in Walltadt am 10, Juni 1928 nachſtehende laſſen. Wer dies upterl ißt, it eine beſond Krün! zur Gemeinde kafſe fließende Strafe zu bezahlen. Lokale Nachrichten. bangen . 1. Chor Durch junges Grün von Clarus Dle Gültigkeitsdauer iſt auf jedem Brot⸗ gen gere gere. 1 VVV fe Auf die Verſammlung der Mar. 2. Chor Ade Frau Müllerin von Leutz. markenabſchnitt vermerkt. Abgelaufene Marken Belt: Roblenberſörgung⸗ 5 0. b g 5 4 ö. g 2 0 1 1 ö 12 e 1 0 Junglings⸗Sodalität heute Abend 9 Uhr im 1. Chor. Bel vielſtimiger Chor die Te- ſind ungültig und dürfen nicht mehr umgetauscht Die Kohlenkemmiſſton hat den Antrag der 1 ö 12. 135. 0 ö dracug wird an dieſer Stelle nochmals auf- nöre und 1. Baß zu hoch, Selte 5 letzte Zelle werden. e i Hllfskaſſe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten 8 0 a— 8 5 1 ö ö Die Ausſtekung von Brotkarten erfolgt nur und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim, un. 4 1 a a f f Ueberlaſſung von Rohlenbezugsſcheinen genehmigt. f 50 N 5 ö i Viernheimer Volks blatt merkſam gemacht, f 1 1. Takt die Bäße 0 90 Stelle 1 50 15 träumt von einem“ die hübſch geſungen wurde, Mittwochs vormittags von 9—11 Uhr auf 8 Männerwallfahrt. Der Sonderzug unferem Büro Nr. 27. Wir fordern deshalb ſämtliche Perſonen, dle ihre Kohlen von der genannten Hilfskaſſe zu 82 500 Die 10 geſpaltene 4 eile 800.— Mk. für lokale und 400.— Nek. war der Chor wieder im Ton. Die Planiſſimo⸗ fährt in Viernheim weg 720 Uhr. Die hl. Kom⸗ Stelle„denn die Blume“ wurde von dem Ver⸗ munlon für die Teilnehmer der Wallfahrt wird beziehen wünſchen auf, ſich e 90 0 0 0 8 1 r eee 1. und Semstags.„ Det monatliche für auswärtige.— Die Reklame⸗J eile 600.— Mk.— Pei öfteren Wiederholn eine mit ſeinem ſehr guten Material ganz rei⸗ um 6 Uhr ausgeteilt. Nachmittags 5 Uhr zend geſungen.(Bravo!) i in⸗ zu melden. Die Meldung hat perſönlich zu er⸗ 18 beträgt 1000 Mk.— Durch ſind wir wieder an Ort und Stelle. Noch ein folgen. Sammelanträge werden nichtangenommen e bedogen Hanel 5000.— Mk. Rabatt.— Beilagen: pre 100 1000.— N. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 — Viernheimer Zeitung 19 Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchüfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterti und des Polizeiamts Viernheim Inſerate ſinden im„Biernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. ernheimer Nachrichten „Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Betr.: Höchſtbetrag der Kurzarbeiterunterſtützung henllich brernal: Dienstags, Donners⸗ Nachdem die Kurzarbelter⸗Unterſtützung weſentlich erhöht wurde, kommt es häufig vor, daß ſie zuſammen mit dem Verdienſt, der dem Kurzarbeiter verbleibt, den Betrag erreicht, den 2. Chor. Wurde friſch vorgetragen.„Ade mal ſeien alle Männer und Jünglinge herz⸗ it 1 n zurlickgewieſen. e e f gaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin 2———— —— Frau Müllerin“ nicht übertreiben. Bemerkungen: ſehr gutes Material. lichſt eingeladen. Die Mitglieder der kath. Ver⸗ Harm. Reinheit: eine ſelbſtverſtändlich auch alſo: M.⸗V., A.⸗V., Auffaſſung: K. K. V., Igl.⸗Sod. und Lehrer⸗Vereln. * Ingendfeſt. Auf Anordnung der oberſten Schulbehörde feiern ſämtliche Schulen gez. Karl Kern Frankfurt a. Main. gut gepflegtes p. u. pp. ſehr gut ſehr gut gez. Steuerabzuges und Friedrich Gall ert Mannheim. des Landes alljährlich ein gemeinſames Jugend⸗ feſt, zu dem auch die Eltern der Kinder, ſowie Schul⸗ und Gemeindevorſtände eingeladen ſind. Hier wird das Feſt am Samstag den 23. Juni begangen. Der Gemeinderat hat für die Kinder Brezeln bewilligt und ſich den Dank der lb. Jugend geſichert. Die Feier findet auf den Sportplätzen hinter dem Gaswerk ſtatt und beginnt morgens 8 Uhr. [[I Der Geſangverein Sängerbund Viernheim erhielt bei dem Wertungsſingen Betr.: Ausgabe von Die Ausgaben Zeit vom 25. Juni im Rathaushofe. Kinder erhalten von 2—4 Uhr. Die Brotmarken Amtlicher Teil. erfolgt am Montag, den 25. Juni, vorm. genannten Tage abzuholen oder abholen zu Lohn zuſammen in Brotmarken. der Brotmarken für die 1923 bis 22. Juli 1923 arbeiter keinesfalls die Marken nachmittags ſind unbedingt an dem er bei voller Beſchäftigung verdient. werbsloſenunterſtützung ſodaß in dieſem Falle der Kurzarbeiterunter⸗ ſtützungsempfänger mehr an Unterſtützung und vollbeſchäftigte Arbeiter. Dies widerſpricht Erwerbsloſenfürſorge. ſtützung gezahlt werden, als ein Betrag, der zuſammen mit dem verbleibenden Verdienſt des Kurzarbeiters, deſſen Nettoverdienſt bei voller Beſchäftigung erreicht. Die Arbeitgeber machen wir hierauf auf⸗ Die Er⸗ unterliegt nicht des ſonſtigen ſozialen Abzügen, einer Woche erhält, als der den Grundſätzen der Es darf an den Kurz⸗ mehr an Kurzarbeiterunter⸗ Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lambert h. Gemeindekaſſe. Durch Gemeinderatsbeſchluß vom 19. ds. Mts., wurde wegen der ungüſtlgen Witterung der Termin zur un verzinslichen Zahlung des Heugraſes auf den Gemein nächſten Monats erſtreckt Zur Aufklärung und zur Beſeitigung irriger Meinungen ſei be⸗ merkt, daß alle ſpäteren Zahlungen mit dem jeweiligen Reichsbanklombardzinsfuß und 20% Zinszuſchlag, zur Zeit mit mindeſtens 20% zu verzinſen ſind. Viernheim, den 20. Juni 1923. Jöſt, Rentmeiſter. EIL rbeitssfelel dangalen Turnsc fe wielsse Löfmenschune Sport. uud Touren Seselschaftssee Malbschhuſe, Aaüeste fenen in schwarz, Lack und den neuesten Modefarben für Damen und Herren. Eleganteste Rusführungen. Bekannt vorzügliche Gualitäten. Denkhar grösste fuswahl. Staunend billige Preise. Weit unter den heutigen Fabrikprölsen. Fonlunlaber Hehf. Maar. Mannheim, Schwelzingerstrasse 39. 85 1 7 ache mit 9 Jungen zu verkaufen 0 Kirchſtraße 8. Schöne Krautſetzlinge zu verkaufen Martin, an der Apotheke. Alt⸗Gold, Silber, Platin 255 kauft BVartmann J2, 22 N Mannheim. 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Die Sitzung des erſten Tages wurde eröffnet mit einer kurzen u. herzlichen Ehrung des Abgeordneten Herold, der am 16. Juni ſein 25sähriges Jubiläum als Mitglied des Reichstags feiern konnte. Alsdann gab Generalſekretär Dr. Vockel einen Bericht über die Lage des Reichsgeneralſekretariats und ſeiner Arbeit in letzter Zeit, wobei er vornehm⸗ lich auf die Tagung der Windthorſtbunde in Hil⸗ desheim Bezug nahm. Einſtimmig war man in der Ausſprache der Anſicht, daß das Reichs⸗ generalſekretarigt unbedingt aufrechterhalten bleiben müſſe. Es könne zwar bei ſeinem be⸗ cchränkten Perſonalbeſtande und angeſichts der Teuerung nicht mehr die früher geübte umfang⸗ reiche Arbeit auf propagandiſtiſchem Gebiet lei⸗ ſten, doch ſei ſeine weitere Exiſtenz ſchon allein im Hinblick auf die Notwendigkeit der organi⸗ ſatoriſchen Zuſammenfaſſung der Landes⸗ und Provinzialorganiſationen, im Hinblick auf die Notwendigkeit der Gewinnung des jugendlichen Nachwuchſes und der Vorbereitung der nächſten Wahlen außer jedem Zweifel. Die Umlage über die Finanzierung des Reichsgeneralſekre⸗ tariates und ſeiner Geſchäfte wurde neu feſtge⸗ ſetzt. 5 Allch die Jugendtagung in Hildesheim wurde ergiebig beſprochen. Dabei kamen die Hoffnung und das Vertrauen, das man auf den Geiſt und den politiſchen Willen der Zentrumsjugend ſetzt, unumwunden zum Ausdruck. Es wurde aber betont, daß man ſich in den einzelnen Partei⸗ Porganiſationen der Landjugend noch energiſcher annehmen müßte als bisher. 9 Die Nachmittagsſitzung am Sonnabend galt der Betrachtung der außenpolitiſchen Lage. Ab⸗ geordneter Marx referierte über die Geſchichte der letzten Reparationsnoten und die Beſpre⸗ chungen, die darüber die Fraktion mit der Re⸗ gierung gepflogen hatte. Einig war man ſich darin, den paſſiven Widerſtand mit aller Ener⸗ gie fortzuſetzen, einig war man ſich auch in der Auffaſſung, daß es für die Zentrumspartei eine beitnehmertag der Demokratiſchen Partei aus⸗ Rheinlandfrage nicht gibt. Das Rheinland bleibt bei Preußen und beim Reich. Mit großer Empörung nahm man von einem Artikel Kenntnis, der in Fettdruck in der Köl⸗ niſchen deutſchnationalen„Rheiniſchen Tages⸗ zeitung“(Nr. 136) enthalten war und von an⸗ Jgeblichen ſeparatiſtiſchen Strömungen in den rheiniſchen Zentrumskreiſen redete, die auf die Tätigkeit des päpſtlichen Delegaten Monſignore Teſta zurückzuführen ſeien. Die anweſenden Vertreter des Rheinlandes bezeichnen die Nach⸗ richt ſowohl in ihrer Form wie dem Sinne nach von Anfang bis zu Ende als glatterlogen und als ein Verbrechen am Vaterland. Den ächſten Sitzungstag(Sonntag) leitete General⸗ ekretär Dr. Vockel mit einem Referat grund⸗ ätzlichen Charakters über die Stellung der Partei zu den vorliegenden politiſchen und wirt⸗ chaftlichen Problemen ein. Die Ausſprache aruver wurde vertagt, ſie ſoll in einem engeren kreis vorgenommen werden. Dann ſprach teichsfinznzminiſter Dr. Hermes über die Fin⸗ nzlage des Reiches und nächſten Aufgaben er Steuerpolitik und die Wirkungen des Geld⸗ utwertungsgeſetzes fanden dabei ihre beſondere lufmerkſam keit.. t kr, So zeigt der Geſamtverlauf der Tagung, daß le Zentrumspartei weit entfernt davon iſt, der lbwärtsentwicklung der deutſchen Dinge fata. iſtiſch freien Lauf zu laſſen, vielmehr beſtrebt ſt, aus Gründen des Staatswohls und der ozialen Gerechtigkeit mit nie ermüdender Ener⸗ ie die ſchweren politiſchen Probleme des Tages direkt in der Luft, blics führt leicht dan, Dinge zu ſchaſfen de dye ſebertle Enthelts onkel. u meiſtern. —— Ju den letzten Wochen ſind im demokratiſchen Lager wieder viel Stimmen laut geworden, die eiuer Verschmelzung der Deulſchdemokratiſchen etwas Neues wollen. mit der Deutſchen Volkspartei das Wort reden. An ſich iſt dieſer Gedanke nicht neu, ſeit ein bis zwei Jahren iſt ſchon öfter von einer derartigen Fuſion die Rede geweſen. Die Deutſche Volks⸗ partei gilt allgemein als die Fortſetzung der alten nationalliberalen Partei, während die deutſchdemokratiſche Partei ſeit ihrer Gründung im Jahre 1918 vorwiegend aus denjenigen Kreiſen rekrutierte, die früher dem Freiſinn an⸗ gehangen hatten. Beiden Parteien iſt alſo eine liberale Grundlage gemeinſam und es kann daher ſehr wohl die Frage aufgeworfen werden, inwieweit die Zweiteilung des liberalen Bür⸗ gertums heute noch am Platze iſt. Als die bei⸗ den Parteien ſich bildeten, lag der am meiſten in die Augen ſpringende Gegenſatz in den ver⸗ ſchiedenen Anſchauungen über die beſte Staatsform. Die Deutſche Volkspartei hat in den erſten Jahren ihres Beſtehens ſehr oft den monarchiſchen Standpunkt vertreten, wäh⸗ rend die Demokratiſche Partei ſich für die Ein⸗ richtung und Feſtigung der Republik einſetzte. In den letzten Jahren iſt die Deutſche Volks⸗ partei immer mehr dazu übergegangen, ſich „auf den Boden der gegebenen Tatſachen“ zu ſtellen und die Republik, weil ſie einmal be⸗ land, bewußt zu ſchützen. Die Frage der Staatsform könnte alſo auch nicht mehr als überwindbares Hindernis betrachtet wenn die beiden Parteien innerlich über dieſe Fragen einer Meinung wären. f Nun iſt aber die Deutſche Volkspar⸗ tei ebenſowenig wie die Deutſchdemokratiſche Partei ein inneres einheitliches Gebilde. Beide Parteien haben einen rechten und einen linken Flügel. Der linke Flügel in der Volkspartei wird repräſentiert durch die Abgg. Streſemann und von Kardorff. Die Auffaſſungen des rech⸗ ten Flügels vertrat etwa der Reichsjuſtizmini⸗ ſter Heinze, als er vor einigen Tagen bei einer volksparteilichen Veranſtaltung eine Rede hielt, die das monarchiſche Ideal wieder mehr in den Vordergrund ſtellte. In der Demokratiſchen Partei be⸗ ſteht ein mehr rechtsgerichteter Flügel, der den alten liberalen Ideen huldigt und eine Links⸗ gruppe, um Erkelenz und die„Frankfurter Zei⸗ tung“ herum, die namentlich das ſoziale Mo⸗ ment ſtärker betonen. Die Stellung dieſer ver⸗ ſchiedenen Flügel und Gruppen zur Frage einer Fuſion beider Parteien iſt infolgedeſſen eine ganz verſchiedene. Die Rechtsvolksparteiler und die Linksdemokraten lehnen ſie ab, während die Mittelgruppen ihr ſympathiſch gegenüber⸗ ſtehne. Die Anſicht der Linksdemokraten hat Erkelenz kürzlich auf einem Beamten- und Ar⸗ führlich entwickelt. Er gibt zu, daß das deutſche Parteiweſen ſich gegenwärtig in einem gewiſſen Umbildungsprozeß befindet. Man dürfe aber einen natürlichen Entwicklungsgang nicht durch künſtliche Maßnahmen beſchleunigen wollen. Eine Einheitspartei, d. h. eine Ver⸗ ſchmelzug von Organiſation u. Finanzen kann erſt dann ſtattfinden, wenn bei den Maſſen der Wähler Einheitlichkeit bezüglich der Grundſätze beſtehen. Die grundſätzlich verſchiedene Auffaſ⸗ ſung über die beſte Staatsform iſt noch nicht überbrückt worden. Gerade die Rede des Mini⸗ ſters Heinz hat gezeigt, daß das monarchiſche Ideal in der Deutſchen Volkspartei noch ſehr lebendig iſt. Auch beſtehen zwiſchen beiden Par; teien noch große Gegenſätze in der Auffaſſung von Kulturfragen, die namentlich bei der Schul⸗ angelegenheit offenbar geworden ſind. Erkelen; ſieht den erſten Weg zu einer Einigung nicht in einer organiſchen Verſchmelzung, ſondern im einmal einige Jahre regiert hat, dann wird es ſich zeigen, ob eine grundſätzliche Einigung ſo weit fortgeſchritten iſt, daß auch eine organiſche Verſchmelzung erfolgen kann.. Nach dieſen Aeußerungen maßgebender Füh⸗ ver beider Parteien zu ſchließen, hat die liberale Einheitspartei noch lange Wege. Wir können die Entwicklung ruhig abwarten. In Zeiten nationaler Not liegen Wünſche und Hoffnun⸗ gen, die Parteigegenſätze überbrücken zu können .Die Stimmung des Augen: „ die aber ſich nachher borium entpuppen. Der Ki ee mimte Partei und en uz wen fine Führer man für dauerhaft che lebt h ohne werden, jugend Deutkſchlands Jugend, Deukſchlands Hoffen? Eine Rede des Reichspräſidenten. f Weimar, 20. Juni. Zu Ehren des Reichspräſidenten fand ge⸗ ſtern nachmittag 5 Uhr ein Empfang ſtatt. Abends beſuchte der Reichspräſident die Er⸗ öffnungsvorſtellung der vom Deutſchen Schile lerbund veranſtalteten nationalen Spiele. Namens des Deutſchen Schillerbundes hieß Profeſſor Dr. Scheidemantel den Reichsprä⸗ ſidenten herzlich willkommn. Der Reichspräſident erwiderte mit Wor⸗ ten des Dankes an die Jugend. Mitt be⸗ ſonderer Herzlichkeit begrüßte er die Vertxe⸗ ter der Jugend aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet. Er ſchloß mit den Worten: „Ihr, deutſche Jugend, ſeid die Hoffnung, ſeid die Zukunft unſeres Vaterlandes, um derentwillen wir im duldenden Ausharen die ſchwere Laſt der Gegenwart tragen. Ihr ſollt und ihr werdet wieder lichtere Tage ſehen. Seid aber ſtets eingedenk, daß auch ihr Pflichten habt gegen euer Vaterland und euer Volk, fühlt auch mit Hingabe und mit Liebe als Glieder der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft: 2 705 0 lebt nicht allein dem Staat der deutſchen Ver⸗ gangenheit, ſondern wirkt mit an den Auf⸗ gaben der Gegenwart. Steht in gegenſeitigem Verſtändnis, in Einigkeit zuſammen. die allein uns ſtark machen kann. Habt Freude am Lernen und an der Arbeit. Nehmt von dieſer Stätte, wo die Großen im Rei des Geiſtes Un⸗ ſterbliches ſchufen, Begeiſterung mit für alles Gute, Edle und Schöne. Dann werdet Ihr, unſere Jugend, einſt tüchtige pflichtt⸗ treue Bürger im deutſchen Volke wer⸗ den und auf ſicherem Boden ſtehen, in einem das wieder gleichberechtigt und kraftvoll in der Reihe der Völker wirkt. In dieſem Wunſche wollen wir zuſammen rufen:„Deutſchland, unſer in aller No. uns bpelt teures Vaterland, es lebe hoch!“ »Jugend nahm das Hoch begeiſtert auf chlandlied ausklin⸗ t die Feſtvorſtellung von Theatervorſtellung wur⸗ g identen von A ter⸗ und anderen Jugendvereinen Wei⸗ mars und aus den Nachbarſtädten ein Fak⸗ Pin e kelzung dargebre Vaterlande leben, 8 Deutf Nay 97 672 Der 15 Dom Aubrlampf. b Entlommen. Eſſen, 20. Juni. Im Gefängnis zu Caſtrop waren 30 Schupobeamte untergebracht, die vor kurzem zu je 1 Jahr Gefängnis verurteilt wor⸗ den waren, weil ſie gegen die Einreiſevorſchriften der Franzoſen verſtoßen hatten. Sämtlichen Schupobeamten iſt es jetzt gelungen, zu ent⸗ kommen. Es iſt anzunehmen, daß die Schupo⸗ beamten bei der Ueberſiedlung des Militärgefäng⸗ niſſes von Caſtrop nach Dortmund, die Montag vor ſich ging, geflüchtet ſind. Der Holzraub der Franzoſen. Müllheim, 20. Juni. Nach Mitteilungen elſäſſiſcher Blätter ſieht man zurzeit auf dem Straßburger Rheinhafen und in Lauterburg bf Zuf Ae de ee verſchiedene Rheinſchiffe, ſchwer beladen mit gemeinſamen Zuſammenarbeiten bei den Regie ⸗ 0 ſen elsruhe, Manne rungsgeſchäften. Wenn die große Koalition erſt den vott ven Franzosen in Rarksrube, Mann heim und Mainz geraubten Holzvorräten. Das ehemalige Schiff„Baden 30“, das jetzt der elſäſſiſchen Rheinſchiffahrtsgeſellſchaft ge⸗ hört, iſt in Straßburg mit einer Ladung von 1060 Tonnen Brettern eingetroffen.“ Dies entſpricht ungefähr 100 Eiſenbahnwagen. Seither ſind in Straßburg über 15 000 Ton⸗ ö etter und in Lauterburg etwa 10 000, Tosben einhetroffen 0 Der belgiſche Standpunkt zu den engliſchen Fragen. London, 21. Juni. Nach dem Pariſer Be⸗ e den Times iſt man in Paris der Anſicht, daß der belgiſche Botſchafter Poin⸗ N 1 b 100 ee care uber ben veigiſchen Standpunkt zu den in dem britiſchen Memorandum geſtellten Fragen unterichtet hat. Die offizielle Be⸗ ſtätigung fehlt jedoch. Es ſei vielleicht ver⸗ früht anzunehmen, daß Paris und Brüſſel überinſtimmten. Die Franzoſen hatten ur⸗ ſprünglich 9—10 Forderungen bezüglich den Einſtellung des paſſiven Widerſtandes im Ruhrgebiet geſtellt. Dieſe Forderungen ſeien jedoch vermindert worden. Die Stinnesblätter melden noch fol⸗ gendes: Die belgiſchen Morgenblätter be⸗ ſtätigen jetzt, daß der belgiſche Botſchaften geſtern Poincaré die belgiſche Antwort au den engliſchen Fragebogen überreicht hat. En hatte geſtern nachmittag aus dieſem Anlaf eine lange Beſprechung mit Poincars. Auf den von England an Belgien übermittelten unmittelbaren Fragebogen, der ſich beſonders auf die Aufhebung des paſſiven Widerſtandes bezieht, hat Belgien bis jetzt noch nicht ge⸗ antwortet. Frankreichs Verſchleppungstaktik. Genf, 21. Juni. Havas meldet über der Stand der engliſch⸗franzöſiſchen Ausſprache „Die franzöſiſche Regierung iſt bei der Be⸗ deutung der Frage für eine vorherige Prü⸗ fung der Antwort an Deutſchland durch Sachverſtändige oder durch eine Botſchafter⸗ konferenz. Die engliſche Antwort auf die Vorſchläge liegt noch nicht in Paris vor, ſol aber nach engliſchen Mitteilungen ablehnen gehalten ſein. Bevor die Verhandlunger über die Ruhr⸗ und Reparationsfrage nich entſchieden ſind, kann auch keine Milderung und kein Nachlaß der Maßnahmen im beſetz ten Gebiet eintreten.“ Eine Berliner Klarſtellung. Berlin, 21. Juni. Eine Mitteilung dez „Daily Telegraph“, daß Deutſchland bereit Schritte getan habe, um direkte Verhand lungen mit Frankreich einzuleiten, wird halb amtlich dementiert. ——— Franzoſen im unbeſetzten Mannheimer N Gebiet. f Ueber ſchwere Uebergriffe franzöſiſcher Sol⸗ daten im unbeſetzten Gebiet von Mannheim wird dem Wolffbüro von der Polizeidirek⸗ ſtion mitgleteilt: 5 „Am Morgen des 21. Juni zwiſchen 1 und 2 Uhr hielten ſich franzöſiſche Soldaten in den Häuſerniſchen bei H 7, 30, alſo im un⸗ beſetzten Gebiet, auf und überfielen unter Vorhalten ihrer Revolver mit dem Ruf: „Hände hoch!“ die Vorübergehenden und durchſuchten ſie. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, wurde hierbei einer Frauens⸗ perſon unter die Röcke gegriffen und ihr ſo⸗ wie einem jungen Kaufmann das Geld ab⸗ genommen. Einem Ziviliſten wurde der Kragen und die Krawatte heruntergeriſſen. Dem patrouillierenden Polizeibeamten wurde von der überfallenen Frauensperſon Anzeige erſtattet, worauf ſich eine Polizeiſtreife nach dem Tatort begab. ö 5 Die Franzoſen hatten ſich in der Zwiſchen⸗ zeit nach dem Luiſenring verzogen, hielten ſich jedoch noch in unbeſetztem Gebiet auf. Die Polizeibeamten verwieſen einen Fran⸗ zoſen ins beſetzte Gebiet. Dieſer zog ſofort ſeinen Revolver und bedrohte der ihn zur Rede ſtellenden Beamten. Ein zweiter Franzoſe gab auf der Flucht einen Schuß auf die Polizeibeamten ab. Darauf⸗ hin ſchoß auch der erſt Franzoſe im Zurück. gehen. Als die Polizeibeamten, nachdem die Franzoſen ſich ins beſetzte Gebiet zurückge⸗ zogen hatten, nach der Wache zurückgeher wollten, eröffneten die Franzoſen ein regel, rechtes Schützenfeuer auf die deutſchen Beam; ten. Das Feuer wurde von dieſen erwidert Ein Polizeibeamter wurde durch einen Quer; ſchläger getroffen. Nach dem Vorfall pa. truillierten die Franzoſen bis an die Qua, drate D, E, J und G, alſo weit ins unbe ſetzte Gebiet. Die Unterſuchung des Vorfalls iſt in. hoben werden. Daß nicht Tote auf den Platz geblieben ſind, iſt ein Wunder. Wenr das der Fall geweſen wäre, ſo würde die Ver. Gang. Schon jetzt muß jedoch gegen dieſen empörende Verhalten ſchärfſter Proteſt er * antwortung! ausſchließlich die Franzoſer treffen. Immer mehr macht es den Ein, druck, als ob die Angehörigen der Beſatzung ſich ſelbſt überlaſſen ſind, und jeder treiber kaun, was ihm gut dünkt. Mit der Disziplir fen“ es demnach nicht mehr weit her zt ein.““!%ܧ˙. as zwelle obesukell beſtahtat. Die„Reviſionsverhandlung“ gegen Görges. Düſſeldorf, 21. Juni. Das franzöſiſche Revi ſionsgericht hat heute den Antrag auf Reviſion des gegen den Landiwrtſchaftslehrer Görges 10 0 Lokomötivenn beſchlagnahmt. ziehen Hilfe leiſteten. abends 9 Uhr bis morgens 5 Uhr verhängt weil auf der Strecke Bibermühle⸗Pirmaſens angeblich Steine auf die Eiſenbahnſchienen erlaſſenen Urteils des Mainzer Kriegsgerichts verworfen und dadurch das Todesurteil 1 gung der Menſchenrechte veranſtaltete ſtätigt. 1 5 Die Verteidigung hatte die Reviſion“ mit gelegt worden ſind. Ausgenommen von der Verordnung ſind lediglich Aerzte und Heb⸗ amm en 272 ö 7 Paris, 21. Junf. Die Liga zur Verteidi⸗ ein Kundgebung gegen die Ruhrbeſetzung, bei den treter der Anklage nicht anerkannt wurden Vor der Verkündung des Urteilsſpruches er tions 5 5 klärte der Verteidiger Görges, Rechtsanwal tionszahlungen nannte. N Dr. Grimm(Eſſen), daß er glaube, im Na men der Mehrzahl des dutſchen Volkes zu ſprechen, wenn er alle Sabotageakte verur teile und zwar deswegen, weil ſie zweck- und ſinnlos ſeien und den paſſiven Abwehrkamp des deutſchen Volkes kompromittierten. Aben er habe in vollem mfange dafür Verſtänd nis, daß ehrenvolle Männer angeſichts der ten hinreißen ließen, und er ſei überzeugt, daß dieſe Leute auch die Achtung der Gegner Der Vertreter der Anklage er⸗ verdienten. widerte, er bedaure, daß ein Mann wie Gör⸗ acht Punkten begründet, die von dem Ver, der ſozialiſtiſche Abgeordnete Vincent Aurio die Beſetzung des Ruhrgebiets den Friedho des Friedens und den Friedhof der Repara 6 Zwei belgiſche Poſten erſchoſſen. * Recklinghauſn, 21. Juni. An der Lippe brücke bei Marl nördlich von Recklinghauſen die im Norden des Einbruchgebiets den lebn gang zum unbeſetzten Deutſchland bildet, ſin? heute vormittag von unbekanten Täterr zwei belgiſche Wachtpoſten erſchoſſen und eir belgiſcher Poſten durch Schüſſe ſchwer ver, Notlage ihrs Vaterlandes ſich zu ſolchen Ta⸗ rde i e ene zu ſolchen Taten habe hinreißen laſſen, aber maßgebend bleibe, daß es ſich um ein Ver⸗ brechen handle. Vor demſelben Gericht wurde heute die g Reviſion, die wider das gegen den Betriebs⸗ rat Müller von den Kruppſchen Werken er⸗ zangene Urteil von 9 Monaten Gefängnis eingelegt worden war, verworfen. die neuen Zwangsmaßnahmen Degouttes. Aus dem Ruhrbezirk, 20. Juni. Im Hin⸗ dick auf die geſtern bekannt gegebene Verfü⸗ zung des Oberkommandierenden der Rhein⸗ armee, wonach zur Durchführung der Wie⸗ derherſtellungslieferungen Induſtrie⸗ und Handelsanlagen des beſetzten Gebietes von den Beſatzungsmächten in eigene Regie ge⸗ nommen werden können, iſt es von Intereſſe, daß die Franzoſen gegen die verhafteten Lei⸗ ter der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen, insgeſamt ſieben Herren, (zumteil noch als Geiſeln feſtgehalten) An⸗ klage erheben. Von franzöſiſcher Seite wird die Unterbringung.“ ihr Verschulden darin geſehen, daß ſie bei Der Reichspräſident hat nunmehr eine auf den der Beſchlagnahme der Farbſtoffe auf Werken der Badiſchen Anilin- und Soda⸗ fabrik nicht mitgewirkt haben, ſo daß den Franzoſen, die mit den Werkeinrichtungen nicht vertraut waren, Schwierigkeiten bei der Fortſchaffung der beſchlagnahmten Erzeug⸗ niſſe entſtanden ſind. Die Behandlung der Eiſenbahner. Münſter, 20. Juni. Die deutſcher Eiſen⸗ bahner in Gelſenkirchen ſind, ſoweit ſie ſich überhaupt noch im Dienſt befinden, der größ⸗ ten Willkür der Beſatzungstruppen unter⸗ worfen. und Zugperſonal, das Kindertransport abzuholen, von belgiſchen Eiſenbahnern mit vorgehaltenem Revolver gezwungen, den Bahnkörper zu verlaſſen. Nach Rückkehr des Perſonals nach Bismarck wurde es einem zweiſtündigen Verhör un⸗ terworfen. In Gelſenkirchen-Schalke wurden letzt worden. Die Beſatzungstruppen haber die Umgebung der Brücke ſtreng abgeſperrt die Straßenbahn einer ſtrengen Kontroll“ unterzogen und Telephongeſpräche in dem Wen n wie Gör⸗(Gebiet verboten. ges, der ein tüchtiger Soldat geweſen ſei, ſich 5 Eine Verordnung des Reichspräſidenten. 4 8 Berlin, 20. Juni. Der Reichspräſident hat über die vor⸗ läufige Unterbringung Ausgewieſener fol⸗ gende Verordnung erlaſſen:„ „Die Franzoſen und Belgier fahren täg⸗ lich fort, aufrechte deutſche Männer mit Frauen und Kindern aus dem beſetzten deut⸗ ſchen Gebiet zu vertreiben, weil ſie ſich wei⸗ gern, die vertragswidrige Ausbeutung des Rheinlandes und des Ruhrgebietes durch die ranzöſiſch⸗belgiſchen Organe zu unterſtützen. Die Zahl der ſeit dem Ruhreinbruch aus dem beſetzten Gebiet Ausgewieſenen beläuft ſich endreer verhafteten die Franzoſen 40 Eiſen bahner von der Straße weg, die elf mit ihren Familien ausgwieſenen Kollegen beim Um⸗ Pirmaſens, 21. Juni. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hat über die Stadt Pir⸗ maſens eine achttägige Verkehrsſperre, von Die Verordnung regelt noch die Frage rücklich hervor, daß die Beſtimmung des Ar⸗ tikels 5 des Notgeſetzes vom 24. Februar, wonach Ausgewieſene auf Wohnungszutei⸗ lung vor allen übrigen Perſonen Anſpruch haben, aufrecht erhalten wird. Die Verord⸗ nung tritt ſofort in Kraft. f Belgien und Frankreich. London, 20. Juni. Der Korreſpondent der„Times“ in Brüſſel meldet, daß der Ant⸗ wortentwurf der belgiſchen Regierung auf den engliſchen Fragebogen heute nach Paris geſandt werden wird. Die belgiſche Regie⸗ rung habe den franjöſiſchen Standpunkt an⸗ genommen. e „Es beſtätigt ſich, daß Poincars in ſeiner Antwort auf den engliſchen Fragebogen, die der belgiſchen Regierung mitgeteilt wurde, So wurde geſtern das Lokomotiv⸗ von Gelſenkirchen⸗ Bismarck nach Bur fahren wollte, um einen die örtlichen Verwaltungsbehörden. Wünſche der Ausgewieſenen werden hierbei nach Mög— ſchon jetzt auf über 50 000 und täglich kom⸗ men Hunderte dazu. Es iſt Ehrenpflicht des geſamten deutſchen Volkes, für eine angemeſſene Unterkunft der Vertriebenen zu ſorgen. hörden, Vereine und Private nenswerter Hilfsbereitſchaft Artikel 48 der Reichsverfaſſung geſtützte Verordnung vom 14. Juni erlaſſen, durch die die vorläufige Unterbringung der Ausgewie⸗ ſenen auf eine geſetzliche Grundlage geſtellt wird. In der Verordnung wird die Pflicht zur Unterbringung der Verdrängten den Ge meinden auferlegt. Dieſe haben alle Vor⸗ kehrungen für die Unterbringung zu treffen und können ihrerſeits für die Zwecke der Unterbringung Räume jeder Art beanſpru⸗ chen. Ausgewieſene mit Familie ſollen wo⸗ möglich in Kur⸗ und Badeorten oder auf dem Lande untergebracht werden. Die Vertei⸗ lung der Ausgewieſenen auf die Gemeinden erfolgt auf Antrag der Fürſorgeorgane durch lichkeit berückſichtigt. In Orten, wo eine Verpflegung zu ange⸗ meſſenen Preiſen nicht erhältlich iſt, können den Gemeinden Nie Pov die Verwaltungsbehörden auch die Verpflichtung aufeyſegen * um Wit wir vergeben unfern Schuldigern. Roman von E. Krickeberg. 5 Nachdruck verboten. Er ſagte nichts, bückte ſich und ſuchte nach ihm. Aber Heini, der bis jetzt ganz ſtill ne⸗ ben ihnen geſtanden hatte, war ihm bereits nachgeſprungen. „Hier iſt er!— Da, Onkel, Mutti ſchenkt ihn dir! Stecke ihn an, ſonſt verlierſt du ihn wieder!“ Und ohne weiteres ſchob er dem On⸗ kel den Ring auf den kleinen Finger. Au en, die ſein tieſes Mitleid mit der jungen Frau allzu deutlich verraten hatten. „Mutti, liebe Mutte, warum weinſt du?“ rief Heini plötzlich, und da war er auch ſchon bei der Mutter und hatte ihren Hals mit ſei⸗ nen Aermchen umſchlungen. Es war kein eigentliches Weinen, das ihn an ſeiner Mutter erſchreckte. Ihr Stolz lehnte ſich dagegen auf, vor dem fremden, überwol⸗ lenden Schwager Tränen zu vergießen. Aber ſie konnte es nicht hindern, daß ihr ganzer Körper in lautloſem Schluchzen erſchüttert wurde. die Zurückziehung aller Ordonnanzen gefor⸗ rt bat, die die deutſche Reaieruna ſeit der Beſetzung der Ruhr zu Händen der Staats⸗ eamten in den beſetzten Gebieten erlaſſen hat. ee 0 08—* „Englands Stunde iſt noch nicht gekommen“ London, 20. Junj. Nach Blättermeldun⸗ gen iſt für heute ein Kabinettsrat einbe⸗ rufen worden. Es verlaute, daß die Repara⸗ tionsfrage weiter erörtert werden ſoll. Es ſei jedoch klar, daß nach Anſicht der Regie⸗ rung der Augenblick noch nicht gekommen ſei, wo eine offizielle Erklärung bezüglich der bri⸗ tiſchen Politik in vorteilhafter Weiſe abge⸗ geben werden könne. g f 5 Baldwins Politik? London, 20. Juni. Ein Londoner Mitar⸗ beiter der„Ere Nouvelle“ glaubt, die künf⸗ tige Politik des Kabinetts Baldwin in fol⸗ gende zwei Leitſätze zuſammenfaſſen zu lönnen: a 1. Keine engliſche Regierung könne die Vorſchläge Poincarés über die Beſetzung des Ruhrgebiets gutheißen. Eine Billigung der Ruhrpolitik oder einen Schritt bei der deut⸗ ſchen Regierung, um bei ihr die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes durchzuſetzen, ſe glatt unmöglich. Viel wahrſcheinlicher ſei Schon bisher be⸗ mühten ſich in allen Teilen Deutſchlands Be⸗ in anerken⸗ erfolgreich um weiches anlebnungsbedürftiges Weib, es, daß die engliſche Regierung als Preis einer Verſtändigung die Rückkehr zur unſicht⸗ baren Beſetzung fordern werde. 4 2. Baldwin werde alles Erdenlkiche einer Verſtändigung zuliebe tun und zu großen fi⸗ nanziellen Opfern bereit ſein. Aber wenn die Politik Poincarés oder ſeines Nachfolgers dieſelbe bleibe, ſtehe es feſt, daß binnen kur⸗ zem die Außenpolitik Englands ſich völlig nen orientieren werde. eee ee, e „ Vor belgiſchen Neuwahlen? Brüſſel, 20. Juni. Theunis hat heute Mittwoch ſeine Beſtrebungen zur Bildung eines neuen Kabinetts ſortgeſetzt. Theunis möchte alle Möglichkeiten erſchöpfen, um eine Koalitionsregierung, beſtehend aus Katholi; ken und Liberalen, zuſtande zu bringen Mar ſpricht von der Bildung eines Geſchäftsmini⸗ ſteriums, deſſen erſte Aufgabe die Auflöſung der Kammer und die Vorbereitung der Neu— wahlen wäre.: Arbeitsloſigkeit infolge Ruhrbeſetzung. Berlin, 20. Juni. Nach einer Aufſtellung des B. T. über die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland hat der Ruhreinbruch außerordentlich verſchärfend auf mens ezau⸗ bernd in ſeiner keuſchen Anmut. Und auf einmal überkam ihn ein wildes, wahnwitziges Verlangen, ſeine Arme um ſie zu ſchlingen und ſie feſt an ſeine Bruſt zu ziehen.„Weine nicht mehr, hier ruhe aus von all dem Jammer und Weh deines jungen Le⸗ bens— du ſollſt mir ein heiliges Vermächt⸗ nis meines heißgeliebten Bruders ſein.“ War er denn verrückt geworden? Hatte dieſe gefährliche Frau ihn auch bereits mit ih⸗ rem Zauber umgarnt, wie einſt den Heinz? Sie ſah, wie er zauderte, wie ſich ſein Geſicht veränderte, wie es ſtreng und abwei⸗ Vergütung für die gewährten Leiſtungen und ane Einzelheiten und hebt ferner nach⸗ 7. April 164 585, Juni 197 690 Arbeits te. Geſamtzahl der gegenwärtig in Deutschland un. erſtützten Erwerbsloſen beträgt etwa eine halbe Wrillion. Die ſtärkſte Arbeitsloſigkeit herrſcht in den Gegenden rund um das beſetzte Gebiet, da ſich hier die durch den Ruhreinmarſch hervorge⸗ rufenen Abſatz⸗ und Rohſtoffſchwierigkeiten be⸗ ſonders bemerkbar machen. Heute Abendſpaziergang. Treffpunkt 8 Uhr Bis marckplatz. 5 11 Deülſcher Reichstag. Etowerſorqung, Wahtungseiend und aubere Folgen. Berlin, 20. Juni. 11 kleinere Vorlagen erledigt, u. a. ſetzte man die Diäten der Reichstagsabgeordneten auf den 4. Teil des Miniſtergehalts feſt. Der Geſetzentwurf über wertbeſtändige Hypo⸗ theken wird ohne Debatte endgültig angenommen, ebenſo der Geſetzentwurf über die Ausgabe wert⸗ beſtändiger Schuldverſchreſbungen. Folgt Beratung des Geſetzes über die Sicherung der Brotverſorgung. 5 Der Ausſchuß hat die Vorlage an vielen Punkten geändert. Nach ſeinem Entwurf wird die Regierung ermächtigt, zur Sicherung der Brotwerſorgung bis zu 1 Million Tonnen(nach der Regierungs⸗ vorlage 3/ Millionen) zu erwerben. 0 Die Verwaltungsabteilung der Reichsge⸗ treideſtelle ſoll ſpäteſtens bis zum 31. Dez. treiden mlage hat der Ausſchuß ganz beſei⸗ tigt. Während die Regierungsvorlage die öffent⸗ einſtweilen fortführen wollte, ſoll ſie nach dem Ausſchußantrag mit dem 15. September fortfal⸗ len, mit Zuſtimmung des Reichsrats kann ſie ganz oder teilweiſe bis 1923 fortgeſetzt werden. Zur Deckung der Koſten beantragt der Ausſchuß als einmalige Abgabe den ſechs fachen Betrag der Zwangsan⸗ leihe mit gewiſſen Ausnahmen. Die Beratung wird eingeleitet durch eine Rede des Ernährungsminiſters Dr. Luther, Der Sturz, den die Mark durch Börſenvor⸗ tatſächlichen Verhältniſſen nicht hinreichend begründet.(Lebhafte Zuſtimmung.) Insbeſondere gibt die außenpolitiſche Lage nach der Auf⸗ nahme unſeres Memorandums dazu keine Ver⸗ anlaſſung. Gegen den Währungsverfall hat die Regierung neue Maßnahmen eingeleitet. Die eingehenden Beſprechungen, die der Reichskanzler und der Reichswirtſchaftsminifter mit Sachverſtän⸗ digen aller Kreiſe haben, um der Entwertung der Mark entgegenzutreten, haben ſchon den erſten Er⸗ folg ſichtbar gemacht. Das Geſetz gibt der Regierung die Möglich⸗ keit, dem Spar⸗ und Anlagebedürfnis weiter Kreiſe Rechnung zu tragen durch wertbeſtändige Anlagen. Daneben bleibt die Löſung des Pob⸗ lems der wertbeſtändigen Löhne eine wichtige Auf⸗ gabe dieſer Woche. Die Arbeitseinkommen ſchneller und beſſer der ſprunghaften Preisentwicklung an⸗ zupaſſen, iſt das Ziel der Verhandlungen, die ge⸗ genwärtig mit den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſchweben und die fortgeſetzt werden. Im Verlaufe der nächſten Woche hofft die Re⸗ gierung Methoden der Lohnfeſtt Zung vorſchlagen zu können, die den berechtigten münſchen der Ar⸗ gewichen. beitnehmer innerhalb der wirtſchaftlichen Mög⸗ lichkeiten Rechnung tragen und zur Beruhigung NN ſchen überhaupt ſein können! Er mit ſeinem ſonnig⸗ heiteren Weſen, ſeiner ſprühenden Le⸗ benslüſt, ſeiner Genialität und edlen Schön⸗ heit.— Und ich... wie die Nacht zum Tage. Er erhaſchte ſpielend, was ich mit Ernſt und Eifer ſtudieren muß.— Sicherlich hat er hein lich im Herzen Leid getragen um ſeinen ear men, häßlichen und ungeſchickten Bruder un gemeint ich hielte nur deshalb die Traube, heiterer Lebensluſt für ſauer, weil ſie mir zu hoch hingen.“ 5 Heini war nicht von der Mutter Ihre Hand mit ſeinen beiden un ſpannend, hatte er mißtrauiſch und ängſllich ſie 75 1 9 Zunächſt werden in der Nachmittagsſitzung einige aufgelöſt werden. Die in der Regierungsvor⸗ 9 lage gegebene Möglichkeit einer beſchränkten Ge⸗ 100 Brotverſorgung im Wirtſchaftsjahr 1923/24 zum 15. Oktober 6 güngen der letzten Woche erlitten hat, iſt in den ärte mit den A us eſchlüſſen einverſtanden unt it einem Kompromißantrag, der dem Hauſe noch vorgelegt werden ſoll. Noch dem Kompromißantrag ſoll die in zwe Hälften, am 1. Auguft 1923 und am 2. Janua 1924 zu erhebende Abgabe möglichft den Schwan, kungen des Roggenpreiſes angepaßt werden. Wenn infolge Anwachſens der Zahl der Bedürftigen di Abgabe nicht ausreicht, ſo iſt die Aufbringung dei weiteren Mittel aus einer Belaftung des Beſitzel durch Geſetz zu regeln. 5 Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes erklärte, bel der Einziehung der verſechsfachtn Zwangsanleih. werde die größtmöglichfte Schonung der wirtſchaft⸗ lich Schwachen beachtet werden. Die Landes. ſinanzümter würden entſprechende Anweiſunger erhalten. i 1 Die Debatte endete mit der faſt einſtimmiger Annahme des Rompromißantrages. Nur die Kommuniſten ſtimmten dagegen. Bus öbem Reich. Poans zahlungen auf Emlammen- d Kütperſchaftsſtener. N Berlin, 21. Juni. Der Steuerausſchuß des Reichstags behan⸗ delte heute zunächſt weiter den Antrag Lange⸗ Hegermann(3.) über die Erhöhung der Vor⸗ auszahlung auf die Einlommen⸗ und„Körper⸗ ſchaftsſteuer. Der Antrag iſt jedoch dahin gea* dert, daß die Vorauszahlung auf das 20 fache be. der Einlommenſteuer und auf das 25fache bei der Körperſchaftsſteuer erhöht werden ſoll. Lietz der Feſtſtellung des Einkommens ein Abſchluß vor dem 1. Juli 1922 zu Grunde, ſo ſoll dieſe erhöhte Vorauszahlung noch verfünffacht werden.. Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes erklärte, daß er dem Gedanken einer automatiſchen An“ Dio paſſung an ſich ſympathiſch gegenüberſtehe. N Vorausſetzung ſei aber, daß es wirklich einer einfachen automatiſchen Faktor gebe. Er ſei der Anſicht, daß ein ſolcher gegenwärtig nicht ge⸗ a 8 0 nſicht, daß ein ſ geg urſacht, wen ſie ſich über die Neher Pflanzundeen 0 funden werden könne. Es werde ſich noch Ge⸗ legenheit finden, auf dieſe Frage zuriickzukom⸗ men. Den vorliegenden Geſetzentwurf bitte er mit der Löſung dieſes Problems nicht zu be⸗ laſten. Der Geſetzentwurf bedürfe e nigen Verabſchiedung, weil eine ſtarke Erhöh⸗ ung der Vorauszahlungen zum 15. Auguſt 05 gend erforderlich ſei. Richtig ſei allerdings, daß für die ſpäteren Termine eine Anpaſſung an die jeweiligen Geld⸗ und Preisverhältniſſe erforder⸗ lich ſei. Deshalb bitte er, dieſe Anpaſſung durch den Reichsfinanzminiſter nicht von der Zuſtim⸗ mung des Reichsrats und des Steuerausſchuſſes abhängig zu machen. Ein gutes Funktionieren der Feſtſetzung ſei nur gewährleiſtet, wenn dem Reichsfinanzminiſter keine weiteren Bindungen auferlegt werden. In der Abſtimmung wurde als Vorauszahlung für die Einkommenſtener das 25fache, und für die Körperſchaftsſteuer das. gbfache beſchloſſen. Die Vorauszahlungen für die Einkommenſteuer von phyſiſchen Perſonen, denen ein Wirtſchaftsabſchluß vor dem 1. Juli 1922 zugrunde liegt, ſollen weiter verwierfacht werden. Die Körperſchaften(Erwerbsgeſell⸗ ſchaften), die in der Zeit zwiſchen dem 31. März und dem 30. September ihr Geſchäftsjahr abge⸗ ſchloſſen haben, ſoſten mit Rückſicht darauf, daß ſie nach den beſtebenden Beſtimmungen als Vorauszahlungen für das Jahr 1923 bis jetzt nur am 1. Mai 1923 15 Prozent des ausgewie⸗ ſenen Bilauzgewinnes des Vorjahres gezahlt haben, und daß das eine Ungerechtigkeit gegen alle anderen phyſiſchen wie juriſtiſchen Perſonen bedeutet, zum 15. Auguſt 1923 eine weitere Vorauszahlung in Höhe des 100fachen der Zahlung vom 1. Mai zu entrichten haben. 185 Die neuen Eiſenbahntariſe. Durch den Reichsverkehrsminiſter genehmigt. Nur die Gütertariſe etwas geringer angeſetzt. ö Berlin, 21. Juni. Zur Angleichung der Eiſenbahntarife an die Geldentwertung hatte (wie bereits mitgeteilt) der ſtändige Ausſchuß des Reichseiſenbahnrats in ſeiner Sitzung vom 13. Juni eine Erhöhung der Perſonentarife um 300 Prozent in der 1. und 2. Klaſſe, um 200 Prozent in der 3. und 4. Klaſſe, ſowie der Gütertarife um 250 Prozent befürwortet. Der Reichsverkehrsminiſter iſt dem Gutachten des Perſonen⸗ der ſchleu⸗ 5 10 8 rſechs ſachung der gwangsanleihe. 5 Veilin, 20. Juni. Die Ausſchußbeſprechuug über die. Neuregelung der Brotverſorgung hat dazu geführt, daß die Regierung nunmehr eine neue Geſetzesvorlage einbringt, nach der eine Verſechsfachung der Zwangsanleihe zu dem Zwecke der Brotverbilligung vorgenommen wird. Die einzuzahlende Summe ſoll wertbeſtändig gemacht werden, im J. Auguſt zu leiſten, die zweite Rate im Dezember b. J. Man hofft, auf dieſe Weiſe etwa 1800 Mil⸗ liarden M. hereinzubekommen. Dieſe Summe würde genügen, um bei einem Getreidepreis von zu können. Da der Regierungsantrag von der Sozialdemokratie und dem Zentrum unterſtützt wird, iſt ſo gut wie ſicher, daß das Geſetz in den neuen Faſſung angenommen werden wird. 8 E Die Abzüge bei der Einommenſteuer. Nach der vom Steuerausſchuß des Reichstags beſchloſſenen Erhöhung der Abzüge von der Lohn⸗ ſteuer tritt am 1. Juli 1923 folgende Ermäßi⸗ gung in Kraft: 1. für den Steuerpflichtigen und für ſeine zu ſeiner Haushaltung zählende Ehe⸗ a 15 f Zimmermann aus Harburg und der Hehler ein 35jähriger Akquiſiteur aus Berlin; beide frau monatlich je 6000 M., für jedes zur Haus⸗ haltung des Steuerpflichtigen zählende minder⸗ jährige Kind monatlich je 40 000 M., Werhekoſten monatlich 50 000 M. Her Ausbruch des Aeing. Nom, 20. Juni. Das Unglück auf Si⸗ Lauf. Nach den letzten Meldungen iſt die Stadt Caſtigliona vollkommen verſchwunden und die Lavamaſſen ſtnd über ſie hinweg vorgedrungen. Die Eiſenbahnſtationen und die Ortſchaften Catena und Cero ſind von der Lavamaſſe überdeckt und vernichtet worden. Der ſich heranwälzende Lavaſtrom iſt 700 Meteer breit, die Höhe beträgt 8 Meter, an einzelnen Stellen ereichte die Lavamaſſe ſo⸗ gar dle Höhe von 20 Metern. Weithin hört man das Krachen, das die Fenerwalze ver, um Flocken.) Nachdem dieſer Tage aus Ame⸗ kika von der erſt im vorigen Herbſt ausge⸗ vanderten Fräulein Anna Henn 59 Dollar beim Dallauer Pfarramt d e 9 5 hält nun auch die hieſige katholiſche Kir Markentwerkung hat zur Folge, daß auch der un neues Geläute. N f eit der treuen Auerbacherin und die Mil⸗ ionenſpende herrſcht t die angemeldeten Juli⸗Abonnements⸗ ö hte eee preiſe mit einer entſprechenden Erhöhung ein⸗ politik) 5 Nationalverſammlung, die nach der Revolu⸗ reits gezahlt iſt, diſe Erhöhung nachſfordern. ion gewählt wurde und aus der dann der Jian 5 2 1 1 3 ö 0 Bisher hatte die Poſt aus formalen Grün⸗ rſte nachrevolutionäre at 1 1 ach⸗ Altſtadtrat Reinhard, iſt im 75. kräglichen Erhöhungen zu übernehmen, dies⸗ lliſtadtrat Reinhard, 9 Der Julipreis der Zeitungen. Berlin, 20. Juni. Die kataſtrophake Julipreis der Zeitungen erhöht werden muß. Auf Vorſtllung der Zeitungsvrleger beim Neichspoſtminiſter wird die Poſtverwaltung ſelhft ziehen oder, wun das Juli⸗Abonnement be⸗ den es abgelehnt, das Einziehen ſolcher nach⸗ nolaber hat ſie ſich unter dem Eindruck der zulipreiſes eingetretenen Geldentwertung in Abonnementspreis und die Erhöhung b wen. Um den wertbeſtändigen Lohn. Verlin, 21. Juni. Dem„Vorwärts“ zufolge hatte der Allgemeine Deutſche bund geſtein eine Beſprechung mit dee Reichs⸗ regierung über die Einführung des wertbeſtän⸗ Am Freitag werden ſämtliche zur einheitlichen Vorſchlages digen Lohnes. Spitzenorganiſationen der Gewerkſchaften Ausarbeitung eines zuſammentreten. Der bisherige Meinungsaus⸗ tauſch zwiſchen Regierung und Gewerkſchaften hat, wie das B. T. ſchreibt, inſofern zu einer Verſtändig geführt, als ein feſter Grund⸗ lohn gezahlt werden ſoll, zu dem ein beweg⸗ licher Tuerungszuſchlag kommen ſoll, der ſich nach einem neu aufzuſtellenden Lebensmittel⸗ index richtet. iz Die Erhöhung der Beamtengehälter. Die Verhandlungen über die Neuregelung der Beamtengehälter haben zu einer Erhöhung des allgemeinen prozentualen Teuerungszuſchlages von 2900 Prozent auf 6000 Pros, eine Erhöhung der Frauenzulage von 32000 Mark auf 64 000 M. und eine Erhöhung der Beſatzungszulage in ſämt⸗ lichen Ortsklaßßen anf S000 Mare geführt. Damit wurde von der Regierung allen Forderungen der Miinchen, 21. Juni. gekehrt. 120 000 M. für den Zentner eine Reſerve ſchaffen. 5 4471 ch E r.) 5 gelungen, einen der in der Nacht zum 17. Juni in Tübingen verübt wurde, und bei dem den Tätern Pla⸗ 3. für i als ſie die wertvollen Gegenſtände bei einem zuſterordentlichen, ſeit der Anmeldung des Tationalverſammlung, E 155 niſſes ſein Mandat abgeben. amit einverſtanden erklärt, den angemelde⸗ niſſes 5 Gewerkſchafts⸗ ˖ ei mobil üerfahren und ſofort er ausverkauft. Ger ber alten diesbezügliche Be Geltungsdauer k ö stimmungen endet am 30. Juni 1928. Bei dei unverändert großen Wohnungsnot, mit deren baldiger Behebung nicht zu rechnen iſt, erſchien dem Ausſchuß eine Verlängerung der Geltungs⸗ dauer notwendig. Gleichzeitig wurden einzelne Aenderungen des bisherigen Wortlautes der vom 1. Julf Vorſchriften angeregt, die mit Rückſicht auf das Falle Geſetz über Mieterſchutz weiterer Geldentwertung alſo entſprechend erhöh! ämter, ſowie nach den Erfahrungen der, Praxis werden. Die erſte Einzahlung iſt jedoch erſt am und Mieteinigungs⸗ als zweckmäßig erſchienen. 15 F Kardinal Faulhaber heimgelehrt. Mlin 1. Kardinal Faul⸗ haber iſt von ſeiner Amerika⸗Reiſe zurück⸗ 7 9 i 2 Aus Nah und Fern. :: Mannheim.(Erwiſchte Einbre⸗ Der hieſigen Kriminalpolizei iſt es großen Einbruchsdiebſtahl, 2 15 75 tin⸗, Gold⸗ und Silbergegenſtände im Wert von 8090 Millionen in die Hände fielen aufzuklären.“ Der Dieb iſt ein 33jähriger wurden zin dem Augenblick feſtgenommen, Mannheimer Altmetallſammler zu Geld ma⸗ hen wollten. 3 Faſt ſämtliche geſtohlenen Begenſtände konnten wieder beigeſchafft wer⸗ de.. e zilten, das der Ausbruch des Aetna herauf beſchworen hat, nimmt unaufhaltſam ſeinen „ 1 tel: Eppelheim. Bei einem Streih, hat der Maurer Emil Lamade den 25jähri⸗ zen verheirateten Maurer Franz Bader er⸗ choſſen. Der Täter, der 45 Jahre alt und derheiratet iſt, wurde verhaftet. 1 N. Spechbach. Dieſer Tage verläßt Herr Fauptlehrer Hettmanſperger, der 12 Jahre hien wirkte, unſeren Ort, um die ihm ſchon eit längerer Zeit verliehene Fortbildungs⸗ ehrerſtelle in Grötzingen anzutreten. Der wangeliſche Kirchenchor und der Geſangver⸗ ein ehrten den Scheidenden durch Ueber⸗ deichung einer Naturalſpende. N. Auerbach, Amt Mosbach. Neue er⸗ Ueber die Anhänglich⸗ bei Katholiken den Veteran der Mosbach. Ein f badiſchen Das Mitglied der Landtag hervorging, Lebensjahr Er war Alterspräſident jener mußte aber dann amtlichen Wahlergeb— Politiſch ge⸗ der Zentrumspartei zeſtorben. nach Feſtſtellung des hörte der Verſtorbene an. Bermersbach, bei Gernsbach. Geber⸗ fahren.) Die etwa 60jährige ſchwerhörige Witwe Wunſch wurde auf der Straße nach der Roten Lache von einem Perſonenauto⸗ getötet. Den Kraftwagnführer trifft keine Schuld, da die Frau anſcheinend durch das Hupepſignol er⸗ tt in das Auto hineinlief. * Offenburg.(Zu einem großen R ada u) kam es auf dem geſtrigen Wochen⸗ markt, als ein Verkäufer für das Pfund Butter 18 000 Mark und für ein Ei 1300 Mark verlangte. ns kam zu einer großen Tuseinanderſetzung zwiſchen den Käufern und Verkäufern, da der letztere mit dem Preis nicht heruntrgehen wollte. Schließlich ver⸗ langte er für das Pfund Butter 13 000 Mark und für ein Ei 600 Mark und im Nu hatte „“ Vom Schwarzwald.(Schnee un d Froſt im Juni.) Der abermalige Rück⸗ ſchlag zur Kälte hat in den hohen Lagen des badiſchen und württembergiſchen Schwarz⸗ wpalds an vielen Orten erhebliche Froſt⸗ ſchäden gebracht. In den badiſchen Gebirgs⸗ teilen ſind die gerade in voller Blüte ſtehen⸗ den Preiſelbeeren von Froſt und Schnee ge⸗ Schimmer des ehemals tatſächlich goldenen Zeit- alters der Goldwährung beſſen wir uns bald kaum mehr entſinnen werden. Dieſe Entwicklung gibt! denen immer neue Sphinxrätſel auf die an verant⸗ wortlicher Stelle bei der täglich erneuten Notwen⸗ digeit der Einſtellung auf gleitend ſich verändernde Verhältniſſe bei der Not und Sorge um die Zu⸗ kunft unſeres Volkes den Weg der Wohlfahrt des Ganzen, von der man nur mehr mit den größten Abſtrichen ſprechen kann, ſuchen müſſen. Und nach eingehender Schilderung der Börſen⸗ lage der letzten Woche ſchreibt der Verfaſſer weiter: Nicht das Geld iſt heute gefährdet, das heute den Markt überſchwemmt und in das der Wert einer Aktie umgerechnet oder umgeſetzt werden könnte, dieſe Aktie ſteht bei der heutigen Sachlage voraus⸗ ſichtlich auf lange hinaus ſtets ein etwa dem jewei⸗ ligen Dollarſtande entſprechender Papiergeldbetrag zur Verfügung, die Aktie ſelbſt iſt vielmehr als der noch vorhandene konzentrierte Sachwert zu betrach⸗ ten, den man ohne Not nicht verkaufen ſoll. Denn wenn man ſie einmal verkauft hat, iſt ſie mit Sicherheit für das erlöſte Geld kaum wieder zu kaufen, nach der heutigen Sachlage wahrſcheinlich dem Verkäufer und dem deutſchen Volke auf immer verloren. f Das Ausland hat übrigens zweifellos(und die Freitagsböſe dürfte ein Beweis dafür ſein) gar nicht fortlaufend die großen Mittel, um unſere deutſchen Effektenmärkte an mehreren Börſentagen hintereinander voll zu beherrſchen und alles her⸗ kommende Material bei der lächerlichen Spiel⸗ und Schleuderluſt des deutſchen Publikums ſchlank zu jedem Kurſe aufzunehmen. Das Ausland hat ſelbſt ſeine ſchweren wirtſchaftlichen Schwierigkeiten und verdient mit niemand ſo leicht, wie mit den unter politiſchem Druck ausbeutbaren Deutſchen. Es will uns mit dem Ergebnis hieraus, mit unſerer eigenen Mark auskaufen, wenn dieſe leicht erlangt werden kann. e ee 1 5 Der Deutſche, auch der kleine Aktionär, ſoll ſich deswegen hüten, ſeinen glücklich noch in ſeinen Händen befindlichen Sachwert⸗Aktienbeſitz, der als ſolcher doch einmal wieder herausgeſchällt werden wird, zu verſchleudern, wenn nicht unbedingte bit⸗ terſte Not ihn zwingt. Der Deutſche aber, der über flüſſige Geldmittel verfügt, ſoll ſie nicht als Bank⸗ guthaben oder als Sparkaſſenguthaben eingehen laſſen, ſondern dafür immer noch gute deutſche 5 Aktien kaufen, die ihn vor dem Markſchwund einigermaßen ſicher ſtellen. Als zwei, wichtigere Ereigniſſe finanzieller Art der verfloſſenen Woche ſind zu nennen die Ver⸗ bandstagung des Verbandes deutſcher Privatban⸗ kiers mit ihrem hauptſächlichſten aber heute noch wenig ausſichtsreichen Tagungsthema„Uebergang von der gegenwärtigen Reichsw ährung zu einer zu⸗ zünftigen ſtabſtlen Wädrung auf dem Weg einer gründlichen Btlanzreform und Stillegung der Notenpreſſe(Zukunftsproblem, das erſt von dem Augenblick an ernſtlich in Angriff genommen wer⸗ den kann, wenn die Reparatonsleiſtungen feſt ſind), ferner die Gründung der Süddeutſchen Feſtwert⸗ bank in Stuttgart durch die ſüddeutſchen Hypothe⸗ kenaktienbanken. Die letztere Gründung iſt als erfreulicher Wille zur Tat nach langer Regungs⸗ 'oſigkeit und falſcher Einſtellung wohl zu begrüßen; ann aber vorläufig aus Mangel an Beleihungs⸗ zbjekten mit dauerndem, feſtem und wertbeſtän⸗ digem Ertrag noch zu keinen großen Ergebniſſen ühren, da die Menge der Beleihungen in wertbe⸗ tändigen Darlehen an Körperſchaften öffentlichen vechts und auch auf Grundrenten nur eine ſehr eſchränkte ſein kann beſonders wenn man von inderer Seite gegen etwas höheres zahlenmäßiges Zinsverſprechen noch Papierhypotheken oder Pa⸗ dierdarlehen bekommen kann, die man in ſchlech⸗ zerem Gelde zurückbezahlen wird können. Der täbtiſche Hausbeſitzer kann aber heute keine Feſt⸗ verthypothek nehmen und der Bauer braucht keine. 7 eee 77 Für den Kleinviehmarkt am erkkäg betrug ſer Auftrieb: 58 Kälber, 0„ 44 Schweine; 588 Ferkel und Läufer. Bez ſeilo Lebendgewicht: Aa ti 2 1 N eee Amtlicher Teil. Betr.: Erhöhung der Erwerbsloſenunterfiützung. Ab 4. Juni 1923 ſind hier folgende Sätze gültig: 1. für mänllche Perſonen a. über 21 Jahre, ſofern Sie nicht in Haushalt eines anderen leben 4650 Pit. b. über 21 Jahre ſofern Sie in troffen worden, ſo daß die reiche Blüte faſt ganz der Kälte zum Opfer defallen iſt. Vor allem ſind in den württembergiſchen Bezir⸗ ken die frelen Hochflächen am Uebergangs⸗ gebiet vom v N zum Neckar und nach Fr nſtadt. wo u. d. die Kartoffeln 155 4 W* Eberhard von Drewensberg erhob ſich plötz⸗ Ausſchuſſes über die Erhöhung der lich und trat zu dem Erkerfenſter. Mit dem Rücken gegen das Zimmer, ſtand er da und ſtarrte mit feſt zuſammengebiſſenen Zähnen und gefurchter Stirn in den ſinkenden Abend hin⸗ aus. Heini bat und bettelte wieder und wie⸗ der:„Mutti, weine doch nicht, ſei gut, Mutti!“ Aber erſt, als ſich die kleinen Augen ſelber mit Tränen füllten, fand die Mutter die Kraft, ſich zu beherrſchen. Sie erhob ſich haſtig, voll pei⸗ Die junge Frau war totenblaß geworden. Der Ring war ihr köſtlichſter Schatz, das teuerſte Vermächtnis des Toten geweſen, und nun batte ihr eigenes Kind ſeine Händchen dazu geliehen, ihn ihr zu rauben. Wie eine ſchwarze, drohende Wolke ſenkte es ſich auf ſie herab. Vielleicht würde ſie auch noch das letzte was ſie auf der Welt beſaß, ihren Heini, ver⸗ lieren: vielleicht würde er ſelber einmal zu den Drewensbergs übergehen und die Mutter, dieſe „Komödiantin mit der dunklen Vergangenheit“, allein zurücklaſſen. Und als ol das Kind dieſen marternden Argwohn beſtätigen wollte, ſagte es, an des Onkels Knie gelehnt und mit ſtrahlenden Au⸗ gen zu ihm auſſehend:„Wenn du ſo guckſt wie jetzt, Onkel, dann ſiehſt du ganz aus wie mein Papa.“ b Eberhard fuhr ſich erſchrocken über die dem Haushalt eines anderen leben c. unter 21 Jahren 2. für weibliche Perſonen a. über 21 Jahre ſofern ſte nicht in dem Haushalt eines anderen leben 5 b. über 21 Jahre ſofern ſie in In einer finanziellen Wochenſchau 1 5 eines anderen läßt ſich Herr Prof. Dr. E. Mayr⸗ Heidelberg zu N den gegenwärtigen Verhältniſſen auf dem Geld⸗ 3 n Fe e für markt folgendermaßen hören: 1 a. den Ehegatten f 750 Mk. Die Mark des Deutſchen Reiches iſt nur mehr b. vie Kinder und ſonſtige unter⸗ 0 ein Schein ihrer frül Herrlichkeit. In mehr N ſtͤützungaberechtigtige Angeh 1350 Mk. als faſt dreißigtauſendigchey Verdünnung ſchleicht ſie nach der Entwicklung des Dollarkurſes in der Heſſiſche eee Viernheim. perfloſſenen Woche dahin nur mehr ein leichter und den Onkel beobachtet. Jetzt horchte er tarife beigetreten. Hinſichtlich der Gütertarife 9 55 1 1 b bete inzwiſchen „Trauben, Onkel? Die ſchmeiken gut!“ De. entſchied 100 bc n Anbetracht de Mi ür kleinen Augen, noch trünenfeucht, blickten„ eingetretenen höheren Bewertung der Mark f„ 1 769, 55 ſpannt und begebrlich zu Eberhard auf. eine Erhöhung um nur 200 Prozent an⸗ auf 457, von 900 auf 610, von 95 auf 703, von ſtatt der urſprünglichen 250 Prozent. 450 auf 910, von 525 auf 1067, von 600 auf 1220, E dauerte einen Augenblick, ehe der ſich N Die Durchſchnittsfracht, das iſt die tonnen⸗ von 675 auf 1373, von 750 auf 1526, von 1125 auf in die Wirklichkeit zurückfand und ihn verſtand. ktlometeriſche Einnahme, beträgt alsdann das 2287, von 1500 auf 2746 und von 1800 auf 3050. e e 0 e e 1100 1 19 800fache der Friedensfracht, bleibt allo mit Die Kinderzulage erhöht ſich automaliſch 1215 f ß 1 0 05 tſpr en 2 tand von 83100 noch die Erhöhung des allgemeinen prozentualen Teue“ gen Sie ſſch, Ste ſind ſo cbenig Komödlantin, über den Kleinen. dem entſprechenden Dollarſtan ch] die Erhöhung des allg 1 02 1 u v ü ck. 83 d 102, Prozent, wie über⸗ gender dec mg und kae ep; j Ich bitte um Verzeihung err en d 41 10% 1 überhaupt jemals haben e tig e, 10 Der Prozeß gegen Kapitänleutnant Ehrhardt. bezüge der Beamten 1026 Prozent beträgt. N 5 18 4 1. 7 1 1 1„ 0 g 1 f 60 1 f 5 2* 1.. 1 7 5 ö Komödie ſpielen können!“ 8 15 15 F Leipzig, 21. Juni. Wie halbamtlich ver⸗ n. wensberg!“ b Heinz nicht ſo ähnlich ſüä en!“] Seufzer.„Kannſt du ſi Leipzig, 4. ̃„ Die Wohnungsnot⸗Vorſchriften. iſt fürchterlich, dieft och huͤngen, Onkel e ſoll die Verhandlung Fou fegt a ſend wurde, härter als in dem Augenblick, da er bei ihr eintrat— und ſie erſchrak. Ein quä⸗ lender Argwohn ſtieg in ihr auf. „Wenn ich denken müßte, Sie glauben, ich hätte Iynen nur eine Komödie vorſpielen wol⸗ len“, rief ſie mit fliegendem Atem,„der Ko⸗ möbfantin kann das ja nicht ſchwer fallen Herr Gott!“ i N N Er hob beſchwichtigend die Hand.„Beruhi⸗ Spitzenverbände entſprochen. 5 a f Die bisherigen Ortsſonderzuſchläge erhöhen ſich: von 75 auf 153 Prozent, von 150 auf 306, von 225 4100 Mk. 2850 Mk. 4100 Mk. Let die decent Pulguftue. 3400 Mk. 2550 Mk. 5 Er wandte ſich langſam nach ihr um. Ohne ſie hervor,„Sie Leiter holen, wenn ſie ſo 15 Herlin, 21. Junk. Der Netchstaggausſchuß 11 Ich müßte es einmal verſuchen, Heini.“ mleuin ant Ehrhardt am fes een hehaudelte einen Geſetzent⸗ 5 K. 4 9. ein Wort zu ſprechen, ſah er ſie an. Es flim⸗ 5 en über d dann gibſt du hibe 60 9 00 wurf zur Aenderung der Bekauntmachung der merte eigentümſich in ſeinen Augen. Sie wurde noch beſangener, noch unſicherer unter ſeinem ſtere Blick. Jetzt war ſie ganz Weib, ein zartes, ſo Mafnaßhmen gegen Wobnunasmangel. Die