lehctoſen 434000 für lfd. Inſtandſetzungs arbeiten 250 00% für größere Inſtandſetzungsarbeiten 1200% e zuſammen 0007/ Es iſt ſonach für den Monat Mal und Juni der 51 fache Betrag der geſetzlichen Grund⸗ miete zu entrichten. Für Gewerbliche Räume wurde gemäß 8 10 Abſatz 2 des Reichsmietengeſetzes für den Monat Mai ein beſonderer Zuſchlag von 2000% und für den Monat Juni ein folcher von 25900% zur Grundmlete feſtgeſetzt: 5 f Gegen dieſe Feſtſetzungen ſteht den Inte⸗ . d) f c) für hörung des Mleteinign 1 8 reſſenten⸗Vertretungen die ſtimmen. 13555 Betr.: Ausgabe von Brotmarken. e Die Ausgabe der Brotmarken für die Zei vom 28. Mai bis 24. Junk 1923 erfolgt am Montag, den 28. Mal 1923, vorm, im Rat⸗ haushofe. f Kinder erhalten die Marken nachmittags von 2—4 Uhr. Die Brotmarken ſind unbedingt an dem ge⸗ nannten Tage abzuholen oder abholen zu laſſen. und der In Hundertſätze zu be⸗ Betr. Faſeleberverſteigerung. Am Freitag den 25. ds. Mis. vorm. 11 Uhr wird auf dem Rathaus da Zucht untauglicher gutgemäſteter Faſeleber an den Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr.: Herſtellung des Sandhöferwegs.. Das Anfahren des Abfallſchotters vom Die Ausſtellung von Brotkarten Mittwochs vorm. von 9 bis 11 Uhr a Büco Nr. 27. 17 99 2 HGebetzeiten der jüdischen Gemeinde. 26. Maf ii an. Wochenabſchnitt: Noſſoſ— Perek 1. Sobbat⸗Abend 7 Uhr e Moſgen dee ut „ Nachm. 4e Uhr Ausgang 918 Uhr Wochentag⸗Abend 800 Uhr Weg wird i„ Morgen 6830 Uhr hier ein zur Dankſagung. Anläßlich des uns ſo allzufrüh und ſchwer betroffenen Verluſtes unſeres nun in Gott ruhenden lieben, herzensguten, treubeſorgten Gatten und Vater, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel Herrn Valentin Helbig 7. ſprechen wir auf dieſem Wege allen, allen Ganz beſon⸗ deren Dank der Hochw. Geiſtlichkeit und Herrn Dr. Blaeß für ſeine liebevolle, auſ⸗ opfernde Mühe, ſowie den barmh. Schweſltern als auch dem titl. Geſangverein„Flora“ für den erhebenden Grabgeſang und Kranz⸗ allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten für die überaus zahlreichen Kranz⸗ und Blu⸗ menſpenden und Stiftern von Seelen⸗ meſſen, endlich danken wir all jenen, die dem teuren Dahingeſchiedenen ſo zahlreich das letzte Geleite zur ewigen Ruheſtätte unſern innigſten Dank aus. uiederlegung, ferner gaben und bitten dem Verſtorbenen ein Andenken im Gebete bewahren zu wollen. Viernheim, den 23. Mai 1923. In tiefſtem Schmerze: Familie Valentin Helbig 7. 105 4 0 Wer dies unterläßt, hat eine heſondere zur Ge⸗ Achtung! für Flaſchen für Felle Der Eiſen⸗König iſt da! Zahlt am Donnerstag, Freitag und Samstag im früheren Gaſthaus zum ehrlichen Rotkäppchen Holzſtraße Nr. 10 für Eiſen pro Kilo 250. für Lumpen„„ für Alt⸗Papier Stuck 100200. Jedes Kind erhält gratis ein Spielzeng. Bahnhof Viernheim nach dem obigen alchtung! 300. „ 100. Tagespreiſe Walk. eee ee daedenten Gaſtſpiel der ehemaligen Mitglieder der 4 Heſſ. Landes⸗Wanderbühne. ße 1. Abend: Freitag, den 25. Mai „Die Finf Fraußfukter“ Luſtſpiel in 3 Akten von C. Rößler. 2. Abend: Samstag. den 26. Mai „Bachflſchſtreiche“ (Extemporale) a Luſtſpiel in 3 Akten von Sturm und Förſter. Klaſſiſcher Abend b 3. Abend: Sonntag, den 27. Mai 7 8 99 der alten Schule(Schulſtraße) ſtatt. Tages⸗Ordnung: Die 7 Fur die uns entgegengebrachten Auf- merksamkeiten anlässlich unserer Vermählung danken herzlichst, Michael Haas u. Frau Cäcilia 9 geb. Thomas. Kommenden Freitag früh von 9— 12 Uhr großer Fiſch⸗Verkauf im„Gaſthaus zum Löwen“ am Markt. Wörtge. 8 S Mitglieder⸗Verſammlung willkürliche ſeitens der Bürgermeiſterei. Es wird wegen der Wichkigkelt der Sache vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder erwartet. Freunde der Sache(Hausbeſitzer) ſind willkommen. Hausbefitzer⸗Verein Viernheim. Morgen Donnerstag, abends ½9 Uhr, findet im Mittelſaale Handhabung der Der Vorſitzende. Mierfeſtſetzung „Minna von Barnhelm“ Luſtſpiel in 5 Akten von G. E. Leſſing. Kaſſenöffnung 8 Ahr. Beginn ½9 Ahr. reiſe der Plätze: 1. Platz numm. 1800 Mk. 17 2 15 Platz unnumm. 1500 Mk. Borverkauf: Drogerie Richter. eee ee 5 2 Eine friſchmelkende Ziege zu verkaufen Von wem, ſagt 888888888888 D. H. V. Freitag Abend 81ʃ/ Uhr im Vereinsheim Illitglied.-Versammiung. Vortrag: V. Geſchäftsf. Raſt, Mhm. D. Vorſtand/ Ju vekkaufen 1 Paſchthc 1 Küchenschrank 1 Gasherd die Exp. des Bl. 1 Kinderſtuhl Junge ihnet zu verkaufen Hausſtraße 19. 9 Junge Hünmer zu verkaufen Holzſtraße 10. Gluche mit 11 Jungen zu verkaufen. Ein faſt neues Herren⸗ Fahrrad zu verkaufen Moltkeſtr. 34. Entlaufen ein Wolfs hund. Abgeben Bürflädterſiraße 4. Sold. Annaufsglele Ein guterhaltener zu verkaufen, an⸗ zuſehen von 4 Uhr nachm ab Exp d' Bl. ſowie ſchwarzer Wo, Exp. des Bl. 1 pollſtänd. Vett Miſt und Pfuhl ſagt die Ankauf Lumpen und Alteiſen im Kleinen Salomon Schiffer RNathausſtraße 69 Herd Abgeſpielte und zerbrochene Wo, ſagt die Schallplatten billig zu verkaufen die Expen. d. Bl. kauft zu höchſt. Preiſen Mannheimer Musikhaus P. 7, 14a, am Waſſert. Ein faſt neuer Sport⸗ Wagen Kücheneſnrichfung eee 1 ge Tuch. Ronrenauer Umbau Sekr. Bertiko 1 3 in allen Bezirken gesucht Waſchküchen Betten 2 120000 Küchenſchr. Angebote Pestlagerkarte 87 Chaiſel. und Zimmer⸗ Büffee cir, billig zu verkaufen Von wem, ſagt tür. Schränke, von München l. S. Klinger Mannheim S 2, 6. 5 5 1 ———— Bartmann Mannhelm, J 2, 22 zahlt die hö ſch ſten Wo, ſagt die Exped. d Bl. Erklärung. Durch Urteil des Kreisausſchuſſes wurde mir endlich, nach einem Jahre, zu meinem Rechte verholfen und mir das für 1922 zuſtehende Losholz zugeſprochen bezw. die Gemeinde für den Ausfall erſatzpflichtig gemacht. Genug der Intrigne der Gegenſelte, möchte lch dem zweiten Aufzug eines ſolchen Trauerſpiels nicht 1 10 0 wwftbgre Zelt opfern und bin großmütig genug, auf jedwelche Erſatzleiſtung freiwillig zu verzichten, lediglich darum, weil man einen Ge⸗ meinderat durch abſichtliche Verſchleierung der Sachlage, den durch geſchluß faſſen ließ, der Intrigue ſchlechtes Spiel. Gewinnt wenig, aber verdirbt vlel! Zobann Helfrich 5. mich beanſtandeten Tagespreiſe für Bruchgold, Silber, Platin, Brillanten Matratzen 9g 000 goht Drell einn Eine friſchmekkende die Exp des. Bl. e Aide L Ten Zu BAC. 3 7 zu verkaufen Van wem, ſagt Won. Senlätzmmer Huchen, Hnzeimbpel aller Art staunend billig Uupiermang. f 1. ſannpeim. Jede Uhr [repariert in eigener Werkſtztte 9 5 und big d ae, Pfandſcheine ö 14 150 kauft und lauſcht fireng reell 1„ Taten Perlen, Schmuck 6 5 7 e, Zahnge⸗ hi e, Uhren und über 15 alss une ann. Junge Atetseg L eiene hun öort. al Aobree ages Halbe hne, ugs floggne in schwarz, Lack und den neuesten Modefarben kur Damen und Herren. klepanteste Ausführungen. nekannt vorzügliche. Denkbar grässte Auswahl. K bit ige Preise. Woll unter don heulizen Fabriknreisen-. dannen Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ Haus Fernſprecher e Ludendorff gegen Ludendorff Von Joſef Andre ⸗Stuttgart, M. d. R. 3(Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samsta und Blumen“, halbjährlich einen ahrplan, ſowie einen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermei 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disco . Arirbeiterſchaft General Ludendorff hat es für gut befun⸗ den, den deutſchen Katholiken die Schuld an dem Verluſte der deutſchen Gebiete im Oſten und Weſten unſeres Vaterlandes in vie Schuhe zu ſchieben. Der Vorwurf iſt umſo ungeheuer⸗ licher, weil er von einem Manne kommt, der mit ſeinem Flehen um das Waffenſtillſtands⸗ angebot ſeitens der damaligen deuiſchen Re⸗ gierung ſelbſt den Schlußſtrich unier die mili⸗ täriſche Kataſtrophe Deutſchlands gezogen hat. Die Frage, wie es zum Waffenſtillſtand kam, und welche Rolle dabei gerade Luden⸗ dorff geſpielt hat, bedarf daher der Klä⸗ rung. In der Reichskanzlei ſind die amtlichen Urkunden über die Vorgeſchichte des Waffen⸗ ſtillſtandes ſämtlich niedergelegt. Mus ihnen ſei folgendes feſtgeſtellt: Die Veröffentlichung beginnt mit einem Protokoll, das u. a. die Unterſchriſien von Hindenburg, Ludendorff, des Reichskanzlers von Hertling, des Kaiſers und der Kronprin⸗ zen von Preußen trägt. Die Sitzung hat am 14. Auguſt 1918 im Großen Hauptquartier ſtattgefunden. Reichskanzler Graf Hertling be⸗ richtete über die innere Lage: Stimmung kriegsmüde, Ernährung unzureichend, noch ſchlimmer Bekleidungsmangel. Wahlrechts⸗ reform. Ludendorff tritt für ſtrengere innere Zucht ein. Der Staatsſekretär des Aeußeren behandelt die gewachſene Siegeszuyerſicht der Feinde, die Kriegsmüdigkeit der Neutralen u. kommt dan auf die Verbündeten zu ſprechen. Oeſterreich ſei am Ende ſeiner Keäfte ange⸗ langt, Bulgarien ſtelle große Anforderungen an die Lieferung von Waren und ſei wegen Erſchöpfung ſeiner Armee angeblich wenig leiſtungsfähig. Die Türkei habe ſich in einen f Mord⸗ und Meuchelkrieg im Kaukaſus geſtürzt. Mahnungen helfen nichts. Wir Wahl, unſere Bundesgenoſſen laſſen oder uns mit ihren Forderungen einverſtanden zu erklären. haben In die gewöhren zu anſpruchsvollen unſerer Lage iſt die Wahl von vornheyein ent⸗ ſchieden. Der Chef des Generalſtabes des Feld⸗ heeres hat die kriegeriſche Situation dahin definiert, daß wir den Kriegswillen unſerer Feinde durch kriegeriſche Handlungen nicht mehr zu brechen hoffen dürfen und daß unſere Kriegsführung ſich als Ziel ſetzen muß, durch eine ſtrategiſche Defenſive den Kriegswillen des Feindes allmählich zu lähmen. Der Reichs⸗ kan 2 iplomatiſche Uüßt* ö haun i ö zler betonte, diplomatiſche müßten Fäden und ſbeziell Hindenburg und Ludendorff den im geeigneten Moment angeſponnea werden. Ein ſolcher Moment böte ſich nach den nächſten Erfolgen i ef g neſchal ö l 5 folgen im Weſten. Generalfeldmaeſchall v. wollen wir einige Telegramm Hindenburg führte aus, daß es gelingen werde, auf franzöſiſchem Boden ſtehen zu blei⸗ len und dadurch ſchließlich unſeren Feinden den Willen aufzuzwingen. Es folgten weitere Sitzungen, in denen nsbeſondere die Entwicklung des öſterreichiſch⸗ ungariſchen Friedensvorſchlages, der unter allen Umſtänden im Jahre 1918 den Frieden noch vorſieht, eine Rolle ſpielt. Die gramme“ beginnen „Tele, mit dem 26. September 1918. In dem Telegramm vom 26. September des kaiſerlichen Legationsrats Lerener an Auswärtiges Amt heißt es:„General Luden⸗ f dorff ſagte mir, daß die bulgariſche Armee ſich böllig aufgelöſt habe, er würde vei Niſch mit ſtarken Kräften aufmarſchieren und Anſchluß nach Weſten an General v. Pflanzer ſuchen.“ Bekanntlich kamen die deutſchen Truppen zu ſpät und konnten die Lage in Bulgarien nicht mehr retten. In einem Telegramm vom 2. Oktober aus dem großen Hauptquartier wird ſeſtgeſtellt, daß Bulgarien für uns vecloren iſt. Ende September erfolgt der Rücktritt des Gra⸗ ſen von Hertling und die Regierungsbilvung durch den Prinzen Max von Vaden. In den Aufzeichnungen hierüber heißt es: den Wünſchen unſerer militzriſchen Stellen würde dem Präſidenten(oder Reichskanzler D. V.) nahe zu legen ſein, die Kriegführenden Waffenſtillſtandes einzuladen. Ein Telegramm evtl. gleichzeitig zum Abſchluß eines kofortlaen vom 29. September teilt mit, daß Oeſterreich⸗ Ungarn am Ende ſeiner Kräfte und rereit iſt, dem Präſidenten Wilſon den Frieden anzu⸗ bieten. Es wird nach Wien mitgeteilt, daß ſo⸗ bald die neue Regierung gebildet ſei, ein enn ſprechender, den Frieden einleitender Schri geſchehen ſolle. Der Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Heintze gibt der öſterreichiſchen Ne⸗ gierung den Wortlaut einer Note bekannt, die an den kaiſerlichen Geſandten in Bern gerich⸗ tet werden wird. 8 en bes unt das drüngen der obecſten Hee⸗ 1 auf ſofortige Abſendung des Frie⸗ ö t Reichskanzler Prinz hierzu nicht ohne d es kommen dann ltene Tel Der neue U ſich „Je nach ſe durch die und Feiertage,— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins 8 das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne andkalender.— Annahme von Abonnements täglich den 25. Unter Leitung des Kartellſekretärs Stadt⸗ rat Mengelkamp aus Dortmund togte in Hamm eine Konferenz von etwa 100 in der Zentrumspartei tätigen Führern aus der chriſt⸗ lichen Arbeiterbewegung. Dieſe Konferenz hatte den Zweck, Stellung zu nehmen zu den augenblicklichen ſozialen und wirtſchaftlichen Problemen, zu den parteipolitiſchen Stimmun⸗ gen und Strömungen innerhalb der Provinz Weſtſalen, ſowie zu den kommenden Wahlen. Nach einleitenden Referaten des Gewerk⸗ ſchaftsſelretärs Heeke⸗Münſter und des Ar⸗ beiterſekretärs Rieſener aus Gladbeck wurde nach mehrſtündiger Beratung dos Er⸗ gebnis der Konferenz in folgendem feſtgelegt: „Mit allem Nachdruck muß feſtgeſtellt wer⸗ den, daß trotz allen Klagens über die Not an⸗ derer Stände der Arbeiterſtand noch bis heute die ſchwerſten Opfer für Volk und Vater⸗ land gebracht hat und ſich auch gegenwärtig noch in der größten Notlage befindet. Durch die lange Dauer der Arbeitsloſigkeit ſteigt die Notlage der Erwerbsloſen von Woche zu Woche in ganz bedenklicher Weiſe. Es muß Sorge der Regierung und der Kom⸗ munen ſein, durch Erhöhung der Unterſtützun⸗ gen und Zuwendungen von Lebensmitteln den Arkeitsloſen in jeder Weiſe zu helfen. Juhalt und Charakter der Regierungsver⸗ ordnungen über Arbeitszeit und Schlichtungs⸗ zocſen wurden den ſtaats⸗ und wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Notwendigkeiten gerecht. Die Art der Ausführung derſelben durch das Unternehmer⸗ tum, ſowie die Behandlung und Entlohnung der An beitnehmerſchaft aber, hat ſtar ke Ver⸗ ärgerung hervorgerufen und an monchen Stellen eine bisher nicht gekannte Verbitterung erzeugt. Eine Entſpannung muß mit allen Mineln herbeigeführt werden. Von unſeren Welttetern erwarten wir, daß ſie ſich mit Nach druck für den Ausbau des Schlichtungsweſens, Anerkennung der Gewerkſchaſten als berufene Vertreter der Arbeitnehmerſchaft, ſowie für Erhaltung der Arbeitsgemeinſchaften einſetzen. Die anweſenden Arbeitervertreter war⸗ nen mit allem Nachdruck vor den die Staats⸗ Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg.,. — Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, ſterei und des Polizeiamts Viernheim Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 nto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, abgeſtufter Rabatt. Mürz 102 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung 8 Uhr, größere Artikel einen Tag die in lfd. Rechnung ſtehen und Zentrum niſationen. Sie lehnen die Forderung der Be⸗ ſeitigung der ſogenannten„Außenſeiter“ aus dem Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunaldienſt ab, weil ſie darin eine Mißachtung des Arbeiter⸗ ſtandes erblicken und weigern ſich, zu glauben, daß nur auf Hochſchulen und in der Beamten⸗ bürokratie die erforderliche Vorbildung erwor⸗ ben werden kann. „Die anweſenden Vertreter der Arbeiter⸗ Zentrumswähler bekennen ſich nach wie vor zu dem Programm der Zentrums partei. Wir lehnen den Klaſſenkampf entſchie den ab. Ebenſo energiſch wenden wir uns aber auch gegen Tagesſtrömungen, wie ſie, beſonders von ſtän digen Grup⸗ pen ausgehend, die Zentrumspolitik zu beein⸗ fluſſen erſtreben, die auf den Abbau des Reichsarbeitsminiſteriums und des Preußi⸗ ſchen Wohlfahrtsminiſteriums hinzielen. Gleichzeitig werden unter dem Schlagwort „Kampf dem Marxismus“ Beſtrebungen pro⸗ pagiert, unter denen ſich Angriffe gegen die ſozialen, politiſchen und wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen der Arbeiterſchaft ſowie des demokrati⸗ ſchen Gedankens überhaupt verdecken. Wir er⸗ warten von den zuſtändigen Parteiinſtanzen, daß ſie ſolchen Beſtrebungen entſchieden ent⸗ gegenwirken und klar und eindeutig dieſe Aus⸗ legungen zurückweiſen, damit die Zentrums⸗ arbeiterſchaft das Vertrauen nicht 1 und die Möglichkeit hat, bei den bevorſtehen⸗ den Wahlen für die Zentrumspartei mit Er⸗ olg zu arbeiten. Die Benennung der Kandida⸗ ten iſt Aufgabe der zuſtändigen Parteiinſtan⸗ zen. Ständiſche Li ſten lehnen wir mit aller Entſchiedenheit ab. Der Aus gleich der berechtigten ſtändiſchen Intereſſen muß nach wie vor innerhalb der Geſamtpar⸗ tei, insbeſondere auch bei Aufſtellung der Kandidatenliſte, gefunden werden. Die an⸗ weſenden Vertreter verpflichten ſich, in dieſem Sinne innerhalb der Zentrumspartei Weſtfa⸗ lens zu wirken und glauben damit dem Arbei⸗ terſtande und den Intereſſen unſerer Partei ſowie unſeres Volkes und Vaterlandes nach autorität untergrabenden Reden und Eutſchlie⸗ ßungen einiger Vertreter von Standesorg beſtem Wiſſen und Gewiſſen zu dienen.“ FFT zu behaupten, daß das große Hauptq.uartier Waffenſtillſtand nicht gewollt und gefordert hätten, der iſt ein politiſcher Lügner. Für heute für ſich ſpre⸗ chen“ laſſen. r F 9910 Hauptquartier, J. 1 Uhr nachmittags. Der Kaiſerliche Legationsrat an Auswärtiges Auswärtiges Amt. General Ludendorff bat ſoeben Freiherr von Grünau und mich in Gegenwart von Oberſt Heye, Euer Erzellenz ſeine dringende Bitte zu übermitteln. baß unſer Friedensau⸗ gebot ſofort hinausgeht. Heute halte die Truppe, was morgen geſchehen könne, ſei nicht vorauszuſehen. 8 Ich habe darauf hingewieſen, daß es doch nichts an unſerer Lage ändern könne, ob unſer Angebot heute oder in den nächſten Tagen er⸗ folge. Baron Grünau wird Geuee Er zollen; gleichfalls ſyäter drahten, daß er noch mit Sr Majeſtät Rückſprache nehmen wird. gez. Lersner. Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1918. 2 Uhr nachmittags. Der Kaiſerliche Wirkliche Legationsrat an Auswärtiges Amt. (Geheim.) i General Ludendorff ſagte mir eben it Gegenwart von Oberſt Heye und Lersner Euer Exzellenz ſeine dringende Bitte zu über⸗ mitteln, das Friedensangebot ſofort hinaus, zehen zu laſſen und damit nicht erſt bis zur Bildung der neuen Regierung zu warten, die ſich verzögern könne. Heute hielte die Truppe noch und wir ſeien noch in einer würdigen Lage, es könne nber jeden Augenblick ein Durchbruch erſolgen und dann käme unſer Angebot im allerungün⸗ ſtigſten Moment. Er käne ſich vor, wie ein Hafardſpieler, und es könne jederzeit irgendwo eine Dipiſion verſagen. g Ich habe den Eindruck, daß man hier völ⸗ lig die Nerven verloren hat, und möchte glau⸗ ben, daß wir ſchlimmſtenſalls nach außen hin den Schritt mit der Haltung Bulgariens be⸗ gründen können. Grünau. Um 2.25 Uhr gibt Grünau ein neues, drin⸗ gendes Telegramm auf, wonach der Kaiſer der Meinung iſt, daß fraglicher Schritt erſt Großes Oktober 1919 Die Die FETT Feinde ſtehen, Berlin, 1. Oktober 1918. 7.20 Uhr nachmittags. 1. Grünau. 2. Lersner. Bildung einer neuen Reglerung voraus⸗ ſichtlich heute 1. Oktober nachts. Dann kann Angebot ſofort in derſelben Nacht hinaus⸗ gehen. Militäriſche Lage iſt ſtärkſtes Druckmit⸗ te genüber unſinnigen und anſpruchsvollen Part 5 gez. v. Hintze. Jroßes Hauptquartier, 1. Oktober 1918. 9.45. Uhr nachmittags. Der Kalſerliche Legationsrat an Auswärtiges Amt. General Ludendorff bittet, ihm baldige! Wortlaut unſeres Friedensangebotes mittei⸗ en zu wollen, ferner, wann es an Wilſon al geht. Er bittet, Friedensangebot auch den an⸗ deren feindlichen Mächten mitzuteilen. Im Angebot müßte Aufforderung an Ort für Waffenſtillſtandsver⸗ handlungen an der Front zu beſtimmen. Waf⸗ fenſtillſtandskommiſſion: General v. Beſeler, Oberſt von Winterfeldt, Major Vrinkmann, Major von Harbou, ein Hauptmann, Seeoffiziere, ein Vertreter des Auswärtigen tes, vorausſichtlich Zeki Paſcha und Feld⸗ alleutnant Baron Klepſch. Sollten die Waffenſtillſtandsverhandlun⸗ gen ſofort beginnen, würde ich, Euer Exzellenz Einverſtändnis vorausſetzend, als Vertreter des Auswärtigen Amtes mitfahren, bis Euer Exzellen: einen Herrn beſtimmt haben. Vollmachten für Soldaten wird Feldmar⸗ ſchall ausſtellen, für Zivil wohl der Herr Reichskanzler. gez. Lersner. Pon der Oberſten Heeresleitung ſind alſo alle Maßnahmen für den Abſchluß eines Waf⸗ fenſtillſtandes getroffen worden, und zwar, be⸗ bor die politiſche Leitung Zeit gefunden hatte, dasſelbe zu tun. Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1918. Aufgegeben 2. Oktober, 12.10 Uhr vormittags. Der Kaiſerliche Fe e an Auswärtiges mt. General Ludendorff erklärte mir, daß un⸗ ſer Angebot von Bern aus ſofort nach Wa⸗ ſhinaton weitergehen müſſe. 48 Stunden könne die Armee nicht noch warten. Er Wort fehlt, wohl„büte“) Eure Exzellenz dringendst. all 1 9 1 das Angebot auf allerſchnellſte 8 me. 1 00 5 N 0 e e e und Aemtern ging, ö Intereſſen der Partei eingeſtanden ſei unter AZurückſtellung der eigenen Schluß brachte Abgeordneter Herold zum Aus⸗ druck, daß es dem verdienten Jubilar, deſſen Verehrung an dem erſt vor kurzem gefeierten 70. Geburtstag ſo rungskreiſen Deutſchlands und des politiſchen Lebens ſich zeigte, vergönnt ſein möge, auf ſei⸗ nem derantwortungsvollen Poſten zu verhar⸗ ten und unter Gottes Segen Friſche als bewährter Führer der Partei vor⸗ anzugehen. g ſtreiſe verſammelte abends die Abgeordneten. zwei 41. Jahrgang Ich wies deutlich darauf hin, Neind trotz aller Beſchleunigung kaum vor ÜUblauf einer Woche antworten werde. Der General betonte, daß alles darauf ankäme, daß das Angebot ſpäteſtens Mittwoch Nacht oder Donnerstag früh in Händen der Entente ſei und bittet Euer Exzellenz, alle Hebel dafür in Bewegung zu ſetzen. Er glaube, daß zur Be⸗ ſchleunigung vielleicht die Note von der ſchwei⸗ zeriſchen Regierung durch Funkſpruch von Nauen an den Adreſſaten mit Schweizez Chiffre gegeben werden könne. gez. Lersner. Schluß folgt. Jubiläum Dr. Porſch Abgeordneter Geheimrat Dr. Porſch den verdiente Führer der preußiſchen Zentrums partei, zugleich der Vorſitzende der Zentrums fraktion des preußiſchen Landtages und der Schleſiſchen Zentrumspartei feierte am Don; nerstag ſein 40jähriges Parlamentsjubiläum Am 20. März 1884 trat er als Abgeordneter des Wahlkreiſes Breslau zum erſtenmale in die preußiſche Volksvertretung ein. Er kann auf eine ununterbrochene 40jährige Parlaments tätigkeit zurückblicken. Es iſt dies eine ſelten Feier, die in der Geſchichte wohl nur wenigen zarlamentariern vergönnt iſt. Dazu komm noch, daß Geheimrat Porſch ſo lange Zeit ar hervorragender Stelle geſtanden hat, wie woh niemand vor ihm. Seit dem März 1903 hat e ununterbrochen im Abgeordnetenhaus, ſpäte in der Landesverſammlung und nunmehr in Landtag das Amt eines erſten Vizepräſidenten ausgeübt. Er erfreut ſich der allgemeinen Be liebtbeit nicht nur unter den eigenen Partei angehörigen, ſondern auch unter den Angehb rigen des Parlaments aller Richtungen. Da kam auch in der Donnerstag⸗Sitzung des preu ßiſchen Landtages zum Ausdruck, als aihm den Präſident Leinert zum 40jährigen Parlaments jubiläum die herzlichſten Glückwünſche dez preußiſchen Landtages zum Ausdruck brachte, und unter dem Beifall des Hauſes ihm von allen Seiten die Glückwünſche nicht nur von den Parteiführern und den Abgeordneten, ſon⸗ dern auch von den Vertretern der preußiſchen Regierung, darunter dem Miniſterpräſidenten Braun, perſönlich ausgeſprochen wurde. Die Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtages hatte es ſich ihrerſeits nicht nehmen laſſen, in daß der der Fraktionsſitzung des Jubilars durch ein kleine Feier zu gedenken, wobei Abgeordneter Herold, auch einer der Veteranen des Parla⸗ ments und der Zentrumspartei, die herz ſten Glückwünſche nicht nur der Fraktion, ſon⸗ dern auch des ganzen preußiſchen Zentrums zum Ausdruck brachte. Er gedachte der großen und vielen Verdienſte des Jubilars um das Zentrum und die a un katholiſche Sache, rühmte ſeine Beſcheidenheit, die nie nach Ehrenſtellen ſondern die ſtets für die Intereſſen. Zum ſtark aus allen Bevölke⸗ noch in alter Eine kleine Feier im engeren Der Reichshaushalts⸗ 0 plau für 1924 Berlin, 33. März. Der Reichshaushalts⸗ plan für 1924 cuthält die Vorausſetzung der Wie⸗ derherſtellung der deutſchen Wirtſchaftseinheit. der Verwaltungs⸗ und Steuerhoheit in den be⸗ etzten Gebieten und die Vorausſetzung des Zu⸗ füße der öffentlichen Abgaben. Der ordentliche Haushalt enthält u. a. folgende Einnahmepoſten: Einkommenſteuer 1344 Millionen Mark, Umſatz⸗ ſteuer 1260 Millionen Mark, Beförderungsſteuer 320 Millionen Mark, insgeſamt aus Steuern 4004 Millionen Mark, ferner an Zöllen und Ver⸗ brauchsſteuern insgefſamt 1090 Millionen Mark, darunter aus Tabak 360 Millionen, aus Bie 126 Millionen Mark. Die Geſamteinnahmen 5 Haushalts betragen 5144 Millionen Mark, denen u. a. folgende Ausgaben gegenüberſtehen: Für ſriegsbeſchädigtenfürſorge, Militzv⸗ und Kriegs verſorgung 810 Millionen Mark, für kulturelle Zwecke insgeſamt 8,2 Millionen Mark, für werbsloſenfürſorge 600 Millionen, für ſonſtige ſo ziale Ausgaben 360 Millionen Mark. Die F. nanzyerwaltung und Steuererhebung erfordert 380 Millionen Mark, das Reichsminiſterſum d Innern 29 Millionen Mark, das Auswärti eichsarbeitsminiſte chsvertebrsminiſ gaben für Kriegsſchäden und Beſeitigunga von Kriegsfolgen in Höhe von 6 Millionen, für öf⸗ ſentliche Bauten, beſonders Waſſerſtraßen in Höhe von 440,7 Millionen, für die Abwickelung der Ruhrausgaben in Höhe von 60 Millionen, gegenüberſtehen. Den weſentlichſten Teil des Reichshaushaltsplanes bilden die Ausgaben zur Ausführung ves Friedensvertrages: Reparations⸗ zahlungen 52 Millionen Mark, Ausgleichsverfah⸗ ren 6 Millionen Mark, Beſatzungskoſten 360 Mil⸗ lionen Mark, darunter Erſatz für Perſonenſchäden 505 000 Mark, Neubauten 64 Millionen Mark Rheinlandkommiſſion 34 Millionen Mark. alliier⸗ te Kommiſſionen 18 Millionen Mark, Eutſchädig⸗ ung für Gewaltſchäden 20 Millionen Mark, für verdrängte Beamte 25 Millionen Mark, für Grenzbahnhöfe und Eiſenbahnanlagen an der neuen Grenze 20 Millionen Mark, insgeſamt für den Verſailler Vertrag 640 Millionen Goldmark 5 Heſſiſcher Landtag. Aus dem Finan:⸗Ausſchuß des heſſiſchen Landtages. Darmſtadt, 22. März. Der Finanz ⸗Ausſchuf beriet geſtern die Regierungsvorlage über die Erhöhung der Beamten⸗Beſoldung, wie ſie das Reich zum 1. April gewährt hat. Die Regierung verweiſt in der Begründung ihrer Vorlage dahin, daß ſie gegen dieſe vom Reich vorgenommene Handlung ernſthafte Bedenken erhoben hat und für die ſtärkere Aufbeſſerung der unteren Grup⸗ pen der ſoziaſen Zula en eingetreten ſei. Auch die Vertreter der einzelnen Fraktionen waren einig in der Auffaſſung, daß die vorgeſehene Er⸗ höhung ungenügend ſei. Die Vorlage fand An⸗ nahme. Es folgte das Geſetz über die Kreis⸗ und Provinzial⸗ Umlagen. Darnach erheben die Kreiſe im Bedarfsfalle direkte Steuern laut Grundge⸗ ſetz des Gewerbebetriebes. Dieſe Steuern wer⸗ den als Zuſchläge zu den Gemeinde⸗Steuern er⸗ oben. Ihre Höhe wird alljährlich durch den Kreistag beſtimmt. Trotz mancherlei Bedenken wird durch das Geſetz nicht etwa eine neue Steuer geſchaffen, ſondern nur für die ſeitherige Kreisumlage eine andere Form gewählt. Bei der Beratung des Ausfuhrgeſetzes zum Finanz⸗ ausgleich wurde wegen der Bedenken, die gegen einzelne Artikel beſtanden, die Abſtimmung aus⸗ geſetzt.— Der Entwurf eines Geſetzes über die Ruhegehaltsverhältniſſe der heſſiſchen Staatsbe⸗ amten wurde ohne Debatte angenommen. Kleine Nundſchau. Die Weltabrüſtungskonferenz. Im Weißen Hauſe wird erklärt, daß Präſident Coolidge gegen die Einberufung einer Weltabrüſtungskonferenz 15 wie ſie in einer Entſchließung des Repräſen⸗ zantenhauſes befürwortet wird. Er ſei der An⸗ cht, daß das dringendere Problem gegenwärtig der wirtſchaftliche Wiederaufbau ſei, und daß erſt nachher an die Abrüſtungsfrage herangetreten werden könne. Verkehrsſtreik in London. Alle Straßenbahn⸗ nd Autobusangeſtellten ſind in London in den reik getreten. Infolgedeſſen entſtand kurz vor Einſtellung des Verkehrs am Samstag ein ſtar⸗ r Andrang der Theaterbeſucher und des übrigen ät heimkehrenden Publikums auf dieſe Ver⸗ ehrsmittel. Bisher machte ſich der Streik nur für die Nachtarbeiter unangenehm fühlbar. Seine volle Wirkſamkeit hat ſich erſt geſtern vormittag entfaltet für die Geſchäftswelt und nachmittags Für die Tauſende, melche zur Teilnahme an Juß⸗ 2 Vn 5 Roman von Ed. Wagner. 82 Machdruck verboten.) Sie machten ſich wieder an ihre Aufgabe und lieder die Arbeit ſelbſt noch bei Licht fort. Ihre Ueberraſchung und ihr Unwille erhöhten ſich immer mehr, denn ſie fanden, daß Hadd dieſe Betrügereien 0 ſeit Jahren bei allen Pachtungen betrieben atte. Endlich ſtanden ſie beide, wie von einem ge⸗ meinſamen Drange erfüllt, auf und ſahen ſich ein⸗ ander an. „Es ſind Tauſende von Pfunden, welche Hadd zurückbehalten hat!“ rief Sir Archy. „Und dies iſt nur unſere erſte Entdeckung!“ ver⸗ ſetzte Roſamunde.„Der Mann, welcher eines ſol⸗ hen Betrugs und Raubes fähig iſt, iſt imſtande, toch viel mehr„ tun!“ „Wir 10 5 auf der richtigen Fährte, Roſa⸗ munde“, ſprach Sir Archy.„Du haſt mir die Au⸗ zen geöffnet. Ich werde nun nicht mehr ruhig zu⸗ ſehen und warten, bis die drohende Gefahr mich in den Abgrund ſtürzt. Obgleich die Summe, welche hadd von dem Zins veruntreut hat, groß zu ſein cheint, ſo wird ſie doch auf meine 17 bei hm keinen weſentlichen Eindruck machen; aber die Fatſache der Unterſchlagung, die wird uns 1 0 Und vielleicht entdecken wir, wie du ganz richtig neinſt, auch noch in anderer Beziehung Be⸗ ſrügereien“. Mährend ſie noch ſo ſprachen, erſchien ein Diener, belſſer Mr. Amos Hadd und Mr. Jaſon Hadd an⸗ neldete. Sir Archy verſchloß die Papiere und Bücher in iinen Schrank und dann ging er mit ſeiner Tochter zu den unwillkommenen Gäſten. Der Ab itrator bemerkte gleich beim Eintritt ſes Barons die Veränderung in deſſen Weſen, ſenn dieſer hatte etwas von ſeiner Niedergeſchlagen⸗ eit und Hoffnungsloſigkeit verloren; ſelne Augen llickten feſt und entſchloſſen und in ſeinem Beneh⸗ nen zeigte er wieder 110 alte Würde. „Seine Stimmung wird abwechſelnd von l ung und Mutloſigleit getragen“, dachte der Pro⸗ hob, um die Einkre⸗ nie Hoffnung iſt v beachtlichen Vorſchlag: 8 7 men, um jedes Eingreifen Arueitsloſer zu hindern. Die Moderniſierung der Türkei. Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Konſtantino⸗ pel hat die Nationalverſammlung den Frauen das Stimmrecht gewährt. Wie das Blatt weiter us Konſtantinopel berichtet, wird das Alkohol⸗ verbot demnächſt aufgehoben. Bier und Wein dürfen bereits wieder verkauft werden. Die Branntwein ⸗Deſtillation wird von der Regie⸗ rung kolitrolliert werden. Nach einer Erklärung des Finanzminiſters iſt die Regierung im Prin⸗ zip für die Einführung des Alkohol⸗Monopols. Schont die Weidenkätzchen! Mit dem Beginn der Frühjahrswanderungen in die Wälder und zu den Ausſichtspunkten innerhalb des Rheingau⸗ kreiſes macht ſich auch wieder die Wahrnehmung bemerkbar, daß ſeitens der Touriſten und Aus⸗ flügler die Salweiden durch Pflücken von Sträu⸗ ßen ſtark beſchädigt werden. Da dieſe Sträucher für die Bienenzucht ſehr wertvoll ſind, haben die Bienenzüchter hiergegen Beſchwerde erhoben. Die Bürgermeiſter der betreffenden Orte erſu⸗ chen deshalb dringend, derartige Beſchädigungen an Weiden zu unterlaſſen. Förderung der Produktion Von Dr. Reinhard Mumm, M. d. R. Wer die politiſchen Fragen nicht nur mit der Brille des Parteipolitikers anſieht, fragt unab⸗ läſſig, was iſt im Intereſſe des Ganzen not? Ue⸗ ber allen Standeswünſchen ſteht die Erhaltung der Geſamtheit. Iſt's für die Geſamtheit nötig, ſo muß Einzelnes leiden. Meiſt aber iſt die enge Auffaſſung, die nur an den eigenen Stand denkt und ſich freut, wenn es dem anderen Stande ſchlecht geht, überaus kurzſichtig. Wer organiſch denkt, weiß, daß, wenn ein Glied leidet, das Ganze leidet. Es muß daher der in den Städten weit vor⸗ handene blinde Trieb, auf die Landwirtſchaft zu ſchelten, auf das rechte Maß zurückgeführt werden Gewiß ſind die Landwirte ſündige Menſchen, ſo gut es die Arbeiter und die Arbeitgeber, die Handwerker, die Beamten und die Gelehrten ſind. Aber damit, daß man einzelne unleugbare Schä⸗ den hervorhebt, ſchafft man nur ſchiefe Urteile. Es iſt mir unvergeßlich, was mir vor man⸗ chen Jahren einer der erſten Führer der deutſchen Landwirtſchaft unter vier Augen ſagte:„Käme ich zu der Ueberzeugung, daß der Untergang der Landwirtſchaft für unſer Vaterland erforderlich iſt, ſo würde ich für die Vernichtung der deur ſchen Landwirtſchaft kämpfen. Aber weil ich weiß, daß für unſer Vaterland eine ſtarke Land wirtſchaft nötig ing, kämpfe ich für die Landwirtſchaft.“ N Wir Deutſchen, in unſerer nun offenbar ge⸗ wordenen Armut, können nicht unſere Nahrung aus dem Auslande beziehen. Sie muß uns im eigenen Lande wachſen. Schlimm genug, ſchon wieviel Wolle und Baumwolle, Kakao, Reis, Tee ö und Kaffee wir aus dem Auslande beziehen müſ⸗ ſen. Hoffentlich haben wir bald wieder ſoviele Zuckerrüben, daß wir halb Weſteuropa, wie vor dem Kriege, mit Zucker verſorgen können! enger wie je zuſammengepfercht, müſſen jedes brauchbare Hektar Land bis aufs äußerſtt ausnutzen. Darum muß unſere Landwirtſchaſt rentabel bleiben, müſſen wir Oedländereien kulti, vieren, müſſen die nötigen Dünger beſchaffen können. Für letzteres macht einer der weiteſtblickenden Führer der deutſchen Landwirtſchaft, der Reichs⸗ tagsabgeordnete Pächter Schiele, ſoeben einen geveus, denn ich habe nicht ſo viete Juyre umſonſt gearbeitet. Mein Netz iſt ſtark und ich gehe vor⸗ ichtig zu Werke. Er wird mir nicht, ent⸗ wiſchen!“ Hadd verhütet weitere Eventuali⸗ täten. Das Benehmen des Adminiſtrators war, als Sir Archy und Roſamunde in dem Empfangszim⸗ mer des Schloſſes erſchienen, wenn auch nicht ſo ſcherl wie ſeine Gedanken, doch das eines Herr⸗ hers. Die ganze Niedrigkeit ſeines Charakters trat un⸗ verhüllt zu Tage. „Setzen Sie ſich, Miß Roſamunde“, ſagte er und zeigte auf einen Stuhl, als die gegenſeitigen Begrüßungen vorüber waren.„Sträuben Sie ſich nur nicht gegen meine Anordnungen, Sir Archy. Sie müſſen Jaſon und mich behandeln wie Mit⸗ glieder der Familie— hahaha! wie Mitglieder der Familie, jawohl!“ f Eine nicht zu verkennende Brüskierung lag in des Adminiſtrators Ton, aber Sir Archy fühlte ſeine Ohnmacht, dies zu ahnden. Er trat, ohne zu antworten, an die Seite ſeiner Tochter, welche ſah, daß ſein Geſicht blaß geworden war und er vor Zorn und Aufregung zitterte. Ein ſchadenfrohes Lächeln umſpielte Hadd's Lip⸗ pen, der ſich hequem in ſeinem Stuhle zurechtſetzte und ſeine Blicke wieder auf Roſamunde richtete. „Ich bitte um Entſchuldigung, Miß Roſa⸗ munde,“ ſagte er, daß ich nicht unverzüglich Ihre Bitte um meine Kontobücher dieſen Morgen ge⸗ währt habe. Aber ich konnte erſt gar nicht begrei⸗ en, daß Sie Ihr hübſches Köpfchen mit trockenen, baubigen Rechnungen verwirren wollten. Wenn es noch eine Nachfrage nach dem neueſten Roman ge⸗ weſen wäre,— aber Kontobücherl Ich kann kaum Ihre W Laune faſſen. Doch als ich es mir durch den Kopf gehen ließ, daß es 99 0 doch wohl 805 voller Ernſt damit ſein möchte, beeile ich mich, ihnen die Bücher durch meinen neuen Sekretär zu ſenden. Ich glaube, die Rechnungen kamen Ihnen ebenſo ſpaniſch vor wie früher Ihrem Vater, nich e,, a 1 er Wir, leine Hand auf die Schulter ſeiner Tochter und bringt dreihundert ſetzt, dieſe Kornzertiſikate diskontiert zu erhalten. Alſo:„„ i e 1. Der Landwirt X. ſtellt ein oder mehrere Kornzertiſikate lautend auf je 20 Zentner marktgängige Ware aus. Land wirtſchaftliche Korporationen ſammeln dieſe Zertifikate und übermitteln ſie nach Einhaltung einer Solidarhaft an die Stick⸗ ſtoff⸗Kali⸗Phosphor⸗Werke, welche auf Grund einer verabredeten Relation liefern. N „Die Induſtrie reicht die Kornzertifikate der Landwirtſchaft bei der Reichsbank ein. Dieſe diskontiert ſie.“ 10 f Bei der unleugbaren Kreditnot unſerer Land⸗ wirtſchaft in der Gegenpart iſt der Vorſchlag von den verſchiedenſten politiſchen Seiten gut auf⸗ genommen worden. ſerer Wirtſchaft und damit die Annäherung an Die Intenſivierung un⸗ das Ziel, daß wir die Nahrung für unſer Volk im eigenen Lande ziehen und eine aktive Han⸗ delsbilanz gewinnen, iſt ſo wichtig, daß man je⸗ des brauchbare Mittel zu dieſem Ziel wird be⸗ grüßen müſſen. Förderung der Landwirtſchaft iſt heute keineswegs nur Standespolitik, ſondern genau ſo eine nationale Politik, wie es die Er⸗ haltung der Beamtenrechte, die Geſundung des Mittelſtandes und die Hebung des Arbeiterſtan⸗ des iſt. Die Geburtsziffern des Jahres 1923, von denen allerdings bisher nur Einzelziffern vorliegen, reden eine ſo erſchreckende Sprache, daß alles getan werden ſollte, um die Geſundung des deutſchen Volkes an Leib und Seele zu fördern. i Frühlingsahnen Von Sophie Wagner. Hier oben in der alten Bibliothek iſt es ganz ſtill. Das Treiben und Haſten des Straßenver⸗ kehrs dringt nur verworren an mein Ohr. Aber der freche, wilde Märzwind tobt ums Haus und pocht an allen Fenſtern. Ob er mich necken will, weil ich hier ſo einſam mitten in der Wiſſenſchaft vergangener Jahrhunderte ſitze, die in den vie⸗ len Schriften und Büchern gewahrt iſt? O, es iſt ſchön hier, nur Bücher um ſich, kleine, ſchmale Bändchen und dickleibige Koloſſe. Aber der Wind läßt einem keine Ruhe. Er rüttelt an den Fen⸗ ſtern und wie ich auſmache, um zu ſehen, was er will, zauſt er mich übermütig im Haar und tollt pfeifend und larmend davon. Doch... hat er mir nicht leiſe, zarte Töne ins Ohr geflüſtert? Sicher... ich meine, ich müßte das Klingen noch hören. Und auf den Giebeln und Dächern der alten Stadt blinkt Sonnenſchein. Und die Türme der Kirchen deuten gegen einen klaren, blauen Himmel, an dem nur kleine, weiße Wölk⸗ chen ſchweben. Da weiß ich, was der Wind wollte.„Komm'!“ hat er geſagt.„Komm' her⸗ aus, es will Frühling werden!“ Und ein ſehn⸗ ſüchtiges Verlangen ſteigt in mir auf:„Ja, hin⸗ aus ins Freie! So wandern denn die Folianten in Reih und Glied zurück und ſehen mich mit ihren ſteifen, ſchweinsledernen Rücken ganz verdutzt an. Was hat ſie nur? hinab, i Ich aber ſteige die breite Treppe über die einſtens tagtäglich eine große Schar wißbegieriger Schüler ſittſam oder wohl auch manchmal nicht ſittſam in das Schulzimmer geſchritten ſind, und trete auf die Straße. Rings lärmt das Alltagsgetriebe mit ſeinen tauſend Sorgen und Kleinlichkeiten. Mich aber drängt es hinaus vor die Tore. Durch die Anlagen ſchreite ich und durch die ſtillen Straßen des Weſtens, wo in winterſtillen Gärten die großen, prächtiger Villen liegen, in denen der Wohlſtand wohnt Noch weiter hinaus in die Vororte, um dann endlich unſer Großſtadtmeer hinter mir zu haben Nun gebe ich wieber den n n 2 ſagte: „Geh und hole das Blatt Papier aus der Biblio⸗ thek, welches du abgeſ eben haſt, Roſamunde!“ Das junge Mädchen eilte, den Befehl ihres Vaters auszuführen und kam bald mit dem ge⸗ wünſchten Papier zurück, welches ſie Sir Archy überreichte. „Ich will Ihnen nun an Stelle meiner Tochter antworten, Mr. Hadd“, begann der Baronet.„Die Rechnungen waren wohl ſpaniſch für mich, als ich ſie bei Ihnen durchſah. Unglücklicherweiſe wurde ich nicht zu Geſchäftsſachen herangebildet, und ich glaube, daß Ihre Auseinanderſetzungen und Erklä⸗ rungen nur dazu beitragen konnten, mich zu ver⸗ wirren. Dagegen habe ich heute mit meiner Toch⸗ ter einen Teil der Bücher wieder geprüft und darin mehrere 1 erhebliche Unrichtigkeiten gefunden!“ „Wirklich?“ meinte Hadd, die Augenbrauen hoch⸗ ziehend.„Vielleicht beruhen dieſe„Unrichtigkeiten“ nur auf einem Mißverſtändnis Fi dee herbei⸗ geführt durch Ihre Unkenntnis, Sir Archyl! „Sie ſolllen ſich ſelbſt richten“, ſagte der Baronet ernſt.„Mein Kellermeiſter machte heute die Tour nach den Farmen, um von den Pächtern die Höhe der Zinſen zu erfahren. Er brachte mir die ge⸗ wünſchte Auskunft, ſorgfältig aufgeſchrieben; ich verglich dieſe Aufzeichnungen mit den betreffenden Pöſten. in Ihren Büchern und fand eine nicht uner⸗ hebliche Verſchiedenheit darin.“ i Des Adminiſtrators Geſicht entfärbte 5 und ſeine Augen rollten unruhig in ihren Höhlen, ſo daß Jaſon, der dieſe Veränderung bemerkte, beſorgt wurde und ſeinen Vater forſchend anblickte. „Hören Sie nur auf die Zahlen, Mr. Hadd“, uhr Sir Archy fort.„Was ſagen Sie zu dieſer ifferenz? Die Dale⸗FJaym iſt verpachtet für zwei⸗ e Pfund Sterling jährlich; Sie aber haben as Einkommen derſelben in den Büchern auf nur ſiebzig Pfund angegeben; die Gilliflower⸗Stelle Pfund im Jahre ein, Sie da⸗ ihrt mit einhundert P pachtet für zſpeihundertu Ihre egen haben ſie aufge 1 0 11 ünf g er Eben der chen und ein herbe⸗ friſcher Erdgeruch liegt in der Luft. Der kleine Wald im Weſten ſchim⸗ mert violett. Sicher ſchwellen die Knoſpen ſchon. Und da, die Weiden am Bache tragen ſilbergraue Kätzchen. Ich kann's nicht laſſen, ein paar abzu⸗ ſchneiden. Im Weſtergehen fumme ich ein fri⸗ ſches, kleines Lied vor mich hin. So muß es ſein in den Märztagen: ſtürmender Wind, Son⸗ nenſchein und Lieder. Und vor den Toren der Vaterſtadt muß man hinſchlendern und die Flu⸗ ren grüßen, weil halt jetzt der Winter vorbei iſt, weil es Frühling werden will. Ja, es will! Der Wind kann es gar nicht laſſen, immerfort hinaus⸗ zuinbeln: Frubling wird's! Frühling wird's! Die Bäume hören es, ein mächtiges Freudegefühl ſteigt in ihnen auf. Der Lebensſaft drängt in ihre lleinſten Aeſtchen und Spitzen, daß ſie ſich tark fühlen und die altersgrauen Köpfe ſchüt⸗ teln. Solbſt le Zypreſſen des Friedhofes dort wiegen ihre Wipfel nach der Melodie des wil⸗ den Märzwindes. Der hat gar keine Nuhe und 1 10 wieder über die Fluren und über ie Stadt und ſchmeichelt un!: Frühli b ſchmeich ud lockt: Frühling Durch die hügelige Vorortlandſchaft gehe i hin. Und öfters wende ich den 00 fa en Taunus dort einen ſchadenfrohen Blick zuzuwer⸗ fen.„Der alte Win ler, in ſeiner Schwäche, zog ſich in rauhe Berge zurück.“— Ja, dort drüben hockt er. Armſelig und traurig ſchauen die paar weißen Flecken aus. Unter und laſſe mich überſetzen. Der Fluß geht woch hoch. Und die ſchmutzig grauen Stellen ha⸗ ben etwas Ungebärdiges, Wildes. Die Sonne, die ſchon tief im Weſten ſteht, umgibt die alte Gerbernmühle mit mildem Schein. Einen ſtillen Gruß ſende ich dem Orte zu, wo Goethe einſt ſeine Marianne kennen lernte. Längs des Mains ſchreite ich weiter und kann mich gar nicht ſatt ſehen an dem kieben, vertrauten Bild der Stadt, auf deren Dächer Sonnenſchein ſprüht, und über die der Wind brauſt, unermüdlich ſein neues, al⸗ tes Lied ſingend. Und als ich über die Brücke gehe, ſchaue ich noch einmal ins Sonnenlicht hin⸗ ein und grüße den blauen Himmel. zum Dank für den ſchönen Vorfrühlingstag. Dann bin ich wieder im Menſchengewühl, in engen Straßen, „wo einſtens an Frau Ajas Hand Jung⸗Wolf⸗ gang hingegangen“. Daß ich heute ſchon drau⸗ zen vor den Toren ein Ahnen vom Frühling ge⸗ ſpürt habe, will mir faſt als Traum vorkommen. Aber ich habe ja die Weidenkätzchen noch. Die ſollen nun inmitten der Bücher und Schriften prangen, damit ich nicht vergeſſe, daß bald der Frühling kommt, auch hier in die große, olte Stadt kommt, wo er dann das Grün und die Blumen blühen läßt.. farbenprächtige, duftige Primeln und Veilchen Scherz, Humor und RNätſelraten Gauß, der berühmte Mathematiker, war einmal bei einem Fabrikanten zu Gaſt. Beim Mittagsmahl erhebt ſich der unreife, aber ſehr ſelbſtbewußte Sohn des Gaſtgebers und richtet an den weißhaarigen Profeſſor die eigentümliche Frage:„Iſt es wahr, Herr Profeſſor, daß Sie in Ihrer Jugend—— Kühe gehütet haben?“— „Ganz recht, mein jjunger Herr,“ antwortete ruhig der alte Profeſſor,„aber ſeitdem beſitze ich eine unſchätzbare Gabe, nämlich die——“ dabei faßte ir den jungen Neugierigen ſeſt ins Auge,„jedes lieben. vertrauten Wm richte zu einem ſolchen„Verſehen vorziehen, dieſelben zu einer dar ſo iſt es mir auch recht. An dem Tage aber, kann man wohl annehmen, daß d ue; a vielleicht viel ſchlimmere ſich finden werd 0 0% ec N 10 0„ 0 ſtindvieh ſchon von weitem zu erkennen!“ * r rt el tauſend Pfund jährlich vermietet, für mich gehuch ſind bloß fünfhundert Pfund. So geht es weite durch die ganze Liſte hindurch, Mr. Hadd. Un Taufende von Pfund Sterling haben Sie mich all jährlich betrogen, ſeit ich im Beſitz der Güter bin Sie wiſſen, in welche Klaſſe das Landesgeſetz dieſſ Art Vergehen ſtellt; Sie wiſſen auch, welche Straf dasſelbe dafür vorſchreibt!“ Er heftete ſeinen Blick e den Adminiſtra⸗ tor, deſſen Geſicht, eigentümlich genug, ſich auf klärte und die frühere Farben wiedergewann. Dei klar blickenden Roſamunde 1 es gewiß, 150 Hadd eine viel ſchlimmere Entdeckung befürchte hatte als dieſe. „Unbegreiflich, wie ſich ein ſolches Verſehen iy meine Rechnungen einſchleichen konnte,“ ſagte Hadd,„ich bin doch immer ſo vorſichtig und genau.“ „Es iſt ſeltſam in der Tat!“ verſetzte der Barone ſofort.„Ich bin wirklich neugierig, was die Ge⸗ ſagen werden das jahrelang gemacht murde.“ Der Adminiſtrator ſtand auf und nahm ein drohende Haltung an. „Wenn Sie die Fehler von der Seite eines Ver⸗ ſte kei betrachten, Sir Archy,“ ſagte er,„ſo können ie leicht e werden; Aurel 921 8 Ader reitſache zu machen, Sie die Sache der Oeffentlichkeit übergeben, werde ich Sie gerichtlich hinausſetzen laſſen und von dem Schloß Beſitz nehmen. Wie f jährlich, welche. wie es ſcheint, ich für Sie zu be⸗ rechnen unterlaſſen habe, ändern an Ihrer Ver⸗ ſchuldung ſo viel wie gar nicht.“ ie paar Tauſend Sir Archy erkannte die Wahrheit dieſer letzten 1 Er war in einer nur mühſam be⸗ herrſchten Auf ö das Papier krampfhaft umſchloſſen, aber dennoch entgegnete er ruhi 1 5 regung und ſeine zitternde Hand hielt „o ein„ehen wie dieses gefunden if, auch noch 15 Ich ſteige zum Main hin⸗ was ö mir iſt ein Bild von Guter Rat.„Sagen Sie mir bitte, Herr Dok⸗ tor, was ich tun ſoll. Mein Mann ſpricht des Nachts ſo oft im Schlaf!“—„Sie müſſen ihn auch einmal am Tage zu Wort kommen laſſen!“ 0 i Schachtel⸗Rätſel. So weißt du, was der Pflanzenſammler hat. Fioügſt du das Wort herum um eine Stadt, 1 In eine Medizin füg' einen Aſt, Worauf du eine andre haſt. Buchſtabenrätſel. Mit„i“ glänzt's in ſtrahlender Helle hernieder. Mit„e“ kehrt's nie wieder. 5 Ein„l“ hinan, pflegt viele ſie zu melden. Aus Rah und Fern. Gundheim, 22. März. den. Gemarkung Gundheim Im übrigen gelten die üblichen Beſtimmungen. Gimbsheim, 21. Märd, „Sande“, die eine Zierde den unter Anderen dem Landwirt Franz Rahn die ganzen Obſtbäume angeſägt. Ebenſo wurden dem Landwirt(g. Muth 14 Obſtbäume angefügt. größere Für die Ermittelung der Täter ſind ſcheinen der Sachverſtändigengutachten erfolgen. a Dahier iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche amts tierärztlich feſtgeſtellt wor⸗ Das verſeuchte Gehöft des Ignatz Schrei, ber dahier wurde zum Sverrbezirk erklärt. Die iſt Beobachtungsgebiet. Rohe Obſtbaumfrev⸗ lex haben in den herrlichen Obſtßaumanlagen im unſerer Gemarkung ſind, bedeutenden Schaden augerichtet. So wur⸗ igen nach Bekanntwerden de f vor Oſtern entweder in Paris, London oder Brüſ⸗ ſel ſtattfinden werden. Der engliſche Delegierte in der Reparationskommiſſion, Bradbury, ſei in er vorigen Woche mit den britiſchen Sachverſtän⸗ digen in ſtändiger Fühlung geblieben. Er werde de an den Beſprechungen der Sachverſtändigen mit der engliſchen Regierung teilnehmen. Der„Temps“ bezeichnet die Gerüchte von einem Garantiepakt zwiſchen Deutſchland, Frank⸗ reich und England nach Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund als ein Märchen. Es würde kein Schritt von ſeiten Englands und Belgiens in der Reparations⸗ und Sicherheitsfrage vor dem Er⸗ 15 Bradbury abgereiſt. London, 24. März. Der engliſche Delegierte in der Reparationskommiſſion, Bradbury, iſt ö geſtern abend in London eingetroffen. Sie iſt im Kampf der Stolz gar manches Helden; ö * Annahme der Finanzgeſetze in Frankreich. Paris, 24. März. Nach der Annahme der Finanzgeſetze im Senat und der Prüfung durch die Kammer wurden die Entwürſe mit 370 gegen 172 Stimmen angenommen. Die Finanzmaßnah⸗ men erlangen ſomit nach der Unterſchrift Mille⸗ rands Geſetzeskraft. **. Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen. London, 23. März. Das Arbeitsminiſterium teilt mit, daß die Zahl der Arbeitsloſen am 10. März 1 113 600 betrug, d. h. 21 142 weniger als am 3. März und 172 023 weniger als am 1. Ja⸗ nuar 1924. 0 Von entrums partei Die Ver- trauensleute-VBerſammlung vom letzten Sonntag im„Frelſchütz“ war gut beſucht. Alle Einzel⸗ heiten fanden ſochlichſte Erledigung. Das eine kann heute ſchon geſagt werden, daß die Zentrums⸗ partei bel der kommenden Wahl ihre Stärke aufs neue beweiſen wird. Ueber den Verlauf Wirkung vom 3. März 1924 verfügt. wird wieder ein großer Teil der Angeſtellten der erſten Vertrauensleute⸗Verſammlung werden wir in der morgigen Nummer noch näher berichten. “ Krankenverſicherung des kathol. kaufm. Vereins. Die Erweiterung der Krankenverſicherungspflicht auf monatlich Mk. 200.— Stelleneinkommen iſt durch Verordnung des Relchsarbeitsminiſters vom 29. Februar mit Damit verſicherungspflichtig und bleibt es nach Ueber⸗ ſchreitung dieſes Einkommens weitere 3 volle Monate. Ein Gebot der Stunde iſt die Ver⸗ ſicherung gegen Krankheit. Wer heute bel dem beſcheidenen Einkommen außer dem Lebensunter⸗ 9 halte auch noch Arzt⸗ und Arzzmeikoſten beſtreiten ſoll, der dürfte oft genug in die ſchwierigſten Verlegenheiten geraten. Das gilt nicht nur für Beamte und Angeſtellte; auch Selbſtändige und Gewerbetreibende müſſen heute mit unvorherge⸗ ſehenen Ausgaben rechnen. Es wäre kurzſichtig gehandelt, wollte man an dleſer Tatſache vorbei⸗ ſehen. Die Krankenkaſſe der kathol. kaufm. Vereinigungen Deutſchlands mit dem Sitz in Hannover iſt die billigſte und leiſtungsfähigſte aller Krankenkaſſen, in welcher Selbſtändige, Beamte und Angeſtellte ſich und ihre Familien verſichern können. Die Kaſſe gewährt volle ärztliche und zahnärztliche Behandlung uad volle Arznei für Kaſſenmitglieder und Angehörige, 1 Krankengeld bis zu Mk. 4.— täglich und Sterbe⸗ Geldbeträge als Belohnung ausgeſetzt.— Zur ö allgemeinen Augenweide guf dem Rathaus bezogen.— Beim Ausweichen zerunglückt iſt ein Automobil. Das Auto wich zwei Radfahrern aus, fuhr eine Telegraphen⸗ ſtange um, die Inſaſſen wurden herausgeſchleu⸗ dert, kamen zum Glück jedoch ohne ernſtliche Ver⸗ letzungen davon. Das ſchwer beſchädigte Auto wurde mit einem Laſtauto nach Ludwigshaſen gebracht. Eberſtadt b. Darmſtadt, 21. März. In das hieſige Rathaus wurde nachts von einem Unbe⸗ lannten eingebrochen. Verſchiedene Altenſchränke und Schreibtiſche wurden erbrochen. Die Beute beſtand jedech nur aus 10 Goldmark. Die in Obergeſchoß gelegene Gemeindekaſſe wurde von dem Einbrecher nicht erbeutet, da er anſcheinend geſtört wurde. Die Vermutung liegt nahe, daß es ſich hier um denſelben Einbrecher handelt, der in der letzten Zeit Einbrüche in den Rathäuſern der umliegenden Ortſchaften verübt hat. Frankenthal, 22. März. In der Nacht vom 18 auf 19. März wurde ein Mann von Großniedes⸗ heim auf der Landſtraße Frankenthal⸗Beinders⸗ heim von 2 unbekannten, anfangs der 30er Jahre ſtehenden mittelgroßen Mannesperſonen, die mit Mänteln bezw. Ueberziehern bekleidet waren, tät⸗ lich angegriffen und ihm 2 Notizbücher mit Auf⸗ zeichnungen über elektriſche Anlangen und Land⸗ wirtſchaft, ſowie ein kleiner Geldbetrag mit Ge⸗ walt abgenommen. Frankenthal, 23. März. Der Oberſchweſter bom Städtiſchen Krankenhaus wurde das Ver⸗ dienſtkreuz für 20 jährige Tätigkeit im Dienſte des Roten Kreuzes verliehen und von der Vor⸗ ſtandſchaft des Zweigvereins des Bayeriſchen Landesvereins vom Roten Kreuz überreicht. Bolanden, 23. März. Pferd des Milchhändlers Schäfer. Der geſamte Inhalt der Milchlannen ergoß ſich auf die Stra⸗ ße, außerdem gingen 250 Eier, die ſich auf dem Wagen befanden, zu Grunde. Albsheim, 22. März. In Lebensgefahr gerief der Chauffeur eines nach Grünſtadt fahrenden Perſonenautos. Das Auto überſchlug ſich beim Nehmen einer Kurve, der Chauffeur wurie her⸗ ausgeſchleudert, kam jedoch wie durch ein Wun⸗ der mit leichteren Verletzungen davon. Das Auto ſelbſt erlitt ſchwere Beſchädigungen. Berlin, 23. März. Schloß„Fröhliche Wiederkunft“ des Herzogs Ernſt 2. von Sachſen⸗Altenburg in Wolfersdorf ein und erbeuteten zahlreiche wertvolle Silberge? Berzelius 8, 8,6% Hicsch Kupfer Bochumer Bergb.]— 48, Hipdriehs Auffm. genſtände. Igel. Geſandter Tuſar. Berlin, 24. März. Am Samstag aben iſt ganz plötzlich der Geſandte der Tſchechoſlowa kei, Vlaſtimil Tuſar am Herzſchlag geſtorben. Herr Tuſar war wohl herzleidend, jedoch nicht akut erkrankt. Er hatte noch geſtern abend an einer offiziellen Veranſtaltung teilgenommen. Beileidsſchreiben zum Tode Tuſars. Berlin, 24. März. Reichspräſident Ebert richtete an die Witwe des verſtorbenen tſchechi⸗ ſchen Geſandten Tuſar ein Beileidsſchrelben, des⸗ gleichen Reichskanzler Marx im Namen der Reichsregierung ſowie Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann. der engliſche Botſchafter Lord d Abernon wies in ſeinem Beileidsſchreiben da⸗ rauf hin, daß Tuſar einer der fähigsten europäi⸗ ſchen Staatsmänner geweſen ſei. 5 1. Ein Bericht Dr. Schachtsd 1. wyork Herald“ will in P lende und Herzensfreude ift der Storch eingetroffen und hat ſein altes Neſt Dieſer Tage ſcheute das Einbrecher drangen in das Gelsenberg 58,649, Karlsrh. Maschtb. Harpsner 64,54,% Keram. Werko Kali Aechersleben Mannesmann Breuer& Co, St. ö Cement Heidelb. 18,711, do 100% Berliner Kursbericht. Mitgeteilt von der Darmstädter und Nationalbank ö(Zweigniederlassung Wornis) Die Notierungen verstehen sich in Billionen Proz. 20. 22. Deutsche Staatspapiere m Licht u. Kraft 9,79, in Prozenten 20.] 22. Dollarsch. Anw. Goldanleihe 5 Reichsanleihe 4 1 9 U„ 0 Eisenbahn⸗Aktien Schiffahrt-Werte Ant 1500 1, e 30.5 28,1 Holzmann Ph. 3,4 38,4 Dar 780 ö 5 13.2 Hohenlohe 35,0038,8 dordd. Lloyd 6 6, Kostſeimer Seh. 15 0 le l ö Kali Aschersleb. 15,0157 Bank-Aktien Köln Rottweil 9.7 8,0 Borlin. Handeleg. 87,0 Lahmeyer 18,712, Darmstadt. Ban 18,5 Laurahütte 14,714.00 Deutsche Bank 10,2 Mannesmann 75,7370 Dresdner Banle 6,7 Mapstelder 10,2 9, 1 2 Oherschl. Eis- Bedſ.22, 721,5 Industrie Aktien„Eis Ind(Caro) 20,526, Adler& Oppenh. 115 Phönix Bergbau 31,7310 Adler werke 2.7 Rhein. Stahlwerkſ33, 233,5 Allg. Elektr.-Ges. 10, Rombacher Hütte 20,1020, Aschaff. Zellstoff] 25,0 Ritgerswerke 15,614,8 Augsb Nbg. Msch.] 30,0 Sarotti 1,80 1,0 Bad. An. u. So. F.] 16,3 Schuckert Nürnb. 38,034, Becker Stahl 9,2 Siemens Halske 29,0038, 1 Kohle 9,2 9% Zellstoff Waldh. 11,1110, Bergmann 16,6 Berl. Karlsr.Msch. 91,58 hem. Griesheim 18,5 daimler Motor 4,0 beutsche Lux. 43,0458 Elberfeld. Farben 15,7150 Es. Bad. Wolle 19,017,3 Eschw. Bergw. 71,0069, Gelseuberg 52,2/50,1 Ges. f. elekt. Unt. 17,7 17.1 Gritzner Masch. 33,2300 Hansa Lloyd 1,80 1,6 Harpener Bergb, 65,0 63.0 NMichtamtlich Benz 4,7 4.2 Schebera Frankfurter Kursbericht. Bank-Aktien 20. a 20. 22. Dingler Zweibr. 5,2 Barm Bankverein] 3,9 3,0 Presdn Schnellp-f 2/2 Berl. Handelsges. 37,580, 50 Pürkoppw. Stgt.— Darmst. Nation. B. 10,5 9, Eisen w.K'lautern 2,3 Deutsche Bank 10,510, Elberfelder Farb. Deutsch Vereinsb 1“ 1,0 Esslinger Masch. Diskonto-Ges. 13,0011, Ettſingen Spinn. Dresdner Bank 6,2] 5,9% Filztabr. Fulda Westbank 0,8 0, Faber& Schleich. 5 5 Goldschmidt Eisenbahn-Aktlen und Ganz Mainz Schiffahrts-Werte Gasmotor Deutz Schantung E. B. 10 Gritzner 0 Holzverkohlung Hapag 30,5028, 27 e Norddt. Lloyd 6.0 6, Heddernh Kupter Alti Hoch- u. Tietbau Bergwerks-Aktien zehst. Farbw. Buderus Eisenw.] 16,515, Junghans Deutsch-Luxemb 46,545, Krauß Lok. Eschweil. Bergw. 71,568, Kammg K lautern 4 2 — 13,9 Klein, Schanzlin „ Westeregeln 22,020,% Knorr Heilbronn Lothringer Hütte]— 4, Konserven Braun — 35,2 Lech Oberbedarf 28,521, 5% Leder Fahr. Obereisen(Caro) 22,029,„ Rothe Phönix 32,0081, 0„ Spicharz Rheinstahl— 33, Ludwigsh. Walz. Riebecl—(— Münſh. Lederw. Tellus 8,1 9,9 Mainkraft Ver. Laura— Moenut industrie-Aktien Gant We Oelf. Ver. dtsch. Brauerei Werger Pfälz. Nühm. K. Adt. Gebr., W. Rlienapia Chem Accumul Berlin Sehnellpr. Franket Adlerw. Kleyer Schuh Herz A. E. G. St.„ Leander Aschaffenb. Bunt. Sichel Julius 1 Zellst. Veith Wke. Badenia Weinh. Wegelin Russ Bad An. u. Sod F. Weiler, ter Meer Beck& Henkel[Werke Albert Bad. El. Mannh. Wayß& Freytag Bipg Metallw. Zellstoff Waldh. Zuvkert, Bd. Wah 1 31358 DDD 8.— 2 —— S e e 11 S — 1 — 2 2 8 Chem. Griesheim Disch. Seneide 0 10 bor, Höchster Farbw. 13,412, ö 3,7 8,2 waren keine Seltenheit. geſchlagen und das Spfel hatte ein genußreiches geld bis zu Mk. 240.—. Bei Wochenhilfe werden im Einzelfalle über Mk. 80.— gezahlt. Die Kaſſe hat über 300 Verwaltungsſtellen. Der Vertreter der Kaſſe hier am Platze iſt Herr Ludwig Winkenbach., Bahnhofſtr. 7, der zu weiteren Auskünften gerne berett iſt. * Weinheim, 22. März. Schweine⸗ markt. Zugeführt 359 Stück. Verkauft 297 Stück. Milchſchweine das Stück von 10 bis 20 Mark; Läufer das Stück von 25 bis 45 Mark. Sport und Spiel. ö D. J. K.⸗Sport. Beamten— Proleten 212. a Ora pro nebis! Ein reſpektabler Fußball⸗ kampf wurde am verfloſſenen Sonntag einem zahlreich erſchienenen Publikum vor Augen ge⸗ führt. Dasſelbe hatte ſeinen Reiz nicht verloren und manches Lachen bei den Zuſchauern hervor⸗ gerufen. Die Beamten ſind einmal den Proleten gegenüber vollſtändig zuſammengeklappt. tes war allerdings auch vorauszuſehen, da ſich die Be⸗ amten die erſtte Mannſchaft unſerer Sportab⸗ teilung, außer den ſchon genannten drei„Inter⸗ nationalen“, zum Gegner gewählt haben. Die „Spritzer“ haben halt immer noch Kuraſche, aber?? Wir gehen nun zum Spiele ſelbſt über. ö Um 3/4 Uhr eröffnete unſer nobler Schieds⸗ richter, Herr Haas, mit einem ſaftigen Denk⸗ zettel für den heutigen Tage, das Spiel. Im Anfang ausgeglichenes Spiel, bis eine ſichtbare, aber leichte Ueberlegenheit der Beamten zu Tage tritt. Hier war es die große„Latte“(Mittel⸗ läufe), die merklich herausſtach an Größe und ſpieltechniſchem Können. Es dauerte nicht lange und ſchon gehen die Beamten durch Glöckner ia Führung; 1:0(Bravo!) Jetzt wird bei den Proleten Ernſt gemacht Auf einmal war der Spieß umgedreht und Schlag auf Schlag gehr's auf die„Beamtenkſſte“; jedoch der Torwart hält unglaubliche Sachen. Die Proleten wären ver⸗ zweifelt, wenn ſie nicht bis zur Halbzeit bloß 2 Tore geſchoſſen hätten. Halbzeit 1:2. Nach Wiederbeginn iſt's aus mit den Beamten. Die Proleten wollen gewinnen, gewinnen 1:3, ge⸗ winnen 1:4, gewinnen 1:5, 1:6. Holt! Da ſchießt der Beamte einen Elfmeter. Goal! 216. Von jetzt an iſt es beſiegelt. Der rechte Läufer der Beamten(Z.), er verſagt und kickt die leichten Regentropfen in den Himmel, anſtatt den Fuß⸗ ball. Ein weißes Taſchentuch wollte Kopfball ſplielen. Der Geiſt war willig, aber das Fleiſch ſchwach bei ihm Die Statlſten wurden immer zahlreicher, bloß der Sachſe machte den Proleten den Kaffee öfters warm. Schüſſe von 3 Meter Die Uhr hatte Nr. 12 Ende. Bomben und Granaten! Proleten wie? ö Revanche! H. H. National⸗Theater Mannheim. Dienstag, 25. März. C 3, 7.„Julius Cäſar.“ Hohe Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Mittwoch, 26. März. F 4, 7.„Moral.“ Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Donnerstag, 27. März. B 1, 6.„Wölfe in der Nacht.“ Mittlere Prelſe. Anfang 7½ Uhr. Freitag, 28. März. A 3, 7.„Das Wunder der Diana Alkeſtis.“ Hohe Preiſe. Anf. 7½ Uhr. Samstag, 29. März. a. M. 54.„Wilhelm Tell.“ Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Sonntag, 30. März. a. M. 55.„Carmen.“ Erhöhte Prelſe. Anfang 6 Uhr. Montag, 31. März. D Il, 8.„Die Liebe, ein goldenes Buch.“„Helrat.“ Mittlere Preiſe. Anfang 7 Uhr. ö Fin neuen Theater. 25 März Auf ſaubere Zuſtände möchte ich u Behörde aufmerkſam machen, die unbedi Eingreifen benötigen. Hier berrſchen Z auf dem Friedhof, die man doch nirgends fi wie bei uns Wie iſt es möglich, daß ein Fr hof zum Spielplatz für Kinder werden Ueberall iſt der Zutritt für Kinder unter Jahren ohne Begleitung Erwachſener bei Stra verboten. Jetzt aber iſt es kaum 3 Tage Fru ling und ſchon habe ich wieder genug geſe Ich habe noch Erinnerungen von 1923. Ka ich da Samtags kaum zum Tor herein, hielt! es nicht für möglich und doch war es wah Zwei Sportwagen und zwei Leiterwägelchen m kleinen Kindern, die, von den Großen ihren Schickſal überlaſſen, daſtanden und die Große neun Mädchen an der Zahl, waren mit der Be arbeitung von Perlen beſchäftigt und ſaßen link auf der neuen Seite; wo dieſe Perlen he ſtammten, kann ſich jedes denken, das ſchon eine Perlkranz auf dem Friedhof hatte! Wo blel! da die Behörde, wo Schule und wo Religio die dieſem Treiben Einhalt gebieten? Wlyi mal hab ich ſchon geſehen, daß auf den Gra mit den Füßen herumgeſtrampelt wurde, Blu herausgeriſſen und verdorben liegen ſie d umher. Solche Zuſtände ſind unhaltbar! J. Waren und Märkte. Mannheimer Wochenmarkt.. Trotz des verminderten Montagsbedarfs war auch geſtern der Markt reichlich beſchickt. Beſonders ſtark war wieder Gemüſe angefahren. Man ſah auch viele Junggemüſe, ſo Radieschen und jungen Sala Die Südfrüchte beherrſchen noch immer den Markt Orangen, Bananen und Feigen waren am meiſten zu ſehen. Die Stände mit Rauchfleiſch wieſen auch geſ wieder ein großes Angebot auf. Der Geflügelma war auch wieder gut beſchickt. Tendenz: Das Ange bot waer ſehr groß, die Nachfrage, wenn auch etwas beſſer, immer noch verhältnismäßig gering. Nach⸗ ſtehend die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund: i Kartoffeln 4,5 bis 5(4,6 bis 5), Weißkraut 15 bis 25(15 bis 20), Rotkraut 30 bis 35(25 bis 35), Wirſing 30 bis 35(25 bis 35), Schwarzwurzeln 60(60), Blumenkohl 30 bis 250(30 bis 250), Roſenkohl 70 bis 80(60 bis 90), gelbe Rüben 10 bis 12(10 bis 12), Spinat 70 bis 90(50 bis 100), Karotten 12 bis 13 (12 bis 15), rote Rüben 10 bis 16(12 bis 15), Ra⸗ dieschen 50 bis 60(50 bis 60 das Büſchel), Endiven⸗ ſalat 30 bis 60(30 bis 60 d. St.), Kopfſalat 30 bis 80(30 bis 80 d. St.), Lattich 280 bis 480(400 bis 560). Zwiebeln 20 bis 22(18 bis 20), Eier 12 bis 15(12 bis 15), Süßrahmbutter 220 bis 240(220 bis 240), Landbutter 160 bis 200(160 bis 200), Auslands⸗ butter 220 bis 240(220 bis 240), Aepfel 15 bis 50 (10 bis 50), Birnen 21 bis 50(20 bis 50), Nüſſe bis 100 Feigen 60 bis 80(50 bis 80), Orangen 5 bis 25(5 bis 25 d. St.), Bananen 25 bis 30(15 bis 20), Geflügel das Stück: Hahn lebend 300 bis 900(300 bis 860), Huhn lebd. 300 bis 900(300 bis 700), Gans lebd. 800(700 bis 800), Tauben 150(150), geſchlach⸗ tetes Geflügel: Hahn und Huhn 300 bis 700(300 bis 800), Gans 250(140 b. 200) d. Pfd., Zickel 90 b. 100(100) Aftziele Preiſe der Mannheimer Produltenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Rentenmark Preisnotierungen vom 17. März 1924 Weizen, inländiſcher— 19,50 7 ausländiſcher 20,00 21,00 Roggen, inländiſcher 16,50— 7 ausländiſcher 16,50 16,75 Gerſte, inländiſche 21,00 21/50 „ ausländiſche Hafer,(neuer) „ balter) 15,75—16,/00 Mais,(gelbes mit Sack)——20,25 Weizenmehl Baſ. Sp. 0(Richtpr.) 27,25— 28,00 Roggenmehl 24,00—24,50 Weizenkleie mit Sack 10,25—10,50 Biertreber— Rohmelaſſe Wieſenheu, löſe Rotkleeheu Luzerne-Kleeheu Preß⸗Stroh 4,50 5,00 Gebundenes Stroh 3,80—5,00 Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 24. März. Die Börſe verkehrte auch weiterhin in ruhiger Haltung. Die Geſchäftstätigkeit iſt klein. Man nannte Weizen ausländiſchen mit 20—21, inländiſchen 1919,50, Roggen aueländiſchen mit 16,50, inländiſchen mit 16,25 GM. per 100 kg bahnfret Mannheim. In Gerſte lagen Angebote ab pfälziſchen Stationen zu 20,25 20,50 GM., ab Tauber⸗ und fränkiſchen Stattonen zu 21— 21,50 SM. per 100 kg vor. Für in Mannheim die⸗ ponible Gerſte werden 21 21,50 GM. per 100 kg bahnfrei Mannheim verlangt. Hafer iſt ab nahen Stationen zu 14,75— 15,00, bezw. 15,25— 15,50 GM. per 100 kg bahnftet Mann⸗ heim am Markte. Für Mais werden 20,25 bis 20,50 GM. verlangt. Von Futtermitteln iſt Wetzenfuttermehl zu 12,50, Roggenfuttermeh zu 11,50, Weizenkletie zu 10,50— 10,75 G per 100 kg ab ſüddeutſchen Mühlenſtatlonen angeboten. Für Malzkeime und Biertreber wer⸗ den ab München 14 GM. per 100 kg gefor⸗ dert. Weizenmehl(Baſis 0) war ſettens der 10,50 11/0 6750 8 8. 9 Mühlen zu 28 und aus zweiter Hand zu 27,2 GM. per 100 kg bahnftrei Mannheim offer ert Gpar⸗And Weihnachts⸗Kaſſe E. Zweigverein Viernheim. Es können in den Tagen vom 26. bi 28. März im Büro unſerer Kaſſe ö Saatkartoffel all. Ar beſtellt werden. Zu gleicher Zeit wolle Miilglieder auch ihre Kohlen⸗ und Kartoff Abrechnung vornehmen. Alles Näher unſerem Biro, Blauehutſtr. Nr. 34, wi von 8—12 Uhr vo „Das Glück im Wintel.“ der Bäroſtunden von nd 1—4 Uhr