14.60% a 43 5 670 5 167 f g f 4 i 7. 094 ö RAU 1 a ERM ain i ö n A 7 0 9. 5 e 170 e e e ee a f 5 5 4% er 1305 nr ns 0 f 1 7 9 5 165 9 I 515 4 702 6 11 6 5„* a0 720 18 397 9 5 1 1 5„ 24 5 74. 1 2 i* 10 ſtelen müſſen jedoch kurz nach Faſeleber werden am eee 2 vormittags 9 Uhr an 1 15 M 2 8 öſfent lich auf dem Rathauſe 1 1 1 0 des Fernſprechge 0 an. Nach mabun ig des falt b i mt Bade und Nennung der gewülnſchten 10 ba, g e Hauptſt Anſchlußnummer wartet man— ohne die Kur⸗ Ware mit der Kurbel geben, 5 05 auch dieſe bel zu drehen,— bls der verlangte Tellnehmer rennt. e) Das Eintreten der Beam⸗ ſich meldet. Der Anrüf der gewünſchten Sprech⸗ tin in elne beſtehende Verbindung wird dadurch ſtellen durch die Teienehmer über das Vermſtte⸗ veranlaßt, daß der bewegliche Haken am Wand- lungsamt hinweg iſt verboten, weil die hierbei gehäuſe oder die Gabel am Tlſchgehäuſe dreimal entſtehenden Weckſtröme Körperverletzungen der langſam niedergedrückt und gehoben wird. Beamten der Vermittelungsſtelle u Beſchädigun⸗ f gen der eingeſchalteten empfindlichen Apparate Amtlicher Teil. Betr.: Verſteit erung von 2 Faſelebern. verurſachen können. b) der Geſprächs⸗ Zwel zur Zucht untaugliche gutgemäßtete e e Fernſpr eme 0 vag 1 255 un und mit ſelbſttätigen Geſprächs⸗Schlußzeichen ver⸗ ſehen worden. Vom 14. Juli ab iſt daher für die Benutzung der hier angeſchloſſenen Sprech⸗ ſtellen die im Fernſprechbuch(Ausgabe 1922) Seite 9 unter Ill abgedruckte Anweiſung maß⸗ gebend. Dle wichtigſten Aederungen ſind: a) der Anrufdesgewünſchten Teilnehmers wird künftig vom Amt ausgeführt. Wer eine Verbindung haben will, ruft alſo das Amt durch einmaliges langſames Herumdrehen der Kurbel Betr.; i Verſtelgerüng der Lauſche im Landgraben. Die Lauſche im Landgraben wird am Frei⸗ tag, den 13 Jult 1923, vormittags 9 Uhr auf dem Rathauſe dahier an die Meiſtbietenden öffentlich verſtelgert(2 Loſe). i Viernhelm, den 11. Juli 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lambert h. Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung ü Geſchäfts⸗Anzeigen Etrſte und älteſte Zeitung am Platze Verelns⸗Anzelgen Je ah 55 Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeil Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Viernheimer Nachrichten Der„Viernheuner Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 8000 Mk.— Dur die Poſt bezogen monatlich 12000.— Mk. ſchluß wird lediglich durch Anhängen des Fern⸗ hörers angezeigt. Das dreimalige Kurbeldrehen — 1000.— Mk.— Bei öfteren Wiederholunget Rabatt.— Beilagen: pro 100 3000. Mf Geſchäftsſtelle: eee eee eee Kathol. Volksverein. Arran Arran Aran 2271 IIe 9 EEA TATA Art Laier Al Atrtrertrtete LaTATZTA TATA l nem Obſtgarten, kſt umſtändehalber ſo⸗ Sonntag, 15. Jult, nachm. 3½ Uhr, im kaufen. „Freiſchütz“ fun- erSammang. Ref.: Frl. Rigel, Mannhelm. 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London, 12. Juli. Baldwin teilte in der heutigen Unterhausſitzung mit, Groß⸗ britannien informierte die Alliier⸗ ten dahin, daß es bereit ſei, die Verant⸗ wortung für die Vorbereitung des Ent⸗ wurfes einer Antwort auf die deutſche Antwort zu übernehmen. Die Antwort ſolle den Alliierten zur Kommentierung unterbrei⸗ tet werden. Baldwin ſprach die Hoffnung aus, daß man hinſichtlich der Faſſung der Ant⸗ wort zur Einigung gelange. Die in der deutſchen Note enthalte⸗ nen Vorſchläge, ob ſie nun angemeſſen ſeien oder nicht, dürften nicht ignoriert werden. Baldwin wies nachdrücklich auf die wirtſchaftlichen und anderen Ge⸗ fahren der jetzigen Lage hin und erklärte die Ruhrbeſetzung von unbeſtimmter Dauer für eine recht bedauerliche Er⸗ ſcheinung, wofür ſobald wie möglich ein ehrenhafter Abſchluß gefunden wer⸗ den müſſe. ö In Erwartung der wichtigen Erklärung Baldwins war das Haus und die Zu⸗ ſchauertribünen dicht beſetzt. In der Di⸗ plomatenloge waren zahlreiche Bot⸗ ſchafter und Geſandte darunter der deutſche Botſchafter Dr. Sthamer und der fran⸗ zöſiſche Botſchafter Graf St. Aulaire anweſend. Der Premierminiſter verlas eine Er⸗ klärung in Erwiderung einer Anfrage des Führers der Oppoſition Ramſay Mac⸗ donalds. Seine Ausführungen wurden häuſig durch lebhafte Aeußerungen der Zu⸗ ſtimmung und Hört! hört! beſonders von ſeiten der Oppoſitionsparteien unterſtrichen. Seine Stichworte, daß die britiſchen Vor⸗ ſchläge kein anderes Ziel verfolgten. die Befreiung Europas und die Wie⸗ derherſtellung der erſchöpften Welt ernteten ſtürmiſchen Beifall. Der Wortlaut der Erklärung. Die Folgen der Ruhrbeſetzung. Einleitend erklärte Baldwin, er müſſ. darauf hinweiſen, wenn man geneigt ſeir ſollte, aus den Meinungsverſchie⸗ denheiten der Entente Vorteil zr ziehen, das die einzige Meinungsverſchie⸗ denheit in der Wahrung der wirkſa m; ſten Methode beſteht, um die Ziele zu er reichen, über die vollſtes Ein verſtänd⸗ nis herrſche und die für al he Alliierten wich— tig ſeiz die Zahlung von Reparatio⸗ nen und die Sicherung des Frie⸗ dens in ia, Um dieſe Ziele zu erreichen, haben die Al⸗ liierten fein Opfer geſcheut, die Verant⸗ wortlichkeit für die notwendigen Maß nahmen zu tragen, um England, Frank, reich, Belgien und Italien in gleichem Maße zu entſchädigen. Ein beſonderes Maß von . wird aber außerdem noch von England und Frankreich getragen infolge der gemeinſamen Erinne⸗ rungen und der großen, gemeinſam ge— brachten Opfer. In dem Gedanken, eine Regelung herbeizuführen, und damit kein wei⸗ terer unliebſamer Aufſchub erfolgt, wer⸗ den wir uns nocheinmal offen aus⸗ ſprechen in dem Bewußtſein, Genoſ⸗ ſen zu ſein, verbunden durch dasſelbe Schick, ſal und dieſelben Ziele. Wir ſind entſchloſſen,. i für den von ihm angerichteten Schaden parationen leiſten zu laſſen. Wir 905 ben in ie frage mie geſchwankt, und un b chw MWC Volk wi urin 11 J endgültige Pyſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. peda d Balb wins btlltuung: de Verurteilung ber ſrauzöſiſchen Aubenosztlk. 1 Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit zum Zah⸗ len zu zwingen. Verlangen wir aber von Deutſchland mehr, als dieſes zahlen kann, ſo werden wir unſere Ziele niemals erreichen. Europa kann ſich niemals erholen, ſolange die folgenden Fragen nicht gelöſt ſind: Zahlung der Reparationen, Aus⸗ gleich der interalliierten Schul⸗ dung und die Befriedigung Eu⸗ ropas. Mit dieſen Fragen muß die Welt ſich be⸗ ſchäftigen, ſtatt Frankreich und Bel⸗ gien um gerechte Anſprüche bringen zu wollen. Wir haben bereits ausgeführt, fährt Bald⸗ win fort, daß unſerer Meinung nach die Be— ſetzung des Ruhrgebiets nicht da⸗ zu führen werde, das Maximum an Repa⸗ rationen für die All lierten zu erzielen. Wir ſind feſt überzeugt, daß die Metho⸗ den, die nur zum Ruin Deut chlands führen können, für England, für ſeine Alliierten und für ganz Europa verhängni'svoll'ſein würden. Wir machten uns von Anfaug an klar, daß unſerer Anſicht nach die Beſetzung des Ruhrgebiets nicht geeignett iſt, einen Höchſtbetrag an für die Alliierten einzubringen.(Beifall.) Im Januar machten wir in Paris ein „Angebot, das wir als eine ſehr groß— mütige Regelung betrachteten, um etwas zu verhindern, was wir für eine Wirt⸗ ſchaftskataſtrophe hielten. Angebot wurde von unſeren Alliierten ver worfen. Seitdem ſtanden wir beiſeite beſeelt von dem Geiſte aufrichtiger Loy a hi— tät für die Allianz, ſchon Fr tieden war und iſt. Viele damals vorausgeſehene treten heute in Erſcheinung. Die Alliier⸗ ten erhalten weniger an als vor der Beſetzung(hört, hört! Oppoſition) und was ſie erhalten, wird ein— getrieben um den Preis zunehmen— der Zerrüttung des deutſchen Wirt⸗ e mit der Ausſicht auf vollſtändigen Zuſamme 1 0 Syſtems in der Zukunft,(Hört, hört!) Die Einwohner der betroffenen Ge⸗ biete ſind in vielen Fällen ſchweren Lei—⸗ den unterworfen, und es beſteht die ernſte Beſorgnis einer Lebensmittelknapp⸗ heit. In dem Maße, wie die produk⸗ tiven Kräfte Deutſchlands erſchöpft wer⸗ den, ſchwindet die Wiederherſtellung ſei— nes Kredits und die Zahlung feiner Schulden in ungewiſſe Zukunft. Den Preis für Aen. Stand der Dinge be— zahlt ein europäiſches Land mit dem Sinken ſeiner We chſelkur ſe, ein anderes mi der Abnahme ſeines Handels, ein drittes mit zunehmender Arbeitsloſigkeit. Es iſt keine Uebertreibung, wenn man ſagt daß die Wiederherſtellung der Wel in Gefahr iſt und daß der Friede, wo⸗ für ſo große Opfer gebracht wurden, auf den Spiele ſteht. Baldwin ſchloß: Wir hoffen auf die Mit arbeit Frankreichs und Belgiens nich weniger als auf die Mitarbeit Ftaliens Tatſüchlich haben wir allen Grund, anzunehmen, daß ſich die Anſichten der ita⸗ lieniſchen Regierung im weſentlichen mit unſeren decke n. 0 Ne dull Baldwins ee Maedonalds Anfragen. Im Anſchluß an 151 Baldwins ſprach e M bo ld die Hoffnung aus, ß di 90 16 Mini 80 ſitepten ae gekrönt! b 1 Reparationen Dieſes die unſeres Erachtens die Hauptſicherheit für den europäi⸗ Folgen Reparationen bei den einer „ dieſes eben' allein(Frankreich tats ja auch!). klärt worden war, Die Frage der Antwort auf die deutſche Note werde o fort in Augriff genommen wer⸗ den. Er hoffe, daß ſie zu einer Erörterung im 1 ſe bei der Leſung der Conſolidated⸗Fonds⸗ bill führen werde. Auf eine zweite Frage Macdonalds fügte Baldwin hinzu, er werde dem Unterhaus mor⸗ gen mitteilen, ob die Antwort für Deutſchland auch den Vereinigten Staaten unter⸗ breitet werden ſolle. In der Debatte ergriff Lord Grey das Wort. Er billigte in großen Linien die Regierungs⸗ erklärung und hob hervor, daß ſie zwaz in 7 ſchaftlichen Ausdrücken für die All ten abgefaßt aber ihr Grundton ſei doch en ſehr ernſter. Das kürzliche Angebot Deutſchlands bedeute einen großen Fortſchritt im Geiſte und im Buch⸗ ſtaben und ſei tatſächlich eine Art von zieller Kapitulation. Herr Poincaré, ſo fuhr Lord Grey fort, habe erklärt, dieſe Note ſei nicht einmal der Mühe wert, zur Diskuſſion geſtellt zu werden. Wenn man jedoch ſage, dieſe Note ſei nicht der Mühe wert, beſprochen zu werden, anderſeits aber Deutſchland befehle, den paſſiven Wi⸗ derſt and vor Diskuſſion der Note aufzu⸗ geben, ſo bringe man Deutſchland eine unmögliche Lage. Lord Curzon ſchloß die Debatte, indem er verlangte, daß die Verhandlungen nicht durch eine Diskuſſion in dieſem Augenblick er⸗ ſchwert würden. ) Die Spannung, die ob der zu erwartenden engliſchen Regierungserklärung die Stunde be⸗ herrſchte, iſt einigermaßen gewichen. Baldwin ſprach; eigentlich— nach den zunächſt vorliegenden Berichten— mutvoller als wir zu hof⸗ fen gewagt! Gewiß in jeglicher Hinſicht ein bedeutſames Ereignis, wahrſcheinlich der durch franzöſiſche Regieſchieberkünſte immer wieder ver⸗ zögerten Endauseinanderſetzung über die Repara⸗ tionen neue Impulſe gebend. Für uns kommt als Hauptmoment in Frage, daß Baldwin glaubt, die deutſchen Vorſchläge dürften nicht übergangen werden. Die Verſicherung, daß es auch Englands Beſtreben ſei, Deutſchland bis zum vollſten Umfange ſeiner Fähigkeit zu Repa⸗ rationen zu zwingen, war natürlich- wie ſo man⸗ ches andere, eine Verbeugung vor Frankreich. Solches durfte natürlich nicht fehlen, wo andrer— ſeits dem lieben Bundesgenoſſen an der Seine ziemlich viel bittere Tröpflein in den Freuden⸗ becher ſeiner Ruhrbeſetzungsbegeiſterung geträufelt wurden. Was dieſe Beſetzungen anlangt, iſt der Ton der entſprechenden Redeſtellen erfreulich be— ſtimmt, insbeſondere, wo von der Gefahr die Rede iſt, in die die Ruhrbeſetzung bezw. Deutſchlands Ruin die Welt ſtürze. Typiſch eng⸗ liſch-geſchäftsmänniſch muten Baldwins Worte über die wirtſchaftlichen Gefahren an. Hier vor allem zeigt es ſich, um welche Pole die engliſche Politik kreiſt: Geſchäft, Geſchäft, Schließlich iſt die Verſicherung des italieni⸗ ſchen Einuverſtändniſſes und der belgiſchen Sympathie für dieſe Gedankengänge ein ge⸗ lindes Druckmittel, ſo eine Art Andeutung, wie groß und ſtark die alliierte Front gegen die fran⸗ zöſiſche Hartnäckigkeit iſt. Was da geſagt wurde finan⸗ gan die Adreſſe Poincarés, ſcheint eine allerletzte Einladung an Frankreich zu gemeinſamem Han⸗ deln. Ob dieſes indeſſen nachgeben wird, iſt ſehr zu bezweifeln. Dann handelt England vorläufig Die En⸗ tente geht darob doch kaum auseinander und am Schluß— wir bleiben bei unſerer geſtrigen Mei⸗ nung!— wird doch wieder etwas herausgekompro⸗ miſſelt!— Rhein und Ruhr. Limburg beſetzt. Limburg, 12. Juli. Heute morgen wurde Limburg, das ſeit 15. Maj nur für beſetzt er⸗ a militäriſch beſetzt. Die Stadt wurde von einem franzöſiſchen Kom⸗ mando als franzöſiſche Garniſon mit dem 19 Juli erklärt. zoſen das Gymnaſium eingerichtet, auf dem die franzöſiſche Fahne aufgezogen wurde. Als Kaſerne haben die Fraue Oberſtdu⸗ dienrat Louis iſt verhaftet worden. In den Fahrbetrieb haben die e bisher nicht ein⸗ e 5 f 5 5 auch Wirtſchaft!— die Franzoſen die nach Griesheim führend! Straße an der Brücke am Hauptbahnhof a b⸗ geſperrt, um zu verhindern, daß die in der Waldkolonie wohnenden Arbeiter Möbel ab⸗ transportieren. Bekanntlich wurde den dort woh⸗ nenden Eiſenbahnerfamilien eine Friſt bis Sams⸗ zag geſtellt, ſich der franzöſiſchen Eiſenbahnregie zur Verfügung zu ſtellen; andernfalls wird mit Ausweiſung gedroht. Auch der Dornheimer Weg wurde geſperrrt und die Körbe einer Anzahl bon Frauen, die vom Darmſtädter Markt au⸗ cückkehrten, wurden auf ihren Inhalt unterſucht. f Reichskanzler d. 3. Dr. Pirlh befindet ſich ſeit einiger Zeit in Italien. Nach Blättermeldungen ſtattete er vor einigen Tagen dem päpſtlichen Kardinalſtaatsſekretär in Rom einen Beſuch ab. Wir zweifeln nicht daran, daß er ſeinen Aufenthalt in der ewigen Stadt dazu benützen wird, auch mit anderen im Vor⸗ dergrunde des öffentlichen und vor allem des internationalen Lebens ſtehenden Perſönlich⸗ keiten in Fühlung und Gedankenaustauſch zu treten. Nicht nur, um die während ſeiner Kanzlerſchaft und insbeſondere während der Konferenz in Genua gemachten Bekanntſchaften mit führenden Perſönlichkeiten Italiens zu er⸗ neuern, ſondern um vor allem ſeiner deutſchen Heimat zu nützen. Dieſe italieniſche Reiſe des früheren Kanzlers war der Reichsregierung übrigens ſchon von Beginn an vollſtändig be⸗ kannt, denn Wirth unterließ es, wie wir be⸗ ſtimmt wiſſen, nicht, die Reichsleitung von ſei⸗ ner Reiſeabſicht rechteitig zu unterrichten. Es kann dem deutſchen Volke nur zum Vorteil ge⸗ reichen, wenn ein im internationalen Leben all⸗ ſeits ſo anerkannter Politiker wie Dr. Wirth es unternimmt, perſönlich das Ausland über die wirklichen Verhältniſſe und Stimmungen in Deutſchland aufzuklären. Das hat Dr. Wirth kürzlich auch in Holland getan, w er mit den maßgebenden Politikern des Landes mehrfach fe und das wird er ſicherlich auch Italien tun. Dafür bürgt ſeine ganze Per⸗ ſönlichteit die dieſe Auslandsreiſe nicht unter⸗ nimmt, um gewinnbringende Geſchäfte für deutſche Bank⸗ oder Induſtriekonzerne zu tati⸗ gen, ſondern einzig und allein, um den eigenen Geſichtskreis zu erweitern und dem deutſchen Volk zu dienen. An die jetzige Reiſe werden ſich übrigens, wie wir zu wiſſen glauben, ſolche nach anderen außerdeutſchen Ländern anſchlie⸗ ßen. Ob Dr. Wirth dabei einer an ihn ergan⸗ genen Einladung entſprechend, auch nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika gehen wird, hängt von der Entwicklung ab, die das Reparationsproblem in der nächſten Zeit nehmen wird. Eine Mahnung an die Wirtschaft. Sehr beachtenswerte Darlegungen finden wir in einem Artikel des preußiſchen Land⸗ tagsabgeordneten der Deutſchen Volks partei, Dr. Pinkerneil, in der Zeitſchrift„Der Arbeitgeber“ vom 1. Juli 1923. Nach einer Mahnung an die Männer der Wirtſchaft, das deutſche Volk über die Gegenwartsfragen des Beſitzes und der Unternehmung der politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung aufzuklären, ſchreibt er zum Schluß: „Wer auf den Markt tritt und zum Volk ſpricht, muß eine weiße Weſte haben. Nicht nur, daß er ein Ehrenmann iſt. Die Sache, die er vertritt, muß rein ſein. Wer für den Sieg ſeiner Gedanken nicht beten kann, dem führt Gott das Schwert nicht. Wir Männer, die wir uns einſetzen für die Pläne des deutſchen Wirtſchaftslebens, müſſen den Glauben an ſeine Redlichkeit und ſeinen Anſpruch haben. Das ſetzt voraus, daß wir ehrlich mit allen und allem, Schädlinge und Schädliches be⸗ kämpfen. Nicht verteidigen wollen, was ein Menſch mit geſundem Gewiſſen berurteilt; rügen, was falſch war und iſt, und gegen Auswüchſe und Verkehrtheiten härter vor⸗ zehen, als die Außenſtehenden. Mit der Ver⸗ leidigung des Grundfatzes der Pxivatwirt⸗ ſchaft und ihrer Führung muß ſich der Kampf gegen all die vielen Erſcheinungen und Exi⸗ tenzen berbinden, die dem ae Beſitz reid ſind. Es gilt zunächſt den„Kapitalis⸗ mus“ zu belämpfen, der heute breit wuchert, der nur die Sucht 1 17 0 kennt ind da 40. Jahrg. 12 undd den Kapitalbedarf zu befriedigen. Zunächſt 1 1 ſie einen Pumpberſuch bei der Reichs⸗ ſchazminiſterüun um Beteiligung des Reiches an den ſächſiſchen Staatskohlenwerken. Diete Miniſterium aber knüpfte die Beteiligung a. umgewandelt würden. In Berlin ſcheint man Bedingung des Reichsſchatzminiſteriums nicht annehmen. Die Kommuniſten wollen aber doch 3 1 1 N 6 des Werks. f dung nicht Natürlich konnte die ſächſiſche Regierung mit Rückſicht auf die Herren Höntnuinfſten, von dieſe Weiſe Betriebskapitalien für den gerade 0 So geht es, wenn nicht der Verſtand regiert, ondern das Schlagwort und die Angſt. 9 Am letzten Sonntag ging ich in Dresden über en großen Platz beim Poſtgebäude. f die rechte. Wie wir vergehen un en alten Leuten verſtehen können, daß ſie ne Liebe nicht gelten laſſen wollten, die der hergebrachten Ueberlieferung nicht entſprach. en, der wirklichen Kaufleute, der Treuhän⸗ er des anvertrauten Gutes, muß gegen Neu⸗ eiche und Altreiche des Kapitalismus, deſſen Lott das Geld iſt, viel energiſcher anſtürmen, ls es die Maſſe des Proletariats tut. Schwe⸗ r wird es ſein, rückſichtslos da vorzugehen, 9 im eigenen Lager ungerechtfertigter Egois⸗ us ſich breitmacht, aber dieſe Aufgabe iſt die rſte, weil ſie die vornehmſte iſt. Wir wollen uch ein Wort ſagen können, wenn die Kon⸗ ernpolitik ſich überſchlägt, wir wollen laut prechen, wenn anarchiſtiſche Formen töten, as leben ſoll. Wir wollen gegeneinander ſein, wenn das Gemeinwohl das gebietet. as Syſtem der Privatwirtſchaft läßt ſich nur 9 lange halten, als es von der Mehrheit des olkes verteidigt wird. Es ſcheint ſo, daß es ſchwer wird, dieſe Mehrheit zu ſichern.“ Aus dem Reich. Zachſen unler dem sowelſtern. Am 20. Juni erörterten die vereinigten Haushaltausſchüſſe des ſächſiſchen Landtags den Stand der geſchäftlichen Unternehmungen des Staates Sachſen. Nach den Darlegungen der Regierung iſt die Finanzlage dieſer ſtaatlichen Unternehmungen troſtlos. Das Hauptunter nehmen ſind die ſächſiſchen Staatskohlenberz, werke. Der Kapitalbedarf der geſamten Un⸗ rnehmungen beträgt 75 Milliarden Mark. Die Haupturſache des Defizits liegt wohl in der Tatſache, daß die Regierung die Macht über die Arbeiter verloren hat. Bei den ſtaatlichen Unternehmungen Sachſens kom⸗ mandiert der Betriebsrat, aber nicht die Leitung Die ſozialiſtiſch ommuniſtiſche Regierung geht nun betteln, um die Defizite auszugleiche! Dann wandte ſie ſich an das Reichs⸗ die Bedingung, daß vorher die ſächſiſchen Staatskohlenwerke in eine Alien esel haft alſo zur Verwaltungskunſt der ſächſiſchen Sow⸗ viel Vertrauen zu haben. deren Augenzwinkern ihr Schickſal abhängt, die der von ihrer Gnade abhängigen Regi a 0 gierung aus der Patſche helſen. Sie ſchlagen daher vor, die Sammlungen der Muſeen zu verkauſen, um auf durch das kommuniſtiſche Treiben verwüſteten Staatsbetrieb zu bekommen. Ein herrliches kulturdokument, das uns ja die glänzendſten Ausſichten für den kommenden ſozialiſtiſch⸗kom⸗ nuniſtiſchen Staat eröffnet. e ßen Eine char Schulkinder kam daher, hinterdrein der gehrer, vorndran ein zehn⸗ bis elfjähriger zunge, der eine rote Fahne mit dem Sowjet⸗ ern vorantrug. Kommentar überflüſſig! Am Abend desſelben Tages kam ich im Gaſt⸗ aus mit einem Dresdener Bürger ins Ge⸗ dräch. Der ſagte mir, daß die Volksſchullehrer 1. Sachſen die Hauptſtützen d. roten Regierung zären. Er erzählte u. a. folgendes niedliche dtücklein: Ein Lehrer machte mit ſeinen Kindern einen e ſich! auf der rechten Seite, df N zu verrichten pflegten, und ſagte zu ihnen laut: „So, Kinderchen, jetzt lacht einmal die dummen Eſel auf der anderen Seite kräftig aus.“ Die Erhöhung des Berlin, 11. Juli. Mit Wirkung vom 23. Juli ab wird der Abgabepreis der Reichsgetreideſtelle für das von ihr an die Kommunalverbände zur Marken⸗ brotverſorgung gelieferte Getreide von 800 000 Mark für die Tonne auf im Durchſchnitt 2,4 Millionen Mark erhöht werden. Die Er⸗ höhung war erforderlich wegen der durch die Markentwertung immer mehr ſteigenden Ver⸗ luſte der Reichsgetreideſtelle, die auch mit der neuen Maßnahme bei weitem noch keine volle Deckung finden. Die Heraufſetzung des Ab⸗ gabepreiſes wird auch(wie ſchon an anderer Stelle kurz berichtet) eine Steigerung der Brotpreiſe naturgemäß zur Fol haben, die man etwa auf durchſchnittlich da g Johneſte der haber Msiſe anno ann. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß wegen des Verfalls der Mark und weil im Brot⸗ preis der Getreidepreis nur etwa drei Sechſtel nismacht, ſeit dem 4. Juni, dem Tage der etzten Erhöhung des Abgabepreiſes, die Er⸗ zöhungen der Markenbrotpreiſe durch die kommunalverbände faft wöchentlich, z. B. in Zerlin viermal, erfolgt ſind. Auch nach der im 23. Juli bevorſtehenden Erhöhung wird as Markenbrot noch nicht den dritten Teil on dem koſten, was bereits heute für die leiche Menge markenfreien Brotes aufzu⸗ benden iſt. 1 727 442 06 5155 . eee le ee Mieſen-Deſtzil bei der Poff. de Am 1. Seplember neue Tariferhöhung. Ueber die Erhöhung vom 1. August hinaus. Berlin, 11. Juli. Der Reichstagsausſchuß für Boſt⸗ und Telegraphenweſen behandelte die für den l. Auguſt vorgeſehene neue Erhöhung der Poſt⸗ ind Telegraphenoebühren. N Reichspoſtminiſter Stingl führte dabei aus, daß zei den Gebührenerhöhungen vom 1. Juli der Fehlbetrag des Poſthaushalts für 1923 nach Abrechnung der auf dieſe Erhöhung zu erwarten⸗ jen Mehreinnahmen mit mehr als 2,5 Billionen Mark veranſchlagt worden war. Der Fehlbetrag erhöhe ſich auf insgeſamt 8,5 Billionen M. Das ei innen⸗ wie außenpolitiſch nicht vertretbar. Die harte Notwendigkeit zwinge daher zu Gebühren⸗ rhö hungen. 8 2 0 eee Da die neuen Gebühren aber erſt ab 1. Auguſt m Kraft treten, belaufen ſich die Mehreinnahmen daraus für das Rechnungsjahr 1925 nur auf 2,6 Billionen. Gegenüber dem erwähnten Fehlbetrag zon 85 Billionen blieben trotz allen Erhöhungen ür 1923 noch immer 5,5 Billionen ohne Deckung. Es wurde folgende Entſchließung gefaßt: Der ſteichstagsausſchuß iſt mit der A ſicht des Reichs⸗ boſtminiſters, möglichſt bald eine weitere Er⸗ öh ng der Gebührenſätze und Teuerungszu⸗ ſchälge vorzunehmen, grundſätzlich ein verſtan⸗ den. Um die Durchführung zu erleichtern und ju beſchleunigen, erteilt er ſeine Zuſtimmung, daß der Reichspoſtminiſter mit Wirkung vom 1. Se p⸗ Teuerungszuſchläge der etwa weiter fortſchreitenden Heldentwertung entſprechend bis zur Verdoppe⸗ ung der vom 1. Auguſt ab geltenden Sätze vor⸗ iimmt, wobei jedoch auf Abrundung der Gebüh⸗ benſätze auf 100⸗Zahlen Rückſicht zu nehmen iſt. agesausflug. Vor dem Eſſen erklärte er, daß ie Kinder, welche regelmäßig zu Hauſe ein ehgebet verrichteten, ſich auf die linke Seite en ſollten, die anderen, die das nicht täten, Zwei Drittel der Hinder traten ſern Schuldigern. Roman von E. Krickeberg. Nachdruck verboten. „Nein, er war ſtolz, und ſtolz bin ich auch ich bettle nicht! Ich hätte es ſchließlich von ber mein Mann hatte einen Bruder, der ihm zt ſehr nahe ſtand. Er mußte fähig ſein, in die Regungen einer heißen jungen Seele Reinzuverſetzen, und er mußte auch wiſſen, 5 ſein Bruder eines ſchlechten Streiches nicht hig war. Bei dieſem Bruder wenigſtens gubte er Teilnahme und Verſtändnis zu fin⸗ ich bewahre einen kief auf von jenem Bruder, Herr von Dre⸗ ensberg, ſoll ich ihn Ihnen zeigen?“ Sie ſtanden ſich gegenüber, und Anitas nen ruhten feſt auf dem blaſſen, düſteren cht des Schwagers „Sie ſind nicht nur ſtolz, Sie ſind grau⸗ . Und doch, ich danke Gott, daß einmal alles zur Sprache kommt. Sie brau⸗ mir den Brief nicht vorzulegen, ich weiß noch faſt außzwendig, denn nie im Leben ir etwas ſo ſchwer geworden, wie dieſe Als ich die Nachricht von der Ver⸗ meines Bruders erhielt, beſand ich mich Kaliformen, und die Mitteilung traf mich wie enhatber auf dem Lick-Obſervatorium Trotz mancher Bedenken wurde der Entſchließung bon der Mehrheit des Hauſes zugeſtimmt. Die am 1. Auguſt geltenden Poſtgebühren betragen alſo für Poſtlarten im Ortsverkehr 900. im Fernverkehr 400 M.; —* 5 5——— de ken dichgee uh. Das iſt Erziehung im Sowjetſtaate Sachſen! Brofpreiſes. 9 Gr. 1200 M. 6 9 Druckſachen bis 25 Gr. 200 M., Geſchäfts⸗ Gr. 1200 M. koſten in der erſten Zone bis 3 Kilo 2400 M., über 9 bis 5 Kilo 3600 M., über 5 bis 6 Kilo 4200 Mark uſw. i Poſtanweiſungen koſten bis 10 000 M. 800 M., über 10 000 bis 50 000 M. 1000 M., bis 1 Million M. 4800 M. Neue Gefährdung der Jeifungs verlage. An unſere Leſer! ö Die Zeitungsverlage ſind durch die Entwick⸗ lung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe der letz⸗ tne Tage in eine ſo kritiſche Lage geraten, wie es noch nie der Fall geweſen iſt. Bei den letz⸗ ter Woche ſtattgehabten Verhandlungen über den Papierpreis, der ab 1. Juni von 1616,50 M. innerhalb des Monats Juni auf 3000 M. per Kilo geſtiegen iſt, wurde vom Verband * Hälfte des Juli ein Preis von 7400 M. gefor⸗ dert, alſo ein Preis, der dem 37 000 fachen des Friedenspreiſes entſpricht. Eine ſolche, alle Erwartungen weit überſteigende Erhöhung im Zuſammenhang mit den ebenſo ungeheuren Er⸗ höhungen der Löhne, Gehälter, Porti, Tele⸗ vhongebühren usw., zwingt die Zeitungen am 1. Juli zu Erhöhungen der Bezügs⸗ und An⸗ zeigenpreiſe, die weit über das Maß des bisher Gewohnten hinausgehen. Trotzdem ſind die Zeitungen gegenüber allen anderen Artikeln des täglichen Bedarfes auch heute immer noch weil am billigſten. Die von dem Vorſtand des Ver⸗ eins ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger für die 440 Verben une non Dieſe hoffn Frage ſche in 11 nern und Frauen Zeit. Wir könn nicht aufgeben. daß ſich die Deu beit an ſich ſe aufrichten werd richtigen Mittel nützen. 100 Das Kind erlebt Lieben, Wollen in „enbelt nacht, b naiv das Gene meinde, ſeines S non am nachh gen Verkö helden, großer ein Schlag. Ich mußte glauben, was mir meine Eltern in ihrer Verzweiflung ſchrieben, daß mein ſchöner, ritterlicher Bruder int Be⸗ griff ſtand, ſein ganzes Leben leichtſinnig zu zerſtören. Da flehte ich ihn in meiner Seelen⸗ angſt an, von der unwürdigen Geliebten zu laſſen“ „Sie„wenigſtens“ nicht zu heiraten“, fiel Anita ſchneidend ein.— In ſeine Stirn war ein jähes Rot ge⸗ ſchoſſen:— auch das habe ich geſchrieben, ich will nicht ein Wort leugnen. Ich meinte, jene Frau habe meinen Bruder ſpyſtematiſch ſchlau umgarnt, und da möge ſie tragen, was ſie ſelber über ſich heraufbeſchworen hatte. Wenn wir Heinz nur Zeit ließen, zur Beſin⸗ nung zu kommen, würde er einſehen, daß er im Begriff ſtand, ſich unglücklich zu machen, und zurücktreten.“ „Und als das nicht geſchehen— er viel⸗ mehr jene Frau heiratete, iſt Ihnen da nie ein Zweifel an Ihrer Beurteilung gekommen? Sie haben trotz Ihrer ſchwärmeriſchen Begeiſterung für den Bruder niemals verſucht, ihn zu ver⸗ ſtehen oder ſich perſönlich von ſeinem Unglück zu überzeugen?“ „Kennen Sie die Antvort Ihres Mannes und das Verbot jedes ferneren Annäherungs⸗ verſuches, bevor ich nicht ſeiner Frau Abbitte geleiſtet habe?— Wie konnte ich einer Frau Abbitte tun, ehe ich ſie überhaupt kannte? mals gründlich zornien, und a zur Heimreiſe bereits tot.“ beiden. Anita blaß bis in die ander gepreßt, beitete in den e lag Qual und ſtand er vor ih Hände entgegen „Anita— ſel zeihen Sie, was Ihnen ns iſt. Es ſoll Sie fortan kein rauhes Wort mehr treſſen, dafür werde ich ſorgen... Reichen Sie mir Ihre Hand zum Frieden.“ Es war ein Ton in ſeiner Stimme, der ihr ans Herz griſſ. Sie war erſchüttert, un⸗ ſicher— nicht fähig, wieder das harte Nein zu ſagen. Aber da fiel plötzlich ihr ratlos umherir⸗ render Blick auf ſeine Hand und auf den Ring, den ſie von ſeinem Bruder erhalten hatte, und den er imer noch an dem Finger trug, auf den Heini ihn geſchoben hatte, das traf ſie wie ein brutaler Schlag. Sie zuckte zufammen, und da rief ſie auch ſchon: a „Nie— nie!“ Es 1 wie ein Angſt⸗ rei.„Laſſen mi schränkt rme Druckſachen bis 25 Gr. 200 M., Geſchäfts papiere bis 250 Gr. 1000 M., über 280 bis 500 papiere bis 260 Gr. 1000 M. über 250 bis 500 Päckchen bis 1 Kilo 2000 M. Pakete“ deutſcher Druckpapierfabrikanten für die erſte . i f vaterländiſche nationalen Geſchichte. Dieſe w nationalen Mythos, das heißt zum anſchau⸗ lichen Sinnbilde der großen Kräfte des Vol⸗ kes und der Nation. Am tiefſten erlebt das Volk ſeiner Seele, in Sage, Volkserzählung, Lied und Sang, in Bauten, Denkmälern, Bildern aller Art. Nicht minder eindringlich erlebt es die um es herum tätige Lebens⸗ und Schickſalsgemeinſchaft der Volksfamilie und des nationalen Staates in dem anſchau⸗ lichen, tagtäglichen Wirken der Anſtalten und Einrichtungen der Gemeinde und des Staates, in alledem, was auf dem Kathaus, in der Ge⸗ meinde⸗ und Staatsverwaltung vorgeht. In der alltäglichen Mitarbeit der Bürger an dem Zemeindeleben, in der Achtung und Sorg⸗ falt, die ſie dem Gemeinde⸗ und Staatseigen⸗ tum, das dem Wohl aller dient, erweiſen. In der Freude und Trauer der Bürger über Glück und Unglück des Gemeinweſens, über Ehre und Schande, die Bürger ihm und den Mit⸗ bürgern bereiten. Vor allem auch in den heimatlichen Volksfeſten, in aller Art von Heimatpflege. in Familie und Schule das geiſtige Auge liebevoll, ſinnig, unaufdringlich eröffnet, das Gewiſſen und das ehrfürchtig liebende Herz zum Miterleben geweckt werden. Dann wird ihm ſeine Volksfamilie im echten Sinne volks⸗ tümlich, weil es ſie als Volkstum erlebt. Am tiefſten wird aber das Kind oll das er⸗ leben, wenn es angeleitet und angehalten wird, das Gemeinwohl mitzuſchaffen und mitzuerhalten aus Verantwort⸗ lichkeit. Es ſoll lernen, ſelbſtverantwortlich jede Schädigung des Gemeinde⸗ und Staats⸗ eigentums wie aller Volksgemeinſchaftsein⸗ richtungen als Frevel zu ſchauen. Es ſoll durch Mitherangezogenwerden lernen, all das pflegen zu helfen, angefangen von dem Schul⸗ haus und ſeinen Einrichtungen. Es ſoll in der Gemeinde kleine Dienſtleiſtungen überneh⸗ men, körperſchaftlich durch die Schule und ein⸗ zeln. Es ſoll in ſeiner Weiſe mitwirken an einzelnen Blätter feſtgelegten Preiſe ſtellen die Volksfeſten und Gemeind t ganz übel. Es dauerte einen Augenblick, bis Anita ſich in die Wirklichkeit zurückfand, dann kniete ſie erſchrocken vor dem Kleinen nieder und zog ihn haſtig in ihre Arme.„Du haſt doch nicht etwa alle Trauben auf einmal gegeſſen, lie⸗ ber Heini?“ »Doch Mutti, ſie haben doll gut geſchmeckt 5 Onkel muß andermal wieder welche mit bringen— au, Mutti, nicht ſo drücken, tut Heini weh.“ „Aber Kind, um Gotteswillen!“ Sie ſpähte beſorgt in ſein kläglich verzogenes Geſichtchen, das ſeine Uebelkeit deutlich verriet.„Natür⸗ lich haſt du bir gründlich den Magen verdor⸗ rden ihm zum Kind dieſes Sinnbild, das Vaterland und Für all das muß dem Kind daß ſich ihre Peha aal e Anregung Dor, daß ſich B blick auf die daraus zu ſchöpfen Schr. lohnt. Wer ſich auf den Satz ſtützt: Mark gleich Mark, d. h. Goldmark gleich Papiermark, hat vielleicht das formale Recht für ſich, aber er nützt dieſes formale Recht in treu⸗ und ſitten⸗ widriger Weiſe aus. Es liegt für jedes geſunde Rechtsempfinden auf der Hand, daß es ein 1 Unrecht und ein wucheriſcher Ver⸗ toß gegen Treu und Glauben iſt, wenn alte Goldſchulden, große oder kleine, in heutiger Papiermark zurückgezahlt werden... Die kleineren Hypothekengläubiger aus dem ver⸗ ſinkenden Mittelſtand, deren ſich bei den maſ⸗ ſenhaften Kündigungen zum 1. April d. J. große Unruhe und Empörung bemächtigt hat, verlieren alles Zutrauen zur geltenden Rechts⸗ und Staatsordnung, wenn ſie der Aus nut⸗ zung der Valutakonjunktur durch die Sch uldner ſchutzlos preisgegeben, ihre mühſam erarbeiteten hochwertigen Spar⸗ kapitalien der Friedenszeit jetzt in beinahe wertloſen Papierſcheinen zurücknehmen müſ⸗ ſen und endgültig ihre wirtſchaftliche Exiſtenz vernichtet ſehen ſollen, Den Wahnſinn der Fiktion der Mark gleich Mark beleuchten Hun⸗ derte und Aberhunderte von Fällen aus der Praxis, die faſt alle in typiſcher Weiſe ebenſo liegen, wie folgendes Beiſpiel: Der Eigentümer eines Bauplatzes hat 100 000 M. gleich 5000 Doppelkronen als Hypo⸗ thekendarlehen erhalten und ſich mit dem Geld ein Haus gebaut. Jetzt bietet er dem Gläubiger eine Krone im Kurs von 175 000 M.; er kann ſich rüh⸗ men, dem Gläubiger noch ein Geſchenk von 75 0000 M. gemacht zu haben. Mit dem Wert von einigen Zentnern Roggen oder einigen Pfund Butter ſchüttelt die Landwirtſchaft die Mehrzahl ver alten Goldhypotheken ab. Was ein Bauhand⸗ werker von dem Ertrag ſeiner harten Arbeit auf em Haus hat ſtehen laſſen müſſen, wird ihm jetzt in einem Betrage zurückgezahlt, mit dem er einem Arbeiter einige Arbeitsſtunden bezahlen kann. Von einem beſonderen moraliſchen Tief⸗ ſtande zeugt es, wenn die Abſchüttelung um ein Nichts verſucht und evtl. gerichtlich erzwungen wird, nachdem der Gläubiger während der Kriegs⸗ zeit aus ſoialeg, Rückſichten oder vom Geſetz ge⸗ wungen, von der Kündigung abgeſehen und die vpothek verlängert hat. 1 2 chädigung des Einzelintereſſes fällt natür⸗ auf die Allgemeinheit. Die verarmten Rentner fallen der öffentlichen Armen⸗ nheim, ein Heer von Unterſtützungsemp⸗ wird gezüchtet. An der Rückzahlungs⸗ t alſo auch der Staat intereſſiert. em Kriege und namentlich im Krieg war Shpothekenſchuldner der wirtſchaftlich chere, jetzt iſt es in 5 iger, Dies gilt faſt ausnahmslos für ner, die Eigentümer liche Aduſtrieller Grundſtüge ſind ſowje die ſtädti⸗ rundſchuldner, die für ihre Häuſer dle Lücke eintreten f offen läßt. Die Paſſivität eines Geſetzgebers, der mit ſchlechtem Gewiſſen die Hand in den Schoß legt, kann die zwangsläufige Entwick⸗ lung nicht hemmen, ſie bürdet nur dem Hypo⸗ thekengläubiger— mag er reich oder arm ſein — die Gefahr der jetzt ungeheuerlichen Pro⸗ zeßkoſten auf, und ſie zwingt die Gerichte, wenn das Sperrproblem ungelöſt bleibt, vorzeitig das Valoriſierungsproblem zu löſen. Auch er⸗ ſchwert ſich der Staat ſelbſt durch das Schwei⸗ gen des Geſetzgebers die Möglichkeit, bei künf⸗ der Regel der landwirtſchaftlicher ö einen er und zwar gewöhnlich einen ausländiſchen In die Stelle des Gläu⸗ er gefunden haben. er, getreten. Wie dem Schuldner im e der Schutz des Geſetzgebers zur Seite getre⸗ ſo muß heute dem Gläubiger gegen Be⸗ ug durch den Schulder geholſen werden. es unter den gegenwärtigen Geldent⸗ ingsverhältniſſen als gänzlich aus ge⸗ ſen erſcheint, auf geſetzgeberiſchem ine Zwangsaufwertung(Va⸗ rung) der Hypotheken vorzunehmen, d auf die Stabiliſierung der Mark nicht t werden kann, ſo bleibt für den Geſetz⸗ ls der einzig gangbare Weg die im An⸗ üringer vorgeſehene zeitweilige Sperre ckzahlung. Zahlungsſperre, die der jetzigen ſkan⸗ Rückzahlungsepidemie entgegentritt, ier Vorteile: bewahrt den Gläubiger vor den UAlderten Nachteilen der alsbaldigen Kapi⸗ ahme; wahrt die Gerichte vor der ſchwie⸗ Aufgabe, deren Löſung nicht genügend reitet iſt; chers iſt heute ſein Gegenſtück, der Schuld⸗ von der Geſetz⸗ ſchafft den nötigen Zeitgewinn. die Wiſſenſchaft und die Juſtiz⸗ [tung durch Beſchaffung und Bearbei⸗ s erforderlichen Tatſachenmaterials tigen Unterlagen für die künftige geſetz⸗ che Löſung der hier gegebenen ſchwie⸗ ö Probleme des Rechts und der Wirtſchaſt lellen können; ermöglicht ſchließlich dem Verkehrs⸗ ſelbſt die Wege zu ſuchen, die aus den men Schwierigkeiten eröffnen können. ebertriebenen Hoffnungen zu hohe Aufwertung darf nich ſchub geleiſtet werden. Nack r Richtung hin ſich g bewegen wird, zeigt die sache, daß bei Zurücknahme noch erträgliche Aus die Verkehrsent⸗ bekannte nich“ kündbarer Hypotheken dem Gläubiger 400 bis 1000 oder mehr Prozent Nominalbetrag ge. boten zu werden pflegen. Wird durch die le; Düringer die Unkündbarleit für alle nich ganz jungen Hypotheken feſtgeſetzt, ſo werder die meiſten alten Hypotheken auf dem Weg freiwilliger Einigung verſchwin den; der Gläubiger hat es zwar in der Hand jedem Rückzahlungsverſuch entgegenzutreten er wird aber bei angemeſſener Aufwertung be, reit ſein, ſein Geld zurückzunehmen. Bleibt es bei der Ablehnung des Antragt Dütringer, ſo würde dies die Folge haben, daf wie ſchon ſo oft, die Untätigkeit und Ent ſchlußloſigkeit des Geſetzgebers durch die Tä⸗ tigkeit und Entſchlußfähigkeit der Gerichte er, ſetzt werden ſollen und daß die Gericht tunaulänalichen Mit —:!:.—.—ͤ„—-“ tiger Inangriffnahme der Valoriſierungs⸗ frage die Intereſſen der Allge⸗ meinheit zu wahren. Da zum 1. April 1923 nicht wenige Gläu⸗ biger die Annahme der Zahlung und die Er⸗ teilung der Löſchungsbewilligung abgelehnt haben, ſo wird binnen kurzem das Reichs⸗ gericht Stellung nehmen müſſen zu der Frage, ob Rückzahlungsangebote, die entweder nur auf den Nennbetrag der Hypothek in Pa⸗ piermark oder auf einen nicht angemeſſenen erhöhten Betrag lauten, wirkſam ſind oder nicht. Wie ſeine Stellungnahme ausfallen wird, läßt ſich nicht vorausſehen; zunächſt jedenfalls muß auf längere Zeit mit einer kaum erträglichen Rechtsunſicherheit gerechnet worden 5 Zehn Gebote für das häusliche Glück. Seit fünfzig Jahren beſteht in Newyork die„Legal Aid Society“, ein Rechtsſchutzver⸗ ein für die armen Volksſchichten. Die Geſell⸗ ſchaft beſchäftigt natürlich ein ganzes Korps von Juriſten, ſucht aber denen, die ſich an ſie wenden, nicht nur im Prozeßwege, ſondern auch durch Rat und moraliſchen Zuſpruch zu helfen. Ein großer Teil der Angelegenheiten, die ſie beſchäftigen, ſind Eheſtreitigkeiten. Sie hat im vergangenen Jahre allein über 4000 „Familienfälle“ gehabt, in denen ſie um Rat angegangen wurde, in den fünfzig Jahren ihres Beſtandes konnte ſie über 100 000 Fälle ſtudieren. Sicherlich hat ſie mehr als jede an⸗ dere juriſtiſche Körperſchaft der Welt Gelegen⸗ heit. gehabt, in das Familienleben großer Kreiſe Einblick zu nehmen. Und nun gibt ſie, förmlich als Extrakt ihrer Erfahrungen in Ehedingen, zehn Gebote heraus, die ſich jeder, dem an einem glücklichen Fami⸗ lienleben gelegen iſt, vor Augen halten ſoll. Die zehn Gebote wurden von den Juri⸗ ſten der Legal Aid Society ausgearbeitet und einem Rate von Frauen und Männern vor⸗ gelegt und von ihm erſt ausgewählt. Es wird nicht behauptet, daß dieſe Gebote unfehlbar ſind, viele Mißverſtändniſſe und Unzukömm⸗ lichkeiten aber wurden durch dieſe Gebote ver⸗ mieden. Sie lauten: 1. Seid genügſam nach euren Mitteln! Die Gattin erwartet mit vollem Recht von ihrem Gatten, daß ſie genügend Geld für Haushalt und die Familie erhalte. Sie iſt ſich klar dar⸗ über, daß ihr der Gatte oft nicht ſo viel geben kann, als ſie ſich ſelbſt wünſchen würde, aber ſie begnügt ſich, wenn ſie erkennt, daß ihr Gatte nicht ſo viel Glück hat in ſeinem Beruf wie andere, wobei ſie allerdings einen Unter⸗ ſchied zwiſchen Unglück und Nachläſſigkeit zu machen verſteht. 2. Vermeidet jede Einmiſchung in die Häus⸗ lichkeit der Frau! Die Gattin hat mehr Ver⸗ ſtändnis, ihren Haushalt mit den für den häuslichen Bedarf zur Verfügung geſtellter Beträgen zu führen, als der Mann. 3. Seid ſtets guter Laune, ſelbſt wenn es manchmal Ueberwindung koſtet! Nichts wirr, auf die Nerven einer abgearbeiteten Frau är— ger als Nörgelei und Wortkargheit des Gat— ten, wenn er von der Arbeit heimkehrt. 4. Seid einſichtig! Die Frau iſt nichts an⸗ deres als ein Bündel aufs ſchärfſte ange— ſpannter Nerven. Beklagt ſie ſich, ſo geſchiehf dies kaum ohne Grund. Ihr Streben, die Häuslichkeit rein und gemütlich zu geſtalten verdient Anerkennung. 5. Bringet eurer Frau Liebe entgegen! Seid ihr Liebhaber und nicht ihr gleichgültiger Gatte. Jede Frau will geliebt ſein und hat ein Recht darauf. 6. Beſchimpft niemals die Frau! Scharfe Worte verurſachen oft Mißverſtändniſſe, Wi⸗ derſpruch und Widerſtand und die Einigkeit im häuslichen Leben geht verloren. 7. Bereitet euch euer Heim getrennt von euren Verwandten, insbeſondere von den Ver⸗ wandten der Frau! Ratſchläge der Verwand⸗ ten, mögen ſie noch ſo gut gemeint ſein, er⸗ zeugen unangenehme Situationen und Miß⸗ verſtändniſſe. Junge Eheleute ſollen in Ruhe gelaſſen werden. 8. Verzichtet auf einen Zimmerherrn, do die Aufnahme eines fremden Menſchen in euer Heim überflüſſige Verdächtigungen er⸗ zeugt. Die Frau unterliegt nur zu oft einem ungebührlichen Einfluß, wenn dieſer allzu lange ausgeübt wird. 9. Seid nett und reinlich! Die Gattin macht oft und ſchnell einen Vergleich zwiſchen dem nett angezogenen Fremden und dem unſchön gekleideten eigenen Mann. Die Gattin will auf den eigenen Mann mit Stolz blicken dür⸗ fen und will ihn reſpektieren können. 10. Seid lieb zu euren Kindern! Seid ge⸗ recht zu ihnen! Die Frau liebt nicht Härte müſſen, die der Geſetzgeber Eingeſandt. Für Einſendungen unter bieſer Rubrit übernimmt die Mebattlen außer der preßgeſetzlichen leine Verantwortung. Der Streit um die Mieten. Wochenlang ſtreiten ſich die Vertreter der Ver⸗ mieter mit denjenigen der Mieter und der Vertreter der Ortsbehörde herum, bis endlich das Kreisamt, wahr⸗ ſcheinlich auf Betreiben der Letzteren einen Vorſchlag gemacht hat mit Rückſicht auf die kataſtrophale Geldentwertung das ſeitherige ſchnöde Trinkgeld noch nicht einmal um einen Pfennig zu erhöhen. So iſt es nämlich mit dem 201fachen und dem 351ſfachen Betrag. Und das machen Leute, die den Mund voll nehmen vom ſozialen Fühlen und Denken und Handeln, aber 1 nicht auf ſich anwenden, ſondern nur auf andere. Nur wenige Mieter(es ſind weiße Raben) haben ſozial gedacht und auch gehandelt, und ſeither ſchon 1 oder 1 einehalbe Stunden für ihre Monatsmiete bezahlt. Mit Recht erklärte mir ein Arbeiter— ich mußte vor dem Kriege für meine zwei Zimmer und Küche 15 Mk. monatlich bezahlen, dazu brauchte ich den Verdienſt von 3 Tagen, da kann ich doch heute leinhalb bis 2 Stun⸗ den opfern und das iſt noch zu wenig. Das iſt richtig ſozial gedacht. ö Nur eine kleine Gegenüberſtellung: Der Arbeiter und Beamte ſagt, ſein Lohn und ſein Gehalt iſt auch nicht der Teuerung entſprechend Gaeehe gut ich gebe das zu. Alſo muß ein anderer Weg gefunden werden und das ſind die wirklichen Ein⸗ nahmen in Vergleich zu ziehen. Da hatte ein Beamter vor dem Kriege eine Wohnung von 4 Zimmer und Küche, ſein Gehalt betrug pro Monat 200 Mk. Er be⸗ 0 00 pro Monat 30 Mk. Miete, das war der ſiebte Teil ſeines monatlichen Einkommens. Genannter Be⸗ trag von 200 Mk. monatlich entſpricht der heutigen 7. Gehaltsgruppe mit einem monatlichen Einkommen für Juni von ungefähr 1500 000 Mk. und der 7. Teil wäre ſomit 214280 Mk. pro Monat. Er bezahlt, oder ſoll bezahlen, aber nur den 201 fachen Betrag der Friedens⸗ miete das iſt 3054201 ⸗6800 Mk. anſtatt 214280 Mk. Noch kataſtrophaler ift der Gegenſatz im Juli und bei Perſonen in höheren Verdienſt⸗ und Gehalts⸗ gruppen. Ein Beamter der 10. Gehaltsgruppe z. B. braucht, nachdem er in ſeinem Arbeitsraum angelangt iſt, nur ſeinen Rock umzuziehen, je nach der Witterung das Fenſter zu öffnen oder zu ſchließen, ſeine Finger⸗ nägel oder feine Arbeit zurecht zu machen, und ſchon iſt eine Viertelſtunde herum und der 351fache Betrag der monatlichen Miete iſt verdient. Welch hohes ſoziales Empfinden und Handeln! Welch ein Beitrag zur För⸗ derung des Wohnungsbaues und welch großartige Mittel zur Bekämpfung der Wohnungsnot, und dies von Seiten derjenigen, die dazu berufen ſind und das ſind auch alle Mieter, in allererſter Linie, dem Woh⸗ nungselend zu ſteuern. Nach allem dem wäre ein Tagesverdienſt(nicht 3 Tage wie vor dem Kriege) eine einigermaßen gerechte Ausgleichung. Die jetzt gewährte ſcheinbare Er⸗ höhung iſt ein Spott und Hohn auf die tatſächlichen Verhältniſſe und ich finde kein paſſendes Wort um die Nichtswürdigkeit der bis jetzt geleiſteten Mieten zu kenn zeichnen. Dem Hausbeſitzer bleibt nur noch die eine Be⸗ ruhigung, daß er ſich den ganzen Monat nicht zu für⸗ chten braucht, da ja noch Jemand bei ihm wohnt. Oder auch das Gegenteil? 877 Ein Mitglied des Vermieterſchutzvereins. An meine Mutter! Nenn mir das ſchönſte Wort— ich will es ſagen Zu Deinem Lob, o ſüße Mutter mein! Du biſt mein Himmel über dunklen Tagen, Biſt meiner Augen erſter Sonnenſchein! Gib rote Roſen mir— ich will ſie legen Dir auf das Herz, das mich ſo warm gehegt! Du haſt mit immer neuem Segen Der Blumen viel auf meinen Pfad gelegt! Reich eine Krone mir— ich will ſie drücken Dir auf das Haupt wie einer Königin! Doch ach, kein Diadem kann Dich beglücken, Wie ich durch Dich ſo reich und ſelig bin! Leih tauſend Tränen mir— ich will ſie weinen Weil ich in Torheit Dich ſo oft gekränkt! Laß mir Dein Herz nur ſtatt des armen einen, Das ich in heißem Dank Dir längſt geſchenkt! Lokale Nachrichten. L] Kathol. Volks⸗Verein. Mutter! — Wie ein wunderſames Läuten und Klingen geht's durch die Seele, wenn einer das Wort hört. An ſtille, ſelige Tage wird man denken, an die Kinderzeit, da man morgens aufwachte int dem Worte:„In Gottes Namen“ auf den Lppen und der Tag begann mit einem Gebet zu den heiligen Engeln Gottes, daß ſie das Kind behüten auf allen ſeinen Wegen.“ Und elns war ſo ſchön dabei, die Mutter betete mit. Wie iſt die Welt doch ſo ſchön, ſo ſchön, wenn dem Kind die Mutter zur Seite ſteht. An ſtille Abende wird mancher denken, da man betete gemeinſam mit Vater und Mutter in trauter Dämmerſtunde oder beim Lampenſchein, um den ein verirrter Falter flog. Letzte Stun⸗ den vergangener Tage traten vor die Seele, wo die Mutter zum Gutenachtſagen am Bett des Kindes ſtand und ihm ein Kreuz auf die Stirn zeichnete und ſeine Hände faltete und die Decke noch einmal glatt ſtrich. Zwei milde Augen ſehſt Du dann leuchten in Deinem Geiſt, fühlſt das geweihte Waſſer auf Deinem Mund. Uad dann verſank man im Schlummer und Traum und ſprach mit den Helligen und Seligen im Himmelsſaal und manchmal mit dem lieben Gott Die Mutter war ja dabei und d bee Scl, Mannheim 3,1 ginas Mutter wäre zu ſagen. Wer mehr wiſſen will, der komme am Sonntag und ſehe und höre. Mögen namentlich die Frauen und Jungfrauen kommen. Aber auch die anderen. Jeder iſt herzlich willkommen. d 17 Sport. Auf das morgen ſtattfindende Fußllalltreffen zwiſchen den 1. Mannſchaften des D. J. K. Karlsruhe⸗Mühlburg und Viernheim, wird nochmals darauf hingewieſen. Da Mühl⸗ burg eine der führenden Mannſchaften Badens iſt, und als eine gute, techniſch u. feinſpielende Mannſchaft ſehr gefürchtet iſt, ſodaß man auch hier auf ein intereſſantes Spiel rechnen. Drum auf, zum D. J. K. Sportplatz Anfang 3 Uhr. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 8. Sonntag nach Pfingſten. 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 1½10 Hochamt mit Predigt. f 1J½10 Kinder⸗Meſſe. i 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 12 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr ſakrament. Bruderſchafts⸗Andacht; nach der Andacht Verſammlung des chriſtlichen Müttervereins. ½4 Uhr Verſammlung des kath. Volks⸗ Vereins im„Freiſchütz“. In der al ten Kirche an Werktagen: Montag: ½%6 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Winkenbach geb. Thomas. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. f. Gg. Mandel 8., She⸗ frau Marg. geb. Hofmann, Eltern u. Angeh. Dienstag: /%6 Uhr 1., ¼7 2. S.⸗A. für ledig verſt. Peter Niebler. Mittwoch: /6 Uhr 1., ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Marla Winkenbach geb. Thomas. Donnerstag:% Uhr 3. S.⸗A. für ledig verſt. Peter Niebler. 1½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Ad. Weidner 5., Ehefrau Kathar. geb. Effler, beiderſ. Eltern und Angeh. Freitag: ¼6 Uhr beſt. Amt f. Marg. Benz geb. Mandel. 3/6 Vhr geſt. hl. Meſſe für verſt. Krieger Korn. Bauer und Joh. Mich. Bauer. 1/7 Uhr beſt. Amt für Mathäus Mandel. Samstag: 5/6 Uhr beſt. S.⸗A. für A. M. Hoock geb. Adler. 1/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Adler, Ehefr. A. M. geb. Radner. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Ühr hl. Meſſen. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommu⸗ nion f. d. Schülerinnen des H. Rektor Mayr und Frl. König. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Zugleich General⸗ Kommunion für die Mitglieder der Jüngleings⸗Soda⸗ lität und des Männer ⸗Apoſtolates. Kirchl. Anzeigen der Epaug. Gemeinde Sonntag, den 15. Juli(7. S. p. Trin.) Vorm. 9½ Uhr: Gottes dienſt. 8 Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereinigung und Jungfrauenverſammlung. Montag, den 16. Juli Abends 8¼ Uhr: Letzte Uebungsſtunde vor den Ferien. Um nochmaliges vollzähliges Er⸗ ſcheinen wird gebeten. Amtlicher Teil. Betr.: Erhöhung des Kokspreiſes. Die Gas⸗ und Elektrizitäts⸗Kommiſſion hat den Preis für Koks ab heute auf 45 000 Mk. pro Zentner und denjenigen für Koksgrus auf 30 000 Mk. pro Zentner feſtgeſetzt. Betr.: Rezeßholz. Am Montag, den 16. d. Mts., vormittags 9 Uhr wird das Anfahren von Rezeßholz in 2 Loſen an die Wenigſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr. Die Anmeldung der mit Tabak bebauten Grund⸗ ſtücken. Der Schlußtermin zur Abgabe der Anmeldungen über angepflanzten Tabak iſt der 15. Juli. Die Inte⸗ reſſenten werden bei Meidung hoher Strafen darauf hnigewieſen, nicht zu verſäumen, ihre Anmeldung bis zu dieſem Zeitpunkte beim Zollamt Viernheim während der Büroſtunden abzugeben. Betr.: Milchpreiserhöhung. 5 105 8 Auf Forderung der landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen hat die Kommiſſion des Städtebundes den Milchſtallpreis auf 3600 M. pro Ltr. ab 11. Juli 23 erhöht. Demzufolge treten ab 11. Juli 1923 folgende Milchpreiſe in Kraft: 3600 M. ab Stall, 4140 M. ab Odenwald⸗ aufkäufer, 4800 M. ab Sammelſtelle. Betr.: Zuckerverſorgung für Juli 1923. Wir haben heute den Spezerethändlern die Beſtellſcheine für den Juli⸗Zucker zuſtellen laſſen. Dieſelben ſind von dieſen auszufüllen und mit den Beſtellmarken A für Juli 1923 am Montag, den 16. Inli 1923, vormittags auf unſerem Büro Nr. 26 abzugeben. 7 0 NN N e e E 10 T 1 a beginnen neue Handelskurse Privat-Handelsschule N * „ f Im Hause der Commerz und Privatbank. s Gutes, muß gege e und Altreiche des Kapitalismus, deſſen t das Geld iſt, viel energiſcher anſtürmen, ls es die Maſſe des Proletariats tut. Schwe⸗ wird es ſein, rückſichtslos da vorzugehen, m eigenen Lager ungerechtfertigter Egois⸗ ich breitmacht, aber dieſe Aufgabe iſt die weil ſie die vornehmſte iſt. Wir wollen rf auch ein Wort ſagen können, wenn die Kon⸗ olitik ſich überſchlägt, wir wollen laut prechen, wenn anarchiſtiſche Formen töten, pas leben ſoll. Wir wollen gegeneinander ei ſein, wenn das Gemeinwohl das gebietet. das Syſtem der Privatwirtſchaft läßt ſich nur lange halten, als es von der Mehrheit des olkes verteidigt wird. Es ſcheint ſo, daß es chwer wird, dieſe Mehrheit zu ſichern.“ ö Aus dem Reich. gachſen unter dem gomuelſtern. Am 20. Juni erörterten die vereinigten aushaltausſchüſſe des ſächſiſchen Landtags den tand der geſchäftlichen Unternehmungen des taates Sachſen. Nach den Darlegungen der Regierung iſt die Finanzlage dieſer ſtaatlichen Unternehmungen troſtlos. Das Hauptunter ehmen ſind die ſächſiſchen Staatskohlenberz werke. Der Kapitalbedarf der geſamten Un⸗ ternehmungen beträgt 75 Milliarden 1 Mark. Die Haupturſache des Defizits liegt wohl in der Tatſache, daß die Regierung die acht über die Arbeiter verloren hat. Bei den aatlichen Unternehmungen Sachſens kom⸗ andiert der Betriebsrat, aber nicht die Leitung des Werks.. e f Die ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Regierung geht nun betteln, um die Defizite auszugleiche⸗ und den Kapitalbedarf zu befriedigen. Zunächſt machte ſie einen Pumpberſuch bei der Reichs⸗ bank. Dann wandte ſie ſich an das Reichs⸗ ſchatzminiſterum um Beteiligung des Reiches an den ſächſiſchen Staatskohlenwerken. Dieſes Ministerium aber knüpfte die Beteiligung a. die Bedingung, daß vorher die ſächſiſchen Staatskohlenwerke in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt würden. In Berlin ſcheint man . der von ihrer Gnade abhängigen Regierung aus der Patſche helſen. Sie ſchlagen daher vor, die Sammlungen der Muſeen zu verkauſen, um auf dieſe Weiſe Betriebskapitalien für den gerade 5 urch das kommuniſtiſche Treiben verwüſteten Staatsbetrieb zu bekommen. Ein herrliches ulturdokument, das uns ja die glänzendſten Ausſichten für den kommenden ſozialiſtiſch⸗kom⸗ nuniſtiſchen Staat eröffnet. 1 So geht es, wenn nicht der Verſtand regiert, ondern das Schlagwort und die Angſt. ö 15 Am letzten Sonntag ging ich in Dresden über en großen Platz beim Poſtgebäude. Eine zchar Schulkinder kam daher, hinterdrein der ehrer, vorndran ein zehn⸗ bis elfjähriger Junge, der eine rote Fahne mit dem Sowjet⸗ ern vorantrug. Kommentar überflüſſig! Am Abend desſelben Tages kam ich im Gaſt⸗ aus mit einem Dresdener Bürger ins Ge⸗ kräch. Der ſagte mir, daß die Volksſchullehrer 0 1 Sachſen die Hauptſtützen d. roten Regierung garen. Er erzählte u. a. folgendes niedliche tücklein: Ein Lehrer machte mit ſeinen Kindern einen benden iſt.„ bet mehr „So, Kinderchen, jetzt lacht einmal die dummen Eſel auf der anderen Seite kräftig aus.“ Das iſt Erziehung in Sowjetſgate Sachſen Die Erhöhung des Berlin, 11. Juli. Mit Wirkung vom 23. Juli ab wird der Abgabepreis der Reichsgetreideſtelle für das von ihr an die Kommunalverbände zur Marken⸗ brotverſorgung gelieferte Getreide von 800 000 Mark für die Tonne auf im Durchſchnitt 2,4 Millionen Mark erhöht werden. Die Er⸗ höhung war erforderlich wegen der durch die Markentwertung immer mehr ſteigenden Ver⸗ luſte der Reichsgetreideſtelle, die auch mit der neuen Maßnahme bei weitem noch keine volle Deckung finden. Die Heraufſetzung des Ab⸗ gabepreiſes wird auch(wie ſchon an anderer Stelle kurz berichtet) eine Steigerung der Brotpreiſe naturgemäß zur Fol haben, die man etwa auf durchſchnittlich das Donneſte er igbers den Mae ehm alln. Dabei iſt zu berüczichtigen, daß wegen des Verfalls der Mark und weil im Brot⸗ preis der Getreidepreis nur etwa drei Sechſtel musmacht, ſeit dem 4. Juni, dem Tage der etzten Erhöhung des Abgabepreiſes, die Er⸗ zöhungen der Markenbrotpreiſe durch! die kommunalverbände faſt wöchentlich, z. B. in Zerlin viermal, erfolgt ſind. Auch nach der im 23. Juli bevorſtehenden Erhöhung wird as Markenbrot noch nicht den dritten Teil on dem koſten, was bereits heute für die lleiche Menge markenfreien Brotes außzu⸗ e ee ee e eee p n cee ee 3 7 6—6—4—— a 5 . e 9 keen deſ gt bel der boſl Am 1. Seplember nene Tariferhöhung. denſätze auf 100-Zahlen Rückſicht zu nehmen iſt. 9 agesausflug. Vor dem Eſſen erklärte er, daß 10 0 Kinder, welche regelmäßig zu Hauſe ein 7 hebet verrichteten, ſich auf die linke Seite en ſollten, die anderen, die das nicht täten, „ 9 f g 1 die rechte. Zwei Drittel der Hinder traten Wie wir vergeben unſern Sgchuldigetn. 17 Roman von E. Krickeberg. Nachdruck verboten. „Rein, er war ſtolz, und ſtolz bin ich auch ich bettle nicht! Ich hätte es ſchließlich von m alten Leuten verſtehen können, daß ſie ne Liebe nicht gelten laſſen wollten, die der hergebrachten Ueberlieferung nicht entſprach. r mein Mann hatte einen Bruder, der ihm uſt ſehr nahe ſtand. Er mußte fähig ſein, hin die Regungen einer heißen jungen Seele heinzuverſetzen, und er mußte auch wiſſen, i ſeim Bruder eines ſchlechten Streiches nicht hig war. Bei dieſem Bruder wenigſtens gute er Teilnahme und Verſtändnis zu fin⸗ n— ſtatt deſſen ich bewahre einen klef auf von jenem Bruder, Herr von Dre⸗ sberg, ſoll ich ihn Ihnen zeigen?“ Sie ſtanden ſich gegenüber, und Anitas en ruhten feſt auf dem blaſſen, düſteren cht des Schwagers „Sie ſind nicht nur ſtolz, Sie ſind grau⸗ .. Und doch, ich danke Gott, daß einmal alles zur Sprache kommt. Sie brau⸗ tir den Brief nicht vorzulegen, ich weiß koch faſt auswendig, denn nie im Leben nir etwas ſo ſchwer geworden, wie dieſe „Als ich die Nachricht von der Ver⸗ meines Bruvers erhielt, befand ich mich betragen alſo für Poſtkarten im Ortsverkehr Kalif thalber auf dem Lick⸗Obſervatorium in Ueber die Erhöhung vom 1. Auguſt hinaus. Berlin, 11. Juli. Der Reichstagsausſchuß für Poſt⸗ und Telegraphenweſen behandelte die für den l. Auguſt vorgeſehene neue Erhöhung der Poſt⸗ und Telegraphenoebühren. Reichs poſtminiſter Stingl führte dabei aus, daß zei den Gebührenerhöhungen vom 1. Juli der Fehlbetrag des Poſthaushalts für 1923 nach Abrechnung der auf dieſe Erhöhung zu erwarten⸗ zen Mehreinnahmen mit mehr als 2,5 Billionen Mark vexanſchlagt worden war. Der Fehlbetrag erhöhe ſich auf insgeſamt 8,5 Billionen M. Das ei innen⸗ wie außenpolitiſch nicht vertretbar. Die zarte Notwendigkeit zwinge daher zu Gebühren⸗ zrhöhungen. 19 e Da die neuen Gebühren aber erſt ab 1. Auguſt m Kraft treten, belaufen ſich die Mehreinnahmen daraus für das Rechnungsjahr 1925 nur auf 2,6 Billionen. Gegenüber dem erwähnten Fehlbetrag on 8,5 Billionen blieben trotz allen Erhöhungen ür 1923 noch immer 5,5 Billionen ohne Deckung. Es wurde folgende Entſchließung gefaßt: Der ſteichstagsausſchuß iſt mit der A ſicht des Reichs⸗ doſtminiſters, möglichſt bald eine weitere Er⸗ öh ng der Gebührenſätze und Teuerungszu⸗ chälge vorzunehmen, grundſätzlich ein verſtan⸗ den. Um die Durchführung zu erleichtern und ju beſchleunigen, erteilt er ſeine Zuſtimmung, daß der Reichspoſtminiſter mit Wirkung vom 1. Sep⸗ deuerungszuſchläge der etwa weiter fortſchreitenden geldentwertung entſprechend bis zur Verdoppe⸗ ung der vom 1. Auguſt ab geltenden Sätze vor⸗ immt, wobei jedoch auf Abrundung der Gebüh⸗ Trotz mancher Bedenken wurde der Entſchließung don der Mehrheit des Hauſes zugeſtimmt. Die am 1. Auguſt geltenden Poſtgebühren auf der rechten Seite, die chge 5 zu verrichten pflegten, und ſagte zu ihnen laut Broſpreiſes. g en fr bo g Druckſachen bis 25 Gr. 200 M., Geſchäfts⸗ Gr. 1200 M. 15 f 1 Päckchen bis 1 Kilo 2000 M. Pakete“ koſten in der erſten Zone bis 3 Kilo 2400 M., über 9 bis 5 Kilo 3600 M., über 5 bis 6 Kilo 4200 Mark uſw. 8 Poſtanweiſungen koſten bis 10 000 M. 800 M., über 10 000 bis 50 000 M. 1000 M., bis 1 Million M. 4800 M. Neue Gefährdung der Zeitungsverlage. An unſere Leſer! N Die Zeitungsverlage ſind durch die Entwick⸗ lung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe der letz⸗ tne Tage in eine ſo kritiſche Lage geraten, wie es noch nie der Fall geweſen iſt. Bei den letz⸗ ter Woche ſtattgehabten Verhandlungen über den Papierpreis, der ab 1. Juni von 1616,50 M. innerhalb des Monats Juni auf 3000 M. per Kilo geſtiegen iſt, wurde vom Verband — Hälfte des Juli ein Preis von 7400 M. gefor⸗ dert, alſo ein Preis, der dem 37 000 fachen des Friedenspreiſes entſpricht. Eine ſolche, alle Erwartungen weit überſteigende Erhöhung im Zuſammenhang mit den ebenſo ungeheuren Er⸗ höhungen der Löhne, Gehälter, Porti, Tele⸗ zvhongebühren uſw, zwingt die Zeitungen am 1. Juli zu Erhöhungen der Bezügs⸗ und An⸗ zeigenpreiſe, die weit über das Maß des bisher Gewohnten hinausgehen. Trotzdem ſind die Zeitungen gegenüber allen anderen Artikeln des täglichen Bedarfes auch heute immer noch weit am billigſten. Die von dem Vorſtand des Ver⸗ eins ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger für die einzelnen Blätter feſtgelegten Preiſe ſtellen die Mindeſtpreiſe dar, die zur Erhaltung und Fortführung der heimatlichen Preſſe unter allen Umſtänden erforderlich ſind. Die Preſſe darf erhoffen, daß die Leſer dieſen nicht zu umgehen⸗ den Maßnahmen volles Verſtändnis entgegen⸗ bringen. Verein ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger. Verden unſere nacfommen Volt und Hullon wieder emporrichten? Dieſe hoffnungsvolle, aber auch dan Frage ſteht in uns vaterlandsliebenden Män⸗ nern und Frauen auf in dieſer harten, trüben Zeit. Wir können uns als Volk und Nation nicht aufgeben. Wir müſſen daran glauben, daß ſich die Deutſchen in ſtiller, friedlicher Ar⸗ beit an ſich ſelbſt vom jetzigen Stuxrze wieder aufrichten werden. Das wird eine Arbeit von Jahrzehnten ſein. Unſere Nachkommen, die heute als Kinder unter uns leben, müſſen papiere bis 260 Gr. 1000 M, über 260 bis 600 papiere bis 280 Gr. 1000 M., über 250 bis 500 deutſcher Druckpapierfabrikanten für die erſte Schickſalsgemeinſchaft der Volksfamilie und des nationalen Staates in dem anſchau⸗ lichen, tagtäglichen Wirken der Anſtalten und in alledem, was auf dem Kathaus, in der Ge⸗ meinde und Staatsverwaltung vorgeht. In der alltäglichen Mitarbeit der Bürger an dem Zemeindeleben, in der Achtung und Sorg⸗ falt, die ſie dem Gemeinde⸗ und Staatseigen⸗ tum, das dem Wohl aller dient, erweiſen. In der Freude und Trauer der Bürger über Glück und Unglück des Gemeinweſens, über Ehre und Schande, die Bürger ihm und den Mit⸗ bürgern bereiten. Vor allem auch in den heimatlichen Volksfeſten, in aller Art von Heimatpflege. in Familie und Schule das geiſtige liebevoll, ſinnig, unaufdringlich eröffnet, das Gewiſſen und das ehrfürchtig liebende Herz zum Miterleben geweckt werden. Dann wird ihm ſeine Volksfamilie im echten Sinne volks⸗ tümlich, weil es ſie als Volkstum erlebt. Am tiefſten wird aber das Kind oll das er⸗ leben, wenn es angeleitet und angehalten wird, das Gemeinwohl mitz uſchaffen und mitzuerhalten aus Verantwort⸗ lichkeit. Es ſoll lernen, ſelbſtverantwortlich jede Schädigung des Gemeinde⸗ und Staats⸗ eigentums wie aller Volksgemeinſchaftsein⸗ richtungen als Frevel zu ſchauen. Es ſoll durch Mitherangezogenwerden lernen, all das pflegen zu helfen, angefangen von dem Schul⸗ haus und ſeinen Einrichtungen. Es ſoll in der Gemeinde kleine Dienſtleiſtungen überneh⸗ men, körperſchaftlich durch die Schule und ein⸗ zeln. Es ſoll in ſeiner Weiſe mitwirken an Volksfeſten und Gemeindeabenden durch Vor vag, Geſang, Reigen. Vor allem ſollen Eltern und Lehrer das Kind in das Intereſſe ziehen an allem, was in Gemeinde und Staat für das Gemeinweſen geplant, geſorgt, getan wird. Hierbei zeigt ſich die hohe Bedeutung der Schule, die Schulfamilie, die nicht bloß Lern⸗ u. Erziehunganſtalt ſein muß; denn in ihr tritt das Kind zum erſtenmal aus der engen häuslichen Familie in das öffentliche Gemeinſchaftsleben. Am wirkſamſten geſchieht das alles in Fa⸗ milie und Schule durch Pflege des Heimat⸗ 1 als Volksfamilienſinn. El⸗ tern und Lehrer müſſen dieſen lebenditz in ſich haben, darum mit dem Volkstum verwachſen ſieren, bloß befehlen, ſind ſie von ihrer Auf⸗ gabe abgewichen, ihr fremd geworden. Das zarte Gemüt des Knaben und Mädchen nimmt nur das in ſein Eigenleben, in ſein Sinnen und Wollen auf, was ſie lieben, woran ſie Freude und Spaß haben können. Das bleibt den ſtarken Willen und Glauben, die heilige Begeiſterung dafür in ihr Mannes⸗ und Frauenleben mitnehmen. Wir Aelteren müſ⸗ ſen all das in ihnen wecken und pflegen. Wenn wir die Kindesſeele verſtehen, werden wir die richtigen Mittel und Wege finden und be— nützen. Das Kind erlebt alles, was es in Glauben, Lieben, Wollen in ſeine Seele aufnimmt; es enbelt naht, berechnet nicht. So erlebt es naiv das Gemeinſchaftsleben ſeiner Ge⸗ meinde, ſeines Staatsvolkes und ſeiner Na⸗ non am nachhaltigſten in deren lebendi⸗ gen Verkörperungen, in den Volks⸗ 900. im Fernverkehr 400 M.; ornien, und die Mitteilung traf mich wie ein Schlag. Ich mußte glauben, was mir meine Eltern in ihrer Verzweiflung ſchrieben, daß mein ſchöner, ritterlicher Bruder int Be⸗ griff ſtand, ſein ganzes Leben leichtſinnig zu zerſtören. Da flehte ich ihn in meiner Seelen⸗ angſt an, von der unwürdigen Geliebten zu laſſen...“ b „Sie„wenigſtens“ nicht zu heiraten“, fiel Anita ſchneidend ein.— In ſeine Stirn war ein jähes Rot ge⸗ ſchoſſen:— auch das habe ich geſchrieben, ich will nicht ein Wort leugnen. Ich meinte, jene Frau habe meinen Bruder ſyſtematiſch ſchlau umgarnt, und da möge ſie tragen, was ſie ſelber über ſich heraufbeſchworen hatte. Wenn wir Heinz nur Zeit ließen, zur Beſin⸗ nung zu lommen, würde er einſehen, daß er im Begriff ſtand, ſich unglücklich zu machen, und zurücktreten.“ „Und als das nicht geſchehen— er viel⸗ mehr jene Frau heiratete, iſt Ihnen da nie ein Zweifel an Ihrer Beurteilung gekommen? Sie haben trotz Ihrer ſchwärmeriſchen Begeiſterung für den Bruder niemals verſucht, ihn zu ver⸗ ſtehen oder ſich perſönlich von ſeinem Unglück zu überzeugen?“ „Kennen Sie die Antwort Ihres Mannes und das Verbot jedes ferneren Annäherungs⸗ verſuches, bevor ich nicht ſeiner Frau Abbitte geleiſtet habe?— Wie konnte ich einer Frau ſie überhaupt kannte?— boikte au, ebe ich al 5 helden, großen Staats⸗ und Volksmännern, ihnen für ihr ganzes Leben wert, teuer, hei⸗ lig, dafür ſetzen ſie ſich dereinſt als Mann und Frau opferwillig ein. Pflanzen und hegen wir darum in ihnen das erlebte und geliebte deutſche Volk und Va⸗ terland als Reich ihrer Seele! Ne hhpolhelentüdzublungen. Eine Denkſchrift zum Antrag Düringer. Zwar iſt die Denkſchrift, aus der wir im folgen⸗ den einen Auszug geben, im Rechtsausſchuß des Reichstags abgelehnt und erſt gefſern wieder nach längerer Verhandlung vor dem Plenum des Reichstags an den Rechtsausſchuß zurückverwieſen worden. Welches ihr neues Schickſal auch ſein wird, ſie stellt einen lo wertvollen Beitraa au dem mals gründlich verleidet. Ich blieb in Kali⸗ kornien, und als ich mich vor kurzem endlich zur Heimreiſe entſchließen konnte, war Heinz bereits tot.“ Einen Augenblick war es ſtill zwiſchen den beiden. Anita ſtand an einen Seſſel gelehnt, blaß bis in die Lippen, die Hände feſt inein⸗ ander gepreßt, die dunklen Augen mit einem ſtarren Blick geradeaus gerichtet. Eberhardts Geſicht war vor Aufregung gerötet. Es ͤar⸗ beitete in den ernſten Zügen. In ſeinem Auge lag Qual und ein heißer Wunſch. Plötzlich ſtand er vor ihr und ſtreckte ihr ſeine beiden Hände entgegen. „Anita— ſeien Sie großmütig— ver⸗ zeihen Sie, was Ihnen durch uns geſchehen iſt. Es ſoll Sie fortan kein rauhes Wort mehr treſſen, dafür werde ich ſorgen... Reichen Sie mir Ihre Hand zum Frieden.“ Es war ein Ton in ſeiner Stimme, der ihr ans Herz griff. Sie war erſchüttert, un⸗ ſicher— nicht fähig, wieder das harte Nein zu ſagen. Aber da fiel plötzlich ihr ratlos umherir⸗ render Blick auf ſeine Hand und auf den Ring, den ſie von ſeinem Bruder erhalten hatte, und den er immer noch an dem Finger trug, auf den Heini ihn geſchoben hatte, das traf ſie wie ein brutaler Schlag. Sie zuckte zuſammen, und da rief ſie auch ſchon: ö ö 1. nie!“ Es klang wie ein Angſt⸗ ehr nach der Heimat war a met Lie w den el vor ihm zurück.„Wie es iſt, wird es bleiben, immer.. immer... es darf nicht anders werden, mein Kind und ich, wir gehören al⸗ lein dem Toten an.“ „Mutti, da iß“, erklang plötzlich des Kim⸗ des Stimme in die aufgerechte Szene hinein. „Heini kann nicht mehr.“ g Der kleine Mann hatte ſich die unbewachte halbe Stunde zunutze gemacht und ſich ſtill mit ſeinen Weintrauben in einen Winkel zu⸗ rückgezogen. Jetzt ſtand er vor der Mutter und hielt ihr das trübſelige Gerippe einer Weintraube entgegen, an dem noch einige blaue Beeren ein verlaſſenes Daſein friſteten. „Heini kann gar nicht mehr, Mutti! Heini iſt ganz übel.“ Es dauerte einen Augenblick, bis Anita ſich in die Wirklichkeit zurückfand, dann kniete ſie erſchrocken vor dem Kleinen nieder und zog ihn haſtig in ihre Arme.„Du haſt doch nicht etwa alle Trauben auf einmal gegeſſen, lie⸗ ber Heini?“ „Doch Mutti, ſie haben doll gut geſchmeckt — Onkel muß andermal wieder welche mit bringen— au, Mutti, nicht ſo drücken, tut Heini weh.“ f b „Aber Kind, um Gotteswillen!“ Ste ſpühte beſorgt in ſein kläglich verzogenes Geſichtchen, 10. dane dee. das ſeine Uebelteit d lich haſt du Hir gründli Bildern aller Art. Nicht minder eindringlich erlebt es die um es herum tätige Lebens⸗ und Einrichtungen der Gemeinde und des Staates, Für all das muß dem Kind Auge ſein. Sobald ſie bloß darüber reden, morali⸗ zer ſich auf den Satz ſtützt: Mark gleich Mark, d. h. Goldmark gleich vielleicht das formale Recht für ſich, aber er nützt dieſes formale Recht in treu⸗ und ſitten⸗ widriger Weiſe aus. Es liegt für jedes geſunde Rechtsempfinden auf der Hand, daß es ein 17 Unrecht und ein wucheriſcher Ver⸗ toß gegen Treu und Glauben iſt, wenn alte Goldſchulden, große oder kleine, in heutiger Papiermark zurückgezahlt werden... Die kleineren Hypothekengläubiger aus dem ver⸗ ſinkenden Mittelſtand, deren ſich bei den maſ⸗ ſenhaften Kündigungen zum 1. April d. J. große Unruhe und Empörung bemächtigt hat, verlieren alles Zutrauen zur geltenden Rechts⸗ und Staatsordnung, wenn ſie der Ausnut⸗ zung der Valutakonjunktur durch die Schuldner ſchutzlos preisgegeben, ihre mühſam erarbeiteten hochwertigen Spar⸗ kapitalien der Friedenszeit jetzt in beinahe wertloſen Papierſcheinen zurücknehmen müſ⸗ ſen und endgültig ihre wirtſchaftliche Exiſtenz vernichtet ſehen ſollen, Den Wahnſinn der Fiktion der Mark gleich Mark beleuchten Hun⸗ derte und Aberhunderte von Fällen aus der Praxis, die faſt alle in typiſcher Weiſe ebenſo liegen, wie folgendes Beiſpiel: Der Eigentümer eines Bauplatzes hat 100 00% M. gleich 5000 Doppelkronen als Hypo⸗ thekendarlehen erhalten und ſich mit dem Geld ein Haus gebaut. Jetzt bietet er dem Gläubiger eine Krone im Kurs von 175 000 M.; er kann ſich rüh⸗ men, dem Gläubiger noch ein Geſchenk von 75 0000 M. gemacht zu haben. Mit dem Wert von einigen Zentnern Roggen oder einigen Pfund Butter ſchüttelt die Landwirtſchaft die Mehrzahl ver alten Goldhypotheken ab. Was ein Bauhand⸗ werker von dem Extrag ſeiner harten Arbeit auf dem Haus hat ſtehen laſſen müſſen, wird ihm jetzt in einem Betrage zurückgezahlt, mit dem er einem Arbeiter einige Arbeitsſtunden bezahlen kann. Von einem beſonderen morcliſchen Tief⸗ ſtande zeugt es, wenn die Abſchüttelung um ein Nichts verſucht und evtl. gerichtlich erzwungen wird, nachdem der Gläubiger während der Kriegs⸗ zeit aus ſocaleß, Rückſichten oder vom Geſetz ge⸗ zwungen, von der Kündigung abgeſehen und die Hypothek verlängert hat. Die Schädigung des Einzelintereſſes fällt natür⸗ lich zurück auf die Allgemeinheit. Die verarmten kleinen Rentner fallen der öffentlichen Armen⸗ pflege anheim, ein Heer von Unterſtützungsemp⸗ fängern wird gezüchtet. An der Rückzahlungs⸗ ſperre iſt alſo auch der Staat intereſſiert. Vor dem Kriege und namentlich im Krieg war der wirtfchaftlich der Hypothekenſchuldner 5 Schwächere, jetzt iſt es in der Regel der Gläubiger. Dies gilt faſt ausnahmslos für Schuldner, die Eigentümer landwirtſchaftlicher oder induſtrieller Grundſtücke ſind ſowie die ſtädti⸗ ſchen Grundſchuldner, die für ihre Häuſer einen Käufer und zwar gewöhnlich einen ausländiſchen Käufer gefunden haben. In die Stelle des Gläu⸗ bigerwuchers iſt heute ſein Gegenſtück, der Schuld- nerwucher, getreten. Wie dem Schuldner im Kriege der Schutz des Geſetzgebers zur Seite getre⸗ ten iſt, ſo muß heute dem Gläubiger gegen Be⸗ wucherung durch den Schulder gebung geholſen werden. Da es unter den gegenwärtigen Geldent⸗ wertungsverhältniſſen als gänzlich aus ge⸗ ſchloſſen erſcheint, auf geſetzgeberiſchem Wege eine Zwangsaufwertung(Va⸗ loniſierung) der Hypotheken vorzunehmen, und da auf die Stabiliſierung der Mark nicht gewartet werden kann, ſo bleibt für den Geſetz⸗ geber als der einzig gangbare Weg die im An⸗ trag Düringer vorgeſehene zeitweilige Sperre der Rückzahlung. Die Zahlungsſperre, die der jetzigen ſkan⸗ dalöſen Rückzahlungsepidemie entgegentritt, bietet vier Vorteile: Sie bewahrt den Gläubiger vor den geſchilderten Nachteilen der alsbaldigen Kapi⸗ talrücknahme; ſie bewahrt die Gerichte vor der ſchwie⸗ rigen Aufgabe, deren Löſung nicht genügend vorbereitet iſt; ſie ſchafft den nötigen Zeitgewinn, damit die Wiſſenſchaft und die Juſtiz⸗ verwaltung durch Beſchaffung und Bearbei⸗ tung des erforderlichen Tatſachenmaterials die nötigen Unterlagen für die künftige geſetz⸗ geberiſche Löſung der hier gegebenen ſchwie⸗ rigen Probleme des Rechts und der Wirtſchaft bereitſtellen können; ſie ermöglicht schließlich dem Verkehrs leben ſelbſt die Wege zu ſuchen, die aus den gegebenen Schwierigkeiten wege eröffnen können. Uebertriebenen Hoffnungen auf allzu hohe Aufwertung darf nicht Vorſchub geleiſtet werden. Nach welcher Richtung hin ſich die Verkehrsent⸗ bekannte wicklung bewegen wird, zeigt die a Tatſache, daß bei Zurücknahme noch nicht kündbarer Hypotheken dem Gläubiger 400 bis 1000 oder mehr Prozent Nominalbetrag ge⸗ boten zu werden pflegen. Wird durch die lez Düringer die Unkündbarkeit für alle nich aan jungen Hypotheken feſtgeſetzt, ſo werder ie meiſten alten Hypotheken aufdem Wee eee ee Einigung verſchwin— en; der Gläubiger hat es zwar in der Hand jedem Rückzahlungsverſuch entgegenzutreten er wird aber bei angemeſſener Aufwertung be, reit ſein, ſein Geld zurückzunehmen. i würde dies die Folge haben, daf oft, die Untätigkeit und Ent Geſetzgebers durch die igkeit der Gerichte apiermark, hat wird, läßt ſich nicht vorausſehen; von der Geſetz⸗ N erträgliche Aus- i der Ablehnung des Antrag e Die Pa Schoß 1 kann die zwangsläufige Entwick⸗ lung nicht hemmen, ſie bürdet nur dem Hypo⸗ thekengläubiger— mag er reich oder arm ſein — die Gefahr der jetzt ungeheuerlichen Pro⸗ zeßkoſten auf, und ſie zwingt die Gerichte, wenn das Sperrproblem ungelöſt bleibt, vorzeitig das Valoriſierungsproblem zu löſen. Auch er⸗ ſchwert ſich der Staat ſelbſt durch das Schwei⸗ gen des Geſetzgebers die Möglichkeit, bei künf⸗ tiger Inangriffnahme der Valoriſierungs⸗ frage die Intereſſen der Allge⸗ meinheit zu wahren. f Da zum 1. April 1923 nicht wenige Gläu⸗ biger die Annahme der Zahlung und die Er⸗ teilung der Löſchungsbewilligung abgelehnt haben, ſo wird binnen kurzem das Reichs⸗ gericht Stellung nehmen müſſen zu der Frage, ob Rückzahlungsangebote, die entweder nur auf den Nennbetrag der Hypothek in Pa⸗ piermark oder auf einen nicht angemeſſenen erhöhten Betrag lauten, wirkſam ſind oder nicht. Wie ſeine Stellungnahme ausfallen zunächſt jedenfalls muß auf längere Zeit mit einer kaum erträglichen Rechtsunſicherheit gerechnet morden 5 Zehn Geboke für das häusliche ä Glück. Seit fünfzig Jahren beſteht in Newyork die„Legal Aid Society“, ein Rechtsſchutzver⸗ ein für die armen Volksſchichten. Die Geſell⸗ ſchaft beſchäftigt natürlich ein ganzes Korps von Juriſten, ſucht aber denen, die ſich an ſie wenden, nicht nur im Prozeßwege, ſondern auch durch Rat und moraliſchen Zuſpruch zu helfen. Ein großer Teil der Angelegenheiten, die ſie beſchäftigen, ſind Eheſtreitigkeiten. Sie hat im vergangenen Jahre allein über 4000 „Familienfälle“ gehabt, in denen ſie um Rat angegangen wurde, in den fünfzig Jahren ihres Beſtandes konnte ſie über 100 000 Fälle ſtudieren. Sicherlich hat ſie mehr als jede an⸗ dere juriſtiſche Körperſchaft der Welt Gelegen⸗ heit. gehabt, in das Familienleben großer Kreiſe Einblick zu nehmen. Und nun gibt ſie, förmlich als Extrakt ihrer Erfahrungen in Ehedingen, zehn Gebote heraus, die ſich jeder, dem an einem glücklichen Fami⸗ lienleben gelegen iſt, vor Augen halten ſoll. Die zehn Gebote wurden von den Juri⸗ ſten der Legal Aid Society ausgearbeitet und einem Rate von Frauen und Männern vor⸗ gelegt und von ihm erſt ausgewählt. Es wird nicht behauptet, daß dieſe Gebote unfehlbar. ſind, viele Mißverſtändniſſe und Unzukömm⸗ lichkeiten aber wurden durch dieſe Gebote ver⸗ mieden. Sie lauten: 1. Seid genügſam nach euren Mitteln! Die Gattin erwartet mit vollem Recht von ihrem Gatten, daß ſie genügend Geld für Haushalt und die Familie erhalte. Sie iſt ſich klar dar⸗ über, daß ihr der Gatte oft nicht ſo viel geben kann, als ſie ſich ſelbſt wünſchen würde, aber ſie begnügt ſich, wenn ſie erkennt, daß ihr Gatte nicht ſo viel Glück hat in ſeinem Beruf wie andere, wobei ſie allerdings einen Unter⸗ ſchied zwiſchen Unglück und Nachläſſigkeit zu machen verſteht. 2. Vermeidet jede Einmiſchung in die Häus⸗ lichkeit der Frau! Die Gattin hat mehr Ver— ſtändnis, ihren Haushalt mit den für den häuslichen Bedarf zur Verfügung geſtellter Beträgen zu führen, als der Mann. 3. Seid ſtets guter Laune, ſelbſt wenn es manchmal Ueberwindung koſtet! Nichts wirr auf die Nerven einer abgearbeiteten Frau är ger als Nörgelei und Wortkargheit des Gat⸗ ten, wenn er von der Arbeit heimkehrt. 4. Seid einſichtig! Die Frau iſt nichts an⸗ deres als ein Bündel aufs ſchärfſte ange⸗ ſpannter Nerven. Beklagt ſie ſich, ſo geſchieht dies kaum ohne Grund. Ihr Streben, die Häuslichkeit rein und gemütlich zu geſtalten verdient Anerkennung. 5. Bringet eurer Frau Liebe entgegen! Seid ihr Liebhaber und nicht ihr gleichgültiger Gatte. Jede Frau will geliebt ſein und hat ein Recht darauf. 6. Beſchimpft niemals die Frau! Scharfe Worte verurſachen oft Mißverſtändniſſe, Wi⸗ derſpruch und Widerſtand und die Einigkeit im häuslichen Leben geht verloren. 7. Bereitet euch euer Heim getrennt von euren Verwandten, insbeſondere von den Ver⸗ wandten der Frau! Ratſchläge der Verwand⸗ ten, mögen ſie noch ſo gut gemeint ſein, er⸗ zeugen unangenehme Situationen und Miß⸗ verſtändniſſe. Junge Eheleute ſollen in Ruhe gelaſſen werden. 8. Verzichtet auf einen Zimmerherrn, do die Aufnahme eines fremden Menſchen ir euer Heim überflüſſige Verdächtigungen er⸗ zeugt. Die Frau unterliegt nur zu oft einem ungebührlichen Einfluß, wenn dieſer allzu lange ausgeübt wird. 9. Seid nett und reinlich! Die Gattin macht oft und ſchnell einen Vergleich zwiſchen dem nett angezogenen Fremden und dem unſchön gekleideten eigenen Mann. Die Gattin will auf den eigenen Mann mit Stolz blicken dür⸗ fen und will ihn reſpektieren 7 Eingeſandt. „Für Einſenbungen unte dieser Rubrik übernimmt die diedattlen außer der preßgeſetzlichen leine Verantwortung. Der Streit um die Mieten. Wochenlang ſtreiten ſich die Vertreter der Ver⸗ mieter mit denjenigen der Mieter und der Vertreter der Ortsbehörde herum, bis endlich das Kreisamt, wahr⸗ ſcheinlich auf Betreiben der Letzteren einen Vorſchlag gemacht hat mit Rückſicht auf die kataſtrophale Geldentwertung das ſeitherige ſchnöde Trinkgeld noch nicht einmal um einen Pfennig zu erhöhen. Sy iſt es nämlich mit dem 201fachen und dem 351fachen Betrag. Und das machen Leute, die den Mund voll nehmen vom ſozialen Fühlen und Denken und Handeln, aber 10 nicht auf ſich anwenden, ſondern nur auf andere.; Nur wenige Mieter(es ſind weiße Raben) haben ſozial gedacht und auch gehandelt, und ſeither ſchon 1 oder 1 einehalbe Stunden für ihre Monatsmiete bezahlt. Mit Recht erklärte mir ein Arbeiter— ich mußte vor dem Kriege für meine zwei Zimmer und Küche 15 Mk. monatlich bezahlen, dazu brauchte ich den Verdienſt von 8 Tagen, da kann ich doch heute leinhalb bis 2 Stun⸗ den opfern und das iſt noch zu wenig. Das iſt richtig ſozial gedacht. N Nur eine kleine Gegenüberſtellung: Der Arbeiter und Beamte ſagt, ſein Lohn und ſein Gehalt iſt auch nicht der Teuerung entſprechend Woehen, gut ich gebe das zu. Alſo muß ein anderer Weg gefunden werden und das ſind die wirklichen Ein⸗ nahmen in Vergleich zu ziehen. Da hatte ein Beamter vor dem Kriege eine Wohnung von 4 Zimmer und Küche, ſein Gehalt betrug pro Monat 200 Mk. Er be⸗ 1 pro Monat 30 Mk. Miete, das war der ſiebte Teil ſeines monatlichen Einkommens. Genannter Be⸗ trag von 200 Mk. monatlich entſpricht der heutigen 7. Gehaltsgruppe mit einem monatlichen Einkommen für Juni von ungefähr 1500 000 Mk. und der 7. Teil wäre ſomit 214280 Mk. pro Monat. Er bezahlt, oder ſoll bezahlen, aber nur den 201fachen Betrag der Friedens⸗ miete das iſt 304201 6300 Mk. anſtatt 214280 Mk. Noch kataſtrophaler ift der Gegenſatz im Juli und bei Perſonen in höheren Verdienſt⸗ und Gehalts⸗ gruppen. Ein Beamter der 10. Gehaltsgruppe z. B. braucht, nachdem er in ſeinem Arbeitsraum angelangt iſt, nur ſeinen Rock umzuziehen, je nach der Witterung das Fenſter zu öffnen oder zu ſchließen, ſeine Finger⸗ nägel oder feine Arbeit zurecht zu machen, und ſchon iſt eine Viertelſtunde herum und der 351fache Betrag der monatlichen Miete iſt verdient, Welch hohes ſoziales Empfinden und Handeln! Welch ein Beitrag zur För⸗ 1 0 des Wohnungsbaues und welch großartige Mittel zur Bekämpfung der Wohnungsnot, und dies von Seiten derjenigen, die dazu berufen ſind und das ſind auch alle Mieter, in allererſter Linie, dem Woh⸗ nungselend zu ſteuern. Nach allem dem wäre ein Tagesverdienſt(nicht 3 Tage wie vor dem Kriege) eine einigermaßen gerechte Ausgleichung. Die jetzt gewährte ſcheinbare Er⸗ höhung iſt ein Spott und Hohn auf die tatſächlichen Verhältniſſe und ich finde kein paſſendes Wort um die Nichtswürdigkeit der bis jetzt geleiſteten Mieten zu kenn zeichnen. Dem Hausbeſitzer bleibt nur noch die eine Be⸗ rühigung, daß er ſich den ganzen Monat nicht zu für⸗ chten braucht, da ja noch Jemand bei ihm wohnt. Oder auch das Gegenteil? U Ein Mitglied des Vernieterſchutzvereins. 6¶.... An meine Mutter! Nenn mir das ſchönſte Wort— ich will es ſagen Zu Deinem Lob, o ſüße Mutter mein! Du biſt mein Himmel über dunklen Tagen, Biſt meiner Augen erſter Sonnenſchein! Gib rote Roſen mir— ich will ſte legen Dir auf das Herz, das mich ſo warm gehegt! Du haſt mit immer neuem Segen Der Blumen viel auf meinen Pfad gelegt! Reich eine Krone mir— ich will ſie drücken Dir auf das Haupt wie einer Königin! Doch ach, kein Diadem kann Dich beglücken, Wie ich durch Dich ſo reich und ſelig bin! Leih tauſend Tränen mir— ich will ſie weinen Well ich in Torheit Dich ſo oft gekränkt! Laß mir Dein Herz nur ſtatt des armen einen, Das ich in heißem Dank Dir längſt geſchenkt! ECC Lokale Nachrichten. ] Kathol. Volks⸗Verein. Mutter! — Mee ein wunderſames Läuten und Klingen geht's durch die Seele, wenn einer das Wort hört. An ſtille, ſelige Tage wird man denken, an die Kinderzeit, da man morgens aufwachte iult dem Worte:„In Gottes Namen“ auf den Lppen und der Tag begann mit einem Gebet zu den heiligen Engeln Gottes, daß ſie das Kind behüten auf allen ſeinen Wegen.“ Und elns war ſo ſchön dabei, die Mutter betete mit. Wle iſt die Welt doch ſo ſchön, ſo ſchön, wenn dem Kind die Mutter zur Seite ſteht. An ſtille Abende wird mancher denken, da man betete gemeinſam mit Vater und Mutter in trauter Dämmerſtunde oder beim Lampenſchein, um den ein verirrter Falter flog. Letzte Stun⸗ den vergangener Tage traten vor die Seele, wo die Mutter zum Gutenachtſagen am Bett des Kindes ſtand und ihm ein Kreuz auf die Stirn zeichnete und ſeine Hände faltete und die Decke noch einmal glatt ſtrich. Zwei milde Augen ſtehſt Du dann leuchten in Deinem Geiſt, fühlſt das geweihte Waſſer auf Deinem Mund. Uad dann verſank man im Schlummer und Traum und ſprach mit den Helligen und Seligen im Himmelsſaal unt manchmal mit dem lieben Gott eber. 2 war ja dabel und da ginge Mutter wäre zu ſagen. Wer mehr wiſſen will, der komme am Sonntag und ſehe und höre. Mögen namentlich die Frauen und Jungfrauen kommen. Aber auch die anderen. Jeder ſſt herzlich willkommen. „ Sport. Auf das morgen ſtattfindende Fußllalltreffen zwiſchen den 1. Mannſchaften des D. J. K. Karlsruhe⸗Mühlburg und Viernheim, wird nochmals darauf hingewieſen. Da Mühl⸗ burg eine der führenden Mannſchaften Badens iſt, und als eine gute, techniſch u. feinſpielende Mannſchaft ſehr gefürchtet iſt, ſodaß man auch hier auf ein intereſſantes Spiel rechnen. Drum auf, zum D. J. K. Sportplatz Anfang 3 Uhr. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 8. Sonntag nach Pfingſten. 1½7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 1½10 Hochamt mit Predigt. f 110 Kinder⸗Meſſe.. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 1/2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr ſakrament. Bruderſchafts⸗Andacht; nach der Andacht Verſammlung des chriſtlichen Müttervereins. ½4 Uhr Verſammlung des kath. Volks⸗ Vereins im„Freiſchütz“. In der al ten Kirche an Werktagen: Montag:%6 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Winkenbach geb. Thomas. 1½7 Uhr beſt. E.⸗A. f. Gg. Mandel 8., Ghe⸗ frau Marg. geb. Hofmann, Eltern u. Angeh. Dienstag: /¼6 Uhr 1., ½7 2. S.⸗A. für ledig verſt. Peter Niebler. Mittwoch: ¼6 Uhr 1., ½7 Uhr 3. S.⸗A. für Marla Winkenbach geb. Thomas. Donnerstag:% Uhr 3. S.⸗A. für ledig verſt. Peter Niebler. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Ad. Weidner 5., Ehefrau Kathar. geb. Effler, beiderſ. Eltern und Angeh. Freitag: 6 Uhr beſt. Amt f. Marg. Benz geb. Mandel. 3/6 Vhr geſt. hl. Meſſe für verſt. Krieger Korn. Bauer und Joh. Mich. Bauer. 1/7 Uhr beſt. Amt für Mathäus Mandel. Samstag: 6 Uhr beſt. S.⸗A. für A. M. Hoock geb. Adler. 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Adler, Ehefr. A. M. geb. Radner. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſen. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommu⸗ nion f. d. Schülerinnen des H. Rektor Mayr und Frl. König. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Zugleich General⸗ Kommunion für die Mitglieder der Jünglings⸗Soda⸗ lität und des Männer⸗Apoſtolates. Kirchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, den 15. Juli(7. S. p. Trin.) Vorm. 9½ Uhr: Gottes dienſt. 8 Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereinlgung und Jungfrauenverſammlung. Montag, den 16. Juli Abends 8 Uhr: Letzte Uebungsſtunde vor den Ferien. Um nochmaliges vollzähliges Er⸗ ſcheinen wird gebeten. Amtlicher Teil. Betr.: Erhöhung des Kokspreiſes.„ Die Gas⸗ und Elektrizitäts⸗Kommiſſion hat den Preis für Koks ab heute auf 45 000 Mk. pro Zentner und denjenigen für Koksgrus auf 30000 Mk. pro Zentner feſtgeſetzt. Betr.: Rezeßholz. Am Montag, den 16. d. Mts., vormittags 9 Uhr wird das Anfahren von Rezeßholz in 2 Loſen an die Wenigſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr.: Die Anmeldung der mit Tabak bebauten Grund⸗ ſtücken. Der Schlußtermin zur Abgabe der Anmeldungen über angepflanzten Tabak iſt der 15. Juli. Die Inte⸗ reſſenten werden bei Meidung hoher Strafen darauf hnigewieſen, nicht zu verſäumen, ihre Anmeldung bis zu dieſem Zeitpunkte beim Zollamt Viernheim während der Büroſtunden abzugeben. Betr.: Milchpreiserhöhung. 5 15 ü Auf Forderung der landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen hat die Kommiſſion des Städtebundes den Milchſtallpreis auf 3600 M. pro Ltr. ab 11. Juli 23 erhöht. Demzufolge treten ab 11. Juli 1923 folgende Milchpreiſe in Kraft: . 3600 Nn. ab Stall, 4140 M. ab Odenwald⸗ aufkäufer, 4800 M. ab Sammelſtelle. Betr.: Zuckerverſorgung für Juli 1923. Wir haben heute den Spezereihändlern die Beſtellſcheine für den Juli⸗Zucker zuſtellen laſſen. Dieſelben ſind von dieſen auszufüllen und mit den Beſtellmarken A für Juli 1923 am Montag, den 16. Inli 1923, vormittags auf unſerem Büro Nr. 26 abzugeben. neh er 1 W 1 257 1 2 7 A N beginnen neue Handelskurse Privat-Handelsschule u l Hümün? 31 im Hause der Commerz: und Frlvstbagf, ö NN