In dienstiäglichen Depiſendekkehr die Nah, Dara* 1 5 b für den bel lichte 1 f N 8 FF.))VCCCCUͤ’tfi 0 1 1 g 2 1 6 k 0 i 5 1 ö 5 91 15 0 N Ju 1 0 5 1„, 0 14 9 i ö a ö 70. 115 N 85 7 N 1 15 1 4 5 1 5 a 1 4. 13639 J 13 7 5 770 gang erhellt d 19 0 N e 1 obigen Zweck rläu ch 5 agen des an K 1 F e e ee 1„ auf einige Billionen, erhebliche Re⸗ 17 orläufi 8 e Mi ehen vorgenommen 1 50 en. Sei⸗ a tät. Die V elt w ind Dieſerhalb kann Seuche 3 25 1 an 1 55 ö ede, e Arb n N Werft nene were ee b kan nen Viehes vornehmen, was baupt. P eee ö 6 1 6 Sn, det die Kathe dee mene bene e dad de%%%/ geahc, eee 1540. 0 Auslandes gelrennt aufzezeben werden. s bat Wanderaruppen ſich anſchließen wolen, werden nächſt nicht fortgeſezt werden. dm Jntereſſe der Beküm fung von Viehſenchen, n 8 1 1 0—— 90 5 7 t 70 f b f f ſich nämlich feit einigen Tagen die Gewohnheit gebeten, Freitag, den 6. Juli ¼9 Uhr im„Löwen“ Viernheim, den 3 Juli 193. insbeſondere der zurzeit hier ſtark aufgetretenen e ee eee 1 zu erſcheinen.— Das für Sonntag, den 8. Jull Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Rotlaufſeuche der Schwelne werden wir in Zu. über die Provinz nach Berlin gelangt. Die Reichs⸗ 1255 a kunt, e augen 1 unterlaſſener 4 Anzeige rückfichtslos mit Strafanzeigen vorgehen. BVrͤiernheim, den 5. Jun 1923. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim: . geplante Gauwandertreffen mußte lelder abgeſagt werden.— Nüchſten Dienstag Verſammlung des Jungmännerbundes im„Freiſchütz“. Ale Mit ⸗ glieder, die noch Vereinseigentum an Muſikalien, Theaterrollen, Liederbücher ete haben, werden dringend gebeten, ſolches in nüchſter Verſammlung zurückzugeben. „Städtekampf Viernheim⸗Griesheim. denen Inſerat erſichtlich, findet am kom⸗ 100 000; Biertreber mit Sack 190-200 000, Wei. menden Sonntag auf dem Sportplatz hinterm zenmehl(Richtpreis unnotiert): Weizenkleie mit Gaswerk ein intereſſanter Städtekampf zwiſchen Ga e e ſeſt. Weizenmehl aweit. 90 hleſigen Stemm und Ringklub und dem dig 900. e ö ruderverein Griesheim ſtatt. Hoffentlich iſt der Mannheimer Pferdemarkt. Veranſtaltung gutes Wetter beſchleden, dann Da m be nk bank richtet daher an die Baukwelt die Bitte, in der srovinz dafür zu ſorgen, daß die Provinz die detit der Aufträge feſtſtellt.. n Offtzteue Preiſe der Mannheimer Produllonbörſe 100 Kilo waggonfrei Mannheim, ohne Sack. 0 Preisnptierungen vam 2. Juli. Dentſcher Weizen 850900 000, ausländiſcher Weizen 800850 000, deutſcher Roggen 555 000; Braugerſte 600650000, Hafer inl. 470550 000 „Roohmelaſſe 250000; Wieſenheu, neues 8590000, Luzernekleehen neues 95100 000, Preßſtroh Bekanntmachung. Betreffen: Höchſtpreiſe für Brenn⸗ und Heizſtoffe. Für den Kreis Heppenheim werden mit Wirkung vom 16. Juni 1923 ab folgende Höchſt⸗ prelſe für Brenn⸗ und Heizſtoffe feſtgeſetzt: Feilſch et dad m, Fettnußkohlen 1— 1. 34690 Mk. Eßuußkohlen 1-2 0 37360 Mk. Fett⸗Sückkohlen 34090 Mk Mager⸗Sückkohlen 34830 Mk. Anthracitnußkohlen 2 40930 Mk. Gießereikoks 38330 Mk. 1 Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Viernheimer Volksblatt Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Jalle 400. 9. Die 10 geſpaltene Pant Amtsblatt der Heſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Vieruheim eile 400.— Mk. für lokale und 600.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile Inſerate finden im„Biernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ i tags und Samstags.— Der monatliche een Bezugspreis beträgt 8000 Mk.— Durch 3 1 d e* 15 855 die Poſt bezogen monatlich 12000.— Mk. fragen Ihren Arzt Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Wenn es die Erhaltung Ihrer Gesundheit erfordert. 1000.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 100 2000.— Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 86 40. Jahrg. 2 76 Fernſprecher Nr. 217 Poſtſcheckonto Nr. 21577 . Amt Wiernbeim,. Amt Frankfurt a. M. 0„„ Dem Pferdemarkt am Montag waren zugeführt; 8 Wageüpferde, 104 Arbeitspferde und 25 Schlacht dürfte der Beſuch ſtark, werden. Brechkoks 1—2 Brechkoks 3 pferde. Bezahlt wurde für Wagenpferde 10.25 Mill. M., für Arbeitspferde 10—30 Mill. M., für „Schlachtpferde 275 Mill. M. pro Stſick. ö 1 Mannheimer Schlochtviehmark. Zum Schlachtviehmarkt am Montag betrug der Auftrieb: 123 Ochſen, 181 Bullen, 503 Kühe und Rinder, 226 Kälber, 73 Schafe, 1129 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für: „Ochſen 1. Klaſſe 1,1—1,5 Mill. M., 2. Klaffe 1,05 bis 1,10 Millioonen, 3. Klaſſe 900950 000, 4. Kl. Eltern. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. Samstag: 6 Uhr in der alten Kirche geſt. Jahres⸗Ged. für Johannes Hoock 6, Ehefrau Anna Maria geb. Helfrich, Kinder und beiderſ. 800850 000 M.; Bullen 1. Kl. 950 000 bis 1 Million, 2. Klaſſe 900—950 000, 8. Kl. 85—880 000 Mark; Kühe und Rinder 1. Klaſſe 1,151.20 Mil⸗ lionen, 2. Klaſſe 1,10—1,15 Millionen, 3. Klaſſe 900950 000, 4. Klaſſe 750800 000; 5. 600 000 bis 700 000 M.; Kälber: b) 4,24. Mill., c 145 bis 1,25 Mill., d) 950000 bis 1Mill. M. Schafe: a) 850900 000, b) 800850 000, e) 700 800 000, Schweine: a) 1,6—1,7 b) 1,6—1,7, c) 1,551, d) 1,351, e) 135—1,40 Millionen M., Sauen 1401,50 Mill. M. Tendenz: mit Großvieh mit⸗ telmäßig, geräumt; mit Kälbern und Schafen leb⸗ haft, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand. ö a „ 550 000 e. für ein Zwanzigmarkſtück. Der An⸗ kauf von Gold für das Rich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt vom 2. Juli d. Js. ab bis auf ein weiteres zum Preiſe von 550 000 M. für ein Zwanzigmarkſtüc, 275000 M. für ein Zehnmark⸗ 0 Für ausländiſche Goldmünzen werden ent⸗ ſprechende Preiſe gezahlt. Der Ankauf von Reichs⸗ ee e durch die Reichstank und Poſt er⸗ olat bis auf weiteres zum 11 000fachen Betrage Amtlicher Teil. Betr.: Tabakarbeiter. Tabakarbeiter geſucht. bei uns(Zimmer Nr. 23) ſofort melden. Betr.: Feuerwehrübung. der freiwilligen Feuerwehr und der Pflicht ſchaft ſtatt. Unentſchuldigtes Fernbleibe letzteren wird zur Anzeige gebracht. kerungskreiſe. Für Mannheim werden eine größere Anzahl Intereſſenten wollen ſich Am Sonntag, den 8. ds. Mts., vormittags ) 6 Uhr findet bei jeder Witterung eine Uebung Betr.: Verbilligung der Milch für Säuglinge und Kleinkinder der beſonders notleidenden Bevöl⸗ Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kennt⸗ J. „** Braunkohlenbriketts„„ Caſſeler und Mitteld. Braunkohlen Rheiniſche Braunkohlen Elform⸗ und Steinkohlenbriketts Die Prelſe verſtehen ſich für einen Zentner in Barzahlung frei vor's Haus des Verbrauchers. Vom Eiſenbahnwagen oder Lager abgeholt 1 Ztr. je 400 Mark billiger. f Wer die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreltet oder wer der Aufforderung der zuſtändigen Be⸗ hörde zum Verkauf von Brenn⸗ und Heizſtoffen für die Höchſtprelſe feſtgeſetzt ſind, nicht nach⸗ kommt, wird beſtraft. Heppenheim, den 2. Juli 1923. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. V.: Dr. Jann. 42950 Mk. 40530 Mk. 19850 Mk. 13500 Mi. 12000 M' 43090 Mk. Sie fragen Ihre Zeitung um über die politischen Ereignisse und alle wirt- schaftlichen Vorgänge gut unterrichtet zu sein. Die unentbehrliche Ergänzung der leiblichen Nahrung ist Ihr Heimatblatt: der Viernheimer Anzeiger mann⸗ n der Bekantnumachung. Betr.: Die Anzeigepflicht bei Ausbruch oder dem Verdacht von Viehſeuchen; hier: insbe⸗ 6 ſondere Rotlauf der Schweine. g Wir ſehen uns veranlaßt wiederholt auf die Beſtimmungen des§ 9 und 10 des Reichsvieh⸗ ſeuchengeſetzes hinzuweiſen. Ausbruch oder Verdacht einer Seuche nicht nur Hiernach ſind bei 4 Fräulein das in Buchhaltung und Korreſpondenz Beſcheid weiß, eine ſchöne Handſchrift hat, für hier geſucht. Näheres im Verlag dieſer Zeitung. die Vlehbeſitzer uſw. zur underzüglichen Anzeige „Marian. Jünglings⸗Godalität“ Anter⸗ Abteilung. 5 Freitag, 6. Juli, ½9 Uhr im„Löwen“ Zuſammmenkunft der Wander⸗ ſportler. en bittet Der Vorſtand. ⸗Radfahrer⸗Bund Solidarität. Am Samstag, den 7. Juli, abends 9 Uhr im Lokal zur„Sportzentrale“ Mlglieder⸗Verſammlung. 2 Am Sonntag hält unſer Bruderverein „Vorwärts“ Heddesheim eine nz- Unterhaltung im Saftladen„zum grünen Laub“ ab, wozu wir alle Freunde und Gönner unſeres Vereins herzlichſt einladen. f Der Vorſtand. Beihebung von Bauntbeiten Für den Neubau eines Beamtenmietwohnhauſes in Vlernheim ſollen die Erd⸗, Maurer⸗, Steinhauer⸗, Zimmer⸗, Grobſchloſſer⸗, Dachdecker⸗ und Spenglerarbeiten im öffent⸗ lichen Wettbewerb vergeben werden. Arbeitsbeſchreibungen, Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem unterzeich⸗ 60 und Tante 1 Ewigkeit abzurufen. Viernheim, den 5. — a b . Juli 1923. Um ſtille Teilnahme bitten: 5 22. Todes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine innigſtgeliebte Gattin, unſere treubeſorgte, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin kun Aung Marin Hoock geb. Bugert nach langem, ſchwerem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakra⸗ menten, im Alter von 63 Jahren am Dienstag Nacht zu ſich in die Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Familie Joh. Georg Hooch Il. Die Beerdigung findet heute Donnerstag Nachmittag 6 Uhr vom Trauer hauſe, Friedrichſtr. Nr. 7. aus ſtatt. neten Amt offen und ſind Angebotsunterlagen zum Selbſt⸗ koſtenpreis erhältlich. Angebote ſind verſchloſſen mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis zum Eröffnungstermin, Freitag, den 13. Juli 1923, vormittags 11 Uhr einzureichen. Zuſchlagsfriſt bis 21. Juli 1923. Bensheim, den 3. Juli 1923. Heſſ. Hochbauamt Bensheim. Plock. Donnerst. 1½9 Uhr Vereins abend mit Vortrag. 8 Möbl Näheres JungerEiſenb.⸗Be⸗ Hold Ankaulsstene S O von auſtändigem, jungen Z beren geſucht e dſ, Zeitung. Socdeddd d dd „Zimmer s in der Geſchäftsſtelle amter ſucht möbliertes Zimmer in gutem Hauſe. Dauermieter. An⸗ gebote unter H. B. 7 an die Exp. d. Bl.. 7 Bartmann Mannheim, I 2, 22 zahlt die höſch ſten Tagespreiſe für Bruchgold, Silber, Platin, Brillanten Gobetzeiten d 7. Jult Millionen ſparen Sie an Werten b mit Ellwangers Ein⸗ ſätzen für Oefen und Herde. Näheres bei Ernſt Moos, Weinheſmerſtr. 55. 707 Wochenabſchnitt: Pinchos— Perek 1. Sabbat⸗Abend 780 Uhr Wochentag⸗Abend 800 Uhr Neumondfeier d. Mon. Ab iſt Samstag. b er jüdiſchen Gemeinde. 23. Tammus Morgen 800 Uhr Nachm. 40 Uhr Ausgang 988 Uhr Morgen 630 Uhr 9 ae Tanten Perlen, Schmuck ſachen, Brenn⸗ ſtifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und über uwelen kauft und 0 cht ſtreng reell er- Sommer 4, 1, 2 Troppon Mannheim. An⸗ u. Verkauf! Brillanten Gold und Silber⸗ waren, Trauringe auch mit Goldzugabe. J. Hoffmann Uhrmacher und Gold⸗ ſchmied, Mannheim F 2, 9a, Telef. 9237. Werkſtätte für ſämtl. Reparaturen. Kücheneinrichtungen Diwan, Bücherſchr., Schreibtiſch, Vertiko, Blülfett, 1 und 2⸗tür. Schränke, Küchenſchr., kl. 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Bei Regenwetter finden die Kämpfe im Karpfen ſtatt. Samstag Abend pünktl. 9 Uhr im Lokal außerordent⸗ liche Mitgliederverſammlung, wozu das Erſcheinen. Der Vorſtand. achtung! Rur 2 Tage! Wir ſind am Freitag und Samstag in der Wirtſchaft„zum Rebſtock“ und kauſen jewells den ganzen Tag Alteiſen per Kilo 900 Mh. Lumpen„„1000, Metalle nach Dollarkurs. Math. Burkert. repariert kaäſachen cher Al in eigener Werkſtätte f rel, zu in vs liefert ſchnell, gut und billig die Prucerel dleſes Blaues Samstag, den 7. Juli 1923 ——— e eeeecescsen Dee langjährigen politiſchen Mit; aubnen, wird uns geſchrieben: Wel gebraucht aber auch viel mi ß brauch wird das Wort von der Opfergemeinſchaft des deutſchen Volkes. Und doch dürfen wir uns durch die vielfach betrübenden Erſcheinungen, die uns das Fehlen der einfachſten Vorbedin⸗ gungen einer ſolchen Opfer⸗ und Schickſals⸗ gemeinſchaft gar zu handgreiflich vor Augen führen, nicht beirren laſſen in unſeren Kämp⸗ Fg, Tür dieſen Gedanken. 8 Die Preſſe iſt die Trägerin dieſes Kampfes. Das geſamte deutſche Schrifttum ſetzt ſich unermüdlich und unter Nichtachtung ſeiner eigenen Intereſſen und Notwendigkei⸗ ten für dieſes Ziel ein. Umſo betrübender und erſchütternder iſt es, wenn wir immer wieder beobachten können, wie der Kampf um das Ideal innerhalb der Preſſe verbunden iſt mit einem zermürbenden Kampf um das Daſein, um das eigene nackte Leben. Die raſende Geldentwertung, durch eine vordem von niemanden wie ſie ſich von uns überhaupt für möglich gehaltene Geldentwer⸗ kung herausgebildet hat, erfaßt die Zeitungs⸗ betriebe mit unheimlicher Wucht. In allem, was zur Herſtellung einer Zeitung notwen⸗ dig iſt, ſetzt ſich immer am erſten der Welt⸗ marktpreis durch. Und dieſer beträgt heute mehr als das 40 000 fache des Friedenswer⸗ tee! Allem voran ſteht der Papierpreis, dann kommen die Oele, Fette, Farben, die Metalle, Maſchinen uſw. Ein einziger Waggon Pa⸗ pier, der vor dem Kriege 2000 Mark koſtete, kommt heute mit Transportkoſten auf nahezu 80 Millionen Mark. Aehnlich iſt das Preis⸗ verhältnis in allen anderen Dingen. Daß unter ſolchen Verhältniſſen, zumal doch auch in den Gehältern und Löhnen mit der Zeit Schritt gehalten werden muß— wo⸗ bei die geiſtigen Arbeiter mit die Bedauerns⸗ werteſten ſind— die Zeitungen ſich in etwas der Teuerung anpaſſen müſſen, iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich. Aber ſelbſtverſtändlich iſt es, daß ſich immer noch gar ſoviel unſerer Zei⸗ tungen bemühen müſſen, um Einſicht für der⸗ artige durch unerbittlichen Zwang hervor⸗ gerufene Notwendigkeiten zu werben. Das ſollte doch wirklich nicht mehr nötig, ſein! Ge⸗ rade die gegenwärtige Zeit mit ihrer innigen ja untrennbaren Verflechtung der politiſcher und wirtſchaftlichen Geſchicke unſerer geſamter Nation, aber auch jedes einzelnen ihrer An gehörigen zwingt zur ſtändigen zuverläſſiger Unterrichtung, über das was in der Welt vor⸗ geht, Heute, da ſich die Preisverhältniſſe vor einem Tage zum andern, ja buchſtäblich von einer Stunde zur andern ändern, gebietet es das eigenſte Intereſſe jedes Staatsbürgers ſich über die Entwicklung auf dem laufenden zu halten. Uns ſind Fälle bekannt, in denen Geſchäfts⸗ leute, aber auch Private hunderttauſende, jo Millionen verloren haben, weil ſie eine Wirt⸗ ſchaftsnotiz in der Zeitung nicht geleſen haben. Andrerſeits haben ſo und ſo viel Leſer durch die zweckmäßige Unterrichtung durch ihre Zei— tung nicht nur nicht vor Schaden ſich bewahrt, ſondern auch erheblichen Nutzen erlangen kön— nen. N Der Begriff der Opfergemeinſchaft bedingt, daß wir alleſamt zuſammenhalten müſ⸗ ſen, um uns als Volk und als Reich zu erhal⸗ ten. Eine wirklich unabhängige von Intereſſeneinflüſſen unbedingt freie Preſſe iſt in dieſem Ringen die beſte Führerin. Es iſt ein wichtiger Beſtandtel des Kampfes um unſere nationale Zukunft, daß wir die Preſſe nicht verkümmern laſſen, und daß die eee treue und ehrliche dem ganzen üutſchen Volke, ohne Bevorzugung von In⸗ ſtereſſentengruppen, gleichviel wo ſie ſtehen, dienende Preſſe den feſten 1 und ſchafft und bietet, auf dem wir unſer liebes deutſches Vaterland neu errichten können. 705 7 1 4 5 8 N 3 ganz Außerordentliches wagt, neue Unheil von Europa zu bannen, bleibt „e Lage in iht heileiftes Sladlum eingetreten“! Immer noch auf dem koken Punkt. Es will und will nicht weitergehen. Wäh⸗ rend Deutſchland in Angſt und Sorge iſt, während England und Italien ſich bemühen, die Situation einzurenken, während der Papſt das drohende Frankreich hartnäckig. Von geſtern auf heute ſcheint auch nicht ein einziges zu irgendeiner Hoffnung auf Beſſerung berechtigendes Mo⸗ ment vorzuliegen. Aus der Wirrnis des vor⸗ liegenden Nachrichtenmaterials entnehmen wir das folgende: 1 Ein Schritt Muſſolinis in London? London, 5. Juli. Der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent der„Weſtminſter Gazette“ teilt mit, daß der italieniſche Botſchafter Marqueſe della Toretta für ſeine geſtrige Unterredung mit Lord Curzon mit einer wichtigen Miſſion Muſſolinis beauftragt ge⸗ weſen ſei. Muſſolini neige in der Tat mehr und mehr dem engliſchen Standpunkt in der Reparationsfrage zu. Die Unterhandlungen könnten nicht unbegrenzt währen, wenn Poin⸗ cars keine genauere Erklärung über die Ruhr⸗ politik abgeben wolle.—„Daily Chroniele“ glaubt, daß die Lage bedeutend klaxer würde, wenn ſich Poincaré zu einer ſchriftlichen Ant⸗ wort bequemen wollte.— Die„Times“ erklä⸗ ren, daß die Lage in ihr heikelſtes Stadium eingetreten ſei. In Paris wird erklärt: Die franzöſiſche Regierung werde nicht durch ein ſchriftliches Dokument auf die engliſchen Fragen antwor⸗ ten, doch ſuche ſie wahrſcheinlich, über gewiſſe komplizierte Fragen ſchriftlich Aufklärung zu geben. London, 5. Juli. Die„Times“ berichtet: Der italieniſche Botſchafter habe geſtern eine lange Unterredung mit Lord Curzon gehabt. Es beſtehe Grund zu der Annahme, daß die britiſche und die italieniſche Regierung die Reparationsfrage in vokomme— ner Harmonie prüfen werden. Die„Daily News“ meldet: Die Mitteilung Curzons in der Kabinettsſitzung lautete haupt⸗ ſächlich dahin, daß die Haltung der franzöſi— ſchen Regierung ſo gut wie unverän⸗ dert ſei und daß Poincars ſeine Forderung, daß die Alliierten das letzte deutſche Angebot erſt nach Aufgabe des paſſiven Widerſtandes in gemeinſamer Konfe⸗ renz prüfen dürften, nicht aufgebe. Der diplomatiſche Berichterſtatter des „Daily Telegraph“ ſchreibt über das Ergebnis der geſtrigen Zuſammenkunft, es ſei keine offizielle Information zu erhalten. In politiſchen Kreiſen verlaute jedoch, daß die Lage als außerordentlichernſt u nd ſehr heikel angeſehen werde. Es liege klar zutage, daß es ungewiß ſei, ob die eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen tatſächlich wieder aufgenommen werden ſallten. Mae Kenna— ein neuer Hoffnungsſtern? London, 5. Juli. Es verlautet, daß der Eintritt Mac Kennas in das Kabinett bereits in der allernächſten Zeit erfolgen ſoll, damit er an der zu erwartenden Repara⸗ tionsausſprache zwiſchen den Entente⸗ ländern und Deutſchland perſönlich teilnehmen könne.— Der„Evening Standard“ ſchreibt, daß man in offiziellen Kreiſen dem Eintritt Mac Kennas in das Kabinett große internationale Bedeutung beimeſſe, da der zukünftige Schatzkanzler der Verfaſſer eines Planes ſei, der geſtatte, mit Deutſchland getrennt zu ver⸗ handeln im Falle mit Frankreich und Belgien keine Einigung erzielt werden könnte. Die engliſche Finanzvorlage angenommen. London, 5. Juli. Die Finanzvorlage wurde vom Unterhaus angenommen. Baldwin er⸗ klärte, nichts habe ſoviel zum guten Einver⸗ nehmen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Großbritannien beigetragen wie die eng⸗ liſche Haltung in der Angelegenheit der Schul⸗ den an Amerika. Was die Frage der alliierten Schulden betreffe, ſo müſſe feſtgeſtellt werden, daß das britiſche Angebot vom Januar ange⸗ nommen worden ſei und daß England jetzt freie Hand habe, zu handeln, wie es ihm am beſten ſcheine. Der Abgeordnete Peres Harris erklärte: Durch ſeine unüberlegte(Rüſtungs⸗ Politik verurſache Frankreich Verwirrung im, Handel, Arbeitsloſigkeit, Unruhen und wirt⸗ ſchaftliche Depreſſionen in ganz Europa. Die Aklion des Papſtes. Die Antwort Englands auf den Papſtbrief. Rotterdam, 5. Juli. Die„Times“ melden aus Rom: Der engliſche Botſchafter hat am Mittwoch früh die Antwort Englands dem Kardinalſtaatsſekretär überreicht. Sie ſpricht die Bereitwilligkeit Englands aus, an allen Beſtrebungen des Heiligen Stuhles mitzu⸗ wirken, und ſie zu unterſtützen, die der Her⸗ ſtellung des Friedens und der Verſtändigung in Europa dienen können. Deutſchnationale Volkspartei und Papſttelegramm. Berlin, 5. Juti. Die Deutſchnationale Fraktion hat ſich einſchließlich ihrer rheiniſchen katholiſchen Abgeordneten ganz ſcharf auf den Standpunkt ge⸗ ſtellt: Es könne nur eine Antwort an den Papſt geben: Ein Verbieten der jetzigen Art des paſſiven Widerſtandes ſei ganz unmöglich. Wenn der Papſt zur Löſung der Frage etwas beitragen wolle, dann müßte er auf Frankreich wirken und es zur Umkehr bringen. Auch bei der Unterredung mit Cuno haben die deutſchnationalen Sprecher die Haltung der Frak⸗ tion dahin beſtimmt, der Reichskanzler müſſe den Kampf gegen die Parteien, die das akt ive Mo⸗ ment im Widerſtand brechen wollten, durch⸗ kämpfen. Ie Eine abſonderliche Erklärung: offenbar der Ver⸗ ſuch, durch den Hinweis auf das„aktive Moment“ das Weſen des paſſiven Wi⸗ derſtandes umzudenten im Sinne derer, die Deutſchlands Heil in unklugen und gefährlichen Sabotageakten und im Geſchrei nach„Repreſſa⸗ lien“ ſehen wollen.— Den u. E. höchſt überflüſ— ſigen deutſchnationalen Rüffel an den Papſt hätten ſich die Befürworter„erhöhter Aktivität des Widerſtandes“ ruhig ſparen können. Sie ſollten beſſer vermeiden, ein Eingreifen der vatikaniſchen Diplomatie zur Klärung der Lage nach eigenem und offenbar reichlich kleinlichem Parteigeiſt zu beurteilen. Wir liefen, wenn wir dieſen Heißſpornen folgten, Gefahr, nicht nur der Früchte des paſſiven Widerſtandes verluſtig zu gehen, ſondern auch den aktiven baldigſt zuſam⸗ menbrechen zu ſehen.— Jntereſſant iſt, was die Korreſpondenz der Bayer. Volkspartei zur Ausdeutung des letzten Papſttelegramms ſchreibt; ihre Ausfüh⸗ rungen decken ſich mehrfach mit dem, was wir vor⸗ geſtern zur Kommentierung des außerordentlichen vatikaniſchen Schrittes ſchrieben. Die B. V. K. ſchreibt u. a.: Die Korreſpondenz betont, daß die Weiſung an an den Nuntius ein Novum in der päpſtlichen Diplomatie ſei. Dieſe ſet aus ihrer rein deklama⸗ gen. Die Korreſpondenz erklärt, die Sabotageakte ſeien gewiß kein notwendiger Beſtandteil des paſ⸗ ſiven Widerſtandes und hätten bisher keine poſi⸗ tiven Früchte getragen. Im Gegenteil, ſie hätten zu immer ſchärferen Repreſſalien geführt. Frei⸗ lich, ein Verbrechen vermöge die öffentliche Mei⸗ nung in Deutſchland in den Sabotageakten verſtändliche, wenn auch nutzloſe und poli⸗ tiſch unkluge Reaktion auf die Quäle⸗ reien durch die Franzoſen. tivität des Papſftes, daß ſie wüßten, er urteile über vor Frankreich iſt. toriſchen Stellung in eine petitoriſche übergegau⸗ nicht zu erblicken. Sie ſeien nichts anderes als die 80 Die deutſchen Katho⸗ liten hätten hätten ſoviel Vertrauen in die Objek⸗ die Taten der Feinde ebenſo ſcharf wie über die SEabotageakte. Frankreich befinde ſich mitten in einem Raubzuge gegen Deutſchland und verhin⸗ dere die Wiederherſtellung eines wirklichen Frie⸗ denszuſtandes in Europa. Weil dem ſo ſei, habe ſich der päpſtlichen Kurie kraft ihrer Stellung im europäiſchen Völkerleben die Aufgabe aufgedrängt, die Vermittlung des europäiſchen Friedens anzu⸗ bahnen.„Wenn man ſich das klar vor Augen hält, ſo kann man nicht auf den Gedanken verfallen, daß der zweite Schritt der Kurie, über den angeblich da und dort Erſtaunen in Deutſchland herrſchte, ein Nachgeben oder gar ein Rück zug Es gibt keine andere Erklärung für das Gaſparri⸗Telegramm als die, daß es ebenſo wie der Papſtbrief zu der notwen⸗ digen Einleitungsaktion der offenbar in Gang be⸗ findlichen Intervention in der Repara⸗ tionsfrage und im Ruhrſtreit gehörte. Wer in Deutſchland Verhandlungen anſtrebt, wer vor aem der engliſchen Politik einen Erfolg über Frankreich im deutſchen Intereſſe wünſcht, kann in dem neuen päpſtlichen Schreiben keine profran⸗ zöſiſche Aktion erblicken. 5 das Mainzer Biukurteil. Die Reviſion verworfen. In Abweſenheit des Verteidigers. Düſſeldorf, 5. Juli. Die Reviſion der vom Mainzer Kriegsgericht am 29. Juni wegen ingeblicher Sabotageakte zum Tode verur⸗ eilten 7 Angeklagten ſowie der zu le⸗ zenslänglichem Zuchthaus verurteilten und des zu jährigem Gefängnis verurteilten iſt heute vom Reviſionsgericht der franzöſiſchen Rheinarmee in Düſſeldorf, nach kurzer Ver⸗ handlung unter dem Vorſitz des Generals Pare, verworfen worden. Der Verteidiger zer Angeklagten war nicht anweſend. Reichsgerichtspräſident Dr. Simons über das Mainzer Urteil. Der frühere Reichsaußenminiſter und gegenwär⸗ tige Reichsgerichtspräſident Dr. Simons ſpricht ſich in der Voſſiſchen Zeitung über den Spruch des franzöſiſchen Kriegsgerichts in Mainz aus, das 7 Deutſche wegen angeblicher Eiſenbahnſabotage zum Tode verurteilte. Der hervorragende Juriſt erklärt: An ſich iſt das Fort⸗ beſtehen einer franzöſiſchen Militärgerichtsbarkeit gegen deutſche Zivilperſonen auf deutſchem Boden nach Abſchluß des ſogenannten Friedensvertrags ein völkerrechtlicher Widerſinn. Da jedoch Deutſchland durch die Unterzeichnung des Friedens von Verſailles und des damit verbun⸗ denen Rheinlandabkommens in dieſen Widerſinn eingewilligt hat, laſſe ſich die Zu ſtändigkeit des franzöſiſchen Gerichts in Mainz nicht an⸗ ſechten. Es unterſcheide ſich dadurch von den Ur⸗ teilen einer alliierten Militärgerichtsbarkeit im neu beſetzten Gebiet, für die es auch nicht den Schatten einer Begründung gibt. Die Höhe der Strafen, auf die das Militärgericht im altbeſetzten Gebiet von Mainz erkannt hat, ſei nur erklärlich, wenn ſie nicht nach bürgerlichen oder militäriſchem Friedensſtrafrecht, ſondern nach Kriegsſtrafrecht verhängt worden ſind. Es würden ſich alſo die Todesurteile von Mainz als Anwendungsfälle des Kriegsgebrauchs erklären laſſen, und das in einem auf Grund des Friedens⸗ vertrages beſetzten Gebiet, vier Jahre nach Frie⸗ densſchtuß. So vergoſſenes Blut ſei ein ganz be⸗ ſonderer Saft; es werde nicht dazu dienen, die wankenden Mauern Europas zu kitten. Aus dem Reich. Drohender Metallarbeiterſtreik. Berlin, 5. Juli. Das endgültige Ergebnis der Urabſtimmung in der Berliner Metallinduſtrie lag noch nicht vor. Aus den meiſten Betrieben ſind Mehrheiten von durch⸗ nittlich 95 Proz. für den Stre! zemeldet worden. Um 6 Uhr abends war v. für den Streik erforderliche Dreiviertelmehr⸗ heit bereits überſchritten. Es muß nun damit gerechnet werden, daß der Streik am Freitag ſeinen Anfang nimmt. Den endgültigen Be⸗ ſchluß hierüber faßt die Streikleitung. ö 1 Un, die wertbeſtändigen Löhne. Die Verhandlungen geſcheitert. Berlin, 5. Juli. Die Verhandlungen über die Einführung wertbeſtändiger 8öhne, die im Reichsarbeitsmini⸗ terium zwiſchen den Vertretern der Ar⸗ geberorganiſationen und Spitzenorgani⸗ lationen der Gewerkſchaften geführt wurden, ſind geſcheitert. a Zur Abhilfe der Kartoffelnot. Berlin, 2. Juli. Der Verwertungsver⸗ band deutſcher Spiritus⸗Fabrikanten n die Brennereibeſitzer in einem Aufruf auf, ihre verfügbaren Vorräte an Kartof feln, ſoweit dieſe noch verwendbar ſind, ſchleunigſt zur Ablieferung zu bringen und die Verarbeitung von Kartoffeln in den Brennereien, ſofern es noch nicht geſchehen iſt, ſofort einzuſtellen. i 5 1 ä Soziales. 1 Maßnahmen gegen Wohnungsmangel. Der Wohnungsausſchuß des Reichstags beriet in britter Leſung die Aenderung der Bekanntmachung über Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel. Der vielumſtrittene 8 3a, der die Gebäude des Reiches und der Länder und der öffentlich⸗“ Körperſchaften vor den Zugriffen der lokalen Vi hörden ſchützt und nur mit Zuſtimmung der zu⸗ ſtändigen Landesbehörde eine Beſchlagnahme zu⸗ läßt, und der in erſter Leſung geſtrichen war, wurde in der zweiten Leſung wieder hergeſtellt. Auch wurde auf Antrag der Deutſchen Volkspartei die Beſtimmung geſtrichen, daß der Vermieter keine Entſchädigung bekommen ſoll für die durch Zwangsmiete herbeigeführten Ausgaben, wenn er Miete bekommt.“ Die zweite Leſung des Geſetzes war damit erledigt. Die Aenderung der Reichsverſicherungsordnung. Im ſozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstags vurden die Beratungen über eine Aenderung der Reichsverſicherungsordnung, die zuletzt im Mai 1921 ergänzt worden war, fortgeſetzt. Die von der ſtegierung unterbreiteten Vorſchläge wurden ohne veſentliche Zuſätze angenommen.§ 574 der Reichs⸗ zerſicherungsordnung wurde wie folgt gefaßt: Als zerſichert gegen Krankheit im Sinne des 8 573 gilt iuch, wer infolge Erwerbsloſigkeit aus der Kran⸗ ſenkaſſe ausgeſchieden iſt, aber noch Anſprüche an hie Kaſſe hat. Weiter wurde beſchloſſen, daß auf Untrag befreit wird, wer die Leiſtungen ſeiner Raſſe für die zuläſſige Höchſtdauer bezogen hat und deshalb keinen Anſpruch auf die Leiſtungen der Krankenhilfe ſeitens dieſer Kaſſe hat, ſolange die Arbeitsunfähigkeit oder die Notwendigkeit einer Heilbehandlung während der Fortdauer derſelben Krankheit beſteht. Die Beratungen werden fort⸗ geſetzt. Aus Nah und Fern. Karlsruhe.(Mord.) Geſtern wurde die 24jährige Ehefrau des Händlers permann Fuchs, der in der Durlacherſtraße einen Trödlerladen beſitzt, in dieſem Laden don dem 22jährigen Taglöhner Fritz Reither ermordet. Der Täter hatte die Fran an⸗ gefallen und ihr einen ſo tiefen Schnitt in den Hals beigebracht, daß der Tod nach wenigen Minuten infolge Verblutung eintrat. Der Mörder iſt flüchtig. Ob etwas geraubt wurde, ſteht noch nicht ſeſt. Der in Frankfurt weilende Ehemann wurde telegraphiſch von dem Vorfall benachrichtigt. Zu der Ermordung der 22jährigen Trod⸗ lersehefrau wird noch berichtet: Der Toglah⸗ Dermann Fuchs, der in der Durlacherſtraß einen T erladen beſitzt, in diem Lobe ernor bel a 2 fte, fat f e. Klaler ard in en to keſen ech in ben und ihr einen St 5 10 beigebracht, daß der Tod nach wenigen Minuten infolge Verblutung eintrat. Der Mörder iſt flüchtig. Ob etwas geraubt wurde, ſteht noch nicht ſeſt. Der in Frankfurt weilende Ehemann wurde telegraphiſch von dem Vorfall benachrichtigt. Zu der Ermordung der 22jährigen Tröd⸗ lersehefrau wird noch berichtet: Der Taglöh⸗ ner Fritz Reither hatte ſich nach Beendigung ſeiner Arbeit in die Altſtadt begeben und wollte in dem Laden der Eheleute Fuchs einen An⸗ zug, nach anderer Lesart ein Paar Schuhe kaufen. Der Saen der Tat iſt nicht ganz klar, da keine Zeugen vorhanden ſind. Allem Anſchein nach kam es wegen des Preiſes des betreffenden Kleidungsſtückes zu einem kurzen Wortwechſel zwiſchen der Händlersfrau und dem Taglöhner, der im Jähzorn das Meſſer ergriff und der Frau den Hals durchſchnitt. Der Schwerverletzten war es noch möglich, in die dem Laden gegenüber liegende Wohnung ihrer Eltern zu flüchten, wo ſie noch angeben konnte, daß ein unbekannter Mann in den Laden gekommen ſei und ihr, ohne etwas zu ſprechen, ſofort mit dem Taſchenmeſſer den Hals durchſchnitten habe. Gleich darauf ſtarb die verletzte Frau. Der Täter hatte ſofort nach der Tat die Flucht ergriffen, war aber alsbald von Leuten feſtgehalten worden. Als er erklärte, er habe nichts getan, gab man ihn wieder frei. Reither ging nun zunächſt in ſeine Wohnung, trank dann mit ſeinem Großvater, mit dem er zuſammenwohnte, in einer Wirt⸗ ſchaft einige Glas Bier und verſchwand dann. Mannheim. Beim Uebertritt auf ein Boot) ſtürzte der 29jährige Arbeiter mae Hemmerlein in den Neckar und er⸗ nk. N 7 Pforzheim.(Der Wuchergockel.) Bei der Wucherpolizei wurde eine Frau aus Dillweißenſtein angezeigt, weil ſie auf dem Wochenmarkt für einen Hahn 80 000 Mark verlangte, obwohl dieſer nur einen Wert von 40 000 Mark hatte. Der Hahn wurde be⸗ ſchlagnahmt und für den letztgenannten Preis verkauft. a Fiſchbach b. Villingen.(Waſſer⸗ milch.) Wie das„Villinger Volksblatt“ mit⸗ teilt, hat ſich herausgeſtellt, daß in der Milch⸗ ſammelſtelle, die ſich in Händen des Sonnen⸗ wirts Auguſt Jehls befand, täglich ungefähr acht Liter Waſſer der Milch beigefügt wur⸗ den.— Frau Raffke?) In Hinterzar⸗ ten hatte eine ſich dort zur Kur aufhaltende Dame eine Brieftaſche mit ungefähr ſieben Millionen Mark Inhalt verloren. Ein ehr⸗ licher Bauersmaͤnn fand die Taſche und gab ſie ab, ohne von der betreffenden Verliererin ein Wort des Dankes oder gar eine Beloh⸗ nung zu erhalten. * Aus dem Allgäu.(Ordnung bis übers Grab hinaus.) Das„Allgäuer Tageblatt“ berichtet: In Kempten wurde der Gerichtsoffiziant Johann Lorenz Schmidt zu Grabe getragen. Aus der Grabrede, die ihm gehalten wurde, erfuhr man, daß der Verſtor⸗ bene ſämtliche ſchriftliche Arbeiten, die ein Trauerfall notwendig macht, vor ſeinem Tode mit eigener Hand erledigt hatte. Er hatte ſeine Todesanzeige niedergeſchrieben, in die weitez nichts als das Datum ſeines Sterbe- und Be⸗ erdigungstages einzuſetzen war, hatte die für eine Grabrede notwendigen perſönlichen An⸗ ner Fritz Reither hatte ſich nach Beendigu vo, —— Wie wir vergeben ern Eulen. Moman von E. Nrickeberg. Nachdruck verboten. Nun, welches junge, unerfahrene, tempera⸗ mentvolle Mädchen läßt ſich lange bitten, den ſo verlockend erſcheinenden Schauſpielerinnen⸗ beruf zu ergreifen!— So kam Anita auf eine Theaterſchule und ſtudierte mit Eifer und un⸗ ermüdlichem Fleiß ihr Fach. Was dabei zu erlernen war, lernte ſie. Das aber, was ihr hauptſaͤchlich fehlte, der angeborene Beruf für die Kunſt, das konnte ihr kein Studium ver⸗ mitteln. Die Tatſache beſtand, daß das ſchöne und fluge Mädchen kein Talent für die Schau⸗ ſpielerei beſaß. Sie empfand den Mangel damals natürlich noch nicht, und der Anſtaltsdirektor brachte ihn ihr aus Geſchüftsklugheit auch nicht zum Be⸗ wußtſein. Aber es war da in der Abteilung für Opern ein alter Lehrer, ehemaltger Opern⸗ ſänger, Hartkopf mit Namen, der ſagte ihr ehrlich:„Ihnen fehlt das große Talent, der göttliche Funke, und keine noch ſo ſieghafte Schönheit und ſo bedeutende Fertigkeit im Rol⸗ lenſprechen kann das je erſetzen. Ergreifen Sie beizeiten einen anderen Beruf. Ihre Stimme iſt gut, warum bilden Sie ſich nicht zur Kon⸗ zertfängerin aus?“ a Anita war bei ihm in Penſion und hatte 1¹ Bebvilligung mild i nes reumütigen Verhaltens. Bei dem Urteil gaben nledergeſchrieben un Verwandten mit der Mit des eigenhändig verfaßt. . 1 Der Mordprozeſ Aronsfrau. Mannheim, 4. Juli. Das Schwurgericht begann am Mittwoch Vormittag mit dem Prozeß gegen die Mörder des Kaufmanns Sina Aronsfrau, Eduard Däumling und Max ge Ueber, die des Raubs mit Todesfolge beſchuldigt ſind. Die Burſchen ſind 18 und 19 Jahre alt. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, war der 62jährige Kaufmann Sina Aronsfrau am 22. Mai 1922 in ſeinen Geſchäftsräumen von den beiden Angeklagten, die mit Masken und Schußwaffen verſehen waren, überfallen worden. Als Aronsfrau ihrer Forderung zur Herausgabe von Geld nicht ſofort nachkam, gab Däumling aus einer Armeepiſtole einen Schuß ab, durch den der Kaufmann ſofort getötet wurde. Die Verneh⸗ mung der Angeklagten ergab, daß beide ſchon 1921 Fahrraddiebſtähle gemeinſam verübt haben. Der Angeklagte Däumling war früher bei dem Kaufmann Aronzfrau ange⸗ ſtellt geweſen und wußte deshalb in dem Haufe gut Beſcheid. Nach der Tat hatten die beiden Burſchen die Flucht ergriffen, waren aber ſpäter verhaftet worden. Da Beweiſe für ihre Täterſchaft fehlten, wurden ſie wieder freigelaſſen. In der Zwiſchenzeit wurde ein Unſchuldiger mehrere Wochen in Unterſuch⸗ ungshaft gehalten. Im Februar ds. Is. be⸗ ging Däumling im Verlauf einer Unterſuch⸗ ung wegen einer andern Straftat eine Un⸗ vorſichtigkeit, durch die ihre Täterſchaft an dem Raubmord klargelegt wurde. Die beiden An⸗ geklagten ſind Söhne anſtändiger Leute, kamen aber früh auf Abwege. Schundliteratur und andere üble Einflüſſe haben ſie zur anlaßt. e ö Das Urteil. 8 Kurz vor 8 Uhr verkündete der Vorſitze das Urteil. Es lautet für Däumling auf 4 Jahre 6 Monate Gefängnis wegen Raubes mit Todesfolge, für Ueber auf 4 Jahre Gefängnis wegen erſchwerten Raubes unter ernder Umſtände wegen ſei⸗ für Däumling war deſſen verminderte Zu⸗ rechnungsfähigkeit ſtrafmildernd. Als ſtraf⸗ verſchärfend wurde die allgemeine Schwere der 5 angeſehen, ſowie das verbrecheriſche Vor⸗ ſeben. 5 b 5 Monate der Unterſuchungshaft werden leiden Angeklagten angerechnet. J f a 1. 3 O Mannheim.(Unter der Anklage bes verſuchten Todſchlags) und der fahrläſſigen Tötung ſtand der 21jährige Ar⸗ beiter Valentin Roos aus Viernheim vor dem Schwurgericht. Bei einem Wirtshausſtreit wollte der Angeklagte einen Maſchiniſten mit einem Dolche ſtechen, traf aber den dazwiſchen tretenden Peter Elling ins Herz, ſodaß dieſer nach wenigen Minuten tot war. Die Ge⸗ ſchworenen bejahten nur die Frage der fahr⸗ läſſigen Tötung, worauf der Angeklagte zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde. f. g Mannheim.(Wegen eines räu⸗ beriſchen Ueberfalles) hatten ſich der 19 jährige Schmied Jakob Fichtenkamm, der 21jährige Schloſſer Kilian Ott und der 22⸗ jährige Taglöhner Karl Winkler aus Secken⸗ heim vor dem Schwurgericht zu verantwor⸗ ten. Die drei hatten in Erfahrung gebracht, zu holen 255 0 eines Mär Gerichtsſaal. von den 5 u überfa ſe ein Knebel in den Mund geſteckt. Au 8 wurde ſie mit einem Revolver bedroht. Durch das Hinzukommen Dritter wurden die Räuber aber in ihrem Vorhaben geſtört und flüchte⸗ ten. Unter Verſagung mildernder Umſtände wurde Fichtenkamm zu einem Jahr drei Mo⸗ naten Zuchthaus, Oit unter Zubilligung mil dernder Umſtände zu einem Jahr und Wink⸗ ler zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Turnen, Snort und Spiel. Das 13. Deutſche Turnfeſt. Jetzt iſt das amtliche Programm für die Abwick⸗ lung des Feſtzuges in München am Sonntag, den 15., Juli, erſchienen. Es zeigt ganz beſonders, eine wie rieſenhafte Veranſtaltung das Deutſche Turnfeſt in München ſein wird Die Feſtzugs⸗ Hitung hat nach den eingelaufenen Meldungen Kit einer Teilnehmerzahl von 120 000 Turnern und Turnerinnen zu rechnen. Damit ſowohl die 1 e ben als auch die Zuſchauer voll be⸗ jedigt werden, werden zwei Feſtzüge gebildet, die ö r einen kurzen Wirbel und kü Ehrung der i 17 ihrer ganzen Länge auseinander vorbeimar⸗ ſchieren. Saarländer, Rheinländer, Deutſchböh⸗ men, Badener, Hannoveraner, Bayern, Oſtdeutſche 800 Oberſchleſter. die Ausländer, die Thüringer Sachſen, rurz alle Gaue des deutſchen Sprachge⸗ biets werden in den beiden 0 101 Punkt 10 Uhr ſetzen ſich die beiden Feſtzüge in Bewegung. Um 12 1 5 künden Kanonenſchläge ein kurzes Halt. Die rommelabteilungen ſchla⸗ m Völkerring 1 1 1 92 0b ö 1 en gefallenen Turner an; die Fahnen werden geſenkt, die Kirchenglocken Münchens fordern zu kurzer Andacht auf, die Mu⸗ t. ſpielt„Ich hatt einen Kameraden“; das Lied wird in ſeinen drei Strophen geſungen. Nach kur⸗ zem Trommelwirbel ſetzen die Züge den Weg fort. Auf der ganzen Wegſtrecke ſind alle 400 Meter Muſikabteilungen und Trommelkorps poſtiert, die ſich ſtändig ablöſen, ſo daß der Marſch ſtets unter Fe oder Trommelſchlag geſchehen VBermiſchtes. Wie Zigeuner Hochzeit machen. S.& H. Biſchofsröerda. Seit dem 1. Juni lagerte auf dem hieſigen Schützenplatze eine Zigeunerkarawane, die jetzt, nachdem ihre Aufenthaltserlaubnis abgelaufen war, mit Mann und Roß und Wagen abgezogen iſt. Ihr hieſiger Aufenthalt bedeutet für den Stadtſäckel eine nicht unweſentliche Ein⸗ nahme, da für jeden der vielen Wagen der nach Hunderten von Köpfen zählenden Geſell⸗ aft täglich viele Tauſende von Mark Stand⸗ eld bezahlt werden mußten. Die Schauluſt des zahlreichen Publikums, welches täglich bis in die Nacht hinein das Zigeunerlager um⸗ ſäumte, wurde übergenug befriedigt, aber auch die Geſchäftsleute hatten eine ſehr gute Einnahme, wenngleich auch manche Ware un⸗ bezahlt in den weiten Manteltaſchen der Käu⸗ ferinnen mit verſchwunden ſein mag und nur in einigen Fällen dieſelben dabei erwiſcht und zur nachträglichen Bezahlung angehalten wurden. Aber auch die umliegenden Land⸗ wirte wurden täglich große Mengen von zrünfutter, Klee uſw. gegen hohe Bezahlung ür die zahlreichen, in beſtgenährtem Zuſtande befindlichen Pferde los, denn die Einnahmen der Geſellſchaft bildeten Pferdehandel und Wahrſagen. Den Abſchluß ihres hieſigen Aufenthalts aber bildete eine große Zigeuner⸗ ſchzeit, welche mit allen Zeremonien im gro⸗ zen Saale des Schützenhauſes unter Mitwir⸗ ung einer 12 Mann ſtarken Muſikkapelle ge⸗ eiert wurde. Höchſte Eleganz in Samt und Seide, Brillanten und Goldſchmuck paarte ich hierbei mit lumpiger Schlappigkeit. Bräu⸗ 7 DTP wõͥã ͤ ͤ AAVVypcccccccCccCcCcCCcc c c ccc ccc cc nicht beſſer danken zu können, als daß er ſie vor ſchlimmen Enttäuſchungen zu bewahren ſuchte. Aber wenn auch Anita willens geweſen wäre, ihm zu glauben, ihr Vater widerſetzte ſich energiſch. Der Beruf einer Konzertſänge⸗ rin erſchien ihm nicht verlockend und die Aus⸗ bildung dauerte ihm zu lange. Er ſah die Tochter ja bereits auf der Staffel zu Ruhm und Ehren und hielt es ſechlechtweg für Groll ihrer Neider, daß ſie nach Vollendung ihrer Studien nicht ſofort eine, wenn auch zunächſt untergeordnete Stellung an einem erſten gro⸗ ßen Theater erhielr. Hartkopf hatte ihr ein Engagement an ei⸗ ner kleinen Vorſtadtbühne verſchafft, weil ſie dort eher dazu käme, wirklich Rollen zu ſpie⸗ len.„Was nützt es Ihnen, als Statiſtin Ver⸗ wendung zu finden“, ſagte er.„Bei Ihnen komuit es vor allen Dingen darauf an, Rou⸗ tine zu gewinnen. Mit Routine wird mancher Mangel an Talent zugedeckt.— Außerdem iſt der Direktor der Bühne mein Freund, und Sie ſind bei ihm in guten Händen.“ So ſpielte Anita vor einfachen Leuten ihr Penſum herunter, ohne Begeiſterung und in⸗ nere Freudigkeit. Ihr Ehrgriz fand ſich nicht befriedigt, und ſie fühlte bald genug ſelber, daß der Schauſpielerinnenberuf ihr nicht zu⸗ ſagte. Aber ſie befand ſich wirklich in guten Händen, unter ſicherem Schutz, was bei ihrer großen Jugend und Weltunerfahrenheit ein hageren weißen Hände mit Befliſſenheit ſich ſeiner Frau in deren letzter ſchwerer Krank⸗ heit liebevoll angenommen. Da meinte er ihr Segen für ſie war. ö Im Sommer ging die Bühne, der ſie an⸗ 1 gehörte, auf Gaſtſpiel nach einem Badeort in einem Herzogtum, und da war es auch, wo ſie den Erbprinzen Auguſt kennen lernte— „jener hohe Herr, Herr von Drewensberg, der 0 0 große Rolle in meinem Leben geſpielt at. Eberhardt, der mit geſenktem Kopf ihrer Erzählung gelauſcht hatte, richtete ſich haſtig auf, er ſchien etwas ſagen zu wollen, aber da ſie unbeirrt fortfuhr, ließ er ſich wieder in ſeine alte Sicllung zurückſinken, nur ſeine Augen hingen jetzt feſt an ihrem Geſicht. Die Reſidenz lag eine Stunde vom Bade⸗ ort entfernt und Erbprinz Auguſt war häufig im Theater. Wenn Anita auf der Bühne war, ſah ſie ſein bleſſes, ſchmales, blaſiertes Geſicht mit dem engliſchen Backenbart und dem Mo⸗ nokel im Auge immer vor ſich, und wenn ſeine das Zeichen zum Beifall gaben, folgte ihm das Publikum willig. Die Novize hatte mehr Er⸗ folg als ihre gewandten Kolleginnen. Ihr Vater, der zum Beſuch bei ihr weilte, war berauſcht. habt, als er ſeiner Tochter eine große Zukunft prophezeite. Der Erßprinz ſchickte ihr Blu⸗ men und Sitßigkeiten, und der ſonſt ſo rlck⸗ ſichtslos ſtolze Dr. Schmidt riet ſelber der Tochter, ſie anzunehmen. Dieſe Protektion dürfe ſie ſich nimmermehr verſcherzen!— Aber er gab ſeinen Poſten auf und blieb bei ihr damit ihre Stellung der Welt gegenüber ge⸗ ſeſtigt fei. Wald ſuchte der Prinz die ſchöne Schau- Er hatte alſo doch recht ge⸗ ſpielerin auch außerhalb des Theaters zu ſpre⸗ chen, und weil das in dem kleinen Ort nicht ohne Aufſehen zu erregen möglich geweſen wäre, lud er von Zeit zu Zeit die ganze Theatertruppe nach der Vorſtellung ein. Da⸗ mit ſtopfte er zugleich den Neidern Anitas un⸗ ter den Kolleginnen den Mund. Daß die Hul⸗ digungen des Erbprinzen ihr galten, war na⸗ türlich allgemein bekannt und ſie waren ſo offenſichtlich, daß Anita damals ſchon, noch ehe ſie bei der ſteten Gegenwart des Vaters Ge⸗ legenheit zu einem Alleinſein mit dem Erßb⸗ prinzen gehabt hätte, als ſeine Geliebte Sie ſtieß es mii bitter verächtlichemm don heraus. Eberhardt zuckte empor, ſein Aue bohrte ſich förmlich in ihr Geſicht— es blie kalt und ruhig. „Hätte ich es geahnt“, fuhr ſie fort,„ian würde etwas Verzweifeltes unternommen ha⸗ ben. Der Prinz war mir nie ſympathiſch. Sein verlebtes Weſen ſtieß mich in meiner fri⸗ ſchen, geſunden Jugendlichkeit ab, aber ich er⸗ trug ſeine Aufmerkſamkeiten aus„Geſchäftz, klugheit“, wie Vater es von mir verlangte, denn natürlich hatte ich auch den Ehrgeiz, möglichſt hoch emporzuſteigen. Und..“ ſi⸗ zögerte, weiter zu ſprechen, und ein feines Rot breitete ſich über ihr Geſicht,— aber dann hob ſie mit einer ſtolzen Gebärde den Kopf und fuhr energiſch fort:„Der Prinz war ſtets be⸗ gleiiet von einem jungen Offizier— den ſah ich gern!“ Und nun erzählte ſie wieder in ruhigem Ton. ee (Fortſetzung folgt.) , N ntereſſant waren die Nationaltänze anzu⸗ bergiſche Kommuniſt Schriftſteller Peters unter der Anklage der Erſchießung ſeines Par⸗ teigenoſſen Erich Kreuz zu verantworten zu beſtreiten war. Man trat alſo— zumal ren und darin ja ſchließlich Praxis hatten (62643): Buenos⸗Aires 58852,50(55610,50); Brüſ⸗ Ftalien 7182(6982,50); London 748 125(728175); dan termann au n⸗Weißen⸗ be lchem erſt kürzlich in einer Ge⸗ tichtsverhandlung feſtgeſtellt wurde, daß er 1 Pfund ſchwere Goldſporen beſaß. Da die oße Zeche nur aus Wein und Sekt beſtand, 6 etrug ſelbige etliche Millionen und ge⸗ kadezu Unglaubliches leiſteten die Hochzeils⸗ jäſte im Vertilgen von Braten, Kuchen uſw. ſehen. Die Braut zählte 16 Jahre. Sie wech⸗ ſelte im Laufe des Abends nicht weniger wie biermal ihre ſeidenen Hochzeitskleider, zum Entzücken der weiblichen Zuſchauer.— Ein Zeugenſtreil. gehen wir morgen(Sonntag) hin? Und da lleſt Hannover. In einem hier durch drei Wo⸗ chen verhandelten Mordprozeß, in dem ſich der hatte, aber ſchließlich freigeſprochen wurde, gab es einen regelrechten Zeugenſtreik, an dem die Fortführung des Prozeſſes hätte ſcheitern können. Zahlreiche Zeugen waren gezwun⸗ gen, ſich ſeit dem 7. Juni ununterbrochen in Hannover aufzuhalten; und da mußten ſie denn eines Tages die ebenſo verſtändliche wie betrübliche Wahrnehmung machen, daß mit den vom Gericht bezahlten Zeugengebühren das Leben in der fremden Stadt einfach nicht die Mehrzahl der Zeugen Kommuniſten wa⸗ zunächſt in„Lohnverhandlungen“ ein, in de⸗ ren Verlauf es zur kategoriſchen Drohung der Niederlegung der Zeugenſchaft bei Nichtbewil⸗ ligung der geforderten Verdoppelung der Ge⸗ bühren kam! Was ſollte St. Bureaukratius tun? Er ſpornte den Schimmel— und die Forderung wurde bewilligt! 1 Berliner Deviſenkurſe(Geld) vom 5. Jull. Amſterdam⸗Rotterdam 66835(am Vortag fel utverpen 8229(8054.50); Chriſtiania 28 428 25 935); Kopenhagen 28 683(27 73050): Ste fan 43 890(42 294); Helſingfors 5613(4389); Rewyork 165 585(160 108); Paris 9825(9501); Schweiz 29 127(28029,50) Spanien 23840(22649) Japan 80 298,50(—); Rio de Janeiro 16 957,50 16 758); Deutſchöſterreich abgeſtempelt 237,40 232,41): Prag 5087(4912,50); Jugoſlawien 1795 1735,50); Budapeſt 1970(1870); Sofia 1696,50 N ). ö 11596 Roggenrentenbrieſe überzeichneet. Berlin, 4. Juli. Infolge der außergewöhnlich tarken Ueber zeichnung der 4prozentigen oggenrentenbriefe der Roggen⸗Renten⸗ E. Ae. Berlin, Reihe 4, können den Zeichnern gur erheblich ermäßigte Beträge zugeſtellt werden. Ein großer Teil der Zeichner wird leider infolge des frühen Schluſſes der Zeichnung unberückſichtigt bleiben müſſen. Mannheimer Kleinviehmarkt. Der Auftrieb für den Kleinviehmarkt am Don ⸗ nerstag betrug 34 Kälber, 0 Schafe, 78 Schweine 609 Ferkel und Laufer. Raſder! wurden pro Pfund Lebendgewicht für Kälber: d) 1718000, c) 1617 000 M., d) 1516 000, e) 14—15 000 M.; Schweine a) und b) 18—19 000, c) 1718 000 M., d) 16—17 000 M., e) 16—17 000. M. Sauen 15 000 bis 17000 M.; Ferkel und Läufer 250450000 M. pro Stück. Tendenz: mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen ruhig, nicht ausverkauft; mit Fer⸗ keln und Läufern ruhig. 1 Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. 100 Kilo waggonfrei Mannheim, ohne Sack. Preisnotierungen vom 5. Juli. 5 Deutſcher Weizen 900—925 000, ausländ. Weizen 925950 000, Deutſcher Roggen 700 000, Brau⸗ gerſte 700—725 000, Hafer inländ. 550650 000, Mais gelb(mit Sack) 800—825 000, Roh⸗Melaſſe 300 000; Wieſenheu, neues 80—110 000, Luzerne⸗ lleeheu, neues 100120000, Preßſtroh 100000 bis 110 000, Biertreber mit Sack 400 000, Weizenmehl Richtpreis) unnotiert. Weizenkleie mit Sack 350400 000. Tendenz: Feſt, Mehl zweithändig 1350 000 M. Lokale Nachrichten. * Zeichenſchule. Der Ortsgewerbevereln ſieht ſich mit Rlckſicht auf die fortdauernde Mark⸗ entwertung und die dadurch bedingten Lohn⸗ u. Gehaltserhöhungen gezwungen, das Schulgeld für Juli wie aus dem Inſeratentell erſichtlich feſtzuſetzen. Die Erhöhungen werden jeweils mit den Lohnverhältniſſen gleichen Schritt halten und hat dafür Niemand eine finanzlelle Überforderung zu befürchten. Ein jeder Vater wird noch ſopkel für die Heranbildung ſeines Sohnes pro Monat opfern können, wenn er tatſächlich Intereſſe daran hat, daß ſein Sohn zu einem tüchtigen, ſtreb⸗ ſamen Menſchen erzogen wird. * Süddentſche Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G. Mannheim. In der 3. Jult ſtattge⸗ habten VXIII. ordentlichen Generalverſammluno, in der 110778 Stimmen vertreten waren, wurde die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung für 1922 nach den Vorſchlägen des Aufſichtsrats und Vorſtandes genehmigt u dle vom 4. Juli 1923 als zahlbare Diyldenden auf 200% feſtgeſetzt. Die turnusgemäß ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats, die Herren Handelskammerpräſident Richard Lenel, hier, Dr. Otto Krebs, hler und Dr. Hubert Vierling, München wurden wieder gewält. Neu in den Aufſichtsrat wurden gewählt die Herren Rlchard Betz, Direktor der Badiſchen Bank, Karlsruhe, Ludwig Hauck, Vorſſtzender des Gewerbeb ank die Zeichen dir Zeit! Volk untergegangen iſt. ſagen alle. g Vortragsabend war g vo gehaltene Referat fand dankbate Zuhörer. Mehr Ernſt! Nachdem man ſich über den Stand des Dollars informiert hat, lieſt man noch ſchnell die fettgedruckten Ueberſchriften und widmet ſich dann eingehend dem Studium des Inſeratenteils. In dieſer ebengeſchilderten Welſe werden beſonders die Lokal⸗ und Provinzzeitungen geleſen, und vor allem iſt es der Anzeigeteil der Samstags⸗ nummer, der ſehr eifrig ſtudiert wird, denn es handelt ſich ja um die wichtige Frage: Wo man: Hier—(Geſangs⸗Jeuerwehr⸗Sport⸗) Feſt mit Tanz— dort— Kirchweih und— da— iſt ja auch am Samstag Abend noch„großer Betrieb“. 1105 Der Leſer erinnere ſich meiner Ueberſchrift und er wird fühlen, was ich will. Wie in früheren Jahren ſtrömen ſie zum Tanzboden. Denkt einer der jungen Männer daran, daß vielleicht in demſelben Augenblick, wo er tanzt und ausgelaſſen iſt, im beſetztem Gebiet ein deut⸗ ſcher Bruder mißhandelt wird? Denken die Mädchen daran, daß vielleicht in demſelben Augen⸗ blick, wo ſie in den Armen ihrer Tänzer liegen, eine deutſche Schweſter im beſetztem Gebiet um ihre Reinheit ringt und verſucht, ſich rohen Fäuſten zu entwinden? Denkt Ihr daran, die Ihr auf den Tanzboden geht, obgleich auch an Euere Ohren der Notſchrei dringt:„Deutſchland ringt im Todeskampf?“ Wenn ein Menſch ſtirbt, pflegen die Angehörigen im Sterbehauſe lelſe zu ſein. Wenn das deutſche Volk ſtirbt, lacht undtanzt die deutſche Jugend am offenen Sarge. Es gab eine Zeit, da lag das deutſche Volk ebenfalls von franzöſiſchen Fäuſten niederge⸗ ſchlagen am Boden. Es ſtand wieder auf, weil es die Mahnungen ſeiner Prediger hörte und befolgte. Einer ſagie:„Es iſt Gottes Kriegs⸗ zlel, daß wir wieder ernſt werden in allen Dingen und aufhören, leicht⸗ ſinnigerweiſe und zum Scherze da zu ſein.“ Erkennen auch wir das Walten Gottes in unſerem Schickſal und verſtehen wir Oder wollen wir ſie nicht verſtehen, weil wir es bequemer finden, ſo im alten Schlendrian weiter zu leben und vom Leben zu genießen, was es uns immer bietet an ſinnlichen und materiellen Genüſſen? Dann ſind wir des Opfers nicht wert, das unſere Brüder im beſetzten Gebiet für uns bringen, ſondern wert unterzugehen, wie ſchon ſo manches Es muß anders werden. Das Keiner aber will den Anfang machen. Jeder wartet auf die große Bewegung, die das bringen ſoll; keiner denkt daran, daß alle großen Bewegungen einen kleinen Kreis zum Ausgangs- punkt haben. Darum wollen wir bei uns ſelbeſt anfangen. Vor allem wollen wir mehr Ernſt zeigen und uns beſinnen auf unſere Pflichten. In einem Kriegsgedichte„Pflicht“, das auch noch heute uns auf den rechten Weg führen kann, heißt es: Das Lachen ſei verloren in dieſer Zelt der Not. Wer lacht, wenn vor den Toren um Einlaß ſteht [der Tod? Und im letzten Vers: Jetzt iſt ein Wort von Elſen, und dieſes Wort [heißt Pflicht, In dieſer Zeit beweiſen ſich nur die Schufte nicht. 5 S. eee Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 7. Sonntag nach Pfingſten. ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Hochamt mit Predigt. 110 Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. ½2 Uht Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht zu Ehren des hl. Aloyſius, darauf Verſammlung des 3. Ordens. 4 Uhr Verſammlung der Jungfrauen⸗Con⸗ gregatton 2. Abteilung. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 5/6 Uhr 3. S.⸗A. für verſt. Krieger Ludwig Helbig, S. v. Adam H. ¼7 Uhr 1. S.A. für Anna Marla Hoock geb. Bugert. 5 Dienstag:%6 Uhr 2, ¼½7 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Marla Hoock geb. Bugert. Mittwoch: ¼6, beſt. Amt für Anna Maria Bugert geb. Neff, Eltern und Angeh. ¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Buſalt, Ehe⸗ frau Marg, geb. Hanf, Kinder, bſt. Eltern und Angeh. Donnerstag:% Uhr E. A. für Philipp Haag, Ehefr. Anna Marla geb. Knapp u- Joh. Georgi und belderſ. Angeh. ½7 Uhr E. A. für Joſef Val. Roos, Elt. Schwiegerelt. und Angeh. Aufſichtsrats der Handels- und ö . e Conſul Hans ab, Gee ann in Gernsbach. Freiaa:/ Uhr beſt. S. A. für Leonhard Kirchner 2. und Ange. Herrn Lehrer Roos 1 566 Uhr geſt. hl. Meſſe für legig verſt. Kath. Martin. 5 g 1/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Friedrich Binninger Ehefr. Anna Marta geb. Beikert, Tochter Marg. und Angeh. Samstag: ½6 Uhr beſt. Amt für Heinrich Lantz, Ehefr. Eliſ. geb. Samstag, Söhne Franz u. Adam, Schwlegertochter Eva geb. Faltermann und Angeh. 1/7 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Kempf, Ehefrau Kath. geb. Niebler und Angeh. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſen. In der al ten Kirche an Werktagen: Freitag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Anna Maria Reinhard geb. Kühner, Sohn Willy, Eltern und Schwiegerelt. Nächſten Sonntag gem. hl. Kommunion f. die 3 Abt. der Jungfr.⸗Congr., zugl. gemelnſch. hl. Kommunion für die Schüler der H. Lehrer 9005 und Schmuck. Beicht für dieſe Samstag Uhr. T Kirchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, den 8. Juli(6. S. p. Trin.) Vormittags 72 Abfahrt des Jungfrauen⸗ Vereins nach Seeheim vom Staatsbahnhof ab. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½% Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereinigung. Montag, den 9. Juli Abends 8 Uhr: Uebung des Kirchenchores. Amtlicher Teil. Betr.: Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 8. ds. Mts., vormittags ½% 6 Uhr findet bei jeder Witterung eine Uebung der freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmann⸗ ſchaft ſtatt. Unentſchuldigtes Fernbleiben der letzteren wird zur Anzeige gebracht. Betr.: Hundeſteuer. Seitens des hieſigen Zollamts wird dem⸗ nächſt eine Kontrolle der Hundebeſitzer vorge⸗ nommen werden. Die Eigentümer nichtange⸗ meldeter Hunde werden mit hohen Strafen be⸗ legt. Wir fordern deshalb alle ſäumigen Per⸗ ſonen zur reſtloſen Anmeldung ihrer Hunde bei uns auf. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Die Kontrollzeiten für ſämtliche Arbeitsloſe ſind ab Montag, den 9. Juli 1923 wie folgt: jeden Montag von 11—12 Uhr vormittags „ Dienstag„ 11—12„ 0 „ Mittwoch„ 2— 3„ nachm. „ Donnerstag„ 10—11„ vormittags „ Freitag M 1 Die Meldezeiten ſind unter allen Umſtänden pünktlich einzuhalten. Die Intereſſenten wollen ſich dies genau merken, damit unliebſame Ab⸗ weiſungen vermieden bleiben. Betr.: Beerdigungsweſen. Die Preiſe für abzugebende Erbbegräbnis⸗ plätze wurden durch Beſchluß der Finanzkommiſſion vom 6. ds. Mts. mit Wirkung vom 1. d. Mts. ab auf 500 000 Mk. erhöht. Der Beſchluß liegt vom 9. ds. Mts. ab während einer Woche bei uns zur Entgegennahme etwaiger Einwendungen offen. Betr.: Verſteigernng von Brettern. Montag, den 9. ds. Mis., nachmittags 5 Uhr werden auf dem Rathauſe dah'er ca. 2000 kurze Bretter, welche z. Zt. im Gaswerk lagern, an die Meiſtbletenden öffentlich verſteigert. En 18jähriger, kräftiger Junge iſt gegen Koſt und Wohnung in Pflege zu geben.„Der⸗ ſelbe kann landwirtſchaftliche Arbeiten verrichten. Intereſſenten wollen ſich bet uns Zimmer Nr. 23 melden. 5 a Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. iermit ergeht Mahnung auf: 0 Wohnungsbauabgabe pro 4. Ziel 1922er Ri. 2. Beiträge zur Landwirtſchaftskammer pro 1. Rate 1923. 9 3. Gas⸗ und Stromgelder pro April 1923. 4. Schulſtrafe pro Monat März, April und Mai 1923 mit dem Bemerken, daß nach Ablauf von 10 Tagen Pfandung erfolgt. —— Nächſten Montag, den 9. ds. Mts., vor⸗ mittags werden die Zivilrenten⸗Teuerungs⸗ zuſchüſſe, d. h. von der Invaliden und Ange⸗ ſtellten⸗Berſicherung und die Bezüge der ſ. g Kleinrentner für Juli, ſowie Nachzahlungen und bezw. Vorſchüſſe ausbezahlt und zwar von Buchſtaben A—K von 8— 10 Uhr, von Ng von 1012 Uhr.— Etneut machen wir darauf aufmerkſam, daß bei Nichtabholung zu der hier feſtgeſetzten Zeit Verzichtleiſtung ange nommen werden muß.— In dringendem Verhinderungsfall erfolgt Zustellung ohne Aus⸗ nahme nur auf vorherige rechtzeitige Anmeldung bei der Gemeindekaſſe und gegen eine der Geldentwertung ent⸗ ſprechende Gebühr.— Der allgemeine Zahl⸗ tag fällt am Montag Vormlttag aus. Viernheim, den 6. Juli 1923. f Jöſt, Rentmeiſter. Betreffend: Brot⸗ und Mehlpreiſe ab 9. Juli 1923. Mit Rückſicht auf die erhöhten Frachtſätze. Mahllöhne, Arbettslöhne und Kohlenpreiſe wur⸗ den auf Grund des§ 35 des Geſetzes über die Regelung des Verkehrs mit Getreide vom 4. Jull 1922, vom 9. Juli 1923 ab die Preiſe für Mehl und Markenbrot wle folgt feſtgeſetzt: 1. Brotpreiſe a) für 1 Laib Brot von 1800 gr. auf 2200.— b) für 1 Laib Brot von 900 gr. auf 1100.— 2. Mehlpreiſe für den Verkauf durch 1 den Mehlklein verkäufer für das Pfund Mehl(Durchſchnittspreis) 670.— 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunal⸗ verband an Bäcker und Händler ab⸗ gegebene Mehl für 100 kg(Durchſchnittspreis) brutto für netto ohne Sack: 117 000 Mark. Vorſtehende Preiſe gelten nur für das vom Kommunalverband gelieferte Mehl und das dar⸗ aus hergeſtellte Brot und Gebäck. Sie ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über Höchſtpreiſe. Heppenheim, den 5. Juli 1923 Kommunalverband Heppenheim Pfeiffer Bekanntmachung. Betr.: Die Anzeigepflicht bei Ausbruch oder dem Verdacht von Viehſeuchen: hier: insbe⸗ ſondere Rotlauf der Schweine. Wir ſehen uns veranlaßt wiederholt auf die Beſtimmungen des§ 9 und 10 des Reichsvieh⸗ ſeuchengeſetzes hinzuweiſen. Hiernach ſind bei Ausbruch oder Verdacht einer Seuche nicht nur die Viehbeſitzer uſw. zur unverzüglichen Anzeige bei uns verpflichtet, ſondern insbeſondere auch die Metzger, die die Notſchlachtungen des an Seuche befallenen Viehes vornehmen, was haupt⸗ ſächlich bei Rotlauf von Schweinen geſchieht. Im Intereſſe der Bekämpfung von Viehſeuchen, insbeſondere der zurzeit hier ſtark aufgetretenen Rotlaufſeuche der Schweine werden wir in Zu⸗ kunft gegen die Säumigen wegen unterlaſſener Anzeige rückſichtslos mit Strafanzeigen vorgehen. Vlernheim, den 5. Juli 1923. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim: Ludwig. Geſchäftsbericht der G. m. b. H. von Nikl. Winkler XII. über 1. Halbjahr 23, iſt für w. Mitglieder u. ſ. In⸗ tereſſenten, lf. im Lokal erſichtlich u. wird ev. mit entſpr. Bedingungen zugeſtellt. Nach demſelben, war der Waren⸗ und Geldumſatz, auch mit früherem Abſchluß und derzeitigen Vorräten recht befriedigend; wie die Tätigkeit des Aufſichtsrats und Leitung, mit demſelben. Beſondere Beſchlüſſe wurden gefaßt und durchgeführt, zwecks Waren⸗ beſchaffung uſw., wie der Mitgliederſtand erwel⸗ tert und das Stammkapital erhöht. Ebenſo iſt ev. land w. Vorſchuß⸗ und Sparein⸗ richtung beraten, wodurch der Bezug übl. Artikel, auch für Mitglieder und Kundſchaft er⸗ lelchtert wird. Nachdem auch ſolche Anlagen, mit übl. Bankzinſen uſw. entſprechend vergütet werden, ſind dieſelben wertbeſtändig, weshalb auch im allgemeinen Intereſſe, wiederum erneute unk erhöhte Beteiligung angebracht und zu wünſchen iſt. Die obige Zuſammen⸗ und Mit⸗ arbeit, durch je einen Landwirt, Arbeiter, Be⸗ amten und Lieferanten, geben auch weiterhin die Gewähr, für ſichere und reelle Führung, weshalb baldmöglichſter Beitritt nur zu empfeh⸗ len und zu begrüßen iſt, zumal jetzt noch dafür bedeutende Erleichterungen beſtehen, und nähere Auskunft darüber, wie oben in übl. Zeit erhält⸗ lich wird. Habet lntèresse für die Erhaſtung der kathollschen Presse, Unter- stützt diese durch Abonnierung, durch Zuweisung von Inseraten und Druckaufträgen. SS am 18. Juli beginnen neue Handelskurse Privat-Handelsschule Ie loch Mannmeim 3, im Hause der Commerz- und Prlvatbank.