3 wird(Quäkerſpeiſung), ſo hatte der Gutedel wohl geglaubt, dort Lebensmittel vorzufinden. Vielleicht hatte er auch die Liegedecken der Kinder in dem Häuschen vermutet. Man iſt dem Einbrecher auf der Spur. In der gleichen Nacht wurden auch in zwei Gärten in der Nähe des Waldes verſchiedene Gartenfrüch n „geerntet“.—(Hoffnungsvolle Ju⸗ gen dl) Drei Volksſchüler der dritten Klaſſe haben vom Schulabort ein Stück Regenkandel geſtohlen und an einen hieſigen Althändler verkauft. Letzterer wird ſich wohl wegen glexei zit peyrgutworſen haben. 5 Lokale Nachrichten. „ K. K. V. Der auf heute feſtgeſetzte Ver⸗ einsabend fällt wegen Verhinderung des Refe⸗ renten aus und wird um 8 Tage verlegt, wobei F. C Dreiei kfurt ſuſam uch ist beſte A-Klaſſe und ſteht an führender Stelle am Main. Sportverein hat nach den letzten Reſultaten an Splelſtärke zugenommen, ſo daß ein ſehr ſchönes Splel zu erwarten iſt. Ein Beſuch dürfte ſich beſtimmt empfehlen.— Zum Abholen der Frankfurter Spieler werden die Mitglieder Samstag Abend um 8 Uhr an den Nebenbahnhof gebeten(Stehe Inſerat.) Amtlicher Teil. Betr.: Beerdigungsweſen. Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzung vom 22. ds. Mts, die Mitwirkung der Gemeinde bei Verbilligung des Beerdigungsweſens genehmigt und beſchloſſen, die, der Gemeinde entſlehenden Selbſtksſten von den Zahlungspflichtigen zurück⸗ zuerheben. Der Beſchluß liegt vom 29. ds. Mts. ab eine Woche lang bei uns zur Entgegennahme Betr.; Ausführung des Tnbakſteuergeſetzes. Gemäß 8 1 der Tabakanbau⸗Ordnung ſind die mit Tabak bepflanzten Grundſtücke dem Zoll. amt des Bezirks ſpäteſtens bis zum Ablauf dez 15. Juli mit Fluranmeldungen anzumelden, Für Grundſtücke, die nach dieſem Zeitpunkte be⸗ pflanzt werden, hat die Anmeldung ſpäteſtenz am dritten Tage nach dem Beginne der Be⸗ pflanzung zu erfolgen. Vordrucke zu den An⸗ meldungen ſind bei uns(Zimmer 26) unentgeltlich zu erhalten. Bei der Anmeldung iſt der genaue Namen (Vornamen mit Belzeichen), Straße und Haus⸗ nummer unbedingt erforderlich. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Woh f b rgebnis, daß de n der Behörden und öffentlichen Körperſchafte, em Zu 101705 Wohnüngsamtes ebenſo um erliegen ſollen, wie es bei privaten Räumen der Fall ict. ee. 5 Aus Nah und Fern. „3 wei Tode bei einem Tanzvergnügen. Bretten, 25. Juni. Einen üblen Aus⸗ ane ahm am geſtrigen Sonntag ein vom Radfahrerverein Freudenſtein(Württemberg) dortſelbſt? veranſtaltetes Tanzvergnügen, zu dem auch zahlreiche auswärtige Gäſte, insbe⸗ ſondere aus Sternenfels und Knittlingen ge⸗ kommen waren. Abends gegen 6 Uhr ent⸗ Viernheimer Volksblatt Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petft⸗ Zeile 300.— Mk. für lokale und 400.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 600.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 100 1000. Mk. 1 Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 4000 Mk.— Durch die Poſt bezogen monatlich 5000.— Mk. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 wickelte ſich, wie das„Brettener Tageblatt“ berichtet, im„Adler“ eine Auseinanderſetzung, die ſchließlich in eine große Meſſer⸗ ſtecherei ausartete. Aus dem blutiger Knäuel von erregt aufeinander einſtechenden Menſchen trug man nach kurzer Zeit zwei Tode und einen Schwerverletzten hinweg. Zahlreiche leichter Verletzte konnten ſich zu Fuß nach Hauſe begeben. Die Namen der Toten ſind Gebrüder Ludwig und Auguſt Howald aus Knittlingen. Der Schwerverletzte heißt Man⸗ nuß und ſtammt aus Sternenfels. Die Gen⸗ darmerie iſt zur Zeit damit beſchäftigt, durch Zeugenfeſtſtellungen und Verhaftungen die Schuldigen zu ermitteln. ö Walldorf.(Ein gebrochen) wurde in der Nacht vom Samstag auf Sonntag in das Valdhäuschen beim Städt. Sport⸗ und Spielplatz. Da in dem Waldhäuschen n. Zeit für die im Städt. Licht⸗, Luft⸗ und Son⸗ nenbad untergebrachten Kinder auch gekocht ein Vortrag über Bilder aus Bulgartens Ge⸗ ſchichte ſtattfinden ſoll. *) Die Spar⸗ und Weihnachtskaſſe Lampertheim(R. V.) hält am Sonntag, den 1. Juli im Saftladen„zum grünen Laub“ eine außerordentliche General⸗Verſammlung ab. Es iſt im Jatereſſe aller Mitglieder, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Herr Lannert, Vor⸗ ſitzender der Kaſſe, wird einen aufklärenden Vortrag halten.(Siehe Inſerat.) Schwerathletik. Sonntag, den 8. Juli, findet hier zwiſchen Griesheim bei Darmſtadt und dem hieſigen Stemm⸗ und Ringklub ein großer Herausforderungskampf im Stemmen und Ringen ſtatt. Die Sportskrelſe werden heute ſchon darauf aufmerkſam gemacht. * Sport am Tivoli. Es wird jetzt ſchon auf das am kommenden Sonntag am Tivoli ſtattfindende Schlußſpiel dieſer Salſon aufmerkſam gemacht, welches die I. M. von Sportverein und etwaiger Einwendungen offen. Betr: Reinigen'der Kamine. Das Reinigen und Ausbrennen der Kamine in unſerer Gemeinde findet am Montag, den 2. Juli ds. Js. ſtatt. ö Betr.: Die Erhebung der Beiträge zu den Kanz⸗ leikoſten der Handelskammer. Das für die Erhebung der Beiträge zu den Koſten der Handelskammer im Etatsjahr 1923 für unſere Gemeinde aufgeſtellte Heberegiſter liegt vom 26. Juni bis 6, Juli 1923“ einſchließlich auf der Bürgermeiſterei Lampertheim zur Einſicht durch die Wahlberechtigten offen. gegen dasſelbe ſind innerhalb der zehntägigen Friſt bei der Handelskammer ſchriftlich geltend zu machen. Betr.: Abgabe von Kies. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die Baukommiſſton in ihrer Sitzung tag bis von 8 Viernheim, den 27. Juni 1923. Gemeindekaſſe. Die Erwerbsloſenunterſtützungen, ſowie Rhein⸗ Ruhrhilfe können für die Folge nicht mehr Freitag odrmittags, ſondern müſſen Freitag nachmit⸗ tags von 2—5 Uhr ausbezahlt werden.— Beſſere Verteilung ſehr erwünſcht, damit der Andrang von 2— 3 Uhr nicht allzu ſtark wird. Infolge dieſer Aenderung allgemeiner Zahl⸗ auf weiteres Freitag vormittags 12 Uhr, was beachtet werden möge. Jöſt, Rentmeiſter. Einwendungen Huhn. Bekanntmachung. Zugelaufen gemeldet iſt ein ſchwarzfarbiges Eigentümer wolle ſich ſofort bei uns Zimmer Nr. 17 melden, andernfagn am Freitag, den 29. ö dem Poltzeiamt öffentl. Verſteigerung ſtattfindet, Heſſiſches Polizeiamt Viernheim: Juni 1923, vorm. 9 Uhr auf 5 Ludwig. Franlefu rt. am 7 Dankſagung. Für die vielen wohltuenden Beweiſe inniger An⸗ teilnahme bei dem allzuſrühen Heimgange unſerer lieben treubeſorgten Gattin, Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Cäcilia Bauer nun in Gott ruhenden unvergeßlichen, geb. Bauer ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz- und Blumenſpende ſagen wir hierdurch unſe⸗ ren innigſten Dank. Ganz beſonderen Dank dem Hochw. Herrn Kaplan Eiden⸗ müller für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, Herrn Dr. Günther für die aufmerkſame Behandlung, ihren Mitarbeiterinnen der Firma Heinrich Jakob für die gewidmete Kranzſpende und letzte Ehrenbezeugung und den zahl— reichen Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 28. Juni 1923. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Michael Bauer 7. und Kinder. Eine verkaufen Fuhr Bruchſteine mit Backſteine gebrauchtes Material, Von wem, ſagt die Exp. preiswert zu Fuß ball⸗Club Amicitia 09 Sportplatz hinterm Gaswerk. —. Sonntag, den 1. Juli: Freund⸗ ſchaftsſpiele Ami- citia 1 V. f. R. Mhm. Erſ.⸗Liga. Vorſpiel Handball Turnerbd, Viern⸗ — Sp. u. T. 1877 Mhm.⸗ Waldhof. Amicitia 3 Mſch. Sport-Club 1912 1 Privat-Mann⸗ ſchaft. N gliederverſaͤmmlun Der Spiel Ausf Samstag Abend: Rückſpiel der 1 Mſch. gegen Neckarſtadt 1 Mhm. 1912 in Mhm. 2 M. in Bürſtadt V. f. R. Erſ.⸗Liga. fang der Spiele 3, halb 2 Uhr, Handball 3 Uhr, 1. Mſch. 4 Uhr; Abfahrt der 2. Mſch. 11,43 OCG. Morgen halb 10 Uhr Mit- im Lokal. chuß und Vorſtand. An- Leiter⸗ und Kaſtenwagen eingetroffen. Chr. Adler l. Kücheneinrichtungen Diwan, Bücherſchr., Schreibtiſch, Vertiko, Büfett, 1- und 2tür. Schränke, Küchenſchr., kl. Eisſchrank, Kinder- wagen uſw. zu ver- kaufen Klinger S 2, 6 Mannheim. An⸗ u. Verkauf! Byillanten Versammlung (Kleinrentner) auch alle übrigen erwerbsunfähigen Perſonen, die auf Grund der ſeither beſtandenen Geſetze keinerlei Rente beziehen konnten, werden am Sonntaß Mittag 2 Uhr im Saale der Götheſchule in ihrem eigenen Intereſſe freundlichſt eingeluden; gleichzeitig ergeht an alle(Sozialrentner) Invaliden, Unfall-, Witwen⸗ und Waiſenrentner das Erſuchen, in oben genanntem Saale um 3 Uhr reſtlos erſcheinen zu wollen. Verſäume kein Intereſſent dieſe Verſammlung. Tagesordnung wird dort bekannt⸗ Adler, ſtellv. Gauleiter für Heſſen. gegeben. Gold⸗ und Silber⸗ waren, Trauringe auch mit Goldzugabe. J. Hoffmann Mannheim F 2, 9a Telefon 9287.-Werk⸗ ſtätte für ſämtliche Reparaturen. Einige Hefte Cportberein 09 Viernheim Sportplatz am Tivoli. Heute ghend ½ 9 Uhr: Verw. Aus⸗ ſchuß und Spiel⸗ ö ausſchuß. F Eanstag abd⸗ 9 Ahr im Vereinslobal: Kommers zu Eh⸗ ren der Frankfur⸗ ter Spieler. Spielprogramm für Sonntag: F. C. Dreieich Frankfurt!— Sy. 09 J. Beginn nachm. 4 Uhr. Vorſpiel: ll. M. So. 09— lll. M. So. Waldhof. Zahlreichen Beſuch erwartet Der Vorſtand. Zahnarzt Or. Rudolf Boſſert empfiehlt ſich der hieſigen Einwohnerſchaft für fachärztliche Behandlung. Be⸗ handlung 20%% unter den Stadtprelſen für Privat⸗ patienten. Günſtige Zahlungsbedingungen. Koſten⸗ loſe Behandlung der Mitglieder ſämtlicher badiſchen und heſſtſchen Krankenkaſſen. Sprechſtunden: Tägl. von 2—7 Uhr nachm. Viernheim n Hügelſtr. 11. der„Deutſchen Moden⸗Zeltung“ mit Schnittmuſter⸗ bogen“ erhältlich Viernh. Anzeiger WiN Hold-Ankaulsstene Bartmann Mannhelm, I 2, 22 zahlt die hö ch ſte n N Tagespreiſe für Bruchgold, Silber, 8 Platin, Brillanten 797 J 1 100 1 70 e lane Perlen, Schmuck ene e, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und andſcheine über 9 1 0 kauft und tauſcht ſtreng reell Ein neuer Glas⸗ ſchrank zu verkaufen. Lorſcherſtr. 40 Gulgehende g Pöilſſchaft zu kaufen geſucht, Angeb, unt.„Dud⸗ weller an Ale Haa⸗ . kenſtein u. Vogler, IStankfurt a M. erbet. 1 18 legen, zu erſcheinen. K. K. U. Der Vereinsabend heute muß aus⸗ 10 fallen. Siehe lokaler Tell. n Alt⸗Gold, Silber, Platin kauft Bartmann J2,22 Mannheim. gebeten, dazu zu 5 ſtatt. Morgen Freitag Abend halb 9 Uhr findet im Lokal„zum Freiſchütz“ Handballſpieler⸗Verſammlung Gleichzeitig werden diejenigen 2 Mitglieder, welche ſich am Deutſchen 120 Turnfeſt in München beteiligen wollen, erſcheinen betreffs Fahrkartenlöſung, da dieſelben bis J. Juli gelöſt ſein müſſen. Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bitten f 0 Da ich das letzte Mal da Eiſen der Wirtſchaft 38 Jer Die Spiel⸗ und Turnwarte. eee 2 „„ N Ae 8 2 e, . * 0* bin bitte ich nochmals die Viernheimer Bürger, ihren alten Kram aus den Ecken herauszuholen. Ich zahle für: Lumpen Kilo 900 Mark Kilo 900 Mark Metalle nach dem Dollarkurs. Einkauf morgen und übermorgen zu Viernheim in zum Rebſtock. N. Samstag Abend 8 Uhr im Lokal Mitglieder⸗Vorſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagegord⸗ nung iſt es Pflicht eines jeden Kol⸗ Der Vorſtand. Jede Uhr repariert in eigener Werkſtätte bond. ud ung le e ebenes en 9 Ralraen 9 g 000 deoht Orell „ elmöpgl Chalselong. 000 e 1 sisunend bſiſſs, Cpar- und Weihnachtskaſſe Lampertheim(R. V.) 1 Sonntag, den 1. Juli ds. Is., nachmittags ½ 3 Uhr findet im Saftladen„zum arünen Laub“ eine außerordentliche 5 Generalverſammlung att. Tages⸗QOrdnung: 1. Aufklärung über die Entſtehung und Ziele der Kaſſe. 2. Wahl der Vertrauensleute. 3. Innere Kaſſenangelegenheiten. 4. Wünſche und Anträge der Mitglieder. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. f Im Auftrage des Vorſtandes: Math. Traeger. Gobelzeiten der jüdiſchen Gemelude. 380. Funk 16, Tammus Wochenabſchnitt: Bolok— Perek 6. Sabbet⸗ Abend 7e Uhr „Morgen 8e Uhr Nachm, 4e Uhr e 5 Uhr Wochentag⸗Abend 800 Uhr 77 Morgen 68 Uhr Sonntag iſt Schiwo lſor a B'tammus. ö 3 Feruſprecher Nr. 217 Amt mernbeſm, „ beer, eee Puſtſchecktunto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 40. Jahrg. — Oefterreich und wir. Von einem beſonderen wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter wird uns geſchrieben: Es iſt ein tragiſches Geſchick, daß die deutſche Wirtſchaft mit einer unerhörten Wucht juſt von denſelben Schickſalsſchlägen getroffen wird, die Deutſch⸗Oeſterreich durchzumachen hatte. Ueberblickt man die wirtſchaftliche Entwicklung Deutſch⸗Oeſterreichs in den letz⸗ ten beiden Jahren, ſo mutet das, was wir heute in Deutſchland erleben, wie eine neue, aber nur um ſo fürchterliche Auflage der öſter⸗ reichiſchen Geſchehniſſe an. Und wenn man Oeſterreicher über die Dinge ſprechen und ur⸗ teilen hört, dann verhehlen ſie ihr aufrichti⸗ ges Mitleid nicht, ihr Mitleid, deſſen uns damals unſere Brüder und Schweſtern in Deutſchöſterreich in ſo hohem Grade wert er⸗ ſchiene. f Wie oft haben wir dei uns in Deutſchland in gefährlicher Selbſttäuſchung über die Grenze hinüber die unſerer Kraft hören können, ſo weit wie Deutſchöſterreich kommen wir ja doch nicht. Und nun iſt alles, was in Oeſterreich ſich vollzog durch die Entwicklung der Verhältniſſe bei uns zulande um ſo viel⸗ fach überboten. Man hört heute in Kreiſen der Oeſterreicher, daß es eine Zeit gegeben hat, in welcher 15 bis 20 000 Kronen ſoviel wert waren, wie eine Friedenskrone, wir ha⸗ ben es jetzt erlebt, daß bei uns ſogar 40 000 Papiermark ſoviel wert waren, wie eine ein⸗ zige Friedensmark. Wir ſind heute ſo„weit“, daß wir alles, das an Maßnahmen und Vorkehrungen ko⸗ pieren, ja ſklaviſch nachahmen müſſen, was Oeſterreich zur Aenderung der entſetzlichen Valutaverhältniſſe und ihrer Rückwirkungen auf das innerliche Leben gerechnet hat und das ſchmerzensvolle und entſetzliche an unſerer Lage iſt indeſſen der Umſtand, daß wir ſo gar keine Auswahl haben mit Maßnahmen, und wenn ſie auch noch ſo einſchneidend und tief⸗ greifend wären, zu einem Ergebnis und Er⸗ folg zu kommen. Denn bei uns fehlen alle Vorausſetzungen für die Errichtung einer Zwiſchenwährung, geſchweige denn für eine endgültige Stabiliſierung, für eine wertbe⸗ ſtändige und ſtetige Wirtſchaftsſtruktur. Und ſo lange das nicht erreicht iſt, ſo lange wird die Markentwertung weiter gehen, ſo lange wird ſich die Inflation, der unausgeſetzte No⸗ tendruck fortſetzen. Ja das direkt erſchütternde an unſerer Lage iſt die Tatſache, daß dieſe In⸗ flation einen immer höheren Grad und Um⸗ fang annehmen muß, der ſich ſteigert mit den Maßnahmen, und wenigſtens eine zwiſchen⸗ zeitliche Angleichung der Löhne und Gehälter an die innere Preisſteigerung bezweckt. Der Grundſatz, der im privaten Leben als ſelbſt⸗ verſtändlich gilt, daß niemand mehr ausgeben kann, als er vereinnahmt, und daß wenn er es trotzdem tut, er dem wirtſchaftlichen Ruin unrettbar verfallen iſt, dieſer Grundſatz wird merkwürdigerweiſe für die öffentliche Wirt⸗ ſchaft für Staat und Reich kaum, ja garnicht anerkannt. Wenn wir unſere Staatsfinanzen geſund machen wollen, und wenn wir auf dieſe Weiſe zu einer Wertbeſtändigleit der wirt⸗ schaftlichen wie der Geldverhältniſſe kommen wollen, dann muß mit jeder Zuſchußpolitik, wo irt ger es auch ſei, gebrochen werden. dann müſſen Tarife und ſonſtige ſtaatliche Er⸗ fordernſſſe den tatſächlichen Notwendigkeiten angepaßt werden. Das gilt naturgemäß auch für die Steuern und Abgaben. Ungeheure Opfer würden damit von jedem Staatsbürger verlangt, aber ſie müſſen gebracht werden, wenn wir nicht letzten Endes in den Abgrund ſtürzen wollen. Das Beispiel Oeſterreichs in ſeinem Zerfall, den wir getreu, ja in ſtei⸗ gender Progreſſion bis jetzt nachgeahmt ha⸗ ben, aber auch in ſeinem langſamen Aufſtieg ſollle uns Warnung, Lehre und Muſter ſein, —. Frankreichs Annexionsabſichten. Paris, 27. Juni. Der ehemalige Finanz⸗ miniſter Marſal ſprach geſtern im Partei⸗ ausſchuß der demokratiſchen Entente in der Stadt Rouen über die franzöſiſche Finanz⸗ lage. Er behauptete bei dieſer Gelegenheit, der päpſtliche Delegat im Ruhrgebiet habe dem Vatikan einen Bericht des Bürgermeiſters von Eſſen zugehen laſſen, der auch den franzöſi⸗ ſchen Behörden mitgeteilt worden ſei und in dem u. a. geſagt werde:„Das Ruhrgebiet iſt das Herz Deutſchlands, und der Körper ſtirbt dahin, wenn das Herz nicht mehr ſchlägt.“ Marſal ſchloß ſeinen Vortrag mit den Wor⸗ ten: Sagen Sie es allen denjenigen, die un⸗ ter dem Krieg gelitten haben: der Krieg wird mit Eiſenbahnen und Fabriken geführt, die Kriegsmaſchinen, Granaten und giftige Gaſe herſtellen. Halten wir die Eiſenbahnen feſt, die die Truppen befördern, die Fabriken, die die Armeen ſpeiſen! Solange es vor den To⸗ ren dieſer Fabriken einen Wachtpoſten, und ſolange es in ihren Direktionsbureaus einen General gibt, werden unſere Kinder nicht den Tod erleiden, denn ſolange iſt der Krieg un⸗ möglich. Das WTB bemerkt hiezu: Die Rede des früheren Finguzuſuiſters Morſal ſpricht mit brutaler Deutlichkeit aus, daß die von ihm vertretenen politiſchen Kreiſe Frankreichs die dauernde Feſthaltung der deutſchen Eiſenbahnen und Induſtrieſtädte am Rhein und im Ruhrgebiet betreiben. Eine weitere Illuſtration der durch die Enthüllungen des„Obſerver“ beleuchteten fran⸗ zöſiſchen Machenſchaften! Wenn zur gleichen Zeit Herr Millerand verſucht, bei der Weltmeinung für die franzöſiſchen Ziele zu werben und die verhäng⸗ nisvolle Politik der franzöſiſchen Regierung durch täuſchende Worte zu verſchleiern, ſo muß ſolche Verſchleierung angeſichts des vielleicht weniger vorſichtigen, dafür aber offeneren Bekenntniſſes zu den wahren Abſichten der franzöſi⸗ ſchen Politik vergeblich bleiben. hien Der Agent Dorten in Paris. Paris, 27. Juni. Dr. Dorten hat geſtern im Komits Dupleix einen Vortrag über die Rheinlande gehalten, nach deſſen Schluß auf Veranlaſſung des Abg. Döſiré Ferry eine Tagesordnung angenommen wurde, durch die der Vorſitzende des Comités aufgefordert wird, beim Miniſterpräſidenten darauf zu be⸗ ſtehen, er möge ſchleunigſt und ohne neue Schwankungen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit die Rheinlande über ſich ſelbſt verfügen und ihre Unabhängigkeit vom Reiche proklamieren könnten. Andererſeits dürften die franzöſiſchen Heere im beſetzten Gebiet nicht mehr die preußiſchen Beamten verteidigen und müßten den Führern der rhei⸗ niſchen Unabhängigkeitsbewegung freie Hand laſſen.* f Zu dieſer Reſolution des Comité Dupleix ſchreibt der„Populaire“, er wiſſe nicht, ob das Comité verdiene ernſt genommen zu wer⸗ den, aber er wiſſe, daß die Reſolution allen Feinden Frankreichs in der geſamten Welt, den Alldeutſchen in erſter Linie, große Freude bereiten werde. könnte ſich nicht beklagen, ſie werde gut be⸗ dient. i England muß rüſten gegen Jraulreich. London, 26. Juni. Im Unterhauſe machte Baldwin eine wichtige Mitteilung über die Verſtärkung der Luftſtreit⸗ macht zur Verteidigung des Mutterlandes um 34 Geſchwader. Er erklärte, die Regie⸗ rung ſei zu der Schlußfolgerung gelangt, daß, abgeſehen von der Befriedigung der Bedürf⸗ niſſe der Marine und des Heeres und den Verpflichtungen in Indien und anderen über⸗ ſeeiſchen Ländern, die britiſche Luftſtreitmacht, eine Verteidigungsluftflotte zum Schutze der Heimat einſchließen müſſe, die genſigend ſtark Die„deutſche Propaganda“? Kalle walnpnage Mace. ei, um England ausreichend gegen Luft⸗ angriffe der ſtärkſten Luftſtreit⸗ macht innerhalb von Schlagweite zu ſchüt⸗ zen. Eine ſolche Streitmacht müßte organi⸗ ſiert werden. Zunächſt ſollte die Streitmacht zur Deckung der Heimat aus 53 Geſchwadern bestehen, die ſo ſchnell wie irgend möglich ge⸗ bildet werden müßten. Das Ergebnis dieſes Vorſchlags bedeute eine Vermehrung der bisher bewilligten Luftmacht um 3 4 Ge⸗ ſchwader. Die Einzelheiten der Organi⸗ ſation würden geregelt werden im Hinblick auf eine eventuelle ſpätere Ausdehnung. Aber bepor weitere Maßnahmen getroffen würden, würde die Frage nochmals geprüft werden im Lichte der gegenwärtigen Luftſtreitkräfte frem⸗ der Mächte. Entſprechend der Verpflichtung Großbritanniens, wie ſie aus der Völker⸗ bundsſatzung ſich ergebe, werde Großbritan⸗ nien hierin mit anderen Regierungen zuſam⸗ menwirken, um die Stärke der Luftrüſtungen zu vermindern nach Grundſätzen, die denen des Waſhingtoner Vertrages ähnlich ſeien. Jedes derartige Abkommen würde die Politik der Verſtärkung der Luftſtreitmacht, die in ſeiner(Baldwins) Erklärung dargelegt werde, maßgebend beeinfluſſen.— Ponſonby fragte, ob dieſer neue Rüſtungswettbewerb zu den⸗ ſelben Ergebniſſen führen werde wie der vo⸗ rige Rüſtungswettbewerb.— Baldwin erwi⸗ derte:„Nein, ich hoffe nicht. Ich hoffe, daß, lange bevor dieſe Gefahr entſteht, ein Ab⸗ kommen über die Rüſtungseinſchränkungen geſchloſſen ſein wird. Franzöſiſcher Hohn. Paris, 27. Juni. Zur Verſtärkung der engliſchen Luftflotte ſchreibt das„Echo de Paris“: Weit davon entſernt, die vom eng⸗ liſchen Kabinett getroffene Entſcheidung kriti⸗ ſieren zu wollen, weigern wir uns, Hypotheſen ins Ange zu faſſen, wie die, die England ge⸗ gen uns führt. Jede Nation hat das Recht, ihr Verteidigungsproblem zu löſen, ohne die mehr oder weniger intereſſierte Zeuſur der Nachbarn zu dulden. Wir ſind auch übrigens Generation die in Verſailles aufgeſtellte Ord⸗ nung durch Gewalt aufrecht erhalten werden muß.— Das Blatt ſieht aber doch Klagen voraus. Es werde Engländer geben, die er⸗ klärten, die 28 Millionen Pfund Militäraus⸗ gaben fielen auf die franzöſiſche Regierung zurück, die von der Rüſtungstorheit befallen ſei. Ein wenig mehr Nachdenken würde viel⸗ leicht zu erkennen geben, daß die franzöſiſchen Vorbereitungen nur im Verhältnis zur deut⸗ ſchen Gefahr(!) ſtünden. Zweifelsohne werde man auch in England dazu gelangen, die ge⸗ fährlichen Folgen zu überprüfen, die die Bei⸗ behaltung einer deutſchen Luftfahrt trotz ihres Handelscharakters, den der Friedensvertrag ihr aufgezwungen habe, mit ſich bringen könne. Das werde dann die Aera der Klug⸗ heit ſein. % Der„land“ der engliſch⸗ranzüßichen f 5 Aüdfragen. („Die vorbereitende Fühlungnahme der Alliier⸗ ten untereinander, die der Anbahnung des Ruhr⸗ konflikts dienen ſollte, iſt ſo gut wie ergebnislos geblieben. Im Augenblick ſtockt der Meinungs⸗ austanſch vollkommen. Das liegt gewiß nicht an England; dieſes iſt vielmehr offenſichtlich einer baldigen Verſtändigung geneigt, während Frank⸗ hebung der ſchauderhaften gegenwärtigen Zuſtände an den Tag legt. Man will im Gegenteil die Zeit für ſich wirken laſſen, denn„man wiſſe, daß der Druck an der Ruhr für Deutſchland mehr und mehr fühlbar werde und daß der Zuſammenbruch Deutſchlauds näherrücke“, Man erklärt frank und frei,„die letzten Verhandlungen zwiſchen Poincaré und dem engliſchen Botſ“after Grewe hätten nicht den Meinungsausla. 3 zwiſchen Paris und der Anſicht, daß während des Verlaufs einer reich⸗Poincars durchaus kein Bedürfnis zur Be⸗“ London in bezug auf die Reparationsſrage beſo ders gefördert“. 0 Die Tatſache, daß die Ausſprache, die Lord Crewe am Sonntag mit Poincars hatte, keinerlei Fort ſchritt erzielte, führt der„Daily Telegraph“ darau zurück, daß der engliſch⸗-franzöſiſche Standpunkt immer noch in der prinzipiellen Vorfrage ausein⸗ andergeht, indem die franzöſiſche Regierung die engliſche Theſe ſtrikt ablehne, wonach jede dort ſetzung der militäriſchen Okkupation und Ein⸗ miſchung in die Wirtſchaft des Ruhrgebiets die Ver⸗ wirrung Deutſchlunds vergrößern müſſe. Das„Journal“ ſpricht dies auch ganz unver⸗ hohlen aus. Auf franzöſiſcher Seite ſei man kei⸗ neswegs eilig. Man warte die Löſung der belgi⸗ ſchen Kriſe mit um ſo größerer Ruhe ab, als die Zeit für Frankreich arbeite. Die Meldungen von einer nahe bevorſtehenden Zuſammenkunft zwiſchen Poincars und Baldwin, die die Aus⸗ ſprache in das entſcheidende Stadium bringen ſollte, ſeien verfrüht, ſolange Lord Curzon die Legi⸗ timität der franzöſiſchen Aktion an der Ruhr nicht anerkenne 5 Man wird alſo noch beträchtlich zu warten haben. Dieſe Anſicht teilt auch ein engliſches Blatt, das ſchreibt, man habe den Eindruck, daß nach der wirtz ſchaftlichen Lage Deutſchlands der paſſive Wider⸗ ſtand ſicherlich noch eine Anzahl Monate aufrecht erhalten werden könne. Man ſei der Anſicht, daß die Vorbedingung für die Zumutung an Deutſch⸗ land, den paſſiven Widerſtand aufzugeben, die Verſicherung ſein würde, daß als Gegenleiſtung für ſeine Einſtellung das Ruhrgebiet bald ſeingeg Induſtrie und adminiſtrative Freiheit wieder er⸗ langen könnte; 1637 aber an eine Ausſicht auf ein derartiges Kompro⸗ miß ſei augenblicklich nicht weiter zu denken. * London, 27. Juni. Laut„Times“ beab⸗ ſichtigt Poincaré, der neuen belgiſchen Regierung, ſobald ſie gebildet ſein wird, einen neuen Entwurf für die Antwort auf den eng⸗ liſchen Fragebogen vorzulegen. Solange, als mit Belgien keine Einigung beſtehe, werde er, wie bisher, beſtrebt bleiben, ſich England ge⸗ genüber nicht feſtzulegen. Daraus darf man vielleicht ſchließen, daß die belgiſche Einwen⸗ dung gegen Poincarés erſten Entwurf nicht ganz erfolglos geblieben iſt.(Frkf. Ztg.) 2„ Rhein und Nuhr. Eine Milliarde Poſtgelder beſchlagnahmt. Eſſen, 27. Juni. Die Franzoſen beſchlag⸗ nahmten heute in Düſſeldorf eine Geldablie⸗ ferung des Poſtamts 1 an die Reichsbank in Höhe von 999 Millionen Mark mit der Be⸗ gründung, daß den franzöſiſchen Stellen das Umwechſeln von Franken in Reichsmark, die zur Bezahlung von Arbeitskräften benötigt wurden, erſchwert und teilweiſe unmöglich gemacht worden iſt. 4 27: Karlsruhe, 27. Juni. Die geſtern von den Franzoſen im Rheinhafen vollzogene völlige Abſperrung des Haſengebiets war für die zahl⸗ reichen dort befindlichen Arbeiter und Angeſtell⸗ ten ſehr unangenehm. Erſt gegen Abend durf⸗ ten ſie das abgeſperte Gebiet nach Abgabe ihrer Päſſe verlaſſen. Als Grund der Sperre gibt man an, die Franzoſen hätten eine Bombe im Hafen gefunden; nach anderen Meldungen ſol⸗ len an im Hafen liegenden Kähnen Sabotage⸗ akte verſucht worden ſein. Eine Milliardenſpende des Vatikans. Köln, 27. Juni. Der päpſtliche Delegat Monſignore Te ſt a überreichte nach der„Köl⸗ niſchen Zeitung“ dem Kaplan Dr. Blank in Hattingen eine Spende von 500 000, Lire für wohltätige Zwecke; nach dem gegenwärti⸗ gen Stand der Deviſen beträgt dieſe Spende über 2 Milliarden Mark. e Nach dem gleichen Blatt ließ der Papſt dem Rektor der Univerſität München durch den Nuntius Pacelli 50 000 Lire 5 die Studentenhilſe überreichen. 5 Franzöſiſche Quartiermacher in Limburg. Limburg Juni. Eine franzöſiſche Kom⸗ fiſſion beſichtigte heute eine on Quartieren in Limburg. Das Gymna⸗ um und mehrere Schulen ſind anſcheinend lr Maſſenquartiere in Ausſicht genommen. Weiterhin wurden in der Parkſtraße eine An⸗ 15 von Einzelquartieren beſichtigt, die an⸗ cheinend für franzöſiſche Offiziersfamilien beſtimmt ſind. Es iſt damit zu rechnen, daß Limburg in den nächſten Tagen offiziell beſetzt mird. Menſeenhetze in Buer. ö Aus dem Ruhs bezirk, 27. Juni. In Buer wurde der Beſiigerungszuſtand noch weiter verſchärft. Zwei Herren und eine Dame, die mach Eintritt Verkehrsſperre von einer Patrouille feſtgenommen wurden, wurden in der Weiſe zu dem nur in kurzer Entfernung befindlichen Rathauſe gebracht, daß ſie zuvor vier Stunden ung mit erhobenen Händen vor einem mit Poldaten beſetzten Laſtkraft⸗ wagen durch die Straßen getrieben wurden, wobei fortwährend über ihre Köpfe hinweg Schüſſe knallten. f Franzöſiſche Sabotage der deutſchen Geſetz⸗ 5 5 gebung. Paris, 27. Juni. Die Rheinlandkommiſ⸗ ſion hat heute beſchloſſen, die Reichsverord— nung vom 23. Juni ſowie die drei Reichsordon⸗ nanzen vom 8. Mai über die Spekulation mit fremden Deviſen in den beſetzten Gebieten nicht durchführen zu laſſen. Die vorgeſehenen Geldſtrafen dürfen ebenfalls nicht verhängt werden. Deufſches Reich. Lerchenfeld über ſeine Eindrücke in Amerika. Auf Veranlaſſung des deutſchen Schutzbundes und der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur hielt der frühere bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld kurz nach ſeiner Rückkehr von ſeiner zweimonatigen Reiſe durch die Vereinig⸗ ten Staaten einen Vortrag über ſeine Daß Anzahl ale Handlung der gegenwaär beg Staatengruppe zu geben ſchein welche der Völkerbund aufſtehen würde. tat es, weil der Völkerbund, ſo, wie er heu“ ſeines Amtes waltet, das Ideal einer inter, körpert, ſondern geradezu diskreditiert.“— Einſteins Nachfolger im Völkerbund iſt Pro⸗ feſſor H. A. Lorentz in Harlem. 7 Schwerverbrecher ausgebrochen. Hamburg, 27. Juni. In der letzten Nach markierte einer der in der Krankenanſtall Larsenhorn bei Hamburg untergebrachter Verbrecher einen Tobſuchtsanfall. Während ein Wärter ſich mit dem Mann beſchäftigte ſprangen plötzlich drei Inſaſſen aus den Bet. ten, warfen dem Wärter Bettwäſche über den Kopf und überfielen noch einen zweiten Wär⸗ ter: beide wurden gefeſſelt. Die Verbrecher hatten vorher bereits die Krallen der Fenſter⸗ vergitterung durchgeſägt, ſodaß für die Flüch⸗ tenden durch Auseinanderbiegen der Stangen genügend große Oeffnungen entſtanden wa⸗ ren. 7 Schwerverbrecher ſindentkommen Sie ſind nur notdürftig, wahrſcheinlich nur mit einem Hemd bekleidet. Die Flüchtlinge ſollen in der Richtung nach Garſtädt bereits geſehen worden ſein. 5 Die Unterſuchung der Parchimer Nordtat. Berlin, 23. Juni. Die Nachforſchungen der Berliner politiſchen Polizei nach Mit⸗ ſchuldigen an dem Parchimer Mord verſtärken den Verdacht, daß gerade in der Reichshaupt⸗ ſtadt noch Mitwiſſer zu ſuchen ſind. Nach den Mitteilungen einer Korreſpondenz haben heute bei verdächtigen Perſonen zahlreiche Hausſuchungen ſtattgefunden, bei denen zum Teil umfangreiches Material der Beſchlag⸗ nahme verfiel. Der Schulkampf in Sachſen⸗ Mit der Bitte um weitere Verbreitung geht uns aus Sachſen folgender Aufruf an alle Katholiken im Reiche zu: „Im Namen der katholiſchen Eltern der Südlauſitz wende ich mich heute an die Ka⸗ Haug deten Auch hefite noch glaubt die Mehrheit der Ameri— kaner an die deutſche Kriegsſchuld, glaubt aber auch daran, daß nur Deutſchland Zerſtörungen an⸗ gerichtet habe und deshalb Reparationsforderun⸗ gen gerechtfertigt ſeien. Die Nichtratifizierune des Verſailler Vertrages entſpricht keinesfalls dem Gerechtigkeitsgefühl, ſondern einerſeits dem Rivali—⸗— tätsgefühl des Senats gegen Präſident Wilſon und anderſeits einem gewiſſen Grauen vor Aburteilung Die augenblickl. Stimmung gegenüber Deutſchland läßt ſich dahin kennzeichnen, daß die Wirkung der Kriegspropaganda zum Teil abgeſchwächt, aber immer noch vorhanden iſt. Wir können nur mii einer langſamen Rechtfertigung durch die Verhält⸗ niſſe und durch uns ſelbſt rechnen. In der Ruhr,; frage beſteht keine einheitliche öffentliche Mei⸗ nung. Anfänglich war man gegen Frankreich ver ſtimmt, dann hat die franzöſiſche Auffaſſung wieder an Feld gewonnen und in letzter Zeit iſt wieder eine etwas günſtigere Stimmung für uns vorhan, den. Den Amerikaner gewinnt man nur, wenr man ihm imponiert. 5 5 N Warum Einſtein aus dem Völlerbund austra, Profeſſor Einſtein, der, wie bekannt nach der Rückkehr aus Japan ſeinen Aus tt aus der„Völkerbundskom miſſion für intelleluelle Zuſammen— arbeit“ erklärt hat, ſchreibt in der Friedens. warte über ſeinen Austritt:„Ich tat es, w das bisherige Wirken des Völkerbundes mich überzeugt hat, daß es beine noch ſo brug Vit wir vergeben unſern Schuldigern. 1 5 Roman 7 4 N von E. Krickeberg. 8 Nachdruck verboten. Aber ſie ſchüttelte nur heftig abwehrend den Kopf.„Ich habe getan, was ich tun konnte, aber jetzt habe ich nur Sinn für das eine: dieſe Aehnlichkeit wird helfen, ihm mei⸗ ges Kindes Herz zuzuwenden. Heini hat ſei⸗ zten Papa nicht vergeſſen, und das ſo lebens⸗ wahre Bild hat dazu beigetragen, die Erinne⸗ rung an ſein Aeußeres friſch in ihm zu erhal⸗ ten. Er ſelber hat herausgefunden, daß der „neue Onkel“ dem Papa gleicht. „Verſtehen Sie denn nicht“, fragte ſie un⸗ geduldig, als er noch immer ſchwieg,„daß das dem Ebeehardt von Drewensberg eine Macht gibt, die er zu meinen Ungunſten anwenden kann, wenn er klug iſt?— Und er iſt klug. Er hat's bewieſen, indem er ſofort einlenkte, ganz andere Töne anſchlug, ſobald ſich ihm Heini in ſeiner kindlichen Unvernunft treu⸗ herzig näherte.“ e „Vielleicht erweiſt ſich dieſe Unvernunft des Kleinen doch noch als eine, wenn auch unfrei⸗ willige Klug beit, Anita!— Vielleicht iſt Eber⸗ hardt von Drewensberg gar nicht ſo feindlich gegen Sie geſonnen!l... Oder der Liebreiz des Kindes hat ſeinen Zorn gegen Sie erſchüt⸗ tert!— Können Sie ſich denn gar nicht in tholiken im Reiche mit der Bitte, uns im Kampfe um die Erhaltung' der katholiſchen Schulen beizuſtehen. Wenn ihr in den Zei⸗ tungen von dem Schulkampfe in der Südlauſitz leſt, laßt es nicht dabei bewenden, daß ihr der kitholiſchen Eltern mit Sympathie gedenkt. Macht unſere Sache mit zu der euren und ſtehet alle ein für unſer Recht. Ihr habt noch das Glück, eure katholiſchen Schulen unange⸗ taſtet zu ſehen. In unſerem roten Muſter⸗ lande fühlt ſich der Sozialismus ſtork genug, um die ganze Arbeit zu leiſten. Wir kämpfen nicht nur für uns allein, ſondern auch für euch. Vielleick! wird manchen von euch der Beruf früher oder ſpäter nach Sachſen brin⸗ gen, vielleicht müſſen eure eigenen Kinder hier einmal ihr Daſein friſten. Sorgt mit da⸗ für, daß in Sachſen noch katholiſche Schulen beſtehen. Unſeren braven katholiſchen Leh⸗ rorn die wil zug eines Sinnes ſind, wird zu⸗ gemutet, daß ſie gegen ihre Ueberzeugung hondeln. Der Freiſtaat Sachſen will ſich nicht mit einer neutralen Stellung der katho⸗ liſchen Lehrerſchaft begnügen, ſondern er ver⸗ langt von den Lehrern, daß ſie den katholiſchen Eltern in den Rücken fallen. Die katholiſchen Arbeiter, die mit für die katholiſchen Schulen kämpfen, leiden in den Betrieben unter un⸗ glaublichem Terror. Katholiken im Reiche, ſteht für uns ein und vergeßt uns nicht! Wir brauchen dringend eure Hilfe, höret unſeren Hilferuf! Franz Hocke. —— 10 94 nationalen Organiſation nicht nur nicht ver Belgrad, 27. Juni. Gegen den präſidenten Paſchitſch wurde heute nachmittag ein Revolverattentat verübt. Pa⸗ ſchitſch blieb unverletzt. Der Attentäter wurde verhaftet.. „Die belgiſche Kabinettskriſe. Paris, 27. Juni. Das„Journal des De⸗ bats“ erfährt aus Brüſſel über den Stand der Kabinettskriſe, Theunis habe den Partei⸗ führern mitgeteilt, daß er auf die Neubildung des Kabinetts verzichten werde, wenn ſie nicht nachgeben. Daraufhin hätten die Fraktions⸗ führer beſchloſſen, ſich zu einigen: Darauf habe man den Eindruck gehabt, daß Theunis im⸗ ſtande ſein werde, heute Abend ſein Kabipett zu bilden. 80 4255 Der prophezelle Wellktieg. Von Leonhard Adelt, München. Ein Wort zuvor. f Der Verfaſſer iſt genötigt, ſich mit ein paar Worten einzuführen. Er hat die unmittelbare Einwirkung überſinnlicher Gewalten auf ſein eigenes Leben manchmal erſehnt, aber nie be⸗ ſtätigt gefunden. Es hat ihn erſchüttert, daß ſelbſt ein entſcheidendes Einzelerlebnis wie der Tod der geliebten Mutter ſich nicht über die räumliche Entfernung hinweg zu dokumen⸗ tieren vermochte. Dieſe perſönliche Erfah⸗ rung hat ihn mit ſtärkſtem Mißtrauen gegen alle Berichte erfüllt, die nachträglich das ge⸗ waltige Gemeinſchaftserlebnis des Weltkrieges vorausgeſehen haben wollen. Umſo mehr fühlt er ſich verpflichtet, die rätſelhaften Tar⸗ ſachen mitzuteilen, die ihm in dieſem Zuſam⸗ menhang begegneten und die durch Zeugen und Dokumente belegt erſcheinen. Kaſſandra. Der Verfaſſer bewohnte vor dem Krieg in dem Münchener Vorort Gauting ein Land⸗ haus, das einer ungariſchen Landsmännin ſeiner Frau, Flora Adam, Gattin des Sekre⸗ tärs der Münchener Künſtlergenoſſenſchaft, Alexander Adam, gehörte. Frau Adam war tätig, körperlich abgehärtet, bis zur Aufopfe⸗ rung ſelbſtlos und bei viel natürlichem Ver⸗ ein durchaus originelles Menſchenkind, raſtlos ſtand und Mutterwitz geleitet von den Einge⸗ bungen gefühlsmäßige! Inſtinktes, der ſick von einer einmal gefaßten Vorſtellung und Abſicht nicht mehr abbringen ließ. Ihre müt⸗ terliche Sorge galt vor allem der füngſten Tochter Martha, die der Tod vom Siechtum erlöſte, bald nachdem ihr„Lebensbaum“, ein von der Mutter gepflanzter Pfirſich, an dem trockenen Sommer 1912(1911 war der trok⸗ kene Sommer; 1912 war ſogar ein ziemlich naſſer Sommer!) eingegangen war. Seit die⸗ ſer Zeit trug ſich Frau Adam mit trüben Ge⸗ danken, die ſich auf ihren eigenen nahen Tod und auf die Zukunft ihrer andern Kinder be⸗ zogen. Häufig kam ſie jetzt aus der Stadt zu ihrem Landhauſe hinaus, das ſie ihren drei Söhnen beſtimmt hatte. Dabei ſchüttete ſie ihren Mietern ihr Herz aus.„Ich weiß“, ſagte ſie,„es ſteht uns ein großer Krieg be— oor, und alle drei Söhne müſſen mit ins Feld. Ich werde es nicht mehr erleben, und das iſt qu! ſo, denn ich würde die Aufregung nicht er— ragen können.“ Es war vergebliche Mühe, ihr dieſe abſurde Idee ausreden zu wollen. Das war im Sommer 1913. Gegen den Herbſt hin betrieb Frau Adam mit ſteigender nnerer Unruhe Ankauf und Anlage eines Doppelgrabes auf dem Waldfriedhof Gauting, J]”V!.. zum Frieden mit der Familie Ihres Mannes gelangen könnten?“ Sie zuckte auf und rief laut und heftig: „Nein—. nie! Zu der alten Schmach hat der Drewensberg noch eine neue gefügt, indem er mir ins Geſicht hinein meine„dunkle Vergan⸗ genheit“ vorwarf. Meint man es gut mit ei⸗ nem Kinde, deſſen Mutter man auf ſo ſchnöde, heimtückiſche Weiſe anzugreifen und unſchäd⸗ lich zu machen ſucht?— Sie meinen mit die⸗ ſer Mutter leichtes Spiel zu haben, bieten ihr einfach als Köder eine gute Rente— eine Lap⸗ palie für die Drewensberg! Und eine ſolche obſkure Schauſpielerin, die ſittlich min⸗ derwertig, armſelig und jedenfalls auch ge⸗ wiſſenlos iſt, die wird eine pekunfäre lebens⸗ längliche Unterſtützung der eigenen Perſon den ungewiſſen Ausſichten ihres Sohnes auf ein dereinſtiges großes Erbe ſelbſtverſtändlich vor⸗ ziehen. Nun ſieltt man, daß man ſich geirrt hat, und ändert ſeine Taktik. Man heuchelt Intereſſe und Teilnahme für ſein Kind, es deſto ſicherer um ſeine Zukunft betrügen zu können. Daß Eberhardt von Drewensberg da⸗ bei ſelber ſeine Kunſt verſucht, nehme ich ihm nicht einmal übel. Er iſt's ja, der geſchädigt werden ſoll.“ Harto wiegte ſinnend ſeinen grauen Kopf. „Ich weiß doch nicht, Antta, ob Ihr Urteil richtig ſein kann. Ihr Mann hielt viel von ſeinem Bruder, hat ihn ſtets als Edelmann im beften Sinne des Wortes geſchildert und nie um das alte Familienband wieder geknüpft wer⸗ den würde.“ „Heinz hat von allen Menſchen gut und groß gedacht!“— Plötzlich blieb ſie vor Harto ſlehen, und den Kopf energiſch aufwerfend, rief ſie leidenſchaftlich?„Und wenn ſelbſt die⸗ ſer, nach menſchlichem Ermeſſem un⸗ mögliche Umſchwung in der Geſinnung der Drewensbergs eintreten ſollte— er kommt zu ſpät! Der Schimpf, den mir Eberhardt von Drewensberg heute angetan hat, iſt nicht ab⸗ zuwaſchen durch ein Meer von Güte.“ „Anita!“. Der alte Mann hob be⸗ ſchwichtigend ſeine Hand.„Denken Sie an die vielen der Unſeren, die unter demſelben Verdnagt der Tumoral unſchuldig leiden wie Sie, weil es, das dürfen wir uns doch nicht verhehlen, genug Leichtfertige unter uns Schau⸗ ſpielern gibt.“ „Das it etwas ganz anderes, Harto! Die große Menge kann nicht wiſſen, wie es um uns ſteht, ihr gegenüber bin ich kein Einzel⸗ weſen, ſondern nur ein Glied einer großen Gemeinſchaft. Die mag auch von mir denken, was ſie will, wenn ich nur vor mir ſelber rein daſtehe.— Oelbſt Eberhardt von wensberg als Menſch geht mich nichts an, mag er über mich perſönlich urteilen, wie er Luſt hat! Aber er hat Heinis Mutter beſchimpft, seines Bruders Ehre im Grabe beſudelt bas ist's— Das darf ich nicht vergeſſen und verzeihen! Ich würde nicht mehr wagen, zu — Miniſter⸗ 8 det des vor der geſetzlich feſtgele ſo lange iht ae e Leichenfrau erhielt von ihr für Kleider und Spielzeug der kleinen Toten,„da⸗ mit Sie mich gut behandeln, wenn ich tot bin“. Bei dem letzten Beſuch vor Weihnach⸗ ten wünſchte Frau Adam ihrer Landsmännin alles Gute im neuen Jahr, lehnte aber die Erwiderung der Wünſche ab,„da bis Neu⸗ jahr viel geſchehen könne“. Weihnachten fuhr ſie, gegen ihre Zuſage, nicht nach Gau⸗ ting und entſchuldigte ſich durch Poſtkarte mit dem Verſprechen:„Neujahr komme ich beſtimmt hinaus.“ Am Nachmittag des 30. Dezember ging Frau Adam in der Stadt mit ihrer Tochter aus erſter Ehe einkaufen. Beim Ueberſchrei⸗ ten der Gerner Straße wurde ſie von einem überſchnell fahrenden Geſchäftsauto, dem ſie ſich vergebens durch einen Sprung zu ent⸗ ziehen ſuchte, rücklings angefahren, ſchlug mit dem Hinterkopf auf und war tot. In ihrem Nachlaß fand man letztwillige Verfügungen aus jüngſter Zeit, diktiert von der Vorahnung ihres nahen Endes. Die Leiche wurde am Neujahrstag nach Gauting hinausgebracht. Acht Monate ſpäter brach der Weltkrieg aus, alle drei Söhne der Fran Adam mußten mit ins Feld. a Das geſpeuſtiſche Luftſchiff. 5 Im Januar 1909 ließ ſich der Verfaſſer, aus dem verſchütteten Meſſina kommend, am Bodenſee nieder, um ſich dort angeſichts der erſten Zeppeline mit Flugproblemen zu be⸗ ſchäftigen. Zu ſeinen Aufgaben gehörte die Anlage und Führung eines Archivs, das alle Nachrichten auf aviatiſchem Gebiete ſam⸗ melte. Unter dieſen Nachrichten fiel ihm eine aus beſonderen Gründen auf. Am 31. Juli 1909 meldete der Korreſpon⸗ dent der„Frankfurter Zeitung“ in Chriſtia⸗ nia ſeinem Blatte telegraphiſch, daß in der vorhergegangenen Nacht unſern Moß am Chriſtianiafjord ein großes Luftſchiff geſich⸗ tet worden ſei, das von Süden über das Meer kam und nach einem Bogen an der norwegi⸗ ſchen Küſte wieder Kurs nach Süden nahm. Das Auffallende an dieſer Meldung war, daß es zu jener Zeit in der ganzen Welt noch kein Dieſeiffffß gab, das einer ſolchen Fernfahrt über See fähig geweſen wäre. Die Zeppeline rüſteten ſich gerade am Bodenſee zu ihrem erſten gro⸗ ßen Ueberlandfahrten, die halbſtarren und un⸗ ſtarren Syſteme waren in engem Radius an ihren Standort gebunden und Skandinavien beſaß überhaupt kein Luftſchiff. Ueberhaupt waren Standort und Aufenthalt ſämtlicher exiſtierender Lenkballone bekannt. Unter dieſen Umſtänden war der Verfaſſer nicht darüber im Zweifel, daß die Nachricht auf eine jener Autoſuggeſtionen zurückzufüh⸗ ren war, wie ſie unter dem Eindruck der deut⸗ ſchen Luftſchifferfolge wenig ſpäter auch in England und Frankreich auftraten. An ſeiner Ueberzeugung machte es ihn auch nicht irre, daß in der Folge ein Arzt und drei Bauern unabhängig voneinander als Augenzeugen die Erſcheinung beſtätigten. Da brachte, übereinſtimmend mit der ge⸗ ſamten norwegiſchen Preſſe, am 3. Januar 1910 die„Frankfurter Zeitung“ aus Ehri⸗ ſtiania die Meldung, daß ſich das geheimnis⸗ volle Luftſchiff nachts bei Jäderen über den Schären der Südweſtküſte abermals gezeigt Dre⸗ habe. Auf die Kunde davon waren die Leute zu Hunderten an die Küſte geeilt und hatten täte, denn das iſt etwas, was Heinz ſelbft nie und nimmermehr verwinden würde.“ Der alte Mann ſtrich ſich mit der hageren Hand langſam über die Stirn. Er ſeufzte ſchwer. „Und doch haben Sie kein Recht, Anita, ſich trennend dazwiſchenzuſtellen, wenn die Fa⸗ milie Ihres Mannes Frieden mit dem Kinde ſchließen will.“ ö „Ohe“ fuhr ſie auf.—„Das habe ich wohl! Das Kind iſt in ſeiner Ehre gekränkt wie ich, und ich habe dafür zu ſorgen, daß es nicht noch einmal ähnlichen Beſchimpfungem ausgeſetzt wird.— Und die Drewensbergs mit ihren Vorurteilen, ihrer Ungerechtigkeit Hartherzigkeit ſind ſchlechte Vorbilder für ein empfängliches Kindergemüt. Es iſt meine gute Pflicht, meinen Sohn von ihrem Einfluß fernzuhalten. Sie ſollen ihm ſein Recht laſſen, weiter haben wir nichts miteinander zu tun. Mit meinem Willen wird er niemals Freund⸗ lichkeiten von ihnen annehmen.“ f „Bis er ſelber zu entſcheiden vermag, was er zu ſeinem Beſten für notwendig hält“, un⸗ terbrach der Alte ernſt. 5 Sie preßte die verſchränkten Hände auf die Bruſt und atmete ſchwer.„Ja— Hartol Und Gott gebe, daß er dann nicht ſeine Mut⸗ ter vergißt.“-— VVVVVVVT — den Gedanken bineinſinden, daß Ste doch noch aufgehört zu bolfen, daß weniaſstens mit ihm Heinz“ Bild empvorzublicken. wenn ich es e Goriſebung folgt) egnügen müſſen, den rätſelhaften Vorfall in wiederholten Malen längs der Südweſtküſte Norwegens über See. Polizeipräſident von Trieſt, Oberſtleutnant oon Manuſſi, dem Verfaſſer von den letzten Stunden des Erzherzogs Franz Ferdinand liche Vorahnung drohenden Unheils; auf den Weg zum Trieſter Hafen ſtreifte ſein Blick un ruhig die hohen Häuſerfronten, die dort die Straße beengen, und ſeine düſtere Stimmung Poerließ ihn auch nicht, als er nach Serajewe weiterfuhr. geiangte ost dl i. ein Brief mit ſchwarzen Rändern, ſchwarzem Der Text des Briefes folgt hier wörtlich ſo, wie ich ihn im Traume geſehen habe: beilige Meſſe für meine Hoheiten leſen, denn und halb vier Uhr nachmittags die ſchreckliche Nach⸗ richt brachte, daß die Hoheiten in Serajewo wen ergaben daß s der vorhandenen Luft erihſe Erſcheinung in Frage fag h dem Geſez der Geister, we Dreihl e zeigte ſich das Luftſchiff ein drittes Mal am 31. März 1910 bei Lindesnäs an der Südspitze Norwegens. diesmal am hellen 11 re 1 eee ee e, eee, eh die zachl rene Beobachter den tiefen Orgelton ſeiner Mo⸗ toren zu vernehmen glaubten. g Es iſt dem Verfaſſer nicht gelungen, die Erſcheinung aufzuklären. Er hat ſich damit feiner Novelle„Der Ozeanflug“ feſtzuhalten, die ſeine Abenteuer guf dem unglückſeligen Luftſchiff Y J zum Vorwurf hat. Ein paar Wochen ſpäter brach der Weltkrieg aus und un erfüllte ſich, was jene Viſion dreimal vorweg genommen hatte: ein deutſches Ma⸗ rineluftſchiff des Zeppelin⸗Typs kreuzte zu Der Mord von Serajewo. Am 18. Juni 1915 erzählte der damalige dem er als ſein Perſonaladjutant beſonders naheſtand. Der Erzherzog hatte eine deut⸗ In dieſer letzten Nacht, am 28. Juni 1914. halb vier Uhr früh, erwachte zu Großwardein Biſchof Dr. Joſeph von Lanyi, Franz Ferdi⸗ nands Lehrer im Ungariſchen, und vertrauter Freund, aus ſchrecklichem Traum. Er hat ihn zu Papier gebracht; die Abſchrift, die der Ver⸗ faſſer nehmen konnte, lautet: „Mir träumte, daß ich in den Morgenſtun⸗ den an meinen Schreibe aina. um die ein⸗ durchzuſehen. Ganz oben lag Siegel und dem Wappen des Erzherzogs. So⸗ fort erkannte ich die Schrift meines unvergeß⸗ lichen Herrn. Ich öffnete den Brief und ſah am Kopfe des Briefpapiers in himmel⸗ blauem Ton ein Bild wie auf Anſichtskarten, das eine Straße und eine enge Gaſſe darſtellte Die Hoheiten ſaßen in einem Automobil, ihnen gegenüber ein General, neben dem Ehauffeur ein Offizier. Auf beiden Seiten der Straße eine Menſchenmenge. Zwei junge Burſchen ſpringen hervor und ſchießen auf die Hoheiten. „Eure biſchöfliche Gnaden! Lieber Doktor Lanyi! Teile Ihnen hiermit mit, daß ich heute mit meiner Frau in Serajewo als Opfer eines politiſchen Meuchelmordes falle. Mir empfehlen uns Ihren frommen Gebeten und hl. Meßopfern und bitten Sie, unſeren armen Kindern auch fernerhin in Liebe und Treue ſo ergeben zu bleiben wie bisher, . Perzlichſt grüßt Sie Ihr 5 5 11 15 Erzherzog Franz. 1914, halb vier Uhr Serajewo, 28. Juni morgens.“ 1 1000 Zitternd und in Tränen aufgelöſt, ſprang ſch aus dem Bett und ſah auf die Uhr, die halb vier zeigte. Ich eilte ſofort zum Schreib⸗ tiſch, ſchrieb nieder, was ich im Traum ge⸗ ehen und geleſen. Beim Niederſchreiden be⸗ hielt ich ſogar die Form einiger Buchſtaben, fear ſie vom Erzherzog niedergeſchrieben wa⸗ en, bei. Mein Diener trat an demſelben Morgen um dreiviertel ſehs Uhr in mein Ar⸗ beitszimmer ein, ſah mich blaß daſitzen und den Roſenkranz beten. Er fragte mich, ob ich krank ſei. Ich ſagte ihm:„Rufen Sie gleich meine Mutter uno den Gaſt, ich will gleich die ich hatte einen ſchrecklichen Traum.“ Dann ging ich mit ihnen in die Hauskapelle ze⸗ lebrieren. Der ganze Tag verging in Angſt und Ban⸗ gen, bis mir ein Telegramm aus Wien um ermordet wurden. R. J. P.“ Was die Tagebücher des Verfaſſers über den Mord ſelbſt an noch unbekannten Einzelheiten enthalten, ſei in anderem Zuſammenhange mitgeteilt; hier war us ihnen zu belegen, daß große Ereigniſſe ihren Schatten voraus⸗ ſherfſen, über den Skepſis lächeln und der Aberglaube ſchauern mag. i Aus Nah und Fern. Mannheim, 27. Jun. Die Franzoſen ha⸗ ben zwei Auſſichtsbeamte der Reichsgetreide⸗ geht für ihn durchs Feuer, wer ihn nicht kennt ſchimpft bedingungslos auf das, was er nicht ver. ſteht, verfolgt den Sport— wie er ihn auffaßt— mit ſeinem Haß oder doch mindeſtens mit der Ab Sportplätze füllen, hatte den Sinn dieſes Worte ihr wohl darum nicht verſteht, will einfach Kraft ee die in einer Mühle Reviſionen vornahmen. Die Verhaftung iſt vollkommen uverſtändlich, da es ſich bei der Tätigkeit der Beamten lediglich um die üblichen Reviſionen im Auftrage der Reichsgetreideſtelle handelte. Allem Anſchein gach ſind die verhafteten Bo⸗ anten die Opfer einer ſchnnählichen Denun⸗ ziallon geworden.„%% õ F; * Ketſch b. Schwetzingen. Unker m Heuwagen.) Das 5jährige Söhnchen des Landwirts Jakob Kemptner ſtürzte vom Heu⸗ wagen, wurde überfahren und getötet. J. Schiltach.(Aus der Franzoſen zeit.) Im Dekanatsgarten in Freudenſtadt warde kürzlich eine alte Kanonenkugel aus⸗ gegraben, die, wie der„Grenzer“ ſchreibt, wohl von dem am 4. Juli 1796 ſtattgehabten Geſecht bei Freudenſtadt herrührt, wo ein dort aufgeſtelltes öſterreichiſches Bataillon trotz tapferer Gegenwehr der Uebermacht der an⸗ ſtilzmenden Franzoſen weichen mußte, wie zwei Tage vorher bei der„Zuflucht“ eine Ab⸗ teilung ſchwäbiſcher Kreistruppen es hatte tun müſſen. „ Freiburg. Die Wucherabteſ⸗ lung) der Polizeidirektion hat in den letzten zwei Wochen 36 neue Wucherfälle aufgegriß⸗ ſen darunter 28 Fälle wegen unerlaubten Handels und 8 wegen Preistreiberei. In der gleichen Zeit wurden 27 Wucherfälls der (Stagtsanmaltſchaft mitaeteilk. 5 Was iſt Sport? 1 Um unſere Jugend. Das ſo harmlos klingende Wörtlein„Sport“ üb auf gute und böſe Deutſche— das ſind wohl dit einzigen Parteibegriffe, die man ſchließlich gelten laſſen kann— eine merkwürdig faszinierende Wir⸗ kung aus. Dieſem Begriff gegenüber gibt es keine Gleichgültigkeit. Wer den rechten Sport kennt, den ſicht zu einem überlegenen Lächeln. Keine Zei vor heute führte das Wort Sport öfter im Munde kein Publikum vor den Maſſen, die heute dit weniger begriffen. Was will denn der Sport? Haben ſich das die zahlloſen Laien, die ſo gern mit ihrem törichter Urteil früher fertig ſein wollen mit der ſonſt als Grundlage geforderten Erkenntnis, wohl jemals überlegt? Wann iſt für dieſe Leute, die mit ihren Zankſucht, ihrem Schiebertum und ihrer nationalen Würdeloſigkeit unſer Vaterland in Grund und Boden doktriniert haben, die Zeit endlich ernſt genug? Laßt es euch geſagt ſein: Der Sport, den Und das iſt Einheit und geſunde Jugend. Beidel ſchafft der Sport. Feſte Fäuſte, die vom gleichen Geiſt beſeelt, zu arbeiten, zu packen und feſtzu⸗ halten wiſſen, ſind noch heute von keiner Welt zu überwinden. In dieſen paar Worten ſteckt die ganze Aufgabe der Gegenwart. Sport muß doch immer wieder richtig verſtanden werden Es iſt kein Sport, wenn Millionen Men- ſchen mit Milliarden Papieren täglich im Geldfie⸗ ber am Rennplatz drängen, nur um zu wetten. Es üiſt kein Sport, wenn Zehntauſende krampfhaft darüber ſtaunen, daß manche Berufsradfahrer Tage lang unentwegt geiſtvoll auf der Zementbahn vor ſich hintreten können. Es iſt kein Sport, wenn hyſteriſche Weiber beiderlei Geſchlechts mit vio⸗ lett geſchminkten Augen dicht am Ring eines Vor⸗ kampfes durch und durch paſſiv auf mannhafte Kämpfer ſtarren und dann mit ihrem„Sportgeiſt“ prahlen, weil ſie den leuerſten Platz zu bezahlen verſtanden! Nein und immer wieder nein; dieſe ganze Sippe hat mit dem Sport auch nicht das allergeringſte gemein, ſie iſt ein Krebsſchaden an ihm und damit an unſerem Volke. Zuſehen iſt, nichts, Mittun— alles! ee ee Nur eigene Leiſtung— mag ſie auch noch ſo un⸗ vollkommen einem widerſpenſtigen Körper abge⸗ rungen ſein und oft gerade dann— verdient den a Namen Sport. Geht hinaus in Gottes freie Natur, ö lauft, ſchwimmt, turnt, fliegt, ſtählt euren Körper in allen erdenklich vielſeitigen Zweigen des Sports, ſchließt euch, die ihr wirklich überall das gleiche, Ziel erſtrebt, in dem vorbildlichen unausrottbaren Geiſt zuſammen, den unſere Jugend gottlob von früher als ewiges Erbteil überkommen hat. Auf dieſen Wegen der ſelbſtbewußten Diſziplin und unverbrüchlichen Kameradſchaft, weil ſie von keinem ſportlichen Kampf zu trennen ſind, wächſt unſere Jugend als Hoffnung des ganzen Volkes über allen Streit der Vergangenheit und Gegen⸗ wart hinaus zu kraftbewußt geſunder Tat und eiſernem Willen. Bleibt einig und werdet ſtarkr Das iſt Sport! f Lokale Nachrichten. + Anfallrenten. Infolge Aenderung der zahlbaren Monatsbeträge aus der Unfall⸗ verſicherung, wollen die Empfänger monatlich zahlbarer Unfallrenten bei der Zahlung am 2. Juli zwel Quittungsvordrucke unterſchrleben jedoch ohne Betrag vorlegen. Die fälligen Bezliige werden am Poſiſchalter eingeſetzt Zur raſchen Abfertigung wird Beachtung dringend empfohlen. ö : Die Civil⸗Invaliden(bleinrentner) halten morgen Sonntag Mittag 2 Uhr in der Göͤtheſchule eine äußerſt wichtige Verſammlung Montag: 4.15 reſtlos erſcheinen müſſen. Schließt Euch zuſam⸗ men, dann iſt der Erfolg Euch ſicher! Jeder wird wiſſen, wo ihn der Fuß drückt. Eine nie geahnte Teuerungswelle erwürgt uns, wenn wir nicht ſchnellſtens zuſammen ſtehen. Kommt all in die Verſammlung! (i) Beamten⸗Jubiläum. Herr Franz Winkenbach, erſter Sekretär bei der hieſigen Gemeindekaſſe, iſt am 1. Juli l. Js. 25 Jahre in Dienſten der Gemeinde. Der Jubilar hat ich während dieſer Spanne Zeit zu einem tüch⸗ tigen Verwaltungsbeamten entwickelt und für die Gemeinde ſchon Erſprießliches geleiſtet. Zu ſeinem Jubiläum auch unſere herzlichſte Gratu⸗ latlon! Sport am Tivoli. Es ſei nochmals kurz auf das morgen nachm. 4 Uhr am Tivoli ſtattfindende Fußbalſpiel zwiſchen Viernheim und Frankfurt Aingewleſen, das ſich zu einem inte⸗ reſſanten Kampfe geſtalten dürfte, da beide Ver⸗ eine ihre beſten Kräfte ſtellen. Es darf alſo kein Sportler am Tivoli fehlen. 2] Im Anion⸗Theater(Gaſthaus zur Gambrinushalle) gehen heute Samstag und morgen Sonntag intereſſ. Lichtſpielvorführungen in Scene, die ihre Anziehungskraft ſicherlich nicht verfehlen werden. Darum alle Lichtſpiel⸗ freunde ins Union⸗Theater! W. * Kleingewerbetreibende der Holz⸗ branche. Morgen Sonntag Vormittag halb 10 Uhr wichtige Verſammlung im Engel. Zeitungs⸗Papierpreis un das 35 000⸗ fache auf rund 70 Millionen für die Ladung erhöht. Die kataſtrophale Teuerung und die dadurch notwendige ungeheuerliche Steigerung aller Materialien, Löhne und Gehälter bedingen eine meh r⸗ fache Erhöhung der Bezugs⸗ und Anzeigenpreiſe ſämtlicher Zeitungen. Wir bitten die Leſer, dieſer Sachlage Rechnung zu tragen. Kreisperein Deutscher Zeitungsverleger für Heſſen⸗Naſſan und Heſſen. Der Bezugspreis des„Viernheimer Anz.“ beträgt vom 1. Juli an 8 000 Mk. einſchließ⸗ lich Trägerlshn. Der Einzel verkaufspreis iſt 700 Mk. Sollten die Verhältniſſe im Laufe des Monats noch troſtloſer werden, behalten wir uns eine entſprechende Erhöhung vor. Die Mannheimer Zeitungen ſtellen folgende Bezugspreiſe in Ausſicht: Neue Badiſche Landes⸗Zeitung und General-Anzeiger M. 25000.— Tageblatt Mk. 18—20000.— Volksſtimme„ 15—18000.— Arbeiter⸗Zeitung„ 14—16000— Volksblatt„ 12—14000.— Es iſt möglich, ſo wird geſchrieben, daß die Preiſe noch erhöht werden. Go! dienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 6. Sonntag nach Pfingſten(Peter und Paul) 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. ½10 Hochamt mit Predigt. 110 Kinder-Meſſe. 1 Uhr Kinder ⸗Gottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Veſper. Verſammlung d. Igl Sodal. Von 3 bis ½5 Uhr Beichtgelegenheit. che an Werktagen: Die hl. Kommunion wird bei Beginn der hl Meſſe ausgeieilt für dis Wallfahrer, die um 5,20 Uhr mit der Bahn fahren. 5/6 Uhr b A. für Nikslaus Winkenbach J., Eheftiau Eliſ. geb. Sax und Kinder. 7 Uhr b E A für Michael Kempf, Ehefr. Marg. geb. Beikert, Krieger Je. Kempf und Magd., geb. Schmidt und Angeh. Dienstag: 6 Uhr 1, ½7 Uhr 2, S. A. für + Krieger Ludwig Helbig, S. v. Ad Helolg. Mittwoch ¼6 Uhr b. A. für Ludw. Döppes 7 Uhl b. A. für Karl Mai Ehefrau Eva geb. Berg. Donnerstag: ¼6 Uhr 1. S. A. für Cäcilla auer, geh Bauer. % Uhr) E. A. für Franz Michael Beyer, Ehefr. Kalh, geb Niebler, Sohn Mich., Onkel Mich. Niebler und Angeh. N Freitag: ¼6 Uhr geſt. Herz Jeſu Meſſe mit Segen für 4 Krieger Jakob Haas. ½7 Uhr B. G A. für Georg Schuldt, Ehefr. Eliſ, geb. Wortin, Tochter Magd., geehel. Benz, bdſ. Eltern und Angeh. Samstag: ¼6 Uhr 2. ½7 Uhr 3. S. A. für Cäeilia Bauer, geb. Bauer. „ Uhr geſt. hl. Meſſe f. Mich. Winkler 3., % Eneilta, geb. Haas, Sohn Adam und Angeh.. In der neuen eſſe. ab, zu der alle Sozlal⸗ und auch Kleinrentner um Mittwoch bel d. engl. Fräulein, am Dienstag u. Donnerstag bei d. barah. Schweſtern 6 Uhr hl. M. In det al ten Kirche an Werktagen: Samstag 6 Uhr: geſtiftetes Jahr⸗ ged. f. Adam Hoock 6., Ehefr. Anna geb. Helf⸗ rich, Kinder und bdſ. Eltern. Die Kollekte heute iſt für d. hl. Vater. Am nächſten Sonntag gem. Komm. f. d. 2. Abtlg. d. Jafr. Kongreg., zugleich gemeinſch. Komm. f. d. Schülerinnen Rektor Gillig und Lehrer Walter. Beichte für dieſe um 2 Uhr. Kirchl. Anzeigen der Epang. Gemeinde Sonntag, den 1. Juli(5. S. p. Trin.) Vorm. 9½, Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdlenſt. Vorm. 10½ Uhr: Generalverſammlung des Frauenvereins für alle Frauen der ev. Gemeinde. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Montag, den 2. Juli Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung Amtlicher Teil. Betr.: Milchpreigerhöhung. Auf Forderung der landwirtſchaftlichen Or⸗ ganiſationen hat die Kommiſſion des Städte⸗ bundes den Milchſtallpreis auf 2100 Mk. pro Liter ab 1. Juli 1923 erhöht. Demgemäß treten ab 1. Juli 1928 folgende Milchpreiſe in Kraft: 2100 Ml. ab Stall 2415 Mk. ab Odenwaldaufkäufer 2800 Mk. ab Sammelſtelle. Betr.: Teuerungszuſchüſſe für Mllitärrentner. Die Teuerungszuſchüſſe für den Monat Juni 1923 wurden um etwa 150% erhöht. Wir haben die neuen Bezüge angewieſen und kommen ſolche in den nächſten Tagen zur Auszahlung. Eine Verfügung des Reichsarbeitsminiſters, ob und in welcher Höhe Teuerungszuſchüſſe für den Monat Juli 1923 zu bezahlen ſind, iſt bis jetzt noch nicht eingegangen. Nach Eingang werden wir die neuen Zu⸗ ſchüſſe ſofort anweiſen. Betr.: Ausführung des Tabakſteuergeſetzes. Gemäߧ 1 der Tabakanbau⸗Ordnung ſind die mit Tabak bepflanzten Grundſtücke dem Zoll⸗ amt des Bezirks ſpäteſtens bis zum Ablauf des 15. Juli mit Fluranmeldungen anzumelden. Für Grundſtücke, die nach dieſem Zeitpunkte be⸗ pflanzt werden, hat die Anmeldung ſpäteſtens am dritten Tage nach dem Beginne der Be⸗ pflanzung zu erfolgen. Vordrucke zu den An⸗ meldungen ſind bei uns(Zimmer 26) unentgeltlich zu erhalten. Bei del Anmeldung iſt der genaue Namen (Vornamen mit Beißzeichen), Straße und Haus⸗ nummer unbedingt erforderlich. Viernheim, den 30 Juni 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindelkaſſe. Nächſten Montag, den 2. Juli, vormit⸗ tags von 8—11 Uhr werden die Mititär⸗ rentner⸗Teuerungszuſchüſſe[Nachtrag für Juni] ausbezahlt und am ſelben Vormittag von 11—12 Uhr finden die Auszahlungen für die Kleinrentner ſtatt.— Bei Nichtab⸗ hebung dieſer Renten zu den hier feſtgeſetzten Stunden wird Verzichtleiſtung angenommen, da uns wegen„ berlaſtung mit Dienſt⸗ geſchäften und wegen der von den Behörden fortwährend verlangten pünktlichen Ahrechnung keine andere Wahl mehr bleibt. Am Montag Vormittag fällt der allgemeine Zahltag aus, am Nachmittag dagegen nicht. Diens⸗ tag und Mittwoch nächſter Woche werden kei⸗ nerlei Kaſſegeſchäfte erledigt werden. Viernheim, den 29. Juni 1923. Jöſt, Rentmelſter. Sie fragen Ihren Arzt wenn es die Erhaltung Ihrer Gesundheit erfordert. Sie fragen Ihre Zeitung um über die politischen Ereignisse und alle wirt- schaftlichen Vorgänge gut unterrichtet zu sein. Die unentbehrliche Ergänzung der leiblichen Nahrung ist Ihr Heimatblatt: der Viernheimer Anzeiger 0 werden Ihr steter Begleiter sein, wenn Sie nicht auf⸗ hören, guten Bobnen-Kaffee mit gebrannter Gerste oder Malzkaffee zu vermischen, da der teuere Bohnenkaffee durch das Mischen seinen Geschmack vollständig ver- liert und deshalb das hier- für bezahlte Geld wegge⸗ Worfen ist. Deshalb erkläre ich Ihnen: Trinken Sie Edel-Mähr-Kaffee mit 10, 20, 30 und 40% bestem Bobhnen- Kaffee, den Kaffee der Zukunft, fein im Geschmack, gut im Aroma, „billig und ausgiebig“. Zu haben in allen ee Geschäften. Katholiſcher Kirchenchor. Mittwoch Abend halb 9 Uhr im Freiſchütz General⸗Verſaumlung wozu alle Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mitglieder eingeladen ſind. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Auf Grund des Geſetzes vom 26. März und der Verordnung vom 9. Juni d. Is. hat der Vorſtand mit Genehmigung des Heſſ Oberverſicherungsamts mit Wirkung vom 2. Juli d. Is. den Grundlohn auf 24000 Mk. erhöht und folgende Lohnſtufen feſtgeſetzt: Der Beitrag beträgt wie ſeither 8½%. Lohnſtufe: Arbeitsverdienſt: Grundlohn: Wochenbeitrag: bis zu 400% einſchl. 400/ 240% 11 von 401 600% 500„ 300„ 111 1 601-900„ 750„ 450„ IV 7 9011600„ 1250% 750% V 5 1601-2400 575%2000, 1200„ VI 5 2401-3800„ 3000 1800 VII 5 3801-6000„5000, 3000„ VIII 7 60019000„ 7500 5 4470„ IX„ 9001-10800„ 10000„ 6000„ X„ 10801-12800„ 12000„ 7200„ XI über 1280015000„ 14000„ 8340 XII 1500017400„ 16000„ 9550% XIII„ 17400 20000„ 18000„, 10700„ XIV„ 2000022800„ 21000„ 6 12500„ XV„ 22800 24000„ 14250„ Aenderungen des Grundlohns wirken auf die Bar⸗ leiſtungen vom Beginn der fünften, auf den Vorſtands⸗ beſchluß folgenden Kalenderwoche ab. Dies gilt auch für Verſicherungsfälle, die bereits eingetreten ſind. Es kommt ſonach als Ta des Inkrafttretens bezüglich der Leiſtungen der 30. Juli 1923 in Betracht. Infolge der fortſchreitenden Geldentwertung werden die Lohnſtufen 1—4 ende ſodaß der niedrigſte Grundlohn nunmehr 1250 Mk. ab 2. Juli d. Is. beträgt. Gleichzeitig erſuchen wir die Herren Arbeitgeber, die Lohnveränderungen bis ſpäteſtens 5. Juli d. Is. einzureichen. Heppenheim, den 28. Juni 1923. Her Vorfand der Allgemeinen Ortskrantenkaſſe für den Kreis Heppenheim Reinmuth. 999 Inn be 5 4 5 un goldenen Harpfen“ J 15— findet am Sonntag 95 10 06 N 1 Nachmittag und Abend 9 4 e Janz- e nterhaſtung .—— ſtatt. N 2 Su imtliche ſelbſtändige Herren Gewerbetreibende der Holz branche wollen ſich morgen Sonntag Vormittag halb 10 Uhr im Gaſthaus zum Engel einfinden, zwecks Holzbeſchaffung für 1 09 Sean S latz am Tivoli. tas amg ahd. 9 1 im Vereinsls bal: Kommers zu Eh⸗ das Kleingewerbe. Der Einberufer. ren der Frankfur⸗ ter Spieler. Kinderl. Ehepaar beſtehend aus zwei Zimmer und Küche per ſofort. Näheres zu erfahren in der Exped. d. Bl. Ein neuer Glas⸗ ſchrank zu verkaufen. 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Juli, nachmittags 3 Uhr auf dem Amicſtia⸗Spielplatz hin⸗ term Gaswerk „ 72 Viernheim-⸗Waldhof. eee Daran anſchltaßend. ab 4 Uhr im Gaſt⸗ haus„ Freiſchüz“, hält unſer Bruderverein„Sport⸗ und Turnverein Waldhof“ eine Tanz⸗ Unterhaltung ab, wozu wir alle Freunde und Gönner unſeres Vereins herzlichſt einladen. Der Vorſtand. e — Samstag Abend 8 Uhr im Lokal Mitglieder⸗Verſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesord⸗ nung iſt es Pflicht eines jeden Kol⸗ legen, zu erſchelnen. Der Vorſtand. 1 zucht ⸗ Verein Viernheim. Am Sonntag, den 1. Juli morgens punkte Uhr im Lokal „zum Kaiſerhof“ Mltgl.⸗ Versammlung. Um vollzähltges Erſcheinen Der Vorſtand wird dringend gebeten. An⸗ u. Verkauf! Bwillanten Gold und Gilber⸗ waren, Trauringe auch mit Goldzugabe. „Hoffmann Uhrmacher und Gold⸗ ſchmied, Mannheim F 2, ga, Telef. 9237. Gutgehende diu zu kaufen geſucht. Angeb. unt.„Dud⸗ weiler“ an Ala Haa⸗ ſenſtein u. Vogler, Werkſtätte für ſämtl. Frankfurt a M. erbet, Reparaturen. u Ffhl⸗ ll Al u e hinterm Gaswerk. 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