I Volle freie Station( ngefa Heizung und Beleuch 1„für dur Ha a, für weibliche Haut e dee Lehr ligen zählende mind mädchen und ſonſtige gering bezahlte weibliche Ar⸗ des 8 17 Ab. 2 ſtelliger ndig. Es e beitskräfte(3. B. Mägde): monatlich 240000 Mk. a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für di im herauszuſchnelden un 1 b. für männliche Hausangeſtellte, Knechte, volle Monat um 40000 Mt. monatlich, Anwendung berelt zu halten, um Rilckf agen bel männliche und weibliche Gewerbegehilfen und für b) im Falle der Zahlung des Arbeltslohns für den überlaſteten Finanzämtern einzuſchränken. Perſonen, die der Angeſtelltenverſicherung unter⸗ volle Wochen um 9600 Mk. wöchentlich, Beiſpiel. Bel voller Verpflegung einſchl. liegen, ſowie für die in der Großſchiffahrt d. h. e) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für Wohnung, Heizung und Beleuchtung, berechnet auf Fracht und Paſſagierſchiffen über 100 Brutto⸗ volle Arbeltstage um 1600 Mk. täglich, ſich der Steuerabzug vom 1. Jult 1923 ab wle Regliſter Tonnen beſchäftigten Perſonen, ſowelt ſie d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für folgt: i. nicht unter d bezeichnet ſind: monatl. 320000 Mk. kürzere Zeiträume um 400 Mk für je zwei a bei einer weiblichen Hausangeſtell⸗ c. für Angeſtellte höherer Ordnung, ſoweit ſie angefangene oder volle Arbeitsſtunden; ten mit einem monatlichen Barlohn Kinder im Alter von mehr als 17 Jah⸗ von 50000 Mk. 1 0 0 Mk. nicht unter d bezeichnet find(3. B. Arzte, Apo⸗ theker, Hauslehrer, Hausdamen, Geſchäftsführer, ren, die Arbeitseinkommen beziehen, wer⸗ Barlohn im Monat den nicht gerechnet; Geldwert der freien Station 240000 Mt. Werkmeiſter, Gutsinſpektor): monatl 400000 Mk. d) für die in der Großſchiffahrt beſchäftigten. 3. zur Abgeltung der nach 8 13 Abſ. 1 Nr. 1 zuſammen 290000 Mt. bis 7 zuläſſigen Abzüge 6 hiervon 10 Prozent 29000 Mk. Kapitäne, nautiſchen und techniſchen Schlffsofftziere 0. und ſonſtigen im Offiztersrang ſtehenden Glieder a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für Dieſe Beträge ermäßigen ſich nach die Poſt bezogen monatlich 12000.— Mk. volle Monate um 50000 Mk. monatlich,§ 46 Einkommenſteuergeſetz in der f f der Beſatzung: monatlich 480000 Mk i Von den angegebenen Sätzen entfallen auf b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für vom 1. Juli 1923 ab gültigen Rebaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin freie Wohnung einſchließlich Heizung und Be⸗ volle Wochen um 12000 Mk wöchentlich, Faſſung: für den Steuerpflichtigen a 8 1 e) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für ſelbſt um 6000 Mk.* 7 leuchtung ohne Naturalbezü ge ½ 5 auf das erſte und zweite Frühſtück. 1 7h volle Arbeitstage um 2000 Mk. täglich für Werbungskoſten 50000 Mk 56000 Ml. 1 3 d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für Steuerabzug 10 London, 10. Juli. Premierminiſter Bald⸗ Amtlicher Teil. ee ee Betr.: Durchführung des Reichsmietgeſetzes. Da die Landeszentralbehörde nicht, wie beab⸗ ſichtigt war, vom 1. Juli ds Js. ab eine allge⸗ meine Feſtfetzung getroffen hat, hat das Kreis⸗ amt Heppenbeim mit Verfügung vom 28. vorigen Mts, zur Regelung der Zuſchläge zur Grund miete in Vorſchlag gebrächt, daß für unſere Gemeinde mit Rückſicht auf die kataſtrophale Geldentwer⸗ tung für den Monat Junt der 201fache Betrag und für den Monat Juli der 351fache Betrag der geſetzlichen Grundmiete zu entrichten iſt. Für gewerbliche Räume wurde gemäߧ 10 Abſ. 2 des Reichsmietengeſetzes für den Monat Juni eln beſonderer Zuſchlag von 10 000% und für den Monat Juli ein ſolcher von 17500% feſt⸗ geſetzt. Außerdem ordnen wir an, daß die Brandverſicherungsbeiträge von den Vermietern und Mietern eines Hauſes anteilmäßig getragen werden, d. h. ſo, daß auf den einzelnen Mieter ſoviel entfällt, als es dem Anteil des von ihm gemieteten Teiles des Hauſes entſprlcht. In Streitfällen entſcheidet die Gemeindebehörde. Wir bemerken ausdrücklich, daß die Angelegenheit geſtern mit den Vermieter⸗ und Mieterintereſſenten eingehend beſprochen worden iſt, und daß das Kreisamt die Feſtſetzung unter der ausdrücklichen Bedingung genehmigt, ſofern die Zuſchläge von der Gemeindebehörde in dieſen Grenzen geſtgeſetzt werden. Nachſtehend geben wir die Zuſchläge für den Monat Juni und Juli hiermit bekannt: 1. Monat Juni: Viernheimer Volksblatt Salle 400. fk. Die 10 geſpaltene Petit⸗ eile 400.— Mk. für lokale und 600.— Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile 1000.— Mk.— Vei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: pro 100 2000.— Mk. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 36 1 40. Jahrg. Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Donnerstag, den 12. Juli 1923 hat, eine Verlängerung der Verkehrsſperre Vertriebene Strafgefangene. Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der mongtliche Bezugspreis beträgt 8000 Mk.— Durch 4 Poſtſchecklonte Nr. 21577 5 Amt Fraukfurt g. M. 9 Feruſprecher Nr. 217 Amt Wierubeim. auf das Mittageſſen 16 auf das Abendeſſen l, kürzere Zelttäume um 500 Mk. für je zwei b. bei einem Hauslehrer mit einem Wird nur freie Wohnung ohne Heizung und angefangene oder volle Arbeitsſtunden monatlichen Barlohn von 800000 M Beleuchtung und ohne Naturalbezüge gewährt, Auf Antrag iſt eine Erhöhung dieſer Beiträge Barlohn im Monat 800000 Mk. ſo iſt der Wert der freien Wohnung nach den zuzulaſſen, wenn der Steuerpflichtige nachweiſt, Geldwert der frelen Station 400000 Mk. ortsüblichen Mittelpreiſen anzuſetzten. daß die ihm zuſtehenden Abzüge im Sinne des b zuſammen 1200000 Mk. Der Wert der den Bergbauangeſtellten und 8 13 Abſ. 1 Nr. 1 bis 7 den Betrag von hiervon 10 Prozent 120000 Ik. monatlich 560000 Mk. um mindeſtens 50000 Mk. Dieſe Beträge ermäßigen ſich nach Bergarbeitern gewährten Hausbrandketzle wird auf 75 v. H. des Großhandelspreiſes feſtgeſetzt. monatlich überſteigen. Ueber den Antrag ent⸗§ 46 Einkommenſteuergeſetzt in der Die große Täuſchung! (Von unſerem wirtſchaftspolitiſchen Mit⸗ arbeiter.) In unſerer Zeit ſpielt der Kurszettel eine größere Rolle als wie wichtigſte politiſche und diplomatiſche Aktenſtücke. Ein gut Stück Ta⸗ 7 a, für Steigerung der Zinſen b.„ Betriebskoſten größere„ 1 2. für den Monat Juli: Steigerung der Zinſen Betriebskoſten größere„ 7 Betr.: Erhöhung der Wiegegebühren. Die Finanzkommiſſion hat die Wiegegebüh⸗ ren für die Gemeinde⸗Brücken wage wie folgt erhöht: 1500 Mk. Für die erſten 20 Zentner „ jeden weiteren Zentner 15 „ auswärtige Fuhren 1000 Mk. Aufſchlag Nach 6 Uhr abends doppelte Gebühren. Viernheim, den 7. Juli 1923. Heſſiſche Wü ee Viernheim. a m berth 100% 2900% lfd. Inſtandsſetzungsarbeiten 12000% 5000% zuſammen 20000% wirtſchaft ſind die Werte beſonders feſtgeſetzt. Dieſe ſind bel dem zuſtändigen Finanzamt zu erfahren.“ vom Arbeitsfohn. Feſtſetzung, des ſteuerbaren Einkommens im Ver⸗ 100% anlagungsverfahren an ſie nicht gebunden. 3900% lfd. Inſtandsſetzungsarbeiten 22000.% 9000% zuſammen 35000% Natural⸗ und ſonſtigen Sachbezüge treten mit Wirkung vom 1. Juli 1923 außer Kraft. Abteilung für Beſitz⸗ u Verkehrsſteuern. Für die Deputate in der Land⸗ und Forſt⸗ Dle Wertſätze gelten nur für den Steuerabzug Die Steuerausſchüſſe find bei Die bisherigen Feſtſetzungen des Wertes der Darmſtadt, den 26 Juni 1923. Laudesfinanzamt zur Anderung des 8 46 Abſatz 2 des ſteuergeſetzes in der Faſſung des Geſetzes vom 23. Dezember 1922(Reichsgeſetzbl. 1 S. 978) Bekanntmachung. Zugelaufen 1 ſogen. grauer Krlegshund. Eigentümer wolle ſich ſofort im Zimmer 17 melden, andernfalls am Mittwoch, den 11. Inli 1923, vormittags 9 Uhr im Rat⸗ haushof öffentliche Verſteigerung erfolgt. Viernheim, den 9. Jult 1923. Heſſiſches 1 Viernheim: u wi g. wird mit Zuſtimmung des Reichsrats und eines Ausſchuſſes des Reichstags folgendes beſtimmt: 1 der Abſ. 2 folgende Faſſung:„Der Betrag von 10 vom Hundert des Arbeitslohns ermäßigt ſich Bekanntmachung. Der Herr Reichsminiſter wie folgt feſtgeſetzt: der Finanzen hat durch Erlaß vom 22. Juni 1923— II C7201 — der Wert der Natural⸗ und ſonſtigen Sach⸗ bezüge für die Zwecke des Steuerabzugs vom Arbeitslohn mit Wirkung vom 1. Juli 1928 ab Verordnung ſcheidet das Finanzamt. hange mit anderem Einkommen als Arbeitslohn, ſo ſind ſie zunächſt von dem anderen Einkommen abzuſetzen; nur inſoweit dieſe Abzüge das an⸗ dere Einkommen überſteigen, ſind ſie in der Ab⸗ geltung einbegriffen.§ 2. 1923 mit der Maßgabe in Kraft, daß die darin vorgeſehenen Ermäßigungen bei jeder nach dem 30. Junt 1928 erfolgenden Zahlung von nach dem 30. Juni 1923 fällig gewordenen Arbeits⸗ lohn Anwendung finden Stehen Abzüge im wirtſchaftliche Zuſammen⸗ Die Beſtimmungen des 8 1 treten am 1. Juli Berlin, den 21. Juni 1923. Der Reichsminiſter der Finanzen. Dr. Hermes. Einkommenſteuergeſetzes. Vom 21. Juni 1923. Auf Grund des§ 46 Abſ. 8 des Einkommen⸗ Im 8§ 46 des Eiokommenſteuergeſetzes erhält 1 für den Steuerpflichtigen und für ſeine zur Haushaltung zählende Ehefrau a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate um je 6000 Mk. monatlich, b) im Falle der Zahlung des Arbeltslohns für volle Wochen um je 1440 Mk. wöchentlich, c) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Arbeitstage um je 240 Mk. täglich. d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für gegeben, daß heute endlich der Waggon Mehl für die Bäcker von Frankfurt eingetroffen ſodaß heute Abend wieder friſches Markenbrot bezogen werden kann. morgen Mittwoch Abend ¼9 Uhr im Gaſthaus zum Löwen ſtattfindende Mitgliederverſammlung werden dle Mitglieder auch an dieſer aufmerkſam gemacht. Wichtige Ausſprache. Auch Nichtmitglieder willkommen. Zugeführt 301 Stück; verkauft 284 Stück. Milch⸗ ſchweine wurden verkauft das Stück von 185000 bis 450000 Mk. bis 650000 Mk. pro Stück. erſcheinende Veröffentlichung der Verordnung und Bekanntmachung bezüglich der ab 1. Juli 1923 geltenden Steuerermäßigungen für Eriſtenzmini⸗ kürzere Zeiträume um 60 Mk. für je zwei mum und Werbungskoſten nebſt Bewertung der Lokale Nachrichten. * Markenbrot. Es wird hiermit bekannt iſt, * Mieter ⸗Schutz⸗VBerein. Auf die Stelle „ Schweinemarkt. Weinheim, 7. Juli Läufer das Stück von 450000 * Lohnſteuer. Auf in heutiger Zeitung vom 1. Jult 1923 ab gültigen Faſſung: für den Steuerpflichtigen ſelbſt um 6000 Mk. für Werbung koſten 50000 Mk. 56000 Mk. MaaaUne- ANNA ANI unmp Avene Ants me Naeh NofD-, ZENTRAL. UND Soo- AFRIK A, OS TASHElDL USW. 811iige Beförderung über deutsche und aus län dis ehe HB fen.- Hervorrogende II Klssse mit Speise- und Rauche. Erstklassige Son- u. Kad tenda mpfer Etwa wlefentlienhs Abfahrtan von Mans une Mae MAT vonk Ausklafte und Drucksachen duron MAM BURG-aAUuEn IKA TIN Mamstind und deren Vertreter in: ſuiernheim 2 Johann Schweikart 8 Rathaus- Strasse 16 Turnerbund Viernheim. Die Feſt⸗ und Fahrkarten nach K im Lokal zum Freiſchütz in Empfang zu nehmen. Der Sonderzug München fährt ab Heidelberg am Freitag, den 13. Juli, Der Vorſtand. — München, ſind heute Abend vormittags 8,55. Verloren heute Vormittag v. Staatsbahnhof bis Lampertheimerſtr. ein Karton mit Zwieback. abzultefern. Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft. Die Mitglieder werden erſucht, ihre Sparbücher zwecks Zinsberechnung bis ſpäteſtens 15. Juli 1. Is. bei dem Rechner, Herrn Engel, Mannheimerſtr. Nichtablteferung hat Zinsverluſte zur Folge Viernheim, den 9. Juli 1923. Dec Vorſtand. garten, Der Wlederbringer erhält hohe Beloh⸗ nung. Jakob Kühner Bäckerei. roten Löwen Todes- Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine innigſtgeliebte 1 92 Gattin, unſere gute, treubeſorgte Mutter, unſere liebe Tochter, 2. Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin und Tante. Ftun Mang Wiuenbah nach langem, ſchwerem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 29 Jahren heute früh nach 3 Uhr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, den 10. Juli 1923. Wir bitten, ihrer im Gebete zu gedenken. Für die tieftrauernd Hinterbliebenen: Georg Peter Winkenbach 1. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch Nachmittag 6 Uhr rauerhauſe, Sandſtr. 12, aus ſtatt. vom Mieterschutzverein Mittwoch Abend ½9 Uhr im Gaſthaus zum * Mitglieder-Verſammlung. g Wichtige Ausſprache! Nichtmitglieder willkommen. Wohn⸗ haus mit ſchönem Grab⸗ zu ver⸗ kaufen oder zu vertauſchen. Von wem, ſagt die Exp. d. Bl. Zum ſofortigen Eintritt Sortiererinnen und Verkleberinnen geſucht. Hirſch& Nadenheim, Aggarrenfabni Mannheim I. 8, 15. Der Vorſtand. Spezial⸗ Maß 5 Urinnalter kranke und Opert⸗ der Oualität Elektr. alv. u. ſudukt. Möſlapparale. 1 45000 fubleldende (Helen welcher Art u. arge Inre Leiden wären) tragen mit den nachweisbar glänzendſten Erfolgen unſer gleich einer ſtützenden Hand von unten nach oben wirkendes. geſetzl. geſch., auf Länge und Druckwirkung ſelbft einſtellbares Universal-Bruchhan nachfolgend erwähnter Spezialerzeugniſſe vorgezeigt wird Freitag, den 13. Juli, morgens von 8—12½, Uhr in Viernheim a Gaſthof F ö 0 für Bett neſſer. Tag und Nacht tragbar, Kothalter für Darm ⸗ än n er Maß in je⸗ Schwachstrom- dae Wirkſamſte geg. Augen⸗, Ohren. Rheumatis⸗, Gicht⸗, Frauen⸗ und Beinleiden, Kropf uſw. Elektr. NRBTranharate ie. Grab Schwerböriakelt herſtelbar, Iguſtrierte Kataloge über ſämt⸗ 125 che ſanitäre Artikel bei Ang. 1 abr der Leiten 1. 8 6 1„ 5 1 dauer. 0 l Cbealaſ flug Ronslanz a. B. Weſſenbergſtraße 15 7 welches J einſchl. Eulauien am Sonntag Mit⸗ tag ein jung Hund (Rottweiler, okup.) 10 Wochen alt. Vor Ankauf wird gewarnt. Gegen hohe Beloh⸗ nung abzugeben bei Gg. Hechmann Metzgerei. Hünfüg Gelegenhetteban Partie Füſſer von 50 bis 600 Liter abzugeben von Schmidt, K 8 e en ürſt Alexander⸗ AI. binde, völ⸗ Huter ge. ee 11 1 24 Lolbbingen e lere. ſchwache nach Maß. Nerven-, Herz-, Lungen-, Magen⸗, Nieren-, Hämorhoiden⸗, Gallenſtein⸗„ med. Kübner, wiſſenſchaftl. E Berater unſerer Firma 62 1 3 168 DoS 1 Steuerabzug 64000 Mk. fangs jede Teilnahme win teilte auf Drängen mehrerer Abgeordne⸗ ter im Unterhaus mit, er hoffe am Don⸗ nerstag die erwartete Erklärung ab⸗ geben zu können. Die bevorſtehende Londoner Regierungs⸗ erklärung. i London, 10. Juli. Der diplomatiſche Kor⸗ teſpondent der„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt, Baldwin werde in der bevorſtehenden Er⸗ klärung vorausſichtlich betonen, daß die Re⸗ gierung das Aeußerſte getan habe, um bei den Verhandlungen über das letzte deutſche Ange⸗ bot eine gemeinſame Aktion mit Frank⸗ reich zu erzielen, daß es aber unmöglich geweſen ſei, die franzöſiſche Forderung zu un⸗ terſtützen, daß Deutſchland in der Ruhr⸗Frage bedingungslos kapitulieren ſolle. Er werde weiter erklären, daß auf die britiſche Frage nach dem Regime, das die Franzoſen und die Belgier im Ruhrgebiet nach Beendi⸗ gung des deutſchen Widerſtandes einrichten wollen und nach dem Datum, wann ſie das Gebiet wieder zu räumen beabſichtigten, keine klare Antwort erteilt worden ſei. In allen dieſen Punkten komme ein Kompromiß nicht in Frage und die britiſche Regierung ſtehe daher vor der Notwendigkeit, eine beſon⸗ dere Antwort auf die deutſchen Vorſchläge zu erteilen und einen Alternativplan vorzu⸗ bringen, der, wie man hoffe, Europa vor einer Kataſtrophe bewahren werde. Der Berichter⸗ ſtatter glaubt, folgende Angaben über die Abſichten der Regierung machen zu können: 1. Feſtſetzung der von Deutſchland zu zah⸗ lenden Summe durch eine internationale Kom⸗ miſſion, die entweder vom Völkerbund oder von der Reparationskommiſſion zu ernennen wäre; 2. Einberufung einer interngtionalen wirtſchaftlichen Konferenz, die die beſten Me⸗ thoden für die Zahlung und die Regelung der interalliierten Schulden angeben ſolle und 3. Regelung der Probleme des Ruhrgebie⸗ tes und der Rheinlande, kurz: der Frage der Sicherheit Frankreichs durch eine ähnliche internationale Aktion. Rhein und Ruhr. ie Unletſuchung det dulsburger Ewieſſon. Mitarbeit der deutſchen Behörden. Eſſen, 10. Juli. Zum Exploſionsunglück auf der Brücke bei Duisburg⸗Hochfeld bringt heute das franzöſiſche Nachrichten⸗ blatt eine Beſchreibung der mutmaß⸗ lichen Täter. Das Blatt ſchreibt: Die Bombe ſchint durch zwei Ziviliſten mit⸗ gebracht worden zu ſein. Dieſe zwei Zivili⸗ ſten ſind im Duisburger Hauptbahnhof um 1.04 Uhr nachts in den Zug eingeſtiegen und auf dem Bahnhof Hochfeld um 1.14 Uhr ein⸗ getroffen. Die Ziviliſten hatten zwei neue, anſcheinend ſchwere Riemenkoffer bei ſich, die wahrſcheinlich auch die Exploſionskör⸗ per enthielten. Wie von zuverläſſiger Seite 7 erklärt wird, ſind geſtern Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und belgiſchen Behörden angebahnt worden, die eine Mitwirkung der deutſchen Behör⸗ den bei der Auffindung der Täted zum Ziele hatten. Bekanntlich hatten die Belgier an⸗ deutſcher Organe ver⸗ hindert. 1 verlautet weiter, daß bereits zwei Verhaftungen von der „Belgiern vorgenommen worden ſind. f Es iſt anzunehmen, daß durch die Mitwir⸗ kung der deutſchen Behörden mehr Licht in . Tanach Angelegenheit gebracht werden wird. Belgern nich atſache sherige ing d n geringsten Anlaß gegeben cheint jedenfalls zu ſein, daß die 10 uchung den Franzoſen und ins Auge zu faſſen. Von„ernſt zu nehmender Seite“ erhält die Frankf. Ztg. noch folgende Mitteilungen, die ſie zunächſt unter Vorbehalt wiedergibt. Es handelt ſich bei den Verhaftungen um einen Fran⸗ zoſen und einen Argentinier, die einer in⸗ ternationalen anarchiſtiſchen Verſchwörerbande an⸗ gehören ſollen. Der Argentinier habe ein Fläſch⸗ chen mit Morphium bei ſich gehabt, mit dem er ſich im Augenblick der Verhaftung habe vergiften wollen, woran er aber gehindert worden ſei. Aufhebung der über Buer verhängten Sanktionen. Ein weiterer Schrilt des Papſtes In rüſſel. Paris, 10. Juli. Der päpſtliche Nuntius hat geſtern in Brüſſel eine neue Demarche unternommen. Er hat im Auftrag des Papſtes erneut die Hoffnung ausgeſprochen, daß die bel⸗ giſche Regierung von Sraf maßnahmen wegen des Attentates bei Duisburg abſehe, welche die Bevölkerung des beſetzten Gebietes in ihrer Geſamtheit träfen. Der geſtrige Mini⸗ ſterrat in Brüſſel hat ſich mit dieſer Demarche des Papſtes beſchäftigt und ein ausgegebenes offizielles Communiqus ſagt darüber: Aus Anlaß des letzten Attentates, das mehreren belgiſchen Soldaten das Leben gekoſtet hat, haben die Regierungen von Brüſſel und Paris von der deutſchen Regierung eine formelle Desavou⸗ ierung der verbrecheriſchen Sabolageakte im be⸗ ſetzten Gebiet gefordert. Die Berliner Regierung hat unter Betonung des Umſtandes, daß ſie über dieſe Aktion nur mangelhaft unterrichtet ſei und daß die Attentate ihre Urſache in der außerordent⸗ lichen Erregung der Bevölkerung hätten, verſichert, daß ſie alles in ihren Kräften Stehende tun wer⸗ de, um eine aktive Reſiſtenz zu verhindern. Aus einem offiziellen deutſchen Kommuniqué geht ferner hervor, daß in Verfolg der von dem Nun⸗ tins in Berlin unternommenen Demarche der Reichskanzler jede verbrecheriſche Anwendung von Gewalt verurteilt; endlich haben bereits die deut⸗ ſchen Verwaltungsbehörden in den beſetzten Gebie⸗ ten die Bevölkerung durch öffentl. Anſchlag aufge⸗ fordert, ſich jeder Gewalt zu enthalten. Reine verlängerung der verlehrsſpette. Mannheim, 10. Juli. Die interalli⸗ ierte Rheinlandkommiſſion teilt mit, daß die Verkehrsſperre mit dem Ablauf der vierzehn⸗ tägigen Sperre ihr Ende erreichen wird, ſodaß von dieſem Zeitpunkt ab die Paßbeſtimmun⸗ gen wie vor dem Eintritt der Sperre gelten. Der Ausweiſungsterror. Eiſenbahnerausweiſungen auf Darmabeer Stadtgebiet. Darmſtadt, 10. Juli. Nachdem bisher rund zweieinhalb Tauſend heſſiſche Eiſenbah⸗ nerfamilien aus dem Bereich der Eiſenbahn⸗ direktion Mainz dem franzöſiſchen Auswei⸗ ſungsterror zum Opfer gefallen ſind, haben die Franzoſen in der Eiſenbahnerkolonie in dem Gebäude der ehemaligen Funkerkaſerne zuf Darmſtädter Stadtgebiet durch Anſchlag die dort wohnenden Eiſenbahner aufgefordert bis zum 14. Juli die Arbeit im Dienſte der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie aufzunehmen, widrigenfas ſie mit ihren Angehörigen ohne Mobiliar ihre dortigen Wohnungen räumen müſſen. Falls dieſe Maßnahme, gegen die von der heſſiſchen Regierung Einſpruch erho⸗ ben wurde, durchgeführt wird, ſind etwa 200 Eiſenbahnerfamilien mit rund 1000 Angehö⸗ rigen wohnungslos. Mannheim, 10. Juli. In einer der beamte einen größeren Geldbetrag in Höhe von 8 bis 9 Milliarden zur Auszahlung von Gehältern und Löhnen nach der Pfalz zu bringen. Sie wurden dabei von den Franzo⸗ ſen ertappt und verhaftet. Der Milliardenbe⸗ letzten Nächte ee mehrere Eiſenbahn⸗ Darmſtadt, 10. Juli. Aus Mainz kommen mehrere Meldungen, wonach die Fran⸗ zoſen die Strafgefangenen einfach auf die Straße geſetzt haben. Den deutſchen Behörden blieb nichts anderes übrig, als ſie abzutrans⸗ portieren. a Buer, 10. Juli. In Buer teilte heute morgen die belgiſche Ortsbehörde der Stadtverwaltung mit, daß alle über Buer wegen des Attentats gegen die belgiſchen Patrouillen verhängten Ver⸗ geltungsmaßnahmen mit ſofortiger Wirkung auſ⸗ gehoben würden. Ueberfall auf den deulſchen Geſchäftskrüget in Brüſſel. Berlin, 9. Juli. Nach einer Meldung aus Brüſſel wurde der dortige deutſche Ge⸗ ſchäftsträger geſtern Abend nach dem Verlaſſen der Geſandtſchaft beim Betreten ſei⸗ nes Privathauſes von einem jungen Belgier durch einen Fauſtſchlag leicht verletzt und nach der Feſtnahme des Täters von die⸗ ſem beleidigt. Die belgiſche Regierung wurde auf diplomatiſchem Wege um Entſchuldigung und um Beſtrafung des Täters erſucht.— Der„Agence Belge“ zufolge hat die Regierung beſchloſſen, wegen des Angriffs auf den deut⸗ ſchen Geſchäftsträger eine Unterſuchung ein⸗ zuleiten. Berlin, 10. Juli. Die deutſche Regierung hat wegen des Ueberfalls auf den deutſchen Geſchäftsträger Rüdiger in Brüſſel, der von zwei ehemaligen belgiſchen Militärs auf der Straße mit Fäuſtengeſchlagen wurde, noch keine Schritte bei der belgiſchen Regierung getan. Wie wir hören, wartet die deutſche Regierung zunächſt ab, daß ſich die belgiſche Regierung entſchuldigt. Sollte dies nicht geſchehen, ſo wird die deutſche Regierung energiſch Genugtuung verlangen. Der Vor⸗ fall wird übrigens durch einen Bericht der offiziöſen Agence Belgique im weſentlichen be— ſtätigt, der betont, daß eine Unterſuchung ge⸗ gen die beiden Täter eingeleitet iſt. Ausland. Jtanzöſiſch-tuſſiſche Zpibigkeilen. Moskau, 10. Juli. In Moskau wurde der Notenwechſel zwiſchen Poincaré und Tſchitſcherin anläßlich der in der Biſerta zu⸗ rückgelaſſenen Schiffe veröffentlicht. Poincaré erklärt in Erwiderung auf die Proteſte der Sowjetregierung, daß Frankreich das Eigen⸗ tumsrecht Rußlands an den Schiffen aner⸗ kenne, doch habe Frankreich als Gläubiger Rußlands das Recht, ruſſiſches Eigentum zu⸗ rückzubehalten. In der Antwortnote weiſt Tſchitſcherin da rauf hin, daß die in der franzöſiſchen Note vertretene Anſicht ernftlich die Intereſſen Frankreichs und Rußlands berühre und zu einer vollſtändigen Unterbrechung der Han⸗ delsbeziehungen beider Länder führen könn⸗ ten. Frankreich würde auch nicht gleichgültig zuſehen, wenn ſeine Kriegsſchiffe beim Beſuch der engliſchen oder amerikaniſchen Häfen von den Regierungen dieſer Länder, die Gläubiger Frankreichs ſeien, beſchlagnahmt würden. Schließlich wiederholt Tſchitſcherin den Pro⸗ teſt der Sowjetregierung gegen die Zurückbe⸗ haltung und den Verkauf der Schiffe und macht die franzöſiſche Regierung für die Fol⸗ gen verantwortlich. Zuůede im oiient Der Lauſanner Friedensſchluß, der jetzt ge⸗ tätigt wird, bedeutet einen großen Erfolg für die Türkei. Mit ihm iſt erreicht, daß der tür⸗ kiſche Boden vollſtändig frei von alliierten Soldaten wird, Konſtantinopel und Gallipoli werden nach der Ratifizierung geräumt. Das gesarbeit wird auf die Vorbereitung der„Dis⸗ poſitionen“ für die Börſe und mehr noch auf das Ausrechnen der vermeintlichen Gewinne verwandt. Und doch iſt das alles nur eine große Täu⸗ ſchung. In Wirklichkeit liegen die Dinge ſo, daß die auf dem Papier errechneten Gewinne nichts weiteres als der Ausdruck der inzwi⸗ ſchen fortgeſchrittenen Geldentwertung ſind. Ja, das war, auf wertbeſtändige Baſis umge⸗ rechnet, nicht nur nicht ein Gewinn, ſondern noch ein Verluſt. ö Und das iſt ja das Tragiſche an unſerer ganzen wirtſchaftlichen Situation, daß wir uns gar nicht bewußt werden, wie ſehr wir von der Subſtanz zehren. Die Scheinge⸗ winne und die große Selbſttäuſchung, in de: wir uns wegen der Phantaſie⸗Ziffern imme: wieder befinden, verhindern auch die Er— kenntnis darüber, wie furchtbar arm wir ge⸗ worden ſind. Das wird uns erſt dann zun rechten Bewußtſein kommen, wenn wir, was freilich ſchon längſt hätte geſchehen müſſen, die Folgerungen aus dieſer Lage in ſteuer⸗ politiſcher, wie überhaupt finanz⸗ wirtſchaftlicher Hinſicht ziehen können. Ein Anſatz hierfür iſt ja jetzt dadurch gemacht worden, daß für die indirekten, alſo für die Verbrauchsſteuern ein gewiſſer Geldentwer⸗ tungsmaßſtab zur Anwendung kommt. Daß aber eine derartige Einrichtung für die Beſitz⸗ und Einkommens⸗ ſowie Vermögensſteuern ſich danach nicht vermeiden läßt, liegt auf der⸗ Hand. An der Newyorker Börſe hatte die Notie⸗ rung der deutſchen Mark folgendes Ausſehen: 0,00,05, ins währungspolitiſche übertragen bedeutet das eine Bewertung eines einzigen Dollars mit 200 000 deutſche Papiermark. So ſind wir nun ſeit Anfang dieſes Jahres von dem etwa tauſendfachen auf die 50 000⸗ fache Geldentwertung gekommen. Wir müſſen uns das alles einmal ins Praktiſche übertra⸗ gen, um zu ſehen, was es bedeutet. Danach muß alſo eine einzige Friedensmark heute mit 50 000 Papiermark aufgewogen werden. Ein 5000 Markſchein ſind 10 Pfennige und ein Hunderttauſendmarkſchein iſt 2 Mark wert. Zwanzig Goldmark ſind nach dem jetzigen Auslandskurs eine Million Papiermark. Ge⸗ wiß iſt die Inlandsbewertung eine weſentlich andere. Aber doch ſehen wir die Tendenz, daß gerade die wichtigſten Lebensmittel immer wieder das Beſtreben haben, der Dollarbewe⸗ gung und damit der Außenbewertung der deutſchen Mark ſo raſch als möglich zu folgen. Am merkwürdigſten iſt dieſe Erſcheinung bei Eiern, dann bei Butter und ſonſtigen Fetten, ſodann bei Kohlen- und Getreide-Preiſen. Bei alldem hat ſich heute ſchon eine 30 bis 40 000. fache Entwertung durchgeſetzt. Wenn ein Paar kräftige Stiefel heute ſchon etwa eine Million Mark koſten, wenn für einen Anzug mehrere Millionen Mark aufzuwenden ſind, ſo ſehen wir die fürchterlichen Einwirkungen des Markzerfalls in einer Weiſe vor uns, die uns die gegenwärtigen öſterreichiſchen Ver⸗ hältniſſe ſchon faſt als begehrenswert erſchei⸗ nen und die ruſſiſchen Währungsverhältniſſe gar nicht mehr ſo ſchreckhaft erkennen laſſen. Wir müſſen uns an eine ganz radikale Um⸗ geſtaltung unſerer geſamten Preisverhältniſſe gewöhnen. Die Pfennig⸗ und Mark⸗Rech⸗ nung iſt längſt aufgegeben, die bisherige kleinſte Scheidemünze war der Tauſendmarkſchein. In abſehbarer Zeit wird es der Zehntauſend⸗ oder gar der Huünderttauſend⸗Markſchein ſein. Wir müſſen uns damit abfinden, daß wir unſere alte Währung nicht mehr haben, daß ſie auch in abſehbarer Zeit nicht mehr wieder zu er⸗ ſtellen iſt und daß wir uns in unſeren ganzen trag wurde beſchlaanahmt. ö alles bedeutet eine erhebliche Niederlage Frankreichs. 15 a wirtſchaftlichen Verhältniſſen auf einen neuen Wert⸗ und Preismaßſtab einſtellen müſſen! — p]7½]]7]7½ Die Millionen⸗Rechnung wird demnächſt im Haushalt des Einzelnen ſo Gang und Gebe werden, wie es früher die Markrechnung war. Das Einzige, was bei dieſer Lage, der wir vollſtändig wehrlos gegenüberſtehen, zu tun iſt, kann nur dahin gehen, die Inlandsgeltung der Papiermark in einem angemeſſenen Ab⸗ ſtand zu der Außenbewertung der deutſchen Mark zu halten. Aber man muß ſich voll⸗ kommen klar darüber ſein, daß ein derartiges Verfahren nur von ſehr begrenzter Dauer ſein kann, ja daß es in das Gegenteil ausſchlagen könnte, wenn wertbeſtändige Mittel, die der Geſamtheit gehören, alſo etwa das Gold der Reichsbank, ohne Erfolg für derartige Zwecke eingeſetzt würden. Hier ſehen wir auch den tieferen Grund, der für die Ohnmacht der Reichsregierung maßgebend iſt, um auf die Entwicklung des Dollarkurſes zu drücken. Wir haben es gar nicht in der Hand, die Mark⸗ entwicklung auf den Auslandsbörſen irgend wie zu regulieren. Je mehr wir von unſeren eigenen noch vorhandenen wertbeſtändigen Kapitalien abgeben, ohne daß wir die Gewiß⸗ heit haben, daß ſie für die Stützung und Er⸗ haltung der deutſchen Wirtſchaftskraft ſelber Verwendung finden, umſomehr wird in wei⸗ terer Entwicklung die deutſche Währung Mark draußen diskreditiert und damit die heruntergewirtſchaftet. e e 5 Theoretiſch iſt ein noch weiteres Sinken der Mark durchaus möglich, ja, man muß ſagen, für ein ſolches Sinken gibt es, wie ja die Lage des ruſſiſchen Rubels beweiſt, überhaupt keine Grenze. Man muß ſich ganz nüchtern Rechen⸗ ſchaft darüber geben, daß ſo gut, wie wir heute eine 50 000fache Entwertung haben, wir zu einer hunderttauſend⸗ und noch mehr⸗ fachen Entwertung kommen können, und daß, wie heute 20 Goldmark eine Million Papier⸗ mark ausmachen, morgen 10 oder gar eine Goldmark denſelben Betrag in Auſpruch neh⸗ men könnten. Wir haben aber keinen feſten Punkt in unſerer Währung. Wir haben jeg⸗ lichen Kredit perloren, ſtehen vor Repara⸗ tionsleiſtungen, über deren Ausmaß wir uns noch gar kein Bild machen können, befinden uns bezüglich der künftigen innen- und au⸗ zenpolitiſchen Entwicklung in einer tödlichen Ungewißheit, kurz: unſere ganze Wirtſchafts⸗ lage iſt in der Tat zum Verzweifeln. d Wenn unter dieſen Verhältniſſen wir an der Börſe Kursſprünge von hunderttauſend Prozent beobachten, ſo ſehen wir ja nichts an⸗ deres, als den Verſuch, der Geldentwertung äußeren Ausdruck zu geben. 2 „ e In Wirklichkeit koſten angeſichts ſolcher Lage die zu dieſen geſteigerten Kurſen erwor⸗ benen Papiere gar nicht mehr in Goldmark, als ſie bei dem ermäßigten Kurs⸗Niveau vor einigen Tagen gekoſtet haben. Wenn wir heute die allerbeſten Schiffahrts- und Bank⸗ aktien noch zu einem Kurſe von etwa 500 000 Prozent, alſo zu 5 Millionen Mark für die Aktie haben können, was einem Goldwert von 100 Mark entſpricht, während früher dieſe Werte weit über Pari, alſo teilweiſe mit 1000 Goldmark beziffert werden mußten, dann ſehen wir, wie in der Tat, auch wenn man die inzwiſchen vorgenommenen Kapital⸗Verwäſ⸗ ſerungen in etwa in Rechnung zieht, daß dieſe Papiere noch unterbewertet ſind. Ihre Kurſe, wie überhaupt die Kurſe der großen Indu⸗ ſtrie⸗Papiere wären noch weit höher, wenn nicht ein allgemeines Spekulations⸗ fieber im Publikum Platz gegriffen hätte, ſo⸗ daß ſich das Intereſſe ganz wahllos auf den geſamten Aktienmarkt erſtreckt, während man früher vor Erwerb einer Aktie die genaueſten Papiers ſich beſchaffte. merkſam zu machen. Neue bekanntgegeben wird. 7 Mannheim.(In großer Gefahr) waren geſtern früh die Bewohner der Zell⸗ ſtoffabrikkolonie. An einem großen Behälter, der Chlor enthielt, war der Verſchluß aufge⸗ gangen und die Chlordämpfe ſtrömten lauf „Mannheimer Tagebl.“ in gewaltigen Maſſer ab. Die Bewohner der Kolonie konnten ſich gur durch eiligſte Flucht vor dem Erſtickungs⸗ tod retten. Einige Koloniebewohner, darun⸗ ter der Generaldirektor der Fabrik Dr. Tlemm, waren bereits in bewußtloſem Ju⸗ ſtand. Sie befinden ſich außer Lebensgefahr. [Q Weinheim.(Beſtrafter Ueber⸗ mut.) Der jährige Sohn des Fabrikarbei⸗ ters Stamm hatte ſich an ein Fuhrwerk an⸗ zehängt. Als er von dieſem abſprang, lief er n ein Auto hinein, wurde überfahren und ge⸗ ötet.— Bei der Jagd auf Einbre⸗ her) ſchoß der 19jährige Mechaniker Adam n der Aufregung auf zwei Nachtwachbeamte. Einer erhielt eine Schußverletzung am Auge, 22 ber andere einen Schuß in den Arm. einen Herzſchlag, der dem hoffnungsvollen Le⸗ den ein jähes Ende bereitete. Von einem dazu jekommenen Bürger konnte die Leiche-aus dem Waſſer gezogen werden. en e vir von zuverläſſiger Seite hören, wird uns derr Hauptlehrer und Organiſt Th. Lipp demnächſt verlaſſen, um ſeine neue Stelle in Offenburg anzutreten.— So ſehr man dem Benannten dieſe ehrenvolle Beförderung auch zönnt und ihm hierzu Glück und Segen wünſcht, ſo ſehr wird ſein Weggang hier be⸗ dauert werden, da er ſich während ſeiner 10“ lährigen Wirkſamkeit ſowohl theoretiſch als oraktiſch als hervorragendes muſikaliſches Ta, lent erwieſen hat.— Auch die hieſige Schule derliert mit ihm eine bewährte Kraft. „“ Ettlingen.(Autobrand.) Bei Neu⸗ nalſch fuhr ein Kraftwagen auf einen am Wege ſtehenden Maſt auf. Der Benzinbehäl⸗ er geriet in Brand und der Wagen wurde bis auf die Eiſenteile zerſtört. ö ö 0 ( Heſtringen. Verſetzung) Wie 0 U ö Wu Wil beltztben unsern Schuldigern. Roman von E. Krickeberg. 3 Nachdruck verboten. „Seine Königliche Hoheit ließen das gnä⸗ dige Fräulein bitten, ihm zu folgen. König⸗ liche Hoheit wünſchenm dringend das gnädige Fräulein zu ſprechen“, meldete er vorſchrifts⸗ mäßig, kalt und ſcharf, daß ihr jedes Wort in die Seele ſchnitt. „Da wußte ich ganz genau, was mir be⸗ vorſtand“, ſuhr ſie fort„und daß ich mich mit aller Kraft wehren müßte, wenn ich ein an⸗ ſtändiger Menſch bleiben wollte. Mein gan⸗ zer Stolz bäumte ſich auf.„Und Sie, Sie ge⸗ ben ſich dazu her, mir dieſe Botſchaft zu brin⸗ gene“ rief ich. „Gnädiges Fräulein, ich befinde mich im Vienſt“ Ich fiel ihm ins Wort:„Sie wiſſen ganz zenqu, was dieſe Meldung bedeutet! Sie wiſ⸗ ſen, daß hier heute die Ehre eines jungen alſtädchens verkauft werden ſoll, und reichen ehre Hand dazu? Ein Ehrenmann müßte eine Ache„dienſtliche“ Obliegenheit mit Entrüstung den ſich eiſen!“ Er uhr auſ:„Gnädiges Fräulein inn das Ihr Ernſt ſein?“ Da brach die Verzweiflung bei mir aus. „Ich ſſehe Sie an, helfen Sie mir brin⸗ zt Sie mich fort von hier. Tun Sie es nicht, verlaſſe ich nicht lebend dieſen Ort, ich — mich fort. Vater liegt ſchwöre es Ihnen.“ Er ſah meine Angſt und zweiſelte nicht länger.,—„Kommen Sie“, ſagte er ungeſtüm,„mag daraus entſtehen, was will — ich kann nicht anders.“ Ihre Kollegen waren bereits abgefahren auf die beſtimmte Weiſung hin, nicht auf ſie zu warten. So mußte der Offizier ſeinen ei⸗ genen Wagen füt ſie anſpannen laſſen, damit ſie ſo raſch wie möglich flüchten konnte. Sie hielt inne und atmete tief und ſchwer. Ihre Stimme hatte einen gebrochenen Klang, als ſie fortfuhr: „Der Schluß iſt raſch erzählt. Mein Vater wur außer ſich, als er die Kollegen ohne mich ankommen ſah, und zum Unglück ließ ſich die neidiſche Kollegin hinreißen, ihm auf ſeine auf⸗ geregten Fragen und Vorwürfe achſelzuckend zu antworten, das ſei doch eine alte Sache, und er als Vater habe ja redlich dazu gehol⸗ fen, mich dem Prinzen in die Arme zu führen — er machte ſich mit ſeiner zur Schau getrage⸗ nen Harmloſiokeit ja nur lächerlich.— Da iſt's ihm denn wie Schuppen von den Augen ge⸗ fallen, und in ſeinem gewöhnlichen Ungeſtüm hat er alles weit ſchlimmer geſehen, als es war,. Er hat gemeint, meine Ehre ſei verlo⸗ ren und ihn tröfe die Hauptſchuld dabei. Seine Tochter die Geliebte des Prinzen— das ertrug der ſtolze Mann nicht. Als ich daheim ein⸗ traf, ſand ich meinen Vatee tot. Er hatte ſich erſchoſſen.“ 5 „„In aller Stitte brachte man ihn und 235 1 12 Informationen über den inneren Gehalt des Es wäre ein Verhängnis, wenn die große ſchauſpielhauſes, konn Selbſttäuſchung, die ſich aus den duſgeblahben ſterjubiläum feiern. N Zahlen unferer Tage ergibt, nicht vollſtändig e Baden⸗Baden.(Spe zannt würden. Es iſt eine Aufgabe der Edelwer teh Anfang Jun Oeffentlichkeit, auf die Brüchigkeit und den Einbruch in ein Antiquitätenge trügeriſchen Schein unſerer gegenwärtigen 5 Wirtſchaftsverhältniſſe immer wieder auf- gegenſtände im Werte von etwa 30 Millionen bei ahr 5 80 4 57 7[ Mark dem Täter in die Hände fielen. Der ju Boden und ſtarb an den Folgen Mannheimer Kriminalpolizei iſt es nun ge, erlittenen Gehirnerſchütterung. lungen, den Täter, ſowie eine Anzahl Hehler in Mannheim zu verhaften. Der Einbrecher hatte kurz nach dem Badener Einbruch einen Einbruchsdiebſtahl bei einem Uhrmacher in Tübingen unternommen, wobei er Gold⸗ und Silbergegenſtände im Wert von etwa 90 Mil⸗ beſteht für die deutſche Preſſe. Der Pa⸗ pierpreis, der bisher wenigſtens für 14 Tage feſtgelegt war, richtet ſich jetzt täglich nach dem Dollarſtand, ſodaß das Papier heute mehr als das 40 00 fache des Vorkriegspreiſes koſtet. Die Löhne ſind bisher in jeder Juliwoche erhöht worden(von 336 000 auf 588 000 M. Wochenlohn), wodurch jede Kalkulation auch nur auf kurze Zeit unmöglich gemacht iſt. Ein Ausgleich muß durch eine Nachzahlung auf den Julipreis ge⸗ ſchaffen werden, deren Höhe in den nächſten Tagen N 350 eee 010 Steinsſuxt(Herzſchlag) Als gez dern der ekſpg 12 Jahre alte Sohn des Lahft⸗ irbeiters Franz Bauer erhitzt., Fön Felde heimkam, wollte er in der Elſenz ein Bad nehmen. Im Waſſer angekommen, erlitt er * iſt war hi ausgebrochener Zuchthäusler. Unterentersbach(A. Offenburg).(De des Feuers hat man nur Vermutungen. einen Selbſtmord handelt. durch etwa 10 Minuten dauernde Wieder lebungsverſuche ins Leben zurückzurufen. 8 Maxau(bei Karlsruhe), 9. Juli. Wie der „Badiſche Beobachter“ meldet, wollte der Brük⸗ zum Samstag in einem Kahn eine Summe von 30 Milliarden Banknoten, die zur ſtimmt waren, an das pfälziſche Ufer hinüber⸗ Die 30 Milliarden wurden von den Franzoſen beſchlagnahmt. ſind ebenfalls von dem Unhold verwundet wor⸗ den, kamen aber mit dem Leben davon. Ferner werden dem Angeklagten zuſammen mit ſeinem Bruder elf Brandſtiftungen zur Laſt gelegt. 2 guitätengeſchäft unter nommen worden, wobei Gold⸗ und Silber⸗ n Lahr. Aus dem Fenſter ge⸗ dürzt.) Der 36jährige Gaswerksarbeiter Rarl Groß erlitt beim Hinausbeugen äs dem Fenſter ſeiner im zweiten Stock gelegenen Wohnung einen Schwindelanfall, ſtürzte auf die Straße und brach das Genick. Er war gach wenigen Minuten tot. O Titiſe.(Straßen raub?) Der 23jährige Schloſſer Karl Müller aus Durlach vurde an der Straße Titiſee⸗Rotkreis mit ſchweren Verletzungen aufgefunden, denen er päter erlegen iſt. Nach ſchriftlichen Aufzeich⸗ nungen, die bei dem Verletzten vorgefunden wurden, ſoll er überfallen und eines Betrags don 500 000 Mark beraubt worden ſein. Es ſteht aber noch nicht feſt, ob es ſich tatſächlich um einen räuberiſchen Ueberfall oder um 19. ed at E Breiſach.(Vorſicht beim Ba⸗ den!) Am Sonntag wurde plötzlich das Ver⸗ ſchwinden des im freien Rhein badenden etwa 30jährigen Julius Strauß bemerkt. Die an⸗ weſenden Schwimmer bildeten ſofort eine Kelle ft den mit der Strömung fortgeriſſe⸗ lien Körper aufzufangen. Es gelang endlich, Strauß aus dem Waſſer zu ziehen und 11 1 e⸗ N kenmeiſter von Maximiliansau in der Nacht Auszahlung an die Beamten in der Pfalz be⸗ bringen. Er wurde dabei aber von den Fran⸗ zoſen ertappt und ſoll verhaftet worden ſein. () Kolmar.(Eine Menſchenbeſtie.) Vor dem Schwurgericht begann heute morgen die Verhandlung gegen den Landwirt Joſef Bayſang aus Dürlingsdorf, der am 6. April ſeine ſchlafende Frau und fünf ſeiner Kinder mit einer Axt tötete. Zwei weitere 16% O Waibstadt.(Firmung) Am 28. Excellenz, den Herrn Erzbiſchof Fritz. Am 20. Juli in Sinsheim und am 30. Juli Kir⸗ chenkonſekration in Hoffenheim. Zur Fir⸗ zen, Spechbach, Lobenfeld und Mauer. f Oppenau.(Durch Feuer) iſt ein Baum in Flammen.) Ein in der Nachk zum 7. d. M. zufällig die Straße nach Zell wandernder Mann bemerkte plötzlich, daß aus einem Baumſtamm Flammen in etwa 2 Me⸗ ter Höhe herausſchlugen. Es gelang nur un⸗ ter großen Schwierigkeiten, das Feuer zu dämpfen und die immer wieder hervorhrechen⸗ den Seng he zu löſchen. Ueber die Urſache 5 f Teil der hieſigen Büromöbelfabrik zerſtört worden. Der Maſchinenraum wurde einge⸗ iſchert. Arbeitsſaal und Wohnhaus blieben dom Feuer verſchont. f N prangen vor einem herannahenden Zug der Lokalbahn über die Gleiſe. Dabei wurde das jährige Kind des Lokomotivführers Nan bon der Maſchine erfaßt und ihm beide Bein⸗ chen abgefahren, die im Krankenhaus ampu⸗ tiert werden mußten ken f i ſc die(Beim Heuholen) hatte ſich die Frau des Schmiedemeiſters Jo⸗ 10 Weiß auf die Deichſel zweier aneinan⸗ er gehängter Wagen geſetzt. Die Frau fiel herab, wurde überfahren und ſofort getötet. 4. Freiburg.(Auf der Höllental⸗ ſtraße) iſt bis 15. September der Verkehr mit Automobilen und Motorrädern verboten. Die Sperre beginnt beim Dorfe Zarten und endigt bei Hinterzarten. 7 5 a * Würzburg.(Familiendrama) Die Frau des Subdirektors einer Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft, Herrmann in Würzburg, kam auf die dortige Polizei und erklärte, ſie habe ſoeben zu Hauſe ihren Mann erſchoſſen. Sofort begaben ſich Beamte in die Wohnung der Familie. Sie fanden dort Herrmann mit einer Kugel im Kopf in ſeinem Blute. Der Schwerverletzte wurde ins Spital gebracht. Der Grund zu der furchtbaren Tat iſt in tief⸗ gehenden Ehezerwürfniſſen zu ſuchen, die vor nicht ſehr langer Zeit auch dazu geführt haben ſollen, daß der einzige Sohn, ein hoffnungs⸗ b tudent, den 9 im Main ſuchte. 5 4 8 N trotz der warmen Witterung eine guf beſuchte, hoch, e Nahr ung Hochſchulprof⸗ſſor Dr. Ut Nahr(don der Handelshochſchule Mäftſtheim) über das Thema Prat 1115 heutige wirtſchaftliche Einſtellmig des Arbeſlers. Re ⸗ ligion, Sorge für das ſeeliſche Wohl, und Arbeit, Sorge 15 das leibliche Wohl, ſind vom Beginn der Menſchheit an die beiden grundlegenden Betäti⸗ i der. Redner gab zunächſt ein ild der Entwicklung der menſchlichen Arbeit, die ſtets Gemeinſchaftsarbeit iſt, von der urſprüng⸗ ichen Arbeit in der Familie und Sippe, zu den zchentwickelten mittelalterlichen Zünften bis Ace zur modernen Form maſchineller Arbeit: icht jeder kann ſich ſalche Maſchinen leiſten. Von der Kundenarbeit d. Handwerks gelangt man in den Fabrikbetrieben zur Arbeit für den großen Markt. Alles Anſtemmen gegen dieſe Entwicklun iſt zwecklos. Die Erfindung des Schießpulvers un der Dampfmaſchine führten zu gewaltigen Umwäl⸗ Va d. geſamten Wirtſchaft. Heute arbeiten in deutſchland etwa 30 Millionen Pferdeſtärken ſie die Menſchheit, das können nur menſchliche Kräfte ohne Ausnutzung der Naturkräfte, niemals leiſten Die Maſchine macht an der einen Stelle men liche Arbeit frei, an anderer Stelle erfordert ſit wieder menſchliche Arbeit. Die Größe der Pro, bleme und geleiſteten Arbeit bänat mif dieſer Eng meiner Heimatſtadt begraben. Ich flüchtete todlrank zu meinem guten, alten Hartkopf, und er nahm mich wi? ſein Kind auf. Als ich wie⸗ der geſund war, lit er nicht, daß ich noch ein⸗ mal die Bühne betrat. Unter ſeiner Leitung habe ich mich zur Konzertſängerin ausgebildet, und er bat niich ſeitdem nie mehr verlaſſen.“ Eberhardt war tief bewegt. Aus ſeinen Augen ſprach unverhohlen eine ſchmerzliche Teilnahme.„Sie haben noch etwas vergeſ⸗ ſen!“ ſagte er mit verſetzter Stimme.„Der junge Oſſizier... was iſt aus dem Adju⸗ tanten geworden, gnädige Frau?“ Da ſtrahlte ihr Geſicht auf und mit aus dem Herzen quellenden Ton ſagte ſie:„Er war meinetwegen in Ungnade gefallen und in eine entfernte kleine Garniſon verſetzt worden. Ich glaubte ihm keinen größeren Dankes beweis geben zu können, als indem ich mich vor ihm verbarg, um ſeine Laufbahn nicht ganz und gar zu ruinieren. Aber er hat mich endlich doch geſunden, und Gott hat es ſo gnädig gefügt, daß ich ihm noch auf eine beſſere Weiſe danken konnte— durch meine Liebe. Sie hat ihn nie vergoſſen laſſen, daß er mir ſeinen Be⸗ ruf opfern mußte. Ich habe ihn glücklich ma⸗ chen können, das iſt mein Troſt!— Ob die „Komödiantin mit der dunklen Vergangenheit“ ſeiner auch würdig war, kann ich ni 0 ſcheiden, das aber weiß ich, daß ſie de eigen Willen hatte, ſich ſeiner würdig zu ma neben der Mutter in 4 wensberg mit einem Ausdruck von Jubel in ſeiner Stimme. Es zuckte bitter in ihrem Geſicht und ſie hoh abwehrend die Hand. „Sie vergeſſen, Herr von Drewens berg, daß ich„wo ich mich zeigte, von Herren um⸗ geben war“!— daß ich..“ Sie hielt erſchrocken inne, denn er ſtand vor ihr und hatte, ehe ſie es verhindern konnte, ihre Hand gefaßt und an ſeine Lippen ge⸗ zogen. „Was wir Ihnen angetan haben, erkenne ich erſt jetzt, und ich ſchäme mich in die Seele hinein vor Ihnen! Aber warum hat Heinz nicht ein offenes, ehrliches Wort geſagt?— Warum haben Sie nicht dahin auf ihn einge⸗ wirkt?“ f 4 i „Das fragen Sie im Ernſte?“ „Ja, Sie ſind ſtolz, aber gerecht. Die muß⸗ ten ſich ſagen, daß ein paar alte Leute, die im Leben des Solmes eine Fortſetzung des eige⸗ men erblickten, es allein für recht und natür⸗ lich halten, wenn er zu denſelben Göttern be⸗ tet wie ſie, und daß ſie ſich erſt allmählich da⸗ ran gewöhnen müſſen, ihn andere Bahnen wandeln zu ſehen. Heinz hat viel weniger ge⸗ ung zur Heirat mit einer„ mehr alle Arbeiter Juli findet hier die Firmung ſtatt durch S. f. mung hierher kommen die Firmlinge der lionen Mark erbeutete. Der Verhaftete iſt ein. Pfarreien Neunkirchen, Aglaſterhauſen, Bar⸗ Kehl.(Spielende Kindeny ebene, Heidelberg, I0. Full 1988. * Der kath. Arbeiterverein hielt am Sonntag beten als gefordert: Als ihm die Einwillig⸗ nicht be e d 8 führt zu Kapitalvereinigungen mehr lei Das fühn Wollte man den Kapitalismus und damit den Ma, W ſchinenbetrieb ablehnen und wieder zum Handbe trieb zurückkehren, dann könnte man gar nich ter beſchäftigen, weil man die Rie ſeuprobleme gar nicht mehr aufgreifen könnte. f 3776 Geldbedarf der modernen Entwicklung it den privaten und ſtädtiſchen Betrieben iſt vor den Krieg vom ganzen Volt aufgebracht worden Die Banken vermittelten vor allem die Geldbe⸗ ele auch die Sparkaſſen und die Hypo, thekenbanken. Beſonders im Baumeſen gelangt Deutſchland zadurch zur höchſten Blüte. Nirgend: auf der Welt wohnte und wohnt man heute noc ſo gut, wie in Deutſchland. Auch der, Staa brauchte für ſeine techniſchen Anlagen(Eiſenbahn 1 welcher 1 5 0 die ebenfalls der deut ſche rer geliehen hat.„ U 1 Milliarden Goldmark feſtverzinslich Anleihen ſind nun heute durch den verlorenen Krieg und die Nachkriegsentwicklung faſt völlig verloren gegangen Der Staat gibt für das von ihm entliehene Geld nicht den gleichen Wert 1 0 a ſondern ſage und ſchreſbe nur noch den 11 de Teil! Es beſteht gar keine Ausſicht das wieder gutzumachen und die Wertpapiere und Sparguthaben wieder zum früheren Wert zurück⸗ zuwenden. In dieſer grauenhaften Lage iſt der⸗ fenige, der arbeiten kann, noch nicht einmal ſo ſchlimm daran, wie dieſenigen, die nichts me arbeiten können. Freilich auch der Arbeiter hat all ſeine Sparguthaben verloren. Heute iſt das Anlegen auf Sparkaſſen das denkbar ungünſtigſte, auch der Arbeiter muß dazu übergehen, Aktien zu erwerben, und wenn ein einzelner das bei dein heutigen Stand der gesteigerten Werte nicht mehr tun kann, daun müſſen mehrere ſich zuſammen⸗ ale en und gemeinſam ſich eine Aktie erwerben Auch in der Generalberſammtung muß man durch einen Vertreter ſich Geltung verſchaffen. Gu Ding will Weile haben. Der Aheiter muß nicht nur durch ſeine Arbeitskraft, ſondern auch durck 155 Geld ſich Einfluß auf die Betriebe, auch auf die größten verſchaffen. Hätten die Arbeiter vor 4 Jahren mit dem inzwiſchen auf den Sparkaſſen kaput gegangenen Geld ſich Aktien gekauft, dann hätte die Arbeiterſchaft einen ganz anderen Einfluß auf das geſamte Wirtſchaftsleben als heute Herr Gewerkſchaftsſekretär Schle. ſinger⸗Mannheim berichtete ſodann über die Beſtrebungen zu wertbeſtändigen Löhnen zu gelangen. Leider iſt es noch zu keiner Einigung gekommen, weil man noch nicht eine ent⸗ ſiprehende Teuerungsziffer gefunden. Die Wirt. ſchaftskaſſen ſind auszubauen und alle unnötigen Unkoſten zu umgehen. Das muß das Beſtreben der Arbeiter ſein, jetzt namentlich, ſolange man noch nicht zu wertbeſtändigen Löhnen gelangt iſt. Wir müſſen die Kaufkraft unſerer Arbeit und unſeres Geldes ſtützen.— Nach einer außerordent⸗ lich lebhaften Ausſprache fand die Verſammlung gegen 1175 Uhr ihr Ende. 9 1 * 15 — Die Tyrannei. Die eiurelſe ins beſezte Gebiet unmöglich „Berlin, 9. Juli. Auf den Randbahn⸗ höfen des beſetzten und des Einbruchsge⸗ biets trifft noch täglich eine größere Anzahl Reiſender ein, die nach dem beſetz⸗ ten. Ge wollen. In einer Bekgannt⸗ en weiſt Jie Na enbahndirektion Eſſen, zur Zeit in Hafi, darauf hin, daß eine Einreiſe in das beſetzte Gebiet un mög' lich, der Verſuch, die Sperre zu umgehen mit Lebensgefahr verknüpft und ferner das Randgebiet von Zurückgebliebenen über⸗ füllt iſt. Eiſenbahn, Gemeinden und Rotes kreuz raten daher dringend von einer Ein⸗ ceiſe in das Randgebiet a b. Unterkunfts⸗ möglichkeit iſt in dieſem Gebiet überhaupt nicht mehr vorhanden, Verpflegung und Un⸗ terſtützung können nicht gewährt werden. Deutſche Vorſtellungen in London und Rom. Berlin, 9. Juli. Halbamtlich wird mitge⸗ i teilt: Die deutſchen Botſchafter in London und Rom haben Weiſung erhalten, dort we— gen der unerträglichen Schwierigkeiten und ernſten Gefahren Vorſtellungen zu erheben, die ſich aus der von den Franzosen und Bel⸗ giern verhängten Grenzſperre zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet ergeben. Ferner hat die Reichsregierung die Botſchaf, ter in London und Rom angewieſen, mit allem Nachdruck die Todesurteile zun Sprache zu bringen, die am 29. Juni von franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz geg“ ſieben Deutſche ergangen ſind. Die Ausweiſung der Eiſenbahner⸗Jamilien. Dortmund, 9. Juli. Bei den Verhand⸗ lungen zwiſchen der Stadtverwaltung Dort⸗ mund und dem franzöſiſchen Militärkom⸗ mando wurde von dieſem erklärt, daß die Fa, milien ausgewieſener Eiſenbahner 4 Tage nach erfolgter Ausweiſung des Familienober⸗ hauptes dieſem zu folgen hätten. Das In, ventar habe ohne weitere Anweiſung in der Wohnung zu verblet ben und werde folgenden franzöſiſchen 1 von den nach. iſenhahnbeamten litenmäßig übernommen An die Stelle eines jeden ausgewieſener ſchen Eiſenbahnbeamten trete ein franzö iſcher Eiſenbahner im gleichen Range. Das e ſei Engliſcher Kabinettsrat. London, 9. Juli. Das engliſche Kabinett hat ſich heute unter dem Vorſitz Baldwins verſammelt, um den Bericht Lord Curzons über ſeine jüngſten Unterredungen mit dem franzöſiſchen, belgiſchen und italieniſchen Bot⸗ ſchafter zu prüfen. f Das Unterhaus hielt heute nachmittag eine Sitzung ab. Es ſind eine Reihe von Fra⸗ gen über die Reparationen und die Ruhr an⸗ ekündigt. Es iſt wenig wahrſcheinlich, daß ente ſchon eine Regierun a rung erfolgen wird. Die nächſten Schritte der Londoner Regierung London, 9. Juli. Die„Weſtminſter Ga⸗ zette“ bezeichnet dieſe Woche als eine kri⸗ tiſche Zeit für die Entente. Wenn ein letzter Verſuch zu einer Einigung erfolglos bleibe, werde Baldwin vermutlich mitteilen, welche Wege die britiſche Regierung ſchlagen gedenke. Zunächſt werde die britiſche Frageliſte veröffentlicht werden, dann werde die Regierung vorſchlagen, an Deutſchland eine Antwort zu ſenden, in der der Vorſchlag be⸗ treffend die Ernennung einer internationalen Sachverſtändigenkommiſſion werde. Die Regierung ſei bereit, ſowohl für die Ernennung einer Pommiſſion als auch die Einberufung einer Konferenz einzutreten, auf der die Frage der interalliierten Schulden und des Wiederaufbaues Europas erörtert werden eine Entente mit Deutſchland, von der in eini⸗ gen Kreiſen die Rede geweſen ſei, ſei nicht zu denken. Ebenſowenig wünſche die Regierung Frankreich zu iſolieren, denn ſie hoffe, daß ſie nach weiterer Erwägung doch noch die Möglichkeit einer Zuſammenarbeit gserklä⸗ angenommen England am Scheidewege. London, 9. Juli.(Frankf. Ztg.) Die engliſche Negierung ſcheint die Hoffnung auf eine kürz⸗ lich von Pariſer Seite ausgeſprochene ſchrift⸗ liche Antwort endgültig haben. England ſteht ſomit ohne Ausſicht auf eine Aenderung der Pariſer Geſinnung der pro⸗ vokativen Phraſe daß keine Macht der Welt Fr herigen Wege abdrängen könne. ſenheit der engliſchen aufgegeben zu Poincaré ankreich vom bis⸗ Die Entſchloſ⸗ Regierung, hierauf in die Oeffentlichkeit und einen 1 8d Urteil der Melt. zu antworten, würde bereſts durch die Reden der mitglieder Chamberlain und Anery angedeutet, indem dieſe ſagten, daß nunmehr die Zeit für eine entſchiedenere Politif gekommen ſei. Obwohl kein Zweifel über die Tragweite des gliſchen Schrifles beſteht, der Europa an bringt, iſt es ratſam, mit ernheit darüber zu beurteilen und ßes das Hauptziel Engla tanderen Mitteln dasſelbe treben, nämlich die Anbahnung einer Löſung, die letzten Endes auch annehmbar iſt. n „Vor dem Bruch!“ Guſtav Hervé bringt Vor dem Bruch!“ folgende Vor⸗ und Belgien der Kabinetts⸗ den Scheideweg größter Nücht zu bedenken, da für Frankreich Paris, 9. Juli. der Ueberſchrift:„ 0 Könnten nicht Frankreich bereit erklären, bei Einſtellung des pa des ſofort zu einer auf Kontroll⸗ unſichtbaren Beſetzung t Deutſchland ein Könnte nicht ſiven Widerſtan maßnahmen beſchränkten, un zurückkehren? Könnten ſie nich längeres Moratorium zugeſtehen gen Teil ihrer u ſie aufgeben zu können von Belgien, Italien un de und ihre Kräfte überſtei⸗ ende Opfer zu verlangen? Könnte nicht G außerdem verſprechen, toriums und wenn D Deutſchlands auf denjeni Forderungen verzichten laubt, ohne deshalb ſrankeich entſprechen eutſchland die vorgeſehenen ungen nicht aufgenommen hat, zuſamm kreich und den anderen Alliierten die g Eiſenbahnen in den Rhein⸗ hmen, um ſie gemeinſam zu Regierung ſchließ⸗ en, Bergwerke und landen ju beſchlagna i betreiben? Könnte die engliſche un mien bahn und Bohl. Ftünlteich unter englſchem Deud.—„Eutopa um Scheideweg“. chen Militariſten ſich beruhige und ſie verhindere ie äußerſte Tollheit zu begehen. Wenn England den Franzoſen nicht einen ehrenvollen Vergleich bietet, könnnten dann nicht die Franzoſen die Ini⸗ tiative ergreifen und ein Angebot machen? Ne valilanliche Alllon. Paris, 9. Juli. Die Chicago Tribune mel det aus Berlin: Sobald der Vatikan eine endgültige Denkſchrift aus Deutſchland erhalte, werde, wie der Be⸗ richterſtatter von beſtunterrichteter katholiſcher Seite erfährt, der Papſt Frankreich und Belgien ſein Programm unterbrei⸗ ten. Die Kurie habe über zwei Fragen ſchriftliche Antwort von Deutſch⸗ land verlangt: wegen der Sabotage und der Reparationen. Dieſe zwei Fragen ſeien noch nicht beantwortet. Dagegen werde die Sabotagefrage als bereits geregelt betrach⸗ tet. Man nehme auch an, daß binnen kurzem ein klares, einfaches Reparationsprogramm zuſtande kommen werde, das als Grundlage für die weiteren Bemühungen des Vatikans dienen ſoll. Der Papſt habe geſtern den Nun⸗ tius Pacelli angewieſen, in Berlin zu bleiben, was ſich aus der Hoffnung erklärt, daß die Denkſchrift in der Reparationsfrage von Deutſchland zu erlangen ſein werde. Eine Verſtändigung ſei jedoch noch nicht erfolgt. Von einer neutralen Botſchaft in Ber⸗ lin will der Verichterſtatter erfahren haben, daß der Beſuch des päpſtlichen Nuntius und die Drahtung Pius XI. an ihn nicht die letzten Schritte ſeien, die der Vatikan unternehmen werde, um den Frieden im Ruhrgebiet herbeizuführen. Auf dieſe Weiſe werde erwartet, daß die für den 18. Juli zum 600. Jahrestage der Kanoniſierung des hei⸗ ligen Thomas zu erwartenden Enzyklika noch einmal ſowohl Deutſchland wie Frankreich ermahnen werde, ſich um der europäiſchen Ziviliſation willen über die Ruhrfrage zu verſtändigen. Ein Kommentar zu dem Schritt des Nuntius. München, 9. Juli. Ueber das Tele⸗ gramm des Papſtes an den Münchener Nuntius teilt„eine dem Vatikan naheſtehende Persönlichkeit, um irrtümliche und tendenziös verdrehte Auslegungen des Telegramms des Kardinalſtaatsſekretärs an Monſignore Pa⸗ celli zu verhindern“, dem„Bayriſchen Ku⸗ vier“ folgendes mit:, meien 5 1. Der Papſtbrie an Kardinal.-Ga⸗ ſparri wird von dem Telegramm abfoln nicht berührt und bleibt in ſeinem ganzen Umfang beſtehen.(Schon als Defument von viel. Teitträgenderer Bedeutung als Brief des Poſtiſſex ſelbſt im Gegenſatz zu einem ein, achen„miniſteriellen“ Schriftſtück. 0 2. das Telegramm an Monſignore Pacelli enthält nur und ausſchließlich eine Kritik an den blutigen Sabotageakten, durch die Menſchenleben gefährdet werden und verloren gehen; r E e eee, 3. das Telegramm hat ſeinen Urſprung darin, daß man an entſprechender Seite ſo weit in der Verblendung gegangen iſt, den Papſt wegen ſeines Briefes für das Atten⸗ tat auf der Prefelſd⸗Duisburger Linie verant⸗ wortlich zu machen. 0 Baſel, 9. Juli. Die„Baſler Nachrichten“ melden aus Paris: Havas verbreitete am Sonntag früh ein römiſches Telgramm, wo⸗ nach der Papſt über die deutſche Antwort ſehr zufrieden ſef, während die franzöſiſche von ihm bedauert würde. Der Papſt beabſichtige, nach Paris eine Rückfrage zu richten, um ſeine Aktion in das Fahrwaſſer konkreter Vor⸗ ſchläge zu bringn. Havas ſchließt dieſe Mit⸗ teilung mit dem redaktionellen Zuſatz:„Der Papſt kann ſeine Aktion von Erfolg gekrönt ſehen, wenn er für Frankreich vollſtändige Bezahlung, Genugtuung und Sicherheiten ge⸗ gen neue deutſche Kriege r bereitungen im lich nicht ſpontan den militäriſchn 6 unterzeichnen, ſodaß der Revanchedurſt d Ruhrgbiet erreicht.“(11!) Gerichtssaal. (Ein überaus tra u⸗ ) Heidelberg. 25 5 Familien⸗ riges Bildzerrütteter verhältniſſe) Schwurgerichtsſitzung. ſaß der 20jährige von Eppelheim, der er, den verheirateten Maurerpolier ö 5 ppelheim erſchoſſen hatte. Die der Erſchoſſene ein war, der we⸗ riedensbruchs in Konflikt ge⸗ und ſeine Kinder handelte, Riegler ſeine Familie Auf der Anklagebank Adam Goth Schuhmacher ſeinen 44jährigen Schwa⸗ Riegler aus Verhandlung zeigte, daß gewalttätiger und roher Menſch gen Körperverletzung und Ha mit den Strafgeſetzen öſte riet und der ſeine Ehefr i meinſten Weiſe üchte ſeinen Verdienſt, ud wenn er nach Hauſe kam, ſchlu nd Kinder und zertrümmerte die 8 es einmal gar zu gseinrichtung. eine Frau ſchließlich zum Revolver griff und Riegler niederſchoß. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfragen, worauf der Angeklagte frei⸗ geſprochen wurde. 4. Karlsruhe.(Wegen eines fre⸗ chen Raubüberfalles) ſtanden die drei Brüder, der 23jährige Dreher Erich! Wnuck, der 22jährige Zeichner Emil und der 28jährige Reiſende Ewald Wnuck heute vor dem Schwurgericht. Sie hatten am 4. Okto⸗ ber 1922 einer etwas abſeits ſtehenden Villa in Ettlingen, die von fünf, zumeiſt älteren Damen bewohnt war, einen„Beſuch“ abge⸗ ſtattet, indem ſie dort als arme Studenten erſchienen und um Geld baten. Während einer der Räuber die Bewohnerinnen in Schach hielt, nahmen die anderen beiden Schmuck- und Wertgegenſtände, die heute inen Wert von vielen Millionen darſtellen, an ſich. Zuvor hatten ſie die Telephonleitung durchſchnitten, um jegliche Verſtändigung der leberfallenen mit der Außenwelt zu vereiteln. ö 1 55 krich Wnuck, der u. a. wegen draubs ſchon ner Jahre Zuchthaus erhalten hatte und aus zem Gefängnis ausgebrochen war, wurde zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sein Bru⸗ der Emil erhielt 6 Jahre Zuchthaus und Ewald Wnuck 4 Jahre Gefängnis. Handel und Verkehr. Frankfurter Getreidebörſe vom 9. Juli. Auf dem heutigen Fruchtmarkt bewirkte die fort⸗ ſchreitende Markentwertung Geſchäftsunluſt. Die Preiſe zogen in gewaltigem Ausmaß an und die Nachfrage nach Mehl und Futtermitteln war be⸗ deutend, aber Angebote logen nicht vor. Die Mühlen waren auf dem Markt überhaupt nicht erſchienen; ſie ſind nicht in der Lage, Waren ab⸗ geben zu können, weil ſie Deviſen nicht zu erhalten vermögen.- Mannheimer Schlachtpiehmarkt. Für den Mannheimer Schlachtviehmarkt aw Möntag waren aufgetrieben: 86 Ochſen, 82 3 len, 104 Kühe und Rinder, 221 Kälber, 18 Sch 735 Schweine. Bezahlt wurde pro Pfund Leben gewicht für: Ochſen 1. Kl. 16—18 500, 2. Klaſſ. 15—16 000, 3. Klaſſe 14—15 000, 4. Kl. 1214000 Bullen: 1. Klaſſe 15—17 000, 2. Klaſſe 14—15 000 8. Klaſſe 13—14 000, Kühe und Rinder: 1. Klaſſi 1719 000, 2. Kl. 16—17 000, 3. Klaſſe 14—15000 4. Klaſſe 11—13 000, 5. Kl. 10—11 000 M.; Kälben 5 2824 000, e) 22—23 000, d) 20—22 000, e 18—20 000 M.; Schafe: a) 11—12 000; b) 10 dis 11000; c) 9—10 000, Schweine: a) und ob 23—24 000, e) und d) 22—23 000, e) 21—23 M.; Sauen 21—22000 M. Tendenz: in allen Vieh⸗ zattungen lebhaft, ausverkauft. Neue Erhöhung der Kohlenpreiſe. Berlin, 9. Juli. In einer gemeinſchaftlichen Sitzung der Mitgliederverſammlung des Reichs⸗ ohlenrats wurden mit Wirkung ab 9. Juli dit kohlenpreiſe für die beſetzten Bergbaureviere um 8,12 Prozent und für alle übrigen Bergbaurevier. im 58,12 Prozent erhöht, nachdem vom 9. Juli al ſie Bergarbeiterlöhne die gleiche Erhöhung erfah en. Außerdem wurde beſchloſſen, für den Bar on Bergarbeiterwohnungen den Betrag auf allen ſtevieren um 50 Prozent zu erhöhen. Aus dieſen Zeſchluſſe ergibt ſich für Ruhrfettförderkohle ein berkaufspreis von 835 000 Mark für die Tonne Kalipreiserhöhung. 8 ö Berlin, 10. Juli. Die Sechſerkommiſſion des Reichskalirats beſchloß in ihrer heutigen Sitzung einſtimmig, alſo auch mit Zuſtimmung der Ver⸗ ter der Landwirtſchaft, eine Preiserhöhung von „% Pozent mit Wirkung ab 11. d. Mts. Die Preis⸗ erhöhung iſt eine notwendige Folge der mit Wir⸗ kung vom 9. d. Mts. ab erfolgten Erhöhung der Löhne und Kohlenpreiſe. l Vermiſchtes. 22 Todesopfer der Zugſpitze. Die Alpenvereinsſektion München verbrei⸗ let ſoeben eine Warnung, worin es heißt: 22 Todesopfer hat ſeit Kriegsende der Leichtſinn gefordert, mit dem die Zugſpitze beſtiegen wird. Viele, viele konnten nur durch die Hilfe und Aufopferung der Führer, des Wetterbeobach⸗ ters auf der Zugſpitze, des Hüttenperſonals oder geübter Bergſteiger dem Tod entfriſſen werden. Zum großen Teil ohne jede Berg⸗ erfahrung, öhne Ausrüſtung, ohne Pickel, Stock, genagelte Schuhe, vielmehr in leichte⸗ ſter Kleidung, bei jedem Wetter, wollen die Menſchen prozeſſionsartig zur Zugſpitze, Unt guf dem hächſten Gipfel des deutſchen Reiches gewefen zu ſein. Viele wählen Überdies ni den leichteſten Anſtleg, ſondern die feiere den Wege. Es ſei daher dringend davor ge⸗ warnt, ohne Vetgerſahrüng. And 1 Aus⸗ kütung führerles. dig. Beſteigung der Zug⸗ ſpiße zu ünferfehmen ünd e das eigene Leben, ſondern auch das der opfer⸗ bereiten Helfer leichtſinnig aufs Spiel zu ſetze.. 1 () Wertheim.(Duell mit ſchreck⸗ lichen Folgen.) In Volkach fochten ein Müllerknecht und ein Schloſſergeſelle um eine Müllerstochter einen Piſtolenkampf aus, Hier⸗ bei erhielt der Schloſſer 5 tödliche Schüſſe und wurde von ſeinem Gegner dann vollends tot⸗ geſchlagen. Vor dem Eintreffen der Gendar⸗ merie hat ſich der Müllersknecht ſelbſt er⸗ ſchoſſen. 181 Karlsruhe, 9. Juli. Die paſſtve Reſiſtenz der ſtädtiſchen Arbeiter iſt wieder eingeſtellt worden, nachdem das Bürgermeiſteramt die Ausbezahlung eines Vorſchuſſes von 100 000 Fark bewilligt hatte.— Beim Baden in einem Baggerloch bei Daxlanden iſt ein 10jähriger Knabe ertrunken. N Humoriſtiſches. Ein hochfahrendes Weſen. Kätchen(lieſt vor): Die Gräfin hatte ein hochfahrendes We, ſen.“ Mutter:„Weißt du auch, was das iſt?“ ſtätchen:„Ein hochfahrendes Weſen iſt der Lift⸗ ſoy im Warenhaus.“ 155. Variante. Ein Kleinrentner ſpricht an einer Wohnungstür vor:„Entſchuldigen Sie, bitte, hütte zer Herr Doktor vielleicht eine Hoſe übrig?“— Nein, mein lieber Mann, ich bin ſelber nicht auf doſen gebettet.“ 0 Am 16. Juli beginnen neue Handelskurse ö Privat-Handelsschule be gb. Manheim P g. 1 im Hause der Commerz: und Privatbank.