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Poincare führte u. a. aus: 5 l Frankreich hätte den Sieg teuer bezahlt. Wir haben unſeren Toten geſchworen, ihn uns nicht Vor dieſem Denkmal er⸗ dieſen Schwur. Weil Deutſchland eine Verpflichtungen nicht erfüllt, und weil wir ſelbſt annähernd 100 Milltarden für ſeine Rech⸗ ung haben zahlen müſſen ſind wir zur Pfand⸗ ahme geſchritten und haben Sanktionen zur Anwendung gebracht. Wir ſind ins Ruhrgebiet die Beſetzung dieſes reichen machen. Wir haben uns davon überzeugt, daß uns Deutſchland die Kohlen hätte liefern können, die es uns ver⸗ Pveigerte, denn es hat ſich ſo eingerichtet, daß es die Ruhrkohle entbehren kann. Beweis erlangt, daß Deutſchland in der Lage ge⸗ Wir haben den zu zah⸗ um weſen wäre, in ausländiſchen Deviſen Verwendet es doch einen Teil davon, Käufe im Auslande auszuführen. Wir haben gan Ort und Stelle jene militäriſchen Organiſa⸗ tionen die der können, Unter und auflöſen in Oberſchleſien entlarven Deutſchland ſchon 1 harmloſen Schutzpolizei verbarg. Wir haben auch die Gewißheit gewonnen, daß, wenn man eutſchland ein zweijähriges Moratorium ohne Bürgſchaften gewährt hätte, es nach Ablauf die⸗ er Friſt auf unſer Zahlungsverlangen mit ei⸗ hier Weigerung und Herausforderung geautwor⸗ et hätte. Des weiteren verteidigte Poincare den Ein⸗ tarſch ins Ruhrgebiet. Auch die Vor⸗ von dem Ziele labbringen, das es ſich geſetzt habe. Es iſt wahr, gewiſſe Leute die uns nicht ermutigt haben, is Ruhrgebiet einzuziehen, müßten heute unſer Unternehmen übertreiben und ſagen unſerer Operation Schwäche nach. Sie werden uns nicht daran hindern ohne Ueberſtürzung das Unter⸗ ehmen progreſſiv zu entwickeln. Aber das Programm, das die franzöſiſan und die belgiſche Regierung in gemeinſamer Uebereinkunft aufge⸗ wird durchgeführt werden. Jene Leute werden das auf lange Sicht vorgeſehene Werk nicht ſtören, ebenſo unſexe Kaltblütigkeit und unſer Vertrauen. Andere Gegner behaupten mit plumpen Sophismen, die Ruhrbeſetzung habe öhe getrieben. Als ob die Teuerung des Lebensunterhalts nicht von unſerer wirtſchaftlichen und finanziellen Lage abhängig wäre, und als ob dieſe Lage nicht von den un⸗ die wir aufnehmen mußten, um die deutſchen Zahlungen zu erſetzen. [Gewiſſe Gelegenheitspeſſimiſten übertreiben die geringſten Zwiſchenfälle und gehen ſogar ſo weit, durch unvorſichtige Bemerkungen den Wi⸗ derſtand des deutſchen Reiches zu ermutigen. Poincare betonte dann, daß die Geſamtheit Jes ganzen Landes entſchloſſen ſei, das zu Ende zu führen, was begonnen wurde. Die Aktion werde mit dem vollkommenen Wiederaufbau der berwüſteten Departements Frankreichs enden. Vergeblich werde Deutſchland von Frankreich auch nur eine einzige Minute des Schwankens erwarten. In dem Unternehmen, das erforder⸗ lich war und das Frankreich ins Werk geſetzt hat, wird es durchhalten, wie es ohne Gewalt und ohne Provozierung biher durchgehalten hat. Zur Lage. Die Beſprechungen beim Reichskanzler. Berlin, 15. April. In Gegenwart des Reichsminiſters des Aeußern Dr. v. Roſenberg empfing Reichskanzler Dr. Cuno geſtern Vertre⸗ ter der deutſchnationalen Reichstagsfraktion und ſpäter von der ſozialdemokratiſchen Fraktion die Abgeordneten Müller, Wels und Dr. Breitſcheld. Der Reichskanzler beſprach mit ihnen, wie beerits vorher, mit dem Führer der Arbeitsgemeinſchaft die politiſche Lage und die Grundgedanken der Rede die Dr. v. Roſenberg bei der Beſprechung des Etats des Auswärtigen Amtes halten wird. ie verlautet, wird Dr. von Roſenberg nichts weſentlich Neues über die Stellung der Reichs⸗ regierung zum Ruhrkonflikt ſagen. Das Ergebnis der Pariſer Beſprechungen. „ I Paris, 15. April. Die geſtern Vormittag zer zu Ende gegangene Konferenz zwiſchen N 15 iſchen Premiermigiſter 2 m belaif erſtreben. Jaſpar hat folgende amtliche Mitteilung aus⸗ gegeben: Die franzöſiſchen und belgiſchen Mini⸗ ſter haben die gemeinſamen Weiſungen vorberei⸗ tet, die an ihre Oberkommiſſare in den Rhein⸗ landen und an General Degsoutte ergehen ſollen und die die in den neubeſetzten Gebieten einge⸗ führte Zentralverrechnung und deren Kontrolle die Verwendung des Ertrages der Geldbußen und Beſchlagnahmungen uſw. betreffen. Es iſt beſchloſſen worden, daß die verſchiedenen Waren und Produkte, die in den beſetzten Gebieten be⸗ ſchlagnahmt worden ſind, um die von den beiden Regierungen gemachten Beſtellungen von Sach⸗ lieferungen zu decken, dieſen direkt zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Der Ueberſchuß der be⸗ ſchlagnahmten Waren wird verkauft werden. Die beiden Regierungen haben ihre Entſchließungen von Brüſſel dahin bekräftigt, daß ſie die Räum⸗ ung des Ruhrgebiets und der auf dem rechten Rheinufer neu beſetzten Gebiete nicht von einfa⸗ chen Beſprechungen abhängig machen, ſondern daß ſie nach Maßgabe der Erfüllung der deut⸗ ſchen Entſchädigungsverpflichtungen die Räum⸗ ung durchführen werden. Die geplanten Verſchärfungen. + Paris, 15. April. Ueber die Einzelheiten der am Quai d'Orſay zur Erörterung ſtehenden ſchärferen Maßnahmen im Ruhrgebiet glaubt „Newyork Herald“ noch mitteilen zu können, daß u. a. der Nachtverkehr in allen unſicheren Bezir⸗ ken verboten werden ſoll. Wahrſcheinlich wür⸗ den die Truppen Verſtärkung erhalten. Im Ruhr⸗ gebiet und Rheinland ſollen in größerem Umfang Materialien für Entſchädigungszwecke beſchlag⸗ nahmt werden. Die Verſtärkung der Kohlenab⸗ fuhr werde die Geſtellung von franzöſiſchen und belgiſchen Eiſenbahnwagen in größerer Zahl er⸗ fordern. Die Zahl der militariſierten Züge wer⸗ de in einer Konferenz von Eiſenbahnſachverſtän⸗ digen der beiden Beſatzungsmächte demnächſt be⸗ ſtimmt werden. Wenn bis Ende des Monats nicht die volle Kohlenſteuer bezahlt ſei, ſo werde man ſich an den Gemeindekaſſen und Fabrikgel⸗ dern ſchadlos halten. Bevorſtehende Aenderung der franzöſiſchen Politik?* X Berlin, 15. April. Nachdem aus London vorliegenden Nachrichten beſchäftigt ſich die eng⸗ liſche Preſſe lebhaft mit einer angeblich dicht be⸗ vorſtehenden Aenderung in der franzöſiſchen Po⸗ litik.„Ebening Standart“ ſchreibt, es ſei für den Stimmungsumſchwung in Frankreich bezeich— nend, daß der Plan des engliſchen Generals Spears, das Rheinland zu neutraliſieren und zu entmilitariſieren, in ganz Frankreich mit ſehr großer Sympathie aufgenommen worden ſei, während dagegen der rheiniſche Separatiſtenfüh⸗ rer Dr. Dorten mit ſeinen Plänen zur Bildung einer rheiniſch-franzöſiſchen Republik ſich in der Preſſe kaum habe bemerkbar machen können. Die Zeitung„New Stadesmann“ konſtatiert ebenfalls eine Aenderung in der öffentlichen Meinung Frankreichs. Es ſei ſicher, daß Poin⸗ care jede Politik annehmen werde, die ſeine Re⸗ gierung von der Notwendigkeit entheben würde, den ofſenſichtlichen Fehlſchlag des Ruhrunter⸗ nehmens anzuerkennen. Das Blatt glaubt, daß das Kabinett Poincare noch eine Lebensdauer von wenigen Wochen hat. Painleve über die Reparations⸗ und Ruhrfrage. O Berlin, 14. April. Der frühere fragzöſiſche Miniſterpräſident Painleve tritt in„Le Eu⸗ rope Nouvelle“ für eine baldige Regelung der Reparationsfrage und Ruhrbe⸗ ſetzung ein. Nur im vollen Eiaverſtändnis mit den Verbündeten könne eine Löſung gefun⸗ den werden. Frankreich und Belgien allein wären dazu nicht in der Lage. Ohne England könne man zu keiner internationalen Anleihe kommen. Auch die Zuſtimmung der Vereinigten Staaten ſei notwendig. Man müſſe die Zah⸗ lungsfähigkeit Deutſchlands angemeſſen einſchä⸗ tzen. Die Frage der Sicherung Frankreichs wer⸗ de am meiſten Schwierigkeiten machen. Die Lö. ſung dürfe aber nicht das Selbſtheſtimmungs⸗ recht des deutſchen Volkes und die wirtſchaftlich⸗ und politiſche Einheit Deutſchlands zerſtören Painleve wünſcht, daß das Rheinland und Ruhr. gebiet von jeder militäriſchen Garniſon frei blei⸗ ben ſollen. Darüber müſſe eine interalliiert⸗ Kommiſſion wachen. Millerands Wandlung. Berlin, 14. April. Aus Paris wird ge⸗ meldet, daß Millerand, der früher Syndi⸗ kus des Komitees des Forges war, dem Komi, tee eine umfangreiche Denkſchrift zuſtellte in der er zu dem Schluß kommt, Frankreich iezüſſ⸗ eine wirtſchaftliche Annäherung an Deutſchland⸗ — Im„Ouevre“ wird geſagt, es ſel tein Geheimnis, daß Millerand den Fehlſchluß der Mithrattion wohl erkenne und nur noch bes müht ſei, aus der Aktion mit Hilfe anderer Me- thoden Nutzen zu ziehen. Er wird von der na— tionaliſtiſchen Preſſe als Urheber der Loucheur- Reiſe ſcharf angegriffen. Anders verhält ſich Millet im„Paris Midi“. Er betont, man müſſe England in die Unterhand— lungen einbeziehen. Theunis ſei entſchloſſen, dieſe Ausſprache in freundſchaftlicher Weiſe zu erzwin⸗ gen. Loucheurs Reiſe habe den Erſolg gehabt den hinſchleichenden Verhandlungsgedanken zu einem ſchnelleren Tempo zu briagen. Loucheur wird bei einem Mittageſſen in der belgiſchen Botſchaft und bei einem Eſſen, das Poincare gibt, Gelegenheit finden, die belgiſchen Miniſter von ſeinen Londoner Eindrücken in Kenntnis zu ſetzen. a Loucheur betont ſeine Einſtimmigkeit mit Poincare. Wie aus Lille gemeldet wird, cheur an den Präſidenten detenverbandes des Norddepartements Brief gerichtet, in dem er erklärt, hat Lou heit zwiſchen ihm und dem Miniſterpräſidente⸗ beſtehe. je auf der Seite des ſtehen und zu bezeugen, daß zwiſchen ihm ſtändige Uebereinſtimmung beſtehe. Tardieu ſpricht. Tardieu hielt Rede über das Thema: tionskriege wäre auch eine Koalition Ruhraktion habe eine ähnliche Bedeutung die Schlacht bei Verdun. Wenn Frankreich in der Ruhrfrage unterliege, werde ihm der Sieg entgehen. Intermezzi, Reiſen Loucheurs nach England ſollten aber in einem Augenblick, Bevorſtehende Demiſſion Bonar Laws? O London, 15. April. Die„New of the World“ veröffentlichen einen anonymen Artikel, die bevorſtehende Demiſſion des Premier- miniſters Bonar Law mitgeteilt wird. Die betreffende Stelle hat hat folgenden Wortlaut: Es iſt wahrſcheinlich daß Bonar Law dem Kö- ihm nig ſeine Demiſſion anbieten wird und gleichzietig empfehlen wird, an ſeine Stelle Lord Curzon zu ſetzen. Der Geſundheitszuſtand Lord Curzons iſt ſehr befriedigend und zu bilden, mit Bereitwilligkeit annehmen wird. Franzöſiſche Miniſterreiſe nach der Ruhr. Die Pariſer Zeitungen teilen mit, daß Handels miniſter Le Trocquer, ginot nach der Ruhr abreiſen werden. elair“ und der„Oeuvre“ teilen ihrerſeits mit, „Eclair d daß Poincare demnächſt nach Brüſſel rei⸗ N ſen werde. Zu den Beſprechungen belgiſch⸗franzöſiſchen in Paris. Wie es ſcheint, hat die Reiſe Loucheurs nach London doch nicht die Ergebniſſe gezeitigt, auf die man in Paris hoffte. So ſchreibt Philippe Millet im„Petit Parſien“, Poincare ſcheine bei der jetzigen Ruhrkonferenz den belgiſchen Mini- ſteen mitgeteilt zu haben, daß trotz der Eindrücke, die Loucheur aus London mitgebracht habe, man annehmen müßte, daß die Geſichtspunkte auf beiden Seiten des Kanals allzuweit von einan⸗ der entfernt ſeien, als daß man es für angebracht halten könnte, neue Unterhandlungen mit Eng⸗ land zu beginnen. Dieſe Aeußerugen Millets deuten aber, falls er die Argumente Poincares authegtiſch wieder- gibt, darauf hin, daß man dem belgiſchen Wunſch auf Einbeziehung Englands ia die Beſprechun⸗ gen nicht zuſtimmen möchte. Im übrigen ſcheint die Einigung in allen Fragen ver Ruhrpolitik zwiſchen Frankreich und Belgien noch nicht vollzo⸗ gen zu ſein, denn Sauerwein berichtet im„Ma⸗ tin“ Parthou und der belgiſche Delegierte in der Reparationskommiſſion Delagerboix ſeien mit der Aufgabe betraut worden., die Geſichtspunkte der beiden Regierungen miteinander in Einklang zu bringen. Dieſer Satz zeigt, daß die belgiſchen und franzöſiſchen Anſichten über die veröffentlich⸗ ten Reparationspläne durchaus noch nicht über⸗ einſtimmen. g Nach dem„Petit Pariſien“ hat Poincare auf der Konferenz den belgiſchen Miniſtern mitge⸗ teilt daß er trotz der verſöhnlichen Eindrücke, die Loucheur aus London mitgebracht habe, nach ſei⸗ ner Unterredung mit dem engliſchen Geſchäfts⸗ träger in Paris und der Beſprechung des fran⸗ zöſiſchen Botſchafters in London mit Bonar Law des Kriegsverwun⸗ einem die jüngſten Ereigniſſe ſeien von gewiſſen Leuten dahin aus⸗ gelegt worden, als ob eine Meinungsverſchieden« Er erachte es als ſeine Pflicht, mehr alcß Miniſterpräſidenten 28 und? der Regierung in den großen Tagesfragen von. geſtern in Lüttich ern „Was haben wir au“ dem Siege gemacht?“ und führte aus, daß Fraus⸗ reich noch immer Sieger ſei. Nach einem Koali« in Frank⸗ reich nötig geweſen, auf die er ſich aufrichte. Die wie wo der Sieg auf dem Spiele ſtehe, vermieden werden, worin wir glauben, daß er den Antrag, eine neue Regierung ſolange es notwendig iſt, andauern wird. der Finanzmini⸗ ſter De Laſterie und der Kriegsminiſter Ma⸗ Der zu der Ueberzeugung gekommen ſef, daß dez engliſche und der franzöſiſche Standpunkt noch zu weit auseinander gingen, als daf es angebracht wäre, neuerdings Verhandlungen mit England zu eröffnen. Die franzöſiſchen und belgiſchen Miniſter ſeien darüber einig geworden die franzöſiſch⸗belgiſche Aktion an der Ruhr fort⸗ zuſetzen, bis Deutſchand ſeinen Widerſtand ein⸗ geſtellt habe. Die Konferenz habe ſich ferner mit der Verſtärkung der Aktion beſchäftigt. Man habe insbeſondere darüber beraten, wie der täg⸗ liche Abtransport von Kors raſch erhöht werden könnte. Dies wurde als möglich erachtet. da die Koksvorräte noch ſehr bedeutend ſeien. Ferner ſeien Maßnahmen ins Auge gefaßt worden, um die Eintreibung der Kohlenſteuer zu ſichern, der ſich die deutſchen Großinduſtriellen nach wie vor zu entziehen ſuchten. Der Konferenz wurde mit⸗ geteilt, daß ſich gegenwärtig 2000 Eiſenbahner im Dienſte der rheiniſchen Eiſenbahnregie befinden. Es wurden die Mittel zur Erhöhung dieſer Zahl geprüft. Außer über dieſe Fragen ſei auch noch über die allgemeine Regelung, allerdings nur nebenbei, geſprochen worden. Die belgiſchen Mi⸗ niſter ſeien der Anſicht, daß es jetzt das Wich⸗ tigſte ſei, den deutſchen Widerſtand zu brechen. In der Pariſer Preſſe werden die Beſchlüſſe der belgiſch-franzöſiſchen Konferenz auf Verſtärk⸗ ung der Druckmittel auf den deutſchen Wider⸗ ſtand begrüßt. *. Verkehrsſperre. Auf Erſuchen des Herrn Kreisdelegierten bringt das Kreisamt zur Kenntnis der Bevöl⸗ kerung, daß die Rheinlandkommiſſion beſchloſſen hat das Verbot des Verkehrs während der Nacht zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet auf Kraftwagen, Krafträder und Fahrräder zu beſchränken. Der Verkehr der Fußgänger und Pferdefuhrwerke iſt frei. Deutſcher Proteſt gegen die Beſchlagnahme von Reichsbankgeldern. + Berlin, 14. April. Die deutſche Reichs re⸗ gierung hat bei der franzöſiſchen Regierung in einer durch Anlagen ergänzten Note gegen die Beſchlagnahme von Reichsbankgeldern Proteſt erheben.— Ein amtliches Kommunique über die franzöſiſch⸗ belgiſche Miniſterkonferenz. Berlin, 14. April. Wie aus Paris gemel⸗ det wird, wurde am Schluß der franzöſiſch-belgi⸗ ſchen Miniſterkonferenz folgendes amtliche Kom⸗ munique veröffentlicht: Die franzöſiſche und die belgiſche Regierung, die in gleicher Weiſe ent⸗ ſchloſſen ſind, ihre gemeinſchaſtliche Aktion im Ruhrgebet fortzuſetzen, bis Deutſchland ſich ent⸗ ſchließt direkte Vorſchläge für die Zahlung der Reparationen zu machen, haben eine Reihe neuer Maßnahmen ins Auge gefaßt, um ihren gemein⸗ ſchaftlichen Druck eindringlicher zu geſtalten 909 ßerden: haben ſie eine Reihe Entſchlüſſe gefaßt, um den Abtransport der Kohlen und des Koks intenſiver zu geſtalten ſowie die Einbringung der Kohlenſteuer zu ſichern und die Ausbeute der Eiſenbahnen zu verbeſſern. Die Konforenz wird heute früh zuſammentreten um insbeſondere die Frage der Abrechnung der alliierten Dienſtſtellen zu regeln und die Verteilung des Ertrages der Geldſtrafen und der Beſchlagnahme von Geldbe⸗ trägen und ſchließlich über die Frage der Sach⸗ lieferungen Beſchluß zu faſſen. 1 In maßgebenden Pariſer„Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Konferenz keineswegs mit der Veröffentlichung eines Reparationspro⸗ gramms enden wird. Trotzdem wird wohl die Reparationsfrage offiziell oder inoffiziell beſpro⸗ chen werden.— Immer noch hofft man, daß Deutſchland ſich zu Verhandlungen bereit erklärt. Man glaubt zwar nicht, wie der Koreſpondent der„Erpreß Correſpondenee“ aus Konſerenzkrei⸗ ſen gehört haben will, an eine deutſche Demarche, doch hofft man der deutſche Außenminiſter könne bei ſeiner nächſten Erklärung im Reichstag durch die Wahl ſeiner Ausdrücke erkennen laſſen, daß ein gewiſſes neues Element in die deutſche Poli⸗ tik eingetreten ſei. Ausgewieſen: O Ludwigshafen, 15. April. Die geſtern und vorgeſtern aus dem Reichsbahndirektionsbezirk Ludwigshafen ausgewieſenen Eiſenbahner ver⸗ teilen ſich wie folgt: Auf Ludwigshafen 38, Kai⸗ ſerslautern 55, Zweibrücken 8. Landau 3, Neu⸗ adt 5, Speyer 3. Insgeſamt wurden an den beiden Tagen 112 Beamte augewieſen. Die Fa⸗ milien der ausgewieſenen Beamten müſſen das beſetzte Gebiet innerhalb 4 Tagen verlaſſen haben. Koblenz, 13. April. Geſtern wurden 70 weitere 70 Eiſenbahn⸗Dienſtwohnungen geräumt und 30 weitere mußten noch geräumt werden. Ausgewieſen wurden in der Zeit vom 1. bis 5. April 605 Perſonen. Mainz, 14. April. Nachdem im Laufe der Woche in Mainz bereits zwei Lehrer ausgewieſen worden find, haben nunmehr die Franzoſen auch drei Lehrerinnen der Höheren Mädchenſchule in Mainz aus dem beſetzten Gehiet ausgewieſen und zwar die Oberin Fräulein Walter und die Leh⸗ rerinnen Wilhelmine und Margarethe Flick. N I Großgerau, 14. April. Am Freitag wur⸗ den etwa 25 Eiſenbahner ausgewieſen. Die Familien der Ausgewieſenen müſſen binnen 4 Tagen das beſetzte Gebiet verlaſſen haben. Die Unterbringung der Ausgewieſenen. Darmſtadt, 14. April, Die in der letzten Zeit erfolgten Maſſenausweiſunngen aus dem be⸗ ſetzten Gebiet haben den für die Unterbringung der Ausgewieſenen in Betracht kommenden Stel⸗ len ganz beſondere Aufgaben auferlegt. Ein gro⸗ ßes Hindernis für die ſchnelle Unterbringung der aus ihrer Heimat Vertriebenen bildet die überall gleich große Wohnungsnot. Trotzdem muß anerkannt werden daß dank des Eifers, den die Wohnungskommiſſionen im unbeſetzten Heſſen an den Tag legten, und des Entgegenkommens zahl⸗ reicher Stadt⸗ und Landgemeinden es jetzt ſchon gelungen iſt, den ausgewieſenen Familien die zumeiſt zuerſt in den Hotels Unterkunft für die erſten Tage fanden in großer Zahl eine neue Heimſtätte zu ſichern. Ganz beſonders haben einige Odenwaldgemeinden ſich bei der Unter⸗ bringung der Ausgewieſenen verdient gemacht. So die Orte Lemifeld, Nieder⸗ und Oberklingen und Seeheim an der Bergſtraße. Binnen weni⸗ ger Tage konnten in den genante Orte über 100 Fe be eſene Eiſenbahnerfamilien Wohnung fin⸗ en. Die Teilnahme Mexikos an der Trauer u(ſſe; t Mexiko, 14. Aprijl. Am Tager der Beſtat⸗ lung der Eſſener Krupparbeiter wethen in ganz Mexiko die Flaggen auf Halbmast. Auf Veran⸗ laſſung des Verbandes der deutſchen Reichsange⸗ hörigen in Mexiko fand eine Trauerkundgebung ſtatt, an der ſich die Mitglieder des Verbandes, die Vorſtände und Mitglieder aller deutſchen Ver⸗ eine ſowie der Vertreter der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft in Mexiko beteiligen. Feit und unerſchütter⸗ lich ſtehen die Deutſchen Mexikos zur alten Hei⸗ mat. Ihr Leid iſt unſer Leid das mit allen Mit⸗ teln zu lindern, gelohen wir erneut feierlichſt. Die Verſammlung heſchloß, ein Beileidstele⸗ gramm an den Reichskanzler zu richten. Franzöſiſches Gericht O Darmſtadt, 14. April. Der Schriftleiter der Hochſchulheilage des„Darmſtädter Tagebl.“ Alfons Kemper wurde vom franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht in Hattingen zu 10 Tagen Gefängnis und 300 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Er war be⸗ ſchuldigt, ein franzöſiſches Flugblatt während eines Beſuches bei ſeinen Verwandten in Pochum abgerjiton und mitgenommen zun been Aus Nah und Fern-. fe ee ee 8 been ee deen on Ve 1 ge e e ee a e e ge a e 1 eee n e e hae Zur Aufführung des Oratoriums St. Cäcilia Dienſtmädchne Roſa Wilhelm von Graben⸗ ee e f i 0 185 ö 7% von g. 5 ir und zey; außerdem in den arrelenn ü 1 ö 10: f Neudorf das ſich wegen eines Blaſenleidens im n ge e ſir ei Männer, von d 5 Beke 1 bon 8 vas Vi err nhel m und Mainz⸗Mombach im Hohen ö St. Eäeilia⸗ 4 Mor 10 4 1555 1 falk der Krankenhaus befand, verbrhte ſich in der Bade⸗ der eine engliſch ſpiach ea in 10 a8 Bange. 5 g 0 0 95 ſt N Mer einzige, Dom für alle Pfarreien des Dekauates Mainz⸗ Es war um die Wende des 2ten Jahr⸗ chleler menſchlicher Blindhei und er ſchaut an ſwanne derart, daß es mit entſetzkichen Schmer⸗ ſental eh i abb. J%%0ĩõcd m dd n e n ee derben Scene, Eo wind er d lag die wunderbare italieniſche Nacht. Hoch] wunderbarer nheit. So wird er beſtimm 5 f ſchäft Sternſeld u. Tiefental ein, bedrohten die zen ſtarb. Die Krankenwärterin öffnete den beiden Geſchäftsinhaber mit owningpiſtolen i N ſklich armer, kleiner Kerl. Und nun ſann er Waſſerhahn entfernte ſich und vergaß rechtzeitig on 1. 0 10 e eee kante dem ind in der Derne een und Ailbel. droben dehnte ſich unabſehbar weit der Rieſen⸗ ſich ſelber himmliſcher Liebe zu weihen. Er g Athletik. J lelb des Sternenhimmels, blitzend und funkelnd wird Chriſt und ſtirbt nach kurzer Zeit unter und raubten 15 Millſonen Mark i riginalität, all den Hahnen zu ſchließeg.. Freiburg(Breisgau), 15. il, Ein 9 nenkünſtler dur 10 ge ei Er drehte bie hasen, 19. Write De 1 Joie 7 gau), 15. til, Ein nenkünſtler durch das g der Wiege eine Freude zu machen. Er drehte 8 2 s Lahner Adolf Fritz 7 Lauterbach 79175 und ein 10 Jahre alter Volksſchül, lockten nach⸗ Orcheſter völlig übertönt. 1 duich am letzten Knopf ſeines luftigen Jöppleins, aber i wie von Silber und Gold. Kalt und ſtumm dem Schwert des Henkers als Märtyrer. Die beim Abladen von Heizkörpern von einem ſol⸗ b zwei 4 Jahre alte Mädch. in den Co⸗ Alice Orff vornehm durchgeführt, erzielte ebenso, nichts wollte ihm einfallen. Ob er dem Jeſu⸗ 10 Großkampftag im grünen Laub. di des Himmel led Lilie hatte ihre Frucht getragen und ſollte nun chen im Gewichte von 35 Zeatnern, totgedrückt nel bortſadd tei waleideten ſie zn der Beduene⸗ ie die Jolle des gie und eines Sohnez le dicht eine gebratene Kartoffel holen ſellle Der Stemme und Ningehue Werrhaim lelbt feeuſchlafende Ende, an eee flanzt werden in die Gärten des himmliſchen 4. Frankfurt, 13. April. Auf geheimnisvolle frau ortſelbſt pollſtändig. Von der Martes](cz. Verhyn und§. Höfflin erzielten Anerken- lein ni Pant 1900 it d e Steger im Ringen mit 2 Punkten Vorſprung. die ſchlafende Erde, auf die Königin der ilta“] erpflanzt weben f Weiſe iſt vor kurzem der 24 Jahre alte Monteur pie etch Bie bien Kinder Fe. Werkes Auch pie Erft ühnn 15 Vurle 0 ad 1.%„ Aeußerſte Kraftentfatung und vollende Lechuk“ ſleniſchen Slſdte, gu dae ewig, dem, mi e 1 000 15 Se 1 gesch 0 0 Heinrich Kieſer von Hauſen verſchwun⸗ bekleidet und ihren Eltern In e de S0 9 Erſtaufführung der Burlesken⸗ zudeckte, oder ö 5 N vor überfülltem Hauſe. Der Kampf wurde um ſelnen Kuppeln und Türmen. Wieder ſahen Könige der Glorie. Sie wurde eingeſchloſſen den. Er wurde nach dem Weggehen von ſeinen J St. Ingbert, 15. April. Eine 17fähri K fia bee Strawinakl, eines intel; Da fiel es ihm ein! Sprang hinaus aus der ½%4 Uhr eröffnet zuerſt mit S ches ſte die Erde dampfen von Chriſtenblut. So in eln Schwitzbad ihres Hauſes. Rings an Freunden nach einer Abendgefelſchaft noch einige Kadfahteri Ae 0 bon 00 1 101 0 5 0 ewies die hervorragende Fr Hütte, und lief ins Feld. Dort hatte er heute 2 rer zuerſt m temmen, welches wollte es der Pöbel, ſo wollte es dle heilige] den Wänden liefen bleierne Röhren und Cäcilta Zeit bei einem Fremden, einem großen ſtarken Gewalt über 1 0 Rad 15 ſtür eilen Weg die genz des Komponiſten und war unter ſtarkem ein ganz kleines weißes Gänſeblümchen gefun⸗ mehr Propaganda war als Wettkampf und mit etz öttlt daiſers.“ 194 2 T N 0 5 5 1 zte ſo unglücklich, Aufwand alter möglichen Hilfsmittel gut einſtu⸗ ein 9 3 Fee 9 a 0 N Majeſtät des„göttlichen Kaiſers.“ Nieder ſollte in der glühenden uft langſam dem Tode Hoch in abel ae ee Auſchelnend 1 Krankenbaaſe krb.ſie ee eber ihne ee Daſtelungsti 110 a e e 5 1 1 0 9 75 Aung der Aulthen 1 1 e ae mit den Christen“ halte es ſeſt langem durch verfallen. Elnen Tag und eine Nacht blieb iſt er einem Verbrechen zum Opfer gefallen. 17. f Juafolge des f te lebt 1 5 ei Wunder hier geſchähe. Richtig, er fand es trotz Junge mit ſeinem trockenen Humor ausfüllte, be⸗ 15 b Ae 1 5 5 kae 10 1 10 150 1 1 1 5 1 35 9% a 191 f ann der Ringkampf in fieb N die Lelchen umher, ſie ſollten unbegraben bleiben[Hauch ſie berührte. Da n rachte der Dunkelheit der Nacht und e 19 der Al auer, In den e ee zum Schrecken des Volkes. Viele edle Opfer[Richter außer Faſſung. Er ſchickt den Henker ö man wieder den alten Kämpen Burkert welcher hatte„das Lamm auf dem Throne“ ſchon heim] mit dem Schwert; er führt drei Hiebe— ſich gut einführte. Die meiſten Kämpfe verllefeu geholt. Da verlangte dem„König der Jung⸗ einen vierten erlaubte das Geſetz nicht— die Von der Aar, 16. April. eigen ko, ſod f ö wolkenbruchartigen Regens, ber am Freitag in 1 ont 9 155 15 1 45 95 il 1105 950 0 19 1 erſten Nach e e N a N nie„war der Ringener Bach in ganz kur⸗ 55 15 zer Zeit auf der Strecke Biegen Bengen 10 ſtark ehutſam und brachte es dem Chriſtkind dar. angeſchwollen, daß er weit über die Ufer trat. Und das Kind griff mit ſeinen kleinen Händ⸗ 0 5: 5 5 5 a Wie mitgeteikt wird konnten die Bewohner nur fen nach der Blume, als wäre das das ſeltenſte unentſchieden ein Zeichen der Fähigkett der Gegner. krauen“ nach einer makellos reinen Seele. Still[ Hellige lag in ihrem Blut, aber Leben und noch durch die Fenſter auf die überflutete Straße Geſchenk, nahm ſie und drückte im frohen Kuß Selbſt Benz der unverwllſtliche ging in der erſten] und verborgen wle eine„Lilie in Talesgrund“ Seele wollten nicht entfliehen. Noch drei Tage ſeine purpurnen Lippen darauf. Da bekam das Runde unentſchieden während er in der zweiten blühte ſie in einer reichen edlen Familie, Cäcilia lebte Cäeilla inmitten ihrer trauernden Brüder Gänſeblümchen vor Freude einen ganz roten. Runde Sieger blieb, unter toſendem Belfall geheißen. Plele erlauchte Ahnen riefen ſie zur und Schweſtern. In ſolcher Lage ließ ſie den Kopf. 5 Fritz Kammuff weißt mit ſeinen 2 Slegen eine Höhe; ſie hatten ſich durch Jahrhunderte aus⸗ Biſchof und nachmaligen Papſt Urban zu ſich An den Spitzen der feinen weißen Blüten⸗ merkliche Formverbeſſeuug auf. Auf den Ver⸗ gezeichnet im Staats- und Krlegsdienſt. Ihrer bitten und übergab ihm ihren Palaſt, damit er lauf des Kampfes können wir mit Stolz zurück⸗ großen reinen Seele genügte nur einer, der zur Kirche umgewandelt werde. Unter dem blicken zumal Lamperheim auf ſelner Tourne in[ g König aller Könige, der Gott über alle Götter“. Segen des Hberhirten ging ſie hinüber ins gelangen. Bei der Grasmühle wurde eine Brücke weggeſpült. Der Verwalter der Mühle ſtand 0 Die achte Frankfurter Kunſmefſe wurde blätter, die von dem gelben Mittelftern aus⸗ itrahlen, dort, wo das Jeſuskind ſein München 0 N 0 9. 0 Norddeutſchland beachtenswerte Siege errang. In früher Jugend ſchon vollzog ſie die Weihe ewige Leben, in die Schar jener Hundertvierund⸗ ſch 5 0 e an ihm durch das Gelübte der Jungfräulichkeit. vierzig Tauſend, die ſich nicht befleckt haben, mit ſeinem Gehilfen bis an die Schultern im Waſſer, um das forttreibende Federvieh zu ret⸗ am Sonntag Mittag halb 1 Uhr vor eingelade⸗ nem Publikum im Bürgerſgal eröffnet u wud been, gedrückt hat, dort hat das Gänge m⸗ Nach der Sitte der Zeit wurde ſie von ihren[die dem Lamme folgen, wohin es immer geht, Eltern verlobt und vermählt mit einem vor⸗ die ein Lied ſingen, das niemand ſingen kann, ten. In Bengen mußten an vielen Stellen Hüh⸗ bis zum 29. April einſchließlich, täglich von 9— en für alle Zeiten ſein roſarotes Kränzelein nehmen heidniſchen Jüngling Valerian, aus anzuhören wie das Rauſchen großer Waſſer und ner, Enten uſw. mit Heugabeln aus dem naſſen Uhr geöffnet ſein. Wie bei der letzten Kunſtmeſſe haltet. altem, edlen Geſchlecht.„Während die Muſtk⸗ das Rollen ſtarker Donner, wie Flötenſpiel und Element in Sicherheit gebracht werden. Ein derartiges Anſchwellen des Baches iſt ſeit Men⸗ ſind wiederum zwei Abteilungen geſchafſfen: Meſſeſtände des deutſchen Kunſthandels und der inſtrumente zum Hochzeitsreigen rauſchten, ſang Harfenklang. Von dort aus ruft ſie uns zu: Cäcilia zu Gott im Herzen: Unbefleckt laß[Selig, ewig ſelig alle, die ein reines Herz ſich ſchengedenken nicht vorgekommen. Künſtker⸗Verkaufsgenoſſenſchaften in den Erdge⸗ meine Seele bleiben, damit ich nicht zu Schande bewahren, ſie werden Gott anſchauen. W. Sch. Konſtanz, 15. April. Zwei internationale ſchoßräumen(Römerhallen), Saal Löwenſtein, Sie fragen Ihren Arzt Einbrecher, der 36jährige ledige vielfach, darun⸗ ter bereits mit 6 Jahren Gefängnis beſtrafte Jo⸗ ſef Pfrieder aus Airheim(Oberamt Spaichingen) und der ledige 30jährige Kellner Laudan aus Hamburg verabredeten in Hamburg nach ihrer Geſchlechterſtube und eine Austellung in den Kaiſer⸗ und Kurfürſtenſaal: Die Kunſtſtätten des heſſiſchen Staates. Die Ausſtellung iſt durch die beſſiſche Regierung und durch die heſſiſchen Standesherrn, an ihrer Spitze der Großherzog wenn es die Erhaltung ihrer Gesundheit erfordert. Sie fragen Ihre Zeitung um über die politischen Ereignisse und alle wirt- Zum Raubüberfall auf den amerikaniſchen Major Sauerwein. Die Attentäter die am 28. Oktober v. Is. in einem D⸗Zug Koblenz— Frankfurt(Main) auf den ehemaligen amerikaniſchen Maſor Sauer⸗ wein einen räuberiſchen Ueberfall verübten, ſind trotz der ausgeſetzten hohen Belohnung noch nicht ermittelt worden. Sauerweks lag viele Wochen ſchwer verletzt im Krankenhaus und iſt jetzt ge⸗ heilt. Als verdächtig wurden Anfang Dezember der Friſeur Emil Reinboth aus Kaſtel bei Mainz und der Landwirt Rubin aus Arzheim in amtlichen Ausſchreibungen der Frankfurter Polizei bezeichnet. Am 21. Dezember wandte ſich Reinboth in einer Darſtellung gegen die ungeheuerliche Verdächtigung, die bekanntgege⸗ ben wurde ohne daß man die Mainzer Polizei von dem Verdacht oder dem Erlaß eines Steck⸗ briefes benachrichtigte. Jetzt nach nahezu vier Monaten beſcheinigt der Polizeibericht, daß Fdie nunmehr abgeſchloſſenen Ermittlungen der Kri⸗ minalpolizei ergeben hätten daß Reinboth und Rubin mit der Mordſache in keiner Weiſe etwas zu tun haben“. Man erfährt aber immer noch nicht, nach vier Monaten auf welche Weiſe jener ſchwere Irrtum entſtand, den die Frankfurter Polizei damals ohne weiteres zugab, als ſich Reinboth perſönlich ihr zur Verfügung ſtellte. O Horchheim, 15. April. Am Sonntag, den 22. April findet das diesjährige Vereinskonzert [ Hohen⸗Sülzen, 16. April. Bei einer Ver⸗ ſteigerung wurde für einen 384 Klafter großen Acker 3 160 000 Mark erzielt. Derſelbe iſt aber noch auf 3 Jahre verpachtet. ö Nackenheim, 16. April. Die hieſige Jagd wurde zum Preiſe von 2 Millionen Mark ver⸗ pachtet. ee Eberſtadt bei Darmſt., 14 April. Seit ei⸗ 28 5 beſcheidenen Leuchten. 70. Geburtstag des Zentrumsführers Porſch, Der Abgeordnete Geheimrat Dr. Por ſch, einer der verdienſtvollen Führer des deutſchen Zentrums, begeht am 30. April ſeinen 70. Ge⸗ burtstag. Zur Feier dieſes Ereigniſſes werden die Zentrumspartei und die Zentrumsfraktionen des Reichs⸗ und des Preußiſchen Landtags eine beſondere Ehrenfeier veranftalten. Der Termin N hierzu wird noch bekannt gegeben werden. Irrtümlicher Weiſe war das Punkteverhältnis falch vorgeleſen worden was hiermit richtig ge⸗ ſtellt ſet 17 gegen 15 zu Gunſten Plernheims. Kommenden Sonntag findet der Retourkampf gegen Weinheim ſtatt, welches über eine gute Auch hier wird es A. M. Lokale Nachrichten. 8 Ruhrſpende. Klaſſe Lehrer Stockert 1085 Mk. von Ueberſchuß einer Hranzſpende. “ Auf vielſeitigen Wunſch gibt der Nameradſchaftliche Wohlfahrtsbund am nächſten onntag, abends 8 Uhr, zum zweiten Male die Aufführung„Der Glockenguß zu Breslau“, wo wir jetzt ſchon darauf hinweiſen. Da der ſteinerlös zum Beſten des neubeſetzten Gebietes beſtimmt iſt, ſcheue niemand, zum guten Beſuch des Abends beizutragen. Der Eintritt iſt, ſehr niedrig bemeſſen. Näheres in der Samstags⸗Nr. *Die Preiſe für Innenbeſichtigung des Heidelberger Schloſſes ſind ſeit kurzem Stemmermanſchaft verfügt. heiße Kämpfe geben. Amtlicher Teil. Betr.: Sachbeſchädigungen in den gemeinheitl. Wieſen. Nach Meldung unſeres Feldſchutzperſonals treiben ſich in letzer Zeit junge Burſchen von 12— 16 Jahren von Langweile und Uebermut geplagt in den gemeinheitlichen Wieſen herum, um dort allerlei Unfug zu verüben. So wurde auch u. A. die Eingangstüre zum Wieſenhäus⸗ chen ſtark demoliert. Wir ſehen uas deshalb deutſchland und die Schweiz nach Ftaljen ihre Tätigkeit auszudehnen. In Raſtatt verübten ſie einen Einbruch, wobei ihnen Geld und Kleider im Werte von 60 000 Mark in die Hände fielen. In Ces brachte ihnen ein Einbruch Sachen im Werte von 460000 Mark. Dann brachen ſie in die Kirche von Mülhauſen bei Engen ein und ſtahlen den Speiſekelch; die Hoſtien warfen ſie auf Altar und Boden. Außerdem nahmen ſie ſechs wertvolle Leuchter vom Altare, die ſie aber auf einem Acker beim Friedhof wegworfen. In Lonſtanz verſuchten ſie den Kelch zu verkaufen. wobei ſie feſtgenommen wurden. Pfrieder wurde von der Konſtanzer Straſca mer zu 4 Jahren und Laudan unter Einrechnung der gegen ihn wegeo Meuterei erkannten Flucht aus dem dortigen Gefängnis, über Süd⸗ Ernſt Ludwig und den Grafen Konrad von Er⸗ Betr.: Verſteigerung des Graſes an den ge⸗ meinheitlichen Wegen. Nach Gemeinderatsbeſchluß vom 6. April 1923 ſoll das Gras am Lampertheimerweg zur Verſteigerung gelangen. Das Graſen an dem fragl. Weg hat deshalb zu unterbleiben. Nicht⸗ befolgung dieſer Anordnung wird zur Anzeige gebracht. bach ferner von der Stadtverwaltung ungemein reich beſchickt worden. Sie wird mit zu den in⸗ lereſſanteſten Veranſtaltungen der Frankfurter Kunſtmeſſe gehören. Das Gänſeblümchen. Von Walter Schmidkunz. Als die drei morgenländiſchen Könige dem Chriſtkind in der Krippe ihre herrlichen Ge⸗ Soziales. Vie Beamtenzulage im beſetzten Geben. + Berlin, 15. April. Im Reichsfinanzmini⸗ ſterium fanden ausgedehnte Verhandlungen über die beſonderen Zulagen für die Beamten im be— ſetzten Gebiet ſtatt. Da die Regierung erſt noch Material zu dieſer Frage beibringen will, wur⸗ den die Verhandlungen in den ſpäten Abend⸗ nigen Tagen wurde hier ein etwa 19 Jahre altes Mädchen vermißt Aus einem gefundenen Briefe ließ ſich auf Selbſtmord ſchliezen. Bei der nun geſtern erfolgten Ablaſſung des Waſſers aus ſechsmonatigen Ge⸗ f 3% Gi 0 fängnisſtrafe zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt ſchenke darbrachten, und die Hirten, vom Engel geführt, vom nahen Feld herbeieilten, das Wunder zu ſehen, da war auch unter ihnen ein kleiner Hirtenbub, der als der Geringſte galt, erheblich erhöht worden, Reichsdeutſche und Oeſterreicher 400 Mk. und für die Beſichtigung des Großen Faſſes 80 Mk. Sie betragen für vo gezwungen, gegen dieſen Unfug mit aller Schärfe licher Perſonen in den gemeinheitlichen Wleſen zu rzugehen und das nutzloſe Herumtreiben jugend⸗ Betr.: Erhöhung des Mllchpreiſes. Unter Aufhebung unſerer Bekanntmachung vom 17. d. Mts. bringen wir die neu feſtge⸗ schaftlichen Vorgänge gut unterrichtet zu sein. Die unentbehrliche Aus der Landwirtſchaft. Ablehnung der Zuckerzwangswirtſchaft durch den Reichstag. Der Reichstag hat in ſeiner Sitzung vom 12. April einen kommuniſtiſchen Antrag auf Wiedereinführung der Zuckerzwangs⸗ wirtſchaft mit den bürgerlichen gegen die ſozia⸗ liſtiſchen Stimmen abgelehnt. Damit iſt die Bahn für freie Zuckerwirtſchaft freigemacht. In der gleichen Reichstagsſitzung wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen, die die Mißſtände be⸗ 8 Verdi„lont die dadurch entſtanden ſind, daß die Kredit⸗ les Vectrauene dat aber fle mnehter ion laſt für die Abwicklung des Verkehrs mit Zucker ſtes Vertrauen hat aber für mehrere Millionen en a Mark Wertpapiere der Bank für Adele Rechnung im laufenden Jahre einſeitig auf die Schultern verkauft und den Erlös für ſich und ſeine Lei- der Zuclerfabriren und der rübenbauenden c Landwirte gelegt worden iſt.— Von der Regie⸗ denſchaften verbraucht. g 1 8 f %%% ͤ chenräuber, ein Kellner von Heidelberg und ein den Vertretern der Zuckerfabriken und der rü⸗ Maſchinenzeichner aus Offenbach, die in der benbauenden Landwirte eine noch ſeſtzuſetzende Kirche in Neckargerach mit noch zwei anderen Summe im Wege des Kredits zur Verfügung Perſonen die in Eberbach feſtgenommen worden ſteelle, damit den rübenhauenden Landwirten ihre ſind, 20 Altardecken und einen Speiſekelchdeckel Guthaben für die aus der Ernte 1922 gelieferten ſtahlen, wurden am Karlstor⸗Bahnhof in Heidel⸗ Sete fe 1 e berg verhaftet. Sie führten Einbrecherwekkzeuge Hoffentlich wird dieſem Entſchlu E 9 haf ſüh 10 177515 lichung durch die Tat alsbald folgen und die bei ſich.— 1 g 15. April. Bohr⸗ ſchweren Mißſtände die ſich aus der bisherigen Frankenholz(Saarpfalz) 0 2 4 1 4 verſuche, die eine Bergwerksgeſellſchaft in Wald- Zuclerbewirtſchaftung für den Zuckerrübenbau ergeben haben, endlich behoben. zügelhütte nach Koblen anſtellen ließ, waren von Erfolg gekrönt. Gegenüber der Wirtſchaft Metz⸗ ger am Waldrand ſtieß man auf ein ziemlich b D Sor 3 ſtunden auf Donnerstoe vertagt Ergänzung Deulſcher Reichskag. Berlin, 14. April. Der Reichstag beſchäf⸗ igte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Frage hes Perſonalabbaues. Miniſter Gröner wies darauf hin. daß gerade in der jetzigen Zeit mit Maßnahmen zurückgehalten werden müſſe, die die opferfreudige Arbeit des Perſonals ſchwä— chen könnten. Nach längerer Debatte, die ſich in der Hauptſache mit Beamten⸗ und Arbeiterwün⸗ ſchen befaßte, wurde der Etat der Reichseiſen⸗ bahnen bewilligt. Auf der Tagesordnung am Montag ſteht die Beratung des Auswärtigen Amtes. Mirchliche Nachrichten. ö Biſchofsweihe in Berlin. 0 Die Konſekration des zum Weihbiſchof ö verbieten. Es gibt in dteſer ſchweren Zeit wahr⸗ haft Wichtigeres zu tun, als dem Müßiggang zu leben und gemeinheitliche Werte zu zerſtören, durch welche das Budget immer noch mehr belaſtet wird. An die Landwirte und alle erwachſenen Perſonen richten wir das dringende Erſuchen beim gelegentlichen Antreffen ſolcher jugendlicher Burſchen dieſelben zu veranzelgen. Für Ausländer koſtet die Schloßbeſichtigung 4000. * Der Mannheimer Maimarkt findet in dieſem Jahr nur an zwei Tagen, am 29. uud 30. April, ſtatt. Unter den derzeitigen Verhältniſſen wird von einer Prämtierung und Vorführung der Tiere abgeſehen. Gleichwohl wird der Markts als Hauptfrühjahrs⸗ rarkt gut beſchickt werden. Er beginnt für Pferde am Sonntag vormittags 8 Uhr; der Hauptmarkt fällt auf den Montag, an dem neben Pferden aller Raſſen auch Maſtvleh zum Verkauf geſtellt wird. Die Kaufliebhaber werden auf dem Maimarkt wieder beſte Gelegen⸗ heit finden, ihren Bedarf an Pferden oder Vieh zu decken. ſetzten Milchpreiſe zur öffentlichen Kenntnis: 1. Stallpreis für 1 Liter 550 Mk. 2. Preis ab Odenwald 632,50 Mk. 3. Ausmeßpreis 740,.—„ „Dieſe Preiſe gelten ab 16. ds. Mts. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Die Erwerbsloſeunterſtützungen werden bis auf weiteres an jedem Freitag Vormittag nicht„ Nachm. 400 Uhr wie ſeither von 10—12 Uhr, ſondern von 8—12„ Ausgang 820 Uhr 1 20 dieſe, ſo verluſtbringende Seuche zu ſchützen. Uhr ausbezahlt. Neu hinzukommende Unter⸗ ee 100 1990 Bei dem hohen Preis des Impfſtoffes l 1 a 5„ Morgen ſtützungsempfänger wollen die Geburtstage der od. ver⸗ (50000 Mk. pro Liter) iſt wegen der Beſtellung argen del ca eifen Set an dez gasse Heſchlechtekrankhete 1 E von Wichtigkett, die Anmeldungen baldigſt zu machen. Die Impfkoſten betragen für Ferkel und 3 e e e 1900 19 Einleger abgeben. Der allgemeine Zahltag fällt A e Glen, Gena 82 5 195 5 5 i zt Dr.„Eberth, ⸗Kur⸗ u. und größere Schweine Mk. 3000 pro Stück. am Freitag Vormittag aus. g Heilinſtitut A. Bruchbacher, Mann⸗ Vlernheim, den 18. April 1923. heim. Laurentiusſtr. 23. Dir. Straßenbahn⸗ Jö ſt, Rentmeiſter. dem Waltersteich der Traiſa der ſchon ſo man⸗ ches Selbſtmordopfer in ſich aufnahm, fand man auch die Leiche des Mädchens. ö Offenbach, 15. April. Allgrmeines Auf- ſehen erregt die jetzt erfolgte Feſtnahme des Lei⸗ ters der Frankfurter Bankfiliale des Offenbacher bekannten Bankhauſes Merzbach des Bainkbeam⸗ ten Ludtmann. Er iſt verheiratet, lebte aber ſehr leichtfertig und verſchwenderiſch; ſo kaufte er unter anderem einer Dame ein Reit⸗ alle harte und ſchlechte Arbeit verrichten mußte, und als kleiner Tölpel gar viel von den Großen hinzunehmen hatte. Der ſollte jetzt beim Feuer bleiben, wo die Kartoffeln in der Schale brie⸗ ten, und es hüten.. 4 Ganz allein ſaß er im weiten nächtigen Feld und ſtarrte den großen Wunderſtern an, der dort über der letzten Dorfhütte ſtand, und ſchaute traurig den Hirten nach, die in der Ferne verſchwanden. Und es litt ihn nicht länger allein. Seine erſte Sehnſucht überkam ihn, auch er wollte das himmliſche Kind, von dem der Engel geſun⸗ gen hatte, mit eigenen Augen ſehen. Er legte neues Holz nach und ſchlich ſich in Furcht und Erwartung in den Stall. Dort ſtand er nun, ſah das Licht und den Glanz, der die Hütte er⸗ füllte, ſah die Könige in ihrem prunkenden Staat und ſah die Mutter Maria voll Anmut und Lieblichkeit und den heiligen Vater Joſeph, den er für einen armen Bauersmann hielt. Und dann erſt fand er das Kind, das kleine ie der leiblichen Nahrung ist Ihr Heimatblatt: der c Viernheimer Anzeiger Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 21. April 5. Ijar Wochenabſchnitt: Saßria⸗M'zauro— Perek 2. Sabbat⸗Abend 700 Uhr „ Morgen 800 Uhr Betr.: Rotlauf⸗Impfungen. Im Laufe dleſer Woche wird mit dem Impfen der Schweine gegen Rotlauf begonnen werden. Bei dem hohen wirtſchaftlichen Wert unſeres Schweinebeſtandes iſt es im Intereſſe eines jeden Beſitzers gelegen, ſeine Tiere gegen ernannten hochw. Herrn fürſtbiſchöflichen Delega— ten, Prälaten Joſeph Deitmer findet vor⸗ ausſichtlich am 1. Mai in der St. Hedwigskirche durch Se. Eminenz Herrn Kardinal Fürſtbiſchof Adolf Bertram von Breslau ſtatt. Der Feier werden eine Reihe anderer deutſcher Kir— chenfürſten beiwohnen. Am Abend iſt eine große Katholikenverſammlung gal des Zyo vorgeſehen. Mainz, 19 April. Firmung. Der ſerlſch Hochwürdigſte Herr Bifchof beabſichtigt, in dieſem Jahre das heilige Sakrament der Firmung zu ſpenden: im Hohen Dom zu Mainz für ſämtliche Pfarreien des Dekanates Mainz Land(mit Aus⸗ name der Pfarrei Mainz⸗Mombach) am 15. rl; in Offenbych a. M. am 22. April; in im Marmor⸗ das wie ein winziges Püppchen im Stroh eine ; f Die Anmeldungen ſind bei Herrn Veterl⸗ wee eee halteſtelle(Linie 3, 17) närarzt Seigel z michen. ieee Die Glocke von Cekhofen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. 50.(Nachdruck verboten.) Brunislawa Myskowska bejahte lebhaft. „Selbſtverſtändlich glaube ich das, Valen⸗ tin, doch weshalb das aufregende Spiel er⸗ ſonnen ward, was es bezweckt, das iſt mir unfaßbar und kein noch ſo gründliches Nach⸗ denken weiſt mir eine Spur.“ Valentin bemerkte, er glaube nicht an einen ſolchen Menſchen von Fleiſch und Blut. Wenn ich die Glocke noch öfters höre, ohne ſie zu ſehen, wird es mir allerdings bald wie Ihnen gehen, Valentin“, erwiderte die Für⸗ ſtin halb ernſt, halb ſcherzend, dann entließ ſie den Diener. Hans Kurſchmann machte ſeinen Beſuch heute ſchon am Vormittag; er hatte nur we⸗ nig Zeit, ein Schwerkranker im Nachbardorf hatte ihn rufen laſſen, und das Doktorwäge⸗ lein wartete ſchon vor dem Parktor auf ihn. Der Doktor bemerkte ſofort die Veränderung, die mit dem Zimmer vor ſich gegangen und die Fürſtin berichtete, auf welche Weiſe ſie die kunſtvoll gearbeitete Vertäſelung aufge⸗ Nur Der Doktor mußte gehörig bewun⸗ ern. K Plötzlich ſtutzte er und ſagte nach kurzem Nachdenken: „Ich habe neulich flüchtig etwas geſehen, was in irgend einem Zuſammenhang zu der alten Wandvertäfelung ſtehen könnte, wenn ich auch darüber nichts weiter zu erklären ver⸗ ma* N Die Fürſtin blickte den Doktor geſpannt an. Der ſächelte Leih. „Ach, Durchlaucht, ich hatte vor ungefähr drei Wochen in einer Nachforſchungsſache, die bis zu meinem Großvater zurückführt, auf der Bürgermeiſterei zu tun. Unſer Dorfbürger⸗ meiſter, ein freundlicher netter Mann, der ſeine Amtsgeſchäfte tadellos verſieht, im übri⸗ gen aber von der ie e mehr ver⸗ ſteht als von ſchriftlichen Bingen, kramte viele alte Akten und Urkunden heraus, um mir meine Nachforſchungen zu ermöglichen, und ich fand denn auch, worauf es mir an⸗ kam. Aber unter dem Wuſt von alten Papie⸗ ren, die ſich durch mehrere Bürgermeiſterge⸗ nerationen angeſammelt, fiel mir eines vor⸗ übergehend auf, obwohl es zu den von mir geſuchten in keiner Beziehung ſtand. Es fiel mir auf, weil ich ebenſowenig wie unſer gutes Oberhaupt zu deuten wußte, zu welchem Zwecke es überhaupt da war. Eben bei der alten Täfelung fällt mir ein, es hat wahr⸗ ſcheinlich dafür als Vorlage gedient. Es han⸗ delt ſich nämlich um eine Zeichnung mit ſtern⸗ förmigem Muſter, genau dem gleichen Mu⸗ ſter, das die Wandvertäfelung aufwpeiſt. Außerdem ſind Zahlen auf dem Papier be⸗ merkt und Buchſtaben“. Die Fürſtin war ganz Ohr geweſen, jetzt ſagte ſie lebhaft: „Ich muß das Papier ſehen, denn allem Anſchein nach kam Ihnen zufällig der Ent⸗ bie Heng dieſer köſtlichen alten Täfelung in ie bittende Bewegung.„Was meinen Sie, ob mir der Herr Bürgermeiſter wohl einmal das Papier, von dem Sie ſprachen, leihen würde?“ Hans Kurſchmann erwiderte, er bezweifle das nicht im geringſten, aber, da er ſich mit dem Müroermeiſter ſebr aut ſtebe und ſich Gedan ger“. Sie machte eine liebenswürdig außerdem genau zu erinnern glaube, unter welchem Pack von alten Papieren ſich die Zeichnung befunden, ſo würde er es gern ſelbſt übernehmen, das Papier zur Anſicht zu ent⸗ lehnen. Die Fürſtin nahm das Anerbieten mit be⸗ ſtem Danke an. „Ich liebe alte Möbel, alte Bilder und alte Handſchriften“, ſagte ſie und blickte mit f Augen auf die Eichenholzvertäfe⸗ ung. Zu derſelben Zeit befand ſich Lothar in der Bibliothek. Die Sitzung fiel auf Frau von Valbergs Wunſch heute aus, und ſo ſuchte er denn auf den ringsum an den Wänden entlanglaufenden Brettern nach einem Werk, von dem er ſich Zerſtreuung verſprach. Keines behagte ihm beſonders. Aber ſeine Gedanken waren auch nicht bei der Sache, und ſo nahm er ein Buch nach dem andern in die Hand und ſtellte es wieder an ſeinen Platz zurück, ohne recht zu wiſſen, wel⸗ chen Titel es führte. Der Vormittag heute war warm, beinahe heiß und die Septemberſonne gab ſich alle Mühe, noch einmal ein recht julimäßiges Ge⸗ ſicht zu machen.. In der Bibliothek war es nicht kalt, nicht warm, und dazu, wohl durch die vor den hohen Fenſtern angebrachten dunklen Stoffgar⸗ dinen, ziemlich dämmerig. 00 Gut 192 und träumen muß es ſich hier laſſen, dachte Lothar und na breiten Lederſeſſel Platz. Doch gleich erhob er ſich wieder, da drüben in dem Glasſchrank, in dem der Schlüſſel ſteckte, mochte ſich viel- 5 ihm alt ee leicht ein Buch finden, ö He, de ee hm in einem Er drehte den Schlüſſel herum und ſah eine Menge beinahe gleichmäßig gebundener Bücher vor ſich, die meiſtens nicht beſonders umfangreich waren. 0 Er las die Titel auf den Bücherrücken: „Fideikommiſſe in Heſſen“,„Preußiſche Fi⸗ deikommiſſe“,„Ueber Kunkellehen“,„Aufge⸗ hobene Majorate“ und ſo weiter. Dieſe Bücher ſchienen im allgemeinen alle dasſelbe Thema zu behandeln. Nein, hier fand er ſchon gar nicht, was ihn möglicherweiſe zu feſſeln vermocht hätte. Fach⸗ ſchriften über Fideikommiſſe waren nichts für ihn, dafür fehlte ihm das nötige Verſtänd⸗ nis, dazu muß man ſchon ſelbſt Majoratsherr oder Juriſt ſein, um ſich in dergleichen vertie⸗ fen zu können. Ein Aktendeckel lag auf einigen Büchern, er ſtiaß dagegen und der Aktendeckel fiel zu Boden, öffnete ſich während ſeiner Luftfahrt und warf ein paar Zeitungen als Ballaſt aus. Lothar kniete auf dem Teppich nieder, um die Zeitungen wieder in den Deckel zu tun. Da öffnete ſich die Tür und Ilſe Haldow ſtand im Türrahmen.. f„ Sie lachte auf. ö 1 f „Weshalb knien Sie denn auf der Erde, Herr von Brunkendorff. Sie huldigen wohl dem Glasſchrank? Der Maler lachte ebenfalls und erklärte ſein bab dnn vn en dag Er erhob ſich aber dabei nicht aus ſei e eee VIU Gorteetzu 9 Zug, den der Mann nicht zu enträtſeln ver⸗ über irgenn ewas, was ſie beunruhigte, hin⸗ De Glocke von Cekhofen. ine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuuys. 9 gachdruck verboten.) Ilſe ſtand ſchon neben ihm und ihre Augen blickten zufällig auf das eine Blatt zu ihren Füßen. Ihr Geſicht wechſelte die Farbe, und ſich haſtig bückend, riß ſie die Zeitungen, ſo⸗ wie den Aktendeckel vom Boden auf. Lothar ſprang mit einem Satz empor. „Aber, mein gnädiges Fräulein, was tun Sie denn, Sie bedienen mich ja—“ Alſe legte die Zeitungen, als brannten ſie ihr in den Händen, in den Deckel und ſchob das ganze in den Glasſchrank. Sie antwortete nicht und um ihren Mund irrte ein verſtörter mochte, denn das junge Mädchen hatte doch noch eben ein ſehr vergnügtes Geſicht gezeigt. Flſe ſchloß den Schrank mit beinahe hefti⸗ ger Bewegung und fing dann an von Eliſa⸗ beth zu reden, wie leid ſie ihr tue und wie verſtört und herzleidend ſie wieder in letzter Zeit ſei, dann ſagte ſie, ſie wäre in die Bib⸗ liothek gekommen, um ſich irgend einen Ro⸗ man zu holen, ſie leſe des Abends gern ein paar Seiten, doch vergeſſe ſie faſt immer, ſich tages e ein Buch zu beſorgen. Sie reste ſchnell, und es war, als ſuche ſie uplaudern. N thar war dieſes e mit Ilſe gar mil arge dbereg den gene en . n e d als der junge Doktor Kurſchmann, blonden Schönheit zu tr dafür konnte ſie doch nichts. Schließlich ſchmeichelt es jedem Manne, ein ſchönes Mädchen in Liebe zu ſich entbrannt zu wiſſen. Seine Stimme nahm unwillkürlich einen wärmeren Klang an. „Soll ich Ihnen ein paar Romane aus⸗ wählen?“ er trat an eines der Bretter und reichte ihr nach kurzem Suchen zwei hübſch eingebundene Bücher.„Zwei unſerer gele⸗ ſenſten Schriftſteller“, ſagte er dabei,„ich kenne die Romane ſchon von München her, der eine iſt, nebenbei bemerkt, ein guter Be⸗ kannter von mir.“ f Ilſe nahm mit raſchem Dank die gereichten Bücher, dann ſah ſie den Maler mit langem Blick an. f „Nun werden Sie wohl hald Eckhofen ver⸗ laſſen?“ fragte ſie gedämpft. „Frau von Valbergs Bild iſt in wenigen Tagen beendet“, verſetzte er,„auch ruft mich meine Arbeit nach Hauſe.“ Ilſe dachte: Ich kann mich ihm doch nicht an den Hals werfen. Aber ſie war ſich klar, daß, wenn ſie dieſem Manne gegenüber nun nicht bald feſten Boden gewann, die herrliche Gelegenheit, eine reiche, vornehme Schloß⸗ herrin zu werden, für immer vorbei war. Sie hatte ihn vorhin in die Bibliothek gehen ſehen und war ihm in der ſtillen Hoffnung gefolgt, vielleicht bei einem Alleinſein in der immer wie in ein, e einge ſponnen liegenden Bibliothek ihn ſoweit zu bringen, daß er anfing, Begehr nach ihrer 4 g r die Zei⸗ n, die am Boden ö Fünen die 110 macht. 2225 verfolgen. fort die Stelle erſpäht hatte, die Brunken⸗ dorff auf keinen Fall leſen durfte. Daß er ſie noch nicht entdeckt hatte, war ſicher, ſonſt wäre er nicht ſo ruhig geblieben. Nun aber war ihre Verwirrung zurückge⸗ flutet und ſie lächelte den Mann mit unſchuld⸗ voller Miene an. „Ich möchte auch nicht mehr hier bleiben, wenn Sie abreiſen.“ Ihre Stimme zitterte unwillkürlich, weil ſie wußte, es ging um Großes. Aber das Zittern der Stimme wirkte und der Mann empfand plötzlich ein ſtarkes Mit⸗ leid mit dem ſchönen, blonden Mädchen, das alle Gefallſucht abgeſtreift zu haben ſchien. Vielleicht war er auch nur ein zu ſcharfer Verurteiler geweſen. „Liebes Fräulein Ilſe, ſo ſollen Sie nicht reden, was ändert ſich hier, wenn ich fort bin. Sie haben Frau von Valberg und Klein⸗Her⸗ bert, außerdem ſind Sie ſchön und—“ Er ſtockte, beinahe hätte er um etwas Trö⸗ ſtendes vorzubringen, auch noch des Doktors Erwähnung getan. Und wenn ihr an dem etwas lag, dann ſtünde ſie jetzt nicht in ſo mädchenhafter Erwartung vor ihm. Gut, mochte ſie ſich von dem Doktor haben küſſen laſſen, ſo war das doch geweſen, ehe er Eckhofener Gebiet betrat. Ilſe hatte befriedigt aufgehorcht, als ſie Lothar„liebes Fräulein Ilſe“ nannte. Das hatte er noch nie getan. Sie ſchien endlich noch in letzter Minute ihrem Ziele näher zu rücken. 5 Sie wollte den eingeſchlagenen Weg weiter „Bleiben Sie doch noch bei uns, bitte“, ſagte ſie ſo innig als es ihr möglich war, „denn ich 1 Sie wußte nichts weiter, aber der Mann ahnte das nicht, legte es wieder für mädchen⸗ hafte Schüchternheit aus und immer mehr tat ihm das ſchöne, blonde Geſchöpf leid, das ſich in einer ausſichtsloſen Neigung zu ihm ver⸗ rannt hatte. „Liebes Fräulein Ilſe, ich möchte nicht, daß Sie traurig ſind, aber ich weiß leiter kein Mittel, um Sie froh zu ſtimmen.“ Kaum waren die Worte ſeinem Munde entflohen, erkannte Lothar auch ſchon, wie unüberlegt ſie geweſen. Ilſe ſank, ihr Geſicht in einem Batiſt⸗ taſchentuch bergend, aufſchluchzend auf einen Stuhl. Das Schluchzen klang echt, und es war auch echt, denn Ilſe hatte ſich wieder lebhaft vorgeſtellt, welchen hohen Preis es zu erringen galt. Sie weinte bei dem Gedanken, ein Gelingen möge ihr vielleicht doch verſagt bleiben. Brunkendorff konnte, wie ſo viele Männer, keine Frau weinen ſehen, es ergriff ihn, machte ihn weich. „Ilſe, liebe Ilſe, hören Sie bitte auf zu weinen, ich bedaure, daß Sie es meinetwegen tun, und bin doch hilflos.“ Sie blickte mit tränenfeuchten Wimpern zu ihm auf, fragend, bittend, hoffend, und ein kleines, zaghaftes Lächeln zog um ihren Mund. 11 Er dachte, wie ſchwer es doch war, ſo einem jungen Mädchen klarzumachen, daß man es nicht liebt. Mit Worten ließ ſich das 15 gut 1 1 konnte roh, 5 klißp ß, en, und wer bringt es über ſich in ſolchenx roh und herzlos zu 195 Lage ro