſchäfts⸗Anzeiger Amtsblat Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. — Dienstag, den 27. Mürz 1923 Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zeile 75.— Mk. für lokale und 150.— Mk, für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 300.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt,— Beilagen: pro 100 200.— Mk. Geſchäftsſtelle: Nr. 36 Rathausſtraße v oſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 40. Jul. 1 In der CTharwoche. „Ehtiſtus hat ſich ſelbſt erniedrigt, iſt geyor⸗ ſam geworden bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze.“ Mit dieſen dem 2. Kapitel des Phi⸗ lipperbriefes entnommenen Worten verkündet uns die Kirche in der Epiſtel des Palmſonntags das Thema ihrer durch die Liturgie der Karwoche veranſchaulichten Predigt. Die dem feierlichen Hochamte vorangehende Palmenweihe mit dem Evangelium vom Einzuge Jeſu in Jeruſalem iſt die feierliche Ouvertüre des welterſchütternden Dramas von dem leidenden Gottes ſohne, deſſen heldenmütiges, freiwillig übernommenes Sühne⸗ leiden objektiv dadurch ſeinen unendlichen Sühne⸗ wert erhält und ſubjektiv deshalb auf den Zu⸗ ſchauer den tieſſten Eindruck machen muß, weil der mit Hoſtianna begrüßte Held der Sündenreine, der Allweiſe, der Sohn Gottes ſelber iſt. Er be⸗ herrſcht ſo ſehr den Gedankenkreis der Liturgie der Karwoche, daß kein auf den Monatstag etwa einfallendes Feſt, z. B. das Feſt des hl. Joſeph oder Maria Verkündigung, in der kirchlichen Feier berückſichtigt werden kann; ſie werden erſt in der Woche nach Weißenſonntag nachgefeiert. Das einzige große Betrachtungsobjekt für die Karwoche iſt nach dem Sinn der Kirche: Chri⸗ ſtus, der große Dulder. Er iſt, wie der Prophet des Alten Bundes ihn kündet, das Lamm, das zur Schlachtbank geführt, ſeinen Mund zur Klage nicht öffnet, der geopfert ward, weil er ſelbſt es wollte. 0 Aber kann denn in ſolchem Verhalten eine heldenhafte Größe erblickt werden? Sind paſſive⸗ Tugenden wie Sanftmut, Geduld, Entſagung, eines Heldentums fähig? Sind ſie würdig, an⸗ geſtau und nachgeahmt zu werden? Hinneig⸗ ung zu Nietzſche's Gedankengänge ließen auch in katholiſchen Kreiſen ſolche Zweifel aufkommen. Die katholiſche Kirche dagegen hat ſtets in. Chri⸗ ſtus, dem Manne der Schmerzen, in den ſeinem Beiſpiel folgenden Blutzeugen Ideale heldenhaf⸗ ter Willensbetätigung erblickt und empfohlen. Wenn griechiſche Künſtler in Laokoon die äſthetiſche⸗ Schönheit der Ertragung eines unabwendbaren Schmerzes, des mannhaften, wenngleich hoff⸗ nungsloſen Ringens mit einem überlegenen Geg⸗ ner in die Perſon des Leidenden, Ueberwundenen zu legen verſtanden und damit den Beifall der künſtleriſch empfindenden Nachwelt geſunden ha⸗ ben, ſollte da nicht in dem freiwillig für andere übernommenen oder trotz phyſiſcher Möglich⸗ keit nicht abgewehrten, ſondern geduldig ertrage⸗ nen Leiden eine bewunderunswürdige Seelen⸗ größe geſunden werden? g Bei einigem Nachdenken wird jedem klar wer⸗ den, daß in den aktiven Tugenden, womit man meiſtens ein gewiſſes Draufgängertum meint, viel weniger menſchenwürdige Willensbetätigung liegt als in den paſfiven der Beherrſchung des triebhaften Aufbäumens gegen äußeren Zwang und Schmerzen. Letztere. auſbauend auf der Er⸗ faſſung der überſinnlichen Schönheit eines höheren als das eigene leibliche Wohlergehen bezweckenden Gutes, erfordern eine Intenſivität und Altivität des Willens und erwecken deshalb die Idee des Heldenhaften, Uebermenſchlichen, Bewunderungs⸗ würdigen Sehr ſchön hat das der deutſche Dich⸗ ter Herder ausgeſprochen mit den Worten: „Tapfer iſt der Löwenſieger, tapfer iſt der Welt⸗ bezwinger, tapfrer, wer ſich ſelbſt bezwang.“ Solches Heldentum, von der katholiſchen Kir⸗ che ſeit der Apoſtel Tagen im Evangelium vom Kreuze verkündet, den Juden ein Aergernis, den Heiden eine Torheit, unverſtanden von denen, die da meinten, daß die Kirche ihnen außer toten, traditionellen Formen nichts zu geben habe, mußte han deen euttchen Mola mieden nt enz zen geternt werden in der harten Schule des krieges, aber auch— und hier in der ganzen Größe ſeines Heroismus— in den Leiden, die as wehrloſe deutſche Volk mit bewunderungs⸗ würdiger Geduld und Selbetbeherrſchung über ich ergehen läßt. Das Ideal der Freiheit und des Rechtes, nicht der Willkür und des Zwan⸗ zes, der Völkerverſöhnung, nicht der Unterdrück⸗ ung, das Gefühl der ſittlichen Ueberlegenheit ge⸗ genüber der Gewalt ſind die geiſtigen Triebkräfte des paſſiven Widerſtandes an der Ruhr und in den ſonſtigen beſetzten Gebieten. Wer wollte, wer kann ihm das Heldenhafte verſagen? Welch ein Heroismus liegt doch in dem Leiden am eine große Idee! Das tatſächliche Vorhan⸗ denſein beweiſt, daß er menſchenmöglich, ſeine allgemeine Beurteilung, daß er menſchenwürdig iſt. Wie berechtigt iſt alſo die Aufforderung der Kirche im Eingang der bereits erwähnten Sonn⸗ zagsepiſtel;„Brüder, das ſei f weiſe, die ihr an Jeſus gewahrt.“ Der kreuz⸗ tragende Erlöſer iſt nach den Worten der Ora⸗ don des Palmſonntags für das Menſchenge⸗ ſchlecht ein Beiſpiel der Demut und Geduld zur Nachahmung, aber mit der freudigen Aus ſicht, Auerſehung ſd gilt auch für eure Denkungs⸗ ng, aber mit göttlichen Rechtes. e Nachfolger auf dem Kreuzwege auch eue mech p 5 1556 ſeligen Auſerſtehung ſein iw Dell fe 1 1 Wie für den größten Dulder der Menſchheit, ſeine Schüler und Nachfolger das Wort: Per crucem ad lucem— Durch Kreuz zum Licht! Das durchwühlte Bahern. Wer vor dem Kriege Bayern beſuchte und mit den Volksſchichten in Berührung kam, konnte als eine der aufdringlichſten Erinnerungen das Knurren des bayeriſchen Löwen über die„Prei⸗ ßen“ mit nach Hauſe nehmen. Seit der Revolu⸗ tion hat man in Bayern Dinge beobachten kön⸗ nen, die ſich mit dieſem preußenfeindlichen In⸗ ſtinkt ſchlecht vereinbaren laſſen. Die Helden, welche die Münchener Revolution machten und eine Zeitlang das Regiment des roten Schreckens führten, waren Leute, deren Wiege nicht in Bayern geſtanden und die vordem das blau⸗ weiße Land kaum geſehen hatten. Auch die neuere Erſcheinung der„Antibolſchewiſten“ geht in allen ihren Spielarten von nichtbayeriſchen Elementen aus ſo die nationalſoziali⸗ ſtiſche von dem Tſchechen Hitler und die nationaliſtiſche von dem norddeutſchen General Ludendorff. Zwiſchen dieſen bei⸗ den Richtungen beſtehen gewiſſe Unterſcheidungs⸗ merkmale. Die Nationalſozialiſten wollen ſich um Konfeſſion nicht kümmern, ſondern ſich nur gegen Sozialiſten und Juden wenden. Die von Ludendorff beinflußte Gruppe hat dagegen auch einen ſtark„antiklerikalen“ Anſtrich und führt in diefer Beziehung das kraurige Erbe des„Anti⸗ ultramontanen Reichsverbandes“ weiter. Für die deutſchen Katho en iſt es eine niederdrük⸗ kende Beobachtung, daß es gerade früher vielge⸗ nannte Perſonen aus dem Heer und der Marine ſind, welches ausgeſprochen zz katholikenfeindliche Inſtinkte betätige... 8 Während die beiden genannten Gruppen ſich um die Frage Bayern wenig kümmern, vielmehr als direkt antipartikulariſtiſch angeſehen werden müſſen, tritt eine dritte Gruppe, die von v. Kahr geführt und in deren Verbindung auch die Na⸗ men Kronprinz Rupprecht und Dr. Heim genannt werden, als ausgeſprochen bayeriſch-mo⸗ narchiſtiſche Strömung auf. Als ihr Ziel gilt ein Großbayern mit Oeſterreich, indeß ohne Wien. Die Sozialiſten nehmen aus dem Auftre⸗ ten der drei Richtungen für ſich das Recht, die Ausrüſtung einer ſogenannten Arbeiterwehr zu erſtreben, die, wenn ſie zur Tat würde, jeden Augenblick ne Unruhen und Revolutiönchen her⸗ vorrufen wür 8 77 ö Gegenüber ander hat d nen ſebr ſch⸗ zelne ihrer fen oder ver Schwierigkeite der Wiederve frommer Wunf * 1 nieſem innerpolitiſchen Durchein⸗ dayriſche Volkspartei ei⸗ Stand, doppelt ſchwer, als ein⸗ »der mit der Gruppe Kahr of⸗ Impathiſieren. So lange dieſe theſtehen, wird auch die Frage zung mit dem Zentrum ein eiben. Ghlüſtenlum und Föſterftieden. In der Zeitſchrift„Das neue Reich“(Nr. 19, 10. Februar) hat Dr. Eberle herzhafte Worte über den wahren chriſtlichen Pa⸗ zifismus geſchrieben, der etwas weſemtlich Verſchiedenes vom charakterloſen Förſterſchen Pazifismus iſt, der ſich nämlich nicht darauf beſchränkt, im Geiſte und zuweilen ſogar im Wortlaute weſtlicher Propagandamethoden Deutſchland als den ärmſten aller Sünder hinzuſtellen, gewiſſermaßen als den Welt⸗ fünder, der jede Woche aufs neue in die Wüſte hinausgeſtoßen werden ſoll, ſondern der die Vorſchriften der chriſtlichen Religion, die Ge⸗ rochtigkeit und die Nächſtenliebe, auf die Welt⸗ lage anwendet. Eberle ſchreibt: 9 Unſer einziger Troſt in trübſten Zeiten iſt die Hoffnung auf das Erwachen des Welt⸗ chriſtentums, des Weltkatholizismus. Alles andere verſagt; die Kirche muß wieder einmal der Arche gleich die Menſchheit vor der Sint⸗ 12 retten. Große Zeiten ſchveien nach gro⸗ en Menſchen. Auslandschriſten, wir rech⸗ nen auf eure Größe! Auf der Tagesordnung ſteht: Rediſion von Versailles und Süunt⸗ Germain im Namen des Naturrechtes und des Zum Thema erwarten ir aus eurer Mitte Stimmen, die hochmüti⸗ Staatslenkern zurufen wie einſt Iſaias: 7 4 „Ver König von Aſſur ſprach: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es vollbracht und durch meine Weisheit bin ich klug geweſen, und ich habe die Grenzmarken der Völker verrückt, ihre Fürſten beraubt und wie ein Held die, welche in Erhabenheit thronten, geſtürzt. Wie ein Neſt ergriff meine Hand die Stärke der Völker und wie man verlaſſene Eier einſam⸗ melt, ſo raffte ich die ganze Erde zuſam enen Doch ſiehe, der Herr der Heerſchaven wird das Gefäß mit Schreckensgewalt zerbrechen; die Hochragenden werden umgehauen und die Hoffärtigen werden gedemütigt werden.“ Zum Thema Verſailles und Saint⸗Germain erwarten wir von euch Auslandschriſten Stim⸗ men, die ungerechten Staatslenkern zuruſen wie einſt Jeremias:„Wehe dem, der ſein Haus mit Ungerechtigkeit baut und ſeine Ge⸗ mächer mit Unrecht! Er ſchaffe dem Armen und Elenden Recht, zu ſeinem eigenen Glück, ſpricht der Herr. Aber deine Augen und dein Herz gehen auf Vergießung unſchuldigen Blutes, auf Bedrückung und auf Verübung böſer Werke. Darum ſpricht der Herr: Wie Man einen Eſel begräbt, ſo wird er begraben werden, verweſen und hinausgeworſen bor die Tore Jeruſalems.“ ö Es handelt ſich um das Chriſtentum ſelbſt. An ernſteſter Zeitenwende, ange⸗ ſichts größter Miſſionsmöglichkeiten, ſind die Chriſten aufgerufen, durch hinreißende Bei⸗ ſpiele hinreißende Apoſtel des Chriſtentums zu werden. Jetzt braucht es vor allem zwin⸗ gende Geſtalten des öffentlichen Lebens, le⸗ bendige Verlörperungen unerſchütterlicher, Wahrheits⸗ und mutiger Gerecchtigkeitsliebe. In einer Zeit, wo Auflöſung aller Ordnun⸗ gen und Autoritäten; in einer Zeit, wo die Verſuchungen und Verführungen der Außen⸗ welt größer als je; in einer Zeit wo an allen Plakatwänden und in allen Zeitungen, Kinos und Theatern die Dämonen rufen; in einer Zeit, wo Diplomaten alle Geſetze der Ge⸗ ſchichte, der Natur und der Religion verleug⸗ nen; in einer Zeit, wo verrückteſte Mode⸗ ſchwätzer auf der Straße Triumphe feiern— in dieſer Zeit iſt der Anſchauungsunterricht großer Ueberwinder, großer Entſager, großer Neinſager zur Mode, gro⸗ ßer Chriſten von höchſter Bedeutung. So iſt es auch! die chriſtliche Jugend Euro⸗ pas, die zu einem Teil mit großem Ernſte den furchtbaren Niedergang politiſcher Moral betrachtet und ſich von deren Methoden losſa⸗ gen will, fordert ein Chriſtentum, das ſeine weſentlichen Grundſätze folgerichtig auf das Leben amvpendet. Dieſe Jugend iſt der Lüge und Heuchelei müde. A ee . 2— Aus dem Reich. Ein neuer Aung dana ber die Gemein ſchaftsſchute. Berlin, 21. März. Im Bildungsausſchuß a Reichstags wurde am Mittwoch die Debatte über die Faſſung des§ 2 betr. die Gemeinſchaftsſchule ffortgeſetzt. Von den bürgerlichen Parteien wurde unter Zurückziehung des bereits veröffentlichten Antrages eine neue Faſſung in folgender Form vorgeſchlagen: 5 Die Gemeinſchaftsſchule erteilt den Unterricht auf chriſtlicher Gru udlage ohne Rückſicht auf die Beſonderheiten der einzelnen Bekenntniſſe bei Wahrung der fachwiſſenſchaftlichen Selbſtän⸗ digkeit der einzelnen Lehrfächer and der Rechte der ſtaatlichen Schulaufſicht für alle Kinder gemein⸗ ſam. Der Religionsunterricht wird nach Bekenntniſſen getrennt erteilt. Bei Beſetzung von Lehrſtellen an der Ge⸗ meinſchaftsſchule ſoll auf das religiöſe Bekenntnis der die Schule beſuchenden Kinder nach Möglich⸗ keit Rückficht genommen werden. Iſt in einer Ge⸗ meinde nur eine Lehrerſtelle vorhanden, ſo iſt der Lehrer aus der Konfeſſion 1 entnehmen, zu der ſich die Mehrheit der Einwohner bekennt. Sind in einer Gemeinde zwei oder drei Lehrſtellen vor⸗ handen, ſo ſollen die Lehrer aus jeder Konfeſſion (Religion) entnommen werden, zu der ſich 40 oder mehr Kinder boͤkennen, die eine e der Gemeinde beſuchen Sind in einer Gemeinde mehr als drei Lehrſtellen vorhanden, ſollen auch Konfeſ⸗ ſionen(religiöſe) oder keinem Religionsbekenntnis angebörige Minderbeiten mit mebr als 30 Schülern. 9 — des 0 0 mach Möglichreit einen Lehrer ihrer Konfefſfon oder ihrer Weltanſchauung erhalten. Die a ſchaftsſchule verliert nicht ihren Charakter 4 daß Lehrer an ihr tätig ſind, die einem chriſtlichen Bekenntnis nicht angehören. 15 In einer längeren Kontroverſe wurde haupk⸗ ſächlich der Begriff„Gemeinſchaftsſchule auf chriſt⸗ licher Grundlage“ beſprochen. Dabei kam es ſintereſſanten Auseinanderſetzungen religiös⸗philo⸗ ſophiſcher Art zwiſchen den Abgg. Dr. Lö wen⸗ ſtein(Soz.), Dr. Schreiber(Zentr.) und Dr⸗ Götz(Dem.), während die Abgg. Frau Pfülf (Soz.) und Hofmann Ludwigshafen(Zentr.) die ſtrittige Frage vom Standpunkt der Schulprak⸗ tiker aus erörterten. Als bemerkenswert kann das Bekenntnis der Abg. Pfülf bezeichnet werden, unumwunden anerkannte, daß„eine Menge Werte des Chriſtentums dem deutſchen Kulturgut aſſimi⸗ tiert worden ſeien“. Sie wolle eine Gemeinſchafts⸗ ſchule, um der deutſchen Zerriſſenherr avzuyelfen Sie ſei ſehr ſtark national eingeſtellt. Ein ſozial⸗ demokratiſcher Neuling im Parlament, Abg. La uf kött er, erregte die Heiterkeit des Ausſchuſ⸗ ſes, als er— er ſtellte ſich als„Katholik“ vor — einige perſönliche Weisheiten verzapfte, wie 3. B. die, daß er Wunder nicht zugeben könne, daß der Sozialismus turmhoch über dem Chriſtentum ſtehe, daß der Sozialismus in weitem Umfange Chriſtentum ſei, daß das kirchliche Dogma ſich mit⸗ unter mit der Ethik des Chriſtentums nicht ver⸗ einbaren laſſe uſw. Die Debatte wurde nicht zu Ende geführt. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß auch der oben genannte neue Kompromißantrag noch eine Aen⸗ derung erfahren wird, da die Faſſung„die Ge⸗ meinſchaftsſchule erteilt den Unterricht auf chriſt⸗ licher Grundlage“ ſich mit dem letzten Satz des ſeines Antrages nicht ganz vereinbaren läßt. ( 1 N 2 Zur Lage. Reichskanzler Dr. Cuno hat die gelegentlich Münchener Aufenthaltes erwartete große politiſche Rede bei einem Empfang gehalten, den das bayeriſche Staatsminiſterium am Donnerstag Abend im Saale des alten Rat⸗ hauſes gegeben hatte. Dr. Cuno unterſtrich noch einmal mit allem Nachdruck Deutſchlands Bereit⸗ wiliigkeit, zur Löſung der Reparationsfrage ſchwere Laſten zu übernehmen. Abzulehnen ſeien aber Forderungen, die über die deutſche Kraft hinausgehen und durch die ein Strick um den Hals gelegt werde, an dem der Gegner ren könne, um Deutſchland Neichskanzler erklärte— ion über die Beendigung des lung gebeten, ziehen und zer⸗ zu vernichten. Der das Wich⸗ Dis kuſ⸗ gegenwär⸗ vorbehaltloſen Ruhrreviers ausgehen Ferner erklärte der Reichskanzler, daß gland Niemanden um Vermitt⸗ dagegen gar manchen Füh⸗ und das iſt aus ſeiner Rede—, daß jede der n Konflikts von nung des ler empfangen habe. Indeß ſeien die Ver⸗ mittler ſchlecht ſeien gegen Ehr Pläne hinſichtlich legitimiert oder ihre Vorſchläge ind Vernunft geweſen. Gegen inken Rheinufers, wie ſie von Loucheur entwick ts nur ein un b ungen müſſen jedenfalls abgelehnt werden. gzugſames Nein. 1** Ueber die Ausſichten für die Löſung des Ruhrkonflikts wird von deutſcher of⸗ ſiziöſer Seite geſchrieben: Zwei extreme Anſchau⸗ Den einen, die da rufen:„Los von Verſailles!“ und die als Kampfergebnis ſailler Friedensvertrages ie Vernichtung des Ver⸗ fordern, iſt entgegenzu⸗ halten, daß die Regierung Cuno den Kampf ge⸗ rade vom Boden des Verſailler Ver⸗ trags aus aufge ten hat. Der Widerſtand richtet ſich gegen die 2 etzung eines Vertrags, den nun einmal auch andere Mächte als Frank⸗ reich und Belgien unterzeichnet haben. Eine leberſchätzung deſſen, was wir erreichen können, müßte zu einem verhängnisvollen Rückſchlag füh⸗ ren. So wenig aber bis jetzt Frankreich als vermittlungs⸗ und verhandlungsreif bezeichnet werden kann, ſo wenig andere Mächte geneigt ſind, ſich in den Konflikt vermittelnd einzumi⸗ ſchen, iſt keinerlei Anlaß zu Peſſimis⸗ mus gegeben. Von jedem verſtändigen Menſchen wurde bei Beginn des Ruhrkonflikts geſagt, daß der eigentliche politiſche Kampf früheſtens nach 2 Monaten einſetzen werde, und daß es dann gelte, die Nerven zu behalten. Das Kampfziel, das die deutſche Regierung ſich ſtecken kann und offenbar auch geſteckt hat, iſt ja im Grunde ein ſehr beſcheidenes, ſo paradox es klingt: Wir kämpfen, um zahlen zu dürſen, was wir glauben zahlen zu können. Die Ugmöglich⸗ keit eines triumphalen Erfolges begünſtigt die Ausſicht, daß Deutſchland aus dieſem Kampfe anſtändig und mit Ehren hervorgebhe; Deutſchland wil aus der Pertode der Diktate herauskommen und die Verhandlungen über die Wiederherſtellungszahlung hinüberleiten in eine Atmoſphäre der Freiwilligkeit, der Gleichberech⸗ tigung und der Ehrlichkeit. Auch nach der Be⸗ endigung der Ruhraktion wird das Wiederherſtel⸗ lungsproblem ſchwer auf Deutſchland weiterla⸗ ſten, eines aber muß erreicht werden, daß das eutſche Volt die Ausſicht hat, den Berg mit ſeiner Arbeit abtragen zu können. Gerade der Kampf an der Ruhr iſt geeignet, die Welt über den ungeheuren pfycholo⸗ giſchen Irrtum aufzuklären, mit dem verſucht wurde, durch Gewalt das deutſche Volk nicht et⸗ wa zu einer Einzelhandlung zu zwingen, ſondern einen Sechzigmillionenkörper auf Generatlonen hinaus zu Deerhandlungen zu zwingen. Durch die Freiwillig it unſerer tungen und durch die Hoffnung, daß ſchwere Opfer und harte Ar⸗ beit zur Befreiung führen konnen, wird ſich bann die ganze Moral unſeres Volkes, ſeine Arbeits⸗ freudigkeit, ſein Sparſamkeitstrieb wieder heben. *.* Im engliſchen Oberhauſe hat Lord Birkenhead einen heftigen Vorſtoß gegen die franzöſiche Luftrüſtung geführt. Aus der Erwiderung vom Regierunstiſch ging hervor, daß bei Weiterſührng des jetzigen Pro⸗ gramms England nach zwei Jahren 525, Frankreich dagegen 2180 Flugzeuge beſitzen wird. Der frühere engliſche Kriegsminiſter Lord Haldane erklärte, daß er mit der gegenwär⸗ tigen Regierung der Anſicht ſei, daß Frankreich nicht von einem Kriege mit England träume, zu⸗ gleich aber erkenne er die Möglichkeit von Even⸗ tualitäten an, auf die England vorbereitet ſein müſſe. Der frühere Außenminiſter Lord Grey ſagte, man befinde ſich hinſichtlich der Luftſtreit⸗ kräfte am Rande eines neuen Rüſt ungs⸗ wettſtreites. Dieſes Jahr, das ſo viel Beſorgnis verurſachte, ſei für Europa ein ſehr kritiſches. In den allernächſten Monaten werde es ſich zeigen, ob man der Sicherheit Eu⸗ ropas entgegenſehe oder ſich von ihr entferne. Der Vollſtändigkeit halber ſei noch erwähnt, daß der konſervative Lord Long erklärte, es gebe eine große Zahl von Leuten in England, die bei dem franzöfiſchen Vormarſch ins Ruhrgebiet auf Frankreichs Seite ſtänden. — Mainz. 21. März. Ausgewieſen wurden der Verleger der„Rhein- und Nahezeitung“, Po⸗ ker, der Vorſitzende der Deutſchen Volkspartei Dorn, Frau Schapiro und Rektor Adam Schrod, die letztern aus Mainz. Es wurden aus Mainz weiter ausgewieſen: vom Hauptzoll⸗ amt Zollinſpektor Gſchwindt und Poſtſekretär Deubert, von Poſt⸗ und Telegraphenbeamten die Telegraphenſekretäre Mattern. Hen ning, Buß, ſowie die Telegraphengehilfinnen Stau th und Schmandt, Telegraphendirektor Gies, Oberpoſtſekretär Schröder und die Poſtſchaff⸗ ner Gill, Köck, Schwabenland u. Schick: ferner Reallehrer Grünſchlag. O Aus Rheinheſſen, 22. März. Der Oberde—⸗ legierte der Rheinlandkommiſſion für die Provinz Rheinheſſen hat den Automobilverkehr über die Brücken in Mainz und Koſtheim von 8 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens verboten. Nur Automobile der Beſatzung und franzöſiſcher Staatsangehöriger, die im Beſitze ihres Ausweiſes ſind, können verkehren. f Rüſſelsheim, 22. März. Wegen Diebſtahls pon wertvollem Leder zum Nachteil der Firma A. Opel in Rüſſelsheim wurden die dort be⸗ ſchäftigten Arbeiter L. Edler aus Mainz und W. Müller aus Erfelden und Joh. Friedrich 3. aus Dornheim zu je einem Jahr 6 Monate Gefäng⸗ Ais verurteilt. Fr. war Aufſeher in der Fabrik, legte aber nach vorherigem Einverſtändnis das Diebesgut das heute Millionenwert beſitzt, an eine Stelle, wo die beiden Diebe alles abholen konnten. Worms, 24. März. Ausgewieſen wurden die Herren Stephan Georg, Donners⸗ bergerſtr. 34. Mitſchka Wilhelm, Ludwigſtraße 42, Marquardt Phil., Herzogenſtr. 4, Hart⸗ jeltſ Geſchichte von Anna Panhuys. 39. leicht ſeiner bedürfe. Die Fürſtin ſagte: „Ich freue mich, Ihnen begegnet zu ſein, gnädige Frau, vielleicht können wir uns ab und zu ein bißchen unterhalten, ich lebe ſo zu⸗ rückgezogen; mein Herz iſt ſehr krank, müſſen Sie wiſſen.“ Eliſabeth antwortete liebenswürdig, ſie be⸗ abſichtige zwar ebenfalls keinerlei Umgang zu pflegen, aber da man doch eigentlich verwandt ſei, wäre es natürlich etwas anderes. Klein⸗Herbert jauchzte über einen bunten Schmetterling. Die Fürſtin lächelte ſchwermütig: „Ich hatte zwei Jungen, Zwillinge, ſtarben nach wenigen Monaten.“ Es war eine ſo rührende Klage in dem Ton und dem Lächeln der Fürſtin, daß ſich Eliſabeth ſeltſam davon angezogen fühlte. Aber die dichte Puderſchicht auf dem rüh⸗ ihr nicht, ebenſowenig die dünnen, nur von 10 nahe ſichtbaren ſchwarzen Striche, die ſich um Warſchau, ſie er⸗ rend ſchmalen feinen Geſichſchen gefiel die Wimpern herumzogen. „Die Fürſtin wohnte in zählte von dem Leben dort und meinte: „Wir gaben früher ſehr viele Bälle und Ge⸗ ſellſchaften, es war immer etwas los bei uns und ich habe zu viel getanzt— dabei iſt mein Herz ſo entſetzlich krank geworden. Haben Sie 5(Nachdruck verboten.) Herbert ſprang auf der Wieſe umher und der Diener ſtarrte geradeaus und äugte doch zuweilen heimlich herüber, ob die Herrin viel⸗ ſie mann, Steinſtr. 31, Bitrel g Metzger 12, Hinkel Johann, K 75 89 Kämmererſtr. 73 100 190 Georg, Kaiſer⸗Wilhelmſtr. 11.— Die Be. atzungsbehörde hat die Räumung von zwei r in der Lützowſtraße ver⸗ gt. a Worms, 21. März. Ein Hausbeſitzer aus Worms Pfiffligheim wurde vom franzöſi⸗ ſchen Militärpolizeigericht in Mainz wegen Be⸗ leidigung und Bedrohung von Angehörigen der franzöſiſchen Beſatzungsarmee zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Er war beſchuldigt einen franzöſiſchen Unteroffizier, der in ſeinem Hauſe wohnte, mit einem Hammer mit Totſchlagen be⸗ droht zu haben. a. „A Ludivigshaſen, 21. März. Aue, bei Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Weiß wurden auch bei drei Beamten der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik: Armin Fiedler, Jakobi und Dr. Bazlen Hausſuchurgen veranſtaltet. 9 Bingen, 22. März. Verhaftet wurden Polizeiinſpektor Schäfer und Polizeibeamter Wolf wegen angeblicher Verſchiebung von Waf⸗ fen.— Ausgewieſen wurden die Dozenten am Technikum Kleber und Hoburg Ge⸗ meinderatmeiſter Opp Bingerbrück, Bürgermei⸗ ſtereiſelretür Zimmerman n⸗Langenlonsheim, Kreiskaſſenrentmeiſter Kempee⸗ Kreuznach und Gutsbeſitzer Andres ⸗Gutleuthof. 9 Koblenz, 21. März. Das franzöſiſche Mili⸗ tärpolizeigericht verurteilte den Bürgermei⸗ ſter von Kirchberg, weil er einem Beſehl, Teilnehmer an Kundgebungen zu nennen, nicht nachgekommen war, zu 5 Monaten Gefängnis und 50 000 Mark Geldſtrafe. V Kaiferslautern, 21. März. Der Erſte taatsanwalt des Landgerichts Kaiſerslautern, Fiſcher, und der Zweite Staatsanwalt Dr. Helmer, die in der vorigen Woche verhaftet worden ſind weil ſie ſich geweigert haben, einen von den Franzoſen verhafteten Deutſchen, der aus dem Zweibrücker Zellengefängnis nach Kai⸗ ſerslautern transportiert worden war, ins! Kai⸗ ſerlauterer Landgerichtsgefängnis aufzunehmen, der geſprengten Anlage aufgefordert hatten. Für dau gebracht worden. Es wird vermutet, daß ſie vor das franzöſiſche Gericht in Landau geſtellt werden. § Landau, 21. März. Von dem franzöſiſchen Militärpolizeigericht in Landau wurde der Mon⸗ teur Lorenz Nicolaus aus Ludwigshafen, der im Schnellzug Wiesbaden⸗Straßburg zwei Lederriemen abgeſchnitten und dann erklärt haben ſoll, er habe die Riemen von einem franzöſiſchen Soldaten für 50 Mark gekauft, wegen Verdächtig⸗ ung eines Gliedes der franzöſiſchen Beſatzung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt und ſofort abgeführt.— Der Kaufmann Oskar Becker in Ludwigshafen erhielt eine Geldſtrafe von 25 000 Mark oder 2 Monate Gefängnis, weil er bei einer Paßkontrolle ſchlechten Willen gezeigt ha⸗ ben ſoll und einen Totſchläger bei ſich trug. Eſſen, 21. März. Das franzöſiſche Kriegs⸗ gericht verurteilte drei Schupobeamte aus Eſſen zu je 40 Tagen Gefängnis und 350000 Mk. Geldſtrafe ſowie einen Schupoheamten aus Mül⸗ heim(Ruhr) zu 15 Tagen Gefängnis und 200 000 Mark Geldſtrafe, weil ſie dem Ausweiſungsbefehl nicht Folge geleiſtet hatten.— Die unter Beſchul⸗ digung der Sprengung der Brücke bei Volmar⸗ ſtein feſtgenommenen ſechs Perſonen ſind wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Dafür wurde ein Tiefbauunternehmer aus Hagen ver⸗ haftet, den die Franzoſen zu einer Beſichtigung der geſyrengten Anlage aufefordert batten. Für deſſen Freilaſſung wird von der Stadt Hagen eine Summe von 10 Millionen Mark verlangt. Wo. Eſſen, 22 März. In Recklinghau⸗ ſen wurde der Vorſitzende der Deutſchen Volks⸗ partei verhaftet. In den Büros der Volkspartei und der Demokraten fanden Hausſuchungen ſtatt. Die franzöſiſchen Beſatzungstruppen ſollen nach einer Kammererklärung des Kriegs⸗ miniſters Maginot demnächſt um 20 000 Mann erhöht werden. Eiſenbahnunfall. AJ Mainz, 22. März. Das„Echo du Rhin“ be⸗ richtet über einen Eiſenbahnunfall, der ſich auf der Strecke Mainz⸗Koblenz bei der Station Hir⸗ zenach zugetragen hat. Ein Zug ſtieß auf ein mit 12 Perſonen beſetztes Automobil aus Kreuz⸗ nach. Drei Perſonen, die auf der Seite des Chauf⸗ eee beth zuneigend. Eliſabeth gab Auskunft. „Oh, nur ein vorübergehendes nervöſes Herzleiden“, ſprach ſie Eliſabeth nach,„ſeien Sie glücklich, das gibt ſich wieder.“ Man redete noch dies und das, belangloſe nichtige Dinge, wie ſie als Geſprächsſtoff Menſchen dienen, die ſich noch nicht ordentlich kennen, und die doch die Brücke bilden, um ge⸗ genſeitig warm zu werden. Am anderen Tage, Ilſe war mit Herbert ausgegangen, machte die Fürſtin Eliſabeth einen regelrechten Beſuch. Sie erſchien in einem weiten hellgrauen Kleide mit reicher feuerroter Stickerei verziert. Dazu trug ſie ein kleines, graues Strohhüt⸗ chen, deſſen Rand wilder Mohn umflammte. Um den Hals hing an ziemlich breiter Gold⸗ kette ein beinahe handtellergroßes Bild, auf das ſie nach raſcher Begrüßung hinwies. „Urgroßtante Brunislawa Lipska“, lächelte ſie, und Eliſabeth erwiderte als erblicke ſie eine alte Bekannte: f „Ja, das iſt unſere ſchöne Polin.“ Sie war es, Zug für Zug, nur daß ſie auf dem Bildchen vielleicht um einige Jahre jün⸗ ger war als auf dem großen Eckhofener Ge⸗ mälde. Auch trug ſie das Haar zu einer Flech⸗ tenkrone aufgeſtellt, während es auf dem Eck⸗ hofener Bild in loſen Wellen über Nacken und Schultern fiel. f „Ihre junge Freundin beſitzt Aehnlichkeit mit meiner ſchönen Urgroßtante“, ſagte die Fürſtin. 1 7 115 ee ſchon verſ 11 5 Leute“ auch ein krankes Herze“ fragte ſte ſich Eliſa⸗ Die Glocke bon Eckholen. 0 nur von draußen vom Gange her vernahm man gleichmäßige Schritte. gehen vor ihrer Türe ſtörte ſie. ſich immer in meiner Nähe auf. gewohnt, weil er das, da ich viel in Bädern herumreiſe, ſeit Jahren tut, damit, mein krankes Herz einmal plötzlich in der wei⸗ ten Fremde aufhört zu ſchlagen, er dafür ſor⸗ 255 kann, mich heimzubringen nach ſchau.“ liches Erbbegräbnis, das zu den Sehenswür⸗ digkeiten Warſchaus gehört.“ es kaum erwarten, ſich in dem herrlichen Erbbegräbnis zur Ruhe zu legen. über die kindliche Art der kowska. ein Unterhaltungsſtündchen mit Eliſa und wenn 10 nicht zugegen war, gab ſie ſich offen und mitteilſam. 5 5 ſei ſo lebensluſtig, daß ſie ihm, ſeit ihr Herz 1 0 geworden und ſie nicht mehr von Sport und i könne, nur noch eine Laſt be ben uns nicht aus Liebe g ſie,„unſere 1 0 1 wir waren 118 ˖ er⸗ 100 Einlieferung im 0 ö e Die Smeets⸗Affäre. I Kiln 22. März. In Köln wurden wei⸗ tere vier Verhaftungen vorgenommen. Drei ver⸗ haftete Perſonen aus Köln ſtehen dacht der Anſtiftung oder der Beihilfe. f ter wird ein beſchäftigungslos im beſetzten Ge⸗ von Kaſſel geſucht. Der internatin„ Handelskongreſt in Rom. Nach einer dort tagende Mionole Handelskongreß einen vollſtändigen Plan zum wirtſchaftlichen Wie ⸗ oberaufbau Europas vorlegen. Tieſer Plan ſoll die Fragen der Reparation, der inter⸗ nationalen Kriegsanleihen, der Stabiliſierung der Wechſelkurſe und der Wiederherſtellung inter⸗ nationaler Handelsbeziehungen behandeln. Es wird beigefügt, daß der Plan auf einer genau geprüften Zahlungsfähigkeit Deutſchlands beruhe. Amerika befürwortet die Zeichnung der Dollaranleihe. Wo. Newyork, 22. März.„New Pork Herald“ meldet aus Waſhington: Staatsſekretär Hu⸗ ghes erklärte, daß Amerika keine Einwendung gegen die Dollaranleihe mache, E ene Ein Experiment. In Sachſen haben Kommuniſten und Vereinigte Sozialiſten eine gemeinſame Regierung gebildet, die nach außen durch den Miniſtrpräſidenten Dr. Zeigner ein ſozialde⸗ mokratiſches Etikett trägt, in Wirklichkeit aber unter kommuniſtiſcher Herrſchaft ſteht. Und zwar legen die Kommuniſten Wert darauf, der Oeffent⸗ lichkeit zu erklären, daß die Regierngsbildung un⸗ ter tätiger Mitwirkung und Kontrolle des Pro⸗ letariats außerhalb des Parlaments zuſtan⸗ degekommen ſei und die Tätigkeit der Regierung auch von dem außenſtehenden Proletariat kontrolliert werde. Die Kommuniſten ſehen in dem neuen Regime in Sachſen die Verwirklichung der„Diktatur des Proletariats“. Die Mitwelt wird neugierig ſein, wie ſich dieſe„Diktatur“ aus⸗ wirkt und wie lange die politiſche Ehe zwiſchen Kommuniſten und Sozialdemokraten andauert. Im allgemeinen wird der neuen Regierung nur eine kurze Lebensſriſt prophezeit, weil man ſich ſagt, daß die prinzipiellen politiſchen Gegenſätze zwiſchen den beiden Richtungen doch zu groß ſind, um ein politiſches Zuſamenarbeiten für die Dauer erwarten zu laſſen, es ſei denn, daß die Sozialdemokraten ſich zu willigen Sklaven der Kommuniſten machen ließen. Eigentlich könnte man es begrüßen, daß die Kommuniſten Gelegenheit finden, ihre Theorien zu erproben, denn nichts heilt die Menſchen beſſer von einem Irrtum, als die Betrachtung verhäng⸗ nisvoller Folgen eines ſolchen. Vielleicht iſt auch die Sozialdemokratie nur deshalb unter das kommuniſtiſche Joch gekrochen, weil ſie der Mei⸗ nung iſt, daß die kommuniſtiſche Idee ſich prak⸗ tiſch bald zu Tode rennen muß. Aber leider wer⸗ den auf ſolchem Erſahrungswege allzu viele Trümmer angehäuft, die für Land und Volk ei⸗ nen nachhaltigen Schaden darſtellen. Das politiſche Bildchen aus Sachſen: der kom⸗ muniſtiſche Regierungswagen mit einem Sozial⸗ demokraten als geliehenen Kutſcher, paßt ganz in den tollen Wirrwarr unſerer Zeit! Siedelung und Wohnung. Q Kaiſerslautern. 21. März. Das Pfäl⸗ ziſche Gewerbemuſeum hat eine Aus ⸗ ſtellung: Stadt⸗ und Dorfſiedelung zuſammengeſtellt. die heute in einer Zeit der Ver⸗ armung zeigen ſoll, was einſt die Baugeſinnung und der Bauwille der Gemeinden an künſtleri⸗ Das Haus ruhte in wohltuender Stille; Elifabeth hob den Kopf, dieſes Spazieren⸗ Die Fürſtin lächelte. „Mein Diener wartet auf dem Flur, er hält Er iſt das wenn War⸗ Sie lächelte ſtolz.„Oh, wir haben ein herr⸗ Sie ſagte es förmlich freudig, als könne ſie Eliſabeth verbarg nur mühſam ein Lächeln Fürſtin Mys⸗ Von nun an ſuchte die Fürſtin faſt 1 Erzählte, ihr Mann I ſt zu Feſt 1 und zwiſchen Geſellſchaft, deute.„Wir ha⸗ geheiratet“, bekannte chte die Ehe, widerte Eliſabeth und 10 0 Beſuch 5 Schl Un fürſt in dem Ver⸗ Als Tä⸗ biet ſich aufhaltender Mechaniker s der Gegend meldung aus Rom will der ſondern dieſelbe ag 1 5 e a iſt ein ſich entwickelnder od allender, nismus. Sein Weſen und Wachstum, ſe ziehungen zu Landſchaft und Klima, zu den w ſchaftlichen fultureſlen. raſfeneigentümlichen und biologiſchen Forderungen der Gegend müßten das wichtigſte Kentec de Heimatkunde ſein, damit jeder Oy)“ lieder mit leben⸗ J in und mit ſeinem Heimatorte lebt And füllt e 7 And heute?„ Welche Schulen entwickeln und fördern noch den Zuſammenhang des Ortsbewohners mit den Lebens⸗ und Kunſtwerten des Heimatortes in Raum, Form und Farbe, und mit den dahinter ſtehenden geiſtigen Werten? Wer hat bisher den Straßen und Aufbauorganismus ſeines Hei⸗ matsortes oder der Orte, die er ſchon betrat, mit Ueberlegung betrachtet? 5 1. e Charakter hat das Ortsbild in der 0 erne.. 2. 1829 die Ortseingänge einladend oder troſt⸗ 3. Iſt der alte Ortsplan und ſeine Entwicklung aus dem Ortsplan erkenntlich? Wie ift die Lage des Ortes kehrsſtraßen? a Iſt der Ortsgrundriß klar und typiſch? „Wie liegen Kirchen Denkmale und Brunnen an Straßen und Plätzen? Wie iſt das Grün im Stadthild verteilt? Welches ſind die ſchönſten Straßen oder Platzhlicke? Welche Gemeinde hat noch den Stolz des Mittelalters 5 auf die charaktervolle Einheit des Ortsbildes und der Ortsanlage und das Verſtändnis ihrer Vor⸗ fahren für dieſe Dinge? 5 Welche Gemeinde bringt noch die Opfer, wie in alter Zeit zur Geſtaltung des Ortes als Kulturdokument? ö Welche Gemeinde legt noch Wert auf die hermoniſche Geſtaltung von Straße, Faus u. Hof, was aus Gründen hygieniſcher Menſchenwirt⸗ ſchaft zur Schonung und Kräftigung von Körper und Geiſt des heute arbeitszerquälten Menſchen notwendig wäre? a (Deulſches Reich N Die Kohlenpreiſe ſollen etwas verbilligt werden, nachdem auch die Kohlenſteuer vom 1. April ab um ein Viertel herabgeſetzt wird. zu den Ver⸗ Eine Verſchwörung? Ueber Putſchabſichten deutſch⸗völkiſcher Kreiſe. wird allerlei aus Berlin gemeldet, ohne daß ſich feſtſtellen ließe, was an der Sache wahr und was nur Phantaſie iſt. Bei den deutſchvölkiſchen Abgeordneten Wulle und Gräfe, ſowie bei dem ehemaligen Major Henning haben poli⸗ lizeiliche Hausſuchungen ſtattgefunden. Etwa 30 Perſonen ſind verhaftet worden. Die Meiſten wurden ſpäter wieder freigelaſſen. In Haft be⸗ halten wurden u. a. Major Schröder, Major Snethlage, Kapitän Cullmann und Prof. Danicke. Es wurde eine Verbindung zwiſchen der Deutſch⸗ völkiſchen Freiheitspartei, der Großdeutſchen Ar⸗ beiterpartei und den bayriſchen Nationalſoziali⸗ ſten feſtgeſtellt. Man ſpricht von der Entdeckung eines neuen Kapp⸗Putſchplanes. Die Regierun⸗ gen im Reiche und in Preußen ſollten geſtürzt werden. Auf die ſozialiſtiſchen Miniſter ſollten Attentate verübt werden. An die Stelle der Ver⸗ faſſung ſolle eine nationaliſtiſche Diktatur treten. Für die ſogenannten Hundertmannſchafen ſeien Aufmarſchpläne ausgearbeitet geweſen. Gegen Berlin ſollte ein konzentriſcher Anariff ſtattfin⸗ würde er bei mir ſein und mir etwas die Angſt ausreden, die doch immer in mir iſt, nun bald und noch ſo jung eines Todes für immer aus dieſer Welt zu gehen, in der ich ſo vergnügt gelebt.“ Eliſabeth war voll von Mitleid. „Sie werden wieder geſund werden, Für⸗ ſtin“, tröſtete ſie,„und wenn Sie Ihren Gat⸗ ten bitten, kommt er gewiß auch zu Ihnen, um Ihnen Geſellſchaft zu leiſten.“ Brunislawa Myskowska hob beide Händchen, an denen viele Ringe ſteckten. „Oh, wenn Sie lowska kennen würden, ſagten Sie das nicht. Alles, was ſchwächlich und krank, iſt ihm zu⸗ wider. Er iſt die Geſundheit ſelbſt und hätte eine ganz andere Frau haben müſſen als mich. Wir haben uns nicht aus Liebe geheiratet, das wiederhole ich Ihnen, nein, aber ich habe Roman in der Ehe liebgewonnen, ganz gren⸗ zenlos lieb. Und weil ich ihm nicht zuwider ſein will und weil ich ihm nicht zur Laſt fal⸗ len will, ziehe ich allein in der Er lebt daheim auf ſeine Weiſe, ich warte hier irgendwo in der Fremde auf den Tod, weil ihm alles Vergehen und Sterben verhaßt iſt.“ Eliſabeth ſann gerührt, doch die Menſchen waren. Da irrte dieſe zarte ind zwischen Geſellſchaft, Frau von Bad zu Bad, weniger um Heilung heater ihre Zeit hinbringen zu ſuchen, als um ihren lebensfrohen Gatten den Anblick ihres langſamen zu erſparen. Ob der Fürſt da 110 wenn er es in abwehrend glitzernde den Fürſten Roman Mys⸗ lt herum. wie merkwürdig N die in dieſer ſchweren Heit ſo etwas an wäre bald Rube! der Nauf den Schienen hat ein hieſiges Ludwig Heſſer aus Biblis, 1 ſebu Zu dieſen Verhaftungen h a genommenen Leutnant Roßbach gefun gtertal Anlaß gegeben. Im Reichstag ze an ſich über die Entdeckung der Ver⸗ ſchwörung ſehr erregt. Mon ſollte die Menſchen, Karrenhaus oder ins Arbeltshaus ſtecken. Dann ö 2 us Nah und Fern. Darmſtadt, 22. März. Ueberfahren und getötet wurde am Mittwoch der Rechnungs⸗ rat im Miniſterium Math. Schönberger bdahier, durch die elektriſche Straßenbahn. In bisher unaufgeklärter Weiſe wurde er nach Büi⸗ oſchluß nach 1 Uhr auf dem Nachhauſewege in Niederramſtädler Straße durch einen Stra⸗ ßenbahnwagen angefahren und kam unter die Räder. Er iſt bald darauf im Städt. Kranken⸗ hauſe geſtorben. Den Wagenführer ſoll keine. Schuld treffen. 8 Heppenheim a. d. B., 22. März. Ein Dieb⸗ stahl von Strickwaren. Jumper, Koſtüme, Strümpfe im Werte von 15—20 Millionen Mark wurde in der Nacht zum Mittwoch in der hieſigen Strickwarenfabrik von Stöldt u. Co. begangen. Nur die wertvollſten Sachen haben die Diebe eingepackt. Sie konnten aber bald ermit⸗ ſelt werden. Der Heppenheimer Bahnſteigſchaff⸗ ner wurde bei dem Frühzug auf verſchiedene Per⸗ ſonen aufmerkſam, die, mit ſchweren Päcken bela⸗ den, Fahrkarten nach Darniſtadt gelöſt hatten. Hier konnte die Bahapolizei die drei Spitzbuben, von denen zwei aus Frankfurt und einer aus Dieburg ſtammen ſollen, mit zuſammen 5 ſchwe⸗ ten Päcken in Empfang nehmen, ehe die beſtoh⸗ lene Firma den Diebſtahl richtig bemerkt hatte. A Wahlen i. O., 22. März. Mädchen am Dienstag aus bisher unbekannten Gründen begangen. Es legte ſich unter den er⸗ ſten Frühzug nach Weinheim und ſtarb bald da⸗ rauf im Krankenhaus. — Dirmſtein, 20. März. Der 18 Jahre alte der hei Philipp Selbſtmord 22 Jahre altes 1 0 auf leichte Weſſe Scheuerſan Man verſchlie 5 druck genügt, Mal mit reinem, heißen Waſſer nach. * Fettflecke aus Zementfließen zu entſernen. Hierzu gibt es ein ſehr einſaches Mittel nämlich Benzin. Ein zweites Mittel beſteht darin, daß man weißen Ton mit Eſſig anfeuchtet, dieſe etteln,. ins Maſſe auf den Fleck bringt und das Verfahren einige Malz wiederholt bis der Fleck verſchwun⸗ 5 1 ſchneller wirkend iſt indes wohl das erſte ezept. Graue Filzhüte zu reinigen. Man bereitet eine Miſchung aus zwei Löffeln Salmiakgeiſt, zwei Löffeln Weiſigeiſt und etwas Salz. Nach⸗ dem dies in einem Glaſe tüchtig durcheinander geſchüttelt iſt, befeuchtet man einen weißen Lap⸗ pen— am beſten Flanell— damit und reibt die Hüte gut ab, mit einem ſauberen Tuche nach⸗ gerieben und die Hüte dann gehürſtet. 1 Ve ermiſchtes. Türkiſche Sprichwörter. Alles, was du gibt, gewinnſt du. Eine Stunde Gerechtigkeit geübt, als ſiebzig Jahre Gebet. Nur auf Stufen ſteigt man Treppe. Höre tauſendmal, ſprich nur einmal. Ein Weiſer ohne Taten iſt eine Wolke ohne Regen. a Der dir Nachrichten über andere bringt, bringt anderen Nachrichten über dich. Sieh' nicht auf die Weiße des Turbans, die Seife kann vielleicht auf Borg genommen ſein. Ter Unwiſſende iſt ſein eigener Feind, wie kann er der Freund eines anderen ſein? Es gibt keinen Menſchen ohne Kummer; gibt es einen ſolchen daan iſt er kein Menſch. Um ſich zu kratzen muß ue gel haben. Das gewohnliche Ende des Fuchſes iſt der Laden des Pelzbändlers. gilt mehr zur Höhe Keiſer beſchäftigt war, fuhr mit dem Pflugskarren ins Feld, um zu eggen. Als er den Oherſülzer Uebergang paſſierte, fuhren plötzlich zwei Autos an ihm vorbei: dabei ſcheute das Pferd und ging durch. ſort eintrat. Das 8 Jahre alte Söhnchen von Kaiſer, das zufällig auf dem Fuhrwerk mit einigen Hautabſchürfungen davon. Der Ver⸗ unglückte war ein braver Menſch und bei ſeinem Arbeitgeber ſehr beliebt. O Berlin, 21. März. Stadtoberinſpektor Lietzmann verhaftet, weil er Flüchtlingsanweiſungen gefälſcht und dabei zweieinhalb Millionen Mark in die eigene Taſche geſteckt hatte. u Ludwigshafen, 24. Mürz. Verghaſtet wur⸗ ö den Oberingenieur Lützel von der Werkſtätten⸗ inſpektion Kaiſerslautern Sberſekretär mermann pom dortigen Bahnhof, nungsführer Stiener in Zweibrücken und Weichenſteller Magin in Schifſerſtadt Bei 9 Eiſenbehnern fanden Hausſuchungen ſtatt. 9 Kaiſerslautern, 24. März. Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Baumann wurde Landau gebracht. Belgiſches Kriegsgericht. N 21. März. Das belgiſche Kriegsge⸗ richt verurteilte den Oberpoſtidrektor Hamma⸗ cher zu einem Jahr und 15 Tagen Gefängnis und 300 000 Mark Geldſtrafe, Steinhoff und den Bergrat Benecke von der Oberpoſtdirektion Aachen wegen Ablehnung der Hergabe der Fernſprechleitungen zu 15 Tagen Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe. Heffiſcher Pandtag. Finanzausſchuß. O Darmſtadt. 22. März. Im Finanzausſchuß des Landtags wurden heute die Beratungen in Anweſenheit der Regierungsvertreter fortgeſetzt. Vor Beginn der Tagesordnung wurde auf Anreg⸗ ung einer Anzahl von Geſchäftsleuten durch ei⸗ nen Abgeordneten Beſchwerde über die allzu ſtrenge Handhabung der Vorſchriften über den Ausfall von Vergnügungen während der Karwoche ge.. mit der Begründung, daß hierdurch die heſſt.. Geſchäftsleute beſon⸗ ders gegenüber Preußen, wo die Handhabung eine viel mildere ſei, außerordentlich geſchädigt würden. Man möge doch eine einheitliche Rege⸗ lung herbeizuführen ſuchen. Während der Aus⸗ ſprache ſtellte ſich heraus, daß die Mehrheit des Ausſchuſſes der Auffaſſung iſt: die jetzige Zeit iſt nicht dazu angetan eine Vermehrung der Feſt⸗ lichkeiten, Vergnügungen ete. herbeizuführen, ſo⸗ Oberrech⸗ 8 Aachen, dieſer Richtung Schritte zu tun. Auf eine Anfrage betr. die Vorlage eines Nach⸗ trages zur Beſoldungsvorlage erklärt die dregterung, daß der Nachtrag in Bearbeitung ſei und in aller Kürze dem Landtag vorgelegt werde ſodaß die noch vorhandenen Unſtimmig⸗ keiten verſchiedener Art nach Möglichkeit ihre Er⸗ ledigung finden. „Bei der dann folgenden Beratung des Hauptvoranſchlags entſteht bei Kap. 1 eine Aus⸗ ſprache über die Brennholzverſorgung. Nach der Regierungsmitteilung erhalten 11221 heſſiſche Beamte ſog. Tarifholz mit zuſammen etwa 22 000 Raummeter, das ſind etwa 8,5 Prozent des ge⸗ ſamten Holzſchlaes. 54000 Rmtr. ſind für Loos⸗ holz vorgeſehen, das ſind etwa 22 Prozent. Der Reſt von etwa 70 Prozent kommt zur Verſteiger⸗ ung. Es gehen jedoch noch 40 000 Rmtr. für Minderbemittelte ab. Die hier gleichzeitig zur Beratung kommende Vorſage wird mit der Aen⸗ derung genehmigt, daß das Tarifholz ſtatt u 35000 Mark zu 40 000 Mark abgegeben wird. Flt die Frau und das Dau Weibliche Bäckergeſellen. In Paris gibt zur Zeit ſchon 37 weibliche Bäckergeſellen. elſtungen, beſonders in der Anfertigung iwaren, 1 0 0 außerordentlich dürfen niemals mit ae e 905 ie ſchöne Das Huhn des Nachbarn däucht uns eine Gans. Heiſer kam unter den Pflugskarren und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſo⸗ ſaß, kam Der Dieb, der ſich nicht faſſen läßt, gilt für einen ehrlichen Mann. 1 Freunde ſind wenig, ein Feind iſt viel. Halte den kleinſten deiner Feinde für einen Elefanten und wäre er auch nicht größer als eine Ameiſe. In Neukölln wurde Zim⸗ verhaftet und nach den Präſidenten ö daß der Ausſchuß ſich nicht beranlaßt ſieht, nach Wer in Frieden leben will, muß taub, blind und ſtumm ſein. Geſchenkter Eſſig iſt ſüßer wie gekaufter Honig. Ein weiſer Feind iſt mehr wert, als ein när⸗ riſcher Freund. Wer Honig verarbeitet, leckt ſich die Finger. Der koſtbarſte Pelz in der Welt iſt der Sattel eines ſchnellen Pferdes, der koſtbarſte Freund ein gutes Buch. Fragt nicht den Vogel, woher er kommt, ſon⸗ dern was er ſingr. Die Geduld iſt der Schlüſſel zur Freude. Tauſend Reiter können einen nackten Men⸗ ſchen nicht ausplündern. Der eine ißt, der andere ſieht zu— das iſt die Quelle ſo vieler Umwälzungen. Könnte man ein Handwerk vom Zuſehen er⸗ lernen, ſo wären alle Hunde Metzger. Aue dem Gerichts zam. Wuchergericht. 8 Konſtanz, 22. März. Der Viehhöndler Strobel aus Uebergingen, der drei Kühe und ein Rind für 2265 000 Mark gekauft und 14 Tage ſpäter für 5 000 000 Mark weiterverkauft und in ſeinen Büchern den Erlös um 1700 000 Mark zu niedrig eingetragen hatte, zu fünf Monaten Ge⸗ fängnis und 1500 000 Mark Geldſtrafe, ſowie Einziehung von 1 700 000 Mark. Der Händler Hofer und der Händler Grieshaber aus Allensbach, die auf dem Fruchtmarkt in Pfuh⸗ lendorf den Getreidepreis um 40—50 000 Mark in die Höhe getrieben hatten, erhielten 6 Monate Gefängnis und 500 000 Mark Geldſtrafe. Alle drei Perſonen wurden ſofort in Haft genommen. Humoriſteſches. Da hat er's! 5 „Meiſter, warum iſt denn das Ochſenfleiſch teurer als das Kuhſleiſch?“—„Nun, weil's beſ⸗ ſer iſt, Frau Nachbarin!“—„Na na, ihr Män⸗ ner ſolltet euch lieber nicht ſo viel einbilden!“ Handelsnachrichten. 5 Wormſer Warenbörſe. Weizen, pfälzer 87—92 000, Roggen, pfälzer 85—87 000, Gerſte, rheinheſſiſche 68—76 000, Wet⸗ zenmehl Baſis 0 150170 000, Roggenmehl 120⸗ bis 130000, Futtermehl 55—70 000, Roggenkleie 40000, Heu 5056 000 Mark. Tendenz: ruhig. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt und wurden per 50 Kg. Lebendgewicht bezahlt: 23 Kälber 220260 000 Mark, 21 Schafe 70.110000 Mark, 145 Schweine 250280 000 „Mark und 520 Fertel und Läuſer pro Stück, 60⸗ bis 120000 Mark. Tendenz: mit Kälbern mittel⸗ mäßig, geräumt mit Schafen lebhaft, der Ferkel ⸗ markt wurde geräumt bei mittelmäßigem Verkehr. Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe verkehrte in ruhiger Ten- denz. Die Umſätze blieben minimal. Verlangt wurden für die 100 Kilogr. bahnfrei Mannheim (alles in 1000 Mark) für Weizen 95, Roggen 88, Gerſte 75—82, inländiſchee Hafer 50—75 auslän⸗ diſcher Hafer 90 bis 95, Mals 95 bis 105, Wieſen⸗ heu 44, Juzernekleehen 50—52, Preßſtroh 3940. n 54 35—36, Eiertreber 45 50, Weizenmehl 170, zweite Hand 1 Weizen. klele 40. Bei einem öffentlichen 1 70 f ern Weizenkleie wurde für eine Portie von entnern 27 te bt 15 e 20⁰⁰ 00 ig. öl. em S un t die Oeffnung, wozu der Finger⸗ ſchüttelt kräftig und ſpült einige der ö von 400 1 1 1 1 1 J Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. Grün⸗ Donnerstag. 4% Uhr Predigt. Nach derſelben Austellung der hl. Kommunion. 7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion. ½8 Uhr Hochamt: darauf Ausſetzung des Allerheiligſten. Nach dem Hochamt Predigt für Männer und Jünglinge. Abends 8 Uhr Sakraments⸗Feier für Männer und Jünglinge. Charfreitag. 8 Uhr Gottesdienſt; darauf Predigt für Alle. Abends 8 Uhr Predigt für Männer und Jüngl. Char⸗Samstag. 4¾ Uhr Predigt. 6 Uhr Beginn der Weihen. 1 Gegen ½d Uhr Amt; darauf Weihe des Oſter⸗Waſſers. 9 Uhr Predigt für Männer u. Jünglinge. 424 Für das Frühjahr elegante MzZiige und Mäntel 962 1307 1622 190 Mur eigene Fabrikation setzt uns in die Lage, ihnen zu diesen Preisen wirkliche Qualitätsware zu bieten. Ein Blick in unsere Fenster oder unverbindl. Besuch überzeugt Sie! Feine Herren- und Mnabhen-Mleidung Mannheim Strohmankt P 4, 12. Lokales. O Illuſionen. Der Frühling treibt mit den Menſchen ein wonniges Gaukelſpiel; es geht ein ſeltſames Sonnenſtreben und Sehnen durch das Herz, man empfindet die Welt als blumiges, gol⸗ denes Glücksland, es blüht das fernſte, tiefſte Tal, und mit dem Dichter ruft man ſich's zu: „Nun Menſchenherz, vergiß der Qual, es muß ſich all,, alles wenden!“ S iſt Schwärmerei, Romantik, Illuſion, Phantaſie— ſagen die Nüch⸗ ternen. Ja freilich, die Wirklichkeit ſieht anders aus, ſie iſt rauh und trüb, und wer nur als Schwärmer und Phantaſt durchs Leben ſpazieren wollte, dem würde die Poetenſtirn bald ſchmer⸗ zen von allerlei Anſtößen. Aber das eben iſt's ja, weil die Wirklichkeit, weil der Neid, Streit und Tageslärm und Aerger, weil Arbeit und Pflichten kaum noch Ideale aufkommen laſſen, eben deshalb ſoll man an Illuſionen feſthalten, ſoll ſie ſuchen, ſoll ſie ergreifen. wo man ſie fin⸗ det. Nun muß ſich alles, alles wenden— iſt's nicht eine beglnkende Macht die uns in dieſen Worten den Frühling offenbart? Jawohl, Men⸗ ſchenherz, vergiß der Qual lerne leben! Achte auf die Predigtſtimme der Natur, ſegle, wieder jung chen auf, und das Sehnen werdend, wie die Jugend ſelbſt mit tauſend Ma⸗ ſten ins Reich der Ideale, und wenn dir hundert Illuſionen ſchon zerſtört wurden. hundert Hoff⸗ nungen ſchon als Truggebilde erſchienen ſind, ſo höre doch nicht auf, aus dem Zauber des Früh⸗ lings heraus neue Anregungen, neue Hoffnungen zu ſchöpfen, dir neue Illuſionen aufzubauen! Das gibt Mut und Vertrauen, neue Ziele tau⸗ und Streben erfüllt ſich unendlich leichter, als wenn du kalt berech⸗ nend, ungläubig und zweifelnd ohne jubelnde Illuſionen am Frühling vorübergehſt! Die Abgabe der Vermögens und Einkom⸗ mensſteuererklärung. Als Zeitpunkt für die Ab⸗ gabe der Vermögens⸗ und Einkommens: ſteuererkärung iſt, wie von zuſtändiger Stelle mitacteilt wird, nach Verabſchiedung des Geſetzes über die Berückſichtigung der Geldent⸗ wertung in den Steuergeſetzen der Monat April ſeſtgeſetzt. In den erſten Tagen des April wer⸗ den die Finanzämter den Steueryflichtigen die Vordrucke zuſenden. Zwei Drittel der Zwangs⸗ anleihe ſind bis ſpäteſtens 30. April dieſes Jahres im Voraus zu zeichnen und einzuſenden. Der Zeichnungspreis beträgt bis zum 30. April 100 Prozent und erhöht ſich danach um 10 Pro⸗ — zent monatlich. O Die Vermehrung der Poſtkraftwagenfahrten und die Verbihigung der Fahrkoſten im beſetzten Gebiet iſt von den Zentrumsabgeordneten Hof⸗ mann ⸗ Ludwigshafen, Eſſer und Kaas im Nee beantragt worden. * Für die Steuerzahler wird es von Wichtig⸗ keit ſein, 15 erfahren, daß auf Grund des neuen Geſebe? über die Geldentwertung bei ee ats dreimonatigem Zablungsrückſtand 15 Proz hier ſagen, pro Monat und ver uper dreimonatigem Ruc⸗ ſtand 30 Prozent pro Monat hin zugeſchra⸗ gen werden. Der Zuſchlag findet erſtmalig auf 1 7 80 Steuern ſtatt, die ani 1. April fällig nd. Genet wunden der Studienaſſeſſor Dr. Kohl aus Gadern zum Studienrat am Gymna⸗ ſium in Bingen. f Ein Mißverſtändnis. Ein Ehepaar vom Lande ſah in Köln wie ein Chauffeur die rechte Hand aus ſeinem Auto heraushielt, wußte aber nicht, daß der Mann damit die Rich⸗ tung angab, die das Auto nehmen würde, und hielt die ausgeſtreckte Hand für ein Freund⸗ ſchaftszeichen, das der Landmann ſchnell ergriff. Er war aber ganz verdutzt, als der Chauffeur das ſeinerſeits falſch verſtand und ihm einen or⸗ dentlichen Klaps auf die Hand gab.„Ne Ge⸗ meinheit!“ meinte das biedere Ehepaar, um ſich dann dare zu unterhalten, wie eigenartig doch 4 tanhflentto ſoion 1 * Pflanzenſchutz und Bienenzucht. Es wird auch in dieſem Jahre wieder von den Blenenzüchtern lebhaft darüber geklagt, daß das Abreißen und Feilbieten der Blüten und Zweige, insbeſondere der Weiden(Saalweiden) außerordentlich über⸗ hand nimmt. Durch dieſes planloſe Ab⸗ reißen der Blütenzweige, bet dem häufig ganze Sträucher verheert werden, wird die Vernichtung und allmähliche Ausrottung von Pflanzen be⸗ ſchleunigt, die für die einheimiſche Bienenzucht außerordentlich wichtig ſind. Die frühen Blüten dieſer Sträucher, vor allem die Weidenkäßchen⸗ blüten, ſind deshalb für die Blenenzucht von großem Wert, weil ſie den Bienen im Frühjahr die erſte Nahrung bieten und ſomit der Er⸗ haltung der Bienenvölker dienen. Bei dem großen Nutzen, den die Bienen, durch die Be⸗ fruchtung der Pflanzen, nicht zuletzt auch der Obſtpflanzen für den Haushalt der Natur haben, und bei der Bedeutung der Bienenzucht für die heſſiſche Landwirtſchaft muß alles geſchehen, um dem unſinnigen Zerſtörungswerk an den ohnehin nur geringen Beſtänden der frühblühenden Sträucher Einhalt zu tun. Die Behörden haben ihrerſeits ale Maßnahmen getroffen, um die Bienenzucht vor dieſem drohendem Schaden zu bewahren, namentlich wird es ſich die Schule angelegen ſein laſſen, auf die Jugend auf⸗ klärend und mahnend dahin einzuwirken, daß das meiſt ſinnloſe Abreißen der Weidenblüten und die Plünderung der Sträucher unterbleibt. „Soliſten⸗Konzert. Das am Sonntag, den 18. d. Mis im Saale des Gaſthauſes zum Karpfen ſtattgefundene Soliſten⸗Konzert erfreute ſich eines guten Beſuches. Galt es doch einem gutem Zweck, denn der Reinertrag war für die Ruhrhilfe beſtimmt. Im Großen und Ganzen konnte man auch mit dem Gebotenen zufrieden ſen. Das als Einleitung von Herrn Paul Schmidt⸗Mannheim, auf der Violine vorgetragene „Menuett“ v. Mozart, kam vollendet zur Wiedergabe. Man fühlte, hier paarten ſich Technik und Gefühl. Die von Herrn Hofmann als Tenoriſt vorgetragenen Arten nnd Lieder wurden ganz gut geſungen. Nur muß man daß die Stimme noch manches zu wünſchen übrig läßt, beſonders die Ausſprache muß beſſer werden. Ueberhaupt bedarf der junge Sänger noch einer fleißigen Tonſchulung, um bei einem Konzert erfolgreich auftreten zu können. Die Sopran⸗Partien hatte eine an⸗ gehende junge Sängerin, Frau Mattlin⸗Bauer⸗ feld übernommen. Die Sängerin verfügt über eine, beſonders in der Höhenlage, ſchöne Ton⸗ bildung. Nur wirkt in der Tieſe die Stimme etwas unrein, was aber in Berückſichtigung der erſt kurzen Ausbildungszeit nicht weiter ins Gewicht fällt und mit der Zeit zu überwinden iſt. Als weiterer Sänger trat Herr Joſeph Kempf als Baſſiſt auf. Der junge Sänger hat eine angenehme, ſympatiſche Stimme, die be⸗ ſonders in der Tiefe ein großes Maß von Klangfülle beſitzt. Nur ſchade, daß dieſe Eigen⸗ ſchaft ſo wenig zur Geltung gekommen iſt, da die vorgetragenen Arien und Balladen für das Stimmenmatertal des Sängers von zu hoher Tonlage waren. Beſonders beim Vortrage der Ballade„Der Wanderer“ kam das zum Aus⸗ druck. Im Uebrigen wurde der Sänger ſeiner Aufgabe mit recht viel Sicherheit und Gefühl gerecht und berechtigt bei noch fleißiger Schulung, zu den ſchönſten Hoffnungen. Den Klapierpart hatte Herr Emig⸗ Mannheim inne. Sicherer Anſchlag und gute Technik ſind hier die Merk⸗ male, nur hätte die Begleitung, beſonders der Violinvorträge etwas wenſger forte zu ſein brauchen, well dadurch das edle Spiel des Herrn Schmidt mehr zur Geltung gekommen wäre. Ein Terzett aus„der Schöpfung“ von Heydn, bildete einen würdigen Abſchluß des ſo ziemlich wohlgelungenen Abends. Hoffentlich können die Veranſtalter auch mit dem finanziellem Erfolg zufriden ſein, was im Intereſſe der guten Sache nur zu wünſchen wäre. Stärkt die Ruhrfront! Ungenannt. 5 0 2000.— Mark. Ungenannktt 500.— Mark. Weitere Beiträge nimmt entgegen Hie Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. eim, 24. März.(Schwei ne⸗ markt.) Zugefährt 241 Stüc, verkauft 284 Stück. Mllchſchweine wurden verkauft das s Wein Stück von 50006 bis 100000 Mart, Läufer das Stück von 100 000 bis 150 00 Mart. 1 0