ir won zerſäumen, darauf Pol merkſam zu machen, daß mit dem 1. Auguſt der ir hierm öff selon vierte Monat zur Berechnung der Zuſch ge bei 9965 ehre Rückſtänden über 10000 Mk. der Reichs ach 5 untnis und Be. ele ritt oder ſeh den 1 ol arr. 4 125 1 15 715. b 5 1 4 5 10 775 5 4 u 7 1 0 8 ö. 0 1 0 ö einkommenſteuer und Umſatzſteuer 1922, ſowie eruheim, den II. Juli 128. 0 10 gende e f 10 f 1 1 1 0 8 ö a vorſichtig handhabt 14.. 5 3. wer— in anderen als nach 8 368 Nr. 6 1 e 5 g 5 für erſte Rate 1923, beginnt. Für Zahlungen Heſſiſches 0 4 Viernheim 5 156 1 70 werden noch 8 10 ee 9 üg!!! während im Auguſt nicht 4 mal 15 ſondern des Strafgeſetzbuchs ſtrafbaren Fällen— im 1 4 mal 30 iſt 120% berechnet werden müſſen. Walde oder in gefährlicher Nähe desſelben Viernheimer Volksblatt Alle fälligen heſſ. Staatsgefällen kommen im Freien ohne Erlaubnis der Forſtpolizei⸗ noch Juli zur Mahnung. Mahngebühr doppelter behörde Feuer anzündet, falls ihm die Er⸗ Fal 1000 M. 25618 geſpa eh Sei ö f 5 laubnis erteilt iſt, das Feuer gehörig zu ee ſtt lo te gieklane⸗ Zeile bder begehen Coe neh ohe Mi eo de one nie de Rabatt.— Beilagen: pro 100 3000.— Mk. der zugsgeldes; 2. Geſuch des Sebaſtlan Wolk, des Karl Schneider, des Otto Holzſchuh, ſowle des Nikl. Helbig hier um Aufnabme als Ortsbürger, 3. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. 4. Geſuch des Verlegers Martin um Regelung ſeiner Ver⸗ gütung für Aufnahme der amtlichen Bekannt⸗ machungen; 5. Weiterbelaſſung des Beſoldungs⸗ grundſtückes an Amtsgehilfe Pfenning; 6. Den Viernheimer Waldrezeßvertrag; 7. Stockholzge⸗ winnung; 8. Einbau einer Wohnung im Hauſe Friedrich Böhm; 9. Bildung einer Verwaltungs⸗ kommiſſion; 10. Verſchiedenes. * Schweinemarkt Weinheim. Zugeführt 806 Stück, verkauft 294; Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 225000 bis 250000 Mk., Läufer das Stück von 500000 bis 1 Million. 8 Weitere beträchtliche Erhöhung des Druckpapierpreiſes. Um einen Aus⸗ gleich zu finden, muß der Bezugspreis entſprechend erhöht werden. Der„Viernheimer Anz.“ erhöht dieſen für Juli auf 15 000 Mk. * Berliner Wochenmarkt.„Nanu, Frau Hempelmeier— mit zwei Handkörben!?“— 9 00 den kleenen fürs Gemüſe, den jroßen fürs 4 10 1 1 Abſchiedsvorſtellung. Frank e Varitee⸗Wanderſchau, die ſeit einigen Tagen mit gutem Erfolg auf dem Marktplatz dahier gaſtiert, gibt heute Abend ihre letzte Dank⸗ und Abſchieds⸗ Vorſtellung.(Siehe Inſerat). Amtlicher Teil. Betr.: Rezeßbauholz für 1923. Am Mittwoch, den 18. Juli 1923, vorm. 9 Uhr wird auf dem Rathauſe das Anfahren von Rezeßbaöholz in 2 Loſen an die Wenigſt⸗ bietenden nochmals öffentlich verſteigert. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. ee: Verhütung von Waldbränden. ie anhaltend trockene Witterung und die in den letzten Tagen ſtattgehabten Waldbrände veranlaſſen uns erneut zur folgender Anord⸗ nung auf Grund des Art. 65 des Geſetzes betr. die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8. Juli 1921. 1. Jedes Rauchen und Feueranzünden außerhalb von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe bis zum Umkreis von 20 Meter iſt verboten. 2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Mk. beſtraft, ſofern nicht nach den nachſtehend abgedruckten Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbnches u. des heſſiſchen Forſt⸗ ſtrafgeſetzes höhere Strafen verwirkt ſind. Dieſe Anordnungen treten mft dem Tag ihrer Vekanntmachung in Krlfft. 5 Eine Uebertretung vorſtehender Anordnung hat außerdem eine zivilrechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. Viernheimer Zeitung Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate ſinden im„Wiernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung · den 19. Juli 1923 Viernheimer Nachrichten Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Wöchentlich brew Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Bezugspreis beträgt 15000 Mk.— Durch die Pöſt bezogen monatlich 18000.— Mk. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin M 81 Die Tyrannei. Wieder ein deutſches Todesopfer. Paris, 16. Juli. Havas meldet aus Düſſel⸗ dorf wieder über einen Zwiſche nfall, bei dem ein Deutſcher das Leben eingebüßt hat. Geſtern abend gegen 11 Uhr ſollen auf der Eiſenbahnſtrecke nach Eu skirchen in der Nähe von Kall Signale ſabotiert worden ſein. Ohne daß auch nur der Verſuch gemacht worden wäre, zwiſchen dem angeblichen Tatbeſtand und den Folgen eine Verbindung herzuſtellen, fügt die Meldung lakoniſch hinzu, eine Patrouille habe auf zwei Deutſche geſchoſ⸗ ſen, die ſich auf der Strecke befunden hätten. Einer davon ſei getötet worden. Die Aachener Todesurteile. Berlin, 16. Juli. Auch wegen der neuer⸗ dings vom Aachener Krigsgericht gefällten drei Todesurteile hat die Reichsregie⸗ rung bei den hierfür geeigneten Stellen Schritte unternommen, um eine Voll⸗ ſtreckung des Spruchs hintanz uhal⸗ tei; außerdem hat ſie das Material des Prozeſſes eingefordert. „Die Auswirkung der neuen Verkehrsſporre. Eſſen, 16. Juli. Tauſende von Leuten, die ſeinerzeit durch die plötzliche Ve rkehrs; pere im beſetzten Gebiet zurückbleiben mußten und ſich Sonntag nacht auf den Weg gemacht hatten, um das beſetzte Gebiet be nächſter Gelegenheit zu verlaſſen, mußten an den verſchiedenen Grenzſtellen erfahren, daß die Sperre wiederum verlänger⸗ wurde und eine Ausreiſe unmöglich gen erlag. iſt. Eine ungeheure Menſchen: Warum die großen Werke beſetzt werden. menge ſah man heute, mit Koffer und Ki⸗ 3 0 ſten agen in alle Frühe wieder nach Eſ⸗ Die Kohlenvorräte 120 den Zechen gehen zur Neige. ſen bezw. nach Gelſenkirchen zurückkommen a N N Die Verlängerung der Verkehrsſperre auf 10 Eſſen, 17. Juli. Zur„Begrün dung Tage kam geſtern abend im ganzen Rhein. der Beſetzung des Kohlen lager⸗ und Ruhrgebiet vollkommen überraſchend platzes Segeroth führen die Franzoſen Wie von der Eiſenbahndirektion mitgeteilt an, daß ſie die Vorräte dieſes Platzes un be⸗ wird, wird die Abſperrung aufs ſchärfſte durch- diengt brauchen. Als man ihnen ſagte, geführt, ſogar die Eiſenbahnbeamten werden daß durch die Beſetzung bei den nebenanlie⸗ von den Franzoſen nicht über Hengſtet hin. genden Betrieben(Martinswerk 7 uſw.) viele ausgelaſſen. Bei den Kölner engliſchen Stel, Arbeiter brotlos würden, erklärten die Fran⸗ len iſt über die Gründe der Verlängerung der zoſen, die Firma habe genügend Gelegenheit, Sperre nichts bekannt und man war über die ſich die erforderlichen Betriebsmittel und neuen Maßnahmen ebenſo erſtaunt wie auf Kohlen anderswoher zu beſchaffen. Es deutſcher Seite. Der wahre Sinn dieſer neuen iſt ſehr zweifelhaft, ob es gelingen Maßnahmen kann nur der ſein, daß die ſcharfe] wird, die Arbeit in den Betrieben wieder auf⸗ zunehmen. Wendung gegen England beſonders betont In den am Sonntag wegen Nichtbezahlung wird. in neuer Eingriff in das Kruppwerk. der Kohlenſteuer gemäß Verordnung De⸗ 1 0 5 5 gouttes Nr. 54 beſetzten Betrieben der 6. Juli. Nachdem die Franzoſen e a L e Durch die Veſezung 5 Lager, Thyſ 70 175 0 e 5 i Gold- und Silber⸗ platzes Segeroth die Hauptkohlenvorräte dem 0 1 transport 9190 7 0 129 Stabl⸗ e i der Kruppſchen Werke beſchlagnahmt und Kokabeſtände bege e e 1 auch mit Goldzugabe. g teilweiſe bereits fortgeſchafft haben, wurde werk Witten ö ee Uhrhedee und Goc die Firma Krupp am 14. Juli l einem 1 10 Kohlen- und Koksbeſtände unte r⸗ ˖ N Eingriff roffen gf. g f faber, Sie ge 1 e beben Werfer Die Beſchlagnahme der Betriebsmittel der 2, 9a, Telef. 9237. 5 0 5 en 1 0 e Wurden deren Vorräte an Betriebskohle, ohne großen Werke zeigt deutlich, daß die Vorräte, die jede Weiterarbeit unmöglich iſt, ebenfalls . die auf den Zechen lagern, für die Fran⸗ beſchlagnahmt. Durch dieſes Vorgehen der 5 zoſen immer knapper werden. Der Hol reite Franzoſen ſind entgegen ihren bisherigen Er⸗ Zeitpunkt rückt immer näher, 0 0 pro⸗ 0 ö ö i i Effekt der Ruhrbeſetzung klärungen, keine Arbeiter auf die Straße ſet- du ktive r Ru 0 1 zen ee zunächſt das Radreifenwalz⸗ bollkommen gleich Null wird. . neu, 15 werk ſowie die Gießereien 2 und 3 zum Still⸗ Bewilligung der Ruhrkredite in Belgien. 0 u Obſt 1 1 ſtand gebracht worden. Die geſamte Beleg⸗ N 1 0 Wally Gprentele⸗ unt cndehelber 5 ſchaft dieſes großen Betriebes wurde arbeits⸗ Retten 11% A 50% fun e een 6uw ,,... okt zu vertauſche* S 5 1 8 be⸗ Kammer 1 2 chte rößten Kruppſchen Stahlwerkes, we che ev. auch zu ver⸗ 9 kaufen. Brlefporto. Viernheim, den 17. Juli 1923. Kirchner. Bekanntmachung. Vetreffend: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. b Wir weiſen auf die im Betreff genannte Polizeiverordnung vom 3. Januar 1898 ins⸗ beſondere auf 8 4 dieſer Verordnung hin, die den Eigentümern und Verwalter von Hofreiten die Verpflichtung auferlegt, bei heißer und trockener Witterung die Straße vor ihren Hof⸗ reiten täglich zweimal und zwar Morgens und Abends zu begießen. Um die der All⸗ gemeinheit ſo ſehr ſchädigen Staubentwickelung wirkſam entgegenzutreten, fordern wir die Eigentümer und Verwalter von Hofreiten zum ſtrikten Befolg obiger Verordnung hinſichtlich des Gießens hiermit auf, wobei wir noch be⸗ Heppenheim, den 10. Juni 1922. ſonders darauf hinweiſen, daß das Gießen der Heſſiſches Kreisamt Heppenheim. Straße Morgens um 8 Uhr und Abends um J. V.: Hammann. 8 Uhr beendet ſein muß. Unſere Beamten ſind angewieſen, den Befolg ſtreng zu über⸗ wachen und die Säumigen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Wir hoffen aber, daß jeder der Verpflich⸗ teten ſoviel Gemeinſinn beſitzt und die im In⸗ tereſſe der Allgemeinheit liegenden Anordnung befolgt, ſadaß wir mit Strafanzeigen nicht vor⸗ zugehen brauchen. oder ei Erteilung der Erlaubnis ihm vorgeſchriebenen Bedingungen zuwiderhandelt; 4. wer Waldflächen oder Grundſtücke, welche an Waldungen angrenzen, ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde abbrennt, oder den hierauf bezüglichen Anordnungen der Forſt⸗ polizeibehörde zuwiderhandelt, 5. wer bei einem Waldbrande der Aufforderung des zuſtändigen Forſtbeamten oder Orts⸗ polizeibeamten zur Hilfeleiſtung nicht nach⸗ kommt, obſchon er derſelben ohne erheblichen eigenen Nachteil Folge zu leiſten vermag. Sie fragen Ihren Arzt wenn es die Erhaltung Ihrer Gesundheit erfordert. Sie fragen Ihre Zeitung um über die politischen Ereignisse und alle wirt- schaftlichen Vorgänge gut unterrichtet zu sein. Die unentbehrliche Ergänzung der leiblichen Nahrung ist Ihr Heimatblatt: der Viernheimer Anzeiger Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 86 ;; ĩ¼——Ↄv!l!! T8 woftſchegtonſg Nr. 21577 40. Jahrg. Amt Frankfurt a. M. Die Ausarbeitung der Note durch Lord Curzon iſt abgeſchloſſen. Englands diplomatiſche Aktion. [Paris, 16. Juli. Der Korreſpondent des „Petit Journal“ in London meldet, daß in pol⸗ tiſchen Kreiſen der wahrſcheinliche Inhalt des engliſchen Antwortentwurfs an Deutſchland wie folgt angegeben wird: I. Vorſchlag der Ernennung einer Sachver⸗ ſtändigenkommiſſion. 2. Vorſchlag einer ſofortigen Kontrolle der deutſchen Finanzen durch die Alliierten und Reform der Markwährung. 3. Einladung an Deutſchland, den paſſiven Widerſtand einzuſtellen, in welchem Falle die Alliierten ſich verpflichten würden, das Ruhrge⸗ biet zu beſtimmen und von vornherein feſtgeſetz⸗ ten Daten zu räumen. Ausland. Muſſolini Triumphator. 18 b Rom, 16. Juli. In der Deputiertenkam⸗ Die Tyrannei ae mer hielt vor dicht beſetztem 1 e l N i ede, in der en auf alle Einwen⸗ Köln, 16. Juli. Der Hohenbudberger Ge⸗ 1 die Wahlreform fare Er meinde wurde auferlegt, in der Eiſenbahn⸗ bemerkte gegenüber den Popolari, ihre Mit⸗ übernachtungsſtelle 40 Zimmer einzurichten arbeit ſei nicht klar genug. Er liebe die klei⸗ i der W lleber. nen Schritte 5 1 1 Ag ch ene enden Macht in Händen und werde ſie feſthalten, nachlungezebeade wurde ſeinerzeit in tadel?“ Man 179 ihm vor, daß er die Freiheit ver⸗ loſem Zuſtand unter zwangsweiſer Zurück⸗ letze. Was iſt Freiheits Es gibt, ſagte er laſſung ſämtlicher Möbel keine abſolute Freiheit. Es gibt Freiheiten, und Wäſcheſtücke verlaſſen. Die zuerſt in Hohenbudberg tätigen Es ſei unwahr, daß ſeine Regierung freiheits⸗ mörderiſch ſei. Kein Ausnahmegeſetz ſei er⸗ fremden Arbeiter haben aber vor ihrem Fort⸗ gehen die Einrichtungsgegenſtände laſſen worden. Aber natürlich habe die fas⸗ eingeladen und abgefahren. ziſtiſhe Revolution das Recht, ſich zu pertei⸗ N digen. Man darf nicht denken, daß der Faſ⸗ Geſellie Auffaſſungen. zismus ſchnell vorübergehen wird. Und artig 0 a a wird er erſt werden, wenn jedermann die vol⸗ London, 16. Juli. Die Rede Poincarés lendeten Tatſachen angenommen hat. Zu den in Senlis wird in politiſchen Kreiſen ſtark Sozialiſten gewandt bemerkte Muſſolini wei⸗ kommentiert. Die Rede hat im Grunde ge⸗ ter wäre glücklich, mit den Maſſen der Ar⸗ nommen nicht überraſcht. Man war darauf 1 g 22 7 beiter zuſammen zu arbeiten und wünſche gefaßt, daß Poincars ſeine frühere Haltung z 1 i in der Regierung zu haben. nücht plötzlich ändern werde Die Rede wird Er ei bereit, ihnen eines der wüßte übrigens nicht nur als Antwort auf die Erklä⸗ 0 ai 0 5 niſterien zu geben, aber die Arbeiter müßten rung Baldwins angeſehen, ſondern auch als wiſſen, daß man nicht tabula raſa machen eine im voraus feſtgelegte Antwort der fran⸗ 1 f 5 1 könne, indem man alles unterdrücke. 0 zöſiſchen Regierung auf den engliſchen Ante Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede erklärte wortentwurf. In Regierungskreiſen wird 5 e g Muſſolini, das Land wünſche Ruhe und die erklärt, daß Baldwin offenſichtlich zu großen Regierung gebe ſich die erdenklichſte Mühe, um Konzeſſionen gegenüber Frankreich in der dieſe Ruhe zu ſchaffen. Von der Abſtimmung Schuldeufrage bereit ſei, aber unter der Be⸗ hängt das Schicksal dieſer Kammer ab, ſagte dingung, daß Frankreich anerkenne, daß die][Muſſolini. Darüber bin ich mir völlig klar, Reparationsfrage vom wirtſchaftlichen und denn ich ſtütze mich auf die Verfaſſung.(Muſſo⸗ nicht vom politiſchen Standpunkt aus behan⸗ ini ſpielt hier deutlich auf u Aufloſung der delt werden müſſe. Die unverhohlene Erklä- fammer an) Heute noch können ſich Parla⸗ rung Poincarés, daß Frankreich nichts von nent und Land verſöhnen, aber morgen wäre einer Sachverſtändigenkommiſſion wiſſen es ſchon zu ſpät. Denkt nicht an den Beſtand wolle, hat aber gleichwohl einen ſtarken Ein- der Parteien, hört nur auf die Stimme Eures druck hervorgerufen und man drückt offen die Sewiſſens und auf den Ruf der Nation!(Die Anſicht aus, daß ein Bruch mit England un. zanze Kammer mit Ausnahme der äußerſten vermeidlich wäre, wenn Poincaré in dieſem Linken klatſcht Beifall.) Die Faſziſten ſtim⸗ Punkte nicht nachgeben würde. nen ihre Hymne an. Muſſolini wird im aris, 16. Juli. Zu der Rede Poincarés Triumph aus dem Saal getragen.. in Sens ſchreibt 905„Matin“: nach dieſer] Die Abstimmung der Kare 5 1 im Tone gemäßigten, aber in der Begrün⸗ Wahlvorlage endete mit einen Sieg der dung feſten Rede gibt es für Baldwin und Regierung. 1 Curzon zwei Dinge, nämlich: 1. daß das] Spaltung der Katholiſchen Volkspartei in Italien, Ruhrgebiet nicht geräumt wird, ohne bezahlt Rom, 16. Juli. Die Fraktion der Popolari hat zu ſein, 2. daß Frankreich nicht zulaſſen wird die 8 Abgeordneten, welche für die Annahme des die Reparationskommiſſion durch einen inter- Wahlgeſetzes geſtimmt haben, ausgeſchloſſen, ſobaß nationalen Finanzausſchuß zu erſetzen, den die alte innere Kriſe in der Partei zu einer offenen nach Auskunft Poincarés eine gegen Frank. Spaltung geführt hat. reichs Intereſſen gerichtete Kommiſſion den*. Alliierten darſtellen würde. Die britiſche Re⸗ krnſprecher Nr. 217 f Aut Viernheim, Donnerstag, beamte ſich freiwillig 1c das beſetzte Gebiet begeben haben, um als Zeugen für ihre von dem belgiſchen Gericht angeklagten Kamera⸗ den aufzutreten, nach dem ihnen vorher von den belgiſchen Behörden freies Geleit zuge⸗ ſichert war. Auch alle übrigen von der er⸗ wähnten Zeitungsnachricht gemachten Anga⸗ ben ſind unrichtig. Die weitere Nachricht, wonach der am Mord in Buer Beteiligte den Beſatzungsbehörden ausgeliefert worden ſein ſoll, iſt eine in unverantwortlicher Weiſe auf⸗ geſtellte Behauptung; der Betreffende iſt le⸗ diglich von den deutſchen Behörden aus Münſter in eine andere Sta dt abtrans⸗ portiert worden. i. f Drei weitere Morde. Paris, 17. Juli. Nach einer Meldung aus Verviers hat in der Nacht vom 16. auf 17. auf der Eiſenbahnlinie Aachen⸗Rheiniſcher Bahnhof⸗Aachen⸗Weſt eine belgiſche Schild⸗ wache einen Deutſchen, der auf den Schienen beſchäftigt geweſen ſei, durch einen Geweb! ſchuß getötet. Es handle ſich um einen deur ſchen Eiſenbahner, der dem Eiſenbahndepot in Aachen angehörte.— Havas berichtet aus Düſſeldorf, auf der Eiſenbahnſtrecke nach Enskirchen habe eine Patrouille auf zwei Dieutſche geſchoſſen, die ſich auf der Strecke be⸗ funden hätten. Einer davon ſei getötet wor⸗ den.— Bei dem Verſuch, das abgeſperrte Ge⸗ biet zu überſchreiten, wurde in Vohwinkel am Samstag der Kaufmann Joſeph Blankenſtein aus Düſſeldorf durch eine Kugel eines franzö⸗ ſiſchen Poſtens ſo ſchwer verletzt, daß er noch am Abend im Krankenhaus ſeinen Verletzun⸗ cung“ erfahren werden. Dies wiro, wie verlauter, damit begründet, daß zwiſchen franzöſiſchen Unter⸗ nehmern und deutſchen Arbeitern Differenzen aus⸗ gebrochen ſeien. Nach den vorliegenden Meldungen geſtaltet ſich die Enährungslage im Ruhrgebiet immer ungün⸗ ſtiger. Die Lebensmittelzufuhr unterliegt nach wie vor großen Schwankungen. In letzter Zeit war die Milchzufuhr nicht nur außerordentlich ſchlecht, ſondern die Milch kam auch infolge der Hitze und des langen Transports in einem Zu⸗ ſtand an den Beſtimmungsort, der ſie für die Kin⸗ derernährung ungeeignet machte. Die Kartoffel⸗ verſorgung iſt völlig ungenügend. Die Fleiſchver⸗ ſorgung hat ſich nur wenig gebeſſert. Die Vorräte an Kolonialwaren ſind nahezu völlig aufgebraucht. Die Teigwarenvorräte ſind erſchöpft. Gemüſezu⸗ fuhren trefſen nur in beſchränktem Maße in den größeren Städten ein. Aus Trier wird berichtet, daß die Franzoſen die Bauleitung des neuen Eiſenbahndirektions⸗ gebäudes in Trier verhafteten und über die Stadt den verſchärften Belagerungszuſtand verhängt haben. 8 368 des Reichsſtrafgeſetzbuches. Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft: Ziffer 6: wer an gefährlichen Stellen in Wälgern oder Heiden, oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuerfangenden Sachen Feuer anzündet. Art. 36 des Heſſ. Forſtſtrafgeſetzes von 1904. Mn 1 e eee 8 F. e 7 Kd, N 8 0 4 2 0 J Schuhnacher⸗Zwangs⸗Imung anne Viernheim. Inauunn f Die Lederpreiſe haben in der letzten Woche 11 in nicht geahnter Weiſe eine Höhe erreicht, ſodaß 305 das Kilo Bodenleder 390000 400 000 Mk. vorläufig koſtet. Eine weitere Erhöhung ſteht. bevor. ein Paar Herren⸗Gohlen mit Fleck ſtellt ſich(vorläufig) ab 15. Juli 180000. Mark weitere Nummern dem entſprechend. Großer Gelegenheitskaufl Ein maſſio⸗eichenes WD Rkomplettes Schlafzimmer beſtehend aus 2 Betten, 2 Nacht⸗ tiſche, 1 Waſchkommode mit Marmor und Spiegelaufſatz, u. einem 2tür. Kleiderſchrank preiswert zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Blattes Eine noch guterhaltene Kücheneinrichtung und 1 Paar Arbeitsſtiefel ac. 43 billig zu verkaufen. Anzuſehen von 5 Uhr ab Wiesenstr. 23. I. Tr. I. Ealaulen am Sonntag Mor⸗ gen ein echter Mriegs hund (Männchen) auf den Namen„Max“ hö⸗ rend. Gegen gute Belohnung abzu⸗ geben bei Metzgerei Hans Heckmann Lorſcherſtraße. 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Richtig it, daß drei Schupo 1 Theunis ſprach die Hoffnung aus, daß die wei⸗ teren Aufwendungen, die nötig wären, um Deutſchland zum Zahlen zu bringen, ohne In⸗ anſpruchnahme neuer Vorſchüſſe durch die Kam⸗ mer beſchafft werden würden. Unerhörter franzöſiſcher Druck. Münſter i. W., 17. Juli. Die Kruppwerke in Eſſen, deren Kohlenvorrüte von den Franzosen be⸗ ſchlagnahmt worden ſind, haben um deren Freigabe bei der Veſatzungsbehörde bis ſpäteſtens 25. d. Mis. nachgſucht, andernfalls der geſamte Vetrieb der Werke stillgelegt werden müßte. Wie ein Korreſpondent Berliner Zeitungen von zuſtändiger Stelle erfährt, werden die franzöſiſchen Jntereſſenten durch einen Geheimerlaß des zuſtän⸗ igen Miniſteriums ſchonend darauf vorbereitet, daß die Kohlenlieferungen aus dem Ruhrgebiet in den nächſten Wochen eine gewiſſe Einſchrän⸗ gierung iſt benachrichtigt, daß eine Politik, die nicht mit dieſen Grundſätzen rechnet, von Frankreich wie von anderen Nationen als ſehen würde. London, 16. Juli. Die führende Preſſe iſt eine flagrante Verletzung der Verträge ange- Das ruſſiſche Miniſterium des Aeu⸗ ßern ernannte den früheren erſten Prokura⸗ tor beim Heiligen Synod Lwoff zum Vertreter beim Vatikan. Kardinal SGaſparri ſoll die Ernennung bereits aner⸗ kannt haben.(Frkf. Ztg.) bemüht, Poincarés Rede als nicht endgültige Aeußerung zu betrachten. Eine ſolche komme nicht vor der Ueberreichung des engliſchen Ent⸗ wurfs für die deutſche Antwort und der Begleit⸗ note in Betracht, die nochmals die engliſche Meinungen der Schulden⸗ und Sicherheitsfrage darlegen würden. Man ſuchen über den ſehr peinlichen Eindruck von Poincarés Rede dadurch hinwegzukommen, daß ſie verſichern, zunächſt bleibe die Ausübung des begiſchen Einfluſſes nach Bekanntgabe des engliſchen Entwurfs abzuwarten. Verſtändigungsverſuche in Lauſanne. Lauſanne, 16. Juli. Nach Mitteilungen be⸗ ſtätigt es ſich, daß eine Note eine Wiederanknüp⸗ fung der Verhandlungen zwiſchen beiden Par⸗ teien anſtrebt. Sie lädt die türkiſchen Sachver⸗ ſtändigen zu einer gemeinſamen Beſprechung mit den alliierten Sachverſtändigen auf heute Montag vormittag ein und ſpricht die Erwar⸗ tung aus, daß, falls dieſe Beratung die nötigen Grundlagen für weitere Verhandlungen ſchafft, noch im Laufe des heutigen Tages eine offiziöſe ſchen Bevollmächtigten ſtattfinden kann. Die alliierten und türkiſchen Sachverſtän⸗ en ſind daraufhin heute vormittag zuſam⸗ ingetreten, doch gelang es ihnen nicht, über äumung von Konſtantinopel einig zu en. Aus dem Reich. Zur Ausgeſtaltung des Rapallo⸗Vertrages. Berlin, 16. Juli. Die deutſch⸗xuſſiſche Kommiſſion zur Ausgeſtaltung des Ra⸗ pallovertrages hat die erſte und zweite Leſung des Konſularabkommens beendet, wobei mit Ausnahme weniger Punkte zwiſchen beiden Parteien Ein ver⸗ ſtändnis erzielt wurde. Sie läßt jetzt eine Pau ſe in den Verhandlungen eintreten, die durch die Notwendigkeit der Einholung von Inſtruktionen aus Moskau bedingt iſt. Nach dieſer Unterbrechung werden die Verhandlungen Der bisherige Verlauf berechtigt zu der Er⸗ wartung, daß über die noch offenen Fragen ohne Schwierigkeiten eine Einigung erreicht wird. a Die Prinzeſſin 10 Hohenlohe aftet. München, 16. Juli. Am Samstag iſt die in München⸗Paſing wohnhafte Prinzeſſin Margarethe Hohenlohe⸗Oerin⸗ gen von der Staatsanwaltſchaft verhaf⸗ tet worden. Die Prinzeſſin wird zuſammen mit dem Profeſſor Karl Schloſſer und dem Leutnant z. S. Liedig beſchuldigt, ſei⸗ nerzeit dem General Lütwitz und dem jetzt entflohenen Ehrhardt Unterkunft gewährt zu haben. Die Prinzeſſin hat ſich auch des Meineids ſchuldig gemacht, in⸗ dem ſie eidlich ausſagte, daß ſie Ehrhardt nicht kenne. Sie hat dieſe Ausſage, als ihr das Gegenteil nachgewieſen wurde, dann wider⸗ rufen. Durch die Flucht Ehrhardts iſt das Juſtizminiſterium zu der Anſicht gekommen, daß auch bei der Prinzeſſin Hohenlohe Flucht⸗ verdacht beſtehe, weshalb ihre Verhaftung er⸗ folgte. Die Prinzeſſin iſt 29 Jahre alt und die Tochter des verſtorbenen Prinzen Maxi⸗ milian; Mar und Waldemar Hobenlobe. Keine Spur von Ehrhardt. Berlin, 17. Juli. In Berlin haben geſtern, ebenſo wie in München, Hausſuchungen in den deutſchvölkiſchen Kreiſen ſtattgefunden, um die Spuren des geflüchteten Korvettenkapitäus Ehr⸗ hardt zu verfolgen. Das Ergebnis war nega⸗ tiv. Man beginnt bereits der Auffaſſung zu⸗ zuneigen, daß Ehrhardt das Ausland erreichen konnte und ſich in Sicherheit gebracht hat. Die in den Prozeß Ehrhardt verwickelte Prin⸗ zeſſin Hohenlohe⸗Oehringen wurde am Sams⸗ lag unter der Beſchuldigung der Begünſtigung auf Grund eines Haftbefehls des Oberreichsan⸗ walts in Paſing bei München verhaftet und nach Leipzig übergeführt. Eine amerikaniſche Studienkommiſſion in Berlin. Berlin, 16. Juli. Im Auftrage der Re⸗ gierung in Waſhington iſt heute in Berlin eine Reihe von führenden Leuten Amerikas eingetroffen, um die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe Deutſchlands zu ſtudieren. Die Stu⸗ dienkommiſſion, die unter der Führung des amerikaniſchen Arbeitsminiſters James Da⸗ vis ſteht, kommt aus Amſterdam und wendet ſich nach Erledigung ihrer Berliner Miſſion nach Warſchau, von dort nach Rom, um dann die Rückreiſe anzutreten. Keine Botſchaft des Reichskanzers an das amerikaniſche Volk. Hamburg, 17. Juli. Die vom Wolffbürt verbreitete Newyorker Funkſpruchmeldune von einer angeblichen Botſchaft des Reichs Wie wir vergeben unſern Schuldigern. Roman von E. Kricke berg. 16 Nachdruck verboten. „Gewiß, es kommt nur daher, daß ich ei⸗ ferſüchtig bin auf Heinis Liebe“, ſagte ſie ſich, vielleicht iſt es nur eine augenblickliche Laune des Dre⸗ wensberg, ſich für das Kind zu untereſſieren. Ich muß vergeſſen, daß ich Heinis Mutter bin, wenn ich zu einem unparteiiſchen Urteil kom⸗ „und vielleicht ſehe ich zu ſchwarz, men will.“ Und ſie zwang ſich mit aller ihr zu Ge⸗ hote ſtehenden Energie zur Ruhe. Sie ſtrengte ſich über die Maßen an, Klarheit in die ver⸗ worrenen Empfindungen ihrer Seele zu brin⸗ gen. Und wie ſie ſo die Vorgänge des vori⸗ gen Tages noch einmal überdachte, ſich jedes ſeiner Worte, jeden Blick von ihm zurückrief, Ver⸗ ein Verdacht, der ihr das Blut ſtocken machte und den Atem raubte. Er war von einem ſchroffen Gegner faſt zu ei⸗ ihre Hand ſtürmiſch küſſen wollen und ſie mit Blik⸗ ken angeſehen, vor denen ſie erſt jetzt in der ſtieg langſam, aber unwiderſtehlich ein dacht in ihr auf— mem Verbündeten geworden, er hatte Geinnerung erſchrak. „Larmherziger Gott, ſollte er ihr die Schmach antun wollen, ſich ihr— dem Weibe Hatte ſie ſich umſonſt gedemü⸗ — zu nähern? tigt, um ihre Lebensgeſchichte zu erzühlen? in Berlin fortgeſetzt. ſie iſt eine Schweſter der Prinzen in der wieder fend. Von einer politiſche kaniſche Volk anläßlich der Reiſe des„Alber Ballin“ kann nach den Informationen de; Hamburger Blattes keine Rede ſein. Jozlaldemolrate und Boden politik. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktior hat jüngſt den Antrag geſtellt, daß der land er über eine beſtimmte Größe(750 bezw. 100 Hektar) hinausgeht, in ſeiner überſchießender Menge an das Reich abgetreten werden ſoll Zu dieſem Antrage äußert ſich die Wiſſen ſchaftliche Sozialiſtiſche Agrar⸗Korreſponden (Nr. 11) wie folgt:„Würde der Antrag it ſeiner vorliegenden Form in den nächſten e werden, ſo würde er der ſich jetzt in gutem Aufbau befindlichen deut ſchen Ernährungsbaſis eine ſchweren Stoß verſetzen, wenn nich den deutſchen Ernährungsaufbau vollſtändi, zertrümmern. Damit wären die in den zahl nenden Arbeiter und Angeſtellten einem Nah⸗ rungselend preisgegeben, aus dem es über⸗ haupt wohl keinen Ausweg mehr geben würde. Krankheit, Arbeitsloſigkeit in Han del, Induſtrie und Bergbau würden die un⸗ ausbleiblichen Folgen ſein. Konſum⸗, Arbei⸗ ter⸗, Beamte neinkaufsvereine würden zuſam⸗ menbrechen, da ſie nicht in der Lage wären, den Bedarf ihrer Mitglieder teilweiſe zu dek ken. Es iſt allerhöchſte Zeit, daß diejenigen Arbeiterorganiſationen, die den Willen haben, dazu beizutragen, daß die deutſche Ernähruno für die nächſten Jahre endlich einmal ge⸗ ſichert wird, zu der Erkenntnis kommen, daß wir uns in Deutſchland unter Berückſichti⸗ gung der gegenwärtigen und der ſich hieraus ö)en oder gars in irgend einem Sinne offizieller Kundgebung des Kanzlers über die Perſor des Präſidenten Harriman an das ameri oder forſtwirtſchaftlich genutzte Boden, ſowei cefchen Größſtädfen nnd Fäbrikgegenden woh⸗ in den nächſten Jahren ergebenden wirtſchaft lichen Auswirkungen(ſchlechter Stand des deutſchen Geldes, geringe Exportmöglichkeif nach dem Auslande uſw.) es überhaupt nich geſtatten können, auch nur einen Morgen gut bewirtſchafteten Bodens aus ſeinem bisherigen Wirtſchaftsgefüge herauszureißen. Warum? Weil wir dadurch unbedingt mindeſtens 3—5 Jahre lang einen großen Ausfall in dem Getreideernteertrag, Kartoffeln uſw. haber würden und nicht in der Lage wären, die hierfür erforderlichen Billionenzuſchüſſe, die für den Ankauf im Auslande erforderlich ſein würden, aufzubringen. Daß durch die Ab⸗ wanderung derartig hoher Markbeträge der Kurs der deutſchen Mark noch mehr fällt brauche ich wohl nicht erſt zu bemerken. Wäre es deshalb nicht beſſer, wir gäben einen Teil der ſonſt dem Auslande zufallenden Beträge für. die Kultivierung von deutſchem Oedland, Ankauf von Kunſtdünger und landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen aus?“ e dummen luden deuten Zullet. Paris, 17. Juli. Die Reparations⸗ kommiſſion wird morgen zum erſten Mal ſeit der Beſetzung des Ruhrgebiets wie⸗ der in offiziellen Kontakt mit Vertretern der deutſchen Regierung treten. Es handelt ſich dabel um die von Ftalien und Frank! kohnanpaſſung an die Teuerungsverhäälinlſſe. reich auf Grund des§ 19 b des Anhanges II zu Teil VIII des Friedensvertrages von der deutſchen Regierung angeforderten Zuk⸗ kerlieferungen. Dieſer Paragraph, der auf Grund eines Beſchluſſes der alliierten Regierungen vom 5. Mai 1921 dem Friedens Oder— und bei dem Gedanken überlief ſie ein ſiedend heißer Zorn— legte man ihr einen Fallſtrick, wollte man ſuchen, ſie zu ver⸗ führen, um nachher mit dem Beweis hervor⸗ treten zu können: da ſeht ihr ja, welch Gei⸗ ſtes Kind ſie iſt, und daß ſie mit ihrer Sippe nicht hineingehört in die ehrenwerte Familie der Drewensbergs. Das Kind und die Mutter an ſich ziehen, betören durch Geſchenke und gute Worte... und dann dem Elend über⸗ antworten N Sie ſchauerte zuſammen, langſam rieſelte es kalt durch ihre Glieder, das Herz tat ihr zum Brechen weh. Mit einer wahren Angſt ſuchte ſie ſich an den Gedanken zu klammern, daß ihr Mann den Bruder für einen Ehrenmann erklärt hatte, auch noch nachdem er mit ihm zerfallen war, und daß in ihrem eigenen Innern eine Stim⸗ me zu Eherhardts Gunſten ſprach. Vergebens! Ein ſo ſchneller, ſo gewaltiger Umſchwung nach Jahren der Feindſchaft war nicht glaubhaft. Und jede freundlichere Regung für Eberhardt von Dreſpensberg tauchte alsbald wieder un⸗ ung. her ſcheinbar Frieden mit ihr machen, wenn ern wollte. trunken an. ö ö 1 ö ter in dem Meer einer grenzenloſen Erbitter⸗ Natürlich mußte der Drewensberg vor⸗ er ſich ihr auf irgendeine Art verlangend nüh⸗ Heini war erwacht. Er ſetzte ſich in lei⸗ aufrichtung oder Fördern nduſtriell und wirtſchaftlichen geben anfo 70 genüber der franzöſiſchen Forderung vertritt die deutſche Regierung den Standpunkt, daß ſie ſeit der Beſetzung des Ruhrgebiets jede Lieferung an Frankreich auf Grund des Frie⸗ densvertrages ablehnen müſſe. f macht, daß Zucker nicht zu den Materialien gehöre, die der 8 19 b im Auge habe. Da es ſich um die Interpretation einer Beſtimmung des Teiles 8 des Friedensvertrages handelt, beſchloß die Reparationskommiſſion, vor der Fällung einer ntſcheidung Vertretern der deutſchen Regierung Gehör zu geben. Das wird morgen geſchehen. Nach § 13 des gleichen Anhanges kann die Repa⸗ rationskommiſſion ntſcheidungen, welche die Auslegung dieſes Teiles des Friedensvertra⸗ ges betreffen, nur einſtimmig faſſen. Für den Fall, daß ſich die erforderliche Stim⸗ meneinheit nicht erzielen laſſen ſollte, ſieht eine Entſcheidung des Oberſten Rates vom 13. Auguſt 1921 die Anrufung eines Schieds⸗ ſollte, die Ernennung durch den Völkerbunds⸗ rat vorgeſehen.— Der„Temps“ meldet heute abend, daß die Reparationskommiſſion unter keinen Umſtänden geſtatten werde, das Argu⸗ ment zu vertreten, daß Frankreich gegenüber die Deutſchland im Friedensvertrag auferleg⸗ ten Verpflichtungen ſeit dem 11. Januar auf⸗ gehört haben, wirkſam zu ſein. Gubgülnge Einigung in auen. Lauſanne, 17. Juli. Nach einer 3 ſtün⸗ digen Nachtſitzung kam um halb 2 Uhr mor⸗ türkiſchen Bevollmächtigten eine Einigung über die letzten Streitfra⸗ gen zuſtande. Heute Dienstag nachmit⸗ tag um 5 Uhr findet eine Vollſitzung der drei Konferenzkomitees ſtatt, um die erzielten Lö⸗ ſungen endgültig feſtzulegen. Der Vertrag wird vorausſichtlich Dienstag oder Mittwoch der nächſten Woche unterzeichnet. Die Einigung vollzog ſich im allgemeinen auf der Grundlage der am Montag vormittag von den Sachverſtändigen ausgearbeiteten Vorſchläge und bedeutet in weſentlichen Punk⸗ ten in neues Zugeſtändnis der Alliierten auf die letzten türkiſchen Forderungen. Die Räu⸗ mung der Dardanellen durch die alliierten Kriegsſchiffe ſoll genau ſo wie die Räumung Konſtantinopels ſofort nach der Ratifizierung des Friedensvertrages beginnen und inner⸗ hab 6 Wochen beendigt ſein. Die Alliierten erhalten jedoch das Recht, bis zum Inkraft⸗ treten des Meerengen-Abkommens, das die Schiffahrtsverhältniſſe regelt, je ein Kreuzer und zwei Torpedobootszerſtörer in der Meer⸗ enge zu unterhalten, aber, wenn das Meer⸗ engen⸗Abkommen dann noch nicht in Kraft getreten iſt, auf keinen Fall länger als bis der Konzeſſionen wurde folgendes beſchloſſen: zum 31. Dezember ds. Is. Gegenüber Italien wird geltend ge⸗ richters vor. Für deſſen Wahl iſt jedoch erneut Einſtimmigkeit der Reparationskommiſſion nötig und, wenn dieſe nicht zuſtande kommen Soziales. In einem Augenblick, wo über die Frage eines wertbeſtändigen Lohnes— beſſer würde man ſagen: Lohnanpaſſung an die Teuerungs⸗ verhältniſſe— viel geredet und verhandelt wird, iſt ein praktiſcher Verſuch von be⸗ ſonderem Intereſſe, der im deutſchen Ma n⸗ emen, NN err Mutti?“ Sie hätte aufſchluchzen mögen in zorniger Verzweiflung.„Du haſt geträumt, Heini, dein Onkel war nicht hier. Wir haben Nacht jetzt, Kind.“ „Doch, Mutti, Onkel war hier“, beharrte der Kleine.„Du hatteſt die ſchönen blauen Trauben ganz oben auf dem Ofen verſteckt, und Onkel hat ſie mit der Leiter heruünterge⸗ holt; und Väterchen Harto hat gezankt, Mutti, daß du immer ſo ſchrecklich bös mit Onkel Eberhardtchen biſt— ganz gewiß!“ „Schlaf Kind!“ ſagte Anita mit trockener Kehle.„Morgen kannſt du mir mehr davon erzählen.“ Und Heini war bald wieder in Schlummer geſunken. Eine grenzenloſe Traurigkeit erfüllte Anita. Wie leicht war es doch, ein Kind an ſich zu ziehen. Eine Weintraube, eine Handvoll Süß⸗ igkeiten genügten, ein ſolch kleines Herz zu feſſeln. Wenn man es dann für ſich allein be⸗ ſitzen wollte, brauchte man nur noch klug ſo oder ſo die Mutter zu beſeitigen. ſich unwilſkürlich abwehrend aus, ihre Augen brannten in dem kodblaſſen Geſteht. Langſam, einem Zwange gehorchend, erhob ſie ſich, er⸗ Zimmer zu de lde ihres nem Bettchen auf und ſtarrte die Mama ſchlaf⸗ „Wo ift Onkel Eberhardt mit der Leiter, Oh, pfui— pfui! Ihre Hände ſtreckten griff das Licht ung ſchritt in das anſtoßende geſammelten Erfah un; haben nun den Anſtoß zu einer Vereinbarung e anläßlich einer zentralen V andlung am 24. Juni in Eiſenach getro wurde und nach dem Deutſchen folgenden Wortlaut hat: „l. Im Intereſſe der wünſchenswerten raſchen Anpaſſung der Löhne an die Teue⸗ rungsverhältniſſe und zum Zweck der Ver⸗ ringerung des Verhandlungsapparates ver⸗ einbarten die Verbände(der Arbeitgeber und nehmer im Maßſchneidergewerbe), daß die Löhne für die Zeit vom 1. Juli bis 28. Juli 1923 auf dem Lohnniveau des Eiſenacher Abkommens unter Anwendung der durch die wöchentlichen ſtatiſtiſchen Erhebungen ausge⸗ wieſenen Verteuerungsprozente feſtgeſetzt werden. 2. Dies geſchieht in der Weiſe, daß allwö⸗ chentlich am Donnerstag in nachfolgenden Städten Erhebungen über die Teuerungsver⸗ hältniſſe mittels der vereinbarten Lebensauf⸗ wandbogen vorgenommen werden;(Folge (Folgen die Namen von 33 Städten, die ſich auf das ganze Reich verteilen.) Zur Vergleichung der Teuerungsziffern kommen die ermittel⸗ ten Zählen der vorgenannten Städte getrenn für das beſetzte und unbeſetzte Gebiet, ohne Rückſicht auf die früheren Gruppen⸗Index⸗ ziffern in Betracht. ö f 3. Die durch die jeweiligen Erhebungen ausgewieſene, im Verhältnis zur vorheriger Erhebung eingetretene prozentuale Durch ſchnittsverteuerung der Städte wird auf die Gruppenlöhne der Vorwoche aufgelegt, und zwar getrennt für das beſetzte und unbeſetzte Gebiet. 5 g 4. Die Lohnzulage für die erſte Woche gens zwiſchen den alliierten und den vom 1. bis 7. Juli) beträgt die ausgewieſen⸗ Teuerungsſteigerung vom 16. Juni bis 28 Juni unter Anrechnung von 20 Prozent, die durch die Lohnfeſtſetzung für die Lohnwoch— des 24. Juni als abgegolten gelten. 5. Beiden Parteien ſteht es frei, dieſe Ver⸗ einbarung am 14. Juli für den 21. Juli auf zukündigen.“ Am 30. Juni iſt das erſtema nach dieſer Regelung die Lohnumrechnung erfolgt. Sie ergab für das beſetzte Gebiet 42 Prozent und für das unbeſetzte Deutſchlank 37 Prozent Lohnerhöhung. Wenn das Ver fahren auch noch unvollkommen iſt, ſo ſtell es doch ungefähr das dar, was als nächſt er reichbares Ziel— allerdings in verbeſſerte Form— zurzeit von den gewerkſchaftlicher Spitzenverbänden erſtrebt wird. Aus Nah und Fern. Karlsruhe.(Wien⸗ Karlsruhe.) Während es die Karlsruher Straßenbahn be⸗ reits auf den 3000 Marktarif gebracht hat, fahren die Wiener noch für 1700 Kronen, ſo mit billiger als die Karlsruher. Selbſt andere große Städte wie Frankfurt, Berlin und München, haben den Karlsruher Straßen⸗ bahntarif noch nicht erreicht. * Karlsruhe.(Erwiſcht.) Die zahl⸗ reichen Wohnungseinbrüche, die im Laufe des letzten Sommers hier verübt wurden, haben jetzt ihre Aufklärung erfahren. Dem Erken⸗ nungsdienſt beim badiſchen Landespolzieiamt iſt es nunmehr gelungen, an Hand ſeiner Ein⸗ brecherfingerkarte den Täter dieſer Einbrüche zu ermitteln. Es handelt ſich um eine mit Zuchthausſtrafen erheblich vorbeſtrafte Per⸗ ſon, die ſich augenblicklich in Mannheim in Haft befindet. ee neee Nee Blick ſich andächtig in die Züge des Verſtor⸗ benen verſenkte. Alle Zurückſetzung, die ſie in ihrer kurzen Ehe von der Familie ihres Mannes erfahren, aller Schmerz und Kummer, den der eigene Sohn um ſeiner Liebe willen von Eltern und Bruder zu ertragen hatte, lebte wieder in ihr auf. Konnte ven jenen Leuten irgend et⸗ was Gutes für ſie kommen? Mußte ſie, die man um keinen Preis anerkennen wollte, nicht auf alles, ſelbſt darauf gefaßt ſein, daß die Füße Eberhardts von Drewensberg ihre Frauen⸗ ehre gewiſſenlos in den Staub traten? „Und du haſt ihn ſo lieb gehabt, Heinz!“ Sie ſchrie es faſt hinaus. Länger konnte ſie ſich nicht beherrſchen, an allen Gliedern zit⸗ ternd, kaum fähig, das Licht in Sicherheit zu bringen, ſank ſie in die Knie. Ihre Hände klammerten ſich um die Armlehne eines Seſ⸗ ſels, und aufſchluchzend barg ſie den Kopf in die Polſter, Als Heini gegen Morgen in einen ruhi⸗ gen, geſunden Schlaf fiel, warf ſich Anita noch für eine kurze Stunde der Erholung, angeklei⸗ del wie ſie war, auf das Bett. Ihr Geſicht ſprach von einer völligen Erſchöpfung, aber der Aus druck eines feſlen Willens lag um den geſchloſfenen Mund. 4e ſich und dem Kinde ſchuldig war ui erwachte ant M geſur ſieben Perſonen beim Baden im Rhein. bogen Gale hen gelte n Sie wußte jetzt, N 1 be f 5 N 5 eblich in die Höhe. Dar⸗ etzgerinnung den Preis für 12 000 Mark auf 48 000 Mar Preis für Kuhfleiſch um 4000 Mk. auf 28 000 Mark, den Preis für Kalbfleiſch ebenfalls um 12 000 Mark auf 48 000 Marl und den Preis für Schweinefleiſch um 18 000 Mark auf 56 000 Mark erhöht. b )—( Mannheim.(7 Perſonen er, trunken.) Am Samstag und Sonntag ſind Neckar ertrunken und zwar der 15jährige Alfr. Floß, der 26jährige Kaufmann Lorenz Deh⸗ ner, die 14jährige Frieda Nörr, der 11jährige Willy Schwarz, der 9jährige Willy Steier, der 22jährige ledige Mechaniker Matthäus Kneiſch aus Hockenheim und der verh. 60jäh⸗ rige Arbeiter Peter Henk. f (J Friedrichsfeld.(Verunglückt.) Aus einem fahrenden Zuge ſprang der Ar⸗ beiter Wilhelm Meng aus Ladenburg ab, wurde überfahren und erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen. 5 Schwetzingen. Auch der zweite Wahlgang) zur Bürgermeiſter⸗ wahl verlief ergebnislos. Das Zen⸗ trum und die Sozialdemokraten hatten wie⸗ derum Stimmenthaltung beſchloſſen. Es wur⸗ den lediglich 25 Stimmen der Bürgerlichen Vereinigung abgegeben, die ſämtlich auf Bür⸗ germeiſter Reinhardt lauteten. Der Bürger⸗ meiſter hat ſein Amt niedergelegt. Buchen.(Sperre für Kraft⸗ fahrzeuge.) Der Gemeinderat hat beim Bezirksamt den Antrag geſtellt, die Durch⸗ gangsſtraße Mudau—Buchen— Walldürn an den Sonntagen von Mai bis Oktober für alle Kraftfahrzeuge zu ſperren. Die Gemeindewege wurden bereits durch das Bürgermeiſteramt geſperrt. 9 U Bruchſal.(Beidem ſchweren Un⸗ wetter) am Sonntag abend wollte der Ge⸗ ſchäftsführer der Höpfnerbrauerei Kaufmann Heinrich Gaus von Karlsruhe einen verſtopf⸗ ten Schlammfänger öffnen. Er wurde hier⸗ bei von einem ſtürzenden Aſt getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb.— Im Bruch⸗ ſaler Schloßpark'hat der Orkan großen Scha⸗ den angerichtet. Mehrere der ſtärkſten Baum⸗ rieſen wurden umgeriſſen. Auch auf den Land- ſtraßen in der Umgebung nach Forſt und Un⸗ tergrombach wurden ſtarke Obſtbäume ent⸗ wurzelt. 5 Graben b. Bruchſal.(Feuer.) In der Schmierölfabrik A.⸗G. Mannheim im Do⸗ mänenwald Kammerforſt bei Graben brach durch Entzündung des dort lagernden Spreng⸗ pulvers Feuer aus, wodurch eine ſtarke Ex⸗ ploſton hervorgerufen wurde. Etwa 100 Ster Forlenſtockholz im Wert von etwa 25 Millio⸗ nen wurde durch die Exploſion zerſtört und ein Gebäudeſchaden von etwa 5 Millionen Mark verurſacht. Durch die Exploſion wurde eine ſtarke Erſchütterung hervorgerufen, die unter anderem auch in Bruchſal deutlich wahr⸗ nehmabr war. Die Urſache, die zu der Explo⸗ ſion führte, iſt noch nicht bekannt. Es wird Brandſtiftung vermutet. Bühl.(Ausfuhr von Zwetſch⸗ gen.) Wie der„Acher und Bühler Bote“ erfährt, hat die badiſche Regierung zur Un⸗ terſtützung von Valutaſchuldnern in Unter⸗ und Oberbaden ein Koutiveent von 10.000 Zentnern Frſihzp n zur Ausfuhr kus Ausland freigegeben. Die Regierung har d'⸗ hieſige Vorſchußbank mi: dem Ausfuhe chäfft betraut, nachdem dieſe vor 2 Jabnea mit großem Erfolg zu Gunſten der Weln: ſchuldner unſerer engeren Heimat(5 bin, Zentner ausgeführt. Der Vorſchußbank ſteht Dare eee. 2. 2 (Fortſetzung von Seite 2.) wenig blaß und angegriffen aus, ſeiner guten Laune aber tat das keinen Abbruch. „Kommt beute Onkel Eberhardtchen wie⸗ der?“ war ſeine erſte Frage, nachdem er mit einem blinzelnden Blick die Morgenſonne be⸗ grüßt hatte. „Willſt du nicht erſt deiner Mutter„Gu⸗ ten Morgen“ ſagen. Heini?“ fragte Anita vor⸗ wurfsvoll. N „Paarmal, Mutti!“ meinte der kleine liebe Schelm, und er hing ſich ſo ſtürmiſch liebko⸗ ſend an Anitas Hals, daß ſie den Onkel da⸗ rüber vergaß. Nicht ſo Heini. Kaum hatte er der Mut⸗ ter den ſchuldigen Tribut entrichtet, ſo begann er von neuem: „Kommt Ontel Eberhardt heute?“ Anita erfaßte eine ſtille Wut. Sie kannte die Beharrlichkeit ihres Söhnchen? Sie wußte, nun würde dieſer ſchreckliche Onkel Eberhardt wieder den ganzen Tag das Hauptgeſprächs⸗ thema des kleinen Quälgeiſtes bilden, und der bloße Gedanke daran machte ſie zittern. „Höre, Heini“, ſagte ſie ſtrenger, als ſie je mit dem Kinde geſprochen hatte,„laß mich nun endlich mit deinem Onkel in Ruhe. Er und kommt überhaupt nicht mehr 10 Den des. Obſtes beſorgen die hieſigen drei Organiſationen des Obſthandels. + Furtwangen.(Eine Schreckens ⸗ fahrt) machte eine von der Höhe Neneck. kommendes mit mehreren Perſonen beſetztes Privatautomobil. Auf der gewundenen Straße nach Furtwangen fuhr der Kraftwa⸗ gen plötzlich die Böſchung hinunter. Die zu⸗ fällig anweſenden Paſſanten erblickten dann, nachdem ſich die Staubwolke verzogen hatte, das Auto mit den Inſaſſen heil in der Tiefe ſtehen. Es war die über 100 Meter hohe ſteile Böſchung hinuntergefahren und im ):( Heilbronn.(Ein ſchweres Mo⸗ torradunglüch hat ſich in der Nähe der Stadt ereignet. Die Brüder Kielmann begeg⸗ neten auf einer Motorradfahrt von hier nach Flein einem Krankenautomobil, das das Motorrad ſtreifte. Der Lenker des Motorrads wurde zur Seite geſchleudert und der Hinten⸗ ſitzende Kielmann nach rückwärts geworfen. Während der Lenker ſofort tot war, ſtarb der Schwerperletzte auf dem Transport ins Kran⸗ kenhaus. Berlin, 16. Juli..(Selbſtmörder⸗ paar.) In den geſtrigen Abendſtunden war⸗ fen ſich vor einen in den Bahnhof Südende einlaufenden Zug in ſelbſtmörderiſcher Abſicht der chineſiſche praktiſche Arzt Dr. Zun⸗Chou, der in Deutſchland ſtudierte und ſeit dem Kriege wieder in Berlin wohnt, und ſeine gleichfalls aus China ſtammende Frau. Dem Arzt wurden beide Beine unterhalb des Knies abgefahren, während ſeine Landsmän⸗ nin ſchwere Armbrüche und Kopfverletzungen erlitt. Bietigheim b. Raſttat. brach in dem Anweſen des Eiſenbahnbedien⸗ (Großer Brand.) Heute vormittag gegen 9 Uhr ſteten Julius Rapp ein Brand aus, der raſch um ſich griff und das Anweſen niederlegte. waren, konnten nicht verhindern, Triekel übergriff, und es einäſcherte. Vieh konnte durch Einſchlagen der Stall⸗ mauern gerettet werden. Leider iſt bei den Rettungsarbeiten ein Menſchenleben zugrunde gegangen. Dem Feuerwehrmann Rittler, Bie⸗ tigheim, Vater von mehreren Kindern, drang ein Feuerhaken in der Nähe des Kinns in den Hals ein und führte ſeinen Tod herbei. Der Schaden iſt außerordentlich groß. In dem Hauſe Martin Matz befanden ſich zwei Ausſteuern, die gleichfalls dem verheerenden Element zum Opfer fielen. g n Konſtanz.(Ein ſchwerer Ein⸗ bruchsdiebſtahh iſt in das Gebäude der Konſtanzer Oberpoſtdirektion verübt worden. Die Täter hoben einen nicht feſtgemachten Fenſterladen aus und ſtiegen durch das of⸗ Beck alle Briefe, die nach ihrer Anſicht nichts Wertvolles enthielten. Hinzugekommene Perſonen löſchten das etwa 2 Meter hohe Feuer, das ſonſt wohl das niedere Haus des Beck in Brand geſetzt hätte. Die Kriminal⸗ polizei fahndet eifrig nach den Tätern. Berlin, 16. Juli.(Internatio⸗ nale Verbrecher.) Der Berliner Kri⸗ minalpolizei iſt es gelungen, zwei internatio⸗ nale Verbrecher hinter Schloß und Riegel zu bringen. Der eine iſt ein Fitzmann. Der zweite iſt ein Elias Maliſchew. Dieſe beiden ſtahlen zuletzt mit Hilfe einer Frauensperſon in einem Hotel erſten Ranges in Köln einen Mutti, Heini ißt ganz gewiß nicht mehr ſo viel.“ „Schäme dich, Heini, ſo naſchhaft zu ſein. Aber ich unterſage dir jetzt auf das ſtrengſte, noch einmal etwas von dem Onkel zu erbet⸗ teln oder anzunehmen.“ Heini machte ein Mäulchen.„Dann kommt er aber doch wieder, Onkel Eherhardtchen“, meinte er diplomatiſch, „Kind, du biſt ſchrecklich. Glaubſt du wirk⸗ lich, daß er ſolch kleine Naſchkatze wiederſehen mag?“ Das machte keinen Eindruck auf Heini. Er ſchüttelte ſorglos den Kopf.„Väterchen Harto bringt doch ouch immer Leckerles mit!“ „Richtig, Heini, Vater Harto kommt ja bald— denke doch, der liebe, gute ⸗Vater Harto!“ „Der liebe, gute Vater Hartochen!“ ju⸗ belte Heini.„Mutti, zieh' mich ſchnell an, Vater Hartochen bringt mir ein Pferdchen mit, und ich will ihm raſch einen ſchönen Stall bauen.“ i Anita atmete auf. des Kleinen Gedanken abgelenkt. Mutter Mitllern, die ihre Wirtſchaft beſorgte, die nötigen Anweiſungen und ging aus, um Geſangſtunden zu erieilen. Für eine Weile wareit Das Wetter war plötzlich umgeſchlagen une brannte ſchon am ** Das Feuer griff auf das nebenanliegende ö Haus der Martin Matz Witwe über. Auch dieſes Haus wrude ein Raub der Flammen. Die Feuerwehren von Bietigheim und der umliegenden Ortſchaften, die bald Voz a 5 Feuer auch auf das Anweſen des Landwirts Das ndern Gaf 5 ken kamen dann nach Berlin, wi nommen wurden. Die Perſönlichkeit des Fitz⸗ mann iſt noch in Dunkel gehüllt. Der Ver⸗ haftete, der fließend deutſch, franzöſiſch, ſpa⸗ niſch und ruſſiſch ſpricht, will aus Rio de Janeiro ſtammen und beſitzt auch einen bra⸗ ſilianiſchen Diplomatenpaß, den er aber ohne Zweifel ſelbſt angefertigt hat. Maliſchew iſt ein vielfach auch mit Zuchthaus beſtrafter in⸗ ternationaler Dieb. Er hatte ſeinen Wohn⸗ ſitz in Berlin und unternahm von hier nus Raubzüge in die weite Welt. Wien, 16. Juli.(Ein Munitions⸗ depot in die Luft geflogen.) Aus Belgrad wird gemeldet: Geſtern nachmit⸗ tag war Kragujewae der Schauplatz einer fürchterlichen Exploſionskataſtrophe. Um 3 Uhr ereignete ſich im Artilleriearſenal eine Exploſion von Artilleriemunition und alten Seeminen. Die Exploſion ergriff innerhalb der nächſten drei Stunden das ganze Muni⸗ tionslager. Die Bevölkerung der Stadt flüch⸗ tete in paniſchem Schrecken in die Umgebung. Die Zahl der Toten und Verwundeten iſt noch nicht feſtgeſtellt. 10 ſchwere Granaten flogen in die Stadt und richteten dort großen 5 Schaden an. Handel und Verkehr. Der Dollar 218 000. Newyorker 2⸗Uhr⸗Markkurs: 238 000. Donach ergeben ſich für Holland 93 400, London U 125 000, Kchweiz 41 400, Italien 20 200, Prag 125. Mannheimer Effektenbörſe. 5 Der heutige Börſenverkehr geſtaltete ſich wieder ſehr feſt und äußerſt lebhaft. Von chemiſchen Werte gingen Anilin zu 814(alle Kurſe ſind zu vertauſendfachen) um, Rhenania zu 750 und Ver⸗ ein Deutſcher Oelfabriken zu 750. Weiterhin: Seil⸗ induſtrie 330, Fahr 330 rat., Fuchs 320, Heddern⸗ heimer Kupfer 350, Knorr 550, Braun Konſerven 150, Mannheimer Gummi 250, Neckarſulmer 430, Adenia 230, Pfälzer Mühlenwerke 185, Pfälzer cähmaſchinen 650, Rhein⸗Elektra 260, Wayß u. Freytag 380, Zellſtoffabrik Waldhof 600, Zucker Frankenthal 420, Zucker Waghäuſel 450. Benz⸗ aktien notierten 900 G. u. fehl, ebenſo Brauerei Sinner 380 G. u. fehl. Kontinentale Verſiche⸗ rungsaktien ſtanden zu 500 M. pro Stück im Ver⸗ kehr, Rheiniſche Kredithankaktien zu 215, und Süd⸗ zutſche Diskonto. zu 440. 5 5 Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo in 1000 M. Zahlung: netto Kaſſe, einſchl. Sack, Waggon frei Mannheim. 5 Preisnotierungen vom 16. Juli 1923. Weizen inländ. 13—14000: Weizen ausländ. 1400, Roggen inländ. 10001100: Braugerſte 111200; Hafer inländ. 10001100: Weizenkleie 600650; Rohmelaſſe 500540, Wieſenheu 170 bis 200, Luzernekleeheu 180220, Preßſtroh 120 2 140, gebundenes Stroh 120—130. Tendenz fei Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waxen zuge⸗ trieben: 99 Ochſen, 184 Bullen, 646 Kühe und Rinder, 182 Käber, 73 Schafe, 792 Schweine. Be⸗ zahlt wurde pro Pfund Lebendgewicht für: Ochſen l. Klaſſe 21—23 000, 2. Klaſſe 2021000, 3. Kl. 1719 000, 4. Klaſſe 15—18000 M.; Bullen 1. Kl. 2021 000: 2. Klaſſe 1920 000, 3. Klaſſe 16 000 fene Fenſter in den Poſtſachenraum ein. Die Einbrecher nahmen Briefe und Pakete mit und verbrannten vor dem Hauſe des Sattlers Sie gab der Morgen 0 g ch ft 0 bis 180000 M.: Kühe und Rinder 1. Klaſſe 22000 dis 23 000, 2. Klaſſe 20—22 000, 3. Klaſſe 18 000 dis 19000 M., 4. Klaſſe 15—16 000 M., 5. Klaſſe 19—15 000 M.: Kälber: b) 31—32 000. c) 30000 dis 31000, d) 2930000, e) 26— 28000 M.: Schafe: 1) 1516 000, 5) 14—15 000, c) 12—13 000 M.: Schweine: a) 3638000, b) 3537 000, c) 35000 518 36 000. dy 34— 5 000 M.. e) 32—33000 M.: Sauen 3234000 M. Tendenz: mit Großvieh cubig, nicht geräumt; mit Kälbern, Schafen und Schweinen lebhaft, ausverkauft. Mannheimer Pferdemarkt. 5 Dem Pferdemarkt am Montag waren zugeführt: ) Wagenvpferde, 123 Arbeitspferde, 15 Schlacht⸗ hferde. Bezahlt wurden vro Stück für Arbeits⸗ „ferde 20—60 Millionen M., für Schlachtpferde 1—9 Millionen Mark. Der Handel war lebhaft. 32,9 Prozent Wochenſteigerung der Lebens⸗ haltungskoſten.. Berlin, 14. Juli. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten ſtellt ſich nach den Berech⸗ gungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den 11. Juli auf 21.510(1913/14 gleich 1). Die Steige⸗ ung gegenüber der Vorwoche(16 180) beträgt ſo⸗ mit 32,9 Prozent. Straßen und der ſchlaflaſen Nacht, kehrte Anita gegen Mittag beim. Ste hatte nur eben ſo viel Zeit, Heini zu begrüßen, da erſchien ſchon wieder eine neue Schülerin, um im Hauſe bei ihr Unter⸗ richt zu nehmen. Ergeben ſchritt die junge Frau zum In⸗ ſtrument. Das war nun einmal ihr Los ſo, Tag für Tag, jahraus, jahrein. Sie gehörte zu jenen Menſchen, die nicht müde und nicht krank werden durfen. Ungliſcklicherweiſe war dieſe Schülerin gerade ein geſanglich nur mäßig begabtes junges Mädchen, Tochter eines rei⸗ chen Mannes, der durchaus mit dem Golde ſeiner Tochter die Folie großer natürlicher Ta⸗ lente geben wollte. Im Grunde iſt ja alles im Leben Uebung, techniſche Fertigkeit— wa⸗ rum ſollte man da nicht auch ſingen lernen ohne Stimme, dichten ohne Empfindung— man bezahlt ehen das Studium. Unglücklicherweiſe hatte das Goldfiſchchen ſich berade auf das Mignonlied verſteift: in⸗ nerlich ſtöhnte Anta, während ſie mit nervö⸗ ſen Fingern die erſſen Föne der Begleitung anſchlug:„Heiß' mich nicht reden, heiß“ mich ſchweigen.“ 8 N Eine endloſe Stunde mußte ſie dieſe Fol⸗ ter ertragen. Die falſchen Töne ſtachen ſie wie Nadeln, und die geziert ſelhſthewußte Art des jungen ßdebens machte ſie innerlich raſend, ä und wöhrend ſie mit unendlicher Selbſt st 10 in wieder und wi 0 ſche Franken um ach Berl ee feſtge⸗ Von ſtädt. Fürſorgeſchweſter Daß das Aden nicht ſo leich iſt, wird mir manche Mutter beſtätigen, der Kind trotz liebevollſter Pflege nicht recht deihen wollte. Während es jedem 1 0 ſtändlich iſt, daß jede Arbeit zu ihrer richti Ausführung einer Lehrzeit bedarf, wird lei⸗ der die verantwortungsxeichſte Tätigkeit, die⸗ jenige der Mutter, cee e wenig ge⸗ lernt und gelehrt. Man verlangt, daß jede Frgu ſoviel angeborenen Sinn und Tal aus ſich ſelbſt hat, daß ſie ihr Kind rich pflegen und erziehen kann. Aber mit d guten Willen allein iſt es nicht getan. Man muß vielmehr beſonders bei der Pflege eiſtes ſo zarten Pfläftzchens, wie es ein Säugling, iſt, auch etwas verſtehen. Es iſt daher mit Freuden zu begrüßen, daß eine große Anzahl der jungen Mädchen ſich ſchon früh, zum Teil ſchon in der Schule, mit dieſer Aufgabe vertraut macht. 4 Allen denen aber, die noch nicht viel eigene Erfahrung geſammelt haben, ſollen in dieſen heißen Tagen folgende gute Ratſchläge ge⸗ geben werden: Gebt vor allem euren Kindern Strampelfreiheit. Verſetzt euch einmal in die Lage des Säuglings, wie euch zu Mute ſein müßte, wenn ihr bis über die Ohren einge⸗ wickelt, unbeweglich im Bett in der heißen Dachkammer liegen müßtet! Schützt Kleinen vor Ueberhitzung und Wärmeſtauun⸗ gen, waſcht ſie mehrmals täglich mit lauwar⸗ mem Waſſer ab. Der ſchlimmſte Feind des Säuglings iſt die Hitze! Sie ſetzt die Wider⸗ ſtandskraft gegenüber Ernährungsſtörung und anſteckenden Krankheiten herab. Bei un⸗ zünſtiger Wohnung morgens und abends gut durchlüften, Fenſter und Boden mit Waſſer beſprengen, naſſe Tücher aufhängen und den Säugling nackt liegen laſſen, dann aber Durch⸗ ua vermeiden und Leib und Füße vor Abküh⸗ lung ſchützen. Alſo Luft ünd Licht fur eure Kinder! ö 4 Der beſte Schutz für den Säugling iſt die Mutterbruſt! Die Sterblichkeit der Flaſchen⸗ kinder, ſelbſt ſolcher, die in den beſten äuße⸗ ren Verhältniſſen aufgezogen werden, iſt er⸗ heblich größer, als die der Bruſtkinder in dem ärmſten Großſtadtwinkel. Darum ſtillt eure Kinder beſonders während der Hitze und ſetzt nie ohne zwingenden Grund und ohne den Rat des Arztes die natürliche Ernährung ab! Die Muttermilch hat genau die für das Ge⸗ deihen des Säuglings nötigen Beſtandteile und beſchwert den Magen nicht unnötig mit Unverdaulichem und ſie verdirbt nie! Auch wenn nur teilweiſe geſtillt werden kann, ge⸗ deihen die Kleinen ſehr gut. Denkt auch dar⸗ an, daß der Magen auch einmal ſeine Ruhe haben muß und macht genügend lange Nah⸗ rungspauſen. ö Nachts ſollen Kinder keine Mahlzeit bekom⸗ men. Glaubt nicht, daß jedes Schreien nur Hunger bedeutet. Gebt gegen den Durſt Tee und nicht Milch, denn dieſe iſt zugleich Nah⸗ rung! Was würdet ihr ſagen, wenn euch je⸗ desmal, wenn ihr Durſt habt, eine Mahlzeit aufgezwungen würde? Muß nun das Kind künſtlich, d. h. mit Kuhmilch ernährt werden, ſo vermeide man jede Ueberfütterung und verwende größte Sorgfalt auf Zubereitung und Kühlhalten der Nahrung und das Reinhalten von Flaſche und Sauger(wenn möglich, kurz auskochen). Flaſche und Sauger ſofort nach Gebrauch ausſpülen und trocken aufbewahren! Dann. immer ein paar Strich Milch weniger geben an beißen Tagen und niemals Reſte früherer Mahlzeiten verwenden! f eee ſten das Notenheft an das wohlfriſterte Köpf⸗ Ihr müßt auch dafür ſorgen, daß die Milch nicht zu Hauſe verdirbt. Die friſche Milch chen geworfen. Die Stumpfheit, mit der ſie die Stunde begonnen hatte, wich allmählich einer gereiz⸗ ten Nervoſttät. Endlich ertrug ſie dieſe Mar⸗ ter nicht länger. „Ich werde Ihnen die Arie einmal vor⸗ ſingen“, erklärte ſie und begann auch ſogleich, nur um nicht mehr dieſe harte Stimme hören zu müſſen. „Heiß“ mich nicht reden, heiß! mich ſchwei⸗ gen...“ Machtvoll, glockenrein, mit hinrei⸗ ßender Gewalt ſtrömten die Töne über ihre Lippen. Anita ſang nie bezaubernder, ale wenn der Drang ſie beherrſchte, ſich von einer innerlichen Unruhe frei zu machen. Auch diesmal übte die Muſik die beſänf⸗ tigende Wirkung auf ſie aus. Mit ihrer ge⸗ wöhnlichen Faſſung trat ſie nach beendeter Stunde zu Heint ins Zimmer, um— ſchon im nächſten Augenblick förmlich zurückzuprallen. Da ſaß Hein an ſeinem Spieltiſchchen ſo eifrig damit beſchäftigt, eine große Schachtel funkelnagelneuer Zinnſoldaten aufzubauen, daß er nicht einmal den Eintritt der Mutter be⸗ merkte— und neben ihm auf einem niedrigen Fuß hänkchen den Kopf in die Hand geſtſieh und offenbar nur mit halbem Ohre dem Ge⸗ vlauter des Kleinen lauſchend— er— Onkel Eberhardt. i 19 Heini, rang es ſich wie ein An den Lippen der F 0 1 eure