————— e ö jieruheimer Nachrichten r„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Geſchäfts⸗Anzeiger chentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ gage reg dene 2000 A. dee Almtsbla Poſt bezogen monatlich 3000.— Mk. aktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin . 55 ee urze Nachrichten. Das Goldene Jubiläum der Mar. nglings⸗Sodalität Viernheim, welches am gangenen Sonntag geſeiert wurde, nahm bei rker Beteiligung der auswärtigen Bruderver⸗ e einen wahrhaft erhebenden Verlauf. I Der Notenaustauſch in der Ruhr⸗ d Reparationsfrage nimmt ſeinen unvermin⸗ ten Fortgang. Was alles werden wird, ſteht ch dahin. Die Franzoſen fahren fort, die ein⸗ und Ruhrgebiete weiter in ihre Gewalt bringen. * Der Dollar ſtand geſtern Vormittag f 47700 Mk., geſtern Abend auf 45000 Mk. — Die Fleiſchpreiſe haben auf dem eſtrigen Mannheimer Viehmarkt eine weitere hebliche Steigerung erfahren. I Der Goldankaufspreis für das eich durch die Poſt wurde für ein Zwanzig⸗ zarkſtück auf 140000 Mk. und für ein Zehn⸗ arkſtück 70000 Mk. erhöht.— Die Reichs⸗ bermünzen werden bis auf Weiteres zum 3000⸗ chen Betrage bezahlt. 4 5 Neuer Mehl⸗Richtpreis. Der Richt⸗ eis für Weizenmehl, Spezial 0 wurde heute f 285000 Mk. für die 100 kg mit Sack, ab ühle, feſtgeſetzt. f Was uns not kuf Von Landger.⸗Direktor Dr. Kraft(Düſſed dorf⸗Oberkaſſel). e. ie 0 „Ein Haus ſteht in Brand— die Bewohne! löſchen, ein Wille beſeelt ſie alle: das Haut und ſeinen Inhalt zu retten.— Oder nicht? — Wäre es denkbar, daß die Bewohner dar, über ſtreiten, wie das Haus nach der Rettung eingerichtet werden ſoll— und darüber daz Löſchen vergeſſen? Ein Schiff iſt in Not— die Beſatzung ſetz ihre ganze Kraft ein, es vor dem Untergang zu bewahren. Oder nicht? Iſt es möglich, daf die Mannen darüber ſtreiten, wer Führer, wer Unterführer, wer Mannſchaft ſein ſoll— währenddem das Schiff untergeht? a Deutſchland in Notl Und Deutſchland ſtrei⸗ tet— gegen Deutſchland!d Alte Sünden rächen ſich. War Deutſchland allen ſeinen Kindern ein Vaterland? Solange es Deutſchland gut ging, war in der deutſchen. Völkerfamilie von Gemeinſchaftsgeiſt und Familienſinn gar wenig zu ſpüren; ſeine Wohlfahrtseinrichtungen entſprangen viel⸗ fach weniger ſozialer Geſinnung als nüchter⸗ ner Berechnung. Dann kam der Krieg. Er ſchien aus der Schickſalsgemeinſchaft eine Volksgemeinſchuft erſtehen laſſen zu wollen. Aber die Kluft war zu groß, die Gemeinſchaftsgeſinnung ertvies ſich nicht als ſtark genug, um herüber und hinüber zu führen.— Iſt das der alte Ur⸗ trieb im Deutſchen, der Krieg führt gegen den Bruderſtamm, der Volksgemeinſchaft zum Trotzꝰ 0 10 „Deutſcher, beſinne dich in der Stunde der Not! Zwing den Trieb nieder und wolle! mollel Der Wille hat noch immer über den Trieb geſtegt. f „Du, der du beſitze ſt, habe den Wil⸗ len, dem Nichtbeſitzenden gerecht zu werden; n dich in ſeine Lage ee mit ſei⸗ nen Augen zu ſehen, mit ſeinem Herzen zu blen, don feinen Stand pute eis di inge 1 beobachten und zu beurtelen, und dein Urteil wird gerechter werden als bisher. f ele de eee e. 5 n Schoß gefallen iſt, 10 bat ſozialen Ideen ſein,— es ſei denn, daß abſu 8 Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim a 0 508. Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. a0 Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Sale 300. t, Die 10 geſpaltene Petit⸗ eile 200.— Mk, für lokale und 300.— Mk. ür auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 Art. 153 der Reichsverfaſſung lautet;„Eigen⸗ tum verpflichtet. Sein Gebrauch ſoll zugleich Dienſt ſein für das gemeine Beſte.“ Und das ſteht nicht nur in der Verfaſſung, ſondern iſt ö der Ausdruck eines allgemeinen Sittengeſetzes. [Der Kapitalismus, das Unternehmertum, der freie Unternehmergeiſt iſt notwendig, aber iſt, daß er das Herz verhärtet und abſchließt gegen die Leiden und Bedürfniſſe der Mitmen⸗ ſchen. Die Nachkriegszeit hat uns dieſe Wahrheit in allen Farben und Tonarten be⸗ ſtätigt. Darum: Du, der du beſitzeſt, vom Mammonismus mache dich frei, öffne dein Ohr und Herz willig den Worten und Wün⸗ ſchen deiner notleidenden Brüder, fühle mit ihnen, ſträube dich nicht gegen Staatslaſten, die du immer noch aus, deinem Ueberfluß tragen kannſt, und tue jetzt, da dein Volk in Not iſt, auch noch ein Uebri⸗ ges, und tue es gern und freudig, ſelbſt mit Opfern. Du opferſt ja fü deine deutſchen Brüder! Und trägſt wenigſtens einen Teil des Dankes ab, den du allen denen ſchuldeſt, die auch für dich Leben und Geſundheit geopfert haben. f Und vor allem: Schwäche nicht, ſondern ſtärle deinen berufenen Vertretern den Rücken, wenn ſie ſich ihrer ſozialen Pflicht bewußt ſind und dem Beſitz und hohen Einkommen die ihm von Gottes und Rechts wegen zukommen⸗ den Laſten auſbürden wollen und ſollen. Und wenn ſie ſich deſſen nicht bewußt ſind, ſo mahne ſie kräftig an ihre Pflicht und erinnere ſie da⸗ ran, wie widerwärtig und unwürdig das ſtändige Knauſern um jedes Steuerprozent kund jedes Steuerobjekt iſt, und wie wenia dies wahrer, chriſtlicher Gemeinſchaftsgefenmen entſpringt und entſpricht. 100 Gemeinſchaftsgeſinnung aber tut uns u bitter not, und ausgehen muß ſie nach pfhaze ö logiſchen Geſetzen von dem wirtſchaftlich bee Geſtellten, dem Beſitzenden. 1 Dieſer Gemeinſchaftsgeſinnung gegenüber wenn ſie erſt einmal ſtabiliſiert iſt, wird dann auf die Dauer auch der harte und mißtrau⸗ iſche Sinn derer weich werden, die nur von der Hand in den Mund leben, und in denen Gefühle des Neides und— des Haſſes groß; gewachſen ſind. Aus dieſen Gefühlen heraus iſt das Wort vom Klaſſenkampf er⸗ ſtanden, das ſich jetzt noch in ſozialdemokrati⸗ ſchen Programmen und Kundgebungen findet Aber iſt denn dieſe Kampſſtellung, dieſe grundſätzliche Kriegsgeſinnung heute noch fachlich begründet? Sind die Linksparteien heute nicht ſtark genug, um ohne die Phraſe vom Klaſſenkampf und die dadurch bedingten Verhetzungen und Trübungen des fentlichen und privaten Lebens auskommen zu können? Die ſozialen Ideen, die Einſicht, daß der Menſch nicht Objekt, ſondern daß er ds Sub⸗ alt bos Arbellsvertrages ſſt, die Neberzeu⸗ fring, daß das Volks ganze der Träger und. Leiter ſeines Schickſals iſt und ſein muß, und daß aus ihm, nicht aus einer herrſchenden Schicht, eine ſtändige Erneuerung der Jührerf ſtacfinden muß(wie es in der katholiſchen Fivche der Fall iſt), die Geſinnung, daß Reich⸗ tens keinen Menſchen über den auderen em⸗ perhabt, dieſe Ideen werden die Zukunft er⸗ (bern— oder es gibt keinen Fortſchritt in der Nenſchheit mehr und die Kultur des Abend⸗ landes iſt wirklich tot. Ein wirkſamer Vor⸗ rämpfer dieſer Geſinnung iſt der katho⸗ liſche Gedanke, der heute die Geiſter mächtig aufwühlt und weiten Kreiſen, als inziger und letzter Retter aus Deutſchlands innerer Not erſcheint; und wer die chriſtliche Veltanſchauung nicht nur im Tauſſchein ver⸗ rid, ſondern im Herzen geſchrieben trügt, der muß laut und vor aller Welt ein Künder ch“ and Eigennutz ihm einen Panzer erz und Hirn gelegt hätten. Alſo warum Kampf?— Und wogegen 2. Gegen die eigenen Volksgenoſſen! en Iſt das ſinnvoll? Geſinnungen laſſen ſich nicht mit Gewalt austreiben, ſon⸗ dern nur durch Ueberzeugung, durch Wort 5 „ und beſonders durch Beiſpiel. Iſt es da nicht 74 8 0 1 91 00 zu 0 5 die Außseinanderſetzung den geiſti an W 10 fen Wa ereſſen und im Vertraue: iche Macht der Idee die 0 5 n und auswirken au lalfens G der Unſegen des Mammonismus * Stück Volksgeſundheit in Frage. Dienstag, den 15. Mai 1923 ene 40. Jahrg. Gesetz der Entwicklung iſt, daß von Beſtand und Nutzen iſt nur das, was organiſch gewach⸗ Jen iſt. Und liegt denn irgendwelcher ſtrate⸗ giſche Grund vor, die Entwicklung ſo zu „forzieren“, daß ſie als„Klaſſenkampf“ bezeichnet werden und vor ſich gehen muß? Iſt nicht der ſoziale Gedanke heute ſchon im deutſchen Volke derart geſichert und verankert, daß jede Befürchtung für ihn grundlos, ja geradezu abſurd erſcheinen muß? Es würde ein beſchämend geringes Maß von Selbſtbewußtſein und Selbſtvertrauen bedeuten, wenn die Sozialdemokratie ſolche Befürchtungen hegen würde. Zuweilen hat es allerdings den Anſchein, als ob mangelndes Selbſtbewußtſein durch Schlagworte und Kraftphraſen erſetzt werden ſollte. Ich habe den Eindruck, als ob dieſes w⸗ ggelnde Selbſtbewußtſein großenteils ſchuld wäre an der Phraſe von Klaſſenkampf oder wielmehr an der Beibehaltung dieſer Phraſe⸗ Mehr Selbſthewußtſein und weniger Kampf⸗ ſebärde, mehr Würde und weniger Kraft⸗ meiertum! Das möchte ich der Sozialdemo⸗ kratie wünſchen, zum Beſten des Volksganzen. r de Soztafpollllk des Zentrums. I. Von einem Zentrumsabgeordneten wir uns geſchrieben: (Die Zentrumsfraktion ſchickte bei den wich tigen Beratungen über den Etat des Reichs arbeitsminiſteriums im Reichstage den Ab⸗ geordneten Andre als Redner vor. Den Redner ſprach einleitend dem Reichsarbeits⸗ miniſter Dr. Brauns Dank und Anerken⸗ nung für die umſichtige Leitung des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums und die fleißige Arbeit ſeiner Mitarbgziter aus. Redner wünſchte, daß nur die bbichtigſten ſozialen Geſetze in der heutigen Zeit durchgeführt würden. Es komme nicht ſo ſehr darauf an, immer neue Geſetze zu ſchaffen, als darauf, wie die vorhan⸗ denen durchgeführt würden. Die Verwal⸗ tungsorgane im Hande draußen könnten die Fülle der ſozialen' Geſetzgebungsarbeit kaum mehr überſehen und praktiſch bewältigen. Die Geſetzgebung darf nicht den Familienſinn und Zuſammenhalt heute gefährden. Die Durch⸗ führung der Sozialgeſetzgebung hängt auch weitgehend vom guten Willen und dem ſozia⸗ len Verſtändnis der Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer, wie der Beamtenſchaft ab. Wei⸗ terhin komme es auf die geiſtige Einſtellung des Unternehmers zum Arbeiter, des Arbeit⸗ gebers zum Arbeitnehmer und umgekehrt an. Die Reichsverfaſſung garantiert volle Koali⸗ tionsfreiheit und deshalb müſſe der Organi⸗ ſationszwang verſchwinden. Es müſſe mehr gegenſeitige Achtung, Freundſchaft und Liebe wieder in die Arbeitsſtätten hineingetragen werden. Macher Arbeitgeber wertet den Arbeiter als-Menſchen zu wenig. Das unper⸗ ſönliche Kapital frage nur nach der Höhe der! Dividende und nicht nach den Arbeitsverhält⸗ niſſen der Arbeitnehmerſchaft. Seitens der letzteren müſſe der Klaſſenkampf und Klaſſen⸗ haß abgebaut und das Unternehmertum als mitverantwortlicher Träger unſerer Wirt⸗ chaft anerkannt werden. Zur Sozialpolitik mbergehend verlangt Redner eine gute Durch⸗ führung der Gewerbe⸗Inſpektion, beſſere Ein⸗ haltung der Beſtimmungen beim Arbeiter⸗ ſchutz, einheitlicheres Zuſammenarbeiten zwi⸗ ſchen der Gewerbeinſpektion, den Betriebsrä⸗ ten und Arbeiterverbänden, planmäßigerer Beſuch der Ausſtellung über Arbeiterwohl⸗ fahrt, Zuſammenarbeit mit den Berufsgenoſ⸗ ſenſchaften und deren Auſſichtsorganen. Be⸗ ſonderen Wert legt die Zentrumsfraktion auf die Durchführung der Vorſchriften über Kin⸗ derſchutz und Jugendschutz. Hier ſtehe werden. Ob die Einbeziehung der; Lehrlinge i die eee 60 ührt⸗ werden! une, bedarf eingehender Prüfung. Der Cha⸗ al rdet werden. Die Bezahlung Ah N Dienſtzweige von den Aemtern und Dienſtſtellen buch dre Arbeitgeber und eine diesde geſetzliche Regelung müſſe die Ze tion ablehnen. Unſere i rrſcha⸗ könne ſolche neuen Belaſtungen wicht ertrügem Redner erinnert daran, daß er in ſeiner zeit von morgens 6 bis abends 7 Uhr arbei ten und erſt daun die Fortbildungsſchu abends hebe beſuchen kunnen. Manche I. gendliche ſeien uur dadurch der Jugendfftr⸗ ſorge überantwortet warden, well ſte über zu viel freie Zeit verfügten. Nach dem verlorenen Krieg müſſe unbedingt bei all dieſen Fragen auf die Leiſtungsfähigkeit unſerer Wirtſchaftſ Rückſicht genommen werden. e Helfferich und die Erfünungs polit. Es geſchehen Zeichen und Wunder! Seitdem Reichskanzler Dr. Wirth und ſein Kabinett an der Unmöglichkeit ſcheiterte, die große Koalition für die ſogenannte Erfüllungspolitik zu⸗ ſtande zu bringen, hat ſich im politiſchen Deutſch⸗ land ein außenpolitiſcher Geſinnungswechſel voll⸗ zogen. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wird z. Zt. die allgemeine Ausſprache über den Etat des Reichsfinanzminiſteriums durchgeführt. Dabei hat am Montag der deutſchnationale Abg. Dr. Helfferich das bemerkenswerte Bekennt⸗ nis abgelegt, „daß die Reichsfinanzen im Frühjahr 1922 (alſo unter dem Kabinett Dr. Wirth) ſich in günſtiger Entwicklung befanden, denn die Einnahmen des Reiches ſeien größer ge⸗ weſen als die Ausgaben für die allgemeine Reichsverwaltung.—— Die Möglichkeit der Erfüllungspolitik hat noch niemals ein vernünftiger Menſch beſtrit⸗ ten, wenn uns Zeit hierzu gelaſſen wird.“ Man muß ſich die Kämpfe in Exinnerung zu⸗ rückrufen, die ſeit Mai 1921 gegen den verhaßten „Erfüllungskanzler“ Wirth und ſeinem ſpäteren Außenminiſter Rathenau geführt worden ſind. Kein Mittel der politiſchen Verfolgung und der Entfeſſelung der politiſchen Leidenſchaften gegen das Kabinett Dr. Wirth war den Rechtsagtiona⸗ len zu ſchade, um Dr. Wirth als Feind des Va⸗ terlandes zu brandmarken und ſeiner Reichskanz⸗ lerſchaſt ein Ende zu machen. Und einer der lau⸗ teſten Rufer im Streite war der Abg. Dr. Helf⸗ ferich. Bei den deutſchnationalen Parteiführern ſcheint jetzt eine vernünftige Erkenntnis aufzu⸗ dämmern, es geht ihnen allmählich ein außenpo⸗ litiſches Licht auf Aher es fragt ſich nur, ob es nicht bereits zu ſpät iſt, und ob das deutſche Volk nicht ſchließlich noch die Rechnung für die zu ſpäte Erkenntnis der rechtspolitiſchen Führer und der rechtspolitiſchen Wirtſchaftskreiſe bezahlen muß. Die Deutſche Volkspartei hat ſchon längere Zeit umgelernt. Die heutigen Regierungsmänner, die zum Teil dieſer Partei angehören, wandlen ja in der Erfüllungspolitik die Bahnen des auch von ihnen einſt ſo viel geſchmähten Zentrumsman⸗ nes Dr. Wirth. Mpulſches Reitt. Die Sicherung der Brotverſorgung. Berlin, 11. Mai. Im Ausſchuß des Reichs⸗ wirtſchaftsrats für Landwirtſchaft und Ernäh⸗ rung wurde der Entwurf eines Geſeäes zur Si⸗ cherung der Brotverſorgung angenommen. Der Entwurf enthält die Befreiung von der Getreide⸗ umlage und eine Aenderung der Verſorgung. Zur Deckung des Brotbedarfs ſoll eine Getreidevor⸗ ratsmenge bis zu dreieinhalb Millionen Tonnen angeſammelt werden. Zwei Millionen Tonnen ſollen durch Einfuhr, anderthalb Millionen durch Verträge mit den Erzeuger⸗ und Verkäufer⸗Ver⸗ tretungen bis zum 16. Juni ds. Is. geſichert wer⸗ den. Nur für den Fall, daß letzteren nicht ge⸗ lingen ſollte, iſt vorgeſehen, eine Mindeſtmenge von Getreide in Höhe von leinviertel Millionen Tonnen im Wege der Umlage aufzubringen. Der Brotpreis wird alſo frei ſein. Zwecks Fürſorge⸗ maßnahmen für Bedürftige iſt die Erhebung ei⸗ ner Abgabe in Höhe der Zwangsanleihe am 1. Juli 1922 vorgeſehen. F. Perſonaleinſchtänkung bel der Reichsbahn. tu. Der Bedarf an Schaffnern für den Güter⸗ zugsdienſt in den Jahren 1923—28 wird auf allen Reichsbahnen infolge fortſchreitender Einführung der durchgehenden Güterzugsbremſe vorausſichtlich eine ſtarke Verminderung erfahren. Es ſollen des⸗ halb ſchon jetzt alle Vorkehrungen getroffen wer⸗ den, die für die möglichſt reibungsloſe Ueberfüh⸗ rung der vorausſichtlich in größerer Zahl entbehr⸗ lich werdenden Beamten und Hilfskräfte im Zug⸗ begleitdienſt in andere Dienſtzweige nötig ſind. Zu dieſem Zweck iſt bereits im November vorigen Jahres die Annahme von Anwärtern für Schaff⸗ nerſtellen im Zugbegleitungsdienſt bis auf weiteres geſperrt worden. Weiterhin ſoll der von Zubegleit⸗ bedienſteten angeſtrebte Uebertritt in andere eee e 5 a * 3 1 1 1„ 5 45 5 7 5 4 1 7 5 ö 1 I 1 7 10 5 1 5 0 Perſonalbedarfs indet ſich bis jetzt noch kein Hinweis auf die etwüge land Diige; Wiitit zu enz engen. Ver gegenwärtige. Zuſtan 1 mehr dauern. In den Wandelgängen des Reichs⸗ tags ſpreche man 1 das das Ende des Wirtſchafts⸗ abgereiſt, um in den Vereinigten Staaten von Nordamerika Vorträge über die deutſche keilt, daß das Miniſterium des Innern in der Angelegenheit des Nürnberger Ober⸗ bürgermeiſters, Dr. Luppe, die nö⸗ ügen Erhebungen veranlaßt habe, von deren Ergebnis das Weitere abhänge. vorläufigen Reichswirtſchaftsrates, Staatsrat im außerordentlichen Dienſt, von Braun iſt in München Jahren geſtern Nacht geſtorben. hat den Fürſorgeſtellen Anweiſung gegeben, den Kriegsbeſchädigten 5 noch vor Pfingſten Teuerungszuſchüſſe als Nach⸗ zahlung für Mai zu gewähren. ſchon nach Möglichkeit gefördert und 8 0 auch dafür geſorgt werden, daß bei Deckung des für die verſchiedenen Dienſt⸗ zweige und Laufbahnen die Beamten des Zu gleitdienſtes angemeſſen berückſichtigt werden. In bieſem Zuſammenhang wird insbeſondere auch auf dis neuen Laufbahnen der Betriehsaſſiſtenten und enbahnaſſiſtenten, deren Einführung im Betzir er Reichsbahndirektion Stuttgart in Bälde ver fügt werden wird, aufmerkſam gemacht. 1 * Die Erinnerung an 1848. Wie ſchon mitge teilt, findet am 17., 18. und 19. Mai in Frank. furt a. M. in Gegenwart des Reichspräſidenten Ebert, des Reichstagspräſidenten Löwe und zahl. reicher anderer Staatsmänner, Politiker und Par lamentarier eine Feier zur Erinnerung an di 1848er Nationalverſammlung ſtatt. Am Tag dar nach, am 20 Mai, wird der Republikaniſche Reichs bund im Sonderzug von Frankfurt nach Heidel berg fahren, woſelbſt eine große republikaniſcht Kundgebung auf dem Heidelberger Schloß hof stattfindet.„ . 1. eee, 515 Ein Kabinettwechfele f 2. Verlin, 12. Mai. In er bürgerlichen Preſſe r Niitte parteien, die die Regierung bilden, baldige eee des Regie ⸗ rung swechſels. Dagegen macht die ſozial⸗ Walcgtiſche Preſſe darguf aufmerkſam, daß die islichteit fur das Kabinett Eund, zu Verhand⸗ kungen zu kommen, peſſimiſtiſch beurteilt werde und 999 die Hoffnung, die engliſche Note werde einen Rettungsanker zuwerſen, kaum einen Grund abe. Wgs die deutſche Wirtſchaft anbetrifft, ſo n die Absperrung dus Rußrreviers zur Stilleg⸗ ug zabkieicher Fabriken geführt. Ebenſo hat dle rzarheit ig um ſich gegriffen Man krlreidt nicht, weiß mean ſagt, daß in Deutsch id zurzeit jeder 10. Arbeiter arbentzlos und er 5. Arbeiter Kürzarbeiter iſt. In der ſo⸗ ldeniokratiſchen Fraktion iſt man ſich einig dal daß zu einer optimiſtiſehen Betrachzung un in Boten e r n Ge dem Katt ſeten noch nicht ſoweit gediehen, ein akti Gang der auswärtigen ar zu lange könne aher der Ungewißheit nicht * in Gingtelſen in den bereits von einem Kabinett krieges bringen ſolle. f Berlin, 2. Maj. Frau Abg. Drans⸗ eld und Frau Miniſterial it Weber ſind 2. Mai mit dem Dampfer George Wa⸗ ington von Bremerhaven nach Newyork Not zu halten. München, 5. Mai. Amtlich wird mitge⸗ München, 12. Mal. Der Präſident des Friedrich Edler im Alter von 60 Soziales. Teuerungszuſchüſſe. ö Berlin, 12. Mai. Der Reichsarbeitsminiſter und Kriegshinterbliebenen Die Glocke von Eckhoſen. Eine ſeltſame Geſchichte von Anna 8 v. Panhuys. 7701.(Nachdruck verboten.) „Ich will meine Freundin pflegen, aber bitte, bleiben Sie noch ein Weilchen hier am Bett ſitzen, ich muß mit Herrn von Brunken⸗ dorff ſprechen.“ Hans Kurſchmann gab ein Zeichen ſeines Einverſtändniſſes. Was kümmerte es ih worüber die Schloßfrau mit dem Maler zu ſprechen hatte, ihn jammerte nur die ſchöne, blühende Ilſe, ſo ſchwerkrank zu wiſſen und in ihm hallte es wie ein ſüßer Zauberklang nach. Hans würde mir doch nicht glauben, wenn ich ihm geſtehe, wie lieb ich ihn habe, und nur ihn! Ilſe, liebe kleine Ilſe, auf welchen Irrwe⸗ gen biſt Du gegangen, von denen ich nichts weiß, dachte er, und ſeine Augen hingen an den feinen Zügen der in den Kiſſen Ruhen⸗ de n. „Ilſe“, er ſagte es inbrünſtig und laut. Die Kranke warf ſich herum. „Ich habe den Doktor lieb, aber ich möchte reich ſein, und der Maler wird doch Majo⸗ ratsherr.“ Hans Kurſchmann e den Kopf. Weshalb wiederholte Ilſe Haldow nur immer dasſelbe? 5 Wie verfiel ihr überreiztes Hirn, in dem das Fieber die Gedanken durcheinander warf, nur darauf, Lothar von e den recht⸗ mäßigen Majoratsherrn von Eckhofen zu nennen? i a i. Mannheim, 9. Mel. Unter bebhaſter Betel⸗ meſſer für die innere Entwicklung eines Landes iſt. erieger war vertreten. denden Vorſitzenden Dr. große Verdienſte um den 0 zum Ehrenvorſitzend dokumentiert wurden, wählte Dr. Hermann Kölblin⸗Baden⸗Ba Leiter der Vereinsgeſchäfte. Verlauf der Tagung verſchiede 1 für alle Ehrungen und ür 50 000 M. der Unter zufließen ſollen. handlungen wickelte ſich glatt ab. ö D Weitere Erhöhung der Preiſe für Zeit druckpapier. iſt mit Wirkung vom 1. Mai auf 1550 Mark je Kilo feſtgeſetzt worden, gegen 1400 Mark für den Monat April. Ueberdies haben ſich die Fabrikan⸗ ten noch vorbehalten, daß, wenn im Laufe d 0 1 5 Mai eine Koblenvreis⸗ und. Frachttarxs⸗ erhöhung verbunden mit Rohſtoffpreiserhs eintritt, ſie die ſich daraus 0 1 auf dem Papierpreis aufſchlagen werden. Zellſtofſpreis iſt gleichzeitig von 1443 Kilo auf 1930 Mark erhöht worden. wird gemeldet, die von dem heſſiſchen Staat geltend gemachte Einrede der Unzuläſſigkeit des Rechtsweges ko⸗ eee e hat. anerkannt, Geltendmachung ſeiner Anſprüche der Rechts⸗ weg offen ſteht. Beſchluß erlaſſen, Haußptſache zu verhandeln haben. Rom, 9. Mai. ni 8 Pa pſt einen Beſuch ab etwa 15 Minuten herzlich mit ihm. Darauf ſtat⸗ teten der König und die Königin dem Kardinal Gaſparri einen Beſuch ab, den dieſer dem Königspaar in der engliſchen Geſandtſchaft beim päpſtlichen Stuhl ſtattfand, 0 Kör Kardinäle und die päpſtlichen Würdenträger teil⸗ nahmen. 095 7 Umgehen mit Schußwaffen) hat in ſtotenſels zu einem tödlichen Unglücksfall ge führt. Dem 6jährigen Söhnchen des Land waffe in die Hände geraten, die ſich entlud un“ das zweijährige Söhnchen der Familie tötete. D Lahr. Unglücksfall.) Dem 70˙ jährigen Fabrikarbeiter Guſtav Gehringer ſtürzte eine Kiſte aref den Körper. Der Ver⸗ ſunglückte iſt ſetuen Verletzungen erlegen. Karlsruhe.(Holzhäuſer fü; ö 10 r 0 erſter Linie der durch die politiſchen und wirtſchaft⸗ ichen Verhältniſſe geſchaffenen ernſten Lage des eitungsgewerbes, das als ein weithin ſichtbarer ktor des öffentlichen Lebens, zugleich der Grad⸗ Zu den Verhandlungen haben d. Stadtwerwaltung und die Handelskammer Vertretungen entſandt dad auch der Verein württemberniſcher Beitungs⸗ An Stelle des eee Knittel⸗Karlsruhe, deſſen Verein durch die Ernen⸗ en auch nach außen hin die Verſammlung den zum künftigen Dr. Knittel, der im ntlich gefeiert wurde, übergab dem Verein cke 200 000 M., wovon ſtützungstaſſe für Redakteure Der geſchäftliche Teil der Ven⸗ Wohltätigkeitszwecke 7 Der Preis für Zeitungsdruckpapier Der Aus Hessen. * Zur Abfindung des früheren Großherzogs daß das Landgericht Darmſtadt der Sitzung vom 8. Mai durch Zwiſchenurteil Durch dieſes Urteil iſt daß dem früheren Großherzog zur Das Gericht hat weiter einen daß die Parteien alsbald zur Ausland. Das engliſche Königspaar im Vatikan. Der Hönig 1 5 70 3905 n von England ſtatteten ute e 5 f und unterhielten ſich ergebende Differenz Mark je Dandeswirtſcha iſche Handwerk 15 nen erſtellung von 20 Stück H Serbien im Geſamtwerte von ül arde Mark erhalten. Die Bez e fig Fürch bas Reich und wird air Reparo, kionskonto ver t. An dem Auftrag 1 85 g „ Zimmer⸗, Schreiner⸗, Glaſer⸗ und Schloy⸗ jermeiſter der Städte Mannheim, Karlsruhel. Fehl und Offenburg beteiligt. Karlsruhe.(Eine Famtlientra⸗ zödie) hat ſich geſtern nachmittag im Hardt wald abgeſpielt. Der verwitwete 38jährig⸗ ſtarl Kühn hat zuerſt ſein 3½ Jahre altes Söhnchen und dann ſich ſelbſt mit einer Pi⸗ tole, vermutlich aus Lebensüberdruß, erſchoſ⸗ en.— Beim Auswechſeln von Eiſenträgern kürzte das Gerüſt ein und drei Schloſſer wur⸗ zen in die Tiefe geriſſen. Zwei von ihnen erlitten ſchwere Verletzungen. i Mannheim.(Aus An la 5. i her 28 506 jährigen Beſtehens) ſtiftete die Rheiniſche Gummi⸗ und Zelluloſefabrik Mannheim⸗Neckarau für ihren Arbeiterunter⸗ ſtützungsfond und die Beamtenpenſtonskaſſe je 12½ Millionen Mark und für ihre Jubi⸗ (are die Summe von 16½½ Mifſionen Mark. Mit dem Jubiläum iſt eine inſtruktive Aus⸗ ſtellung des Unternehmens perbunden.— Das Mannheimer Wuchergericht hat den Kaufmann Weinkötz aus Friedrichsfeld, der einen unerlaubten Handel mit Farben 1 ben hatte, zu 2 Jahren Gefängnis und einer Million Geldſtrafe verurteilt. ö St. Blaſien.(Für deutſche Kin⸗ 9770 Hauptſächlich ausländiſche Kurgäſte haben für bedürftige Kinder in Baden zwei Millionen Mark geſammelt, die zum Teil hie⸗ ſigen kinderreichen Familien zugute kamen. Es ſind aber auch verſchiedene Inſtitute für Kinder und Säuglinge in Freiburg, Karls⸗ he und Hefdel derg bedacht worden? n Konſtanz. Ein fapaniſcher nach Zürich reiſte, wollte einen wertvollen ö pparat äber die Grenze ſchmuggeln. Er wurde aber bei dieſem Verſuch ertappt und mit 150 000 Mark Geldſtrafe belegt. Markdorf(Bodenſee).(Der Blitz ig im benachbarten Bitzenhofen in das Haus des Zimmermeiſters Kaſpar Bauer. Das Haus wurde bis auf den Grund in Aſche gelegt.„e eee SHorchheim, 10. Mai. Ein Gang durch un⸗ ſere Gemarkung zeigt, daß der Stand der Felder erwiderte, wo ein Frühſtück an dem der König und die Königin, die e Aus Nah und Fern. )( Gernsbach.(Das un vorſichtige rts Wilhelm Weſtermann war eine Schu. Schreckgeſpenſt und ſtreckte die klapperdürren Knochenarme begehrlich nach ihrer Jugend und Lieblichkeit aus, das galt, es zu verjagen. Alles andere war dagegen nichtig und unbe⸗ deutend. Er fühlte nicht mehr, wie weh ihm Ilſe noch vor kurzem getan, er dachte nur: ſie hat mich dennoch lieb und ſie ſoll und muß leben; und wenn ſie ſich tauſendmal wieder von ihm abwandte, ſobald ſie geneſen, ſo würde er es tragen, wenn ſie nur lebte und atmete. Zu Frahlend ſchön war ſie für den Tod, das Le⸗ ben bedeutete ſie ihin, das Glück und die Liebe, und war ſie nicht mehr, dann wollte er ſich ſelbſt als den elendeſten Pfuſcher verfluchen, der je über die Erde gegangen. Lind ſtrichen ſeine Finger über die Stirn der Kranken, und er dachte nur immer das eine, und es war in ihm wie ein rieſengroßer, adlerſtarker Wunſch, mit dem er hypnotiſche Wirkung erzielen wol“te. Nur ein und dasſelbe dachte er, und es war wie ein Befehl und ein tiefempfundenes Beten zu gleicher Zeit: „Werde geſund, Ilſe, werde geſund, werde ge⸗ ſund!“ 1 1 Lothar von Brunkendorff war nach ſeiner Unterhaltung mit Ilſe Haldow vom Gurten⸗ häuschen aus gar nicht ins Schloß zurückge⸗ kehrt, ſondern gleich über die Berge gewan⸗ dert, um draußen in Gottes freier Natur ruhig zu werden. Denn ſo feſt und ſicher er auch dem Mädchen gegenüber 0 e ſeine Forderungen geſtellt hatte, ſo e im Allgemeinen ein recht guter iſt. Kennern fällt es auf, daß in dieſem Jahre mehr Getreideanbau und weniger Anbau von Zuckerrüben zu finden iſt. Auch der Anbau von Gurken dürfte in die⸗ ſem Jahre zurückgehen. i b 4% Bobenheim, 10. Mai. Die ſchlechten Ver⸗ kehrsverhältniſſe machen manche Landwirte be⸗ denklich, ob ſie den Gurkenanbau im ſeitherigen Verhältniſſe weiter betreiben ſollen. Von Groß⸗ abnehmern ſollen bereits bis zu 2000 Mark für 100 Stück geboten ſein. ö * Darmſtadt. 11. Mai. Wie die„Heſſiſche Landesztg.“ berichtet, ſoll nunmehr der Mord an dem Schutzmann Günther, der am 29. April 1922 vormittags gegen 5 Uhr auf der Straße erſchoſſen fenen wurde, ſeiner Aufklärung entgegen⸗ gehen. A mutmaßlicher Mörder werden zwei Frankfurter bezeichnet, von denen der eine in⸗ zwiſchen gestorben iſt während ſich der andere in Stuttgart in Haft befindet. Ein bedauerlicher Un⸗ O Dirmſtein, 10. Mai. glücksfall trug ſich vorige Woche hier zu. Der Bruder des früheren Bürgermeiſters Römer, Herr Fritz Römer, bekannt als„Onkel Römer“. wurde auf dem Heimweg vom Felde auf der Straße wußte. Er hatte, trotzdem er nach beſtem Recht und Gewiſſen gehandelt, doch dabei das heimlich ſchmerzende Gefühl gehabt, Henkers⸗ arbeit zu tun. So hörte Eliſabeth denn von Valentin, durch den ſie den Maler zu ſich bitten ließ, er wäre ausgegangen. Da eilte Eliſabeth zu der Fürſtin; ſie ver⸗ mochte nicht ſchweigend und abwartend zu Reden der Fieberkranken war ſo vieles wirr und aufgewühlt in ihr, daß es ihr war, als rüttele ihr Denken an unzählig verſchloſſene Tore. Die Fürſtin, die vorhin bei ihrer gemein⸗ ſamen Rückkehr gleichzeitig mit der Schloß⸗ frau von Ilſes jäher Erkrankung gehört hatte, rief ihr entgegen, was denn eigentlich ge⸗ ſchehen und wie Ilſes Befinden ſei. Eliſabeth nahm erſchöpft in einem Seſſel Platz und erzählte, wie ſie die Kranke gefun⸗ den und welche Reden ſie geführt. Die Fürſtin wußte, Brunkendorff hatte heute eine Auseinanderſetzung mit Ilſe beab⸗ ſichtigt, ſie mußte auch ſtattgefunden haben, denn dieſer plötzliche Ausbruch eines Nerven⸗ fiebers war ſicher das Ergebnis der Ausein⸗ anderſetzung. g „Das, was Ilſe von der Glocke ſpricht, iſt natürlich Fieberphantaſie“, ſagte Eliſabeth ſehr langſam. J dachte zwar darüber anders, , Wiſſen für ſich. N 1655 war ihm doch bei alledem zumute gewe⸗ Die Fürſtin dend es 121 1 0 l vb a 10 11 0 unte delt mehr Wahr 18 Wie letzun b ung er“, von Brunkendorff hierher bitte? Ich muß ihn wichtig ſprechen, und es wäre mir aus ver⸗ ſchiedenen Gründen ſehr lieb, wenn das in Ihrer Gegenwart geſchehen könnte“ Eliſabeth fragend. Die Fürſtin neigte das dunkellockige Köpf⸗ verharren, bis Lothar heimkehrte, durch die chen. i 8 „Ganz, wie Sie wünſchen, liebe Eliſabeth.“ Der Diener ging, und Lothar kendorff war in wenigen Minuten zur Stelle Er hatte noch keine Ahnung, was während ſeiner Abweſenheit im Schloß geſchehen, und war ein bißchen neugierig, was die Damen von ihm wünſchten. Er verneigte ſich und liebe ſich auf die Aufforderung der Fürſtin ni 10 Eliſabeths Herz klopfte ſtark, aber ſie erwog 504 wie ſie das Geſpräch beginnen ſollte. So ruhig wie be Sie kendorff, richten muß, aber ich Ehrenwort, daß Sie Antwort geben.“ Der Maler e den 7 de Läche n: i 5 „Sollte die Frage 15 Thee um ſie mir em⸗ Ehrenwortes eden. 1b ö einen 4 Ver⸗ an und . Dromersheim h. ai. Hier, ſtarb im Alter von 78 em, ſchwe⸗ Philip Weber. vorbildlicher Jugendhildner und genoß auch in den Kreiſen ſeiner Standesgenoſſen das höchſte Anſehen. Ein ehrendes Andenken iſt ihm gewiß. Butzbach, 11. Mai. Heute Vormittag ge⸗ gen 6 Uhr wurde der wegen Mordes an der Frau Hofmann in Unterſuchungshaft befindliche Kri⸗ minapolizeiinſpektor Chriſt. Weber von Darm⸗ ſtadt tot aufgefunden. nehmen nach ſoll Weber bis zuletzt geleugnet baben 4 i Verſuch, einem Radfahrer auszuweichen, fuh ein Laſtkraftwagen auf ein aus dem 18. Jahr e ſteinernes Kreuz und er jzertrümm es. Der Kraftwagen wurde edle del ede„ „ Raſtatt(Die Schloßkirche.) letzen Sonntag beging die hieſige katholiſche Gemeinde in ſchlichter aber eindrucksvoller Feier das 200jährige Jubiläum der Schloß⸗ Archenweihe. f f 1 D. Oberkirch.(Die Bürger meiſter⸗ wah iſt reſultatlos verlaufen. Von den ſeiden der Zentrumspartei angehörigen Kan⸗ didaten erhielt Bürgermeiſter Wild aus Furt⸗ wangen 36 und Gewerkſchaftsſekretär und Landtagsabgeordneter Ziegelmaier von hier 35 Stimmen, während die abſolute Mehrheit 37 Stimmen beträgt. Tauberbiſchofsheim.(Der Bürger⸗ ausſchuß) hat mit 29 gegen fünf Stimmen bei 16 Stimmenthaltungen das Rücktrittsge⸗ ſuch des Bürgermeiſter Schnupp und deſſen Abfindung in Höhe von drei Millionen, zahl⸗ bar in vier vierteljährlichen Raten aangenom⸗ men. Fernerhin beſchloß der Gemeinderat, die Stelle eines Berufsbürgermeiſters öffentlich auszuſchreiben. Freiburg.(Im Schneeumgekom⸗ men.) Der vor Weihnachten bei einer Skitour im Feldberggebiet verunglückte Student der Freiburger Univerſität, der ſeither verſchollen war, iſt jetzt beim Zaſtler Loch aufgefunden worden. In entſprechender Entfernung von der Leiche fand man die beiden Skier. Da die Leiche keine Verletzungen zeigte, ſo iſt der Student anſchinend nicht abgeſtürzt, ſondern hatte ſich verirrt und erlitt den Tod durch Er⸗ 5 ieren. U Konſtanz. cher), der 28jährige Mechaniker Leopold Belz aus Mannheim, ſtand wegen mehrfacher Ein⸗ bruchsdiebſtähle, die er ſchon im Mai 1919 m Mannheim und Konſtanz verübt hatte, bor der hieſigen Strafkammer. Schon vor ſem Kriege war er vielfach ſchon ſchwer be⸗ aft worden und während des Krieges er⸗ ielt er einmal wegen Fahnenflucht ſechs ahre Gefängnis und wurde ſpäter wegen ſahnenflucht vor dem Feind und wegen an⸗ erer Verbrechen zum Tode verurteilt. Spä⸗ ter wurde er zu 15 Jahren Zuchthaus begna⸗ digt. In das Konſtanzer Unterſuchungsge⸗ fängnis eingeliefert, gelang es ihm, aus dem Gefängnis auszubrechen und erſt in dieſe Frühjahr konnte er wieder verhaftet werden. Unter Einrechnung einer von der Mannhei⸗ mer Strafkammer ausgeſprochenen zweijähri⸗ gen Zuchthausſtrafe erhielt er eine Geſamt⸗ zuchthausſtrafe von fünf Jahren und 10 Jah zen Ehrverluſt. eee eee eee. ö ſtellen, da meldete Valentin, Herr von Brun⸗ kendorff ſei ſoeben zurückgekommen. Geſtatten Sie, Brunislawa, daß ich Herrn ſagte von Brun⸗ möglich ſprach ſie dann. bitten laſſen, Herr von Brun⸗ „weil ich eine wichtige Frage an Sie bitte zuvor um Ihr mir auf die Frage offene ipfand plötzlich einen lelen. ſagte er mit einem kleinen o wichdig ſein, gnädite 50 10 e meines err von Brunkendorff“, v vohl, Ua oliſche Lehrerveteran Her Der Shgeſchſedene war ein N 0 efund Rr ha⸗te ſich durch Er. hängen der irdiſchen Gerechtigkeit entzogen. Dem 2 Grabes vorzunehn A lilingen Aufounfall) Bei den a i 1255 1 Ene ſofort entſendete Kommiſſion ließ den ſchon wirklich tot, er lag im Sarge auf Bauche, man ſah die untrüglichen Spuren ner vergeblichen Anſtrengungen, die Kleider eingetroffen und haben ihre Arbeiten zum Neſt⸗ bau begonnen. Als letzter Tage eine Hettlinger vom Turm geflogen, nahm die Schürze in den 5 Schürze enthielt gleichzeitig auch noch das Portemonnaie und das Konſumbüchlein. 5 die Ausſteuer erhält, wird ſie ſchätzen wiſſen. Statt Fröſche für die Jungen (Ein Schwerverbre⸗ Nen intot begraben und gestorben. Aus Großwardein wird berichtet, haß der penſtonierte Poſtheamte Johann Mo- jar dieſer Tage auf der Straße zuſammenge⸗ ſtürzt und laut ärztlicher Feſtſtellung an een geſtorben iſt. Der Totenbeſchaue“ beſtätigte dies, worauf der Poſtbeamte begra⸗ ben wurde. Tags darauf wurde neben dem Grabe des Poſtbeamten ein neues Grab ge⸗ chaufelt, wobei die Totengräber auf Klopfe. Hund Hilferufe aus dem benachbarten Grabe aufmerkſam wurden. Sie erſchraken hierüber ſo ſehr, daß ſie, ſtatt ſofort die Oeffnung d 2 ahmen, vorerſt zum Friedhof wächter, dann zum ſtädtiſchen Arzt liefen] arg öffnen. Der Poſtbeamte war jetzt 1 7 waren zerriſſen und der linke Arm blutig biſſen. Witwe und Tochter des Verſtorbene ſind infolge der Aufregungen erkrankt. e Eine luſtige Storchengeſchichte bildete im ſchweizeriſchen Hettlingen(Bez. Winterthur) das Tagesgeſpräch. Dort ſind auch dieſes Jahr wieder die Störche auf dem Turm Frau aufs Feld ging und daſelbſt ihre Schürze beiſeite legte, kam aus ſtolzer Höhe ein Storch Schnabel und trug dieſe in das neue Neſt. Die Da ker bekanntlich die Störche kein Geld brauchen, warfen ſie den Geldſäckel wieder zum Neſt hin aus, und man fand dieſen tatſächlich dann an Juße des Kirchturms. Dagegen behielten ſu die Schürze und das Konſumbüchlein droben im Neſt. die willkommenen Vögel vertrieben Alſo ließ man die Schürze droben; die Frau Stcörchin wird ſpäter als praktiſche Hausmutter ſchon etwas mit ihr anzufangen wiſſen, und daß ſie gleich auch noch ein Konſumbüchlein in ebenfalls zu iz uholen, wird ſie dieſes Jahr mit dem Kon⸗ ſumbüchlein im Schnabel in Hettlingen Ein⸗ käufe machen. Man ſieht hieraus nur, daß auch die Störche ſich dem„Zuge der Zeit“ auf die Dauer nicht verſchließen können. Kirchliche Nachricht. . Gpyſtein, 10. Mai. Dem von bier hochw. Herrn Bezirkspräſes Pfarrer zchwarz bereitete der Bezirksverband Fraa⸗ kenthal der kath. Arbeitervereine eine Abſchieds⸗ eier. Alle Vereine im ganzen Bezirk waren her⸗ beigeeilt, um ihrem ſo lieb gewordenen hochws Bezirkspräſes ein Lebewohl zu ſagen. Ferner 0 Letztere herabzuholen dürfte man nicht riskieren, da ſonſt das Storchenidyll geſtört und würden. waren viele Angehörige der Pfarreien Eppſtein, Flomersheim und Studernheim anweſend eben⸗ falls ein auter Beweis, daß Herr Pfarrer Schwarz auch als Seelſorger in ſeiner Pfarrei geachtet und geehrt wurde. Die Katholiken von Flomersheim, Eppſtein und Studernheim überreichten ihm ein kleines Angebinde Herr Pfarrer Schwarz dankte llen aufs herzlichſte. Zur. Lage. a Ausgewieſen⸗ — Darmſtadt. 11. Mai. Ausgewieſen wurde e die Frau des noch in Haft befindlichen Rec. e ungsrats Theodor Ehrhart aus Alzey, allen engliſchen Vorwürfen gege nne Ener, Mugen ann emen uamr der beſspnmn u. leiden haben. Die Paſſivität der Welt und die deutſche Frage⸗ ah Berkin, 12. Mal. Nach Meldungen qus iewyork traf geſtern der amerilaniſche Botſchafter in Berlin, Houghton in Newyork ein. Nach einem Eſt Europe⸗Telegramm aus Newyork er⸗ klärte ex, Deutchland habe alle Hoffnung aufge⸗ geben, bei der Löſung der Reparationsfrage aus⸗ wärtige Hilſe zu erhalten. Deutſchland wünſche lebhafter als je die Löſung der Reparationsfrage. Zweifellos hätte aber die Lage im Ruhrgebiet bie Beziehungen zu Frankreich verſchlechtert. Franzöſiſche Kriegsgerichtsurtene. Hattingen, 11. Mai. Das franzöſiſche Kriegsgericht verurteilte den Generaldirektor der Herbeder Steinkohlen⸗Bergwerke, die zum Stein⸗ kohlenbergwerk Becker A.⸗G. gehören, Bergaſſeſſor Freimuth zu drei Jahren Gefängnis und 10 Millionen Mark Geldſtrafe, den Bergaſſeſſor Windmüller zu derſelben Strafe und den Betriebsführer Göbel zu 6 Monaten Gefängnis und 3 Millionen Mark Geldſtrafe. Die genannte Firma hatte unter dem Druck der Belegſchaft die Entlaſſung von 53 Arbeitern verfügt, die einen franzöſiſchen Zug der Ruhrtalbahn für die Fahrt zur Arhbeitsſtätte in Herbede an der Ruhr be⸗ nutzt hatten, um eine vollſtändige Arbeitseinſtel⸗ lung zu verhindern. 48 der Arbeiter waren je⸗ doch ſpäter wieder eingeſtellt worden. Köln, 11. Mai. Vom franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht in Wipperfürth wurde der Landrat des Kreiſes Wipperfürth, Dr. Weſſel, zu einem Mo⸗ nat Gefängnis und 5 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt, weil er das Kreisauto nicht der Be⸗ ſatzung zur Verfügung geſtellt hatte. 1 Die bayeriſche Notverordnung. München, 11. Mai. ordnung iſt heute im Staatsanzeiger veröffent⸗ licht worden und damit in Kraft getreten. Gleich⸗ zeitig hat das Staatsminiſterium des Innern Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen, durch dei u. a. vorgeſehen wird, daß Geſuche um Abhaltung von Verſammlungen oder eines Aufzuges ſowie um Erlaubnis zur Ruſſen unterhalte, kein Mittel zum Sch Worowskis finden können, zu deſſen Ermor⸗ dung offen aufgefordert worden ſei. Radeck äußerte ſich dann weiter über die Z u⸗ ſpitzung der engliſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. Die neue engliſche Note ziele offenſichtlich auf einen Bruch mit Rußla hin. Radek legte dann dar, daß Rußland ſeh leicht Gegenrechnung präſentieren könne. Wiederholt weiſt er aber darauf hin, daß di ruſſiſche Regierung eine gemeinſame Prüfung der gegenſeitigen Forderungen zur Beendi⸗ gung des Konfliktes gerne ſehen würde. Ruſſiſche Entſchüdigungs forderungen. London, 11. Mai. Am Sitze der ruſſiſchen andelsdelegation in London erklärte man, daß Spionen zur Beobachtung jedes aun Sai den ie Sowietregierung von der ſchweizeriſchen Re⸗ ierung für die Ermordung Worowskis eine intſchädigung fordern werde. e, Is med Paſchas Beiled. 0 Lauſanne, 11. Mai. Die türkiſche Abordnung ſprach durch Exzellenz General Imed Paſcha im feinem Namen und im Namen der Delegation, deren Präſident er iſt, in tiefſter Bewegung ſeim * lebhaftes und aufrichtiges Bedauern aus über Weinbergverwalter der heſſiſchen Weinbaudomä⸗ ne in Oppenheim Bernhard und Hertt und Phi⸗ ipy Willig, Kaufmann Ernſt Müller aus ainz, Verwaltungsſekretär E. Faſol d der Reichsvermögensverwaltung in Worms, Re⸗ gierungsrat K. Platz aus Oberingelheim und die Studenten Karl Petzold aus Bingen und Geinrich Süd din a aus Bonn. biagt. Karlsruhe 12. Mal. Die Franzosen, olf 1 den eee 0 beſetzt e . ute morgen einen ometer vorgeri 955 aben das 9 . eines franzöſiſchen Offiziers ſoll jetzt te Gebiet bis zur Stroße Mühlburg⸗ einſchließlich reichen. 7 *( N une 18. Mai. fizler umd acht Mann ſtationiert Nach den Er⸗ Die Verteidiger des 2 2 „ Din K von ö Berlin, 11. Mai. 8 wird nach Berlin überführt. In den Krei⸗ den tragiſchen Tod des Herrn Worowski, der eine große befreundete Macht vertrat. Die übrigen Delegationen haben ſich bisher noch mit keinem Wort zu dem tragiſchen Vor⸗ gang von geſtern abend geäußert. r Ausweiſung Ahrens“ aus der Schweiz? Lauſanne, 13. Mai. Wegen ſeiner ſchweren nſchuldigungen gegen die Schweiz werden die zundesbehörden heute gegen den bei dem Lau⸗ inner Attentat verletzten ruſſiſchen Vertreter Ah⸗ ens mit der Ausweiſung vorgehen. Die Attentat in Lauſanue. Die Leiche Worowskis wurde geſtern dormittag nach dem Pathologiſchen Inſtitut der Weſteres Vorrücken der Franzoſen in Baden. hieſigen Univerſität übergeführt und aufgebahrt. Der Sarg war bedeckt von einer großen roten Fahne und zahlreichen Kränzen aus Roſen und Nelken. Heute früh wird der Leichnam Worows⸗ 1 5 kis einbalſamiert werden. „Bahngeleiſe überſchruten und Eckee nſel⸗ und Kürcherſtraße einen Poſten mit einem Am Sonntag wird am Lauſanner Bahnhof auf Verfügung von 1 eine große Trauerfeier ſtattfinden, worauf Leiche des ruſſiſchen Delegierten nach 1 überführt werden ſoll. Ueberführung der Leiche Worowskis nach Berlin. ö Die Leiche Worowskis ſen der Botſchaft wird erklärt, daß die ruſſiſche Regierung eine außerordentlich ſchar fe Proteſtnote an die Schweizer Re⸗ gierung richten werde. d ö ö U 1 4 er wabet ber das Alentnl 164 e der heute in Berlin eingetrof⸗ mordung n iſt, erklärte in einem Interview, die Er⸗ Worowskis ſei eine indivefte Folge offiziellen engliſchen Politik 0 der offiz gen Sopwjetrußland. „Infolge der durch die.— 0 1 4 denen Atmosphäre habe die ſchveize⸗ er obgleich be zander von m, 5 Mai.(Schweine⸗ Stack, verkauft 284 . d„ 1 er 8 J 6 e ee rden iN 1 Die bayeriſche Notver⸗ 0 Verteilung von Plakaten. Flugſchriften uſw. an die Einhaltung einer Friſt von drei Tagen bezw. 24 Stunden gebunden ſind. 1 1 Pay Pius 11. München, 13. Mai. In Vertretung des Franken weilenden Miniſterpräſidenten Dr. 00 Knilling überbrachte Staatsrat Schmelzle vom bayeriſche Miniſterium des Aeußeren dell Nirn⸗ ius Pacelli die Glückwünſche der bayeriſchen Staatsregierung zum Namensfeſt Pius 11 fe e e Mannheimer Kleinviehmarkt f 1185 den Kleinviehmarkt am Mittwoch betrug der Auftrieb 63 Kälber, 0 Schafe, 106 Schweine, 587 Beben und 1 0 Bezahlt wurden pro 50 Kilo ebendgewicht für Kälber: b) 340350 000, c) 320.0000 M., d) 310320 000 M., e) 270000 bis 300 000 M.; Schweine: a) 410—420 000, b) und c) 400410 000 M., d) 390—400 000 M., e) 380390 000 M., Sauen desgl.; Ferkel und Läufer 110240 000 M. pro Stück. Tendenz: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern mit⸗ telmäßig.„ Merlel. a Engliſche Hilfe für deutſche Sindenten. Di vor einigen Tagen vom„Mancheſter Guardian eröffnete Sammlung zur Unterſtützung der öſter⸗ chtſchen und e n Seen hat bereits die Höhe von 868 Pfund Sterling erreicht. Da⸗ von würden 100 Pfund von dem bekannten Phi⸗ kantropen Dr. Markel geſtiftet, der ſich während des ganzen Krieges in hervorragender Weiſe der ber deutſchen Kriegsgefangenen⸗Fürſorge in Eng⸗ land gewidmet und auch ſeit dem Kriege hoch⸗ gemacht hat. cbott und eigtl * Ruderſport. Die Regatten von Parlsruhe (3. Juni) und Worms(17. Juni) ſind wegen der obwaltenden Verhältniſſe abgeſagt worden. J. Worms ſoll am 9. September ein Herbſtruder in größerem Umfange ſtattfinden, falls ſich bi dahin die Verhältniſſe entſprechend geeändert h ben.— Die für dieſen Sommer in Mainz vor⸗ eſehene große Kanuregatta des Oberrhein⸗ und aintteiſes des deutſchen Kanuverbandes muß Penfals infolge der Zeitverhältniſfe ausfallen. Au der katholischen Welt. 4b Oberöſterreichiſcher Katholitentag. In Linz wurde der Oberöſterreichiſche Katholikentag abge⸗ halten, an dem u. a. auch Delegierte aus Deutſch⸗ land teilnahmen. Prälat Dr. Müller aus München überbrachte Grüße des apoftoliſckhe⸗ Nuntius in München und des Kardinals ram von Breslau. Lokales. — Die drei Eisheiligen Mamertus, Pankra⸗ zius, Servatius bringen oft Kälte und Aergernus, heißt es in einer alten Bauernregel. Wer waren die drei kalten Heiligen? Der erſte der drei Ge⸗ ſtrengen, St Mamertus, deſſen Tag der 11. Mai iſt, war Erzbiſchof von Wiert in der Douphine und lebte etwa 480 nach Chriſtuus. Als berühmter ſtrenger Sittenlehrer bemühte er ſich auf mehreren Synoden um die Verteidigung des Glaubens. Sein Grab iſt in Orleans. Auf bildlichen Darſtellungen führt er als Attribut ein brennendes Licht, das auf ſeine Bedeutung als Kirchenlehrer hinweiſt. Pan⸗ krazius iſt den deutſchen Bauern viel geläufiger geworden, denn mancher Bauernburſche bekommt noch den Namen Pankraz. Der Heilige ſtarb im Jahre 804 ſchon im Alter von 14 Jahren in der Chriſtenverfolgung des Kaiſers Dioelſtian. Ein Teil ſeiner Gebeine kam nach England und von dort aus brachte Bonifazius ſeine Verehrung nach Deutſchland. Er gehört auch zu den„Nothelfern“, den Lieblingen des gemeinen Mannes. Der dritte der Eisheiligen. der bl. Servatius. war Riſchof! Der Hochwürdigſte Herr Biſchof hat geſtern Nachmittag unſern Ort mittelſt Auto wieder verlaſſen. Das Publikum bereitete dem Hochwürdigſten Herrn begeiſterte Ovationen. Theater in Viernheim. Wie wir hören, haben ſich die ehem. Mitglieder der „Heſſ. Landes Wanderbühne“ entſchloſſen, noch⸗ mals einige Gaſtſpiele zu veranſtalten. Es kommen zur Aufführung 3 der meiſtgegebenen Luſtſpiele. Am 1 Tag Freitag, den 25. Mal „Die Funf Frankfurter“ Luſtſpiel in 3 Akten von C Röhsler. Am 2. Abend Samstag. den 26. Mai das Luſtſpiel„Backfiſchſtreiche“ (Extemporale) von Sturm und Förſter. Als klafſtſche Vorſtellung hat die Leitung Leſſings gern geſehenes Luſtſpiel„Minna v. Bornhelm“ angeſetzt. Man kann die Mitglieder der Heſſ. Landes⸗Wanderbühne mit dieſen 3 Vorſtellungen nur begrüßen und ihnen künſtleriſchen ſowie pekunären Erfolg wünſchen. Der Vorverkauf beginnt bereits jetzt in der Drogerte Richter. Preiſe der Plätze 1800 und 1500 Mk. Näheres ehe Inſerat. * Marianiſche Jünglingsſodalität. Alles hier auf dieſer Welt hat ſelne Zeit und Alles geht vorüber. Auch unſer 50. Stiftungs⸗ feſt gehört ſchon der Geſchichte an, es iſt vorbei. Mit gewiſſer Wehmut winken wir ihm den Ab⸗ ſchiedsgruß; denn, ach— nur zu raſch waren die ſchönen Wetheſtunden entflohen, die allen un⸗ vergeßlich ſein werden. Und doch— ſtolzer Freude ſchauen wir zurſick auf das Feſt, das Dank dem rührigen Eifer der alten und jungen Sodalen, Dank der Mithilfe der Einwohnerſchaft und der opferfreudigen Beteillgung der Bruder⸗ vereine zu einem großen Jugendtag, zu einem Glanzpunkt in der Geſchichte der Sodalltät ſich geſtaltet hat. Ueber ben Verlauf des bee Stiftungen in ſeiner Heimat Württemberg Fete Gemeinberatsſitzung. Heute Dienstag abend 7 Uhr Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesordnung: 1. Beratung des Vor⸗ anſchlags 1922.— 2. Bereitſtellung von Not⸗ ſtandsarbeiten.— 3. Geſuch der Freiwilligen Feuerwehr um Gewährung einer Vergütung für geleiſtete Arbeit.— 4 Regulterung der Straßen⸗ beleuchtung.— 5. Geſuch des Sportpereins um Genehmigung z. feſten Einfriedigung des Sppl. — Def. Beſetzung v. Lehrerſtellen.— 7. Erheb. der Beträge für Zählerleitungen bei Hausanſchlüſſen. — 8. Geſuch der Gemeinnützigen Baugenoſſen⸗ ſchaft um Bewiligung der geſetzlichen Zuſchüſſe 105 e von Eigenheimen für das Jahr E Vorauszahlung auf die Einkom⸗ menſteuer zum 15. Mai. Am 15. Mai 1923 iſt eine Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer fällig. Sie beträgt ein Viertel der für das Jahr 1921 im Steuerbe⸗ ſcheid feſtgeſetzten Steuer Seitdem hat ſich das Einkommen der Steuerpflichtigen außerordentlich ſtark erhöht. Für dieſen Fall iſt im Geſetz eine Erhöhung der Vorauszahlungen durch die Finanz⸗ ämter vorgeſehen. Die Finanzämter ſind an⸗ gewieſen, von dieſer Ermächtigung in geeigneten Fällen, insbeſondere dann Gebrauch zu machen, wenn die tatſächlich geleiſteten Vorauszahlungen in einem auffälligen Miß verhältnis zum gegen⸗ wärtigen Einkommen ſtehen. Von einer Er⸗ höhung der Vorauszahlungen durch beſonderen Beſcheid wird in der Regel nur dann abgeſehen werden, wenn als Vorauszahlung ein Viertel der Steuer gezahlt wird, die ſich nach der Steuer⸗ erkläruug für 1922 ergibt. Den Steueppflich⸗ tigen wird daher empfohlen, wenn ſie nicht einen beſonderen Beſcheid erhalten, am 15. Mai ein Viertel des Betrages zu entrichten, der auf das in ihrer Steuererklärung für 1922 angegebene oder auf das geſchätzte Einkommen des Jahres 1922 nach dem mit der Steuererklärung über⸗ ſandten Tarif entfällt. Steuerpflichtige, deren Einkommen im Jahre 1922 überwiegend dem Steuerabzug vom Arbeitslohn unterlegen hat, brauchen ihre Vorauszahlungen nicht zu erhöhen. [ Lohnſtener. Nach einem Erlaß des Herrn Reichsminiſters der Jinanzen wird er⸗ werbstätigen Kriegsbeſchädigten nach dem Pro⸗ zentſatz der Erwerbsbeſchränkung auf Antrag eine Erhöhung des geſetzlichen Werbungskoſte npauſch⸗ ſatzes zugebilligt. Wenn Rückwirkung ab 1. Januar 1623 eintreten ſoll, ſo müßte der An⸗ trag ſpäteſtens am 15. Juni 1923 beim zuſtän⸗ igen Finanzamt geſtellt fein. Amtlicher Teil. Betr.: Ankörung zum Pferdeſtammbuch der Land⸗ wirtſchaftskammer In dieſem Jahre findet für die Provinz Starkenburg eine Teilkörung ſtatt. Unter Hin⸗ weis„daß den Stutenbeſitzern durch Eintrag ihrer Stuten in das Pferdeſtammbuch nur geringe Koſlen erwachſen, werden die Landwirte aufge⸗ fordert, ihre dreijährigen und älteren Stuten des Arbeitsſchlages im Belgier⸗Typ und des Wagenſchlages im Oldenburger Typ, die ſich zur Zucht eignen und hierfür benützt werden, der Körkommiſſilon vorzuführen. Die Vorführung erſtreckt ſich nur auf ſlche Tiere, die bis jetzt noch nicht in das Pferdeſtammbuch eingetragen ſind. Wir machen darauf aufmerkſam, daß in Erwägung gezogen worden iſt, künftig auf allen von der Landwirtſchaftskammer und ihren Aus⸗ ſchüſſen zu veranſtaltenden Schauen nur ſolche Pferde zu prämlieren, die in das heiſſiſche Pferde⸗ ſtammbuch eingetragen. ſind. Außerdem werden bekanntermaßen die Nachkommen der im Pferdeſtammbuch eingetragenen Stuten regel⸗ mäßig beſſer bezahlt als andere und genießen bel Aufnahme in die Weiden der Land wirtſchafts⸗ kammer den Vorzug vor allen anderen Fohlen. Die Wahl der Körorte erfolgt je nach der Wahl der Anmeldungen. Wir fordern deshalb die hier in Betracht kommenden Landwirte auf, ſofern ſie ihre Stuten der Körkommiſſion vorzuführen wünſchen, dies bis ſpäteſtens 20. ds. Mts. bei uns Zimmer 23 zu melden. Viernheim, den 14, Mai 1923. Heſſiſche eee Viernheim. a m er th. Bekanntmachung. Zugelaufen iſt ein grauer Schnauzer und ein grauer Wolfshund. Eigentümer wollen ſich ſofort bei uns im Zimmer 17 melden, andern⸗ fals am Donnerſtag, den 17. Mai 1923 vorm. 9 Uhr im Rathaus hof öffentliche Verſteigerung der Hunde ſtattfindet. Vlernheim, den 11. Mai 1923. Heſſ. Polizeiamt Viernheim Ludwig. NHabet Interesse für die Erhaltung der katholischen Presse, unter- stützt diese durch Abonnlerung. durch Zuweisung von Inseraten und Oeucteaufträgen. Se NN 1 werden wir in der nächten Rummer das Rü⸗ 1 5