ane 1. 05 3 5 225 2 2 e 0 17 0 75 88 9 e 725 N e%% 1 e 1 4 150 0 15 8 E 7 5 g.„ 1 5 5 1 5 f 5. 5 5 5 5 In 6 U 0 080 1 1105 9 A b kommenden Freitag in den„Engel-Llohtsple len, N 70 Haken welcher mir einen Wohnungs⸗ tauſch bis 1. oder 15. Mai uſtande bringt, der ſchon ein volles Jahr tagt. Die Wohnung am ſchönſten Platze hier, be. ſteht aus 1 großen Zimmer gegen die Straße, 1 ſchönen Küche, Speicher⸗ und Garten⸗ anteil.(Auch etwas Keller kann einberäumt werden). Miete iſt faſt Nebenſache, ſondern es handelt ſich um ruhige, 1 5 ſauhere Leute. Näheres im Verlag. e A c b ed l z k ak ze e 2 225 22 . 9 25 Meruheim. . c * Wiederholung. 4 Mittwoch, den 25. April, abends 8 ½ Uhr 0 im grolen Saale des Freisehftz: 255 Oratorium für Soli und gemischten Ghor mit Begleitung des Orchesters Eintrittspreis 500, Programm 100 Mk. „ Musikh U 82 Vor Vor: Haul. Hliolledern les dchenenbks 105 77 A eg db rd ke x ir. Kal 8 B 25 De 7 1 2 7 2* MR A 7 eee 7 8 von U. 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Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Familie Georg Brechtel 4. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 5 Uhr, vom Trauerhauſe, Bürſtädterſtraße 28, aus ſtatt. Dieuſtag, den 24. April, abends „8 Ahr im Freiſchütz Verſammlung des Jungmännerbundes. Tages⸗Ordnung: Vorbereitung des 50. Stiftungsfeſtes. Zahlreiches und pünktliches Erſcheinen dringend er⸗ beten. Der Vorſtand. Marian. lünglings-Sodalität. i Badewannen preisw. z. verkaufen Waldſtraße 18 Zwei große 1 große Waſchkaune und ein Waſchhecken Achtung! Faſt neuer Az Und Lach- Wagen mit Dach, preis⸗ wert, und ein dramopnon mit Platten zu verkaufen. Aathausſtratze 98. ö—ö— NMiernheim . Bamkrinushalle UI. Spielplan für Mittwoch, 25. April u. Donnerstag, 26. April Achtung! Achtung! Der deutsche Edelfilm 6 Akte. 0 F Atte. Eine Tragödie der Renaiſſance frei nach der Hiſterie. In der Hauprolle die beſt. Charakerdtarſt. „Paul Wegener, Lee Parry“ Der Film wurde in den beſten Kinos mit großem Erfolg geſpielt. 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Verlag: Joh. Martin Geſchäfts⸗Anzeiger 5 f 9 Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. . Vereins⸗Anzeiger er Viernheimer Volksblatt nſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Pettt⸗ eile 100.— Mk. für lokale und 200.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 400.— Mk.— Vei öfteren 100 0% Rabatt.— Beilagen: pro 100 300.— Mk, 86 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. 48 [Di.uonnerstagz, den April 1923 Pyſtſcheckkouto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 40. Jahrg. 26 Sold Elen iber die auswärtige Lage. London, 21. April. Ja Beantwortung einer liberalen Abgeordneten Buckmaſter, er die Regierung aufforderte, ihre politiſchen 5 auf die Beſetzung der freitag im Oberhaus ſeine Rede gehalten. Hin⸗ ichtlich der engliſchen Truppen im Rheinland er⸗ nicht beabſichtige, utmutigung unter den Alliierten entſtehen Eine Intervention Englands im gegen⸗ bärtigen Augenblick ſei von vornherein zum Miß⸗ Lord Curzon erinnerte an die letzte Konferenz und gab der Meinung Ausdruck, paß die damaligen Vorſchläge Bonar Laws mehr als entgegenkommend geweſen ſeien. Er bezweif⸗ le, daß eine andere Macht ähnliche Vorſchläge hätte machen können. Die engliſche Regierung ei überzeugt, daß die Entente die Grundlage für die Wiedererrichtung Europas ſei. Wenn dieſe Entente aufgelöſt werde, ſs wären dem Chaos eine Grenzen mehr geſetzt. Die engliſche Politik Peſtehe vor allem darin, Irrtümer zu vermeiden ind den günſtigen Augenblick zu einer Interven⸗ ion abzuwarten. Seit der Beſetzung der Ruhr eien nun 100 Tage vexſtrichen und es zeige ſich, Paß noch kein; Aenderung der Aktion zu erwarten ei. Lord Curzon teilte weiter mit daß er ein elegramm aus Berlin erhalten habe, worin er⸗ lärt wird, daß die öffentliche Meinung in Deutſch⸗ and für dis Fortſetzung des paſſiven Widerſtan⸗ des ſei. England werde deswegen vor folgendes ilemma geſtellt: Auf der einen Seite ſtehe eine tation, die das tiefe und berechtigte Gefühl ha! Jödlich verletzt worden zu ſein und ſehe ſich wei⸗ ren Angriffen ausgeſetzt. Auf der auderen Seite ehe Deutſchland, das überzeugt ſei, daß ſeine Pchwuhe ausgenützt werde und daß Frankreich kichts anderes verſuche als es dauernd zu un⸗ erjochen und es ſeiner hauptſächlichſten Produk⸗ Li eichtümer zu berauben. kreichs ſei die der feſten und unbeugſamen ſſenheit. Der Widerſtand Deutſchlands abe jedermann überraſcht. Im übrigen habe er ngaben aus Deutſchland, die bewieſen, daß ſich Land mit der Ausgabe einer Reihe von ternationalen Anleihen einverſtanden erklären Pürde, vorausgeſetzt, daß ihm Freiheit des Han⸗ ſels und die Räumung des Ruhrgebiets zugeſagt ird. Lord Curzon kam dann auf die Beziehun⸗ en der Ruhraktion zu dem engliſchen Handel zu rechen und erklärte, daß der engliſche Handel Sodann ging Lord Furzon zu der Frage über, wie der Ruhrkonflikt eſchlſchtet werden könnte. Er befürchte, daß die zermittelung Völkerbundes wahrſcheinlich en Austritt Frankreichs aus dem Völkerbund hund vielleicht ſogar die Auflöſung des Völker⸗ undes zur Folge haben könnte. Gegenwärtig andele es ſich um die Frage, wer den erſten chritt zu der Löſung des Konflikts unternehmen oll. Er perſönlich gebe nicht die Hoffnung auf, (eine Löſung in kurzer Zeit gefunden werden önnte. Was die Sicherheit Frankreichs anlange, ſei die engliſche Regierung bereit, jeden Vor⸗ hlag zu prüfen der ihr unterbreitet werde. Ihre ſteparationsforderungen wolle ſie aber nicht auf⸗ leben. Sie ſei bereit, die Diskuſſion über die g der Vor⸗ hläge Bonar Laws auf der Pariſer Konferenz 5 pieder aufzunehmen. Die 82 De * Pie Rede Lord Curzons in engliſcher teilung Die engliſche Pieſſe weiſt darauf hi daß die ede Lord Curzons ober klächlich betrach“ nichts eues gebracht habe Verſchiedene Zeitungen Paen aber der Rede große Bedeutung bei und 50 ziorſchen den Zeiten zu leſen. Der„Laily rpreß“ ſieht die Rede als den erſten Schritt im Nachſpiel des internationalen Dramas an, das ſich gegenwärtig an der Ruhr abſpielt. aily Chronicle“ ſchreibt: Lord Curzon hat ſich ehr an Frankreich und Deutſchland als an das berhaus gewandt. Frankreich hat er geſagt: r waren mit ihnen im Januar nicht einig, ber nur aus Gründen der Oportunität ſind wir reunde geblieben. Aufrichtig geſprochen: Glau⸗ n Sie nicht, daß uns die Ereigniſſe ſeither echt gegeben haben? Deutſchland hat Lord Cur⸗ bn erklärt: Ohwohl wir mit Frankreich im uhrkonflikt nicht einig gehen, ſind wir ſein Al⸗ erter geblieben. Machen Sie ſich keine Illuſio⸗ ie deshalb ein vernünftiges Angebot an Frank⸗ ich werden Sie keinen Nutzen ziehen. Machen le deshalb ein vernünftigs Angebot an Frank- ich.— Die„Morning Poſt“ erklärt darauf, daß an die Frage der Sicherheit Frankreichs auf 1 355 bell — Haltung eparationen zu ſehr vernachläſſige. 1 dem Europa leidet, ſei die Un⸗ rankreichs. Bis dieſes Gift ausge⸗ ſchieden ſei, könne die ſchen Kontinents nicht wiederhergeſtellt werden. g** Eine franzöſiſche Stimme. Der„Temps“ ſchreibt, daß Lord Curzon in ſeiner Rede im Oberhaus im weſentlichen Deutſch⸗ land den Rat gegeben habe. Frankreich vor die Reparationskommiſſion zu zitieren, um die Re⸗ parationsfrage endgültig zu löſen. Auf der einen Seite würden ſomit nach der Auffaſſung Lord Curzons Deutſchland, auf der anderen Seite Frankreich ihre Sache verteidigen, während Sir John Bradbury als Schiedsrichter fungieren würde. Lord Curzon hat dieſen Rat erteilt, als ob es keinen Londoner Zahlungsplan keine deut- ſchen Verfehlungen, kein Verſailler Vertrag und keine Ruhrbeſetzung gegeben hätte. Dieſer Rat wird für Frankreich eine Warnung ſein, die nicht vergeſſen werden darf. Demgegenüber muß ge⸗ ſagt werden, daß Frankreich entſchloſſen iſt, keine Vermittlung anzunehmen und keine Herabſetzung des Londoner Zahlungsplaues zu geſtatten, außer als die Kompenſation ſeiner Kriegsſchulden an England und Amerika. Eine neue Rede ö Poincarés. + Paris, 22. April, Poincare hielt heute Nachmittag anläßlich der Einweihung eines Kriegerdenkmals eine neue lange Rede, die von Anfang bis zu Ende eine Antwort auf die letzte Rede v. Roſenbergs im Reichstage darſte““t. Auch der Rede Lord Curzons wird in einigen Anſpielungen gedacht. Poincare erklärte an einer Stelle ſeiner Ausführungen daß er dieſe perſönliche Polemik nicht als ſehr elegant anſehe und daß er nicht die Abſicht habe, ſie fortzuſetzen. Die Behauptung von Roſenbergs ſei aber in der ganzen Welt verbreitet worden. Ein Schweigen ſeinerſeits würde darum als ein Zugeſtändnis ausgelegt werden. Poincare wandte ſich ſcharf gegen das Beſtreben Deutſchlands ſeine Kriegs⸗ ſchulden ſowie die von ihm begangenen Kriegs⸗ greuel vergeſſen zu machen und ſich durch Lügen als unſchuldiges Opfer hinzuſtellen. Ein Mit⸗ glied der deutſchen Regierung habe den traurigen Mut gezeigt, die Ruhrbevölkerung als unglück⸗ liches Opfer des franzöſiſchen Militarismus zu bezeichnen Poincare erklärte. daß Frankreich nicht mit feindlicher Abſicht nach der Ruhr ge⸗ gangen ſei. Es habe im Gegenteil gewünſcht, ſich an Ort und Stelle mit den Großinduſtriellen und Arbeitern zu verſtändigen damit die Koh⸗ lengruben unter alliierter Kontrolle ausgebeutet werden könen Der paſſiye Widerdand Deutſch⸗ lands be“ aber Frankreich gezwungen, der Be— ſetzung der Ruhr einen militäriſchen Charakter zu geben. Deutſchland habe utcht das Recht, die von den beſetzten Behörden ergriffenen Maßnah⸗ men als feindſelige Handlung anzuſehen. Es handle ſich um Sanktionen, die der Verſailler Vertrag zulaſſe. Das Angebot von 30 Milliar⸗ den Goldmark, von dem von Roſenberg geſpro— chen habe, wolle damit den Sozialdemokraten ge— fallen, die dieſe Zahl ſeither ausgeſprochen hat⸗ ten. Aber auch wenn das Angebot gemacht wor⸗ den wäre, ſo hätte es nur bedeutet, daß Deutſch⸗ land bereit geweſen wäre, ein Viertel von dem zu bezahlen, was in London im Mai 1921 feſtge⸗ ſetzt worden ſei. Poincare fragte, wie die Al⸗ liierten in ein im Jahre 1923 abgeſchloſſenes Ab⸗ kommen hätten Vertrauen ſetzen können, nachdem Deutſchland 18 Monate nach Abſchluß des Ab⸗ kommens von 1921 dieſes verletzt hätte. Weiter⸗ hin ſuchte Poincare an Hand von weit ausgehol⸗ ten hiſtoriſchen Zitaten den Vorwurf zu wider⸗ legen, wonach Bismarck ſich nach dem Kriege von 1870 gemäßigter gezeigt habe als gegenwärtig Frankreich. Bismarck habe im Gegenteil ſtetig das Beſtreben gehabt, Frankreich zu demütigen, und habe ſogar am 25. Auguſt 1871 Frankreich mit einem neuen Kriege gedroht. Darauf folgte eine lange hiſtoriſche Polemik über die Entwaff⸗ nung Deutſchlands und die Schutzpolizei, die eine militäriſche Organiſation ſei. Poncare teilte in dieſem Zuſammenhange mit. daß alle allkierten Regierungen zwei Tage nach der Rede von Ro⸗ ſenbergs die deutſche Regierung eingeladen hät⸗ ten, der Schutzpolizei ihren militäriſchen Charak⸗ ter zu nehmen und daraus ein Beamten⸗ und nicht ein militäriſches Perſonal zu machen. Der Schluß der Rede war der Reparations⸗ und Si⸗ cherheitsfrage gewidmet. Frankreich habe ſo führte Poincare aus, nicht die Abſicht, das Be⸗ nehmen Bismarcks nach dem Kriege 1870 nachzu⸗ ahmen. Er habe ſeit dem Kriege ſchon mehrere Meweiſe ſeiner Gduld und ſeines Großmuts ab⸗ gelegt. Wenn aber von Roſenberg ſagt daß ohne ein Einverſtändnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland der Wiederaufbau Europas unmög⸗ lich ſei, ſo müſſe ihm erwidert werden, daß ein Ginverſtändnis nicht möglich ſei, ſolange die be⸗ Geſundheit des europat⸗ mißdeutet ver⸗ ſich ſtehenden Verträge von Deutſchland und die von ihm gegebenen Unterſchriften leugnet werden. Bedingungen hätten nicht geändert. Sie beſtnden nach wie vor in Re⸗ parationen und Sicherheiten. Frankreich habe ſich ſeit drei Jahren erſchöpft um die zerſtörten zehiete wieder aufzubauen. Es wolle dieſe Geld⸗ opfer, die Deutſchland leiſten ſolle, nicht weiter fortſetzen. Am Ende ſeiner Rede erklärte Poincare wört⸗ lich: Nicht nur beshalb weil wir unſere Sprache, unſere Kultur, unſere Kunſt, unſere Ziviliſation und unſer nationales Genie retten wollen, müſ⸗ ſen wir die Reparationen in den Vordergrund unſeres Intereſſes ſtellen, ſondern auch deshalb, weil dieſes eine Garantie für unſere Unabhängig⸗ keit iſt und weil ohne die Wiederherſtellung der zerſtörten Gebiete der Wiederaufbau und die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens nicht möglich iſt. Zur Lage. Die Unruhen in Mülheim an der Ruhr. . Mülheim, 21. April. Ueber die Unruhen werden folgende Einzelheiten berichtet: Die Not⸗ ſtandsarbeiter wurden in erſter Linie aufgeputſcht durch die in Mülheim ſehr zahlreichen Syndika⸗ liſten. Die Zahl der Demonſtranten, die das Rathaus zu ſtürmen verſuchten und für kurze Zeit auch in das Gebäude eingedrungen waren, aus dem ſie jedoch bald wieder vertrieben wur⸗ den, wird nunmebr auf 25000 angegeben. Es handelte ſich 9 um halbwüchſige Bur⸗ ichen die unter einer einheitlichen militäriſchen Organisation ſtanden. Der Oberburgermeiſter ſebſt war während der beiden letzten Tage im Rathauſe eingeſchloſſen. Unter den verhafteten Rädelsführern befinden ſich der Syndikaliſt Max Kropp, einer der Rädelsſührer, der bei der Re⸗ volution Mitglied der Matroſenabteilung gewe⸗ ſen war. Er widerſetzte ſich gewaltſam der Ver⸗ haftung und wurde dabei erſchoſſen. In der Stadt machten ſich wieder die aus früheren Zei— ten bekannten kommuniſtiſchen„Krankenſchweſtern“ bemerkbar. Aus dem Offenburger Beſetzungs⸗ gebiet. Offenburg, 21. April. Der Bahnhof Or- tenberg wurde am Freitag von der franzöſi⸗ ſchen Beſatzung wieder geräumt. Die Beſetz⸗ ungsgrenze verläuft zwiſchen dem Bahnhof und der Ortſchaft Ortenberg. Schwarzwaldbahn berkehrt wieder regelmäßig. An alle Gemeinden des beſetzten Gebietes iſt eine franzöſiſche Be— kanntmachung ergangen, die beſtimmt, daß auch die nicht belegten Ortſchaften Ortenberg, Ebers— weier, Rammersweier, Kehlweiersbach, Feſſen⸗ bach, Urloffen, Sutterwald und Albersweier zum beſetzten Gebiet gehören.— Der Stadtrat von Offenburg erläßt in den Tageszeitungen eine Warnung an die Bevölkerung folgenden Inhalts: Unter Hinweis auf Zwiſchenfälle und Sachbe— ſchädigungen, die in letzter Zeit vorgekommen ſind, erſucht das Beſatzungskommando, der Be— völlerung bekannt zu geben, daß alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden würden, wenn ſich derartige wiederholen ſollten. Es ſei eine Beſchränkung des Nachtverkehrs als Sank— tionsmaßnahme in Ausſicht genommen. Die Die Vorfälle Zeitungsverhote. Der Oberdelegierte hat auf die Dauer von 3 Tagen ab 23. April 1923 die„Volkszeitung“ von Mainz verboten. Ferner hat die Rheinlandkommiſſion verboten: bis zum 24. Junt 1923 die„Pfälziſche Tribüne“, erſcheint in Ludwigshafen; ferner für 3 Monate ab 15. April das„Karlsruher Tageblatt“ und den „Lorſcher Anzeiger“, erſchemt in Lorſch: auf 3 Monate ab 22. April den„Berliner Lokal⸗Be⸗ obachter“. Letzteres Verbot gilt zugleich für die „Tagesſchau“ und den„Berliner Lokalauzeiger“. Die Rheinlandkommiſſion hat neuerdings ver⸗ boten: die Zeitſchrift„Reklams Univerſum“, Leiv zig, für drei Monate und den„Oldenburger Re ſidenzboten“, für drei Monate den„Deutſchen Landprodukten⸗ und Lebensmittelmarkt“ Mün⸗ chen für drei Monate und den„Badiſchen Mer⸗ kur“ bis zum 10. Juni 1923. Dor dem franzöſiſchen Kriegsgericht. * Dortmund, 21. April. Der Chefredakteur der „Dortmunder Ztg.“ Wilhelm Förſter, der vor etwa 6 Wochen von den Franzoſen verhaftet wor⸗ den war, wurde geſtern vom franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht in Caſtroß wegen Abdrucks der durch das Wr B. über Buer verbreiteten Meldungen zu einem Jahr Gefängnis und 3 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt. f Bonn, 21. April. Das franzöſtſche Kriegs⸗ gericht verurteilte den Chefredakteur der„Koblen: zer Zeitung“, Dr. Mehrmann und Redakteur Picker zu je ſechs Monaten Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe. Die Redakteure Schnitzler und Neuvien wurden zu je 100 000 Mark Geldſtrafe verurteilt, weil ſie die deutſche Verordnung über die Rechtsungültigkeit franzöſiſcher Ordonnanzen veröffentlicht hätten und daß die Ueberſchriften. gegen die Würde der Beſatzungstruppen verſtoßen haben ſollen. Redakteur Möndel von der„Bin⸗ ger Zeitung“ wurde wegen eines Artikels über das Attentat auf Smeets zu 5 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt Ausſprache zwiſchen dem Reichskanzler und den Gewertſchaften. * Berlin, 22. April. Beim Reichskanzler fand am Samstag eine Ausſprache mit Vertretern de. Spitzengewerkſchaften ſtatt, die insbeſondere der gegenwärtigen Lage, der Markfeſtigung, dem Verhältnis von Löhnen und Preiſen ſowie der Lage im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet galt. Die Beſprechungen werden demnächſt fortgeſetzt wer⸗ den. Geſtern ergab ſich Uebereinſtimmung in der Zielſetzung, eine Wiederholung des Vorganges unmöglich zu machen, daß Preiſe in kürze⸗ ſter Zeit in die Höhe getrteben wer⸗ den, eines Vorganges, gegen den insbeſondere der Reichskanzler ſelbſt ſcharf Stellung nahm.— Außer dieſer amtlichen Mitteilung wiſſen die Blätter über die Ausſprache zu berichten, daß die Gewerkſchaften in der Behandlung der politiſchen Lage auch übereinſtimmend die Notwendigkeit ei⸗ ner aktiven Politik der Reichsregierung betont haben mit dem Ziele, die Leiden der Bevölkerung im beſetzten Gebiet abzukürzen und zu einer Ver⸗ ſtändigung über die Reparationsfrage zu gelan⸗ gen. Der Kanzler und der Außenminiſter waren noch nicht in der Lage, über die Stellungnahme der Regierung zur Rede Lord Curzons, die erſt im Telegrammauszug hier vorlag, bindende Er⸗ klärungen abzugeben, doch dürften die Gewerk- ſchaftsvertreter Gewißheit darüber haben, daß die Reichsregierung in allernächſter Zeit die Gele⸗ genheit zur Fortführung der internationalen Ausſprache wahrnehmen wird. Die pulitiſche Einſtellung nach der Curzon⸗Rede. Berlin, 22. April. Das Reichskabinett hat bisher zu der Rede Lord Curzons noch nicht Stel⸗ lung genommen. In ſeiner Samstagsſitzung be⸗ faßte ſich das Kabinett mit laufenden Angelegen⸗ heiten. Jedoch iſt, wie gemeldet wird damit zu rechnen, daß die Regierung bereits Anfang der kommenden Woche den Ihalt der Rede Curzons auf die Tagesordnung einer Kabinettsſitzung bringen wird. In politiſchen und induſtriellen Kreiſen wird die Rede ſelbſtverſtändlich lebhaft beſprochen. Man weiſt darauf hin daß die Aus⸗ ſührungen des engliſchen Staatsmannes en Schritt vorwärts bedeuten und den Aus gangs⸗ punkt für eine Wendung im Ruhrkonflikt dar⸗ ſtellen könnten. Trotzdem läßt man, beſonders in rechtsſtehenden Kreiſen keineswegs die Gefah ren außer Acht, die die Rede für Deutſch and in ſich birgt, beſonders, wenn man ſich daran erin⸗ nert. wie wir mit den berühmten 14 Punften Wilſons aufs Glatteis gelockt wurden. Vorläufig wird die Frage lebhaft erörtert, ob und wieweit die deutſche Regierung die Rede Lord Curzons beantworten ſolle. Daß die Regierung iraend— wie dazu Stellung nehmen muß, darüber ſcheint an maßgebenden Stellen kaum noch ein Zweifel zu beſtehen. Hierbei iſt die Frage allerdings. wie das zu geſchehen hat. Die weiteren Beratungen der Regierung hierüber ſollen erſt beginnen wenn der genaue Text der Rede vorliegt. + Berlin, 22. April. Die„Deutſche Allge⸗ meine Zeitung“ berichtet, daß man in gutunter⸗ richteten engliſchen Kreiſen glaubt, daß Lord Cur⸗ zon den Zeitpunkt für ſeine Rede wählte mit Rückſicht auf gewiſſe daplomatiſche Schritte, die von Seiten der enoliſchen Regierung im Gange ſind und als deren Ergebnis erwartet wird, doß Deutſchland mit einem neue: Angebot an die Alliierten herantreten werde. Im„Berliner Tageblatt“ tritt eine Perſön⸗ lichkeit in hoher amtlicher Stellung in einem Aufſatz„Richtiger Ausgangspunkt“ für den Fur⸗ zonſchen Vorſchlag ein, die deutſche Reyarations⸗ leiſtung durch eine interngtionale Kommiſſignen feſtſetzen zu laſſen. Die unbedingte Vorausſe“⸗ ung für jede Reparationsleiſtung ſei jedoch die Garantie für eine ungeſtörte Arbeit der deutſchen Induſtrie, da nur ſo der Dienſt der von Deutſch⸗ laud aufzunehmenden internationalen Anleihe aufrechterhalten werden könnte. Ueberhaupt iſt die Anleihefrage jener Punkt, von dem aus die Dauerlöſung der Reparattonsfrage orientiert wer⸗ den kann. Die Ausweiſungen aus der Pfalz. E. Ludwigshafen, 22. April. In der Zeit vom 8. bis 14. April ſind außer einer großen Lazahl Eiſenbahner 26 Perſonen mit 71 Familienmit⸗ gliedern aus der Pfaz ausgewieſen worden. Da⸗ runter befinden ſiey 3 Zollbeamte mit 7 Fami⸗ lienmitgliedern, 2 Joſtheamte(7), ein Verſtalt⸗ ungsbeamter(5) 1 Forſtbeamter(4. 2 Ju N Lehrer(7) amte(4)(7½%2 te(8) un 11 Angehsrige freier Berufe(30). de Unter⸗ bringung der Ausgewieſenen im Rechtsrheiniſchen gelang trotz der großen beſtehenden Schwierigkei⸗ ten. Da jedoch die Ausweiſungen der letzten Woche zugenommen haben, und weitere Auswei⸗ ſungen durchaus im Bereich der Möolichleit lie⸗ en, iſt es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht der echtsrheiner, die Anteilnahme an dem herben Geſchick der Ausgewieſenen auch durch die Tat zu beweiſen und alle nur irgendwie entbehrlichen Wohnräume für die Ausgewieſenen zur Verfüg⸗ ung zu ſtellen. Auch die rechtsrheiniſchen Behßr⸗ den dürfen in ihrer Fürſorge und in ihrer Un⸗ terſtützung bei der Unterbringung der Ausgeſpie⸗ ſenen nicht erlahmen. Goodenough über die Entſchädigungsfrage. = Paris, 23. April. Nach einer Meldung des „Newyork Hertld“ aus Newyork hat der bekannte Leiter der Londoner Bareley⸗Bank, Gooden⸗ olg h, in einer Unterredung erklärt es müßten Mittel gefunden werden um eine Regelung der Reparationsfrage möglich zu machen. Die Welt ſei finanziell und induſtriell abhängig von einer Verſtändigung darüber, ob Deutſchland zahlen könne und ſolle und wie die Zahlungen zu er⸗ folgen hätten. Dieſe Frage intereſſiere Amerika genau ſo gut wie jedes andere Land der Welt. Europa bedürfe Wiederaufbauzwecken und damit es induſtrielle und landwirtſchaftliche Erzeugniſſe in den Ver⸗ einioton Staaten und in England kaufen ehnne Nür dum Sihunte und Treu in Zwelbrunen. . Zweibrücken, 21. April. Wie verlautet, wird Kardinal Schulte, der Erzbiſchof von Köln, in der nächſten Zeit hier zum Beſuch der deutſchen Strafgefangenen in dem von den Franzoſen be⸗ ſchlagnahmten Zellengefängnis von Zweibrücken eintreffen. Auch der päpſtliche Delegat Te ſt a, der zurzeit im Ruhrgebiet weilt, wird in Zwei⸗ brücken erwartet. Deulſcher Reichskag. Berlin, 21. April. Im Reichstag ſollte heute die 2. Leſung des von den Mehrheitspar⸗ teien eingebrachten Geſetzentwurfs betr. Abän⸗ derung des Strafgeſetzbuches erfolgen dahin, daß Sprengungen von Verſammlungen mit Gefäng⸗ nis⸗ und Geldſtrafen bis zu einer Million Mark geahndet werden kann. Damit verbunden werden ſollten der ſozialdemokratiſche Antrag, daß Be⸗ amte mit Gefängnis⸗ und Zuchthaus beſtraft werden können, welche die ihnen zum Schutze der Republik übertragenen Pflichten gröblich verletzen. Das Haus war ſehr ſehwach beſucht. Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung beantragte der Kom— muniſt Eichhorn Uebergang zur Tagesordnung über dieſe Anträge, da dieſe wichtigen Fragen nicht in Abweſenheit ſo vieler Abgeordneter ver— handelt werden könnten. Als die Abſtimmung darüber erfolgen ſollte, bezweifelte Abg. Eichho en die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Vizepräſident Dittmann ſetzte die Abſtimmung eine Weile aus, um den Abgeordneten Zeit zu laſſen, ihre Plätze einzunehmen. Alsdann erklärte er, das Büro ſei ſich darüber einig, daß das Haus nicht beſchluß⸗ fähig ſei, denn von 250 zur Beſchlußſähigkeit er⸗ forderlichen Abgeordneten ſeien höchſtens 125 Ab⸗ geordnete anweſend. Es beſtehe ſomit auch keine Ausſicht, daß eine neue Sttzung beſſer beſetzt ſein würde. Unter dieſen Umſtänden vertage er die Sitzung auf Montag. Deutſches Reich. Spende für die Ruhrgebietsgefangenen im Zweibrücker Gefängnis. +. Zweibrücken, 20. April. Kardinalerzbiſchof Dr. Schulte-Köln ſtiftete für die in dem von den Franz ⸗ſen beſchagnahmten Zellengefängnis unter⸗ gebrachten Gefangenen aus dem Ruhrgebiet zwei Millionen Mark. Der Kirchenfürſt beabſichtigt laut„Pf. Rdſch“, in Begleitung des päpſtlichen Dolegats Teſia demnächſt die Gefangenen hier zu geſut hben. des amerikaniſchen Goldes zu iſt am Donnerstag von Saarbrücken nach Paris abgereiſt, von wo er nach einer Beſprechung mit der franzöſiſchen Regierung nach Genf weiter fah⸗ ren wird, um an den Beratungen des Völkerbun⸗ des teilzunehmen, ö Aus Rußland. Ruſſiſche Naphtaabſchlüſſe im Ausland. Moskau, 20. April. Wie die„Prawda“ meldet, hat das Außenhandelskommiſſariat in den letzten Monaten mit England, Frankreich und Deutſchland Abſchlüſſe vollzogen, deren Summe vier Fünftel des geſamten diesjährigen Ausfuhr⸗ kontingents an Naphtaprodukten deckt. Es iſt ferner ein Vertrag unterzeichnet worden, der dem ruſſiſchen Naphtaaußenhandel ausländiſches Kapital zuführen und dieſeu Wirtſ baftszweig in Rußland auf eine ſichere Grund“ ſtellen wird. Klara Zetkin Ehrenvorſitzende des emmuni⸗ ſtiſchen Kongreſſes I.. Moskau, 20. April. Auf dem Moskauer Kommuniſten⸗Kongreß wurde die Reichstagsab⸗ geordnete Klara Zetkin zur Ehrenvorſitzen⸗ den gewählt. ö Die Tſchechen wollen die Inſel Borneo kaufen. * Warſchau, 20. April. Polniſche Blätter melden, daß die tſchechiſche Regierung beſchloſſen habe, von der holländiſchen Regierung die Inſel Borneo zu kaufen, da es ohne Kolonie nicht mög⸗ lich wäre, die Arbeitsloſigleit in der Tſchechoſlo⸗ bei zu beſeitigen. N 5 5 1. DNN F e K Die Not der Preſſe. Nach den Berichten der Organiſation der deul⸗ ſchen Zeitungsverleger ſind in der Zeit vom 1. Januar 1922 ganz eingegangen 243 Zeitungen, 89 Blätter gingen in anderen auf und 187 Tages⸗ zeitungen ſchränkten ihren Umfang erheblich ein. Die verbliebenen Tageszeitungen kämpfen unter den ſchwierigſten wirtſchaftlichen Verhältniſſen um ihre Erhaltung. Die amtlichen Ermittelungen haben ergeben, daß im Durchſchnitt gemeſſen der Rückgang im Anzeigenweſen ſich bei den meiſten Zeitungen auf 50 Prozent und darüber beläuft. Dagegen ſtiegen die Preiſe für Zeitungspapier im März auf das 6—7000fache der Vorkriegspreiſe. Um einen Ausgleich zu ſchaffen, konnten die deut⸗ ſchen Zeitungen den Bezugspreis dagegen nicht annähernd in entſprechender Weiſe erhöhen, ſollte nicht der Bezug völlig unterbunden werden. Daß in dieſer Entwicklung der Verhältniſſe der deutſchen Preſſe eine große Gefahr für die Fortentwicklung des öffentlichen Lebens und das Kulturgut der freien Meinungsäußerung liegt, wird durch die amtlichen Darlegungen anerkannt. a Ausland. Paris, 20. April. Die Zeitungen teilen mit, daß die Regierung General Weygand zum Oberkommiſſar in Syrien ernannt haben. Die neue ägyptiſche Verfaſſung. * London, 20. April. Nach einer Meldung aus Kairo hat König Fuat 1. am Donnerstag abend die neue ägyptiſche Verfaſſung unterzeich⸗ net. f Aus dem nahen Oſten. . Lnſtantinopel, 20. April. Der franzöfiſche und der engliſche Oberkommiſſar in Konſtantino⸗ pel ſind am Donnerstag mit dem Orientexpreß nach London abgereiſt. Die ungariſch⸗rumäniſchen Beziehungen. * Wien, 21. April. Zu den Gerüchten, daß niſchen Beziehungen bemüht ſei. zeitigt, daß von einer Reiſe Bethlens nach Bu⸗ Beziehungen Ungarns und Rumäniens käme erſt dann in Frage, wenn Rumänien mehr Verſtänd⸗ nis für die ungariſchen Wünſche und Lebensnot⸗ wendigkeiten beweiſen würde: f ö Soziales. X Mainz, 22. April. Der Demobilmachtengs⸗ kommiſſar hat den Spruch des Schlichtungsaus⸗ ſchuſſes Mainz, der den Angeſtellten für März ei⸗ nen 20prozentigen Zuſchlag auf die Februarge⸗ hälter zugeſprochen hat, für verbindlich erklärt. Der Arbeitgeberverband für Mainz, Wiesbaden und Umgebung hat ſeine Zuſtimmung erteilt, je⸗ doch unter ſchärfſtem Widerſpruch mit ba auf die gegenwärtige ſchwierige Wirtſchaftslage. England vor heftigen ſozialen Kämpfen. f London, 22. April. Der„Daily Telegraph“ veröffentlicht einen Artikel Lloyd Georges, wo⸗ Geſellſchaftsordnung erſchüttert werden könnte. Aus Nah und Fern. i Darmſtadt, 22. April. Die entſetzlich ver⸗ ſtümmelte Leiche des Zollinſpektors Klein aus Worms in der Nähe des an der Eiſen⸗ bahnſtrecke Mannheim⸗Darmſtadt gelegenen Or⸗ tes Hähnlein von dem Eiſenbahnperſonol des ge⸗ gen 10 Uhr die Strecke paſſierenden Eilzuges auf den Schienen gefunden worden. Zollinſpektor Klein, der ſich von einem Güterzug der kurz vor⸗ her die Strecke paſſierte war kurz vorher ducch die franzöſiſche Beſatzungsbehörde worden. 1 0 Anfang des Jahres hatte Bürgermeiſter Robert Herbert, den die Wogen der Revolution au Spitze unſerer Gemeinde getragen hatten, Amt niederlegen müſſen. Am 18. März er ſeitherige Beigeordnete Cborg Schurich, ein allgemein beliebter und fähiger Mann Bürgerlichen einſtimmig zum Bürgermeiſter ge⸗ lung eines Kandidaten ausgegebene Parole auf Wahlenthaltung ſtrenge befolgten. Letzten Sonn⸗ tag fand nun die Beigeordnetenwahl ſtatt. Es war ein ſchweres Ringen zwiſchen Bürgertum und Sozialismus, umſo erfreulicher der Sieg des Zentrumsmannes Heinrich Reul mit 223 timmen über den ſozialiſtiſchen Gegner, der es mit teilweiſer Unterſtützung der Bauernhündler auf 252 Stimmen brachte, während der abge⸗ dankte Bürgermeiſter 1 Stimme erhielt und 9 un⸗ gültig waren. e . Wiesbaden. 22. Ayril. Ein junger Wies⸗ badener. der 16 Jahre alte Walter Hartung, iſt nach Verlaſſen der Seemannsſchule in Hamburg auf ſeiner erſten Seereiſe mit dem Segler„Geor⸗ gine“ in der Nähe der Shetländsinſeln mit der ganzen Beſatzung untergegangen. * Vauſerecken, 2). April. Weil er ſich bei einer vermögensrechtlichen Auseinanderſetzung benach⸗ teiligt glaubte, überfiel der etwas beſchränkte, in den dreißiger Jahren ſtehende ledige Ackerer Waagnemacher in der Nacht zum Donnerstag im Schlafe ſeine Eltern. Dex Unhold ſchlitzte ſeiner Mutter den Bauch auf, und verletzte ſeinen Vater mit Meſſerſtichen in den Hals lebensgefährlich. Die Mutter iſt als Opfer ihres Sohnes geſtor⸗ ben. Der Täter wurde in die Heilanſtalt nach Klingenmünſter gebracht. Wiesbaden, 20. April. Die Arbeiten zum Wiedergufbau des abgebrannten Bühnenhauſes des Staatstheaters nehmen einen rüſtigen Fort⸗ Miniſter Graf Bethlen in der nächſten Zeit Rei⸗ 8 gang. Das eiſerne Kuppeldach, ſowie der neue dieſe Bemühungen noch leinen ſolchen Erfolg ge- die Ueb Proviſor kareſt die Rede ſein könne. Eine Beſſerung der rin dieſer ſchreibt, daß England heftigen ſozialen Kämpfen entgegengehe wodurch die alte engliſche ausgewieſen —Ober⸗Erlenbach(Kr. Friedberg), 23. April die ſein wurde von den wählt, während die Sozialiſten, die in Ermange⸗ iſorium für d ffüh 118 1 für dieſen Rahmen geeignet ſind, zu 00 den Vorbereitende Beſprechungen zwiſchen der baupoß lizeilichen Regierungs⸗Thegterüberwachungskom, miſſion, der Intendantur des Staatstheaters 93 der Leitung der Kurverwaltung haben bereitz ſtattgefunden. Es kann ſich nach Lage d 1 hältniſſe i een die ſich ermöalichen laſſen. nur um Opernaufführungen handeln, ee eee schwerer Einbruchsverſuch in der st. Vonffatlusklrche in Heidelberg. Als geſtern abend gegen 18 Uhr Mesner Schäſer die Kirche nach eventuell verſteckten Eindring⸗ lingen abſuchte und dabei auch zum St. Joſeſs⸗ altar kam, da ſprang ein Verbrecher auf ihn los und hieb ihn mit einer Eiſenſtange auf den Kopf. Trotz der tſeſen, klaffenden Wunde, aus der ſofort das Blut floß, hatte der Mesner die Geiſtesgegen⸗ wart und den Mut, ſich auf den Verbrecher zu wer⸗ fen und im Ringen ſich mit ihn zu meſſen. galten, bis die Polizei konnte gerufen werden. Der Verbrecher trug einen Ruckſack mit fämtlichen Ein⸗ brecherwerkzengen hei ſich, ſelbſt mit der berühmten 1 ſchwar zen Maske. Er war ſchon zwei Tage zuvor beim Schließen der Kirche aus derſelben ausgewieſen worden, hatte alſo ſeinen Plan gründlich vorbereitet, wahrſcheinlich im Verein mit einem anderen Komplizen, in deſſen Begleitung ihn geſtern mittag die Polizei geſehen Der Verbrecher entpuppte ſich als der 19 hatte. jährige Otto Stegmaier aus der Mit⸗ termaierſtraße, Sohn achtbarer Eltern, der ſchon ſeinerzeit wegen Diebſtahls aus der Lehre entlaſ⸗ ſen ward und deſſen Strafe auf Wohlverhorten ge⸗ und der ſtundet wurde. Nur der Wachiſamkeit Pflichttreue des Mesners ſchuldet es die Bonifa⸗ tiusgemeinde daß ſie vor großem Unglück Schaden iſt zewahrt worden. Wohin ſoll es kom⸗ men mit die ſer Jugend? ö Bermiſchtes. Zwei ſaubere Freunde. dor einigen Tagen verging ſich in Reinik⸗ kend der Arbeiter Zimmermann gegen die chu ige Tochter einer Witwe. Zimmer⸗ Alt; 9 8 ab der Mutter 50 000 Mark, ſo daß 5 5 ner Anzeige Abſtand nahm. Die Sach mitteln den der Kriminalpolizei hatten ein überraſchendes Ergebnis. Es ſtellte ſich heraus, daß die beiden— Zim⸗ atermann und Eyck— hier unter falſche Namen wohnten. In Wirklichkeit heißt de Zimmermann Wunſch und Eyck heißt Köh er Beide ſtammen aus Offenbach, wo ſie X. oerheiratet waren. Im Kriege 8d tierten ſie, ließen ihre Frauen im Stich und wandten ſich nach Berlin, wo ſie ihren Unterhalt durch Einbrüche und andere Verbrechen erwarben. Schließlich wurden ſie. eingeſperrt. Während der Revolutio./ wurden ſie befreit. Sie begaben ſich nach der Münzſtraße und ließen ſich dort neue Pa- piere ausſtellen und zwar auf die Namer Zimmermann und Eyck. Ihren Frauen in Offenbach ließen ſie durch Mittelsperſoner Die Glocke von Celtholfen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna v. Panhuys. 55. die Wand öffnete ſich mit einem Knacken und eine niedrige Tür und ſchmalſtufige Treppe ward ſichtbar. Befriedigt reckte ſich Lothar von Brunken⸗ dorff auf, die Fürſtin hatte ihn zu früh aus⸗ gelacht. „Wollen wir die Nachforſchungen weiter fortſetzen, Durchlaucht?“ fragte er in unter⸗ nehmendem Tone. Er war froh, daß ſich ihm eine Gelegenheit bot, ſeine eigenen, ſehr ernſten Gedanken ein wenig in den Hintergrund zu ſchieben. Brunislawa Myskowska war Feuer und Flamme. „Aber natürlich, ich bitte ſogar darum, doch damit wir nicht geſtört werden, will ich zu⸗ mag er ließen; wenn mich jemand ſucht, 1 ich mache ein Schläfchen.“ wie ſie geſagt. „ habe meine elektriſche Taſchenlampe bei mir“, ſprach der Maler und neigte ſich tief, um ſich durch die niedrige Oeffnung zu win⸗ den, leichter ſchlüpfte ihm die zierliche Für⸗ ſtin nach. Beide ſtiegen die nur wenige Stufen zäh⸗ lende T ppe hinunter, gingen durch einen ſich allmählich etwas verbreiternden Gang, um endlich vor einem Berg aus Sand und „Der weitere Weg Geſtein Halt zu machen. (Nachdruck verboten.) Die Fürſtin dachte, er ſei verrückt gewor⸗ den, und ſchrie auf, und noch einmal entrang ſich ihr ein kleiner Schrei, aber nicht vor lauter Schreck, ſondern vor Staunen, denn heiſeren eine iſt leider verſchüttet“, bedauerte Lothar von Brunkendorff, aber ſein Eifer, zu erfahren, wohin der Gang führte, wurde durch das Hin⸗ dernis nur noch mehr angeregt, und nach kur⸗ zer Beratung mit der Fürſtin holte er aus einem Geräteſchuppen des Parks unauffällig eine Schaufel herbei. Die Fürſtin war, bis das Sandhindernis beſeitigt ſein würde, in das Gartenhäuschen zurückgekehrt. Der Maler aber eilte ſich mit der Arbeit, ſchaufelte und ſchaufelte, doch mit einem Male ließ er den Spaten ruhen, denn dicht neben ihm begann die Glocke zu läuten, ganz dicht neben ihm, und wenn der Sand, der den Erdgang verſchüttet, beſeitigt war, mußte man die Glocke ſehen können, die Glocke, und den, der ſie zum Klingen brachte. Brunkendorff ſchaufelte noch fleißiger als vorher. Mit einem Male entdeckte er, daß der Sandberg an einem Punkte ſchon einen Durchblick geſtattete. Er legte ſein Geſicht dicht gegen die Oeffnung und ſchaute in einen dunklen, runden Raum. Ein flackerndes Licht ſtand am Boden und umzckte ein ſelt⸗ ſames Bild. a Er ſah eine Glocke, die an einem ſchräg eingepfählten Balken hing, und davor eine Frauengeſtalt, die einen Hammer oder ähn⸗ lichen Gegenſtand in kurzen, Abſtänden darauf niederfallen ließ. Die Frau der ſchwere Haarknoten im Nacken war licht⸗ blond wie das Haar Ilſes. Sie war es! 5 Entſetzt fuhr der Mann zurück. was ſich ihm gleichmäßigen drehte ihm den Rücken, aber ſie trug ein wei⸗ ßes Gewand, wie es Ilſe heute getragen, und Wie gut, daß niemand außer ihm geſehen, 00 ben gezeigt. Der Ton der Geiſterglocke erregte und äng⸗ ſtigte Eliſabeth von Valberg, brachte ihr Herz in Unruhe, und ihre Freundin ſorgte dafür, ſie in Erregung, Angſt und Unruhe zu erhal⸗ ten. Er ſchaufelte nicht weiter. Ilſe mochte nur vorläufig weiter annehmen, niemand wiſſe um ihr gemeines Tun. Im Gartenhäuschen erwartete ihn die Fürſtin mit Ungeduld. „Die Glocke klingt plötzlich ſo nahe“, rief ſie ihm entgegen. i Er erwiderte: „Wenn Sie mir, auch gegen Frau von Valberg, Schweigen geloben, ſollen Sie die berühmte und berüchtigte Geiſterglocke ſogar ſehen. Aber bitte weder zu ſchreien noch ſonſt einen Laut der Ueberraſchung auszuſtoßen.“ Fünf Minuten ſpäter überblickte auch die Fürſtin die weißgekleidete Frauengeſtalt, und ein Schauer überlief ihren zarten Körper. „Man könnte glauben, meine ſchöne Ur⸗ großtante ſpuke leibhaftig“, flüſterte ſie. Eben ſank der erhobene rechte Arm der auf das Metall der Glocke ſchlagenden Frau nieder. Dann hob Ilſe das Licht auf entfernte ſich ziemlich ſchnell in der den beiden Beobachtern entgegengeſetzten Richtung. Nun begaben ſich die zwei Lauſcher wieder in das Gartenhäuschen, und ſie ſaßen darin noch faſt eine Stunde zuſammen.„ „Das Zimmer e e dieſelbe Wand⸗ vertäfelung wie dieſer Raum“, erklärte die Fürſtin, und ihr wurde in der gleichen Minut uch die noch vor kur ſelhafte Zeich⸗ 10 rätſe Geheimti und 17 dort und zwei Gänge, die in den runden Raum einliefen, darin die Glocke hing. Wozu die Glocke darin war, wozu die Wichtigkeit der geheimen Türen und Gänge, das war eine Frage, die vielleicht niemals Beantwortung fand. 6 i Die beiden beſprachen die Frage gründlich, und beleuchteten ſie von allen Seiten. Die kleine Tür im Paneel war noch offen. Lothar von Brunkendorff drückte ſie zu, das heiſere Knacken, mit dem ſie ſich vorhin geöff⸗ net, meldete ſich auch jetzt beim Schließen. Die Fürſtin erinnerte ſich, denſelben Ton aus Ilſes Zimmer gehört zu haben, als ſie neulich, nachdem ſich kurz vorher die Glocke gemeldet, an deren Tür geklopft hatte und ſie längere Zeit warten mußte, bis ihr aufgetan wurde. l f Sie teilte dem Manne ihre Beobachtung mit. Er lächelte grimmig. „Seien Sie überzeugt, Geiſterglocke wird bald für immer ſchweigen, aber keinen Skandal darf es geben, kein Auf⸗ ſehen; auch wollen wir Frau von Valberg Durchlaucht, die Möglichkeit Kummer ersparen.“ Die Liebe, die er für Eliſabeth empfand, leuchtete in ſeinen Augen. Brunislawa Myskowska dachte, wie töricht 1 5 war, daß ſich zwei Menſchen, die ſich tten, das nicht gegenſeiti buch eh wn 1 1 eb, das ſtand a rünk rativ mit den allergeringſten Mitteln . 15 Auf leine Hilferufe eilte ſeine Tochter herbei, und Bei⸗ zen gelang es, den Eindringling ſo lange feſtzu⸗ 1 und tete und ſein Freund, der Buchhal⸗ aber ruchbar geworden. Die Er⸗ ſichtigt. Auch die engliſche Quäkerin, Geſante beſichtigte, hat e N iederum aufnahmen. Boden zu heiß wurde, kamen ſie wieder Verlin zurck. Hier wandten ſie ſich an e Flüchtlingsfürſorge und gaben an, daß ſie berg wegen der Drangſalierung durch e Polen hätten verlaſſen müſſen. Die Flüchtlingsfürſorge zahlte einem jeden 1½ illionen Mark als Schadenerſatz. ei einer Durchſuchung ihrer Wohnung fand man eine große Menge geſtohlener Seide. ck, ſowie die Mutter des geſchändeten Kin⸗ des ſind in Haft genommen, Wunſch iſt ge⸗ üchtet. n 4 Vater und Tochter vor der Lokomotive. Ein erſchütternder Vorgang, der durch die Wahnſinnstat einer Irrſinnigen hervorgeru⸗ en wurde, und dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen, ereignete ſich auf der böhmi⸗ chen Bahnſtation Mauth. Dort wartete auf dem Bahnſteig ein Mann namens Pro⸗ chaska mit ſeiner Tochter, die er in die Ir⸗ renanſtalt nach Dobrzan bringen wollte. Als der Schnellzug einfuhr, riß ſich plötzlich das Mädchen vom Pater los und ſtürzte ſich dem Zuge entgegen. Der Vater wollte die Toch⸗ ter zurückreißen, ſie umklammerte ihn aber mit beiden Händen, beide gerieten un⸗ ker den Zug und konnten nur als ver⸗ ſtümmelte Leichen unter den Rädern her⸗ borgezogen werden. Der ſchreckliche Vorfall 1 ſich vor den Augen einer großen e 775 J n * Exploſion einer Granate. * Belgrad, 21. April. Infolge unvorſichligen Hantierens eines Gendarmen explodierte geſtern vormittag im Hofe des Kriegsminiſteriums eine franzöſiſche Handgranate, wodurch der Gendarm ſchwer verwundet wurde. Ein Sprengſtück durch⸗ ſchlug ein Fenſter im angrenzenden Parlaments⸗ gebäude und verletzte im Klubzimmer der demo⸗ kratiſchen Partei den dort anweſenden Abgeord⸗ neten Krizmann leicht am Halſe. Veranlaſſung zu allerlei unbegründeten Gerüchten Ferpt und Ediel. Die Mafinheimer Frühjahrsrennen. Mannheim, 21. April. Die Mannheimer Frühjahrspferderennen finden diesmal am Sonn⸗ tag, den 29. April, Dienstag, 1. und Sonntag, 6. Mai ſtatt Zu dieſen dreitägigen Entſcheidungen werden ca. 75 Pferde erwartet mit durchſchnitt⸗ lich 17 Nennungen pro Rennen. Der Stall Opel wird erſtmals in Mannheim ſtarten und in Ver⸗ bindung mit dem Rot. des Berliner Trainers Koſak durch Gegenüberſtellung des nord⸗ bezw. deutſchen Materials der Veranſtaltung das ſbortliche Gepräge geben. Das Programm iſt ſo nigebaut, daß jeden Tag 2 Jagdrennen, 1 Hür⸗ dendennen und 4 Flachrennen ſtattfinden. Die ltritispreiſe bewegen ſich zwiſchen 500 Mark ür den Neckardamm und 5000 Mark für die Daußyttribüne. Der niederſte Einſatz am Tota⸗ ſiſator, der auf dem Hauptplatz, dem Sattelplatz ind dem 1. Platz betrieben wird, beträgt 1000 ark. Aut dem Gecicgtstagz. 8 Darmſtadt, 23. April. Durch Drohungen mit Anzeige bei den Franzoſen wenn die Darmſtadt beſetzen würden, hat die Ehefrau des Kauſmanns Dittgen dahier ihrem Haß gegen einen hieſigen Poſtbeamten, mit deſſen Familie ſie in Streit lebte Luft gemacht. Obwohl das Schöffengericht, das al Freitag über dieſe Beleidigung verhan⸗ delte nicht mit Gewißheit annahm, daß die Frau im Falle der Beſetzung ihre Drohung wirklich auch ausgeführt hätte wurde ſie doch in Anſeh⸗ ung der verwerflichen Geſinnung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 100 000 Mark, die eptl. mit hundert Tagen Gefängnis zu verbüßen ſind, verurteilt. Franzöſiſches Gericht. 8 Mainz, 22. April. Im Bahnhof Armsheim (Rheinheſſen) wurde Ende Januar ein junger Zivilfranzoſe, Schüler des franzöſiſchen Lyzeums in Mainz von Unbekannten ſchwer mißhandelt. Der Bahnhofsvorſteher Wolter ſoll die Forder⸗ ung des Mißhandelten auf Feſtſtellung der Tä⸗ ter nicht nachgekommen ſein. Er wurde vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht angeklagt, als vergnt⸗ wortlicher Bahnpolizeibeamter ſeine Amtspflicht einzuſchreiten, vernachläſſigt und durch die Unter⸗ laſſung der polizeilichen Ermittelungen und Feſt⸗ ſtellungen die Nichtermittelung der Täter mitver⸗ ſchuldet zu haben. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis verhüßt durch die Unterſuch⸗ ungshaft. Eine engliſche Kommtiſſion im Mainzer Gefängnis. * Mainz, 22. April. Eine engliſche Kommiſ⸗ ſion hat kürzlich die deutſche Abteilung des Main⸗ zer Gefängniſſes in dem die verurteilten Deut⸗ ſchen die ihnen von franzöſiſchen Gerichten zubik⸗ tierten Gefängnisſtrafen verbüßen, beſucht. Dieſe Abteilung des Mainzer Gefüngniſſes ſteht unter deutſcher Verwaltung. Dos von der e Beſatzungsbehörde geleitete franzöſiſche Unterſuch⸗ a in dem die zoch in Unterſuchungs⸗ haft befindlichen Deutſchen untergebracht ſind,. wurde von der engliſchen Kommiſſion nicht be⸗ kurzem das Mainzer e das Unterſuchungsgefängnis nicht beſucht. N 1 r die Gefangenen in Zweibrügen. lin, 22. April. Auf Fürſprache des Delegaten Mon 9 17 T N Berlin weilt iſt ego itgeteilt lautet wird pfälziſche Der Unfall hat die vor kammer den 5 ie eee e beſuchen, nachdem Kardinal Dr. Schulte von Abin die Gefangenen aus dem Ruhrgebiet bezeits be⸗ ſucht hat. Boldene Regeln für Eheleuke. Von einem geſchätzten Mitarbeiter werden us nachſtehende b mitgeteilt, je einem alten Notizbuch einer Urahne ent⸗ ommen ſind und auch heute noch ihre volle zeltung haben dürften. Für Ehemänner: Ein gutes Weib, dies merke fein, Will mit Vernunft behandelt ſein. Ihr biegſam Herz mißbrauche nicht, Weil ſchwaches Werkzeug leicht zerbricht. Sanft ſei dein Wille und dein Gebot; Der Mann iſt Herr, doch nicht Deſpot. Macht irgendwas den Kopf dir kraus, So laß es nicht am Weibchen aus. Verlange nicht alles zu genau! Du ſehlſt, warum nicht auch die Frau? Treibe nicht mit andern Minneſpiel; Dein Weib nur lieben, iſt dein Ziel. Wenn's Weibchen dich um Geld anſpricht, Und ſie bedarf's, ſo knurre nicht! Im Aufwand ſchränke zwar dich ein, Doch mußt du auch kein Knauſer ſein. Geh' nicht zum Trunk und Spielen aus, Haſt Zeitvertreib genng zu Haus. Für Weib und Kind lege was zurück, Sorge auch im Tode für ihr Glück! * Für Ehefrauen: Dein Wille, Weibchen, merke es fein, Muß ſtets des Gatten Wille ſein. Sprich nicht: Wir Weiber ſind zu ſchwach! Der Schwächere gibt am leichteſten nach. Hat's Männchen oft den Kopf zu voll, Mache ihn durch Widerſpruch nicht toll! Hehe ihm liebkoſend um den Bart; Doch ſchmeichle nicht nach Katzenart. Fin freundlich Wort zu rechter Zeit. dat manchen Unmut oft zerſtreut. Ein Händedruck, ein Kuß, ein Blick Bringt frohe Laune oft zurück. Auf Klatſchereien höre nie, Denn nichts als Ehezwiſt ſtiften ſie. Dein Zimmer, Putz und ganzes Haus Zehe allzeit nett und reinlich aus. Dein ſchönſter Schmuck ſei Sittſamkeit, Dein größter Ruhm Wirtſchaftlichkeit. Hibt Gott dir Kinder, liebe ſie, Allein verzärtele ſie nie. Lokales. ro, zugtoprandgefahr. Zwiſchen Ostern und! Pfingſten lockt die wärmere Witterung in die Waldungen. Gleichzeitig ereignen ſich aber leider auch jährlich gerade in dieſer Zeit zahlreiche Wald⸗ braudfälle. Das Feuermachen im Walde iſt durch Geſetz allgemein verboten. Der Mehrzahl rückſichtsvoller Wanderer dürfte es gelingen, in Verbindung mit dem Auſſichtsperſonal leichtſin⸗ nigem oder böswilligem Treiben entgegenzu⸗ treten. Beim Rauchen im Walde, ſoweit dies wegen beſonderer örtlicher Gefährlichkeit nicht überhaupt verboten iſt, ſollte größere Vor⸗ ſicht geübt werden. Das Rauchen im Walde iſt! bekanntlich auch die häufigſte Urſache von Wald⸗ bränden. Der Schaden der durch Waldbrände ent⸗ ſteht, kann unberechenbare Ausdehnung und Höhe annehmen. Wo ein Brand im Walde ausgebrochen iſt, kann er oft noch im Entſtehen unterdrückt werden, wenn Hilfsbereite entſchloſſen und raſch⸗ zur Stelle ſind. Löſchwerkzeuge ſind in erſter⸗ Linie Hauen und Schaufeln, zur Not kann ein Bodenfeuer mit grünen Aeſten ausgeſchlagen oder niedergehalten und mit Erde bedeckt werden, Rad⸗ 117 oder raſche Läufer ſolſten die Verſtändigung des nächſtgelegenen Bürgermeiſteramts überneh⸗ men, von wo aus das Forſtamt und das Bezirks⸗ zaamt unterrichtet werden können. Keine Sommerzeit in dieſem Jahre. Das Reichskabinett hat ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Frage der Einführung der Sommerzeit be⸗ Ehaflgt, konnte ſich aber nicht entschließen, der Einführung näherzutreten. Damit iſt alſo dieſe Frage auch für dieſes Jahr wieder in verneinen⸗ dem Sinne entſchieden. 171 1 und Achtſtundentag. Vor einer Sſeltruner es Landgerichts Stuttgart hatte ſich dieſer Tage ein Handwerksmeiſter zu verantworten funter der Anklage, er habe ſeine Lehrlinge länger fals 48 Stunden in der Woche, nämlich bis zur 527 Stunden, 1 5615 Die Strafkammer als N entſchied zu Angunſten des An⸗ ae e und verurteilte ie zu 1000 Mark Geld⸗ 1 Der Handwerksmeiſter haue geltend ge⸗ macht, daß es ſich bei der beanſtandeten Ueberſchreitung der 48⸗Stundenwoche weſentlich um Aufräumüngsarbeiten gehandelt habe, die in jeder Werkſtatt die Lehrlinge zu e haben, was ſchon im 55 auf die Erziehung des ehrlings nützlich und notwendig ſei. Den erziehe⸗ iſchen Zweck dieſer Arbeiten das Gericht zu, tritt aber, da e ufräumungsarbeiten der gewerblichen handwerkerlichen Arbeft Anterſchieden werden könne. Aut ba te Einwand, daß der Lehrling kein ge⸗ gelten. 4 a, der 1 Vatilan e ee eullſahen 1 „8 9 Gemeinderats⸗Sitzung am Freitag, 27. April, abends 7 Uhr. Tagesordnung: 1. Neubildung der Wohnungskommiſſton.— 2. Abfuhr von Sand in der Kir ſtraße.— 3. 3. Geſuch des Peter Wedel um Ueberlaſſung eines Platzes am Gaswerk.— 4. Regelung der Straßen⸗Beleuchtung.— 5. Bereitſtellung von Notſtandsarbeiten.— 6. Verſchiedens c Konzert des Männergeſang⸗ verein. Wir verweiſen nochmals an dieſer Stelle auf das am kommenden Sonntag im Gaſtshaus zum Engel unter Mltwirkung vor⸗ züglicher künſtleriſcher Kräfte ſtattfindende Früh⸗ jahrskenzert. Wer Freude hat an den ſchönſten Liederperlen unſer Chorliteratur und wer ſich nach den Alltageſorgen des Lebens einem wirk⸗ lichem Genuſſe hingeben will, der ſichere ſich im Vorverkauf Karten. Künſtler⸗Konzerte machen unſern Vereinen ganz enorme Koſten und iſt es deshalb gleichſam eine Dankespflicht für Freunde des Geſanges, ihnen durch regen Beſuch ſolcher Peranſtaltungen entgegenzukommen. * Das Feſt der Silbernen Hochzeit begehen morgen Freitag die Ehelente Leonhard Oehlenſchläger und Frau, Sophie geb. Rößling. Wir gratulieren! Sport. D. J. K. Viernheim weilte am verfloſſenen Sonntag in Mutterſtadt(Pfalz). D. J. K. Viernheim 1. mußte durch Verhinderungs⸗ fälle mit Erſatz antreten und gewann trotzdem gegen die an Körperkraft weit überlegene 1. Elf von Mutterſtadt 5: 1, 2. Mannſchaft 3: 1. * Bensheim, 24. April. Der landwirt⸗ ſchaftliche Bezirksverein dahier läßt dieſes Jahr wie in den früheren Jahren wieder einen Lehr⸗ kurſus für Bienenwirtſchaft abhalten. Der Kurſus verteilt ſich auf 7 Sonntag- Nachmittagen(3 bis 5 Uhr) im Mai, Juni und September. Die theoretiſchen und praktiſchen Unterweiſungen finden an den Bienenſtänden von Bensheim und den Nachbarorten ſtatt. Die Teilhehmer haben ſich bis längſtens 10. Mat bei dem Kurſus⸗ leiter Lehrer Würth in Fehlheim zu melden. Marian. Jünglings⸗Godalität. Am Sonntag, den 29. April feiert der Katholiſche Jungmännerverein Mannheim⸗ Jungbuſch ſein 10⸗jähr. Stiftungsfeſt verbunden mit Fahnenweihe, Feſtprogram m: ½10 Uhr Feſtpredigt vom H. H. Domkapitular Hemmerich-Würzburg; nachher Weihe der Fahne und feierliches Hochamt in der Liebfrauenkirche. 2 Uhr nachm. Feſtakt im großen Saale des Ballhauſes mit geſang⸗ lichen und muſikaliſchen Darbietungen. Eintrttts⸗ preis 600 Mk. Alle Mitglieder der Sodalität ſind herzlich eingeladen an dieſer Feier teilzunehmen. Die Fahnen⸗ Abordnung fährt bereits vor⸗ mittags weg. Die übrigen Teilnehmer unter Führung des Präſes verſammeln ſich mittags am Nebenbahnhof. Abfahrt 1216 Uhr. Am Dienstag, den 1. Mai, ½9 Uhr, im „Freiſchütz“ Verſammlung ſämtlicher Ehrenmitglieder der Sodalität zwecks Vorbereitung des 50. Stiftungsfeſtes. Namentlich jene Ehrenmitglieder, die vielleicht bis jetzt noch unberückſichtigt geblieben ſein ſollten, werden freundlichſt gebeten, bei dieſer Verſammlung zu erſcheinen. Um allen Mißverſtändniſſen in dieſem Punkte zu begegnen, bemerken wir, daß die Liſte der Ehrenmitglieder ſehr lückenhaft war und nur durch mühſames Umfragen bis heute noch ergänzt wird; ferner, daß die erſte Ehren⸗ mitglieder-Verſammlung nur als Heerſchau der Gründer und ältereren Herren gedacht war und deshalb die Einladungen auch mit Rückſicht auf die mangelhaften Liſten nur bis zu einem ge⸗ wiſſen Jahrgang erfolgten. Drum, werte Ehrenmitglieder, laßt keine Verſtimmung aufkommen, jetzt, wo uns der große Tag der Freude winkt.„Tapfer und Treu!“ — ſo habt ihr es einſt gelobt.— Und nun ſchlleßt die Reihen und erneuert den Bund. Die Alten und die Jungen Im feſten Burd verſtrickt. Die Hände treu verſchlungen, Und jedes Auge blickt Zur Fahne auf, die hoch vorn Uns leuchtend zeigt des Lebens Bahn! Athletik. Bei vollem Hauſe fanden am Sonntag Mittag im grünen Laub die Herausforderungs⸗ kämpfe tm Stemmen und Ringen gegen den Bezirks⸗Meiſter Weinheim ſtatt. Punkt 3 Uhr eröffnete der 1. Vorſttzende mit der Begrüßung und hieß die Anweſenden herzlich willkommen als dann wurde mit Stemmen begonnen welches ſehr flott von ſtatten ging beſonders war die Vlernheimer Stemmermanſchaft im einarmigen Reißen glanzvoll auch der erſte Stemmwart Joh. Mandel holte ſeine Höchſtleiſtungen heraus, welches vom Publikum mit toſendem Beifall erwledert wurde, aber auch die Weinheimer Mannſchaft war im Stemmen nicht zu verachten und über⸗ holte um beldarmigen Stemmen die Viernheimer 15 1 mit 6½ Punkt Vorſprung ſoweit war Weinheim Sahm Sn Ringen begonnen welches mit großen Intre vom Publikum aufgenommen wurde. Die lelchte und ſchwere Jugend mußte leider durch Erſa ihre Niederlage einſtecken, aber dennoch ließ ſich die Viernheimer Ringermannſchaft nicht täuſchen und wurden vom Bandamgewicht bis zur ſchweren Altersklaſſe großartige Kämpfe ausgeführt. Be⸗ ſonders der unverwüſtliche Ringwart hat wieder⸗ um bemwieſen, wie er ſeine Mannſchaft im Training hält, ſodaß er ein ſehr ſchönes Reſultat für ſeine Mannſchaft buchen konnte, welches bei 10 Gänge für die Viernheimer Mannſchaft verlief 6 Siege 2 Unentſchieden 2 Niederlage. Amtlicher Teil. Betr.: Erhöhung der Unterſtützung für Sozial⸗ rentner. Wir haben dle neuen Rentenbezüge der Sozialrentner mit Wirkung vom 1. März 1923 zur Zahlung angewieſen. f Die Auszahlung für die Monate März, April und Mai wird in den nächſten Tagen erfolgen. Betr.: Teuerungszuſchüſſe für Milltärrentner. Die Teuerungszuſchüſſe für Militärrentner pro Mai haben wir angewieſen und kommen ſolche in den nächſten Tagen zur Auszahlung. Es ſind die gleichen Sätze wie im letzten Monat. Die Beträge gelten als Vorſchuß auf die Verſorgungsgebührniſſe nach dem Abänderungs⸗ geſetz zum Reichsverſorgungsgeſetz. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Nach 8 12a der Verordnung über Erwerbs⸗ loſenfürſorge ſind ſämtliche Erwerbsloſen, die zur Fortſetzung oder Aufrechterhaltung der Verſicherung gegen Krankheit bei einer Krankenkaſſe berechtigt ſind, in der ſeitherigen Mitgliederklaſſe bezw. Lohnſtufe weiter zu verſichern. Wir fordern ſämt⸗ liche Arbeitsloſe die Unterſtützung aus der Gemeindekaſſe erhalten, auf, eine Beſcheinigung von ihrem letzten Arbeitgeber oder der Kranken⸗ kaſſe vorzulegen, aus der erſichtlich iſt, in welcher Mitgliederklaſſe bezw. Lohnſtufe dieſelben vor Nlederlegung ihrer Arbeit verſichert waren. Wer die Unterlagen nicht erbringt hat die Nachteile, die ihm im Falle einer Krankheit entſtehen, ſich ſelbſt zuzuſchreiben. Erhöhung der Erwerbsloſen⸗ und der Kurzarbeiterunterſtützuug. Ab 16. April 1923 wurden die Erwerbs⸗ loſenſätze wie folgt feſtgeſetzt: 1. für männliche Perſonen a) über 21 Jahre, ſofern ſie nicht im Haushalt eines andern leben über 21 Jahre, ſofern ſie im Haushalt eines anderen leben unter 21 Jahren „für weibliche Perſonen über 21 Jahre, ſofern ſie nicht im Hausalt eines andern leben über 21 Jahr, ſofern ſie in dem Haushalt eines anderen leben c) unter 21 Jahren 3. als Familienzuſchläge a) den Ehegatten b) die Kinder und ſonſtige unter⸗ ſtützungsbedürftige Angehörige 659— Mk. Die Familienzuſchläge, die ein Erwerbs⸗ loſer erhält, dürfen insgeſamt das 2 fache der ihm gewährten Unterſtutzung nicht überſteigen. Betr.: 2250.— Mk. 1950.— Mk. 1350.— Mk. 1950.— Ml. 1650.— Mk. 1200.— Mk. 800.— Mk. Betr.: Verſteigernng des Heu⸗ und Ohmetgraſes an den gemeinheitlichen Gräben und ſonſtigen Gewäſſern. Am Freitag, den 27. d. Mts. nachmittags 5 Uhr, wird auf dem Rathauſe dahler das Heu⸗ und Ohmetgras von den gemein⸗ heitlichen Gräben und ſonſtigen Ge⸗ wäſſern an die Meiſtbletenden öffentl. verſtelgert. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Erneut machen wir darauf aufmerkſam, daß dle Erwerbsloſe⸗Unterſtützungen Freitags vormit⸗ tags von 8—12 Uhr ausbezahlt werden und daß für dieſe Stunden der allgemeine Zahltag bis auf weiteres aus fällt. Viernheim, den 25. April 1923. Jöſt, Rentmeiſter. Bekanntmachung. Zugelauſen ein junger ſchwarzer “Hund(Baſtard) mit gelbem Abzeichen. eigentümer wolle ſich ſofort bei uns melden, andernfalls am Freitag, den 27. April, vorm. 9 Ahr, öffentliche Verſteigerung im Rathaushof ſtattfindet Viernheim, den 26. April 1923 Heſſ. e Viernheim udwig. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 28. April 12. Jar bſchnitt: Achare⸗Rdoſchem— Perek 3. 0 0 Sabbat⸗Abend 710 Uhr Morgen 820 Uhr „ Nachm. 49 Uhr e n 05 Wochentag⸗Abend wee d, Rugen Jes Uh